Coffee Break von Minami (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 1: Unterdrückte Sehnsüchte ---------------------------------- „Boah, ich brauch eine Kippe.“ Stöhnend ließ sich Naruto an ihren Stammtisch in der Cafeteria des Berufskollegs plumpsen. „Ohne Scheiß jetzt, ich bin wirklich komplett fertig mit den Nerven, Leute!“   „Das hat man gehört, Alter.“ Schnaubend setzte sich Kiba an den Platz ihm gegenüber und kramte in seinem Rucksack nach seiner Essensbox herum. „Ich saß am anderen Ende des Raums und ich hab dich so deutlich fluchen gehört, als hättest du neben mir gestanden!“   „Dein Gemecker hat mich total aus dem Konzept gebracht!“ Sakura warf ihm einen bösen Blick zu, als sie sich neben Kiba auf einen der Metallstühle setzte. „Ich hoffe nur, dass ich wegen dir nicht irgendeinen Fehler gemacht habe, Naruto!“ Sie knackste warnend mit den Knöcheln. „Ich hab im Gegensatz zu dir lang für die Klausur geübt.“   „Ich doch auch, Sakura-chan!“ Naruto sah sie entrüstet an und stützte sich mit beiden Händen auf dem Tisch ab. „Wir schreiben schließlich nur diese eine Klausur pro Halbjahr und ich weiß, dass das Ergebnis daraus 60% der Zeugnisnote ausmacht, deswegen hab ich mich echt angestrengt und richtig gebüffelt!“   Stöhnend sank er tiefer in seinen Stuhl und sackte zusammen wie ein Häufchen Elend. „Meine Homepage sah auch echt gut aus und ich bin wirklich stolz auf mich gewesen! Ich hab also weiter gescriptet und als ich dann das nächste Mal nachgesehen hab, da…  Da war es kaputt!“   Er riss dramatisch die Augen auf und schlug sich beide Hände ins Gesicht. „Alles war kaputt, ey“, wiederholte er mit leicht gedämpfter Stimme, „Total verschoben und ugh! Ich hab echt keine Ahnung, wo ich einen Scriptfehler gemacht habe, ich hab nichts finden können!“   „Tja. Das ist deine Schuld, Alter, nicht die des Computers.“ Kiba tätschelte ihm die Schulter und nahm einen herzhaften Biss von seinem Sandwich. „Also hattest du keinen Grund, den armen Computer als Hurensohn zu beschimpfen! Du hast sicherlich seine Gefühle verletzt!“   „Ich kann natürlich verstehen, dass du dich ärgerst“, meinte Sakura, nachdem sie einen Schluck von ihrem Eistee genommen hatte, „Aber du hättest wirklich nicht mit solchen Kraftausdrücken um dich werfen müssen!“ Sie zog eine Grimasse und legte sich eine Hand aufs Gesicht. „Ich hab mich teils echt fremdgeschämt für die Dinge, die aus deinem Mund gekommen sind…!“   Kiba, der gerade mit Kauen beschäftigt war, verschluckte sich an seinem Essen und fing an zu husten. „Alter“, sagte er mit krächzender Stimme und schlug sich mit der Faust mehrmals gegen die Brust. Ihm stiegen die Tränen in die Augen. „Das war echt… Echt Gold wert, was du da alles vom Stapel gelassen hast, Naruto! Du bist echt ein Meister drin, neue und vor allem bescheuerte Beschimpfungen zu erfinden, ey. Ich schwör’s dir!“   Sakura presste die Lippen zusammen und versuchte streng zu bleiben, da ja wenigstens eine von ihnen die Erwachsene spielen musste, aber auch sie fing nach ein paar Sekunden an zu kichern, als sie sich einige der Schimpfwörter zurück ins Gedächtnis rief. „Ich denke, dass du Honda-sensei ziemlich verlegen gemacht hast.“   „Hah! Und wie, ey!“, stimmte ihr Kiba lauthals zu und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Da er den Mund voll hatte landeten beim Sprechen einige Spritzer Mayonnaise auf dem Tisch. „Der war echt so kurz davor, dich rauszuwerfen!“   „Glaubt mir, ich war kurz davor, den verfickten Computer aus dem Fenster zu werfen.“ Mit erschöpfter Miene rieb sich Naruto die Schläfe. Verdammt, er hatte sich wirklich so viel Mühe gegeben und tagelang für die heutige PIM-Klausur geübt.   Produktion interaktiver Medien war schon immer eins seiner schwächsten Fächer gewesen, da er mit dem Scripten und dem Java und den ganzen Codes einfach nicht klarkam, aber leider, leider war PIM eines der Hauptfächer, weswegen er sich wirklich anstrengen musste, nicht durchzufallen.   Eigentlich hatte er sich ja auch bereit für die Klausur gefühlt. Er hatte die ganze Woche über mehrere Homepages gescriptet und war seine Schwachpunkte nochmal ausgiebig durchgegangen. Er hatte sich sogar wie ein richtiger Streber benommen und besonders die letzten zwei Tage nur mit Büffeln verbracht!   Er war also mit einem guten Gefühl in die Klausur gegangen und als er vor zwei Stunden die Aufgabenstellungen bekommen hatte, da hatte er gewusst, dass er sie durchaus meistern konnte. Wie erwartet und geübt musste er eine Homepage für eine imaginäre Firma scripten mit mehreren Seiten, einem Impressum und ein paar schicken Java-Effekten.   So weit, so gut. Naruto hatte getan wie geheißen und hatte mehrmals überprüft, was er geschrieben hatte, um sicherzugehen, dass er keinen Scriptfehler gemacht hatte. Hatte er nicht… Zumindest anfangs nicht. Denn als er fast fertig erneut einen Blick auf seine Homepage geworfen hatte, war auf einmal alles komplett verschoben gewesen.   Er musste also einen Fehler im Script gemacht haben und das… Das war fatal. Es war nicht schwer, einen Scriptfehler zu beheben, oh nein. Das schwere war, diesen verdammten Fehler in einer ellenlangen und zum Teil echt komplizierten HTML-Datei zu finden!   Naruto hatte über eine halbe Stunde lang gesucht, verschiedene Dinge ausprobiert und Codes verändert, aber nichts… Als es zur Pause geklingelt und er seine Homepage auf dem Server der Schule hatte speichern müssen, war sie immer noch komplett… Kaputt gewesen. Anders konnte man es nicht beschreiben.   „Scheiße“, fluchte er zischend und schüttelte den Kopf, um die Gedanken an seine verbockte Klausur zu vertreiben, „Ich brauch jetzt wirklich eine Kippe, um mich zu beruhigen! Ich bin immer noch total aufgekratzt.“ Er biss sich auf die Unterlippe und streckte die Hand nach Kiba aus.   „Bitte?“, fragte er mit großen Augen nach und wackelte ungeduldig mit den Fingern, „Krieg ich eine Zigarette von dir, Kiba?“   „Naruto!“ Missmutig zog Sakura die Augenbrauen zusammen. „Muss das wirklich sein, Naruto, wirklich? In letzter Zeit fragst du Kiba immer häufiger nach Zigaretten. Du bist echt wieder kurz davor, abhängig zu werden, merkst du das denn nicht?“   Schuldbewusst zuckte Naruto zusammen und rieb sich verlegen über den Nacken. „Ich weiß, Sakura-chan“, murmelte er kleinlaut und leckte sich über die Zähne, „Aber noch bin ich stärker als die Sucht und… Naja, gegen eine Kippe hier und da kann sich doch keiner beschweren, oder?“   „Meinst du, dass Sasuke-kun davon begeistert wäre, wenn du wieder mit dem Rauchen anfangen würdest?“ Sakura zog eine Augenbraue in die Höhe. „Das glaub ich nämlich nicht…“   Oh fuck, Sasuke… Oh nein, seinem Freund würde es ganz und gar nicht gefallen, wenn er wirklich wieder nikotinabhängig werden würde, das wusste Naruto… Aber er hatte doch auch nicht vor, wieder zum Kettenraucher zu werden! Es gab ja noch… Gelegenheitsraucher! Ja, wäre das denn nicht in Ordnung…?   Naruto konnte spüren, dass er in manchen Situationen einfach eine Zigarette brauchte, um sich wieder zu beruhigen und war das nicht völlig legitim…? Sich nur dann eine Kippe zu gewöhnen, wenn er und besonders seine überstrapazierten Nerven es nötig hatten…?   „Wie auch immer“, meinte er schließlich ausweichend und beugte sich über den Tisch, um seine Hand genau unter Kibas Nase zu platzieren, „Zigarette, jetzt.“   „Willst du damit nicht bis nach der Schule warten?“ Kiba zog eine Augenbraue in die Höhe, hievte aber dennoch seinen Rucksack auf den Tisch, um nach seiner Packung Zigaretten zu suchen. „Du weißt, dass wir auf dem Schulgelände nicht rauchen dürfen.“   „Dann verlass ich eben das Gelände und rauch meine Kippe an der Straße, ist doch kein Ding.“ Naruto zuckte mit den Schultern und seine blauen Augen fingen an zu leuchten, als Kiba die Marlboros fand. „Du kannst ja mit mir gehen, dann bin ich nicht so alleine.“   „Du bist eh nicht alleine, Mann, die Straße ist doch immer voll quarzender Leute“, meinte Kiba mit einem Schnauben und drückte dem strahlenden Naruto eine Zigarette in die Hand, „Feuerzeug brauchst du auch, was?“   „Wollen wir wetten, Jungs?“ Seufzend schüttelte Sakura den Kopf und rieb sich über die Schläfe. „Ich bin mir sicher, dass du bis zum Ende des zweiten Halbjahrs wieder abhängig bist, Naruto.“   „Du hast viel zu wenig Vertrauen in mich, Sakura-chan!“ Naruto steckte sich die Zigarette hinters Ohr und steckte Kibas Feuerzeug in seine Hosentasche. „Ich werd nicht wieder süchtig, ganz sicher nicht. Ich werd mir vielleicht die eine oder andere Kippe schnorren, ja, aber das war’s dann auch.“   „Das hat nichts mit fehlendem Vertrauen zu tun, Naruto.“ Sakura strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn und nahm ihre Flasche Eistee in die Hand. „Ich mach mir viel eher Sorgen. Du hast früher echt unglaublich viel geraucht und so viel rauchen, das kann einfach nicht gesund sein. Ich glaub, dass du dir gar nicht wirklich bewusst bist, wie schädlich Zigaretten eigentlich sind…“   Sie schüttelte leicht die Flasche und beobachtete, wie die braune Flüssigkeit dabei hin- und herschwappte, ehe ihre grünen, besorgten Augen die seinen fanden. „Ich bin so stolz auf dich gewesen, als du vor über einem Jahr endlich damit aufgehört hast und jetzt…? Jetzt verfällst du langsam wieder dem alten Muster…“   Überrascht öffnete Naruto die Lippen einen Spalt breit und sah sie an. Also damit… Hatte er ehrlich gesagt nicht gerechnet. Er wusste natürlich, dass Sakura es hasste, wenn er rauchte, aber er hatte nicht gedacht, dass ihr Hass nur von ihrer Sorge für seine Gesundheit kam.   Naruto schluckte und legte ihr mit einem Lächeln eine Hand auf die Schulter. „Ich werd nicht wieder zum richtigen Raucher, Sakura-chan“, versicherte er ihr mit entschlossener Stimme, „Nur wenn ich gestresst bin werd ich nach einer Kippe greifen, aber sonst nicht.“   Er ließ seine Hand zu ihrem Gesicht wandern, als er ihren skeptischen Blick sah, und legte sie sanft auf ihre Wange. „Versprochen.“   Sakura biss sich auf die Unterlippe, seufzte aber dann und drückte ihr Gesicht leicht gegen seine Hand. „Okay.“   „Hehe.“ Naruto grinste sie an und drückte ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn.   „Ey.“ Kiba beobachtete sie mit gerunzelter Stirn. „Warum sorgt sich keiner um mich?“, wollte er wissen und leckte sich etwas Mayonnaise vom Daumen. „Wäre es euch egal, wenn ich an Lungenkrebs verrecken würde?“   „Weil du ein sogar noch hoffnungsloser Fall bist als Naruto.“ Sakura seufzte und schlug ihm leicht gegen den Oberarm. „Wenn es nicht einmal Hinata schafft, dich vom Rauchen abzuhalten, wie soll ich es dann hinkriegen?“   „Hmpf“, machte Kiba nur und starrte mit leicht aufgeblasenen Wangen auf sein Sandwich.   „Aww, jetzt schmoll nicht so.“ Grinsend pikste Naruto in seiner dicken Backen. „Irgendwann hören wir beide gemeinsam mit dem Rauchen auf, kay?“ Er umfasste Kibas Gesicht mit beiden Händen, was ihn einen erschrockenen Blick einbrachte, und lachte laut. „Und jetzt kriegst du auch ein Küsschen, damit du nicht mehr so eifersüchtig und eingeschnappt bist.“   „NEIN!“, brüllte Kiba lauthals, doch es war zu spät, schon presste Naruto seine Lippen auf seine Stirn. „Alter! Geh weg, du Schwuchtel!