Geliebter Ehemann von demona1984 (Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Grüne Augen schweiften über die Ländereien von Malfoy-Manor, die Sonne ging langsam auf und warf einen goldenen Schein auf das weitläufige, parkähnliche Anwesen. Heute war Neujahr, der Rest war schon längst im Bett oder zumindest auf dem Weg dahin. Sie hatten Silvester nach Muggelart gefeiert, gemeinsam mit dem Geburtstag seines Mannes und eigentlich sollte er bei genau diesem Mann im Bett sein doch er konnte nicht schlafen. Es war jetzt zwei Jahre her, dass er, gezwungen durch einen Trank, hier in Malfoy-Manor aufgetaucht war und zu Füßen seines Lords niedergekniet war, als Haustier. Kurz vor Weihnachten, welches er dann im Fuchsbau verbracht hatte, voller Sehnsucht nach seinem damaligen Herren und völlig unverstanden von Charlie und den Zwillingen. Dann hatte sein Leben bei IHM begonnen und wenn Harry jetzt so darauf zurück sah, war er froh, dass es so gekommen war. Ein leichtes Grinsen erschien auf seinem Gesicht als er an das Weihnachtsfest vor einer Woche dachte. Er hatte lange überlegt wo und bei wem er feiern sollte, jeder hatte ihn eingeladen und er hatte sich bis zum Schluss nicht entscheiden können. Draco hatte ihn zum Familienfest der Malfoys eingeladen, Severus und Sirius jeweils zu sich nach Hause, Ron und die Zwillinge in den Fuchsbau, Blaise und Neville zu Blaise nach Hause weil sie dort feierten und sein Mann, nun, der wollte die Feiertage am Liebsten mit ihm alleine im Bett verbringen. Diese Vorstellung fand Harry im ersten Moment sehr interessant aber er wollte auch mit seiner Familie und seinen Freunden feiern und so hatte er sich die letzten zwei Wochen vor den Ferien endlos mit der Frage nach dem Wo-feiere-ich rum gequält. Wirklich überrascht war er allerdings als Weihnachten dann wirklich da war. Harry wachte nur langsam auf, er wollte eigentlich nicht wirklich aufwachen denn er hatte sich immer noch nicht entschieden wo er nun heute feiern sollte. Er spürte, dass sein Mann noch tief und fest hinter ihm schlief, sein Arm lag locker um seine Hüfte. Langsam drehte sich Harry um, Voldemort schlief wirklich noch und er wirkte im Schlaf wesentlich friedlicher als sonst. Harry grinste leicht, keiner außer ihm würde ihn wohl als schön bezeichnen und er konnte sie gut verstehen. Auch ihn hatte das Äußere am Anfang abgeschreckt, diese verzerrten Gesichtszüge, die fehlende Nase und die Kahlköpfigkeit. Dazu die fast weiße Haut und diese unheimlichen roten Augen, nein, sein Mann war wahrlich keine klassische Schönheit. Nun, mittlerweile hatte er sich nicht nur daran gewöhnt, nein, er hatte sich in genau dieses Äußere verliebt. Voldemort hatte mal einen Zauber gewirkt um sein Äußeres zu ändern, blaue Augen, kurze, schwarze Haare und ein ebenmäßiges Gesicht. Braun gebrannte Haut hatte das helle Weiß abgelöst, Harry war geschockt gewesen und hatte ihn sofort angefleht den Zauber rückgängig zu machen. Sein Mann war völlig verwirrt gewesen und hatte den Zauber aufgelöst, erleichtert war Harry ihm damals um den Hals gefallen und hatte die schmalen Lippen zu einem Kuss eingefangen. Seitdem hatte Voldemort nie wieder versucht sein Äußeres zu verändern, wenn es Harry so gefiel, würde er es nicht ändern. Vorsichtig hob Harry die Hand und fuhr sanft mit den Fingern über seine Wange, sofort flackerten die Lider seines Mannes kurz bevor er sie öffnete und ihn leicht verschlafen ansah. „Guten Morgen, mein Lord“, schnurrte Harry leise. „Morgen, mein Kleiner. Wieso bist du schon auf?“ „Ich konnte nicht mehr schlafen.“ „Musst du mich deswegen wecken?“, murrte Voldemort. Harry grinste, er war wohl der Einzige, der wusste, dass sein Mann ein absoluter Morgenmuffel war und vor dem Voldemort das auch zeigte. „Ich wollte euch nicht wecken, ich habe nur etwas nachgedacht.“ „Über?“ „Nichts Wichtiges. Wollt ihr weiter schlafen?“ Voldemort gähnte herzhaft und zog ihn an sich. „Ja, will ich und du auch.“ „Ja, mein Lord.“ Mit einem Seufzen kuschelte er sich an seinen Mann und schloss die Augen, ja, hier fühlte er sich sehr wohl und hier wollte er auch nicht mehr weg. „Mein Lord, das habe ich immer noch selbst zu entscheiden“, knurrte Harry. „Diesmal nicht. Du wirst mit mir Weihnachten verbringen und damit Schluss“, fauchte Voldemort ihn an. Harry hatte sich gerade fertig gemacht um zu seinem Dad zu gehen, er wollte mit Severus und Charlie feiern und jetzt hielt ihn sein Mann auf. „Aber...“ „Kein Aber. Ich habe deinem Vater schon abgesagt, genau wie Black, dem Fuchsbau und dem Rest deiner Freunde. Du wirst Weihnachten bei mir verbringen.“ „Das ist nicht fair, ich habe meinem Dad heute Mittag eine Eule geschickt, dass ich bei ihm feiere. Mein Lord, ich bin doch heute Abend wieder da.“ „Du gehst gar nicht erst weg. Harry, ich möchte wirklich, dass wir Weihnachten zu zweit hier verbringen, ganz gemütlich und weit weg von allem, was nervig oder lästig ist“, sagte Voldemort jetzt etwas versöhnlicher. Harry zog immer noch einen Schmollmund, er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah ihn herausfordernd an. „Harry, komm schon. Es gibt noch genug Weihnachtsfeste für dich und deine Familie. Dieses erste Weihnachtsfest in unserer Ehe möchte ich mit dir alleine feiern, ganz friedlich, nur wir zwei. Ein schönes Essen, vielleicht ein entspannendes Bad und dann ein gemütlicher Abend vor dem Kamin“, sagte Voldemort während er langsam näher kam. Harrys Gesichtsausdruck wurde weicher, nur selten war sein Mann so auf Schmusekurs und vielleicht sollte er es nutzen. Nicht, dass er groß eine Wahl hatte, Voldemort würde ihn nicht gehen lassen und so seufzte er leise. „Nun?“ „Ich habe doch eh keine Wahl aber das nächste Fest feiere ich bei meinen Freunden. Versprecht es mir, mein Lord“, forderte Harry. Voldemort stand jetzt genau vor ihm. „Ja, ich verspreche es dir. Das nächste Weihnachtsfest kannst du feiern wo du willst. Du hast mein Wort.“ „Danke, mein Lord“, flüsterte Harry bevor er ihn umarmte, „danke.“ „Nichts zu danken. Böse?“, fragte Voldemort, der die Umarmung erwiderte und ihn eng an sich zog. „Nicht wirklich. Aber ich hoffe für euch, dass das ein unvergessliches Weihnachten wird.“ „Wird es“, lachte Voldemort dunkel. Sie hatten den Tag wirklich zu zweit verbracht, kuschelnd auf dem Sofa und Harry musste gestehen, dieser Frieden hatte etwas an sich. Keine Todesser, die störten, keine Eulen, nichts, einfach nur sein Mann und er, es war ein schöner Tag. Doch irgendwann drängte Voldemort zum Aufbruch, sie wollten im Speisesaal essen. „Warum? Wir können doch auch ganz gemütlich hier essen?“, fragte Harry murrend. Er saß neben Voldemort, mit dem Rücken an ihn gelehnt und sah ihn fragend an. „Ich habe ein ordentliches Weihnachtsessen vorbereiten lassen und das wird im Speisesaal eingenommen, ein bisschen Anstand darf ja wohl sein. Los, hoch mit dir, mein Kleiner“, brummte Voldemort. Murrend erhob sich Harry, ein Arm schlang sich um seine Taille und er kuschelte sich an seinen Mann während sie den Raum verließen. Geschockt blieb Harry stehen bevor er sich zu seinem Mann umdrehte und ihm um den Hals fiel. „Danke, danke, danke“, rief er. Voldemort murrte nur leise und zischte, „fröhliche Weihnachten, Harry, das ist mein Geschenk an dich.“ „Das ist mehr als ich mir je erträumt habe“, gab Harry zurück. Er löste sich von ihm und ging auf seinen Vater zu, der ihn mit einem Lächeln in die Arme schloss. „Fröhliche Weihnachten, mein Kind“, schnurrte Severus. „Dad, was machst du hier? Was macht ihr alle hier? Ich dachte, mein Lord hätte euch abgesagt“, sagte Harry verwundert während er sich an den Tränkemeister schmiegte. „Hat er auch. Er hat allen abgesagt, dass du nicht bei demjenigen feiern würdest sondern dass alle hierher kommen sollen“, erklärte Charlie, der neben ihm stand. Harry wechselte von einer Umarmung in die Andere und begrüßte nacheinander alle Anwesenden. Währenddessen ging Severus zu Voldemort, der etwas abseits stand und nicht sehr glücklich aussah. „Ihr habt richtig gehandelt, er hätte es sich nie verziehen, egal wie schön ihr den Abend gestaltet hättet“, sagte Severus. „Glaubst du, das weiß ich nicht, Giftmischer? Deswegen habe ich diese ganzen Nervensägen eingeladen“, knurrte Voldemort leise. Severus hob amüsiert eine Augenbraue und sah dann zu seinem Sohn, der gerade Sirius umarmte. „Du musst jetzt den ganzen Abend mit Sirius auskommen.“ „Für Harry.“ Voldemort sah ihn an und fragte, „du würdest alles für ihn tun, oder?“ „Eine überflüssige Frage auf die wir Beide die Antwort kennen“, gab Severus zurück ohne ihn anzusehen, „genau wie ihr. Genau wie Black, die Werwölfe und alle, die sein Zeichen tragen.“ „Das klingt nach Konkurrenz.“ S everus grinste leicht und meinte, „vielleicht wäre er ein besserer Dunkler Lord.“ Beide sahen sich kurz an bevor sie Beiden den Kopf schüttelten. „Nein, Harry ist kein Dunkler Lord aber er hat einen sehr verändert“, sagte Severus ernst. „Ich weiß.“ „Bereut ihr es?“ Voldemorts Blick wanderte zu seinem Ehemann, der sich gerade auf seinem Platz niederließ. „Nein. Komm, wir werden zum Essen erwartet.“ „Gerne, mein Lord und fröhliche Weihnachten“, grinste Severus. Voldemort sah ihn nur skeptisch an, grinste dann kalt und knurrte, „dir auch.“ Grinsend gingen sie zum Tisch, wo sie bereits erwartet wurden. Vor allem von einem breit lächelnden Harry, der selten so glücklich aussah. Es war dieser Anblick, der Voldemort davon überzeugte, dass er richtig gehandelt hatte. Seine Gedanken kehrten ins Hier und Jetzt zurück, er war glücklich in seiner momentanen Situation doch er wusste auch, dass das nicht so weiter gehen würde. In weniger als sechs Monaten war die Schule vorbei, er hatte keine Zweifel daran, dass er die Prüfungen mit guten Ergebnissen schaffen würde doch was kam danach? Er hatte sich für eine Seite entschieden und nach der Schule würde er direkt am Krieg teilnehmen, er würde mit seinem Mann aufs Schlachtfeld gehen und kämpfen. Gut, damit konnte er leben, er hatte schließlich lange genug Zeit gehabt um sich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Nein, sein Problem lag woanders, er wollte eine Familie und ein Zuhause, eine eigene Familie und ein eigenes Zuhause. Hier, in Malfoy-Manor war er Gast, genau wie Voldemort auch wenn sein Mann das gerne mal vergaß aber hier war nicht sein Zuhause. Er konnte nicht nach Godric's Hollow, Dumbledore hatte das Haus seiner Eltern beschlagnahmen lassen mit der Begründung, dass er kein Recht mehr darauf hätte. Ins Stammhaus der Blacks im Grimmauldplatz konnten sie auch nicht, der Orden des Phönix hatte es fest in der Hand und Harry glaubte nicht, dass Voldemort sich das Haus mit ihnen teilen wollte. Er seufzte leise als er die Anwesenheit eines Anderen spürte. Wie schon damals als er sich vor seinem Lord versteckt hatte, hatte dieser ihn auch heute gefunden und trat langsam hinter ihn. Doch diesmal zitterte Harry nicht vor Angst sondern schmiegte sich schnurrend an den Mann hinter sich. „Warum bist du nicht im Bett, wo du hingehörst?“, fragte Voldemort knurrend. „Ich konnte nicht schlafen und wollte euch mit meinem Hin-und Hergewälze nicht wecken.“ „Deswegen stehst du mitten in der Nacht alleine auf dem höchsten Turm des Manors?“ „Ja.“ „Warum kannst du nicht schlafen? Wo liegt dein Problem?“ Harry seufzte tief und murmelte, „meine Schule ist fast vorbei, danach geht der Ernst des Lebens los.“ „Das ist aber nicht dein Problem“, murrte Voldemort. Er zog ihn enger an sich und legte den Kopf auf seine Schulter, aus den Augenwinkeln sah er ihn fragend und abschätzend an. „Ich wünsche mir eine Familie und ein Zuhause“, flüsterte Harry. „Du hast eine Familie. Du hast ein Zuhause.“ „Hogwarts war mein Zuhause und das werde ich in sechs Monaten verlassen. Hier ist nicht mein Zuhause, das ist Dracos und Lucius' Zuhause aber nicht meins. Ich wünsche mir eine eigene Familie, ...Kinder“, erklärte Harry leise. Er hörte ein leises Seufzen bevor er sagte, „das mit dem Zuhause muss noch warten bis sich die Situation beruhigt hat und das Thema mit den Kindern hatten wir schon mal. Ich bin immer noch dagegen.“ „Aber ihr habt auch gesagt, dass wir nochmal in aller Ruhe darüber reden wenn es soweit ist.“ „Stimmt und es ist noch nicht soweit. Du machst erst deine Schule zu Ende und dann sehen wir weiter. Einverstanden?“ „Ich habe ja keine andere Wahl. Mein Lord, werden wir für immer hier wohnen?“, fragte Harry. „Nein. Aber auch dafür muss die richtige Zeit kommen. Komm Kleiner, fürs Bett ist es jetzt eh zu spät also lass uns frühstücken gehen, du musst heute noch nach Hogwarts zurück.“ „Ich will nicht.“ „Ich dachte, du freust dich auf die Schule.“ Jetzt seufzte Harry und drehte sich in seinen Armen um. Er umarmte ihn und barg den Kopf an seiner Brust. „Tu ich auch aber ich weiß, dass diese Zeit begrenzt ist, bald steh ich den Anderen auf dem Schlachtfeld gegenüber und das tut mir leid. Auch wenn sie nicht mehr meine Freunde sind, ich möchte sie nicht verletzen“, erklärte Harry gegen seine Brust nuschelnd. „Falsche Seite.“ „Ich weiß, mein Lord, ich weiß.“ Voldemort schwieg, seine Hände strichen beruhigend über seinen Rücken. „Komm Harry, lass uns frühstücken gehen.“ Widerstandslos ließ sich Harry von seinem Mann mitziehen, die Sonne war mittlerweile komplett aufgegangen doch Harry bekam ihre Strahlen nicht wirklich mit. Die Niedergeschlagenheit von Harry hielt an, er versicherte zwar allen immer wieder, dass es ihm gut ging aber keiner glaubte ihm. Er kehrte mit seinen Freunden nach Hogwarts zurück, die letzte Bastion wo nicht gekämpft wurde denn außerhalb dieser Ländereien tobte der Krieg. Immer wieder kam es zu Überfällen durch die Todesser und jedes Mal wenn das Dunkle Mal in einem giftigen Grün am Himmel zu sehen war, gab es Tote. Voldemort persönlich führte viele dieser Überfälle an, seine Handschrift war unverkennbar. Harry hielt sich aus allen raus, er ging zur Schule und bereitete sich auf seinen Abschluss vor. Er reagierte nicht auf die Beleidigungen und Anzüglichkeiten seiner Mitschüler denn mittlerweile hatte sich eine klare Linie gebildet. Fast jeder Schüler hatte sich mittlerweile für eine Seite entschieden, viele hatten sich auch entschlossen, sich aus dem Krieg raus zuhalten und England nach der Schule zu verlassen. Denn auf dem Festland hatte der Krieg weit weniger Auswirkungen als in England. Harry interessierte das Gerede auf den Fluren nicht, er stand unter ständiger Bewachung und hatte seinen Stab fast immer in der Hand. Er konnte die Flüche und bösartigen Scherze auf seine Kosten schon gar nicht mehr zählen und er wollte es auch nicht. Doch die Situation trug nicht gerade dazu bei, dass sich sich seine Laune besserte und es war nur eine Frage der Zeit bis er entweder explodierte oder völlig verzweifelte. Früher wäre Harry wohl verzweifelt doch er war innerlich gewachsen. Vor allem wusste er, wer alles hinter ihm stand denn das Mal auf den Unterarmen seiner Anhänger sprach eine deutliche Sprache. Mittlerweile trug sogar Sirius sein Zeichen, auch wenn es ihm am Anfang seltsam vorgekommen war seinen eigenen Paten zu kennzeichnen. Doch der Animagus hatte darauf bestanden, er hatte sich für eine Seite entschieden und wollte bei seinem Patensohn und seinem Bruder sein. Auch mit Remus hatte er sich versöhnt, auch wenn er mit Fenrir immer noch auf Kriegsfuß stand. Harry lächelte bei diesem Gedanken, seufzte aber dann tief und wand den Blick wieder an den Himmel. Er verbrachte fast jede Nacht auf diesem Turm, auf dem höchsten Punkt von Hogwarts und starrte in die Sterne. Wie in jeder dieser Nächte tauchte irgendwann einer seiner Freunde auf um ihn ins Bett zu holen. „Du solltest weniger nachdenken“, erklang Charlies Stimme. „Heute hast du also die Ehre mich ins Bett zu schaffen“, grinste Harry schief. „Jap. Sag mal, musst du auf dem Dach sitzen?“ Harry beugte sich über die Dachkante und sah Charlie grinsend an. „Komm doch hoch, das dürfte für dich eine Leichtigkeit sein“, sagte er. Charlie schüttelte den Kopf und schwang sich dann aufs Dach wo er es sich neben ihm bequem machte und den Blick in die Sterne richtete. „Kleiner, warum sitzt du jede Nacht hier oben und grübelst?“, fragte Charlie ohne ihn anzusehen. „Hier kann ich am Besten nachdenken.“ „Du denkst zu viel.“ „Ich weiß, das sagt jeder, der mich hier abholt. Mein Vater, mein Pate, mein Mann, sämtliche Todesser, einfach alle aber ich habe nun mal viel nachzudenken“, sagte Harry seufzend. „Worüber?“ „Über alles.“ Jetzt sah Charlie ihn doch an und meinte, „du solltest ein Problem nach dem Anderen angehen. Mach erst mal deinen Abschluss und dann sehen wir weiter.“ „Das sagt sich so leicht. Wie weit bist du bei meinem Dad?“ „Er ist ne harte Nuss.“ „Also nicht weiter.“ Charlie zuckte mit den Schultern und machte Anstalten sich zu erheben. „Komm, ab ins Bett. Ich will heute auch noch etwas schlafen und außerdem wartet Severus auf mich. Er wird stinkig wenn ich später als notwendig komme.“ Seufzend erhob sich Harry und kletterte nach ihm vom Dach, der Ältere schlang einen Arm um seine Taille während sie den Turm verließen. Unten schlossen sich ihnen die zwei Werwölfe an, die Harry immer begleiteten. Sie ließen ihn allerdings alleine auf den Astronomieturm klettern und bewachten den Eingang, ein bisschen Privatsphäre brauchte er schließlich auch. Severus wartete wirklich auf ihn und zwar im Bett mit einem Buch in der Hand, Charlie erkannte es sofort, es war eines der Bücher von Adrian über Männerschwangerschaften. Der Tränkemeister sah auf, eine Augenbraue fragend erhoben. „Er ist im Bett aber ich würde wetten, dass er heute genauso wenig schläft wie die letzten Nächte“, antwortete Charlie auf die ungestellte Frage während er sich auszog. „Er sollte sich auf seine Schule konzentrieren und nicht über Probleme in der Zukunft nachdenken“, murrte Severus. „Ach und deswegen beschäftigst du dich auch mit seinem Kinderwunsch, oder?“ „Auf Befehl meines Lords.“ Der Rotschopf sah ihn fragend an bevor er mit unter die Decke rutschte. „Rück ein Stück.“ Doch Severus dachte gar nicht daran, er blieb genau da liegen wo er lag und damit hatte Charlie die Wahl entweder sehr unbequem am äußersten Rand zu liegen oder sehr eng an dem Tränkemeister. Die Wahl fiel im persönlich sehr leicht, er rutschte an Severus rann und schlängelte vorsichtig einen Arm um seine Taille. Als Severus in keinster Weise reagierte, fragte Charlie, „wieso auf Befehl? Ich dachte, er wäre dagegen.“ „Ist er auch aber er kann, genau wie der Rest von uns, Harry nichts abschlagen und mein Sohn will unbedingt Kinder“, erklärte Severus bevor er das Buch endgültig zuklappte und auf den Nachttisch legte. „Wie schätzt du die Chancen ein?“, fragte Charlie. „Lässt sich schlecht einschätzen. Er ist sehr jung, sein Körper kann das Kind, wenn er überhaupt schwanger wird, in jedem Stadium abstoßen. Ich glaube nicht, dass er das verkraften würde“, erklärte Severus. Er rutschte ein Stück nach unten um sich bequemer hinzulegen, eine Hand legte er auf den Arm, den Charlie um seine Taille gelegt hatte. Der Rotschopf sah ihn misstrauisch an, blieb aber so liegen wie er lag und fragte, „du sagtest kann, er muss das Kind aber nicht abstoßen, oder?“ „Nein, es kann genauso gut gehen. Auch wenn Adrian das als Leichtigkeit hinstellt, jede zweite Schwangerschaft geht schief und bei jeder Fünften behält der Mann schwerwiegende Folgen zurück.“ „Weiß das der Dunkle Lord schon?“ „Nein und er wird es auch nicht erfahren, zumindest nicht von mir. Wenn er das erfährt, verbietet er es Harry rigoros. Das kann ich meinem Sohn nicht antun“, seufzte Severus. Charlie stützte sich auf den Ellenbogen und fragte, „du weißt schon wie gefährlich das für Harry ist?“ „Natürlich. Aber er will Kinder, es ist sein größter Wunsch und solange es eine Möglichkeit gibt, ihm diesen Wunsch zu erfüllen, werde ich alles dafür tun. Und du hältst den Mund, Wiesel“, knurrte Severus. Er fixierte den Rotschopf mit warnenden Blick doch dieser grinste ihn nur an und kuschelte sich vorsichtig an ihn. Er achtete peinlichst genau auf die Körpersprache des Tränkemeisters doch der blieb entspannt liegen und legte nach kurzem Zögern sogar einen Arm um ihn. Überrascht blinzelte Charlie ihn an, er sah dann fassungslos auf den Arm um seine eigenen Schultern bevor er fragte, „wer bist du und was hast du mit meiner Fledermaus gemacht?“ Severus hob lediglich eine Augenbraue und schenkte ihm einen Blick, unter dem die Schüler normalerweise angstvoll zusammen zuckten. Doch Charlie lächelte ihn nur an und schmiegte sich an ihn, den Kopf an seine Brust gelehnt. „Also willst du Harry wirklich helfen?“, fragte er gegen seine Brust. „Ja, will ich.“ „Dann hoffen wir mal, dass das Kind nach Harry kommt.“ „Nicht unbedingt. Ich gehe davon aus, dass unser Lord seine eigenen Erbanlagen weiter gibt und nicht die Veränderten, die er nach dem Wiedergeburts-Ritual hat.“ „Macht das einen Unterschied?“, fragte Charlie gähnend. „Ja, macht es. Unser Lord war ein sehr gutaussehender Mann.“ Jetzt sah Charlie auf und legte das Kinn auf seine Brust um ihn ansehen zu können. „Warum hat er eigentlich keinen Zauber angewendet um wieder sein altes Aussehen zu bekommen? Das müsste doch möglich sein“, meinte er. Severus nickte müde und sagte, „das hat er und mein Sohn hat ihn auf Knien angefleht den Zauber wieder aufzuheben. Auch wenn es keiner glaubt aber Harry liebt ihn so wie er ist, mit allen Makeln, die er hat.“ „Davon hat er ja genug. Severus, darf ich dich was fragen?“ „Bitte.“ „Hast du irgendeinen Trank genommen oder warum darf ich so an dir kleben?“, fragte Charlie vorsichtig. Schwarze Augen sahen ihn undurchdringlich an bevor Severus mit einem Handwink das Licht löschte und seinen Kopf wieder runter drückte. „Schlaf Wiesel und stell keine dämlichen Fragen“, murrte er leise. „Ich hätte aber gerne eine Antwort.“ „Du hast die Wahl, du bekommst deine Antwort und schläfst dann auf der Couch oder du machst die Augen zu und schläfst friedlich genau da wo du gerade liegst“, knurrte Severus. „Gute Nacht, meine Fledermaus“, sagte Charlie schnell. Er kuschelte sich an ihn und beschloss, dass er auf eine Antwort verzichten konnte. Er sah das selbstgefällige Grinsen des Tränkemeisters nicht doch er spürte wie dieser tief durchatmete und sich dann entspannte. Im Gegensatz zu Harry schliefen sie auch schnell ein. Denn dieser lag wach und er wusste auch warum. Er lag alleine in seinem Bett und fühlte sich schlicht und einfach einsam. Sein Blick wanderte zu dem zweiten Bett im Raum und zu den zwei Gestalten, die darin lagen. Es überraschte ihn nicht als sich nach kurzer Zeit zwei rote Augen öffneten und ihn fragend ansahen. „Kannst du nicht schlafen?“, fragte Adrian leise. „Nein. Ich fühle mich einsam.“ „Dann komm doch her, das Bett ist groß genug für drei“, sagte der Vampir. Harry blinzelte ihn überrascht an, bewegte sich aber nicht. „Nicht?“ „Das war dein Ernst?“ „Ja, warum nicht? Ich will nichts von dir, du nichts von mir und auch nichts von Draco also wo liegt das Problem?“, fragte Adrian. „Ähm, neben dir?“, fragte Harry leise. „Ich bin ein Problem?“, gähnte Draco, „wobei?“ „Mhm, ein süßes Problem. Hättest du was dagegen wenn Harry mit bei uns im Bett schläft?“, fragte Adrian. Verschlafene, graublaue Augen sahen ihn an bevor sie sich auf Harry richteten. „Warum liegst du noch da drüben? Komm rüber.“ „Ehrlich?“, fragte Harry. Adrian seufzte leise, löste sich von Draco und kam zu ihm rüber getapst. Mit wenigen Handgriffen hatte er die Decke weggeschlagen und Harry auf die Arme gehoben. Er ignorierte dessen erschrockenes Quietschen während er nochmal nachfasste um ihn richtig zu halten und trug ihn dann zum Bett rüber. Seit der Vampir sich hier häuslich eingerichtete hatte, hatte er das Bett größer gezaubert und jetzt bot es wirklich genug Platz für drei Personen. Draco schlug einladend die Decke auf und lachte leise als Harry völlig überrascht auf dem Bett landete und ihn geschockt ansah. „Du hast doch schon öfters bei mir geschlafen“, lachte er. „Ja, schon aber doch nicht so.“ „Wie so?“, fragte Draco während Adrian kurzerhand hinter Harry unter die Decke rutschte. Harry deutete auf den Vampir, der gerade einen Arm um seinen Bauch schlang und ihn an sich zog. „Genau das meine ich. Adrian, du solltest auf der anderen Seite liegen, bei Draco.“ „Bei mir liegt er doch jede Nacht, genieße es doch einfach“, murrte Draco. Er rutschte an Harry rann und kuschelte sich an ihn. „Ihr seit komisch.“ „Harry, tu mir einen Gefallen und schlaf. Adrian tut dir nichts und wenn es dir so unangenehm ist dann dreh dich rum.“ „Nein, es ist mir nicht unangenehm. Euch macht das nichts aus?“ „Nein“, schnurrte Adrian während er ihn enger an sich zog. „Danke“, murmelte Harry leise bevor er sich entspannte. Der Vampir grinste leicht als er das spürte, er hob nochmal die Hand um kurz über Dracos Wange zu streifen bevor er sie wieder auf Harrys Bauch legte. „Bist du sicher, dass dein Lord nichts dagegen hat?“, fragte Draco. „Keine Ahnung, sonst toleriert er es. Ich weiß allerdings nicht wie er auf Adrian reagiert aber das wird schon. Danke“, murmelte Harry. „Schlaf endlich, es ist verdammt spät und ich war den ganzen Tag auf“, murrte jetzt Adrian. „Nacht.“ Harry beobachtete wie Draco die Augen schloss und sich an ihn kuschelte. Diesmal schlief Harry sehr schnell ein und es war eine sehr erholsame und ruhige Nacht. Harry sah unsicher zu seinem Dad und dann auf die geschlossene Tür vor ihnen. „Warum musste ich herkommen?“, fragte Harry leise. „Es geht um deine Prüfungen. Irgendein Typ vom Ministerium will mit dir reden“, gab Severus zurück, seine Hand lag auf seiner Schulter und schob ihn jetzt vorwärts. „Ich mag nicht.“ „Du musst und jetzt rein da und ihr Zwei bleibt draußen.“ Die Werwölfe nickten nur während Severus die Tür öffnete und seinen Sohn hineinschob. Es war Harry anzusehen, dass er nicht hier sein wollte und zumindest Sirius spürte es auch. Das Mal an seinem Arm wärmte sich langsam auf und er spürte die hektischen Bewegungen der Schlange. Harry sah sich kurz um, Lucius, Rabastan, Sirius und drei Unbekannte erwarteten sie. Sofort fühlte sich Harry unwohl, die drei Männer bedachten ihn mit solchen Blicken, die er von den Schülern schon gut kannte. Abneigung, Ekel und Verachtung lagen in ihren Augen. „Schulleiter, was kann ich für Sie tun?“, fragte er an Lucius gewandt. „Es geht um Folgendes. Das Ministerium ist der Meinung, dass Rabastan, Sirius und Severus dich im Unterricht bevorteilen und bei den Prüfungen bevorzugen werden. Deswegen haben sie diese drei Herren geschickt, sie werden bei den Prüfungen anwesend sein und deine Arbeiten auch kontrollieren“, erklärte Lucius leise knurrend. Es war nicht schwer zu erraten, was er davon hielt, genau wie der Rest. Harry sah unsicher zu den drei Männern, er erkannte Triumph in den Augen des Einen und er wusste, dass er die Prüfungen bei diesen Männern niemals bestehen würde. Und vor allem war es eine Frechheit. „Wieso kommt das Ministerium erst jetzt auf diese Idee?“, fragte Severus jetzt. „Weil die Prüfungen bevorstehen und wir eine Bevorteilung von Mr. Potter verhindern wollen“, sagte einer der Männer. „Snape-Riddle“, knurrte Harry sofort. „Bitte?“ „Ich heiße Snape-Riddle und nicht Potter. Das schon seit über sieben Monaten also sollte es langsam auch im Ministerium angekommen sein.“ Der Mann sah ihn überrascht an bevor sich ein arroganter Ausdruck auf seinem Gesicht breit machte. „Nun, Mr. Snape-Riddle, wir wollen dafür sorgen, dass bei den Prüfungen alles mit rechten Dingen zugeht.“ Harry hob eine Augenbraue und schnarrte, „sie würden mich die Prüfung nicht mal bestehen lassen wenn ich Merlin persönlich wäre. Ich weigere mich diese Bevormundung über mich ergehen zu lassen. Lucius, du führst diese Schule und du entscheidest.“ „Mr. Malfoy hat sich an die Entscheidungen des Ministeriums zu halten“, kam von dem Mann, der noch nicht mal den Anstand gehabt hatte sich vorzustellen. Seine zwei Begleiter nickten zustimmend. Doch Harry schüttelte den Kopf, „nein. Lucius untersteht Lord Voldemort und nicht dem Ministerium. Er entscheidet ob sie überhaupt bei den Prüfungen anwesend sein werden oder nicht.“ „Wenn wir nicht anwesend sind, werden ihre Prüfungsergebnisse nicht anerkannt“, knurrte der Mann überheblich. Jetzt grinste Harry und fragte, „wo liegt da der Unterschied? Egal wie anerkannt meine Ergebnisse sind, ich stehe auf der falschen Seite um einen normalen Beruf auszuüben und damit ist es klar. Lucius, deine Entscheidung.“ Der Blonde sah ihn skeptisch an und fragte, „du willst sie nicht dabei haben?“ „Nein.“ Er seufzte leise und wandte sich an die Männer, „Sie haben es gehört. Sie werden nicht an den Prüfungen teilnehmen. Mr. Snape-Riddle wird wie jeder normale Schüler von den entsprechenden Fachlehrern geprüft werden.“ „Aber...“ „Kein Aber“, knurrte Harry jetzt, „sie haben es gehört. Ich nehme mit meinen Klassenkameraden an den Prüfungen teil und zwar ohne sie. Jetzt verschwinden sie aus Hogwarts.“ „Sie haben uns nichts zu sagen.“ „Nein, aber ich. Und ich schmeiße Sie jetzt raus“, mischte sich Lucius ein. Die Männer sahen ihn geschockt an doch der Blonde deutete auf den Kamin. „Verschwinden Sie bevor ich diese Unverschämtheit an meinen Lord weitergebe und der wird darüber nicht sehr erfreut sein. Verschwinden Sie und richten sie dem Minister aus, dass er aufhören soll, sich in die Belange der Schule einzumischen. Das Ministerium hat hier keine Macht mehr, die Schule untersteht mir“, sagte Lucius mit der ganzen Arroganz zu der ein Malfoy fähig war und das war sehr viel. Die drei Männer sahen ihn geschockt an und wollten protestieren als Rabastan und Sirius die Zauberstäbe zogen. „Sie sollten gehen“, schnarrte Severus, der sich diese Drohung verkniff denn zwei Mann reichten. Die Männer drehten sich geschockt um und gingen wortlos zum Kamin, wenige Momente später waren sie in den grünen Flammen verschwunden. „Das kann doch nicht wahr sein, wie können sie es wagen mir so was zu unterstellen? Als ob ich meine Position für gute Noten ausnutzen würde“, wetterte Harry, kaum dass die Flammen wieder normal waren. „Harry, alles ok?“, fragte Sirius vorsichtig. „Ok? Ob alles ok ist? Wie können diese aufgeblasenen Typen es nur wagen? Bei Merlin, ich hätte gut und gerne Lust ins Ministerium zu gehen und zwar nicht alleine“, fauchte der junge Mann. Die Männer starrten ihn verwirrt an bevor Lucius fragte, „warum macht dich das eigentlich so wütend? Wir wissen doch mittlerweile, dass das Ministerium nur Idioten beschäftigt.“ „Ja schon aber mir zu unterstellen, dass ich mir meine Noten nicht ehrlich verdient hätte. Das ist einfach eine Frechheit. Als ob ich nicht gut genug wäre um meine Prüfungen normal zu bestehen“, fauchte Harry, „als ob ich das nötig hätte.“ „Vor allem ist das Gegenteil der Fall“, sinnierte Severus. „Wie meinst du das?“, fragte Lucius. Sein Blick wanderte zu Rabastan und Sirius, die nickten und der Animagus erklärte, „wir bewerten Harry extrem streng. Vielleicht sogar strenger als andere Schüler.“ „Das ist aber nicht fair“, sagte der Blonde mit einem Blick auf Harry, der allerdings nur mit den Schultern zuckte. „Besser so als anders rum. Ich kann dir sagen, Harry verdient jede Note, die er erhalten hat. Außerdem betrifft es nur uns drei, die restlichen Lehrer werden ihn ganz normal benoten“, kam von Rabastan. „Deswegen ist es trotzdem eine Frechheit, dafür hätten sie eigentlich eine kleine Erinnerung verdient.“ „Eine Erinnerung an was, mein Kind?“, fragte Severus lauernd, er konnte sich schon denken um was es ging. Harry drehte sich zu ihm um, ein Grinsen auf den Lippen welches seinem Ehemann Ehre gemacht hätte. „Eine Erinnerung daran, wer ich bin.“ „Jetzt oder später?“ „Jetzt.“ „Willst du deinen Mann dazu holen?“, fragte Severus. „Nein, das schaffe ich alleine.“ „Was hast du vor?“, fragte Lucius jetzt. Harry sah ihn nachdenklich an bevor er grinste und meinte, „ich werde dafür sorgen, dass sie diesen ganzen Prophezeiungskram endgültig vergessen.“ „Du willst die Prophezeiung vernichten?“, fragte Sirius überrascht. „Ja. Es ist...“ Ein Klopfen unterbrach ihn, Lucius öffnete die Tür mit einem Handwink und wunderte sich nicht wirklich als Draco, Blaise und Ron eintraten. Sein Sohn legte fragend den Kopf schief und Harry fragte, „wo ist der Rest?“ „Wartet im Flur, wir wollten nicht alle hier rein kommen. Was können wir für dich tun?“, fragte Draco. „Wir überfallen das Ministerium.“ Zwar erklärten alle Harry für genauso wahnsinnig wie seinen Mann doch keiner von ihnen widersprach. Sie konnten ihn allerdings davon überzeugen vor dem Überfall noch nach Malfoy-Manor zu flohen und seinen Mann von seinem Vorhaben zu unterrichten. So warteten die vermummten Gestalten jetzt in der Eingangshalle, gekleidet wie die normalen Todesser aber statt Silbermasken trugen sie schwarze Masken. Harry hatte einen Hauself zu seinem Mann geschickt, der gerade am Kopfende der großen Treppe auftauchte. Severus spürte wie sein Dunkles Mal sich erhitzte, er keuchte leise vor Schmerz und er wusste, dass hier gleich sehr viele Todesser auftauchen würden. Wollte er sie aufhalten? Das würde Harry wirklich explodieren lassen. Sein Blick wanderte zu seinem Sohn, der auf seinen Mann zuging. „Ich freue mich immer dich zu sehen aber was soll dieser Aufmarsch?“, fragte Voldemort. Neben ihnen ertönte einige Plopps und schon standen die ersten Todesser neben ihm. Sie verbeugten sich und sahen dann fragend zwischen den Eheleuten umher. Voldemort beobachtete wie sich die grünen Augen skeptisch umsahen, er spürte die Anspannung seines Mannes durch die magische Verbindung. „Mein Lord, warum sind die Todesser hier?“, fragte Harry ohne seine Frage zu beantworten. „Sie warten darauf, dass du ihnen sagst wo es hin geht und was wir eigentlich vor haben“, gab Voldemort mit einem kalten Grinsen zurück. Verwunderung durchflutete ihre Verbindung, danach Unglauben und schließlich unbändige Freude. „Ich möchte das Ministerium dezent daran erinnern, dass ich nicht mehr ihr kleiner Goldjunge bin und das sie es sich gut überlegen sollen, ob sie mir Steine in den Weg legen wollen oder nicht. Mein Lord, gehe ich Recht in der Annahme, dass ihr mitkommt?“, fragte der Jüngere schließlich. „Nur wenn du der Meinung bist, dass du mich brauchst, ansonsten gehe ich nicht mit, es ist deine Angelegenheit.“ „Warum dann die Todesser?“ „Als Unterstützung wenn du sie brauchst“, erklärte Voldemort. Harry sah sich kurz um, mittlerweile waren fast zwanzig Todesser aufgetaucht und trotz der Maskierung erkannte er alle von ihnen. „Ich nehme Rabastan, Rodolphus und meinen Dad mit, ansonsten reichen mir meine Leute. Mein Lord, ihr entschuldigt uns.“ Er verbeugte sich vor seinem Lord und Ehemann bevor er sich umdrehte und sich an die Menge wand, „die Meisten kennen den Plan. Rabastan und Rodolphus bleiben in meiner Nähe. Abgang.“ Er hielt den zwei Lestrangebrüdern eine Hand hin, die sie ergriffen und im nächsten Moment waren sie verschwunden. Genau wie der Rest war er disappariert. „Mein Lord, ihr lasst ihn einfach so gehen?“, fragte Lucius. „Du deinen Sohn doch auch.“ „Er folgt dem Mann, dem er sich verschrieben hat. Ich habe ihn dazu erzogen, dass er zu seinen Entscheidungen steht und da gehört diese auch dazu“, erklärte Lucius, der jetzt Maske und Kapuze abnahm, „aber das erklärt nicht warum ihr Harry einfach so gehen lasst.“ „Du erklärst mir jetzt erst mal was los ist. Mein Mann ist selten so wütend, dass er seine Gefolgsleute um sich scharrt und zum Angriff übergeht“, schnarrte Voldemort. Er schickte die restlichen Todesser mit einem Handwink weg und bedeutete Lucius dann mitzukommen. Das Ministerium war völlig unvorbereitet als die vermummten Gestalten plötzlich durch die Kamine in der Eingangshalle auftauchten. Schneller als die Angestellten gucken konnten, schossen die Flüche durch die Luft und schickten die Getroffenen bewusstlos zu Boden. Es bedarf keiner gesprochenen Befehle, die Anhänger von Harry arbeiteten Hand in Hand und die anwesenden Todesser staunten nicht schlecht. Selbst Severus konnte sich diese Zusammenarbeit nicht wirklich erklären doch er hatte auch gerade nicht die Zeit dazu denn in diesem Moment tauchten die ersten Auroren auf. Den Auroren bot sich ein seltsames Bild als sie dem Alarmruf in die Eingangshalle des Ministeriums folgten. Unzählige komplett in schwarz gekleidete Gestalten und drei Todesser mit den obligatorischen Silbermasken, alle mit erhobenen Zauberstäben und mit Flüchen um sich schmeißend. Doch schnell erkannten sie den Unterschied zu den normalen Überfällen der Todesser denn keiner der Angreifer benutzte einen schweren Fluch. Moody, der die Verteidiger anführte, kam schließlich ein Gedanke und so rief er, „Harry?“ Zu seinem Schock hielt einer der Vermummten in der Bewegung inne und drehte sich zu ihm um, grüne Augen blitzten ihn hinter der schwarzen Maske an. „Hallo Alastor“, begrüßte Harry ihn. Die Kämpfe ebneten ab als sich die zwei Männer einander näherten. „Was machst du hier?“, fragte Alastor fassungslos. „Ich dachte, ich statte euch mal einen Besuch ab und vernichte gleich die Prophezeiung, die mich als Goldjungen auszeichnet und mich gegen meinen Mann stellt“, sinnierte Harry während er mit seinem Zauberstab spielte. „Das kannst du nicht machen. Harry, du brichst hier Gesetze und kannst dafür nach Askaban gehen“, keuchte der Auror. Mehrere der Vermummten lachten und auch Harry lachte leise, „und ob ich das machen kann. Ihr versucht ständig mich zu bevormunden, wegen euch musste ich immer kämpfen obwohl ich es nicht wollte und jetzt will ich kämpfen und ich werde es. Nur leider auf der Seite, die gegen euch stellt. Hey, in der Prophezeiung geht es doch sowieso um mich und da sie weder mich noch meinen Mann wirklich interessiert, kann ich sie auch vernichten. Alastor, du entschuldigst uns bitte.“ „Ich werde euch aufhalten“, knurrte Alastor. „Tu dir keinen Zwang an aber bedenke, noch hat keiner meiner Leute einen ernsten Fluch benutzt. Vielleicht sollte ich das ändern.“ „Das kannst du nicht, das bringst du nicht über dich.“ Harry lächelte unter seiner Maske und knurrte, „ihr habt es gehört, keine Gnade mehr, jeder darf die Flüche anwenden, die ihm richtig erscheinen.“ Alastor traute seinen Ohren nicht und von den Todessern kam auch sofort die Reaktion, die er befürchtet hatte. Einer von ihnen hob den Zauberstab gegen zwei angreifenden Auroren und zischte, „Sectumsempra.“ Alastor erkannte die Stimme von Severus Snape doch ohne Beweise konnte er ihm nichts nachweisen. Die zwei Auroren waren dem Fluch gerade noch rechtzeitig ausgewichen doch Snape hatte damit klar gemacht, dass er hinter Harry stand und auf ihn hörte. „Alastor, du hast die Wahl. Entweder wir gehen selber in die Mysteriumsabteilung und holen uns die Prophezeiung oder ihr bringt sie uns. Ich will sie vernichtet sehen, in Scherben zu meinen Füßen“, knurrte Harry. Der alte Auror sah ihn zweifelnd an, er konnte nicht glauben, dass das vor ihm wirklich Harry Potter war. Doch er kannte diese grünen Augen, es waren Lilys Augen und doch war er so völlig anders wie seine Eltern. „Du hast dich sehr verändert, Harry“, sagte er leise. „IHR habt mich verändert. Ich war ein kleiner Junge von elf Jahren, auf der Suche nach einer Familie und Freunden und was habe ich bekommen? Ich musste kämpfen, eine Prophezeiung erfüllen, die vor meiner Geburt gesprochen wurde und die mich eigentlich gar nichts angeht. Ein kleiner Junge soll gegen einen mächtigen Schwarzmagier kämpfen, wie habt ihr euch das eigentlich vorgestellt?“, fragte Harry. Alastor sah ihn fast schon mitleidig an und Harry fuhr fort, „jetzt will ich kämpfen und euch ist es auch nicht Recht. Nun, diesmal bringt euch das allerdings nichts denn ich bin alt genug um meine Entscheidungen selbst zu treffen. Also, wie entscheidest du dich im Bezug auf die Prophezeiung? Soll ich sie holen oder übergebt ihr sie mir so?“ „Wir können sie dir nicht geben. Wir...“ „Gut, dann nicht. Ihr habt es gehört, LOS“, rief Harry, den Auror einfach unterbrechend. Sofort kam Bewegung in die Reihen seiner Anhänger und schneller als die Auroren reagieren konnten, flogen ihnen die Flüche um die Ohren. Fast die Hälfte ging zu Boden noch bevor sie zum Gegenschlag ausholen konnten. Doch auch als sie ihre Schutzschilde errichtet hatten, zögerten sie mit ihrem Angriff denn sie ahnten, dass die schwarz Gekleideten nicht viel älter als Harry waren, sie waren kleiner und teilweise schmaler als die drei Todesser. Gegen halbe Kinder wollte keiner der Auroren kämpfen, nun, Harrys Seite hatte diese Bedenken nicht. Ein Schrei ließ Harry rum fahren, er erkannte seine Freunde auch unter den Masken und Umhängen und im größten Getümmel. Hermine war zu Boden gegangen, sie hielt sich den rechten Arm, von dem es dunkel zu Boden tropfte. Er wollte schon zurück eilen als eine Hand auf seiner Schulter ihn aufhielt, er sah auf und in die schwarzen Augen seines Vaters. „Sie ist versorgt, komm, du musst es zu ende bringen sonst war alles umsonst“, sagte Severus leise. Unsicher sah Harry zurück zu Hermine und stellte überrascht fest, dass Draco, Blaise und Pansy neben ihr standen und sie verteidigten. „Ok, weiter“, murmelte er und wand sich um. Severus sah nochmal zu der Verletzten, den drei Slytherins hatten sich zwei weitere schwarz Vermummte angeschlossen. Die junge Hexe war sicher denn die Auroren würden keine Verletzten angreifen also wand sich Severus um und folgte seinem Sohn. Es gab noch mehr Verletzte denn die Auroren gingen jetzt doch zu den schwereren Flüchen über und schließlich antwortete Rabastan mit dem ersten Avada. Harry zuckte zusammen als das grüne Licht des Fluches den Gang erhellte und der Auror mit einem erstickenden Geräusch zu Boden fiel. „Was das notwendig?“, fuhr er den Todesser an. „Ja“, gab dieser ungerührt zurück, „wir sind im Krieg.“ Harry starrte ihn noch einen Moment fassungslos an bevor er langsam nickte und weiter ging. „Alles in Ordnung?“, fragte Severus neben ihm. Es dauerte einen Moment bis sein Sohn antwortete, „ja, ich vergesse es nur manchmal.“ „Das solltest du niemals vergessen.“ „Ich weiß, Dad.“ „Wir sind da“, mischte sich Rodolphus jetzt ein. Vor ihnen war eine große Tür aus schwarzem Holz aufgetaucht. „Gut, dann holen wir meine Prophezeiung. Wir teilen uns auf, Gruppe eins bleibt zurück und sorgt dafür, dass wir ungestört bleiben“, knurrte Harry. „Nicht, dass es nochmal zu so einem Schlamassel wie beim letzten Besuch kommt“, kam von Ron, der sich zu ihm gesellte. Noch immer war Harry überrascht, dass Ron auf seiner Seite stand und ihm sogar folgte doch der Rotschopf hatte deutlich klar gemacht, dass er zu seiner Entscheidung stand und immer hinter ihm stehen würde. „Ja, halten wir uns vom Torbogen fern, nicht das noch ein Unglück passiert.“ „Hört auf zu quatschen und los“, knurrte Severus jetzt. Er öffnete die Tür mit einem Schlenker des Zauberstabes und ging vor, sein Sohn und dessen Anhänger folgten ihm. Erstaunlicherweise bekamen sie die Prophezeiung ohne weitere Zwischenfälle und sie erreichten auch die Eingangshalle ohne weitere Probleme doch dort wurden sie erwartet. Und zwar von keinem Geringeren als Albus Dumbledore. Die Todesser wollten schon angreifen als Harry sie mit einem Handwink aufhielt und langsam vortrat. „Harry?“, fragte Albus zweifelnd. „Albus, schön dich zu sehen.“ „Albus?“ „Ja, ich sieze niemanden mehr außer meinem Lord also Albus. Was kann ich für dich tun?“, fragte Harry. „Was machst du hier, mein Junge? Wie kannst du bei diesen Mördern stehen?“, fragte Albus traurig. Harry sah sich demonstrativ um und fragte dann, „welche Mörder? Ihr habt angefangen mit den schweren Flüchen also beschwert euch nicht. Ich bin nicht mehr dein Junge.“ „Harry, mein Junge, was hat ER mit dir gemacht? Stehst du unter einem Zauber oder einem Trank?“ „Nein, weder noch. ER hat nichts mit mir gemacht, lediglich geheiratet“, gab Harry zurück, Albus konnte das Grinsen unter der Maske nicht sehen. Der alte Zauberer sah ihn mitleidig an und sagte, „du musst unter einem Zauber stehen, wir können dich davon befreien. Du kannst wieder frei sein und in Sicherheit.“ „Ich bin freier als jemals zuvor in meinem Leben und sicherer als an der Seite meines Mannes kann ich gar nicht sein. Albus, sieh es endlich ein, ich bin nicht mehr euer Goldjunge, der Junge-der-lebt, der Junge-der-für-euch-kämpfen-soll. Ich bin der Ehemann von Lord Voldemort und ich stehe hinter meinem Mann, in jeder Beziehung“, sagte Harry ernst. „Das kann nicht dein Ernst sein?Wie kannst du nur so was sagen?“, fragte Albus fassungslos. „Mit meinem Mund kann ich das sagen.“ „Harry, wir können dir helfen. Du stehst unter irgendeinem Zauber oder Trank, wir können dich befreien. Es...“ „Albus, es reicht“, unterbrach Harry den Zauberer, der ihn überrascht ansah. „Ich stehe weder unter einem Zauber noch unter einem Trank, ich liebe meinen Mann und er liebt mich. Albus, die Liebe hat mich zu Voldemort gebracht, die Gabe, die mir meine Mutter mitgegeben hat. Und jetzt reicht es mir, wollt ihr uns aufhalten oder können wir gehen?“, fragte Harry. Die Auroren rückten näher und Albus schüttelte bedauernd den Kopf, „wir können dich nicht gehen lassen.“ „Ihr habt keine andere Wahl“, sagte Harry. Albus sah sich um, die Todesser standen eng beieinander und hatten die Zauberstäbe erhoben, sie waren bereit zum Angriff. Die Auroren standen um sie herum und vor allem blockierten sie die Zugänge zu den Kaminen und Apparieren war im Ministerium nicht möglich. Auch Harry schien das zu sehen denn er hob eine Hand und sofort kam Bewegung in zehn Schwarzvermummte. Jeder von ihnen holte eine Phiole aus ihren Taschen und tranken sie. Unter den geschockten Augen der Auroren verwandelten sie sich und schon standen zehn Werwölfe vor ihnen. „Ihr habt die Wahl, kämpft oder lasst uns durch. Meine Freunde werden mit ihren Zähnen kämpfen. Albus, wollt ihr noch mehr Werwölfe auf der Welt haben? Wollt ihr wirklich riskieren, dass einer von euch gebissen wird?“, fragte Harry lauernd. Die Augen des Weißmagiers weiteten sich geschockt, das konnte alles nicht wahr sein. „Harry, überleg dir nochmal was du da tust“, versuchte er es doch Harry schüttelte den Kopf. „Ich muss nicht mehr überlegen. Albus, lass uns gehen oder stellt euch den Werwölfen und den Zauberern auf unserer Seite. Ich will zu meinem Mann zurück.“ „Du gehörst nach Askaban“, knurrte Alastor plötzlich. „Versucht es und ihr werdet alle vernichtet“, knurrte ein Todesser zurück. „Zudem ich noch Schüler bin und damit unter das Friedensgesetz falle. Ich darf gar nicht verhaftet werden“, sagte Harry. „Du bist irgendwann kein Schüler mehr.“ „Dann werdet ihr mich nicht mehr in der Öffentlichkeit sehen. Albus, deine Entscheidung, jetzt, sofort. Dürfen wir gehen oder wollt ihr kämpfen?“, fragte Harry knurrend. Albus Dumbledore sah sich um, er wusste, dass die Vermummten kämpfen konnten denn er ging davon aus, dass der größte Teil aus dem siebten Jahrgang von Hogwarts kam. Zudem die drei erwachsenen Todesser und nicht zu vergessen, die zehn verwandelten Werwölfe, deren Biss eine unkalkulierbare Gefahr darstellte. Zudem waren sie in der Unterzahl, auch wenn Albus es nicht gerne zugab aber diesen Kampf konnten sie nicht gewinnen. Ein schneller Rundumblick zu den Auroren zeigte ihm, dass die langsam auch begriffen, dass sie nicht gewinnen konnten. Langsam traten die Auroren von den Kaminen weg und Albus sagte traurig, „du hast dich sehr zu deinem Nachteil verändert, mein Junge. Wie konntest du das Andenken an deine Eltern nur so verraten? Er ist der Mörder deiner Eltern, er wollte dich als Baby umbringen.“ „Albus, das weiß ich alles und dennoch habe ich ihn geheiratet und liebe ihn. Egal was ihr sagt oder tut, es wird nichts daran ändern“, sagte Harry während die ersten seiner Anhänger bereits weg flohten. „Harry, denk nochmal genau darüber nach. Er ist ein Mörder.“ „Du wiederholst dich, Albus. Es ändert nichts, ich liebe ihn über alles, ich würde alles für ihn tun und wenn ihr diesen Krieg weiterführt, werde ich an seiner Seite kämpfen und jetzt entschuldige uns bitte, zumindest ich habe heute noch was vor“, sagte Harry. „Bald verlässt du die Schule und dann wanderst du nach Askaban“, fauchte Arthur plötzlich. Er hatte sich bis jetzt zurück gehalten doch jetzt reichte es ihm. Harry seufzte leise und wandte sich zu ihm, „Arthur, es tut mir leid, dass du so reagierst aber es war wohl nicht anders zu erwarten. Du hast Recht, ich werde die Schule bald verlassen aber ich werde nicht nach Askaban gehen.“ „Du wirst genauso verfolgt werden wie der Dunkle Lord und seine Todesser und deine Anhänger genauso“, knurrte Arthur, „ich werde euch alle nach Askaban bringen.“ „Wirklich, Dad?“, fragte Ron plötzlich. Er zog die Maske ab und sah seinen geschockten Vater herausfordernd an. „Willst du mich, Charlie und die Zwillinge wirklich in Askaban sehen? Wie willst du das Mom erklären?“, fragte der Jüngere. „Ron? Was machst du hier?“, fragte Arthur fassungslos. „Ich kämpfe für den Mann, dem ich mich verschrieben hab und für die Seite, für die ich mich entschieden habe.“ „Du kämpfst für den Dunklen Lord?“ „Nein, ich kämpfe für Harry.“ „Das ist dasselbe“, knurrte Arthur. Sein Sohn schüttelte den Kopf und meinte, „nein, ist es nicht. Ich bin kein Todesser und werde nie einer sein und ich nehme keine Befehle von Harrys Mann entgegen.“ „Als ob du da eine Wahl hättest. Armer Junge, was hast du nur gemacht?“, fragte Albus leise. Ron straffte sich und sagte, „ich habe mich entschieden. Harry, wollten wir nicht gehen?“ „Nach dir, ich gehe mit den Werwölfen zum Schluss.“ Der Rotschopf nickte, warf seinem Vater noch einen letzten Blick zu, der ihn angeekelt und wütend ansah. Ron zuckte mit den Schultern und trat zum Kamin, dort warf gerade Draco eine Prise Flohpulver in die Flammen. „Kommst du, Wiesel?“ „Klar Frettchen.“ Draco legte dem Anderen einen Arm um die Hüfte und trat mit ihm in die grünen Flammen, er flüsterte einen Ort und schon waren sie verschwunden. Nach und nach verschwanden alle vermummten Gestalten bis nur noch einer der Todesser, Harry und drei verwandelte Werwölfe da waren. „Harry, willst du es dir nicht noch einmal überlegen?“, fragte Albus sanft. Statt einer Antwort zog Harry seinen rechten Handschuh aus, der Silberring glitzerte im Licht. „Es gibt nichts zu überlegen, ich habe meine Entscheidung getroffen und ich stehe dazu. Albus, es ist ganz einfach, ich bin mit eurem ärgsten Feind verheiratet weil ich ihn über alles liebe. Das hier brauchen wir nicht mehr, ich bin nicht mehr euer Goldjunge, ich bin nicht mehr Harry Potter, der Junge-der-lebt“, knurrte Harry. Er hielt die Prophezeiung auf der Handfläche nach oben. „Harry, nein.“ „Doch, es ist vorbei mit dieser sinnlosen Prophezeiung, ein Kind als Werkzeug in einem Krieg zu benutzen, ist nicht nur falsch sondern abgrundtief abscheulich. Schluss, aus, vorbei“, sagte Harry während er die Finger leicht bewegte. Die schimmernde Kugel rollte langsam über seine Finger bevor sie die Fingerspitzen erreichte und wie in Zeitlupe darüber rollte. Sie schien einen Moment in der Luft zu hängen doch dann reagierte sie wie jeder Gegenstand unter Einfluss der Erdanziehungskraft. Alle Blicke hingen an der Kugel als sie zu Boden fiel und in Millionen Scherben zersprang. Nicht wenige Auroren zuckten bei dem Geräusch zusammen doch Harrys Stimme holte sie sofort wieder in die Gegenwart. „Jetzt entschuldigt mich, ich werde von meinem geliebten Ehemann erwartet.“ Damit drehte er sich zum Kamin um, wo der Todesser bereits das Flohpulver in einer Hand hielt und ihm die Andere auffordernd entgegen streckte. Mit einem Lächeln, welches hinter seiner Maske nicht zu sehen war, legte er seine Hand in die seines Vaters und ließ sich an ihn ziehen. „Können wir?“ „Natürlich. Kommt, meine Hundchen.“ Die Werwölfe näherten sich ihnen und drückten sich eng an sie, zu fünft zu flohen war sehr unbequem. Severus warf das Flohpulver in die Flammen, sein Sohn drehte sich nochmal zu Albus rum und sagte, „Aevum servare.“ Sofort erschien der hellblaue Schädel über ihren Köpfen, die Schlange wand sich träge und zufrieden um ihn und zischelte die Anwesenden an. Über dem Gebäude würde dasselbe Mal auftauchen, um allen Zauberern zu zeigen, dass hier ein Überfall stattgefunden hatte. Dann drehte sich Harry im Kamin um und zischte, „Malfoy-Manor.“ Sie sahen noch den traurigen und mitleidigen Blick von Albus bevor sie das typische Ziehen des Flohnetzwerkes und schon waren sie verschwunden. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Stolpernd und fluchend traten sie aus dem Kamin, Severus gab einem der Werwölfe einen kräftigen Tritt weil er ihm nicht schnell genug ging und erntete damit ein bösartiges Knurren. „Hör auf meinen Vater an zu knurren“, sagte Harry abwesend, er sah sich suchend um bis sein Blick auf Draco hängen blieb. „Wo ist Hermine?“ „Bei Devon Zabini, er kümmert sich um ihre Verletzung aber sie ist nicht schwer verletzt, ein leichter Schneidefluch“, sagte Draco, der Maske und Umhang jetzt ablegte. „Sollte der nicht im St. Mungos sein?“ „Dein Mann hat meinen Dad herbestellt, falls es Verletzte gibt“, kam von Blaise, der bereits wieder auf dem Weg zum Kamin war. „Wo willst du denn so schnell hin?“ „Nach Hogwarts, Neville wartet auf mich und wird sich Sorgen machen.“ „Wieso war der eigentlich nicht mit dabei?“ „Weil ich ihn nicht gerufen habe“, sagte Harry, „ich weiß, dass er nicht daran teilnehmen wollte also habe ich ihn nicht gerufen. Geh schon.“ Blaise deutete eine Verbeugung an und flohte dann weg. „Und wir?“, fragte Draco. „Ihr werdet im Jadesalon erwartet“, mischte sich eine Stimme ein, beide jungen Männer drehten sich fragend rum. „Dad. Du bist noch auf?“ „Scheint so. Ihr Zwei sollt euch im Jadesalon einfinden, ihr werdet erwartet.“ „Also bei mir ist es mein Mann und bei dir?“, fragte Harry während er sich bei dem Blonden einhakte und sie sich auf den Weg machten. Lucius sah ihnen kurz nach, schüttelte aber dann den Kopf und wand sich an die restlichen Anwesenden, „wer zurück nach Hogwarts will, kann das in der nächsten halben Stunde tun, danach sind die Kamine wieder dicht. Wer hier schlafen möchte, ruft bitte einfach eine Hauselfe und lässt sich ein Gästezimmer zuweisen. Rabastan, Rodolphus, ihr habt ja Zimmer hier. Severus, du wirst in den Kerkern erwartet.“ Der Tränkemeister hob eine Augenbraue, nickte aber dann dankend und ging. Der Rest überlegte kurz bevor sich einige zum Wegflohen und einige zum Übernachten entschieden. Der Hausherr wartete bis die Eingangshalle wieder leer war bevor er sich auch zurückzog und ins Bett ging. Währenddessen waren Draco und Harry, scherzend und lachend, am Jadesalon angekommen und Harry öffnete die Tür ohne vorher anzuklopfen. Sie traten ein und begrüßten die zwei Männer, die in den grünen Sesseln saßen. „Mein Lord“, schnurrte Harry. „Adrian“, kam von Draco. Doch während sich Harry auf den Schoß seines Mannes ziehen ließ und sich dort an ihn kuschelte, setzte sich Draco in einen eigenen Sessel. Der Vampir knurrte leise und fragte, „willst du mich ignorieren?“ „Nein, nur dich nicht in aller Öffentlichkeit anspringen“, gab Draco zurück. Adrian sah zu Voldemort und Harry, die mehr mit sich beschäftigt waren und knurrte, „welche Öffentlichkeit? Der Kleine schläft sogar bei uns.“ Sofort richteten sich rot glühende Augen erst auf ihn, dann auf Draco und dann sehr langsam auf Harry. „Wie meint er das?“, fragte Voldemort leise und schneidend. Harry rutschte unsicher auf seinem Schoß umher und wollte aufstehen, zwei starke Arme hielten ihn davon ab. „Kleiner, wie meint der Blutsauger das?“ „Naja, ich kann alleine so schlecht schlafen“, murmelte Harry, „außerdem wisst ihr doch, dass ich immer mal bei jemand Anderem schlafe.“ „Aber zu Dritt in einem Bett? Noch dazu mit einem dominanten Vampir?