Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang von Fhin (Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 2: Die erste Nacht mit Mamoru? -------------------------------------- Die Türklingel ertönte in Mamorus Wohnung. „Ich komme schon!“, rief er und lief zur Tür. Er sah durch den Spion und sah Bunny dort stehen, die nervös mit ihren Haaren spielte. Er öffnete die Tür und lächelte sie an. „Hallo Bunny.“, sagte er und ließ sie ein. „Hallo Mamoru.“, entgegnete sie ihm und gab ihm einen schüchternen Kuss auf die Wange. Sie stellte ihre Tasche ab und zog Jacke und Schuhe aus, die sie dann an der Garderobe deponierte. Sie war etwas nervös. Sie hatte lange mit ihren Eltern diskutieren müssen, aber schließlich hatte sie die Erlaubnis bekommen, bei ihm zu übernachten. Sie waren nun schon beinahe drei Jahre zusammen und sie hatte dennoch noch nie hier übernachtet. Naja, bis auf die eine Nacht, als sie und Chibiusa hier geschlafen hatten, weil Bunny auf einmal die Gestalt eines kleinen Kindes hatte und Chibiusa dagegen die einer jungen Frau. Aber das war etwas vollkommen anderes. Bunny hatte viel darüber nachgedacht und sie glaubte, dass sie nun langsam alt genug war, um Mamoru noch ein wenig näher zu kommen. Immerhin hatte sie vor kurzem ihren 17. Geburtstag gehabt und Mamoru war ja nun noch ein paar Jahre älter als sie selbst. Und ein Mann! Natürlich wollte er da langsam auch mal mehr… oder? Etwas verunsichert sah sie zu Mamoru, der sie wieder anlächelte. „Möchtest Du etwas Tee?“, fragte er sie und sie nickte stumm. Er ging in die Küche, um das Wasser aufzusetzen. Dann kehrte er ins Wohnzimmer zurück, wo Bunny sich mittlerweile niedergelassen hat. „Schau, ich hab uns ein paar Filme ausgeliehen.“, sagte er zur ihr. „Such Dir doch schon mal einen aus, während ich den Tee fertig mache.“ Mit diesen Worten verschwand er dann wieder in der Küche. Bunny sah sich die Filme an. Allesamt waren es romantische Liebesfilme. Sie schluckte. Das war doch sonst nicht Mamorus Geschmack? Immer mehr hatte sie das Gefühl, dass er für heute Abend tatsächlich etwas geplant hatte. Und mal wieder fragte sie sich, ob sie das denn auch wollte. In letzter Zeit hatte sie das Gefühl, dass sie zwar ihr Leben zusammen verbrachten, aber eigentlich nicht viel gemeinsam hatten. Er hatte schließlich ganz andere Interessen als sie. Er las sehr viel, studierte, war sehr gebildet und auch sportlich. Ihre Leidenschaft hingegen galt dem Essen, Comics, shoppen und natürlich ihren Freundinnen. Sie seufzte kaum merklich auf und sah wieder die Filme auf dem Tisch an. Schließlich entschied sie sich für einen, den sie recht harmlos in Erinnerung hatte und wartete auf Mamoru, der auch kurze Zeit später mit einem Tablett wiederkam. „Na? Hast Du Dich für einen Film entschieden?“, fragte er lächelnd. Bunny hob die Hülle des Films, für den sie sich entschieden hatte, hoch und nickte. „Ja, den hier würde ich mir gerne angucken.“, erwiderte sie „Gut.“, sagte Mamoru, stellte das Tablett auf den Tisch, nahm Bunny den Film ab und stellte ihn an. Anschließend setzte er sich neben Bunny, goss den beiden Tee ein und konzentrierte sich nun auf den Film. Bunny fiel es schwer dies ebenso zu tun. Sie schlürfte langsam ihren Tee und warf immer wieder verstohlene Blicke rüber zu Mamoru, der jedoch den Blick immer dem Fernseher zugewandt hatte. Schließlich konnte sich Bunny nicht mehr mit dem Tee beschäftigen, da sie ihn ausgetrunken hatte, und so stellte sie die Tasse zurück auf den Tisch. Mamoru sah sie nun doch an und legte prompt den Arm um sie. Etwas schüchterner als sonst lehnte sich Bunny gegen ihn. Ihr