Die Prinzessin und der Schwertjunge von Zorrona ================================================================================ Kapitel 7: Träume werden wahr ----------------------------- Er stand auf einer Wiese, um ihn herum nur grün, vereinzelt auch ein paar lila Blumen. Die Wiese wollte nicht enden, ganz egal, wohin er auch lief. Ihm wurde es langsam zu blöde. Mitten im nirgendwo legte er sich einfach hin, um ein Schläfchen zu halten. Ein Schläfchen war immer gut, deshalb schloss er die Augen. Aber der ersehnte Schlaf kam nicht. Er fing an, sich hin und her zu wälzen, aber es half nicht. Als er die Augen wieder öffnete, traute er dem zuerst nicht. Wo zuvor noch eine Wiese war, war nun alles braun und trocken. Der Boden hatte bereits risse durch den Wassermangel. Alles war voller Staub. Er blickte an sich herunter und musste feststellen, dass er keine Kleider mehr trug. Eine leise Melodie lies ihn aufhorchen. Um ihn herum war nichts, was dieses Geräusch hätte verursachen können. Er wollte aufstehen, musste aber feststellen, das er kaum noch Kraft besass. Nur mit Mühe konnte er sich erheben und schlurfte in die Richtung, aus der die Melodie kam. Mit jedem Schritt, den er ging, wurde die Melodie lauter und er bekam auch mehr Kraft. Nach einigen Minuten kam er an einen kleinen See, welcher im Licht der Sonne glitzerte. So schön dieser Anblick auch war, die Umgebung um den See herum blieb ausgedörrt. Und dann sah er sie. Auf einem Stein, nahe dem Ufer, sass eine junge Frau, vertieft in ein Harfenspiel. Ihr langes, silbernes Haar wehte im Wind und ihr Kopf wippte im Takte der Musik, welche ihre Finger spielten. Er machte einige Schritte auf sie zu, nur um im nächsten Augenblick erstaunt stehen zu bleiben. Er blickte erneut an sich herunter. An seinem Körper hingen nun die schönsten Kleider, die er je gesehen hatte. Er ging wieder einige Schritte zurück und die Kleider verblassten wieder. Ihn wunderte langsam gar nichts mehr. Wie bereits zuvor lief er wieder einige Schritte auf die junge Frau zu, bis er mit den Knien im Wasser stand. Dort lauschte er dem Harfenspiel. Die Melodie berührte sein Herz, was ihm ein Wohlig warmes Gefühl verspüren lies. Als das Harfenspiel endete, öffnete er wieder die Augen, welche er zuvor geschlossen hatte und blickte direkt in das Gesicht der jungen Frau. „Du weist, dass dies nur ein Traum ist?“ fragte sie ihn. „Ich weiss, aber gleichzeitig weiss ich auch, dass es echt ist… Wer bist du?“ Die junge Frau streckte ihm die Hand hin, um ihm aus dem Wasser zu helfen. Als seine Hand die ihre berührte, zuckte er zusammen. Ihre Hände waren Kalt. Eiskalt. Als ob kein Leben darin wäre. „Du weisst, wer ich bin, auch wenn du mich noch nie gesehen hast…“ Er nickte. „Du bist Aikiko…“ Auch sie nickte. „Ja. Ich war Aikiko. Jetzt bin ich nur noch ihr Geist. Ich habe dich in diese Welt geholt, um dich zu warnen. Lorenor Zorro, hör mir gut zu: Du musst dich in Acht nehmen vor denen, die vorgeben dein Freund zu sein. Einer wird dich hintergehen. Achte immer auf den Schmetterling, er wird dir die Wahrheit zeigen…“ Aikiko verblasste langsam, genau wie die Welt um sie herum auch. „Aikiko warte! Welcher Schmetterling?!“ Zorro versuchte, sie am Handgelenk zu packen, fasste aber durch sie hindurch. „Du wirst es sehen, wenn die Zeit gekommen ist…“ Er schreckte auf. Der Mond schien sachte durch sein Fenster hindurch. Keuchend sass er in seinem Bett und versuchte, sich zu beruhigen. Er hatte einen merkwürdigen Traum gehabt. Noch immer spürte er ihre kalte Hand in der seinen. Zorro schüttelte den Kopf. Das konnte nicht wahr gewesen sein. Dies würde bedeuten, dass er einen Geist gesehen hatte. Er musste sich alles eingebildet haben. Hatte wohl zu viel in den Briefen gelesen. Da er nun hellwach war, stand er auf. Auf dem Tisch stand eine frische Schüssel mit Wasser drin. Kurz schüttete er sich Wasser ins Gesicht, in der Hoffnung, den Traum dadurch zu vergessen. Aber so ganz gelingen wollte ihm dies nicht. Schnell hatte er sich angekleidet und wollte bereits nach draussen gehen, als ihm die Worte des Königs wieder in den Sinn kamen. Er musste warten, bis Robin kam um ihn ab zu holen. Kurz spielte er mit dem Gedanken, zu Nami zu gehen, verwarf diesen Gedanken aber schnell wieder. Den Weg zur Küche würde er wieder finden, so seine Hoffnung. Also schlich er sich leise nach draussen, um niemanden zu wecken. Seine Orientierung hatte sich über Nacht leider nicht verbessert, eher noch verschlechtert, wenn das überhaupt möglich war. Aber die Tatsache, das er nun auf dem Dach stand, bewies, dass es doch möglich war. Kopfkratzend stand er nun da und blickte sich um. Er verstand es nicht so ganz, wie er das nun wieder hinbekommen hatte, aber am meisten beschäftigte ihn, wie er wieder herunter kommen sollte. „Herr Lorenor!