Rastlos von ShinPurple (Die Schatten in der Nacht) ================================================================================ Kapitel 2: Allein in der Masse ------------------------------ „Dean! Verdammt nochmal, wach auf! Dean!“ Eine starke Hand packte ihn an der linken Schulter. An der Stelle, an der er für immer markiert war. Dean öffnete seine Augen und blickte direkt in Sams. Es war die falsche Hand. Er schüttelte sie ab und richtete sich in dem Motelbett auf. Das Lattenrost knarrte unter ihm. Er strich sich mit der rechten Hand die Haare aus der Stirn. Gähnte. Seine Haut fühlte sich furchtbar steif und trocken an. Die Erinnerungen der Nacht tropften langsam in sein Gedächtnis. Oh. Das Blut an der Wange. Er blickte auf seine ebenso versaute Hand. Probeweise bewegte er die Finger. Dumpf und taub. Der ältere der beiden Winchester-Brüder hob erneut seinen Kopf. Sorgenfalten hatten sich auf Sams Stirn ausgebreitet. Er schwieg. Das war komisch. Müsste er jetzt nicht einen Vortrag halten, wie Dean es wagen konnte, die Nacht ohne ein Zeichen weg zu bleiben? Das hatte er bisher immer getan. „Dir auch 'nen guten Morgen“, brummte Dean schließlich nur und stand auf. Er streckte sich. Sein Rücken knackte leicht. Er ging auf die Toilette und wischte sich danach mit einem Handtuch das Blut vom Gesicht, ehe er seine verletzte Hand inspizierte. Die Wunde sah nicht gerade gut aus. Ob noch Glassplitter drin waren? So weit es ihm möglich war, zog er die heilenden Schnitte auseinander und ließ das klare Wasser drüber laufen. Blut und Schmutz verschwanden im Abfluss. Nur zu gerne hätte er geduscht, doch das hatte ohne frische Kleidung keinen wirklichen Sinn. Als Dean zurück in das Zimmer ging und sich ein Tuch um seine Hand wickelte, sah er Sam auf der Couch sitzen. Sein Bruder stellte gerade die leere Whiskey-Flasche zurück und betrachtete die Scherben. Als Dean die Badezimmertür hinter sich schloss, blickte Sam auf. Wieder sagte er nichts. Die Putzfrau würde ihre Freude haben. Der Dunkelblonde schnappte sich seine Tasche und verließ das Motelzimmer. Hinter sich konnte er seinen Bruder folgen hören. „Wie bist du her gekommen?“ Den Impala hatte schließlich Dean gehabt. Auf diesen steuerte er auch nun zu, gab seinem Baby eine kleine Streicheleinheit und schmiss seine Tasche auf den Rücksitz. Er ließ sich auf den Fahrersitz fallen und wartete, bis Sam neben ihm einstieg. Sein Baby schnurrte unter ihm auf. „Was ist mir dir los, Dean?“, fing der Jüngere an, als sie den Parkplatz des Hotels verließen. „Du warst in den letzten zwei Wochen neun Mal verschwunden, ohne mir Bescheid zu geben, bleibst die ganze Zeit weg und wirst immer verschwiegener. Unser aktueller Fall scheint dich nicht im geringsten zu interessieren!“ „Spür' das Monster auf und ich knall's ab. Auf Recherche habe ich gerade einfach keine Lust.“ „Oh ja, Dean, sehr erwachsen. Das beantwortest du natürlich. Dein Leben ist wichtiger, als der Fall. Was passiert mit dir?“ Der Dunkelblonde lächelte leicht, den Blick stur auf die Straße vor ihm gerichtet. Was mit ihm passierte? Alles. Es passierte schon seit Jahren. Aber es war mal wieder so schlimm, dass er es nicht vor Sammy verstecken konnte. „Es ist alles in Ordnung.