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Heroines of War

von

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Überlebende

Als Ellen das nächste Mal wieder zu sich kam, war sie nicht mehr allein. Flüsternde Stimmen um sie herum redeten durcheinander und führten eine hitzige Diskussion.

„Sie haben bereits Carlson umgebracht und foltern gerade Smith. Wie lange soll das noch so weitergehen?“

„Bis sie uns alle haben.“

„Aber wir wissen nicht, wo die Anderen sind!“

„Durch Carlson haben sie zumindest schon herausbekommen, wie viele Marines in unserer Einheit sind.“

„Jeder hätte irgendwann nachgegeben. Du hast doch seine Schreie gehört!“

„Ruhe dahinten!“, bellte jemand ein paar Meter entfernt und ging, und die flüsternden Stimmen um Ellen herum sagten nichts mehr. Stattdessen wurde die Ruhe von gelegentlichen Schmerzensschreien und Rufen durchbrochen. „Ich weiß es nicht!“, rief jemand wieder und wieder. Und da war noch etwas, aber weiter entfernt. Das Knistern eines Feuers. Und mehrere Personen unterhielten sich und lachten gelegentlich, doch die Distanz war zu groß, um etwas verstehen zu können.

Träge öffnete Ellen die Augen, und erst jetzt fiel ihr auf, dass sie ihren Helm nicht mehr trug. Es war dunkel, wenn man von zwei Lagerfeuern absah, die durch die Bäume hindurch zu sehen waren. Die Sonne muss schon vor einiger Zeit untergegangen sein, dachte Ellen. Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Und wo war sie?

„Webber?“, fragte jemand rechts von ihr. Langsam drehte sie den Kopf, und mehr konnte sie auch nicht bewegen, denn sie war an einen Baum gefesselt worden. Die Person, welche sie angesprochen hatte, war Shaun, der an einen Stamm in der Nähe befestigt worden war, genauso wie Olivia.

„Hey El“, sagte sie und lächelte schwach. „Schön, dass du auch mal aufwachst.“

„Was ist passiert? Wo sind wir hier?“, fragte Ellen verwirrt, denn sie hatte ihre Benommenheit immer noch nicht ganz abgeschüttelt. Sie bemerkte, dass jemand neben ihr an dem Baum befestigt worden war, und sie erkannte Ida.

„Im Lager der Black Horns, oder wie auch immer sie sich nennen“, erklärte Shaun. „Sie haben uns vor ein paar Stunden gefangen genommen und dich später irgendwo aufgegabelt und hergebracht. Weißt du, was mit den Anderen aus deiner Einheit passiert ist? Wo ist Alex?“

Ellen dachte nach, und langsam kamen die Erinnerungen wieder. „Jenkins … Jenkins ist tot. Wir hatten Polk und wollten ihn gegen unsere Sicherheit eintauschen, doch er hat uns verraten. Wo Casey und Alex sind, weiß ich nicht. Wir waren auf der Flucht und wir sind getrennt worden.“

„Hast du dir dabei das Bein verletzt?“, fragte Olivia besorgt.

Ellen sah an sich hinunter und bemerkte den Ast, welcher immer noch in ihrer Wade steckte. Mit überwältigender Wucht spürte sie wieder den unerträglichen Schmerz, und verzweifelt presste sie ihre Zähne aufeinander, um einen Schmerzensschrei zu unterdrücken.

„Ja“, presste sie hervor, „eine Granate hat mich von einer Klippe geworfen, und ein paar Bäume haben meinen Sturz abgefangen, glaube ich.“

Eine schwache Stimme direkt neben ihr fragte: „Ging es ... C-Casey gut?“

„Ida, schone deine Kräfte“, mahnte Shaun. Ellen betrachtete ihre Kameradin genauer und konnte in dem spärlichen Licht der Lagerfeuer ein Loch in der Magengegend ihrer Panzerung entdecken, aus dem Blut durch einen notdürftigen Verband sickerte.

