Verwechselt von NatsuNoSora (Ein Fehler und du bist tot) ================================================================================ Kapitel 3: Unerwartete Enthüllungen ----------------------------------- Unerwartete Enthüllungen „Hallo?“ „Hallo Shinichi, ich bin’s, Ran.“ „Ah, Hallo Ran. Was…was verschafft mir denn die Ehre?“ Ran atmete langsam aus und konnte über solche Vergesslichkeit nur den Kopf schütteln. Wenn es um Mord und Totschlag ging, entging ihm nichts, aber wenn es sich mal um ihn selber drehte? „Na, dein Geburtstag!“ „Ach ja, mein Geburtstag“, antwortete Conan, während er die Treppe hinunter stieg. In Gedanken verfluchte er sich selber, dass er vergessen hatte, sein Handy auszuschalten. Die Verfluchungsrate des Tages stieg auf 101. „Stimmt ja, es ist der 4. Mai. Wie alt werde ich noch gleich?“ Endlich hatte er das Ende der Treppe erreicht, lief an den Briefkästen vorbei und stellte sich vor die Detektei. Die Straße war zum Glück ziemlich leer, sodass er keine Angst haben musste, beobachtet zu werden. „Zwanzig.“ „Wie bitte?“ „Du wirst heute zwanzig Jahre alt. Sag mal, wie kriegst du es hin, jedes Jahr deinen Geburtstag zu vergessen. Kommst du wenigstens heute vorbei?“ Oben in ihrem Zimmer schaute Ran auf das kleine Päckchen, dass neben ihr auf dem Bett lag. Sie war gestern extra nochmal mit Sonoko shoppen gegangen, um ihm ein Geschenk aussuchen zu können. Zwar hatte sie sich die ganze Zeit Sonokos Kommentare zu ihrer Beziehung anhören müssen, doch sie war inzwischen darin geübt, sie so gut es ging zu ignorieren, wenn sie auf das Thema zu sprechen kam. Am Ende war ein Trikot der Fußballmannschaft Tokyo Spirits rausgekommen. Sie hatte es in Fußballgeschenkpapier eingepackt und wollte es ihm eigentlich beim nächsten Mal geben. „Es tut mir unendlich Leid, Ran, aber der Fall an dem ich arbeite…“ „Ist überaus schwer. Ich weiß schon. Die Ausrede bringst du immer wieder. Aber könntest du dir nicht mal an deinem Geburtstag freinehmen?“ Ran sah das bittere Lächeln nicht, dass sich auf die Lippen ihres Gesprächpartners geschlichen hatte. ‚Du weißt gar nicht, wie sehr ich mir wünsche, mir von diesem Fall freinehmen zu können.‘ „Nein, es geht leider nicht. Es tut mir wirklich Leid.“ Ran atmete tief durch. Sie spürte, wie langsam die Wut in ihr hochkam. Zwar versuchte sie sie zu unterdrücken, doch schließlich übernahm das Gefühl die Oberhand. „Weißt du was? Vergiss es einfach. Wer braucht schon so einen Idiot wie dich!“, sie wusste, sie war nicht fair, doch im Moment konnte sie ihre Gefühle nicht mehr zurückhalten, „Falls es dir nicht aufgefallen ist, es gibt da tatsächlich ein paar Menschen, denen du wichtig bist! Ich hab dir sogar ein Geschenk besorgt! Glaub mir, diese Shoppingtour war nicht immer lustig! Hast du denn keine Ahnung, wie ich mich fühle? Nicht zu wissen, wo du bist, was du machst, ob du in Gefahr bist! Ich mach mir Sorgen um dich! Und du…du fehlst mir.“ Kaum waren die Worte ausgesprochen, stieg ihr schon das Blut in den Kopf. Ihre Wut verrauchte langsam, als sie an ihn denken musste. ‚Komm endlich wieder, damit ich mir keine Sorgen mehr machen muss…‘ Schnell stand sie auf und stellte sich ans Fenster. Mit dem Rücken dagegen gelehnt, schaute sie auf die Straße und beobachtete die wenigen Passanten, die auf der anderen Seite entlanggingen. Gerade schlenderte ein junges Pärchen Hand in Hand über die Straße. Ran entwich ein kleiner Seufzer. Sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn Shinichi und sie da unten spazieren gehen würden, wurde doch dann aus ihrer Gedankenwelt gerissen. „Ran? Bist du noch dran?“ Mit einem letzten, tiefen Durchatmen antwortete sie. „Natürlich. Ich war mit meinen Gedanken nur gerade kurz woanders.“ Träge ließ sie ihren Blick weiter die Straße entlang wandern. Ein paar Geschäfte, ein Mann mit einem Hund, Conan, der gerade unten telefonierte, auffliegende Tauben… Ran riss die Augen auf. Moment mal. ‚Conan? Was macht der denn auf einmal da unten?‘ Bei seinem Anblick keimte in ihr ein alter Verdacht auf. So leise, wie es ihr möglich war, öffnete sie das Fenster und lehnte sich etwas vor. Mit einer Hand vor dem Mund, damit der Junge sie unten ja nicht hörte, sprach sie in das Handy. „Und, was machst du sonst so?“ Obwohl ihm ihre plötzliche Stimmungsschwankung verdächtig vorkam, setzte er zu einer Antwort an. „Naja, ich mach grad nicht viel, außer mit dir zu telefonieren.“ ‚Mist, ich muss sie so schnell es geht loswerden.‘ „Ah, entschuldige Ran, ich muss schon wieder auflegen. Da ist schon wieder was passiert. Ich versuch, so bald wie möglich anzurufen. Dann, bis bald.“ Hastig, bevor sie protestieren konnte, legte er auf und atmete erleichtert, jedoch auch schuldbewusst auf. Wenn sie nur wüsste, wie sehr er sich wünschte, sich von diesen Fall freinehmen zu können. Wünschte es sich mehr, als alles auf der Welt. Wieder er selbst zu sein. Ein zwanzigjähriger, sportlicher Mann. Um ihr endlich das sagen zu können, was er schon damals im Restaurant sagen wollte. Schon wieder schlich sich ein bitteres Lächeln auf sein Gesicht. Wäre da nur nicht dieser Fall im Fahrstuhl gewesen. Gepresst atmete er aus. Naja, man kann es ja sowieso nicht mehr ändern. Er war selber schuld, dass er dem Fall Priorität gegeben hatte. Und es wird ja nicht seine letzte Chance sein. ‚Hoffentlich.‘ Eilig steckte er sein Handy ein, als ihn ein ungutes Gefühl beschlich. Das Gefühl das er beobachtet wurde. ‚Sie wird doch wohl nicht…?!‘ Blitzschnell drehte er sich um und ließ seinen Blick an der Fassade des Hauses entlanggleiten. Nichts. Verwirrt kratzte er sich am Hinterkopf, zuckte schließlich mit den Schultern und machte sich daran, zu den anderen zurück zu gehen. Das ungute Gefühl blieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)