“ Er drückte seine Hand in Narutos Gesicht und schob ihn von sich. „Bleib mir fern mit deinen schwulen Lippen, Mann! Das kannst du bei Sasuke machen, aber nicht bei mir!“   Naruto brach in Gelächter aus und schüttelte amüsiert den Kopf. „Oh, apropos Sasuke!“ Er bückte sich, um sein Handy aus seinem Rucksack zu holen. „Ich muss ihm ja noch sagen, wie die PIM-Klausur verlaufen ist.“   Er verzog missmutig das Gesicht, als er wieder an die verbockte Klausur denken musste. „Also, ich qualm dann mal eben eine.“ Er schob die Hände in seine Hosentasche. „In zehn Minuten oder so bin ich wieder da. Passt solange auf meinen Rucksack auf, okay?“ Naruto nickte mit dem Kopf in Richtung seines Wolfskin-Rucksacks, den er auf seinen Stuhl gestellt hatte.   Als seine Freunde bejahten, winkte er ihnen zu und bewegte sich in Richtung Ausgang, um sich auf den Weg zum Pausenhof zu machen. Er beobachtete mehrere Grüppchen Schüler, die fast alle mit ihrem iPad oder Handy beschäftigt waren, und verließ das Schulgebäude. Hach, die Jugend heutzutage. Nur mit Elektronik beschäftigt. Aber er selbst hatte ja auch sein Handy in der Hosentasche, also war er da nicht viel anders.   Kiba hatte Recht gehabt. Hier an der Straße waren tatsächlich mehrere Raucher anzutreffen. Viel mehr, als er in Erinnerung hatte. Naruto begrüßte das ein oder andere bekannte Gesicht mit einem Lächeln und einem Nicken und blieb an einem ruhigen Eckchen stehen. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen eine Laterne, schob die Zigarette zwischen seine Lippen und zündete sie an.   „Ah, fuck.“ Mit einem befriedigten Stöhnen schloss er die Augen und genoss das ihm nur allzu bekannte Gefühl von Nikotin in seinem Körper. Er nahm einen tiefen Zug, ließ den Rauch für mehrere Sekunden in seinen Lungen, und atmete schließlich langsam aus.   Als er zu spüren begann, wie er sich mehr und mehr entspannte, öffnete er die Augen und nahm sein Handy hervor. Er hatte es während der Klausur ausschalten müssen, also machte er es nun wieder an und wurde direkt mit einer neuen SMS begrüßt.   Von: Sasuke Wie war die Klausur?   Ein warmes Gefühl breitete sich in Narutos Bauch aus. Sasuke verschickte nicht allzu oft SMS, deswegen freute sich Naruto immer besonders über jede Kurzmitteilung, die er von ihm bekam!   Er drückte auf ‚Antworten‘, überlegte es sich dann aber doch anders und entschloss, seinen Freund lieber anzurufen. Das war einfacher, außerdem wollte er einfach Sasukes Stimme hören, also hielt er sich das Handy ans Ohr, als das Klingeln ertönte und wartete ab.   Es klingelte viermal, bis sein Anruf angenommen und er von einer tiefen Stimme begrüßt wurde: „Ja?“   Naruto musste sofort lächeln, als er ihn hörte. „Hey, Baby.“   „Hey.“ Bildete sich Naruto das nur ein oder klang Sasuke jetzt, wo er die Gewissheit hatte, dass das am anderen Ende der Leitung wirklich Naruto war, direkt viel freundlicher? Hmm… „Hast du meine SMS bekommen?“   „Jepp, hab ich“, bestätigte der Blonde mit einem Nicken und pustete langsam den Rauch aus. Er hatte keine Ahnung, ob Sasuke hören konnte, dass er rauchte, versuchte aber dennoch, nicht allzu auffällig an seiner Zigarette zu ziehen. „Ich hätte dich eigentlich viel lieber mit positiven Nachrichten angerufen, aber hmpf.“   Sasuke seufzte. „Es ist also nicht gut gelaufen?“   „Ich hab’s total versemmelt“, gab Naruto mit einer Grimasse zu, „Naja, nicht total, aber… Ich hab dir erzählt, worüber die Klausur sein wird, oder?“   „Ja“, antwortete Sasuke, „Du hast mir gesagt, dass du wahrscheinlich eine Homepage scripten musst.“   Naruto summte zustimmend. „Genau, das musste ich auch machen. War eigentlich auch nicht so schwer, es ging. Ein paar Elemente haben mir zwar echt Kopfzerbrechen bereitet wie dieser beschissene Roll-Over-Effekt, aber es war… Es war okay… Eigentlich.“   „Hm“, machte Sasuke, „Und uneigentlich?“   „Ich hab irgendwo einen Scriptfehler gemacht.“ Naruto legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel. „Keine Ahnung wo, aber als ich mir die Homepage angesehen hab war auf einmal alles total verschoben und sah komisch aus und bla.“ Er stöhnte genervt.   „Mh. Hast du den Fehler im Script nicht mehr finden können?“   „Leider nicht.“ Naruto führte die Zigaretten zu seinen Lippen und zog leicht die Augenbrauen zusammen, als er einen Zug nahm. „Ich war noch nicht ganz fertig mit den Aufgaben, aber ich wollte auch nicht weiter machen, wenn der beschissene Fehler drinnen ist.“   Sasuke summte leise. „Wird das Endprodukt bewertet oder die einzelnen Schritte?“, wollte er wissen, „Wenn du nur diesen einen Fehler im Script hast und der Rest richtig ist, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass du deswegen durchfällst.“   „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht…“ Naruto kratzte sich am Kopf und schmiss die Zigarette zu Boden, nachdem er ein letztes Mal an ihr gezogen hatte. „Aber ich werd es in ein paar Wochen ja dann sehen, mh?“   „Hn.“   Naruto trat den Zigarettenstummel mit dem Schuh aus. „Und was geht bei dir so ab?“, fragte er mit einem kleinen Lächeln nach, „Alles klar, Babe?“   „Alles in Ordnung soweit“, bestätigte Sasuke, „Die letzten Tage waren ein wenig stressig, deswegen freu ich mich umso mehr aufs Wochenende.“   „Oh ja, ich mich auch!“ Ein Grinsen schlich sich bei diesen Worten in Narutos Züge. Wochenende… endlich! Er hatte die komplette Woche wirklich nur mit Lernen verbracht, weswegen er sich jetzt umso mehr auf ein paar entspannende Tage freute.   Als sein Magen plötzlich ein lautes Grummeln von sich gab legte sich Naruto eine Hand auf den Bauch. „Äh, ich hab echt Kohldampf, weil ich noch nichts gegessen hab und da die Pause ja nicht mehr allzu lange geht, werde ich jetzt was essen gehen, okay? Wir sehen uns dann in ein paar Stunden im Bus, oder?“   „Werden wir. Bis dann, Naruto.“   „Bis dann, Baby!“ Naruto schmatzte laut mit den Lippen um einen Kuss zu imitieren und wartete, bis Sasuke aufgelegt hatte, bevor er das Handy in der Hosentasche verstaute. Er warf einen Blick auf die Uhr, fluchte, weil die Pause nur noch knapp fünf Minuten ging und joggte zurück in die Cafeteria.   „Alter.“ Kiba, der gerade eine SMS schrieb, blickte auf, als sich der schweratmende Naruto an ihren Tisch plumpen ließ. „Kommst du auch nochmal?“   Naruto grinste schief. „Sorry, hab nicht auf die Zeit geachtet“, meinte er und gab Kiba sein Feuerzeug zurück. Danach holte er seine Bentobox aus seinem Rucksack und stopfte sich eins der Reisbällchen gierig in den Mund.   „Hey, Naruto.“ Sakura klappte das Taschenbuch, in dem sie bis eben noch gelesen hatte, vorsichtig zu und sah ihn an. „Hast du heute schon etwas vor?“   „Nicht wirklich.“, erwiderte Naruto mit vollem Mund und strich sich mit dem Handrücken ein paar Reiskörner vom Kinn, „Wieso fragst du?“   „Kiba und ich wollten heute vielleicht in die Wonderbar, willst du mitkommen?“   „Klar, natürlich!“, rief Naruto sofort enthusiastisch aus und strahlte sie an, „Wir sind echt schon viel zu lange nicht mehr da gewesen! Kommt Hinata auch mit?“   „Ich denk nicht“, sagte Kiba und kratzte sich am Kinn, „Ich hab ihr gerade eine SMS geschickt und nachgefragt, aber wenn ich mich nicht vertue, hat sie morgen Frühschicht in der Bäckerei.“   „Aww, das wäre ja blöd.“ Schmollend stützte Naruto sein Gesicht mit beiden Händen ab und pustete sich die Haare aus dem Gesicht. Er musste dringend mal wieder zum Friseur, die langen Strähnen störten ihn wirklich, aber er hatte immer noch ein wenig Schiss, dass Sasuke seine Drohung mit der Trennung wahrmachen würde…   Sasuke schien seine Frisur nämlich zu gefallen, denn er warf ihm jedes Mal einen vernichtenden Blick zu, wenn Naruto erwähnte, dass er bald mal wieder zum Friseur musste.     Naja, im Moment waren seine Haare noch nicht allzu lang, also konnte er Sasuke wohl den Gefallen tun und den Friseurtermin noch ein paar Wochen aufschieben.   „Was ist mit Sasuke-kun?“, fragte Sakura nach und legte den Kopf schief, „Willst du ihn nicht fragen, ob er mitmöchte?“   „Könnte ich eigentlich machen.“ Naruto rieb sich mit dem Zeigefinger über die Nase. „Er klang allerdings ziemlich kaputt am Telefon, also weiß ich nicht, ob er wirklich Bock hat.“   „Wär auf jeden Fall cool, Mann.“ Kiba riss die Verpackung seiner BiFi-Salamiwurst auf und biss hinein. „Ich hab den Kerl schon ewig nicht mehr gesehen. Er ist echt nicht besonders aktiv, was?“   „Nicht wirklich“, meinte Naruto und kratzte sich am Kopf, „Er ist kein großer Fan von Partys, deswegen gehen wir am Wochenende auch so gut wie nie weg. Wir gehen eigentlich allgemein nicht allzu oft raus. Manchmal gehen wir nach der Schule zusammen in ein Bistro oder Café, um eine Kleinigkeit zu essen, aber sonst hocken wir die meiste Zeit bei ihm oder bei mir zuhause rum.“   „Ah“, grunzte Kiba und grinste ihn an, „Ihr verbringt die meiste gemeinsame Zeit fast nur im Bett, huh?“   Naruto lachte, während Sakura dem Braunhaarigen hart gegen den Oberarm boxte. „Neidisch, Köter?“, fragte er frech nach.   „Pfft, als ob.“ Kiba winkte mit der Hand ab und biss in seine BiFi. „Aber frag ihn mal, okay? Vielleicht kannst du ihn ja überreden.“   „Werd ich machen.“ Naruto nickte und öffnete seine Colaflasche. „Ich werd versuchen, ein wenig meinen Charme spielen zu lassen, heh. Ich will nämlich wirklich gerne feiern gehen, aber ohne ihn rauszugehen ist einfach irgendwie… Komisch.“   „Du bist in den letzten Monaten echt abhängig von ihm geworden, kann das sein?“ Grinsend pikste Kiba ihm mit seiner BiFi in die Wange. „Du verliebtes Schulmädchen, du!“   „Klappe!“ Mit geröteten Wangen warf Naruto ihm einen bösen Blick zu und riss ihm die BiFi aus der Hand, um sich den Rest davon in den Mund zu schieben.   „Alter!“ Kiba starrte ihn entgeistert an, die braunen Augen tellergroß. „Meine Wurst!“   „Selber Schuld, Köter“, meinte Naruto laut schmatzend.   „Aber… Aber meine… Meine Wurst!“   ~ xXx ~   „Ugh, das klebt echt wie Sau.“ Naruto verzog das Gesicht, als er auf das Haargel auf seinen Fingerspitzen blickte und drehte den Wasserhahn auf, um sich die Hände zu waschen.   Ehrlich gesagt wusste er gar nicht, wieso er sich überhaupt die Mühe machte, das Zeug zu benutzen. Einen wirklichen Unterschied machte es nämlich nicht aus, aber dennoch fühlte er sich irgendwie einfach besser, wenn er es sich in die Haare schmierte und so wenigstens versuchte, eine fesche Frisur zu stylen.   Ganz zu Sasukes Missgunst. Sein Freund spielte nämlich gerne mit seinem Haar herum und hasste es, wenn er klebrige Strähnen zum Fassen bekam. Naja, da musste er nun eben durch.   Summend trocknete sich Naruto die Hände ab und griff nach dem Deoroller, um den Deodoranten unter seinen Achseln zu verteilen, da klingelte es plötzlich an der Tür.   „Komme, Moment!“, brüllte er und warf einen kurzen Blick in den Spiegel um sicherzugehen, dass er auch in seinem unfertigen Zustand passabel aussah, bevor er den Deoroller ablegte und zur Haustür joggte.   „Hi!“ Er lächelte breit, als er die Tür öffnete und Sasuke sah.   „Hey“, begrüßte Sasuke ihn und betrachtete ausgiebig seinen nackten Oberkörper. Ein Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen. „Wieso bist du fast immer halbnackt, wenn du mir die Haustür aufmachst?