Teen Titans - Eine andere Geschichte von StarfireChan ================================================================================ Kapitel 155: Manipulation der Illusionen ---------------------------------------- Mia hatte sich gerade ihr Bein mit einem Stoffetzen ihrer Hose verbunden, sie hatte eine tiefe Schnittwunde und schien Schmerzen zu haben, langsam humpelte sie weiter, in ein wenig Entfernung sah sie eine Stadt. „Hoffentlich sind Speed und die anderen mit Inertia fertig geworden…“, murmelte sie, als plötzlich vor ihr Kyd Wykkyd, Billy und See-More auftauchten, schnell teleportierte sie sich auf Distanz. „Glaubst du wirklich, mit deiner Verletzung kannst du uns wegrennen?“ Kyd Wykkyd verschwand wieder, Mia fluchte leise, sie lief los, so gut sie laufen konnte, und sie vervielfachte sich. Billy tat ihr gleich, und zerschlug all ihre, ebenso verletzten, Kopien, während See-More hinterherschwebte, er beschoss sie mit seinen Blasen und sie hatte Mühe, auszuweichen. Es kam, wie es kommen musste; Mia geriet ins Stolpern und See-More gelang es, sie einzufangen, die beiden riefen Wykkyd wieder dazu und nahmen Mia zu Brother Blood mit, bei welchem Shiro war. „Tut mir leid Shiro, aber du gehst erstmal in den Unterricht zurück. Gegen sie wirst du nichts erreichen können.“ Shiro nickte, verbeugte sich und verließ den Raum, Blood sah zu Mia. „Da ich mein Talent scheinbar zu wenig routiniert habe, darfst du meine Testperson sein. Und meine Studenten werden es später auch testen dürfen.“ „Was für ein Talent? Ich würde merken, wenn Sie was könnten!“ „Es ist mehr eine antrainierte Fertigkeit, als eine wirkliche Kraft. Ich werde deinen Willen kontrollieren.“ „Es gab noch keine Fähigkeit, die ich nicht hätte erwidern können, das will ich erstmal sehen!“ „Gut.“ Mias Augen leuchteten rot auf, sie stöhnte. „So. Zum Anfang… erzähle mir deine Geheimnisse.“ „Was ist das, wieso kann ich nicht… nein… ich… ich bin mit Cat aufgewachsen, wir kennen uns schon ewig… ich, ich habe große Angst vor Schlangen…“ Mia hörte gar nicht mehr auf zu reden, Blood lächelte zufrieden und hörte sich alles an, Mia erzählte erst mal viel über das Waisenhaus, wo sie mit Cat war. ******** Speedy steckte schnell den Red X-Communicator hinter den Rücken, als Robin bei ihm reinkam. „Was machst du?“ „Oh, äh, gar nichts… was ist denn?“ „Cy hat dieses… Traum-Anzeige-Ding fertig gebaut, und Cat will allen zusammen erklären was sie vorhat, damit sie es nicht mehrfach sagen muss.“ „Ah, verstehe, bin gleich da.“ Robin ging, Speedy holte den Communicator nochmal vor. „Du hast zwar gesagt, ich soll mich nicht sorgen… aber, wieso gehst du denn nicht dran?“, murmelte er, er steckte den Communicator dann ein und ging zu dem Rest in den dank Terra sehr schnell wieder aufgebauten Aufenthaltsraum. Auf den Couchen lagen auch Jinx, Gizmo und Mammoth, und eine Maschine stand zwischen ihnen. „Gut, jetzt sind alle da. Also, folgendes. Wenn sie Maschine angeschlossen wird, sehen wir aus ihren Augen, in was für Illusionen sie stecken. Ich benötige das nur, um zu sehen, was genau meine Versuche, ihnen klar zu machen, dass es eine Illusion ist, anrichten. Da ich etwas derartiges noch nie gemacht habe, brauche ich einen Einblick. Und bevor mich das später einer fragt, nein, ich werde weder versuchen, die Illusionen abzuändern, noch werde ich jemanden hinein schicken. Ich weiß nicht, was passiert, wenn in den Illusionen zum Beispiel derjenige schon verletzt wurde, der reingeht. Gut. Noch irgendwelche Fragen? Sonst würde ich gerne bei Jinx anfangen.