“ Er hörte seinen Bruder schnauben. Er glaubte ihm nicht. Natürlich glaubte er ihm nicht. Deans Griff um das Lenkrad wurde härter. Seine Hand schmerzte. Zurück in ihrem eigentlichen Motel ging er erst einmal unter die Dusche und flüchtete so vor einer weiteren Konversation. Es war beim arbeiten immer praktisch gewesen, dass sie sich einen Raum teilten und Dean konnte so auch besser auf seinen Bruder Acht geben, doch in der letzten Zeit nervte ihn das gewaltig. Er hatte keinen Platz für sich. Er hatte nicht die geringste Chance, sich zurück zu ziehen. Natürlich musste er dann einfach mal ausbrechen. Das heiße Wasser spülte über seinen Körper hinweg. Er fühlte sich rein. Es war eine angenehme Abwechslung von all der Wut und all dem Hass. Seine Haut färbte sich etwas rot. Viel Dampf stieg auf, trocknete die Luft. Dean blickte an sich hinab. Alte Narben aus all seinen Kämpfen. Unterschiedlich verblasste Blutergüsse. Heilende und frische Schnitte. Noch vor einiger Zeit war dieser Körper neu gewesen. Cas hatte ihn aus der Hölle gezogen und ihn erneuert, ein Kunstwerk aus diesem Körper gemacht und mit seinem Handabdruck signiert. Doch nun war er wieder gezeichnet von Zerstörung. Dean hatte beinahe ein schlechtes Gewissen. Doch nur beinahe. Dieser Körper musste voll Wunden sein. Nur das fühlte sich richtig an. Er stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Seine Knie zitterten leicht. Er griff nach einem Handtuch und trocknete sich ab, ehe er in Boxershort und T-Shirt schlüpfte. Der Spiegel war beschlagen. Er war froh drum. Die schmutzige Kleidung achtlos zurück gelassen, trat er zurück in ihr Zimmer. „...ruf mich an. Danke.“ Sam legte sein Handy auf den Tisch und sah kurz auf, ehe er auf den Bildschirm seines Laptops starrte. Dean beachtete ihn nicht weiter und ging zu seinem Bett. Wollte er überhaupt wissen, bei wem sich Sam gerade ausgeheult hatte? Dean ließ sich auf die Matratze fallen und griff zum Verbandszeug auf dem Nachttisch. Er sprühte ein Desinfektionsmittel auf seine Schnitte, tat dann etwas Salbe auf eine Wundauflage, legte sie auf und fixierte alles mit Verband. Einhändig war das nicht ganz so einfach wie sonst, aber er würde den Teufel tun und Sam um Hilfe bitten. Er wollte die Blicke seines Bruders gar nicht sehen. Dean rollte sich auf den Rücken, ein Bein ausgestreckt, das andere angewinkelt. Seine linke Hand platzierte er unter seinem Kopf, die rechte lag auf seinem Bauch. Er starrte an die Decke, lauschte dem Klackern der Tastatur. Nach was suchte Sam eigentlich? Achja, ihr Fall. Die Beiden zerfleischten Leichen. Ein Werwolf war es nicht. Sie mussten noch einen Zeugen befragen. Oder hatte Sammy das vielleicht schon erledigt? Der kleine Nerd. Immer nur arbeiten. Er wäre bestimmt ein guter Anwalt geworden... Die Geräusche wurden immer blasser. Deans Augen fielen immer öfter zu, so sehr er auch versuchte, sie offen zu halten. Es brachte nichts. Es wurde dunkel um ihn herum. Schwarz. Da war Schmerz. Schmerz, auf dem er stand, Schmerz um ihn herum, Schmerz, den er ein- und ausatmete. Es schien nichts anderes hier zu geben. Er selbst bestand aus Schmerz. Dean blickte sich um, doch überall waren nur verschwommene Gestalten. Haken, Messer, Pistolen. Blut. Ein lachender Mann. Alles konnte er nur erahnen, alles wurde vom Schmerz überdeckt. Stechender Schmerz, brennender Schmerz, lauter Schmerz. Und dann begannen die Schreie. Die Schreie, die selbst den Schmerz übertünchten und für einen Moment ausblendeten. Die Schreie, die seinen Kopf zerbrechen ließen, ihn in die Knie zwangen und sich übergeben ließen. Er kotzte Schmerz aus. Er konnte nicht mehr denken. Er verstand nicht, wo er war, wer noch hier war und was passierte. War das die Hölle? War das sein eigener Wahnsinn? War das eines seiner Opfer? Was war das? Der Schmerz machte ihn taub. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Er lag nur da, auf dem Boden, verkrampft. Der Schmerz machte sich über ihn her, riss ihn auseinander, aß ihn auf, ein langer, hoher Ton. Dann war alles weg. Verschwunden, in einem schwarzen Loch. Er wachte auf. Dean riss die Augen weit auf und atmete schnell ein und aus. Er spürte kalten Schweiß auf seiner Stirn, sein Körper zitterte und wurde von eisigen Wellen überrollt. Gänsehaut machte sich auf seinen Beinen und Armen breit. Finger entfernten sich von seiner rechten Schläfe. Er richtete sich auf, die Augen noch immer vor Schock geweitet. Er sah Sam am Bettende stehen, herunter gebeugt, wie so oft in den letzten Tagen pure Sorge auf seinem Gesicht. Dann blickte er nach rechts. Blaue Augen. Tiefe Augen. Weise Augen. Alte Augen. Viel zu alt für den Körper, zu dem sie gehörten. „Du hattest einen Albtraum.“ Ne ach... „Da wäre ich ja nie drauf gekommen.“ Dean stellte fest, dass seine Stimme leise und kratzig war. Nicht so fest und sarkastisch, wie er es sich erhofft hatte. Er stand auf und nahm sich aus seiner Tasche eine Jeans, zog sie an. Ihm war kalt und er hatte wirklich keine Lust, nur in Shorts vor Cas' herum zu tanzen. Auch wenn es den Engel wahrscheinlich nicht mal dann gestört hätte, wenn Dean nackt herum laufen würde. Auf so etwas reagierte der kleine Himmelsbote einfach nicht. „Wie oft hast du diese Albträume?“ Gegenfrage: Wann hatte er sie nicht? „Seit drei Wochen wird es immer schlimmer.“ „Danke, Sammy, aber ich kann für mich selbst sprechen.“ „Du tust es aber nicht!“ Der Brünette verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn mit hoch gezogenen Augenbrauen an. In solchen Momenten hasste es Dean besonders, dass sein kleiner Bruder so groß geworden war. Es fühlte sich scheiße an, wenn er so auf ihn herunter sah und Dean das Gefühl bekam, sich für irgendetwas rechtfertigen zu müssen. Es war doch sein Leben! „Dean, diese Träume sind sehr schädlich für deinen Geist.“ Cas hatte sich umgedreht und blickte ihn eindringlich an. Na super. War das hier eine Intervention? „Ich komme schon damit klar.“ „Nein, Dean, ich sehe dich doch jeden Tag! Du bist nicht du selbst, du stehst neben dir.“ „Verdammt, Sammy, es geht mir gut!“ „Und warum haust du fast jede Nacht ab, wenn es dir so gut geht?“ Dean zog sich ein Hemd über das Shirt und drehte sich geflissentlich mit dem Rücken zu Sam und Cas. Er wollte ihnen nichts sagen, es war seine Sache. Es waren seine Träume. Reden half nun mal nicht! Er konnte nicht einfach alles erzählen und würde danach von besseren Sachen träumen. Sam packte ihn an der Schulter und drehte ihn um, zwang ihn zum Blickkontakt. „Dean, du bist nicht alleine, versteh' das doch endlich! Du musst damit nicht allein fertig werden.“ Der Griff wurde wie zur Bestätigung fester. Dean spannte seinen Kiefer an und ballte seine Hände zu Fäusten. Er öffnete gerade den Mund und wollte etwas erwidern, doch... etwas stimmte nicht. Etwas war anders. Er runzelte die Stirn und tat das Gefühl gerade als Fehlalarm ab, als es ihm einfiel. Er riss seine rechte Hand hoch, starrte auf den Verband. Die Wunde war frisch! Das hätte doch weh tun müssen! Erneut ballte er die Hand zur Faust, wieder nichts. Er drückte in seine Handinnenfläche, doch auch hier kein Schmerz. „Dean?“ Er riss den Verband ab, atmete tief durch, entfernte die Wundauflage. Nichts. Er wischte die Reste der Salbe mit dem Verband ab und starrte auf seine unverletzte Haut. Ruckartig hob er den Kopf und blickte den Engel an. Mit energischen Schritten war er bei ihm und hielt ihm seine Hand vor's Gesicht. „Warum hast du das geheilt?“ Cas legte seinen Kopf schief und runzelte die Stirn. „Du hattest Schmerzen.“ „Wer hat dir das Recht gegeben, einfach so über meinen Körper zu bestimmen?“ „Ich verstehe nicht.“ Natürlich nicht. „Du hattest eine Wunde und ich habe sie geheilt. Ich habe doch schon öfters eure Wunden geheilt. Warum bist du wütend?