“   „Weil ich weiß, dass du kommst und wie sehr du es liebst, meinen unbekleideten Traumbody zu sehen“, erwiderte Naruto mit wackelnden Augenbrauen und schlang die Arme für eine Umarmung um Sasukes Nacken.   Sasuke schnaubte und erwiderte die Umarmung, indem er beide Hände auf Narutos nackte Taille legte. „Mh, ich bin immer wieder überrascht, wie gut du mich kennst.“   Naruto lachte leise, stöhnte im nächsten Moment aber, als Sasukes Hände anfingen, über seine Seiten zu streichen. „Deine Hände sind arschkalt“, beschwerte er sich bibbernd und vergrub das Gesicht in seiner Halsgrube.   Sasuke summte nur ein leises „Hmm“ und wanderten mit den Händen zu Narutos Oberkörper, um mit dem Daumen über einen durch die Kälte steif gewordenen Nippel zu reiben.   Naruto stöhnte und stupste mit der Nasenspitze leicht Sasukes Kiefer an, da stieg ihm auf einmal ein unbekannter Geruch in die Nase. „Hey“, sagte er mit gerunzelter Stirn und schnüffelte an Sasukes Haut, „Du riechst irgendwie anders.“   Es kitzelte leicht, weswegen Sasuke ein überraschtes Prusten von sich gab. „Hast du ein neues Parfüm?“, fragte Naruto nach, während er mit der Nase über Sasukes Kieferknochen strich, „Mh, du riechst echt gut.“   Sasukes Hände strichen wieder zu seinen Hüften herunter. „Das ist 1 Million von Paco Rabanne.“   „Ahh“, machte Naruto, „Gefällt mir.“ Er schnupperte ein letztes Mal an der blassen Haut und lehnte sich dann zurück. Er lächelte, als Sasuke seine Lippen küsste. „Ich freu mich echt, dass du heute mitkommst, Sasuke.“   Naruto hatte eigentlich damit gerechnet, dass er Stunden dafür bräuchte, bis er Sasuke zu einem Besuch in der Wonderbar überreden konnte, aber überraschenderweise hatte er nur einmal nachfragen müssen und direkt eine Zusage bekommen.   „Hn.“ Sasuke zuckte nur leicht mit den Schultern und ging an ihm vorbei in die Wohnung hinein. „Wie lange brauchst du noch?“   „Nicht lange.“ Naruto schloss die Tür und ging zurück ins Badezimmer. „Ich muss mich eigentlich nur noch anziehen und dann bin ich fertig.“ Er griff wieder nach dem Deoroller und trug ihn unter seinen Armen auf. Danach wusch er sich das Gesicht, fuhr mit den Fingerspitzen ein letztes Mal grob durch sein unbändiges Haar und ging in den Flur hinaus.   Er warf Sasuke, der im Wohnzimmer stand und durch ein Gaming-Magazin blätterte, ein kleines Lächeln zu und marschierte in sein Zimmer. Sasuke folgte ihm nach ein paar Sekunden. „Ist es draußen kalt?“, wollte er wissen, während er seinen Schrank öffnete und auf der Suche nach einem Oberteil darin herumwühlte.   „Es ist ein wenig frisch“, antwortete Sasuke, der ihn dabei beobachtete, „Ich würde eine leichte Jacke überziehen.“   Naruto summte leise und kramte ein schlichtes, weißes T-Shirt heraus. Er zog es sich flink über den Kopf und griff dann noch nach einem langärmligen Karohemd, um es über seine Schultern zu streifen.   „Mhh.“ Sasuke kam auf ihn zu und richtete den Kragen seines Hemdes. „Das steht dir“, sagte er und leckte sich über die Lippen.   „Heh, danke.“ Naruto lächelte ihn an und legte die Hände auf seine Hüfte. Er ließ seinen Blick über Sasuke gleiten. „Du siehst gut aus“, meinte er und zwickte ihm sanft in die Taille.   Gut war eigentlich noch untertrieben. Sasuke sah zum Anbeißen aus und das, obwohl er eigentlich nur ganz schlichte Kleidung trug! Chucks, eine schwarze, enge Röhrenjeans und ein bordeauxrotes, dünnes Sweatshirt mit V-Ausschnitt.   „Ich weiß“, erwiderte Sasuke mit einem Schmunzeln und strich mit den Fingern durch Narutos blondes Haar, um nun seine Frisur zu richten. „Hn. Deine Haare sind ein schwerer Fall. Hast du wieder Haargel benutzt?“   Naruto musste lachen. „Hab ich. Und sie sind schon ein schwerer Fall, was? Aber nicht jeder kann von Natur aus so eine sexy Bettfrisur haben.“   Sasuke leckte sich über den Daumen und Naruto schloss ein Auge, als er damit über seine Augenbraue strich.  „Mich wundert es, dass du mir noch nicht angeboten hast, mir die Augenbrauen zu zupfen.“   „Tch.“ Sasuke schnaubte und strich Naruto eine längere Strähne hinters Ohr, bevor er mit einem zufriedenen Nicken einen Schritt zurückging. „So schwul bin ich dann doch nicht.“   „Sicher?“ Mit einem verschmitzten Grinsen ging Naruto wieder auf ihn zu und legte eine Hand auf seinen Gürtel. „Wenn ich daran denke, wie gierig du auf meinen Schwanz bist, dann kommst du mir doch ziemlich schwul vor…“   „Ich steh auf Schwänze, ja“, bestätigte Sasuke mit gesenkten Lidern und strich mit dem Handrücken hauchzart über Narutos Schritt, bevor er locker seinen Oberschenkel umfasste, „Aber das heißt nicht unbedingt, dass ich andere Menschen gern als Barbiepuppe missbrauche.“   Naruto brach in Gelächter aus, als er sich einen mit Barbies spielenden Sasuke vorstellte. Welch ein absurdes Bild…! Sasuke schmunzelte leicht und zwickte sanft seinen Schenkel, ehe er die Hand wieder wegnahm und einen Blick auf seine Armbanduhr warf. „Wir sollten langsam los, sonst verpassen wir die U-Bahn.“   „Gut, ich bin jetzt fertig.“ Naruto drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und eilte zurück in den Flur, um seinen Geldbeutel in die Hosentasche zu schieben und in seine orangen Chucks zu schlüpfen.   „Hast du keine Unterwäsche an?“, fragte Sasuke ihn mit amüsierter Stimme.   „Doch“, antwortete Naruto, während er sich die Schuhe zuband, „Wieso?“   „Ich kann deine Arschritze sehen.“   „Alter!“ Naruto zuckte gewaltsam zusammen, als ein Finger über die Ritze strich. Er warf Sasuke über seine Schulter hinweg einen bösen Blick zu und zog seine Jeans etwas höher.   Sasuke zog die Mundwinkel nach unten. „Hn. Mir hat die Aussicht gefallen.“   „Pah, das glaub ich!“ Mit einem Prusten richtete sich Naruto wieder auf und schnappte sich seine Schlüssel, um laut damit zu klappern. „Also, dann mal los.“   Sie verließen gemeinsam die Wohnung und Naruto schloss die Tür ab, dann machten sie sich auf den Weg zur nahegelegenen U-Bahnstation. „Ugh, ist echt ein wenig kühl!“, meinte Naruto und schlang die Arme um seinen Körper, „Ist dir nicht kalt?“   Sasuke zuckte mit den Schultern und schob die Hände in seine Hosentasche. „Es geht.“   „Mmh.“ Naruto presste sich an seine Seite, ein kleines Lächeln auf seinen Lippen. „Dann wärm ich dich einfach ein bisschen mit meinem Körper, hehe.“   „Oder du klaust dir etwas von meiner Körperwärme.“   „Oder das, ja.“ Naruto grinste ihn an und vergrub eine seiner Hände frech in der Gesäßtasche von Sasukes Jeans. „Gott, du hast so einen kleinen, geilen Arsch, Sasuke!“   Sasuke schmunzelte bei diesem Kompliment nur überheblich. Sie kamen bei der Haltestelle an und mussten wenige Minuten warten, bis die U-Bahn kam, die sie zur Wonderbar bringen würden. Es war überraschend voll und mit jeder Haltestelle wurde es nur noch voller, weswegen die beiden auch umso glücklicher waren, als sie knapp eine halbe Stunde später endlich aussteigen konnten.   „Kiba und Sakura-chan sind schon drinnen und halten uns die Plätze frei“, erklärte Naruto, während sie sich auf die Bar zubewegten, „Heute ist ja schließlich Freitag, also wird es rappelvoll sein.“   Sasukes Blick verfinsterte sich bei diesen Worten. „Okay.“   Naruto neigte den Kopf schief. „Ich hoffe, dass du nicht wegen Sakura-chan so eine Fresse ziehst… Ich mein, sie hat sich doch echt gebessert und flirtet dich nicht mehr an und alles!“   „Sakura ist okay, sie hat sich wirklich gebessert“, musste Sasuke ihm da zustimmen, „Ich hab nur nicht allzu große Lust auf die Menschenmasse.“   Naruto summte leise. Er wusste, dass Sasuke große Menschenansammlungen eher mied und lieber seine Ruhe hatte, deswegen freute es Naruto aber umso mehr, dass er sich dennoch dazu entschieden hatte, mit ihm und seinen Freunden feiern zu gehen.   „Vielleicht haben die beiden sich ja ein relativ ruhiges Eckchen zum Sitzen gesucht“, sagte Naruto und legte eine Hand auf Sasukes angespannte Schulter, „Aber es wird ganz bestimmt ein toller Abend werden, da bin ich mir sicher.“   „Hoffen wir’s“, meinte Sasuke dazu nur.   Sie mussten am Eingang relativ lange an der Schlange warten, bis sie schließlich beim Türsteher angekommen waren und die Wonderbar betreten konnten. Sofort wurden sie von lauter Technomusik und dem unverkennbaren Geruch von Zigaretten begrüßt.   „Fuck, es ist echt voll!“ Naruto musste brüllen, um bei dem ganzen Krach überhaupt gehört zu werden. Er wurde von einem scheinbar betrunkenen, knutschenden Pärchen angerempelt und schlang seine Hand sicherheitshalber um Sasukes Handgelenk, um ihn bei dem ganzen Gewusel auch ja nicht zu verlieren.   „Wo sind deine Freunde?“, wollte Sasuke, der ebenfalls lauter sprach, von ihm wissen.   Naruto ließ seine Augen über die Tische gleiten. „Keine Ahnung. Ich glaub, ich ruf Kiba mal an. Moment.“ Er wollte gerade sein Handy rausholen, da umfassten blasse Finger sein Kinn und drehten es nach rechts.   „Da hinten“, sagte Sasuke, seine Lippen nur einen Hauch von Narutos Ohr entfernt, „Sind sie das nicht?“   Naruto erschauderte, als Sasukes warmer Atem seine Haut kitzelte und spürte, wie sich ihm die Nackenhaare aufstellten. Er blickte in die Richtung, in die Sasuke zeigte, und grinste breit, als er tatsächlich Kiba und Sakura entdecken konnte.   „Jepp! Lass uns gehen!“ Naruto zog einen nicht gerade enthusiastisch aussehenden Sasuke zu dem Tisch, an dem seine zwei Freunde saßen. Als sie nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt waren, ließ er Sasukes Handgelenk los, um sich stattdessen langsam von hinten an Kiba anzuschleichen.   Sakura sah ihn und öffnete den Mund, schloss ihn allerdings wieder, als sich Naruto den Zeigefinger auf die Lippen legte. Er blieb hinter Kibas Stuhl stehen, beugte sich etwas nach unten und legte seine Hand blitzschnell auf Kibas Mund.   Ein gedämpfter Schrei war zu hören und Kiba schlug sofort wild um sich, die Augen weit aufgerissen. Er drehte sich in seinem Stuhl herum und Naruto musste lachen, als er sein geschocktes Gesicht sah.   „Alter!“, konnte er zwischen Gelächter hervorbringen und schlug sich mehrmals auf Knie, „Du hättest dich sehen sollen, Kiba! Heilige Scheiße, ey!“   „Du bist so ein Arschloch, Mann!“, knurrte Kiba und schubste ihn hart, „Das ist total überflüssig gewesen!“   „Hehe, also ich fand’s geil!“ Immer noch glucksend strich sich Naruto die Lachtränen aus den Augen und zerzauste Kiba dann entschuldigend das Haar.   „Penner“, murrte Kiba und rieb leise vor sich hin fluchend mit einer Hand über seine Brust. „Ich hab mich voll erschrocken.“   „Hab ich gesehen.“ Naruto grinste ihn an und ließ sich mit einem glücklichen Seufzen auf die Bank fallen. Er sah zu Sasuke herüber und schlug auf den Platz neben sich. „Komm schon, Sas, setz dich hin.“   „Ah, der Brummbär ist tatsächlich auch gekommen?“ Kiba drehte den Kopf zur Seite, als Sasuke an ihm vorbeiging und tätschelte ihm das Steißbein. „Hey, Alter!“   „Hey.“ Sasuke nickte ihm und dann Sakura zu, bevor er sich neben Naruto auf die Bank setzte.   „Freut mich sehr, dass du kommen konntest!“ Sakura lächelte ihn an und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Naruto hat uns gesagt, dass du in den letzten Wochen viel Stress hattest.