Herz schlug etwas schneller. Sie war sich nicht sicher, ob es nun daher rührte, dass sie ihrem Mamoru so nahe war oder daher, dass sie einfach nervös war, was an diesem Abend eventuell noch passieren würde. Plötzlich spürte sie Mamorus Hand an ihrem Kinn, die ihren Kopf langsam zu ihm drehte. Sie sah zu ihm auf und sah, wie er sie anlächelte. Er küsste sie. Bunnys Herz klopfte wieder etwas schneller und sie erwiderte den Kuss. Mamoru zog sie nun näher zu sich und streichelte über ihren Rücken. Er vertiefte den Kuss noch weiter. Bunny wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte, jedoch spielte sie auch weiterhin mit. „Oh Bunny…“, seufzte Mamoru und drückte dann direkt wieder seine Lippen auf ihre. Er fuhr nun mit seiner Hand etwas unter Bunnys Shirt und streichelte ihr über ihren nackten Rücken. Bunny spannte sich etwas an, küsste ihn aber weiter. Mamoru drückte sie etwas nach hinten, sodass Bunny nun eher lag und Mamoru halb über sich spüren konnte. Kaum dass sie lag, konnte sie auch wieder seine Hand spüren, die jetzt an ihrer Vorderseite unter ihr Shirt glitt und sich vorsichtig ihren Weg weiter nach oben bahnte. Bunny bekam leicht Panik, versuchte aber weiterhin ruhig zu bleiben. Es war wohl normal, dass man etwas nervös war, wenn man so etwas zum ersten Mal tat. Mamoru drückte sich etwas zwischen ihre Beine und gab ihr wieder einen langen, leidenschaftlichen Kuss. Dann ließ er von ihren Lippen ab, nur um die seinen kurz darauf an ihrem Hals wieder anzusetzen und seine Küsse hier fortzusetzen. Sie konnte spüren, wie ihn das erregte, und das machte sie gleich noch viel nervöser. Mamoru ließ etwas von ihr ab, aber nur um sie von ihrem Shirt zu befreien. Bevor Bunny wirklich darauf reagieren konnte, hatte er auch schon wieder seine Lippen auf ihrem Mund und küsste sie. Bunny hatte die Augen aufgerissen. Das ging ihr doch alles etwas schnell. Mamoru streichelte ihre Seite entlang und streifte dabei ihre Brust. Doch dann küsste er sie nur wieder lange und sehr zärtlich. Langsam beruhigte Bunny sich wieder. Sie durfte nur nicht überreagieren. Das war schließlich ganz normal, dass eine Beziehung irgendwann auch körperlich wurde. Sie schloss also die Augen und konzentrierte sich nun mehr darauf, Mamorus Küsse zu erwidern. Ja, so langsam gefiel ihr sogar, was sie hier taten. Mamoru spürte, dass sie sich entspannte und fing wieder an, sie zu streicheln. Er fuhr mit seiner Hand ihre Konturen entlang und schob schließlich seine Hand unter Bunnys BH. Diese hatte sich gerade in ihrem Kuss verloren, als sie plötzlich und auch noch gerade, als Mamoru ihre Brust berührte, Seiyas Gesicht vor ihrem inneren Auge sah. Sie keuchte und riss die Augen auf. Das konnte nicht wahr sein. Warum sah sie gerade jetzt Seiya vor ihren Augen? Mamoru merkte, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los?“, fragte er sie. Sie biss sich kurz auf die Unterlippe. „Entschuldige bitte…“, murmelte sie. Tränen sammelten sich langsam in ihren Augen. Sie schob Mamoru langsam von sich weg, schnappte sich ihr Shirt und rannte Richtung Flur, wo sie schnell ihr Shirt überzog, in ihre Schuhe schlüpfte und sich ihre Jacke schnappte. Schon war sie aus der Tür verschwunden. Völlig verwirrt, saß Mamoru da und konnte sich nicht so recht vorstellen, was gerade passiert war. Auch Bunny konnte sich das alles nicht so recht erklären. Weinend rannte sie einfach davon, bis sie nicht mehr konnte und dann einfach stehen blieb. Sie war bei dem kleinen Vergnügungspark gelandet, in dem sie einmal den Tag mit Seiya verbracht hatte. Immer noch mit Tränen in den Augen sah sie hinauf zum Riesenrad. „Seiya…“, dachte sie. „Was war das gerade? Warum taucht Dein Bild gerade in so einem Moment vor mir auf?