“, knurrte Voldemort. „Ja“, sagte Harry vorsichtig. Sein Mann sah zu Adrian, der seinen Blick gelassen erwiderte und dann zu Draco, der ihn zwar neugierig aber auch vorsichtig ansah. Adrian erhob schließlich das Wort, „ich habe kein Interesse an Harry. Genauso wenig wie Draco. Er hat kein Interesse an uns also dürfte es kein Problem sein.“ „Er ist mein Gefährte und sollte in meinem Bett sein“, knurrte Voldemort. „Aber dann muss ich jeden Abend nochmal weg flohen und das wird auf die Dauer echt stressig.“ „Ach, du schläfst lieber bei zwei anderen Kerlen als bei deinem Mann?“ „Nein, natürlich nicht aber ich möchte nicht jeden Abend hierher flohen. Ich müsste auch früher aufstehen um rechtzeitig in Hogwarts zu sein. Mein Lord, es sind nur noch ein paar Monate und ich bin für immer hier“, sagte Harry. Er bekam nur ein Knurren zurück doch dann nickte sein Mann bevor er fragte, „kannst du nicht bei jemand Anderem schlafen? Dann würdest du die Zwei auch nicht stören.“ „Er stört uns nicht. So behält Adrian wenigstens seine Finger und Zähne bei sich“, warf Draco ein. „Hey, so schlimm bin ich doch gar nicht.“ „Doch, bist du. Harry, gehe ich Recht in der Annahme, dass wir heute hier bleiben?“, fragte Draco jetzt. „Ja“, kam von Voldemort, seine Umarmung verstärkte sich und zogen Harry noch enger an sich. „Du hast es gehört. Wir flohen morgen früh zurück. Gute Nacht.“ Draco erhob sich und verbeugte sich vor Harry und Voldemort bevor er sich zum Gehen wandte. Sofort sprang Adrian auf um ihm zu folgen. Er rief über die Schulter, „gute Nacht, Lord Voldemort, Harry.“ „Gute Nacht.“ Draco und Adrian verließen den Raum, hinter sich hörten sie Harry plötzlich laut lachen und das dunkle Grollen von Voldemort. Sie konnten sich denken, was die Zwei jetzt noch machten. „Jetzt warte doch mal. Draco, was ist denn los?“, knurrte der Vampir, er hatte Mühe mit dem blonden Zauberer Schritt zu halten. „Ich will ins Bett“, gab Draco abwesend zurück. „Das ist mir schon klar aber warum bist du so abweisend?“ „Bin ich doch gar nicht.“ Der Vampir knurrte leise und stand plötzlich vor ihm, Draco prallte überrascht zurück. Er wich seinem Blick aus, was das Knurren nur noch dunkler werden ließ. „Was ist los mit dir?“, fragte Adrian. „Nichts, ich will ins Bett“, gab Draco zurück, er drängte sich an ihm vorbei und eilte förmlich den Korridor entlang. Etwas verwirrt sah ihm Adrian nach bevor er sich wieder bewegte und erneut vor ihm stand. „Draco, was ist los mit dir? Du gehst mir seit Wochen aus dem Weg“, knurrte er. „Tu ich gar nicht, wir schlafen in einem Bett also wie soll ich dir da aus dem Weg gehen?“, fragte Draco doch er wich seinem Blick aus. Adrian stieß ein Schnauben aus und maulte, „nur mit dem Unterschied, dass Harry die ganze Zeit zwischen uns schläft. Was ist los mit dir? Wenn du diese Beziehung nicht mehr willst, dann sag es!“ „Welche Beziehung?“, fragte Draco leise. „Wie jetzt? Sag mal, irre ich mich oder sind wir zusammen?“ Draco seufzte leise und ging an ihm vorbei. „Draco.“ Doch der junge Mann blieb nicht stehen sondern ging weiter bis dem Vampir der Geduldsfaden riss. Mit einem dunklen Knurren und einer, für das menschliche Auge nicht wahrnehmbaren Bewegung hatte er die Arme um den jungen Mann geschlungen und drückte ihn gegen die nächste Wand. Draco starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, rot glühende Augen bohrten sich in seine. Lange Fangzähne blitzten im Licht auf als Adrian ihn anfauchte. „Du machst mir Angst“, flüsterte Draco, der sein Zittern nicht unterdrücken konnte. Doch Adrian reagierte nicht, der Griff um seine Oberarme verstärkte sich bis er einen leisen Schrei nicht mehr unterdrücken konnte. „Adrian, du tust mir weh“, jammerte Draco jetzt. Scheinbar drang er jetzt zu dem Vampir durch, die roten Augen flackerten kurz blau auf bevor sie wieder rot wurden. „Ich will jetzt wissen, was mit dir los ist?“, fauchte er. „Was meinst du?“ „Warum gehst du mir aus dem Weg? Warum sagst du, dass wir keine Beziehung haben? Verflucht, wenn du mich nicht willst, dann sag es gerade heraus“, fauchte der Vampir, die langen Eckzähne blitzten gefährlich auf. Draco wehrte sich noch immer gegen seinen Griff, Adrian lockerte seinen Griff doch er hielt ihn immer noch fest. „Du machst mir Angst.“ Es dauerte einen Moment bis Adrian begriff, dass Draco etwas gesagt hatte und es dauerte einen weiteren Moment bis er reagierte. Er ließ ihn los, legte aber die Stirn an seine Schulter und flüsterte, „warum willst du mich nicht mehr? Es läuft doch gut. Was habe ich falsch gemacht? War es weil ich Harry in unser Bett geholt habe? Wenn ja, tut es mir leid aber ich habe mir nichts dabei gedacht. Ich will nichts von ihm, ich ...“ „Hör auf. Adrian, wie kannst du mich noch immer wollen obwohl ich dich schon so lange hin halte?“, unterbrach ihn Draco. Der Vampir sah überrascht auf, Unglauben in den blauen Augen. „Wie meinst du das? Du hältst mich nicht hin.“ „Doch, ich bin zu feige um weiter zu gehen und du musst darunter leiden.“ „Ich leide nicht, ich bin glücklich mit dir und falls du es vergessen hast, ich bin ein Vampir, ich habe alle Zeit der Welt. Ich habe ewig auf einen Partner gewartet und ich werde nochmal so lange warten wenn du diese Zeit benötigst. Wie kommst du nur auf solche Gedanken?“, fragte Adrian während er ihn erneut umarmte, diesmal allerdings wesentlich zärtlicher. „Naja, du lebst seit Wochen enthaltsam.“ „Du doch auch. Draco, das macht mir nichts. Ich genieße deine Gegenwart und dein Vertrauen in mich. Es freut mich, dass ich bei dir schlafen darf ohne dass du vor Angst ständig zitterst also hör auf dir solche schwachsinnigen Dinge einzubilden“, knurrte Adrian leise. Er wurde sehr unsicher angesehen bevor Draco fragte, „meinst du das ernst?“ „Natürlich. Draco, du bedeutest mir mehr als du ahnst und ich gebe dich nicht kampflos auf. Vor allem nicht wenn du dir Dinge einbildest, die nicht wahr sind. Also, wie war das jetzt mit Bett?“ Draco blinzelte überrascht angesichts dieses abrupten Themawechsels bevor er zögernd nickte. „Gut, dann gehen wir ins Bett und du vergisst diesen Schwachsinn. Sex ist nicht alles in einer Beziehung und ich kann warten.“ „Es ist noch etwas.“ „Aha. Lass mich raten, es geht um diese Bissgeschichte“, vermutete Adrian, der ihn jetzt von der Wand löste und ihn, mit einem Arm um seiner Hüfte, weiterzog. Der Jüngere nuschelte etwas, was man als Zustimmung interpretieren konnte. „Das macht noch weniger. Ich erwarte gar nicht, dass ich dich beißen darf.“ „Wirklich? Wieso nicht?“ Adrian zuckte mit den Schultern und hauchte ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Kleiner, ich lebe lange genug unter den Menschen um zu wissen, dass der größte Teil panische Angst vor Vampirbissen hat. Eure Geschichten und Legenden tragen ihren Teil dazu bei und daher wundert es mich nicht, dass du Angst davor hast“, erklärte Adrian. „Wie kommt ihr dann zu euren Blutdienern? Wo sind deine überhaupt?“, fragte Draco. „Die meisten Blutdiener entstammen aus alten Familien, die immer wieder zu uns kommen oder die einem Vampir seit Generationen zur Verfügung stehen. Andere kommen weil sie etwas benötigen, meistens Schutz oder Hilfe und dafür bekommen wir ihr Blut. Meine Blutdiener leben in der nächsten Ortschaft. Sie haben sich dort einquartiert.“ „Wieso nicht hier?“ „Weil sie Muggel sind, sie wissen nicht, dass es Magie gibt. Vampire sind nicht gleichbedeutend mit Magie, man kann das Eine wissen aber das Andere nicht.“ Draco nickte verstehend, er kuschelte sich während des Laufens an den Vampir und genoss die Wärme des Anderen. „Darf ich vielleicht einen davon kennenlernen?“, fragte Draco leise. „Du kannst auch alle kennenlernen, wenn du möchtest.“ „Wie viele hast du denn?“ Adrian schien einen Moment zu überlegen bevor er sagte, „insgesamt habe ich acht Blutdiener und vier davon habe ich mit. Wenn du magst, kannst du sie am Wochenende kennenlernen.“ „Hm, gerne.“ Draco gähnte hinter vorgehaltener Hand, er war hundemüde und zum Glück hatten sie sein Zimmer bereits erreicht. Adrian öffnete die Tür und schob ihn rein, der Jüngere schlief mittlerweile fast im Laufen ein. Er hörte den gemurmelten Zauberspruch des Vampires kaum, erst als er spürte, dass er komplett nackt war, schreckte er auf. „Was..?“ „Keine Panik. Ab ins Bett“, schnurrte Adrian. Er unterstrich seine Worte indem er ihn einfach zum Bett schob und sich selbst per Zauber entkleidete. Draco sah ihn etwas unsicher aber auch neugierig an, er hatte den Vampir noch nie komplett nackt gesehen und was er sah, gefiel ihm sehr gut. „Zufrieden?“, fragte Adrian grinsend. „Du siehst klasse aus.“ „Danke, du auch. Darf ich jetzt ins Bett kommen oder muss ich hier stehen bleiben?“ Draco lachte leise und schlug die Decke auf, „komm schon, mir ist kalt.“ Sofort war der Vampir neben ihm im Bett und zog ihn eng an sich. „Draco, versprich mit etwas.“ „Was denn?“ Er stützte sich auf den Brustkorb des Vampires um ihn anzusehen, hellblaue Augen sahen ihn flehend an. „Mach so was nie wieder. Wenn du irgendwelche Probleme oder Sorgen hast, dann rede mit mir. Wir können über wirklich alles reden, nichts muss dir peinlich sein. Du musst dich für nichts schämen. Wenn du irgendetwas wissen willst, dann frag mich, ich werde dir alles erklären aber bitte, mach mir nie wieder so eine Angst“, bat Adrian. „ICH habe DIR Angst gemacht? Du standest mit gebleckten Zähnen vor mir“, warf Draco ein. „Ja, du hast mir Angst gemacht. Angst, dich zu verlieren. Ich habe so lange auf jemanden wie dich gewartet und ich will dich nicht wieder verlieren“, sagte der Vampir ernst. Draco sah ihn eine Weile schweigend an bevor er noch ein Stück hoch rückte und ihn sanft küsste. „Ich verspreche es dir. Sollte ich wieder irgendwelche Sorgen haben, werde ich mit dir reden“, sagte er leise während er sich an seine Seite kuschelte. Der Vampir brummte erfreut auf, schlang die Arme um ihn und sagte, „danke.“ „Ich habe zu danken, ich hätte nie so viel Verständnis erwartet.“ Ein Schnauben ertönte, der Griff um seinen Körper verstärkte sich kurz, „du solltest mir mittlerweile wirklich mehr vertrauen. Jetzt schlaf, sonst kommst du nachher nicht aus dem Bett.“ „Harry wird mich schon raus schmeißen“, gähnte Draco. „Wenn sein Mann ihn gehen lässt.“ „Wird er. Harry besteht auf seinen Schulabschluss und will keine Ablenkung, egal in welcher Form. Er sagt, dass sie nach der Schule noch genug Zeit für sich haben. Egal, schlaf gut“, murmelte Draco. Er bekam noch einen Kuss auf die Stirn bevor auch Adrian ein 'Gute Nacht' murmelte und die Augen ebenfalls schloss. Der lange Tag und die Erleichterung über Adrians Verständnis brachten Draco schnell ins Land der Träume, er schlief so gut wie seit Wochen nicht mehr. Am Tisch der Schlangen war es am nächsten Morgen sehr ruhig, was vor allem daran lag, dass fast alle völlig übermüdet waren. Harry und Draco lehnten aneinander, ihr Frühstück stand unberührt vor ihnen und dösten vor sich hin. „Gleich fallen Beide von der Bank“, grinste Blaise. Neville nickte nur, Blaise hatte ihm von dem Gespräch zwischen Dumbledore und Harry erzählt und eigentlich konnte er nicht glauben, dass Harry trotz des Überfalls völlig unbeachtet hier am Tisch saß. Gut, es gab das Friedensabkommen, das besagte, dass kein Schüler verhaftet oder angegriffen werden durfte. Egal von welcher Seite doch Neville hatte nicht wirklich daran geglaubt, dass die Weiße Seite sich daran halten würde. Er musste grinsen als er daran dachte warum Voldemort sich daran hielt. Harry hatte ihm ein sehr langes Zölibat versprochen wenn er einen Schüler angreifen würde. Nun, diese Drohung hatte gewirkt und von der Seite des Dunklen Ordens war es ruhig geblieben. Natürlich hatte Voldemort seine restlichen Überfälle nicht eingestellt. Eine Hand wedelte vor seinem Gesicht rum, er blinzelte überrascht und drehte sich dann zu Blaise um. „Was ist?“, fragte Neville. „Wir wollen gehen, komm.“ Neville sah sich kurz um, Draco und Harry hatten sich erhoben und mit ihnen die restlichen Slytherins. Er stand schnell auf, warf noch einen letzten Blick zum Lehrertisch bevor er die Schultern zuckte und den Schlangen folgte. „Worüber hast du nachgedacht?“, fragte Harry. „Über die Zukunft und was aus uns wird wenn die Schule vorbei ist.“ „Immer wenn ich darüber nachdenke, werde ich geschimpft, ich soll mir nicht so viele Gedanken machen“, grinste Harry. Neben ihm schnaubte Draco geräuschvoll bevor er sagte, „im Gegensatz zu Neville denkst du auch ständig über die Zukunft nach und verlierst dich in irgendwelchen sinnlosen, apokalyptischen Vorhersehungen also ist es besser, wenn du es lässt.“ „Danke.“ „Bitte. Harry, du bist der geborene Grübler und wenn wir dich nicht davon abhalten würden, würdest du nur noch nachdenken und dir Sorgen machen.“ „Das ist nicht fair“, maulte Harry leise. „Das müsstest du doch gewohnt sein, dein Mann ist auch nicht fair“, kommentierte Theo die ganze Sache. Er ging mit Pansy direkt hinter ihnen. Harry warf ihm einen Blick über die Schulter zu, murmelte dann etwas und wandte sich wieder zu Neville, „mir wird immer gesagt, ich soll erst mal meine Schule abschließen und dann kann ich mir noch genug Gedanken um die Zukunft machen.“ „Wieso eigentlich? Deine Zukunft ist doch schon fast festgelegt“, gab Neville zurück. „Wie meinst du das?“ „Du bist glücklich verheiratet, wirst deinen Mann noch dazu überreden, dass du Kinder von ihm bekommst und du stehst bereits jetzt deinen eigenen Anhängern vor. Du kannst rein technisch gesehen alles machen was du willst“, erklärte Neville, „meine Zukunft liegt im Dunklen, ich weiß nicht was ich machen will oder soll. Ich muss auch noch an meine Eltern denken.“ „Deine Eltern werden doch von meinem Vater betreut und das seit fast einem Jahr“, kam von Blaise, „und von Snape.“ „Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass es ihnen jemals besser gehen wird“, knurrte Neville. „Es wurde dir von Anfang an gesagt, dass die Chancen gleich null sind also beschwere dich nicht. Devon und Severus tun ihr Bestes und du wirst einfach noch mehr Geduld haben müssen“, kam von Harry. Er wurde überrascht angesehen doch Neville nickte niedergeschlagen, „ja, mein Lord.“ Es hatte sich unter Harrys Anhängern eingebürgert, dass sie ihn nur Lord nannten wenn das Thema für sie erledigt war und sie seine Meinung oder seinen Befehl akzeptierten. Meist ließ Harry das Thema dann ruhen, so auch diesmal, er wand sich um und beschleunigte seinen Schritt. Er wollte schließlich nicht zu spät zu Verwandlung kommen, die Slytherins folgten ihm. Das Wochenende kam schnell näher und mit ihm die Nervosität von Draco. Sein vampirischer Freund hatte Wort gehalten, er würde an diesem Wochenende die vier Blutdiener von Adrian kennenlernen. So verabschiedete er sich am Samstagabend von seinen Freunden und flohte nach Malfoy-Manor. Dort wurde er bereits erwartet, Adrian begrüßte ihn mit einer festen Umarmung und einem sanften Kuss, der allerdings rüde unterbrochen wurde als eine wohl bekannte Stimme knurrte, „wo ist mein Mann?“ Draco löste sich von Adrian, verbeugte sich knapp vor Voldemort und sagte, „der sitzt in Hogwarts, lernt und wird dieses Wochenende auch nicht kommen.“ Die roten Augen seines Gegenüber glühten unheilvoll auf bevor er sich rum drehte und die Eingangshalle verließ. „Der ist sauer“, kommentierte Adrian die Sache. Er trat hinter Draco, legte die Arme um seine Brust und schnurrte leise. „Der wird sich beruhigen. Kommst du? Du wirst erwartet“, schnurrte Adrian an Dracos Ohr. „Sie sind hier?“ „Nicht alle. Zwei.“ „Warum nicht alle?“, fragte Draco während er sich von ihm löste und ihn skeptisch ansah. „Weil die anderen Beiden heute Hochzeitstag haben und den gerne alleine feiern möchten“, grinste der Vampir. „Sie sind verheiratet?“ „Warum nicht? Jeder von ihnen hat ein eigenes Leben, abseits von mir und da mische ich mich nicht ein. Wenn sie Hilfe brauchen, kommen sie von selbst, dafür bin ich schließlich da.“ „Aha. Als was stellst du mich vor?“ „Als meinen Freund, also als das, was du bist. Warum sollte ich das verheimlichen? Meine Blutdiener kennen mich teilweise schon ihr ganzes Leben lang, sie kennen meine Vorlieben und ich muss mich vor ihnen für nichts schämen. Also, kommst du jetzt?“, fragte Adrian. Sein Freund nickte nur und hakte sich in den angebotenen Arm ein. Mit einem Grinsen führte der Vampir ihn aus der Eingangshalle. Sie begaben sich zu einem der kleinen Salons, welche überall im Manor verteilt waren. Adrian öffnete ihm die Tür und trat hinter ihm ein. Zwei Personen erwarteten sie, Draco erkannte sofort die Familienähnlichkeit zwischen ihnen und anhand des gut sichtbaren Altersunterschiedes ging er davon aus, dass es sich um Vater und Sohn handelte. Diese erhoben sich jetzt und kamen auf sie zu, Beide lächelten sie an, zeigten aber sonst keine Ehrbezeugung wie Verbeugen oder Ähnliches. Draco nutzte die Gelegenheit bevor Adrian das Wort ergreifen würde um die Zwei kurz zu mustern. Beide waren nicht sehr groß, dafür aber stämmig gebaut. Dunkelbraune Haare, dunkle Augen und offene Gesichtszüge, die ihn fragend und auch neugierig ansahen. Gekleidet waren sie wie ganz normale Muggel, nichts an ihnen deutete darauf hin, dass sie die Blutdiener eines uralten Vampires waren. Adrians Stimme riss Draco schließlich aus seinen Beobachtungen. „Silvan, Laurin, das ist Draconis Lucius Malfoy, mein Lebensgefährte. Er hat den Wunsch geäußert euch kennenzulernen“, sagte Adrian bevor er sich an Draco wandte, „Draco, darf ich dir meine Blutdiener Silvan und Laurin Callahan vorstellen? Sie sind Beide seit ihrer Geburt in meinen Diensten und entstammen einer alten, irischen Familie, die schon seit Generationen Blutdiener für Vampire hervorbringt.“ Der Vater, Silvan, reichte ihm lächelnd die Hand, welche Draco ergriff und sagte, „es ist uns eine Ehre Euch kennenzulernen.“ „Ganz meinerseits. Aber sagt doch bitte Draco, sonst fühle ich mich so alt“, grinste der Blonde. Sowohl Silvan wie auch Laurin erwiderten das Grinsen bevor auch Laurin ihm die Hand gab, „hallo, freut mich. Adrian hat gesagt, dass du ein paar Fragen hast.“ „Ja, habe ich. Können wir uns setzen?“ Silvan deutete auf die Couchecke doch bevor sie sich niederließen, fragte Draco, „Adrian, kann ich alleine mit ihnen reden?“ Der Vampir sah ihn zwar fragend an, nickte aber dann lächelnd und ging. „Du hast ihn gut unter Kontrolle“, kam von Silvan nachdem der Vampir den Raum verlassen hatte. „Wie meinst du das?“ „Ich habe ihn selten so zufrieden gesehen und ich kenne ihn schon lange.“ „Seit deiner Geburt, oder?“ Silvan nickte lächelnd und meinte, „ja, ich bin mit ihm aufgewachsen. Als Kind war er für mich Onkel Adrian, ein guter Bekannter meiner Eltern. Erst als ich sechzehn wurde, hat mein Vater mich aufgeklärt und dann hatte ich zwei Jahre Zeit um mich zu entscheiden ob ich auch Blutdiener werden will.“ „Wieso zwei Jahre?“ „Weil Adrian keine Minderjährigen als Blutdiener nimmt und er ist der Meinung, dass diese Entscheidung durchaus zwei Jahre benötigt um getroffen zu werden. Mein Sohn hat es auch mit sechzehn erfahren.“ Jetzt wandte sich Draco an den Jüngeren und fragte, „du siehst nicht älter aus als ich.“ „Liegt in der Familie, ich bin zwanzig und seit zwei Jahren Blutdiener“, erklärte Laurin lächelnd. „Warum?“, fragte Draco. Die zwei Iren sahen ihn fragend an bevor es scheinbar Klick machte und Laurin lächelte, „das ist eigentlich ganz einfach. Seit ich denken kann, ging Adrian bei uns ein und aus, er verstand sich immer gut mit mir und meiner Schwester und wir haben als Kinder oft mit ihm gespielt. Er war mein Onkel, ich habe ihn immer gern gehabt und mit sechzehn habe ich dann das Geheimnis meiner Familie erfahren. Der Grund warum wir immer wohlhabend waren, warum wir nie in Clanfehden verwickelt waren und der Grund, warum mein Vater an manchen Abenden so spät heim kam.“ „Wohlhabend? Bezahlt er euch etwa?“, fragte Draco überrascht. Jetzt lachten Beide und Silvan schüttelte den Kopf, „nein, tut er nicht, das hat er nicht nötig. Unsere Familie hat eine lange Tradition im Immobiliengeschäft aber durch den Schutz von Adrian sind wir vor Anschlägen und ähnlichem verschont geblieben. Zudem wir nicht in irgendwelche Fehden verwickelt waren, diese Sachen hat immer Adrian für uns geregelt. Aber jetzt mal ehrlich, was willst du von uns wissen? Du willst doch kein Blutdiener werden, du bist sein Freund.“ „Ja schon aber ich mache mir halt Gedanken über diese Beziehung. Ich kann nun mal nicht ignorieren, dass er ein Vampir ist und ich finde, da gehört das dazu“, erklärte Draco. „Du musst dich nicht beißen lassen, das gehört nicht dazu.“ „Doch, finde ich schon. Vor allem glaube ich nicht, dass er seine Zähne in bestimmten Situationen wirklich bei sich behalten kann.“ Ein verdächtiger Rotton zierte Dracos Nase, was Silvan und Laurin zum schmunzeln brachte. „Nach deinen Worten gehe ich davon aus, dass er dich bis jetzt weder gebissen noch mit dir geschlafen hat“, sagte Silvan irgendwann. „Nein auf Beides. Ich will es nicht.“ „Du willst schon aber du hast Angst. Wovor eigentlich? Vor dem Biss? Oder vor dem Sex?“, fragte Laurin. Draco sah ihn überrascht an, der junge Mann war gerade zwei Jahre älter als er selbst und redete völlig normal über das Thema. „Ich weiß es nicht wirklich.“ Silvan seufzte leise und fragte, „hast du schon Erfahrung mit Männern?“ „Ja, habe ich. Aber nicht mit einem Vampir.“ „Nun, körperlich unterscheidet er sich nicht von anderen Männern, also dürfte das nicht dein Problem sein. Das Beißen kannst du ihm einfach verbieten, er wird es nicht tun wenn du es nicht willst. Zudem tut es nicht weh, vor allem weil ich davon ausgehe, dass er dich während des Aktes beißen würde und du da eh nicht viel mitbekommst“, grinste Silvan was dazu führte, dass Dracos Gesichtsfarbe noch dunkler wurde. „Also wovor hast du Angst?“ „Das ich ihm nicht reiche“, flüsterte Draco leise. Vater und Sohn sahen sich überrascht an bevor sie gleichzeitig in Lachen ausbrachen. Lachend lehnte sich Laurin an seinen Vater, Tränen liefen ihm übers Gesicht und auch sein Vater wischte sich einige Lachtränen aus den Augen. Draco starrte sie etwas fassungslos an bevor er fragte, „was habe ich so lustiges gesagt?“ Es dauerte noch einen Moment bis Silvan sich so weit gefangen hatte um zu antworten, „Draco, ich kenne Adrian jetzt seit fast fünfzig Jahren und noch nie hat er mir einen potenziellen Partner vorgestellt. Genauso wenig wie meinem Vater oder meinem Großvater.“ „Ernsthaft?“ „Ja. Du solltest dir weniger Gedanken machen und es einfach auf dich zukommen lassen. Mal ehrlich, du würdest dir nicht so viele Gedanken darüber machen wenn er dir nicht so viel bedeuten würde. Du müsstest doch mittlerweile akzeptiert haben, dass er ein Vampir ist, oder?“, fragte Silvan. „Ja, habe ich. Wobei ich manchmal doch noch Angst habe.“ „Solange du Angst vor ihm hast, bringt das sowieso nichts. Lebe doch einfach mit ihm zusammen und gewöhn dich langsam an ihn. Er wird nichts tun was du nicht willst.“ „Was ist wenn er die Geduld verliert?“, fragte Draco. „Er ist uralt und hat für einen Vampir ein sehr sonniges Gemüt, er wird warten. Adrian hat gesagt, dass du noch zur Schule gehst, stimmt das?“ „Ja, in der Abschlussklasse. Wieso?“ „Dann mach doch erst mal deine Schule zu ende und denk über dein zukünftiges Leben nach. Willst du studieren oder willst du eine Lehre machen?“ Draco wollte schon antworten als ihm einfiel was Adrian gesagt hatte, Silvan und Laurin hatte keine Ahnung von der magischen Welt und der Vampir wollte auch, dass es so blieb. „Ich werde wohl ins Familienunternehmen einsteigen“, sagte Draco. Sein ausweichender Tonfall blieb seinen Gesprächspartnern nicht verborgen doch während Laurin ihn jetzt neugierig ansah, zuckte Silvan mit den Schultern. „Du musst nicht mehr sagen, wir sind Geheimnisse gewöhnt, schließlich sind wir Blutdiener eines Wesens, von dem viele Menschen nicht mal wissen, dass es existiert“, sagte er, „also ist deine Zukunft mehr oder weniger schon festgelegt. Bist du böse darum?“ „Nein, ich bin mit diesem Wissen aufgewachsen und stehe dahinter. Wieso?“ „Nun, dann hast du ein Problem weniger um das du dir Gedanken machen musst. Ich würde vorschlagen, du machst deine Schule zu ende und denkst dann nochmal über eine Zukunft mit Adrian nach. Lass es langsam angehen, es ist keine einfache Entscheidung wenn man sich dazu entschließt sein Leben mit einem Vampir zu verbringen.“ „Wie meinst du das?“ „Naja, mal davon abgesehen, dass euer Leben sich in die Nacht verlegen wird, ist ein dominanter Vampir sehr besitzergreifend. Sie teilen nicht gerne, deswegen kann ein Blutdiener auch nur einem Vampir dienen.“ „Kann er mir gefährlich werden?“, fragte Draco vorsichtig. „Nie.“ „Nein.“ Überrascht wurden Vater und Sohn angesehen und Laurin erklärte, „egal wie gefährlich ein Vampir sonst ist, für ein Lebewesen wird er nie eine Gefahr darstellen und das ist sein Gefährte oder seine Gefährtin. Er würde alles für dich tun.“ „Ja, wenn ich eine Partnerschaft mit ihm eingehe.“ „Nein, er würde jetzt schon alles für dich tun wenn du ihn lässt. Draco, wie alt bist du?“, fragte Silvan jetzt. „Fast neunzehn, wieso?“ „Du hast dein ganzes Leben noch vor dir also warum willst du alles überstürzen? Keiner weiß ob eine Beziehung für immer hält. Ich war insgesamt drei Mal verheiratet und ich habe jede meiner Frauen am Anfang sehr geliebt aber mit der Zeit ist diese Liebe weniger geworden. Lass es doch einfach auf dich zukommen“, schlug Silvan vor. „Genau, wir sind noch jung und können uns später immer noch anders entscheiden.“ „Kannst du dich dazu entscheiden kein Blutdiener mehr zu sein?“, wandte sich Draco an Laurin. Zu seiner Überraschung nickten Beide. „Wir können uns jederzeit dagegen entscheiden, ohne irgendwelche negativen Folgen für uns. Natürlich fällt dann seine Unterstützung für uns weg aber sonst würde nichts passieren. Wir sind schließlich keine Sklaven, wir stellen uns freiwillig als Blutdiener zur Verfügung.“ „Wie ist es?“ „Wie ist was?“ „Wie ist es gebissen zu werden?“, fragte Draco. „Für uns oder für Adrian?“ „Beides.“ „Nun, für Adrian ist es reine Nahrungsaufnahme, nichts sexuelles oder so was. Für uns, hm, schwierig zu erklären. Es tut nicht weh, es ist wie ein Kribbeln welches sich durch den ganzen Körper ausbreitet, eine Wärme, die dich von innen heraus wärmt. Eigentlich ist es ein sehr angenehmes Gefühl, zumindest bei mir“, erklärte Silvan. Er warf seinem Sohn einen fragenden Blick zu, dieser nickte zustimmend und meinte, „bei mir auch. Ok, beim ersten Mal hatte ich echt Angst aber Adrian ist sehr sanft wenn er jemanden beißt. Er hat mir die Angst genommen und es hat nicht weh getan.“ „Aber nichts Sexuelles, oder?“ „Nein. Wir stehen beide nicht auf Männer, zumindest nicht das ich wüsste, oder mein Sohn?“ Laurin schüttelte schnell den Kopf, sagte aber dann auf Dracos erschrockenen Blick, „ich habe nichts gegen Schwule, hey ich diene einem schwulen Vampir aber ich selber kann damit nichts anfangen.“ „Aha.“ „Jetzt guck nicht so geschockt. Draco, du hast alle...“ Ein Klopfen unterbrach Silvan, er sah überrascht auf und sagte dann, „herein.“ Adrian trat langsam ein, sein Gesichtsausdruck war fragend bis Draco ihn zu sich winkte. „Na, habt ihr genug über mich getratscht?“, fragte der Vampir grinsend. „Wir waren gerade dabei deine dunkelsten Geheimnisse zu enthüllen“, grinste Silvan. Adrian zog geschockt die Luft ein und sagte gespielt übertrieben, „das könnt ihr doch nicht machen. Oje, ich armer Vampir.“ „Ja, du Ärmster. Jetzt erfahre ich alle dunklen Geheimnisse“, grinste Draco. Sofort wurde Adrian ernst und sagte, „die kann ich dir auch sagen, du musst nur fragen.“ „Heute nicht mehr. Ich bin müde.“ „ Hast du alles erfahren was du wissen wolltest?“ „Darf ich mich nochmal mit ihnen treffen?“, fragte Draco. „Natürlich. Du bekommst ihre Adresse und ihr gebt die Briefe mir, ich geb sie dann weiter. Wollt ihr hier schlafen oder soll ich euch ins Dorf zurück bringen?“, fragte Adrian. „Wir haben genug Gästezimmer.“ „Dann schlafen wir hier und rufen uns morgen früh ein Taxi. Danke.“ Draco wollte gerade nach einer Hauselfe rufen als Adrian schnell sagte, „kommt, ich zeig euch die Gästezimmer. Draco, warum sagst du den Bediensteten nicht Bescheid?“ Etwas verwirrt wurde er angesehen bis Draco verstand und nickte. Die vier Männer erhoben sich und während Adrian seine Blutdiener in zwei Gästezimmer führte, rief Draco nach einer Hauselfe. Diese erschien auch mit einem Plopp und verbeugte sich mit wackelnden Ohren, „was kann Ellie für Master tun?“ „Es sind zwei Gäste im Manor, die keine Ahnung von der magischen Welt haben und es soll auch so bleiben. Wir brauchen morgen früh ein normales Muggelfrühstück und Bedienstete, die zumindest wie Menschen aussehen. Zudem brauchen wir später ein Muggeltaxi. So weit verstanden?“, fragte Draco. „Ja, Master, ich habe alles verstanden. Ellie wird anderen Hauselfen alles erklären. Soll Ellie auch Master Malfoy und dem Dunklen Lord Bescheid sagen?“, fragte die Hauselfe. „Ja, ist wohl besser. Sag am Besten allen Anwesenden Bescheid. Morgen früh muss das hier aussehen wie ein Muggelhaushalt. Du kannst gehen.“ Die Hauselfe verbeugte sich und verschwand. „Alles geklärt?“, fragte Adrian mit dunkler Stimme. „Ja. Morgen sind wir alle Muggel.“ „Dann lass uns schlafen gehen, es ist spät und du siehst hundemüde aus. Hast du alle Informationen, die du haben wolltest?“ „Mehr oder weniger, ich sehe auf alle Fälle jetzt etwas klarer. Aber du hast Recht, lass uns schlafen gehen.“ Sofort spürte Draco einen Arm um seiner Hüfte, er schmiegte sich an den Vampir und ging mit ihm in sein Zimmer. Der nächste Morgen verlief reibungslos, der Dunkle Lord hielt sich von den Muggeln fern denn er weigerte sich eine Maskerade über sein Aussehen zu legen. Zudem war er schlecht gelaunt weil sein Mann an diesem Wochenende nicht ins Manor gekommen war. Gut, so hatten sie ihre Ruhe und konnten die Scharade aufrecht erhalten. Die Hauselfen hatten sich selbst übertroffen, ein Zauber sorgte dafür, dass sie wie Menschen aussahen und sie benahmen sich auch so. Sogar das Muggeltaxi hatten sie organisiert, welches Silvan und Laurin wieder in das Dorf brachte wo sie momentan lebten. Draco wiederum flohte nach der Verabschiedung zurück nach Hogwarts, er war mit seinen Freunden zum lernen verabredet. Adrian blieb zurück, er würde am Abend nachkommen. Die nächsten Wochen vertieften sich die Schüler in ihren Prüfungsvorbereitungen. Das Ministerium hatte keine weiteren Schritte gegen Harry unternommen denn er fiel unter das Friedensgesetz für Schüler. Dieses Gesetz besagte, dass kein Schüler angegriffen oder verhaftet werden durfte, von keiner Seite. Die Todesser hielten sich daran weil Voldemort es befohlen hatte und dieser hatte es befohlen weil Harry ihm mit sehr vielen Wochen auf der Couch gedroht hatte wenn er es nicht tat. Und die weiße Seite hielt sich daran weil Voldemort angekündigt hatte, dass er Hogwarts wieder schließen würde wenn sie den Vertrag nicht unterschreiben würden. Nun, es funktionierte seit die Schule wieder geöffnet hatte. Doch keiner der Taten von Harry oder sonst einem Schüler wurde vergessen, sie wurden fein säuberlich notiert und nach ihrem Abschluss würden sie dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Harrys Strafregister war mittlerweile lang genug um ihn für sehr lange Zeit nach Askaban zu bringen. Er hatte allerdings nicht vor sich nach der Schule irgendwo erwischen zu lassen. Im Moment hatten sie alle auch andere Probleme denn die Prüfungen standen bevor und sie verbrachten ihre gesamte Zeit mit lernen. So flohte Harry auch an den Wochenenden nicht mehr nach Malfoy-Manor. Das Feuer im Gemeinschaftsraum flammte grün auf und kurz darauf trat Voldemort aus dem Feuer. Die Slytherins sahen überrascht auf bevor sie sich verbeugten. Harry stand auf und ging auf ihn zu. „Mein Lord, was führt euch her?“, fragte er schnurrend. „Ich bin hier um meinen Ehemann dahin zu holen wo er hin gehört“, knurrte Voldemort. „Und das wäre?“ „Unser Bett und zwar sofort.“ Harry grinste leicht, verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf, „nein.“ „Wie meinen?“ „Nein, mein Lord. Ich habe in drei Tagen eine Prüfung und ich muss lernen und das kann ich nicht wenn ich mich im Bett rum treibe also bleibe ich hier“, erklärte Harry ernst. „Es ist Freitagabend, du hast das ganze Wochenende lernen aber die heutige Nacht verbringst du in unserem Bett“, knurrte Voldemort. „Ich bleibe denn ich weiß, dass ich vor morgen Mittag nicht mehr aus dem Bett komme und ich brauche die Zeit zum lernen“, gab Harry zurück. Voldemort knurrte leise und zischte, „du hast die Wahl dieses Zimmer auf deinen eigenen Beinen zu verlassen oder wie ein Mehlsack über meiner Schulter aber verlassen wirst du es. Du wirst diese Nacht in unserem Ehebett schlafen.“ „Das würdet ihr nicht tun, das wäre zu peinlich“, protestierte Harry. Seine Freunde sahen alarmiert auf, der letzte Ehestreit war noch nicht lange her und hatte halb Malfoy-Manor in Schutt und Asche gelegt. Die Tatsache, dass die zwei Eheleute ins Parsel gewechselt hatten, war meistens der erste Schritt zu einem Ehestreit. „Wem von uns das peinlicher ist, werden wir dann sehen. Kleiner, du hast diesmal keine andere Wahl. Du bist seit fünf Wochen in Hogwarts und ich will dich wieder haben, wenn auch nur für eine Nacht. Also?“ „Ich komme mit“, seufzte Harry. Seine Freunde grinsten nacheinander und Draco fragte, „sollen wir dich am Sonntag holen oder erst am Montag?“ „Ich bin morgen spätestens zum Mittag wieder da, ich muss noch lernen“, beharrte Harry. „Gut, dann lass uns gehen“, knurrte sein Mann. Er legte ihm einen Arm um die Schultern und zog ihn zum Kamin. Er warf eine Prise Flohpulver in die Flammen und zog seinen Mann mit in die grünen Flammen, „Malfoy-Manor.“ Die Slytherins beobachteten wie die zwei Männer verschwanden und Neville fragte, „wer möchte mit wetten, ob er morgen wirklich wieder kommt?“ „Ich wette dagegen“, sagte Theo. „Ich auch“, kam von Blaise. Nacheinander gaben alle ihre Meinung kund bis nur noch Draco übrig war, alle waren der Meinung, dass er am nächsten Tag nicht wiederkommen würde. „Ich sage, er kommt wieder“, sagte Draco plötzlich. „Mit dieser Meinung stehst du alleine da.“ „Macht nichts. Ich sage, Harry kommt morgen wieder.“ Seine Freunde zuckten die Schultern als sich die Eingangswand zum Gemeinschaftsraum öffnete. Sofort lagen alle Blicke auf dem Neuankömmling, einige Siebtklässler hatten sogar nach ihren Stäben gegriffen doch ihre Vorsicht war unangebracht. „Guten Abend“, begrüßte Adrian die Schüler während er eintrat und auf die Siebtklässler zuging. Theo, der bis jetzt neben Draco gesessen hatte, erhob sich und quetschte sich zu Blaise und Neville auf die Couch. Der Vampir ließ sich neben Draco nieder und sah ihn vorsichtig an, der Jüngere beugte sich zu im rüber und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. Sofort schnurrte der Vampir leise, was bei Einigen leichte Schmunzler auslöste. „Ich dachte immer, dass nur Harry schnurren kann“, kam von Blaise. „Naja, eigentlich hat er das von uns. Wir magischen Wesen können fast alle schnurren, die Dominanten machen es nur seltener als die Devoten“, erklärte Adrian, der einen Arm um Draco legte und versuchte ihn an sich zu ziehen. Nach einem kurzen Moment des Zögerns gab Draco dem Ziehen nach und lehnte sich an ihn. Dennoch behielt er seine Bücher bei sich. „Wo ist Harry?“ „Wurde gerade von seinem Mann entführt.“ „Wollte er nicht lernen?“, fragte Adrian grinsend. „Er hat gesagt, dass er morgen bis spätestens Mittag wieder da ist.“ „Glaubt ihr das?“ „Nur Draco.“ Adrian sah zu dem jungen Mann an seiner Seite, der seinen Blick erwiderte und meinte, „ja, das glaube ich. Er nimmt seine Schule sehr ernst und wird sich auch von seinem Mann nicht ablenken lassen. Es sind nur noch drei Monate bis zum Abschluss und wir haben noch massig Vor- und Abschlussprüfungen. Danach wird er ihn wohl die nächsten Wochen nicht mehr los werden.“ „Auch wieder wahr. Sagt mal, wie lange wollt ihr noch lernen?“, fragte Adrian. Blaise sprach einen Tempus und meinte dann, „es ist erst halb zehn. Also haben wir noch ein bisschen Zeit.“ „Schade.“ „Wieso?“, fragte Draco. Der Vampir warf ihm einen eindeutigen Blick zu, sagte aber nichts. Die Anderen grinsten, wanden sich aber dann wieder ihren Aufgaben zu. Draco kuschelte sich an die Seite des Vampires, zog die Beine auf die Couch und vertiefte sich in sein Buch. Doch irgendwann wurden die Lider der Schüler schwerer und alle konnten sich ein Gähnen nur noch schwer verkneifen. Schließlich war es Draco, der sich kurz streckte, sich dann gähnend erhob und in die Runde sagte, „ich geh jetzt schlafen, ich bekomm heute nichts mehr in meinen Kopf rein. Gute Nacht.“ Ein allgemeines Gute Nacht erfolgte welches auch Adrian schnell erwiderte und dem Jüngeren dann folgte. Mit halb geschlossenen Augen tapste Draco in sein Zimmer, schälte sich aus seinen Sachen und krabbelte einfach unter die Decke, den Vampir hinter sich bekam er nicht mehr wirklich mit. Dieser zog sich ebenfalls aus und glitt hinter Draco unter die Decke, sofort schmiegte sich der Jüngere an ihn und murmelte, „gute Nacht.“ Er hörte den Vampir leise seufzen bevor sich zwei starke Arme um ihn legten und er sagte, „gute Nacht.“ Draco stutzte kurz, er hörte die Enttäuschung deutlich aus der dunklen Stimme raus und sofort war er wieder etwas wacher. Er drehte sich in Adrians Armen um und fragte, „was ist los?“ „Nichts.“ „Warum lügst du mich an?“ Adrian seufzte leise, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und meinte, „ich bin froh, wenn diese Prüfungen vorbei sind und wir wieder etwas mehr Zeit füreinander haben.“ Er hörte Draco erleichtert aufseufzen bevor er sich wieder an ihn kuschelte und murmelte, „ich auch. Dieser Prüfungsstress raubt einem noch das letzte bisschen Verstand. Tut mir leid, dass ich in letzter Zeit so wenig Zeit für dich hatte.“ „Macht nichts, dein Schulabschluss ist wichtig.“ „Hm, das erzählt mein Vater mir auch ständig. Gute Nacht.“ „Gute Nacht, mein Kleiner.“ Draco kuschelte sich enger an seinen Vampir und schloss die Augen, er war hundemüde und schlief innerhalb weniger Momente ein. Besagter Vampir sah ihn noch einen Moment an, grinste aber dann und schloss ebenfalls die Augen. Lauter Jubel hallte durch den Gemeinschaftsraum der Slytherins, Lachen und Geschrei war zu hören und der Alkohol floss in Strömen. Nicht nur Slytherins waren anwesend auch Siebtklässler anderer Häuser waren anwesend und feierten ihren Abschluss. Die offizielle Abschlussfeier würde morgen Abend in der großen Halle stattfinden doch heute hatten sie ihre letzte Prüfung geschrieben, also hieß es heute feiern. Severus hatte den Gemeinschaftsraum mit einem Zauber vergrößert und die Mauern schalldicht gemacht, schließlich wollte er nicht, dass irgendjemand die Feier störte denn die jungen Leute hatten es sich verdient. Er selbst hatte sich in seine Räume zurückgezogen, diesmal allerdings allein denn Charlie nahm an der Feier teil. Genau wie die Zwillinge, doch alle Drei waren nicht ganz freiwillig dort denn sie waren von Voldemort hingeschickt worden um auf sie aufzupassen. Wobei der Tränkemeister allerdings befürchtete, dass sie mehr feierten als aufzupassen. Seine Ahnung war richtig, die Weasleys feierten mit der Abschlussklasse und vor allem Ron freute sich darüber seine Brüder mal wiederzusehen. Seine größte Freude war allerdings, dass es allen Drein gut ging und sie absolut glücklich waren, wobei das bei Charlie außer Harry wohl keiner verstand. Das störte den Rotschopf allerdings nicht, er genoss die Feier auch wenn er Severus schon ein bisschen vermisste. Doch die Feiernden lenkten ihn schnell von seiner Sehnsucht ab und so genoss er die Feier. Diese wurde allerdings jäh unterbrochen als das Feuer grün aufflammte. Trotz der Menge an Alkohol, die schon geflossen war, lagen sofort mehrere Zauberstäbe in den Händen ihrer Besitzer. Diese wurden allerdings schnell wieder gesenkt als sie den Dunklen Lord erkannten, der den Kamin gerade verließ und sich mit eiskalten Blick umsah. Die Slytherins verbeugten sich während der Rest sich etwas unschlüssig umsah. Langsam wandten sich alle zu einer Ecke um, wo Harry mit Blaise und Theo saß und sich scheinbar köstlich amüsierte. Alle drei hatten dem Alkohol schon gut zugesprochen, was dazu geführt hatte, dass Harry halb auf Theos Schoß saß. Die Anwesenden rechneten mit einer Explosion doch Voldemort verleierte nur die Augen und ging auf die Ecke zu. „Entschuldigt, dass ich störe aber ich würde meinen Mann gerne unter vier Augen sprechen“, schnarrte Voldemort mit höhnischer Stimme. Die drei jungen Männer sahen ihn an und kicherten, eine weitere Reaktion erfolgte nicht. „Ich glaube nicht, dass da heute noch eine vernünftige Reaktion kommt“, knurrte eine Stimme neben Voldemort. Dieser wandte den Kopf um den Sprecher anzusehen, gelbe Augen sahen ihn feixend an. „Wie viel hat mein Mann schon getrunken?“, fragte er. „Zu viel um ein vernünftiges Gespräch zu führen“, grinste Fenrir. Harry stimmte ihm kichernd und völlig unverständlich zu, Theo sah ihn kurz an bevor er in lautes Lachen ausbrach. „Fenrir, gib mir Pergament und Feder, ich hinterlasse ihm eine Nachricht, die du ihm morgen gibst“, knurrte Voldemort. Der Werwolf holte schnell das Gewünschte während Voldemort zu seinem Mann sah, die drei Betrunkenen lachten gerade über einen Scherz, den nur sie verstanden. Er schüttelte leicht den Kopf, nahm dann das Pergament entgegen und schrieb eine Nachricht. Dieser überreichte er Fenrir, zusammen mit einem kleinen Päckchen und den Worten, „wenn er wieder nüchtern ist, gib ihm das. Ich erwarte ihn morgen Abend nach der Abschlussfeier und diesmal ohne irgendwelche Ausflüchte. Kommt er nicht, hole ich ihn.“ Fenrir nickte, immer noch breit grinsend und sah dann zu wie Voldemort ohne weitere Worte zurück zum Kamin ging. Schnell verschwand er in den grünen Flammen. Der Schreckmoment seines Auftauchens hielt noch genau sieben Sekunden bevor die Feier weiterging, Harry hatte von seinem Besuch nicht mal was mitbekommen. Er bekam von dem restlichen Abend nichts mehr mit, er hatte die Chance genutzt um sich endlich mal wieder seinem Alter entsprechend zu benehmen. Seine Freunde und Anhänger taten es ihm gleich. Lediglich die anwesenden Werwölfe blieben nüchtern, sie waren für den Schutz zuständig und nahmen diese Aufgabe auch sehr ernst. Nicht, dass es an diesem Abend notwendig gewesen wäre. Für einen Abend schienen die Schüler vergessen zu haben, dass sie eigentlich im Krieg waren und es gab wohl niemanden, der ihnen das nicht gönnte. Stechende Kopfschmerzen und das Gefühl, dass er Charlie in seiner Animagusgestalt gegessen hätte, weckte Harry am nächsten Morgen. Er stöhnte leise auf und versuchte sich sowohl aus der Umarmung wie auch aus der Decke zu befreien, Beides misslang. „Hör auf damit“, murmelte eine schläfrige Stimme während sich die Arme wieder enger um ihn zogen. Schlagartig war Harry wach und gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er nackt war und das er nicht in seinem eigenen Bett lag. Und auch, dass das hinter ihm nicht sein Mann war. Er drehte sich langsam um und sah geradewegs in das schläfrige Gesicht von Theo. „Scheiße“, entfuhr es ihm als er spürte, dass er nicht der Einzige war, der nackt war. „Danke“, kam beleidigt zurück. „Nein, du verstehst das nicht. Mein Mann wird uns umbringen.“ „Wofür? Wir hatten keinen Sex.“ Harry blinzelte ihn überrascht an, er brauchte einen Moment um das Gehörte zu verarbeiten und schließlich fragte er, „ehrlich nicht?“ Theo schüttelte den Kopf, verzog aber dann schmerzhaft das Gesicht und drehte sich zu seinem Nachttisch rum. Er kramte in einer Schublade rum und förderte zwei Phiolen zu Tage. Eine trank er sofort und mit der Anderen drehte er sich zu Harry um. „Schmerztrank?“, fragte er grinsend. Dankbar nahm Harry den Trank entgegen und stürzte ihn runter, fast sofort setzte die Wirkung ein. Als er wieder einen klaren Kopf hatte, stützte er sich auf einen Ellenbogen und fragte, „woher weißt du, dass wir keinen Sex hatten?“ „Weil ich nicht so viel getrunken habe wie du. Du warst völlig zu und so haben wir dich in das Zimmer verfrachtet, vor dem zu zusammengebrochen bist“, erklärte Theo gähnend. „Wieso sind wir nackt?“ „Du hast uns vollgekotzt und da ich zu faul und zu betrunken war um uns wieder anzuziehen, sind wir nackt. Wir hatten keinen Sex, glaubst du wirklich, ich spiele so mit meinem Leben? Wohl kaum. Harry, ich bin nicht lebensmüde und du bist verheiratet also beruhig dich wieder. Wir haben noch Zeit bis wir zur Abschlussfeier müssen, willst du noch ne Runde schlafen?“, fragte Theo nachdem er einen stablosen Tempus gesprochen hatte. Statt einer Antwort drehte sich Harry um und kuschelte sich wieder an ihn. „Gute Antwort.“ Theo griff nach seinem Zauberstab und zauberte einen Überwachungszauber über sie, er würde sie rechtzeitig wecken. „Schlaf gut“, murmelte er noch. „Du auch.“ Die Große Halle war in den Slytherinfarben geschmückt denn die Schlangen hatten den Hauspokal gewonnen. Was allerdings auch keinen wunderte denn die restlichen drei Häuser waren nur halb- bis dreiviertel voll. Die Stimmung war etwas gedrückt und immer wieder wanderten Blicke zum Schlangentisch, wo sich Harry und seine Freunde köstlich amüsierten. Sie ignorierten sämtliche Blicke und freuten sich auf ihren Abschluss, endlich war der Stress der Prüfungen vorbei und auch wenn jetzt der Ernst des Lebens begann, waren sie momentan glücklich. Vor allem Harry sah man seine Freude an, er würde endlich bei seinem Mann sein und nicht mehr die ganze Zeit von ihm getrennt sein. Wirklich überrascht war er allerdings als Fenrir auf ihn zutrat. „Was kann ich für dich tun?“, fragte Harry lächelnd. „Dein Mann war gestern da als du völlig besoffen auf dem Schoß von Mr. Nott gesessen hast. Er wollte dich sprechen aber du warst nicht ansprechbar also hat er mir das hier für dich gegeben“, erklärte Fenrir. Harry sah ihn verwirrt und etwas geschockt an, nahm aber den Umschlag und das Päckchen entgegen. „Danke. War er böse?“ „Er sah zumindest nicht so aus und er hat auch keinen verflucht.“ „Dann war er nicht böse“, grinste Harry während er den Brief öffnete und ihn las. „Der Schlüssel ist ein Portschlüssel und wird sich nach der Abschlussfeier aktivieren. Ich erwarte dich mit einer kleinen Überraschung, und ich warte nicht gerne. V.“ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- „Kurz und knapp“, grinste Draco, der über seine Schulter geschielt hatte. „Es reicht doch.“ Harry öffnete das beiliegende Päckchen und holte einen alten, großen Schlüssel raus, so wie ihn die Muggel früher für ihre Burgen verwendet hatten. „Muss ich das verstehen?“ „Nein, ich werde es sehen wenn er sich aktiviert. Ich werde wohl zur Feier nicht mehr da sein“, seufzte Harry. „Hast du nicht gestern genug gefeiert?“, kam von Theo, der sich ein Grinsen nur schwer verkneifen konnte. Als Harry daraufhin rot anlief, brach der Schlangentisch erneut in Gelächter aus, welches auch anhielt bis Lucius Ruhe rief. „Liebe Schüler, das Schuljahr ist vorbei und wieder verabschieden wir viele hervorragende Hexen und Zauberer in die Welt der Erwachsenen. Jeder von euch hat sich mittlerweile für eine Seite entschieden und ich hoffe für euch, dass ihr die richtige Wahl getroffen habt. Doch heute wollen wir nicht an den Krieg denken, heute wollen wir feiern und wir gratulieren recht herzlich der Abschlussklasse. Ich rufe jetzt jeden Einzelnen auf, ihr kommt dann hoch und bekommt dann eure Zeugnisse“, rief Lucius bevor er den ersten Ravenclaw aufrief. „Harry James Snape-Riddle.“ Sämtliche Gespräche verstummten als sich Harry erhob und nach vorne ging. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet doch wie immer ignorierte er sie und trat an den Schulleiter rann. Dieser grinste ihn leicht an und sagte, „du hast nicht den besten Abschluss.“ „Das war auch nicht meine Absicht“, gab Harry grinsend zurück. Lucius überreichte ihm sein Abschlusszeugnis und schickte ihn auf seinen Platz zurück. Harry war sich der bohrenden Blicke in seinem Rücken durchaus bewusst. Hermine wurde Klassenbeste, was viele doch überraschte denn sie waren davon ausgegangen, dass Harry seine Macht ausnutzen würde um sich die besten Noten zu erpressen. Doch das hatte Harry nie vorgehabt, er hatte seine Noten ordnungsgemäß erworben und war stolz darauf. Doch er wusste auch, dass sie ihm nichts brachten. Er ließ den Blick schweifen, die anwesenden Auroren behielten ihn aufmerksam im Auge und er wusste warum. Sollte er auch nur einen Fuß außerhalb von Hogwarts auf den Boden setzen, würden sie ihn verhaften und für sehr lange Zeit nach Askaban schicken, und das ohne Wenn und Aber und ohne Verhandlung. Doch nicht nur ihm waren die Blicke aufgefallen, sämtliche Todesser und sämtliche seiner eigenen Anhänger waren angespannt und waren bereit zum Angriff. „So wird das nie was“, murmelte Draco, der direkt neben ihm stand und seinen Blick zu Alastor Moody verfolgte. „Sie warten nur darauf, dass ich das Gelände verlasse. Ich wäre das perfekte Druckmittel.“ „Nein, wärst du nicht“, knurrte Fenrir. Harry und Draco sahen den Werwolf fragend an und dieser erklärte, „dein Mann würde die Zaubererwelt eher in Schutt und Asche legen als auf irgendwelche Forderungen einzugehen.“ „Genau das will ich nicht.“ „Es herrscht Krieg.“ „Ja, aber den kann man auch ohne hunderte unschuldige Toten gewinnen. Fenrir, ich weiß, dass ich irgendwann auf dem Schlachtfeld stehe aber erst mal möchte ich ein paar ruhige Wochen oder Monate mit meinem Mann und vor allem will ich nochmal mit ihm über diese Kindersache reden“, erklärte Harry. „Dir ist schon bewusst, wie gefährlich diese Sache ist, oder?“ „Ja Fenrir, weiß ich. Aber ich habe mir immer Kinder gewünscht und solange es diese Möglichkeit gibt, werde ich sie auch nutzen.“ Der Werwolf sah ihn noch einen Moment skeptisch an, zuckte aber dann die Schultern und begab sich wieder zu Moony, der am Slytherintisch lag und sich von einer Zweitklässlerin streicheln ließ. „Er hat Recht“, kam von Draco. „Willst du mir jetzt auch noch da reinreden? Draco, ich will Kinder.“ „Warte mal, Kinder? Mehrzahl?“ Harry nickte schüchtern und erklärte, „keine Ahnung warum aber ich habe mir immer eine große Familie gewünscht. Ein schönes, kleines Häuschen, eine liebende Frau und Kinder, ja, in der Mehrzahl. Was hab ich bekommen? Ich wohne als Gast bei dir, bin mit dem meist gehassten Mann verheiratet und es steht noch nicht mal fest ob ich überhaupt schwanger werden kann.“ „Ich habe dich gerne im Manor.“ „Ja, ich weiß aber es ist nicht mein Zuhause. Ich will ein eigenes Zuhause, etwas Eigenes.“ Draco sah ihn seufzend an und nickte wissend, er verstand den jungen Mann neben sich, der plötzlich überrascht auf seine Tasche sah. „Was ist los?“, fragte Draco sofort alarmiert. „Der Schlüssel ist warm geworden, scheinbar werde ich erwartet.“ „Willst du etwa gleich los?“, fragte Draco sichtlich enttäuscht. Harry grinste ihn an und fragte, „willst du meinem Mann erklären warum ich ihn warten lasse?“ „Viel Spaß.“ „Wir sehen uns doch eh später, du flohst doch sowieso später nach Hause, oder?“, fragte Harry. Draco nickte und meinte, „ja, wahrscheinlich. Genau wie der Rest. Wir flohen direkt nach Hause, um den Auroren jede Möglichkeit zu nehmen uns zu verhaften. Wir stehen schließlich alle auf der Abschussliste.“ „Passt auf euch auf“, mahnte Harry während er schon in seine Tasche griff. Die Umstehenden nickten und wünschten ihm eine gute Nacht, er grinste sie kurz an und verschwand dann. Das war eindeutig nicht Malfoy-Manor. Das war Harrys erster Gedanke und der zweite Gedanke war, wo bei Merlin war er? Vor ihm erhob sich ein schmiedeeisernes Tor ohne jegliche Kennzeichnung, Harry wusste von Draco, dass die Tore eigentlich immer mit dem Familienwappen versehen waren doch hier war nur nackter Stahl, kunstvoll gedreht und verschnörkelt. Eine Mauer schloss sich rechts und links daran an, so weit das Auge reichte. Er versuchte durch die Eisenstangen zu sehen doch er sah nur Wald, ob das jetzt ein Zauber war oder ob das Wirklichkeit war, wusste er allerdings nicht. „Mein Lord?“, rief er laut. Er wollte es nicht zugeben aber er hatte Angst, was wenn er hier in eine Falle lief und vor allem war er allein. Als keine Antwort erfolgte, zog er seinen Stab und ging langsam auf das Tor zu. Zu seiner Überraschung öffnete sich das Tor vor ihm und schwang lautlos auf. Harry hob fragend eine Augenbraue und ging weiter, er spürte deutlich den Schutzzauber, der auf der Schwelle lag und ihn bedingungslos akzeptierte. „Ok, es wird immer seltsamer“, murmelte Harry während er beobachtete wie der Wald vor ihm verschwand und eine breite Einfahrt aus weißem Stein offenbarte. Gepflegte Rasenfläche und Beete säumten die Straße, er sah Rosen in den verschiedensten Farben und ihm stieg der Duft von Lavendel in die Nase. Doch es war schon fast dunkel und so sah er nur so weit, wie die magischen Laternen, die in gleichmäßigen Abständen angebracht waren, ihr Licht warfen. Was er sah, konnte durchaus mit der Pracht von Malfoy-Manor mithalten. Aber was sollte er hier? Wo war hier überhaupt? Harry zuckte mit den Schultern, er spürte keine feindliche Präsenz und der Schutzzauber hatte ihn akzeptiert also war er hier zumindest willkommen also wollte er sich zumindest etwas näher umsehen. Die Auffahrt war nicht lang und doch konnte er sie nicht bis zum Ende gehen denn als er um eine Biegung trat, blieb er geschockt stehen. Vor ihm erhob sich ein Schloss, anders konnte man das Gebäude nicht beschreiben und doch wirkte es völlig anders als Hogwarts. Es wirkte dunkler, düsterer und doch hatte es etwas an sich, was ihm von Anfang an gefiel. Sein Blick glitt über schwarze, perfekt aneinander passende Steine, hohe Türme von denen einer sie alle überragte. Harry legte den Kopf in den Nacken, dieser Turm musste höher sein als die Türme Hogwarts, weit höher, die Aussicht musste phantastisch sein und es wäre ein perfekter Ort um nachzudenken. Seine Gedanken wurden unterbrochen als sich die schweren Flügeltüren aus schwarzem Holz öffneten. Sofort leuchteten seine Augen auf denn kein Geringerer als sein Mann stand im Türrahmen. „Mein Lord“, schnurrte er erfreut. Voldemort lächelte leicht und breitete die Arme aus, „herzlich Willkommen in Riddle-Manor.“ Harry starrte den Dunklen Lord einfach nur fassungslos an, sein Blick irrte immer wieder über die schweren Schlossmauern bevor er schließlich auf seinem Mann haften blieb. Dieser kam gerade die breite Treppe runter und schloss ihn in die Arme. „Riddle-Manor?“, fragte Harry leise. „Ja, Riddle-Manor. Unser neues Zuhause.“ „Unser was?“ „Unser Zuhause.“ „Aber es gibt kein Riddle-Manor“, sagte Harry leise. „Jetzt schon. Es hat nur eine ganze Weile gedauert um es zu errichten. Selbst mit Magie baut sich so ein Schloss nicht innerhalb weniger Stunden, es hat Monate gedauert. Komm, ich will es dir zeigen“, knurrte Voldemort. Doch Harry wehrte sich als er ihn die Treppe hochziehen wollte. „Was ist los? Ich dachte, du willst ein eigenes Zuhause?“ „Ist es das wirklich? Unser Zuhause?“, fragte Harry, seine Stimme klang belegt und ihm standen die Tränen in den Augen. „Ja, es ist mein Geschenk zum Abschluss. Komm jetzt, Kleiner, ich will dir unser neues Heim zeigen.“ „Ist es schon eingerichtet?“ „Teilweise. Die Einrichtung bestimmter Räume überlasse ich den zukünftigen Besitzern“, raunte Voldemort. Er legte dem Jüngeren einen Arm um die Hüfte und zog ihn jetzt wirklich die Treppe hoch doch diesmal wehrte sich Harry nicht. „Welche Besitzer? Ich dachte, es wäre unser Zuhause.“ „Im Keller ist ein Labor eingerichtet, sowie Räume für deinen Vater. Der obere Teil ist in ein Hauptteil und vier Flügel unterteilt“, erklärte Voldemort bevor sie die Eingangstür durchquerten und sich in einer riesigen Halle wiederfanden. Harrys einziger Kommentar war, „Woah.