Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang von Fhin (Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 31: Nummer 1 -------------------- Als Seiya an diesem Abend nach Hause kam, fand er nur Taiki zu Hause vor, der sich mit einem Buch auf das Sofa zurückgezogen hatte. „Wo ist Yaten?“, fragte er ihn. Taiki sah von seinem Buch auf. „Soweit ich weiß, ist er mit Minako ausgegangen.“, antwortete Taiki auf diese Frage. Seiya staunte nicht schlecht. Gerade noch hatte Bunny ihm von ihrem Verdacht erzählt, dass Minako Gefühle für Yaten hatte, da hörte er auch schon, dass die beiden aus waren. Wenn das kein gutes Zeichen war… „Und warum sitzt Du so alleine zu Hause rum?“, fragte Seiya dann noch, der es gut gefunden hätte, wenn Taiki auch etwas mit Amy unternommen hätte. Skeptisch sah Taiki seinen Freund an. Was sollte denn diese Frage? „Was sollte ich denn sonst tun?“, stellte er eine Gegenfrage. „Du solltest die letzten Tage auf der Erde genießen und etwas unternehmen, ist doch klar!“, gab Seiya als Antwort. „Und was sollte ich unternehmen?“ Seiya seufzte. „Irgendetwas, was Dir Spaß macht natürlich. Und was Du nur hier so tun kannst. Du hättest zum Beispiel auch etwas mit unseren Freunden von der Erde machen können.“ Immer noch skeptisch sah Taiki ihn an. „Ich alleine mit den anderen Mädchen?“ Seiya setzte ein Grinsen auf. „Du musst es ja nicht mit allen gleichzeitig aufnehmen, aber Du hättest ruhig mit einer etwas unternehmen können. Amy zum Beispiel, sie ist doch auch so eine Intelligenzbestie wie Du!“ Taiki errötete leicht, was Seiya nicht entging. Er grinste in sich hinein. Er hatte voll ins Schwarze getroffen. Anscheinend mochte Taiki sie wirklich. Wenn Bunnys Vermutung über Amys Gefühle nun auch noch zutraf, war ja wohl alles geklärt. Da Taiki nichts darauf erwiderte, ergriff Seiya wieder das Wort. „Hey, in der Schule haben sie uns von einem Vortrag erzählt, der morgen im Planetarium stattfinden soll. Amy wollte gerne hingehen, aber von den anderen Mädchen hatte keine Interesse. Du solltest mit ihr dahingehen. Dann unternimmst Du etwas mit einer Freundin von hier, machst etwas, was Du so nur hier machen kannst, und lernst auch noch etwas, worauf Du ja auch so viel Wert legst. Perfekt oder?“ Taiki überlegte kurz. Eigentlich klang das wirklich gut. Und Seiya hatte in jedem Fall Recht, wenn er sagte, dass er die letzten Tage hier noch ausnutzen sollte, um hier etwas zu unternehmen. „In Ordnung.“, stimmte er schließlich zu. „Ich rufe Amy morgen früh an und frage sie.“ Damit war das Thema für ihn durch und auch Seiya war überaus zufrieden. Um jetzt noch zu telefonieren war es eindeutig zu spät, aber auch er würde morgen früh ganz sicher ein gewisses Mädchen anrufen und ihr von diesem Vorhaben erzählen. Grinsend ging Seiya in sein Zimmer und malte sich eine Zukunft auf der Erde an der Seite seines Schätzchens UND mit seinen besten Freunden aus. Tief sog Minako die Luft ein, die ihre schmerzenden Lungen entlasteten, nachdem sie einen langen, atemberaubenden Kuss mit Yaten ausgetauscht hatte. Auch er atmete schwer. Ihrer beiden Augen waren glasig und ihr Verstand tastete sich nur langsam zurück in ihre Köpfe. Doch bevor er wieder gänzlich da war, presste Yaten seine Lippen schon wieder auf ihre. Ein weiterer leidenschaftlicher Kuss wurde ausgetauscht. Sie hatten längst aufgehört sich zum Rhythmus der Musik zu bewegen. Sie standen lediglich eng umschlungen auf der Tanzfläche und ließen ihren Gefühlen freien Lauf. Minako konnte es gar nicht fassen, dass es tatsächlich Yaten Kou war, der sie gerade so innig küsste. Er war ein sehr guter Küsser und er ließ ihr Herz schneller schlagen. Eigentlich hatte er das auch schon durch seine pure Anwesenheit geschafft, aber diese Küsse übertrafen einfach alles. Seit Ewigkeiten hatte sie schon davon geträumt. Immer wieder trafen sich ihre Lippen und ihre Zungen spielten miteinander, tasteten sich vor, zogen sich zurück und trafen sich dann wieder. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Mit niemandem auf der Welt hätte sie gerade tauschen wollen. Auch Yaten war vollkommen überwältigt. Er mochte Minako schon länger. Damals hatte er ihre Entschlossenheit bewundert, mit der sie trotz aller Gefahren Sängerin hatte werden wollen. Zunächst war er zwar wütend geworden, weil er meinte, sie würde ihren Planeten im Stich lassen, doch ihre Worte dazu hatten ihn tief berührt. Ihre Freundschaft zu Bunny und den anderen hatte ihm gezeigt, wie wichtig Freunde waren. Minako hatte sehr stark dazu beigetragen sein Herz zu öffnen, welches zuvor stets so verschlossen gewesen war. Zudem war sie ein äußerst liebes und attraktives Mädchen. Sie war zwar sehr aufgedreht und damit ganz anders als er, aber irgendwie mochte er sie gerade dafür. Sie ergänzte ihn so gut und hatte ihm schon so oft gezeigt, dass es auch