Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang von Fhin (Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 48: Der tragische Triumph der Königsfamilie --------------------------------------------------- Seine Augen weiteten sich. Diesen Namen hatte er schon lange nicht mehr gehört. Woher kannte sie ihn? Wer war sie, dass sie ihn kannte? Maker und Healer, die die Geschichte der alten Frau kannten, waren ebenso erstaunt. Kanzler Kisame war Mythil? Der Dämon, der Xenia damals unter seinen Bann gestellt hatte? „Wer bist Du?“, fragte der Kanzler bedrohlich. „Erinnerst Du Dich nicht?“, antwortete sie verächtlich. „Es ist lange her… Auch damals hast Du schon versucht die Herrschaft über Euphe zu übernehmen.“ Mythil kniff die Augen zusammen und betrachtete die Alte genauer. Ihre Züge kamen ihr so bekannt vor. Plötzlich riss er seine Augen auf, als er sie erkannt hatte. „Xenia.“, stellte er fest. Wie konnte es sein, dass sie noch lebte? Er schnaubte verächtlich. „Du bist alt geworden.“ Wieder einmal zeigte sie ihr Grinsen. „Und Du bist immer noch der gleiche Mistkerl wie früher.“ Er zog die Augenbrauen zusammen und betrachtete sie voller Hass. Prinzessin Kakyuu, die sich langsam von dem Schrecken erholte, besah sich diese Szene ungläubig. Was war da nur los? Die beiden schienen sich zu kennen, doch woher? „Du stehst auf der falschen Seite, Xenia.“, sprach Mythil ruhig und doch voller Hass. „Du wolltest doch immer selbst Königin sein. Und nun stehst du an der Seite der Prinzessin?“ Die alte Frau lachte verächtlich. „Nein, ich wollte an der Seite des Mannes sein, den ich liebte. Dass ich über dieses Land herrschen wollte, das hast allein Du zu verantworten.“ Voller Anspannung lauschte Prinzessin Kakyuu dem Wortwechsel zwischen Xenia und Mythil. Was hatte das alles zu bedeuten? Auch die Sailorkriegerinnen versuchten nebenbei noch etwas von dem Geschehen mitzubekommen, während sie weiterhin gegen die Soldaten kämpften. Bei der Menge blieb es nicht aus, dass sie immer mehr Gegentreffer einstecken mussten. Es kamen immer neue Soldaten, während sie selbst langsam aus der Puste kamen. Ihre Bewegungen wurden träger und ihre Reaktionen langsamer. Jede von ihnen blutete an mehreren Stellen. Fighter spürte ihre Verletzung an der Schulter. Sie konnte ihren Arm nur schwer bewegen und es schmerzte immer stärker. Nur knapp entging sie einem Schwerthieb, als sie auch schon einen stechenden Schmerz in ihrem Arm verspürte. Sie sah das Blut und den Mann, der sie von der Seite angegriffen und getroffen hatte. Lange würde sie das nicht mehr durchhalten. „Ich denke, wir haben uns genug über alte Zeiten ausgetauscht.“, verkündete Mythil nun mit einem diabolischen Grinsen. „Es wird Zeit, das hier zu beenden.“ Sein Blick verhärtete sich und mit einem lauten Aufschrei schleuderte er der Prinzessin und der alten Frau abermals seine dunkle Macht entgegen. Xenia reagierte sofort. Mit Schwung hob sie ihren Stab an und setzte ihn dann mit voller Wucht auf den Boden, welcher sofort einige Risse aufwies. Der Staub auf der Kugel rieselte herab und sofort begann die Kugel hell zu leuchten. Die schwarze Macht Mythils wurde einfach verschluckt. Die Soldaten, mit denen die Kriegerinnen bisher schwer beschäftigt waren, fielen in sich zusammen und zerbarsten in tausenden Tonscherben. Die Star Lights hielten in ihren Bewegungen inne und rissen erstaunt die Augen auf. Es waren gar keine Menschen gewesen. Nur zum Leben erweckte Tonfiguren. Sofort wendeten sie sich dem Geschehen rund um Xenia zu. Sie stellten sich schützend an Kakyuus Seite. Die Wut kochte in Mythil hoch. Schon wieder hatte sie es gewagt, sich gegen ihn aufzulehnen und seinen Angriff zu vereiteln. Zudem waren seine Soldaten zerstört. „Du Hexe!!