Brüder, Engel, Dämonen, Du und Ich von brandzess (OS und Drabbel Sammlung) ================================================================================ Kapitel 15: Sternenhimmel (Dean/Sam) ------------------------------------ „Wo sind wir?“, fragte Sam in einem verschlafenen Ton den Dean im Stillen nur als süß bezeichnen konnte. Gähnend streckte er seine langen Gliedmaßen so gut es mit dem Begrenzten Fußraum im Impala eben ging und setzte sich wieder gerade hin. Dabei fiel seine Jeansjacke in seinen Schoß. Dean hatte sie über Sam gelegt damit der nicht so sehr fror. Februar in Minnesota. Allgemein auch bekannt als die nette Umschreibung für Arschkalt. Sam schmunzelte leicht als er die Jacke wieder anzog. Die Heizung lief zwar, aber irgendwas stimmte nicht so ganz mit Deans Baby, denn warm wurde es nicht. Nicht wirklich jedenfalls. Vielleicht hatte das Teil einen Schlag abbekommen als der Werwolf den sie gejagt hatten dagegen gesprungen war. Oder die Kabel waren locker, er hatte davon nicht viel Ahnung. Egal, Dean würde es schon reparieren können. Wenn es um Autos ging, dann hatte sein großer Bruder magische Hände. Bei Autos und anderen empfindlichen Sachen die ihm wichtig waren. „Dean, wo sind wir?“, wiederholte Sam seine Frage noch einmal und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Eine Geste, die selbst einen zwei Meter Mann wie Sam, ganz unschuldig und kindlich wirken ließ. Als er klein war hatte Sam das auch immer getan nach dem Aufwachen. „Hier und dort“, antwortete Dean nichts sagend. Sein Blick auf den Highway fixiert. Der sich dunkel und verlassen vor und hinter ihnen erstreckte. „Du hast dich verfahren?“, das war die Schlussfolgerung, die Sam daraus zog. Was war ‚Hier und dort‘ denn bitte auch für eine Antwort. Das hob Sams Stimmung nicht wirklich. Er lehnte seine Stirn gegen die kalte Scheibe und versuchte etwas zu erkennen. Irgendeinen Anhaltspunkt, der sagen würde wo sie waren und wie sie hier wieder weg kamen. Vom Fahrersitz kam ein amüsiertes Schnauben. „Ich verfahre mich nicht Sam“, das klang so überzeugt, dass Sam ihm fast geklaubt hätte. Wenn um sie herum nicht bloß schwarzes Nichts und Wald wäre. „Das hast du auch damals bei der Poltergeist Sache in Texas gesagt und-„ „Einmal! Das war einmal“, protestierte Dean direkt, „Das wirst du mir noch auf meinem Sterbebett vorhalten.“ „Klar doch“, Sam sah Dean an und grinste frech. „Bitch“, kam es halb lachend von dem Älteren und er sah zu Sam. Der darauf auch anfing zu lachen und konterte liebevoll „Jerk“. Deans Augen wurden sanft und er griff nach Sams warmer Hand. Die wärmte sofort seine kalte. „Ich bin genau da wo ich hinwollte“, fuhr er dann fort als er wieder zur Straße sah. Doch seine Hand blieb in Sams, auf dessen Oberschenkel ruhig liegen. Skeptisch zog Sam eine Augenbraue hoch, doch sagte erst Mal nichts. Einigen stummen Meilen, die sie mit der Musik im Radio als Hintergrundgeräusch und ihren haltenden Händen verbracht hatten, bog Dean in einen kleinen Feldweg ein. Er fuhr langsamer und hielt schließlich an. Immer noch waren sie irgendwo im Nirgendwo in Minnesota. Doch wenigstens hatten sie den Wald hinter sich gelassen. Sie standen auf einer weiten Wiese. Warten saß Sam da und als Dean nichts sagte ergriff er selbst das Wort. „Was machen wir hier?“ „Wir sind da.“ „Wo bitte ist ‘da‘?“ „Minnesota abseits vom Highway“, wieder wenig hilfreich und Sam seufzte geschlagen. Dean würde es ihm anscheinend nicht sagen. „Komm“, hörte er noch ehe er die Fahrertür aufgehen und wieder zuschlagen hörte. Dean war ausgestiegen. Immer noch skeptisch folgte Sam seinem Bruder. Über ihnen funkelten Millionen Sterne, die kalte Nachtluft schlug ihm ins Gesicht. Rasch zog er die Schultern hoch und vergrub seine Hände tief in den Taschen. Dean war derweil vorne um den Impala gegangen und stand jetzt direkt vor Sam. Mit dem letzten Schritt standen sie dicht an dicht. Seine Arme schob in Sams Jacke und umarmte ihn dabei. Jetzt war er doch nervös. Verdammt, das hatte er vermeiden wollen, aber als ob das so leicht wäre. Hier das hatte er zwar geplant, so im groben, aber es dann doch zu tun war etwas anderes. Um Mut zu schöpfen legte er seine Stirn gegen Sams starke Brust. Zwei lange Arme schlagen sich selbstverständlich um ihn und zogen ihn näher, drückten seine Nase in den Stoff vom Sams Hemd und ermöglichten ihm diesen Geruch einzuatmen. Dieser Geruch der so unverwechselbar Sam war und bestimmt der Beste der Welt. Dann fuhren Deans kalte Hände unter das Hemd und strichen sanft Sams Rücken entlang. Sein kleiner Bruder genoss die Streicheleien und schloss die Augen. Deans raue Hände zu fühlen, in seinen Armen zu liegen war etwas wovon er nie genug bekommen würde. Das stand jetzt schon fest. Natürlich merkte er, dass der andere etwas auf dem Herzen hatte. „Alles klar Dean?“, fragte er also als er die Augen wieder öffnete. Um seinem Bruder Rückhalt zu geben ahmte er dessen Geste nach und fuhr mit seinen Händen unter Deans T-Shirt. Sie legten sich an die Hüfte des Blonden, malten kleine Kreise und Muster auf die Haut. Er nickte „Klar.“ Dean schluckte und sah dann hoch in Sams wartende und verwunderte grün-braunen Augen. „Heute, naja eigentlich gestern, vor drei Monaten hat… haben wir angefangen“, man, er war einfach nicht gut in solchen Reden. Das war mehr Sams Ding. Zum Glück wusste der das genau und blieb still damit Dean seine Gedanken in Worte fassen konnte. Doch das funktionierte irgendwie nicht ganz so wie gehofft. Also ging er über zu Plan B. Eine Hand zog er hervor und legte sie an Sams stoppelige Wange. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, sie müssten sich wohl beide wieder Mal rasieren. Die Hand streichelte sanft Sams Wange. Dann streckte sich Dean ein wenig und drückte seine Lippen auf Sams. Von alleine und als wäre es das natürlichste auf der Welt, schmolzen sie in einen zärtlichen Kuss. Dean versuchte so viel Liebe wie er konnte in diesen Kuss zu legen, bis sie sich wieder lösten. „Ich liebe dich Sam“, man hörte das selige Lächeln in seiner Stimme und in Sam ging ein Feuerwerk los. Sein Herz sprudelte grade über. Endorphine fluteten jede Zelle seines Körpers, es war überwältigend. Das war das erste Mal, das Dean offen gesagt hatte, er liebte und das unter einem wahnsinnig schönen Sternenhimmel. So viel Romantik hätte er seinem großen Bruder nicht zugetraut. Ohne zu übertreiben eine der besten Momente in Sams Leben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)