“ Dean nahm seine Hand wieder zu sich, hielt sie mit der linken fest, starrte. „Du hattest kein Recht.“ „Dean, lass ihn in Ruhe. Castiel hat dir geholfen!“ „Ich will keine Hilfe!“, schrie der Dunkelblonde laut auf und schnappte sich seine Jacke, dann preschte er aus dem Motelzimmer. Warum wollten sie ihn denn nie verstehen? Er wollte keine Hilfe, er brauchte keine Hilfe, er konnte keine Hilfe annehmen. Das war seine Sache, seine ganz allein. Er müsste selbst damit fertig werden. Er konnte selbst damit fertig werden. Sie durften sich nicht einmischen. Er rannte. Seine Lungen brannten. Scheiße. Genau solch eine Begegnung hatte er verhindern wollen. Sie würden ihn für verrückt halten. Verrückt, weil er keine Hilfe wollte. Verrückt, weil er sich so sehr über die geheilte Wunde aufgeregt hatte. Er wollte sich nicht wieder einer Konfrontation stellen, er wollte die Blicke nicht sehen und er wollte sich auch nicht erklären. Dean blieb stehen, stolperte eher, bis er zum Halt kam. Er blickte sich um. Er war inmitten der Stadt. Ein ganz normaler Tag, die Sonne schien, die Menschen waren auf den Straßen unterwegs. Warum war um ihn herum alles so heiter, wenn in ihm drin die Finsternis schrie? „Meine Fresse, ich muss endlich aufhören, solchen philosophischen Kack zu denken.“ Er grinste bitter und wollte sich so selbst überzeugen, doch in Wahrheit wusste er, dass es keinen Sinn hatte. Er hatte in den letzten Wochen einfach zu oft darüber nachgedacht. Er wurde immer melancholischer. Er schaffte es vielleicht gerade noch, Sam mehr oder minder aus zu tricksen, doch sich selbst konnte er nicht belügen. Dean sah sich um. Er ging in das nächste Bistro und ließ sich an einem Tisch in der Ecke nieder. Die Sonne drang nicht mehr bis hier hinten durch. Gut. Er bestellte einen Burger und ein Bier und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sam hatte Recht. Ihm war der Job egal. Ihm war momentan alles egal, so lange er nur in Ruhe gelassen wurde. Seufzend hob er die rechte Hand und blickte missmutig auf die geheilte Fläche. Natürlich hatte Cas nicht verstanden, weshalb er so wütend darüber wurde. Sonst war er ja wirklich darüber froh, wenn der Kleinere sein Engel-Mojo benutzte, um ihm wieder auf die Sprünge zu helfen. Aber momentan herrschte eben ein Ausnahmezustand. Er brauchte Schmerzen und er brauchte Zerstörung. Genauso wie er den Alkohol brauchte, um sich danach wieder taub zu fühlen, damit er in der Nacht hoffentlich nichts träumte. Er wusste nicht, wie lange er das noch aushielt. Schon nach den ersten gierigen Schlucken ging es ihm besser. Er spürte, wie ihm das Bier direkt zu Kopf stieg. Natürlich war er weit davon entfernt, betrunken zu sein, doch mit dem ersten bisschen Alkohol begann sich die Watteschicht in seinem Gehirn auszubreiten. Allein das Wissen, dass er seine Unruhe so bekämpfen konnte, stimmte ihn ruhiger. Er bestellte ein zweites Bier und widmete sich erst dann seinem Burger. Beim Essen erfüllte ihn die gleiche Taubheit. Er wusste, wenn er Hunger hatte und er wusste auch, was ihm schmeckte, doch es erfüllte ihn nicht. Er hätte genauso gut einen Veggi-Tofu-Burger essen können, es hätte keinen Unterschied gemacht. Nicht mal auf die kleinen Freuden des Lebens konnte man sich noch verlassen! Dann eben Bier. Der Rückweg dauerte lang. Er hatte gar nicht geglaubt, dass er wirklich so weit gerannt war. Als er ihr Motel sehen konnte, verkrampfte sich Dean wieder. Er wollte nicht. Er wollte einfach keine Konfrontation. Aber es nützte ja alles nichts. Er konnte nicht vor Sam davon laufen. Er konnte nur hoffen, dass sein Bruder es dabei belassen würde. „Verdammt, Dean, wo warst du jetzt schon wieder? Ich mache mir Sorgen, verstehst du das denn nicht? Du kannst nicht einfach immer abhauen, wenn dir etwas nicht passt!