“, rief er aus und fuhr buchstäblich aus seiner Haut, denn die Gestalt, die sich jetzt vor den Frauen auftat, war kein Mensch mehr. Wie eine aufgebäumte Schlange mit einem ansatzweise menschlichen Kopf und menschlichen Armen stand er ihnen gegenüber. Alle bis auf Xenia sogen scharf den Atem ein. Mythil sah sie aus hasserfüllten roten Augen an. „Das wirst Du mir büßen, alte Frau!“, seine zischende Stimme hallte mächtig durch den Saal. Ungläubig starrten die Sailorkriegerinnen und die Prinzessin die Kreatur an. Sie sahen, wie sie das Maul weit öffnete. Schwarze Flammen schossen daraus hervor. Die Starlights stellten sich schützend vor ihre Prinzessin und Xenia und wurden schwer getroffen. Dennoch hielten sie dem Angriff stand und kämpften dagegen an. „NEIN!“, schrie Kakyuu verzweifelt auf. Der Blick der alten Frau wurde schärfer. „Kakyuu, hört mir zu.“, sprach sie nun leise zu der Prinzessin. „Unsere einzige Chance ist es, ihn zu verbannen. Wir müssen das zusammen tun.“ Fassungslos und nur schwer imstande zu verstehen, wovon Xenia da redete, sah Kakyuu sie an. Nur langsam drang die Bedeutung ihrer Worte an ihr Ohr. „Wer bist Du?“, fragte sie schließlich schlicht. Xenia hatte befürchtet, dass diese Frage aufkommen würde. Kurz schloss sie ihre Augen, bevor sie eine Antwort gab. „Ich bin Xenia, zweite Tochter der Königin Kyana von Euphe, Schwester von Kalena… Ich bin Deine Urgroßtante.“ Kakyuus Augen weiteten sich. Sie kannte die Geschichte ihrer Urgroßmutter Kalena und deren Schwester. Diese alte Frau war also ihre Urgroßtante? Nun wusste sie, woher sie Kanzler Kisame, Mythil, kannte. Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Stab, den Xenia in ihren Händen hielt, das genaue Gegenstück zu ihrem eigenen war. Das Zeichen der Königsfamilie. Auch Maker, die ihre Worte gehört hatte, wurde nun bewusst, woher sie den Namen dieser alten Frau kannte. Sie hatte damals schon das Gefühl gehabt, diesen Namen zu kennen. Natürlich wusste sie viel über die Geschichte der Königsfamilie. Warum hatte sie nicht gleich daran gedacht? Xenia war Kalenas Schwester. Kakyuus Blick schweifte zu ihren Kriegerinnen, die sich immer noch verbissen gegen den Angriff Mythils wehrten. Sie musste etwas tun. Wenn Xenia tatsächlich ihre Urgroßtante war, dann könnten sie es zusammen tatsächlich schaffen. Auch sie hatte die Kräfte der Königsfamilie geerbt. Gemeinsam könnten sie Mythil besiegen. „Einverstanden, Xenia. Wir müssen es zusammen versuchen.“ Entschlossen nickte sie der alten Frau zu und verstärkte ihren Griff um ihren eigenen Stab. Xenia sah erleichtert aus. „Maker, Healer, Fighter.“, richtete Kakyuu das Wort an die Kämpfenden. „Ich danke euch für eure Hilfe.“ Mit erhobenen Stäben schritten Kakyuu und Xenia zwischen den Kriegerinnen hindurch. Ein angenehmes Licht erstrahlte und die Starlights fühlten sich wie von einer schweren Last befreit. Ihre Wunden schmerzten nicht, ihre Lungen brannten nicht und ihre Erschöpfung übermannte sie nicht. Kakyuu und Xenia stellten sich vor ihnen auf. Wie ein Schild aus Licht ließ ihre Energie den Angriff Mythils von sich abprallen. Xenia und Kakyuu bewegten ihre Stäbe synchron, jedoch gespiegelt zueinander, in bestimmten schwungvollen Bewegungen, bis sie sie dicht beieinander beide kraftvoll in den Boden stießen. Einige Millimeter bohrten sie sich in den massiven Steinboden. Langsam, bewegeten sie ihre Stäbe voneinander weg, sodass tiefe Furchen im Boden entstanden. Zwischen den Stäben begann die Energie sich zu konzentrieren. Als die beiden Frauen aufhörten sich zu bewegen, war zwischen ihren Stäben ein Tor entstanden. Das Tor zur Verbannung. Die Energie, die von diesem Tor ausging, begann an Mythil zu zerren. Seine Züge verzerrten sich, er wurde immer weiter von diesem magischen Licht angezogen. Er wehrte sich. Wutentbrannt und voller Verzweiflung schleuderte er ihnen immer wieder seine schwarze Macht engegen, doch wurde sie von dem Tor aus Licht einfach verschluckt. „NEIN!