“ Der Dunkle Lord grinste leicht angesichts seines völlig sprachlosen Ehemannes, der sich mit offenen Mund in der Eingangshalle umsah. Entgegen des äußeren Anscheins war es hier drinnen sehr hell und freundlich, Voldemort hatte die Vorlieben seines Mannes über seine Eigenen gestellt denn er wollte, dass Harry sich hier wohl fühlte. Ihm persönlich war es egal, Hauptsache sein Mann war wieder bei ihm. Genau dieser Mann trat gerade an den gewaltigen Kamin rann und fuhr mit den Finger sanft über die mystischen Muster, die in den Stein gehauen waren. Eine abgedeckte Porzellanschale stand darauf, Harry musste sie nicht öffnen um zu wissen, dass es Flohpulver enthielt. Doch er bestaunte die feine blaue Musterung auf dem weißen Porzellan bevor er sich zu seinem Mann umdrehte, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte und ihn abwartend ansah. „Es ist wunderschön“, hauchte Harry fassungslos. „Willst du den Rest auch sehen oder willst du in der Eingangshalle bleiben?“, fragte Voldemort leicht amüsiert. Harry sah sich um, es gab genau drei Treppen und zwei Türen, die von der Halle wegführten. Mit einem fragenden Gesichtsausdruck sah er Voldemort an. Dieser deutete auf die erste Treppe und erklärte, „der Ostflügel gehört uns, er enthält unsere Privatgemächer und ist mit einem besonderen Zauber geschützt. Momentan können nur du und ich ihn passieren aber es können jederzeit Personen dazu genommen werden. Wobei wir uns da bitte absprechen.“ Sein Hand deutete weiter auf die zweite Treppe und sagte, „Nord- und Westflügel. Der Nordflügel ist für meine Todesser vorgesehen, jeder mit einem Dunklen Mal kann den Schutzzauber durchqueren. Der Westflügel ist für deine Anhänger gedacht, du musst die Signatur deines Mals noch in den Schutzzauber einarbeiten.“ Harry nickte und deutete auf die letzte Treppe, sein Mann erklärte, „der Gästeflügel. Jeder Flügel hat seine eigenen Salons, Bäder, Wohnzimmern und anderen Annehmlichkeiten. Wer hier ein festes Zimmer bekommt, kann es sich dann selber einrichten. Die zwei Türen in der Eingangshalle führen in den allgemeinen Teil des Manors. Wohnzimmer, vier kleine Salons, Küche, Esszimmer, Versammlungsraum, zwei Bäder und eine Bibliothek. Der Zugang zum Garten und zum Meer.“ „Meer?“ „Ja, das Manor liegt an einer Steilklippe. Von den Türmen aus hast du eine phantastische Aussicht. Ich habe eine Steintreppe in den Felsen gezaubert, du kannst bis runter ans Meer gehen“, sagte Voldemort. Harrys Augen strahlten immer stärker, er konnte nicht glauben was hier gerade geschah und vor allem glaubte er zu träumen. „Ist das alles echt?“, fragte er fassungslos. „Ja, mein Kleiner. Du hast dir doch ein Zuhause gewünscht, oder?“ „Ja schon...“ „Gefällt es dir nicht?“ „Doch, es ist wunderschön. Kann ich mich umsehen?“, fragte Harry doch zu seiner Überraschung schüttelte Voldemort leicht den Kopf. „Nein, das kannst du morgen machen. Ich habe noch eine kleine Überraschung in unserem Flügel für dich und die möchte ich dir jetzt zeigen. Komm.“ Verwirrt sah Harry ihn an, nickte aber dann und schlang einen Arm um ihn, „gerne, mein Lord.“ Absolut fasziniert sah sich Harry um doch sein Lord gab ihm nicht die Möglichkeit sich genauer umzusehen denn er zog ihn einfach weiter bis sie vor einer großen, dunkelbraunen Tür standen. „Im Gegensatz zu den anderen Flügeln gehen die Räume bei uns nicht von einem Korridor ab sondern vom Wohnzimmer, welches sich hinter dieser Tür befindet. Also, bitte einzutreten“, grinste Voldemort. Er griff an Harry vorbei und legte eine Hand auf das Holz, die Stelle leuchtete leicht auf und schließlich schwang die Tür auf. Neugierig betrat Harry den Raum und sah sich um. Warme Brauntöne dominierten das Bild, hier und da mit ein paar schwarzen und silbernen Details. Ein großer Kamin mit einer gemütlichen Couchecke, zwei Regale mit Büchern auf der anderen Seite und auch hier die Möglichkeit sich hinzusetzen und zu entspannen. Dicke flauschige Teppiche über rotbraunem Parkett, die Wände in der unteren Hälfte mit einer Holzvertäfelung in derselben Farbe während die Decke und der obere Teil der Wände in einem hellen Elfenbein gestrichen war. Drei Türen waren zu sehen. „Es ist wunderschön“, hauchte Harry. „Es freut mich, dass es dir gefällt. Willst du dich in Ruhe umsehen?“ „Ja“, rief Harry sofort. Er löste sich von seinem Mann und begann die Räume zu erforschen. Voldemort sah ihm kurz nach bevor er sich in einen der schwarzen Samtsessel setzte, ein Wink mit dem Zauberstab ließ den Kamin aufflammen und hüllte den Raum sofort in eine angenehme Wärme. Harry konnte sein Glück nicht fassen als er langsam durch die Räume streifte. Da war das eher sachlich eingerichtete Büro seines Mannes, mit großem Ebenholzschreibtisch und jetzt schon gut gefüllten Regalen voller Pergamente. Von dort aus kam man in ein voll ausgestattetes Labor, er wusste von der Vorliebe seines Mannes ein paar Tränke zur Entspannung zu brauen und fuhr lächelnd über die gläsernen Phiolen und die Kupferkessel. Noch immer lächelnd kehrte er ins Büro zurück und nahm dort die zweite Tür, ein gemütlicher Salon mit zwei weiteren Türen kam zum Vorschein. Hier konnte man gut entspannen. Er öffnete die erste Tür und fand sich im Wohnzimmer wieder, Voldemort sah kurz auf, las aber dann weiter in seinem Buch. Harry kehrte in den Salon zurück und wählte die zweite Tür. Aus dem Lächeln wurde ein sehr breites Grinsen als er das Schlafzimmer betrat, er liebte diese schwarze Seidenbettwäsche und fuhr mit den Finger liebevoll über die Decke. Doch seine Neugier ließ ihn weiter gehen, hinter der ersten Tür fand er ein Bad, komplett eingerichtet und die große Wanne ließ sofort seine Phantasie erwachen. Kopfschüttelnd wählte er die zweite Tür und fand sich in einem weiteren Salon wieder, von diesem aus gelangte er in eine Bibliothek, einen weiteren Salon und in ein Zimmer, dessen Einrichtung er sich nicht erklären konnte. Etwas fassungslos trat er an den große, schwarzen Klavierflügel ran und strich über das polierte Holz. Scheinbar hatte sein Mann doch noch ein paar Geheimnisse vor ihm. Er beschloss ihn zu fragen doch als er zurückging, fiel ihm die dritten Tür im Schlafzimmer ein. Schnell ging er dorthin, fand die Tür allerdings verschlossen vor. „Was geht denn hier ab?“, knurrte Harry. „Was geht wo ab?“, erklang die liebevolle Stimme seines Mannes hinter ihm. Zwei starke Arme schlangen sich um seine Taille und drückten ihn an den Körper hinter sich. „Mein Lord“, schnurrte Harry leise. „Gefällt es dir?“ „Ist das ein Witz? Es ist wunderschön, ich hätte euch nicht so einen Geschmack zugetraut.“ „Nun, mein Geschmack wäre etwas dunkler gewesen aber wir sollen uns ja Beide hier wohl fühlen.“ „Hm. Mein Lord, spielt ihr Klavier?“ „Ja. Ich habe es früher mal gelernt aber ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr gespielt. Ich dachte mir, dass es eine gute Gelegenheit ist um wieder damit anzufangen“, sagte Voldemort an seinem Ohr. „Welche Gelegenheit?“ „Dein Einzug in unser neues Zuhause, wir können schließlich nicht ewig bei den Malfoys wohnen.“ „Stimmt. Mein Lord, warum ist diese Tür als Einzige verschlossen?“, fragte Harry schließlich. „Dahinter ist meine Überraschung.“ „Noch eine? Dieses Manor ist schon Überraschung genug und sie ist wunderbar.“ „Ja, noch eine. Leg deine Hand an die Tür“, bestimmte Voldemort, der schon den Arm hob und seine flache Handfläche an das Holz legte. Als nun auch Harry seine Hand an die Tür legte, glühte diese kurz auf und schwang dann auf. Was ihn dahinter erwartete, hätte Harry sich nie vorstellen können und er war einfach nur sprachlos. Helle Gelb-, Grün- und Brauntöne, viel Licht und eine Einrichtung, die wohl keiner im Haus des Dunklen Lords erwartet hätte. Langsam betrat Harry den Raum, schritt über einen gelb-rot-grünen Teppich in Form einer Blume. Seine Finger fuhren liebevoll über die kleinen Plüschtiere, die verschiedenen Holzspielzeuge und die Kinderbücher. Da stand eine Wickelkommode und dort ein kleines Bettchen, bezogen mit geblümter Bettwäsche. Noch einmal drehte sich Harry um die eigene Achse, er wollte wirklich sicher gehen, dass das hier kein Traum war doch weder an der Einrichtung noch an seinem Mann, der mit verschränkten Armen im Türrahmen stand und ihn beobachtete, änderte sich etwas. „Das ist ein Kinderzimmer“, hauchte er leise. „Ja, ist es.“ Harry ging langsam auf den Dunklen Lord zu, dieser löste die verschränkten Arme und zog ihn in eine sanfte Umarmung. „Heißt das, ihr seit damit einverstanden?“ „Ich habe ja keine andere Wahl.“ „Doch. Ich will nur ein Kind wenn ihr damit einverstanden seit, schließlich soll es bei Beiden aufwachsen und von Beiden geliebt werden“, sagte Harry. Er spürte wie die Umarmung kurz enger wurde und Voldemort gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich bin einverstanden und ich werde das Kind auch lieben, vorausgesetzt du wirst schwanger. Und dazu muss dein Vater erst mal den Trank brauen“, grollte er. „Wirklich?“ „Ja, Harry. Ich liebe dich und ich will, dass du glücklich bist. Ich habe nie über eine Familie nachgedacht, ich hatte nie gedacht, dass mich jemand so sehr lieben würde um mit mir eine Familie zu gründen. Das mein Gefährte irgendwann mal ein Mann ist, hätte ich nie gedacht und nein, ich bereue es nicht. Ich bin mit dir unendlich glücklich und ehrlich gesagt, freue ich mich auf ein Kind, egal welches Geschlecht“, sagte Voldemort ernst. Die grünen Augen seines Mannes weiteten sich überrascht doch eine weitere Reaktion erfolgte nicht. Voldemort sah ihn misstrauisch an und fragte, „Harry?“ Keine Reaktion. „Kleiner, hey, alles in Ordnung?“, fragte Voldemort jetzt etwas nachdrücklicher, er drehte seinen Mann zu sich rum doch dieser verleierte nur die Augen bis nur noch das Weiße zu sehen war und kippte dann um. Langsam kam er wieder zu sich, unsicher blinzelte er an die Decke denn er kannte sie nicht, diese Decke war ihm fremd. „Wieder da?“, fragte eine Stimme neben ihm. Diese Stimme allerdings kannte er sehr gut, etwas verunsichert drehte er sich zu seinem Mann um und fragte, „was ist passiert?“ „Du hast etwas negativ auf meine Überraschung reagiert und bist in Ohnmacht gefallen“, knurrte Voldemort, er klang sehr enttäuscht. Harry blinzelte ihn noch ein paar Mal an bevor er schnell den Kopf schüttelte und krabbelte über das Bett auf ihn zu. Schnell schlang er die Arme um Voldemort, der auf der Bettkante saß und sagte, „nicht negativ, ich war schlicht und einfach überwältigt. Mein Lord, ihr habt euch immer gegen meinen Kinderwunsch gestellt und jetzt habt ihr ein komplettes Kinderzimmer eingerichtet und ihr freut euch auf ein Kind. Ich bin einfach überwältigt.“ „Also gefällt dir meine Überraschung?“ „Ja, natürlich. Das habe ich mir doch immer gewünscht. Mein Lord, ich weiß nicht wie ich euch danken soll. Aber erlaubt mir eine Frage, habt ihr das Kinderzimmer wirklich selbst eingerichtet?“, fragte Harry mit einem Grinsen. Jetzt verzog Voldemort leicht das Gesicht und knurrte, „du scherzt wohl. Narzissa hat das Zimmer eingerichtet, einige der Sachen sind von Draco und sie hat sie freiwillig hergegeben.“ „Ernsthaft? Dann muss ich mich ja noch bei ihr bedanken. Mein Lord, ich danke euch“, schnurrte Harry jetzt. „Nichts zu danken aber es gibt ein paar Regeln bevor wir diese Kindersache angehen.“ Harry setzte sich bequemer hin und legte fragend den Kopf schief. „Devon und dein Vater werden dich untersuchen und erst wenn sie ihr Ok geben, werden wir es versuchen.“ „Was sollen sie untersuchen?“ „Alles. Ob dein Körper diese Strapazen überhaupt aushalten kann. Wenn sie nein sagen, werden wir es so lange nicht probieren bis alle Unzulänglichkeiten behoben sind. Wenn wir das wirklich durchziehen, wirst du dich regelmäßig von ihnen untersuchen lassen und bei dem geringsten Anzeichen, dass das Kind dir schadet, werden sie es abtreiben“, knurrte Voldemort. Die Gesichtsfarbe seines Mannes wurde immer heller bis er ihm fast Konkurrenz machte und schließlich keuchte Harry, „das ist nicht euer Ernst. Ich werde kein Kind abtreiben wenn ich es wirklich schaffe, schwanger zu werden. Das könnt ihr nicht von mir verlangen.“ „Du sollst es ja auch nicht machen, Devon wird es tun. Harry, du bist mir mehr wert als irgendein ungeborenes Kind und ich werde dein Leben nicht für so ein irrwitziges Experiment riskieren“, gab Voldemort ernst zurück. „Aber das ist ein Teil von mir und von euch, das könnt ihr nicht einfach umbringen. Mein Lord, ich werde keine Abtreibung zulassen.“ „Dann lasse ich keine Zeugung zu.“ „Diese Diskussion hatten wir schon mal und wir sind damals schon zu keinem Ergebnis gekommen“, seufzte Harry leise. Er sah traurig zu seinem Mann hoch, blieb aber dicht bei ihm sitzen. „Ist es dir wirklich so wichtig?“, fragte Voldemort nach einer Weile. Seine Stimme war leise aber ohne eine weitere Gefühlsregung, einfach nur leise. „Ich wünsche mir eine Familie, ich möchte ein Kind von euch, naja, eigentlich sogar mehrere aber mit einem würde ich mich zur Not auch zufrieden geben“, gestand Harry leise. „Mehrere?“ „Ja...“ Blutrote, warme Augen sahen ihn an bevor der Dunkle Lord wirklich resignierend seufzte und sagte, „ok, ich nehme die Bedingung zurück aber die Untersuchungen bleiben und du wirst dich haargenau an die Anweisungen der Zwei halten. Keine Diskussionen, kein Wenn und Aber, kein Hundebettelblick, sondern haargenaue Folgsamkeit, verstanden?“ „Ja, mein Lord, verstanden und einverstanden. Wann darf ich mich von ihnen untersuchen lassen?“, fragte Harry strahlend. „Wir flohen morgen nach Malfoy-Manor, es ist ein Todessertreffen und deine Freunde werden auch da sein.“ „Wieso?“ „Weil du sie morgen rufen wirst. Bis dahin müssen wir auch entschieden haben wen wir über dieses Manor einweihen.“ „Heißt das, dass noch gar keiner darüber Bescheid weiß? Wer ist denn der Geheimniswahrer?“, fragte Harry. „Ich. Wen würde ich sonst als Geheimniswahrer meines eigenen Hauses einsetzen?“, fragte Voldemort zurück. „Auch wieder wahr. Wen wollt ihr denn einweihen?“ „Gar keinen, dann habe ich dich für mich alleine.“ Harry grinste ihn an und sagte, „das geht nicht, meine Freunde werden mich vermissen und sich Sorgen machen wenn ich einfach so von der Bildfläche verschwinde. Außerdem sollen mich Devon und Dad untersuchen.“ „Nun, dann muss ich wohl doch teilen“, seufzte Voldemort bevor er ernst sagte, „mit meinem inneren Kreis und deinen Anhängern dürften wir alle abgedeckt haben, oder?“ Harry ging die betreffenden Personen in Gedanken durch und fragte dann, „gehören die Zwillinge mittlerweile zu eurem Inneren Kreis?“ „Nein aber das kann man ändern. Also die Zwillinge noch. Wer noch?“ „Charlie?“ „Gehört zu Severus also wird er mit ihm mitkommen.“ Wieder überlegte Harry doch es fiel ihm momentan keiner mehr ein. Das teilte er seinem Mann auch mit, der daraufhin nickte und meinte, „gut. Das sind trotzdem einige Personen, die wir einweihen müssen.“ „Naja, nicht mehr als in Malfoy-Manor aus und ein gehen.“ „Das ist was Anderes, das hier ist unser Zuhause.“ „Naja, in den Privatflügel müssen wir ja keinen rein lassen“, grinste Harry jetzt. Sein Mann sah ihn schmunzelnd an, nickte aber dann. „Gute Idee also gehörst du hier ganz mir. Ach ja, und du solltest deinen Alkoholkonsum etwas einschränken.“ Harry blinzelte etwas überrascht bevor er sich an den vergangenen Abend erinnerte. „Wie bist du eigentlich in dein Bett gekommen? Du warst ja schon völlig zu als ich da war“, knurrte Voldemort. Die gemurmelte Antwort verstand er allerdings nicht, es fiel allerdings auf, dass Harry den Blick gesenkt hatte und verdächtig rot angelaufen war. „Du hast nicht in deinem Bett geschlafen“, stellte Voldemort fest. Ein vorsichtiges Nicken. „Was noch?“ „Naja, ich habe wohl wirklich zu viel getrunken und habe mich über meine Sachen übergeben. Der nette Herr, der mir ins Bett geholfen hat, stand wohl etwas zu nah bei mir und bekam davon auch ne Menge ab. Da es schon sehr spät war und er auch nicht mehr ganz nüchtern, hat er weder sich noch mir viel angezogen bevor wir ins Bett sind“, murmelte Harry ohne den Blick zu heben. Als Voldemort auch nach einer gefühlten Ewigkeit nicht antwortete, sah Harry vorsichtig auf. Er hatte eigentlich angenommen, dass Voldemort nicht böse auf ihn war weil er auf Theos Schoß gesessen hatte. Aber nackt mit einem anderen Mann im Bett zu schlafen, war wohl doch etwas zu viel gewesen. Voldemort sah ihn leicht vorwurfsvoll an, sodass er vorsichtig fragte, „Mein Lord?“ „Warum habe ich mir so was nur gedacht?“, seufzte Voldemort. „Ihr seit mir nicht böse?“, fragte Harry überrascht. „Nein, warum sollte ich?“ „Naja, ich saß bei einem Anderen auf dem Schoß, vor versammelter Schülerschaft und ich habe bei einem anderen Mann im Bett geschlafen, mit nicht sehr viel Bekleidung. Da kann man schon böse werden.“ Voldemort grinste leicht, küsste ihn kurz und meinte dann, „wenn man dich nicht kennt, dann auf alle Fälle. Aber ich kenne dich jetzt schon über zwei Jahre, ich kenne deine Angewohnheiten und außerdem weiß ich, dass du mir treu bist. Du vergisst die Verbindung.“ „Was hat die Verbindung damit zu tun?“, fragte Harry überrascht. Jetzt wurde das Grinsen wesentlich breiter bevor er fragte, „hast du dich mal mit der Verbindung auseinandergesetzt?“ „Nicht wirklich. Ich merke halt, dass sie da ist und dass es euch gut geht.“ „Das habe ich mir gedacht. Nun, ich habe mich damit beschäftigt und mit ein bisschen Übung kann man die verschiedenen Gefühle des Anderen auseinanderhalten. Dementsprechend kann ich Freude, Sorge, Angst oder auch Lust sehr genau unterscheiden. Letzteres kann ich nur spüren wenn du bei mir bist also kann ich mir sehr sicher sein, dass du mich nicht betrügst“, erklärte Voldemort. „Also seit ihr mir nicht böse?“ „Wie oft willst du mich das noch fragen? Nein, bin ich nicht.“ „Gut, kommen wir dann zu Wichtigeren.“ Der Blick Voldemorts war sehr eindeutig doch Harry schüttelte leicht den Kopf und sagte, „ja aber erst ab Morgen, ich bin hundemüde.“ Voldemort grinste leicht, entkleidete sie mit einem Zauber und glitt dann neben ihm ins Bett. Sofort klebte der Jüngere an ihm, schlang die Arme um seine Taille und schnurrte leise. „Glaub nicht, dass du mir in den nächsten Nächten so davon kommst“, knurrte Voldemort. „Habe ich nicht vor aber heute bin ich selbst zum schlafen zu müde. Gute Nacht, mein Lord.“ „Hm, schlaf gut.“ Harrys Freunde waren am nächsten Abend sehr überrascht als sich die Male auf ihren Körpern erwärmten und sanft kribbelten. Die Kinder von Todessern wussten, dass heute eine Versammlung war doch der Rest war ahnungslos und so machten sie sich alle auf den Weg nach Malfoy-Manor. Dort hatte Voldemort im Versammlungsraum den Tisch entfernt und wieder den thronähnlichen Stuhl hingestellt. Auf die Nachfrage seines Mannes erklärte er, dass sie schlicht und einfach zu viele Leute erwarteten um sie alle an einen Tisch zu setzen. Harry gab sich mit dieser Aussage zufrieden und setzte sich kurzerhand neben den Thron auf den Boden, Voldemort sah ihn zwar skeptisch an, sagte aber nichts dazu. Und dann tauchten langsam aber sicher alle Todesser und Anhänger Harrys auf. „Die Masken und Kapuzen runter und die Male freilegen“, forderte Voldemort. Überraschte Blicke wurden getauscht bevor dem Befehl langsam nachgekommen wurde. „Die Werwölfe verwandeln sich zurück, ich will von jedem das Mal sehen“, knurrte Voldemort. Auch diesem Befehl wurde nachgekommen während der Dunkle Lord sich erhob und langsam die Reihen abging. Bei jedem seiner Todesser tippte er mit dem Zauberstab auf das Dunkle Mal, sodass es hell aufleuchtete. Auch Harry erhob sich jetzt und ging die Reihen seiner Anhänger ab, auch er prüfte jedes Mal auf seine Echtheit. Schweigsam nahmen die Anwesenden die seltsame Prozedur hin doch immer wieder warfen sie sich fragende Blicke zu. Allerdings fragte keiner nach dem Grund dieser Aktion, sie waren sich sicher, dass sie schon noch aufgeklärt würden. „Kleiner?“, fragte Voldemort irgendwann. „Alle sauber. Bei euch?“, fragte Harry zurück während er sich an seinen Vater kuschelte. „Alle echt“, knurrte Voldemort bevor er sich wieder zu seinem Thron begab und sich dort niederließ. „Dann kommen wir zum Thema. Lucius, es wird dich freuen zu hören, dass mein Mann und ich ausziehen“, schnarrte Voldemort. Lucius sah ihn nur fragend an. Der Dunkle Lord fuhr daraufhin fort, „mein Mann hat sich ein eigenes Zuhause gewünscht und diesen Wunsch habe ich ihm erfüllt. Wie ihr euch vorstellen könnt, liegt auf Riddle-Manor ein starker Schutzzauber sowie ein Fidelius.“ „Wer ist der Geheimniswahrer?“, fragte Lucius als Voldemort kurz Luft holte. „Ich, wer sonst?“ „Verständlich, mein Lord. Sind wir deswegen hier?“, fragte der Blonde. Voldemort nickte und meinte, „auch wenn ich das Manor am Liebsten nur mit meinem Mann teilen würde, ist da jemand dagegen und deswegen werden wir später alle nach Riddle-Manor apparieren. Für die meisten der Anwesenden ist ein Zimmer hergerichtet, da ich davon ausgehe, dass ihr bei meinem Mann sein wollt.“ Alle grinsten leicht bevor sich Voldemort direkt an Severus wandte, der mittlerweile die Arme um seinen Sohn gelegt hatte. „Werter Schwiegerpapa, die Kellergewölbe sind komplett ausgebaut, mit einem Labor und einem Vorratsraum sowie Privaträumen ausgestattet. Ich gehe davon aus, dass ich deinen Geschmack getroffen habe“, schnarrte Voldemort sarkastisch. „Ich bin mir sicher, dass es so ist“, grinste Severus. „Heißt das, du ziehst bei uns ein?“, fragte Harry, der den Kopf in den Nacken legte um ihn anzusehen. „Harry, mein Zuhause ist in Spinner's End, dort steht das Haus meiner Familie aber ich werde oft zu Besuch sein. Wenn mein Schwiegersohn mir schon eigene Räume herrichtet, dann werde ich sie auch nutzen“, gab der Tränkemeister zurück, ein warmes Lächeln auf den Lippen. „Aber kennt Dumbledore nicht dein Haus in Spinner's End?“, fragte Voldemort. Bestürzung machte sich auf Severus' Gesicht breit, er wurde plötzlich sehr blass und sagte, „und er ist auch noch mein Geheimniswahrer.“ „Ernsthaft? Wieso das denn?“ „Mir ist damals kein Anderer eingefallen und er schien eine gute Wahl. Also, mein Sohn, ich werde wohl doch bei dir einziehen, ich bin soeben heimatlos geworden.“ „Tut mir leid“, seufzte Harry. Severus drückte ihn an sich und sagte, „muss es nicht. So kann ich dich wenigstens im Auge behalten.“ „Der Privatflügel ist tabu“, knurrte Voldemort, der mittlerweile den Ellenbogen auf ein Knie gestützt und das Kinn in die Hand gelegt hatte. Er hatte das Gespräch interessiert verfolgt. „Aber das ist mein Dad.“ „Nein, der Privatflügel gehört nur uns Zweien.“ „Das Wohnzimmer“, bettelte Harry. Er löste sich von seinem Vater und kam auf den Dunklen Lord zu, vor ihm ging er in die Knie und legte die Hände auf seine Oberschenkel. „Nur das Wohnzimmer, bitte mein Lord. Dann muss ich für die Untersuchungen nicht immer gehen und mein Dad kann mich besuchen. Bitte“, schnurrte Harry leise. Doch diesmal schien er gegen eine Wand zu reden denn Voldemort schüttelte den Kopf und sagte, „nein, der Privatflügel gehört nur unserer Familie. Diesmal nicht, mein Kleiner.“ Harry sah ihn noch einen Moment traurig an bevor er schließlich nickte, „dann nicht.“ Er ließ seine Finger sanft über Voldemorts Beine bis zum Knie gleiten bevor er sich umdrehte und einfach vor seinen Füßen sitzen blieb. Er sah den etwas verwunderten Blick seines Mannes nicht doch dieser fuhr dann einfach fort, „gut, dann genug von diesem sinnlosen Gequatsche. Los geht's. Wir apparieren in mehreren Gruppen, der Aufwand euch alle auf einmal mitnehmen zu müssen, ist mir zu viel. Mein Innerer Kreis teilt sich in zwei Gruppen, wer ist mir egal. Harry nimmt seine Leute selber mit.“ Besagter Harry erhob sich gerade und ging auf seine Freunde zu, diese teilten sich gerade ebenfalls in zwei Gruppen auf. Voldemort sah seinen Mann etwas überrascht an und dieser erklärte, „ich weiß die Kennzeichnung meiner Anhänger zu mehr zu nutzen als ihnen Schmerzen zuzufügen.“ „Kleiner“, knurrte Voldemort warnend. Harry grinste ihn nur an während er schon einen Arm um Draco schlang. „Du kostest mich wirklich noch meinen Ruf.“ „Nein, ich verbessere ihn. Diese Menschen, die jetzt vor euch stehen, sind meine Freunde und Familie und in einem gewissen Masse sind sie auch eure Freunde. Früher wäre so etwas nie möglich gewesen, früher wären sie vor Angst vor euch gestorben und jetzt agieren sie aus eigenem Antrieb und machen kaum noch Fehler. Mein Lord, eure Pläne funktionieren jetzt wesentlich besser als früher“, sagte Harry mit sanfter Stimme. „Los geht's“, knurrte Voldemort ohne auf seine Worte einzugehen doch Harry fiel der warme Glanz in den roten Augen auf. Sein Mann hatte sich das Gesagte doch zu Herzen genommen und da er nicht widersprach, akzeptierte er es auch. Voldemort erhob sich jetzt und trat an die erste Gruppe Todesser rann, legte Lucius eine Hand auf die Schulter und verschwand mit ihnen. Harry grinste leicht und folgte ihm. „Wahnsinn.“ Blaise sprach damit aus was alle Anderen dachten und das obwohl sie nur in der Eingangshalle standen. Voldemort erklärte in Kurzfassung wo sich alles befand und dann begaben sich alle auf Erkundungstour. Harry, der am vergangenen Abend nicht wirklich viel vom Manor gesehen hatte, schloss sich seinem Vater an. Schnell stand Voldemort mit Lucius allein in der Eingangshalle. Der Dunkle Lord ließ ein deprimiertes Seufzen hören was Lucius mit dem Hochziehen einer Augenbraue quittierte. „Mein Lord?“ „Seit ich verheiratet bin, tanzt mir fast jeder auf der Nase rum.“ „Ihr klingt nicht so als würde euch das wirklich stören“, sagte Lucius. Voldemort sah ihn an, seine rechte Hand sah ihn aufmerksam aber nicht spöttisch an. „Nun, es hat seine Vorteile. Ich bin nicht mehr nur von Idioten umgeben und meine Pläne scheitern nicht mehr so oft.“ Lucius nickte mit einem winzigen Lächeln, die Stimme seines Lords klang zwar etwas höhnisch aber auch sanfter als sonst. Wie schon so oft stellte Lucius fest, dass die Ehe ihrem Lord sehr gut bekam denn so eine Situation hätte es früher nie gegeben. „Willst du dich nicht auch umsehen?“, riss ihn Voldemort gerade aus seinen Gedanken. „Ich gehe davon aus, dass ich noch öfters hier sein werde. Da sich die Gespräche der nächsten Monate ausschließlich um euer Manor drehen werden, werde ich es auch so bald auswendig kennen. Vom Privatflügel mal abgesehen. Mein Lord, erlaubt die Frage wo ihr euer Büro untergebracht habt?“, fragte Lucius. „Im Privatflügel, es ist nur für die private Arbeit gedacht. Ich werde noch ein Büro im offiziellen Teil des Manors einrichten aber die nächsten Wochen will ich sowieso keine Arbeit sehen, ich habe noch ein paar Dinge mit meinem Mann zu klären“, schnarrte Voldemort. „Wenn ich Devon und Severus vorhin richtig verstanden habe, hat euer Mann für morgen einen Termin für die erste Untersuchung gemacht.“ „Toll, also kann ich ihn morgen wieder abschreiben.“ „Seht es positiv.“ „Und wie?“, knurrte Voldemort. Lucius genehmigte sich ein leichtes Grinsen und meinte, „wenn die Zwei ihr Ok geben, wird euer Mann nichts Dringenderes zu tun haben als schwanger zu werden. Da wir ja alle wissen, dass es nicht unbedingt beim ersten Mal klappt, werdet ihr es öfters probieren müssen.“ Voldemort sah ihn einen Moment ausdruckslos an, Lucius befürchtete schon, dass er zu weit gegangen war doch dann tauchte ein winziges Grinsen auf seinem Gesicht auf. „Dann hoffe ich mal, dass die Untersuchungen positiv ausfallen.“ „Das hoffe ich auch“, kam von Harry, der gerade mit Severus wieder die Eingangshalle betrat. „Devon ist hier, wir können dich auch gleich untersuchen.“ „Echt? Wo ist er?“ „Kommt gleich“, knurrte Voldemort. Severus und Lucius spürten wie sich ihr Mal erwärmte und sahen ihren Lord überrascht an, es war nicht der normale stechende Schmerz sondern lediglich eine dringliche Wärme. „Was braucht ihr für die Untersuchung?“, fragte Voldemort. „Einige Tränke, die Zauberstäbe, verzaubertes Pergament, Harry und unsere Ruhe“, gab Severus zurück. Voldemort überging das Grinsen seines Mannes und fragte weiter, „hast du die Tränke dabei?“ „Natürlich, mein Lord.“ In diesem Moment betrat Devon die Eingangshalle, sein Sohn und dessen Freund bei sich. Er verbeugte sich und meinte, „mein Lord, ihr habt mich gerufen.“ Voldemort deutete auf seinen Mann, der Blaises Vater angrinste und sagte, „ihr untersucht mich sofort, ich will wissen ob ich Kinder kriegen kann.“ „Wo?“ „In meinen Räumen, ich brauche einen Kessel, ich muss einen der Tränke nochmal aufkochen damit er perfekt wirkt.“ „Dann los, Dad.“ „Können wir mitkommen?“, fragte Neville leise. Severus sah ihn musternd an und schnarrte dann, „ich habe genug Trank dabei um zwei Personen zu untersuchen, Mr. Longbottom.“ Alle fuhren überrascht zu Neville rum, Blaise starrte ihn mit riesigen Augen an und fragte, „du willst Kinder?“ „Naja, irgendwann schon.“ „Aber vielleicht lernst du ein nettes Mädchen kennen.“ „Vielleicht bleib ich aber auch bei dir und dann würde ich gerne wissen ob ich Kinder kriegen könnte. Nur weil ich mich untersuchen lassen möchte, heißt das nicht, dass ich auch schwanger werde“, erklärte Neville. Sein Freund sah ihn immer noch überrascht an bevor sich ein strahlendes Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. Er schlang die Arme um seine Taille und gab ihm einen Kuss bevor er sich zu seinem Vater umdrehte, „wir können, Dad.“ „Dann los“, schnarrte Voldemort. „Nein, mein Lord, wir brauchen Ruhe und ich kann mir gut vorstellen, dass ihr genervt auf und ab tigert“, sagte Severus. Harry kicherte leise als Voldemort seinen Vater mit Blicken erdolchte, leise knurrte und dann die Eingangshalle über die Treppe zum Privatflügel verließ. „Mich wundert, dass er nicht vor der Tür wartet.“ „Mich auch. Kommt, wir wollen anfangen.“ Sie folgten Severus in sein neues Reich. Die Räume waren nicht leer als sie kamen, ein Kessel hing über dem Feuer und der Inhalt brodelte leicht vor sich hin. Severus hob fragend eine Augenbraue als er Charlie am Tisch stehen saß, er schnitt gerade Zutaten klein. „Was machst du da?“, fragte der Tränkemeister. „Entspannungsübung“, gab Charlie zurück. „Nur so oder ist es was Sinnvolles?“, fragte Harry. Der Rotschopf sah zu Severus, der den Blick über den brodelnden Kessel und die Zutaten schweifen ließ und dann sagte, „ein Trank für schwangere Hexen gegen die Morgenübelkeit.“ „Was habt ihr vor?“, fragte Charlie. „Wir wollen mich und Neville untersuchen ob wir schwanger werden können“, grinste Harry. „Neville auch? Sollte man dazu nicht erst mal Sex haben.“ „Danke.“ Neville war knallrot angelaufen und starrte auf seine Schuhspitzen während Blaise ihm einen Arm um die Schultern legte und meinte, „mach dir nichts draus, der darf auch nicht rann.“ Jetzt war es an Charlie rot anzulaufen, er wandte sich seinen Zutaten wieder zu und arbeitete einfach weiter. „Genug von diesem sinnlosen Gelaber, Harry, Mr. Longbottom, auf die Liegen“, schnarrte Severus. Mit einem Wink des Zauberstabes verwandelte er zwei Sessel in zwei Untersuchungsliegen, auf denen sich die zwei jungen Männer jetzt niederließen. Severus hing unterdessen einen Kessel über ein zweites Feuer, schüttete den Inhalt von zwei Phiolen hinein und ließ das Feuer zum Leben erwachen. „Devon, willst du schon mit der normalen Untersuchung anfangen?“, fragte er. „Natürlich. Harry, Neville, die erste Untersuchung soll feststellen wie euer körperlicher Gesamtzustand ist. Organe, Knochen, Muskeln, einfach alles. Ich werde einen Diagnosezauber über euch sprechen und diese Feder wird die Ergebnisse gleich auf Pergament festhalten“, erklärte Devon während er eine Feder und Pergament aus seinen Taschen holte und neben sich legte, „noch Fragen?“ „Nein“, kam von Harry und auch Neville verneinte. „Gut, dann fangen wir an. Existimatio soma. “ Der Zauber legte sich über Harry und im selben Moment ertönte das Kratzen der Feder auf Pergament. Zwei Stunden dauerte es bis Harry und Neville körperlich untersucht waren, die Pergamente waren voll geschrieben. Severus füllte den heißen Trank in zwei Tasse und reichte sie ihnen, „trinkt solange er noch heiß ist.“ Die zwei jungen Männer tranken und legten sich dann wieder hin, Severus hatte ihnen erklärt, dass es ungefähr eine halbe Stunde dauern würde bis der Trank sich komplett in ihrem Körper verteilt hätte und sie ein Ergebnis sehen würden. Inzwischen ließen sich Devon und Severus bei Blaise vor dem Kamin nieder und sahen die Pergamente durch. „Und?“, kam es von Harry. „Körperlich seit ihr in guter Verfassung. Harry, du könntest ein paar Pfund mehr auf den Rippen vertragen aber sonst ist alles in Ordnung. Von der körperlichen Seite steht einer Schwangerschaft nichts im Wege“, erklärte Severus, was Beide breit grinsen ließ. „Dann fehlt nur noch das Ergebnis des Trankes, ob ihr überhaupt in der Lage seit schwanger zu werden“, kam von Devon. „Das heißt warten.“ Nach einer halben Stunde bemerkte Harry eine Veränderung und fragte, „muss der Trank so kribbeln?“ „Was für ein Kribbeln?“, fragte Neville sofort. Severus erhob sich und kam auf sie zu, er murmelte einen Zauberspruch und sofort begann Harry sanft zu leuchten, vor allem der Bereich um seinen Bauch wurde deutlich heller. Bei Neville gab es allerdings keine Reaktion und der junge Mann konnte sich vorstellen, was es bedeutete. „Ich kann keine Kinder bekommen, oder?“, fragte er traurig. „Nein, es tut mir leid, Neville“, sagte Severus sanft. Es war das erste Mal, dass er ihn beim Vornamen nannte und auch der übliche Spott war aus seiner Stimme verschwunden. Neville sah ihn todtraurig an und erhob sich, wortlos verließ er den Raum doch alle hatten die Tränen in seinen Augen gesehen. „Das ist nicht fair“, murmelte Harry. „Ihr wusstest von Anfang an, dass nicht jeder Mann schwanger werden kann. Es gibt bestimmte magische Voraussetzungen und die erfüllt er leider nicht. Harry, du allerdings schon.“ „Dad?“, mischte sich Blaise plötzlich ein. „Ja.“ „Wie lange dauert es den Trank herzustellen?“ „Ein paar Stunden. Warum?“, fragte Devon. Er ahnte was sein Sohn vorhatte und die nächsten Worte bestätigten seine Vermutung. Blaise sah ihn noch einen Moment ernst an bevor er sagte, „untersuch mich, vielleicht erfülle ich die Voraussetzungen.“ Er spürte wie jemand den Schutzzauber im Wohnzimmer durchbrach und es gab nur eine andere Person, die dabei nicht sofort umgebracht wurde. Sofort erhob sich Voldemort und durchquerte sein Büro mit großen Schritten. „Mein Lord“, schnurrte Harry als er das Wohnzimmer betrat. Er glitt in die angebotene Umarmung während Voldemort fragte, „und? Wie ist das Ergebnis?“ „Neugierig, mein Lord?“ „Nein, ich suche einen Grund um dich die nächsten Wochen ans Bett zu fesseln.“ Harry lachte leise und meinte, „es ist möglich. Weder körperlich noch magisch steht einer Schwangerschaft etwas im Weg.“ „Aber du hast weder den Trank genommen noch das Ritual ausgeführt.“ „Mein Dad wartet auf eure Erlaubnis um den Trank zu brauen, es dauert etwa drei Tage bis er fertig ist. Ich wurde aufgeklärt, dass es weniger ein Ritual als vielmehr nur ein Zauberspruch ist. Nach Einnahme des Trankes und dem Zauberspruch haben wir etwa zwölf Stunden“, erklärte Harry. Voldemort schwieg einen Moment, seine Hände glitten sanft über Rücken und Nacken seines Mannes bevor er fragte, „wie oft kannst du den Trank nehmen?“ „Maximal alle zwei Monate, wie oft hat Dad nicht gesagt. Allerdings hoffe ich doch, dass es schnell klappt“, schnurrte Harry, „wir müssen es in den zwölf Stunden nur oft genug probieren.“ „Soll das eine Herausforderung sein?“ „Nein, mein Lord, niemals.“ Doch das breite Grinsen Harrys strafte seiner Worte Lügen. Voldemort knurrte leise, zog ihn enger an sich und verkrallte eine Hand demonstrativ an seinem Hintern. Das Schnurren wurde tiefer und dunkler, brach aber dann urplötzlich ab. „Was ist los? Du hast doch was, mein Kleiner.“ Seufzend löste sich Harry von seinem Mann und ließ sich auf die Couch sinken, Voldemort setzte sich neben ihn und sah ihn leicht fragend an. „Neville hat sich auch untersuchen lassen doch seine Magie lässt es scheinbar nicht zu, dass er schwanger werden kann. Er war am Boden zerstört“, sagte Harry. „Nun, sie sind zu zweit in dieser Beziehung.“ „Blaise hat sich auch untersuchen lassen, deswegen komme ich so spät, ich wollte das Ergebnis wissen. Seine Magie würde es zulassen aber er hat einen Gendefekt in den Knochen und weder Dad noch Devon können sagen, wie sich dieser Defekt auf die Schwangerschaft und auch das Kind auswirkt. Sie sagen nur, dass es eine noch größere Gefahr wäre als bei mir.“ „Da Devon sein einziges Kind nicht verlieren will, hat er seinem Sohn davon abgeraten, oder?“ „Ja, hat er und Blaise hat sofort dagegen gehalten und gesagt, wenn Neville damit einverstanden ist, wird er schwanger“, seufzte Harry. Sein Mann sah ihn fragend von der Seite an und knurrte, „du willst das nicht.“ „Nein, das Risiko ist zu groß.“ „Das denken dein Vater und ich auch bei dir und du willst es trotzdem machen. Harry, es ist ihre Entscheidung und auch Devon wird sich damit abfinden müssen. Wobei ich vermute, dass Blaise und Neville warten werden bis du schwanger wirst und wie deine Schwangerschaft abläuft“, sagte Voldemort. „Hm, dann sollte Dad den Trank aufsetzen.“ „Willst du das wirklich? Jetzt? Mitten im Krieg?“ Harry seufzte erneut und sagte, „wann denn sonst? Es sieht nicht danach aus als wäre der Krieg bald vorbei und noch bin ich jung und gesund. Die besten Voraussetzungen für eine Schwangerschaft. Ich will unser Kind auch aufwachsen sehen.“ „Schon gut. Also geh schon zu meinem geliebten Schwiegersohn und sag ihm, er darf den Trank aufsetzen“, knurrte Voldemort. Harry strahlte ihn an, gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und wollte aufspringen. Er spürte die Hand, die sich um sein Handgelenk legte nur eine Sekunde bevor er mit einem Ruck rum gezogen wurde. Schneller als er gucken konnte, saß er rittlings auf dem Schoß seines Mannes, in eine feste Umarmung gezogen. Etwas verwirrt sah er Voldemort an, der eine Hand in seinen Nacken legte und ihn zu sich zog. Mit einem Schnurren erwiderte er den sanften Kuss bevor Voldemort die Umarmung soweit löste, dass er aufstehen könnte. Doch Harry schmiegte sich an seinen Mann und murmelte, „es reicht wenn er den Trank morgen aufsetzt.“ Dunkles Lachen ertönte bevor er in einen weiteren Kuss gezogen wurde, diesmal war er allerdings tiefer, inniger und fordernder. „Weißt du warum ich nicht will, dass jemand unsere Gemächer betritt?“, fragte Voldemort zwischen zwei Küssen. „Nein, warum?“ Der gemurmelte Zauberspruch, der sie komplett entkleidete, war Antwort genug und dennoch sagte Voldemort, „so kann uns keiner stören.“ Mit einem leisen Stöhnen drückte sich Harry an ihn, es war viel zu lange her, dass er mit seinem Mann geschlafen hatte und sein Körper forderte die Vereinigung. Er spürte, dass es Voldemort genauso ging, die starke Erregung drückte sich an seinen Hintern. „Kleiner“, knurrte Voldemort verlangend, „warten ist heute schlecht.“ „Dann wartet nicht“, schnurrte Harry während er die Hüfte provozierend an ihm rieb und einen Zauberspruch murmelte. Voldemort keuchte leise auf als das kühle Gel sich auf seinem Glied verteilte, er hob seinen Mann leicht an und zog ihn mit einem harten Ruck auf seine pochende Erregung. Harry schrie vor Schmerz auf, er spürte wie sein Eingang schmerzhaft überdehnt wurde und wie in seinem Innersten Wunden gerissen wurden. Er verkrallte sich an Voldemorts Schultern, ließ den Kopf keuchend hängen um ihn gleich wieder nach oben zu reißen als Voldemort ihn wieder anhob und wieder auf sich zog. Der Schmerz hatte jedes Lustgefühl vernichtet und seine Schreie hallten durch die Räume. Er wollte seinen Mann bitten aufzuhören doch ein Blick in die verhangenen roten Augen sagten ihm, dass er nicht aufhören würde. Doch Voldemort hielt plötzlich inne, zog ihn in einen sanften Kuss. „Entspann dich, du kennst es doch.“ „Es tut weh“, jammerte Harry leise. „Entspann dich, mein Kleiner“, schnurrte Voldemort während seine Hände liebevoll streichelnd über seinen Körper wanderten. Seine Lippen folgten seinen Händen, er küsste, leckte und knabberte sich über Harrys Oberkörper. Langsam spürte er wie sich Harry entspannte, die schmerzhafte Enge um sein Glied entspannte sich und auch der Körper auf sich schmiegte sich enger an ihn. Leises Stöhnen drang an sein Ohr als Harry den Kopf nach hinten legte um ihm mehr Angriffsfläche zu bieten. Sein Mann nahm das Angebot an und hinterließ immer mehr dunkle Flecken auf seiner Haut, seine Lust kehrte langsam zurück auch wenn die Schmerzen in seinem Hintern ihn noch gefangen hielten. Er wusste allerdings auch, dass Voldemort nicht aufhören würde. „Überlass deinem innersten Wesen die Kontrolle, das macht es leichter“, schnurrte Voldemort gegen seine Brust. Harry sah ihn einen Moment fassungslos an, schlug sich dann imaginär gegen die Stirn, dass er daran nicht selbst gedacht hatte und überließ dem inneren Wesen in sich die Kontrolle über seinen Körper. Voldemort spürte die Veränderung, die grünen Augen leuchteten plötzlich lustvoll auf als sich Harry zu ihm runter beugte und seine Lippen zu einem heißen Kuss einfing. Eine freche Zunge zwang sich in seinen Mund, forderte ihn heraus und mit einem Knurren nahm Voldemort die Herausforderung an. Immer heftiger, immer heißer wurde ihr Kuss bis Voldemort seine Zunge zurück in seine eigenen Mund drückte und den Kuss damit für sich gewann. „Mehr“, verlangte Harry bevor er begann sich auf ihm zu bewegen, die Schmerzen wurden von seinem innersten Wesen einfach ausgeblendet, genau wie das Blut welches aus seinem Hintern lief. Voldemort nahm die Bewegung auf, seine Hände legten sich wie Stahlklammern um seine Hüfte und unterstützten ihn in seiner Bewegung. Immer wieder forderte Harry einen Kuss ein während ihre Bewegungen immer schneller wurden, heute würden sie nicht viel Zeit haben um es zu genießen, zu lange waren sie getrennt. Harry spürte wie er immer schneller auf den Abgrund zuraste und nur Momente später verkrampfte er sich. Mit einem lauten Schrei kam er, verteilte seinen Samen zwischen ihnen und engte Voldemort so sehr ein, dass dieser ihm sofort folgte. Schnurrend schmiegte sich Harry an seinen Mann, die Arme um seinen Oberkörper geschlungen und den Kopf in seine Halsbeuge vergraben. Voldemorts Hände strichen gedankenverloren über seinen Rücken während er den Kopf auf die Rückenlehne gelegt hatte, die Augen waren geschlossen. Doch plötzlich riss er den Kopf hoch und hob den überraschten Jüngeren sanft von seinem Schoß. Etwas angeekelt sah er auf die Mischung von Sperma und Blut welches über seine Beine lief und auf das Sofa tropfte. „Autsch“, war alles was Harry bei der Bewegung sagte. Stumm griff Voldemort nach seinem Zauberstab und reinigte sie und das Sofa bevor er sich erhob und in seinem Büro verschwand. Kurz darauf kam er wieder, eine kleine Phiole in der Hand, die er seinem Mann an die Lippen hielt. Mit einem wissenden Lächeln trank Harry den Schmerztrank und lehnte sich dann entspannt zurück. „Hier wird nicht geschlafen“, knurrte Voldemort während er ihn schon hochhob. Harry kuschelte sich an ihn und ließ sich widerstandslos ins Schlafzimmer tragen. „Wir sollten uns in Zukunft nicht mehr so lange trennen“, murmelte er gegen die fast weiße Brust. „Wessen Idee war das denn? Meine bestimmt nicht“, gab Voldemort mit einem Knurren zurück. „Ich musste lernen.“ „Jaja. Gut, dass das vorbei ist. So schnell wirst du nicht wieder woanders schlafen.“ „Habe ich nicht vor, mein Lord“, schnurrte Harry. Voldemort klappte die Decke auf, ließ ihn sanft auf das Laken gleiten und rutschte hinter ihm ins Bett. Schnell fand sich Harry in einer engen Umarmung wieder, die Decke wurde über sie gezogen. „Mein Lord?“ „Hm?“ „Was wünscht ihr euch?“, fragte Harry leise, er musste nicht groß erklären was er meinte. „Einen gesunden Ehemann, alles andere ist zweitrangig“, knurrte Voldemort. „Was wäre das Zweitrangige?“ „Ein gesundes Kind, das Geschlecht ist mir egal. Wieso fragst du?“ „Naja, es kann doch sein, dass ihr euch einen Sohn wünscht, der die Todesser irgendwann anführen kann.“ „Das könnte unsere Tochter auch. Warum sollte ich Unterschiede im Geschlecht machen? Eine Frau kann die Todesser genauso führen wie ein Mann“, erklärte Voldemort, „was wünschst du dir?“ „Das Gleiche, ein gesundes Kind. Mein Lord, was ist wenn ich nicht schwanger werde?“ „Dann adoptieren wir eben.“ Überrascht drehte sich Harry in Voldemorts Armen um doch sein Mann hatte die Augen geschlossen. „War das euer Ernst?“, fragte er. Seufzend öffnete Voldemort die Augen und sah ihn an, „ja, das meine ich ernst.“ „Welche Bedingungen?“ „Nicht älter als drei Monate, Geschlecht egal und kein Schlammblut“, erklärte Voldemort. „Halbblut?“ „Da sowohl du wie auch ich ein Muggelelternteil haben, bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Aber erst mal abwarten ob du nicht schwanger wirst, es muss ja nicht gleich beim ersten Mal klappen, wir haben Zeit und jetzt wird geschlafen. Also Augen zu und Ruhe“, bestimmte Voldemort. Harry kuschelte sich an seinen Mann und schloss die Augen, er musste grinsen denn früher wäre Voldemort nie auf die Idee gekommen ein fremdes Kind zu adoptieren. Doch er hoffte auf ein eigenes Kind, naja, eigentlich auf mehrere eigene Kinder. Doch sein Mann hatte Recht, sie hatten Zeit und sollten nichts überstürzen. Kapitel 4: Kapitel 3 (ohne Adult) --------------------------------- „Kurz und knapp“, grinste Draco, der über seine Schulter geschielt hatte. „Es reicht doch.“ Harry öffnete das beiliegende Päckchen und holte einen alten, großen Schlüssel raus, so wie ihn die Muggel früher für ihre Burgen verwendet hatten. „Muss ich das verstehen?“ „Nein, ich werde es sehen wenn er sich aktiviert. Ich werde wohl zur Feier nicht mehr da sein“, seufzte Harry. „Hast du nicht gestern genug gefeiert?“, kam von Theo, der sich ein Grinsen nur schwer verkneifen konnte. Als Harry daraufhin rot anlief, brach der Schlangentisch erneut in Gelächter aus, welches auch anhielt bis Lucius Ruhe rief. „Liebe Schüler, das Schuljahr ist vorbei und wieder verabschieden wir viele hervorragende Hexen und Zauberer in die Welt der Erwachsenen. Jeder von euch hat sich mittlerweile für eine Seite entschieden und ich hoffe für euch, dass ihr die richtige Wahl getroffen habt. Doch heute wollen wir nicht an den Krieg denken, heute wollen wir feiern und wir gratulieren recht herzlich der Abschlussklasse. Ich rufe jetzt jeden Einzelnen auf, ihr kommt dann hoch und bekommt dann eure Zeugnisse“, rief Lucius bevor er den ersten Ravenclaw aufrief. „Harry James Snape-Riddle.“ Sämtliche Gespräche verstummten als sich Harry erhob und nach vorne ging. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet doch wie immer ignorierte er sie und trat an den Schulleiter rann. Dieser grinste ihn leicht an und sagte, „du hast nicht den besten Abschluss.“ „Das war auch nicht meine Absicht“, gab Harry grinsend zurück. Lucius überreichte ihm sein Abschlusszeugnis und schickte ihn auf seinen Platz zurück. Harry war sich der bohrenden Blicke in seinem Rücken durchaus bewusst. Hermine wurde Klassenbeste, was viele doch überraschte denn sie waren davon ausgegangen, dass Harry seine Macht ausnutzen würde um sich die besten Noten zu erpressen. Doch das hatte Harry nie vorgehabt, er hatte seine Noten ordnungsgemäß erworben und war stolz darauf. Doch er wusste auch, dass sie ihm nichts brachten. Er ließ den Blick schweifen, die anwesenden Auroren behielten ihn aufmerksam im Auge und er wusste warum. Sollte er auch nur einen Fuß außerhalb von Hogwarts auf den Boden setzen, würden sie ihn verhaften und für sehr lange Zeit nach Askaban schicken, und das ohne Wenn und Aber und ohne Verhandlung. Doch nicht nur ihm waren die Blicke aufgefallen, sämtliche Todesser und sämtliche seiner eigenen Anhänger waren angespannt und waren bereit zum Angriff. „So wird das nie was“, murmelte Draco, der direkt neben ihm stand und seinen Blick zu Alastor Moody verfolgte. „Sie warten nur darauf, dass ich das Gelände verlasse. Ich wäre das perfekte Druckmittel.“ „Nein, wärst du nicht“, knurrte Fenrir. Harry und Draco sahen den Werwolf fragend an und dieser erklärte, „dein Mann würde die Zaubererwelt eher in Schutt und Asche legen als auf irgendwelche Forderungen einzugehen.“ „Genau das will ich nicht.“ „Es herrscht Krieg.“ „Ja, aber den kann man auch ohne hunderte unschuldige Toten gewinnen. Fenrir, ich weiß, dass ich irgendwann auf dem Schlachtfeld stehe aber erst mal möchte ich ein paar ruhige Wochen oder Monate mit meinem Mann und vor allem will ich nochmal mit ihm über diese Kindersache reden“, erklärte Harry. „Dir ist schon bewusst, wie gefährlich diese Sache ist, oder?“ „Ja Fenrir, weiß ich. Aber ich habe mir immer Kinder gewünscht und solange es diese Möglichkeit gibt, werde ich sie auch nutzen.“ Der Werwolf sah ihn noch einen Moment skeptisch an, zuckte aber dann die Schultern und begab sich wieder zu Moony, der am Slytherintisch lag und sich von einer Zweitklässlerin streicheln ließ. „Er hat Recht“, kam von Draco. „Willst du mir jetzt auch noch da reinreden? Draco, ich will Kinder.“ „Warte mal, Kinder? Mehrzahl?“ Harry nickte schüchtern und erklärte, „keine Ahnung warum aber ich habe mir immer eine große Familie gewünscht. Ein schönes, kleines Häuschen, eine liebende Frau und Kinder, ja, in der Mehrzahl. Was hab ich bekommen? Ich wohne als Gast bei dir, bin mit dem meist gehassten Mann verheiratet und es steht noch nicht mal fest ob ich überhaupt schwanger werden kann.“ „Ich habe dich gerne im Manor.“ „Ja, ich weiß aber es ist nicht mein Zuhause. Ich will ein eigenes Zuhause, etwas Eigenes.“ Draco sah ihn seufzend an und nickte wissend, er verstand den jungen Mann neben sich, der plötzlich überrascht auf seine Tasche sah. „Was ist los?“, fragte Draco sofort alarmiert. „Der Schlüssel ist warm geworden, scheinbar werde ich erwartet.“ „Willst du etwa gleich los?“, fragte Draco sichtlich enttäuscht. Harry grinste ihn an und fragte, „willst du meinem Mann erklären warum ich ihn warten lasse?“ „Viel Spaß.“ „Wir sehen uns doch eh später, du flohst doch sowieso später nach Hause, oder?“, fragte Harry. Draco nickte und meinte, „ja, wahrscheinlich. Genau wie der Rest. Wir flohen direkt nach Hause, um den Auroren jede Möglichkeit zu nehmen uns zu verhaften. Wir stehen schließlich alle auf der Abschussliste.“ „Passt auf euch auf“, mahnte Harry während er schon in seine Tasche griff. Die Umstehenden nickten und wünschten ihm eine gute Nacht, er grinste sie kurz an und verschwand dann. Das war eindeutig nicht Malfoy-Manor. Das war Harrys erster Gedanke und der zweite Gedanke war, wo bei Merlin war er? Vor ihm erhob sich ein schmiedeeisernes Tor ohne jegliche Kennzeichnung, Harry wusste von Draco, dass die Tore eigentlich immer mit dem Familienwappen versehen waren doch hier war nur nackter Stahl, kunstvoll gedreht und verschnörkelt. Eine Mauer schloss sich rechts und links daran an, so weit das Auge reichte. Er versuchte durch die Eisenstangen zu sehen doch er sah nur Wald, ob das jetzt ein Zauber war oder ob das Wirklichkeit war, wusste er allerdings nicht. „Mein Lord?“, rief er laut. Er wollte es nicht zugeben aber er hatte Angst, was wenn er hier in eine Falle lief und vor allem war er allein. Als keine Antwort erfolgte, zog er seinen Stab und ging langsam auf das Tor zu. Zu seiner Überraschung öffnete sich das Tor vor ihm und schwang lautlos auf. Harry hob fragend eine Augenbraue und ging weiter, er spürte deutlich den Schutzzauber, der auf der Schwelle lag und ihn bedingungslos akzeptierte. „Ok, es wird immer seltsamer“, murmelte Harry während er beobachtete wie der Wald vor ihm verschwand und eine breite Einfahrt aus weißem Stein offenbarte. Gepflegte Rasenfläche und Beete säumten die Straße, er sah Rosen in den verschiedensten Farben und ihm stieg der Duft von Lavendel in die Nase. Doch es war schon fast dunkel und so sah er nur so weit, wie die magischen Laternen, die in gleichmäßigen Abständen angebracht waren, ihr Licht warfen. Was er sah, konnte durchaus mit der Pracht von Malfoy-Manor mithalten. Aber was sollte er hier? Wo war hier überhaupt? Harry zuckte mit den Schultern, er spürte keine feindliche Präsenz und der Schutzzauber hatte ihn akzeptiert also war er hier zumindest willkommen also wollte er sich zumindest etwas näher umsehen. Die Auffahrt war nicht lang und doch konnte er sie nicht bis zum Ende gehen denn als er um eine Biegung trat, blieb er geschockt stehen. Vor ihm erhob sich ein Schloss, anders konnte man das Gebäude nicht beschreiben und doch wirkte es völlig anders als Hogwarts. Es wirkte dunkler, düsterer und doch hatte es etwas an sich, was ihm von Anfang an gefiel. Sein Blick glitt über schwarze, perfekt aneinander passende Steine, hohe Türme von denen einer sie alle überragte. Harry legte den Kopf in den Nacken, dieser Turm musste höher sein als die Türme Hogwarts, weit höher, die Aussicht musste phantastisch sein und es wäre ein perfekter Ort um nachzudenken. Seine Gedanken wurden unterbrochen als sich die schweren Flügeltüren aus schwarzem Holz öffneten. Sofort leuchteten seine Augen auf denn kein Geringerer als sein Mann stand im Türrahmen. „Mein Lord“, schnurrte er erfreut. Voldemort lächelte leicht und breitete die Arme aus, „herzlich Willkommen in Riddle-Manor.“ Harry starrte den Dunklen Lord einfach nur fassungslos an, sein Blick irrte immer wieder über die schweren Schlossmauern bevor er schließlich auf seinem Mann haften blieb. Dieser kam gerade die breite Treppe runter und schloss ihn in die Arme. „Riddle-Manor?“, fragte Harry leise. „Ja, Riddle-Manor. Unser neues Zuhause.“ „Unser was?“ „Unser Zuhause.“ „Aber es gibt kein Riddle-Manor“, sagte Harry leise. „Jetzt schon. Es hat nur eine ganze Weile gedauert um es zu errichten. Selbst mit Magie baut sich so ein Schloss nicht innerhalb weniger Stunden, es hat Monate gedauert. Komm, ich will es dir zeigen“, knurrte Voldemort. Doch Harry wehrte sich als er ihn die Treppe hochziehen wollte. „Was ist los? Ich dachte, du willst ein eigenes Zuhause?“ „Ist es das wirklich? Unser Zuhause?“, fragte Harry, seine Stimme klang belegt und ihm standen die Tränen in den Augen. „Ja, es ist mein Geschenk zum Abschluss. Komm jetzt, Kleiner, ich will dir unser neues Heim zeigen.“ „Ist es schon eingerichtet?“ „Teilweise. Die Einrichtung bestimmter Räume überlasse ich den zukünftigen Besitzern“, raunte Voldemort. Er legte dem Jüngeren einen Arm um die Hüfte und zog ihn jetzt wirklich die Treppe hoch doch diesmal wehrte sich Harry nicht. „Welche Besitzer? Ich dachte, es wäre unser Zuhause.“ „Im Keller ist ein Labor eingerichtet, sowie Räume für deinen Vater. Der obere Teil ist in ein Hauptteil und vier Flügel unterteilt“, erklärte Voldemort bevor sie die Eingangstür durchquerten und sich in einer riesigen Halle wiederfanden. Harrys einziger Kommentar war, „Woah.“ Der Dunkle Lord grinste leicht angesichts seines völlig sprachlosen Ehemannes, der sich mit offenen Mund in der Eingangshalle umsah. Entgegen des äußeren Anscheins war es hier drinnen sehr hell und freundlich, Voldemort hatte die Vorlieben seines Mannes über seine Eigenen gestellt denn er wollte, dass Harry sich hier wohl fühlte. Ihm persönlich war es egal, Hauptsache sein Mann war wieder bei ihm. Genau dieser Mann trat gerade an den gewaltigen Kamin rann und fuhr mit den Finger sanft über die mystischen Muster, die in den Stein gehauen waren. Eine abgedeckte Porzellanschale stand darauf, Harry musste sie nicht öffnen um zu wissen, dass es Flohpulver enthielt. Doch er bestaunte die feine blaue Musterung auf dem weißen Porzellan bevor er sich zu seinem Mann umdrehte, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte und ihn abwartend ansah. „Es ist wunderschön“, hauchte Harry fassungslos. „Willst du den Rest auch sehen oder willst du in der Eingangshalle bleiben?“, fragte Voldemort leicht amüsiert. Harry sah sich um, es gab genau drei Treppen und zwei Türen, die von der Halle wegführten. Mit einem fragenden Gesichtsausdruck sah er Voldemort an. Dieser deutete auf die erste Treppe und erklärte, „der Ostflügel gehört uns, er enthält unsere Privatgemächer und ist mit einem besonderen Zauber geschützt. Momentan können nur du und ich ihn passieren aber es können jederzeit Personen dazu genommen werden. Wobei wir uns da bitte absprechen.