“ Sie war vollkommen durcheinander und aufgelöst. Sie lehnte sich an einen Baum und versuchte, sich zu beruhigen. Sie wusste einfach nicht, was da gerade passiert war. Nachdem sie einige Zeit so dagestanden hatte und dennoch keinen klaren Gedanken fassen konnte, beschloss sie, nach Hause zu gehen. Ihre Eltern schliefen sicher schon. Das war auch besser so, dann müsste sie wenigstens keine Fragen beantworten, warum sie denn – nach all den Diskussionen! – nun doch nicht bei Mamoru schlief. Zu Hause angekommen, zog sie sich um und kuschelte sich in ihr Bett. Etwas Schlaf würde ihr sicher gut tun und vielleicht sah der Tag morgen schon ganz anders aus. Sie seufzte noch kurz auf. Auf jeden Fall würde sie morgen mit Mamoru reden müssen… Für sie völlig untypisch erwachte Bunny schon recht früh. Die Sonne schien ihr ins Gesicht und weckte sie. Gähnend richtete sie sich auf. Schlagartig kamen alle Erinnerungen an den gestrigen Abend in ihr hoch. Sie sah auf dir Uhr. Erst kurz nach 6 und das an einem Sonntag. Sie überlegte kurz und zog sich dann rasch an. Wenn sie Glück hatte, schliefen ihre Eltern noch und sie konnte schnell von hier verschwinden, bevor sie sie doch noch mit Fragen löcherten. Wie sonst eher selten beeilte sich Bunny und verließ das Haus in aller Frühe, sodass sie unentdeckt blieb. Nachdem sie sich vom Haus entfernt hatte, überlegte sie kurz. Konnte sie um diese Zeit schon zu Mamoru? Wollte sie das überhaupt? Und wollte ER das überhaupt? Nachdem sie ihn gestern so sitzengelassen hatte? Sie seufzte schwer. Vielleicht machte sie erst mal einen Spaziergang, um richtig wach zu werden und sich zu überlegen, was sie denn eigentlich sagen wollte. Die frische Luft tat ihr gut und dennoch mochte ihr nicht so recht einfallen, was sie denn eigentlich zu Mamoru sagen wollte. Sie konnte ihm schlecht sagen, dass sie plötzlich das Gesicht eines anderen Mannes gesehen hatte. Das würde ihm bestimmt nicht gefallen. Schließlich entschied sie sich, die ganze Geschichte mit Rei zu besprechen. Die kannte sich mit Liebesdingen doch schließlich aus, oder? Langsam machte sie sich auf den Weg zum Hikawa-Tempel, um Rei aufzusuchen. Sie betete, dass sie schon wach war. Sie brauchte dringend ihren Rat. Und tatsächlich: Sie fand Rei im Tempel, wo sie gerade bei ihren morgendlichen Gebeten war. Bunny verhielt sich ruhig und wartete, bis Rei fertig war. Rei, die Bunnys Anwesenheit längst bemerkt hatte, fragte sich, was diese schon so früh hier trieb. Sie war doch sonst so eine Schlafmütze. Nachdem sie ihre Gebete beendet hatte, drehte sie sich zu Bunny um. „Hallo Bunny.“, begrüßte sie ihre Freundin mit gerunzelter Stirn. „Was treibt dich denn so früh hierher?“ Als sie jedoch in das traurige Gesicht Bunnys sah, wusste sie, dass irgendetwas passiert sein musste. „Kann ich mit Dir reden, Rei?“, fragte Bunny leise, worauf Rei nickte. Sie führte ihre Freundin in ihr Zimmer und kümmerte sich gleich um etwas Tee. „Also, was ist eigentlich passiert?“, fragte sie nun. Bunny atmete einmal tief ein. „Ich…“ Es fiel ihr schwer darüber zu reden. „Ich war gestern bei Mamoru. Es sollte das erste Mal werden, dass ich bei ihm übernachte.“ Das wusste Rei schon und nickte nur. „Wir haben einen Film geguckt und Mamoru fing plötzlich an mich zu küssen und… und mich zu streicheln.“ Sie atmete noch einmal tief durch. „Irgendwann lag er auf mir und hat mir mein T-Shirt ausgezogen. Ich war sehr nervös… aber irgendwann konnte ich mich entspannen, aber… aber dann…“ Tränen sammelten sich wieder in ihren Augenwinkeln. „Dann habe ich plötzlich Seiyas Gesicht gesehen.