“ Es hatte keiner mehr Fragen, also schloss Cyborg das Gerät bei Jinx an. Auf dem Bildschirm sah man eine dunkle Gasse, Jinx blieb vor einer Tür stehen und klopfte. „Wo is sie denn da?“ „Das wird nur sie wissen, Flash, und vielleicht Shiro, obwohl ich glaube, dass er nur die Ausgangssituation setzen wird.“ Die Tür ging auf, ihr Bruder stand ihr gegenüber, sie unterhielt sich wohl mit ihm, doch die Titans hörten ja nichts. „Ich fange dann jetzt an… ich brauche Konzentration, bitte stört mich nicht.“ Cat sah zu dem Bildschirm und atmete durch. Sie blieb eine Weile so, nichts passierte, außer dass Jinx von ihrem Bruder reingelassen wurde, und er in den anderen Raum ging. „So funktioniert es scheinbar nicht… ich muss deutlicher werden…“, murmelte Cat, sie schloss die Augen. Auf dem Bildschirm war zu sehen, wie Akki auf Jinx zu kam, als er direkt vor ihr war zog er ein Messer und stach auf sie ein, Flash schrie: „Nein! Wer, wieso tut er das?“ Cat verzog das Gesicht, auf dem Bildschirm verschwamm alles, Aqualad packte Flash, er versuchte wohl ihn so zu beruhigen. „Ganz ruhig Flash, es ist nur eine Art Traum… du musst dich beruhigen, sonst kann Cat sich nicht – “ „Nein! Ich will sofort wissn, wer das is, und wieso er das tut!“ Jinx schreckte schreiend hoch, Cat hielt sich den Kopf und sah sauer zu Flash. „Cat, ist alles okay?“ „Spätzünder!“ Flash war sofort bei Jinx. „Ich habe die Konzentration verloren, danke Flash. Jinx, du warst gerade in einem manipulierten Traum, das war nicht real, und egal was es war, auch nicht wahrscheinlich.“ „Dass es nicht wahr sein kann, seh ich“, meinte Jinx, sie keuchte stark. „Jinx, wer war das, wieso hat er dich angegriffen?“ Jinx sah Flash entgeistert an. „Sekunde, du hast das mitbekommen? Wie?“ „Cyborg hat so ne Maschine gebaut, damit konnten wir zusehn.“ „Was? Wieso macht ihr das?“ „Es tut mir leid Jinx, ich musste sehen, was meine Versuche bringen, dich vorsichtig aus der Illusion zu holen… ich wollte dich das ganze vergessen lassen, bevor du überhaupt wach wirst. Nur dank deines schnellen Freundes, der nicht mal für wenige Minuten die Ruhe bewahren kann, bin ich dazu nicht gekommen. Jetzt werde ich dir sie nicht mehr nehmen können, die Erinnerung, ohne dass sie irgendwann wiederkommt.“ „Schon gut, brauchst du auch nicht. Danke Titans, aber ich glaube nicht, dass wir uns nochmal wiedersehen.“ „Was?“ „Jinx, wie meinsu das, wieso sehen wir – “ „Nicht wir, Flash. Ich. Ich danke dir wirklich für deine Versuche, aber es kann und wird niemals gut gehen. Deswegen beende ich es, bevor es wirklich anfängt.“ „W-was? Aber, du, ich hab, das, wieso, aber – “ „Ich weiß, ich sage das vergebens, aber, bitte Flash, bleib ruhig. Bleib hier, und Leute, sorgt dafür, dass Jinx auch hier bleibt, ich werde, wenn ich mit Gizmo und Mammoth fertig bin, mit Jinx meditieren und komplett in ihre Gedanken eindringen. Vielleicht finde ich einen Weg, die Erinnerung an die Illusion auszulöschen.