“ Sein Hand deutete weiter auf die zweite Treppe und sagte, „Nord- und Westflügel. Der Nordflügel ist für meine Todesser vorgesehen, jeder mit einem Dunklen Mal kann den Schutzzauber durchqueren. Der Westflügel ist für deine Anhänger gedacht, du musst die Signatur deines Mals noch in den Schutzzauber einarbeiten.“ Harry nickte und deutete auf die letzte Treppe, sein Mann erklärte, „der Gästeflügel. Jeder Flügel hat seine eigenen Salons, Bäder, Wohnzimmern und anderen Annehmlichkeiten. Wer hier ein festes Zimmer bekommt, kann es sich dann selber einrichten. Die zwei Türen in der Eingangshalle führen in den allgemeinen Teil des Manors. Wohnzimmer, vier kleine Salons, Küche, Esszimmer, Versammlungsraum, zwei Bäder und eine Bibliothek. Der Zugang zum Garten und zum Meer.“ „Meer?“ „Ja, das Manor liegt an einer Steilklippe. Von den Türmen aus hast du eine phantastische Aussicht. Ich habe eine Steintreppe in den Felsen gezaubert, du kannst bis runter ans Meer gehen“, sagte Voldemort. Harrys Augen strahlten immer stärker, er konnte nicht glauben was hier gerade geschah und vor allem glaubte er zu träumen. „Ist das alles echt?“, fragte er fassungslos. „Ja, mein Kleiner. Du hast dir doch ein Zuhause gewünscht, oder?“ „Ja schon...“ „Gefällt es dir nicht?“ „Doch, es ist wunderschön. Kann ich mich umsehen?“, fragte Harry doch zu seiner Überraschung schüttelte Voldemort leicht den Kopf. „Nein, das kannst du morgen machen. Ich habe noch eine kleine Überraschung in unserem Flügel für dich und die möchte ich dir jetzt zeigen. Komm.“ Verwirrt sah Harry ihn an, nickte aber dann und schlang einen Arm um ihn, „gerne, mein Lord.“ Absolut fasziniert sah sich Harry um doch sein Lord gab ihm nicht die Möglichkeit sich genauer umzusehen denn er zog ihn einfach weiter bis sie vor einer großen, dunkelbraunen Tür standen. „Im Gegensatz zu den anderen Flügeln gehen die Räume bei uns nicht von einem Korridor ab sondern vom Wohnzimmer, welches sich hinter dieser Tür befindet. Also, bitte einzutreten“, grinste Voldemort. Er griff an Harry vorbei und legte eine Hand auf das Holz, die Stelle leuchtete leicht auf und schließlich schwang die Tür auf. Neugierig betrat Harry den Raum und sah sich um. Warme Brauntöne dominierten das Bild, hier und da mit ein paar schwarzen und silbernen Details. Ein großer Kamin mit einer gemütlichen Couchecke, zwei Regale mit Büchern auf der anderen Seite und auch hier die Möglichkeit sich hinzusetzen und zu entspannen. Dicke flauschige Teppiche über rotbraunem Parkett, die Wände in der unteren Hälfte mit einer Holzvertäfelung in derselben Farbe während die Decke und der obere Teil der Wände in einem hellen Elfenbein gestrichen war. Drei Türen waren zu sehen. „Es ist wunderschön“, hauchte Harry. „Es freut mich, dass es dir gefällt. Willst du dich in Ruhe umsehen?“ „Ja“, rief Harry sofort. Er löste sich von seinem Mann und begann die Räume zu erforschen. Voldemort sah ihm kurz nach bevor er sich in einen der schwarzen Samtsessel setzte, ein Wink mit dem Zauberstab ließ den Kamin aufflammen und hüllte den Raum sofort in eine angenehme Wärme. Harry konnte sein Glück nicht fassen als er langsam durch die Räume streifte. Da war das eher sachlich eingerichtete Büro seines Mannes, mit großem Ebenholzschreibtisch und jetzt schon gut gefüllten Regalen voller Pergamente. Von dort aus kam man in ein voll ausgestattetes Labor, er wusste von der Vorliebe seines Mannes ein paar Tränke zur Entspannung zu brauen und fuhr lächelnd über die gläsernen Phiolen und die Kupferkessel. Noch immer lächelnd kehrte er ins Büro zurück und nahm dort die zweite Tür, ein gemütlicher Salon mit zwei weiteren Türen kam zum Vorschein. Hier konnte man gut entspannen. Er öffnete die erste Tür und fand sich im Wohnzimmer wieder, Voldemort sah kurz auf, las aber dann weiter in seinem Buch. Harry kehrte in den Salon zurück und wählte die zweite Tür. Aus dem Lächeln wurde ein sehr breites Grinsen als er das Schlafzimmer betrat, er liebte diese schwarze Seidenbettwäsche und fuhr mit den Finger liebevoll über die Decke. Doch seine Neugier ließ ihn weiter gehen, hinter der ersten Tür fand er ein Bad, komplett eingerichtet und die große Wanne ließ sofort seine Phantasie erwachen. Kopfschüttelnd wählte er die zweite Tür und fand sich in einem weiteren Salon wieder, von diesem aus gelangte er in eine Bibliothek, einen weiteren Salon und in ein Zimmer, dessen Einrichtung er sich nicht erklären konnte. Etwas fassungslos trat er an den große, schwarzen Klavierflügel ran und strich über das polierte Holz. Scheinbar hatte sein Mann doch noch ein paar Geheimnisse vor ihm. Er beschloss ihn zu fragen doch als er zurückging, fiel ihm die dritten Tür im Schlafzimmer ein. Schnell ging er dorthin, fand die Tür allerdings verschlossen vor. „Was geht denn hier ab?“, knurrte Harry. „Was geht wo ab?“, erklang die liebevolle Stimme seines Mannes hinter ihm. Zwei starke Arme schlangen sich um seine Taille und drückten ihn an den Körper hinter sich. „Mein Lord“, schnurrte Harry leise. „Gefällt es dir?“ „Ist das ein Witz? Es ist wunderschön, ich hätte euch nicht so einen Geschmack zugetraut.“ „Nun, mein Geschmack wäre etwas dunkler gewesen aber wir sollen uns ja Beide hier wohl fühlen.“ „Hm. Mein Lord, spielt ihr Klavier?“ „Ja. Ich habe es früher mal gelernt aber ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr gespielt. Ich dachte mir, dass es eine gute Gelegenheit ist um wieder damit anzufangen“, sagte Voldemort an seinem Ohr. „Welche Gelegenheit?“ „Dein Einzug in unser neues Zuhause, wir können schließlich nicht ewig bei den Malfoys wohnen.“ „Stimmt. Mein Lord, warum ist diese Tür als Einzige verschlossen?“, fragte Harry schließlich. „Dahinter ist meine Überraschung.“ „Noch eine? Dieses Manor ist schon Überraschung genug und sie ist wunderbar.“ „Ja, noch eine. Leg deine Hand an die Tür“, bestimmte Voldemort, der schon den Arm hob und seine flache Handfläche an das Holz legte. Als nun auch Harry seine Hand an die Tür legte, glühte diese kurz auf und schwang dann auf. Was ihn dahinter erwartete, hätte Harry sich nie vorstellen können und er war einfach nur sprachlos. Helle Gelb-, Grün- und Brauntöne, viel Licht und eine Einrichtung, die wohl keiner im Haus des Dunklen Lords erwartet hätte. Langsam betrat Harry den Raum, schritt über einen gelb-rot-grünen Teppich in Form einer Blume. Seine Finger fuhren liebevoll über die kleinen Plüschtiere, die verschiedenen Holzspielzeuge und die Kinderbücher. Da stand eine Wickelkommode und dort ein kleines Bettchen, bezogen mit geblümter Bettwäsche. Noch einmal drehte sich Harry um die eigene Achse, er wollte wirklich sicher gehen, dass das hier kein Traum war doch weder an der Einrichtung noch an seinem Mann, der mit verschränkten Armen im Türrahmen stand und ihn beobachtete, änderte sich etwas. „Das ist ein Kinderzimmer“, hauchte er leise. „Ja, ist es.“ Harry ging langsam auf den Dunklen Lord zu, dieser löste die verschränkten Arme und zog ihn in eine sanfte Umarmung. „Heißt das, ihr seit damit einverstanden?“ „Ich habe ja keine andere Wahl.“ „Doch. Ich will nur ein Kind wenn ihr damit einverstanden seit, schließlich soll es bei Beiden aufwachsen und von Beiden geliebt werden“, sagte Harry. Er spürte wie die Umarmung kurz enger wurde und Voldemort gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich bin einverstanden und ich werde das Kind auch lieben, vorausgesetzt du wirst schwanger. Und dazu muss dein Vater erst mal den Trank brauen“, grollte er. „Wirklich?“ „Ja, Harry. Ich liebe dich und ich will, dass du glücklich bist. Ich habe nie über eine Familie nachgedacht, ich hatte nie gedacht, dass mich jemand so sehr lieben würde um mit mir eine Familie zu gründen. Das mein Gefährte irgendwann mal ein Mann ist, hätte ich nie gedacht und nein, ich bereue es nicht. Ich bin mit dir unendlich glücklich und ehrlich gesagt, freue ich mich auf ein Kind, egal welches Geschlecht“, sagte Voldemort ernst. Die grünen Augen seines Mannes weiteten sich überrascht doch eine weitere Reaktion erfolgte nicht. Voldemort sah ihn misstrauisch an und fragte, „Harry?“ Keine Reaktion. „Kleiner, hey, alles in Ordnung?“, fragte Voldemort jetzt etwas nachdrücklicher, er drehte seinen Mann zu sich rum doch dieser verleierte nur die Augen bis nur noch das Weiße zu sehen war und kippte dann um. Langsam kam er wieder zu sich, unsicher blinzelte er an die Decke denn er kannte sie nicht, diese Decke war ihm fremd. „Wieder da?“, fragte eine Stimme neben ihm. Diese Stimme allerdings kannte er sehr gut, etwas verunsichert drehte er sich zu seinem Mann um und fragte, „was ist passiert?“ „Du hast etwas negativ auf meine Überraschung reagiert und bist in Ohnmacht gefallen“, knurrte Voldemort, er klang sehr enttäuscht. Harry blinzelte ihn noch ein paar Mal an bevor er schnell den Kopf schüttelte und krabbelte über das Bett auf ihn zu. Schnell schlang er die Arme um Voldemort, der auf der Bettkante saß und sagte, „nicht negativ, ich war schlicht und einfach überwältigt. Mein Lord, ihr habt euch immer gegen meinen Kinderwunsch gestellt und jetzt habt ihr ein komplettes Kinderzimmer eingerichtet und ihr freut euch auf ein Kind. Ich bin einfach überwältigt.“ „Also gefällt dir meine Überraschung?“ „Ja, natürlich. Das habe ich mir doch immer gewünscht. Mein Lord, ich weiß nicht wie ich euch danken soll. Aber erlaubt mir eine Frage, habt ihr das Kinderzimmer wirklich selbst eingerichtet?“, fragte Harry mit einem Grinsen. Jetzt verzog Voldemort leicht das Gesicht und knurrte, „du scherzt wohl. Narzissa hat das Zimmer eingerichtet, einige der Sachen sind von Draco und sie hat sie freiwillig hergegeben.“ „Ernsthaft? Dann muss ich mich ja noch bei ihr bedanken. Mein Lord, ich danke euch“, schnurrte Harry jetzt. „Nichts zu danken aber es gibt ein paar Regeln bevor wir diese Kindersache angehen.“ Harry setzte sich bequemer hin und legte fragend den Kopf schief. „Devon und dein Vater werden dich untersuchen und erst wenn sie ihr Ok geben, werden wir es versuchen.“ „Was sollen sie untersuchen?“ „Alles. Ob dein Körper diese Strapazen überhaupt aushalten kann. Wenn sie nein sagen, werden wir es so lange nicht probieren bis alle Unzulänglichkeiten behoben sind. Wenn wir das wirklich durchziehen, wirst du dich regelmäßig von ihnen untersuchen lassen und bei dem geringsten Anzeichen, dass das Kind dir schadet, werden sie es abtreiben“, knurrte Voldemort. Die Gesichtsfarbe seines Mannes wurde immer heller bis er ihm fast Konkurrenz machte und schließlich keuchte Harry, „das ist nicht euer Ernst. Ich werde kein Kind abtreiben wenn ich es wirklich schaffe, schwanger zu werden. Das könnt ihr nicht von mir verlangen.“ „Du sollst es ja auch nicht machen, Devon wird es tun. Harry, du bist mir mehr wert als irgendein ungeborenes Kind und ich werde dein Leben nicht für so ein irrwitziges Experiment riskieren“, gab Voldemort ernst zurück. „Aber das ist ein Teil von mir und von euch, das könnt ihr nicht einfach umbringen. Mein Lord, ich werde keine Abtreibung zulassen.“ „Dann lasse ich keine Zeugung zu.“ „Diese Diskussion hatten wir schon mal und wir sind damals schon zu keinem Ergebnis gekommen“, seufzte Harry leise. Er sah traurig zu seinem Mann hoch, blieb aber dicht bei ihm sitzen. „Ist es dir wirklich so wichtig?“, fragte Voldemort nach einer Weile. Seine Stimme war leise aber ohne eine weitere Gefühlsregung, einfach nur leise. „Ich wünsche mir eine Familie, ich möchte ein Kind von euch, naja, eigentlich sogar mehrere aber mit einem würde ich mich zur Not auch zufrieden geben“, gestand Harry leise. „Mehrere?“ „Ja...“ Blutrote, warme Augen sahen ihn an bevor der Dunkle Lord wirklich resignierend seufzte und sagte, „ok, ich nehme die Bedingung zurück aber die Untersuchungen bleiben und du wirst dich haargenau an die Anweisungen der Zwei halten. Keine Diskussionen, kein Wenn und Aber, kein Hundebettelblick, sondern haargenaue Folgsamkeit, verstanden?“ „Ja, mein Lord, verstanden und einverstanden. Wann darf ich mich von ihnen untersuchen lassen?“, fragte Harry strahlend. „Wir flohen morgen nach Malfoy-Manor, es ist ein Todessertreffen und deine Freunde werden auch da sein.“ „Wieso?“ „Weil du sie morgen rufen wirst. Bis dahin müssen wir auch entschieden haben wen wir über dieses Manor einweihen.“ „Heißt das, dass noch gar keiner darüber Bescheid weiß? Wer ist denn der Geheimniswahrer?“, fragte Harry. „Ich. Wen würde ich sonst als Geheimniswahrer meines eigenen Hauses einsetzen?“, fragte Voldemort zurück. „Auch wieder wahr. Wen wollt ihr denn einweihen?“ „Gar keinen, dann habe ich dich für mich alleine.“ Harry grinste ihn an und sagte, „das geht nicht, meine Freunde werden mich vermissen und sich Sorgen machen wenn ich einfach so von der Bildfläche verschwinde. Außerdem sollen mich Devon und Dad untersuchen.“ „Nun, dann muss ich wohl doch teilen“, seufzte Voldemort bevor er ernst sagte, „mit meinem inneren Kreis und deinen Anhängern dürften wir alle abgedeckt haben, oder?“ Harry ging die betreffenden Personen in Gedanken durch und fragte dann, „gehören die Zwillinge mittlerweile zu eurem Inneren Kreis?“ „Nein aber das kann man ändern. Also die Zwillinge noch. Wer noch?“ „Charlie?“ „Gehört zu Severus also wird er mit ihm mitkommen.“ Wieder überlegte Harry doch es fiel ihm momentan keiner mehr ein. Das teilte er seinem Mann auch mit, der daraufhin nickte und meinte, „gut. Das sind trotzdem einige Personen, die wir einweihen müssen.“ „Naja, nicht mehr als in Malfoy-Manor aus und ein gehen.“ „Das ist was Anderes, das hier ist unser Zuhause.“ „Naja, in den Privatflügel müssen wir ja keinen rein lassen“, grinste Harry jetzt. Sein Mann sah ihn schmunzelnd an, nickte aber dann. „Gute Idee also gehörst du hier ganz mir. Ach ja, und du solltest deinen Alkoholkonsum etwas einschränken.“ Harry blinzelte etwas überrascht bevor er sich an den vergangenen Abend erinnerte. „Wie bist du eigentlich in dein Bett gekommen? Du warst ja schon völlig zu als ich da war“, knurrte Voldemort. Die gemurmelte Antwort verstand er allerdings nicht, es fiel allerdings auf, dass Harry den Blick gesenkt hatte und verdächtig rot angelaufen war. „Du hast nicht in deinem Bett geschlafen“, stellte Voldemort fest. Ein vorsichtiges Nicken. „Was noch?“ „Naja, ich habe wohl wirklich zu viel getrunken und habe mich über meine Sachen übergeben. Der nette Herr, der mir ins Bett geholfen hat, stand wohl etwas zu nah bei mir und bekam davon auch ne Menge ab. Da es schon sehr spät war und er auch nicht mehr ganz nüchtern, hat er weder sich noch mir viel angezogen bevor wir ins Bett sind“, murmelte Harry ohne den Blick zu heben. Als Voldemort auch nach einer gefühlten Ewigkeit nicht antwortete, sah Harry vorsichtig auf. Er hatte eigentlich angenommen, dass Voldemort nicht böse auf ihn war weil er auf Theos Schoß gesessen hatte. Aber nackt mit einem anderen Mann im Bett zu schlafen, war wohl doch etwas zu viel gewesen. Voldemort sah ihn leicht vorwurfsvoll an, sodass er vorsichtig fragte, „Mein Lord?“ „Warum habe ich mir so was nur gedacht?“, seufzte Voldemort. „Ihr seit mir nicht böse?“, fragte Harry überrascht. „Nein, warum sollte ich?“ „Naja, ich saß bei einem Anderen auf dem Schoß, vor versammelter Schülerschaft und ich habe bei einem anderen Mann im Bett geschlafen, mit nicht sehr viel Bekleidung. Da kann man schon böse werden.“ Voldemort grinste leicht, küsste ihn kurz und meinte dann, „wenn man dich nicht kennt, dann auf alle Fälle. Aber ich kenne dich jetzt schon über zwei Jahre, ich kenne deine Angewohnheiten und außerdem weiß ich, dass du mir treu bist. Du vergisst die Verbindung.“ „Was hat die Verbindung damit zu tun?“, fragte Harry überrascht. Jetzt wurde das Grinsen wesentlich breiter bevor er fragte, „hast du dich mal mit der Verbindung auseinandergesetzt?“ „Nicht wirklich. Ich merke halt, dass sie da ist und dass es euch gut geht.“ „Das habe ich mir gedacht. Nun, ich habe mich damit beschäftigt und mit ein bisschen Übung kann man die verschiedenen Gefühle des Anderen auseinanderhalten. Dementsprechend kann ich Freude, Sorge, Angst oder auch Lust sehr genau unterscheiden. Letzteres kann ich nur spüren wenn du bei mir bist also kann ich mir sehr sicher sein, dass du mich nicht betrügst“, erklärte Voldemort. „Also seit ihr mir nicht böse?“ „Wie oft willst du mich das noch fragen? Nein, bin ich nicht.“ „Gut, kommen wir dann zu Wichtigeren.“ Der Blick Voldemorts war sehr eindeutig doch Harry schüttelte leicht den Kopf und sagte, „ja aber erst ab Morgen, ich bin hundemüde.“ Voldemort grinste leicht, entkleidete sie mit einem Zauber und glitt dann neben ihm ins Bett. Sofort klebte der Jüngere an ihm, schlang die Arme um seine Taille und schnurrte leise. „Glaub nicht, dass du mir in den nächsten Nächten so davon kommst“, knurrte Voldemort. „Habe ich nicht vor aber heute bin ich selbst zum schlafen zu müde. Gute Nacht, mein Lord.“ „Hm, schlaf gut.“ Harrys Freunde waren am nächsten Abend sehr überrascht als sich die Male auf ihren Körpern erwärmten und sanft kribbelten. Die Kinder von Todessern wussten, dass heute eine Versammlung war doch der Rest war ahnungslos und so machten sie sich alle auf den Weg nach Malfoy-Manor. Dort hatte Voldemort im Versammlungsraum den Tisch entfernt und wieder den thronähnlichen Stuhl hingestellt. Auf die Nachfrage seines Mannes erklärte er, dass sie schlicht und einfach zu viele Leute erwarteten um sie alle an einen Tisch zu setzen. Harry gab sich mit dieser Aussage zufrieden und setzte sich kurzerhand neben den Thron auf den Boden, Voldemort sah ihn zwar skeptisch an, sagte aber nichts dazu. Und dann tauchten langsam aber sicher alle Todesser und Anhänger Harrys auf. „Die Masken und Kapuzen runter und die Male freilegen“, forderte Voldemort. Überraschte Blicke wurden getauscht bevor dem Befehl langsam nachgekommen wurde. „Die Werwölfe verwandeln sich zurück, ich will von jedem das Mal sehen“, knurrte Voldemort. Auch diesem Befehl wurde nachgekommen während der Dunkle Lord sich erhob und langsam die Reihen abging. Bei jedem seiner Todesser tippte er mit dem Zauberstab auf das Dunkle Mal, sodass es hell aufleuchtete. Auch Harry erhob sich jetzt und ging die Reihen seiner Anhänger ab, auch er prüfte jedes Mal auf seine Echtheit. Schweigsam nahmen die Anwesenden die seltsame Prozedur hin doch immer wieder warfen sie sich fragende Blicke zu. Allerdings fragte keiner nach dem Grund dieser Aktion, sie waren sich sicher, dass sie schon noch aufgeklärt würden. „Kleiner?“, fragte Voldemort irgendwann. „Alle sauber. Bei euch?“, fragte Harry zurück während er sich an seinen Vater kuschelte. „Alle echt“, knurrte Voldemort bevor er sich wieder zu seinem Thron begab und sich dort niederließ. „Dann kommen wir zum Thema. Lucius, es wird dich freuen zu hören, dass mein Mann und ich ausziehen“, schnarrte Voldemort. Lucius sah ihn nur fragend an. Der Dunkle Lord fuhr daraufhin fort, „mein Mann hat sich ein eigenes Zuhause gewünscht und diesen Wunsch habe ich ihm erfüllt. Wie ihr euch vorstellen könnt, liegt auf Riddle-Manor ein starker Schutzzauber sowie ein Fidelius.“ „Wer ist der Geheimniswahrer?“, fragte Lucius als Voldemort kurz Luft holte. „Ich, wer sonst?“ „Verständlich, mein Lord. Sind wir deswegen hier?“, fragte der Blonde. Voldemort nickte und meinte, „auch wenn ich das Manor am Liebsten nur mit meinem Mann teilen würde, ist da jemand dagegen und deswegen werden wir später alle nach Riddle-Manor apparieren. Für die meisten der Anwesenden ist ein Zimmer hergerichtet, da ich davon ausgehe, dass ihr bei meinem Mann sein wollt.“ Alle grinsten leicht bevor sich Voldemort direkt an Severus wandte, der mittlerweile die Arme um seinen Sohn gelegt hatte. „Werter Schwiegerpapa, die Kellergewölbe sind komplett ausgebaut, mit einem Labor und einem Vorratsraum sowie Privaträumen ausgestattet. Ich gehe davon aus, dass ich deinen Geschmack getroffen habe“, schnarrte Voldemort sarkastisch. „Ich bin mir sicher, dass es so ist“, grinste Severus. „Heißt das, du ziehst bei uns ein?“, fragte Harry, der den Kopf in den Nacken legte um ihn anzusehen. „Harry, mein Zuhause ist in Spinner's End, dort steht das Haus meiner Familie aber ich werde oft zu Besuch sein. Wenn mein Schwiegersohn mir schon eigene Räume herrichtet, dann werde ich sie auch nutzen“, gab der Tränkemeister zurück, ein warmes Lächeln auf den Lippen. „Aber kennt Dumbledore nicht dein Haus in Spinner's End?“, fragte Voldemort. Bestürzung machte sich auf Severus' Gesicht breit, er wurde plötzlich sehr blass und sagte, „und er ist auch noch mein Geheimniswahrer.“ „Ernsthaft? Wieso das denn?“ „Mir ist damals kein Anderer eingefallen und er schien eine gute Wahl. Also, mein Sohn, ich werde wohl doch bei dir einziehen, ich bin soeben heimatlos geworden.“ „Tut mir leid“, seufzte Harry. Severus drückte ihn an sich und sagte, „muss es nicht. So kann ich dich wenigstens im Auge behalten.“ „Der Privatflügel ist tabu“, knurrte Voldemort, der mittlerweile den Ellenbogen auf ein Knie gestützt und das Kinn in die Hand gelegt hatte. Er hatte das Gespräch interessiert verfolgt. „Aber das ist mein Dad.“ „Nein, der Privatflügel gehört nur uns Zweien.“ „Das Wohnzimmer“, bettelte Harry. Er löste sich von seinem Vater und kam auf den Dunklen Lord zu, vor ihm ging er in die Knie und legte die Hände auf seine Oberschenkel. „Nur das Wohnzimmer, bitte mein Lord. Dann muss ich für die Untersuchungen nicht immer gehen und mein Dad kann mich besuchen. Bitte“, schnurrte Harry leise. Doch diesmal schien er gegen eine Wand zu reden denn Voldemort schüttelte den Kopf und sagte, „nein, der Privatflügel gehört nur unserer Familie. Diesmal nicht, mein Kleiner.“ Harry sah ihn noch einen Moment traurig an bevor er schließlich nickte, „dann nicht.“ Er ließ seine Finger sanft über Voldemorts Beine bis zum Knie gleiten bevor er sich umdrehte und einfach vor seinen Füßen sitzen blieb. Er sah den etwas verwunderten Blick seines Mannes nicht doch dieser fuhr dann einfach fort, „gut, dann genug von diesem sinnlosen Gequatsche. Los geht's. Wir apparieren in mehreren Gruppen, der Aufwand euch alle auf einmal mitnehmen zu müssen, ist mir zu viel. Mein Innerer Kreis teilt sich in zwei Gruppen, wer ist mir egal. Harry nimmt seine Leute selber mit.“ Besagter Harry erhob sich gerade und ging auf seine Freunde zu, diese teilten sich gerade ebenfalls in zwei Gruppen auf. Voldemort sah seinen Mann etwas überrascht an und dieser erklärte, „ich weiß die Kennzeichnung meiner Anhänger zu mehr zu nutzen als ihnen Schmerzen zuzufügen.“ „Kleiner“, knurrte Voldemort warnend. Harry grinste ihn nur an während er schon einen Arm um Draco schlang. „Du kostest mich wirklich noch meinen Ruf.“ „Nein, ich verbessere ihn. Diese Menschen, die jetzt vor euch stehen, sind meine Freunde und Familie und in einem gewissen Masse sind sie auch eure Freunde. Früher wäre so etwas nie möglich gewesen, früher wären sie vor Angst vor euch gestorben und jetzt agieren sie aus eigenem Antrieb und machen kaum noch Fehler. Mein Lord, eure Pläne funktionieren jetzt wesentlich besser als früher“, sagte Harry mit sanfter Stimme. „Los geht's“, knurrte Voldemort ohne auf seine Worte einzugehen doch Harry fiel der warme Glanz in den roten Augen auf. Sein Mann hatte sich das Gesagte doch zu Herzen genommen und da er nicht widersprach, akzeptierte er es auch. Voldemort erhob sich jetzt und trat an die erste Gruppe Todesser rann, legte Lucius eine Hand auf die Schulter und verschwand mit ihnen. Harry grinste leicht und folgte ihm. „Wahnsinn.“ Blaise sprach damit aus was alle Anderen dachten und das obwohl sie nur in der Eingangshalle standen. Voldemort erklärte in Kurzfassung wo sich alles befand und dann begaben sich alle auf Erkundungstour. Harry, der am vergangenen Abend nicht wirklich viel vom Manor gesehen hatte, schloss sich seinem Vater an. Schnell stand Voldemort mit Lucius allein in der Eingangshalle. Der Dunkle Lord ließ ein deprimiertes Seufzen hören was Lucius mit dem Hochziehen einer Augenbraue quittierte. „Mein Lord?“ „Seit ich verheiratet bin, tanzt mir fast jeder auf der Nase rum.“ „Ihr klingt nicht so als würde euch das wirklich stören“, sagte Lucius. Voldemort sah ihn an, seine rechte Hand sah ihn aufmerksam aber nicht spöttisch an. „Nun, es hat seine Vorteile. Ich bin nicht mehr nur von Idioten umgeben und meine Pläne scheitern nicht mehr so oft.“ Lucius nickte mit einem winzigen Lächeln, die Stimme seines Lords klang zwar etwas höhnisch aber auch sanfter als sonst. Wie schon so oft stellte Lucius fest, dass die Ehe ihrem Lord sehr gut bekam denn so eine Situation hätte es früher nie gegeben. „Willst du dich nicht auch umsehen?“, riss ihn Voldemort gerade aus seinen Gedanken. „Ich gehe davon aus, dass ich noch öfters hier sein werde. Da sich die Gespräche der nächsten Monate ausschließlich um euer Manor drehen werden, werde ich es auch so bald auswendig kennen. Vom Privatflügel mal abgesehen. Mein Lord, erlaubt die Frage wo ihr euer Büro untergebracht habt?“, fragte Lucius. „Im Privatflügel, es ist nur für die private Arbeit gedacht. Ich werde noch ein Büro im offiziellen Teil des Manors einrichten aber die nächsten Wochen will ich sowieso keine Arbeit sehen, ich habe noch ein paar Dinge mit meinem Mann zu klären“, schnarrte Voldemort. „Wenn ich Devon und Severus vorhin richtig verstanden habe, hat euer Mann für morgen einen Termin für die erste Untersuchung gemacht.“ „Toll, also kann ich ihn morgen wieder abschreiben.“ „Seht es positiv.“ „Und wie?“, knurrte Voldemort. Lucius genehmigte sich ein leichtes Grinsen und meinte, „wenn die Zwei ihr Ok geben, wird euer Mann nichts Dringenderes zu tun haben als schwanger zu werden. Da wir ja alle wissen, dass es nicht unbedingt beim ersten Mal klappt, werdet ihr es öfters probieren müssen.“ Voldemort sah ihn einen Moment ausdruckslos an, Lucius befürchtete schon, dass er zu weit gegangen war doch dann tauchte ein winziges Grinsen auf seinem Gesicht auf. „Dann hoffe ich mal, dass die Untersuchungen positiv ausfallen.“ „Das hoffe ich auch“, kam von Harry, der gerade mit Severus wieder die Eingangshalle betrat. „Devon ist hier, wir können dich auch gleich untersuchen.“ „Echt? Wo ist er?“ „Kommt gleich“, knurrte Voldemort. Severus und Lucius spürten wie sich ihr Mal erwärmte und sahen ihren Lord überrascht an, es war nicht der normale stechende Schmerz sondern lediglich eine dringliche Wärme. „Was braucht ihr für die Untersuchung?“, fragte Voldemort. „Einige Tränke, die Zauberstäbe, verzaubertes Pergament, Harry und unsere Ruhe“, gab Severus zurück. Voldemort überging das Grinsen seines Mannes und fragte weiter, „hast du die Tränke dabei?“ „Natürlich, mein Lord.“ In diesem Moment betrat Devon die Eingangshalle, sein Sohn und dessen Freund bei sich. Er verbeugte sich und meinte, „mein Lord, ihr habt mich gerufen.“ Voldemort deutete auf seinen Mann, der Blaises Vater angrinste und sagte, „ihr untersucht mich sofort, ich will wissen ob ich Kinder kriegen kann.“ „Wo?“ „In meinen Räumen, ich brauche einen Kessel, ich muss einen der Tränke nochmal aufkochen damit er perfekt wirkt.“ „Dann los, Dad.“ „Können wir mitkommen?“, fragte Neville leise. Severus sah ihn musternd an und schnarrte dann, „ich habe genug Trank dabei um zwei Personen zu untersuchen, Mr. Longbottom.“ Alle fuhren überrascht zu Neville rum, Blaise starrte ihn mit riesigen Augen an und fragte, „du willst Kinder?“ „Naja, irgendwann schon.“ „Aber vielleicht lernst du ein nettes Mädchen kennen.“ „Vielleicht bleib ich aber auch bei dir und dann würde ich gerne wissen ob ich Kinder kriegen könnte. Nur weil ich mich untersuchen lassen möchte, heißt das nicht, dass ich auch schwanger werde“, erklärte Neville. Sein Freund sah ihn immer noch überrascht an bevor sich ein strahlendes Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. Er schlang die Arme um seine Taille und gab ihm einen Kuss bevor er sich zu seinem Vater umdrehte, „wir können, Dad.“ „Dann los“, schnarrte Voldemort. „Nein, mein Lord, wir brauchen Ruhe und ich kann mir gut vorstellen, dass ihr genervt auf und ab tigert“, sagte Severus. Harry kicherte leise als Voldemort seinen Vater mit Blicken erdolchte, leise knurrte und dann die Eingangshalle über die Treppe zum Privatflügel verließ. „Mich wundert, dass er nicht vor der Tür wartet.“ „Mich auch. Kommt, wir wollen anfangen.“ Sie folgten Severus in sein neues Reich. Die Räume waren nicht leer als sie kamen, ein Kessel hing über dem Feuer und der Inhalt brodelte leicht vor sich hin. Severus hob fragend eine Augenbraue als er Charlie am Tisch stehen saß, er schnitt gerade Zutaten klein. „Was machst du da?“, fragte der Tränkemeister. „Entspannungsübung“, gab Charlie zurück. „Nur so oder ist es was Sinnvolles?“, fragte Harry. Der Rotschopf sah zu Severus, der den Blick über den brodelnden Kessel und die Zutaten schweifen ließ und dann sagte, „ein Trank für schwangere Hexen gegen die Morgenübelkeit.“ „Was habt ihr vor?“, fragte Charlie. „Wir wollen mich und Neville untersuchen ob wir schwanger werden können“, grinste Harry. „Neville auch? Sollte man dazu nicht erst mal Sex haben.“ „Danke.“ Neville war knallrot angelaufen und starrte auf seine Schuhspitzen während Blaise ihm einen Arm um die Schultern legte und meinte, „mach dir nichts draus, der darf auch nicht rann.“ Jetzt war es an Charlie rot anzulaufen, er wandte sich seinen Zutaten wieder zu und arbeitete einfach weiter. „Genug von diesem sinnlosen Gelaber, Harry, Mr. Longbottom, auf die Liegen“, schnarrte Severus. Mit einem Wink des Zauberstabes verwandelte er zwei Sessel in zwei Untersuchungsliegen, auf denen sich die zwei jungen Männer jetzt niederließen. Severus hing unterdessen einen Kessel über ein zweites Feuer, schüttete den Inhalt von zwei Phiolen hinein und ließ das Feuer zum Leben erwachen. „Devon, willst du schon mit der normalen Untersuchung anfangen?“, fragte er. „Natürlich. Harry, Neville, die erste Untersuchung soll feststellen wie euer körperlicher Gesamtzustand ist. Organe, Knochen, Muskeln, einfach alles. Ich werde einen Diagnosezauber über euch sprechen und diese Feder wird die Ergebnisse gleich auf Pergament festhalten“, erklärte Devon während er eine Feder und Pergament aus seinen Taschen holte und neben sich legte, „noch Fragen?“ „Nein“, kam von Harry und auch Neville verneinte. „Gut, dann fangen wir an. Existimatio soma. “ Der Zauber legte sich über Harry und im selben Moment ertönte das Kratzen der Feder auf Pergament. Zwei Stunden dauerte es bis Harry und Neville körperlich untersucht waren, die Pergamente waren voll geschrieben. Severus füllte den heißen Trank in zwei Tasse und reichte sie ihnen, „trinkt solange er noch heiß ist.“ Die zwei jungen Männer tranken und legten sich dann wieder hin, Severus hatte ihnen erklärt, dass es ungefähr eine halbe Stunde dauern würde bis der Trank sich komplett in ihrem Körper verteilt hätte und sie ein Ergebnis sehen würden. Inzwischen ließen sich Devon und Severus bei Blaise vor dem Kamin nieder und sahen die Pergamente durch. „Und?“, kam es von Harry. „Körperlich seit ihr in guter Verfassung. Harry, du könntest ein paar Pfund mehr auf den Rippen vertragen aber sonst ist alles in Ordnung. Von der körperlichen Seite steht einer Schwangerschaft nichts im Wege“, erklärte Severus, was Beide breit grinsen ließ. „Dann fehlt nur noch das Ergebnis des Trankes, ob ihr überhaupt in der Lage seit schwanger zu werden“, kam von Devon. „Das heißt warten.“ Nach einer halben Stunde bemerkte Harry eine Veränderung und fragte, „muss der Trank so kribbeln?“ „Was für ein Kribbeln?“, fragte Neville sofort. Severus erhob sich und kam auf sie zu, er murmelte einen Zauberspruch und sofort begann Harry sanft zu leuchten, vor allem der Bereich um seinen Bauch wurde deutlich heller. Bei Neville gab es allerdings keine Reaktion und der junge Mann konnte sich vorstellen, was es bedeutete. „Ich kann keine Kinder bekommen, oder?“, fragte er traurig. „Nein, es tut mir leid, Neville“, sagte Severus sanft. Es war das erste Mal, dass er ihn beim Vornamen nannte und auch der übliche Spott war aus seiner Stimme verschwunden. Neville sah ihn todtraurig an und erhob sich, wortlos verließ er den Raum doch alle hatten die Tränen in seinen Augen gesehen. „Das ist nicht fair“, murmelte Harry. „Ihr wusstest von Anfang an, dass nicht jeder Mann schwanger werden kann. Es gibt bestimmte magische Voraussetzungen und die erfüllt er leider nicht. Harry, du allerdings schon.“ „Dad?“, mischte sich Blaise plötzlich ein. „Ja.“ „Wie lange dauert es den Trank herzustellen?“ „Ein paar Stunden. Warum?“, fragte Devon. Er ahnte was sein Sohn vorhatte und die nächsten Worte bestätigten seine Vermutung. Blaise sah ihn noch einen Moment ernst an bevor er sagte, „untersuch mich, vielleicht erfülle ich die Voraussetzungen.“ Er spürte wie jemand den Schutzzauber im Wohnzimmer durchbrach und es gab nur eine andere Person, die dabei nicht sofort umgebracht wurde. Sofort erhob sich Voldemort und durchquerte sein Büro mit großen Schritten. „Mein Lord“, schnurrte Harry als er das Wohnzimmer betrat. Er glitt in die angebotene Umarmung während Voldemort fragte, „und? Wie ist das Ergebnis?“ „Neugierig, mein Lord?“ „Nein, ich suche einen Grund um dich die nächsten Wochen ans Bett zu fesseln.“ Harry lachte leise und meinte, „es ist möglich. Weder körperlich noch magisch steht einer Schwangerschaft etwas im Weg.“ „Aber du hast weder den Trank genommen noch das Ritual ausgeführt.“ „Mein Dad wartet auf eure Erlaubnis um den Trank zu brauen, es dauert etwa drei Tage bis er fertig ist. Ich wurde aufgeklärt, dass es weniger ein Ritual als vielmehr nur ein Zauberspruch ist. Nach Einnahme des Trankes und dem Zauberspruch haben wir etwa zwölf Stunden“, erklärte Harry. Voldemort schwieg einen Moment, seine Hände glitten sanft über Rücken und Nacken seines Mannes bevor er fragte, „wie oft kannst du den Trank nehmen?“ „Maximal alle zwei Monate, wie oft hat Dad nicht gesagt. Allerdings hoffe ich doch, dass es schnell klappt“, schnurrte Harry, „wir müssen es in den zwölf Stunden nur oft genug probieren.“ „Soll das eine Herausforderung sein?“ „Nein, mein Lord, niemals.“ Doch das breite Grinsen Harrys strafte seiner Worte Lügen. Voldemort knurrte leise, zog ihn enger an sich und verkrallte eine Hand demonstrativ an seinem Hintern. Das Schnurren wurde tiefer und dunkler, brach aber dann urplötzlich ab. „Was ist los? Du hast doch was, mein Kleiner.“ Seufzend löste sich Harry von seinem Mann und ließ sich auf die Couch sinken, Voldemort setzte sich neben ihn und sah ihn leicht fragend an. „Neville hat sich auch untersuchen lassen doch seine Magie lässt es scheinbar nicht zu, dass er schwanger werden kann. Er war am Boden zerstört“, sagte Harry. „Nun, sie sind zu zweit in dieser Beziehung.“ „Blaise hat sich auch untersuchen lassen, deswegen komme ich so spät, ich wollte das Ergebnis wissen. Seine Magie würde es zulassen aber er hat einen Gendefekt in den Knochen und weder Dad noch Devon können sagen, wie sich dieser Defekt auf die Schwangerschaft und auch das Kind auswirkt. Sie sagen nur, dass es eine noch größere Gefahr wäre als bei mir.“ „Da Devon sein einziges Kind nicht verlieren will, hat er seinem Sohn davon abgeraten, oder?“ „Ja, hat er und Blaise hat sofort dagegen gehalten und gesagt, wenn Neville damit einverstanden ist, wird er schwanger“, seufzte Harry. Sein Mann sah ihn fragend von der Seite an und knurrte, „du willst das nicht.“ „Nein, das Risiko ist zu groß.“ „Das denken dein Vater und ich auch bei dir und du willst es trotzdem machen. Harry, es ist ihre Entscheidung und auch Devon wird sich damit abfinden müssen. Wobei ich vermute, dass Blaise und Neville warten werden bis du schwanger wirst und wie deine Schwangerschaft abläuft“, sagte Voldemort. „Hm, dann sollte Dad den Trank aufsetzen.“ „Willst du das wirklich? Jetzt? Mitten im Krieg?“ Harry seufzte erneut und sagte, „wann denn sonst? Es sieht nicht danach aus als wäre der Krieg bald vorbei und noch bin ich jung und gesund. Die besten Voraussetzungen für eine Schwangerschaft. Ich will unser Kind auch aufwachsen sehen.“ „Schon gut. Also geh schon zu meinem geliebten Schwiegersohn und sag ihm, er darf den Trank aufsetzen“, knurrte Voldemort. Harry strahlte ihn an, gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und wollte aufspringen. Er spürte die Hand, die sich um sein Handgelenk legte nur eine Sekunde bevor er mit einem Ruck rum gezogen wurde. Schneller als er gucken konnte, saß er rittlings auf dem Schoß seines Mannes, in eine feste Umarmung gezogen. Etwas verwirrt sah er Voldemort an, der eine Hand in seinen Nacken legte und ihn zu sich zog. Mit einem Schnurren erwiderte er den sanften Kuss bevor Voldemort die Umarmung soweit löste, dass er aufstehen könnte. Doch Harry schmiegte sich an seinen Mann und murmelte, „es reicht wenn er den Trank morgen aufsetzt.“ Dunkles Lachen ertönte bevor er in einen weiteren Kuss gezogen wurde, diesmal war er allerdings tiefer, inniger und fordernder. „Weißt du warum ich nicht will, dass jemand unsere Gemächer betritt?“, fragte Voldemort zwischen zwei Küssen. „Nein, warum?“ Der gemurmelte Zauberspruch, der sie komplett entkleidete, war Antwort genug und dennoch sagte Voldemort, „so kann uns keiner stören.“ Mit einem leisen Stöhnen drückte sich Harry an ihn, es war viel zu lange her, dass er mit seinem Mann geschlafen hatte und sein Körper forderte die Vereinigung. Er spürte, dass es Voldemort genauso ging, die starke Erregung drückte sich an seinen Hintern. „Kleiner“, knurrte Voldemort verlangend, „warten ist heute schlecht.“ „Dann wartet nicht“, schnurrte Harry während er die Hüfte provozierend an ihm rieb. Schnurrend schmiegte sich Harry an seinen Mann, die Arme um seinen Oberkörper geschlungen und den Kopf in seine Halsbeuge vergraben. Voldemorts Hände strichen gedankenverloren über seinen Rücken während er den Kopf auf die Rückenlehne gelegt hatte, die Augen waren geschlossen. Doch plötzlich riss er den Kopf hoch und hob den überraschten Jüngeren sanft von seinem Schoß. Etwas angeekelt sah er auf die Mischung von Sperma und Blut welches über seine Beine lief und auf das Sofa tropfte. „Autsch“, war alles was Harry bei der Bewegung sagte. Stumm griff Voldemort nach seinem Zauberstab und reinigte sie und das Sofa bevor er sich erhob und in seinem Büro verschwand. Kurz darauf kam er wieder, eine kleine Phiole in der Hand, die er seinem Mann an die Lippen hielt. Mit einem wissenden Lächeln trank Harry den Schmerztrank und lehnte sich dann entspannt zurück. „Hier wird nicht geschlafen“, knurrte Voldemort während er ihn schon hochhob. Harry kuschelte sich an ihn und ließ sich widerstandslos ins Schlafzimmer tragen. „Wir sollten uns in Zukunft nicht mehr so lange trennen“, murmelte er gegen die fast weiße Brust. „Wessen Idee war das denn? Meine bestimmt nicht“, gab Voldemort mit einem Knurren zurück. „Ich musste lernen.“ „Jaja. Gut, dass das vorbei ist. So schnell wirst du nicht wieder woanders schlafen.“ „Habe ich nicht vor, mein Lord“, schnurrte Harry. Voldemort klappte die Decke auf, ließ ihn sanft auf das Laken gleiten und rutschte hinter ihm ins Bett. Schnell fand sich Harry in einer engen Umarmung wieder, die Decke wurde über sie gezogen. „Mein Lord?“ „Hm?“ „Was wünscht ihr euch?“, fragte Harry leise, er musste nicht groß erklären was er meinte. „Einen gesunden Ehemann, alles andere ist zweitrangig“, knurrte Voldemort. „Was wäre das Zweitrangige?“ „Ein gesundes Kind, das Geschlecht ist mir egal. Wieso fragst du?“ „Naja, es kann doch sein, dass ihr euch einen Sohn wünscht, der die Todesser irgendwann anführen kann.“ „Das könnte unsere Tochter auch. Warum sollte ich Unterschiede im Geschlecht machen? Eine Frau kann die Todesser genauso führen wie ein Mann“, erklärte Voldemort, „was wünschst du dir?“ „Das Gleiche, ein gesundes Kind. Mein Lord, was ist wenn ich nicht schwanger werde?“ „Dann adoptieren wir eben.“ Überrascht drehte sich Harry in Voldemorts Armen um doch sein Mann hatte die Augen geschlossen. „War das euer Ernst?“, fragte er. Seufzend öffnete Voldemort die Augen und sah ihn an, „ja, das meine ich ernst.“ „Welche Bedingungen?“ „Nicht älter als drei Monate, Geschlecht egal und kein Schlammblut“, erklärte Voldemort. „Halbblut?“ „Da sowohl du wie auch ich ein Muggelelternteil haben, bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Aber erst mal abwarten ob du nicht schwanger wirst, es muss ja nicht gleich beim ersten Mal klappen, wir haben Zeit und jetzt wird geschlafen. Also Augen zu und Ruhe“, bestimmte Voldemort. Harry kuschelte sich an seinen Mann und schloss die Augen, er musste grinsen denn früher wäre Voldemort nie auf die Idee gekommen ein fremdes Kind zu adoptieren. Doch er hoffte auf ein eigenes Kind, naja, eigentlich auf mehrere eigene Kinder. Doch sein Mann hatte Recht, sie hatten Zeit und sollten nichts überstürzen. Kapitel 5: Kapitel 4 -------------------- Langsam wachte Severus am nächsten Morgen auf, er gähnte leise und drehte sich in der klammerartigen Umarmung, in der er sich befand, um. Sein Blick schweifte über das entspannte Gesicht von Charlie, er kannte es mittlerweile auswendig denn oft lag er wach und beobachtete den Jüngeren. Genauso oft fragte er sich was Charlie an ihm fand, mal davon abgesehen dass er keine Schönheit war und wesentlich älter als er, nein, er war in Charlies Schulzeit ein Ekel zu ihm gewesen. Eigentlich wie zu jedem anderen Schüler auch, von Harry mal abgesehen, ihn hatte er wirklich auf dem Kieker gehabt. Wie konnte er sich in ihn verlieben? Severus verstand es nicht, er würde es wohl nie verstehen und genauso wenig verstand er wirklich, warum er den Rotschopf in seinem Bett duldete? Vor allem so, die Arme eng um ihn geschlungen und normalerweise das Gesicht entweder an seiner Brust oder an seinem Rücken versteckt. Noch nie hatte Severus die Umarmung erwidert, er duldete sie lediglich. Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken und Charlie aus seinem Schlaf, die braunen Augen flogen auf und musterten ihn, nach kurzem Blinzeln, fragend. „Erwartest du jemanden?“, fragte er gähnend. „Nein aber es ist Harry. Lass mich los“, schnarrte Severus. Sofort löste Charlie die Umarmung und rutschte ein Stück zur Seite. Er reagierte immer sofort wenn Severus solche Dinge von ihm verlangte denn er wollte es sich nicht mit dem Tränkemeister verscherzen. „Was will er?“ „Das werden wir wissen wenn wir aufstehen“, sagte Severus während er sich erhob. Wie immer trug er Pyjamahose und T-Shirt, zu weniger hatte er sich nie durchringen können obwohl ihn Charlie schon nackt gesehen hatte. Dieser trug normalerweise nur eine Hose zum schlafen und erhob sich jetzt auch um dem Tränkemeister zu folgen. Dieser hatte das Schlafzimmer schon verlassen und durchquerte gerade das Wohnzimmer um seinem Sohn zu öffnen. „Guten Morgen, Dad, hab ich dich geweckt?“, strahlte Harry während er ihn umarmte. „Nein, mein Sohn, ich war bereits wach aber Charlie hast du geweckt.“ „Hast du mich wieder beobachtet?“, fragte Charlie aus dem Hintergrund. Severus zuckte mit den Schultern und wand sich wieder an Harry, „was kann ich für dich tun? Es ist noch verdammt früh.“ „Du sollst den Trank aufsetzen, mein Lord ist damit einverstanden.“ „Charlie, mach die Flammen an.“ Sofort verschwand der Rotschopf durch eine weitere Tür und kehrte kurz darauf wieder zurück. „Hast du schon gefrühstückt?“ „Nein.“ „Dann iss mit uns“, kam von Charlie, der nach einer Hauselfe rief und Frühstück für drei Personen bestellte. „Dein Mann hat dich ohne Frühstück gehen lassen?“, fragte Severus während sie sich setzten. „Er schläft noch.“ Severus hob fragend eine Augenbraue und Harry erklärte grinsend, „ich war zu nervös und habe mich hin und her gewälzt, daraufhin hat er mich rausgeschmissen und gesagt, ich soll erst wiederkommen wenn ich still halten kann.“ „Also erst mal frühstücken.“ „Dad, musst du nicht noch was in den Kessel tun?“ „Nein, die Grundmasse ist bereits fertig und muss jetzt etwa sechs Stunden kochen. Dann geht es erst weiter und bis dahin haben wir noch Zeit. Harry, erst mal wird gefrühstückt“, sagte Severus. Die Hauselfe tauchte schnell wieder auf und stellte das Gewünschte auf einem Tisch ab. „Guten Appetit“, strahlte Harry. „Dir auch.“ „Mahlzeit.“ Die nächste Zeit war nur beschäftigtes Kauen zu hören. Neville wachte auf als sich die Matratze hinter ihm senkte und sich zwei Arme vorsichtig um ihn schlangen. Sofort löste er sich aus der Umarmung und rutschte weg, Blaise folgte ihm bis er an der Bettkante lag und nicht weiter weg konnte. Wieder schlangen sich zwei Arme um ihn und drückten ihn eng an den jungen Mann hinter sich. „Warum rutscht du von mir weg?“, fragte Blaise leise. Wieder wollte sich Neville von ihm lösen doch der Halbitaliener war stärker und hielt ihn unbarmherzig umfangen. „Du hast meine Frage nicht beantwortet. Warum weichst du mir aus?“ „Aus demselben Grund warum du die Nacht scheinbar woanders verbracht hast“, gab Neville zurück. „Hä?“ „Jetzt sag schon, dass du die Trennung willst.“ Blaise seufzte leise und drehte ihn in seinen Armen um, Neville hielt die Augen fest geschlossen doch auch das konnte die Tränen nicht zurückhalten. „Warum sollte ich mich von dir trennen?“, fragte er. „Du entstammst einer Reinblüterfamilie, du brauchst einen Erben.“ „Den kann ich auch selbst gebären.“ Sofort flogen die braunen Augen auf und sahen ihn völlig verständnislos an. Blaise grinste und erklärte, „mein Schatz, ich habe die Nacht im Labor von Severus verbracht und habe mich der Schwangerschaftsuntersuchung unterzogen. Danach habe ich die restliche Nacht gebraucht um meinen Vater davon zu überzeugen, dass es das Risiko wert ist.“ „Du...?“ „Ja, ich kann schwanger werden auch wenn das Risiko höher ist als bei Harry.“ „Wieso?“ „Ich habe scheinbar einen Gendefekt in den Knochen und keiner weiß so genau wie der sich auf das Kind oder die Schwangerschaft auswirkt. Aber es ist möglich, dass ich schwanger werde“, erklärte Blaise mit einem strahlenden Lächeln. „Nein.“ „Wie nein?“ Neville war verdächtig rot geworden und Blaise fragte, „du willst doch Kinder, oder?“ Unsicheres Nicken folgte dieser Frage. „Wenn du dich nicht von mir trennen willst, ist das die einzige Möglichkeit. Ich gebe dich nicht freiwillig wieder her. Neville, ich liebe dich und für dich nehme ich dieses Risiko in kauf“, erklärte Blaise ernsthaft. „Aber...“ Neville brach ab, seine Gesichtsfarbe wurde etwas dunkler und plötzlich lachte Blaise. Er hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und grinste, „ja, ich kann nur schwanger werden wenn du mit mir schläfst, wenn du mich nimmst.“ „Ab..ber.“ „Kein Aber. Neville, du hast doch Angst vor dem Sex, hast Angst, dass ich dir weh tu also warum nicht anders rum? Das würde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“ Neville sah ihn verständnislos an und der Andere grinste etwas breiter, „wir hätten Sex und die Möglichkeit auf Kinder.“ Jetzt wurde das Rot noch eine Nuance dunkler und das Grinsen von Blaise noch breiter bevor er sich eng an ihn schmiegte. „Neville, wir haben Zeit. Lass uns nichts überstürzen und vielleicht erst mal abwarten bis Harry ein Kind entbunden hat. Dann haben Severus und Dad schon etwas Erfahrung. Solange können wir ja üben.“ Jetzt erst erwiderte Neville die Umarmung zögerlich, legte den Kopf auf seine Schulter und fragte leise, „ist das alles dein Ernst? Würdest du das wirklich machen?“ „Ja, mein Schatz, würde ich.“ „Das kann ich kaum glauben“, flüsterte Neville. „Dann geht es dir wie Harry. Er kann auch nicht glauben, dass sein Mann endlich sein Einverständnis gegeben hat.“ Jetzt kicherte Neville leise und Blaise fragte etwas überrascht, „was ist los?“ „Stell dir den Dunklen Lord mit einem Baby auf dem Arm vor oder wie er ein Schlaflied singt“, sagte Neville. Es dauerte einen Moment bis Blaise reagiert und zwar mit lautem Gelächter. Schnell fiel Neville mit ein und so löste sich die Anspannung erst mal. In den nächsten Wochen zogen immer mehr Anhänger Harrys und auch Voldemorts nach Riddle-Manor. Teilweise weil sie keine andere Möglichkeit hatten aber bei den Jüngeren hauptsächlich aus dem Grund weil sie bei Harry sein wollten. Hermine zog bei ihnen ein, nachdem Voldemort ihre Eltern kurzerhand nach Brasilien verfrachtet hatte. Ron freute sich darüber so sehr, dass er auch nach Riddle-Manor zog, vor allem aber weil er im Fuchsbau keine ruhige Minute mehr hatte. Auch einige ehemalige Mitschüler aus den anderen drei Häusern zogen mit in den Flügel für Harrys Anhänger ein, bald war er voll und musste per Zauber erweitert werden. Die Werwölfe kamen in der dritten Woche an, Fenrir hatte ein anderes Rudel nach Hogwarts geschickt und sein Eigenes quartierte sich in den Ländereien um Riddle-Manor ein. Der Grund dafür war schnell gefunden, Remus wollte bei seinem Welpen sein und so hatte der Alpha ihm diesen Wunsch erfüllt. Genau dieser Welpe stieg gerade die steinerne Treppe runter und starrte auf die Wellen. Remus, der ihn eigentlich im Manor besuchen wollte und draußen seine Witterung aufgenommen hatte, folgte ihm. „Hey Welpe, was machst du denn so alleine hier?“ Harry drehte sich langsam zu ihm um, Remus zog scharf die Luft ein als er die verheulten Augen und den todtraurigen Gesichtsausdruck sah. Sofort war der Werwolf bei ihm und nahm ihn in die Arme, schluchzend klammerte sich Harry an ihn. „Was ist los, mein Kleiner?“ „Es hat nicht geklappt“, schluchzte Harry laut. Schweigend strich ihm Remus über den Rücken und den Nacken und schnurrte leise und beruhigend. „Was hat dein Mann dazu gesagt?“, fragte er irgendwann. „Er hat gesagt, dass es beim nächsten Mal klappt, oder beim Übernächsten. Er macht mir keine Vorwürfe oder sonstiges“, schluchzte Harry. „Warum bist du dann so aufgelöst?“ „Ich hatte so gehofft, Remus, ich will unbedingt Kinder.“ „Du hast doch noch Zeit. Kleiner, du bist neunzehn, du hast noch viele Jahre Zeit um Kinder zu bekommen. Dein Mann lässt dir diese Zeit und steht hinter dir“, sagte Remus schnurrend. Harry nickte an seiner Brust als er plötzlich stutzte und aufsah. „Seit wann kannst du schnurren?“, fragte er. „Ich lerne von meinem Welpen und es beruhigt einen gewissen Alpha.“ „Du lässt ihn immer noch nicht an dich ran?“, fragte Harry grinsend. „Naja, wir schlafen in einem Bett, das fast nackt, aber nein, ich lasse ihn nicht ran“, erklärte Remus verdächtig rot um die Nasenspitze. „Darf ich dich fragen, warum nicht?“ „Weil ich schlicht und einfach nicht schwul bin. Mich erregt der Gedanke an einen anderen Mann nicht und ich kann mir einfach nicht vorstellen mit ihm zu schlafen, egal wie rum.“ „Egal wie rum?“ „Ja, Fenrir hat mir auch das angeboten aber es geht nicht, ich kann es einfach nicht“, seufzte Remus. Er klang beinah wehmütig und so fragte Harry, „willst du es?“ „Manchmal wünschte ich mir, dass es ginge. Er gibt sich wirklich extreme Mühe und hätte es verdient.“ „Ein Liebestrank?“ „Wie meinen?“, fragte der Werwolf. „Naja, wenn du einen Liebestrank nimmst, einen, der deine Hemmungen abbaut und dann mit ihm schläfst. Vielleicht gefällt es dir ja doch und wenn nicht, musst du es ja nicht wiederholen.“ „Meinst du, dass das ihm gegenüber fair wäre?“ „Frag ihn. Mehr als nein sagen, kann er nicht. Remi, ich glaube schon, dass du ihn so weit magst um mit ihm zu schlafen aber dein eigener Kopf steht dir im Weg. Vielleicht solltest du ihn mal ausschalten“, grinste Harry. Der Werwolf sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, lächelte aber dann und wuschelte ihm durch die Haare. „Du kannst ja doch noch lächeln. Ich lass es mir durch den Kopf gehen. Aber jetzt erst mal zu deinem Problem, wann kannst du es das nächste Mal probieren?“, fragte Remus. „In sechs Wochen. Ich kann den Trank nur alle zwei Monate nehmen und habe ihn vor zwei Wochen genommen. Dad hat gesagt, dass es bis zu zwei Wochen dauern kann bis er ein Ergebnis diagnostizieren kann und das war heute“, erklärte Harry. „Nun, dann hast du jetzt sechs Wochen Zeit um deinem Mann auf die Nerven zu fallen und eventuell schon mal ein Kinderzimmer einzurichten.“ „Das muss ich nicht mehr, das ist schon fertig.“ „Der Dunkle Lord hat ein Kinderzimmer eingerichtet?“, fragte Remus schmunzelnd. „Nein, er hat Zissa dazu verdonnert und es ist großartig geworden. Remi, soll ich mal mit meinem Dad reden?“ „Nein, ich will erst mit Fenrir reden. Wenn er zusagt, kann ich immer noch zu Severus gehen“, sagte Remus. Der Jüngere nickte und drehte sich in seinen Armen um, sein Blick schweifte über das dunkelblaue Meer. Plötzlich fragte er, „kommst du mit schwimmen?“ „Jetzt?“ „Ja, warum nicht? Es ist Hochsommer.“ „Na dann ab ins Wasser“, lachte Remus. Er gab dem Jüngeren einen Schubs, der ihn im Sand ein Stück vorwärts stolpern ließ und zog sich dann bis auf die Unterhose aus. Harry folgte seinem Beispiel und wenige Momente später waren sie ihm Meer, eine Wasserschlacht entwickelte sich zwischen ihnen, die nicht unbemerkt blieb. Rote Augen lagen auf den zwei Spielenden bis ein leises Räuspern den Dunklen Lord aus seinen Beobachtungen riss. Langsam drehte er sich zu dem zweiten Mann im Raum um, der ihn aus schwarzen Augen etwas besorgt musterte. Er hielt eine Rolle Pergament in den Händen doch Voldemort wusste was darauf stand, es war das Untersuchungsergebnis von heute. Da er das Ergebnis bereits kannte, verlangte er nicht nach dem Pergament. „Ihr wisst es also schon“, stellte Severus fest. „Ja, Harry war bereits hier.“ „Und?“ „Was und, Giftmischer? Glaubst du, ich hätte ihn zurecht gestaucht weil er es nicht schafft hat, schwanger zu werden? Dass ich ihm Vorwürfe gemacht habe?“, knurrte Voldemort. Zu seiner maßlosen Überraschung nickte Severus nur. Er starrte ihn etwas fassungslos an und fragte, „das glaubst du nicht wirklich, oder?“ „Euer Verhalten in der Vergangenheit hat nicht gerade von eurem Verständnis gezeugt und ihr seit kein Mensch, der Rückschläge gut wegsteckt“, erklärte Severus völlig ernst. „Und deswegen mache ich meinem geliebten Mann, der sowieso schon am Boden zerstört ist weil es nicht geklappt hat, noch Vorwürfe?“, fragte Voldemort nochmal nach, er klang wirklich fassungslos. „Ja, mein Lord.“ Dieser seufzte tief und schüttelte leicht den Kopf, „nein, habe ich nicht. Ich würde ihm deswegen nie Vorwürfe machen. Giftmischer, ich bin gelinde gesagt etwas enttäuscht, dass du, in Bezug auf meinen Mann, immer noch so eine Meinung von mir hast.“ „Ich habe mein Kind gesehen als ich ihm das Ergebnis mitgeteilt habe und sein Gesichtsausdruck als ihm einfiel, dass er es euch noch sagen muss. Er hat so viele Hoffnungen in den Trank gesteckt“, erklärte Severus. „Sowohl du wie auch Devon habt ihm erklärt, dass es nicht beim ersten Mal klappen muss.“ „Mein Lord, seit ihr immer noch so verständnisvoll wenn es nicht das erste Mal, sondern vielleicht das Fünfte, oder das zehnte Mal war und es immer noch nicht funktioniert hat?“, fragte Severus. „Selbst wenn es in zehn Jahren noch nicht geklappt hat.“ „Seit ihr sicher?“ „Ja, Severus, bin ich. Ich liebe Harry, genauso wie du und ich will, ebenfalls wie du, nur sein Bestes. Wir haben alle versucht ihn von diesem Gedanken abzubringen, ihn vor dieser möglichen Enttäuschung zu bewahren und es hat nicht funktioniert, er hat seinen Starrkopf durchgesetzt. Ich kann jetzt nicht mehr tun als hinter ihm zu stehen“, erklärte Voldemort. „Wollt ihr das gesamte Ergebnis noch sehen?“, fragte Severus. „Steht da was drin etwas, was mir mein Mann noch nicht gesagt hat?“ „Vermutlich nicht.“ „Dann leg ihn zu den Akten. Sollte es irgendeine Ungereimtheit geben, will ich das wissen“, knurrte Voldemort. Severus nickte nur und legte dann den Kopf fragend schief. „Du kannst gehen.“ „Sehr wohl, mein Lord.