“ Reis Augen weiteten sich überrascht. Sie hatte Seiyas Gesicht gesehen, als sie Mamoru gerade noch etwas näher gekommen war? „Und dann?“, fragte Rei vorsichtig. Es war wohl besser jetzt erst mal ruhig zu bleiben. „Ich… Ich konnte einfach nicht… Ich… Ich bin einfach weggelaufen…“, schluchzte Bunny nun. „Ich war so durcheinander. Ich wusste nicht, was das sollte, was mit mir los war… Warum ausgerechnet in diesem Moment… ausgerechnet Seiya…“ Auch Rei wusste darauf keine Antwort. Sie hatte zwar schon damals mal gedacht, dass da zwischen Bunny und Seiya mehr lief, als sie es zugeben wollte, aber so wirklich dran geglaubt, hatte sie doch nicht. Zumal Bunny ihr auch mal gesagt hatte, dass es keine Liebe war, die sie für Seiya empfand, auch wenn er ihr wichtig war. Sie schluckte kurz und richtete dann eine Frage an Bunny. „Sag mal, Bunny… Liebst Du Mamoru noch?“ Bunny sah mit etwas geweiteten Augen ihre Freundin an. Ja, liebte sie ihn denn noch? Das war eigentlich eine sehr gute Frage, wenn sie so darüber nachdachte. Sie hatte schon länger nicht mehr dieses atemberaubende Kribbeln in ihrem Bauch gespürt, wenn sie ihn gesehen oder ihn geküsst hat. Sie war immer davon ausgegangen, dass sie ihn liebte, immerhin waren sie doch füreinander bestimmt. Oder? Aber nun da sie darüber nachdachte… Liebte sie ihn? Wieder stiegen Tränen in ihr auf. „Ich…“, flüsterte sie und zögerte dann kurz. „Ich weiß es nicht.“, antwortete sie ehrlich. „Mhm…“, machte Rei. Das hatte sie schon beinahe befürchtet. Auch sie war einfach immer davon ausgegangen, dass die beiden sich liebten. Immerhin waren sie doch durch ihre gemeinsame Vergangenheit sowie ihre Zukunft vom Schicksal verbunden. Aber ob Bunny dabei eigentlich glücklich war, das hatte Rei sich die ganze Zeit über gar nicht gefragt. Das hatte wohl niemand. „Ach Bunny…“, seufzte Rei nun mitfühlend. Was sollte sie ihr bloß sagen? „Vielleicht solltet ihr mal eine kleine Pause einlegen, hm? Du musst Dir unbedingt über Deine Gefühle klar werden und das geht meistens besser, wenn man ein bisschen Abstand voneinander hat. Dann hast Du genug Zeit zum Nachdenken. Dann siehst Du ganz von alleine, wie es um Deine Gefühle steht.“ Bunny dachte darüber nach. Das schien eigentlich ganz plausibel zu sein. Langsam nickte sie. „Vielleicht hast du Recht.“, sagte sie dann an Rei gerichtet. „Natürlich habe ich Recht.“, grinste Rei sie dann an. Doch gleich wurde sie wieder ernst. „Du musst natürlich mit Mamoru darüber reden. Das wird bestimmt nicht einfach, aber alles andere wäre einfach nicht fair.“ Bunny schluckte schwer. Natürlich hatte Rei Recht. Und sie hatte ja auch noch ihre Tasche bei ihm stehen, die sie gestern bei ihm vergessen hatte. Sie musste also zu ihm gehen und mit ihm reden. Sie sah auf die Uhr. Mittlerweile sollte es auch nicht mehr zu früh sein, um bei ihm zu klingeln. Mamoru war immerhin immer recht früh wach. „Also gut…“, sagte Bunny mit etwas erstickter Stimme, „Ich mache mich gleich auf den Weg. Ich kläre das besser sofort, sonst kneife ich nur wieder.“ Sie mochte keine ernsthaften Konflikte mit den Menschen in ihrer Umgebung. Gut, mit Rei stritt sie sich oft, aber das war nie ernst und sie wusste, dass sie und Rei immer Freunde bleiben würden. Bei Mamoru war sie sich da gerade nicht so sicher. Rei seufzte nun auch. „Tu das, Bunny. Ich wünsche Dir viel Glück.“ Sie nahm ihre Freundin noch einmal fest in den Arm. Sie hoffte wirklich, dass sich alles zum Guten wenden würde, ganz egal, wie es ausging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)