Ich weiß, was du denkst von abgemeldet (Sanji x Zoro) ================================================================================ Kapitel 4: Eine Beere zum falschen Zeitpunkt -------------------------------------------- "..." Gesagt '...' Gedacht #...# Beerengedanken ----------------------------------------- Noch gut eine Stunde durfte sich Sanji verschiedene Variationen von „Onigiri mit Ingwer... nein, eingelegten Pflaumen“, „Hat mich der Koch echt gesucht?“ bis hin zu „Wenn ich morgen 10 Stunden trainiere, kann ich 10 Stunden schlafen“ anhören. Irgendwann hatte sich dann der „Zoro-Funk“ eingestellt und es herrschte Ruhe. Echte Ruhe. Keiner von den beiden hatte die ganze Nacht durch ein Wort geredet. Erst recht nicht Zoro, der die ganze Zeit schon so getan hatte als ob er schlief. Sanji jedoch wurde mit jeder Minute zusehends müder, er spürte regelrecht wie er immer weiter ins Land der Träume ab glitt. Ob dies nun wirklich an den Nachwirkungen der Beeren lag oder einfach daran, dass er den ganzen Tag durch die Gegend gehetzt wurde, war ihm in dem Moment mehr als nur egal. Als er seine Augen das nächste Mal öffnete, sah er als erstes die hölzerne Decke seines Zimmers. Er würde sie überall erkennen. Schließlich war sie das erste, was er jeden Morgen sah. Verschlafen blinzelte er und wischte sich danach über die trägen Augen. „Hm... mein Zimmer...“, nuschelte er bestätigend. „MEIN ZIMMER?!“ Wie von einer Biene gestochen saß er kerzengerade in seinem Bett und blickte sich hektisch um. Wie war er hier her gekommen. Das letzte woran er sich erinnerte war, dass er auf dem kalten Boden im Wald hockte und aus zufallenden Augen Zoro angesehen hatte. Und jetzt war er plötzlich hier. Seine Sachen hingen über einen Stuhl und er steckte in seiner Schlafhose und Shirt. „Oh, Sanji, du bist ja endlich wach“, sagte Chopper, der sein Zimmer in diesem Augenblick betrat und hinter sich die Tür schloss. „Wach? Ja, bin ich. Wie komme ich hier her?“, fragte er verwirrt an den kleinen Doktor gerichtet. „Zoro hat dich heute Früh zurück gebracht. Du hast geschlafen wie ein Baby“, lachte Chopper. „Musst wohl ganz schön fertig und durch gefroren gewesen sein. So kennt man dich ja gar nicht.“ „Der Schwertheini hat mich zurück gebracht?“ „Das habe ich doch gerade gesagt.“ „Nein... der SCHWERTHEINI hat MICH ZURÜCK GEBRACHT? Alleine? Durch den Wald? Selbstständig? Mich?“ „Jup, hat er. Waren ebenso geschockt wie du“, berichtete das Rentier. „Hier, trink das.“ Chopper reichte Sanji ein mit einer merkwürdigen Flüssigkeit gefülltes Glas. Es sah grau-grünlich aus und Sanji nahm das Getränk nur widerwillig entgegen. „Was ist das?“, fragte der Koch und roch vorsichtig daran. „Vitamine, Mineralstoffe und einige andere Sachen. Du warst ganz schön weggetreten und das für gut 5-6 Stunden. Ich konnte aber nicht wirklich etwas feststellen. Deswegen trinkst du das am besten, damit du wieder Energie kriegst“, erklärte Chopper, während er sich ans Fußende des Bettes setzte. „Wie fühlst du dich denn eigentlich?“ „Eigentlich fühle ich mich sehr gut“, sagte Sanji wahrheitsgemäß. „Ich glaube, ich war einfach nur verdammt müde und brauchte den Schlaf.“ „Denke ich auch. Und nun trink!“ Sanji verzog sein Gesicht zu einer verzerrten Grimasse. In einem Zug kippte er das ganze Glas ohne Luft zu holen herunter. Es schmeckte widerwärtig – wie erwartet. Schnell hatte er es geleert und schüttelte sich am ganzen Körper. Jeden Tag würde er das nicht trinken wollen. Wie aus Protest gab Sanji dem Schiffsarzt das leere Glas zurück und sah ihn immer noch angewidert an. „Wer hat sich eigentlich um das Frühstück gekümmert, als ich so gut geschlummert habe?