“ „Du willst das gleiche machen, wie damals, als mich Slade – “ Cat nickte. „Ja Robin, genau das. Ich hoffe nur, dass es einen Weg gibt, und mein Vorhaben ein gutes Ende nimmt. Ich wiederhole mich, aber, für das und auch für Gizmo und Mammoth brauche ich absolute Ruhe.“ Bei dem letzten Satz sah sie demonstrativ zu Flash. „Und damit meine ich ganz besonders dich, Flash. Leute, ich würde euch bitten, mich mit Mammoth und Gizmo allein zu lassen, und passt auf Flash und Jinx auf.“ „Hey! Wie hätte ich denn bitte reagieren sollen, der Typ hat auf Jinx eingestochen!“ „Kein Wort mehr Flash, ich bitte dich…“ Bis auf Cat gingen sie also alle aus dem Raum, Jinx wollte wohl gehen, Cyborg griff sie und hielt sie fest. „Schön hiergeblieben.“ „Lass mich los! Ich kann das nicht, ich muss es beenden!“ Flash kam auf sie zu, sie trat nach ihm. „Verschwinde Flash, ich will dich nicht mehr sehen!“ „Aber, Spä – “ „Hör auf, mich so zu nennen! Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben, verstanden?“ „Aber – “ „Lass mich in Ruhe Flash!“ ******** „Dann habe ich mich als Konstanze, eine alte Dame, ausgegeben, um Cat nahkommen zu können; um auf die Titans aufpassen zu können… und als das nicht gereicht hat, musste ich wieder gehen, dann habe ich den Titans anders geholfen, und diese Hilfe hatten sie bitter nötig… ich bin R - … - hngh… ich darf nicht… ich kann nicht… ich muss… dagegen kämpfen…“ „Gib es auf, Mia, du kommst nicht dagegen an.“ Mia zog ihren Red X-Communicator, sie drückte einen Knopf darauf, sofort zerstörte Blood die Blase, in der Mia gefangen war, er entriss ihr den Communicator. „Was ist das denn? Dieser Communicator gehört nicht zu den Titans. Den müssten nur Red X und sein kleiner Gefährte haben, wie kommst du daran? Augenblick… das wolltest du gerade sagen, du bist Red X?“ „Schön wärs… ich hab mir nur einen alten Communicator gegriffen, und ihn so umgebaut…“ Mia kämpfte immer noch mit größter Mühe gegen Bloods Kontrolle, Blood warf den Communicator zu Boden und zertrat ihn. „Machen wir weiter. Du wolltest mir noch mehr erzählen.“ „Nein, ich…“ Mia stöhnte. „Ich… ich stand zwischendurch mal auf Aqualad… hngh… ich bin in Speedy verliebt… Madame Rouge macht mir gewaltige Angst… ich habe Speedy… ich, ich habe Speedy eine Weile gestalkt, weil ich so fasziniert von ihm war…“ ******** „Und wie lange braucht Cat jezz?“ „Das weiß keiner so genau, Flash“, meinte Aqualad, Robin sagte: „Bei deinem Zeitgefühl würde ich vermuten sehr sehr sehr lange.“ Flash knurrte genervt. Speedy kam wieder rein, er sah nervös aus. „Flash, du wartest doch sowieso ungerne, oder?“ „Ja, natürlich! Wieso?“ „Kannst du vielleicht Mia suchen, und herbringen?“ „Oh, Mia… Ja, natürlich, gleich wieder da.“ Er salutierte und war weg. ******** Mia schien mit aller Kraft gegen etwas anzukämpfen, was sie unter Kontrolle sagen wollte. „Los jetzt Mia, sag es!“ „Ich… i-ich…“ Mia schrie. „I-ich, ich bin… ich bin R – “ Plötzlich war Mia verschwunden. ******** „ – ed X!