„Ja, als ich sie das letzte Mal gesehen habe, war sie nicht verletzt“, antwortete Ellen und versuchte dabei ein wenig zuversichtlich zu klingen.

Ein markerschütternder Schrei ließ sie zusammenfahren. „Was treiben die da?“, fragte sie entsetzt.

„Sie foltern Smith, weil sie hoffen, dass er ihnen irgendetwas sagen kann. Und sie wollen vermutlich provozieren, dass seine Schreie das Alpha-Team und die Leute im Shuttle anlocken. Wir sind ihre lebendigen Köder“, antwortete Olivia mit düsterer Stimme.

Ein weiterer lauter Schrei ertönte, dann brach er plötzlich ab.

„Er ist … tot“, flüsterte Ida traurig. „Wenigstens … hat er es überstanden.“

Shaun sagte: „Webber, tu so, als ob du noch bewusstlos wärst, dann lassen sie dich in Ruhe, wenn sie ihr nächstes Opfer holen.“

„Aber was ist mit euch?“, fragte Ellen entsetzt.

„Wir sind nicht verletzt und halten deshalb noch mehr aus. Wir müssen den anderen Teams Zeit verschaffen, damit sie uns vielleicht doch noch retten können“, erwiderte Olivia. Ellen sah in ihrem Blick, wie ernst es ihr war, doch sie weigerte sich, einfach so nachzugeben. Einfach nur die Augen zu schließen, während Olivia oder Shaun zur Schlachtbank geführt wurden, stand außer Frage, auch wenn ihre Verletzung wahrscheinlich ein reizvolles Ziel für ihre Peiniger bieten würde.

Schwere Schritte näherten sich ihnen.

„Der letzte hat ja nicht lange durchgehalten“, sagte jemand und lachte.

„Du musstest ihm ja auch unbedingt den Schädel einschlagen, weil er dir zu viel geschrien hat“, antwortete eine andere Person.

„Menschen sind einfach viel zu weich. Die halten ja kaum was aus. Wenn willst du jetzt, Krol?“

„Hmm … Es ist an der Zeit für eine Frau, denke ich.“ Zwei Kroganer liefen an Ellen und Ida vorbei und betrachteten Olivia wie ein Stück Fleisch.

„Nehmen wir die hier.“

Shaun protestierte lautstark, doch nachdem ein dumpfer Schlag ertönt war, sagte er nichts mehr.

„Lästige Menschen. Reden immer viel zu viel.“

Ellen wollte ebenfalls nicht zulassen, dass sie Olivia mit sich nahmen. Sie hatte in den letzten zwei Jahren einiges durchgemacht und sollte jetzt nicht auch noch an den Folgen grausamer Folter sterben. In ihrer jetzigen Lage konnte Ellen zwar nicht kämpfen, aber sie konnte den anderen Gruppen, die vielleicht noch immer dort draußen waren, Zeit verschaffen.

„Nehmt mich, ihr Arschlöcher!“, schrie sie die beiden großen, bulligen Kroganer vor sich an. Beide drehten sich überrascht zu ihr um. Den rechten erkannte sie anhand seiner roten Hornplatte. Es war Krol, Vorus bester Mann. Der Andere war etwas kleiner und hatte neben seiner braunen, ledrigen Haut eine grüne Stirn.

„Sieh an, eine freiwillige“, sagte der braune Kroganer. „Krol, wollen wir sie nicht beide mitnehmen?“

Der Angesprochene zuckte mit den Achseln. „Warum nicht? Es macht langsam eh keinen Spaß mehr.“
 

Wenige Stunden zuvor
 

Norah, Lauren und John nutzten ein paar breite Bäume als Deckung, während sie sich mit zwei Turianern ein Feuergefecht lieferten. Tran, ihr viertes Gruppenmitglied, hatten sie vor einer halben Stunde verloren, als sie von einer kleinen Patrouille überrascht worden waren. Seit dem Absturz der Rome und der Landung vieler Shuttles wurde das Alpha-Team durch das Gebiet gehetzt, und von dem eigentlichen Treffpunkt des 231. Zuges waren sie inzwischen weit entfernt.

