Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang von Fhin (Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 61: Unerwarteter Besuch ------------------------------- Bunny stand in der Stadt vor dem Game Center und wartete dort auf Seiya. Sie waren hier verabredet, denn heute war das neue Sailor Moon-Spiel rausgekommen und das konnte gerade sie sich auf keinen Fall entgehen lassen. Sie sah auf die Uhr. Es war wirklich ein Wunder, dass sie zuerst da war. Aber Seiya schien auch nicht gerade der pünktlichste Mensch auf dieser Welt zu sein. Sie grinste in sich hinein. Endlich war sie es mal, die ihrer Verabredung einen Vortrag über Pünktlichkeit halten konnte. „Bunny?“, hörte sie eine Stimme, die ihr sehr bekannt vorkam. Sie drehte sich um und erblickte das Mädchen, das sie gerade angesprochen hatte. „Naru!“, rief sie aus und lächelte ihre frühere beste Freundin an. „Dachte ich mir doch, dass hinter diesen zwei Zöpfen nur Du stecken kannst.“, lachte Naru und umarmte ihr alte Freundin. „Wie geht es Dir?“, fragte Bunny aufgeregt. Sie freute sich wirklich, Naru zu sehen. „Gut geht es mir.“, antwortete Naru. Seit sie auf verschiedene Oberschulen gingen, hatten sie sich völlig aus den Augen verloren. Schade eigentlich, waren sie doch mal die allerbesten Freundinnen. Aber sie hatten sich nun mal auseinander gelebt. „Bist Du immer noch mit Umino zusammen?“, fragte Bunny und kicherte leicht bei dem Gedanken an ihren ehemaligen Mitschüler. Naru wurde leicht rot. „Äh ja… bin ich.“ „Das freut mich wirklich für euch.“, sagte Bunny ehrlich. Sie schienen wirklich glücklich zusammen zu sein. Kaum zu glauben, dass Umino anscheinend so einen guten festen Freund abgab. Immerhin waren sie nun auch schon – wie lange? Drei Jahre? – zusammen. „Danke.“, lächelte Naru. „Und Du? Bist Du noch mit Mamoru zusammen?“ Bunny schaute etwas betrübt. Sie war nun schon so lange nicht mehr mit Mamoru zusammen und nun auch schon eine ganze Weile Seiyas Freundin. Sie war es nicht gewohnt, dass man von ihr und Mamoru noch als Paar sprach. „Nein.“, antwortete sie. „Wir haben uns schon vor über einem halben Jahr getrennt.“ „Das tut mir leid.“ Naru schaute etwas bedrückt. „Das muss es nicht.“, lachte Bunny. „Ich habe jetzt einen anderen Freund.“ „Oh, kenne ich ihn vielleicht?“, fragte Naru neugierig. Es war komisch, doch irgendwie konnte sie sich keinen anderen Mann als Mamoru an Bunnys Seite vorstellen. Sie wusste jedoch nicht, dass es vielen anderen auch so gegangen war, auch wenn die einen ganz bestimmten Grund dafür hatten. „Hm, ich glaube schon, dass Du ihn kennst.“, grinste Bunny, doch Naru hörte in diesem Moment kaum zu. Ihre Augen waren stark geweitet und mit offenem Mund starrte sie an Bunny vorbei. Sie beugte sich leicht zu ihrer alten Freundin rüber und flüsterte. „Oh mein Gott, ich glaube, da ist Seiya Kou von den Three Lights!“ Bunnys Grinsen wurde breiter. Sie drehte sich zu Seiya um, der in diesem Moment von hinten an sie heran getreten war, legte ihre Hand in seinen Nacken, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss, den er nur zu gerne erwiderte. Nie hätte er mit so einer liebevollen Begrüßung gerechnet, besonders wenn sie gerade anscheinend mit einer Freundin redete, die er nicht kannte. Naru fielen fast die Augen raus. Mit offenem Mund starrte Naru das Pärchen an. „Naru, das ist mein Freund, Seiya.“, stellte Bunny Seiya lächelnd vor und freute sich über die großen Augen ihrer Freundin. „Seiya, das ist Naru, eine alte Freundin.