“, schrie er auf. Seine hässlich rot leuchtenden Augen glühten förmlich, als er zu einem weiteren verzweifelten Angriff ausholte. Er setzte seine ganze Kraft ein und tatsächlich schien dieses Tor dieses Mal nicht stark genug zu sein, um die ganze Attacke zu verschlucken. Die Star Lights erkannten die Gefahr und sendeten der Prinzessin und deren Urgroßtante ihre gesamte Energie. Davon verstärkt leuchtete das Tor einmal hell auf und verschluckte nicht nur Mythils Angriff, sondern auch ihn selbst. Er hatte sich nicht mehr dagegen wehren können. Seine Kraft reichte einfach nicht aus. Kurz bevor er gänzlich verschluckt wurde, ließ er einen letzten Schrei der Verzweiflung erklingen und holte mit seinen hässlichen Krallen aus. Das Blut spritzte. Das Tor schloss sich. Mythil war verschwunden. Xenia lag am Boden. „Xenia!“, rief Maker aus, die als erste realisiert hatte, was passiert war. Sie stürzte auf die Verletzte zu und bettete ihren Kopf auf ihren Schoß. Ein Blutrinnsal ronn aus ihrem Mundwinkel. Sie hielt sich den Bauch, doch das verdeckte das Blut, welches daraus hervorquoll, nicht. Sie atmete schwer. Auch Kakyuu und die anderen beiden Kriegerinnen hockten inzwischen neben ihr auf dem Boden. „Xenia, nein.“, sagte Kakyuu verzweifelt und Tränen bildeten sich in ihren Augen. „Du darfst nicht von uns gehen.“ Zu ihrer Überraschung formten Xenias Lippen ein Lächeln. „Schon gut, Prinzessin.“, sagte sie schwach. „Meine Zeit ist gekommen. Ich habe meine Schuld beglichen. Jetzt kann ich in Frieden sterben.“ Kakyuu wusste nicht, was sie darauf sagen sollte, doch strahlte die Alte eine unglaubliche Ruhe aus, die sich langsam auf sie übertrug. Sie schluckte. Sie legte ihre Hand auf Xenias und drückte sie leicht. Einige Tränen bahnten sich den Weg über ihre Wangen. „Ich danke Dir, Xenia. Ohne Dich wäre ich verloren gewesen und Euphe hätte unter diesem Dämon leben müssen. Ich wünschte, ich könnte mich angemessener bei Dir bedanken.“ Der Atem der alten Frau ging nur noch langsam, bis er schließlich erstarb. Die Tränen der Prinzessin rannen über ihr Gesicht und auch die Star Lights waren tief von dem tragischen Ende Xenias betroffen. Kakyuu legte ihre Hand sanft über die Augen der Alten und schloss ihre Lider. „Ruhe in Frieden, Xenia.“ Sie hörten Schritte. Eine Gruppe Soldaten angeführt von Syphius betrat den Saal. Sie waren in den letzten Wochen als Gefangene in den Kerkern des Palastes eingesperrt worden, da sie sich gegen den Kanzler aufgelehnt hatten. Als Xenia ihren Stab eingesetzt hatte, waren auch die Wachen in den Kerkern in sich zusammengefallen und zerborsten. Ungläubig hatten die Männer auf die Tonscherben gesehen. Schwer war zu glauben, was gerade geschehen war. Doch letztlich nutzten sie diese Chance und befreiten sich. Ihr Weg hatte sie zum Thronsaal geführt und was sie dort sahen, erleichterte ihre Herzen um so viele Lasten. „Prinzessin.“, begrüßte Syphius Kakyuu mit großer Erleichterung. „Ihr seid wieder da.“ Die Prinzessin erhob sich und schritt auf Syphius zu. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter. „Syphius. Es ist gut Euch wohlauf zu sehen.“ „Ist es vorbei?“, fragte er hoffnungsvoll. Seine Prinzessin schenkte ihm ein Lächeln. „Ja, es ist vorbei. Dank meiner Kriegerinnen und dank einer sehr mutigen alten Frau hat Euphe seine Freiheit wieder.“ Syphius senkte den Blick. Tränen des Glücks stiegen in ihm auf. Endlich waren sie wieder frei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)