Nachdem Norah ihr Magazin nachgeladen hatte, lehnte sie sich hinter ihrem Versteck hervor und erwischte endlich einen der beiden Angreifer, verbrauchte allerdings fünf Schüsse dafür. Ihr blieben insgesamt noch fünfundzwanzig, ihre anderen beiden Thermomagazine hatte sie bereits aufgebraucht.

„Bleibt nur noch einer!“, rief sie Lauren und John zu. „Lasst es uns mit einem Frontalangriff versuchen!“ Dicht nebeneinander gingen die drei Marines dem letzten Turianer entgegen, und als er den Fehler machte, sich aus seiner Deckung hervorzubeugen, erschossen sie ihn mit jeweils einer Salve von jedem Marine.

„Gut gemacht“, sagte sie und lehnte sich erschöpft gegen einen Baumstamm.

„Was machen wir jetzt, Eli? Wo sollen wir hin?“, fragte John.

Lauren antwortete: „Wir sollten eine Wasserquelle finden.“

Sie waren alle schrecklich durstig, weshalb Norah zustimmte. Der Hunger hatte zwar auch schon vor einer Stunde bei ihr eingesetzt, doch etwas Wasser würde vorerst genügen müssen. Vorsichtig pirschten sie durch den Wald, stets darauf bedacht, nicht die Aufmerksamkeit weiterer Patrouillen auf sich zu ziehen. Es war knapp, denn einmal konnten sie sich gerade noch hinter einem Felsen verstecken, als drei Männer in Sichtweite kam, doch sie schafften es, eine Zeit lang unbemerkt zu bleiben. Hin und wieder hörten sie, wie ein Shuttle über sie hinweg flog, doch durch die dicht zusammenstehenden Bäume und die langsam einsetzende Dunkelheit konnte man von dort oben aus vermutlich nicht allzu viel sehen.

Schließlich fanden sie einen Bach und stillten ihren Durst. Währenddessen fragte Norah sich unablässig, wo ihre der Rest ihrer Einheit war, und ob jemand von der Rome überlebt hatte. Alles, was in den letzten Stunden geschehen war, wirkte irgendwie … surreal. Der Absturz, die Invasion der Söldner, welche vermutlich wegen Polk hier waren, Trans Tod … erst langsam sickerte das klare Ausmaß all dessen in ihr Bewusstsein. Sie waren auf diesem Planeten gestrandet und hatten keine Ahnung, wo ihre Kameraden sich aufhielten. Vielleicht war Sörensen mit seinem Shuttle noch hier irgendwo, vielleicht auch nicht. Sie hatten keine Chance, ihn zu finden. Und von dem Shuttle, mit dem Polk hergekommen war, trennten sie zu viele Söldner.

Norah beugte sich vor, um sich etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen, und das rettete ihr das Leben, denn ein Schuss fegte knapp über ihren Kopf hinweg. Panisch griff sie nach ihrer Waffe und drehte sich um. Zwei Kroganer und drei Menschen näherten sich ihnen aus der Ferne und feuerten aus ihren Sturmgewehren. Die drei Marines waren ihnen wie auf dem Präsentierteller ausgeliefert, denn in ihrer unmittelbaren Umgebung gab es keine Deckung. Norah schaffte es, einen der Menschen auszuschalten, und schrie: „Rückzug!“

Sie hatten erst einen Schritt getan, als John eine Kugel in die Brust bekam und zusammenbrach. Norah dachte fieberhaft nach, während sie und Lauren rückwärts in den Bach stiegen und versuchten, ihre Angreifer mit Gegenfeuer fernzuhalten. John lebte noch, aber sie würden ihn hier zurücklassen müssen, denn mit ihm als Ballast hatten sie keine Chance, zu entkommen, und auch wenn es ihr noch so sehr widerstrebte, ihn einfach so liegen zu lassen, mussten sie sich zumindest zehn oder zwanzig Meter zurückziehen, um keine so leichten Ziele mehr abzugeben.