“ Während sich Severus leicht verbeugte und ging, drehte sich Voldemort wieder zum Fenster um. Doch das Meer war leer, sein Mann und der Werwolf hatte das Wasser verlassen. Severus kehrte erst spät in der Nacht in seine Gemächer zurück, er war noch spazieren gewesen denn das todtraurige Gesicht seines Sohnes verfolgte ihn. Es hatte ihn selbst enttäuscht als er ihm das Ergebnis mitteilen musste aber er konnte ihn ja schlecht anlügen. Seine Räume waren dunkel und doch spürte er, dass er nicht alleine war. Seit die Sommerferien angefangen hatten und er hier eingezogen war, war auch Charlie hier. Langsam und leise betrat er das Schlafzimmer, die dunkle Gestalt des Rotschopfes war gut im Bett auszumachen und die ruhige, gleichmäßige Atmung zeigte, dass er tief und fest schlief. Severus lehnte sich an den Bettpfosten, der den schwarzen Betthimmel trug, und beobachtete den Jüngeren nachdenklich. Was bedeutete der Rotschopf ihm? Denn irgendetwas musste er ihm bedeuten denn sonst würde er ihn nicht in seinem Bett dulden. Hm, wenn er so direkt darüber nachdachte, war Charlie überhaupt der Erste, den er freiwillig in sein Bett gelassen hatte. Seine Unschuld hatte er mit siebzehn an den Dunklen Lord verloren und danach hatte er sich nie nach körperlicher Nähe gesehnt, zu gravierend waren die Erlebnisse in Voldemorts Schlafzimmer gewesen. Und jetzt? Jetzt lag ein knapp zwölf Jahre jüngerer Mann in seinem Bett, wahrscheinlich wieder nur mit Pyjamahose begleitet und hatte wahrscheinlich auf ihn warten wollen. Ein junger Mann, der ihm immer wieder versicherte, dass er ihn wollte, dass er eine Beziehung mit ihm wollte und zwar mit allem drum und dran. Charlie hatte auch schnell klar gemacht, dass er den passiven Part übernehmen wollte aber dennoch war es Severus bis jetzt nicht möglich gewesen, sich auf ihn einzulassen. Gut, sie lebten zusammen, schliefen in einem Bett und er duldete auch die körperliche Nähe aber er erwiderte sie nur. Noch nie hatte er den Rotschopf freiwillig umarmt. Immer war die Initiative von Charlie ausgegangen und er hatte die Nähe lediglich erwidert und in diesem Moment fragte er sich, wieso? Warum versuchte er es nicht einfach? Wenn es nicht funktionierte, könnte er es immer noch einstellen, oder? Doch würde Charlie das verstehen? Nun, er würde es nicht erfahren wenn er weiter hier am Bettpfosten lehnte. Mit einem leisen Seufzen stieß er sich vom Pfosten ab, umrundete das Bett und legte die schwere Robe ab, die er seit er denken konnte, trug. Langsam und vorsichtig, um Charlie nicht zu wecken, rutschte er hinter ihm unter die Decken. Er zögerte noch einen Moment bevor er langsam einen Arm um seine Taille schlängelte. Charlie regte sich leicht und kuschelte sich an seine Brust, Severus starrte den roten Haarschopf einen Moment an bevor er sich entspannte. Es war ungewohnt den Jüngeren im Arm zu halten aber nach ein paar Momente musste er sich eingestehen, dass es sich gar nicht mal so schlecht anfühlte. Dennoch brauchte er lange bis er einschlief. Charlie blinzelte in die Helligkeit des Zimmers, magische Fenster spiegelten den Sonnenstand draußen wieder. Er musste noch schlafen denn er hatte einen wunderbaren Traum. Anders konnte er sich den warmen Arm, der um seine Taille lag, nicht erklären. Er blinzelte etwas stärker, versuchte wach zu werden doch es änderte nichts an dem Arm. Der lag noch immer schwer um seinen Körper. Mit einem zufriedenen Seufzen schmiegte er sich an den Tränkemeister, der sich sofort regte und knurrte, „halt still, Wiesel.“ „Guten Morgen, meine geliebte Fledermaus“, schnurrte Charlie sofort. Ein leises Knurren ertönte, der Arm blieb aber wo er war. „Womit habe ich das denn verdient?“, fragte Charlie irgendwann. „Mir war danach“, war die ausweichende Antwort doch Charlie kannte den Tränkemeister schon lange und gut genug. Er tat nichts nur weil ihm gerade danach war, Severus war ein sehr logisch denkender Mensch und dachte immer erst nach bevor er handelte. Wahrscheinlich hatte er irgendwo hier im Raum gestanden, ihn beobachtet und überlegt. Charlie kicherte leise bei dem Gedanken und auf die Nachfrage von Severus meinte er, „ich freue mich nur. Sag mal, wie ging es gestern Harry?“ „Geht so. Er war bei seinem Mann, der ihm anscheinend sehr gut zugeredet hat und dann war er am Meer und hat mit Remus im Wasser gespielt“, murrte Severus. „Du klingst nicht begeistert.“ „Doch, ich erinnere mich nur an das Gespräch mit Voldemort. Er war wirklich enttäuscht weil ich dachte, dass er Harry Vorwürfe machen würde. Schon seltsam.“ „Meinst du, es klappt?“ „Ja, ich bin mir sogar sicher. Die Frage ist nur, wann und ob Harry das lange durchhält. Jede weitere Enttäuschung nagt an seinem Selbstbewusstsein“, gähnte Severus während er ihn noch etwas näher an sich zog. Eine Tatsache, die der Tränkemeister bewusst nicht mitbekam und die Charlie nur genoss. „Kann es eigentlich auch am Dunklen Lord liegen?“, fragte Charlie. Severus schnaubte und fragte, „willst du den Dunklen Lord fragen ob er dir eine Spermaprobe gibt damit wir sie untersuchen können?“ „Nein.“ „Siehst du, ich auch nicht. Sollte es die nächsten drei Mal nicht klappen, werden wir diesen Gedanken weiter verfolgen. Wollen wir langsam aufstehen?“, fragte Severus. „Nein.“ „Warum habe ich mir das schon gedacht?“ Charlie antwortete nicht sondern drehte sich vorsichtig um. Severus hatte die Augen geschlossen, sein Gesicht war absolut entspannt, genau wie sein Körper, scheinbar fühlte er sich gerade sehr wohl. Langsam schlängelte Charlie einen Arm um ihn, er behielt den Tränkemeister genau im Auge doch dieser blieb entspannt. „Bist du wirklich Severus Snape?“, fragte Charlie leise. „Soll ich aufstehen?“, fragte Severus zurück ohne die Augen zu öffnen. „Nein, natürlich nicht. Ich wundere mich nur“, flüsterte Charlie. Severus schnaubte leise und öffnete schließlich doch die Augen, tiefschwarz und ohne jegliche Emotionen. Er war ein Meister darin seine Gedanken und Gefühle zu verstecken und das würde sich wohl nie ändern, er war schlicht und einfach kein Mensch, der nach außen sehr emotional war. Doch Charlie kannte ihn mittlerweile besser als jeder andere Mensch, er kannte jede noch so kleine Gefühlsregung, jedes winzige Funkeln in den schwarzen Augen, einfach alles, was jedem Anderen entgangen wäre. Jetzt gerade erkannte er den warmen Schimmer in dem tiefen Schwarz und er gab sich damit zufrieden, sehr viel mehr konnte er im Moment eh nicht erwarten. Zumal es schon mehr war als er sich am Anfang vorgestellt hatte. Mit einem Seufzer schmiegte er sich an den Tränkemeister, barg das Gesicht an seiner Brust und brummte zufrieden. Er spürte wie sich die Hand auf seinem Rücken leicht bewegte, sanft über seine Haut fuhr. Charlie verspannte sich kurz, er wollte schon wieder aufsehen, entschied sich aber dann dagegen, er genoss diese ungewohnte Zärtlichkeiten auch wenn er sie sich nicht erklären konnte. Langsam entspannte er sich, die langen, schlanken Finger fuhren gerade seinen Nacken hoch und gruben sich in seine Haare. „Ich träume wahrscheinlich noch“, nuschelte er gegen das schwarze T-Shirt. „Nein, du bist hellwach.“ „Aber ich muss träumen.“ „Warum?“ Die geflüsterte Antwort konnte Severus nicht verstehen, sodass er nachfragte, „wie bitte? Red gefälligst deutlicher.“ „Vergiss es einfach.“ „Wieso? Wiesel, sprich oder ich stehe sofort auf.“ „Ich muss träumen weil das hier einfach zu schön ist um wahr zu sein“, sagte Charlie. „Wieso?“ „Severus, du hast mich noch nie so zärtlich behandelt, was ist los mit dir?“, fragte der Rotschopf. Sofort hielt die streichelnde Hand inne, Charlie sah auf und erkannte, zu seiner extremen Überraschung, Unsicherheit in Severus' Gesicht. „Gefällt es dir nicht?“, fragte der Tränkemeister leise. „Doch, sehr sogar. Es ist nur so ungewöhnlich, sonst muss ich dich förmlich zu deinem Glück zwingen.“ „Vielleicht habe ich ja darüber nachgedacht und habe beschlossen, dir eine echte Chance zu geben“, sinnierte Severus. „Echte Chance?“, fragte Charlie nach. Severus nickte, seine Hand nahm ihre Streicheleinheiten wieder auf. „Wie genau meinst du das?“ „Bist du so schwer von Begriff wie deine Geschwister oder tust du nur so?“, schnarrte Severus. „Ich möchte nur nichts falsch machen oder mir falsche Hoffnungen machen“, sagte Charlie gegen seine Brust. Er spürte wie der Tränkemeister tief durchatmete bevor er langsam sagte, „eine echte Chance im Bezug auf eine Beziehung.“ Es herrschte eine Zeitlang Stille bis Charlie sich langsam bewegte und ihn ansah, der Tränkemeister hatte die Augen wieder geschlossen. „Du scheinst von dieser Idee nicht sehr angetan zu sein“, murmelte Severus. „Ich träume immer noch.“ „Nein, Wiesel, tust du nicht. Es ist mein Ernst. Aber scheinbar habe ich deine Absichten die ganze Zeit falsch eingeschätzt.“ „Bist du wahnsinnig? Das ist alles, was ich mir je gewünscht habe aber ich kann es kaum glauben. Bist du dir wirklich sicher? Eine richtige Beziehung, mit allen drum und dran?“, fragte Charlie. Diesmal dauerte es einen Moment bis Severus antwortete, „ja, eine richtige Beziehung aber das drum und dran kann etwas dauern. Ich brauche Zeit um mich daran zu gewöhnen.“ „Du hast alle Zeit der Welt. Also sind wir wirklich zusammen?“ Severus seufzte leise, seine Hand fuhr zum schwarzen Halsband und löste es. „Ja, sind wir“, sagte er während er das Halsband von seinem Hals zog und einfach hinter ihm vom Bett warf. Charlie starrte ihn geschockt an, er fühlte sich irgendwie nackt ohne das Halsband. „Alles in Ordnung?“, fragte Severus. „Ja, es ist nur ein ungewohntes Gefühl, ich trage das Halsband schließlich schon seit über zwei Jahren.“ „Willst du lieber weiter mein Sklave bleiben?“ „Nein!“ „Dann brauchst du es also nicht mehr. Und jetzt aufstehen.“ „Warum? Ich liege hier gut“, schnurrte Charlie während er sich enger an ihn kuschelte. Severus seufzte leise und löste sich von ihm, was dem Rotschopf ein enttäuschtes Murren entlockte. „Ich habe Hunger und ich will nach Harry sehen“, knurrte Severus während er aufstand und sich streckte, „willst du mitkommen?“ Charlie überlegte kurz, schüttelte aber dann den Kopf und kuschelte sich dann wieder tiefer in die Kissen. „Ich bleibe liegen.“ „Tu das. Ich komme wieder wenn ich bei Harry war.“ „Wieder ins Bett?“, fragte Charlie grinsend. Er erntete damit einen Du-bist-gleich-tot-Blick bevor Severus schnarrte, „träum weiter.“ Charlie sah ihn etwas enttäuscht an, zuckte aber dann die Schultern und beobachtete wie der Tränkemeister den Raum verließ und im Bad verschwand. Schließlich ließ er sich in die Kissen zurücksinken, er wollte noch nicht aufstehen und da für heute nichts besonderes anstand, konnte er auch noch etwas im Bett liegen bleiben. Wenig später kam Severus aus dem Bad wieder, warf ihm nochmal einen fragenden Blick zu. Doch als Charlie demonstrativ die Augen schloss, verließ er das Schlafzimmer und kurz darauf die Kellergemächer. Sechs Monate später hing eine dunkle Wolke über Riddle-Manor. Der Trank hatte wieder nicht funktioniert und Harry war am Ende seiner geistigen Kräfte. Er quälte sich mit Selbstvorwürfen und der Ansicht, dass sein Mann enttäuscht von ihm war. Dass das nicht stimmte, wollte Harry gar nicht hören. Voldemort versuchte alles um seinen Mann aufzumuntern doch er schien gegen eine Wand zu reden, Harry wollte das alles nicht hören. Er verkroch sich in der Parkanlage des Manors, meistens begleitet von Remus oder sogar Fenrir. Die zwei Werwölfe versuchten ihn aufzumuntern doch auch sie scheiterten und wenn es Harry zu viel wurde, mussten sie sich vor seinen Flüchen in Sicherheit bringen. Alles in allem war es eine sehr schwere Zeit für die Bewohner von Riddle-Manor. Das quietschende Jaulen eines Werwolfes hallte über das Gelände, Voldemort sah von seinen Unterlagen auf und erhob sich dann. Schweigend ging er zum Fenster und sah hinaus, er konnte seinen Gefährten spüren und was er spürte, gefiel ihm nicht. Egal was er auch tat oder sagte, sein junger Gefährte machte sich Vorwürfe und glaubte, dass er enttäuscht war. Doch das war Blödsinn, Voldemort machte sich Sorgen um den Jüngeren. Ein Klopfen riss ihn aus seinen trübsinnigen Gedanken. „Herein“, sagte er abwesend. „Mein Lord, ihr habt mich gerufen“, schnarrte Severus während er eintrat. „Ja, habe ich. Wie sind die Ergebnisse der allgemeinen Untersuchungen?“, fragte Voldemort ohne sich umzudrehen. „Genau wie am Anfang, körperlich und magisch steht einer Schwangerschaft nichts im Wege. Er hat ein paar Pfund zugenommen, genau wie Devon verlangt hatte.“ „Wieso klappt es dann nicht?“ „Das weiß ich nicht, mein Lord. Selbst Adrian kann es sich nicht erklären“, sagte Severus. Der Dunkle Lord drehte sich plötzlich zu ihm um und war mit ein paar Schritten bei ihm. „Ich will, dass du mich untersuchst“, knurrte er. „Mein Lord?“ Verwirrt sah der Tränkemeister seinen Lord an und dieser erklärte, „zu einer Schwangerschaft gehören Zwei und da es bei ihm scheinbar keinen vernünftigen Grund gibt warum er nicht schwanger wird, kann es auch an mir liegen. Ich will, dass du eine umfassende Untersuchung vorbereitest. Ich will wissen ob ich Kinder zeugen kann.“ Severus schluckte leicht, er wollte diese Aufgabe nicht und überlegte fieberhaft wie er sie unbeschadet ablehnen konnte doch er kam zu keinem Ergebnis. Voldemort sah den Kampf auf seinem Gesicht und er wusste auch warum, denn wie sollte der Tränkemeister ihm vielleicht erklären, dass er keine Kinder zeugen kann. „Du hast keinerlei negative Auswirkungen zu erwarten aber ich will ein eindeutiges Ergebnis. Was brauchst du alles und bis wann?“, fragte Voldemort. Severus schluckte nochmal hart, nickte aber dann und überlegte einen Moment bevor er sagte, „ich brauche eigentlich nicht viel. Die körperliche Untersuchung wird mit einem Zauber durchgeführt, die Magische durch einen Trank, den kann ich bis heute Abend brauen. Ihr könnt heute Abend in mein Labor kommen, dann kann ich die Untersuchungen durchführen. Ich bräuchte allerdings noch eine Spermaprobe.“ „Bringe ich heute Abend mit. Acht Uhr?“ Severus nickte und fragte, „wollt ihr Harry davon unterrichten?“ „Nein, nicht bevor ich das Ergebnis habe und Severus, du wirst auch den Mund halten, verstanden?“ „Natürlich, mein Lord. Ich werde alles vorbereiten.“ Damit verbeugte sich der Tränkemeister und ging, seinen Lord mit seinen eigenen düsteren Gedanken zurücklassend. „Du sollst was?“ „Ich wiederhole mich nicht gerne. Charlie, du hast mich auch beim ersten Mal schon verstanden“, gab Severus abwesend zurück. Er zerteilte gerade eine weitere Knolle um sie kurz darauf in den Trank zu werfen. „Was ist wenn das Ergebnis negativ ist? Wenn er wirklich keine Kinder zeugen kann?“, fragte Charlie während er nach einem Messer griff und ihm half. „Dann muss er es akzeptieren. Ich kann es nicht ändern, ich kann nur die Untersuchungen durchführen.“ „Das wird ein langer Abend“, seufzte Charlie und Severus musste ihm insgeheim zustimmen. Punkt acht öffnete sich die Tür zu Severus' Labor und der Dunkle Lord trat ein. Er wurde bereits erwartet doch irgendetwas irritierte ihn beim Anblick des Rotschopfes. Es dauerte nur einen Moment bis er wusste, was es war. „Wieso trägt dein Haustier sein Halsband nicht mehr?“, schnarrte er. „Weil mein Partner das nicht nötig hat“, gab Severus trocken zurück bevor er auf eine Liege deutete, „legt euch bitte hin.“ „Partner?“ „Ja, Partner. Kein gebundener Gefährte.“ „Willst du das noch durchführen?“, fragte Voldemort. Charlie horchte interessiert auf doch Severus verzog keine Miene sondern deutete nochmal auf die Liege, „legt euch bitte hin und mein Privatleben geht euch nichts an.“ Der Dunkle Lord sah ihn überrascht an, legte sich aber dann auf die Liege während Severus eine Phiole rausholte. „Trinkt das hier. Ich spreche dann den Zauber, der euren allgemeinen Gesundheitszustand analysiert und zum Schluss auch eure magischen Voraussetzungen. Das wird etwa eine Stunde dauern, in dieser Zeit würde ich gerne die Spermaprobe untersuchen, die ihr mitbringen wolltet“, sagte Severus völlig tonlos, nichts deutete darauf hin wie unangenehm ihm diese Situation war. Voldemort nahm ihm die Phiole ab, trank sie aus und gab sie ihm dann zurück, gemeinsam mit einer weiteren Phiole, die er aus seiner Tasche holte. Severus steckte beide Phiolen ein und zog den Zauberstab, „existimatio soma.“ Der Zauber legte sich über Voldemort, sofort erwachte die verzauberte Feder, die Charlie raus gelegt hatte, zum Leben und begann über das Pergament zu kratzen. „Charlie wird hier bleiben falls ihr etwas benötigt, ich bin nebenan.“ Als Voldemort nickte, verschwand Severus ins Nebenzimmer. „Du hast es also geschafft“, stellte Voldemort fest. „Nein, noch nicht.“ Charlie ließ einen Sessel ran schweben und setzte sich neben den Dunklen Lord. „Er hat dich als seinen Partner bezeichnet.“ „Aber nicht als Gefährten und das will ich. Ich will ihn, ich will an seiner Seite sein und eine richtige Beziehung führen, mit allem drum und dran.“ Voldemort hob eine imaginäre Augenbraue doch als Charlie daraufhin leicht rot wurde, konnte er sich denken wo und bei was der Tränkemeister ihn noch abwies. Er erinnerte sich auch gut daran, warum das so war, es war seine eigene Schuld. Charlie schien seine Gedanken nachzuvollziehen denn er lächelte plötzlich und meinte, „ich knack ihn schon noch.“ „Sicher? Severus war noch nie ein einfacher Mensch.“ „Ihr auch nicht, mein Lord und jetzt seit ihr glücklich verheiratet.“ „Glücklich? Mein Gefährte macht sich schreckliche Selbstvorwürfe und geißelt sich selbst“, knurrte Voldemort. Charlie sah ihn mitleidig an bevor er vorsichtig fragte, „was wenn es nicht an ihm liegt?“ Er befürchtete schon, dass er zu weit gegangen war als die roten Augen immer heller und kälter wurden doch schließlich knurrte der Dunkle Lord, „dann muss ich es mir und meinem Mann eingestehen und wir müssen einen anderen Weg finden um Kinder zu kriegen.“ „Euer Ernst?“ „Ja, mein voller Ernst. Mein Mann wünscht sich Kinder und ich werde ihm diesen Wunsch irgendwie erfüllen aber erst mal will ich das Ergebnis haben“, sagte Voldemort. Es missfiel ihm hier zu liegen und einfach nichts tun zu können. „Kann ich euch etwas bringen?“, fragte Charlie schließlich. „Nein. Musst du nicht dem Giftpanscher helfen?“ „Nein, dann hätte er etwas gesagt.“ „Hm.“ Danach breitete sich Schweigen zwischen ihnen aus. Severus tauchte eine Stunde später wieder auf, ein Pergament in den Händen und einen absolut nichts sagenden Ausdruck auf dem Gesicht. Er griff schweigend nach dem Pergament mit den Untersuchungsergebnissen und lass sie sich durch. Voldemort setzte sich auf, ließ die Beine sehr unlordhaft über den Rand der Liege baumeln und sah ihn auffordernd an. Als der Tränkemeister auch nach mehreren Minuten noch nichts gesagt hatte, knurrte er, „jetzt sag schon was.“ „Darf ich die Ergebnisse erst mal auswerten?“ „Beeil dich ein bisschen“, knurrte Voldemort. „Unter Druck arbeite ich auch nicht schneller.“ „Sonst hat das immer funktioniert.“ Severus sah auf, ein kaltes, feines Grinsen lag auf Voldemorts Gesicht. „Das hat sich geändert, werter Schwiegersohn“, gab Severus kalt zurück. „Jetzt arbeite schon weiter.“ Der Tränkemeister wand sich wieder den Pergamenten zu bevor er sich mit einem tiefen Seufzer in einen Sessel fallen ließ. „Sprich schon!“, fauchte Voldemort. Auch Charlie wurde immer nervöser als Severus den Blick hob und den Dunklen Lord fixierte. „Ich habe hier alle Ergebnisse. Es wird euch nicht wundern, dass ihr in ausgezeichneter körperlicher Verfassung seit. Eure Magie ist stark und gleichmäßig und auch die Spermaprobe ist hervorragend. Weder von der körperlichen noch von der magischen Seite gibt es, von meiner Seite aus, Einwände, dass ihr Kinder zeugen könnt“, sagte Severus schließlich. „Wieso klappt es dann nicht?“, fragte Voldemort beherrscht. „Das weiß ich nicht. Ihr seit Beide gesund, eure Magie ist verbunden, es gibt keinen logischen Grund warum mein Sohn nicht schwanger wird.“ Voldemort sah ihn lange an bevor er fast schüchtern fragte, „kann ich Kinder bekommen?“ Charlie keuchte leise doch Severus, der mit einer solchen Frage fast gerechnet hatte, schüttelte den Kopf, „nein, mein Lord. Der Dominanztrank verhindert das. Kein dominantes, magisches Wesen kann schwanger werden. Zumal das Harry auch so nicht machen würde.“ „Also fällt diese Möglichkeit weg. Severus, warum funktioniert es nicht?“ „Ich weiß es nicht.“ „Ich hätte eine Vermutung“, mischte sich Charlie leise ein. Beide Männer sahen ihn an, unter dem Blick der roten Augen fühlte er sich unwohl doch als Voldemort ihm einen auffordernden Blick zuwarf, sagte er vorsichtig, „vielleicht hat es keine körperlichen sondern geistige Gründe.“ „Erkläre.“ „Harry will um alles in der Welt schwanger werden, vielleicht steigert er sich ja zu sehr hinein und zumal macht ihn ihn jeder Rückschlag noch weiter runter“, erklärte Charlie, „es könnte doch sein, dass dieser Stress der Grund dafür ist, dass er nicht schwanger wird. Wir wissen nicht wie sich der Dominanztrank mit dem Schwangerschaftstrank verträgt, diese Konstellation ist einzigartig und keiner weiß so genau, was in ihm vorgeht.“ „Wäre das möglich?“, wandte sich Voldemort an Severus, der nachdenklich den Rotschopf ansah und schließlich zögerlich nickte. „Das wäre möglich.“ „Aber einen Beweis hast du dafür nicht.“ „Nein, mein Lord, habe ich nicht. Aber es wäre eine Erklärung warum ihr es seit sechs Monaten versucht und es trotzdem nicht klappt“, sagte Severus. „Wie ändern wir das?“, knurrte Voldemort. „Wir könnten mit ihm reden, ich versuchen zu erklären, dass er sich weniger Stress machen soll aber ich glaube nicht, dass das funktioniert. Wir könnten auch Beruhigungstränke und -sprüche in Betracht ziehen“, sinnierte Severus. Sein Lord sah ihn skeptisch an doch bevor er etwas sagen konnte, schüttelte Charlie den Kopf und fragte, „habt ihr nie jemanden einen Streich gespielt?“ „Bitte?“ „Wiesel, erklär dich.“ Der Rotschopf seufzte tief und sagte, „wir verarschen ihn einfach. Severus, du erzählst ihm, dass er ein paar Monate mit dem Trank aussetzen muss. Irgendwelche Stoffe bauen sich nicht gleichmäßig ab und deswegen muss er warten, kann es aber bald wieder probieren. Ihr, mein Lord, mogelt ihm den Trank einfach unter. Ohne sein Wissen. Natürlich sollte etwas Zeit zwischen Severus' Verbot und diesem Versuch vergangen sein, damit er sich wieder beruhigen kann. Ich glaube, wenn er sich nicht mehr solchen Stress macht, wird es klappen.“ Severus starrte ihn einfach nur fassungslos an während Voldemort diesen Vorschlag überdachte. Ein feines Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus bevor er nickte, „gute Idee. Einen Versuch ist es wert. Severus, wann ist der nächste Termin?“ „In vier Wochen. Ich muss ihn allerdings vorher nochmal untersuchen“, erklärte Severus. Voldemort nickte sofort und sagte, „ich informiere ihn darüber. Ihr haltet den Mund über meine Untersuchung.“ Damit erhob er sich und verließ den Keller. „Woher hattest du diese Idee?“, fragte Severus. Charlie lachte und meinte, „weißt du eigentlich wie oft ich oder einer meiner Brüder unbeabsichtigt einen Trank von den Zwillingen getrunken haben? Es war immer wieder faszinierend wie sie es geschafft haben uns diese Tränke unterzujubeln.“ „Daher also diese Idee. Meinst du wirklich, es klappt?“ „Keine Ahnung aber so kann es ja nicht weiter gehen. Beide sind gesund, du braust den Trank exakt nach Anweisung und ich gehe davon aus, dass sie es in den entsprechenden Nächten auch oft genug miteinander treiben also muss es einen anderen Grund haben. Vor allem, was können sie verlieren?“, fragte Charlie. „Nichts.“ „Eben. Sag mal, wollen wir ins Bett, es ist verdammt spät.“ Severus nickte nur und während sie ins Schlafzimmer gingen, überlegte er schon, was er seinem Sohn erzählen sollte um ihn nicht zu sehr aufzuregen. Er war so in Gedanken, dass er regelrecht auf schreckte als Charlie mit der Hand vor seinem Gesicht rum wedelte. „Hallo, Erde an Fledermaus. Willst du in deinen Sachen schlafen?“, grinste der Rotschopf. „Nein, natürlich nicht. Ich war in Gedanken.“ „Das habe ich gemerkt. Komm ins Bett und überleg morgen weiter.“ Severus schnaubte leise, zog sich aber dann um und rutschte mit zu Charlie ins Bett. Sofort klebte der Rotschopf an ihm, schlang die Arme um ihn und kuschelte sich an ihn, Severus erwiderte die Umarmung etwas zögerlich. „Was ist los?“, fragte Charlie sofort. Der Tränkemeister griff nach seinem rechten Handgelenk und hielt es hoch. „Warum trägst du es noch?“, fragte er mit einem Blick auf das Lederband. Es war das Halsband, welches er doppelt um das Handgelenk geschlungen hatte, die schwarzen Edelsteine glitzerten ins Licht. „Mir gefällt es und ich fühle mich irgendwie nackig ohne es. Stört es dich?“ „Es deine Sache.“ „Nein, wir sind zusammen also ist es unsere Sache, oder?“, fragte Charlie etwas unsicher. Severus brummte leise, strich mit den Fingern über das Band und schnarrte, „wenn du es tragen willst, tu es. Mich stört es nicht. Aber trag es bitte nicht als Halsband. Du bist kein Sklave mehr.“ „Nein, bin ich nicht“, schnurrte Charlie. Er kuschelte sich enger an seinen Partner, der ihm einen kurzen Kuss auf die roten Haare drückte und dann das Licht löschte. „Gute Nacht, meine Fledermaus.“ „Nacht, Wiesel.“ Severus musste sich schwer zusammen reißen um seinen Sohn nicht in seine Arme zu ziehen und ihm zu sagen, dass alles nur ein Scherz war. Doch es war zu seinem Besten und so beobachtete er den schluchzenden jungen Mann mitleidig. „Harry, es sind doch nur drei Monate, dann kannst du den Trank wieder nehmen“, versuchte es Charlie doch Harry beruhigte sich nicht. Schließlich hielt es Severus nicht mehr aus, er zog seinen Sohn in seine Arme und fuhr ihm beruhigend über den Rücken. „Kleiner, es ist nur zu deinem Besten. Ich kann dich ja in einem Monat nochmal untersuchen, vielleicht kannst du es dann wieder versuchen“, sagte er leise. „Meinst du?“, schniefte Harry. „Bestimmt. Komm schon, so schlimm ist es doch nicht. Gönne deinem Mann doch erst mal ne Pause, du beanspruchst ihn doch ganz schön“, sagte Severus mit einem leichten Grinsen. Harry kicherte leicht und meinte, „wahrscheinlich schon. Dad, ich werde es aber wieder probieren können, oder?“ „Ja, wirst du. Die Stoffe bauen sich langsam ab, vielleicht haben wir es einfach übertrieben. Eine kleine Pause wird dir auch gut tun und jetzt hör auf zu heulen.“ „Weiß mein Mann es schon?“ „Nein, ich habe ihn noch nicht erwischt.“ Harry schniefte nochmal, wischte sich übers Gesicht und löste sich von Severus. „Ich sag es ihm gleich. Danke Dad. Danke Charlie.“ Der Rotschopf winkte ab während Harry seinem Vater noch einen Kuss gab und dann die Räume verließ. „Puh, das war knapp. Du wärst beinah eingebrochen“, sagte Charlie grinsend. „Wärst du das nicht bei diesem Anblick? Ich liebe meinen Sohn und will ihn nicht heulend vor mir sehen, vor allem nicht wegen so einem Thema“, knurrte Severus bevor er ihn einfach stehen ließ und ins Labor ging. Doch sein Partner folgte ihm und nahm ihm das Messer aus der Hand. „Du bist immer noch nicht damit einverstanden?“, fragte er. „Nein, bin ich nicht. Die Gefahr ist zu groß und jeder Fehlschlag macht ihn psychisch fertig. Gib das Messer her, ich muss den Trank aufsetzen“, knurrte Severus. Er griff nach dem Messer doch Charlie hielt es hinter seinen Rücken. „Interesse an einem Tauschhandel?“, fragte er. „Was willst du?“ „Einen Kuss gegen das Messer.“ Severus verdrehte die Augen und drehte sich einfach um, mit wenigen Schritten war er beim Regal und holte sich ein neues Messer. „Das ist unfair“, protestierte Charlie. „Ich lasse mich nicht erpressen.“ „Bei Merlin, du bist kälter als ein Eisblock.“ Severus warf ihm einen Blick über die Schulter zu und schnarrte, „das wusstest du von Anfang an. Außerdem bin ich nicht kalt sondern nur vorsichtig.“ „Warum vorsichtig? Angst, dass ich dich beiße?“ „Nein, dass du es mal wieder übertreibst.“ „Komm schon, ein winziger, kleiner Kuss. Davon stirbst du nicht“, schnurrte Charlie. Er trat hinter den Tränkemeister und schlang vorsichtig die Arme um ihn. Er wusste, dass Severus manchmal nicht gut auf Berührungen reagierte, vor allem nicht wenn er ihn von hinten umarmte doch diesmal blieb der Tränkemeister ruhig. Charlie spürte sogar, wie sich der Ältere ganz leicht gegen ihn lehnte. Er legte das Messer auf den Tisch und schlang die Arme um seinen Bauch, die Stirn lehnte er an seine Schulter. „Wieso bist du so dagegen?“ „Weil ich Harry nicht verlieren will, er ist meine Familie. Diese Sache mit der Schwangerschaft ist Wahnsinn.“ „Wolltest du nie Kinder?“, fragte Charlie leise an seinem Rücken. Er spürte wie der Tränkemeister sich versteifte, er war bereit ihn loszulassen wenn er es versuchte doch Severus blieb ruhig aber verspannt stehen. „Willst du welche?“, fragte Severus zurück. „Warum nicht? Wenn es bei Harry klappt, könnte man darüber nachdenken. Ich mag Kinder und hätte schon gerne welche“, gab Charlie leise und deutlich unsicher zurück. Er spürte wie sich Severus bewegte, er griff nach einem Messer und begann die erste Knolle zu schneiden. Mit einem leisen Seufzer hauchte er einen Kuss in seinen Nacken und ließ ihn dann los. Er wollte den Raum gerade verlassen als er Severus´ Stimme hörte, „lass uns da später nochmal darüber reden.“ Überrascht blieb Charlie stehen, er starrte den Rücken seines Partners mit offenen Mund an bevor er leicht grinste und sagte, „okay. Wenn du Hilfe bei dem Trank brauchst, ich bin nebenan.“ „Hm.“ Da das Severus' normale Antwort auf solch eine Anfrage war, verließ Charlie den Raum wesentlich erleichterter. Scheinbar musste er seinen Kinderwunsch doch noch nicht begraben. Harry betrat leise ihre privaten Gemächer, er wusste, dass sein Mann nicht da sein würde und war dementsprechend lange bei den Werwölfen geblieben. Wirklich überrascht war allerdings als er das Licht sah, welches aus dem Schlafzimmer kam. Langsam durchquerte er den Wohnbereich und trat ein. „Mein Lord, ihr seit da?“, fragte er überflüssigerweise. „Scheint so“, gab Voldemort zurück. Er saß vor dem Kamin, eine Akte auf dem Schoß und ein Glas Rotwein in der Hand. „Wieso? Ihr wolltet doch nicht vor übermorgen zurück kommen“, sagte Harry während er den Raum durchquerte. Er nahm die Akte vom Schoß seines Mannes und ließ sich selber darauf nieder, sofort lag ein Arm um seine Hüfte. „Es ging schneller als ich gedacht habe. Ich hätte nicht erwartet, dass du alleine hier schläfst“, gab Voldemort zurück. „Naja, überall anders hätte ich gestört.“ Voldemort sah ihn nur fragend an und Harry erklärte, „Fenrir schläft bei Remus und er will mich logischerweise nicht dabei haben. Bei Draco ist Adrian, bei Blaise ist Neville und der Rest ist nicht da. Ich hätte ja bei Lucius schlafen können aber der wäre davon bestimmt nicht begeistert gewesen.“ „Nein, wäre er nicht“, gähnte Voldemort. „Bett?“ „Wanne. Ich wollte eigentlich duschen aber zu zweit können wir auch in die Wanne.“ Harry nickte begeistert, quietschte allerdings leise auf als Voldemort sein Weinglas wegstellte und ihn einfach hochhob. Schnurrend schmiegte er sich an ihn, genoss die Nähe seines Mannes, der gerade mal drei Tage weg gewesen ist. „Hast du mich so vermisst?“, fragte Voldemort amüsiert. „Ihr mich nicht?“ „Doch, sehr sogar. Ab ins Wasser.“ Ein Zauberspruch entkleidete sie bevor Voldemort ihn kurzerhand ins heiße Wasser setzte. Harry seufzte tief auf, sah ihn aber sofort fragend und auffordernd an. Schnell war Voldemort hinter seinem Mann in die Wanne gestiegen und zog ihn besitzergreifend an sich. „Meins“, grollte er leise. „Hm, für immer“, gab Harry schnurrend zurück. Er kuschelte sich in die enge Umarmung, genoss das Gefühl von nackter Haut und schloss die Augen, das hier hatte er die drei Tage vermisst und er hatte vor, es in vollen Zügen zu genießen. Voldemort sah auf den schwarzen Wuschelkopf an seiner Brust, seine Gedanken kreisten um den Trank, den er vorhin noch von Severus geholt hatte. Sein Mann hatte sich, nach der Absage seines Vaters, langsam wieder beruhigt und nahm die Tatsache, dass sie es im nächsten Monat nicht probieren konnten, mittlerweile sehr gelassen hin. Es war eigentlich der perfekte Zeitpunkt um es ohne sein Wissen zu probieren. Mit einem Handwink ließ er eine Flasche Rotwein sowie zwei Gläser erscheinen. Sein Mann sah nicht auf, er schien die Augen geschlossen zu haben und so ließ er auch noch die Phiole erscheinen. Schnell füllte er die Gläser, der Inhalt der Phiole landete in Harrys Glas bevor er ihn leicht an stupste. „Mein Lord?“ Wortlos drückte er ihm das Glas in die Hand und hielt sein Eigenes zum Anstoßen hin. „Worauf trinken wir?“, fragte Harry. „Auf uns.“ „Gerne. Dann auf uns.“ Die Gläser stießen mit einem leisen Klirren aneinander bevor Beide den ersten Schluck nahmen. Die Flasche war leer, Voldemorts Blick lag auf seinem Mann, er hatte den Zaubertrank nicht bemerkt doch jetzt musste er noch den Zauber sprechen. Wie sollte er das machen ohne, dass Harry etwas mitbekam? Ihm kam eine Idee und so weckte er seinen Mann, der auf seinem Schoß eingeschlafen war. „Was ist?“, fragte Harry gähnend. „Wir verschrumpeln noch, los, raus aus dem Wasser und ab ins Bett. Außerdem muss ich noch drei einsame Nächte nachholen“, grollte Voldemort liebevoll an seinem Ohr. Harry lief ein Schauer über den Rücken bevor er sichtlich den Kopf hängen ließ. „Was ist los, mein Kleiner?“ „Ich habe den Trank nicht genommen. Dad hat doch gesagt, dass ich aussetzen muss“, flüsterte Harry leise. „Und? Heißt das etwa, ich darf nur noch mit meinem Mann schlafen wenn er schwanger werden kann? Harry, ich habe nicht vor den nächsten Monat im Zölibat zu leben“, knurrte Voldemort. Er biss ihn leicht in die Schulter während seine Finger fordernd über die gebräunte Haut des Jüngeren strichen. „Nein, natürlich nicht“, lachte Harry. Er schmiegte sich an seinen Mann und schnurrte tief und dunkel. „Aber erst raus aus dem Wasser.“ Damit hob Voldemort seinen Mann hoch und half ihm aus der Wanne, ein dickes Badetuch hüllte ihn sofort ein bevor Voldemort auch aus dem Wasser stieg. „Ab ins Schlafzimmer“, grollte Voldemort, „und nackt ins Bett.“ Harry warf ihm einen verführerischen Blick zu bevor er das Handtuch zu Boden gleiten ließ und mit einem sehr anregenden Hüftschwung ins Schlafzimmer ging. Er spürte den brennenden Blick aus den roten Augen auf sich ruhen. Voldemort grollte nochmal tief bevor er den Zauber aussprach und seinem Mann dann folgte. „Mein Lord hat sich viel Zeit gelassen. Will er etwa nicht mehr?“, fragte Harry mit einem lasziven Grinsen. Er lag nackt auf dem Bett, auf die Ellenbogen gestützt und die Beine verführerisch gespreizt. Ein dunkles Knurren ertönte als sich Voldemort seinem Mann näherte, Harry sah wie die roten Augen immer dunkler wurden bis sie schließlich vor Lust zu einem tiefen Blutrot geworden waren. „Ach, mein Lord möchte also doch noch“, schnurrte Harry. „Mein Kleiner, du spielst mit dem Feuer.“ „Ich bin der geborene Feuerbändiger.“ Voldemort grollte nochmal kurz bevor er auch schon über ihm war und seine Lippen zu einem tiefen, innigen Kuss einfing. Seufzend ließ sich Harry in die Kissen sinken, genoss die Zärtlichkeiten seines Mannes und fragte sich wann sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatten ohne diesen unerträglichen Druck? Sicher, sie hatten in den letzten sechs Monaten oft genug miteinander geschlafen, vor allem in den Nächten, in denen er den Trank genommen hatte aber es war fast wie eine Pflichterfüllung gewesen. Immer hatte er sich unter Druck gesetzt gefühlt, immer hatte er gehofft, dass er schwanger würde doch diesen Druck hatte er heute nicht. So konnte er sich ganz den streichelnden Händen seines Mannes hingeben. Ein leichter Biss in seinen Hals holte ihn in die Realität zurück. „Hier spielt die Musik“, knurrte Voldemort. „Verzeihung, ich habe nur nachgedacht.“ Voldemort hielt inne und sah ihn etwas vorwurfsvoll an bevor er ihn in einen vernichtenden Kuss zog. Mit sanfter Gewalt verschaffte er sich Zugang zu seiner Mundhöhle, begann ein wildes und heißes Zungenduell. „Wieder da?“, fragte er als sie sich kurz lösten. „Ja, mein Lord“, grinste Harry bevor er diesmal einen Kuss begann. „Das freut mich“, wurde gegen seine Lippen gegrollt. Harry seufzte in den Kuss hinein, schlang die Arme um den Nacken seines Mannes und zog ihn eng auf sich. Dunkles Grollen erfüllte die Luft, Voldemort löste sich aus ihrem Kuss um mit den Lippen über seinen Hals zu fahren. Schnell nahm er die Zunge und die Zähne zur Hilfe um sich am Körper seines Mannes runter zu lecken und zu knabbern. Harry wand sich unter ihm, seine Hände fuhren fahrig über die blasse Haut, immer wieder verkrallte er die Fingernägel in dem Mann über sich, was diesen leise stöhnen ließ. Er genoss die Zärtlichkeiten, viel zu lange hatte er darauf verzichtet und schnell drifteten seine Gedanken völlig ab, wimmernd und stöhnend wand er sich unter seinem Mann. Dieser reizte ihn immer weiter, schnell vergaß er, dass er eigentlich eine Aufgabe hatte und genoss den jungen Körper unter sich. Jedes Stück gebräunter Haut wurde intensiv erforscht, empfindlichen Stellen wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das Stöhnen des Jüngeren wurde immer tiefer, er streckten sich im entgegen um mehr zu bekommen. „Mehr“, stöhnte Harry leise. „Ach, hast du dir das verdient?“, fragte Voldemort gegen seine Brust bevor er leicht in die rechte Brustwarze biss. „Ja, hab ich.“ „Womit?“ „Mein Lord, ich bin heute nicht in der Stimmung um darüber zu diskutieren“, knurrte Harry. Er funkelte ihn wütend aber auch lustvoll an bis Voldemort ein dunkles Lachen hören ließ. „Dann eben nicht.“ Harry wollte darauf noch etwas erwidern als sich plötzlich lange, warme Finger um sein Glied legten und es sanft massierten. Ein leiser Schrei entrang sich seiner Kehle, mit einem tiefen, zufriedenen Schnurren ließ er sich zurück in die Kissen fallen doch irgendwie ging ihm das heute wieder zu langsam. Er griff nach seinem Mann, schlang die Arme um seinen Nacken und zog ihn zu einem tiefen Kuss zu sich. Gleichzeitig schlang er die Beine um Voldemort, drückte sein pochendes Glied gegen dessen Erregung und entlockte ihm ein leises Stöhnen. „Da hat es wohl wieder jemand eilig“, knurrte der Dunkle Lord während schon eine Hand an seiner Seite entlang strich und über seinen Hintern fuhr. „Ich warte nicht gerne auf gute Dinge“, schnurrte Harry, der sich der Hand entgegen drückte, er wollte mehr und das möglichst schnell. Er hörte ein leises Grollen bevor ein schlanker, glitschiger Finger in ihn fuhr, er ließ ein tiefes Stöhnen hören und drückte sich dem Finger entgegen. Schnell glitt ein zweiter und ein dritter Finger in ihn, dehnten und weiteten ihn bis er es vor Lust nicht mehr aushielt. Er knurrte verhalten auf und stöhnte, „mehr, mein Lord, bitte, macht endlich.“ Voldemort knurrte nur leise, entzog ihm aber dann seine Finger und positionierte sich vor seinem Eingang. Harry überkreuzte die Beine hinter Voldemort und wollte ihn an sich ziehen doch er hatte den Spieltrieb seines Mannes vergessen. Dieser rieb mit seinem Glied provozierend durch seine Spalte, drückte nur geringfügig in ihn und zog sich dann wieder zurück. „Mein Lord“, jammerte Harry, er verstärkte den Druck mit seinen Beinen doch Voldemort war stärker, er reizte ihn immer weiter bis es dem Jüngeren reichte. Mit einem tiefen Knurren löste er die Beine hinter Voldemort und überrumpelte seinen Mann. Schneller als Voldemort gucken konnte, lag er auf dem Rücken, seinen grinsenden Mann über sich. „Was wird das?“, knurrte Voldemort dunkel. „Ihr wollt mich nur ärgern“, gab Harry zurück, er beugte sich runter um ihn in einen langen Kuss zu ziehen. „Das ist mein Job.“ „Nicht bei eurem Mann.“ Harry schmiegte sich an ihn, streichelte und küsste sich den blassen Körper runter. Jetzt war es am Dunklen Lord, sich mit einem Seufzen in die Kissen fallen zu lassen. Es war selten, dass der Jüngere mal so dominant war und solange es in einem gewissen Rahmen blieb, genoss es Voldemort durchaus. So auch jetzt, die warmen Lippen und die feuchte Zunge seines Mannes schickte immer mehr Blitze durch seinen Körper, das Blut kochte in seinen Adern und konzentrierte sich in seiner Mitte, sein Glied pochte vor Erregung und schrie geradezu nach Aufmerksamkeit. Er verkrallte eine Hand in den schwarzen Haaren des Jüngeren und versuchte ihn sanft nach unten zu drücken, Harry lachte leise und tat ihm den Gefallen. Er zog eine feuchte Spur über Brust und Bauch seines Mannes, umrundete mehrmals den Bauchnabel bevor er sich an der Leiste entlang knabberte. „Reiz mich nicht“, knurrte Voldemort stöhnend. „So geht es mir auch immer“, gab Harry zurück, sein heißer Atem streifte über das zuckende Glied und ließ Voldemort tief aufstöhnen. Er knurrte etwas Unverständliches, seine Finger verkrallten sich stärker in den schwarzen Haaren und dirigierten Harry jetzt wesentlich bestimmter zu seiner Mitte. Harry grinste leicht in sich hinein, sein Lord war nicht gerade der Geduldigste und das bekam er jetzt zu spüren. Die Hand in seinen Haaren drückte ihn bestimmt in die richtige Position und er ließ sich nicht zwei Mal bitten. Sanft fuhr er mit der Zunge über das heiße Glied, ein tiefes Stöhnen antwortete ihm. Mit einem Grinsen fuhr er tiefer, umspielte kurz die Hoden seines Mannes bevor er wieder nach oben glitt und bestimmt über die Eichel fuhr. „Mehr“, forderte Voldemort knurrend. „Gerne, mein Lord“, gab Harry zurück bevor er ihn tief in seinen Mund gleiten ließ. Ruckartig bewegte sich Voldemort in ihn, stieß in die heiße Höhle und gab mit der Hand einen schnellen Rhythmus vor. Stöhnend und grollend wand sich Voldemort, er sah nach unten nur um in grünen, Lust verschleierten Augen zu versinken, mit einem tiefen Knurren zog er Harry wieder nach oben. Fing seine Lippen zu einem tiefen, langen und leidenschaftlichen Kuss ein während Harry sich über ihm positionierte. Unter Zuhilfenahme einer Hand ließ er sich langsam auf ihm nieder, fühlte wie Voldemort ihn langsam aufspießte und musste sich keuchend aus dem Kuss lösen. Er lehnte die Stirn an die Schulter des Älteren, keuchte und stöhnte bis er richtig saß und sein Mann komplett von ihm umschlossen war. Voldemort stöhnte leise, seine Hände legte sich um Harrys Hüfte, zwangen ihn still zu halten um diese himmlische, heiße Enge zu genießen. Erst ein ungeduldiges Knurren ließ ihn aufsehen, er wusste nicht wann er die Augen geschlossen hatte doch jetzt öffnete er sie wieder und versank in den tiefgrünen, verschleierten Augen. Harry beugte sich nochmal zu ihm runter, küssten ihn sanft auf die Lippen und begann sich zu bewegen. Langsam ließ er die Hüfte kreisen doch diesmal war es Voldemort, der mehr wollte. Mit den Händen unterstützte er Harry in seinen Bewegungen während er immer wieder mit der Hüfte nach oben stieß, er wollte tiefer in seinen Mann. Mit einem Knurren schlang er die Arme um ihn und drehte sich gleichzeitig mit ihm um bis Harry wieder auf dem Rücken lag, der Dunkle Lord immer noch in ihm. Lange, blasse Hände legten sich in Harrys Kniekehlen, drückten seine Beine weiter nach oben um tiefer in ihn einzudringen. Harry ließ sich stöhnend in die Kissen sinken, drückte seine Hüfte gegen seinen Mann und schnurrte tief und dunkel auf. „Mehr, mein Lord, bitte“, bettelte er. Sofort reagierte sein Mann, sanft zog er sich fast komplett aus ihm zurück, nur um dann mit einem harten, schnellen Stoß in ihn zu hämmern. Harry schrie ekstatisch auf, seine Finger verkrallten sich in Voldemorts Schultern, die Nägel durchbrachen die blasse Haut und ließen dünne Blutrinnsale über seine Haut laufen. Voldemort stöhnte leise auf, er beugte sich runter um ihm einen besitzergreifenden Kuss aufzudrücken. Grob zwang er seine Lippen auseinander, räuberte die eroberte Mundhöhle hemmungslos aus während er endlich begann sich zu bewegen. Langsame, tiefe Stöße, bei denen Harry jedes Mal leise aufschrie doch seine Schreie wurden von dem Kuss verschluckt. „Mehr“, knurrte Harry zwischen zwei Küssen. Er funkelte seinen Mann warnend und flehend an und diesmal hatte der Dunkle Lord ein Einsehen mit ihm. Er erhöhte sein Tempo, immer schneller und härter stieß er in den jungen Körper unter sich, der bei jedem Stoß laut aufschrie. Er verkrallte sich an seinem Mann, kam ihm bei jedem Stoß entgegen und raste in riesigen Schritten auf den Abgrund zu. Seine pochende Erregung war zwischen ihren schweißnassen Körpern eingeklemmt, wurde fast schon unerträglich hart stimuliert. Er wurde immer härter, sein Atem ging keuchend, krampfartig und schließlich ging er mit einem gewaltigen Schritt über die Klippe. In einem Reflex zog er seinen Mann zu sich runter, versenkte die Zähne in der fast weißen Halsbeuge und dämpfte so den Schrei, der aus seiner Kehle aufgestiegen war. Voldemort keuchte überrascht auf, sein Glied wurde von den inneren Muskeln schmerzhaft umschlossen, er stieß noch zwei Mal in seinen Mann bevor er ihm über die Klippe folgte und sich in den Jüngeren ergoss. Er presste seine Hüfte eng an seinen Mann, schaffte es seinen Orgasmus noch in die Länge zu ziehen bevor er sich mit einem dunklen Knurren auf seinen Mann sinken ließ. Dieser schloss ihn schnurrend in die Arme, leckte sanft das Blut von seinem Hals und schloss schließlich genießerisch die Augen. Irgendwann erhob sich Voldemort, zog sich aus seinem Mann zurück und legte sich neben ihn, zog ihn aber sofort in seine Arme und küsste ihn lang und innig. Schnurrend erwiderte Harry den Kuss, umspielte sanft die andere Zunge bevor er sich von ihm löste und den Kopf an seine Brust lehnte. „Kleiner Vampir“, grollte Voldemort leise, Harry war wohl der Einzige, der den liebevollen Unterton aus seiner Stimme raus hörte. „Naja, irgendwie musste ich mich doch ausdrücken“, gab Harry schmunzelnd zurück. „Aber doch nicht so und vor allem nicht da.“ „Wieso nicht da?“ „Weil meine Roben nicht so hochgeschlossen sind“, knurrte Voldemort. Harry stutzte noch einen Moment bevor er leise kicherte, seine Finger fuhren sanft über den Rücken des Dunklen Lords. „Was gibt es da zu kichern?“ „Seit wann macht ihr euch Gedanken darum was die Anderen von euch denken? Ich sehe regelmäßig so aus als würde mein Mann ein Vampir sein und es stört mich auch nicht“, schnurrte Harry. Er kuschelte sich bequemer an seinen Mann, das Schnurren übertrug sich auf den Dunklen Lord und schickte sanfte Schauer durch seinen Körper. „Mein Lord?“, fragte er irgendwann. „Was ist?“, brummte Voldemort, die Wärme seinen Mannes und der abklingende Orgasmus ließen ihn schläfrig werden. „Es tut mir leid.“ „Was denn?“ „Dass ich mich in den letzten sechs Monaten so unmöglich benommen habe. Ich war so fixiert auf meinen Kinderwunsch, dass ich das hier völlig vergessen habe“, murmelte Harry, „es ist viel zu lange her, dass wir einfach nur Sex hatten, ohne Hintergedanken, ohne Zwang. Einfach nur aus Lust und Liebe.“. Sein Mann drückte ihn ein Stück von sich weg um ihn anzusehen, warme, blutrote Augen fixierten Harry bevor er sich zu ihm beugte und sanft küsste. Er musste nichts darauf sagen, seine Reaktion sagte Harry alles, was er wissen musste und so kuschelte er sich seufzend an ihn. „Das heißt aber nicht, dass wir es nicht weiter versuchen“, murmelte Voldemort plötzlich. „Natürlich nicht aber ich glaube, ihr habt alle Recht, ich kann eine Pause wirklich gut gebrauchen.“ „Gut, dass du es einsiehst. Also wirst du kein Theater mehr machen bis dein Vater wieder sein Ok gibt?“, fragte Voldemort. „Nein, werde ich nicht“, kicherte Harry. Sein Mann grollte leise, verstärkte die Umarmung und löschte jetzt endlich das Licht. „Gute Nacht, mein geliebter Lord.“ „Gute Nacht, mein kleiner Quälgeist.“ Kapitel 6: Kapitel 4 (ohne Adult) --------------------------------- Langsam wachte Severus am nächsten Morgen auf, er gähnte leise und drehte sich in der klammerartigen Umarmung, in der er sich befand, um. Sein Blick schweifte über das entspannte Gesicht von Charlie, er kannte es mittlerweile auswendig denn oft lag er wach und beobachtete den Jüngeren. Genauso oft fragte er sich was Charlie an ihm fand, mal davon abgesehen dass er keine Schönheit war und wesentlich älter als er, nein, er war in Charlies Schulzeit ein Ekel zu ihm gewesen. Eigentlich wie zu jedem anderen Schüler auch, von Harry mal abgesehen, ihn hatte er wirklich auf dem Kieker gehabt. Wie konnte er sich in ihn verlieben? Severus verstand es nicht, er würde es wohl nie verstehen und genauso wenig verstand er wirklich, warum er den Rotschopf in seinem Bett duldete? Vor allem so, die Arme eng um ihn geschlungen und normalerweise das Gesicht entweder an seiner Brust oder an seinem Rücken versteckt. Noch nie hatte Severus die Umarmung erwidert, er duldete sie lediglich. Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken und Charlie aus seinem Schlaf, die braunen Augen flogen auf und musterten ihn, nach kurzem Blinzeln, fragend. „Erwartest du jemanden?“, fragte er gähnend. „Nein aber es ist Harry. Lass mich los“, schnarrte Severus. Sofort löste Charlie die Umarmung und rutschte ein Stück zur Seite. Er reagierte immer sofort wenn Severus solche Dinge von ihm verlangte denn er wollte es sich nicht mit dem Tränkemeister verscherzen. „Was will er?“ „Das werden wir wissen wenn wir aufstehen“, sagte Severus während er sich erhob. Wie immer trug er Pyjamahose und T-Shirt, zu weniger hatte er sich nie durchringen können obwohl ihn Charlie schon nackt gesehen hatte. Dieser trug normalerweise nur eine Hose zum schlafen und erhob sich jetzt auch um dem Tränkemeister zu folgen. Dieser hatte das Schlafzimmer schon verlassen und durchquerte gerade das Wohnzimmer um seinem Sohn zu öffnen. „Guten Morgen, Dad, hab ich dich geweckt?“, strahlte Harry während er ihn umarmte. „Nein, mein Sohn, ich war bereits wach aber Charlie hast du geweckt.“ „Hast du mich wieder beobachtet?“, fragte Charlie aus dem Hintergrund. Severus zuckte mit den Schultern und wand sich wieder an Harry, „was kann ich für dich tun? Es ist noch verdammt früh.“ „Du sollst den Trank aufsetzen, mein Lord ist damit einverstanden.“ „Charlie, mach die Flammen an.“ Sofort verschwand der Rotschopf durch eine weitere Tür und kehrte kurz darauf wieder zurück. „Hast du schon gefrühstückt?“ „Nein.“ „Dann iss mit uns“, kam von Charlie, der nach einer Hauselfe rief und Frühstück für drei Personen bestellte. „Dein Mann hat dich ohne Frühstück gehen lassen?“, fragte Severus während sie sich setzten. „Er schläft noch.“ Severus hob fragend eine Augenbraue und Harry erklärte grinsend, „ich war zu nervös und habe mich hin und her gewälzt, daraufhin hat er mich rausgeschmissen und gesagt, ich soll erst wiederkommen wenn ich still halten kann.“ „Also erst mal frühstücken.“ „Dad, musst du nicht noch was in den Kessel tun?“ „Nein, die Grundmasse ist bereits fertig und muss jetzt etwa sechs Stunden kochen. Dann geht es erst weiter und bis dahin haben wir noch Zeit. Harry, erst mal wird gefrühstückt“, sagte Severus. Die Hauselfe tauchte schnell wieder auf und stellte das Gewünschte auf einem Tisch ab. „Guten Appetit“, strahlte Harry. „Dir auch.“ „Mahlzeit.“ Die nächste Zeit war nur beschäftigtes Kauen zu hören. Neville wachte auf als sich die Matratze hinter ihm senkte und sich zwei Arme vorsichtig um ihn schlangen. Sofort löste er sich aus der Umarmung und rutschte weg, Blaise folgte ihm bis er an der Bettkante lag und nicht weiter weg konnte. Wieder schlangen sich zwei Arme um ihn und drückten ihn eng an den jungen Mann hinter sich. „Warum rutscht du von mir weg?“, fragte Blaise leise. Wieder wollte sich Neville von ihm lösen doch der Halbitaliener war stärker und hielt ihn unbarmherzig umfangen. „Du hast meine Frage nicht beantwortet. Warum weichst du mir aus?“ „Aus demselben Grund warum du die Nacht scheinbar woanders verbracht hast“, gab Neville zurück. „Hä?“ „Jetzt sag schon, dass du die Trennung willst.“ Blaise seufzte leise und drehte ihn in seinen Armen um, Neville hielt die Augen fest geschlossen doch auch das konnte die Tränen nicht zurückhalten. „Warum sollte ich mich von dir trennen?“, fragte er. „Du entstammst einer Reinblüterfamilie, du brauchst einen Erben.“ „Den kann ich auch selbst gebären.“ Sofort flogen die braunen Augen auf und sahen ihn völlig verständnislos an. Blaise grinste und erklärte, „mein Schatz, ich habe die Nacht im Labor von Severus verbracht und habe mich der Schwangerschaftsuntersuchung unterzogen. Danach habe ich die restliche Nacht gebraucht um meinen Vater davon zu überzeugen, dass es das Risiko wert ist.“ „Du...?“ „Ja, ich kann schwanger werden auch wenn das Risiko höher ist als bei Harry.“ „Wieso?“ „Ich habe scheinbar einen Gendefekt in den Knochen und keiner weiß so genau wie der sich auf das Kind oder die Schwangerschaft auswirkt. Aber es ist möglich, dass ich schwanger werde“, erklärte Blaise mit einem strahlenden Lächeln. „Nein.“ „Wie nein?“ Neville war verdächtig rot geworden und Blaise fragte, „du willst doch Kinder, oder?“ Unsicheres Nicken folgte dieser Frage. „Wenn du dich nicht von mir trennen willst, ist das die einzige Möglichkeit. Ich gebe dich nicht freiwillig wieder her. Neville, ich liebe dich und für dich nehme ich dieses Risiko in kauf“, erklärte Blaise ernsthaft. „Aber...“ Neville brach ab, seine Gesichtsfarbe wurde etwas dunkler und plötzlich lachte Blaise. Er hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und grinste, „ja, ich kann nur schwanger werden wenn du mit mir schläfst, wenn du mich nimmst.“ „Ab..ber.“ „Kein Aber. Neville, du hast doch Angst vor dem Sex, hast Angst, dass ich dir weh tu also warum nicht anders rum? Das würde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“ Neville sah ihn verständnislos an und der Andere grinste etwas breiter, „wir hätten Sex und die Möglichkeit auf Kinder.“ Jetzt wurde das Rot noch eine Nuance dunkler und das Grinsen von Blaise noch breiter bevor er sich eng an ihn schmiegte. „Neville, wir haben Zeit. Lass uns nichts überstürzen und vielleicht erst mal abwarten bis Harry ein Kind entbunden hat. Dann haben Severus und Dad schon etwas Erfahrung. Solange können wir ja üben.“ Jetzt erst erwiderte Neville die Umarmung zögerlich, legte den Kopf auf seine Schulter und fragte leise, „ist das alles dein Ernst? Würdest du das wirklich machen?“ „Ja, mein Schatz, würde ich.“ „Das kann ich kaum glauben“, flüsterte Neville. „Dann geht es dir wie Harry. Er kann auch nicht glauben, dass sein Mann endlich sein Einverständnis gegeben hat.“ Jetzt kicherte Neville leise und Blaise fragte etwas überrascht, „was ist los?“ „Stell dir den Dunklen Lord mit einem Baby auf dem Arm vor oder wie er ein Schlaflied singt“, sagte Neville. Es dauerte einen Moment bis Blaise reagiert und zwar mit lautem Gelächter. Schnell fiel Neville mit ein und so löste sich die Anspannung erst mal. In den nächsten Wochen zogen immer mehr Anhänger Harrys und auch Voldemorts nach Riddle-Manor. Teilweise weil sie keine andere Möglichkeit hatten aber bei den Jüngeren hauptsächlich aus dem Grund weil sie bei Harry sein wollten. Hermine zog bei ihnen ein, nachdem Voldemort ihre Eltern kurzerhand nach Brasilien verfrachtet hatte. Ron freute sich darüber so sehr, dass er auch nach Riddle-Manor zog, vor allem aber weil er im Fuchsbau keine ruhige Minute mehr hatte. Auch einige ehemalige Mitschüler aus den anderen drei Häusern zogen mit in den Flügel für Harrys Anhänger ein, bald war er voll und musste per Zauber erweitert werden. Die Werwölfe kamen in der dritten Woche an, Fenrir hatte ein anderes Rudel nach Hogwarts geschickt und sein Eigenes quartierte sich in den Ländereien um Riddle-Manor ein. Der Grund dafür war schnell gefunden, Remus wollte bei seinem Welpen sein und so hatte der Alpha ihm diesen Wunsch erfüllt. Genau dieser Welpe stieg gerade die steinerne Treppe runter und starrte auf die Wellen. Remus, der ihn eigentlich im Manor besuchen wollte und draußen seine Witterung aufgenommen hatte, folgte ihm. „Hey Welpe, was machst du denn so alleine hier?“ Harry drehte sich langsam zu ihm um, Remus zog scharf die Luft ein als er die verheulten Augen und den todtraurigen Gesichtsausdruck sah. Sofort war der Werwolf bei ihm und nahm ihn in die Arme, schluchzend klammerte sich Harry an ihn. „Was ist los, mein Kleiner?