Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang von Fhin (Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 35: Der Abend vor der Abreise ------------------------------------- Die letzte Woche vor Abreise der Star Lights ging sehr schnell um.Um einen schönen letzten Abend zu verbringen, führte Seiya seine Freundin zum Essen aus. Bunny hatte sich ein elegantes hellblaues Kleid angezogen und Seiya war in seinem roten Anzug erschienen. Es war ein sehr teures Restaurant, in dem meist nur gut betuchte Leute oder Prominente aßen. Aus diesem Grund lauerten auch stets Paparazzi vor der Tür. Seiya zog eine Grimasse, als sie aus dem Taxi stiegen und er gleich einige Leute mit Kamera entdecken konnte. Das hätte er sich aber auch denken können. Trotzdem war es nun mal das schönste und beste Restaurant, das er kannte und für sein Schätzchen war einfach nur das Beste gut genug. Er nahm Bunny am Arm und schritt mit ihr zusammen auf den Eingang des Restaurants zu. Schon hatten die ersten Wartenden ihn erkannt und begannen Fotos zu schießen. Bunny kniff erschrocken die Augen zusammen. Warum wurden sie denn fotografiert? Nach dem ersten Schreck, sah sie unsicher zu ihrem Freund auf, der sie entschuldigend ansah. Sie verstand. Natürlich kam es vor, dass irgendwelche Leute Fotos von Seiya machten. Er war schließlich berühmt. Nur sie war davon bisher nie betroffen gewesen. „Seiya!“, rief einer. „Ist das deine neue Freundin?“ Als hätten die Kameras nicht gereicht, wurde ihm jetzt auch noch ein Diktiergerät unter die Nase gehalten. Eigentlich hatte er keine Lust auf diesen Trubel, zumal es ihr letzter Abend für längere Zeit sein würde, doch war es die Gelegenheit, der Welt zu zeigen, dass Bunny Tsukino ihm gehörte. Und er ihr. „Ja, das ist sie.“, antwortete er schließlich mit einem schelmischen Grinsen. Erstaunt sah Bunny ihn an. „Sie ist meine große Liebe.“, fügte er noch hinzu. Bunny riss ihre Augen auf und auch die Leute um sie herum waren mehr als erstaunt. „Seiya…“, flüsterte sie. Er sah sie lächelnd an. „Guck doch nicht so, Schätzchen. Du BIST meine große Liebe und das solltest Du wissen.“ Ein Lächeln breitete sich auf Bunnys Gesicht aus. Ihr wurde ganz warm ums Herz. Liebevoll sah sie Seiya an. Es war in diesem Moment vollkommen egal, dass so viele Leute um sie herum standen, sie fotografierten und ihr Gespräch mithörten. „Und Du bist meine große Liebe…“, sagte sie sanft, was Seiya wiederum zum Lächeln brachte. Er beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen seichten Kuss auf die Lippen. Beide hatten die Augen geschlossen, doch bemerkten sie durch ihre geschlossenen Lider das Blitzgewitter. Als sie sich wieder voneinander lösten, sahen sie sich noch kurz an und schritten dann Hand in Hand, vorbei an allen Leuten, hinein in das Restaurant, wo es deutlich ruhiger war. Dieser Abend sollte ihnen gehören. Leicht betrübt saß Bunny am Tisch und nippte hin und wieder an ihrer Limonade. Seiya hatte sich kurz entschuldigt. Als er von der Toilette wiederkam, bemerkte er ihr trauriges Gesicht. Er ging auf sie zu und anstatt sich wieder auf seinen Platz zu setzen, hockte er sich neben sie und sah sie an. Sofort legte auch ihr Blick sich auf ihn. „Hey…“, sagte er leise. „Was hast Du denn?“ Bunny sah ihn weiter traurig an. „Es ist nur…“ Sie zögerte. „Morgen bist Du weg. Nicht in einer anderen Stadt oder einem anderen Land. Nicht mal auf einem anderen Kontinent. Du wirst auf einem anderen Planeten, in einer anderen Galaxie sein… Und ich weiß nicht mal genau, wann Du wiederkommst.“ Einige Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln. Seiya sah sie nun leicht gequält an. Er wollte ihr das nicht antun. Er wollte sie nicht alleine lassen, auch um seinetwillen. Er wollte doch auch nicht so weit von ihr weg sein, nicht von ihr getrennt sein. Traurig senkte er den Kopf. „Es tut mir leid.“, flüsterte er. Bunny schüttelte den Kopf. „Versteh das bitte nicht falsch. Ich weiß, dass es sein muss. Es wäre Kakyuu gegenüber einfach nicht fair, wenn ihr hier bleiben würdet, ohne ihr zumindest Bescheid zu sagen. Ich weiß es ganz genau. Es fällt mir nur so schwer, Dich gehen zu lassen.“ Seiya sah wieder auf und ihr ins Gesicht. „Schätzchen…“ „Ich freu mich darauf, wenn Du wieder da bist, Seiya. Ich weiß, dass sich das Warten lohnen wird.“ Sie bemühte sich zu lächeln. Es lag immer noch Traurigkeit in ihren Augen, doch auch Verständnis und Zuversicht. „Ich verspreche Dir, dass ich auf jeden Fall wiederkommen werde.