“ Mia liefen Tränen aus den Augen, als sie das sagte, die Titans, Gizmo und Mammoth sahen sie verwundert an. Mia jedoch reagierte gar nicht auf sie, sie hielt sich den Kopf und stöhnte. „Sie war bei Brother Blood. Ich hab die Vermutung, sie wird kontrolliert, so wie er‘s bei mir gemacht hatte. Was allerdings Red X damit zu tun hat, keine Ahnung.“ „Mia, was ist los? Alles ist gut, du bist wieder hier!“, versuchte Speedy, mit ihr zu reden, Mia stand auf. „Ich muss zurück zu Brother Blood… ich muss ihm weiter all meine Geheimnisse verraten… er hat das Wichtigste gar nicht erfahren…“ „Mia, hörst du mich denn gar nicht?“ Mia antwortete nicht, sie lief einfach los, so gut sie mit ihrer Verletzung konnte, Richtung Dach, Speedy hinterher, der Rest des Teams ging nach draußen. Speedy und Mia waren auf den Treppen zum Dach, da schoss ein Pfeil an Mia vorbei gegen die Klappe vom Dach, diese gefror auf der Stelle, Mia drehte sich um. „Ich lass dich nicht gehen! Besiege Blood, los!“ „Du willst mir Befehle erteilen? Nur Brother Blood darf mir was befehlen!“ „Normalerweise befehl ich dir nichts, das stimmt. Da ist es eher andersrum. Mia, hör mir zu, wenn Flash nicht gekommen wäre, hättest du Blood gesagt, dass du – “ „Und genau das muss er noch erfahren! Er hat gesagt, ich soll ihm alles erzählen! Jetzt lass mich durch!“ Mia lief auf ihn zu, er zog einen Pfeil, er sah kurz zu Boden und nuschelte: „Tut mir leid, aber es geht nicht anders…“, dann schoss er, der Pfeil streifte Mias Wunde, sie schrie und geriet ins Stolpern, sie fiel auf Speedy und mit ihm die restlichen Treppenstufen runter, Speedy schlug mit dem Rücken auf, Mia auf ihn. Sie wollte schnell aufstehen, doch Speedy umklammerte sie, er stöhnte. „Mia… du musst ihn jetzt loswerden…“ Er drückte sie an sich, zögerte einen Moment und küsste sie dann, sobald sich ihre Lippen berührten hörte Mia auf, sich zu wehren. „Speed… danke… ohne Flash… wow, das, das war echt knapp…“, keuchte Mia erleichtert, sie setzte sich auf. „Hast du dir was getan?“ „Ich glaub nicht.“ Er setzte sich auch auf, als er dabei seine Hände auf den Boden stützte stöhnte er. „Verdammt…“ „Was ist denn?“ „Meine Hand… ich glaub, ich hab mir bei dem Sturz das Handgelenk gebrochen… ich sollte damit ins Krankenhaus gehen…“ „Tut mir so leid, Speed. Cat kann auch nur den Heilungsprozess beschleunigen…“ „Dann werden wir sie nachher mal fragen. Aber zuerst, komm mit zum Krankenhaus. Deine Wunde braucht eine gute Behandlung, und mir ist es im Moment nicht möglich, dir die zu geben.“ Mia lächelte, und die beiden machten sich gemeinsam auf den Weg. ******** Cat ging durch eine dunkle Welt, die einzigen vorhandenen Farben waren dunkles lila-pink und schwarz, an jeder Ecke standen kahle, schwarze Bäume. „Es muss hier doch irgendein Gebäude geben, in dem sie sie lagert…“, murmelte Cat. „He Cat!“ Cat sah sich um, Jinx kam von einer Seite auf sie zu. „Dir ist schon klar, dass ich dich hier nicht haben will?“ Jinx grinste und sah gleichzeitig absolut unheimlich aus, sie lud einen ihrer Blitze in ihrer Hand. „Jinx, hör mir zu! Das hier ist deine Welt, ich weiß, und wenn du es nicht willst kann ich hier nichts, das ist mir bewusst. Bitte, versteh doch, ich möchte nur helfen!