“ „Es hat nicht geklappt“, schluchzte Harry laut. Schweigend strich ihm Remus über den Rücken und den Nacken und schnurrte leise und beruhigend. „Was hat dein Mann dazu gesagt?“, fragte er irgendwann. „Er hat gesagt, dass es beim nächsten Mal klappt, oder beim Übernächsten. Er macht mir keine Vorwürfe oder sonstiges“, schluchzte Harry. „Warum bist du dann so aufgelöst?“ „Ich hatte so gehofft, Remus, ich will unbedingt Kinder.“ „Du hast doch noch Zeit. Kleiner, du bist neunzehn, du hast noch viele Jahre Zeit um Kinder zu bekommen. Dein Mann lässt dir diese Zeit und steht hinter dir“, sagte Remus schnurrend. Harry nickte an seiner Brust als er plötzlich stutzte und aufsah. „Seit wann kannst du schnurren?“, fragte er. „Ich lerne von meinem Welpen und es beruhigt einen gewissen Alpha.“ „Du lässt ihn immer noch nicht an dich ran?“, fragte Harry grinsend. „Naja, wir schlafen in einem Bett, das fast nackt, aber nein, ich lasse ihn nicht ran“, erklärte Remus verdächtig rot um die Nasenspitze. „Darf ich dich fragen, warum nicht?“ „Weil ich schlicht und einfach nicht schwul bin. Mich erregt der Gedanke an einen anderen Mann nicht und ich kann mir einfach nicht vorstellen mit ihm zu schlafen, egal wie rum.“ „Egal wie rum?“ „Ja, Fenrir hat mir auch das angeboten aber es geht nicht, ich kann es einfach nicht“, seufzte Remus. Er klang beinah wehmütig und so fragte Harry, „willst du es?“ „Manchmal wünschte ich mir, dass es ginge. Er gibt sich wirklich extreme Mühe und hätte es verdient.“ „Ein Liebestrank?“ „Wie meinen?“, fragte der Werwolf. „Naja, wenn du einen Liebestrank nimmst, einen, der deine Hemmungen abbaut und dann mit ihm schläfst. Vielleicht gefällt es dir ja doch und wenn nicht, musst du es ja nicht wiederholen.“ „Meinst du, dass das ihm gegenüber fair wäre?“ „Frag ihn. Mehr als nein sagen, kann er nicht. Remi, ich glaube schon, dass du ihn so weit magst um mit ihm zu schlafen aber dein eigener Kopf steht dir im Weg. Vielleicht solltest du ihn mal ausschalten“, grinste Harry. Der Werwolf sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, lächelte aber dann und wuschelte ihm durch die Haare. „Du kannst ja doch noch lächeln. Ich lass es mir durch den Kopf gehen. Aber jetzt erst mal zu deinem Problem, wann kannst du es das nächste Mal probieren?“, fragte Remus. „In sechs Wochen. Ich kann den Trank nur alle zwei Monate nehmen und habe ihn vor zwei Wochen genommen. Dad hat gesagt, dass es bis zu zwei Wochen dauern kann bis er ein Ergebnis diagnostizieren kann und das war heute“, erklärte Harry. „Nun, dann hast du jetzt sechs Wochen Zeit um deinem Mann auf die Nerven zu fallen und eventuell schon mal ein Kinderzimmer einzurichten.“ „Das muss ich nicht mehr, das ist schon fertig.“ „Der Dunkle Lord hat ein Kinderzimmer eingerichtet?“, fragte Remus schmunzelnd. „Nein, er hat Zissa dazu verdonnert und es ist großartig geworden. Remi, soll ich mal mit meinem Dad reden?“ „Nein, ich will erst mit Fenrir reden. Wenn er zusagt, kann ich immer noch zu Severus gehen“, sagte Remus. Der Jüngere nickte und drehte sich in seinen Armen um, sein Blick schweifte über das dunkelblaue Meer. Plötzlich fragte er, „kommst du mit schwimmen?“ „Jetzt?“ „Ja, warum nicht? Es ist Hochsommer.“ „Na dann ab ins Wasser“, lachte Remus. Er gab dem Jüngeren einen Schubs, der ihn im Sand ein Stück vorwärts stolpern ließ und zog sich dann bis auf die Unterhose aus. Harry folgte seinem Beispiel und wenige Momente später waren sie ihm Meer, eine Wasserschlacht entwickelte sich zwischen ihnen, die nicht unbemerkt blieb. Rote Augen lagen auf den zwei Spielenden bis ein leises Räuspern den Dunklen Lord aus seinen Beobachtungen riss. Langsam drehte er sich zu dem zweiten Mann im Raum um, der ihn aus schwarzen Augen etwas besorgt musterte. Er hielt eine Rolle Pergament in den Händen doch Voldemort wusste was darauf stand, es war das Untersuchungsergebnis von heute. Da er das Ergebnis bereits kannte, verlangte er nicht nach dem Pergament. „Ihr wisst es also schon“, stellte Severus fest. „Ja, Harry war bereits hier.“ „Und?“ „Was und, Giftmischer? Glaubst du, ich hätte ihn zurecht gestaucht weil er es nicht schafft hat, schwanger zu werden? Dass ich ihm Vorwürfe gemacht habe?“, knurrte Voldemort. Zu seiner maßlosen Überraschung nickte Severus nur. Er starrte ihn etwas fassungslos an und fragte, „das glaubst du nicht wirklich, oder?“ „Euer Verhalten in der Vergangenheit hat nicht gerade von eurem Verständnis gezeugt und ihr seit kein Mensch, der Rückschläge gut wegsteckt“, erklärte Severus völlig ernst. „Und deswegen mache ich meinem geliebten Mann, der sowieso schon am Boden zerstört ist weil es nicht geklappt hat, noch Vorwürfe?“, fragte Voldemort nochmal nach, er klang wirklich fassungslos. „Ja, mein Lord.“ Dieser seufzte tief und schüttelte leicht den Kopf, „nein, habe ich nicht. Ich würde ihm deswegen nie Vorwürfe machen. Giftmischer, ich bin gelinde gesagt etwas enttäuscht, dass du, in Bezug auf meinen Mann, immer noch so eine Meinung von mir hast.“ „Ich habe mein Kind gesehen als ich ihm das Ergebnis mitgeteilt habe und sein Gesichtsausdruck als ihm einfiel, dass er es euch noch sagen muss. Er hat so viele Hoffnungen in den Trank gesteckt“, erklärte Severus. „Sowohl du wie auch Devon habt ihm erklärt, dass es nicht beim ersten Mal klappen muss.“ „Mein Lord, seit ihr immer noch so verständnisvoll wenn es nicht das erste Mal, sondern vielleicht das Fünfte, oder das zehnte Mal war und es immer noch nicht funktioniert hat?“, fragte Severus. „Selbst wenn es in zehn Jahren noch nicht geklappt hat.“ „Seit ihr sicher?“ „Ja, Severus, bin ich. Ich liebe Harry, genauso wie du und ich will, ebenfalls wie du, nur sein Bestes. Wir haben alle versucht ihn von diesem Gedanken abzubringen, ihn vor dieser möglichen Enttäuschung zu bewahren und es hat nicht funktioniert, er hat seinen Starrkopf durchgesetzt. Ich kann jetzt nicht mehr tun als hinter ihm zu stehen“, erklärte Voldemort. „Wollt ihr das gesamte Ergebnis noch sehen?“, fragte Severus. „Steht da was drin etwas, was mir mein Mann noch nicht gesagt hat?“ „Vermutlich nicht.“ „Dann leg ihn zu den Akten. Sollte es irgendeine Ungereimtheit geben, will ich das wissen“, knurrte Voldemort. Severus nickte nur und legte dann den Kopf fragend schief. „Du kannst gehen.“ „Sehr wohl, mein Lord.“ Während sich Severus leicht verbeugte und ging, drehte sich Voldemort wieder zum Fenster um. Doch das Meer war leer, sein Mann und der Werwolf hatte das Wasser verlassen. Severus kehrte erst spät in der Nacht in seine Gemächer zurück, er war noch spazieren gewesen denn das todtraurige Gesicht seines Sohnes verfolgte ihn. Es hatte ihn selbst enttäuscht als er ihm das Ergebnis mitteilen musste aber er konnte ihn ja schlecht anlügen. Seine Räume waren dunkel und doch spürte er, dass er nicht alleine war. Seit die Sommerferien angefangen hatten und er hier eingezogen war, war auch Charlie hier. Langsam und leise betrat er das Schlafzimmer, die dunkle Gestalt des Rotschopfes war gut im Bett auszumachen und die ruhige, gleichmäßige Atmung zeigte, dass er tief und fest schlief. Severus lehnte sich an den Bettpfosten, der den schwarzen Betthimmel trug, und beobachtete den Jüngeren nachdenklich. Was bedeutete der Rotschopf ihm? Denn irgendetwas musste er ihm bedeuten denn sonst würde er ihn nicht in seinem Bett dulden. Hm, wenn er so direkt darüber nachdachte, war Charlie überhaupt der Erste, den er freiwillig in sein Bett gelassen hatte. Seine Unschuld hatte er mit siebzehn an den Dunklen Lord verloren und danach hatte er sich nie nach körperlicher Nähe gesehnt, zu gravierend waren die Erlebnisse in Voldemorts Schlafzimmer gewesen. Und jetzt? Jetzt lag ein knapp zwölf Jahre jüngerer Mann in seinem Bett, wahrscheinlich wieder nur mit Pyjamahose begleitet und hatte wahrscheinlich auf ihn warten wollen. Ein junger Mann, der ihm immer wieder versicherte, dass er ihn wollte, dass er eine Beziehung mit ihm wollte und zwar mit allem drum und dran. Charlie hatte auch schnell klar gemacht, dass er den passiven Part übernehmen wollte aber dennoch war es Severus bis jetzt nicht möglich gewesen, sich auf ihn einzulassen. Gut, sie lebten zusammen, schliefen in einem Bett und er duldete auch die körperliche Nähe aber er erwiderte sie nur. Noch nie hatte er den Rotschopf freiwillig umarmt. Immer war die Initiative von Charlie ausgegangen und er hatte die Nähe lediglich erwidert und in diesem Moment fragte er sich, wieso? Warum versuchte er es nicht einfach? Wenn es nicht funktionierte, könnte er es immer noch einstellen, oder? Doch würde Charlie das verstehen? Nun, er würde es nicht erfahren wenn er weiter hier am Bettpfosten lehnte. Mit einem leisen Seufzen stieß er sich vom Pfosten ab, umrundete das Bett und legte die schwere Robe ab, die er seit er denken konnte, trug. Langsam und vorsichtig, um Charlie nicht zu wecken, rutschte er hinter ihm unter die Decken. Er zögerte noch einen Moment bevor er langsam einen Arm um seine Taille schlängelte. Charlie regte sich leicht und kuschelte sich an seine Brust, Severus starrte den roten Haarschopf einen Moment an bevor er sich entspannte. Es war ungewohnt den Jüngeren im Arm zu halten aber nach ein paar Momente musste er sich eingestehen, dass es sich gar nicht mal so schlecht anfühlte. Dennoch brauchte er lange bis er einschlief. Charlie blinzelte in die Helligkeit des Zimmers, magische Fenster spiegelten den Sonnenstand draußen wieder. Er musste noch schlafen denn er hatte einen wunderbaren Traum. Anders konnte er sich den warmen Arm, der um seine Taille lag, nicht erklären. Er blinzelte etwas stärker, versuchte wach zu werden doch es änderte nichts an dem Arm. Der lag noch immer schwer um seinen Körper. Mit einem zufriedenen Seufzen schmiegte er sich an den Tränkemeister, der sich sofort regte und knurrte, „halt still, Wiesel.“ „Guten Morgen, meine geliebte Fledermaus“, schnurrte Charlie sofort. Ein leises Knurren ertönte, der Arm blieb aber wo er war. „Womit habe ich das denn verdient?“, fragte Charlie irgendwann. „Mir war danach“, war die ausweichende Antwort doch Charlie kannte den Tränkemeister schon lange und gut genug. Er tat nichts nur weil ihm gerade danach war, Severus war ein sehr logisch denkender Mensch und dachte immer erst nach bevor er handelte. Wahrscheinlich hatte er irgendwo hier im Raum gestanden, ihn beobachtet und überlegt. Charlie kicherte leise bei dem Gedanken und auf die Nachfrage von Severus meinte er, „ich freue mich nur. Sag mal, wie ging es gestern Harry?“ „Geht so. Er war bei seinem Mann, der ihm anscheinend sehr gut zugeredet hat und dann war er am Meer und hat mit Remus im Wasser gespielt“, murrte Severus. „Du klingst nicht begeistert.“ „Doch, ich erinnere mich nur an das Gespräch mit Voldemort. Er war wirklich enttäuscht weil ich dachte, dass er Harry Vorwürfe machen würde. Schon seltsam.“ „Meinst du, es klappt?“ „Ja, ich bin mir sogar sicher. Die Frage ist nur, wann und ob Harry das lange durchhält. Jede weitere Enttäuschung nagt an seinem Selbstbewusstsein“, gähnte Severus während er ihn noch etwas näher an sich zog. Eine Tatsache, die der Tränkemeister bewusst nicht mitbekam und die Charlie nur genoss. „Kann es eigentlich auch am Dunklen Lord liegen?“, fragte Charlie. Severus schnaubte und fragte, „willst du den Dunklen Lord fragen ob er dir eine Spermaprobe gibt damit wir sie untersuchen können?“ „Nein.“ „Siehst du, ich auch nicht. Sollte es die nächsten drei Mal nicht klappen, werden wir diesen Gedanken weiter verfolgen. Wollen wir langsam aufstehen?“, fragte Severus. „Nein.“ „Warum habe ich mir das schon gedacht?“ Charlie antwortete nicht sondern drehte sich vorsichtig um. Severus hatte die Augen geschlossen, sein Gesicht war absolut entspannt, genau wie sein Körper, scheinbar fühlte er sich gerade sehr wohl. Langsam schlängelte Charlie einen Arm um ihn, er behielt den Tränkemeister genau im Auge doch dieser blieb entspannt. „Bist du wirklich Severus Snape?“, fragte Charlie leise. „Soll ich aufstehen?“, fragte Severus zurück ohne die Augen zu öffnen. „Nein, natürlich nicht. Ich wundere mich nur“, flüsterte Charlie. Severus schnaubte leise und öffnete schließlich doch die Augen, tiefschwarz und ohne jegliche Emotionen. Er war ein Meister darin seine Gedanken und Gefühle zu verstecken und das würde sich wohl nie ändern, er war schlicht und einfach kein Mensch, der nach außen sehr emotional war. Doch Charlie kannte ihn mittlerweile besser als jeder andere Mensch, er kannte jede noch so kleine Gefühlsregung, jedes winzige Funkeln in den schwarzen Augen, einfach alles, was jedem Anderen entgangen wäre. Jetzt gerade erkannte er den warmen Schimmer in dem tiefen Schwarz und er gab sich damit zufrieden, sehr viel mehr konnte er im Moment eh nicht erwarten. Zumal es schon mehr war als er sich am Anfang vorgestellt hatte. Mit einem Seufzer schmiegte er sich an den Tränkemeister, barg das Gesicht an seiner Brust und brummte zufrieden. Er spürte wie sich die Hand auf seinem Rücken leicht bewegte, sanft über seine Haut fuhr. Charlie verspannte sich kurz, er wollte schon wieder aufsehen, entschied sich aber dann dagegen, er genoss diese ungewohnte Zärtlichkeiten auch wenn er sie sich nicht erklären konnte. Langsam entspannte er sich, die langen, schlanken Finger fuhren gerade seinen Nacken hoch und gruben sich in seine Haare. „Ich träume wahrscheinlich noch“, nuschelte er gegen das schwarze T-Shirt. „Nein, du bist hellwach.“ „Aber ich muss träumen.“ „Warum?“ Die geflüsterte Antwort konnte Severus nicht verstehen, sodass er nachfragte, „wie bitte? Red gefälligst deutlicher.“ „Vergiss es einfach.“ „Wieso? Wiesel, sprich oder ich stehe sofort auf.“ „Ich muss träumen weil das hier einfach zu schön ist um wahr zu sein“, sagte Charlie. „Wieso?“ „Severus, du hast mich noch nie so zärtlich behandelt, was ist los mit dir?“, fragte der Rotschopf. Sofort hielt die streichelnde Hand inne, Charlie sah auf und erkannte, zu seiner extremen Überraschung, Unsicherheit in Severus' Gesicht. „Gefällt es dir nicht?“, fragte der Tränkemeister leise. „Doch, sehr sogar. Es ist nur so ungewöhnlich, sonst muss ich dich förmlich zu deinem Glück zwingen.“ „Vielleicht habe ich ja darüber nachgedacht und habe beschlossen, dir eine echte Chance zu geben“, sinnierte Severus. „Echte Chance?“, fragte Charlie nach. Severus nickte, seine Hand nahm ihre Streicheleinheiten wieder auf. „Wie genau meinst du das?“ „Bist du so schwer von Begriff wie deine Geschwister oder tust du nur so?“, schnarrte Severus. „Ich möchte nur nichts falsch machen oder mir falsche Hoffnungen machen“, sagte Charlie gegen seine Brust. Er spürte wie der Tränkemeister tief durchatmete bevor er langsam sagte, „eine echte Chance im Bezug auf eine Beziehung.“ Es herrschte eine Zeitlang Stille bis Charlie sich langsam bewegte und ihn ansah, der Tränkemeister hatte die Augen wieder geschlossen. „Du scheinst von dieser Idee nicht sehr angetan zu sein“, murmelte Severus. „Ich träume immer noch.“ „Nein, Wiesel, tust du nicht. Es ist mein Ernst. Aber scheinbar habe ich deine Absichten die ganze Zeit falsch eingeschätzt.“ „Bist du wahnsinnig? Das ist alles, was ich mir je gewünscht habe aber ich kann es kaum glauben. Bist du dir wirklich sicher? Eine richtige Beziehung, mit allen drum und dran?“, fragte Charlie. Diesmal dauerte es einen Moment bis Severus antwortete, „ja, eine richtige Beziehung aber das drum und dran kann etwas dauern. Ich brauche Zeit um mich daran zu gewöhnen.“ „Du hast alle Zeit der Welt. Also sind wir wirklich zusammen?“ Severus seufzte leise, seine Hand fuhr zum schwarzen Halsband und löste es. „Ja, sind wir“, sagte er während er das Halsband von seinem Hals zog und einfach hinter ihm vom Bett warf. Charlie starrte ihn geschockt an, er fühlte sich irgendwie nackt ohne das Halsband. „Alles in Ordnung?“, fragte Severus. „Ja, es ist nur ein ungewohntes Gefühl, ich trage das Halsband schließlich schon seit über zwei Jahren.“ „Willst du lieber weiter mein Sklave bleiben?“ „Nein!“ „Dann brauchst du es also nicht mehr. Und jetzt aufstehen.“ „Warum? Ich liege hier gut“, schnurrte Charlie während er sich enger an ihn kuschelte. Severus seufzte leise und löste sich von ihm, was dem Rotschopf ein enttäuschtes Murren entlockte. „Ich habe Hunger und ich will nach Harry sehen“, knurrte Severus während er aufstand und sich streckte, „willst du mitkommen?“ Charlie überlegte kurz, schüttelte aber dann den Kopf und kuschelte sich dann wieder tiefer in die Kissen. „Ich bleibe liegen.“ „Tu das. Ich komme wieder wenn ich bei Harry war.“ „Wieder ins Bett?“, fragte Charlie grinsend. Er erntete damit einen Du-bist-gleich-tot-Blick bevor Severus schnarrte, „träum weiter.“ Charlie sah ihn etwas enttäuscht an, zuckte aber dann die Schultern und beobachtete wie der Tränkemeister den Raum verließ und im Bad verschwand. Schließlich ließ er sich in die Kissen zurücksinken, er wollte noch nicht aufstehen und da für heute nichts besonderes anstand, konnte er auch noch etwas im Bett liegen bleiben. Wenig später kam Severus aus dem Bad wieder, warf ihm nochmal einen fragenden Blick zu. Doch als Charlie demonstrativ die Augen schloss, verließ er das Schlafzimmer und kurz darauf die Kellergemächer. Sechs Monate später hing eine dunkle Wolke über Riddle-Manor. Der Trank hatte wieder nicht funktioniert und Harry war am Ende seiner geistigen Kräfte. Er quälte sich mit Selbstvorwürfen und der Ansicht, dass sein Mann enttäuscht von ihm war. Dass das nicht stimmte, wollte Harry gar nicht hören. Voldemort versuchte alles um seinen Mann aufzumuntern doch er schien gegen eine Wand zu reden, Harry wollte das alles nicht hören. Er verkroch sich in der Parkanlage des Manors, meistens begleitet von Remus oder sogar Fenrir. Die zwei Werwölfe versuchten ihn aufzumuntern doch auch sie scheiterten und wenn es Harry zu viel wurde, mussten sie sich vor seinen Flüchen in Sicherheit bringen. Alles in allem war es eine sehr schwere Zeit für die Bewohner von Riddle-Manor. Das quietschende Jaulen eines Werwolfes hallte über das Gelände, Voldemort sah von seinen Unterlagen auf und erhob sich dann. Schweigend ging er zum Fenster und sah hinaus, er konnte seinen Gefährten spüren und was er spürte, gefiel ihm nicht. Egal was er auch tat oder sagte, sein junger Gefährte machte sich Vorwürfe und glaubte, dass er enttäuscht war. Doch das war Blödsinn, Voldemort machte sich Sorgen um den Jüngeren. Ein Klopfen riss ihn aus seinen trübsinnigen Gedanken. „Herein“, sagte er abwesend. „Mein Lord, ihr habt mich gerufen“, schnarrte Severus während er eintrat. „Ja, habe ich. Wie sind die Ergebnisse der allgemeinen Untersuchungen?“, fragte Voldemort ohne sich umzudrehen. „Genau wie am Anfang, körperlich und magisch steht einer Schwangerschaft nichts im Wege. Er hat ein paar Pfund zugenommen, genau wie Devon verlangt hatte.“ „Wieso klappt es dann nicht?“ „Das weiß ich nicht, mein Lord. Selbst Adrian kann es sich nicht erklären“, sagte Severus. Der Dunkle Lord drehte sich plötzlich zu ihm um und war mit ein paar Schritten bei ihm. „Ich will, dass du mich untersuchst“, knurrte er. „Mein Lord?“ Verwirrt sah der Tränkemeister seinen Lord an und dieser erklärte, „zu einer Schwangerschaft gehören Zwei und da es bei ihm scheinbar keinen vernünftigen Grund gibt warum er nicht schwanger wird, kann es auch an mir liegen. Ich will, dass du eine umfassende Untersuchung vorbereitest. Ich will wissen ob ich Kinder zeugen kann.“ Severus schluckte leicht, er wollte diese Aufgabe nicht und überlegte fieberhaft wie er sie unbeschadet ablehnen konnte doch er kam zu keinem Ergebnis. Voldemort sah den Kampf auf seinem Gesicht und er wusste auch warum, denn wie sollte der Tränkemeister ihm vielleicht erklären, dass er keine Kinder zeugen kann. „Du hast keinerlei negative Auswirkungen zu erwarten aber ich will ein eindeutiges Ergebnis. Was brauchst du alles und bis wann?“, fragte Voldemort. Severus schluckte nochmal hart, nickte aber dann und überlegte einen Moment bevor er sagte, „ich brauche eigentlich nicht viel. Die körperliche Untersuchung wird mit einem Zauber durchgeführt, die Magische durch einen Trank, den kann ich bis heute Abend brauen. Ihr könnt heute Abend in mein Labor kommen, dann kann ich die Untersuchungen durchführen. Ich bräuchte allerdings noch eine Spermaprobe.“ „Bringe ich heute Abend mit. Acht Uhr?“ Severus nickte und fragte, „wollt ihr Harry davon unterrichten?“ „Nein, nicht bevor ich das Ergebnis habe und Severus, du wirst auch den Mund halten, verstanden?“ „Natürlich, mein Lord. Ich werde alles vorbereiten.“ Damit verbeugte sich der Tränkemeister und ging, seinen Lord mit seinen eigenen düsteren Gedanken zurücklassend. „Du sollst was?“ „Ich wiederhole mich nicht gerne. Charlie, du hast mich auch beim ersten Mal schon verstanden“, gab Severus abwesend zurück. Er zerteilte gerade eine weitere Knolle um sie kurz darauf in den Trank zu werfen. „Was ist wenn das Ergebnis negativ ist? Wenn er wirklich keine Kinder zeugen kann?“, fragte Charlie während er nach einem Messer griff und ihm half. „Dann muss er es akzeptieren. Ich kann es nicht ändern, ich kann nur die Untersuchungen durchführen.“ „Das wird ein langer Abend“, seufzte Charlie und Severus musste ihm insgeheim zustimmen. Punkt acht öffnete sich die Tür zu Severus' Labor und der Dunkle Lord trat ein. Er wurde bereits erwartet doch irgendetwas irritierte ihn beim Anblick des Rotschopfes. Es dauerte nur einen Moment bis er wusste, was es war. „Wieso trägt dein Haustier sein Halsband nicht mehr?“, schnarrte er. „Weil mein Partner das nicht nötig hat“, gab Severus trocken zurück bevor er auf eine Liege deutete, „legt euch bitte hin.“ „Partner?“ „Ja, Partner. Kein gebundener Gefährte.“ „Willst du das noch durchführen?“, fragte Voldemort. Charlie horchte interessiert auf doch Severus verzog keine Miene sondern deutete nochmal auf die Liege, „legt euch bitte hin und mein Privatleben geht euch nichts an.“ Der Dunkle Lord sah ihn überrascht an, legte sich aber dann auf die Liege während Severus eine Phiole rausholte. „Trinkt das hier. Ich spreche dann den Zauber, der euren allgemeinen Gesundheitszustand analysiert und zum Schluss auch eure magischen Voraussetzungen. Das wird etwa eine Stunde dauern, in dieser Zeit würde ich gerne die Spermaprobe untersuchen, die ihr mitbringen wolltet“, sagte Severus völlig tonlos, nichts deutete darauf hin wie unangenehm ihm diese Situation war. Voldemort nahm ihm die Phiole ab, trank sie aus und gab sie ihm dann zurück, gemeinsam mit einer weiteren Phiole, die er aus seiner Tasche holte. Severus steckte beide Phiolen ein und zog den Zauberstab, „existimatio soma.“ Der Zauber legte sich über Voldemort, sofort erwachte die verzauberte Feder, die Charlie raus gelegt hatte, zum Leben und begann über das Pergament zu kratzen. „Charlie wird hier bleiben falls ihr etwas benötigt, ich bin nebenan.“ Als Voldemort nickte, verschwand Severus ins Nebenzimmer. „Du hast es also geschafft“, stellte Voldemort fest. „Nein, noch nicht.“ Charlie ließ einen Sessel ran schweben und setzte sich neben den Dunklen Lord. „Er hat dich als seinen Partner bezeichnet.“ „Aber nicht als Gefährten und das will ich. Ich will ihn, ich will an seiner Seite sein und eine richtige Beziehung führen, mit allem drum und dran.“ Voldemort hob eine imaginäre Augenbraue doch als Charlie daraufhin leicht rot wurde, konnte er sich denken wo und bei was der Tränkemeister ihn noch abwies. Er erinnerte sich auch gut daran, warum das so war, es war seine eigene Schuld. Charlie schien seine Gedanken nachzuvollziehen denn er lächelte plötzlich und meinte, „ich knack ihn schon noch.“ „Sicher? Severus war noch nie ein einfacher Mensch.“ „Ihr auch nicht, mein Lord und jetzt seit ihr glücklich verheiratet.“ „Glücklich? Mein Gefährte macht sich schreckliche Selbstvorwürfe und geißelt sich selbst“, knurrte Voldemort. Charlie sah ihn mitleidig an bevor er vorsichtig fragte, „was wenn es nicht an ihm liegt?“ Er befürchtete schon, dass er zu weit gegangen war als die roten Augen immer heller und kälter wurden doch schließlich knurrte der Dunkle Lord, „dann muss ich es mir und meinem Mann eingestehen und wir müssen einen anderen Weg finden um Kinder zu kriegen.“ „Euer Ernst?“ „Ja, mein voller Ernst. Mein Mann wünscht sich Kinder und ich werde ihm diesen Wunsch irgendwie erfüllen aber erst mal will ich das Ergebnis haben“, sagte Voldemort. Es missfiel ihm hier zu liegen und einfach nichts tun zu können. „Kann ich euch etwas bringen?“, fragte Charlie schließlich. „Nein. Musst du nicht dem Giftpanscher helfen?“ „Nein, dann hätte er etwas gesagt.“ „Hm.“ Danach breitete sich Schweigen zwischen ihnen aus. Severus tauchte eine Stunde später wieder auf, ein Pergament in den Händen und einen absolut nichts sagenden Ausdruck auf dem Gesicht. Er griff schweigend nach dem Pergament mit den Untersuchungsergebnissen und lass sie sich durch. Voldemort setzte sich auf, ließ die Beine sehr unlordhaft über den Rand der Liege baumeln und sah ihn auffordernd an. Als der Tränkemeister auch nach mehreren Minuten noch nichts gesagt hatte, knurrte er, „jetzt sag schon was.“ „Darf ich die Ergebnisse erst mal auswerten?“ „Beeil dich ein bisschen“, knurrte Voldemort. „Unter Druck arbeite ich auch nicht schneller.“ „Sonst hat das immer funktioniert.“ Severus sah auf, ein kaltes, feines Grinsen lag auf Voldemorts Gesicht. „Das hat sich geändert, werter Schwiegersohn“, gab Severus kalt zurück. „Jetzt arbeite schon weiter.“ Der Tränkemeister wand sich wieder den Pergamenten zu bevor er sich mit einem tiefen Seufzer in einen Sessel fallen ließ. „Sprich schon!“, fauchte Voldemort. Auch Charlie wurde immer nervöser als Severus den Blick hob und den Dunklen Lord fixierte. „Ich habe hier alle Ergebnisse. Es wird euch nicht wundern, dass ihr in ausgezeichneter körperlicher Verfassung seit. Eure Magie ist stark und gleichmäßig und auch die Spermaprobe ist hervorragend. Weder von der körperlichen noch von der magischen Seite gibt es, von meiner Seite aus, Einwände, dass ihr Kinder zeugen könnt“, sagte Severus schließlich. „Wieso klappt es dann nicht?“, fragte Voldemort beherrscht. „Das weiß ich nicht. Ihr seit Beide gesund, eure Magie ist verbunden, es gibt keinen logischen Grund warum mein Sohn nicht schwanger wird.“ Voldemort sah ihn lange an bevor er fast schüchtern fragte, „kann ich Kinder bekommen?“ Charlie keuchte leise doch Severus, der mit einer solchen Frage fast gerechnet hatte, schüttelte den Kopf, „nein, mein Lord. Der Dominanztrank verhindert das. Kein dominantes, magisches Wesen kann schwanger werden. Zumal das Harry auch so nicht machen würde.“ „Also fällt diese Möglichkeit weg. Severus, warum funktioniert es nicht?“ „Ich weiß es nicht.“ „Ich hätte eine Vermutung“, mischte sich Charlie leise ein. Beide Männer sahen ihn an, unter dem Blick der roten Augen fühlte er sich unwohl doch als Voldemort ihm einen auffordernden Blick zuwarf, sagte er vorsichtig, „vielleicht hat es keine körperlichen sondern geistige Gründe.“ „Erkläre.“ „Harry will um alles in der Welt schwanger werden, vielleicht steigert er sich ja zu sehr hinein und zumal macht ihn ihn jeder Rückschlag noch weiter runter“, erklärte Charlie, „es könnte doch sein, dass dieser Stress der Grund dafür ist, dass er nicht schwanger wird. Wir wissen nicht wie sich der Dominanztrank mit dem Schwangerschaftstrank verträgt, diese Konstellation ist einzigartig und keiner weiß so genau, was in ihm vorgeht.“ „Wäre das möglich?“, wandte sich Voldemort an Severus, der nachdenklich den Rotschopf ansah und schließlich zögerlich nickte. „Das wäre möglich.“ „Aber einen Beweis hast du dafür nicht.“ „Nein, mein Lord, habe ich nicht. Aber es wäre eine Erklärung warum ihr es seit sechs Monaten versucht und es trotzdem nicht klappt“, sagte Severus. „Wie ändern wir das?“, knurrte Voldemort. „Wir könnten mit ihm reden, ich versuchen zu erklären, dass er sich weniger Stress machen soll aber ich glaube nicht, dass das funktioniert. Wir könnten auch Beruhigungstränke und -sprüche in Betracht ziehen“, sinnierte Severus. Sein Lord sah ihn skeptisch an doch bevor er etwas sagen konnte, schüttelte Charlie den Kopf und fragte, „habt ihr nie jemanden einen Streich gespielt?“ „Bitte?“ „Wiesel, erklär dich.“ Der Rotschopf seufzte tief und sagte, „wir verarschen ihn einfach. Severus, du erzählst ihm, dass er ein paar Monate mit dem Trank aussetzen muss. Irgendwelche Stoffe bauen sich nicht gleichmäßig ab und deswegen muss er warten, kann es aber bald wieder probieren. Ihr, mein Lord, mogelt ihm den Trank einfach unter. Ohne sein Wissen. Natürlich sollte etwas Zeit zwischen Severus' Verbot und diesem Versuch vergangen sein, damit er sich wieder beruhigen kann. Ich glaube, wenn er sich nicht mehr solchen Stress macht, wird es klappen.“ Severus starrte ihn einfach nur fassungslos an während Voldemort diesen Vorschlag überdachte. Ein feines Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus bevor er nickte, „gute Idee. Einen Versuch ist es wert. Severus, wann ist der nächste Termin?“ „In vier Wochen. Ich muss ihn allerdings vorher nochmal untersuchen“, erklärte Severus. Voldemort nickte sofort und sagte, „ich informiere ihn darüber. Ihr haltet den Mund über meine Untersuchung.“ Damit erhob er sich und verließ den Keller. „Woher hattest du diese Idee?“, fragte Severus. Charlie lachte und meinte, „weißt du eigentlich wie oft ich oder einer meiner Brüder unbeabsichtigt einen Trank von den Zwillingen getrunken haben? Es war immer wieder faszinierend wie sie es geschafft haben uns diese Tränke unterzujubeln.“ „Daher also diese Idee. Meinst du wirklich, es klappt?“ „Keine Ahnung aber so kann es ja nicht weiter gehen. Beide sind gesund, du braust den Trank exakt nach Anweisung und ich gehe davon aus, dass sie es in den entsprechenden Nächten auch oft genug miteinander treiben also muss es einen anderen Grund haben. Vor allem, was können sie verlieren?“, fragte Charlie. „Nichts.“ „Eben. Sag mal, wollen wir ins Bett, es ist verdammt spät.“ Severus nickte nur und während sie ins Schlafzimmer gingen, überlegte er schon, was er seinem Sohn erzählen sollte um ihn nicht zu sehr aufzuregen. Er war so in Gedanken, dass er regelrecht auf schreckte als Charlie mit der Hand vor seinem Gesicht rum wedelte. „Hallo, Erde an Fledermaus. Willst du in deinen Sachen schlafen?“, grinste der Rotschopf. „Nein, natürlich nicht. Ich war in Gedanken.“ „Das habe ich gemerkt. Komm ins Bett und überleg morgen weiter.“ Severus schnaubte leise, zog sich aber dann um und rutschte mit zu Charlie ins Bett. Sofort klebte der Rotschopf an ihm, schlang die Arme um ihn und kuschelte sich an ihn, Severus erwiderte die Umarmung etwas zögerlich. „Was ist los?“, fragte Charlie sofort. Der Tränkemeister griff nach seinem rechten Handgelenk und hielt es hoch. „Warum trägst du es noch?“, fragte er mit einem Blick auf das Lederband. Es war das Halsband, welches er doppelt um das Handgelenk geschlungen hatte, die schwarzen Edelsteine glitzerten ins Licht. „Mir gefällt es und ich fühle mich irgendwie nackig ohne es. Stört es dich?“ „Es deine Sache.“ „Nein, wir sind zusammen also ist es unsere Sache, oder?“, fragte Charlie etwas unsicher. Severus brummte leise, strich mit den Fingern über das Band und schnarrte, „wenn du es tragen willst, tu es. Mich stört es nicht. Aber trag es bitte nicht als Halsband. Du bist kein Sklave mehr.“ „Nein, bin ich nicht“, schnurrte Charlie. Er kuschelte sich enger an seinen Partner, der ihm einen kurzen Kuss auf die roten Haare drückte und dann das Licht löschte. „Gute Nacht, meine Fledermaus.“ „Nacht, Wiesel.“ Severus musste sich schwer zusammen reißen um seinen Sohn nicht in seine Arme zu ziehen und ihm zu sagen, dass alles nur ein Scherz war. Doch es war zu seinem Besten und so beobachtete er den schluchzenden jungen Mann mitleidig. „Harry, es sind doch nur drei Monate, dann kannst du den Trank wieder nehmen“, versuchte es Charlie doch Harry beruhigte sich nicht. Schließlich hielt es Severus nicht mehr aus, er zog seinen Sohn in seine Arme und fuhr ihm beruhigend über den Rücken. „Kleiner, es ist nur zu deinem Besten. Ich kann dich ja in einem Monat nochmal untersuchen, vielleicht kannst du es dann wieder versuchen“, sagte er leise. „Meinst du?“, schniefte Harry. „Bestimmt. Komm schon, so schlimm ist es doch nicht. Gönne deinem Mann doch erst mal ne Pause, du beanspruchst ihn doch ganz schön“, sagte Severus mit einem leichten Grinsen. Harry kicherte leicht und meinte, „wahrscheinlich schon. Dad, ich werde es aber wieder probieren können, oder?“ „Ja, wirst du. Die Stoffe bauen sich langsam ab, vielleicht haben wir es einfach übertrieben. Eine kleine Pause wird dir auch gut tun und jetzt hör auf zu heulen.“ „Weiß mein Mann es schon?“ „Nein, ich habe ihn noch nicht erwischt.“ Harry schniefte nochmal, wischte sich übers Gesicht und löste sich von Severus. „Ich sag es ihm gleich. Danke Dad. Danke Charlie.“ Der Rotschopf winkte ab während Harry seinem Vater noch einen Kuss gab und dann die Räume verließ. „Puh, das war knapp. Du wärst beinah eingebrochen“, sagte Charlie grinsend. „Wärst du das nicht bei diesem Anblick? Ich liebe meinen Sohn und will ihn nicht heulend vor mir sehen, vor allem nicht wegen so einem Thema“, knurrte Severus bevor er ihn einfach stehen ließ und ins Labor ging. Doch sein Partner folgte ihm und nahm ihm das Messer aus der Hand. „Du bist immer noch nicht damit einverstanden?“, fragte er. „Nein, bin ich nicht. Die Gefahr ist zu groß und jeder Fehlschlag macht ihn psychisch fertig. Gib das Messer her, ich muss den Trank aufsetzen“, knurrte Severus. Er griff nach dem Messer doch Charlie hielt es hinter seinen Rücken. „Interesse an einem Tauschhandel?“, fragte er. „Was willst du?“ „Einen Kuss gegen das Messer.“ Severus verdrehte die Augen und drehte sich einfach um, mit wenigen Schritten war er beim Regal und holte sich ein neues Messer. „Das ist unfair“, protestierte Charlie. „Ich lasse mich nicht erpressen.“ „Bei Merlin, du bist kälter als ein Eisblock.“ Severus warf ihm einen Blick über die Schulter zu und schnarrte, „das wusstest du von Anfang an. Außerdem bin ich nicht kalt sondern nur vorsichtig.“ „Warum vorsichtig? Angst, dass ich dich beiße?“ „Nein, dass du es mal wieder übertreibst.“ „Komm schon, ein winziger, kleiner Kuss. Davon stirbst du nicht“, schnurrte Charlie. Er trat hinter den Tränkemeister und schlang vorsichtig die Arme um ihn. Er wusste, dass Severus manchmal nicht gut auf Berührungen reagierte, vor allem nicht wenn er ihn von hinten umarmte doch diesmal blieb der Tränkemeister ruhig. Charlie spürte sogar, wie sich der Ältere ganz leicht gegen ihn lehnte. Er legte das Messer auf den Tisch und schlang die Arme um seinen Bauch, die Stirn lehnte er an seine Schulter. „Wieso bist du so dagegen?“ „Weil ich Harry nicht verlieren will, er ist meine Familie. Diese Sache mit der Schwangerschaft ist Wahnsinn.“ „Wolltest du nie Kinder?“, fragte Charlie leise an seinem Rücken. Er spürte wie der Tränkemeister sich versteifte, er war bereit ihn loszulassen wenn er es versuchte doch Severus blieb ruhig aber verspannt stehen. „Willst du welche?“, fragte Severus zurück. „Warum nicht? Wenn es bei Harry klappt, könnte man darüber nachdenken. Ich mag Kinder und hätte schon gerne welche“, gab Charlie leise und deutlich unsicher zurück. Er spürte wie sich Severus bewegte, er griff nach einem Messer und begann die erste Knolle zu schneiden. Mit einem leisen Seufzer hauchte er einen Kuss in seinen Nacken und ließ ihn dann los. Er wollte den Raum gerade verlassen als er Severus´ Stimme hörte, „lass uns da später nochmal darüber reden.“ Überrascht blieb Charlie stehen, er starrte den Rücken seines Partners mit offenen Mund an bevor er leicht grinste und sagte, „okay. Wenn du Hilfe bei dem Trank brauchst, ich bin nebenan.“ „Hm.“ Da das Severus' normale Antwort auf solch eine Anfrage war, verließ Charlie den Raum wesentlich erleichterter. Scheinbar musste er seinen Kinderwunsch doch noch nicht begraben. Harry betrat leise ihre privaten Gemächer, er wusste, dass sein Mann nicht da sein würde und war dementsprechend lange bei den Werwölfen geblieben. Wirklich überrascht war allerdings als er das Licht sah, welches aus dem Schlafzimmer kam. Langsam durchquerte er den Wohnbereich und trat ein. „Mein Lord, ihr seit da?“, fragte er überflüssigerweise. „Scheint so“, gab Voldemort zurück. Er saß vor dem Kamin, eine Akte auf dem Schoß und ein Glas Rotwein in der Hand. „Wieso? Ihr wolltet doch nicht vor übermorgen zurück kommen“, sagte Harry während er den Raum durchquerte. Er nahm die Akte vom Schoß seines Mannes und ließ sich selber darauf nieder, sofort lag ein Arm um seine Hüfte. „Es ging schneller als ich gedacht habe. Ich hätte nicht erwartet, dass du alleine hier schläfst“, gab Voldemort zurück. „Naja, überall anders hätte ich gestört.“ Voldemort sah ihn nur fragend an und Harry erklärte, „Fenrir schläft bei Remus und er will mich logischerweise nicht dabei haben. Bei Draco ist Adrian, bei Blaise ist Neville und der Rest ist nicht da. Ich hätte ja bei Lucius schlafen können aber der wäre davon bestimmt nicht begeistert gewesen.“ „Nein, wäre er nicht“, gähnte Voldemort. „Bett?“ „Wanne. Ich wollte eigentlich duschen aber zu zweit können wir auch in die Wanne.“ Harry nickte begeistert, quietschte allerdings leise auf als Voldemort sein Weinglas wegstellte und ihn einfach hochhob. Schnurrend schmiegte er sich an ihn, genoss die Nähe seines Mannes, der gerade mal drei Tage weg gewesen ist. „Hast du mich so vermisst?“, fragte Voldemort amüsiert. „Ihr mich nicht?“ „Doch, sehr sogar. Ab ins Wasser.“ Ein Zauberspruch entkleidete sie bevor Voldemort ihn kurzerhand ins heiße Wasser setzte. Harry seufzte tief auf, sah ihn aber sofort fragend und auffordernd an. Schnell war Voldemort hinter seinem Mann in die Wanne gestiegen und zog ihn besitzergreifend an sich. „Meins“, grollte er leise. „Hm, für immer“, gab Harry schnurrend zurück. Er kuschelte sich in die enge Umarmung, genoss das Gefühl von nackter Haut und schloss die Augen, das hier hatte er die drei Tage vermisst und er hatte vor, es in vollen Zügen zu genießen. Voldemort sah auf den schwarzen Wuschelkopf an seiner Brust, seine Gedanken kreisten um den Trank, den er vorhin noch von Severus geholt hatte. Sein Mann hatte sich, nach der Absage seines Vaters, langsam wieder beruhigt und nahm die Tatsache, dass sie es im nächsten Monat nicht probieren konnten, mittlerweile sehr gelassen hin. Es war eigentlich der perfekte Zeitpunkt um es ohne sein Wissen zu probieren. Mit einem Handwink ließ er eine Flasche Rotwein sowie zwei Gläser erscheinen. Sein Mann sah nicht auf, er schien die Augen geschlossen zu haben und so ließ er auch noch die Phiole erscheinen. Schnell füllte er die Gläser, der Inhalt der Phiole landete in Harrys Glas bevor er ihn leicht an stupste. „Mein Lord?“ Wortlos drückte er ihm das Glas in die Hand und hielt sein Eigenes zum Anstoßen hin. „Worauf trinken wir?“, fragte Harry. „Auf uns.“ „Gerne. Dann auf uns.“ Die Gläser stießen mit einem leisen Klirren aneinander bevor Beide den ersten Schluck nahmen. Die Flasche war leer, Voldemorts Blick lag auf seinem Mann, er hatte den Zaubertrank nicht bemerkt doch jetzt musste er noch den Zauber sprechen. Wie sollte er das machen ohne, dass Harry etwas mitbekam? Ihm kam eine Idee und so weckte er seinen Mann, der auf seinem Schoß eingeschlafen war. „Was ist?“, fragte Harry gähnend. „Wir verschrumpeln noch, los, raus aus dem Wasser und ab ins Bett. Außerdem muss ich noch drei einsame Nächte nachholen“, grollte Voldemort liebevoll an seinem Ohr. Harry lief ein Schauer über den Rücken bevor er sichtlich den Kopf hängen ließ. „Was ist los, mein Kleiner?“ „Ich habe den Trank nicht genommen. Dad hat doch gesagt, dass ich aussetzen muss“, flüsterte Harry leise. „Und? Heißt das etwa, ich darf nur noch mit meinem Mann schlafen wenn er schwanger werden kann? Harry, ich habe nicht vor den nächsten Monat im Zölibat zu leben“, knurrte Voldemort. Er biss ihn leicht in die Schulter während seine Finger fordernd über die gebräunte Haut des Jüngeren strichen. „Nein, natürlich nicht“, lachte Harry. Er schmiegte sich an seinen Mann und schnurrte tief und dunkel. „Aber erst raus aus dem Wasser.“ Damit hob Voldemort seinen Mann hoch und half ihm aus der Wanne, ein dickes Badetuch hüllte ihn sofort ein bevor Voldemort auch aus dem Wasser stieg. „Ab ins Schlafzimmer“, grollte Voldemort, „und nackt ins Bett.“ Harry warf ihm einen verführerischen Blick zu bevor er das Handtuch zu Boden gleiten ließ und mit einem sehr anregenden Hüftschwung ins Schlafzimmer ging. Er spürte den brennenden Blick aus den roten Augen auf sich ruhen. Voldemort grollte nochmal tief bevor er den Zauber aussprach und seinem Mann dann folgte. „Mein Lord hat sich viel Zeit gelassen. Will er etwa nicht mehr?“, fragte Harry mit einem lasziven Grinsen. Er lag nackt auf dem Bett, auf die Ellenbogen gestützt und die Beine verführerisch gespreizt. Ein dunkles Knurren ertönte als sich Voldemort seinem Mann näherte, Harry sah wie die roten Augen immer dunkler wurden bis sie schließlich vor Lust zu einem tiefen Blutrot geworden waren. „Ach, mein Lord möchte also doch noch“, schnurrte Harry. „Mein Kleiner, du spielst mit dem Feuer.“ „Ich bin der geborene Feuerbändiger.“ Voldemort grollte nochmal kurz bevor er auch schon über ihm war und seine Lippen zu einem tiefen, innigen Kuss einfing. Seufzend ließ sich Harry in die Kissen sinken, genoss die Zärtlichkeiten seines Mannes und fragte sich wann sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatten ohne diesen unerträglichen Druck? Sicher, sie hatten in den letzten sechs Monaten oft genug miteinander geschlafen, vor allem in den Nächten, in denen er den Trank genommen hatte aber es war fast wie eine Pflichterfüllung gewesen. Immer hatte er sich unter Druck gesetzt gefühlt, immer hatte er gehofft, dass er schwanger würde doch diesen Druck hatte er heute nicht. So konnte er sich ganz den streichelnden Händen seines Mannes hingeben. Ein leichter Biss in seinen Hals holte ihn in die Realität zurück. „Hier spielt die Musik“, knurrte Voldemort. „Verzeihung, ich habe nur nachgedacht.“ Voldemort hielt inne und sah ihn etwas vorwurfsvoll an bevor er ihn in einen vernichtenden Kuss zog. Mit sanfter Gewalt verschaffte er sich Zugang zu seiner Mundhöhle, begann ein wildes und heißes Zungenduell. „Wieder da?“, fragte er als sie sich kurz lösten. „Ja, mein Lord“, grinste Harry bevor er diesmal einen Kuss begann. „Das freut mich“, wurde gegen seine Lippen gegrollt. Harry seufzte in den Kuss hinein, schlang die Arme um den Nacken seines Mannes und zog ihn eng auf sich. Dunkles Grollen erfüllte die Luft, Voldemort löste sich aus ihrem Kuss um mit den Lippen über seinen Hals zu fahren. Schnell nahm er die Zunge und die Zähne zur Hilfe um sich am Körper seines Mannes runter zu lecken und zu knabbern. Harry wand sich unter ihm, seine Hände fuhren fahrig über die blasse Haut, immer wieder verkrallte er die Fingernägel in dem Mann über sich, was diesen leise stöhnen ließ. Er genoss die Zärtlichkeiten, viel zu lange hatte er darauf verzichtet und schnell drifteten seine Gedanken völlig ab, wimmernd und stöhnend wand er sich unter seinem Mann. Irgendwann erhob sich Voldemort, zog sich aus seinem Mann zurück und legte sich neben ihn, zog ihn aber sofort in seine Arme und küsste ihn lang und innig. Schnurrend erwiderte Harry den Kuss, umspielte sanft die andere Zunge bevor er sich von ihm löste und den Kopf an seine Brust lehnte. „Kleiner Vampir“, grollte Voldemort leise, Harry war wohl der Einzige, der den liebevollen Unterton aus seiner Stimme raus hörte. „Naja, irgendwie musste ich mich doch ausdrücken“, gab Harry schmunzelnd zurück. „Aber doch nicht so und vor allem nicht da.“ „Wieso nicht da?“ „Weil meine Roben nicht so hochgeschlossen sind“, knurrte Voldemort. Harry stutzte noch einen Moment bevor er leise kicherte, seine Finger fuhren sanft über den Rücken des Dunklen Lords. „Was gibt es da zu kichern?“ „Seit wann macht ihr euch Gedanken darum was die Anderen von euch denken? Ich sehe regelmäßig so aus als würde mein Mann ein Vampir sein und es stört mich auch nicht“, schnurrte Harry. Er kuschelte sich bequemer an seinen Mann, das Schnurren übertrug sich auf den Dunklen Lord und schickte sanfte Schauer durch seinen Körper. „Mein Lord?“, fragte er irgendwann. „Was ist?“, brummte Voldemort, die Wärme seinen Mannes und der abklingende Orgasmus ließen ihn schläfrig werden. „Es tut mir leid.“ „Was denn?“ „Dass ich mich in den letzten sechs Monaten so unmöglich benommen habe. Ich war so fixiert auf meinen Kinderwunsch, dass ich das hier völlig vergessen habe“, murmelte Harry, „es ist viel zu lange her, dass wir einfach nur Sex hatten, ohne Hintergedanken, ohne Zwang. Einfach nur aus Lust und Liebe.“. Sein Mann drückte ihn ein Stück von sich weg um ihn anzusehen, warme, blutrote Augen fixierten Harry bevor er sich zu ihm beugte und sanft küsste. Er musste nichts darauf sagen, seine Reaktion sagte Harry alles, was er wissen musste und so kuschelte er sich seufzend an ihn. „Das heißt aber nicht, dass wir es nicht weiter versuchen“, murmelte Voldemort plötzlich. „Natürlich nicht aber ich glaube, ihr habt alle Recht, ich kann eine Pause wirklich gut gebrauchen.“ „Gut, dass du es einsiehst. Also wirst du kein Theater mehr machen bis dein Vater wieder sein Ok gibt?“, fragte Voldemort. „Nein, werde ich nicht“, kicherte Harry. Sein Mann grollte leise, verstärkte die Umarmung und löschte jetzt endlich das Licht. „Gute Nacht, mein geliebter Lord.“ „Gute Nacht, mein kleiner Quälgeist.“ Kapitel 7: Kapitel 5 -------------------- Severus untersuchte ihn jeden zweiten Tag doch er hatte keine guten Neuigkeiten für ihn, die Stoffe bauten sich doch langsamer ab und so würde er wohl mindestens noch sechs Monate auf den Trank verzichten müssen. Harry nahm die Nachricht relativ gelassen auf denn sein Mann umsorgte ihn in letzter Zeit extrem und er genoss die unerwarteten Zärtlichkeiten. Aus dem Krieg hielt Harry sich raus, nur sehr selten prangte sein hellblaues Mal statt dem grellgrünen Mal seines Mannes am Himmel. Tote und Verletzte gab es dennoch doch die Dunkle Seite musste feststellen, dass sich Harry wesentlich stärker um seine Anhänger kümmerte als der Dunkle Lord. Wenn er mit seinen Leuten unterwegs war, gab es auf ihrer Seite keine Toten, niemand wurde zurückgelassen und jeder wurde von jedem unterstützt. Dabei war es völlig egal welchem Haus sie vorher angehört hatten, unter Harrys Führung waren sie alle vereint. So war es bald kein ungewohnter Anblick mehr in Riddle-Manor, wenn ehemalige Gryffindors mit Slytherins zusammen saßen, wenn Jugendliche mit erwachsenen Todessern und dem Dunklen Lord am Esstisch saßen und mit ihnen über verschiedene Pläne diskutierten. Harrys Innerer Kreis war voll integriert, Voldemort nutzte sie teilweise sogar für seine eigenen Pläne, natürlich nur in Absprache mit seinem Mann denn Harrys Anhänger hatten deutlich gemacht, dass sie Harry folgten und nicht Voldemort. So gesehen, war Harrys Leben nicht schlecht, er blendete den Krieg kurzerhand erst mal aus und genoss das Leben mit seiner Familie und seinen Freunden. „Und?“, fragte Harry aufgeregt. „Nichts Neues. Die Stoffe bauen sich ab aber es dauert noch. Mindestens noch einen Monat“, gab Severus, mit einem Blick auf das Pergament, zurück. „Ernsthaft? Noch einen Monat?“ „Ja, mein Sohn, mindestens.“ „Das ist nicht fair.“ „Das habe ich auch nicht behauptet aber ich kann es nicht ändern. Harry, du hast jetzt schon fünf Wochen ausgehalten, dann schaffst du die anderen Vier auch noch.“ Harry sah ihn schmollend an, nickte aber dann resignierend und erhob sich. „Was hast du jetzt vor?“, fragte Severus. „Da ich davon ausgehe, dass du meinem Mann Bescheid gibst, gehe ich zu Ron und Hermine. Sehen wir uns zum Abendessen?“, fragte Harry. „Natürlich. Bis heute Abend.“ Harry umarmte seinen Vater nochmal kurz, gab ihm einen Kuss auf die Wange und verließ den Raum dann, er sah nicht mehr wie sich ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Tränkemeisters ausbreitete. Severus wartete bis Harry wirklich gegangen war bevor er ins Schlafzimmer eilte, dort das völlig überraschte Eichhörnchen in die Tasche steckte und seine Räume so schnell er konnte verließ. Charlie fiepte ihn fragend an doch Severus ignorierte ihn und eilte weiter, die Hand fest um das Pergament verkrallt. Schnell hatte er Riddle-Manor durchquert und hämmerte gegen die Tür zu den Privatgemächern im Ostflügel. Es dauerte nur wenige Moment bis von drinnen ein lautes Fluchen erklang und kurz darauf die Tür aufgerissen wurde. Hellrote Augen starrten ihn an bevor Voldemort knurrte, „was willst du?“ Statt einer Antwort hielt ihm Severus das Pergament vors Gesicht. Mit Genugtuung beobachtete er wie Voldemort das Pergament flüchtig las bevor er stutzte und es ihm aus der Hand riss. Er las es nochmal, wesentlich langsamer und aufmerksamer, dann nochmal und nochmal und nochmal. „Absolut sicher?“, fragte er schließlich leise. „Absolut. Ich habe jeden Test gemacht, den ich kenne und es ist absolut sicher.“ Voldemort sah von dem Pergament auf, aus dem hellen Kristallrot war ein tiefes, dunkles Blutrot geworden, warm und zufrieden. „Bist du dir wirklich sicher?“, fragte er nochmal nach. Severus seufzte leise und sagte, „ja, absolut, mein Lord. Ich war mir selten so sicher über eine Sache.“ „Weiß er es schon?“ „Nein, er hat keine Ahnung. Ich überlasse es euch es ihm zu sagen.“ Ein feines Grinsen erschien auf Voldemorts Gesicht, er nickte und verschwand wieder in ihren Gemächern, die Tür schlug er Severus einfach vor der Nase zu. Der Abend kam schnell, Harry und seine Freunde wechselten ihren Sitzplatz vom Salon ins Esszimmer denn sein Mann hatte verlauten lassen, dass er ihre Anwesenheit beim Abendessen wünschte. Scherzend und quatschend betraten Harry, Hermine und Ron das Esszimmer und blieben etwas überrascht stehen denn der Tisch war schon gut besetzt. „Was macht ihr denn alle hier?“, fragte Harry denn obwohl seine Freunde fast alle hier wohnten, aßen sie nur selten alle zusammen zu Abend. „Wir wurden her geordert“, gab Sirius mit einem Blick auf Voldemort zurück. „Warum?“, wandte sich Harry an seinen Mann, der ihn kurz umarmte und ihm dann bedeutete sich zu setzen. „Wir haben etwas zu feiern“, gab Voldemort zurück, „ich dachte mir, dass deine Freunde gleich mitfeiern wollen.“ „Worum geht es?“ „Nach dem Essen.“ Harry sah ihn schmollend an, nickte aber dann und wandte sich dem Tisch zu. Genau wie seine Freunde und seine Familie war er gespannt darauf, was sein Mann für eine Überraschung für ihn hatte. Das Essen verlief am Anfang sehr schweigend, alle Blicke wanderten immer wieder zu Voldemort doch dieser ließ sich davon nicht beirren und aß in aller Ruhe weiter. So blieb dem Rest nichts anderes übrig als auch weiter zu essen. Erst als alle fertig waren und die Hauselfen den Tisch abgeräumt hatte, räusperte sich Voldemort leise. Sofort lagen alle Blicke auf ihm während Sektgläser vor allen erschienen. „Wieso bekomme ich nur Saft?“, fragte Harry sofort. Sein Blick glitt über den Tisch, bis auf ihn hatten alle Sekt in ihren Gläsern. „Weil du ab jetzt keinen Alkohol mehr bekommst“, schnarrte Voldemort. Überraschtes Aufkeuchen folgte von einigen der Anwesenden, Hermine quietschte erfreut auf doch Harry sah seinen Mann einfach nur fragend an. „Wieso nicht? Das ist nicht fair“, maulte er. „Das ist sogar sehr fair. Alkohol schadet dem Kind“, gab Voldemort zurück. Harry starrte ihn fragend an bevor die Worte in sein Hirn durchsickerten, seine Augen weiteten sich ins Unnatürliche. Seine Hände fuhren sofort zu seinem Bauch, genau wie sein Blick bevor er erst zu seinem Mann und dann zu seinem Vater sah. „Ist es wahr?“, fragte er stockend. „Ja. Du bist in der dritten Woche. Ich gratuliere, mein Sohn“, sagte Severus mit einem warmen Lächeln. „Aber wie ist das möglich? Ich habe den Trank nicht genommen, du hast es verboten.“ Harry schien absolut fassungslos, er konnte es nicht wirklich glauben bis Voldemort nach ihm griff und ihn auf seinen Schoß zog. Widerstandslos ließ sich Harry darauf nieder, er sah immer noch fassungslos von einem zum Anderen. „Wie ist das möglich?“, fragte er leise, „ich habe ihn nicht genommen.“ „Nein, ich habe ihn dir gegeben.“ „Wieso?“ „Ist diese Frage ernst gemeint? Harry, du warst von deinem Kinderwunsch besessen, dein eigenes Unterbewusstsein stand dir im Weg und so haben wir es umgangen. Freust du dich gar nicht?“, fragte Voldemort. Er klang enttäuscht und auch sein Gesichtsausdruck drückte Enttäuschung aus. Es dauerte einen Moment bis Harry reagierte doch leider völlig anders als alle Anwesenden gedacht hatten, er brach in Tränen aus. Völlig hilflos sah der Dunkle Lord auf den schluchzenden jungen Mann in seinen Armen, der sich an ihn klammerte und immer stärker weinte. Er sah zu Severus, der ihn leicht anlächelte und meinte, „ich glaube nicht, dass das Tränen der Trauer sind.“ „Sind es nicht“, schluchzte Harry an Voldemorts Brust, „ich bin glücklich.“ „Warum durchweichst du dann meine Robe?“, fragte sein Mann knurrend. „Weil ich glücklich bin, mein Lord, ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben. Ich bin einfach nur glücklich.“ Sanft strich Voldemort jetzt über seinen Rücken, zischte leise etwas in Parsel und langsam beruhigte sich Harry wieder. Er wandte sich an seinen Vater und fragte leise, „ist es gesund?“ „So weit der Wurm ist, ja. Es ist alles in Ordnung, deine Werte sind perfekt“, gab Severus lächelnd zurück. „Hast du mein Kind gerade Wurm genannt?“, knurrte Voldemort. „Ja, habe ich und es ist momentan ein Wurm. Ein kleiner Wurm, dessen Daddy jetzt sehr viel Fürsorge, Ruhe und vor allem keinen Stress braucht. Also keine sinnlosen Scherzartikel“, knurrte Severus mit einem Blick auf die Zwillinge bevor er fortfuhr, „keine Kämpfe, keine Aufregung. Gesundes Essen, viel Ruhe, viel Entspannung und regelmäßige Untersuchungen.“ „Mach ich alles“, bestätigte Harry bevor sein Blick in die Menge schweifte. Seine Freunde strahlten ihn an, genau wie die Todesser des Inneren Kreises und der eine anwesende Werwolf doch dann fiel sein Blick auf Sirius, der ihn nachdenklich ansah. Sein Herz wurde schwer denn obwohl Sirius sein Zeichen trug, konnte der Animagus nicht aus seiner Haut. Er hatte fast fünfzehn Jahre gegen Voldemort gekämpft und trotz das er schon über ein Jahr in seiner unmittelbaren Nähe lebte, manchmal verfiel er in alte Verhaltensmuster. „Siri?“, fragte Harry leise, seine Stimme zitterte vor Unsicherheit. Alle Blicke fuhren zu dem Animagus rum, viele waren warnend doch Sirius ignorierte sie, sein Blick lag auf seinem Patensohn. Doch dann löste sich der Blick und wanderte erst zu Severus und dann zum Dunklen Lord, sein Gesicht war völlig ausdruckslos. Voldemort knurrte leise, er wusste, dass eine Zurückweisung seinen Mann tief treffen würde doch zu aller Überraschung lächelte Sirius plötzlich. „Ich gratuliere euch zu eurem Zuwachs, Lord Voldemort“, sagte er schließlich. Dieser knurrte nur anerkennend, er spürte wie sein Mann sich auf seinem Schoß entspannte und dann breit lächelte. „Danke Siri.“ „Weißt du schon, wer Pate werden soll?“, fragte der Animagus. „Erstmal muss Harry die Schwangerschaft hinter sich bringen und den Wurm zur Welt bringen, dann kann er sich immer noch Gedanken über einen oder mehrere Paten machen“, schnarrte Severus, „jetzt braucht er Ruhe.“ „Heißt das, ich darf in den nächsten neun Monaten gar nichts machen?“ „Doch, darfst du aber ich kenne dich zu gut. Du willst es immer allen Recht machen und wenn du jetzt einen deiner Freunde zum Paten ernennst, wirst du ein schlechtes Gewissen den Anderen gegenüber haben. Das brauchst du jetzt nicht, du musst jetzt vor allem an dich denken.