Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang von Fhin (Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 79: Das Tor zu Raum und Zeit ------------------------------------ Endlich war der Tag gekommen. Etwas nervös aber auch entschlossen begab sich Bunny zusammen mit Seiya, Yaten, Minako, Taiki, Amy und Kakyuu zum verabredeten Treffpunkt. Ihrer Mutter hatte sie erzählt, dass sie über das Wochenende mit ihren Freundinnen Reis Onkel besuchen wollte. Dass ihre Reise in Wirklichkeit viel weiter ging, konnte Ikuko nicht ahnen. Es war bereits dunkel und die Lichtung im Wald, auf der sie sich treffen wollten, weit von den nächsten Wohnhäusern entfernt. Als sie dort ankamen, hatten sich die anderen dort bereits versammelt. Makoto stand neben Rei, ihnen gegenüber standen Haruka, Michiru und Hotaru, zwischen ihnen Setsuna. Mamoru hatte sich an diesem Abend angeboten, um sich um Tsuki zu kümmern. Er hatte sie ins Kino eingeladen. Sie begrüßten sich alle, wobei der Ernst dieser Situation und die Anspannung der Beteiligten deutlich zu spüren waren. „Seid ihr bereit?“, fragte Setsuna, als die letzte Gruppe zu ihnen getreten war, und zog ihren Verwandlungsstab. Während Minako etwas widerwillig zu Rei und Makoto trat, zogen auch die anderen ihre Stäbe und Broschen und nickten entschlossen. „Macht der Plutonebel, mach auf!“, rief Setsuna und die anderen folgten ihrem Beispiel. Nur wenig später standen dort Sailor Pluto, Sailor Moon, Sailor Merkur, Sailor Star Fighter, Sailor Star Maker und Sailor Star Healer. Kakyuu trug wieder ihr gewohntes Gewand. Mit Tränen in den Augen und einer Hand an ihrer Brust starrte Minako zu Healer. Dieser entging ihr Blick nicht. Sie schenkte ihr ein sanftes Lächeln. Das war einfach nicht fair, dachte Minako. Warum musste sie als einzige ihren Freund gehen lassen und hier auf der Erde zurückbleiben. Sie verstand ja, dass noch genug Sailorkriegerinnen hier auf der Erde bleiben mussten, um sie im Notfall beschützen zu können. Und dennoch wäre sie nur zu gerne mit auf diese Reise gegangen. Sie hätte so gerne gesehen, wie Yaten früher gelebt hatte, was er aufgegeben hatte, nur um bei ihr bleiben zu können. Und was war, wenn etwas passierte? So wie das letzte Mal? Es könnte doch sein, dass Yaten dieses Mal nicht mehr zurückkommen würde. Was würde sie nur tun, wenn sie ihn niemals wiedersehen könnte? Unbewusst tat sie einen Schritt nach vorne. Healer sah sie fragend an. „Minako?“, fragte sie besorgt. „Ich will nicht, dass Du gehst.“, sagte sie nun, sich selbst über ihre Worte wundernd. Überrascht sah Healer sie an. „Es tut mir leid… Mina… aber ich muss gehen.“ Ihre Stimme klang ernst. Eine Träne lief über Minakos Wange. Sie wusste, dass Healer Recht hatte. Die anderen sahen betreten auf diese Szene. „Yaten…“, flüsterte Minako und sah die Sailorkriegerin verzweifelt an. Diese trat nun vor und schritt auf Minako zu. Sie war nicht viel größer als das Mädchen, legte ihr aber eine Hand auf den blonden Haarschopf. Sie lächelte. „Mach Dir keine Sorgen, Mina. Ich komme bald wieder zurück. Und dieses Mal wird es nicht so lange dauern.“ „Versprochen?“, fragte Minako erstickt. Healer strich ihr über die Wange. „Versprochen!“, antwortete sie und gab ihrer Freundin einen sanften Kuss auf die Lippen. Minako riss kurz ihre Augen auf, bevor sie sie jedoch schloss und den Kuss erwiderte. Das ist das erste Mal, schoss es ihr durch den Kopf. Das erste Mal, dass ich von Healer geküsst werde, nicht von Yaten. Ihr Herz klopfte aufgeregt. Sie hatte sich früher nie vorstellen können, eine Frau zu küssen. Aber das hier war anders. Es war egal, dass sie grad eine Frau war. Es war die Person, die sie liebte. Healer oder Yaten… es spielte keine Rolle. Mit einem Lächeln löste sie den Kuss schließlich. Sie hatte sich lange nicht so glücklich gefühlt. Yaten war oft etwas barsch zu ihr, so war er nun mal. Aber in diesem Moment erkannte sie, dass sie sich, wenn es um etwas Ernstes ging, hundertprozentig auf ihn verlassen konnte. Und dass sie ihn mehr liebte, als sie sich je hätte vorstellen können. Healer strich ihrer Freundin noch einmal über die Wange und schenkte ihr ein Lächeln, bevor sie wieder zurück zu den anderen Kriegerinnen und der Prinzessin trat. Sie fing Fighters breites Grinsen auf, die einen Arm um Sailor Moons Schulter gelegt hatte. Sie errötete leicht, konnte es aber nicht verhindern, ebenfalls zu grinsen. Selbst wenn sie ihre Gefühle gerade vor allen offen gezeigt hatte… Minako war es einfach wert. „Seid ihr soweit?