andere Arten gab sein Leben zu leben. Und dann dieses hübsche Gesicht und diese langen, blonden Haare. Von ihrem schlanken Körper, den er gerade sehr nah an sich spüren durfte, ganz zu schweigen. Eines stand für ihn fest. Sollte sie seine Gefühle tatsächlich erwidern und diese Küsse nicht einfach nur ein Spaß für sie sein, würde er definitiv auf der Erde bleiben. Jetzt wo er ihr endlich so nahe war, konnte er einfach nicht mehr der Erde den Rücken kehren. Es wäre ihm so schon schwer gefallen, aber jetzt wäre es ihm unmöglich. Er konnte Seiya gut verstehen. Hier hatte er so viele schöne Seiten des Lebens kennengelernt sowie ein Mädchen, dem er sein Herz schenken wollte. Niemals wieder würde er auf Euphe gänzlich glücklich werden können. Nachdem Yaten und Minako den Rest des Abends dem jeweils anderen buchstäblich an den Lippen hingen, wurde es nun Zeit um nach Hause zu fahren. Yaten rief den beiden ein Taxi, welches zunächst Minako und dann ihn nach Hause bringen sollte. An der Garderobe holten sie Minakos Jacke ab, welche sie dort abgegeben hatte und begaben sich dann nach draußen, um dort auf das Taxi zu warten. Die Nächte wurden langsam kühler und Minako schlang die Arme um ihren Oberkörper. „Ist Dir kalt?“, fragte Yaten sie besorgt. Minako war gerührt von seiner fürsorglichen Art, die sie sonst gar nicht so von ihm kannte. „Ja, etwas.“, antwortete sie ihm ehrlich. Yaten zögerte etwas und Minako meinte, einen leichten Rotschimmer um seine Nase erkennen zu können. Schließlich traute er sich doch und legte den Arm um sie. Er zog sie etwas näher zu sich und spendete ihr so etwas Wärme. Auch Minako wurde rot, doch genoss sie die Nähe zu Yaten und kuschelte sich sogleich etwas an ihn. Yaten freute sich, dass sie seine Geste so gut annahm und sich nun sogar an ihn lehnte. Noch immer stand nicht fest, dass dies nicht nur eine Laune ihrerseits gewesen war, weil sie gerade in Feierstimmung war und etwas getrunken hatte. Trotzdem sah er das als gutes Zeichen. Er musste unbedingt wissen, wie sie zu ihm stand. Noch während er sich Gedanken darüber er machen, wie er es möglichst unauffällig herausfinden sollte, kam das Taxi. Beinahe schon enttäuscht ließ er sie los und beide stiegen in das Taxi. Minako nannte ihre Adresse und das Taxi fuhr los. Immer noch hing Yaten seinen Gedanken nach. Hier im Taxi war gewiss nicht der richtige Ort, um sie darauf anzusprechen. Den Taxifahrer ging das Ganze ja auch gar nichts an. Er wurde plötzlich aus seinen Gedanken gerissen, als er spürte, dass Minako seine Hand ergriff. Überrascht sah er sie an. Sie lächelte liebevoll und in dem Moment schien ein Schwarm Schmetterlinge in seinem Bauch loszuflattern. Sie drückte kurz seine Hand, was ihn dazu brachte ihr Lächeln endlich zu erwidern. Auch er drückte ihre Hand. Händchenhaltend legten sie den Rest der Taxifahrt zurück. Als sie bei Minakos Haus angekommen waren, bat Yaten den Taxifahrer kurz zu warten. Er stieg zusammen mit dem Mädchen aus und begleitete sie noch zu ihrer Haustür. Dort angekommen drehte sie sich zu ihm um und sah ihn erwartungsvoll an. Er sah ihn ihre großen Augen und beugte sich dann zu ihr, um ihr einen weiteren Kuss zu geben. Dieser Kuss war anders als die anderen, die sie an diesem Abend ausgetauscht hatten. Waren sie in der Disco noch von purer Leidenschaft geleitet, war dieser Kuss sehr zärtlich und sanft. Minako schmolz förmlich dahin und auch Yaten genoss diesen Kuss sogar noch mehr als die bereits ausgetauschten. Nach einem endlosen Moment lösten die beiden sich wieder voneinander. Minako sah ihn wieder an. Sie nahm all ihren Mut zusammen. „Können wir uns morgen wiedersehen?“, fragte sie hoffnungsvoll. Auch sie plagte immer noch die Angst, dass er das alles nur als Spaß gesehen hatte. Yaten fiel ein Stein vom Herzen. „Ich würde Dich sehr gern morgen wiedersehen.“, antwortete er schließlich mit einem Lächeln, welches sofort von Minako erwidert wurde. Sofort trafen sich ihre Lippen zu einem weiteren Kuss, bevor sie sich eine gute Nacht wünschten und Minako im Haus verschwand. Einige Minuten später traf auch Yaten zu Hause ein. Er begegnete Seiya, der sich gerade schlaftrunken aus der Küche ein Glas Wasser geholt hatte. Als er jedoch Yaten erblickte, wurde er plötzlich hellwach. Er bemerkte Yatens seligen Gesichtsausdruck. „Was grinst Du so?“, fragte er seinen Freund. Yaten grinste ihn an. Es war zwar sonst nicht seine Art, aber gerade war er einfach zu glücklich, um seine Gefühle zu verheimlichen. „Ich glaube, ich habe eine Freundin.“, sagte er nur und verschwand dann im Bad. Auch Seiya musste jetzt ein Grinsen aufsetzen. *Soso…*, dachte er sich. *Pärchen Nummer 1 hätte also zusammengefunden.* Sehr zufrieden begab er sich wieder ins Bett. Er freute sich schon darauf morgen Bunny davon zu erzählen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)