“ Seiya schenkte Naru ein charmantes Lächeln und reichte ihr seine Hand. „Freut mich, Dich kennenzulernen.“, sagte er. Einen Moment lang starrte sie seine Hand einfach an, bevor sie sie ergriff und schüttelte. „H-hallo!“, hauchte Naru und starrte ihn weiterhin an. „Naru“, sprach Bunny sie nun an. „Hast Du nicht vielleicht mal Lust, Dich mit mir zu verabreden? Und Umino würde ich auch gerne mal wiedersehen.“ „Na klar. Gerne!“, antwortete Naru und lächelte Bunny an. „Super!“, freute diese sich. „Ich rufe Dich mal an, in Ordnung?“ „In Ordnung.“, strahlte Naru. Langsam hatte sie ihre Fassung wiedergefunden. Die Mädchen verabschiedeten sich voneinander und auch von Seiya verabschiedete sich Naru mit leuchtenden Augen. „Die schien ja ganz nett zu sein.“, bemerkte Seiya, als er schließlich zusammen mit Bunny das Game Center betrat. Skeptisch sah Bunny ihren Freund an. „Was willst Du denn damit sagen, hä?“, hinterfragte Bunny seine Aussage. Dieser wehrte sofort ab. „Nur dass sie nett zu sein scheint.“ „Soso.“, antwortete Bunny schnippisch. „Ach Schätzchen.“ Seiya legte seinen Arm um Bunny und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Du bist und bleibst die Einzige für mich.“ Bunny grinste leicht und ging erhobenen Kopfes voran. „Gut.“ Seiya schüttelte den Kopf, musste aber grinsen. Bunny hatte derweil bereits den Automaten mit dem neuen Sailor Moon-Spiel entdeckt. Sie winkte noch kurz Motoki zu und begab sich dann auf den Platz vor dem Bildschirm. „Dann wollen wir mal.“ Sie krempelte die Ärmel hoch, warf 100 Yen in den Automaten und fing an zu spielen. Schon nach kurzer Zeit war sie Game Over. „Oh nein!“, rief Bunny aus. „Das ist schwer!“ Immer und immer wieder versuchte sie es, doch sie ging immer wieder Game Over. Seiya stand neben ihr und versuchte ihr Tipps zu geben, doch sie schaffte es einfach nicht. „Du bist die schlechteste Sailor Moon, die ich je gesehen habe.“, hörte Bunny auf einmal eine weibliche Stimme von hinten. Sie drehte sich um und erblickte die letzte Person, die sie gern sehen würde. „Du schon wieder.“, knurrte sie das Mädchen mit dem langen, dunkeltürkisen Haar an. Die hatte ihr gerade noch gefehlt. Auch Seiya rückte etwas von ihr ab. Sein selbsterkorener größter Fan war wirklich keine angenehme Person. „Was dagegen?“, fauchte sie zurück. „Ja, allerdings!“, rief Bunny aus. „Kannst Du uns nicht einfach mal in Ruhe lassen?“ „Nichts lieber als da, wenn Du Seiya endlich mal in Ruhe lassen würdest.“ „Es reicht.“, mischte Seiya sich ein. „Ich habe Dir schon mal gesagt, dass sie meine Freundin ist.“ „Hmpf.“, machte sie, während Bunny einen zufriedenen Blick aufsetzte. Dann setzte sie ein zuckersüßes Lächeln auf. „Seiya, kannst Du mir vielleicht meine CD signieren?“ Sie hielt ihm ein altes Three Lights-Album unter die Nase. Skeptisch sah Seiya erst auf die CD, dann auf sie. „Wenn Du uns dann in Ruhe lässt…“, seufzte er. Sie nickte eifrig. „Mach ich.“ Er nahm ihr die CD aus der Hand und nahm auch ihren Filzstift entgegen. „Schreib ‚Für Tsuki‘.“ Seiya tat es und gab ihr die CD wieder. „Danke!“, sie warf ihm einen Handkuss zu und verschwand dann. Grimmig sah Bunny ihr hinterher und auch Seiya sah nicht unbedingt fröhlich aus. „Ich mag sie einfach nicht.“, sagte Bunny schließlich. Seiya legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie an sich. „Ich auch nicht, Schätzchen. Ich bin wirklich gespannt, ob sie uns nun wirklich in Ruhe lässt.“ „Ich bezweifel es.