“, fragte Pluto nun und erntete von jedem einzelnen ein entschlossenes Nicken. „Gut.“ Sie hob ihren Stab, den Schlüssel zu Raum und Zeit, in die Luft. „Pluto, Wächter des Raumes, Hüter der Zeit,…“ Sie schwang ihren Stab und eine unheimliche Energie ging davon aus. Ein starker Wind zerrte an den Kostümen der Kriegerinnen. Blätter, Zweige und Sand wirbelten auf, sodass alle Anwesenden schützend ihre Arme vor die Augen hielten. „…öffne das Tor zu Raum und Zeit. Zeig uns den Weg nach Euphe.“ Mit der Spitze ihres Stabes schien sie einen großen Bogen um sich herum zu malen. Das Tor zu Raum und Zeit, ihr Weg nach Euphe, hatte sich geöffnet. „Wow!“, staunte Sailor Moon mit offenem Mund. Auch die anderen sahen beeindruckt aus. „Tretet jetzt durch das Tor.“, sagte Pluto. „Ich werde als letzte gehen und das Tor verschließen.“ Die anderen nickten sich zu. Sailor Moon drehte sich noch einmal zu ihren Freunden um. „Danke, dass ihr euch hier um alles kümmert.“ Sie lächelte. „Passt auf euch auf.“ „Du auch Bunny!“, rief Minako, zwar lächelnd, aber dennoch erneut mit Tränen in den Augen. „Wehe, wir sehen euch am Sonntag nicht sicher wieder auf der Erde!“, sagte Rei mit einem breiten Grinsen. Makoto hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah ebenso grinsend zu ihren Freundinnen. „Ich hoffe, ihr findet etwas heraus.“, sagte Haruka ernst. „Und Seiya?!“ Verwundert sah Fighter das große Mädchen an. „Hm?“ „Wehe, Du passt nicht richtig auf das Mondgesicht auf.“ Sie grinste und zog die Mondprinzessin ein wenig näher zu sich. „Keine Sorge, Haruka. Ich lasse sie nicht eine Sekunde aus den Augen.“ Sie zwinkerte ihr zu und Haruka grinste nun ebenso. Damit wandten sich Sailor Moon und Fighter dem geheimnisvoll leuchtenden Tor zu. Fighter griff nach Sailor Moons Hand und drückte sie einmal. „Bist du bereit, Schätzchen?“, fragte sie leise. Sailor Moon nickte. Gemeinsam traten sie durch das Tor. Das war das Zeichen. Nacheinander traten auch Healer, Merkur, Kakyuu, Maker und schließlich auch Pluto ein. Mit dem Eintreffen Plutos schloss sich das Tor wieder. Sie schienen inmitten von Wolken zu stehen. Sie konnten kaum etwas erkennen. Schwer hingen Nebel und Wolken in der Luft. Alles war grau, nirgendwo war auch nur ein Funken Licht zu erkennen. Doch das bedrückendsten war die Stille. Nicht ein Windhauch war zu spüren, kein noch so leises Geräusch zu hören. Sailor Moon schluckte. Sie war schon einmal hier gewesen, auf der Reise in die Zukunft, nach Crystal Tokio. Sie spürte, wie Fighter ihre Hand drückte, während sie sich umsah. Auch Healer und Maker waren von diesem Ort auf eine bedrückende Weise sehr beeindruckt. Merkur kannte es schon ebenso wie Sailor Moon. Kakyuu sah sich ruhig um. Niemand wagte es, zu sprechen. Plötzlich trat Pluto hervor. „Folgt mir.“, sagte sie entschlossen. Für sie war dieser Ort kein Mysterium. Sie hatte Jahrhunderte lang hier ihren Posten bezogen und als Hüterin über das Tor zu Raum und Zeit gewacht. Sie hatte Tag um Tag, Monat um Monat, Jahr für Jahr hier ihre Pflicht erfüllt. Einsam und ohne Kontakt zur Außenwelt. Nur zur Königsfamilie hatte sie Kontakt aufnehmen können, während sie allein in dieser Zwischendimension jenseits von Raum und Zeit gelebt hatte. Mit ihrem Stab fest in der Hand schritt Pluto voran und führte so die kleine Gruppe von Sailorkriegerinnen sowie Prinzessin Kakyuu durch den dichten Nebel. Nach wenigen Minuten konnten sie schwach die dunklen Umrisse eines großen Torbogens ausmachen. „Das ist unser Ziel.“, sagte Pluto nun. „Hinter diesem Tor liegt Euphe.