“, fragte er, als er sich über den Mund wischte, um die Rückstände des Vitamintranks verschwinden zu lassen. „Robin und Brook.“ „Na wenigstens etwas. Da kann ich mir sicher sein, dass die Küche nicht wie ein Schweinestall aussieht“, sagte Sanji. Er schob seine Bettdecke zur Seite und schlüpfte aus seinem Bett. „Ich werde mich erst mal frisch machen und dann schauen, was wir zu Mittag essen können.“ „Na ok. Schaust du bei mir vorbei, wenn du dich unwohl fühlen solltest?“, fragte der kleine Arzt besorgt nach. „Keine Angst, Chopper, mir geht es prima.“ Sanji konnte es immer noch nicht glauben. Zoro, der wohl orientierungsloseste Mensch der Welt, hatte ihn zum Schiff zurück gebracht und dies sogar in den Morgenstunden! Das hieße ja, dass sich dieser auf den Rückweg nicht wirklich verlaufen hatte. Unglauben durchzog den ganzen Körper des Kochs. Schnell zog er seine Morgenwäsche durch und betrachtete sich dabei immer wieder im Spiegel. Kleine Augenringe zierten sein sonst so makelloses Gesicht. Er seufzte bei dem Anblick und ging dann zurück in sein Zimmer, um sich um zuziehen. Noch völlig in Gedanken vertieft, fand er dann endlich den Weg zum Deck und sah sofort, dass sie mitten auf dem Meer waren. Sie schienen schon vor einiger Zeit, als er noch die Traumfee küsste, in See gestochen zu sein. Automatisch zog er eine Zigarette aus der Packung und zündete sie an. Ein bisschen frische Seeluft und der Geschmack von Tabak würden, so hoffte er, die restliche Müdigkeit aus seinen Gliedern vertreiben. Ein leises Summen verließ seine Lippen, als er um das Deck herum und zu seinem Lieblingsplatz, dem Heck, ging. Dort hatte er immer seine Ruhe, da die Meute sich eher am Bug aufhielt. Gelassen lehnte er sich auf die Reling und sah wie das Schiff einige Wellen hinter sich ließ. „Na, aufgewacht, Prinzesschen?“ Sanji ließ vor Schreck seine Zigarette in das Wasser fallen und drehte sich daraufhin um. Einige Meter vor ihm saß Zoro auf dem Boden und gähnte ihn herzhaft an. „Das sagst gerade du?!“ „Ich bin nicht derjenige, der wie tot die halbe Nacht und den Morgen verpennt hat.“ „Das lässt sich wohl schwer nachweisen, dass das nicht auch auf dich zutrifft.“ Sanji hatte seine Augen zu Schlitzen zusammen gekniffen, während er blind in seiner Tasche nach einer neuen Kippe suchte. Was sollte das? Zoro schlief doch nie hier. NIE! Er hatte seine Standartplätze zum trainieren und Nickerchen halten und das war eindeutig nicht das Heck. „Ich habe gehört“, fing der Blonde an, während er sich den neuen Glimmstängel anzündete, „dass du mich zum Schiff zurück gebracht hast. Wie hast du das geschafft?“ „Ich habe dich auf meinem Rücken getragen.“ Sanji sah ihn verwundert an und merkte wie er für einen kleinen Moment rot wurde. „Das meinte ich nicht. Ich meinte, wie hast du es geschafft aus dem Wald zu finden?“ „Tsk. Ich habe das getan, was du vorgeschlagen hast, Karottenputzer. Als es hell war, bin ich auf einen Baum gestiegen und habe nach dem Mast der Sunny Ausschau gehalten. Und dann bin ich mit dir beladen zurück.“ Sanji glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Zoro, der dachte, dass Norden „oben“ liegt, hatte ernsthaft den Weg zur Sunny zurück gefunden und das alleine. „Naja, wenigstens hast du es geschafft ohne uns beide zu töten. Ich hatte keine große Lust für immer in dem Wald verschollen zu bleiben.