Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang von Fhin (Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 50: Taikis Entscheidung ------------------------------- Sie hatte sich geirrt. Heute war doch kein guter Tag. Bis nach der Schule ging es ihr eigentlich ganz gut. Sie hatte sich lange nicht mehr so gut konzentrieren können wie an diesem Tag. Ihre Gedanken waren geordneter, sie konnte ihre Probleme verdrängen, zuversichtlich, dass sie eine Lösung finden würden. Sie lachte sogar zusammen mit ihren Freundinnen. Auf dem Heimweg machte sie einen kleinen Umweg. Minako begleitete sie, denn die Freundinnen hatten beschlossen, Bunny möglichst nicht alleine durch die Gegend laufen zu lassen. Sie liefen durch den Park. Es war sehr kalt, aber Bunny dachte, die frische Luft würde ihr sicherlich gut tun. Sie wollten dann noch ins Crown gehen und sich dort bei einer heißen Schokolade aufwärmen. Doch unterwegs trafen sie jemanden, den Bunny beim besten Willen nicht sehen wollte. „Oh nein.“ Sie blieb abrupt stehen, als sie das Mädchen sah. Minako sah sie fragend an. „Das ist dieser durchgeknallte Fan von Seiya.“ Sie hatte keine Lust auf eine weitere Auseinandersetzung. Minako begutachtete das Mädchen. Sie war ganz hübsch und sah eigentlich ganz normal aus. Kaum vorzustellen, dass sie so durchgedreht sein sollte. „Minako, können wir bitte woanders langgehen?“, bettelte Bunny. Doch es war zu spät. Gerade als sie sich umdrehten, hörten sie eine Stimme von hinten. „Na, wenn das mal nicht der Trampel ist, der meint, er könne mir meinen Seiya wegnehmen.“ Ihre Stimme klang absolut gehässig. Widerwillig drehte Bunny sich um. „Ich hab Dir Seiya nicht weggenommen!“, erwiderte sie wütend. „Du hattest ihn doch niemals und das wird auch niemals passieren!“ „Abwarten.“ Sie zeigte ein fieses Grinsen. „Eines Tages wird er mir gehören, darauf kannst Du Dich verlassen!“ Bunny wurde immer wütender. Was fiel diesem Miststück eigentlich ein? „Niemals wird Seiya sich mit einer wie Dir abgeben!“, brüllte sie, die Hände zu Fäusten geballt. „Ich werde ihn für mich gewinnen, weil ich ihn liebe! Du willst ihn doch nur, weil er berühmt ist.“, sagte das Mädchen abschätzig. Bunny traute ihren Ohren kaum. „Es ist mir egal, ob er berühmt ist! Als wir uns kennenlernten, wusste ich noch nicht mal, dass er berühmt ist! Ich liebe ihn, weil er so ist, wie er ist. Und uns verbindet viel mehr, als Du es Dir überhaupt vorstellen kannst!“ „Pah!“, sie lachte auf. „Euch soll viel verbinden? Er nutzt Dich doch nur aus. Das machen Stars so. Suchen sich ein dummes Mädchen, legen sie flach und verschwinden dann, wenn es langweilig wird.“ Bunny verschlug es den Atem. Wie konnte sie es wagen, so über Seiya zu reden. Sie hätte diesem Mädchen am liebsten eine verpasst, so wütend war sie. Doch sie fühlte sich unfähig, etwas zu erwidern oder sich zu bewegen. Ihre Sicht verschwamm, kalter Schweiß trat auf ihre Stirn, ihr Magen wurde flau, ihr Körper fühlte sich unendlich schwer an. Jetzt lag sie zu Hause in ihrem Bett. Minako hatte ihr erzählt, dass sie zusammengebrochen war. Das Mädchen war gehässig lachend abgehauen. Sie selbst hatte einen Arzt gerufen, der sie untersucht hatte, jedoch nichts weiter feststellen konnte. Ihre Eltern hatten sie abgeholt und nach Hause in ihr Bett gebracht. Minako war die ganze Zeit bei ihr geblieben. Die Zuversicht, die sie letzte Nacht gewonnen hatte, war wieder deutlich abgeflaut. Wie sollte sie denn eine Lösung für all ihre Probleme finden, wenn sie ständig zusammenbrach? *Seiya, bitte.