“ Robin stand hinter ihm. „Was hat Euch denn hier hoch verschlagen?“ Lächelnd setzte sie sich neben ihn aufs Dach. Etwas verwundert sah er sie an. Wie hatte sie ihn hier gefunden? „Ich habe die Küche gesucht. Und bitte Nennt mich nicht mehr Herr Lorenor. Mir behagt es nicht so, dass man mich hier als fremden Menschen behandelt. Ich denke, ich werde eine weile hier bleiben, also, Nennt mich Zorro…“ „Gut Zorro, dann Nennt mich Robin. Nun Schluss mit dem Sitzen, Eure Arbeit ruft!“ Robin lächelte ihn nochmals an und stand dann auf, nur um ihm die Hand hin zu strecken. Als er ihre Hand ergriff, zuckte er zusammen. Das musste ein Déjà-vu sein. Ihre Hand war Eiskalt. Kurz schüttelte er den Kopf. Das hatte nichts zu bedeuten, es war morgen, auch etwas Kühl, da war es ganz normal, dass ihre Hände so kalt waren. Robin hatte nichts davon mitbekommen, das er kurz gezögert hatte und hatte ihn durch ein Fenster nach innen geführt. Ihr Weg dauerte einige Minuten, aber dann kamen sie endlich an ihrem Zielort an. Die Leibwache wartete bereits an Ort und stelle. Es war nur die hälfte der Truppe, die andere hälfte musste den König ja auch noch beschützen. Die Stunde verging dann auch sehr schnell und Zorro hatte dann genügend Zeit, um auch selbst noch ein wenig zu trainieren. Aus den ein bis zwei stunden, die er geplant hatte, waren schlussendlich 8 Stunden geworden. Für sein Training hatte er sich in den trainingsraum verzogen. Als er sich umdrehte, hätte er Nami erwartet, aber da war niemand. Er vermisste es jetzt schon, dass sie ihm nicht mehr zusah. Aber anscheinend hatte wieder jemand den weg in seine räume gefunden, denn hinter ihm stand ein Teller mit etwas, das wie Auflauf aussah. Nur, das es bereits Kalt war. Dennoch schmeckte es immer noch grandios. Nach dem Essen begann er wieder mit dem Training, bis dann irgendwann Robin wieder hinter ihm stand um ihn ab zu holen. Er wunderte sich schon gar nicht mehr, wie sie es immer hinbekam, das sie ihn fand. An diesem Abend hatte er dann die andere hälfte der Leibgarde, die auch schnell getestet waren. Er hatte noch nicht begonnen, sie zu trainieren. Zuerst wollte er wissen, was sie alles konnten, damit er sie auch wirklich richtig trainieren konnte. Erschöpft fand er dann endlich den weg zu seinem Zimmer. So schlimm konnte also sein Orientierungssinn also nicht sein, denn er hatte sein Zimmer schon nach dem vierten Anlauf gefunden, was seine neue Bestzeit war. Nach einer kurzen Dusche lies er sich dann auf sein Bett fallen, wo der schlaf ihn dann auch schnell übermannte. Um ihn herum war alles Rot. Nicht wie in einem Raum, in welchem die Wände rot gestrichen waren. Nein. Es war wie roter Nebel, nur viel dichter. Er konnte kaum etwas sehen. Nur ein Licht deutete ihm einen Weg. Er folgte diesem Licht und traf auf denselben See, wie in der Nacht zuvor. Und auch wie bereits in der Nacht zuvor sass Aikiko auf dem Stein, nahe dem Ufer. Nur das sie dieses Mal nicht Harfe spielte. Dieses Mal hatte sie ein kleines Licht, ähnlich einem Feuer in ihren Händen und betrachtete es. Zorro trat wieder an sie heran und kletterte zu ihr Hoch. „Hier..“ Vorsichtig streckte sie ihm ihre Hände hin und legte ihm das Licht in die Finger. Bei genauerem hinsehen konnte er erkennen, dass inmitten des Lichtes eine kleine Raupe sass. Durch das Licht konnte er die Farbe nicht genau erkennen, aber es schien, als wäre sie Blau. „Du wirst noch sehen, diese Raupe wird zu einem wunderschönen Schmetterling. Diese Raupe beweist, egal, wie etwas aussieht, es kann sich verwandeln und danach eine ganz andere Farbe und Form haben. Zorro, ich muss dich warnen, nichts sieht so aus, wie es wirklich ist. Du bist in Gefahr. Vertraue nicht jedem. Es wird dich jemand verraten. Und verhalte dich bitte ruhig. Der Schmetterling wird dir die Wahrheit weisen.“ Zorro blickte von der Raupe auf und blickte zu Aikiko. Sie war wieder dabei zu verblassen. Nur das er diesmal nicht versuchte, sie auf zu halten. Er schloss nur die Augen, um sie einige Sekunden später wieder zu öffnen. Er blickte direkt in das Gesicht eines Gardisten. Dieser hatte einen Speer auf ihn gerichtet. Als er sich umblickte, erkannte er, dass dies nicht der einzige Gardist und nicht der einzige Speer war, welche um ihn herum war. „Was ist hier los?!“ Zorro blickte nicht mehr ganz durch. „Das wisst Ihr ganz genau. Lorenor Zorro, Ihr werdet des Hochverrats und des versuchten Mordes am König verurteilt. Bitte ergebt Euch. Wir führen Euch in den Kerker…“ <><><><><><><><><><><><><><><><> Ist etwas kürzer als sonst, ich verspreche dafür, dass die anderem Kapis wieder länger werden :) Viel spass Zorrona Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)