“ Sanji schenkte Zoro ein hämisches Lächeln, bevor er an diesem vorbei zu seiner Küche ging. Hier würde er sicherlich keine Ruhe finden, denn gerade im Moment konnte er drei Dinge immer noch nicht fassen. Erstens, dass Zoro den Weg ganz alleine aus dem Wald gefunden hatte. Zweitens, dass er Sanji sogar getragen und nicht einfach zurück gelassen hatte und schlussendlich drittens. Er hatte soeben ein Gespräch ohne Angegeife und Gebrüll mit selbigem Moosschädel geführt. Die Strohhutpiraten waren seit drei Tagen wieder auf See. Das Wetter wurde zusehendes kälter und Nami sagte voraus, dass sie wohl bald in stürmischere Gewässer kommen würden. Es war Abend und Sanji saß mit einem Tee und seinem Rezeptnotizbuch in der Küche und dachte sich ein neues Gericht aus. Da sie auf der letzten Insel zwar einige Früchte und Tiere erlegt hatten, würden sie bis zur nächsten Insel problemlos durchkommen. Nichts desto trotz hatte er im Moment die Muse mit den unbekannten Früchten, die sie gesammelt hatten, ein Rezept zu kreieren. Die letzten Tage waren relativ problemlos verlaufen. Er sprang weiterhin um Nami und Robin herum, dies jedoch mehr aus Gewohnheit als mit Absicht. Leider, und zu seiner eigenen Gereiztheit, bemerkte er, dass sein Blick immer wieder zu Zoro wanderte, der ihn jedoch ignorierte oder an motzte, was der Blonde zu gucken hatte. Sanji hatte in dieser Zeit die Möglichkeit gehabt über einiges nachzudenken. Es war klar, nein, mehr als nur eindeutig, dass Zoro ihn attraktiv oder 'irgendwas' fand. Doch heute Morgen stahl sich ein Gedanke in seinen Kopf. Zoro war doch eher einer der simplen Menschen, die sich nicht so wahllos auf etwas ein schossen. Er tat etwas immer aus einem bestimmten Grund und mit einem Ziel. Was also war Zoros Ziel was Sanji betraf? Er hatte nie wirkliche Andeutungen gemacht oder war aufgefallen. Das war merkwürdig, wenn man betrachtete, dass der Schwertkämpfer immer genau das bekam, was er wollte. Also was wollte Zoro? Nur mit ihm schlafen? War das alles? Nun, eigentlich war es mehr als genug. Sanji konnte sich nicht mal in seinen absurdesten Träumen vorstellen wie dieser Akt von statten gehen würde. Es schüttelte den Blonden am ganzen Körper. Nein. Niemals! Da würde einiges fehlen. Weiche Haut, große Brüste und... ein paar andere Sachen... Aber nichts desto trotz. Verdrängen ging nicht und Sanji wollte lieber die ganze Wahrheit herausfinden, als nur einen kleinen Teil davon aufgedeckt zu haben. Was er dann mit dem Ergebnis seiner Ermittlung anstellen würde, konnte er sich ja überlegen wenn es so weit war. Langsam klappte er sein Buch zu und lehnte sich im Stuhl zurück. Eine neue Zigarette fand den Weg zwischen seine Lippen, während er in seiner Tasche nach einem Feuerzeug suchte. Zwischen drei Beeren fand er dieses dann. Jawohl, zwischen den Beeren. Sanji trug nach einigem überlegen immer ein paar Beeren mit sich. Für 'Notfälle' natürlich. Und dieser Notfall war auch jetzt - ihm war langweilig und das gehörig. Also steckte er sich zwischen zwei Zügen eine getrocknete Kugel in den Mund und wartete bei einem schönen Fruchttee und seiner Tabakdosis das Einsetzen der Wirkung ab. Nach gut einer halben Stunde stand er dann von seinem Platz auf und sortiere sein Notizbuch im Regal ein. Die Teetasse stellte er auf die Arbeitsplatte und schlenderte dann aus seiner Küche. Obwohl es noch nicht mal Abend war, war der Himmel durch graue Wolken verdunkelt. Das hatte Nami also auf der letzten Insel gemeint, als sie sagte, dass der Urlaub ab jetzt zu ende war. Jeden Moment konnte es passieren, dass Regen vom Himmel fiel. Die Wellen jedenfalls waren schon größer und kündigten einen Sturm an. Kurz sah Sanji sich um. Am Bug des Schiffs konnte er Luffy entdecken, der auf das Meer hinaus sah. Die anderen konnte er nicht entdecken. Das hieße also, dass Zoro in seinen Ausguck auf dem Mast war. Super Timing. Sanji erinnerte sich, dass er für die erste