“ Jinx schoss auf Cat, Cat wich mit Mühe aus. „Ist man böse, erreicht man nichts, gefällt keinem, wird immer fertig gemacht. Ist man gut, bringt man andere in Gefahr, wird sowieso schon gehasst weil man anders ist, und auch nur fertig gemacht, hilft auch nichts. Da soll noch einer wissen, wohin mit dem Leben.“, murmelte Jinx, mehr zu sich selbst als an Cat, diese bekam mehr und mehr Probleme, auszuweichen. „Jinx, bitte, ich – “ Cat stolperte, sie lag auf dem Rücken und Jinx stand direkt vor ihr. Jinx lud bereits wieder einen Blitz, Cat kniff die Augen zu: „Er macht sich schreckliche Sorgen um seinen Spätzünder, weißt du das?“, versuchte sie es, ihr fiel nichts anderes mehr ein als Jinx auf ihre Beziehung mit Flash zu berufen. Und es schien zu funktionieren, Jinx stockte. „Was?“ „Und Vorwürfe auch. Jinx, ich weiß, was du hast sehen müssen, aber merke dir eines: Deinen Freunden, und ganz besonders Flash, ist es egal, dass deine Kräfte ab und an gefährlich sein könnten! Sie werden das Risiko jederzeit eingehen, und ich garantiere dir, dass du, egal wie lange du es versuchst, Flash nicht loswerden wirst.“ „Halt deinen Mund! Ich ertrage es nicht, ich muss ihn so verletzen, dass er mich aufgibt! Das Risiko ist einfach zu groß!“ Jinx schoss einen Blitz, er ging neben Cat in den Boden. „Aber das willst du doch gar nicht! Du weißt, wie gut seine Reflexe sind, noch dazu sein Tempo; glaubst du wirklich, da kann ihm so schnell etwas passieren?“ „Ja! Natürlich kann es das, ich habe es doch gesehen!“ „In einer Illusion, die jemand erschaffen hat.. das war nur, um dich völlig aus der Bahn zu werfen.“ „Du hast doch keine Ahnung! Es war alles ganz normal, natürlich kann das wieder passieren!“ „Du hast Recht, ich habe keine Ahnung. Zeig es mir, ich verspreche dir, dass ich dann wieder gehe.“ Jinx sah sie zweifelnd an. „Na schön.“ Jinx ging los, Cat stand auf und lief hinterher. ******** Mia lag in einem Bett im Krankenhaus, sie hatte einen Verband um ihr Bein, sie setzte sich gerade hektisch auf. „Rouge.“ Sie zog ihren Verband ab, die Wunde darunter verschloss sich wie von selbst, Mia stand auf. Sie griff in ihre Tasche, allerdings ins Leere, sowohl ihr Titans-Communicator als auch der Red X-Communicator waren ja weg, sie fluchte leise. „Ich muss Speed warnen…“ Sie öffnete ihre Zimmertür und ging los, sie wusste, wo sich Speedys Zimmer befand. ******** Speedy hatte seine Hand eingegipst bekommen, da es Nacht war versuchte er, eine Position zu finden um zu schlafen, doch es gelang ihm nicht. Nun kam Mia in seinen Raum gestürmt. „Speed! Rouge ist hier, wir müssen hier sofort weg!“ „Was, Rouge? Aber, wieso, woher weiß sie – “ „Ich weiß es, weil ich euch ständig im Auge habe.“ Madame Rouge betrat das Zimmer, sofort sprang Speedy auf. „Speedy, lauf, versteck dich; ich werd Rouge los und dann komm ich dich holen!“, leise flüsterte sie ihm noch zu: „Geh in einen der OP-Überwachungsräume, die sind um diese Uhrzeit leer!“ Speedy nickte nur und lief los, er sah zu Mia zurück, welche sich mit Rouge anlegte. ******** Cat stand mit Jinx vor einem schwarzen Eiffelturm, sie sah nach oben. „Wow.