Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang von Fhin (Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 28: Disco ----------------- Die nächste Woche ging sehr schnell um. Seiya verbrachte die Hälfte der Zeit zusammen mit den Mädchen in der Schule und nachmittags unternahm er meistens etwas mit Bunny. Auf Drängen von Amy kam er aber auch oft mit zu Rei, wo sie alle zusammen lernten. Seiya war über ein Jahr nicht zur Schule gegangen und hatte sehr viel verpasst. Zum Glück war er ein guter Schüler, wenn er wollte, und so hatte er kaum Probleme den Stoff nachzuholen. Trotzdem hätte er lieber seine gesamte Freizeit alleine mit seinem Schätzchen verbracht. Ganz besonders da er bald zusammen mit Taiki und Yaten zurück nach Euphe gehen würde und er sie dann eine Weile gar nicht mehr sehen könnte. Nachdem sie am Freitag endlich mit dem Lernen fertig waren, lud er Bunny noch ins Café ein. Sie strahlte über beide Ohren und zählte alles auf, was sie dort essen wollte. Das Lernen machte sie immer so hungrig. Ihr Magen hing ihr schon in den Kniekehlen. Seiya hörte ihr nur mit halbem Ohr zu und dachte über seine beiden Freunde nach, die sich in letzter Zeit etwas merkwürdig verhielten. „Was ist denn los mit Dir, Seiya?“, fragte Bunny ihn plötzlich. „Du siehst so nachdenklich aus.“ Er schaute seine Freundin liebevoll an. „Das bin ich auch, Schätzchen.“ Er lächelte leicht. „Achja? Und worüber denkst Du gerade nach? Etwa auch darüber, was Du gleich essen wirst?“, fragte sie neugierig. Seiya lachte und ergriff ihre Hand. „Nein…“, fing er dann an zu erklären. „Ich glaube nur, dass mit Yaten und Taiki in letzter Zeit irgendetwas nicht stimmt.“ „Was meinst Du damit?“, hakte Bunny nach. „Mhhmm… wie soll ich Dir das am besten erklären?“, überlegte er laut. „Also… sie reden in letzter Zeit nicht sehr viel und sitzen jeder für sich in irgendeiner Ecke rum und gucken so nachdenklich. Und immer wenn ich versuche mit ihnen über unsere bevorstehende Reise zu reden, weichen sie meinen Blicken aus und werden ganz komisch. Verstehst Du, was ich meine?“ Bunny sah ihn nachdenklich an. Das war aber wirklich komisch. „Vielleicht wird ihnen jetzt erst klar, dass Du danach wieder hierher kommen wirst und sie dann ohne Dich auf Euphe leben werden. Sie werden Dich sicherlich vermissen, meinst Du nicht?“ Überrascht sah Seiya sie an. „Meinst Du wirklich? Deshalb sind sie so komisch drauf? Aber sollten sie dann nicht eigentlich besonders viel Zeit mit mir verbringen?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es auch nicht… Versteh einer die Männer…“ „Hey!“, rief Seiya empört auf und pikste ihr in die Seite. Bunny lachte. „Stimmt doch!“ Sie hüpfte ein paar Schritte voraus und drehte sich dann lachend zu ihm um. „Mach Dir nicht so viele Gedanken, Seiya. Wenn ihnen irgendetwas wirklich am Herzen liegt, werden sie schon mit der Sprache rausrücken.“ Seiya lächelte sie an. Sie hatte bestimmt Recht. Nervös stand Yaten vor Minakos Haustür und betätigte die Klingel. Wie verabredet wollten sie an diesem Samstag zusammen ausgehen. Er hatte seine Lieblingsdisco von damals vorgeschlagen und Minako war einverstanden gewesen. Er trug eine schlichte Jeans und ein weißes T-Shirt. So fühlte er sich immer noch am wohlsten. Die Tür öffnete sich und vor ihm stand Minako in einem hautengen, kurzen, schwarzen Kleid. Sie sah einfach unglaublich aus. Yaten wurde ganz anders zumute, als er sie so betrachtete. Sie lächelte ihn fröhlich an. „Hallo Yaten! Ich bin sofort fertig. Ich muss mir nur noch meine Handtasche schnappen und eine Jacke überziehen.