Sie sah zu Lauren, welche ihren Blick deuten konnte und nickte, und sie wollte sich gerade umdrehen und zu einem Sprint hinter die nächsten Bäume ansetzen, als ein blaues Leuchten einen der Kroganer ergriff und ihn durch die Luft fliegen ließ. Irritiert drehten sich die drei Angreifer am Boden um und wurden von vielen Geschossen durchsiebt, genauso wie ihr schwebender Freund.

Sechs Gestalten traten aus dem Wald auf Norah und den Rest ihrer Einheit zu. Erleichtert erkannte sie Commander Lance, den Piloten Tyk und Blake. Hinter ihnen waren auch noch die Lieutenants Washington und August und LC Van Hagen mit immer noch fürchterlich geschwollener Nase. Sie mussten es in eine Rettungskapsel geschafft haben, bevor das Schiff abgestürzt war.

„Sir!“, sagten Norah und Lauren und salutierten.

„Alpha-Team“, erwiderte der Commander und lächelte erleichtert. „Ich hatte schon befürchtet, dass vom 231. niemand mehr übrig ist.“

Lauren ging zu John, welcher nur noch stockend atmen konnte, und sie betrachtete das Loch in seiner Brust. Daraufhin warf sie Norah einen vielsagenden Blick zu. Wenn man ihn nicht sofort behandelte, würde er sterben, und das war hier eindeutig keine Option, zumal sie nicht einmal einen Arzt hatten.

„Sir, haben es noch mehr geschafft?“, fragte Norah hoffnungsvoll. Vielleicht war Doktor Lopez in der Nähe, wenn sie Glück hatten. Doch Lance schüttelte nur traurig den Kopf.

„Ich glaube nicht. Das Schiff wurde stark beschädigt, und als die Explosion des Antriebskerns es auch noch in zwei Teile zerrissen hat … nein, wir sind die einzigen. Wie ist hier die Lage?“

„Wir wissen es nicht. Es gibt keine Möglichkeit, die anderen Teams zu kontaktieren. Bei Sörensen an Bord müssten das Delta- und Epsilon-Team sein, und Beta und Gamma waren zu Fuß unterwegs auf der Suche nach Polk“, antwortete Norah.

Nachdenklich kratzte der Commander sich das Kinn. „Wir müssen Sörensen finden, danach können wir uns über die Anderen Gedanken machen. Wenn sie sich noch nicht von diesem Planeten entfernt haben, befinden sie sich vielleicht an einem erhöhten Punkt, von welchem aus sie sich einen kleinen Überblick verschaffen können.“

„Nördlich von hier sind ein paar größere Hügel“, sagte Lauren. „Von dort hätte man vielleicht bessere Sicht oder wäre zumindest über der Baumlinie.“

„Hört sich gut an“, kommentierte Lieutenant August.

Lance stimmte ebenfalls zu. „Wir sollten es versuchen, sehr viele Alternativen haben wir nicht. August, Van Hagen, Sie werden O'Malley tragen.“

Aus einiger Entfernung waren Rufe zu hören. Weitere Söldner kamen in ihre Richtung, vermutlich von den Kampflärm angelockt. Die beiden angesprochenen Offiziere gingen hastig zu dem verletzten Marine, welcher eine Hand hob und versuche, etwas zu sagen.

Plötzlich waren sie alle still und lauschten auf Johns angestrengten Atem.