“ „Beeindruckend, nicht? Ich hatte schon immer ein Faible für dieses Bauwerk. Solange man nicht nah genug dran ist, hat er die gleiche Farbe wie sein Umfeld, deswegen hast du ihn nicht sehen können. Na komm, du willst doch sehen, was ich gesehen hab.“ Jinx sprang über die Querstäbe und Balken ein Stück nach oben, Cat sah ihr nicht sehr glücklich nach. „Gibt es keinen Aufzug, oder wenigstens ne Treppe, oder so?“ „Normalerweise bin doch nur ich selbst in meinen Gedanken, und ich bevorzuge es, sich selbst hochzuarbeiten. Außerdem kann es dir auch nicht schaden, ein Bisschen fitter zu werden, wenn du ehrlich bist.“ Cat seufzte und fing an, zu versuchen, hochzuklettern. ******** Flash lief vor Cats Zimmertür herum, immer wieder auf und ab. Robin kam gerade dazu, es war spät nachts und er wohl auf seinem letzten Rundgang durch den Tower. „Rennst du immer noch die ganze Zeit hier rum?“, fragte Robin, er erwartete gar keine Antwort. „Es ist tief in der Nacht, Flash, und mit Pech dauert Cats Vorhaben vielleicht Tage! Geh schlafen, ruh dich aus, geh spazieren, oder renn von mir aus n paarmal um die Welt oder so, aber hör auf einfach nur zu warten! Das muss dich doch ganz wahnsinnig machen!“ Flash seufzte. „Als ich sie das erste Mal gesehen hab, wusst ich gleich, dass sie irgendwie anders war. Auch wenn ich nich weiß, wie das ging. Ich habe ne Ewigkeit gebraucht, und ich war mehrfach dabei, sie aufzugebn; endlich, endlich hat sie sich geändert. Und jezz wird sie wegen Brother Blood wieder komplett anders, noch schlimmer als vorher? Das is nich fair, und ich mach mir einfach Sorgen, wie soll ich da was andres tun, als warten?“ „Ich versteh das, ob du’s glaubst oder nicht. Ich denke zum Beispiel auch viel nach im Moment, sonst wär ich schon lange in meinem Zimmer.“ „Worüber denn? Wenn das nicht zu direkt is.“ Robin machte einen Moment Pause, er sah durch den Flur. „Als Kage schon mal kurz im Team war; ich hatte die Nacht draußen, auf dem Tower-Dach verbracht; ist sie zu mir gekommen. Sie hat die halbe Nacht über versucht, mich dazu zu kriegen, was mit ihr anzufangen, und an die andere Hälfte kann ich mich nicht erinnern, ich weiß auch gar nicht ob ich das will. Und ich frage mich, wie das wird, wenn sie jetzt im Team bleiben sollte.“ Robin schien erst jetzt zu merken, dass er gerade über seine Sorgen gesprochen hatte. „Ähm, kein Wort zu den anderen Titans oder sonst irgendwem, klar? … Was ich eigentlich nur sagen wollte: Manchmal kann man nicht aufhören, sich Sorgen zu machen oder nachzudenken, ja. Aber dafür hat man dann Freunde, die einen dazu zwingen, damit aufzuhören.“ Er legte Flash eine Hand auf die Schulter. „Also. Komm, mach irgendwas anderes, als hier zu warten. Schläfst du überhaupt mal?“ „Ja. Aber nur wenns hochkommt ne Stunde, also, nach eurer Zeit.“ Flash seufzte. „Ich sollt wohl wirklich aufhören zu warten, was?“ Robin nickte. „Cat schafft das schon, sie braucht nur eine Zeit.“ „Okay.“ Robin wollte gehen, Flash rief ihn nochmal zurück. „Ach, Robin?“ „Hm?“ „Danke.