“, gab Bunny ihre Einschätzung ab. „Ich auch.“, seufzte Seiya. Bunny war die Lust am Spielen vergangen. Bald gingen sie zusammen zu Seiya nach Hause. Sie wollten sich stattdessen einen gemütlichen Tag vor dem Fernseher machen. Seiya schloss die Wohnungstür auf und sie betraten die Wohnung. Yaten steckte seinen Kopf aus der Wohnzimmertür. „Ich dachte, ihr wolltet ins Game Center.“, sagte er, anstatt sie zu begrüßen. „Da waren wir auch.“, erzählte Seiya. „Aber uns ist die Lust vergangen, als ein ganz besonders aufdringlicher Fan dort aufgetaucht ist.“ „Eine Plage…“, murmelte Yaten und verkroch sich wieder im Wohnzimmer. „Möchtest Du etwas trinken, Schätzchen?“, fragte Seiya seine Freundin. „Habt ihr Eistee?“, fragte sie „Ich schau mal.“, antwortete er und verschwand in der Küche. Etwas unschlüssig blieb Bunny im Flur stehen. Sie ist noch nicht oft bei Seiya zu Hause gewesen und wusste nicht recht, wie sie sich verhalten sollte. Plötzlich klingelte es an der Tür. Neugierig drehte Bunny sich zu der Tür um, war jedoch unentschlossen, ob sie öffnen sollte. „Machst Du bitte auf?“, rief da aber Seiya aus der Küche und so öffnete sie die Tür. Ihr blieb der Mund offen stehen, als sie sah, wer da stand. Sie brachte kein Wort heraus und starrte den Besuch einfach an. „Hallo Bunny.“, sagte der junge Mann und lächelte sie an. Auch er hatte nicht mit ihr hinter dieser Tür gerechnet, doch freute er sich, sie wiederzusehen. Als Seiyas Freundin war es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie hier war. Die junge Frau neben ihm lächelte sie strahlend an und machte eine leichte Verbeugung. „Ich freue mich, Dich wiederzusehen.“, sagte sie. Langsam erlangte Bunny ihre Fassung wieder. Nie hätte sie mit diesen beiden Personen gerechnet, aber sie waren hier. Ihr Unglaube schwenkte in Freude um. „Und ich freue mich erst!“, rief sie und fiel beiden überschwänglich um den Hals. Diese hatten damit nicht gerechnet und rissen zunächst überrascht ihre Augen auf, mussten dann jedoch lächeln. Das war einfach Bunny. „Wer ist denn da, Schätzchen?“, rief Seiya aus der Küche und betrat dann den Flur. Auch er hätte mit diesem Besuch nicht im mindesten gerechnet. Seine Reaktion war der Bunnys gleich: Für einen Augenblick starrte er beide mit großen Augen an. Doch schnell fing er sich wieder und fiel vor der jungen Frau auf die Knie. „Prinzessin.“ „Es ist schön, Dich zu sehen, Seiya.“ Kakyuu sprach ihn absichtlich mit seinem männlichen Namen an. Sie akzeptierte seinen Wunsch, so zu leben. Sie lächelte und bedeutete ihm, wieder aufzustehen. Nachdem Seiya sichergegangen war, dass er seine Prinzessin standesgemäß begrüßt hatte, wandte er sich an Taiki. Fest nahm er ihn in den Arm und klopfte ihn auf den Rücken. Taiki grinste ihn an. „Überrascht?“ „Darauf kannst Du Gift nehmen.“, grinste Seiya zurück. „Yaten!“, rief er dann und freute sich schon auf sein Gesicht. „Was?“, hörte man ein Knurren, doch kurz darauf betrat auch Yaten den Flur und so wie Bunny und Seiya zuvor, starrte auch er Kakyuu und Taiki an. Auch er ging vor ihr auf die Knie. „Prinzessin.“ Eine Träne schlich sich in seinen Augenwinkel und er versuchte, sie unauffällig wegzuwischen. Doch niemandem entging es und jeder grinste heimlich in sich hinein. Kaum zu fassen, dass Yaten zu solchen Emotionen fähig war. Nachdem er sich soweit wieder gefangen hatte, nahm auch er Taiki in den Arm. Eines stand fest. Die Überraschung war ihnen wirklich gelungen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)