Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang von Fhin (Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 34: Die letzte Woche ---------------------------- Am Abend klingelte bei Bunny das Telefon. Sie und Seiya saßen gerade zusammen in ihrem Zimmer und machten Hausaufgaben. Bunny war zwar nicht begeistert davon gewesen, doch hatten sie ihre Aufgaben noch nicht erledigt und Seiya konnte sie schließlich dazu überreden, dass sie sie gemeinsam machten. Immerhin konnten sie trotzdem Zeit miteinander verbringen. Und er schaffte es sogar, ihr das eine oder andere zu erklären. Ikuko rief ihre Tochter, die sich bei ihrem Freund entschuldigte und ans Telefon ging. „Hallo?“, fragte sie in den Hörer. „Hallo Bunny. Hier ist Minako.“ „Hallo Minako!“ Bunny freute sich, dass sie anrief. Sie wollte unbedingt wissen, wie ihr Treffen mit Yaten verlaufen war. „Du hattest Recht.“, sagte sie nur und Bunny konnte die Freude in der Stimme ihrer Freundin hören. „Er wird wiederkommen und dann bei mir bleiben.“ Bunny strahlte. „Ich wusste es! Ihr seid jetzt also richtig zusammen?“, hakte sie vorsichtshalber noch nach. „Ja. Ich habe ihm gesagt, dass ich es ernst meinte mit den Küssen und er sagte, er habe es auch ernst gemeint und hat mich wieder geküsst. Es war toll! Er hat mir Blumen mitgebracht und wir haben den ganzen Tag zusammen verbracht. Ich konnte mich sogar richtig gut mit ihm unterhalten, obwohl er sonst doch eher so abweisend war.“ Bunny freute sich wirklich sehr für ihre Freundin. Nachdem sie ihr ihre Glückwünsche ausgerichtet hatte, ging sie wieder in ihr Zimmer zurück und grinste ihren Freund an. „Was ist denn?“, fragte dieser neugierig. „Das war gerade Minako. Anscheinend sind sie und Yaten jetzt wirklich zusammen und er hat ihr gesagt, dass er auch auf der Erde bleiben möchte.“ Auch Seiya setzte nun ein Grinsen auf. Zumindest einer seiner besten Freunde würde also auch hier bleiben. Taiki klingelte derweil an Amys Haustür. Sie war schon vor über einer Stunde fertig gewesen, weil sie es gar nicht mehr erwarten konnte. Ihr Herz machte einen Hüpfer, als sie die Klingel hörte. Hektisch warf sie noch mal einen Blick in den Spiegel. Sie lief zur Haustür und öffnete sie. Vor ihr stand Taiki in seinem beigen Anzug und dem fliederfarbenen Hemd. „Guten Abend, Taiki.“, begrüßte sie ihn lächelnd. „Hallo Amy.“, erwiderte er ihren Gruß. „Bist Du soweit?“ „Ja, ich ziehe mir noch schnell meine Schuhe an.“ Sie schlüpfte in ihre schwarzen Schuhe und wandte sich dann wieder Taiki zu. „Gehen wir.“, beschloss er. Er hatte überlegt ein Taxi zu nehmen, doch fand er einen kleinen Spaziergang zusammen mit Amy an diesem schönen Abend zu verlockend. Das Planetarium war auch gar nicht so weit. „Hast Du von den ganzen Menschen gehört, die bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert worden sind?“, fragte er sie schließlich. Ihn interessierte ihre Meinung dazu. Die Ärzte schienen ja eher ratlos zu sein. „Ja.“, sagte Amy „Schrecklich oder?“ Er stimmte ihr zu. „Was glaubst Du, was da los ist?“ Amy überlegte kurz. „Ich weiß es nicht. Luna und Artemis befürchten, dass vielleicht ein neuer Feind dahinter steckt.“ Erstaunt sah Taiki sie an. An diese Möglichkeit hatte er noch gar nicht gedacht. Viel zu friedlich erschien ihm die Erde dieser Tage. Bei ihrem letzten Aufenthalt hatten sie die Gefahr immer gespürt und waren immer rechtzeitig am Tatort gewesen. „Und was sagst Du dazu?