Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang von Fhin (Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 16: Das Date -------------------- Am Morgen erwachte Bunny und erinnerte sich sofort an ihre quälenden Gedanken vom Vorabend. Sie fühlte sich miserabel und drehte sich noch einmal im Bett um. Sie hatte einfach keine Lust aufzustehen. Am liebsten würde sie einfach den ganzen Tag schlafen und über nichts mehr nachdenken müssen – oder noch besser für immer! Sie hörte, dass es an der Haustür klingelte. Die Stimmen drangen bis in ihr Zimmer vor. „Guten Morgen, Frau Tsukino.“, begrüßte Seiya Bunnys Mutter, die ihm wieder mal die Tür geöffnet hatte. „Oh… guten Morgen! Seiya, richtig?“, entgegnete diese ihm. „Richtig.“ Seiya lächelte sie an. Ikuko wurde tatsächlich etwas rot. Sie konnte gut verstehen, was ihre Tochter an diesem jungen Mann fand. „Äh… ist Bunny wohl da?“, fragte er schließlich. Es war ihm unangenehm hier so unangemeldet aufzutauchen, aber er wollte sie unbedingt sehen. In den letzten Tagen hatte er sie wenn dann nur in Gesellschaft ihrer Freunde getroffen und gestern gar nicht. Er hielt es nicht länger aus, er musste sie unbedingt sehen. „Ja äh… kommen Sie doch bitte herein.“, gab Ikuko ihm eine Antwort. „Ich glaube, unsere liebe Bunny schläft noch. Sie ist so eine Schlafmütze und sie hatte gestern einen wirklich harten Tag…“ Bei dem neugierigen Blick Seiyas schimpfte sie innerlich mit sich selbst. Bunny sollte selbst entscheiden dürfen, ob sie ihm davon erzählte. „Ich hole sie mal schnell!“, überspielte sie das Ganze schließlich. „Bitte nehmen Sie doch so lange dort drüben Platz“, fügte sie noch hinzu und verwies auf das Wohnzimmer. Bunny lag mit geweiteten Augen im Bett. Oh nein! Seiya war hier. Was sollte sie denn jetzt machen? Sie wusste gar nicht, wie sie sich ihm gegenüber nun verhalten sollte. Schon klopfte es an der Tür. „Bunny?“, hörte sie die Stimme ihrer Mutter, die kurz darauf die Tür öffnete. „Bist Du wach? ... Du hast Besuch.“ Als sie den verzweifelten Blick ihrer Tochter sah, ging sie schnell zu ihr herüber. „Versuch das ganze locker zu sehen, mein Schatz. Ihr seid doch Freunde oder? Wenn er einfach so hier auftaucht und nach Dir fragt, scheinst Du ihm doch wichtig zu sein. Und gerade wenn er nur so kurze Zeit hier ist, solltest Du auf jeden Fall eine schöne Zeit mit ihm verbringen. Einverstanden?“ Ihre Mutter hatte Recht. Seiya konnte für ihr Gefühlschaos schließlich nichts… nicht wirklich zumindest. Das war ganz allein ihr Problem und sie wollte ja auch, dass er eine schöne Zeit hier verbrachte und das wollte er anscheinend heute mit ihr tun. „Einverstanden!“, sagte Bunny nun etwas munterer und schlug die Decke beiseite. „Sag ihm, ich bin in 10 Minuten da!“ Glücklich nickte Ikuko. Das war ihre Bunny. Nachdem sich Bunny schnell zurecht gemacht hatte, kam sie auch schon die Treppe heruntergelaufen und trat zu Seiya ins Wohnzimmer. „Hallo Seiya!“, begrüßte sie ihn. Dieser grinste sie auf seine unverwechselbar schelmische Art an. „Guten Morgen, Schlafmütze.“ Sie plusterte ihre Backen auf. „Nur damit Du es weißt, ich hatte gestern einen schwierigen Tag und das alles nur deinetwegen!“ Besorgt sah Seiya sie an. „Was ist denn passiert?“ Gespielt hochnäsig sah sie ihn an. „Dein allergrößter Fan hat wohl Rache für meine Rettungsaktion neulich an mir verüben wollen.“ Seiyas Blick wurde ernst. „Hat sie Dir was getan?