*, flehte sie stumm. *Bitte, komm zu mir zurück. Ich brauche Dich so sehr* Taiki stand stumm daneben. Seiya und Yaten hatten ihren Wunsch geäußert, auf der Erde bleiben zu dürfen. Für immer. Die Prinzessin hatte noch nichts gesagt. Angespannt beobachtete er sie. Ihr Blick wanderte nun auf ihn selbst. Er senkte den Kopf und blieb stumm. Kakyuu sah nun wieder Seiya und Yaten an. „Ihr drei seid mir meine engsten Vertrauten und meine besten Freunde. Immer wart ihr da, um mich zu beschützen und den Planeten vor allem Unheil zu bewahren. Noch nie habt ihr mich um etwas gebeten. Nach alldem, was ihr für mich und für Euphe getan habt, wie könnte ich euch euer Glück verwehren? Euch steht es frei, von nun an auf der Erde zu leben.“ Ein Stein fiel Seiya vom Herzen, als er ihre Worte hörte. Er sah auf. „Ich danke Euch, Prinzessin.“ Er kniete vor ihr und ergriff ihre Hand. Liebevoll lächelte sie ihn an. Es fiel ihr schwer, ihn gehen zu lassen. Sie hatte immer eine tiefe Zuneigung zu ihm verspürt, schon als sie klein waren. Zwar hatte er immer in weiblicher Gestalt auftreten müssen, doch sah sie in der starken Kriegerin immer den Mann, der er war. Einen wundervollen Mann. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er glücklich war. Seiya gab ihr einen Handkuss. Er war überglücklich. Er würde so schnell wie möglich auf die Erde zurückkehren und sein Schätzchen endlich wieder in den Armen halten, sie küssen, mit ihr reden, mit ihr lachen. Er konnte es kaum erwarten. Er ließ von der Prinzessin ab und sie drehte sich nun zu Yaten, der ihr ebenso dankbar war, seine Gefühle jedoch nicht ganz so offen zeigen konnte, wie Seiya es tat. Er verbeugte sich tief vor Kakyuu. „Vielen Dank, Prinzessin.“ Erst in diesem Moment fiel es Seiya auf. Taiki hatte bisher gar nichts gesagt. Fragend sah er ihn an. Taiki schüttelte den Kopf und verließ den Raum. Verwundert sahen Seiya und Yaten ihm hinterher. „Verzeiht, Prinzessin.“, richtete Seiya das Wort an Kakyuu. „Ich würde gerne mit ihm reden.“ Kakyuu nickte und wies beide an, Taiki nachzulaufen. „Taiki!“, rief Seiya ihm hinterher. Dieser drehte sich um und wartete, bis seine Freunde ihn eingeholt hatten. „Was soll denn das?“, fragte Seiya ihn. „Warum haust Du einfach ab?“ „Wie könnt ihr sie einfach darum bitten, euch gehen zu lassen?“, konterte Taiki bitter. Ungläubig sahen Seiya und Yaten ihn an. „Darum sind wir doch hergekommen!“, klärte Yaten ihn verwirrt auf. „Das weiß ich selbst.“, giftete Taiki. „Aber nach alldem, was passiert ist… Bei unserer letzten Abwesenheit wurde das ganze Königreich auf den Kopf gestellt. Wir waren nur wenige Wochen weg und schon übernimmt ein Dämon die Führung hier und lässt die Prinzessin leiden.“ „Das wird schon nicht noch mal passieren.“, versuchte Seiya ihn zu beruhigen, doch Taiki machte diese Antwort nur wütend. „Das ist Deine Antwort? ‚Das wird schon nicht noch mal passieren‘? Wie kannst Du Dir da sicher sein? Wir haben es immer wieder mit Gefahren zu tun und es ist unsere Pflicht, die Prinzessin davor zu bewahren! Ihr wollt sie einfach im Stich lassen?“ Jetzt wurde Seiya auch wütend. „Du hast ja keine Ahnung! Es fällt mir nicht einfach, von hier wegzugehen und die Prinzessin hier zurückzulassen! Aber ich MUSS es tun! Ich kann ohne sie nicht mehr leben.“ Es war klar, dass er nun nicht mehr von der Prinzessin sprach. „Taiki, ich liebe sie und ich brauche sie. Ein Leben ohne sie ist für mich nicht mehr lebenswert. Ich muss einfach bei ihr sein.