“ „Ich bin mir nicht sicher. Ich habe bisher nichts von einer neuen Gefahr gespürt und auch die anderen schienen sehr überrascht von diesem Verdacht. Andererseits… wer weiß, womit wir es dieses Mal zu tun haben könnten.“ Das stimmte Taiki nachdenklich. Wurde die Erde tatsächlich wieder angegriffen? Er wollte nicht, dass seine Freunde und dieser Planet wieder in Gefahr gerieten. Doch bald würde er weg sein. Vielleicht würde er wiederkommen, um seinen Freunden beizustehen. Ja, vielleicht… Als sie das Planetarium erreichten, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Es brachte beide auf andere Gedanken. Der Vortrag interessierte beide sehr und an der hinterher stattfindenden Diskussionsrunde nahmen sie beide aktiv teil. Auch auf dem Heimweg diskutierten sie noch weiter. Beide genossen die Anwesenheit des anderen. Selten fanden sie jemanden, mit dem sie sich so gut unterhalten konnten. Umso bedauerlicher war es, dass Taiki bald weg sein würde. Unterbewusst sträubte er sich etwas davor, doch sein Verstand befahl es ihm, auf seinen Planeten zurückzukehren. „Ichi, ni, san, shi, go, roku, shichi, hachi, ku, ju!” Konzentriert saß Rei vor ihrer Gebetsstätte im Tempel und sah in das lodernde Feuer. Sie versuchte etwas über eine potentielle neue Gefahr herauszufinden. Schweißperlen liefen über ihre Stirn. Ihre Augen huschten hin und her. Jede einzelne Form, jede Bewegung des Feuers nahm sie in sich auf. Wenn es ihr auch nur den kleinsten Hinweis geben würde, würde es ihr nicht entgehen. Atemlos und erschöpft sank sie schließlich sachte in sich zusammen. Sie rang nach Atem. Es hatte sie sehr angestrengt, mehr als sonst. Sie wusste nicht wieso. Sehr aufschlussreich war das Ganze auch nicht gewesen. Unzufrieden gab sie auf. Sie würde eine Dusche benötigen, denn ihr Haori klebte an ihrer schweißnassen Haut. Am nächsten Tag nach der Schule trafen sich die Mädchen wieder. Rei erzählte von ihrem gestrigen Gebet. „Ich weiß nicht, was mit mir los war. Noch nie habe ich eine solche Anstrengung gespürt. Als ich schließlich aufgegeben habe, war ich schweißgebadet und völlig erschöpft.“ „Vielleicht versucht jemand zu verhindern, dass wir irgendetwas herausbekommen.“, mutmaßte Amy. „Hast Du denn irgendetwas erkennen können?“, fragte Minako. Zögerlich schüttelte Rei den Kopf. „Alles war irgendwie verschwommen und unklar. Irgendwie wirr, keine klaren Formen. Ich habe irgendwelche Bälle oder Kugeln gesehen, aber ich kann mir beim besten Willen keinen Reim darauf machen.“ Die Mädchen grübelten über die Bedeutung dessen, kamen jedoch zu keinem Ergebnis. Leicht geknickt durch diesen Misserfolg trennten sie sich wieder, wobei jeder für sich noch weiter darüber nachdachte. Da dies die letzte Woche vor Abreise der Star Lights war, wollten Bunny und Seiya sowie auch Minako und Yaten noch möglichst viel Zeit zusammen verbringen. Auch Taiki und Amy trafen sich ab und zu, doch schienen sie dabei nicht weiter voranzukommen. Hand in Hand schlenderten Bunny und Seiya durch die Stadt. Es war ein schöner Tag, auch wenn es langsam kälter wurde. Sie beschlossen ins Gamecenter zu gehen und den Tag mit stupiden, jedoch sehr spaßigen Videospielen zu verbringen. „Hallo Motoki!“, rief Bunny ihrem langjährigen Bekannten zu, der nach wie vor hier arbeitete, um sich sein Studium zu finanzieren. Sie hatten sich schon länger nicht gesehen, doch wusste er über Bunnys und Mamorus Trennung Bescheid, da er mit ihm gut befreundet war. „Oh, hallo Bunny.