Hälfte der Nacht Wachdienst hatte. Eine Stunde früher auftauchen, würde ihm die Gelegenheit bescheren ein Wörtchen mit dem Schwertkämpfer reden zu können und vielleicht noch einige Details herauszufinden. Er kletterte also an der Leiter den Mast hinauf und klopfte kurz, bevor er die Luke öffnete. Auf eine Antwort wartet er erst gar nicht, denn er wusste, dass Zoro wach war und an nichts wichtiges dachte und auch nicht beschäftigt schien. #Ich sollte der Hexe ein Bein stellen... so einfach wie heute lass ich mich nicht noch einmal von meinem Schlafplatz vertreiben#, war das was Sanji auf halben Kletterweg aufgefangen hatte. #Was zum?! Was macht DER hier?# „Was tust du hier, Koch?“, fragte Zoro gereizt, als er Sanji durch die Luke klettern sah. „Motz mich doch nicht gleich an“, antwortete der Smutje und schloss die Luke hinter sich. Er zündete sich sofort eine neue Zigarette an - Nervennahrung für das Unerwartete. „Ich habe nicht gewusst, dass du hier oben bist. Eigentlich habe ich doch Dienst.“ „Tja, jetzt hast du ja gesehen, dass ich hier bin“, sagte Zoro bissig. #Warum verflucht geht er nicht? Der kann mir doch nicht erzählen, dass er nicht gewusst hat, dass ich hier oben bin.# „Sei doch nicht so bissig“, lachte Sanji und lehnte sich an ein Fenster, um die sich schnell bewegenden Wolken zu beobachten. „Warum geiferst du mich eigentlich immer an? Ich habe doch gar nichts gemacht.“ #Was wird das? Ein Gespräch?!#, dachte Zoro, während ein grummelndes Geräusch seine Kehle verließ. „Du brüllst mich doch auch immer an!“ „Hm, da hast du wohl recht. Wir können uns wohl echt nicht leiden, was?“, grinste Sanji verschmitzt. #Wie es bei dir steht... du kannst mich eindeutig nicht leiden. Das sieht man dir ja praktisch an der Nasenspitze an. Aber bei mir-# „FUCK!“ „Was?“, rief Zoro überrascht. #Was ist denn jetzt los?# „Sei mal ruhig!“, schrie Sanji ihn an und starrte weiter aus dem Fenster. 'Das gibt es doch nicht. Nicht jetzt. Nicht, wenn ich die Beeren intus habe.' #Ich sagte es doch... ER brüllt mich immer an!# „Ich habe gesagt du sollst ruhig ein!“ „Ich habe doch gar nich-“ Sanji rannte zum Lautsprecher im Ausguck und hob den Hörer ab. „Alle sofort auf das Deck, ein Schiff der Marine hat in unsere Richtung abgedreht!“ #Marine?# Zoro sprang von seinem Sofa auf und sah aus dem Fenster. Dort war eindeutig ein Schiff mit dem Marinezeichen auf der Flagge und sie schienen ihre Fahrtrute zu ihnen gedreht zu haben. Sie waren nicht einmal hundert Meter entfernt. Wie konnte er das übersehen haben? „Worauf wartest du?“, rief Sanji dem Schwertkämpfer entgegen, als er die Luke wieder öffnete. „Schwing deinen Arsch hier runter.“ „Ich bin ja schon unterwegs“, rief der Grünhaarige ihm entgegen. #Jetzt fängt er noch an mir Befehle zu erteilen. Der Tag wird immer besser.# Als Sanji und Zoro endlich auf dem Deck waren, kam der Rest der Crew durch die Türen gestürmt und Luffy hatte ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. „Endlich mal ein bisschen Aufregung“, lachte der Kapitän und beugte sich über die Reling. „Luffy, sei ruhig“, brüllte Nami ihn an. „Franky, Usopp, geht ihr am besten zu den Kanonen. Das ist leider nicht nur ein kleines Marineschiff.“ Als Nami den Satz beendete fielen auf einmal die ersten Regentropfen, die mit jeder Sekunde stärker wurden. #Verflucht, der Sturm, der sich hier zusammenbraut wird es uns schwer machen. Hoffentlich kommen wir hier unbeschadet raus.# „Na ganz toll. Wir haben wohl heute gar kein Glück“, seufzte sie, während sie ein Fernglas auf das Schiff richtete. „Ich würde sagen... 50 Mann, vielleicht auch 60 sind auf dem Deck... und die winken uns eindeutig nicht zu.