„Lasst … mich … hier“, presste er hervor. „Ich … sterbe.“

Norah hockte sich neben ihn und drehte sein Gesicht so, dass er ihr in die Augen sah. Es war ihr gerade ziemlich egal, was zwischen ihm und Ellen passiert war, er war ihr Kamerad und Untergebener, und sie sagte mit fester Stimme: „John, das ist keine Option. Wir werden -.“ Jemand legte sanft eine Hand auf ihre Schulter und unterbrach sie.

„Eli“, sprach Lieutenant Washington, „wir haben keine Wahl. Sie ihn dir an. Er wird es nicht schaffen. Ich weiß, dass es nicht leicht ist, aber ...“

Norah sah wieder auf John. Sein Gesicht war inzwischen leichenblass, denn er blutete noch immer stark aus seiner Wunde, obwohl Lauren mit aller Macht versuchte, dies zu unterbinden.

„Rettet … die Anderen“, sagte er. „Rette … sie.“

„Versprochen“, erwiderte Norah und stand auf. Um den Anderen nicht zu zeigen, dass sie kurz davor stand, zu weinen, ging sie zu den getöteten Söldnern und stockte ihre Munition auf. Trotz allem hatte Norah John gemocht. Er war stets aufgeweckt und fröhlich gewesen und hatte immer einen lockeren Spruch gehabt, mit dem er jede noch so kritische Situation auflockern konnte. Sie verstand, dass sie ihn liegenlassen mussten, denn um überhaupt noch eine Chance haben zu können, müsste er jetzt sofort von diesem Planeten runter, was zu diesem Zeitpunkt unmöglich war. Es war allerdings ungewiss, ob sie es überhaupt schaffen konnten oder ob sie sich auf der Suche nach Sörensens Shuttle hoffnungslos verirren würden.

Nachdem der Commander noch ein paar Worte zu John gesagt hatte, bewegten sie sich rasch in die nördliche Richtung. Während sie mit Lauren hinterher trottete, betrachtete Norah die sechs Überlebenden von der Rome. Sie sahen alle sehr mitgenommen aus, und hier und da hatten sie Brandlöcher in ihren Uniformen. Niemand von ihnen trug Kampfausrüstung, wenn man von den Sturmgewehren absah, welche vermutlich in der Rettungskapsel gewesen waren. Sie würden in einem offenen Feuergefecht leichte Ziele abgeben.

Nachdem ihr Weg sie über eine Stunde durch den ansteigenden Wald geführt hatte, lichteten sich die Bäume etwas und man konnte einen Blick über die Landschaft werfen, auch wenn es nicht sehr viel zu sehen gab. Alles war dicht bewachsen und grün. Zwischen weiteren größeren Erhebungen im Gelände konnte man die Silhouetten von Bergen erkennen, hinter welchen die Sonne langsam verschwand und den Himmel in rot und orange tauchte.

„Sir, hören Sie das?“, fragte Van Hagen plötzlich und blieb stehen. Sie horchten alle auf und konnten Schüsse hören, doch der Ursprung dieser war noch weit von ihnen entfernt.

Der Commander setzte zu einem Spurt an. „Entweder sind das die Leute im Shuttle oder eins von den anderen Teams. Los, wir müssen sie unterstützen!“

Norah zog ihre Waffe und lief, so schnell sie konnte, auch wenn ihre Kräfte langsam nachließen. Sie würde um jeden Preis verhindern, dass sie heute noch mehr Kameraden verlor.