“, sagte Seiya nun immer noch leise aber mit fester Stimme. „Ich weiß nicht, wie lange es dauert, aber ich werde wiederkommen. Koste es, was es wolle. Und danach, mein Schätzchen, werde ich Dich nie wieder alleine lassen. Das verspreche ich Dir.“ Sie sah den Ernst in seinen Augen. Sie schenkte ihm ein Lächeln und beugte sich dann zu ihm herunter. Ihre Lippen trafen sich zu einem sanften Kuss, der das Versprechen besiegeln sollte. „Danke, Seiya.“, flüsterte sie. Auch er konnte nun wieder Lächeln. Er erhob sich und setzte sich wieder auf seinen Platz. „Willst Du noch ein Dessert?“, fragte er sie nun grinsend. Ihre Augen fingen an zu leuchten. „Haben sie wohl Schokoladentorte?“, fragte sie und das Wasser lief ihr im Mund zusammen. Seiya lachte. Das war sein Schätzchen. Ohja, er würde sie unheimlich vermissen. Nach dem gemeinsamen Essen machten sie noch einen Mondspaziergang. So brachte Seiya seine Freundin über leichte Umwege nach Hause. Sie gingen durch einige kleinere Parks, die im Licht des Mondes sehr schön anzusehen waren. Sie betraten eine Brücke, die über einen kleinen Fluss führte. Bunny kannte diese Brücke. Vor einiger Zeit hatte sie hier auch mit Mamoru gestanden. Unweigerlich wurde sie daran erinnert, wie er sich damals von ihr verabschiedet hatte und sie monatelang auf eine Nachricht von ihm gewartet hatte – erfolglos. Abrupt blieb sie stehen und betrachtete die Spiegelungen des Mondes und der Sterne im Wasser. Seiya, der zunächst noch zwei Schritte weitergegangen war, drehte sich verwundert zu ihr um. „Alles in Ordnung?“, fragte er sie besorgt. Sie drehte ihren Kopf zu ihm und lächelte. „Ja, es ist alles in Ordnung.“ Entgegen ihrer Worte fing sie plötzlich an zu weinen. Erschrocken schritt Seiya auf sie zu und nahm sie in die Arme. Er hielt sie fest an sich gedrückt. Sie krallte sich in sein Jackett und weinte sich an seiner Brust aus. „Schätzchen…“, versuchte er es. „Wein doch nicht. Was ist denn los?“ Zwar hatten sie seine Worte im Restaurant sehr gerührt und sie konnte für seine Reise durchaus Verständnis aufbringen, doch konnte sie den Gedanken einfach nicht ertragen, dass sie sich so bald nicht wiedersehen würden. „Ich… will nicht, dass Du gehst.“, schluchzte sie. Tief erschüttert stand Seiya da und hielt sie im Arm. Er wusste nicht, was er tun sollte oder was er sagen sollte. Er konnte gerade nichts weiter tun, als sie im Arm zu halten. Langsam beruhigte sie sich wieder. „Es tut mir Leid, Seiya. Natürlich musst Du gehen, das weiß ich doch. Das hatten wir ja auch schon. Es… tut nur so wahnsinnig weh… und ich habe Angst, dass Du doch nicht wiederkommst.“ Verzweifelt sah er ihr in die Augen. Er wollte ihr doch nicht wehtun. Er wollte sie glücklich machen. Sie sollte lachen und nicht weinen. Sollte glücklich sein, nicht traurig! „Ich…“, begann er. „Bitte weine nicht meinetwegen.“, sagte er schließlich mit Schmerz in der Stimme. „Ich möchte nicht von Dir weg, glaub mir bitte. Und ich werde definitiv wiederkommen, auch das musst Du mir glauben. Ich würde Dich niemals im Stich lassen, Schätzchen.“ Schweigend sah sie ihm in die Augen. „Es geht einfach nicht anders. Bitte…“ Er sah sie verzweifelt an. Sie nickte. Sie lehnte sich wieder an ihn, bevor sie zu ihm aufsah und ihn küsste. All ihre Gefühle lagen in diesem Kuss: Verzweiflung, Sehnsucht, Angst, Schmerz, doch vor allem Liebe. „Ich weiß doch…“, sagte sie langsam. „Es fällt mir nur so schwer… Ich… versteh das bitte nicht falsch Seiya, aber das Ganze erinnert mich einfach an die Zeit, als Mamoru von hier weggegangen ist.“ Seiya stockte kurz. Dieser Vergleich mit Mamoru verletzte ihn etwas, doch konnte er es auch verstehen. „Hast Du Angst, dass mir etwas passiert?“, fragte er nach. Wieder nickte sie. „Mhm…“ Er packte sie bei den Schultern und sah sie eindringlich an. „Schätzchen, ich verspreche Dir, dass mir nichts passieren wird. Ich kann ganz gut auf mich aufpassen und Yaten und Taiki sind ja auch da. Es wird nicht wieder das Gleiche passieren wie damals mit Mamoru. Versprochen.“ Bunny brachte ein leichtes Lächeln zustande. Sie vertraute Seiya. „Bitte… Komm so schnell wie möglich wieder.“, sprach sie ihre größte Bitte aus. „Ich verspreche es.“, antwortete Seiya ihr ernst, zog sie zu sich und gab ihr einen zärtlichen Kuss. So standen sie einige Minuten eng umschlungen im Mondschein und klammerten sich an die letzte Zeit, die sie vor ihrem Abschied noch hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)