“ Auf einmal durchzog die Luft ein knallendes Geräusch. Die ersten Kanonen der Marine wurden abgefeuert und zielten auf die Sunny. Luffy und Zoro waren dabei die Kanonenkugeln abzuwehren, doch zwei trafen die Seite der Sunny und zerschlugen einen großen Teil der Reling. Während das Schiff der Marine immer weiter auf sie zu kam, antworteten nun auch endlich Franky und Usopp mit ihren Kanonenkünsten. Doch leider hielt dies das Feindesschiff nicht ab, da das Schiff leider schon zu nah war. Sie schafften es, trotz der stürmischen Wellen, bis auf 10 Meter an die Strohhutbande zu gelangen. Und dann geschah es. Die ersten Marinesoldaten schwangen sich mit Seilen zur Sunny, während ihr Offizier sie ermutigte die ganze Bande gefangen zu nehmen. Das war genau das, worauf Sanji nicht gehofft hatte. Chopper versuchte in seiner vergrößerten Form das Schiff um zu lenken, doch die Marine hatte sie mit Enterhaken fixiert. #Verfluchte Piraten!# #Wenn ich einen fange oder töte, bringt mir das eine saftige Gehaltserhöhung ein!# #Diesmal werden sie nicht entkommen.# #Bringt sie um!# Er versuchte sie zu ignorieren, da er sich auf den Kampf konzentrieren musste. Er schaffte es einige der Soldaten mit seinen Tritten zurück zu befördern, doch es hörte einfach nicht auf. #Gerechtigkeit!# #Verfluchtes Piratenpack. Na los, kommt schon her!# Alles stürzte auf einmal über ihn ein. Gedanken überlagerten sich und schienen seinen Kopf zu füllen. Es war wie ein Glas, das einfach kein Wasser mehr aufnehmen konnte. #Shit, wie konnte es passieren, dass wir nicht früh genug gemerkt haben, dass die auf uns zusteuern! Der bekloppte Schwertfutzi muss mal wieder gepennt haben#, schrie Nami mit hinein. Sanjis Blick schnellte kurz zu Nami und Robin, die ebenfalls kämpften, aber mit der Hilfe von Brook und Chopper gut klar kamen. Unbändiger Schmerz breitete sich immer weiter in Sanji aus. Er hatte noch nie in seinem Leben solche Kopfschmerzen gehabt. Er war mehr als nur überfordert mit all den Informationen, die auf ihn ein droschen. Immer wieder musste er aus Reflex seine Augen zusammenkneifen. #Scheiße, was ist mit dem Koch los, der kämpft wie ein Anfänger!# Nun mischten sich auch wieder Zoros Gedanken darunter, da er nur einige Meter von ihm stand und mit drei Marinesoldaten gleichzeitig kämpfte. Und dann passierte es. Ein Soldat erkannte seine Chance und traf mit seiner Klinge den Blonden in die Schulter. Sofort weiteten sich die blauen Augen, erst jetzt realisierte er die Situation in der er sich befand. Er beförderte den Soldaten mit einem starken Tritt vom Schiff und ergriff den Schwertgriff, um sie sich herauszuziehen. #Dich bring ich um!# „Sanji!“, schrie Chopper ihm von weiten entgegen. „Alles in Ordnung?“ Sanji konnte nicht antworten. Endlich hatte er es geschafft sich des Schwertes zu entledigen und dieses achtlos von sich zu werfen. Die Schmerzen, die er in der Schulter hatte, waren Nichts im Vergleich zu jenen, die seinen Kopf peinigten. Es war, als ob man seinen Schädel auf gesägt, Rasierklingen rein geschmissen, wieder zugenäht hatte und kräftig durch durchschüttelte. Er fasste sich mit seiner linken Hand an den Kopf. Er bekam gar nicht mit wie Brook es schließlich schaffte die Taue mit den Enterhaken zu kappen und wie Chopper das Schiff hart Backbord lenkte. Franky und Usopp hatten es derweilen vollbracht mehrere größere Löcher in die Seite des Marineschiffs zu schießen und Luffy schleuderte zum Abschied die restlichen Soldaten zurück. Ein undefinierbares Geräusch verließ die Kehle des Blonden. Sie waren immer noch da. Die Stimmen, die sie verfluchten, hassten, sie als Gehaltserhöhung ansahen. Aber sie waren vermischt mit den Stimmen seiner Crew, die sich freuten, dass sie es geschafft hatten ihre Feinde in die Flucht zu schlagen. Orientierungslos wackelte Sanji auf seinen Beinen in irgendeine Richtung und versuchte Halt zu finden. #Was zum Geier ist mit dem Koch los?!