Heroines of War von SarahShepard ================================================================================ Kapitel 40: Projekt Ellen ------------------------- From: V. To: Chapman, Wayland Wayland, Bei dem Projekt „Ellen“ wird es einige Änderungen geben. Cerberus möchte das fertige Produkt bereits in sechs Monaten abholen. Bis dahin wird regelmäßig von ihnen der Fortschritt überprüft, sorgen Sie also dafür, dass das Projekt bis zum ersten Termin in drei Wochen bereits einige Entwicklungen aufzuweisen hat. V. Erschüttert starte Wayland auf den orangenen Display des Datenpads in seiner Hand. Sechs Monate? Das war gerade einmal die Hälfte der Zeit, die er eigentlich mit Ellen gehabt hätte. Er trainierte mit ihr zwar inzwischen schon seit vierzehn Erdentagen, doch sie war noch lange nicht so weit, um ihre Kräfte vor dem Doktor und Cerberus beweisen zu können. Sie besaß zwar erstaunlicher Weise ein gutes Gespür für ihre Biotik, aber ihr Geist wehrte sich noch zu sehr dagegen. Wäre sie keine Gefangene, sähe es vielleicht anders aus, dachte Wayland und legte das Pad seufzend zur Seite. Sie mussten das Beste aus der verbliebenen Zeit machen. Wenn sie Vicerus enttäuschten, würde ein Kopf rollen, und das würde nicht der wertvolle von Ellen sein. Wie auf ein unsichtbares Zeichen hin betrat sie in dem Moment den Trainingsraum. Sie sah wie immer grimmig und verschlossen aus, doch sobald sich die Tür hinter ihr schloss und Keates außer Sicht war, entspannte sie sich sichtlich. Wayland konnte nur zu sehr verstehen, dass sie sich hier unwohl fühlte, sie wurde schließlich gegen ihren eigenen Willen festgehalten. Wenn er Vicerus nicht so viel zu verdanken gehabt hätte, würde er Ellen vielleicht sogar dabei helfen, von hier zu fliehen. Er war nicht dumm, er ahnte, dass sie die Ruhe nur vortäuschte und auf eine Gelegenheit wartete. Doch Vicerus hatte ihm einst das Leben gerettet, und das nicht nur, weil sie entfernte Verwandte waren. Wayland schuldete ihm also einiges. „Eines Tages werde ich dich bestimmt noch gebrauchen können, Wayland“, hatte Vicerus damals gesagt. „Und dann kannst du die Schuld begleichen.“ Wayland hatte mit vielem gerechnet, aber Ellen Biotik beizubringen, war eine überraschend angenehme Aufgabe. Er mochte die ehemalige Marinesoldatin, auch wenn sie ihn wahrscheinlich wegen seiner Zugehörigkeit zu Vicerus hasste. Ihr stiller Protest hatte ihn zunächst verunsichert, doch inzwischen war er sich sicher, dass Ellen noch nicht aufgegeben hatte. Ihren Geist hatte Viceurs noch nicht gebrochen, das konnte Wayland in ihren Augen sehen. Er wusste allerdings auch, dass der Doktor sich das nicht mehr lange gefallen lassen und möglicherweise den zweiten Teil des Kontrollchips aktivieren würde, mit dem er sie gänzlich im Griff hätte. Er klatschte in die Hände und stand auf. Genug der düsteren Gedanken für heute. Sie hatten noch einiges an Arbeit vor sich. „Hallo Ellen. Komm, lass uns gleich anfangen, wir haben viel vor“, sagte er mit aufgesetzter Fröhlichkeit. In Ellens Alltag kam langsam eine gewisse Routine. Sie schlief ein paar Stunden, aß, trainierte mit Wayland und ruhte sich dann wieder aus, bis sie fit genug war, um wieder in den Trainingsraum zu gehen. Es war ein Kreislauf, der sich schon seit einer Weile wiederholte, doch sie hatte keine Ahnung, wie lange sie tatsächlich schon hier war. Und obwohl sie es zunächst nicht wahr haben wollte, musste sie sich eingestehen, dass es hätte schlimmer kommen können. Vicerus ließ sie die meiste Zeit in Ruhe, und Wayland war das komplette Gegenteil zu Keates