“ „Das wird er“, sagte Voldemort plötzlich ernst. Harry wandte den Kopf um ihn fragend anzusehen, er wurde warm und liebevoll angesehen. „Ich werde dafür sorgen, dass er alles hat, was er braucht“, knurrte der Dunkle Lord jetzt. „Das klingt als ob ich schwer krank wäre.“ „Guter Vergleich. Harry, wir wissen nicht wie dein Körper auf die Schwangerschaft reagiert und du willst doch nicht, dass deinem Kind etwas passiert, oder?“ „Nein, natürlich nicht.“ „Dann solltest du dich an die Anweisungen von Severus und Devon halten und die erste Anweisung ist, dass du keinen Alkohol mehr zum Anstoßen bekommst“, knurrte Voldemort. Er griff an Harry vorbei zu dem Glas mit Saft und gab es ihm bevor er sein eigenes Glas nahm. Sofort griffen alle nach ihren Gläsern und sahen ihn erwartungsvoll an. „Auf unser Kind“, schnurrte Harry überglücklich. „Auf unser Kind“, stimmte Voldemort sanft zu. „Auf den Wurm“, kam von Severus und Charlie und auch der Rest gratulierte jetzt überschwänglich bevor die Gläser mit hellem Klirren gegeneinander stießen. Harry verbrachte den restlichen Abend im Kreis seiner Freunde, die ihm immer wieder gratulierten und sich sehr für ihn freuten. Es war als würde eine gewaltige Last von Harrys Schultern fallen denn er hatte Angst vor ihren Reaktionen gehabt, hatte Angst gehabt, dass sie ihn ablehnen würden. Doch sie nahmen ihm seine Angst, sie alle freuten sich über den Nachwuchs und schon jetzt boten sie ihm alle Hilfe an, jeder wollte irgendwann auf den kleinen Wurm aufpassen. Erst spät in der Nacht begab er sich in den Ostflügel und war etwas verwundert als er seinen Mann noch wach vor fand. „Ihr schlaft noch nicht, mein Lord?“, fragte er während er sich Voldemort näherte und sich auf seinen Schoß sinken ließ. „Nein, ich habe auf dich gewartet. Konntest du dich endlich lösen?“ „Ja, sie sind alle so nett, sie freuen sich alle.“ „Warum auch nicht? Sie haben sich dir schließlich angeschlossen weil sie dich mögen, dich respektieren und achten also warum sollten sie dein Kind nicht mögen?“, fragte Voldemort. „Unser Kind.“ „Diese Tatsache werden einige deiner Anhänger gerne mal vergessen, allen voran dein Vater.“ „Wie meint ihr das?“, fragte Harry überrascht. Voldemort verzog leicht das Gesicht und schnarrte, „er wird das Kind als seinen Enkel ansehen und du weißt, wie fixiert er auf seine Familie ist. Wenn es um dich oder das Kind geht, wird er sich auch gegen mich stellen.“ „Seit ihr deswegen böse?“ „Nein, ich habe mich längst daran gewöhnt, der Giftmischer war schon immer seltsam und das wird im Alter nicht besser.“ „Hey, es geht hier um meinen Vater.“ Jetzt grinste Voldemort kalt und knurrte, „ja und diesen Umstand wird er schamlos ausspielen. So und jetzt geht es unter die Dusche und dann ins Bett.“ Harry stand sofort auf, umschlang seinen Mann als dieser sich erhob und ging, eng an ihn geschmiegt ins Bad. Schnell standen sie zusammen unter der heißen Dusche, Harry mit dem Rücken an die Brust seines Mannes gelehnt und die Hände auf seinem Bauch liegend. Er konnte noch nicht wirklich glauben, dass da ein kleiner Mensch heranwuchs aber Severus und Voldemort würden ihn in dieser Hinsicht nicht anlügen. Zwei große, blasse Hände legten sich über seine Eigenen, die Finger strichen sanft und liebevoll erst über seine Finger und dann über seinen Bauch. „Unser Kind“, schnurrte Harry leise. „Ja, unser Kind.“ „Freut ihr euch?“ „Natürlich. Warum sollte ich mich nicht freuen? Da du dazu noch gesund bist, freue ich mich umso mehr“, gab Voldemort dunkel zurück. Er legte seinen Kopf auf Harrys Schulter, sah ihn aus den Augenwinkeln an. „Wenn ich nicht gesund wäre?“ „Dann würde ich mir schreckliche Sorgen machen und alles daran setzen, dass dieser Umstand sich ändert. Harry, ich liebe dich.“ „Und unser Kind?“, fragte Harry unsicher. „Den Wurm? Den auch.“ Harry kicherte leise bei der Bezeichnung, scheinbar hatte ihr Kind schon einen Spitznamen. „Was gibt es da schon wieder zu kichern?“, fragte Voldemort. Seine Finger glitten weiter über seinen Bauch, malten verspielte Muster darauf und schließlich legten sich die Hände sanft auf seinen Bauch. „Unser Kind hat jetzt schon einen Spitznamen und es ist gerade mal drei Wochen alt“, kicherte Harry. „Dein Vater hat den Namen angebracht also beschwere dich bei ihm.“ „Och, es ist doch ganz süß.“ Voldemort grollte hinter ihm und griff dann nach dem Schwamm und dem Duschgel. Sein Mann sah ihn verwundert an als er begann ihn sanft zu waschen. „Mein Lord?“, fragte er unsicher. „Du hast die Worte deines Vaters gehört, du brauchst viel Fürsorge und die sollst du auch bekommen. Also halt still“, grollte der Dunkle Lord. Der Jüngere schnurrte leise und schloss die Augen, er genoss die Zärtlichkeiten seines Mannes. Er könnte sich wirklich daran gewöhnen. „Nicht einschlafen“, raunte Voldemort an seinem Ohr, ein heißer Schauer lief über seinen Rücken und ließ ihn erzittern. „Ich schlafe nicht.“ „Noch nicht. Kleiner, geschlafen wird im Bett.“ „Können wir dann bitte ins Bett gehen? Ich bin hundemüde.“ Voldemort spülte sie ab und griff dann nach zwei Badetüchern. Schnell waren sie trocken gerubbelt, Voldemort schlang einen Arm um Harrys Hüfte und zog ihn förmlich ins Schlafzimmer, noch schneller lagen sie unter den weichen Decken. Mit einem zufriedenen Seufzen kuschelte sich Harry mit dem Rücken an seinen Mann, dieser schlang einen Arm um seine Hüfte, seine Hand blieb flach auf seinem Bauch liegen. Harry legte eine Hand auf die blassen Finger, verflocht die Finger miteinander und erntete ein liebevolles Grollen. „Danke, mein Lord.“ „Nicht dafür. Ich freu mich genauso auf den Wurm.“ „Ha, ihr habt es gesagt.“ „Wenn es schon Wurm heißt, nenne ich es auch so. Zumindest bis wir wissen was es wird“, grollte Voldemort, „aber das hat noch Zeit und jetzt schlaf.“ „Gute Nacht, mein Lord.“ „Gute Nacht, Kleiner.“ Woanders im Manor dachte auch jemand über das Ungeborene nach bevor seine Gedanken abschweiften und bei einem gewissen, blonden Vampir hängen blieben. Mit einem resignierenden Seufzen zog sich Draco zu ende aus und trat unter die Dusche. Adrian war vor zwei Monaten nach Irland gereist weil es dort irgendwelche Probleme mit den anderen Vampirlords gab und um die musste er sich kümmern. Er hatte bei seiner Abreise gesagt, dass es nicht lange dauern würde und jetzt war er bereits zwei Monate weg. Draco seufzte nochmal und griff dann nach dem Duschgel. Allerdings kam ihm eine große Hand zuvor, er fuhr mit einem Schrei zusammen und wirbelte rum, nur um in strahlende, hellblaue Augen zu sehen. „ADRIAN! Musst du mich so erschrecken?“, maulte er bevor er dem Vampir um den Hals fiel. „Was kann ich dafür wenn du mich nicht hörst“, gab dieser zurück während er die Arme um ihn schlang. Erst ein paar Momente später fiel Draco auf, dass der Vampir ebenfalls nackt war und so fragte er, „bist du nackt angekommen?“ „Nein, ich habe die Dusche gehört und habe mir gedacht, dass du vielleicht Gesellschaft möchtest. Bei Kain, du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe“, schnurrte Adrian leise. „Ich dich auch. Du warst ganz schön lange weg.“ „Ja, die anderen Lords haben Stunk gemacht und brauchten eine kleine Abreibung.“ „Aha. Musst du wieder weg?“, fragte Draco gegen seine Brust genuschelt. Die Umarmung verstärkte sich noch und schnurrte, „so ungern ich es zugebe aber ich muss diese Nacht nochmal weg. Ich habe Hunger.“ Draco löste sich langsam von ihm, sah ihn nachdenklich an und fragte dann, „kannst du nicht bis morgen warten?“ Adrian lächelte leicht gequält, lange Eckzähne ragten über seine Unterlippe und schüttelte leicht den Kopf, „nein, leider nicht. Ich habe wirklich Hunger. Es sei denn...“ Er brach ab und senkte den Kopf leicht, fuhr mit den Lippen sanft über Dracos Hals und schnurrte leise. Sein menschlicher Freund zitterte leicht, drückte sich aber wieder an ihn. „Bist du sicher?“, fragte Adrian gegen seinen Hals, er leckte mit der Zunge über die begehrte Stelle. „Ich hab Angst“, gestand Draco. „Hm, ich könnte dich etwas ablenken dann bekommst du davon nichts mehr mit“, schnurrte Adrian. Seine Hände lösten sich jetzt von Dracos Rücken und glitten verlangend tiefer bis sie sich sanft aber bestimmt um seinen Hintern legten. „Das wäre natürlich eine Möglichkeit.“ „Ernsthaft?“, fragte Adrian überrascht. Sie waren zwar schon Monate lang zusammen doch sie waren nie weiter gegangen als ein bisschen zu kuscheln. Er wusste, dass Draco bereits Erfahrung mit Männern hatte doch er hatte Angst, dass Adrian die Kontrolle über sich verlieren würde. Nun, das würde wahrscheinlich auch passieren. „Warum nicht?“, fragte Draco leise, er barg das Gesicht an seiner Brust doch der Vampir konnte die rotglühenden Ohren erkennen. „Nun, du wolltest es immer nicht.“ „Ich hab dich vermisst.“ „So sehr?“ „Hm, es war sehr einsam in den Nächten hier.“ Adrian schnurrte leise, drückte ihn enger an sich und zog ihn in einem langen Kuss. Mit einem leisen Stöhnen ergab sich Draco in diesen Kuss, schlang die Arme um Adrians Nacken und versuchte sich noch enger an ihn zu drücken. Immer wieder trennten sich ihre Lippen um nach Luft zu schnappen, Adrians Hände strichen sanft aber fordernd über den jüngeren Körper. Mit einem leisen Stöhnen schmiegte sich Draco an ihn als der Vampir nochmal fragte, „bist du sicher? Ich werde nicht mittendrin aufhören.“ „Bei Merlin, ich bin doch kein Kleinkind mehr. Ich hatte schon Sex mit einem Mann also hör auf dir darüber Gedanken zu machen und wenn ich Silvan und Laurin richtig verstanden habe, dann tut es nicht weh wenn du mich beißt. Also worüber machst du dir Gedanken?“, fragte Draco. „Mit wem?“, knurrte Adrian plötzlich. Überrascht wurde er angesehen, Draco hob fragend eine Augenbraue und meinte, „Blaise, warum?“ Der Vampir knurrte leise, die hellblauen Augen verfärbten sich langsam und schnell waren sie blutrot. „Adrian, du willst mir jetzt nicht erzählen, dass du eifersüchtig bist, oder?“, lachte Draco. Er fuhr mit den Fingern über den Körper des Vampires, aus dem Knurren wurde ein leises Grollen und dann ein tiefes Schnurren. „Hast du noch was mit ihm?“, fragte Adrian leise. „Nein, natürlich nicht. Er ist mit Neville zusammen und ich mit dir und wir sind beide treu. Wollen wir uns jetzt hier den Mund fusselig reden oder wollen wir noch was anderes machen?“, fragte Draco mit einem eindeutigen Grinsen. Wieder knurrte Adrian leise doch diesmal klang es anders, es klang fordernd und auch sein Blick zeigte, dass er gerade sehr mit seiner Selbstbeherrschung kämpfte. Draco seufzte leise und drehte sich kurzerhand rum. „Dann eben nicht, wenn du nicht willst. Sei bitte leise wenn du wieder kommst“, maulte er leise. Er konnte den perplexen Gesichtsausdruck des Älteren nicht sehen, er spürte allerdings wie dieser ihn in eine enge Umarmung zog. Er spürte, dass der Ältere doch wollte, sein hartes Glied drückte sich fordernd an seinen Hintern. „Ach, doch Interesse?“, fragte er mit einem Blick über die Schulter, rotglühende Augen sahen ihn verlangend an. „Und wie“, grollte der Vampir. Fast sofort fand sich Draco gegen die Fließen gedrückt wieder, verlangend strichen Adrians Finger über seinen Körper während er sich mit Lippen und Zunge um seinen Hals kümmerte. Ein leises Stöhnen drang an sein Ohr, es war wie Musik und eigentlich wollte er sich Zeit lassen, wollte seinen jungen Gefährten richtig verwöhnen doch er hatte unglaublichen Hunger. Seine Kiefer schmerzten, die langen Fangzähne waren voll ausgefahren und es kostete ihn seine gesamte Selbstbeherrschung um sie nicht in diese samtige, alabastergleiche Haut zu rammen. Draco spürte die Ungeduld seines Gefährten, die Fangzähne kratzten über seine Haut und das Glied an seinem Hintern zuckte leicht. Mit einem Grinsen rieb er sich an ihm, ein dunkles Stöhnen entkam der Kehle des Vampires. „Ich will dir nicht weh tun“, grollte er. „Mach endlich bevor ich es mir anders überlege.“ Nochmal ließ sich Adrian nicht bitten, seine Finger strichen jetzt eindeutig fordernd über seine Haut, reizten seine Brustwarzen und ließen ihn leise stöhnen. Schnell wanderten die Finger über seinen Körper, fanden empfindliche Stellen und reizten sie einen Moment länger als die restliche Haut bevor eine Hand sich bestimmend um sein Glied legte. Er stöhnte laut auf und fragte sich abrupt, warum sie noch nie miteinander geschlafen hatten. Es fühlte sich einfach herrlich an. „Mehr, mach endlich“, knurrte er. Ein dunkles Lachen erfolgte während die zweite Hand über seine Seite bis zu seinem Hintern strich, kurz darauf spürte er einen Finger, der sanft über seinen Eingang fuhr und ihn dort leicht massierte. Er hörte wie Adrian etwas murmelte und kurz darauf schob sich ein glitschiger Finger in sein Innerstes. Draco stöhnte laut auf, drückte sich ihm entgegen und wimmerte nach mehr. Der Vampir kam dem Flehen schnell nach, ein zweiter und ein dritter Finger verschwand in dem willigen Körper, der sich stöhnend und seufzend unter ihm wand. „Verflucht, mach endlich“, jammerte Draco, der nicht mehr wusste wohin mit seinen Gefühlen. Er konnte sich nicht entscheiden ob er sich den himmlischen Fingern entgegen drücken sollte oder in die Hand stoßen, die ihn träge und sanft massierte. Ihm entfuhr ein enttäuschtes Knurren als die Finger plötzlich aus seinem Körper verschwanden, ein Gefühl der Leere machte sich in ihm breit. „Geduld, Menschlein“, grollte der Vampir. Nur kurz darauf begann Draco wieder zu wimmern, er spürte etwas Größeres, Härteres an seinem Eingang doch der Vampir ging, für seine Begriffe, viel zu langsam vor. „Jetzt mach endlich“, fauchte Draco. Er wollte sich schon umdrehen doch da knurrte Adrian leise auf und packte seine Hüfte mit beiden Händen. Er hielt ihn mit unbarmherzigen Griff fest während er sich langsam in ihn schob. Draco keuchte leise auf, das war eindeutig mehr als drei Finger und auch mehr als bei Blaise. „Moment, bitte“, wimmerte er leise. Sofort stoppte Adrian, er verteilte sanfte Küsse auf seinem Hals und seiner Schulter während eine Hand sich von seiner Hüfte löste und nach vorne wanderte. Er strich ihm beruhigend über Bauch und Oberschenkel bevor die langen Finger sich wieder um sein Glied legten und ihn langsam massierten. „Entspann dich.“ Draco versuchte dem Ratschlag zu folgen, er entspannte seine Muskeln und fast sofort drang Adrian weiter in ihn ein. Erst als er ganz in ihm versunken war, hielt der Vampir inne, gab sich und ihm Gelegenheit sich daran zu gewöhnen. „Weiter“, verlangte Draco. Er bewegte aufreizend seine Hüfte gegen die Adrians, der leise knurrte und begann sich zu bewegen. Immer wieder drückte er sich dem Vampir entgegen, der einen tiefen aber langsamen Rhythmus gewählt hatte. Er wusste, dass Draco lange keinen Sex mehr gehabt hatte und wollte ihn nicht gleich überfordern. Nun, der Jüngere war da anderer Meinung, er stützte sich an den Fließen ab und rammte sich förmlich gegen den Vampir, versuchte selbst das Tempo zu erhöhen. Leise lachend nahm Adrian das Tempo an, seine Hände glitten wieder zu Dracos Hüften und unterstützten ihn in seinen Bewegungen. Wimmernd und stöhnend wand sich Draco, presste sich bei jedem Stoß eng an ihn. „Schneller“, stöhnte er. „Gerne“, kam zurück gegrollt während Adrian der Bitte schon nachkam. Doch seine Bewegungen wurden immer unkontrollierter, immer hektischer, er spürte, dass er nicht mehr lange durchhielt. Das Stöhnen und Keuchen von Draco zeigte ihm, dass es diesem genauso ging. Er löste eine Hand von seiner Hüfte und ließ sich wieder nach vorne gleiten, langte nach dem leicht tropfenden Glied des Jüngeren und pumpte es mit schnellen, harten Bewegungen. Draco stöhnte laut auf, versuchte sich noch enger an ihn zu drücken und legte den Kopf auf die Seite. Selbst wenn er es gewollt hätte, dieser Aufforderung konnte der Vampir nicht widerstehen. Langsam und ohne den schnellen Rhythmus seiner Hüfte zu unterbrechen, senkte er den Kopf auf diesen wunderschönen Hals, er biss allerdings noch nicht zu. So aufgewühlt wie er im Moment war, wäre der Biss nicht sehr zärtlich und Draco würde Schmerzen dabei empfinden, nun, zumindest wenn er nicht von einem anderen, sehr starken Gefühl abgelenkt wäre. Was wäre dazu besser geeignet als ein Orgasmus? Draco verkrampfte sich immer mehr, sein Stöhnen wurde immer wieder von leisen Schreien unterbrochen. „...ich ..ahh, kann... nicht mehr“, stöhnte er. Der Vampir sparte sich eine Antwort, die langen, schmerzenden Fangzähne machten ein Sprechen gerade auch schwer möglich und zog das Tempo nochmal an. Immer schneller und härter rammte er sich in den jungen Körper, der sich ihm immer stärker entgegen bockte. Und dann war es zu spät, mit einem lauten Schrei ging der Jüngere über die Klippe, schubweise ergoss er sich in seine Hand. Im selben Moment bohrten sich die spitzen Fangzähne in seinen Hals. Draco schrie erneut auf doch es war kein Schmerz, welchen er empfand. Unglaubliche Lust schoss durch seinen Körper, zog seinen Höhepunkt schier unendlich hinaus und ließ ihn immer weiter zittern und stöhnen. Er hörte das Schlucken an seinem Ohr, spürte wie das Blut aus ihm raus gesaugt wurde bis der Vampir plötzlich mit einem lauten Stöhnen die Zähne aus seinem Hals riss. Draco spürte sein Glied in sich zucken, heiß verteilte sich Adrian in ihm. Schnell legte er die Lippen wieder auf seinen Hals, leckte das Blut sanft weg und verschloss die Wunde mit einem leisen Zauber. Sanfte Küsse wurden auf seine Schulter gesetzt, seinen Hals hoch bevor eine Zunge heiß über seine Ohrmuschel leckte. Zufrieden lehnte sich Draco an den Vampir, die Augen geschlossen und heftig atmend, hinter sich ertönte ein tiefes, zufriedenes Schnurren. Adrian schlang die Arme um ihn, löste sich aber nicht aus ihm. „Alles in Ordnung?“, fragte Adrian leise. „Hmm.“ Leises Lachen streifte sein Ohr, Adrian küsste sich weiter über seinen Hals und seine Schulter. Diesmal allerdings sanft, liebevoll und jetzt bekamen sie auch das Wasser wieder mit, welches die ganze Zeit über ihre Körper lief. „Adrian?“ „Ja?“ Der Vampir klang vorsichtig, er wusste, dass er nicht sehr zärtlich gewesen ist und jetzt fürchtete er eine Ablehnung. „Warum habe ich das so lange raus gezögert?“ „Häh?“ „Bei Merlin, das war fantastisch.“ „Geht's mit deinem Hals?“ „Ja, jetzt frag nicht so dumm. Ich beschwere mich schon wenn mir was nicht passt. Jetzt gerade will ich nur noch ins Bett, es ist spät, ich bin mittlerweile völlig verschrumpelt und ich bin rundum zufrieden“, murmelte Draco. Hätte er schnurren können, hätte er es getan doch so musste er sich damit zufrieden geben sich seufzend an den Vampir zu lehnen, der ihn fest umarmte. „Dann sollten wir ins Bett gehen“, stimmte er schließlich zu. Er löste sich aus ihm, stellte in derselben Bewegung das Wasser ab und griff nach zwei großen Badetüchern. Schnell waren sie abgetrocknet und mit einem Arm um Dracos Taille zog der Vampir ihn ins Schlafzimmer. Dicke Decken hüllten sie ein, zwei starke Arme zogen Draco in eine feste Umarmung, sanfte Lippen fuhren seinen Hals entlang. „Hast du nicht genug?“, fragte Draco grinsend. „Nein.“ Wortlos legte der Jüngere den Kopf zur Seite, sanft schabten die Fangzähne über seinen Hals bevor sie sich langsam durch seine Haut bohrten. Draco seufzte leise auf, da war wirklich dieses Kribbeln, diese Wärme, die sich in seinem Körper ausbreitete. Die Zähne bohrten sich tiefer in seinen Körper, er hörte das gierige Schlucken des Vampires, der ihn an sich gezogen hatte und fest an sich drückte. Ein leises Stöhnen entkam dem Jüngeren, er wurde wieder hart und merkte, dass es dem Anderen genauso ging, hart drückte sich dessen Glied an seinen Hintern. Doch er merkte auch wie er immer schwächer wurde. „Adrian“, keuchte er leise und sofort zog der Vampir die Zähne wieder ein. „Alles in Ordnung?“, fragte Adrian fast panisch. „ Ja, aber weiteren Sex kannst du heute vergessen“, murmelte Draco schwach. Der Vampir schwieg, sodass sich Draco langsam umdrehte und in das betroffene Gesicht des Anderen sah. „Was ist los?“ „Es tut mir leid, ich wollte nicht so viel trinken aber du schmeckst so gut, so süß, hm, einfach himmlisch“, schwärmte der Vampir leise. „Ich hoffe doch, dass das nur bei mir der Fall ist und nicht bei deinen restlichen Blutdienern.“ „Das ist nur bei dir so. Draco, dich zu beißen, ist für mich mehr als nur Nahrungsaufnahme. Bei den Blutdienern ist das nicht der Fall. Tut mir trotzdem leid.“ Der Jüngere kuschelte sich eng an ihn und murmelte, „das freut mich. Gute Nacht, Blutsauger.“ „Gute Nacht, mein Schatz.“ Als Draco auch zum Mittagessen nicht auftauchte, machte sich Harry ernstzunehmende Sorgen, vor allem weil der Blonde auch nicht auf seinen Ruf reagierte. Voldemort reagierte sofort denn er wollte jede Aufregung von seinem Mann fernhalten und so sah sich Adrian einem sehr wütenden, dunklen Lord gegenüber als er die Tür öffnete. „Wo ist Draco?“, knurrte Voldemort. „Im Bett“, war die geknickte Antwort. „Was ist passiert? Mein Mann macht sich unnötig Sorgen.“ „Er erholt sich von seinem ersten Vampirbiss, ich habe wohl etwas viel getrunken. Schickt euren Mann her, dann kann ich ihm alles in Ruhe erklären“, sagte Adrian, er machte aber keine Anstalten den Dunklen Lord rein zulassen. Dieser nickte knapp, drehte sich um und stürmte den Gang entlang. Er würde Harry persönlich zu dem Vampir begleiten denn so weit er wusste, war ein freiwilliger Vampirbiss völlig harmlos. Das der junge Malfoy sich erholen musste, deutete darauf hin, dass Adrian entweder zu viel getrunken hatte oder es nicht ganz freiwillig war. Den letzten Gedanken strich er gleich wieder, so viel Mühe wie der Vampirlord in ihn steckte, würde er ihn nicht gegen seinen Willen beißen. Das hieß, dass er zu viel getrunken hatte, also musste der Jüngere wirklich gut schmecken denn sonst hätte der alte Vampir nicht so die Kontrolle über sich verloren. Hoffentlich nahm sein Mann die Nachricht gut auf, er hing sehr an dem jungen Malfoy. Harry zitterte als er sich Dracos Zimmern näherte bis er die dunkle Präsenz seines Mannes hinter sich spürte, der die Hände auf seine Schultern legte und murrte, „er wollte es, sonst hätte es der Blutsauger nicht getan.“ „Ich weiß aber ich mache mir Sorgen um ihn.“ „Dann geh rein und rede mit ihnen, dann verstehst du es.“ „Kommt ihr nicht mit?“, fragte Harry überrascht. „Nein, ich habe leider etwas vor. Kleiner, wir sehen uns heute Abend und nein, es ist nichts Gefährliches“, sagte Voldemort auf den geschockten Gesichtsausdruck des Anderen hin. Erleichtert nickte Harry und klopfte schließlich an, es dauerte nur wenige Momente bis Adrian die Tür öffnete. „Hallo Harry, komm doch rein. Lord Voldemort?“ „Nein, ich habe noch zu tun. Harry, bis heute Abend.“ Der Dunkle Lord gab seinem Mann noch einen Kuss bevor er wieder ging, Harry seufzte leise und betrat dann das Zimmer. Der Vampir führte ihn zum Bett wo Draco unter den Decken begraben lag und sie mit wachen Augen ansah. „Hallo Harry, tut mir leid, dass ich deinem Ruf nicht folgen konnte aber ich bin momentan verhindert“, grinste der Blonde leicht gequält. „Wie geht es dir?“, fragte Harry leise. Er trat nur sehr zögerlich ans Bett ran bis Draco ihn ran winkte. „Komm schon her und setz dich. Harry, mir geht es gut, ich bin nur etwas schwach auf den Beinen. Ein paar Tage Ruhe und ich bin wieder der Alte“, sagte Draco mit einem Lächeln. Harry sah ihn noch einen Moment zögerlich an bevor er nickte und sich auf die Bettkante setzte. Dann ging sein Blick zu Adrian, der sich im Hintergrund gehalten hatte. „Warum?“ Das Gesicht des Vampires verzog sich vor Reue doch Draco lachte leise, „ich schmecke anscheinend zu gut, er konnte nicht gleich aufhören. Harry, dieses Risiko war mir bewusst als ich einen Vampir als Partner gewählt habe.“ „Er hätte dich umbringen können.“ „Nein, nie“, protestierte Adrian sofort. Er wurde fragend angesehen und der Vampir erklärte, „das Blut schmeckt anders wenn es immer weniger wird, bitterer und daran hätte ich es spätestens erkannt. Ich wollte wirklich nicht so viel trinken, es tut mir doch auch leid.“ „Muss es nicht. Adrian, ich wusste, worauf ich mich eingelassen habe. Schließlich habe ich mich lange genug mit deinen Blutdienern unterhalten und Silvan hat angemerkt, dass dir mein Blut wohl besonders gut schmecken wird“, kam von Draco. Adrian näherte sich jetzt dem Bett als er plötzlich stehen blieb, seine Nasenflügel bebten und als er weiter ging, war sein Schritt der eines Raubtieres. „Adrian, alles in Ordnung?“, fragte Draco während Harry schon seinen Stab zog. „Noch einen Schritt und ich verfluche dich“, knurrte er. Der Vampir stockte mitten im Schritt, er knurrte leise als die Tür aus den Angeln flog und ein verdammt wütender Dunkler Lord im Türrahmen stand. Dieser hatte die Angst und die Panik durch ihre Verbindung gespürt. Zwei rote Augenpaare funkelten sich wütend an bis Draco fragte, „was wird das hier?“ „Keine Ahnung, halt du deinen Vampir zurück, ich kümmere mich um meinen Mann“, sagte Harry sofort. Draco schälte sich schwach aus den Decken und trat, zusammen mit Harry zwischen die zwei Männer, sofort veränderte sich der jeweilige Gesichtsausdruck. „Alles in Ordnung?“, knurrte Voldemort. „Ja, mein Lord, alles in Ordnung. Beruhigt euch doch bitte. Adrian wollte mir nichts tun, er war wahrscheinlich nur etwas überrascht“, sagte Harry schnurrend. „Adrian, was ist los mit dir?“ „Er riecht anders“, knurrte der Vampir. Jetzt drehte sich Harry zu ihm um und lächelte, „das könnte daran liegen, dass ich schwanger bin.“ Die Situation hatte sich entschärft, Adrian hatte ihn noch einen Moment mit großen Augen angesehen bevor er sich auf die Bettkante gesetzt hatte, jegliche Aggressivität war verschwunden. „Was war das?“, knurrte Voldemort, er stand zwischen dem Bett und seinem Mann, den Zauberstab noch immer erhoben. „Verzeiht aber dieser Geruch, jedes dominantes, magisches Wesen wird es riechen und so ähnlich wie ich reagieren. Hat Greyback anders reagiert?“, fragte Adrian. „Der war nicht da als wir es verkündet haben, irgendwelche Probleme mit einem Jungwolf. Wieso?“ „Er wird genauso reagieren. Ein schwangeres devotes Wesen riecht anders. Es hat den Zweck, dass kein Dominanter mehr Anspruch erhebt sondern sofort weiß, dass das Wesen gebunden ist. Zusätzlich weckt es einen starken Beschützerinstinkt denn Jungtiere von magischen Wesen sind selten und wertvoll denn normalerweise wird ein Devoter nur schwanger wenn er glücklich ist. Ein Dominanter kann seinen devoten Gegenpart nicht zu einer Schwangerschaft zwingen“, erklärte Adrian während sein Blick zwischen Harry und Voldemort wechselte. „Heißt das, devote magische Wesen können auch ohne Trank und Zauberspruch schwanger werden?“ „Weibliche ja sowieso und männliche, hm, schwierig. Dazu muss die Bindung extrem stark sein. Dazu reicht eine einfache Bindung nicht, der Devote muss wirklich und wahrhaftig glücklich sein und es muss sein innigster Wunsch sein ein Kind zu bekommen. Doch das ist extrem selten“, sagte Adrian, „wärst du ein magisches Wesen, wärst du wahrscheinlich schwanger geworden. Du erfüllst sämtliche Voraussetzungen.“ „Danke aber ich bin und bleibe ein Mensch“, lächelte Harry. „Dennoch bist du schwanger geworden. Harry, ich würde dir raten dich in nächster Zeit von sämtlichen Dominanten fern zu halten oder sie nur in Begleitung aufzusuchen. Zumindest bis alle wissen, dass du schwanger bist.“ „Heißt das, ich kann Remi nicht mehr besuchen?“ „Nein“, knurrte Voldemort sofort. „Darf er mich besuchen?“ „Wäre das möglich?“, wandte sich der Dunkle Lord an den Vampir. „Ja, Lupin ist ein Devoter, er ist keine Gefahr. Greyback ist nur so lange eine Gefahr bis er sich an den Gedanken gewöhnt hat und bis er zumindest ein paar Mal dem Geruch ausgesetzt war.“ „Also Rudelverbot, oder mein Lord?“, fragte Harry leise. Er setzte sich in einen Sessel und sah seinen Lord traurig und fragend an. Voldemort wollte schon bejahen doch dann fiel ihm ein was Severus zu solchen Aktionen gesagt hatte und so schüttelte er den Kopf, „nein, kein Rudelverbot aber du wirst es langsam angehen müssen. Fenrir hat knapp fünfunddreißig dominante Werwölfe und einige davon sind noch ungebunden. Sie müssten es mittlerweile wissen, Remus wird es alle gesagt haben und sie werden selber wissen, dass sie momentan eine Gefahr für dich sind. Ich vermute, dass Remus und Fenrir morgen sowieso ins Manor kommen und mit dir reden wollen.“ „Wen soll ich als Begleitschutz mitnehmen?“, fragte Harry überrascht. „Darf ich mich anbieten?“ Alle sahen überrascht zu dem Vampir, der sie anlächelte und auf die Blicke sagte, „ich bin keine Gefahr mehr, ich weiß es jetzt und ich kenne den Geruch. Zudem bin ich gebunden, ich...“ „Moment, seit wann das denn?“, warf Draco ein. Alle Blicke wandten sich dem Blonden zu, Adrian sah ihn allerdings etwas verstört an. „Ähm, die Sache unter der Dusche?“ „Das war Sex, keine Bindung.“ Der Vampir wurde blass, noch blasser als sonst und fragte, „dir ist schon bewusst, dass das beim ersten Mal ein und dasselbe ist, oder?“ „Wie bitte?“ „Hast du die Bücher nicht gelesen? Der erste Sex mit einem dominanten, magischen Wesen bindet dich an es, in diesem Fall an mich. Draco, ich dachte, das wäre dir klar und deswegen wolltest du es so lange nicht. Ich wusste nicht, dass du das nicht weißt aber wir sind jetzt gebunden.“ Draco starrte den Vampir einfach nur an, er hatte seit Minuten nichts mehr gesagt und seine Gesichtsfarbe war immer heller geworden bis er fast selbst wie ein Vampir aussah. „Ich gratuliere“, kam von Harry doch Draco reagierte gar nicht darauf. „Wir sind gebunden?“, fragte er nochmal nach. Adrian zuckte leicht zusammen, der Tonfall seines Partners zeigte an, dass er von dieser Neuigkeit alles andere als begeistert war doch er nickte, „ja, sind wir.“ „So wie Harry und der Dunkle Lord?“ „Ja.“ „Gebunden? Für immer?“ „Naja, zumindest erst mal so lange du lebst“, sagte Adrian. „Kann man die Bindung wieder lösen?“ „Willst du das?“, fragte Harry plötzlich doch Draco beachtete ihn nicht sondern sah weiterhin zu Adrian, dessen Gesichtsausdruck sehr traurig geworden war. „Ja, es gibt die Möglichkeit eine Bindung wieder zu lösen aber die hat extreme Nachwirkungen.“ „Welche?“ Der Vampir zuckte wie unter einem Schlag zusammen und erklärte mit todtrauriger Stimme, „es gibt ein Ritual, welches die Bindung rückgängig macht. Dabei wird das Band durchtrennt und es steht beiden Partnern wieder frei sich neu zu binden. Allerdings hinterlässt es ein magisches Stigma auf den Betreffenden und jedes magische Wesen wird es sehen. Für den Dominanten ist es danach unmöglich sich noch einmal zu binden und für einen Devoten wird es extrem schwer.“ „Wieso das?“, kam jetzt von Voldemort. Ein tiefes Seufzen erklang bevor der Vampir sagte, „die Trennung der Bindung kann nur von dem Devoten ausgehen. Es ist sein letztes Mittel, sein letzter Ausweg. Ein Devoter, der diesen Weg geht, hat nichts mehr zu verlieren und das zeigt er damit. Ein Dominanter, der so verlassen wird, wird gebrandmarkt, er ist nicht in der Lage einen Partner zu halten und deswegen wird es sich jeder Devote zwei Mal überlegen ob er eine erneute Bindung mit ihm eingeht. Der Devote zeigt mit diesem Verhalten, dass er sich nicht alles gefallen lässt und ein potenzieller dominanter Partner wird sich stark überlegen ob er das wirklich will. Ich persönlich kenne weder einen Devoten noch einen Dominanten, der jemals eine Trennung hinter sich hat.“ „Also kannst du dich nicht mehr binden wenn ich dieses Ritual will?“, fragte Draco. „Ja, das ist richtig.“ „Aber das willst du doch hoffentlich nicht“, warf Harry erneut ein. „Ich wurde gegen mein Wissen gebunden.“ „Du hättest mal die Bücher lesen können“, knurrte Voldemort, „dann wäre dieses Gespräch überflüssig. Malfoy, du hast deine Entscheidung doch bereits getroffen, du wirst dich an den Gedanken gewöhnen und du wirst das Ritual nicht fordern also warum verunsicherst du deinen Partner so?“ „Wirklich?“, fragte Adrian erfreut. „Ich weiß es nicht, ich hätte diese Entscheidung gerne selbst getroffen“, sagte Draco vorsichtig. „Dann hättest du die Bücher lesen müssen.“ „Ich weiß aber ...“ „Draco, willst du die Trennung?“, fragte Harry plötzlich sehr ernst. Der Blonde spürte wie sich das Mal auf seiner Haut erwärmte, diesmal musste er antworten. „Nein“, seufzte er leise. So schnell konnte er nicht gucken da hatte ihn der Vampir in eine enge Umarmung gezogen und ihn fordernd geküsst. „Meinst du, das war die richtige Antwort?“, fragte Voldemort an Harry gewandt. Er zog seinen Mann auf seinen Schoß, schlang die Arme um dessen Taille und legte die Hände auf dessen Bauch. „Ja, mein Lord, war es. Er will die Trennung nicht, er ist nur etwas überrumpelt.“ „Er hätte die Bücher lesen sollen.“ „Das habt ihr auch lange nicht“, grinste Harry. Ein leises Knurren ertönte, die Umarmung zog sich enger um ihn zusammen. „Draco, Adrian, wir sind noch hier“, grinste Harry. „Wissen wir“, murmelte Adrian gegen Dracos Lippen. „Dann nimm deine Zunge aus seinem Hals“, grollte Voldemort. Jetzt grinste der Vampir, löste ihre Lippen voneinander, hielt seinen Partner allerdings in einer festen Umarmung gefangen. „ Ich brauche trotzdem ein bisschen Zeit um mich an den Gedanken zu gewöhnen“, sagte Draco leise. „Hast du. Soll ich woanders schlafen?“, fragte Adrian. „Nein, natürlich nicht.“ „Danke.“ „Dann gehen wir wohl jetzt besser, mein Lord“, sagte Harry während er sich erhob. Sein Mann stand ebenfalls auf. „Was ist jetzt mit den Werwölfen?“, fragte Adrian. „Kannst du zum Abendessen kommen?“, fragte Harry. „Ja, ich denke, ich schaffe das. Adrian kann mich ja stützen.“ „Gut, dann beordere ich Fenrir auch zum Abendessen. Kannst du es mit dem Werwolf aufnehmen?“, fragte Voldemort. Der Vampir überlegte kurz und nickte dann, „wenn er sich nicht verwandelt, ja, dann kann ich es mit ihm aufnehmen. Was ist mit seinem devoten Partner? Sobald er sich verwandelt, habe ich Probleme mit ihm.“ „Er wird sich nicht verwandeln“, kam von Harry, „ich werde es verbieten.“ „Gut, dann komme ich klar. Also bis zum Abendessen.“ Voldemort nickte knapp und verließ mit seinem Mann den Raum. „Bist du mir böse?“, fragte Adrian leise. Draco rutschte wieder unter die Decke und zog den Vampir mit sich. „Nein, ich bin nur überrumpelt. Ich wusste nicht, dass ich mich mit dem ersten Sex an dich binde.“ „Du solltest die Bücher wirklich lesen“, grinste Adrian, der sich an ihn schmiegte und leise schnurrte. „Ja, sollte ich. Sag mal, was hat diese Bindung für Auswirkungen auf mich? Ich bin schließlich kein magisches Wesen.“ „Hm, keine Ahnung. Ich kann es nur vermuten denn so eine Konstellation ist mir unbekannt. Die Menschen werden gar nichts bemerken aber die magischen Wesen werden es riechen, sie werden spüren, dass du an mich gebunden bist. Ob sich die Verbindung zwischen uns aufbaut, weiß ich nicht. Wenn ja, wird es so sein wie bei Harry und Voldemort, ich gehe davon aus, dass du dich mit Harry darüber unterhalten hast“, sagte Adrian. „Ja, habe ich. Ich könnte dann deine Gefühle spüren, dein Befinden. Es...“ „Was es?“ „Es gäbe eine Möglichkeit mich in ein magisches Wesen zu verwandeln“, sagte Draco leise. „Der Trank.“ „Ja, genau.“ „Willst du das? Willst du wirklich ein devotes Wesen werden? Du weißt, wie sich Harry manchmal verhält, willst du das wirklich?“ „Wir würden uns besser verstehen, uns besser ergänzen, oder?“ „Ja, würden wir“, sagte Adrian zögernd. „Dann rede ich mit Onkel Sev aber es kann eine Zeitlang dauern. Es dauert ein ganzes Jahr den Trank herzustellen.“ „Dann solltest du heute Abend mit ihm reden, wenn du das wirklich willst. Aber überleg es dir gut, du kannst den Trank nicht rückgängig machen.“ „Hm.“ „Gute Nacht, ich wecke dich zum Abendessen.“ Draco nuschelte nur etwas und kuschelte sich eng an ihn, er wollte gerade nicht nachdenken und so schloss er die Augen. Schnell war er ins Reich der Träume abgedriftet, Adrian blieb wach und beobachtete seinen schlafenden Partner. Tiefes, dunkles Knurren erfüllte den Raum, es entsprang gleich zwei Kehlen und keiner stellte sich zwischen die zwei Kontrahenten. Werwolf und Vampir, beides dominante Wesen, standen sich knurrend gegenüber, die Zauberstäbe erhoben. Der Vampir war schneller, der Werwolf stärker und widerstandsfähiger, der Kampf würde hart und lang werden doch zumindest ein paar der Anwesenden waren nicht auf einen solchen aus. „Würdet ihr jetzt endlich die Stäbe weglegen?“, fragte Harry zum wiederholten Mal doch auch diesmal kam keine Reaktion. „Die sind in ihrer eigenen Welt“, kommentierte sein Mann, auf dessen Schoß er saß, das Ganze. „Was erwartet ihr?“, kam von Remus, der neben ihnen stand und das Ganze sehr amüsiert beobachtete. „Remi, wie meinst du das?“ „Naja, du bist schwanger und für Fenrir wie sein eigener Welpe. Er will zu dir und Adrian lässt ihn nicht, da ist Ärger vorprogrammiert. Zudem riecht der Vampir nach einer Verbindung, nur leider nicht nach Draco und da hat es wohl ausgesetzt“, erklärte Remus. „Aber Harry ist mit mir verbunden.“ „Das ist Fenrir nur gerade egal. Draco, komm, wir halten unsere Partner auf“, grinste Remus. Der Blonde erhob sich langsam, er war immer noch sehr schwach auf den Beinen und trat mit dem Werwolf zu den zwei Kontrahenten. „Entschuldigt aber würde ihr uns kurz beachten?“, fragte Remus, immer noch breit grinsend. Sofort lagen rote und gelbe Augen auf ihm, die Gelben blitzten kurz auf. „Danke für eure Aufmerksamkeit. Fenrir, denk nach, Harry ist mit Voldemort verbunden. Glaubst du wirklich der Vampir würde noch leben wenn er Harry geschwängert hätte? Zumal das Harry auch nie zugelassen hätte. Adrian ist mit Draco verbunden, nur ist der ein Mensch und deswegen riecht man es nicht“, erklärte Remus leise schnurrend. Der Blick des Alphas ging kurz zu Draco, der zustimmend nickte und dann zu Harry, der in einer engen Umarmung auf Voldemorts Schoß saß und ihn anlächelte. „Wirklich?“, fragte er knurrend. „Ja, ich bin mit Adrian verbunden und Harry ist von seinem Mann schwanger. Also könnten sich jetzt alle wieder beruhigen?“, fragte Draco jetzt. „Du bist mit dem Blutsauger verbunden?“, knurrte ihn Fenrir an, „seit wann?“ „Seit gestern.“ „Warum riecht man es nicht?“ „Weil ich ein Mensch bin, ich bin kein magisches Wesen. Greyback, mein Vampir hat kein Interesse an Harry, er gehört zu mir also beruhig dich langsam mal wieder“, sagte Draco nachdrücklich. Er tauschte einen Blick mit Remus, der daraufhin nickte und zusammen traten sie zwischen ihre Gefährten. Adrians Knurren verstummte sofort während Fenrir weiter knurrte bis Remus ihn fragte, „knurrst du mich jetzt auch an?“ Nur langsam wurde das Knurren leiser, der Werwolf blinzelte ein paar Mal bevor er sich zu Harry umdrehte und wieder langsam auf ihn zuging. Adrian sah fragend zu Harry, der kurz nickte und von seinem Sitzplatz aufstand. Lauernd ging der Werwolf auf ihn zu, ein leises Grollen ertönte doch diesmal klang es nicht drohend. „Hallo Fenrir, schön dich zu sehen“, lächelte Harry. „Du bist schwanger“, knurrte Fenrir. „Ja, bin ich. Ich freu mich auch sehr auf das Kind, genau wie mein Mann.“ „Du bist schwanger“, wiederholte der Werwolf. „Ja und das ändert sich nicht egal wie oft du es sagst. Hast du was dagegen?“ „Dagegen? Du bist mein Welpe, wieso sollte ich etwas dagegen haben? Warum hat mich der Vampir aufhalten wollen?“ „Weil wir nicht wussten wie du reagierst“, knurrte Voldemort jetzt. Der Werwolf sah ihn fragend an und knurrte dann, „er ist mein Welpe, ich sorge mich um ihn.“ „Musst du nicht, ich bin in den besten Händen. Wie sieht es mit deinem Rudel aus?“ Jetzt legte Fenrir den Kopf schief, er ließ sich auf seinem Platz nieder und streckte die Hand nach Remus aus, dieser zögerte einen Moment und ergriff die Hand dann. Schnell wurde er auf den Schoß des Alphas gezogen, ein leises Schnurren ertönte und langsam beruhigte sich der dominante Werwolf wieder. „Das dürfte eigentlich kein Problem sein, er ist mein Welpe also steht er in der Rangordnung über ihnen. Dennoch sollte er in der Anfangsphase nicht alleine hingehen, vorzugsweise sollte er mit mir hingehen“, sagte Fenrir. „Heute nicht mehr, lasst uns endlich essen, ich verhungere gleich“, kam von Harry. Er wurde wieder nach hinten gezogen, landete wieder auf Voldemorts Schoß und sofort erschien auch das Essen auf dem Tisch. „Mjam, lecker“, kam von Harry, der sich sofort auf die Suppe stürzte. „Mahlzeit“, knurrte Voldemort und damit eröffnete er das Essen. Remus blieb da sitzen wo er war, Fenrir schnurrte erfreut auf. Draco wiederum wurde neben Adrian gezogen. „Allen einen guten Appetit“, lächelte Harry und vom gesamten Tisch kamen die Erwiderungen bevor nur noch geschäftiges Kauen zu hören war. Charlie sah auf als es klopfte und rief dann leise, „herein.“ Sofort öffnete sich die Tür und Draco trat ein, er blieb allerdings überrascht stehen als er das Bild sah. Severus und Charlie saßen auf einem Sofa, der Tränkemeister lehnte an dem Rotschopf und schlief scheinbar tief und fest. „Was führt dich her?“, fragte Charlie leise, er deutete auf den Sessel ihm gegenüber wo sich Draco auch niederließ. „Ich wollte mit Onkel Sev reden.“ „Dann sprich“, knurrte ebendieser leise. Er lehnte noch immer an dem Jüngeren, hielt die Augen aber geschlossen. „Ähm, du weißt ja, dass ich mit Adrian verbunden bin“, sagte Draco. „Das weiß seit dem Abendessen jeder.“ „Ich habe allerdings ein Problem. Ich bin kein magisches Wesen.“ „Du kannst durch meinen Trank auch keines werden“, unterbrach Severus ihn, immer noch mit geschlossenen Augen. „Wieso nicht? Harry ist auch eines.“ „Nein, Harry verhält sich wie ein magisches Wesen, er ist keines. Draco, ich braue den Trank nicht für dich“, sagte Severus, der die Augen jetzt öffnete und ihn undurchdringlich ansah. „Aber wieso nicht? Das müsste doch gehen.“ „Draco, mein Trank bindet jemanden an einen Anderen, du bist schon gebunden also wirkt der Trank bei dir sowieso nicht. Ich müsste einen völlig neuen Trank entwickeln, der dein Innerstes dem eines devoten magischen Wesens anpasst aber warum diese Mühe? Du bist mit einem Vampir verbunden, klingelt da nicht was?“, fragte Severus, der sich langsam aufsetzte und sich streckte. „Ähm, nein.“ „Ich weiß es, ich weiß es“, grinste Charlie doch ein Blick von Severus ließ ihn verstummen. „Draco, denk nach. Wie könntest du ein magisches Wesen werden? Vampir, beißen, klingelt es jetzt?“ „Ich soll ein Vampir werden?“, keuchte Draco auf. „Du sollst gar nichts, es ist nur eine Möglichkeit, die du irgendwann mal in Betracht ziehen kannst. Draco, ihr seit seit gestern verbunden, meinst du nicht, dass du noch alle Zeit der Welt hast? Geh es doch erst mal langsam an. Vor allem, dein Vampir war sich darüber im Klaren, dass du ein Mensch bist also belasse es vorläufig dabei. Du solltest nichts überstürzen. Gewöhn dich doch erst mal daran, dass du gebunden bist“, schnarrte Severus ernst. „Meinst du?“ „Ja, an alles sollte man sich langsam gewöhnen, oder Wiesel?“ „Ja, meine Fledermaus“, grinste Charlie. Draco schaute zwischen ihnen hin und her und sagte dann, „vielleicht hast du Recht. Ich will nur nichts falsch machen.“ Zu seiner Überraschung begannen beide Männer zu lachen und Charlie sagte irgendwann, „jeder macht Fehler, in jeder Beziehung. Das gehört dazu. Adrian wird auch Fehler machen, genau wie du, genau wie ich oder Severus. Draco, niemand ist perfekt denn sonst wäre das Leben langweilig also hör auf dir darüber Gedanken zu machen.“ „Ich will aber nichts falsch machen.“ „Das wirst du aber, jeder macht irgendwann etwas falsch. Denk nur an unseren Lord, der hat am Anfang mehr als genug Fehler gemacht und dennoch sind sie jetzt glücklich verheiratet und Harry ist sogar schwanger“, sagte Severus. „Aber...“ Der Tränkemeister hob die Hand um ihn zu unterbrechen und sagte, „kein Aber. Von mir wirst du keinen Trank bekommen, der dich zu einem devoten Wesen macht und ich bin der Einzige, der weiß wie der Trank korrekt gebraut wird. Wenn du ein magisches Wesen werden willst, rede mit deinem Gefährten und frag ihn was er davon hält. Denn diese Entscheidung solltet ihr zusammen treffen. Verstanden?“ „Ja, Onkel Sev, verstanden. Entschuldigt die Störung.“ „Du störst mich nicht, nie, du bist schließlich mein Patensohn“, lächelte Severus. „Danke. Aber ich geh jetzt trotzdem, mein Gefährte erwartet mich.“ „Dann gute Nacht.“ „Gute Nacht, Draco.“ Dieser nickte ihnen dankbar zu, erhob sich und ging. „Was wird er tun?“, fragte Charlie, der sich langsam an den Tränkemeister lehnte. „Adrian oder Draco?“ „Beide.“ „Adrian wird ihn nicht verwandeln, zumindest nicht sofort, vielleicht in vielen Jahren. Was hältst du davon, wenn wir ins Bett gehen, der Tag war aufregend genug.“ „Zu aufregend für Harry?“ Severus löste sich von ihm und stand auf, „nein, ich habe ihn nach dem Abendessen untersucht. Ihm und dem Wurm geht es gut. Kommst du oder willst du auf der Couch schlafen?“ „Niemals, bin schon da.“ Charlie ignorierte das leicht höhnische Grinsen und folgte dem Tränkemeister ins Schlafzimmer. Schnell lagen sie umgezogen unter den Decken, Charlie kuschelte sich eng an die Brust des Älteren, der ohne Zögern die Arme um ihn legte. Noch immer konnte der Rotschopf sein Glück kaum fassen doch jedes Mal wenn er in seinen Armen einschlief oder aufwachte, bestätigte es sich erneut. „Nacht Wiesel.“ „Gute Nacht, meine geliebte Fledermaus.“ Wie immer verleierte der Tränkemeister leicht die Augen, grummelte leicht, legte sich aber dann bequemer hin und schloss die Augen. Charlie kicherte in sich hinein, er würde diesen mürrischen und verbockten Tränkemeister schon noch knacken. Die Werwölfe nahmen die Schwangerschaft von Harry positiver auf als alle gedacht hatten. Er bekam sofort versichert, dass sie alles tun würden um ihn und sein Ungeborenes zu beschützen. Er war im Rudel jederzeit willkommen und er würde von sämtlichen Werwölfen beschützt werden. Harry freute sich, vor allem weil Sirius am Morgen noch bei ihm gewesen war und mit ihm geredet hatte. Als es klopfte, seufzte Harry leise auf und warf seinem Mann einen auffordernden Blick zu. Dieser knurrte leise und fragte, „wieso muss ich aufstehen?“ „Weil ihr dagegen wart, dass wir noch jemanden in den Zauber einweben und wir deswegen jedes Mal aufstehen müssen wenn es klopft“, gab Harry grinsend zurück. „Wer ist da?“, rief Voldemort und es dauerte einen Moment bis geantwortet wurde. „Sirius. Ich möchte mit Harry reden.“ „Ich komme“, gab Harry zurück während er schon aufstand, „wir sollten weitere Personen in den Zauber einfügen, zumindest diejenigen, die uns am Nächsten stehen.“ „Das betrifft nur dich, mir steht niemand nah, außer dir.“ „Lucius?“ „Ist ein Mitglied des Inneren Kreises, ich würde nicht soweit gehen und sagen, dass er mir nahe steht“, gab Voldemort zurück. „Ihr braucht dringend mehr Freunde, mein Lord“, grinste Harry bevor er ihm einen Kuss gab und dann zur Tür ging. Allerdings wurde er aufgehalten als sich zwei Arme um ihn legten und eine dunkle Stimme knurrte, „wozu brauche ich Freunde wenn ich dich habe? Und den Wurm?“ „Mein Lord, ihr braucht Freunde.“ „Nein, ich habe dich und den Wurm. Jetzt geh zu deinem Paten“, grollte Voldemort. Er gab ihm noch einen Kuss in den Nacken bevor er ihn los ließ und auf die Tür zu schob. „Bis nachher, mein Lord.“ „Hm.“ Draußen umarmte Harry seinen Paten erst mal, leises Schnurren ertönte. „Was machst du hier, Siri?“ „Ich will mit dir reden. Können wir uns irgendwo hinsetzen?“, fragte Sirius ernst. Sofort sah ihn Harry fragend und etwas ängstlich an, nickte aber dann und deutete die Treppe runter. „Wir können in einen der kleinen Salons gehen, der Privatflügel ist noch gesperrt.“ „Also hast du deinen Mann noch nicht vom Gegenteil überzeugt“, stellte Sirius fest. Schweigend folgte Harry dem Animagus die Treppe runter bis sie den Salon erreicht hatten. Sie ließen sich in den Sesseln nieder, ein Hauself brachte Tee und Gebäck. „Also, über was möchtest du mit mir reden?“, fragte Harry bedrückt. „Erstmal möchte ich dir nochmal gratulieren, mein Kleiner“, sagte Sirius lächelnd. „Wirklich?“ „Natürlich. Kleiner, du bist mein Patensohn und ich liebe dich. Auch wenn ich mit der Wahl deines Mannes immer noch nicht einverstanden bin, freue ich mich für dich, dass du glücklich bist. Das du schwanger bist. Ich weiß, wie sehr du dir Kinder wünschst und ich bete zu Merlin, dass du ein gesundes Kind zur Welt bringst. Deswegen wollte ich mit dir reden“, sagte Sirius ernst. Harry sah ihn nur völlig perplex an und der Animagus fuhr fort, „ich freue mich für dich und ich werde versuchen mich in Zukunft mit deinem Mann zu vertragen. Aber garantieren kann ich nichts.“ „Siri, das ist mehr als ich mir je erträumt habe“, schluchzte Harry bevor er sich in die ausgebreiteten Arme des Mannes warf. Sirius strich lächelnd über seinen Rücken und seinen Kopf, flüsterte ihm beruhigende Worte zu. Es dauerte eine Weile bis sich Harry beruhigte. Sirius zog ihn auf seinen Schoß und fragte, „was wünscht du dir? Junge oder Mädchen?“ „Ein gesundes Kind aber wenn ich ehrlich bin, einen Jungen.“ „Warum?“ „Keine Ahnung, liegt wahrscheinlich an den Tränken.“ „Kannst du mir das genauer erklären?“ „Ein Junge wäre der Erbe von Lord Voldemort, ein Nachfolger, auf den er stolz sein kann“, sagte Harry leise, „deswegen möchte ich ihm einen Sohn schenken.“ „Und wenn es eine Tochter wird?“ „Dann freu ich mich genauso darüber und mein Mann auch.“ „Sicher?“, fragte Sirius misstrauisch. „Ja, sicher. Mein Mann hat mir versichert, dass er einfach nur will, dass ich gesund bin. Erst an zweiter Stelle steht für ihn das Würmchen, was ich in mir trage und dessen Geschlecht ist ihm so richtig egal. Hauptsache gesund“, erklärte Harry. „Wieso wünscht du dir dann unbedingt einen Jungen?“ „Keine Ahnung, nur so ein Gefühl. Nein, du hast Recht, das ist Blödsinn. Hauptsache mein Würmchen und ich sind gesund.“ „Scheinbar hat dein Kind schon seinen Spitznamen weg. Willst du es auch so nennen wenn es geboren ist?“, fragte Sirius grinsend. „Keine Ahnung. Dad wird ihn oder sie immer so nennen. Sirius, bist du wirklich damit einverstanden?“ „Ja, bin ich. Harry, ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich alles für dich tun würde, alles damit du glücklich bist und wenn das heißt, dass ich mich mit dem Dunklen Lord vertragen muss, dann soll es eben so sein. Ich bin dein Pate, du bist der Sohn meines besten und ältesten Freundes und ich liebe dich wie einen Sohn, ja, ich freue mich für dich“, erklärte Sirius ernst. Harry stiegen schon wieder die Tränen in die Augen doch dann lachte er glücklich und schlang die Arme um ihn. „Danke Siri, danke, danke, danke. Du weißt gar nicht wie viel mir diese Worte bedeuteten.“ „Doch, ich glaube schon. Jetzt hör auf zu weinen, was soll ich deinem geliebten Ehemann erklären wenn ich dich mit völlig verquollenen Augen zurückbringe?“ „Freudentränen“, schlug Harry schniefend vor. „Soll ich ihm das vor oder nach dem Fluch sagen, den er mir auf den Hals hetzen wird?“, fragte Sirius grinsend. „Davor wäre besser, vielleicht flucht er dann nicht rum.“ „Das bezweifle ich doch sehr. So, und was machen wir jetzt noch?“ „Wir könnten ein bisschen spazieren gehen. Das ist nicht anstrengend, ich rege mich dabei nicht auf also dürfte keiner was dagegen haben“, grinste Harry. „Wie streng sind die Regeln deines Dads?“ „Streng und diesmal kann ich mich nicht mal bei meinem Mann ausruhen, der ist noch gluckiger als Dad.“ „Ernsthaft?“ Harry kicherte leise und stand auf während er sagte, „auch wenn es sich keiner vorstellen kann aber der Dunkle Lord ist ein sehr liebevoller und fürsorglicher Ehemann. Er würde, genau wie du oder Dad, alles für mich tun.“ „Das kann man sich wirklich nur schwer vorstellen.“ „Es ist aber so. Kommst du jetzt mit?“ „Klar, ich kann dich doch nicht alleine rumlaufen lassen.“ Harry verleierte die Augen und meinte, „jetzt fang du nicht auch noch so an. Ich bin schwanger und nicht todkrank. Zudem ist das Würmchen noch winzig und hat noch keinerlei Einfluss auf mich.“ „Du bist ein Mann und schwanger, wie soll das keinen Einfluss auf dich haben?“, fragte Sirius skeptisch während er aufstand und sie den Raum verließen. „Also momentan merke ich noch gar nichts, keinerlei Anzeichen einer Schwangerschaft aber so wie ich Dad verstanden habe, wird sich das noch früh genug ändern“, seufzte Harry leise. Jetzt grinste Sirius und meinte, „mal sehen welche Stimmungsschwankungen du bekommst. Oder welche Fressanfälle?“ „Das ist nicht witzig.“ „Doch sehr sogar. Sag mal, darfst du dich noch verwandeln?“ Abrupt blieb Harry stehen und sah ihn verwundert an. „Keine Ahnung“, gestand er, „da müsste ich Dad fragen.“ „Was willst du Severus fragen?“ Harry und Sirius drehten sich um. Charlie stand hinter ihnen, zwei Bücher im Arm und sie fragend ansehend. „Ob ich meine Animagusgestalt weiter annehmen kann“, sagte Harry. „Ja, kannst du.“ „Woher willst du das wissen?“, fragte Sirius. „Ich bin bei jeder Untersuchung dabei und wir unterhalten uns auch darüber. Dabei kam das Gespräch auf die Animagusgestalt und Severus ist der Meinung bis zum fünften oder sechsten Monat darf er sie annehmen. Allerdings solltest du die Gestalt erst mal im Labor annehmen, wir untersuchen dann den Fuchs und dann kann dir Severus Genaueres sagen“, erklärte Charlie. „Ist Dad in seinem Labor? Hat er Zeit?“ „Er wollte nur ein paar Tränke für Hogwarts brauen also ja, er hat Zeit.“ „Dann auf in die Höhle der Fledermaus“, grinste Sirius. „Siri!“ „Hey, ich habe nicht Schniefelus gesagt.“ „SIRI!“, lachte Harry. „Ja, ja, ist ja gut. Also auf zu unserem geliebten Tränkemeister.“ Doch Sirius prallte am Eingang der Keller ab, der Schutzzauber ließ ihn nicht passieren. „Was ist denn jetzt los?“ „Scheinbar darfst du nicht eintreten. Ich rede mit ihm“, sagte Harry. Er eilte den Gang entlang und hatte seinen Vater schnell gefunden. „Harry, was führt dich her?“ Er wurde in eine sanfte Umarmung gezogen bevor Severus ihn ein Stück von sich wegschob und ihn genaustens musterte. „Dad, mir geht es gut aber ich hätte gleich zwei Fragen.“ „Bitte.“ Inzwischen war Charlie eingetreten und hatte sich zu ihnen gesellt. „Frage Nummer eins, darf ich meine Animagusgestalt annehmen?“ „Ja, darfst du aber erst mal hier und unter Beobachtung. Wir untersuchen dich dann und dann entscheiden wir ob du sie weiter annehmen darfst. Frage Nummer zwei?“, fragte Severus amüsiert. „Wieso kann Sirius die Keller nicht betreten?“ Sofort wurde der Tränkemeister ernst und sagte, „weil das hier mein Reich ist, meine Räume und da hat Black nichts zu suchen. Harry, ich liebe dich und ich weiß, dass du deinen Paten liebst aber in diese Räume wird er keinen einzigen Fuß setzen.“ „Hasst du ihn so sehr?“ Severus atmete einmal tief durch bevor er sagte, „er und dein Vater haben mir mein Leben zur Hölle gemacht. Dein Vater ist tot aber Black lebt noch und ich kann ihm nicht verzeihen was er getan hat. Ich akzeptiere ihn an deiner Seite, als dein Pate aber nur da. Ich werde ihn nicht in meinen eigenen Räumen dulden.“ Harry sah ihn traurig an, nickte aber dann leicht. Severus seufzte leise und umarmte ihn vorsichtig, sofort schlang sein Sohn die Arme um ihn. „Sei mir bitte nicht böse, Harry.“ „Bin ich nicht, ich versteh es sogar fast aber er ist nun mal mein Pate und ich liebe ihn aber du hast Recht, es sind deine Räume“, sagte Harry leise, er kuschelte sich an seinen Vater. „Kleiner, weswegen eigentlich die Frage wegen deiner Animagusgestalt?“, fragte Severus leise. „Siri hat gefragt, ob ich sie noch annehmen darf. Ich vermute, wir wollen spielen und das geht als Hund und als Fuchs doch ganz gut. Oder hast du was dagegen?“ „Nein, verwandel dich.“ Sofort kam Harry der Aufforderung nach und sah seinen Vater aus leuchtenden Augen an. Dieser nahm den Fuchs vorsichtig hoch und setzte ihn auf den Schreibtisch, Charlie reichte ihm eine Phiole, die er widerwillig runter schluckte. „Das dauert jetzt etwa eine halbe Stunde, dann wissen wir ob diese Gestalt irgendwelche Auswirkungen auf den Wurm hat“, sagte Severus sanft bevor er sich an Charlie wandte, „geh zu Black und sag ihm, dass er entweder vor den Kerkern warten kann oder gehen soll.