“ Fighter blickte ehrfürchtig auf das Tor. Dahinter sollte Euphe liegen? Ihre Heimat? Konnte das wirklich sein? Wie Pluto versprochen hatte, waren sie erst einige Minuten unterwegs gewesen. Sie hatte wahrlich außergewöhnliche Kräfte. Pluto trat einen weiteren Schritt vor und erhob erneut ihren Stab. Blitze schienen von ihm auszugehen und gleichzeitig in ihn einzuschlagen. Elegant schwang Pluto ihn herum und die Energie, die sich in ihrem Stab gesammelt hatte, entlud sich, als sie die Spitze direkt auf das Schloss des Tores richtete. Langsam öffneten sich die schweren Flügeltüren. Was dahinter lag, war nicht zu erkennen. Ein gleißendes Licht strahlte durch die Tür. Pluto nickte ihren Gefährtinnen zu und nacheinander schritten sie durch das Tor, welches dieses Mal den Ausgang markierte. Wie auch beim Eintreten war Pluto die letzte, die das Tor durchschritt. Als auch sie auf der anderen Seite angekommen war, schloss es sich wieder. Das gleißende Licht war verschwunden, ein gedämpftes, jedoch warmes Licht, war an seine Stelle getreten. Ein leichter Windhauch war zu spüren, das Rauschen von Blättern sowie Vogelgezwitscher zu hören. Die Atmosphäre war ganz anders als zwischen den Raum-Zeit-Toren. Das drückende Gefühl, welches sie alle noch soeben beherrscht hatte, war verschwunden. Erleichterung machte sich in ihnen breit. Alle fühlten sich, als sei ihnen eine schwere Last abgenommen worden. „Sind wir jetzt wirklich auf Euphe?“, fragte Sailor Moon, die sich neugierig umsah. Fighters Herz machte einen Freudensprung und sie drückte die Hand ihrer Freundin. Ein breites Lächeln zierte ihr Gesicht. „Ja, wir sind wirklich auf Euphe.“, sagte sie. Auch Healer und Maker hatten einen sehr zufriedenen Gesichtsausdruck aufgesetzt, während sich auf Kakyuus Gesicht ein sanftes Lächeln ausbreitete. „Wir befinden uns in einem Wald nicht weit vom Palast entfernt.“, erklärte sie den Sailorkriegerinnen der Erde. Merkur sah sich mit großen Augen um. Ihr Herz klopfte stark vor Aufregung und Freude. Es gab so viel zu entdecken! Schon auf den ersten Blick waren ihr Bäume und Pflanzen aufgefallen, die es auf der Erde nicht gab. Ihre Augen leuchteten geradezu. Maker warf ihr einen liebevollen Blick zu und lächelte sie sanft an. Unter ihrem Blick errötete Merkur leicht, erwiderte das Lächeln jedoch schüchtern. Sie hatten den anderen noch nichts von ihrer Beziehung erzählt. „Komm, Schätzchen!“, rief Fighter ausgelassen und zog Sailor Moon an der Hand mit sich den schmalen Pfad entlang, der auf dem Waldboden zu erkennen war. Auch die anderen folgten. Nach einigen Minuten hatten sie den Wald verlassen und erkannten, dass der erwähnte Palast tatsächlich nicht weit entfernt war. „Wow!“, staunte Sailor Moon, als sie die riesigen weißen Mauern und die hohen dunkel gedeckten Türme erkannte. Kakyuu schritt lächelnd voran. Nur wenig später befanden sie sich vor einem riesigen Tor, welches von einer Wache an jeder Seite besetzt wurde. „Prinzessin!“, rief einer der Wachen aus, als sie näher kamen. Sofort salutierten sie beide. Kakyuu lächelte und hob ihre Hand. „Ihr dürft euch rühren.“, sagte sie mit sanfter Stimme. „Bitte richtet Syphius aus, dass ich wieder da bin und wir Gäste haben.“ „Ja, Euer Majestät.“, antwortete einer der Männer und verneigte sich ehrfürchtig, bevor er seinen Posten verließ, um den Auftrag auszuführen. Das große Tor wurde in der Zwischenzeit geöffnet. Kakyuu schritt hindurch und ihr folgten ihre Freunde. Sie schritten über einen weiß gepflasterten Weg, welcher von prächtigen Bäumen umrahmt wurde. Sailor Moon kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und auch Merkur war deutlich überwältigt. Kurz bevor sie das Eingangstor zum Hauptgebäude erreicht hatten, öffnete sich dieses und Syphius gefolgt von der königlichen Garde trat heraus. „Willkommen zurück, Prinzessin Kakyuu.“, sagte er und verneigte sich vor ihr. Ihre Hände zusammengelegt erwiderte sie die Verbeugung, bevor sie sich ihren Freunden zuwendete und sich auch vor ihnen verneigte. „Willkommen auf Euphe, meine Freunde.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)