was Freundlichkeit anging. Er behandelte sie anständig und war ein sehr geduldiger Lehrer, und Ellen konnte nicht umhin, ihn ein wenig zu mögen. Sie kehrte gerade von einer anstrengenden Einheit in Begleitung von Keates zu ihrem Quartier zurück, als sie wieder den Zwillingen über den Weg lief. Sie freute sich immer auf diese Begegnungen, auch wenn sie mit den beiden noch kein Wort gewechselt hatte. Das einfache Nicken des männlichen und das breite Grinsen des weiblichen Zwillings gaben ihr immer etwas Hoffnung. Sie war nicht die einzige, die hier festgehalten wurde, und vielleicht würden sie es irgendwann gemeinsam schaffen, von hier zu fliehen. Unfreundlich wie immer verschloss Keates hinter ihr die Tür, als sie in ihrem Zimmer ankam, und Ellen ließ sich auf das Bett fallen. Die letzte Trainingseinheit war mal wieder anstrengend gewesen, doch sie hatte es endlich geschafft, mit ihrer Biotik einen Ball zu bewegen, wenn auch nur ein paar Zentimeter. Waylands Reaktion darauf war etwas verhalten gewesen, was Ellen erstaunlicherweise fast ein bisschen enttäuscht hatte. Mit Hilfe der Bedienungstafel an der Wand neben dem Bett schaltete Ellen das Licht aus. Sie musste so viel Schlaf wie möglich kriegen, in spätestens acht Stunden würde man sie wieder holen. Müde ließ sie ihre Gedanken ein wenig schweifen, welche, wie beinahe immer, am Ende bei ihrer Familie und ihren Freunden landeten. Ging es ihnen allen gut? Hatten sie Vicerus Trick durchschaut oder glaubten nun alle wirklich, dass Ellen im Koma lag, und hatten sie aufgegeben? Und wo waren Lauren und Olivia gerade stationiert? Lebten sie überhaupt noch, oder waren sie so wie Alex im Dienst umgekommen, alleine und fernab der Heimat? Als die Erinnerungen an die Nacht auf Galatea hochkamen, vergrub Ellen ihr Gesicht in dem Kopfkissen. Bisher hatte sie versucht, das Geschehene zu verdrängen, doch es holte sie immer wieder ein. Die Bilder verfolgen sie meist in den Schlaf. Mal waren es hunderte von Husks, die von Geth angeführt wurden und sie durch die Forschungsanlagen und Ruinen auf Galatea jagten, in anderen Nächten war sie wieder im Keller unter den Forschungslaboren und hielt Alex in ihren Armen, während sie verblutete. Ellen hatte ihre Trauer die meiste Zeit im Griff – hier war einfach nicht der richtige Ort, um in Ruhe die Erlebnisse und den Verlust von Alex verarbeiten zu können. Sie wollte nicht, dass Vicerus mitbekam, wie sehr sie immer noch darunter litt. Doch manchmal konnte sie trotzdem nicht ihre Tränen zurückhalten. Um nicht tiefer in diesen finsteren Gedanken zu versinken, wandte sie sich ihren Erinnerungen der letzte Begegnung mit Norah zu. Der Kuss verursachte in ihr immer noch ein kribbelndes Gefühl im Bauch. Ellen fragte sich, was sie wohl dazu sagen würde, dass sie sich endlich einmal an die ihr gestellten Regeln hielt, wobei sie hier auch keine andere Wahl hatte, wie sie erneut verbittert feststellte. Norah würde ihr vermutlich in den Hintern treten, weil sie sich das alles nun schon wenigstens ein paar Wochen gefallen ließ, ohne sich dagegen zu wehren und zu ihr zurückzukommen. Wartete Norah überhaupt noch auf Ellen, oder hatte sie sich bereits jemand anderem zugewandt? Plötzlich wurde ohne Vorwarnung die Tür zu Ellens Zimmer geöffnet und sie schreckte hoch. Sie schaltete das Licht wieder ein und entdeckte Wayland, der hastig den Eingang wieder verschloss. „Tut mir leid, dass ich dich jetzt störe, aber ich muss dich wegen etwas vorwarnen. Die Kameras sind ausgeschaltet, wir können also frei sprechen.