“ Er konnte es natürlich nicht dabei belassen. Dean verdrehte seine Augen und wandte sich von Sams bitch-face ab. Er setzte sich auf sein Bett und widerstand dem Drang, sich hin zu legen. Nein, das würde er nicht nochmal wagen. Nicht ohne genug Alkohol und nicht, wenn Sam im Zimmer war. „Schon was Neues von der Monsterfront?“ Sam starrte ihn einige Sekunden lang an und überlegte sich wohl, ob er antwortete oder doch lieber weiter auf Dean herum hackte. Zum Glück entschied er sich für ersteres. „Laut des letzten Zeugen, den ich ohne dich befragt habe, handelt es sich um einen Löwen mit einem Adlerkopf.“ Dean zog die Augenbrauen hoch und ignorierte die kleine Stichelei. „Also ein Mischwesen. So etwas wie eine Chimäre?“ „Nein, nicht ganz. Dass alle Mischwesen als Chimären bezeichnet werden, ist ein Irrtum, der erst in der Neuzeit der Einfachheit wegen eingeführt wurde. Der Löwenadler, auch Anzu genannt, kommt aus der mesopotamischen Mythologie.“ „Und wie töten wir es?“ Sam blickte von seinem Laptop auf und zog die Augenbrauen hoch. „Was? Wir töten es doch oder nicht?“ „Der Anzu ist sehr alt und mächtig, er wird schon seit über 5.000 Jahren gesichtet. Seitdem gibt es jedenfalls Aufzeichnungen, sein wahres Alter kann höher sein. Wir brauchen einen syrischen Dolch, der mit Greifenblut getränkt wird und an dessen Griff sich eine Engelsfeder befindet.“ „Na die Engelsfeder haben wir schon mal.“ „Bist du dir da sicher?“ Sam klappte seinen geliebten Laptop zu und stand auf. Er setzte sich auf sein eigenes Bett, verschränkte die Finger in seinem Schoß und blickte urteilend herüber. „Wir sagen Cas einfach, dass wir eine brauchen und fertig.“ „Bist du dir da sicher?“ „Sammy, ich habe gerade keine Nerven dafür, spuck's einfach aus!“ „Castiel ist beleidigt.“ Bitte? Dean runzelte die Stirn, sein Mund stand offen. „Er ist beleidigt?“ „Natürlich. Er hat dich aus deinem Albtraum geweckt, hat dir die Wunde geheilt und du bist auf ihn los gegangen.“ „Baby im Trenchcoat“, murrte Dean leise und stand auf. Er fuhr sich durch die Haare und lief im Zimmer umher. „Lieber Castiel, wärst du so freundlich und erscheinst? Wir könnten deine Hilfe gut brauchen.“ „Ich denke, du willst keine Hilfe.“ Dean drehte sich ruckartig um und starrte den Engel an, der ihn so oft beschützt hatte. Bei dessen Worten sackte der Jäger ein wenig in sich zusammen und verzog den Mund. „Ich will auch keine Hilfe, wenn es um meine privaten Angelegenheiten geht. Aber hier geht es um das töten eines Monsters und wenn es dir nichts ausmacht, hätten wir gerne eine deiner Federn.“ Cas' Gesicht verdunkelte sich und er trat einen Schritt zurück. Unbehagen machte sich auf seinem Gesicht breit. „Was ist?“ „Die Federn von Engeln haben eine gewisse Macht in sich.“ Deans Gesicht legte sich tiefer in Falten. „Wir würden das nie missbrauchen.“ Dean nickte bei Sams Worten, doch Castiel starrte aus dem Fenster, der Mund nur eine gerade Linie. Dean trat auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Cas blickte ihn an und Dean erschauerte bei den intensiven Augen. „Wir besorgen uns erst einmal den Dolch und das Blut und rufen dann noch einmal. Dann haben wir die Feder nicht länger als nötig, okay?“ Castiel blickte ihn forschend an. Als Dean aufmunternd lächelte, wandte der Engel seinen Blick ab. „In Ordnung.“ Schon war er wieder verschwunden. Deans Finger kribbelten. Er drehte sich zu Sam um und grinste schief. „Dann besorgen wir uns mal unsere Anzu-Waffe.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)