# „Hey, Sanji, was tust du da?“, rief Nami nun auch, als sie erkannte, dass der Smutje auf die zerschlagene Stelle der Reling zusteuerte. „SANJI!“ Der Blonde verlor seinen Halt und fiel über Bord. Die Strohhutpiraten sahen der Situation verstört zu, starr in Schock und für einen Augenblick unfähig sich zu bewegen. „Sanji“, warf nun auch Luffy ein, der auf die zerstörte Stelle zu rannte und beinahe ebenfalls ins Meer gefallen wäre, doch Zoro hielt ihn an der Schulter fest und schubste ihn einige Meter nach hinten, bevor er seine Schwerter auf das Deck warf und dem Schiffskoch nach sprang. #Du bescheuerter Karottenputzer. Wo bist du?# 'Gott, könnt ihr nicht endlich mal ruhig sein?', dachte Sanji. 'Wo bin ich eigentlich? Mein Kopf... wenigstens gibt es nicht mehr so viele Stim- WASSSER?' Sanjis Augen sprangen auf. Um ihn herum war es schwarz und er bekam auf einmal keine Luft mehr. Er realisierte, dass er wohl ins Wasser gefallen war und immer weiter herab sank. Er versuchte seine Gliedmaßen zu bewegen und wieder nach oben zu schwimmen, doch sein Körper schien wie gelähmt. #Da ist er! Verflucht, das ist nur meine Schuld! Ich habe das Schiff nicht gesehen. Wehe er kratzt ab.# 'Marimo?', Sanji versuchte in dem Wasser etwas zu erkennen, doch sein Blick war von den Kopfschmerzen getrübt – er konnte ja kaum seine eigene Hand vor Augen sehen. Aus heiterem Himmel wurde er am Arm gepackt und mitgezogen. #Endlich. Und jetzt schnell nach oben, bevor mir am Ende noch die Luft ausgeht und wir beide ersaufen.# 'Ha, wer hätte das gedacht... der Muskelidiot mal wieder. Ausgerechnet er muss mich retten. Noch tiefer kann ich wohl nicht sinken.' Sanji spürte wie die Hand von Zoro, die ihn eben noch am Arm gepackt hatte, um seine Hüfte lag. Wahrscheinlich um besser Halt zu haben und den Smutje nicht zu verlieren. #Komm schon, komm!# Sanji musste trotz seinen bebenden Schmerzen beinahe lachen. Viel zu absurd war die Situation, in die er geraten war. Doch dann plötzlich spürte er die windige Luft in seinem Gesicht und hörte das Geschrei seiner Freunde. #Oh Gott, ihm geht es gut! Danke!#, jubelte Usopp. „Sanji! Zoro, schnell bring ihn hoch!“, rief der Schiffsarzt dem Grünhaarigen hektisch zu. #Hoffentlich geht es Sanji-Bro-# Endlich war Schweigen eingekehrt. Keine Gedanken drangen mehr in das schon längst überfüllte Gehirn des Blonden. Eine Welle der Erleichterung überfiel ihn. Wenn nun noch die Schmerzen aufhören würden, wäre er vollends zufrieden für den Tag. Er hatte seine Augen geschlossen und bekam nur nebenbei mit wie Zoro mit ihm ein Seil hoch kletterte und ihn Franky übergab, der den Blonden auf das Deck legte. Chopper riss ihm praktisch das Hemd auf und untersuchte die Wunde. Aus Reflex zuckte Sanji zusammen, als der Arzt seine klaffende Verletzung begutachtete. „Sanji, kannst du mich hören?“, fragte Chopper besorgt. „Ja~“, stöhnte der Angesprochene genervt. Er wollte nur noch schlafen. Nichts weiter. „Wie ist das passiert?“, fragte Luffy aufgebracht. „Das war doch nur ein kleiner Möchtegern und du lässt dich von dem einfach verletzten?“ „Seid leise...“, flüsterte Sanji. „Was? Was hast du gesagt?“, fragte das kleine Rentier nach und beugte sich näher zu Sanjis Gesicht „Ihr sollt die Klappe halten!