“ Ellen war irritiert, nickte jedoch. Was kam jetzt? Würde er ihr sagen, wie sie fliehen konnte, oder was sollte Vicerus nicht mitkriegen? Wayland ging unruhig in dem kleinen Raum auf und ab. „Ich darf es dir eigentlich nicht sagen, vor allem nicht so, aber es kann sein, dass wir bald in Schwierigkeiten stecken. Zum einen wirst du bereits ein halbes Jahr eher bei Cerberus erwartet, aber das dürfte für dich im Moment keinen großen Unterschied machen.“ Ellen wollte etwas einwenden, denn es machte ihr sehr wohl etwas aus, doch Wayland hob die Hand und sie hielt inne. „Viel wichtiger ist, dass in ein paar Wochen jemand von Cerberus kommen wird, um deine Fortschritte zu begutachten. Vicerus hat es zwar so nicht gesagt, aber wenn deine Entwicklung nicht den Vorstellungen von Cerberus entspricht, könnten mehrere Dinge passieren. Dass du getötet und damit das Projekt Ellen beendet wird, halte ich für unwahrscheinlich, aber deine Ausbildung wird von da an mit Sicherheit jemand übernehmen, der dir die Sachen einprügeln wird, bis du blind gehorchst.“ „Was?“, fragte Ellen empört. „Das können die nicht machen!“ Wayland schnaubte. „Denk daran, du bist nur ein Projekt. Sie können mit dir machen, was sie wollen, es würde niemanden scheren.“ „Nur meine Familie vielleicht. Oder die Allianz.“ „Die halten dich wahrscheinlich für tot“, erwiderte Wayland. „Hör zu. Entweder strengst du dich von nun an mehr an als bisher, oder wir werden beide bald vermutlich ein Problem haben. Und uns bleibt leider nicht mehr viel Zeit.“ Er sah auf sein Omni-Tool und stand wieder auf. „Ich muss wieder gehen, die Kameraschleife hält nur für zwei Minuten.“ Als er gerade wieder die Tür öffnen würde, fragte Ellen unsicher: „Wayland, bin ich für dich auch nur ein Projekt?“ Der Mann hielt kurz inne. „Nein. Ich halte dich für eine kluge und gute Frau, die hier eigentlich nichts verloren hat. Wenn ich könnte, würde ich dich wieder nach Hause gehen lassen.“ Und mit diesen Worten verschwand er wieder und ließ eine aufgewühlte Ellen zurück. Nervös stand Ellen ein paar Wochen in der Mitte des Trainingsraums und zupfte ihren Trainingsanzug zurecht. Sie wusste, was auf dem Spiel stand. Wenn sie die Leute von Cerberus nicht überzeugte, konnte selbst Wayland nicht so genau sagen, was mit ihr passieren würde, doch es hätte garantiert fatale Konsequenzen. Sie sah zu ihrem Lehrer rüber, und dieser lächelte ihr aufmunternd zu. Sie nickte und sah entschlossen zu der Eingangstür. Sie würde es schaffen, schließlich hatte sie in den letzten Wochen einige Fortschritte gemacht, und bisher schien zumindest Vicerus mit ihr zufrieden gewesen zu sein. Wie auf ein Stichwort hin schritt der Wissenschaftler in diesem Moment durch die Tür zu dem Trainingsraum, gefolgt von zwei weiteren Personen. Vicerus sah auffordernd zu Ellen, die sich denken konnte, was er von ihr wollte, und sie nahm eine stramme Körperhaltung an und salutierte, auch wenn sie sich dabei ein kleines Augenrollen nicht verkneifen konnte. Die kleine Gruppe baute sich ihr und Wayland gegenüber auf. „Miss Lawson, Mister Vadim, darf ich Ihnen Ellen Webber vorstellen?