“   „Ich musste an einigen Essays und Projekten arbeiten“, erwiderte Sasuke und krempelte sich die Ärmel bis zu den Ellbogen herauf, „Deswegen ist der Abend nun eine gewollte Ablenkung.“   „Heh, ich glaube, die Woche ist für uns alle ziemlich stressig gewesen“, meinte Naruto und kratzte sich am Kopf. Er legte seine Hand auf Sasukes Knie und betrachtete die vier Gläser, die sich auf dem Tisch befanden. „Wie ich sehe habt ihr schon ohne uns angefangen?“   „Wir sitzen auch erst seit knapp zwanzig Minuten und so viel kann nicht mal ich in der Zeit herunter kippen.“ Schnaubend schob Kiba die zwei vollen Gläser in ihre Richtung. „Wir haben schon einmal für euch mitbestellt, also seid dankbar!“   „Aww, cool! Danke, Kiba!“ Strahlend nahm Naruto eins der Gläser in die Hand und roch daran. „Was ist das, Bier?“   „Jo, ist beides Bier“, bestätigte Kiba mit einem Nicken. Er wandte sich an Sasuke. „Ich hoffe, das geht klar für dich? Wir wussten nicht, was wir dir bestellen sollten, aber ich denke Bier ist nie ein Fehler.“   „Bier ist gut, danke.“ Sasuke nickte und führte das Glas zu seinen Lippen, um daran zu nippen.   Auch Naruto nahm einen Schluck von seinem Getränk und stellte es mit einem lauten Stöhnen wieder zurück auf den Tisch. „Fuck, das tut gut. Aber hey, ihr sitzt echt erst seit zwanzig Minuten?“ Er runzelte die Stirn. „Wolltet ihr nicht um halb neun oder so da sein?“   „Waren wir auch.“ Sakura pustete sich eine Strähne aus den Augen. „Wir mussten allerdings fast eine Viertelstunde waren, bis ein Tisch frei geworden ist.“   „Ah, das geht doch eigentlich, oder?“ Naruto holte sein Handy aus der Hosentasche, um seine SMS zu checken. „Ich mein, es gab Nächte, in denen wir über eine Stunde auf Sitzplätze gewartet haben.“   „Stimmt, diesmal ging es relativ flott, obwohl das Warten natürlich dennoch abfuckt.“ Kiba stützte sein Gesicht mit beiden Händen ab. „Besonders, weil meine Süße nicht dabei ist.“   „Es ist echt ärgerlich, dass Hinata nicht kommen konnte“, meinte Naruto und zog einen Schmollmund. „Ich hab sie schon viel zu lange nicht mehr gesehen! Wie geht’s ihr überhaupt, ist alles klar bei ihr?“   „Jo, alles klar.“ Nickend holte Kiba seine Packung Marlboro heraus. „Sie hatte ja ein wenig Angst, dass der Ansturm auf die neue Bäckerei in der Innenstadt nach ein paar Wochen nachlässt und es eine Fehlentscheidung war und so, aber ihre Sorge war unbegründet. Der Laden ist immer voll.“   Naruto biss sich auf die Zunge, als er beobachtete, wie sich Kiba eine Zigarette zwischen die Lippen schob. Der Drang, sich eine Kippe zu schnorren war groß, aber er blieb stark. „Stimmt, der ist echt immer voll“, meinte er stattdessen, „Ich bin vor ein paar Wochen dagewesen und die Sitzplätze waren alle besetzt.“   „Bei der Qualität, die ihre Backwaren haben, ist das aber auch kein Wunder“, sagte Sakura und nippte an ihrem Cocktail. Ihr Blick fiel auf Sasuke. „Bist du schon einmal in der Hyuuga Bäckerei gewesen, Sasuke-kun?“   „Schon mehrmals“, bestätigte Sasuke, „Die Ware ist wirklich exquisit.“   „Wir sind letztens zusammen dagewesen“, fing Naruto an zu erzählen und stieß seine Schulter mit einem Lächeln sanft gegen Sasukes, „Und eigentlich mag er ja keine süßen Sachen und so, aber ich hab ihn dennoch dazu überreden können, einen der Kuchen zu probieren und es hat ihm geschmeckt!“   Grinsend schlang Naruto seinen Arm um die Rücklehne der Bank und strich mit den Fingerspitzen leicht über Sasukes Nacken. „Nicht wahr, Bastard?“   Naruto konnte spüren, wie Sasuke eine Gänsehaut bekam, als er anfing, über die kleinen Härchen in seinem Nacken zu streichen. „Stimmt, es war überraschend gut dafür, dass es Kuchen war.“   „Alter, wie kann man keinen Kuchen mögen.“ Kiba starrte ihn fassungslos an und tippte kopfschüttelnd etwas Asche von seiner Zigarette in den Aschenbecher. „Was hast du denn gegessen?“   „Pflaumenkuchen.“   „Ah, gute Wahl. Der ist lecker!“ Grinsend reckte Kiba den Daumen in die Höhe und widmete sich wieder seiner Zigarette.   „Und sonst so?“, wollte Naruto wissen, nachdem er einen Schluck Bier getrunken hatte, „Zwischen dir und Hinata läuft beziehungstechnisch auch alles gut?“   „Fantastisch wie immer“, antwortete Kiba und verengte misstrauisch die Augen, „Wieso fragst du nach?“   „Nur so.“ Naruto zuckte mit den Schultern und fing gedankenverloren damit an, mit dem Daumen über Sasukes Nacken zu streichen. „Habt ihr nicht bald Jubiläum oder so?“   „Jepp!“ Mit stolzer Miene schlug sich Kiba auf die Brust. „In zwei Wochen bin ich sechs Jahre mit meiner Süßen zusammen.“   „Sechs Jahre, ey!“ Naruto pfiff anerkennend und wuschelte sich durchs Haar. „Ich find das echt krass, besonders, weil du früher fast jede Woche eine neue Freundin hattest!“   „Naja, ich hab bei denen eben gemerkt, dass sie nicht die Richtige waren“, meinte Kiba und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. „Bei Hinata ist das anders.“   „Ist sie die Richtige?“, fragte Naruto mit einem Lächeln nach.   Kiba nickte mit funkelnden Augen. „Das ist sie.“   „Ihr seid auch wirklich ein schönes Paar“, sagte Sakura, ebenfalls lächelnd, „Obwohl ihr so komplett verschieden seid. Man merkt, dass du gut für sie bist und sie gut für dich.“   „Ich find das echt heftig“, meinte Naruto, während er mit den Fingern auf dem Tisch trommelte, „Sechs Jahre, sechs Jahre! Das sind… Woah, das ist echt krass. Meine längste Beziehung war gerade mal ein Jahr!“   „Sechs Jahre sind wirklich viel“, stimmte ihm Sakura summend zu, „Besonders, da wir ja gerade erst Anfang zwanzig sind und damit verhältnismäßig jung.“ Sie seufzte niedergeschlagen und rieb sich über die Schläfe. „Ich muss zugeben, dass ich ein wenig neidisch bin. Ich bin schon seit über zwei Jahren Single und wenn ich mal eine Beziehung hab, dann hält sie nie länger als anderthalb Jahre.“   „Du wirst schon noch den richtigen Kerl finden, Sakura-chan“, redete Naruto ihr Mut zu und tätschelte ihre Hand, „Da bin ich mir sicher.“   Sakura seufzte leise, schenkte ihm aber dennoch ein kleines, dankbares Lächeln und drückte sanft seine Hand.   „Was ist mit dir?“ Naruto wandte sich an Sasuke. „Wie lang hielt deine längste Beziehung?“   Sasuke presste die Lippen zusammen. „Ich red nicht gern über meine Expartner.“   „Ich weiß.“ Naruto strich mit dem Daumen sanft über seinen Kieferknochen. „Ich will ja auch nichts über deine Exfreunde wissen, sondern nur, wie lang deine längste Beziehung hielt.“   Er konnte spüren, wie Sasuke sich verspannte und ließ seine Hand zu seiner Schulter herunter wandern, um sie leicht zu massieren. Sasuke biss sich leicht auf die Unterlippe, bevor er hörbar aus der Nase ausatmete und nach seinem Bierglas griff. „Knapp zwei Jahre“, sagte er und nahm einen Schluck.   Naruto lachte leise und griff ebenfalls nach seinem Bier. „War’s wirklich so schlimm, dass du dir die Erinnerungen wegtrinken musst?“   Sasuke schnaubte, die Lippen gegen den Gläserrand gepresst. „Du hast keine Ahnung“, erwiderte er mit leicht gedämpfter Stimme und nahm noch einen Schluck.   „Hmm.“ Naruto summte leise, trank vom Bier und schlang dann beide Arme um Sasukes Hals. „Aber jetzt hast du ja mich und ich kann dir versichern, dass die nächsten, äh… 20 Monate genauso geil werden wie die vorherigen vier, hehe.“   Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe. „Willst du mir drohen?“, fragte er mit einem Funkeln in den Augen nach und schmunzelte, als Sakura und Kiba anfingen zu lachen.   „Hey!“ Naruto blies beleidigt die Wangen auf und schubste ihn. „Du bist ein Arschloch, Mann! Ich hasse dich!“   „Ich dachte, das wäre dein Lieblingsteil meines Körpers.“   Naruto klappte fassungslos der Mund auf, während Kiba jaulend vor Lachen mit der Hand auf den Tisch schlug. „Du… Also, was… Du… Alter!“ Stotternd und mit heißen Wangen blickte er in Sasukes amüsiertes Gesicht, bevor er mit dem Zeigefinger auf Kiba und Sakura deutete. „Ihr seid schlechter Umgang für ihn! Er ist sonst nie so frech zu mir!“   Glucksend beugte sich Kiba über den Tisch, um Sasukes Schulter zu tätscheln. „Du bist cool, Mann“, meinte er mit einem Grinsen, „Ich mag dich.“   Sasuke schmunzelte nur selbstzufrieden.   ~ xXx ~   „Ahh.“ Schmatzend strich sich Naruto mit dem Handrücken über den Mund und stellte sein nun leeres Glas wieder auf den Tisch. Sein inzwischen zweites, seitdem er hier war.   Bis jetzt war der Abend fantastisch gewesen. Alle waren gut drauf, sogar Sasuke, und sie lachten die ganze Zeit und hatten eine tolle Zeit miteinander. Es war schön mitanzusehen, wie Sasuke immer mehr auftaute und nicht nur schweigend an ihrem Tisch saß, sondern nun immer öfter auch mal seinen Senf dazu gab.   „Ich geh Nachschub holen, Leute“, meinte Naruto und stand mit einem Stöhnen auf. Er streckte seine müden Glieder, wobei er seine Augen schloss, als er plötzlich Fingerspitzen auf seinem nackten Bauch spüren konnte. Er schlug die Lider wieder auf und blickte in Sasukes Gesicht.   „Dein T-Shirt ist hochgerutscht“, sagte Sasuke.   „Man konnte deine Schamhaare sehen, Mann.“ Kiba grinste ihn an, eine Kippe zwischen seinen Lippen. „Jetzt wissen wir alle, dass du naturblond bist.“   „Heh.“ Naruto erwiderte das Grinsen. „Also, wem soll ich was mitbringen? Ich geh zur Bar.“   „Ich will noch ein Bier“, meinte Kiba und kramte seinen Geldbeutel hervor.   Naruto blinzelte überrascht. „Dein Glas ist doch noch halbvoll, Köter.“   „Nein, es ist nicht halbvoll, sondern halbleer.“ Kiba holte ein paar Yen-Münzen heraus und drückte sie Naruto in die Hand. „Wenn du wieder kommst, ist es schon längst ganz leer.“   „Alte Saufnase, du.“ Naruto steckte das Geld in seine Hosentasche und wandte sich an die anderen beiden. „Was ist mit euch, Sakura-chan? Sasuke?“   „Nein, danke.“ Sakura schüttelte den Kopf und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Mir reicht das, was ich habe.“   „Okay.“ Naruto nickte und sah zu seinem Freund. „Und du?“   „Später vielleicht, aber jetzt noch nicht“, erwiderte Sasuke.   „Kay, dann nur zwei Bier. Bis gleich, Leute!“ Naruto winkte ihnen kurz zu und verließ dann den Tisch, um sich auf den Weg zur Bar zumachen.   Er hätte es kaum für möglich gehalten, aber inzwischen war es noch viel voller, als vor knapp zwei Stunden. Es war schwer, sich einen Weg durch die Menschenmenge zu bahnen und Naruto hatte jetzt schon Schiss, wie es erst sein würde, wenn er die zwei vollen Biergläser transportieren musste.   Aber er würde das schon irgendwie hinbekommen. Die Gäste der Wonderbar waren schließlich nett und machten Platz, wenn sie sahen, dass jemand Getränke mit sich trug. Vorausgesetzt, sie waren noch nicht komplett hackedicht, was die meisten allerdings zu sein schienen.     Naruto blickte zur Tanzfläche, als das Lied „There she goes“ von Taio Cruz anfing zu spielen und beobachtete die wild tanzende Menge.   Die Tanzfläche war wirklich rappelvoll und er konnte einige verdammt heiße Mädels mit sehr engen und kurzen Outfits sehen. Naruto leckte sich über die Lippen und setzte seinen Weg zur Bar fort. Fuck, er hatte jetzt echt Bock zu tanzen. Er musste Sasuke nachher unbedingt überreden, mit ihm ein wenig auf die Tanzfläche zu gehen.   