“ Taiki schüttelte enttäuscht den Kopf. „Yaten?“ „Tut mir leid, ich sehe das so wie Seiya.“ „Fein.“, stellte Taiki bitter fest. „Dann haben wir uns nichts mehr zu sagen. Ich werde hierbleiben. Ich lasse die Prinzessin nicht im Stich.“ Betroffen sahen sich Seiya und Yaten an. „Taiki, bitte! Du gehörst doch zu uns. Wir sind ein Team. Und ich bin mir sicher, dass es auf der Erde auch jemanden gibt, der auf Dich wartet. Und den Du auch gern wiedersehen möchtest!“ Er hatte Recht, es gab da tatsächlich jemanden. Doch Taikis Pflichtgefühl war in diesem Moment einfach stärker. „Tut mir leid, Seiya. Aber ich werde die Prinzessin nicht im Stich lassen.“ Damit drehte er sich um und verschwand. Zurück blieben Seiya und Yaten, die von Taikis Worten tief getroffen waren. Nie hätten sie gedacht, dass er einfach so hierbleiben würde. Sie gingen zurück zu Kakyuu und berichteten von Taikis Entscheidung. Nachdenklich sah sie ihre Freunde an. „Es ist sehr schade, dass er nicht mit euch gehen möchte. Doch können wir ihn nicht dazu zwingen. Ich würde ihn ebenso ziehen lassen wie euch, damit er sein Glück in einem Leben auf der Erde finden kann. Wenn es aber sein Wunsch ist hierzubleiben, werde ich ihn genauso akzeptieren.“ Die beiden Männer schwiegen. „Ihr möchtet sicher so schnell wie möglich abreisen, nicht wahr?“, fragte Kakyuu sie schließlich. Die beiden sahen auf. „Viel zu lange wart ihr schon hier, habt mir geholfen, für mich gekämpft. Es wird Zeit zu eurem Glück zurückzukehren.“ Sie lächelte. „Schlaft. Und morgen früh werdet ihr abreisen. Ihr dürft sie nicht länger warten lassen.“ Seiya und Yaten sahen sich an, bevor sie sich der Prinzessin wieder zuwandten. „Vielen Dank, Prinzessin.“, sagte Seiya wieder einmal. „Ich danke Euch.“, sagte auch Yaten. Kurze Zeit später lag Seiya in seinem Bett. Er spielte mit der Kette, die sein Schätzchen ihm geschenkt hatte. Er hatte viel Zeit damit verbracht sie zu säubern. Das Blut hatte sehr hartnäckig in den weichen Fasern der Feder geklebt, doch hatte er es geschafft, sie wieder weiß zu bekommen. *Bald, mein Schätzchen. Bald bin ich wieder da. Morgen mache ich mich auf den Weg zu Dir. Warte auf mich.* Mit den Gedanken bei Bunny, schlief er schließlich ein. Am nächsten Morgen wurden sie angemessen verabschiedet. Es gab ein reiches Frühstück und zum Abschied waren einige Menschen gekommen. Schließlich waren die Sailorkriegerinnen mal wieder die Retter des Planeten. Eine ganze Menschenmasse stand schließlich im Schlossgarten, wo sie starten sollten. Allen voran standen dort Prinzessin Kakyuu und Syphius. Einen Schritt dahinter stand auch Sailor Star Maker. Sie blickte ihre Freunde traurig an. So würden sich ihre Wege also trennen. Kakyuu trat auf Fighter und Healer zu. „Ich danke Euch für all das, was Ihr für mich getan habt. Seid versichert, dass Ihr jederzeit in diesem Palast willkommen seid. Ihr werdet für immer meine Freunde bleiben.“ Damit beugte sie sich zu Fighter und gab ihr einen Kuss auf die Wange, bevor sie dasselbe auch bei Healer tat. „Danke, Prinzessin.“, sagten beide. Ein letzter Blick schweifte rüber zu Maker, die die Szene stumm betrachtete. Sie machte jedoch keinerlei Anstalten, sich bei ihnen zu verabschieden. Traurig wandten sich Fighter und Healer schließlich ab. „Lebt wohl.“, sagte Fighter und im nächsten Moment waren nur noch zwei helle Lichter zu erkennen, die sich schnell von diesem Planeten entfernten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)