“ Er lächelte ihr entgegen. „Lange nicht gesehen. Wie geht’s Dir denn?“ „Bestens!“, strahlte sie ihn an. Sie zog Seiya neben sich, der sich eher im Hintergrund gehalten hatte. „Das ist Seiya, mein Freund.“ „Hallo!“, begrüßte dieser den Studenten mit einem schiefen Grinsen. Motokis Augen weiteten sich leicht, als er den Mann an Bunnys Seite als den Popstar Seiya Kou erkannte. „Hallo.“, erwiderte er Seiyas Gruß. „Ich weiß natürlich, wer Du bist. Ich bin Motoki.“, stellte er sich dann vor. „Freut mich.“, entgegnete Seiya, der seinem Gegenüber die Hand entgegenstreckte, welche auch sofort ergriffen wurde. Zufrieden sah Bunny das mit an, bevor sie Seiya dann ungeduldig mit sich zog. „Komm, wir fahren ein Rennen.“ Grinsend folgte er ihr. „Wenn Du dich traust gegen mich anzutreten.“ Er grinste sie selbstsicher an. „Na warte!“, rief sie entschlossen aus und setzte sich schon hinter den ersten Lenker. Auch Seiya setzte sich und sie fingen an zu spielen. Seiya schlug seine Freundin vernichtend. Plötzlich klatschte jemand neben ihm. Er drehte sich zu dem Geräusch. *Oh nein.*, dachte er sich. Neben ihm stand dieses Mädchen, das sich selbst als sein größter Fan bezeichnet hatte und ihm hinterhältig einen Kuss hatte stehlen wollen. Für seinen Geschmack viel zu nahe beugte sie sich zu ihm und sah ihn schmachtend an. „Du bist einfach unschlagbar.“ Ihre Hände legten sich an seinen Arm und Seiya versuchte so weit wie möglich wegzurücken. Bunny hatte das Mädchen inzwischen auch entdeckt. „DU!!“, schrie sie und sprang von ihrem Sitz auf. „Was fällt Dir eigentlich ein meinen Seiya zu betatschen?“ „DEINEN Seiya?“, lachte sie verächtlich. „Davon träumst Du.“ Bunny zitterte vor Wut. Seiya sprang auf und hob abwehrend die Hände. Er trat rüber zu Bunny und wollte sie beruhigen. „Reg Dich nicht auf, Schätzchen. Es gibt immer ein paar total durchgeknallte Fans.“ Doch so einfach ließ sie sich nicht beruhigen. Bei ihrem letzten Zusammentreffen hatte dieses Mädchen sie auf offener Straße angegriffen. Der Fan hatte nun ihre Hände in die Hüften gestemmt. „Ein total durchgeknallter Fan, ja?“ Ihre Augen funkelten bedrohlich. Schützend stellte Seiya sich vor seine Freundin und richtete das Wort an das fremde Mädchen. „Hör zu. Ich bin sehr geschmeichelt, dass Du Dich als mein Fan bezeichnest, aber ich kenne Dich nicht und ehrlich gesagt, so wie Du Dich bei unserem ersten Zusammentreffen verhalten hast, möchte ich das auch gar nicht.“ Er legte seinen Arm um Bunny. „Sie ist meine Freundin und das hast Du zu akzeptieren. Ich rate Dir, sie in Ruhe zu lassen.“ Bewundernd sah Bunny ihn an und konnte den Ernst und die Entschlossenheit in seinem Blick und in seiner Stimme kaum fassen. Wütend starrte das Mädchen sie beide an. „So einfach werdet ihr mich nicht los.“, zischte sie ihnen entgegen, drehte sich aber auf dem Absatz um und verließ die Spielhalle. Sie war also tatsächlich seine Freundin. Soso… sie würde sich noch etwas für sie einfallen lassen, so viel stand fest. Zum Glück blieb das der einzige Zwischenfall für Bunny und Seiya an diesem Tag. Haruka und Michiru waren ein Stück aus der Stadt herausgefahren. Auf einem Parkplatz an einer gewundenen Straße am Meer entlang waren sie zum Stehen gekommen. Die Sonne senkte sich über das Meer. Unruhig betrachtete sich Michiru die Wellen. „Das Meer beginnt wieder zu tosen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)