Sie erreichten den höchsten Punkt des Hanges, wo ein Shuttle in den Farben der Allianz gelandet worden war. Um dieses herum standen mehrere Marines und bekämpften eine Übermacht an Angreifern. Glücklicherweise rechneten diese nicht mit den Überlebenden der Rome und dem Alpha-Team, weshalb sie einige von hinten überraschen und erschießen konnten, bevor ihre Gegner auch nur realisiert hatten, was um sie herum passierte. Jubelschreie waren von den Marines beim Shuttle zu hören, dann machten sie sich gemeinsam daran, die Söldner zu vertreiben. Washington ließ einige durch die Luft fliegen, während Norah und Lauren hinter einer Baumreihe entlang gingen, um ihre Gegner zu flankieren. Auch wenn sie dabei selbst den einen oder anderen Streifschuss einstecken mussten, weil ihre Schildenergie schon so gut wie aufgebraucht war, schafften sie es, drei Menschen zu töten, und es blieben nur noch eine handvoll Kroganer und Turianer übrig, die verbissen kämpften. Da sie jedoch kaum Deckung hatten, schafften die Marines es, mit ihnen fertig zu werden. Als Norah sich zu den Marines am Shuttle wandte, sah sie, wie jemand dort eine Waffe auf sie richtete.

„Was zu Hölle-“, setzte sie fragend und erschrocken an, doch in dem Moment schoss diese Person und traf einen totgeglaubten Angreifer, der Norah gerade von hinten überfallen wollte, genau zwischen den Augen. Aus dem 231. Zug hatte nur eine einen so genauen Schuss, wobei selbst dieser bemerkenswert für sie war. Alex war hier, dass hieß, Ellen konnte nicht weit sein und würde sie gleich mit einem schiefen Lächeln begrüßen, da war sie sich sicher. Ihr Herz, dass sich gerade erst wieder beruhigte, machte einen freudigen Hüpfer. Alles würde sich zum Guten wenden.

„Gute Arbeit“, sagte Lance und sie gingen auf das Shuttle zu. Doch anstatt den Commaner salutierend zu begrüßen, beugten sich die Marines dort über einen leblosen Körper am Boden.

„Chappel hat es nicht überlebt, Sir“, sprach Corporal Harlow bedrückt, als er sich wieder aufgerichtet hatte. „Aber es freut mich, dass jemand von der Rome es geschafft hat.“

„So leicht geben wir nicht auf. Wie ist hier die Lage?“, erwiderte Lance.

„Verdammt beschissen“, brummte Sörensen, der gerade aus dem Shuttle kam.

Harlow ergänzte: „Vonn, Zhao, Brown, McGill und Nilson sind hier, doch wir haben keine Ahnung, wo das Gamma-Team steckt.“

„Was ist mit dem Rest vom Beta-Team? Wo ist Ellen, Al?“, fragte Norah mit unsicher Stimme. Anstatt zu antworten, senkte Alex nur den Blick.

„Was … Nein … Das kann nicht sein“, murmelte Norah. Ellen war tot? Das konnte sie einfach nicht glauben. Aber Alex würde sie deswegen nicht anlügen. Mit aller Macht versuchte sie, einen emotionalen Zusammenbruch zu verhindern. Eine stille Träne glitt über ihre Wange, und sie wandte sich von der Gruppe ab.

„Also dafür, dass Webber tot sein soll, bewegt sie sich gerade aber ganz schön schnell“, sagte Sörensen, welcher das Ortungsgerät für den Chip aus Polks Bein in den Händen hielt und auf den Bildschirm starrte. „Sieht für mich eher so aus, als würde sie mit einem Shuttle transportiert werden.“

Hoffnungsvoll drehte Norah sich zu ihm um.

„Sie würden keine Toten in ihr Lager bringen“, sagte Lieutenant August.

Commander Lance schüttelte den Kopf. „Nein. Webber lebt offensichtlich noch. Und wenn sie das Gamma-Team ebenfalls gefangengenommen haben, werden sie wahrscheinlich auch dort sein, wo sie den Corporal hinbringen.“

„Wir sollten sie da 'rausholen und dann von hier verschwinden“, näselte Van Hagen. „Und vielleicht treffen wir ja dabei noch auf Bryan.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Schon wieder ein Cliffhanger, ich weiß ... :P
Ich wollte eigentlich hier den Handlungsbogen schließen, aber stattdessen ist dieser Teil der Geschichte halt um ein Kapitel länger geworden. Das ist ja im Prinzip sogar gut! :D