Bei der Bar angekommen quetschte er sich durch die am Tresen stehenden Leute und sah sich suchend nach der Bedienung um. Nach ein paar Sekunden entdeckte er ihn und seufzte laut, als er sah, dass vor ihm erst noch ein paar andere Leute bedient werden mussten. Naja, dann musste er eben warten.   Er lehnte seine Hüfte gegen den Tresen und wippte mit dem Kopf zum Rhythmus der Musik, während er einige Zeilen des Refrains leise mitsang. Sein Blick ruhte auf dem Barkeeper und er beobachtete, wie er die verschiedensten Getränke mischte und mit einigen Gästen flirtete.   Barkeeper war ein ziemlich cooler Beruf. Naruto hatte mal überlegt, ob er nicht einen Nebenjob als Barkeeper suchen sollte, hatte sich dann aber doch dagegen entschieden. Er kannte sich selbst und er wusste, wie ungeschickt er war, außerdem fühlte er sich in Stresssituationen schnell überfordert, also war der Beruf wohl doch nicht so das Wahre für ihn.   Naruto war immer noch damit beschäftigt, den Barkeeper zu beobachten und zuckte deswegen erschrocken zusammen, als ihm plötzlich jemand von hinten auf die Schulter tippte. „Woah!“ Er legte seine Hand auf die Brust und drehte sich um, um in das lächelnde Gesicht einer ihm unbekannten, elegant wirkenden Dame zu blicken. In das sehr attraktive Gesicht einer unbekannten Dame.   „Hey.“ Sie lächelte ihn an und Naruto konnte ihre perfekten, weißen Zähne sehen.   Sie war überraschend groß für eine Frau und knapp einen halben Kopf größer als er selbst, aber das lag wahrscheinlich an ihren High Heels. Sie hatte braunes, leicht gelocktes Haar und wow, dafür, dass  sie ziemlich zierlich wirkte und sehr schlank war, hatte sie echt riesige Möpse, die trotz eines eher züchtigen Oberteils kaum zu übersehen waren.   „Hi.“ Naruto erwiderte das Lächeln.   „Ich hab dich von hinten gesehen“, fing sie mit fast schon schüchterner Miene an zu erzählen und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr, „Und da hast du mir schon gefallen, deswegen wollte ich überprüfen, ob du das von vorne auch noch tust.“   „Oh, und?“ Grinsend verschränkte Naruto die Arme vor der Brust und lehnte sich mit dem Rücken wieder gegen den Tresen. „Bin ich deinen Erwartungen gerecht geworden?“   „Du hast sie sogar übertroffen, um ehrlich zu sein.“ Sie lachte leise und zupfte verlegen an ihrem Oberteil herum. „Es liegt eigentlich nicht in meiner Art, fremde Männer anzusprechen, aber bei dir… Musste ich es einfach tun.“   „Heh, ich bin schon immer die Ausnahme der Regel gewesen.“ Gespielt arrogant rieb sich Naruto das Kinn und grinste, als sie erneut lachte. „Ich bin übrigens Naruto“, meinte er und hielt ihr seine Hand hin.   „Ichigo“, stellte sie sich vor und schüttelte seine Hand, „Freut mich, dich kennenzulernen, Naruto.“   „Gleichfalls!“ Naruto lächelte sie an. Er lernte immer gerne neue Menschen kennen und Ichigo schien besonders nett zu sein, deswegen freute er sich umso mehr, dass sie ihn angesprochen hatte. „Bist du alleine hier?“   „Nein, ich bin mit ein paar Freunden hier“, erwiderte sie und schüttelte den Kopf, „Ich bin zu ihrem Butler degradiert worden. Was ist mit dir?“   „Heh, genauso.“ Grinsend rieb sich Naruto über die Nase. „Ich bin hier, um ein paar Getränke zu holen.“ Er warf einen Blick über seine Schulter, um nachzusehen, wann er endlich seine Bestellung abgeben konnte. Es sah so aus, als hätte der Barkeeper im Moment nichts zu tun, also winkte ihn Naruto flink zu sich und bestellte zwei Biere.   „Kommt sofort.“ Der Barkeeper nickte ihm zu und griff nach zwei Gläsern.   Naruto drehte sich um, damit er sich wieder um seine neue Bekanntschaft kümmern konnte. „So… Wie alt bist du denn, Ichigo?“   „Ich bin 27“, antwortete sie und spielte nervös mit ihrem Haar herum, „Und du?“   „22“, sagte Naruto, während er schon einmal das Geld aus seiner Hosentasche holte, „Ich werd aber bald 23.“   „Bald?“ Ichigo legte den Kopf schief. „Wann ist bald?“   „Äh, im Oktober. Moment.“ Naruto drehte sich wieder um, als ihm seine zwei Biere gebracht wurden und gab dem Barkeeper das Geld. Er bedankte sich und nahm dann die Bestellung des nächsten Gastes auf.   „Oktober?“ Ichigo lachte. „Das sind doch noch vier Monate, also so bald ist das nicht.“   „Mir kommt’s irgendwie bald vor, weiß auch nicht.“ Naruto rieb sich den Nacken. „Kommst du aus der Nähe? Ich hab dich bis jetzt noch nie hier gesehen.“   Ichigo war ihm sehr sympathisch und sie waren auf einer Wellenlänge, weswegen bald ein richtiges Gespräch zwischen ihnen entstand und die Zeit wie im Fluge verging. Naruto bekam gar nicht mit, dass schon über eine halbe Stunde vergangen war, seitdem er den Tisch verlassen hatte, deswegen war er auch umso überraschter, als Sasuke plötzlich neben ihm stand.   „Oh, hey!“, sagte er verwundert und blinzelte langsam, „Was machst du denn hier?“   „Die Frage ist wohl eher, was du hier machst.“ Sasuke warf Ichigo einen eisigen Blick zu und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir warten schon seit fast vierzig Minuten auf dich.“   „Was, echt?!“ Geschockt riss Naruto die Augen auf und zog eine Grimasse. „Fuck, sorry! Ich hab überhaupt nicht auf die Zeit geachtet…!“   „Ja, das haben wir gemerkt.“ Sasuke verengte die Augen und trommelte mit den Fingern gegen seinen Oberarm. „Also? Können wir zurück, hast du die Getränke?“   „Äh, jepp.“ Naruto rieb sich über den Nacken und wandte sich an Ichigo. „Heh, sorry, aber wie du hörst werd ich bereits vermisst.“   „Kein Problem, meine Freunde haben bestimmt auch schon eine Vermisstenanzeige aufgegeben.“ Sie lachte leise und legte ihre Hand auf seinen Oberarm. „Aber hey, vielleicht können wir uns ja nochmal treffen, wenn du magst?“   Naruto öffnete den Mund um zu bejahen, doch Sasuke kam ihm zuvor: „Nein, könnt ihr nicht.“   Der Blonde biss sich auf die Zunge, während Ichigo überrascht blinzelte. „Wieso das denn?“, fragte sie unsicher nach, „Naruto kann doch für sich selbst entscheiden oder nicht?“   „Nein.“ Sasuke knirschte mit den Zähnen und legte einen Arm um Narutos Schultern. „Nicht, wenn es mein Mann ist, den du da gerade anbaggerst.“ Er gab dem überraschten Naruto demonstrativ einen Kuss auf den Mund.   „Oh…“, sagte Ichigo langsam und sah zwischen ihnen und hin und her, dann errötete sie und legte sich peinlich berührt eine Hand ins Gesicht. „Oh, ihr seid… Ihr seid… Oh Gott, das tut mir schrecklich leid!“   „Ach was, das hast du ja nicht riechen können.“ Verlegen kratzte sich Naruto an der Wange. „Sorry deswegen.“   „Nein, nein, ich muss mich entschuldigen!“ Ichigo kaute an ihrer Unterlippe herum und traute sich nicht mehr, ihnen in die Augen zu sehen. „Es tut mir wirklich leid, wirklich!“   „Kein Ding, Ichigo.“ Lächelnd legte Naruto ihr eine Hand auf die Schulter. „Aber ich find dich echt nett, also vielleicht können wir ja Handynummern austauschen und uns einfach so mal-“   „Nein“, unterbrach Sasuke ihn und drückte ihm eins der Biergläser grob in die Hand. „Und jetzt komm zurück an den Tisch, Kiba wartet schon sehnsüchtig auf sein Getränk.“   Naruto fluchte leise, als etwas des Biers über den Gläserrand schwappte und über seine Finger lief. Er warf Ichigo ein entschuldigendes Lächeln zu und folgte Sasuke, der das andere Glas Bier hielt, zurück zu ihrem Tisch.   „Alter, wo warst du?!“ Kiba runzelte die Stirn, als er ihn erblickte und nahm das Glas von Sasuke an. „Du bist fast eine Stunde lang weg gewesen!“   „Er hat geflirtet“, antwortete Sasuke und setzte sich mit grimmiger Miene auf die Bank.   „Ich hab nicht geflirtet“, stritt Naruto ab und nahm eine Serviette, um sich die Finger zu trocknen, „Ich hab nur ein nettes Mädel kennengelernt und hab mich ein wenig mit ihr unterhalten.“   „Ohh!“ Kiba gab ein Pfeifen von sich, während Sakura ihn mit einem entrüsteten „Naruto!“ schlug.   „Das war echt kein Flirten!“, verteidigte sich Naruto murrend und rieb sich den schmerzenden Arm, „Wirklich.“   Sasuke grunzte nur und drehte den Kopf zur Seite. Naruto seufzte leise und beugte sich zu ihm. „Hey“, sagte er leise und legte seine Hände auf Sasukes Knie, „Das war echt kein Geflirte, Baby. Zumindest nicht von mir aus.“   Sasuke brummte nur etwas Unverständliches vor sich hin und verschränkte die Arme vor der Brust.   „Nicht eingeschnappt sein“, murmelte Naruto und rieb mit seiner Nase sanft gegen seine Wange, „Da ist echt nichts gewesen, Sasuke, wirklich. Also sei bitte nicht sauer auf mich, okay?“   Er konnte sehen, wie sich die Muskeln in Sasukes Hals anspannten, und lächelte erleichtert, als Sasuke mit einem langgezogenen Seufzen den Kopf in seine Richtung drehte.   Naruto küsste ihn, zuerst seine Ober- und dann seine Unterlippe. „Lieb dich“, murmelte er gegen seinen Mund und lehnte sich zurück, um etwas von seinem Bier zu trinken.   Sasuke erwiderte nichts, aber dafür legte er seine Hand auf Narutos Oberschenkel und das war für ihn Zeichen genug um zu wissen, dass zwischen ihnen wieder alles in Ordnung war. Naruto legte eine Hand auf seinen Mund und lächelte.   Er würde es niemals laut zugeben, aber er fand es verdammt niedlich, wenn Sasuke seinetwegen eifersüchtig wurde. Es war einfach ein… Ja, ein schönes Gefühl zu wissen, dass sein Partner ihn mit niemanden teilen und ganz für sich allein haben wollte.   Bei Sasuke waren es immer die Gesten, die Naruto zeigten, wie viel er ihm bedeutete, während er selbst eine Person war, die ihre Zuneigung auch oft mit Worten ausdrückte, etwas, das Sasuke so gut wie nie tat.   Sasuke hatte ihm auch noch nie gesagt, dass er ihn liebte, während Naruto das schon mehrmals getan hatte. Aber das war schon okay, denn bei solchen Aktionen wie der von eben konnte Naruto sehen und spüren, dass Sasuke ihn auch liebte.   „Ich hab echt Bock auf Tanzen“, meinte Naruto und ließ seine linke Hand unter den Tisch fallen, um sie auf Sasukes zu legen und ihre Finger miteinander zu verschränken, „Wer von euch macht mit?“   „Ich, Mann!“, rief Kiba sofort aus und auch Sakura stimmte mit einem enthusiastischen Nicken zu, während Sasuke als einziger mit einem stummen Kopfschütteln ablehnte.   „Hey, wieso das?!“ Naruto zog einen Schmollmund und setzte seinem besten Hundeblick auf. „Ich will mit dir tanzen, Sas! Ohne jemanden zu haben, an dem ich mich reiben kann, ist das voll scheiße!“   „Weil ich nicht tanzen will oder werde.“ Sasuke seufzte leise und griff nach Narutos Bier, um sich einen Schluck zu gönnen. „Außerdem muss ja eh einer auf die Getränke und die Wertsachen aufpassen.“   Naruto sah zu Kiba und Sakura herüber, die sich schon erhoben. Er stand ebenfalls auf. „Komm schon“, versuchte er es weiter und legte seine Hände auf Sasukes Schultern, „Nur ganz kurz! Nur… Fünf Minuten oder so, also bitte!“   „Ich hab nein gesagt und dabei bleibt es auch.“ Sasuke gab ihm einen Klaps auf den Hintern. „Und jetzt verzieh dich und tanz.“   „Keine Sorgen, Sasuke-kun.“ Mit einem Lächeln verhakte sich Sakura bei Naruto und zog ihn an ihre Seite. „Ich werd darauf achten, dass der Trottel nichts Dummes macht und ihn niemand zu nah kommt.“   Sasuke nickte mit einem dankbaren Brummen.   „Also bis dann! Und danke fürs Aufpassen!“ Sakura lächelte ihm zu und zog Naruto in Richtung Tanzfläche, Kiba dicht auf ihren Fersen.   „Ich hasse es, dass er sich selbst immer so ausgrenzt“, meinte Naruto seufzend, während sie sich auf der Suche nach einem relativ ruhigen Eckchen durch die Menge kämpften.   „Das ist schon schade, aber du solltest seinen Willen akzeptieren und nicht versuchen, ihn zu überreden“, sagte Sakura.   „Ja, stimmt auch wieder…“ Mit einem schiefen Grinsen wuschelte sich Naruto durchs Haar und fing an, seine Hüften zum Takt der Musik zu bewegen.   Es war voll und stank nach Schweiß und billigem Parfüm auf der Tanzfläche, aber dennoch hatten die drei Freunde einen Mordsspaß, als sie anfingen, zu der aus den Lautsprechern dröhnenden Musik zu tanzen. Zumindest anfangs waren sie nur zu dritt, bis nach einiger Zeit ein Typ zu ihren Grüppchen kam.   Sakura errötete leicht, als der Kerl sie antanzte, während Naruto und Kiba laut klatschten und grölten. Sakura sah sie böse an, widmete sich dann aber wieder dem attraktiven Kerl und presste sich leicht an ihn.   Naruto beobachtete sie mit einem Lächeln und warf mit einem Jubelschrei einen Arm in die Luft, als einer seiner absoluten Lieblingssongs zu spielen anfing. Es dauerte nicht lang, bis sein blondes Haar in seinem Gesicht zu kleben begann und er den Schweiß auf seinem ganzen Körper spüren konnte.   Irgendwann verlor er Sakura und ihren Verehrer in dem Gewusel aus den Augen und dann waren es schließlich nur noch Kiba und er. Da sie beide sehr gutaussehende Männer waren dauerte es nicht lange, bis sich irgendwelche Frauen an sie pressten und rieben, doch die beiden Jungs wichen ihren Annäherungsversuchen aus.   Naruto hatte keine Ahnung, wie lang er schon auf der Tanzfläche war und sich die Seele aus dem Leib tanzte, doch nach einiger Zeit wurde seine Kehle staubtrocken und er musste immer wieder an Sasuke denken, also sagte er Kiba Bescheid, dass er wieder zurückgehen würde und machte sich auf den Weg zu ihrem Tisch.   Sasuke war mit seinem iPhone beschäftigt, als er an ihrem Tisch ankam. „Hey“, sagte er mit einem Lächeln und küsste seine Schläfe, bevor er sich neben Sasuke setzte, „Hast du mich vermisst?“   „Es war schön ruhig ohne dich“, erwiderte Sasuke, ohne den Blick vom Display seines Handys zu nehmen. Er tippte ein paarmal auf dem Touchscreen herum und steckte es dann wieder in seine Tasche. Er rümpfte die Nase. „Du stinkst.“   Naruto, der gerade gierig sein Bier herunter kippte, schnaubte. „Danke“, sagte er und leckte sich einen Tropfen vom Mundwinkel, „Sehr liebenswürdig von dir.“ Er stellte das Glas wieder auf den Tisch.   Sasuke summte leise und streckte die Hand aus, um Naruto ein paar feuchte Haarsträhnen von der Schläfe zu streichen. „Du bist ganz verschwitzt.“   „Ich war ja auch tanzen.“ Naruto schnappte nach seiner Hand und presste sie leicht gegen seine Lippen. „Hey. Wollen wir nachher Sex haben, wenn wir nachhause kommen?“   Sasuke blinzelte überrascht und Naruto konnte spüren, wie seine Finger zuckten. „Mh?“, fragte er nach und küsste seine Fingerknöchel, „Wollen wir?“   Naruto beobachtete, wie sich Sasukes Adamsapfel beim Schlucken bewegte. Er leckte sich über die Lippen und biss sich kurz in die untere. „Okay“, sagte er.   „Gut.“ Naruto küsste seinen Handrücken und ließ seine Hand dann los. „Tanzen macht mich irgendwie immer so scharf, heh.“   „Mh“, machte Sasuke nur und ließ seine Zunge mehrmals über seine Oberlippe gleiten. „Wo sind die anderen?“   „Noch tanzen“, antwortete Naruto, während er sein Handy rausholte, „Sakura-chan ist von so einem Adonis angetanzt worden, hehe. Ich bin gespannt, ob aus den beiden was wird.“   Sasuke brummte als Antwort nur. Sie unterhielten sich einige Minuten lang, in denen Naruto noch einmal in voller Ausführlichkeit über seine verhauene PIM-Klausur sprach, bis plötzlich der breit grinsende Kiba angerannt kam.   „Ey, Naruto!“, meinte er aufgeregt und griff nach seinem Oberarm, um ihn hochzuziehen, „Ich hab einen alten Bekannten getroffen, komm mal mit!“   „Was zur Hölle, Kiba!“ Naruto fluchte, als er grob mitgezerrt wurde und rief dem irritierten Sasuke zu, dass er gleich wieder da sein würde. „Wen hast du denn getroffen, dass du dir gleich in die Hose pisst vor Freude?“   Kiba warf ihm ein wölfisches Grinsen zu. „Akito, Alter.“   Naruto riss die Augen auf und erwiderte dann das Grinsen. Akito…! Der Kerl war eine Stufe über ihnen in der Konoha High gewesen und hatte sie damals immer mit Gras versorgt, als er und Kiba noch regelmäßig gekifft hatten.   Inzwischen hatte er schon seit über drei Jahren keinen Joint mehr gehabt, aber da die letzte Woche wirklich stressig gewesen war, hätte er nun nichts gegen ein Tütchen Gras einzuwenden gehabt.   „Meinst du, der hat etwas Gras für uns?“, fragte Naruto seinen Freund grinsend.   Kiba lachte laut und schlug ihm auf den Rücken. „Hoff ich doch, Mann!“   Sie trafen Akito und hielten ein wenig Smalltalk mit ihm, bevor sie ihn schließlich nach Gras fragten. Akito hatte glücklicherweise etwas dabei, also kauften sie sich beide jeweils ein Tütchen und verabschiedeten sich dann wieder von ihm.   „Geil, ich hab echt ewig nicht mehr gekifft!“, meinte Naruto aufgeregt, während er das frisch gekaufte Tütchen von allen Seiten betrachte und dann mit einem glücklichen Seufzen an seine Brust drückte.   „Ich auch nicht, aber ich hab jetzt echt Bock drauf!“   Als sie bei ihrem Tisch ankamen saß Sakura wieder bei ihnen. „Oh, hey! Schon so früh wieder zurück, Sakura-chan?“ Naruto küsste ihre Wange und setzte sich neben Sasuke.   „Jepp. Der Typ ist ein Arschloch gewesen.“ Sakura seufzte niedergeschlagen und stützte ihr Gesicht mit einer Hand ab. „Er hat eine Freundin und wollte mich nur für einen flotten Dreier haben.“   „Oh, okay.“ Naruto verzog das Gesicht und tätschelte ihr die Schulter. Dann drehte er sich mit einem fetten Grinsen zu Sasuke und hielt ihm das Tütchen Gras vor die Nase. „Guck mal, was ich da geiles hab!“   „Gras?“ Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe und nahm das Tütchen, um es zu betrachten. „Du rauchst Gras?“   „Hab ich früher, aber inzwischen hab ich das schon seit Jahren nicht mehr gemacht“, erwiderte Naruto und nahm es wieder an sich, um es in seine Hosentasche zu stopfen. „Aber ich hab irgendwie voll Bock drauf, deswegen hab ich es einem alten Kumpel von mir abgekauft.“   „Ah“, machte Sasuke nur.   Naruto fiel auf, wie erschöpft er wirkte. „Bist du müde?“, fragte er nach und strich ihm sanft eine Strähne hinters Ohr, „Du siehst ziemlich kaputt aus.“   Sasuke summte leise und schloss die Augen. „Ein wenig, ja.“   „Hm.“ Naruto warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Es ist schon nach Mitternacht, wollen wir gehen?“   Sasuke öffnete die Augen einen Spalt breit und sah ihn an. „Ja.“   „Okay.“ Naruto lächelte ihn an und erhob sich. „Also, Leute. Sasuke und ich verschwinden dann mal.“   „Was, so früh?“ Kiba zog die Augenbrauen zusammen und holte seine Zigaretten heraus. „Jetzt schon?“   „Die Woche war hart und Sasuke und ich sind ziemlich kaputt“, erklärte Naruto und rieb sich den Nacken, „Außerdem will ich gern mein frisch gekauftes Gras ausprobieren und das kann ich schlecht in der Wonderbar. Kiffen ist schließlich immer noch illegal und außerdem muss ich eh noch Papers zum Drehen kaufen.“ Kiba nickte und zündete seine Zigarette an. „Okay. Ich glaub, wir bleiben auch nicht mehr allzu lange.“ Er nahm einen Zug von seiner Kippe und stand auf, um Naruto in eine flüchtige Umarmung zu schließen. „Wir sehen uns dann am Montag, Blondie.“ „Jepp, bis dann und grüß Hinata von mir.“ Naruto schlug ihm ein paarmal freundschaftlich auf den Rücken und verabschiedete sich dann von Sakura. „Der Abend ist echt lustig gewesen, müssen wir unbedingt bald wiederholen.“ „Oh ja, das stimmt.“ Sakura lächelte und zögerte kurz, bevor sie Sasuke umarmte. „Es war schön, dich mal wiederzusehen, Sasuke-kun.“ Sasuke erstarrte für einen Moment, erwiderte die Umarmung dann aber zaghaft. „Gleichfalls.“ „Also bis dann, Leute!“ Naruto winkte ihnen zu und machte sich mit Sasuke an seiner Seite auf den Weg nach draußen. Glücklicherweise gab es in der Nähe des Clubs einen Kiosk, der bis spät in der Nacht geöffnet hatte, also besuchten sie diesen flink, kauften sich ein paar OCB Papers und machten sich danach auf den Weg nachhause.   ~ xXx ~   „Ahh.“ Mit einem Stöhnen ließ sich Naruto mit dem Rücken auf Sasukes Sofa plumpsen, die Arme über seinem Kopf ausgestreckt. „Endlich zuhause.“   „Es ist immer noch mein Zuhause“, erinnerte ihn Sasuke daran, während er in die Küche ging und Kirbys fast leeren Wassernapf auffüllte.   „Ach was, Partner teilen sich doch alles.“ Grinsend winkte Naruto mit der Hand ab und beobachtete ihn bei seinem Tun. „Wo ist Kirbylein?“   „Woher soll ich das wissen? Ich bin auch gerade erst nachhause gekommen“, erwiderte Sasuke schnaubend, „Aber falls er hier ist, dann liegt er wahrscheinlich in meinem Zimmer herum.“   „Mh“, machte Naruto und streckte sich, „Ich würd ihn gern sehen, aber ich bin viel zu faul, um aufzustehen.“   „Hn. Du musst deine Prioritäten setzen.“ Sasuke kam auf ihn zu und setzte sich mit einem Seufzen neben ihn aufs Sofa. „Entweder herumliegen oder Kirby.“   „Geht nicht beides?“ Naruto sah ihn mit großen Augen an. „Kannst du Kirby nicht holen und zu mir bringen?“   „Nein“, erwiderte Sasuke und zog den Couchtisch näher an sich heran, damit er die Füße darauf platzieren konnte, „Kann ich nicht.“   „Meh.“ Naruto rollte sich auf den Bauch und betrachtete ihn. „Willst du schon schlafen?“, fragte er Sasuke und legte eine Hand auf sein Bein, um ein oranges Katzenhaar von seiner dunklen Jeans zu zupfen.   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich bin nicht wirklich müde“, gab er zu und strich sich die Haarsträhne aus den Augen, „Du?“   „Auch nicht.“ Naruto legte sein Kinn auf seinen Oberschenkel und ließ seinen Blick durch das Wohnzimmer streifen. „Ich glaub, ich probiere das Gras aus.“ Mit einem Ächzen richtete er sich auf und holte das Tütchen hervor. „Stört es dich, wenn ich hier einen Joint rauche?“   Sasuke presste die Lippen zusammen. „Wenn es nur einer ist und wir danach sofort lüften, um den Geruch wegzubekommen, dann nicht.“   „Okay, danke.“ Naruto küsste seinen Mund und stand auf. „Wir können uns den Joint auch teilen, wenn du magst.“   „Nein, danke.“ „Kay, dann nicht. Aber Angebot steht“, meinte Naruto geistesabwesend und holte das Tütchen Gras und die Papers heraus. „So. Mal gucken, ob ich das hinkriege.“ Er leckte sich über die Lippen und verteilte das Gras mit vor Konzentration gerunzelter Stirn auf den Papers. Er war ehrlich gesagt noch nie besonders begabt im Drehen von Joints gewesen und das sah man auch. Aber solange der Joint hielt und er sein Gras rauchen konnte war ihm eigentlich auch ziemlich egal, dass sein Joint keinen Schönheitspreis gewinnen würde. „Heh, okay.“ Grinsend tastete Naruto seine Taschen ab und fluchte dann. „Oh fuck, ich hab kein Feuerzeug. Hast du eins da?“ Sasuke zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. „Müsste ich eigentlich“, meinte er langsam, „Wenn ich mich nicht täusche, dann müsste es im Schrank sein.“ „Ich seh mal nach.“ Naruto erhob sich und ging zum Schrank. Er öffnete mehrere der Schubladen und gab ein triumphierendes „Aha!