“ Er stand auf und schritt zu Bunny rüber. Er sah sie mit ernsten Augen an. Oh, diese Augen! Bunny verlor sich schon wieder darin und war plötzlich gar nicht mehr so aufrührerisch. „Äh… äh… naja… ich äh…“ „Sag schon!“, forderte er sie auf. „Hat sie Dir etwas getan?“ Bunny blickte verlegen zur Seite. „Sie hat mir nur ein paar Haare ausgerissen und ich habe mir das Knie aufgeschlagen.“ „Rechts oder links?“ Die Frage verwirrte sie. „Äh… rechts…“ Besorgt blickte Seiya sie weiterhin an und ging dann plötzlich auf die Knie. Er legte seine Hand an ihr rechtes Bein und zog ihren Kniestrumpf, den sie trug, etwas nach unten, sodass die Verletzung zum Vorschein kam. Bunny starrte auf Seiya, der da vor ihr hockte. Sie brachte kein Wort heraus und lief rot an. Ihr Herz pochte. „Oh Gott…“, dachte sie sich. „Er ist einfach unglaublich.“ Seiya betrachtete die Verletzung, zog dann den Strumpf wieder darüber und richtete sich wieder auf. „Das wird schon wieder.“, sagte er dann. „Aber es tut mir sehr leid, dass Du meinetwegen verletzt wurdest.“ Er sah immer noch sehr ernst aus und Bunny wusste, dass er das nicht nur so sagte. Es tat ihm wirklich leid. Sie brachte immer noch kein Wort heraus und nickte einfach. Plötzlich lächelte er. „Eigentlich bin ich hergekommen um Dich abzuholen.“, sagte er dann. „Mich abzuholen?“, fragte Bunny verwirrt. „Ja, ich möchte den Tag heute mit Dir verbringen.“ Er zwinkerte ihr zu. Er hatte sie damals schon mal dazu gebracht den Tag mit ihm zu verbringen, nur weil er sich das gewünscht hatte. „Ich hoffe, Du hast nichts dagegen?“ Bunny schüttelte ihren Kopf. Sie hatte nichts dagegen. Irgendwie freute sie sich sogar. Er, Seiya, wollte den Tag mit ihr verbringen. Die ganzen schlechten Gedanken waren wie weggeblasen. Jetzt zählte nur noch Seiya. „Gut!“, sagte er dann. „Gehen wir.“ Sie gingen zunächst frühstücken. Seiya kannte ja Bunnys Appetit und da sie gerade erst aufgestanden war, hatte sie wohl noch nichts gegessen. Er wollte es nicht riskieren, mit einer hungrigen Bunny Zeit zu verbringen. Viel zu riskant! Als nächstes schlenderten sie dann durch die Stadt. Seiya hatte sich wieder eher leger gekleidet und auch seine Baseballcap und seine Sonnenbrille aufgesetzt. Wenn es irgendwie ging, wollte er vermeiden, erkannt zu werden. Ganz besonders nach dem Zwischenfall vor ein paar Tagen. Er kaufte Bunny ein Eis und besah sich mit ihr die Schaufenster. Sie war ganz begeistert von den Klamotten, den Schuhen und dem Schmuck. Er fand das alles eher nicht so interessant, aber er freute sich sie so glücklich zu sehen. Das war es allemal wert. Nach einem ausgiebigen Mittagessen führte er sie dann zu dem Vergnügungspark, in dem sie auch damals schon ihr Date hatten. „Erinnerst Du dich, Schätzchen?“, fragte er sie betont schwärmerisch. „Hier hatten wir unser erstes Date.“ Natürlich erinnerte Bunny sich. Wie könnte sie das jemals vergessen? „Ja… ja, da war etwas.“ brachte sie langsam und gespielt überlegend hervor. Seiya nahm sie bei der Hand. „Komm schon, wir gehen ins Gruselkabinett. Dann kannst Du dich wieder an mich klammern.“, grinste er sie an. Bunny bekam es mit der Angst zu tun, dabei waren sie doch noch gar nicht im Gruselkabinett. Aber sie wusste ganz genau, dass sie wieder fürchterliche Panik bekommen würde und sie sich an ihn klammern würde. Aber dieses Mal war es irgendwie etwas anderes. Jetzt da sie sich über ihre Gefühle im Klaren war. Er hatte sie immer noch an der Hand, als sie das Kabinett betraten. Gott sei Dank war es hier einigermaßen dunkel, sodass er ihr rotes Gesicht nicht sehen konnte. Wie zu erwarten bekam sie es schnell mit der Angst zu tun. Sie kniff die Augen zusammen und hielt sich an ihrer Begleitung fest. Dieser ging dieses Mal wesentlich gefasster an die Sache heran. Er zog Bunny an sich heran und hielt sie fest. „Keine Sorge, Schätzchen.