“ Yaten musste schlucken. „Äh… ja…“ Mehr brachte er nicht heraus. Nach wenigen Augenblicken stand sie wieder vor ihm. „Gehen wir?“, fragte sie mit einem breiten Lächeln und hakte sich bei ihm unter. „Klar.“, sagte er nur und ging mit ihr zum Taxi. Bei der Disco angekommen wurden sie direkt ganz nach vorne durchgelassen. Der Türsteher erinnerte sich natürlich an Yaten. „Guten Abend, Yaten. Lange nicht gesehen.“, begrüßte er ihn freundschaftlich. „War lange Zeit im Ausland.“, erwiderte Yaten und grinste seine alte Bekanntschaft an. „Wer ist denn das hübsche Mädchen bei Dir?“, fragte er neckisch und sein Blick fiel auf Minako. Yaten warf ihr kurz einen Blick zu. Ja, mit ihr konnte er sich hier gut sehen lassen. „Darf ich vorstellen?“, sagte er dann immer noch grinsend. „Minako Aino – Kenta Watabe.“ „Sehr erfreut.“, ertönte es nun von Minako, die Kenta lächelnd die Hand hinstreckte, die dieser auch sofort ergriff. „Ganz meinerseits.“, grinste er und führte seine Lippen an ihre Hand. Sie berührten sie nicht, sondern deuteten lediglich einen Kuss an, so wie es sich für einen echten Gentleman eben gehörte. Minako grinste. Es gefiel ihr so behandelt zu werden. „Nun rein mit euch!“, lachte Kenta und ließ die beiden ein. „Soll ich Deine Jacke abgeben?“, fragte Yaten seine Begleitung. „Ja, danke.“, antwortete sie ihm, zog ihre Jacke aus und gab sie ihm. Nachdem er sie abgegeben hatte und wieder zu Minako zurückgekehrt war, nahm er sie bei der Hand. Sofort errötete sie und sah ihn überrascht an. Bei ihrem Blick errötete er auch leicht. „Äh… da drin verliert man sich schnell…“, erklärte er dann. Minako lächelte nun und zusammen betraten sie die Main Hall, in der die Musik aus allen Lautsprechern wummerte. Yaten führte sie direkt zur Bar und nachdem er sie gefragt hatte, was sie gerne trinken möchte, bestellte er für sie beide. Zusammen saßen sie an der Bar und nippten immer wieder an ihren Getränken. Unterhalten konnte man sich hier schlecht, da die Musik so laut war. Aber das war Yaten eigentlich ganz recht, denn er hätte eh nicht gewusst, was er hätte sagen sollen. Er war eben nicht so gut darin mit anderen spannende Gespräche zu führen. Taiki hatte immer etwas Interessantes zu erzählen und Seiya war allgemein nie um ein Wort verlegen. Aber er… Minako betrachtete die tanzenden Leute und sah auch immer wieder mal ein Pärchen, das eng umschlungen tanzte oder gleich lieber rumknutschte. Sie stellte sich vor, wie sie mit Yaten so tanzen würde und wurde unwillkürlich rot. Zum Glück war das bei dem Licht nicht zu erkennen. Tanzen wollte sie aber auf jeden Fall. Sie war in Feierlaune und an der Bar war es ihr auf Dauer zu langweilig, zumal man sich hier nicht unterhalten konnte. Als sie ihren Cocktail ausgetrunken hatte, neigte sie sich zu Yaten. „Wollen wir tanzen?