Aaaaber das ist egal, betrachtet das fabelhafte Portrait von Alex, welches die gute Traummalerin gezeichnet hat!!! Es ist hervorragend geworden :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Dark777
2013-09-22T15:30:13+00:00 22.09.2013 17:30
Verdammt, John hat es auch erwischt o_O?! Ok, also das habe ich definitiv nicht kommen sehen! An den Chip in Ellen's Bein habe ich gar nicht mehr gedacht! Optimal, so können sie das Lager aufspüren und einen Hinterhalt organisieren. Ihre Chancen steigen dadurch, obwohl sie in der Unterzahl sind, beträchtlich. Obwohl ich zugeben muss, dass ich Alex, Norah und Co. gerne noch etwas länger hätte trauern sehen. Ellen wird jetzt noch einiges über sich ergehen lassen müssen, bevor die Rettung naht. Ich bin gespannt, wie Olivias und ihre Folter aussieht......gleichzeitig habe ich aber auch mächtig Bammel davor >_>. Wie immer erstklassig geschrieben, lad schnell das nächste Chapter hoch!

V(~_^)
Antwort von:  SarahShepard
24.09.2013 02:21
Gesagt, getan, dass nächste Kapitel muss nur noch freigeschaltet werden :P
Und dieses Mal gibt es keinen ganz so fiesen Cliffhanger :D

Mit dem Trauern war das so eine Sache. Ich fands schwierig, mir vorzustellen, wie man sich in so einer Situation verhält. Deswegen habe ich das erstmal so gestaltet, dass sie sich so lange durchbeißen, bis sie endlich zur Ruhe kommen und das ganze verarbeiten können ;) Wenn ich die Fanfic fertig habe, werde ich daran nochmal arbeiten ...
Von:  Takuya
2013-09-18T10:37:16+00:00 18.09.2013 12:37
Haa fieser Cliffhanger! Aber wenigstens wissen die anderen die noch frei sind, wo die Gefangenen sind, ich hoffe nur dass sie rechtzeitig kommen, dass die Bösewichte Ellen nicht all zu großen zusätzlichen Schaden zugefügt haben D:
Bleibt außerdem zu hoffen dass sie es überhaupt schaffen die Gefangenen zu befreien und die Bösewichte zu überwältigen. hach ist das alles spannend, ich kann einfach nicht anders als abermals deine grandiose Fanfic zu loben, freu mich auf das nächste Kapitel ;-)

Antwort von:  SarahShepard
24.09.2013 02:18
Ging nicht ohne Cliffhanger, ich brauchte Zeit, um das neue Kapitel zu schreiben. Das ist dafür aber auch doppelt so lang wie die meisten bisherigen Kapitel ;)

Vielen Dank für das Kompliment! :)
Von:  dragon493
2013-09-18T06:44:24+00:00 18.09.2013 08:44
Tolles Kapitel
Richtig spannend diese Überlebens Kämpfe
Schön das alle 5 noch am leben sind
bin sehr gespannt wie es weit geht
lg dragon493
Antwort von:  SarahShepard
24.09.2013 02:17
Es wäre doch etwas arg früh gewesen, jetzt schon eine von den Fünfen sterben zu lassen, fand ich :D
Freut mich, dass dir das Kapitel gefällt :)
Von:  fahnm
2013-09-18T00:20:51+00:00 18.09.2013 02:20
Hammer Kapi^^

Und ich dachte Batarianer wären Arschlöcher beim Foltern.
Scheint das die Kroganer auch dazuzählen.

Freue mich aufs nächste kapi^^
Antwort von:  SarahShepard
24.09.2013 02:17
Na ja, die beiden Kroganer hat Vorus im Gefängnis aufgetrieben und sie gehören zu der übelsten Sorte, die man finden kann. ;)

Das nächste Kapitel muss nur noch freigeschaltet werden :)


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