“ von sich, als er ein schlichtes, schwarzes Feuerzeug fand. „Hah, super.“ Er steckte sich den Joint zwischen die Lippen, musste ein paarmal am Rädchen des Feuerzeugs drehen, bis eine Flamme erschien und zündete sich damit den Joint an. Er stöhnte, als er den Geschmack von Cannabis in seinem Mund schmeckte und nahm einen tiefen Zug. „Scheiße“, meinte er mit gesenkten Lidern und beobachtete, wie der Rauch beim Sprechen seine Lippen verließ und in die Luft stieg, „Das Zeug ist echt gut.“   Er schob sich den Joint zwischen die Lippen und machte es sich wieder auf dem Sofa bequem, wobei er seinen Kopf in Sasukes Schoß legte. Er schloss die Augen, als er einen erneuten Zug nahm und ließ den Rauch für mehrere Sekunden in seinen Lungen.   „Es tut echt gut, nach Ewigkeiten mal wieder kiffen zu können“, sagte er und öffnete seine Augen einen Spalt breit.   „Hn“, machte Sasuke nur, „Pass auf, dass du nichts in Brand setzt.“   Naruto lachte leise und winkte ab. „Keine Sorge“, meinte er beschwichtigend. „Mach ich schon nicht.“   „Gut.“ Sasuke legte die Hand auf seine Stirn und strich ihm die Haare aus den Augen.   Naruto beobachtete ihn mit einem Lächeln. „Hast du schon einmal Gras geraucht?“, wollte er neugierig wissen, „Du bist überraschend gelassen, was die Sache angeht. Ich dachte, du würdest voll den Terror machen oder so.“   „Wieso sollte ich das?“ Sasuke zwickte ihm in die Nase und hielt ihm für einen Moment die Nasenlöcher zu. „Du bist alt genug ,um selbst entscheiden zu können, ob du wirklich Cannabis rauchen willst oder nicht.“   Naruto schnaufte lauthals, als Sasuke die Finger von seinen Nasenflügeln nahm und ihn wieder Atmen ließ. „Du hast meine erste Frage nicht beantwortet, Sasuke. Hast du schon einmal gekifft?“   „Hab ich.“ Sasuke nickte. „Ein paarmal sogar, aber es ist nie wirklich mein Ding gewesen.“ Er zuckte mit den Schultern.   „Echt nicht?“ Naruto sah ihn überrascht an. „Mich entspannt das immer total, besonders nach stressigen Tagen. Früher hab ich das echt oft konsumiert, mehrmals die Woche.“   „Wieso hast du aufgehört?“, fragte Sasuke ihn.   „Weiß nicht.“ Naruto zuckte mit den Schultern und schob den Joint wieder zwischen seine Lippen. „Ich bin nach der Schule nicht mehr so leicht ran gekommen und da ich eh nicht abhängig war und der Konsum auf die Dauer ziemlich teuer ist, hab ich’s einfach gelassen.“   Sasuke summte leise. „Verstehe.“   Naruto öffnete den Mund leicht und atmete langsam aus. „Aber jetzt nach Jahren mal wieder Gras zu rauchen tut echt gut.“ Er leckte sich über die Lippen und hielt Sasuke den Joint vor die Nase. „Sicher, dass du nicht auch mal willst? Das Zeug ist echt gut, glaub mir.“   Sasuke seufzte leise, nahm den ihn angebotenen Joint aber doch an, um einen Zug davon zu nehmen. Naruto beobachtete, wie sich seine Wangen beim Inhalieren aushöhlten und nahm den Joint wieder zurück.   „Gut, oder?“   Sasuke pustete den Rauch langsam aus. „Ich kann das schwer beurteilen“, meinte er und befeuchtete sich die Lippen, „Aber scheint nicht schlecht zu sein, ja.“   „Heh.“ Naruto lächelte ihn an und schloss dann entspannt die Augen. „Hey, hast du mitbekommen, dass Paramore bald hier in Konoha ein Konzert geben?“   „Hab ich“, bestätigte Sasuke nickend, „Anfang August war das, wenn mich nicht alles täuscht.“   „Mhmh.“ Naruto summte zustimmend. „Wollen wir da vielleicht zusammen hin? Ich mein, es ist schon was länger her, seitdem wir zusammen auf einem Konzi waren und ich würd die Band echt gerne live sehen.“   „Du würdest Hayley gerne live sehen“, korrigierte Sasuke ihn und schnipste ihm gegen die Stirn, „Weil du auf sie stehst.“   Naruto musste lachen. „Schon“, gab er grinsend zu, „Aber sie ist halt echt süß. Ich mag ihre Zahnlücke.“   „Hn“, machte Sasuke, „Ich lass dich sicherlich nicht alleine auf ein Paramore Konzert. Ich kenn meinen Idioten doch, du würdest irgendwann nackt auf die Bühne springen und ihr einen Heiratsantrag machen.“   Naruto musste erneut lachen, besonders, als er die Eifersucht in Sasukes Stimme hörte, und verschluckte sich am Rauch. „Ich mag sie“, sagte er und strich sich die Tränen aus den Augen, „Aber dich mehr, also keine Sorge.“   „Solltest du auch.“   Naruto lächelte und dann schwiegen sie. Es war ein angenehmes Schweigen und eins, in dem sie einfach nur die Nähe des Anderen genossen. Sasuke hatte irgendwann die Hand in seinen Schopf gelegt und spielte nun gedankenverloren mit den blonden Strähnen herum, während Naruto sich an seiner Aufmerksamkeit ergötzte und ab und an an seinem Joint zog.   „Ich muss gerade voll an meine Schulzeit in der Konoha High zurückdenken“, meinte Naruto plötzlich und schlug langsam die Lider auf, „An die ganze Scheiße, die Kiba und ich damals gemacht haben.“   „Oh?“ Sasuke zog überrascht eine Augenbraue in die Höhe.   „Mhm.“ Naruto summte leise und starrte an das brennende Ende seines Joints. „Ich bin damals ein wirklich böser Junge gewesen.“ Er grinste Sasuke an.   Mit einem neugierigen Funkeln in den dunklen Augen zog Sasuke an einer Strähne. „Erzähl mir davon.“   „Ich weiß nicht…“ Naruto ließ seine Zunge über seine trockenen Lippen gleiten. „Wir haben damals echt illegale Scheiße gebaut und so. Heh. Nicht, dass du mich dafür nachher anzeigst.“   Sasuke schnaubte und umfasste sein Gesicht mit beiden Händen. „Naruto“, sagte er und seine Stimme war leise und klang überraschend sexy „Erzähl mir davon.“   Naruto schloss die Augen, als Sasuke sich herunter beugte und seine Lippen küsste. „Okay“, sagte er und ließ die Augen geschlossen, während er den Joint zu seinem Mund führte, „Kiba und ich sind so, äh… Sechzehn… Sechzehn oder siebzehn Jahre alt gewesen, als wir in unsere… Ja, ich nenn es immer Rebellenphase, gewesen sind.“   Sasuke gab ein amüsiertes Prusten von sich. „Aha?“   „Ja. Wir haben echt den unterschiedlichsten Mist gemacht.“ Naruto zog an seinem Joint. „Wir haben harmlose Sachen gemacht wie Graffiti sprühen und gegen Lehrer pöbeln und so, aber auch krassere Dinge.“ Er öffnete langsam die Augen und blickte Sasuke an.   „Was war das krasseste, das ihr gemacht habt?“, wollte Sasuke wissen.   „Wir haben mit siebzehn ein Auto geknackt und damit eine Rundfahrt gemacht“, antwortete Naruto, die Lippen zu einem fetten Grinsen verzogen, „Das war ziemlich geil.“   „Das war ziemlich leichtsinnig und bescheuert“, verbesserte Sasuke ihn und schnipste ihm gegen die Stirn.   Naruto lachte leise und schnappte sich Sasukes Hand. „Ja, das wahrscheinlich auch“, murmelte er und presste seine Lippen leicht gegen Sasukes Handrücken, bevor er ihre Finger ineinander verschränkte und auf seiner Brust ablegte.   Sasuke summte. „Was habt ihr sonst noch gemacht?“   Naruto stieß den Rauch langsam aus seiner Nase aus. „Äh, randaliert zum Beispiel“, zählte er auf, „Geklaut haben wir auch. Aus Supermärkten, Elektrofachmärkten, Alkohol von der Tankstelle und das ganze Programm.“   „Hmm.“ Sasuke legte seine freie Hand unter Narutos Kinn und neigte seinen Kopf so noch mehr in den Nacken. „Du bist wirklich ein böser Junge gewesen.“   „Ich weiß.“ Naruto schloss kurz die Augen, als Sasuke ihn küsste und nahm dann einen letzten Zug von seinem Joint, ehe er ihn auf dem Couchtisch ausdrückte, was ihm einen vernichtenden Blick einbrachte. „Sorry“, entschuldigte er sich mit einem schiefen Grinsen.   Sasuke brummte leise und stand auf, um den Joint in den Mülleimer zu werfen. Naruto beobachte ihn ein paar Sekunden lang, bis sein Blick auf das restliche Tütchen Gras auf dem Tisch fiel. „Irgendwie hätte ich Bock auf noch einen Joint“, meinte er und leckte sich über die Lippen.   „Übertreib nicht“, sagte Sasuke und kam wieder zurück ins Wohnzimmer. Er blieb vor dem Sofa stehen, zögerte kurz und ging stattdessen zum Fernseher, um ihn und seine Playstation 3 anzuschalten. „Vergiss nicht, dass du auch einiges an Bier getrunken hast und sich Alkohol und Cannabis nicht allzu gut verstehen.“   „Stimmt…“ Naruto zog eine Grimasse und legte seine Hand auf seinem rumorenden Bauch. „Daran hab ich gar nicht gedacht, fuck. Ich hab einen ziemlich schwachen Magen, hoffentlich kotz ich später nicht…“   „Das will ich für dich aber auch hoffen.“ Sasuke warf ihm einen warnenden Blick zu und setzte sich wieder neben Naruto aufs Sofa.   Der Blonde verlor keine Zeit und legte seinen Kopf sofort wieder in Sasukes Schoß. „Was zockst du?“, fragte er neugierig nach und legte seine Wange auf Sasukes Oberschenkel, damit er zum Fernseher blicken konnte.   „Assassin’s Creed III.“   „Ah, geil!“ Naruto grinste breit. „Hast du nochmal weiter gezockt, seitdem ich das letzte Mal hier war?“   „Ein wenig“, antwortete Sasuke und strich sich das Haar aus dem Gesicht, „Aber nicht viel.“   „Okay, cool.“ Naruto kuschelte sich näher an seinen Freund und beobachtete dann gebannt, wie Sasuke den Spielcharakter namens Connor Kenway steuerte und das alte New York City während der Amerikanischen Revolution erkundete.   Je mehr Zeit verging, desto träger wurden Narutos Lider, bis er die Augen schließlich kurz schloss, um sich ein wenig auszuruhen. Er lauschte den Klängen des Spiels und Sasukes regelmäßigem Atem, bis die Geräusche immer dumpfer wurden und er gar nichts mehr hörte.   Das nächste, was er wusste, waren zwei Hände, die sein Gesicht hielten und ein Paar trockener Lippen, die sich auf seinen Nasenrücken pressten. „Hey“, hörte er Sasuke leise sagen, „Schläfst du?“   „Nein, natürlich nicht!“, wollte Naruto sagen, allerdings hörten sich seine Worte nach einem unverständlichen Brabbeln an, also räusperte er sich und versuchte es nochmal.   Sasuke schnaubte leise und als Naruto seinen warmen Atem über seine Wangen streichen spürte, schlug er blinzelnd die Augen auf. Er erschrak leicht, als er sah, wie nah ihm Sasuke gerade war, lächelte dann aber. „Hi.“   Sasuke küsste als Antwort nur schweigend seine Lippen. Es war nur ein kurzer Kuss, ein vielleicht eine Sekunde langes Aufeinanderpressen ihrer Münder, aber dennoch fingen Narutos Lippen an angenehm zu kribbeln, so wie sie es nach jedem Kuss taten.   Selbst nach mehreren Monaten Beziehung war jeder Kuss noch besonders für Naruto und genoss jeden so sehr, als ob es ihr erster wäre.   „Mmh.“ Naruto stöhnte leise, als er die Beine ausstreckte und sah zum Fernseher. Der Bildschirm und auch die Spielkonsole waren bereits aus. „Wie spät ist es?“, wollte er mit gerunzelter Stirn wissen.   „Kurz nach halb drei“, antwortete Sasuke ihm.   „Oh.“ Naruto blinzelte überrascht. Als er das letzte Mal auf die Uhr gesehen hatte war es Viertel vor zwei gewesen, also musste er tatsächlich ein wenig gedöst haben. Hmm. Lag wahrscheinlich am Joint, Gras machte ihn immer ein wenig schläfrig.   Einige Zeit lang saßen sie einfach nur schweigend da, bis Sasuke plötzlich mit einem hörbaren Zittern ausatmete und seinen Kopf nach unten neigte, bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Naruto schloss ein Auge, als eine von Sasukes langen Haarsträhnen sein Gesicht kitzelte und strich sie seinem Freund hinters Ohr.   „Hey, Naruto…“, fing Sasuke langsam an, die Stimme kaum lauter als ein Wispern und die Augen geschlossen. Er leckte sich mehrmals über die Unterlippe, ein Zeichen dafür, dass er sehr nervös sein musste.   