“ Sie musste schreien um gegen die Musik anzukommen. Yaten nickte, ergriff ihre Hand und zog sie mit auf die Tanzfläche. Das lag ihm eher als irgendwelche Gespräche. Auf dieser Ebene fühlte er sich viel wohler. Die Musik war schnell und nach Minakos Geschmack genau richtig um eine Menge Spaß haben zu können. Zunächst standen die beiden einen Schritt voneinander entfernt und jeder tanzte mehr oder weniger für sich. Bei einem Lied jedoch kam Minako ihm etwas näher, legte ihre Hand an seine Seite und tanzte nun näher bei ihm. Sein Herz klopfte schneller, als sie ihm so nahe kam. Mit großen Augen sah er sie an und vergaß für einen Moment beinahe das Tanzen. Vergessen waren die Leute um ihn herum. Er sah nur noch Minako, die ihm so unglaublich nahe war. *Hier ist es aber heiß…*, dachte er sich, als er bemerkte, dass er schwitzte. Das lag aber sicher auch an Minakos Nähe. Obwohl… Sie war ihm so nah, dass er den Schweiß auf ihrem Dekolleté glitzern sehen konnte. Plötzlich lachte sie ihn an, kam ihm noch etwas näher, sodass sich ihre Lippen nun direkt neben seinem Ohr befanden. „Es ist so heiß hier. Wollen wir noch mal was trinken?“, fragte sie ihn. „Klar!“, antwortete er ihr. Sie lächelte und nahm ihn bei der Hand. So gingen sie zurück zur Bar. Sie bestellten ihre Getränke, doch gerade als Yaten sich setzen wollte, rief sie ihm wieder etwas zu. „Können wir vielleicht kurz rausgehen? Ich zerfließe hier drin.“ Yaten nickte nur und so verließen sie die Main Hall. Nebenan war es etwas leiser, obwohl es auch hier Musik gab. Vor allem aber war es hier deutlich kühler. „Puh!“, stieß Minako aus, als ihr die kühlere Luft entgegen strömte. „Das tut gut.“ Sie schloss für einen Moment die Augen und Yaten sah sie an. „Äh… ja…“, stieß er hervor und zwang sich seinen Blick wieder von ihr abzuwenden. „Aber es macht irre viel Spaß!“ Sie sah ihn lachend an. „Ich möchte auch gleich wieder reingehen, ja?“ „Klar.“, stimmte er zu. Innerlich wollte er sich am liebsten ohrfeigen. Konnte er nicht mal etwas Sinnvolleres sagen als „klar“ oder „ja“? Schnell leerte Minako ihr Getränk. Sie wollte unbedingt weiter tanzen. Der Alkohol stieg ihr etwas zu Kopf, aber sie scherte sich nicht darum. Immerhin wollte sie feiern. Wieder ergriff sie Yatens Hand und zog ihn zurück auf die Tanzfläche. Dieses Mal kam sie ihm von Anfang an so nah und im Laufe der Zeit kam sie sogar immer näher. Yaten, der ebenfalls schon etwas den Alkohol merkte, wurde immer heißer. Er konnte sich kaum noch auf etwas konzentrieren, so nah war sie ihm. Plötzlich legte sie ihre Arme um seinen Hals und schmiegte sich regelrecht an ihn. Sein Herz wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Es war so ein überwältigendes Gefühl sie so nahe bei sich zu haben, ihren Körper an seinem zu spüren. Ihren Atem auf seiner Haut zu spüren. Und gleichzeitig war es eine Qual. Er hatte das Gefühl zu verbrennen, wenn sie ihn nicht bald losließe. Doch das hatte sie keineswegs vor. Verrucht lächelte sie ihn an. Er musste schlucken. Dieser Blick… Ohne Vorwarnung drückte sie sich fest an ihn und bevor er überhaupt irgendetwas denken konnte, berührten ihre Lippen schon die seinen. Explosionsartig wurde ihm noch um einiges heißer und sein Herz drohte aus seiner Brust zu springen, so kräftig schlug es. Ohne zu zögern erwiderte er ihren Kuss und nur nach wenigen Augenblicken verschmolzen sie in einem nicht enden wollenden, leidenschaftlichen Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)