“, schrie Sanji mit letzter Kraft und fasste sich dann mit seiner nicht schmerzenden Hand an den Kopf. Geschockt über den plötzlichen und untypischen Ausbruch des Blonden sahen sich alle verwirrt an. Alle bis auf Zoro, der seinen Blick auf den am Boden liegenden und blutenden Sanji fixiert hatte und seine Stirn in Falten legte. „Franky?“, fragte Chopper diesmal leiser als zuvor. „Kannst du Sanji bitte in mein Arztzimmer bringen?“ „Kein Ding“, sagte er und hob gleich darauf den nassen Körper an, um ihn mit Chopper zusammen in dessen Untersuchungsraum zu bringen. „Was war das gerade?“, fragte Usopp. „Sanji war-“ „Merkwürdig“, beendete Robin den Satz. „So würde er nie reagieren, wenn er nicht echte Schmerzen hätte.“ Luffy blinzelte und schob seinen Strohhut zurecht. „Aber seine Wunde war nicht sonderlich tief. Das hab' sogar ich gesehen.“ „Genau.“ Robin tippte mit ihrem Finger an ihr Kinn und hatte ihre typische Denkerpose eingenommen. „Er hat sich seinen Kopf gehalten... Kopfschmerzen vielleicht? Wahrscheinlich hat er während dem Kampf einen Schlag abbekommen.“ „Nun, Chopper wird uns dann sicher mehr erzählen. Aber erst mal sollten wir zusehen, dass wir aus dem Sturm rauskommen, Leute“, erklärte Nami mit einer festen Stimme, als sie in die schwarzen Wolken blickte. „Ich werde den Kurs neu berechnen, bevor wir am Ende in noch ein Marineschiff rein fahren.“ Die Navigatorin seufzte und sah auf ihren Logport. „Da fällt mir ein, Zoro, du hattest Dienst. Warum ist dir das Schiff nicht früher aufgefallen?!“, schrie die Navigatorin den Schwertkämpfer an. „Ich...“, Zorro stockte und wusste nicht so recht, was er erzählen sollte. Er konnte ja kaum sagen, dass er wegen Sanji abgelenkt war. „Ich habe geschlafen.“ Der verletzte Blonde lag derweilen bereits auf Choppers Untersuchungstisch und versuchte sich nicht anmerken zu lassen wie schrecklich es ihm ging – er versagte jedoch kläglich. Immer wieder verließ sein Mund ein leises schmerzvolles Stöhnen. Chopper hatte in einer Windeseile die Wunde gesäubert und war nun dabei sie zu nähen. Da sie zum Glück nicht tief war, und Sanji auch sonst keine äußerlichen Verletzungen hatte, war die Panik, die der Schiffsarzt für einen Moment verspürte vorerst verschwunden. Ihm fiel jedoch im Laufe der „Operation“ immer wieder auf, dass sich der Koch die Schläfen und die Augen rieb. „Sanji, erzähl mir die Wahrheit“, sagte Chopper, als er den Faden zum nähen durchschnitt. „Du hast Kopfschmerzen, nicht wahr?“ „Ja...“, sagte Sanji vernebelt. Chopper hatte ihm eine seiner „Spezialspritzen“ gegeben. Sein Kopf dröhnte immer noch, aber wenigstens spürte er nicht, was da gerade mit seiner Schulter angestellt wurde. „Ich habe aber keine Wunde gesehen. Du wurdest also nicht geschlagen.“ „Hm...“ „Hast du die Kopfschmerzen öfter?“ „Nein...“ „Sonst noch andere Symptome? Verschleierter Blick? Schmerzende Augen? Irgendwas?“ „Verschwommen...“ „Nun gut. Wir werden das mal weiter beobachten und falls es noch einmal passieren sollte oder in ein paar Stunden noch nicht besser ist, gibst du mir sofort Bescheid, klar?“ Sanji nickte schwach. Er war so unglaublich müde. Diese verfluchten Beeren! Wer hätte denn auch ahnen können, dass genau in dem Moment die Marine auftauchen könnte? Er war wirklich nur vom Pech verfolgt. Und dabei hatte er doch vorgehabt, etwas mehr über Zoros Gedanken zu erfahren. Zoro... er hatte ihn gerettet. Wenn der Schwertkämpfer ihm nicht nach gesprungen wäre, würde Sanji jetzt mit den Fischen schmusen – so viel war sicher. Es widerstrebte ihm, aber vielleicht sollte er seinem Rivalen dieses eine Mal danken. So waren jedenfalls seine letzten Gedanken, bevor er einschlief und Chopper weiter seine Arbeit machen ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)