“, fragte Vicerus höflich und zeigte mit einer ausgestreckten Hand auf sie. Ellen hörte auf zu salutieren, nachdem Vadim ihr zugenickt hatte, und musterte ihn. Er war groß und schien nicht viel älter als Wayland zu sein, auch wenn seine Glatze und sein finsterer Gesichtsausdruck ihn so wirken ließen. Unter seinem langen, schwarzen Mantel trug er dunkle Kleidung, an der das sechseckige, längliche Symbol von Cerberus aufgrund seiner hellen Farbe besonders hervortrat. So, wie er die Hände hinter dem Rücken hielt und seine Brust herausstreckte, schien er die Uniform von Cerberus voller Stolz zu tragen. „Schön, Sie kennenzulernen, Ellen“, sagte die Frau neben ihm und hielt Ellen eine Hand hin, die diese zögerlich schüttelte. Die Frau, welche Vicerus als Miss Lawson vorgestellt hatte, schien eine fleischgewordene Version des Wortes Perfektion zu sein. Ihre schwarzen, schulterlangen Haare umrandeten ein breites, aber trotzdem schönes Gesicht mit zwei kristallblauen, wachen Augen und vollen Lippen. Der schwarz-weiße Overall, den sie trug, war hauteng und betonte ihre wohlgeformte Figur. „Miss Lawson begleitet mich, weil sie gerade in der Gegend war und meinem Urteil offenbar nicht vertraut. Sie wird aber nur beobachten“, sagte Vadim mit schneidender Stimme und einem finsteren Seitenblick zu ihr. Dann wandte er sich an Doktor Vicerus. „Ich denke, der Unbekannte wird Sie über alles aufgeklärt haben. Fangen wir an, ich soll mir auch noch andere Projekte ansehen.“ Vicerus nickte und antwortete: „Mister Vadim, ich habe den Kontrollchip in Ellen so eingestellt, dass er auch auf Ihr Kommando hört. Sie können also selbst bestimmen, was Sie tun soll.“ Der Mann von Cerberus stutzte. „Kontrollchip? Wollen Sie mir sagen, dass das Projekt Ellen nicht unter Ihrer völligen Kontrolle steht?“ „Doch, das tut es“, antwortete Vicerus irritiert. „Kontrollieren Sie ihre Gedanken? Wenn sie immer noch frei denken kann, wird sie niemals Ihnen oder Cerberus gehorchen. Ich sehe doch schon in ihren Augen, dass sie den Widerstand noch nicht aufgegeben hat. Sie müssen ihren Geist brechen, Doktor!“ Vicerus rieb sich nervös die Hände. „In Ordnung, ich werde das in die Wege leiten.“ „Das will ich Ihnen auch raten“, erwiderte Vadim patzig. „Nun denn. Ellen, zeig uns, was du kannst.“ Ellen hatte den Schlagabtausch wortlos verfolgt und war innerlich wie erstarrt, während ihr Körper wie von alleine die Biotik aktivierte. Ihren Geist brechen? Was würde Vicerus ihr bloß als nächstes antun? Konzentriere dich, ermahnte sie sich selbst. Wenn sie jetzt einen überzeugenden Auftritt hinlegte, konnte sie vielleicht noch das Schlimmste abwenden. Sie wandte sich von der Gruppe ab und fokussierte den Ball, mit dem sie in den letzten Wochen viel trainiert hatte. In ihren Gedanken formte sie den Befehl, ihn gegen die nächste Wand fliegen zu lassen, und daraufhin entsendete sie eine Kugel mit biotischer Energie, die rasend schnell auf das Ziel zuschoss, es beim Aufschlag umhüllte und dann mit großer Wucht gegen die Wand schleuderte. Erleichtert ließ Ellen die Anspannung aus ihrem Körper gleiten und die biotische Energie verklingen. So stark war sie bisher noch nie gewesen. Wayland klatschte Beifall, und als sie sich umdrehte, bemerkte sie den anerkennenden Blick von Vicerus, und selbst Miss Lawson schien nicht unzufrieden zu sein. Mister Vadim lachte kurz auf, wurde aber schlagartig wieder ernst. „Das war alles? Sehen Sie, Vicerus, dass passiert, wenn man stümperhaft mit Projekten arbeitet und sie mit Kontrollchips im Griff hat. Sie wäre schon viel weiter, wenn Sie sie gebrochen hätten. Ich zeige Ihnen mal, wie so etwas geht. Ellen, sei so lieb und töte deinen nichtsnutzigen Biotiklehrer. Vicerus brauchen wir noch, aber ihn können wir entbehren.“ „Vadim, das geht zu weit!