“, flüsterte er ihr sanft zu. „Ich beschütze Dich. Ich werde Dich immer beschützen.“ Bunnys Herz klopfte wie wild. Schon wieder war er ihr so nahe. Sie konnte ihn riechen, ihn spüren… Und dann diese Worte. Sie wusste, dass er das nicht nur so sagte. Sie konnte es fühlen. So sicher wie bei ihm im Arm, hatte sie sich noch nie gefühlt. Sie schluckte und nickte dann. Dicht an ihn gedrängt und mit seinem Arm um ihre Schulter ging sie nun mit ihrer Begleitung weiter, bis sie endlich das Gruselkabinett verließen. Sie atmete auf. Endlich waren sie da raus! Als sie merkte, dass sie immer noch so dicht bei Seiya stand, wurde sie wieder rot und ging blitzschnell etwas von ihm weg. Seiya grinste sie nur an. „Siehst Du? War doch gar nicht so schlimm.“ Sie verbrachten den Rest des Tages mit Achterbahnfahren, Goldfischangeln, essen und Rosenschießen. Es war wirklich ein schöner Tag. Am Abend fand noch ein großes Feuerwerk statt, das Seiya sich unbedingt mit Bunny angucken wollte. Zunächst gab es eine große Show mit Artisten und Feuerspuckern. Es war unglaublich! Bunnys Augen glänzten vor Freude und Seiya war glücklich, sie so zu sehen. Als dann endlich das Feuerwerk kam, legte Seiya einen Arm um Bunny. Sie sah zu ihm auf und direkt in sein lächelndes Gesicht. Das Feuerwerk spiegelte sich in seinen Augen wider. Wieder einmal verlor sie sich ihn diesen strahlendblauen Augen. Sie konnte den Blick gar nicht mehr von ihm abwenden. Ihm ging es ähnlich. Er stand hier mit seiner Traumfrau im Arm bei einem wunderschönen Feuerwerk. Sie sahen sich an und auch er konnte den Blick nicht mehr von ihren großen Augen abwenden, die so viel Liebe und Unschuld ausstrahlten. Sie war einfach perfekt. So wie dieser Moment… Nur noch eine Sache könnte diesen Moment noch perfekter machen. Immer wieder blickte er hinab auf ihre Lippen, die ihn wie magisch anzogen. Dieses Gefühl hatte er schon mal gehabt, als sie zusammen tanzten. Dieses Mal war das Gefühl allerdings noch viel stärker. Beide bewegten ihre Gesichter langsam aufeinander zu. Bunnys Augen schlossen sich langsam. Ihr Herz hörte gar nicht mehr auf, gegen ihre Brust zu hämmern. Sie wollte in diesem Moment nur noch eins und zwar ohne darüber nachzudenken. Sie wollte ihn küssen. Er kam ihr immer näher. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, zögerte Bunny jedoch. Nein, sie konnte es einfach nicht tun. Es ging einfach nicht. Auch wenn sie sich nichts sehnlicher wünschte, sie durften nicht zusammen sein! Es ging hier um ihre Zukunft und um Chibiusas Leben. Schnell drehte sie ihren Kopf beiseite und anstatt ihn zu küssen, nahm sie ihn in den Arm. Überrascht und enttäuscht nahm Seiya diese Umarmung an. Er wusste nicht, was los war, sah es bis eben doch so aus, als wolle sie ihn auch küssen. Dennoch legte er nun auch seine Arme um sie und hielt sie fest an sich gedrückt, während im Hintergrund ein wunderschönes Feuerwerk den Himmel erhellte. „Schätzchen…“, dachte er sich. „Was tust Du nur mit mir?“ So ging auch dieser Tag zu Ende und hinterließ eine aufgewühlte Bunny und einen sehr verwirrten Seiya. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)