Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang von Fhin (Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 4: PART II - Das Wiedersehen ------------------------------------ Eigentlich ging es Bunny ganz gut. In den letzten Tagen hatte sie zwar noch des Öfteren über das Geschehene nachgedacht, jedoch war sie mit der Lösung einigermaßen zufrieden. Natürlich stimmte es sie traurig, dass ihre Liebe mit Mamoru anscheinend doch nicht so unangreifbar war, wie sie es immer gedacht hatte, aber trotzdem fühlte sie sich fast schon erleichtert, dass sie einstimmig beschlossen hatten, erst mal getrennte Wege zu gehen. Zur Ablenkung unternahm sie viel mit ihren Freundinnen und Schule hatte sie ja schließlich auch. Amy fand, da Bunny jetzt die Nachmittage frei hatte und sich nicht mehr mit Mamoru traf, könne sie die Zeit doch zum Lernen nutzen. Bunny war davon nicht so begeistert wie Amy und auch Minako meinte, dass Bunny in dieser Zeit doch lieber etwas unternehmen solle, was ihr auch Spaß machte. So verbrachte Bunny einen Großteil ihrer Nachmittage, indem sie mit Minako durch die Geschäfte bummelte. Trotzdem nahm sie Amys Angebot ihr beim Lernen zu helfen an. Eigentlich tat es ihr ganz gut so viele verschiedene Sachen machen zu können und sie hätte es selbst nie geglaubt, aber das Lernen lenkte sie tatsächlich ganz gut ab. Nur wenn sie abends alleine war, hing sie ständig ihren Gedanken nach. Sie dachte dann an die Zeit mit Mamoru, die doch eigentlich eine sehr schöne gewesen war. Zumindest anfangs. Sie dachte aber auch an die Zeit, als Seiya und die anderen beiden noch auf der Erde waren. Lächelnd dachte sie an all die Momente mit den Star Lights zurück. Seiya hatte sie immer zum Lachen gebracht. Besser als Mamoru es gekonnt hat. Er hatte sie immer geärgert, aber im Nachhinein musste sie auch darüber lachen. Eigentlich war er ja immer lieb zu ihr gewesen, dieser unverbesserliche Macho… Als sie eines Abends wieder so ihren Gedanken nachhing, blickte sie in den Sternenhimmel. Sie war schon im Schlafanzug und saß auf ihrem Bett. Sie dachte mal wieder an Seiya und fragte sich, wie es ihm wohl ging. Sie wünschte sich wirklich, sie könnten sich bald wiedersehen. Immerhin hatte er ihr doch versprochen, sie zu besuchen und zu schauen, ob sie glücklich war. Während sie so in ihrer eigenen Gedankenwelt hing, sah sie plötzlich drei Sternschnuppen. Sternschnuppen? Naja, es sah eher so aus, als würden sie auf die Erde fallen – eher untypisch für Sternschnuppen. Und drei auf einmal? Bunny hatte ein komisches Gefühl und ihr Herz schlug plötzlich schneller. Konnte das sein…? „Seiya!“, murmelte sie und sprang auf. Sie zog sich schnell etwas an und verließ stürmisch das Haus. Sie rannte so schnell sie konnte in die Richtung, in die die Sternschnuppen geflogen waren. Ihr ging schnell die Puste aus und dennoch rannte sie weiter. Sie hatte nur ein Ziel und wenn es tatsächlich Seiya und die anderen waren, die sie da gesehen hat, dann hatte sie keine Zeit zu verlieren. Sie musste wissen, ob es tatsächlich die Star Lights waren, die sie da gerade gesehen hatte. In einem kleinen Wald am Stadtrand standen Fighter, Maker und Healer und sahen sich um. Sie hofften, dass sie keiner gesehen hatte. „Da wären wir also“, sagte Maker. „Die Erde hat uns wieder.“ Sie grinste etwas. Healer und Fighter stimmten in das Grinsen ein. Ein kurzes Leuchten erfüllte die Umgebung und erhellte die Bäume. Als das Licht wieder verschwunden war, standen anstelle der Sailorkriegerinnen drei junge Männer da. Sie trugen die schwarzen Anzüge, die sie schon damals in ihrer Zeit als Three Lights auf der Erde getragen hatten. „Wir sollten schnell weg hier.“, sagte Yaten. „Wenn uns jemand gesehen hat und herkommt und dann die ehemalige Gruppe Three Lights hier vorfindet, ist sicher die Hölle los. Auf die Presse kann ich gut und gerne verzichten.“ Die anderen nickten und wollten sich gerade in Bewegung setzen, als sie hörten, wie sich schnelle Schritte näherten. „Zu spät!“, zischte Seiya und flüchtete mit Taiki und Yaten ins Gebüsch. Sie linsten hinter den Bäumen und Sträuchern hervor, um zu sehen, wer sich da näherte. Bunny hatte indes den kleinen Wald am Stadtrand erreicht. Hier waren diese eigenartigen Sternschnuppen doch gelandet oder? Hektisch sah sie sich um. Sie konnte nichts sehen und sie konnte auch nichts hören bis auf das Rascheln der Blätter im Wind, ihren eigenen schnell gehenden Atem und ein unangenehmes Rauschen in ihren Ohren. Sie hatte sich doch wohl nicht geirrt? Schwer atmend ging sie einige Meter weiter. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein! Sie war vollkommen erschöpft. Ihr wurde sogar schon schwindelig, so hatte sie sich verausgabt. Sie fiel auf ihre Knie und rang nach Luft, wobei die kalte Luft bei jedem Atemzug in ihren Lungen brannte. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Sie war sich doch so sicher gewesen! „Seiya…“, flüsterte sie verzweifelt. Seiyas Augen weiteten sich. „Bunny?“, flüsterte er beinahe lautlos. Er konnte die Gestalt, die da in den Wald gelaufen kam und nun am Boden hockte nur als Umriss erkennen. Es war eine junge Frau, so viel stand fest. Als er seinen Namen hörte – so leise und verzweifelt – war er sich auf einmal sicher, wen sie da gesehen hatten. Sie musste es sein. Er blickte rüber zu Taiki und Yaten. Hatten sie es auch bemerkt? Sie tauschten Blicke aus. Seiya formte Bunnys Namen mit seinen Lippen. Taiki und Yaten schienen zu verstehen. Seiya trat aus dem Schatten und ging rüber zu Bunny, die dies durch ihr Schluchzen und das Rauschen in ihren Ohren zunächst nicht bemerkte. Erst als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, merkte sie, dass sich jemand neben sie hockte. Mit geweiteten Augen sah sie auf und blickte direkt in Seiyas Gesicht. Dieser lächelte sie an. Sie konnte es kaum glauben. War das wirklich Seiya, den sie hier sah? Sein Mund öffnete sich und sie hörte das Wort „Schätzchen“. Es war kein Traum! Er war es wirklich! Ihre Tränen waren vergessen und nachdem sie Seiya noch einen kurzen Moment angestarrt hatte, warf sie sich in seine Arme. Er war etwas überrascht und wäre durch diese Wucht beinahe umgekippt, doch konnte er sich noch fangen und legte nun auch seine Arme um Bunny. Sie hatte ihm ja so sehr gefehlt! Er drückte sie fest an sich und vergrub seinen Kopf in ihren Haaren. Sie duftete so gut. Endlich hatte er sein Schätzchen wieder. Er spürte, wie Bunny in seinen Armen anfing zu zittern und plötzlich vernahm er ein Schluchzen. Warum weinte sie denn? Er drückte sie leicht von sich weg, um ihr ins Gesicht zu sehen. Bunny wich seinem Blick aus, aber er legte seine Hand an ihr Kinn und drückte es leicht nach oben, sodass Bunny ihn nun ansehen musste. „Was hast Du denn? Schätzchen…“, fragte er sanft. Bunny schüttelte den Kopf und atmete einmal tief durch. „Ich kann noch gar nicht glauben, dass das wirklich Du bist.“, sagte sie so leise, dass Seiya sie nur gerade so verstehen konnte. „Du warst so lange weg und ganz plötzlich… plötzlich sehe ich in Dein Gesicht.“ „Sehe ich denn so furchtbar aus?“, witzelte Seiya. Bunny rang sich ein Lächeln ab und schlug Seiya leicht auf seine Brust. „Blödmann…“, murmelte sie und umarmte ihn dann wieder. Seiya legte seine Arme um sie und zog sie noch ein wenig näher an sich heran. Sie konnte es wirklich kaum fassen, dass er wieder da war. Sie wollte ihn jetzt lieber nicht loslassen, nachher war es doch nur ein Traum. Plötzlich vernahm sie ein Rascheln, ein paar Schritte und dann ein Räuspern. Sie blickte auf. Da standen Taiki und Yaten. Sie löste sich leicht von Seiya. „Ihr seid also auch da.“, sagte sie lächelnd und stand auf, um ihre alten Freunde zur Begrüßung zu umarmen. „Ich freue mich so, euch wiederzusehen!“ Yaten und Taiki erwiderten die Umarmungen. „Wir freuen uns auch“, sagte Yaten dann, bevor er sich besorgt umschaute. „Trotzdem sollten wir langsam von hier weg. Es könnte immer noch sein, dass uns jemand gesehen hat, und wir sollten es nicht riskieren, entdeckt zu werden.“ Bunny nickte. Seiya sah seine Freunde an. „Geht ihr schon mal nach Hause.“, forderte er sie auf. Ich bringe Bunny noch heim.“ Taiki und Yaten sahen sich an und grinsten leicht. Das war doch typisch. Kaum traf Seiya auf Bunny, schon befasste er sich nur noch mit ihr. Sie konnten es ihm aber nicht verübeln, schließlich wussten sie, was Seiya für sie empfand. Damals hatten sie das nicht gut geheißen, aber mittlerweile wünschten sie sich für ihn, dass seine Gefühle von ihr erwidert würden. Er sollte endlich glücklich werden, nachdem er nach dem Abschied von der Erde und damit auch von Bunny so gelitten hatte. Wäre da doch nur nicht dieser Mamoru… „In Ordnung“, sagte Taiki nun. „Aber ihr solltet auch jetzt gehen.“ Damit drehten sich die beiden Star Lights um und verschwanden. Seiya wendete sich wieder Bunny zu und lächelte sie an. Wie gerne hätte er dieses Mädchen wieder in seine Arme gezogen, sie an sich gedrückt, sie gehalten. Doch er wusste genau, dass dies nicht der richtige Moment dafür war. Außerdem hatte er Angst davor, Bunny so nahe zu kommen. Er wusste nicht, wie sie reagieren würde. Zumal sie jetzt, anders als damals, ihren Freund bei sich hatte. „Er hat recht“, sagte Seiya schließlich. „Wir sollten wirklich auch gehen.“ Bunny nickte zustimmend. Seiya lächelte noch einmal, bevor er sich zum Gehen wandte und sie sich gemeinsam auf den Weg machten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)