Naruto legte seine Hände auf Sasukes Hinterkopf und verschränkte seine Finger. „Ja?“, fragte er mit vor Neugierde nur so strahlenden Augen nach.   Sasuke schluckte und Naruto konnte sehen, dass er mit sich und den nächsten Worten kämpfte, also gab Naruto ihm die Zeit, die er benötigte, und spielte stattdessen mit seinem Haar herum; ein Versuch, ihn zu beruhigen.   „Naruto…“ Sasukes Hände wanderten von Narutos Gesicht zu seinem Oberkörper herunter. Er rieb mit dem Handballen mehrmals über Narutos Brust, bevor er die Finger leicht in sein weißes Shirt krallte. „Wann, denkst du, bist du bereit dafür, unsere… Unsere Rollen mal zu tauschen und dich von mir…“   Er verstummte leise, aber er musste auch nicht weiter sprechen, denn Naruto wusste ganz genau, wovon er sprach. Von Sex und davon, dass er Naruto mal dominieren wollte und nicht umgekehrt. „Ähm…“, machte Naruto unbeholfen und biss sich auf die Unterlippe.   Sasuke atmete hörbar aus der Nase aus. „Ich will dich wirklich nicht drängen“, sagte er leise und begann wieder damit, mit den Händen über Narutos Brust zu streichen, „Aber ich werd langsam… Langsam ungeduldig…“   „Oh, äh…“ Naruto wusste ehrlich gesagt nicht so wirklich, was er nun sagen sollte. Klar, es ehrte ihn schon irgendwie, dass sein Körper von Sasuke so begehrt wurde, aber anderseits… Sie redeten hier immer noch davon, dass Sasuke sein Ding in seinen Arsch schieben wollte und dieser Gedanke war ihm immer noch sehr… Befremdlich und vor allem ganz und gar nicht sexy.   „Du machst es einem aber auch nicht leichter, seine Geduld zu bewahren“, meinte Sasuke und öffnete langsam die Augen. Er ließ seine Hand über Narutos Kehle streichen und legte sie auf die Unterseite seines Kinns, um seinen Kopf in den Nacken zu legen. „Mit den ganzen tiefhängenden Hosen, die du immer trägst und die jedes Mal, wenn du dich bückst, deine Arschritze zeigen…“   Naruto senkte die Lider, als Sasukes Daumen über seine Unterlippe strich. „Sie ist… Sie ist ziemlich sexy, huh?“, meinte er und grinste schief, „Meine Arschritze…“   „Ist sie“, bestätigte Sasuke. Für einen kurzen Moment herrschte ein Schweigen, in dem Naruto überlegte, was er zu der ganzen Angelegenheit nun sagen sollte, während Sasuke ihn nur abwartend ansah.   „Ich kann schon verstehen, dass du mich willst“, fing Naruto vorsichtig an, „Ich mein, ich bin echt sexy und hab einen geilen Knackarsch und alles. Ich bin schon ein echt heißer Feger.“   „Und arrogant.“ Schmunzelnd zwickte Sasuke ihm in die Nase.   „Du färbst ab“, meinte Naruto nur und winkte unbeholfen mit der Hand in der Luft herum, „Ich kann dich also verstehen, aber dennoch… Ich weiß nicht, der Gedanke ist einfach… Komisch für mich und ich kann mich irgendwie nicht wirklich damit anfreunden…“   Er zog die Augenbrauen zusammen. „Aber ich denke ehrlich gesagt, dass ich mich nie damit anfreunden kann, weil… Keine Ahnung, ich bin halt nicht schwul und ich steh nicht auf Schwänze in meinem Arsch.“ Er leckte sich über die Lippen und sah vorsichtig zu Sasuke herüber. Den Dunkelhaarigen schienen seine Worte allerdings nicht verletzt zu haben, also fuhr Naruto fort.   „Allerdings hab ich dir versprochen, dass ich es ausprobieren will, weil… Weil es ja du bist und eine Beziehung ein Geben und ein Nehmen ist und ich deine Wünsche wirklich gern erfüllen will.“ Er legte seine Hand auf Sasukes Wange.   „Ich denke, dass ich mich nie dazu bereit fühlen werde, den devoten Part beim Sex zu spielen, deswegen ist es eigentlich relativ egal, ob ich mich morgen von dir ficken lasse oder in einem Jahr. Das Gefühl wird immer gleich sein, wenn du verstehst, was ich meine?“   „Ich verstehe“, sagte Sasuke mit einem Nicken, „Aber ich will auch… Dass du es auch willst.“ Er biss sich auf die Unterlippe.   „Ich will es ja, Sasuke“, versicherte Naruto ihm und richtete sich in eine sitzende Position auf, „Es ist nur… Ich fühl mich nicht bereit dafür, das werd ich wahrscheinlich nie, aber das heißt nicht, dass ich es nicht will…“ Er stöhnte leise und schlang seine Arme um Sasukes Nacken. „Es ist schwer zu beschreiben, ich weiß nicht… Wie ich es sagen soll und so.“   „Ist schon okay, Naruto.“ Sasuke legte die Hände auf seinen Rücken und erwiderte die Umarmung. „Ich weiß schon, wie du das meinst.“   „Gut.“ Naruto stützte sein Kinn auf Sasukes Schultern. „Denn ich will es wirklich probieren.“   Dass sich sein Bauch bei diesem Gedanken auf unangenehme Art und Weise verkrampfte sprach er nicht laut aus. Es war wirklich… Eine komplizierte Angelegenheit. Er wollte nicht wirklich einen Schwanz im Arsch haben, aber er wusste, dass Sasuke es so sehr wollte, also wollte er es irgendwie auch…   Sasuke hatte schließlich auch schon so viele Dinge für ihn getan, also warum konnte er seinem Freund nicht mal einen seiner sehnsüchtigen Wünsche erfüllen? Es war nur ein Penis… Nur ein Penis in seinem Hintern, das war… Es gab schlimmeres, oder?   „Sag es“, murmelte Sasuke, „Ich will… Ich will es aus deinem eigenen Mund hören.“   Naruto leckte sich über die Lippen und presste sie auf Sasukes Ohr. „Sasuke“, wisperte er hinein, „Ich will… Ich will, dass du mich fickst.“   Sasuke krallte die Finger in sein Oberteil und sein Atem überschlug sich. „Naruto…“   Naruto küsste seine Ohrmuschel und lehnte seine Stirn dann mit einem Ächzen gegen Sasukes Schulter. „Irgendwie ist mir schlecht“, meinte er und verzog das Gesicht, „Ich glaub, ich hätte mit dem Kiffen doch bis morgen warten sollen… Ich kann spüren, wie mein Magen rebelliert…“   „Hn“, machte Sasuke, „Dann kannst du heute Nacht auf dem Sofa schlafen.“   „Nein!“ Naruto zog scharf die Luft ein und sah ihn geschockt an. „Das kannst du doch nicht machen, du Bastard!“   „Oh doch, das kann ich.“ Mit einem fiesen Schmunzeln zupfte Sasuke an seinen Haaren herum.   „Penner“, brummte Naruto und lehnte seine Stirn gegen Sasukes, „Sorry, aber ich glaub, das mit dem Sex sollten wir heute lassen. Da würde mein Magen nicht mitspielen.“   Sasuke nickte mit einem Summen. „Okay.“   „Oh, und wegen… Wegen dem Rollentausch.“ Naruto biss sich auf die Unterlippe. „Wir können die ganze Angelegenheit… spontan halten, oder? Ich mein… Also nicht ausmachen, dass ich beim nächsten Mal, wenn wir miteinander schlafen, den devoten Part spiele oder so…“   „Ja, natürlich.“   „Gut.“ Naruto küsste ihn. Sonst würde er wohl nämlich komplett die Lust verlieren, wenn er wüsste, dass er beim nächsten Mal den Arsch hinhalten musste. Das war nämlich ein ziemlicher Lustkiller in seinen Augen, also würde er sich einfach überraschen lassen und wenn Sasuke irgendwann andeuten würde, dass er jetzt gerne ihre Rollen tauschen würde, dann würde Naruto es zulassen.   Sasukes Hände strichen langsam über seinen Rücken und Naruto lachte leise, als sie auf seinem Hintern zum Halt kamen und ihn fest drückten. „Du kannst es wohl schon gar nicht mehr abwarten, huh?“, fragte er mit funkelnden Augen nach.   „Nicht wirklich, nein.“ Sasuke schmunzelte leicht und schob beide Hände unter seine locker sitzende Jeans, um sie auf seinen mit Boxershorts bekleideten Hintern zu legen.   Naruto grinste ihn an. „Du Analsau.“   „Mh, wenn man schwul ist, dann kommt das so mit sich, dass man Anal mag“, erwiderte Sasuke und fing an, seinen Hintern zu massieren.   „Ärsche sind ja auch viel enger als jede Pussy“, meinte Naruto und zuckte leicht zusammen, als Sasukes Zeigefinger in seine Ritze wanderte, „Also kann ich das schon nachvollziehen.“   „Hm, sind die das?“ Sasuke presste seine Lippen auf Narutos Wange. „Ich kann das schlecht beurteilen.“   „Mhmh“, bestätigte Naruto summend und schloss die Augen, als Sasukes Mund zu seinem Kiefer herunterwanderte und saugte, „Ich mein, eine Pussy ist natürlich auch geil und alles, ich steh ja nicht ohne Grund drauf.“ Er schnaubte leise. „Aber dein Arsch fühlt sich besser an als jede Pussy, in der ich jemals war.“    „Hm“, machte Sasuke nur, küsste ein letztes Mal seinen Kiefer und ließ dann von ihm ab. „Schlafen?“, schlug er vor.   Naruto streckte sich mit einem Stöhnen und stand auf. „Schlafen hört sich fantastisch an“, meinte er und wuschelte sich durchs Haar, „Ich versprech dir auch, dass ich nicht kotzen werde, also kann ich in deinem Bett schlafen, oder?“   Sasuke schnaubte leise und machte sich auf den Weg zum Bad. „Du würdest eh kein Nein akzeptieren, ich weiß ja, dass du keine Nacht ohne mich an deiner Seite verbringen kannst.“   Naruto grinste und folgte ihm „Das stimmt, aber nur, weil du so ein guter Teddybär-Ersatz bist!“   „Hn.“ Sasuke schaltete das Licht im Badezimmer an und ging zum Waschbecken. „Ich hoffe, dass du nicht alle deine Teddybären am Morgen mit einer Erektion begrüßt, die sich in ihre Hintern pikst.“   Naruto lachte leise. „Nur dich, Baby“, sagte er und lächelte, als sich ihre Blicke im Spiegel trafen, „Nur dich.“   ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hach, es war echt schön, mal wieder eine richtige Fanfic im Coffee Universum schreiben zu können *A* Gleichzeitig war es aber auch absolut schrecklich D: Einmal, weil ich beim Schreiben einen mega Druck verspürt habe, weil ihr jetzt alle hohe Ansprüche an mich habt und wollt, dass die Fortsetzung mindestens genauso gut wird und vor allem nicht schlechter und ugh…   Ich hab mir da echt einen mega Druck gemacht und meine Beta weiß das auch, wie ich immer rum gejammert hab und mehrmals gesagt hab, ich brech Coffee Break ab, aber tja… Jetzt ist die Fanfic beendet, ich bin doch einigermaßen zufrieden und hoffe, dass ihr das auch sein werdet :3 Danke an , die ich dazu genötigt habe, mir ein Summary zu schreiben!   PIM Klausuren sind wirklich schrecklich, ich bin da auch voll schlecht gewesen D: D: Das Schlimmste war aber, dass wir auf einem normalen Papier scripten mussten oO Das war echt heftig und schwer, aber naja… Bei einem auf-Papier-scripten-Test hab ich eine 2+ gehabt *-*   Und sonst… Ja, ich mag Naruto mit älteren Frauen iwie, ich weiß auch nicht warum x’D Vielleicht, weil er eben so ein Spaßvogel ist und ich mag irgendwie die Idee, dass reifere Frauen ihn deswegen mögen und… Gegensätze und so was eben :b   Außerdem mag ich irgendwie einen kiffenden Naruto… Der kifft in sau vielen meiner FFs, lol x’D Aber Drogen sind natürlich böse, auch Kiffen, also macht das bloß nicht nach D:<   Hmm… Oh, es gibt übrigens eine Umfrage zu Coffee Junkies! Ihr könnt anonym und auch ohne Mitglied bei mexx zu sein abstimmen, welchen Oneshot ihr als nächstes lesen wollt, also macht das auch bitte! http://animexx.onlinewelten.com/umfragen/70504/   Außerdem gibt es alle 14 Tage ein neues Coffee Break Kapitel! Alle zwei Wochen, bitte merken und nicht nächsten Freitag auf ein Kapitel warten, weil dann wartet ihr vergebens uwu   Oh Mann, ich bin immer noch nervös und hab keine Ahnung, ob das mit Coffee Break eine gute Idee war, aber gut, jetzt ist es zu spät >D   Im nächsten Kapitel von Coffee Break: Sasuke bekommt sein erstes Tattoo und lernt dabei Narutos Exfreundin Momoko kennen! Und dann… Dann ist es schließlich so weit. Der Rollenwechsel steht an und es wird ein absolutes, riesengroßes Desaster.   Bis dann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)