“ ******** Cat zog sich wieder ein Stück höher, sie war lange noch nicht halb oben und konnte schon nicht mehr. „Jinx… kannst du uns nicht auf einmal oben sein lassen? … Ich kann nicht mehr…“ „Wenn du nicht mehr kannst, musst du ne Pause machen. Nein, ich bring dich nicht mal eben nach oben. Wenn du’s sehen willst, kannst du dich dafür auch ins Zeug legen.“ ******** Mia hatte Speedys Zimmer erreicht, sie stürmte rein und umschlang gleich mit länger werdenden Armen die Krankenschwester, die Speedy gerade eine Mittel geben wollte. „Mia? Was ist los?“ „Das ist keine Krankenschwester, es ist – “ „Du bist wirklich gut.“ Die Krankenschwester verwandelte sich zu Rouge, sie griff Mia an, Mia wich aus, Speedy sprang auf. „Komm Speed, wir müssen hier weg!“ Mia nahm Speedy an die Hand und sie liefen los. „Ihr könnt mir nicht entkommen!“ Mia und Speedy eilten durch die Gänge, bald waren sie aus dem Krankenhaus raus. „Sie ist noch in der Nähe… Solange sie noch hier ist, können wir nicht zu den Titans zurück… Komm, wir müssen uns ein Versteck suchen.“ Sie liefen los, ohne ein bestimmtes Ziel, quer durch die Stadt. ******** Speedy war in einem dunklen Raum, auf einer Seite war eine Glasscheibe, runter in den OP-Saal. „Ich muss Mia suchen… ich hätte sie nie mit Rouge alleine lassen dürfen…“, murmelte er, er ging zur Tür, da ging diese auf. „Mia!“ „Speed! Ich dachte schon, ich find dich nicht mehr!“ „Tut mir leid, ich hätte dich nicht mit Rouge allein lassen dürfen…“ „Schon okay. Wir sollten raus aus dem Krankenhaus.“ „Nein, nicht okay. Ich weiß doch, wie viel du schon mit Rouge erlebt hast; du hast mir selber gesagt was du für eine Angst vor ihr hast… und schließlich weiß ich, was du wegen ihr aufgegeben hast…“ „Ist doch alles gut Speed, ich habs ohne Probleme überstanden. Wir sollten eine Weile nicht zu den Titans zurück, ich spüre dass Rouge noch in der Nähe ist.“ Speedy sah sie fragend an. „Aber sollten wir nicht gerade dann zum Team?“ „Ich will sie nicht in Gefahr bringen.“ „Na gut…“ Speedy holte seinen Communicator raus. „Was machst du da?“ „Na ich will Bescheid geben, dass wir erst mal weg bleiben.“ „Lass mich das machen. Und besser erst, wenn es morgen ist, jetzt schlafen sie doch alle.“ „Okay.“ Speedy reichte ihr den Communicator, jetzt sah sie ihn fragend an. „Was ist?“ „Wieso soll ich deinen Communicator nehmen?“ „Oh, hast du schon einen neuen? Du hast ihn doch bei Blood verloren…“ „Ach, stimmt. Ist mir gar nicht aufgefallen, ich muss mir wirklich einen neuen geben lassen. Danke.“ ******** Cat keuchte, sie zog sich wieder ein Stück höher, bevor sie den nächsten Balken erreicht hatte, rutschte sie ab, sie hatte einfach keine Kraft mehr; sie fiel runter, bis Jinx sie am Arm packte, Cat sah schnell atmend nach oben, Jinx zog sie seufzend hoch. „Eigentlich hätt ich dich einfach abstürzen lassen sollen. Schließlich hast du hier nichts zu suchen.“ „Jinx, d-danke…“ Jinx zuckte mit den Schultern. „Ich hab dir vorher gesagt, mach ne Pause, wenn du nicht mehr kannst. Aber, da ich jetzt keine Lust mehr hab, und schon gar nicht will, dass du möglicherweise noch Tage hier bleibst; halt dich fest.“ Cat umklammerte Jinx, als wäre Cat gar nicht da sprang Jinx mit Saltos und Drehungen den Turm weiter nach oben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)