“, sagte Miss Lawson erzürnt, doch der Cerberus-Offizier ignorierte sie. Wayland, der langsam verstanden zu haben schien, was passieren würde, rannte auf die Tür zum Trainingsraum zu, doch es war zu spät. Ellen versuchte, sich mit aller Macht dagegen zu wehren, aber sie konnte nicht verhindern, was als nächstes geschah, denn ihr Körper gehorchte ihr nicht. Knisternd umgab sie das blaue Leuchten ihrer biotischen Kräfte, als sie wieder aktiviert wurden. Ellens ganzer Körper spannte sich an, und ihr schien es, als würde sie die Energie in sich zusammenziehen. Plötzlich wurde sie mit einem lauten Knall nach vorne geschleudert, direkt, auf Wayland zu, und stieß ihn gegen die weiße Wand direkt neben der Tür. Sofort sprang sie ihm hinterher und legte ihre linke Hand an seine Gurgel. Ellen schrie innerlich, brachte jedoch kein Ton hervor. Wayland wand sich und zappelte, konnte ihren Griff jedoch nicht lockern. Seine Fingernägel bohrten sich tief in die Hand um seinen Hals, doch er konnte sie nicht lösen. Er versuchte, zu schreien, doch daraufhin packte Ellens linke Hand nur noch fester zu. „Aufhören!“, polterte Vicerus, doch Ellens Körper reagierte nicht. „Vadim, beenden Sie das!“ In Waylands Augen konnte Ellen die Angst und die Panik sehen, und sie versuchte noch einmal, sich gegen die Kontrolle aufzubäumen, hatte jedoch keine Chance. Sie holte mit ihrer rechten Faust wie für einen Schlag aus und der Arm wurde mit biotischer Energie aufgeladen. Mit einem weiteren Knall und unglaublicher Geschwindigkeit raste Ellens Faust auf Waylands Oberkörper zu und bohrte sich in ihn hinein, bis sie von hartem Metall gestoppt wurde. Fassungslos starrte sie in Waylands Gesicht, aus welchem langsam das Leben zu schwinden schien, während sein warmes Blut an ihrem Arm hinab lief. Ihr Lehrer hatte den Mund zu einem Schrei verzogen, brachte aber nur ein kehliges Gurgeln hervor. Angewidert stellte Ellen fest, dass sie seinen Körper in der Nähe seines Herzens durchstoßen hatte, denn rechts von ihrer Hand konnte sie den langsamer werdenden Herzschlag spüren, welcher schließlich ganz aufhörte. Sie zog ihren Arm aus Waylands Brust und ließ ihn sanft zu Boden gleiten, dann drehte sie sich zornig und mit Tränen in den Augen zu Vadim um. „Was haben Sie getan?“, flüsterte sie fast und weinte. „WARUM haben Sie das getan?“ Sie lief auf ihn zu und aktivierte ihre Biotik, doch Vadim hob lässig eine Hand. „Stop. Bleib stehen.“ Und Ellen gehorchte. Vor Wut und Trauer zitterte sie am ganzen Körper, doch sie konnte keinen Schritt mehr nach vorne setzen. „Der Unbekannte wird davon hören!“, brüllte Vicerus, doch Vadim lachte nur. „Der Unbekannte hat mir volle Befugnisse erteilt. Er weiß, dass ich immer dafür sorge, dass die Projekte zu seiner Zufriedenheit fertiggestellt werden.“ „Sagen Sie etwas“, flehte Viceurs beinahe Miss Lawson an, doch diese warf ihm nur einen mitleidigen Blick zu. „Vadim hat recht. Ich kann nichts dagegen tun, das hier ist nicht mein Arbeitsbereich. Es tut mir leid.“ Der Cerberus-Offizier nickte zufrieden. „Da hat sie recht. Miranda, du solltest aufhören, deine Nase in meine Angelegenheiten zu stecken.“ Er marschierte mit langen Schritten auf die Ausgangstür zu. „Ich werde mit dem Unbekannten reden müssen. Da Sie die Projekte verhunzen, Doktor Vicerus, steht diese Anlage von nun an unter meinem Befehl. Wir werden hier einiges verändern müssen.“ „Aber“, sagte Vicerus verdattert, „was ist mit meiner Abmachung mit dem Unbekannten? Was ist mit meiner Frau?“ Vadim hielt kurz inne. „Ach ja, da wurde etwas erwähnt. Sie ist krank und deshalb forschen sie an einem Heilmittel oder so ähnlich, nicht wahr? Vergessen Sie das, Ihre volle Aufmerksamkeit gehört nun den Arbeiten für Cerberus.“ Daraufhin ging er weiter und verließ den Trainingsraum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)