“ „Mach ich“, grinste der Rotschopf. Harry japste laut auf als er zu leuchten begann, Severus sah von seinen Unterlagen auf und kam dann hinter dem Schreibtisch vor. Aufgeregt sprang der Fuchs hoch und runter, er wollte endlich das Ergebnis wissen. „Schon gut, beruhig dich. Lass mich doch erst mal das Ergebnis sehen“, schmunzelte Severus während er nach dem Pergament griff. Er las es sich durch und ignorierte das japsende Jaulen seines Sohnes. „Du kleine Nervensäge, halt still.“ Er legte eine Hand auf den silberschwarzen Rücken und kraulte ihn während er weiter las. „Und?“, kam von Charlie, der vorm Kamin saß. „Alles in Ordnung. Dem Wurm geht es gut, die Verwandlung schadet ihm in keinster Weiße aber wenn er größer wird, sollten wir die Fuchsgestalt nochmal untersuchen. Wenn du mit Black spielst, pass auf, er ist größer und schwerer als du also sei vorsichtig“, mahnte Severus. Sofort nickte Harry heftig und wedelte ungeduldig mit dem Schwanz. „Ja, jetzt geh schon, Black wartet noch vor den Kellern.“ Harry schleckte ihm einmal quer durchs Gesicht, was Severus mit einem Grummeln beantwortete, sprang dann vom Tisch und huschte durch die Tür, die Charlie ihm einladend öffnete. „Viel Spaß“, rief ihm der Rotschopf hinterher, ein Jaulen war zu hören und dann war Harry weg. Kapitel 8: Kapitel 5 (ohne Adult) --------------------------------- Severus untersuchte ihn jeden zweiten Tag doch er hatte keine guten Neuigkeiten für ihn, die Stoffe bauten sich doch langsamer ab und so würde er wohl mindestens noch sechs Monate auf den Trank verzichten müssen. Harry nahm die Nachricht relativ gelassen auf denn sein Mann umsorgte ihn in letzter Zeit extrem und er genoss die unerwarteten Zärtlichkeiten. Aus dem Krieg hielt Harry sich raus, nur sehr selten prangte sein hellblaues Mal statt dem grellgrünen Mal seines Mannes am Himmel. Tote und Verletzte gab es dennoch doch die Dunkle Seite musste feststellen, dass sich Harry wesentlich stärker um seine Anhänger kümmerte als der Dunkle Lord. Wenn er mit seinen Leuten unterwegs war, gab es auf ihrer Seite keine Toten, niemand wurde zurückgelassen und jeder wurde von jedem unterstützt. Dabei war es völlig egal welchem Haus sie vorher angehört hatten, unter Harrys Führung waren sie alle vereint. So war es bald kein ungewohnter Anblick mehr in Riddle-Manor, wenn ehemalige Gryffindors mit Slytherins zusammen saßen, wenn Jugendliche mit erwachsenen Todessern und dem Dunklen Lord am Esstisch saßen und mit ihnen über verschiedene Pläne diskutierten. Harrys Innerer Kreis war voll integriert, Voldemort nutzte sie teilweise sogar für seine eigenen Pläne, natürlich nur in Absprache mit seinem Mann denn Harrys Anhänger hatten deutlich gemacht, dass sie Harry folgten und nicht Voldemort. So gesehen, war Harrys Leben nicht schlecht, er blendete den Krieg kurzerhand erst mal aus und genoss das Leben mit seiner Familie und seinen Freunden. „Und?“, fragte Harry aufgeregt. „Nichts Neues. Die Stoffe bauen sich ab aber es dauert noch. Mindestens noch einen Monat“, gab Severus, mit einem Blick auf das Pergament, zurück. „Ernsthaft? Noch einen Monat?“ „Ja, mein Sohn, mindestens.“ „Das ist nicht fair.“ „Das habe ich auch nicht behauptet aber ich kann es nicht ändern. Harry, du hast jetzt schon fünf Wochen ausgehalten, dann schaffst du die anderen Vier auch noch.“ Harry sah ihn schmollend an, nickte aber dann resignierend und erhob sich. „Was hast du jetzt vor?“, fragte Severus. „Da ich davon ausgehe, dass du meinem Mann Bescheid gibst, gehe ich zu Ron und Hermine. Sehen wir uns zum Abendessen?“, fragte Harry. „Natürlich. Bis heute Abend.“ Harry umarmte seinen Vater nochmal kurz, gab ihm einen Kuss auf die Wange und verließ den Raum dann, er sah nicht mehr wie sich ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Tränkemeisters ausbreitete. Severus wartete bis Harry wirklich gegangen war bevor er ins Schlafzimmer eilte, dort das völlig überraschte Eichhörnchen in die Tasche steckte und seine Räume so schnell er konnte verließ. Charlie fiepte ihn fragend an doch Severus ignorierte ihn und eilte weiter, die Hand fest um das Pergament verkrallt. Schnell hatte er Riddle-Manor durchquert und hämmerte gegen die Tür zu den Privatgemächern im Ostflügel. Es dauerte nur wenige Moment bis von drinnen ein lautes Fluchen erklang und kurz darauf die Tür aufgerissen wurde. Hellrote Augen starrten ihn an bevor Voldemort knurrte, „was willst du?“ Statt einer Antwort hielt ihm Severus das Pergament vors Gesicht. Mit Genugtuung beobachtete er wie Voldemort das Pergament flüchtig las bevor er stutzte und es ihm aus der Hand riss. Er las es nochmal, wesentlich langsamer und aufmerksamer, dann nochmal und nochmal und nochmal. „Absolut sicher?“, fragte er schließlich leise. „Absolut. Ich habe jeden Test gemacht, den ich kenne und es ist absolut sicher.“ Voldemort sah von dem Pergament auf, aus dem hellen Kristallrot war ein tiefes, dunkles Blutrot geworden, warm und zufrieden. „Bist du dir wirklich sicher?“, fragte er nochmal nach. Severus seufzte leise und sagte, „ja, absolut, mein Lord. Ich war mir selten so sicher über eine Sache.“ „Weiß er es schon?“ „Nein, er hat keine Ahnung. Ich überlasse es euch es ihm zu sagen.“ Ein feines Grinsen erschien auf Voldemorts Gesicht, er nickte und verschwand wieder in ihren Gemächern, die Tür schlug er Severus einfach vor der Nase zu. Der Abend kam schnell, Harry und seine Freunde wechselten ihren Sitzplatz vom Salon ins Esszimmer denn sein Mann hatte verlauten lassen, dass er ihre Anwesenheit beim Abendessen wünschte. Scherzend und quatschend betraten Harry, Hermine und Ron das Esszimmer und blieben etwas überrascht stehen denn der Tisch war schon gut besetzt. „Was macht ihr denn alle hier?“, fragte Harry denn obwohl seine Freunde fast alle hier wohnten, aßen sie nur selten alle zusammen zu Abend. „Wir wurden her geordert“, gab Sirius mit einem Blick auf Voldemort zurück. „Warum?“, wandte sich Harry an seinen Mann, der ihn kurz umarmte und ihm dann bedeutete sich zu setzen. „Wir haben etwas zu feiern“, gab Voldemort zurück, „ich dachte mir, dass deine Freunde gleich mitfeiern wollen.“ „Worum geht es?“ „Nach dem Essen.“ Harry sah ihn schmollend an, nickte aber dann und wandte sich dem Tisch zu. Genau wie seine Freunde und seine Familie war er gespannt darauf, was sein Mann für eine Überraschung für ihn hatte. Das Essen verlief am Anfang sehr schweigend, alle Blicke wanderten immer wieder zu Voldemort doch dieser ließ sich davon nicht beirren und aß in aller Ruhe weiter. So blieb dem Rest nichts anderes übrig als auch weiter zu essen. Erst als alle fertig waren und die Hauselfen den Tisch abgeräumt hatte, räusperte sich Voldemort leise. Sofort lagen alle Blicke auf ihm während Sektgläser vor allen erschienen. „Wieso bekomme ich nur Saft?“, fragte Harry sofort. Sein Blick glitt über den Tisch, bis auf ihn hatten alle Sekt in ihren Gläsern. „Weil du ab jetzt keinen Alkohol mehr bekommst“, schnarrte Voldemort. Überraschtes Aufkeuchen folgte von einigen der Anwesenden, Hermine quietschte erfreut auf doch Harry sah seinen Mann einfach nur fragend an. „Wieso nicht? Das ist nicht fair“, maulte er. „Das ist sogar sehr fair. Alkohol schadet dem Kind“, gab Voldemort zurück. Harry starrte ihn fragend an bevor die Worte in sein Hirn durchsickerten, seine Augen weiteten sich ins Unnatürliche. Seine Hände fuhren sofort zu seinem Bauch, genau wie sein Blick bevor er erst zu seinem Mann und dann zu seinem Vater sah. „Ist es wahr?“, fragte er stockend. „Ja. Du bist in der dritten Woche. Ich gratuliere, mein Sohn“, sagte Severus mit einem warmen Lächeln. „Aber wie ist das möglich? Ich habe den Trank nicht genommen, du hast es verboten.“ Harry schien absolut fassungslos, er konnte es nicht wirklich glauben bis Voldemort nach ihm griff und ihn auf seinen Schoß zog. Widerstandslos ließ sich Harry darauf nieder, er sah immer noch fassungslos von einem zum Anderen. „Wie ist das möglich?“, fragte er leise, „ich habe ihn nicht genommen.“ „Nein, ich habe ihn dir gegeben.“ „Wieso?“ „Ist diese Frage ernst gemeint? Harry, du warst von deinem Kinderwunsch besessen, dein eigenes Unterbewusstsein stand dir im Weg und so haben wir es umgangen. Freust du dich gar nicht?“, fragte Voldemort. Er klang enttäuscht und auch sein Gesichtsausdruck drückte Enttäuschung aus. Es dauerte einen Moment bis Harry reagierte doch leider völlig anders als alle Anwesenden gedacht hatten, er brach in Tränen aus. Völlig hilflos sah der Dunkle Lord auf den schluchzenden jungen Mann in seinen Armen, der sich an ihn klammerte und immer stärker weinte. Er sah zu Severus, der ihn leicht anlächelte und meinte, „ich glaube nicht, dass das Tränen der Trauer sind.“ „Sind es nicht“, schluchzte Harry an Voldemorts Brust, „ich bin glücklich.“ „Warum durchweichst du dann meine Robe?“, fragte sein Mann knurrend. „Weil ich glücklich bin, mein Lord, ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben. Ich bin einfach nur glücklich.“ Sanft strich Voldemort jetzt über seinen Rücken, zischte leise etwas in Parsel und langsam beruhigte sich Harry wieder. Er wandte sich an seinen Vater und fragte leise, „ist es gesund?“ „So weit der Wurm ist, ja. Es ist alles in Ordnung, deine Werte sind perfekt“, gab Severus lächelnd zurück. „Hast du mein Kind gerade Wurm genannt?“, knurrte Voldemort. „Ja, habe ich und es ist momentan ein Wurm. Ein kleiner Wurm, dessen Daddy jetzt sehr viel Fürsorge, Ruhe und vor allem keinen Stress braucht. Also keine sinnlosen Scherzartikel“, knurrte Severus mit einem Blick auf die Zwillinge bevor er fortfuhr, „keine Kämpfe, keine Aufregung. Gesundes Essen, viel Ruhe, viel Entspannung und regelmäßige Untersuchungen.“ „Mach ich alles“, bestätigte Harry bevor sein Blick in die Menge schweifte. Seine Freunde strahlten ihn an, genau wie die Todesser des Inneren Kreises und der eine anwesende Werwolf doch dann fiel sein Blick auf Sirius, der ihn nachdenklich ansah. Sein Herz wurde schwer denn obwohl Sirius sein Zeichen trug, konnte der Animagus nicht aus seiner Haut. Er hatte fast fünfzehn Jahre gegen Voldemort gekämpft und trotz das er schon über ein Jahr in seiner unmittelbaren Nähe lebte, manchmal verfiel er in alte Verhaltensmuster. „Siri?“, fragte Harry leise, seine Stimme zitterte vor Unsicherheit. Alle Blicke fuhren zu dem Animagus rum, viele waren warnend doch Sirius ignorierte sie, sein Blick lag auf seinem Patensohn. Doch dann löste sich der Blick und wanderte erst zu Severus und dann zum Dunklen Lord, sein Gesicht war völlig ausdruckslos. Voldemort knurrte leise, er wusste, dass eine Zurückweisung seinen Mann tief treffen würde doch zu aller Überraschung lächelte Sirius plötzlich. „Ich gratuliere euch zu eurem Zuwachs, Lord Voldemort“, sagte er schließlich. Dieser knurrte nur anerkennend, er spürte wie sein Mann sich auf seinem Schoß entspannte und dann breit lächelte. „Danke Siri.“ „Weißt du schon, wer Pate werden soll?“, fragte der Animagus. „Erstmal muss Harry die Schwangerschaft hinter sich bringen und den Wurm zur Welt bringen, dann kann er sich immer noch Gedanken über einen oder mehrere Paten machen“, schnarrte Severus, „jetzt braucht er Ruhe.“ „Heißt das, ich darf in den nächsten neun Monaten gar nichts machen?“ „Doch, darfst du aber ich kenne dich zu gut. Du willst es immer allen Recht machen und wenn du jetzt einen deiner Freunde zum Paten ernennst, wirst du ein schlechtes Gewissen den Anderen gegenüber haben. Das brauchst du jetzt nicht, du musst jetzt vor allem an dich denken.“ „Das wird er“, sagte Voldemort plötzlich ernst. Harry wandte den Kopf um ihn fragend anzusehen, er wurde warm und liebevoll angesehen. „Ich werde dafür sorgen, dass er alles hat, was er braucht“, knurrte der Dunkle Lord jetzt. „Das klingt als ob ich schwer krank wäre.“ „Guter Vergleich. Harry, wir wissen nicht wie dein Körper auf die Schwangerschaft reagiert und du willst doch nicht, dass deinem Kind etwas passiert, oder?“ „Nein, natürlich nicht.“ „Dann solltest du dich an die Anweisungen von Severus und Devon halten und die erste Anweisung ist, dass du keinen Alkohol mehr zum Anstoßen bekommst“, knurrte Voldemort. Er griff an Harry vorbei zu dem Glas mit Saft und gab es ihm bevor er sein eigenes Glas nahm. Sofort griffen alle nach ihren Gläsern und sahen ihn erwartungsvoll an. „Auf unser Kind“, schnurrte Harry überglücklich. „Auf unser Kind“, stimmte Voldemort sanft zu. „Auf den Wurm“, kam von Severus und Charlie und auch der Rest gratulierte jetzt überschwänglich bevor die Gläser mit hellem Klirren gegeneinander stießen. Harry verbrachte den restlichen Abend im Kreis seiner Freunde, die ihm immer wieder gratulierten und sich sehr für ihn freuten. Es war als würde eine gewaltige Last von Harrys Schultern fallen denn er hatte Angst vor ihren Reaktionen gehabt, hatte Angst gehabt, dass sie ihn ablehnen würden. Doch sie nahmen ihm seine Angst, sie alle freuten sich über den Nachwuchs und schon jetzt boten sie ihm alle Hilfe an, jeder wollte irgendwann auf den kleinen Wurm aufpassen. Erst spät in der Nacht begab er sich in den Ostflügel und war etwas verwundert als er seinen Mann noch wach vor fand. „Ihr schlaft noch nicht, mein Lord?“, fragte er während er sich Voldemort näherte und sich auf seinen Schoß sinken ließ. „Nein, ich habe auf dich gewartet. Konntest du dich endlich lösen?“ „Ja, sie sind alle so nett, sie freuen sich alle.“ „Warum auch nicht? Sie haben sich dir schließlich angeschlossen weil sie dich mögen, dich respektieren und achten also warum sollten sie dein Kind nicht mögen?“, fragte Voldemort. „Unser Kind.“ „Diese Tatsache werden einige deiner Anhänger gerne mal vergessen, allen voran dein Vater.“ „Wie meint ihr das?“, fragte Harry überrascht. Voldemort verzog leicht das Gesicht und schnarrte, „er wird das Kind als seinen Enkel ansehen und du weißt, wie fixiert er auf seine Familie ist. Wenn es um dich oder das Kind geht, wird er sich auch gegen mich stellen.“ „Seit ihr deswegen böse?“ „Nein, ich habe mich längst daran gewöhnt, der Giftmischer war schon immer seltsam und das wird im Alter nicht besser.“ „Hey, es geht hier um meinen Vater.“ Jetzt grinste Voldemort kalt und knurrte, „ja und diesen Umstand wird er schamlos ausspielen. So und jetzt geht es unter die Dusche und dann ins Bett.“ Harry stand sofort auf, umschlang seinen Mann als dieser sich erhob und ging, eng an ihn geschmiegt ins Bad. Schnell standen sie zusammen unter der heißen Dusche, Harry mit dem Rücken an die Brust seines Mannes gelehnt und die Hände auf seinem Bauch liegend. Er konnte noch nicht wirklich glauben, dass da ein kleiner Mensch heranwuchs aber Severus und Voldemort würden ihn in dieser Hinsicht nicht anlügen. Zwei große, blasse Hände legten sich über seine Eigenen, die Finger strichen sanft und liebevoll erst über seine Finger und dann über seinen Bauch. „Unser Kind“, schnurrte Harry leise. „Ja, unser Kind.“ „Freut ihr euch?“ „Natürlich. Warum sollte ich mich nicht freuen? Da du dazu noch gesund bist, freue ich mich umso mehr“, gab Voldemort dunkel zurück. Er legte seinen Kopf auf Harrys Schulter, sah ihn aus den Augenwinkeln an. „Wenn ich nicht gesund wäre?“ „Dann würde ich mir schreckliche Sorgen machen und alles daran setzen, dass dieser Umstand sich ändert. Harry, ich liebe dich.“ „Und unser Kind?“, fragte Harry unsicher. „Den Wurm? Den auch.“ Harry kicherte leise bei der Bezeichnung, scheinbar hatte ihr Kind schon einen Spitznamen. „Was gibt es da schon wieder zu kichern?“, fragte Voldemort. Seine Finger glitten weiter über seinen Bauch, malten verspielte Muster darauf und schließlich legten sich die Hände sanft auf seinen Bauch. „Unser Kind hat jetzt schon einen Spitznamen und es ist gerade mal drei Wochen alt“, kicherte Harry. „Dein Vater hat den Namen angebracht also beschwere dich bei ihm.“ „Och, es ist doch ganz süß.“ Voldemort grollte hinter ihm und griff dann nach dem Schwamm und dem Duschgel. Sein Mann sah ihn verwundert an als er begann ihn sanft zu waschen. „Mein Lord?“, fragte er unsicher. „Du hast die Worte deines Vaters gehört, du brauchst viel Fürsorge und die sollst du auch bekommen. Also halt still“, grollte der Dunkle Lord. Der Jüngere schnurrte leise und schloss die Augen, er genoss die Zärtlichkeiten seines Mannes. Er könnte sich wirklich daran gewöhnen. „Nicht einschlafen“, raunte Voldemort an seinem Ohr, ein heißer Schauer lief über seinen Rücken und ließ ihn erzittern. „Ich schlafe nicht.“ „Noch nicht. Kleiner, geschlafen wird im Bett.“ „Können wir dann bitte ins Bett gehen? Ich bin hundemüde.“ Voldemort spülte sie ab und griff dann nach zwei Badetüchern. Schnell waren sie trocken gerubbelt, Voldemort schlang einen Arm um Harrys Hüfte und zog ihn förmlich ins Schlafzimmer, noch schneller lagen sie unter den weichen Decken. Mit einem zufriedenen Seufzen kuschelte sich Harry mit dem Rücken an seinen Mann, dieser schlang einen Arm um seine Hüfte, seine Hand blieb flach auf seinem Bauch liegen. Harry legte eine Hand auf die blassen Finger, verflocht die Finger miteinander und erntete ein liebevolles Grollen. „Danke, mein Lord.“ „Nicht dafür. Ich freu mich genauso auf den Wurm.“ „Ha, ihr habt es gesagt.“ „Wenn es schon Wurm heißt, nenne ich es auch so. Zumindest bis wir wissen was es wird“, grollte Voldemort, „aber das hat noch Zeit und jetzt schlaf.“ „Gute Nacht, mein Lord.“ „Gute Nacht, Kleiner.“ Woanders im Manor dachte auch jemand über das Ungeborene nach bevor seine Gedanken abschweiften und bei einem gewissen, blonden Vampir hängen blieben. Mit einem resignierenden Seufzen zog sich Draco zu ende aus und trat unter die Dusche. Adrian war vor zwei Monaten nach Irland gereist weil es dort irgendwelche Probleme mit den anderen Vampirlords gab und um die musste er sich kümmern. Er hatte bei seiner Abreise gesagt, dass es nicht lange dauern würde und jetzt war er bereits zwei Monate weg. Draco seufzte nochmal und griff dann nach dem Duschgel. Allerdings kam ihm eine große Hand zuvor, er fuhr mit einem Schrei zusammen und wirbelte rum, nur um in strahlende, hellblaue Augen zu sehen. „ADRIAN! Musst du mich so erschrecken?“, maulte er bevor er dem Vampir um den Hals fiel. „Was kann ich dafür wenn du mich nicht hörst“, gab dieser zurück während er die Arme um ihn schlang. Erst ein paar Momente später fiel Draco auf, dass der Vampir ebenfalls nackt war und so fragte er, „bist du nackt angekommen?“ „Nein, ich habe die Dusche gehört und habe mir gedacht, dass du vielleicht Gesellschaft möchtest. Bei Kain, du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe“, schnurrte Adrian leise. „Ich dich auch. Du warst ganz schön lange weg.“ „Ja, die anderen Lords haben Stunk gemacht und brauchten eine kleine Abreibung.“ „Aha. Musst du wieder weg?“, fragte Draco gegen seine Brust genuschelt. Die Umarmung verstärkte sich noch und schnurrte, „so ungern ich es zugebe aber ich muss diese Nacht nochmal weg. Ich habe Hunger.“ Draco löste sich langsam von ihm, sah ihn nachdenklich an und fragte dann, „kannst du nicht bis morgen warten?“ Adrian lächelte leicht gequält, lange Eckzähne ragten über seine Unterlippe und schüttelte leicht den Kopf, „nein, leider nicht. Ich habe wirklich Hunger. Es sei denn...“ Er brach ab und senkte den Kopf leicht, fuhr mit den Lippen sanft über Dracos Hals und schnurrte leise. Sein menschlicher Freund zitterte leicht, drückte sich aber wieder an ihn. „Bist du sicher?“, fragte Adrian gegen seinen Hals, er leckte mit der Zunge über die begehrte Stelle. „Ich hab Angst“, gestand Draco. „Hm, ich könnte dich etwas ablenken dann bekommst du davon nichts mehr mit“, schnurrte Adrian. Seine Hände lösten sich jetzt von Dracos Rücken und glitten verlangend tiefer bis sie sich sanft aber bestimmt um seinen Hintern legten. „Das wäre natürlich eine Möglichkeit.“ „Ernsthaft?“, fragte Adrian überrascht. Sie waren zwar schon Monate lang zusammen doch sie waren nie weiter gegangen als ein bisschen zu kuscheln. Er wusste, dass Draco bereits Erfahrung mit Männern hatte doch er hatte Angst, dass Adrian die Kontrolle über sich verlieren würde. Nun, das würde wahrscheinlich auch passieren. „Warum nicht?“, fragte Draco leise, er barg das Gesicht an seiner Brust doch der Vampir konnte die rotglühenden Ohren erkennen. „Nun, du wolltest es immer nicht.“ „Ich hab dich vermisst.“ „So sehr?“ „Hm, es war sehr einsam in den Nächten hier.“ Adrian schnurrte leise, drückte ihn enger an sich und zog ihn in einem langen Kuss. Mit einem leisen Stöhnen ergab sich Draco in diesen Kuss, schlang die Arme um Adrians Nacken und versuchte sich noch enger an ihn zu drücken. Immer wieder trennten sich ihre Lippen um nach Luft zu schnappen, Adrians Hände strichen sanft aber fordernd über den jüngeren Körper. Mit einem leisen Stöhnen schmiegte sich Draco an ihn als der Vampir nochmal fragte, „bist du sicher? Ich werde nicht mittendrin aufhören.“ „Bei Merlin, ich bin doch kein Kleinkind mehr. Ich hatte schon Sex mit einem Mann also hör auf dir darüber Gedanken zu machen und wenn ich Silvan und Laurin richtig verstanden habe, dann tut es nicht weh wenn du mich beißt. Also worüber machst du dir Gedanken?“, fragte Draco. „Mit wem?“, knurrte Adrian plötzlich. Überrascht wurde er angesehen, Draco hob fragend eine Augenbraue und meinte, „Blaise, warum?“ Der Vampir knurrte leise, die hellblauen Augen verfärbten sich langsam und schnell waren sie blutrot. „Adrian, du willst mir jetzt nicht erzählen, dass du eifersüchtig bist, oder?“, lachte Draco. Er fuhr mit den Fingern über den Körper des Vampires, aus dem Knurren wurde ein leises Grollen und dann ein tiefes Schnurren. „Hast du noch was mit ihm?“, fragte Adrian leise. „Nein, natürlich nicht. Er ist mit Neville zusammen und ich mit dir und wir sind beide treu. Wollen wir uns jetzt hier den Mund fusselig reden oder wollen wir noch was anderes machen?“, fragte Draco mit einem eindeutigen Grinsen. Wieder knurrte Adrian leise doch diesmal klang es anders, es klang fordernd und auch sein Blick zeigte, dass er gerade sehr mit seiner Selbstbeherrschung kämpfte. Draco seufzte leise und drehte sich kurzerhand rum. „Dann eben nicht, wenn du nicht willst. Sei bitte leise wenn du wieder kommst“, maulte er leise. Er konnte den perplexen Gesichtsausdruck des Älteren nicht sehen, er spürte allerdings wie dieser ihn in eine enge Umarmung zog. Er spürte, dass der Ältere doch wollte, sein hartes Glied drückte sich fordernd an seinen Hintern. „Ach, doch Interesse?“, fragte er mit einem Blick über die Schulter, rotglühende Augen sahen ihn verlangend an. „Und wie“, grollte der Vampir. Fast sofort fand sich Draco gegen die Fließen gedrückt wieder, verlangend strichen Adrians Finger über seinen Körper während er sich mit Lippen und Zunge um seinen Hals kümmerte. Ein leises Stöhnen drang an sein Ohr, es war wie Musik und eigentlich wollte er sich Zeit lassen, wollte seinen jungen Gefährten richtig verwöhnen doch er hatte unglaublichen Hunger. Seine Kiefer schmerzten, die langen Fangzähne waren voll ausgefahren und es kostete ihn seine gesamte Selbstbeherrschung um sie nicht in diese samtige, alabastergleiche Haut zu rammen. Draco schrie erneut auf doch es war kein Schmerz, welchen er empfand. Unglaubliche Lust schoss durch seinen Körper, zog seinen Höhepunkt schier unendlich hinaus und ließ ihn immer weiter zittern und stöhnen. Er hörte das Schlucken an seinem Ohr, spürte wie das Blut aus ihm raus gesaugt wurde bis der Vampir plötzlich mit einem lauten Stöhnen die Zähne aus seinem Hals riss. Draco spürte sein Glied in sich zucken, heiß verteilte sich Adrian in ihm. Schnell legte er die Lippen wieder auf seinen Hals, leckte das Blut sanft weg und verschloss die Wunde mit einem leisen Zauber. Sanfte Küsse wurden auf seine Schulter gesetzt, seinen Hals hoch bevor eine Zunge heiß über seine Ohrmuschel leckte. Zufrieden lehnte sich Draco an den Vampir, die Augen geschlossen und heftig atmend, hinter sich ertönte ein tiefes, zufriedenes Schnurren. Adrian schlang die Arme um ihn, löste sich aber nicht aus ihm. „Alles in Ordnung?“, fragte Adrian leise. „Hmm.“ Leises Lachen streifte sein Ohr, Adrian küsste sich weiter über seinen Hals und seine Schulter. Diesmal allerdings sanft, liebevoll und jetzt bekamen sie auch das Wasser wieder mit, welches die ganze Zeit über ihre Körper lief. „Adrian?“ „Ja?“ Der Vampir klang vorsichtig, er wusste, dass er nicht sehr zärtlich gewesen ist und jetzt fürchtete er eine Ablehnung. „Warum habe ich das so lange raus gezögert?“ „Häh?“ „Bei Merlin, das war fantastisch.“ „Geht's mit deinem Hals?“ „Ja, jetzt frag nicht so dumm. Ich beschwere mich schon wenn mir was nicht passt. Jetzt gerade will ich nur noch ins Bett, es ist spät, ich bin mittlerweile völlig verschrumpelt und ich bin rundum zufrieden“, murmelte Draco. Hätte er schnurren können, hätte er es getan doch so musste er sich damit zufrieden geben sich seufzend an den Vampir zu lehnen, der ihn fest umarmte. „Dann sollten wir ins Bett gehen“, stimmte er schließlich zu. Er löste sich aus ihm, stellte in derselben Bewegung das Wasser ab und griff nach zwei großen Badetüchern. Schnell waren sie abgetrocknet und mit einem Arm um Dracos Taille zog der Vampir ihn ins Schlafzimmer. Dicke Decken hüllten sie ein, zwei starke Arme zogen Draco in eine feste Umarmung, sanfte Lippen fuhren seinen Hals entlang. „Hast du nicht genug?“, fragte Draco grinsend. „Nein.“ Wortlos legte der Jüngere den Kopf zur Seite, sanft schabten die Fangzähne über seinen Hals bevor sie sich langsam durch seine Haut bohrten. Draco seufzte leise auf, da war wirklich dieses Kribbeln, diese Wärme, die sich in seinem Körper ausbreitete. Die Zähne bohrten sich tiefer in seinen Körper, er hörte das gierige Schlucken des Vampires, der ihn an sich gezogen hatte und fest an sich drückte. Ein leises Stöhnen entkam dem Jüngeren, er wurde wieder hart und merkte, dass es dem Anderen genauso ging, hart drückte sich dessen Glied an seinen Hintern. Doch er merkte auch wie er immer schwächer wurde. „Adrian“, keuchte er leise und sofort zog der Vampir die Zähne wieder ein. „Alles in Ordnung?“, fragte Adrian fast panisch. „ Ja, aber weiteren Sex kannst du heute vergessen“, murmelte Draco schwach. Der Vampir schwieg, sodass sich Draco langsam umdrehte und in das betroffene Gesicht des Anderen sah. „Was ist los?“ „Es tut mir leid, ich wollte nicht so viel trinken aber du schmeckst so gut, so süß, hm, einfach himmlisch“, schwärmte der Vampir leise. „Ich hoffe doch, dass das nur bei mir der Fall ist und nicht bei deinen restlichen Blutdienern.“ „Das ist nur bei dir so. Draco, dich zu beißen, ist für mich mehr als nur Nahrungsaufnahme. Bei den Blutdienern ist das nicht der Fall. Tut mir trotzdem leid.“ Der Jüngere kuschelte sich eng an ihn und murmelte, „das freut mich. Gute Nacht, Blutsauger.“ „Gute Nacht, mein Schatz.“ Als Draco auch zum Mittagessen nicht auftauchte, machte sich Harry ernstzunehmende Sorgen, vor allem weil der Blonde auch nicht auf seinen Ruf reagierte. Voldemort reagierte sofort denn er wollte jede Aufregung von seinem Mann fernhalten und so sah sich Adrian einem sehr wütenden, dunklen Lord gegenüber als er die Tür öffnete. „Wo ist Draco?“, knurrte Voldemort. „Im Bett“, war die geknickte Antwort. „Was ist passiert? Mein Mann macht sich unnötig Sorgen.“ „Er erholt sich von seinem ersten Vampirbiss, ich habe wohl etwas viel getrunken. Schickt euren Mann her, dann kann ich ihm alles in Ruhe erklären“, sagte Adrian, er machte aber keine Anstalten den Dunklen Lord rein zulassen. Dieser nickte knapp, drehte sich um und stürmte den Gang entlang. Er würde Harry persönlich zu dem Vampir begleiten denn so weit er wusste, war ein freiwilliger Vampirbiss völlig harmlos. Das der junge Malfoy sich erholen musste, deutete darauf hin, dass Adrian entweder zu viel getrunken hatte oder es nicht ganz freiwillig war. Den letzten Gedanken strich er gleich wieder, so viel Mühe wie der Vampirlord in ihn steckte, würde er ihn nicht gegen seinen Willen beißen. Das hieß, dass er zu viel getrunken hatte, also musste der Jüngere wirklich gut schmecken denn sonst hätte der alte Vampir nicht so die Kontrolle über sich verloren. Hoffentlich nahm sein Mann die Nachricht gut auf, er hing sehr an dem jungen Malfoy. Harry zitterte als er sich Dracos Zimmern näherte bis er die dunkle Präsenz seines Mannes hinter sich spürte, der die Hände auf seine Schultern legte und murrte, „er wollte es, sonst hätte es der Blutsauger nicht getan.“ „Ich weiß aber ich mache mir Sorgen um ihn.“ „Dann geh rein und rede mit ihnen, dann verstehst du es.“ „Kommt ihr nicht mit?“, fragte Harry überrascht. „Nein, ich habe leider etwas vor. Kleiner, wir sehen uns heute Abend und nein, es ist nichts Gefährliches“, sagte Voldemort auf den geschockten Gesichtsausdruck des Anderen hin. Erleichtert nickte Harry und klopfte schließlich an, es dauerte nur wenige Momente bis Adrian die Tür öffnete. „Hallo Harry, komm doch rein. Lord Voldemort?“ „Nein, ich habe noch zu tun. Harry, bis heute Abend.“ Der Dunkle Lord gab seinem Mann noch einen Kuss bevor er wieder ging, Harry seufzte leise und betrat dann das Zimmer. Der Vampir führte ihn zum Bett wo Draco unter den Decken begraben lag und sie mit wachen Augen ansah. „Hallo Harry, tut mir leid, dass ich deinem Ruf nicht folgen konnte aber ich bin momentan verhindert“, grinste der Blonde leicht gequält. „Wie geht es dir?“, fragte Harry leise. Er trat nur sehr zögerlich ans Bett ran bis Draco ihn ran winkte. „Komm schon her und setz dich. Harry, mir geht es gut, ich bin nur etwas schwach auf den Beinen. Ein paar Tage Ruhe und ich bin wieder der Alte“, sagte Draco mit einem Lächeln. Harry sah ihn noch einen Moment zögerlich an bevor er nickte und sich auf die Bettkante setzte. Dann ging sein Blick zu Adrian, der sich im Hintergrund gehalten hatte. „Warum?“ Das Gesicht des Vampires verzog sich vor Reue doch Draco lachte leise, „ich schmecke anscheinend zu gut, er konnte nicht gleich aufhören. Harry, dieses Risiko war mir bewusst als ich einen Vampir als Partner gewählt habe.“ „Er hätte dich umbringen können.“ „Nein, nie“, protestierte Adrian sofort. Er wurde fragend angesehen und der Vampir erklärte, „das Blut schmeckt anders wenn es immer weniger wird, bitterer und daran hätte ich es spätestens erkannt. Ich wollte wirklich nicht so viel trinken, es tut mir doch auch leid.“ „Muss es nicht. Adrian, ich wusste, worauf ich mich eingelassen habe. Schließlich habe ich mich lange genug mit deinen Blutdienern unterhalten und Silvan hat angemerkt, dass dir mein Blut wohl besonders gut schmecken wird“, kam von Draco. Adrian näherte sich jetzt dem Bett als er plötzlich stehen blieb, seine Nasenflügel bebten und als er weiter ging, war sein Schritt der eines Raubtieres. „Adrian, alles in Ordnung?“, fragte Draco während Harry schon seinen Stab zog. „Noch einen Schritt und ich verfluche dich“, knurrte er. Der Vampir stockte mitten im Schritt, er knurrte leise als die Tür aus den Angeln flog und ein verdammt wütender Dunkler Lord im Türrahmen stand. Dieser hatte die Angst und die Panik durch ihre Verbindung gespürt. Zwei rote Augenpaare funkelten sich wütend an bis Draco fragte, „was wird das hier?“ „Keine Ahnung, halt du deinen Vampir zurück, ich kümmere mich um meinen Mann“, sagte Harry sofort. Draco schälte sich schwach aus den Decken und trat, zusammen mit Harry zwischen die zwei Männer, sofort veränderte sich der jeweilige Gesichtsausdruck. „Alles in Ordnung?“, knurrte Voldemort. „Ja, mein Lord, alles in Ordnung. Beruhigt euch doch bitte. Adrian wollte mir nichts tun, er war wahrscheinlich nur etwas überrascht“, sagte Harry schnurrend. „Adrian, was ist los mit dir?“ „Er riecht anders“, knurrte der Vampir. Jetzt drehte sich Harry zu ihm um und lächelte, „das könnte daran liegen, dass ich schwanger bin.“ Die Situation hatte sich entschärft, Adrian hatte ihn noch einen Moment mit großen Augen angesehen bevor er sich auf die Bettkante gesetzt hatte, jegliche Aggressivität war verschwunden. „Was war das?“, knurrte Voldemort, er stand zwischen dem Bett und seinem Mann, den Zauberstab noch immer erhoben. „Verzeiht aber dieser Geruch, jedes dominantes, magisches Wesen wird es riechen und so ähnlich wie ich reagieren. Hat Greyback anders reagiert?“, fragte Adrian. „Der war nicht da als wir es verkündet haben, irgendwelche Probleme mit einem Jungwolf. Wieso?“ „Er wird genauso reagieren. Ein schwangeres devotes Wesen riecht anders. Es hat den Zweck, dass kein Dominanter mehr Anspruch erhebt sondern sofort weiß, dass das Wesen gebunden ist. Zusätzlich weckt es einen starken Beschützerinstinkt denn Jungtiere von magischen Wesen sind selten und wertvoll denn normalerweise wird ein Devoter nur schwanger wenn er glücklich ist. Ein Dominanter kann seinen devoten Gegenpart nicht zu einer Schwangerschaft zwingen“, erklärte Adrian während sein Blick zwischen Harry und Voldemort wechselte. „Heißt das, devote magische Wesen können auch ohne Trank und Zauberspruch schwanger werden?“ „Weibliche ja sowieso und männliche, hm, schwierig. Dazu muss die Bindung extrem stark sein. Dazu reicht eine einfache Bindung nicht, der Devote muss wirklich und wahrhaftig glücklich sein und es muss sein innigster Wunsch sein ein Kind zu bekommen. Doch das ist extrem selten“, sagte Adrian, „wärst du ein magisches Wesen, wärst du wahrscheinlich schwanger geworden. Du erfüllst sämtliche Voraussetzungen.“ „Danke aber ich bin und bleibe ein Mensch“, lächelte Harry. „Dennoch bist du schwanger geworden. Harry, ich würde dir raten dich in nächster Zeit von sämtlichen Dominanten fern zu halten oder sie nur in Begleitung aufzusuchen. Zumindest bis alle wissen, dass du schwanger bist.“ „Heißt das, ich kann Remi nicht mehr besuchen?“ „Nein“, knurrte Voldemort sofort. „Darf er mich besuchen?“ „Wäre das möglich?“, wandte sich der Dunkle Lord an den Vampir. „Ja, Lupin ist ein Devoter, er ist keine Gefahr. Greyback ist nur so lange eine Gefahr bis er sich an den Gedanken gewöhnt hat und bis er zumindest ein paar Mal dem Geruch ausgesetzt war.“ „Also Rudelverbot, oder mein Lord?“, fragte Harry leise. Er setzte sich in einen Sessel und sah seinen Lord traurig und fragend an. Voldemort wollte schon bejahen doch dann fiel ihm ein was Severus zu solchen Aktionen gesagt hatte und so schüttelte er den Kopf, „nein, kein Rudelverbot aber du wirst es langsam angehen müssen. Fenrir hat knapp fünfunddreißig dominante Werwölfe und einige davon sind noch ungebunden. Sie müssten es mittlerweile wissen, Remus wird es alle gesagt haben und sie werden selber wissen, dass sie momentan eine Gefahr für dich sind. Ich vermute, dass Remus und Fenrir morgen sowieso ins Manor kommen und mit dir reden wollen.“ „Wen soll ich als Begleitschutz mitnehmen?“, fragte Harry überrascht. „Darf ich mich anbieten?“ Alle sahen überrascht zu dem Vampir, der sie anlächelte und auf die Blicke sagte, „ich bin keine Gefahr mehr, ich weiß es jetzt und ich kenne den Geruch. Zudem bin ich gebunden, ich...“ „Moment, seit wann das denn?“, warf Draco ein. Alle Blicke wandten sich dem Blonden zu, Adrian sah ihn allerdings etwas verstört an. „Ähm, die Sache unter der Dusche?“ „Das war Sex, keine Bindung.“ Der Vampir wurde blass, noch blasser als sonst und fragte, „dir ist schon bewusst, dass das beim ersten Mal ein und dasselbe ist, oder?“ „Wie bitte?“ „Hast du die Bücher nicht gelesen? Der erste Sex mit einem dominanten, magischen Wesen bindet dich an es, in diesem Fall an mich. Draco, ich dachte, das wäre dir klar und deswegen wolltest du es so lange nicht. Ich wusste nicht, dass du das nicht weißt aber wir sind jetzt gebunden.“ Draco starrte den Vampir einfach nur an, er hatte seit Minuten nichts mehr gesagt und seine Gesichtsfarbe war immer heller geworden bis er fast selbst wie ein Vampir aussah. „Ich gratuliere“, kam von Harry doch Draco reagierte gar nicht darauf. „Wir sind gebunden?“, fragte er nochmal nach. Adrian zuckte leicht zusammen, der Tonfall seines Partners zeigte an, dass er von dieser Neuigkeit alles andere als begeistert war doch er nickte, „ja, sind wir.“ „So wie Harry und der Dunkle Lord?“ „Ja.“ „Gebunden? Für immer?“ „Naja, zumindest erst mal so lange du lebst“, sagte Adrian. „Kann man die Bindung wieder lösen?“ „Willst du das?“, fragte Harry plötzlich doch Draco beachtete ihn nicht sondern sah weiterhin zu Adrian, dessen Gesichtsausdruck sehr traurig geworden war. „Ja, es gibt die Möglichkeit eine Bindung wieder zu lösen aber die hat extreme Nachwirkungen.“ „Welche?“ Der Vampir zuckte wie unter einem Schlag zusammen und erklärte mit todtrauriger Stimme, „es gibt ein Ritual, welches die Bindung rückgängig macht. Dabei wird das Band durchtrennt und es steht beiden Partnern wieder frei sich neu zu binden. Allerdings hinterlässt es ein magisches Stigma auf den Betreffenden und jedes magische Wesen wird es sehen. Für den Dominanten ist es danach unmöglich sich noch einmal zu binden und für einen Devoten wird es extrem schwer.“ „Wieso das?“, kam jetzt von Voldemort. Ein tiefes Seufzen erklang bevor der Vampir sagte, „die Trennung der Bindung kann nur von dem Devoten ausgehen. Es ist sein letztes Mittel, sein letzter Ausweg. Ein Devoter, der diesen Weg geht, hat nichts mehr zu verlieren und das zeigt er damit. Ein Dominanter, der so verlassen wird, wird gebrandmarkt, er ist nicht in der Lage einen Partner zu halten und deswegen wird es sich jeder Devote zwei Mal überlegen ob er eine erneute Bindung mit ihm eingeht. Der Devote zeigt mit diesem Verhalten, dass er sich nicht alles gefallen lässt und ein potenzieller dominanter Partner wird sich stark überlegen ob er das wirklich will. Ich persönlich kenne weder einen Devoten noch einen Dominanten, der jemals eine Trennung hinter sich hat.“ „Also kannst du dich nicht mehr binden wenn ich dieses Ritual will?“, fragte Draco. „Ja, das ist richtig.“ „Aber das willst du doch hoffentlich nicht“, warf Harry erneut ein. „Ich wurde gegen mein Wissen gebunden.“ „Du hättest mal die Bücher lesen können“, knurrte Voldemort, „dann wäre dieses Gespräch überflüssig. Malfoy, du hast deine Entscheidung doch bereits getroffen, du wirst dich an den Gedanken gewöhnen und du wirst das Ritual nicht fordern also warum verunsicherst du deinen Partner so?“ „Wirklich?“, fragte Adrian erfreut. „Ich weiß es nicht, ich hätte diese Entscheidung gerne selbst getroffen“, sagte Draco vorsichtig. „Dann hättest du die Bücher lesen müssen.“ „Ich weiß aber ...“ „Draco, willst du die Trennung?“, fragte Harry plötzlich sehr ernst. Der Blonde spürte wie sich das Mal auf seiner Haut erwärmte, diesmal musste er antworten. „Nein“, seufzte er leise. So schnell konnte er nicht gucken da hatte ihn der Vampir in eine enge Umarmung gezogen und ihn fordernd geküsst. „Meinst du, das war die richtige Antwort?“, fragte Voldemort an Harry gewandt. Er zog seinen Mann auf seinen Schoß, schlang die Arme um dessen Taille und legte die Hände auf dessen Bauch. „Ja, mein Lord, war es. Er will die Trennung nicht, er ist nur etwas überrumpelt.“ „Er hätte die Bücher lesen sollen.“ „Das habt ihr auch lange nicht“, grinste Harry. Ein leises Knurren ertönte, die Umarmung zog sich enger um ihn zusammen. „Draco, Adrian, wir sind noch hier“, grinste Harry. „Wissen wir“, murmelte Adrian gegen Dracos Lippen. „Dann nimm deine Zunge aus seinem Hals“, grollte Voldemort. Jetzt grinste der Vampir, löste ihre Lippen voneinander, hielt seinen Partner allerdings in einer festen Umarmung gefangen. „ Ich brauche trotzdem ein bisschen Zeit um mich an den Gedanken zu gewöhnen“, sagte Draco leise. „Hast du. Soll ich woanders schlafen?“, fragte Adrian. „Nein, natürlich nicht.“ „Danke.“ „Dann gehen wir wohl jetzt besser, mein Lord“, sagte Harry während er sich erhob. Sein Mann stand ebenfalls auf. „Was ist jetzt mit den Werwölfen?“, fragte Adrian. „Kannst du zum Abendessen kommen?“, fragte Harry. „Ja, ich denke, ich schaffe das. Adrian kann mich ja stützen.“ „Gut, dann beordere ich Fenrir auch zum Abendessen. Kannst du es mit dem Werwolf aufnehmen?“, fragte Voldemort. Der Vampir überlegte kurz und nickte dann, „wenn er sich nicht verwandelt, ja, dann kann ich es mit ihm aufnehmen. Was ist mit seinem devoten Partner? Sobald er sich verwandelt, habe ich Probleme mit ihm.“ „Er wird sich nicht verwandeln“, kam von Harry, „ich werde es verbieten.“ „Gut, dann komme ich klar. Also bis zum Abendessen.“ Voldemort nickte knapp und verließ mit seinem Mann den Raum. „Bist du mir böse?“, fragte Adrian leise. Draco rutschte wieder unter die Decke und zog den Vampir mit sich. „Nein, ich bin nur überrumpelt. Ich wusste nicht, dass ich mich mit dem ersten Sex an dich binde.“ „Du solltest die Bücher wirklich lesen“, grinste Adrian, der sich an ihn schmiegte und leise schnurrte. „Ja, sollte ich. Sag mal, was hat diese Bindung für Auswirkungen auf mich? Ich bin schließlich kein magisches Wesen.“ „Hm, keine Ahnung. Ich kann es nur vermuten denn so eine Konstellation ist mir unbekannt. Die Menschen werden gar nichts bemerken aber die magischen Wesen werden es riechen, sie werden spüren, dass du an mich gebunden bist. Ob sich die Verbindung zwischen uns aufbaut, weiß ich nicht. Wenn ja, wird es so sein wie bei Harry und Voldemort, ich gehe davon aus, dass du dich mit Harry darüber unterhalten hast“, sagte Adrian. „Ja, habe ich. Ich könnte dann deine Gefühle spüren, dein Befinden. Es...“ „Was es?“ „Es gäbe eine Möglichkeit mich in ein magisches Wesen zu verwandeln“, sagte Draco leise. „Der Trank.“ „Ja, genau.“ „Willst du das? Willst du wirklich ein devotes Wesen werden? Du weißt, wie sich Harry manchmal verhält, willst du das wirklich?“ „Wir würden uns besser verstehen, uns besser ergänzen, oder?“ „Ja, würden wir“, sagte Adrian zögernd. „Dann rede ich mit Onkel Sev aber es kann eine Zeitlang dauern. Es dauert ein ganzes Jahr den Trank herzustellen.“ „Dann solltest du heute Abend mit ihm reden, wenn du das wirklich willst. Aber überleg es dir gut, du kannst den Trank nicht rückgängig machen.“ „Hm.“ „Gute Nacht, ich wecke dich zum Abendessen.“ Draco nuschelte nur etwas und kuschelte sich eng an ihn, er wollte gerade nicht nachdenken und so schloss er die Augen. Schnell war er ins Reich der Träume abgedriftet, Adrian blieb wach und beobachtete seinen schlafenden Partner. Tiefes, dunkles Knurren erfüllte den Raum, es entsprang gleich zwei Kehlen und keiner stellte sich zwischen die zwei Kontrahenten. Werwolf und Vampir, beides dominante Wesen, standen sich knurrend gegenüber, die Zauberstäbe erhoben. Der Vampir war schneller, der Werwolf stärker und widerstandsfähiger, der Kampf würde hart und lang werden doch zumindest ein paar der Anwesenden waren nicht auf einen solchen aus. „Würdet ihr jetzt endlich die Stäbe weglegen?“, fragte Harry zum wiederholten Mal doch auch diesmal kam keine Reaktion. „Die sind in ihrer eigenen Welt“, kommentierte sein Mann, auf dessen Schoß er saß, das Ganze. „Was erwartet ihr?“, kam von Remus, der neben ihnen stand und das Ganze sehr amüsiert beobachtete. „Remi, wie meinst du das?“ „Naja, du bist schwanger und für Fenrir wie sein eigener Welpe. Er will zu dir und Adrian lässt ihn nicht, da ist Ärger vorprogrammiert. Zudem riecht der Vampir nach einer Verbindung, nur leider nicht nach Draco und da hat es wohl ausgesetzt“, erklärte Remus. „Aber Harry ist mit mir verbunden.“ „Das ist Fenrir nur gerade egal. Draco, komm, wir halten unsere Partner auf“, grinste Remus. Der Blonde erhob sich langsam, er war immer noch sehr schwach auf den Beinen und trat mit dem Werwolf zu den zwei Kontrahenten. „Entschuldigt aber würde ihr uns kurz beachten?“, fragte Remus, immer noch breit grinsend. Sofort lagen rote und gelbe Augen auf ihm, die Gelben blitzten kurz auf. „Danke für eure Aufmerksamkeit. Fenrir, denk nach, Harry ist mit Voldemort verbunden. Glaubst du wirklich der Vampir würde noch leben wenn er Harry geschwängert hätte? Zumal das Harry auch nie zugelassen hätte. Adrian ist mit Draco verbunden, nur ist der ein Mensch und deswegen riecht man es nicht“, erklärte Remus leise schnurrend. Der Blick des Alphas ging kurz zu Draco, der zustimmend nickte und dann zu Harry, der in einer engen Umarmung auf Voldemorts Schoß saß und ihn anlächelte. „Wirklich?“, fragte er knurrend. „Ja, ich bin mit Adrian verbunden und Harry ist von seinem Mann schwanger. Also könnten sich jetzt alle wieder beruhigen?“, fragte Draco jetzt. „Du bist mit dem Blutsauger verbunden?“, knurrte ihn Fenrir an, „seit wann?“ „Seit gestern.“ „Warum riecht man es nicht?“ „Weil ich ein Mensch bin, ich bin kein magisches Wesen. Greyback, mein Vampir hat kein Interesse an Harry, er gehört zu mir also beruhig dich langsam mal wieder“, sagte Draco nachdrücklich. Er tauschte einen Blick mit Remus, der daraufhin nickte und zusammen traten sie zwischen ihre Gefährten. Adrians Knurren verstummte sofort während Fenrir weiter knurrte bis Remus ihn fragte, „knurrst du mich jetzt auch an?“ Nur langsam wurde das Knurren leiser, der Werwolf blinzelte ein paar Mal bevor er sich zu Harry umdrehte und wieder langsam auf ihn zuging. Adrian sah fragend zu Harry, der kurz nickte und von seinem Sitzplatz aufstand. Lauernd ging der Werwolf auf ihn zu, ein leises Grollen ertönte doch diesmal klang es nicht drohend. „Hallo Fenrir, schön dich zu sehen“, lächelte Harry. „Du bist schwanger“, knurrte Fenrir. „Ja, bin ich. Ich freu mich auch sehr auf das Kind, genau wie mein Mann.“ „Du bist schwanger“, wiederholte der Werwolf. „Ja und das ändert sich nicht egal wie oft du es sagst. Hast du was dagegen?“ „Dagegen? Du bist mein Welpe, wieso sollte ich etwas dagegen haben? Warum hat mich der Vampir aufhalten wollen?“ „Weil wir nicht wussten wie du reagierst“, knurrte Voldemort jetzt. Der Werwolf sah ihn fragend an und knurrte dann, „er ist mein Welpe, ich sorge mich um ihn.“ „Musst du nicht, ich bin in den besten Händen. Wie sieht es mit deinem Rudel aus?“ Jetzt legte Fenrir den Kopf schief, er ließ sich auf seinem Platz nieder und streckte die Hand nach Remus aus, dieser zögerte einen Moment und ergriff die Hand dann. Schnell wurde er auf den Schoß des Alphas gezogen, ein leises Schnurren ertönte und langsam beruhigte sich der dominante Werwolf wieder. „Das dürfte eigentlich kein Problem sein, er ist mein Welpe also steht er in der Rangordnung über ihnen. Dennoch sollte er in der Anfangsphase nicht alleine hingehen, vorzugsweise sollte er mit mir hingehen“, sagte Fenrir. „Heute nicht mehr, lasst uns endlich essen, ich verhungere gleich“, kam von Harry. Er wurde wieder nach hinten gezogen, landete wieder auf Voldemorts Schoß und sofort erschien auch das Essen auf dem Tisch. „Mjam, lecker“, kam von Harry, der sich sofort auf die Suppe stürzte. „Mahlzeit“, knurrte Voldemort und damit eröffnete er das Essen. Remus blieb da sitzen wo er war, Fenrir schnurrte erfreut auf. Draco wiederum wurde neben Adrian gezogen. „Allen einen guten Appetit“, lächelte Harry und vom gesamten Tisch kamen die Erwiderungen bevor nur noch geschäftiges Kauen zu hören war. Charlie sah auf als es klopfte und rief dann leise, „herein.“ Sofort öffnete sich die Tür und Draco trat ein, er blieb allerdings überrascht stehen als er das Bild sah. Severus und Charlie saßen auf einem Sofa, der Tränkemeister lehnte an dem Rotschopf und schlief scheinbar tief und fest. „Was führt dich her?“, fragte Charlie leise, er deutete auf den Sessel ihm gegenüber wo sich Draco auch niederließ. „Ich wollte mit Onkel Sev reden.“ „Dann sprich“, knurrte ebendieser leise. Er lehnte noch immer an dem Jüngeren, hielt die Augen aber geschlossen. „Ähm, du weißt ja, dass ich mit Adrian verbunden bin“, sagte Draco. „Das weiß seit dem Abendessen jeder.“ „Ich habe allerdings ein Problem. Ich bin kein magisches Wesen.“ „Du kannst durch meinen Trank auch keines werden“, unterbrach Severus ihn, immer noch mit geschlossenen Augen. „Wieso nicht? Harry ist auch eines.“ „Nein, Harry verhält sich wie ein magisches Wesen, er ist keines. Draco, ich braue den Trank nicht für dich“, sagte Severus, der die Augen jetzt öffnete und ihn undurchdringlich ansah. „Aber wieso nicht? Das müsste doch gehen.“ „Draco, mein Trank bindet jemanden an einen Anderen, du bist schon gebunden also wirkt der Trank bei dir sowieso nicht. Ich müsste einen völlig neuen Trank entwickeln, der dein Innerstes dem eines devoten magischen Wesens anpasst aber warum diese Mühe? Du bist mit einem Vampir verbunden, klingelt da nicht was?“, fragte Severus, der sich langsam aufsetzte und sich streckte. „Ähm, nein.“ „Ich weiß es, ich weiß es“, grinste Charlie doch ein Blick von Severus ließ ihn verstummen. „Draco, denk nach. Wie könntest du ein magisches Wesen werden? Vampir, beißen, klingelt es jetzt?“ „Ich soll ein Vampir werden?“, keuchte Draco auf. „Du sollst gar nichts, es ist nur eine Möglichkeit, die du irgendwann mal in Betracht ziehen kannst. Draco, ihr seit seit gestern verbunden, meinst du nicht, dass du noch alle Zeit der Welt hast? Geh es doch erst mal langsam an. Vor allem, dein Vampir war sich darüber im Klaren, dass du ein Mensch bist also belasse es vorläufig dabei. Du solltest nichts überstürzen. Gewöhn dich doch erst mal daran, dass du gebunden bist“, schnarrte Severus ernst. „Meinst du?“ „Ja, an alles sollte man sich langsam gewöhnen, oder Wiesel?“ „Ja, meine Fledermaus“, grinste Charlie. Draco schaute zwischen ihnen hin und her und sagte dann, „vielleicht hast du Recht. Ich will nur nichts falsch machen.“ Zu seiner Überraschung begannen beide Männer zu lachen und Charlie sagte irgendwann, „jeder macht Fehler, in jeder Beziehung. Das gehört dazu. Adrian wird auch Fehler machen, genau wie du, genau wie ich oder Severus. Draco, niemand ist perfekt denn sonst wäre das Leben langweilig also hör auf dir darüber Gedanken zu machen.“ „Ich will aber nichts falsch machen.“ „Das wirst du aber, jeder macht irgendwann etwas falsch. Denk nur an unseren Lord, der hat am Anfang mehr als genug Fehler gemacht und dennoch sind sie jetzt glücklich verheiratet und Harry ist sogar schwanger“, sagte Severus. „Aber...“ Der Tränkemeister hob die Hand um ihn zu unterbrechen und sagte, „kein Aber. Von mir wirst du keinen Trank bekommen, der dich zu einem devoten Wesen macht und ich bin der Einzige, der weiß wie der Trank korrekt gebraut wird. Wenn du ein magisches Wesen werden willst, rede mit deinem Gefährten und frag ihn was er davon hält. Denn diese Entscheidung solltet ihr zusammen treffen. Verstanden?“ „Ja, Onkel Sev, verstanden. Entschuldigt die Störung.“ „Du störst mich nicht, nie, du bist schließlich mein Patensohn“, lächelte Severus. „Danke. Aber ich geh jetzt trotzdem, mein Gefährte erwartet mich.“ „Dann gute Nacht.“ „Gute Nacht, Draco.“ Dieser nickte ihnen dankbar zu, erhob sich und ging. „Was wird er tun?“, fragte Charlie, der sich langsam an den Tränkemeister lehnte. „Adrian oder Draco?“ „Beide.“ „Adrian wird ihn nicht verwandeln, zumindest nicht sofort, vielleicht in vielen Jahren. Was hältst du davon, wenn wir ins Bett gehen, der Tag war aufregend genug.“ „Zu aufregend für Harry?“ Severus löste sich von ihm und stand auf, „nein, ich habe ihn nach dem Abendessen untersucht. Ihm und dem Wurm geht es gut. Kommst du oder willst du auf der Couch schlafen?“ „Niemals, bin schon da.“ Charlie ignorierte das leicht höhnische Grinsen und folgte dem Tränkemeister ins Schlafzimmer. Schnell lagen sie umgezogen unter den Decken, Charlie kuschelte sich eng an die Brust des Älteren, der ohne Zögern die Arme um ihn legte. Noch immer konnte der Rotschopf sein Glück kaum fassen doch jedes Mal wenn er in seinen Armen einschlief oder aufwachte, bestätigte es sich erneut. „Nacht Wiesel.“ „Gute Nacht, meine geliebte Fledermaus.“ Wie immer verleierte der Tränkemeister leicht die Augen, grummelte leicht, legte sich aber dann bequemer hin und schloss die Augen. Charlie kicherte in sich hinein, er würde diesen mürrischen und verbockten Tränkemeister schon noch knacken. Die Werwölfe nahmen die Schwangerschaft von Harry positiver auf als alle gedacht hatten. Er bekam sofort versichert, dass sie alles tun würden um ihn und sein Ungeborenes zu beschützen. Er war im Rudel jederzeit willkommen und er würde von sämtlichen Werwölfen beschützt werden. Harry freute sich, vor allem weil Sirius am Morgen noch bei ihm gewesen war und mit ihm geredet hatte. Als es klopfte, seufzte Harry leise auf und warf seinem Mann einen auffordernden Blick zu. Dieser knurrte leise und fragte, „wieso muss ich aufstehen?“ „Weil ihr dagegen wart, dass wir noch jemanden in den Zauber einweben und wir deswegen jedes Mal aufstehen müssen wenn es klopft“, gab Harry grinsend zurück. „Wer ist da?“, rief Voldemort und es dauerte einen Moment bis geantwortet wurde. „Sirius. Ich möchte mit Harry reden.“ „Ich komme“, gab Harry zurück während er schon aufstand, „wir sollten weitere Personen in den Zauber einfügen, zumindest diejenigen, die uns am Nächsten stehen.“ „Das betrifft nur dich, mir steht niemand nah, außer dir.“ „Lucius?“ „Ist ein Mitglied des Inneren Kreises, ich würde nicht soweit gehen und sagen, dass er mir nahe steht“, gab Voldemort zurück. „Ihr braucht dringend mehr Freunde, mein Lord“, grinste Harry bevor er ihm einen Kuss gab und dann zur Tür ging. Allerdings wurde er aufgehalten als sich zwei Arme um ihn legten und eine dunkle Stimme knurrte, „wozu brauche ich Freunde wenn ich dich habe? Und den Wurm?“ „Mein Lord, ihr braucht Freunde.“ „Nein, ich habe dich und den Wurm. Jetzt geh zu deinem Paten“, grollte Voldemort. Er gab ihm noch einen Kuss in den Nacken bevor er ihn los ließ und auf die Tür zu schob. „Bis nachher, mein Lord.“ „Hm.“ Draußen umarmte Harry seinen Paten erst mal, leises Schnurren ertönte. „Was machst du hier, Siri?“ „Ich will mit dir reden. Können wir uns irgendwo hinsetzen?“, fragte Sirius ernst. Sofort sah ihn Harry fragend und etwas ängstlich an, nickte aber dann und deutete die Treppe runter. „Wir können in einen der kleinen Salons gehen, der Privatflügel ist noch gesperrt.“ „Also hast du deinen Mann noch nicht vom Gegenteil überzeugt“, stellte Sirius fest. Schweigend folgte Harry dem Animagus die Treppe runter bis sie den Salon erreicht hatten. Sie ließen sich in den Sesseln nieder, ein Hauself brachte Tee und Gebäck. „Also, über was möchtest du mit mir reden?“, fragte Harry bedrückt. „Erstmal möchte ich dir nochmal gratulieren, mein Kleiner“, sagte Sirius lächelnd. „Wirklich?“ „Natürlich. Kleiner, du bist mein Patensohn und ich liebe dich. Auch wenn ich mit der Wahl deines Mannes immer noch nicht einverstanden bin, freue ich mich für dich, dass du glücklich bist. Das du schwanger bist. Ich weiß, wie sehr du dir Kinder wünschst und ich bete zu Merlin, dass du ein gesundes Kind zur Welt bringst. Deswegen wollte ich mit dir reden“, sagte Sirius ernst. Harry sah ihn nur völlig perplex an und der Animagus fuhr fort, „ich freue mich für dich und ich werde versuchen mich in Zukunft mit deinem Mann zu vertragen. Aber garantieren kann ich nichts.“ „Siri, das ist mehr als ich mir je erträumt habe“, schluchzte Harry bevor er sich in die ausgebreiteten Arme des Mannes warf. Sirius strich lächelnd über seinen Rücken und seinen Kopf, flüsterte ihm beruhigende Worte zu. Es dauerte eine Weile bis sich Harry beruhigte. Sirius zog ihn auf seinen Schoß und fragte, „was wünscht du dir? Junge oder Mädchen?“ „Ein gesundes Kind aber wenn ich ehrlich bin, einen Jungen.“ „Warum?“ „Keine Ahnung, liegt wahrscheinlich an den Tränken.“ „Kannst du mir das genauer erklären?“ „Ein Junge wäre der Erbe von Lord Voldemort, ein Nachfolger, auf den er stolz sein kann“, sagte Harry leise, „deswegen möchte ich ihm einen Sohn schenken.“ „Und wenn es eine Tochter wird?“ „Dann freu ich mich genauso darüber und mein Mann auch.“ „Sicher?“, fragte Sirius misstrauisch. „Ja, sicher. Mein Mann hat mir versichert, dass er einfach nur will, dass ich gesund bin. Erst an zweiter Stelle steht für ihn das Würmchen, was ich in mir trage und dessen Geschlecht ist ihm so richtig egal. Hauptsache gesund“, erklärte Harry. „Wieso wünscht du dir dann unbedingt einen Jungen?“ „Keine Ahnung, nur so ein Gefühl. Nein, du hast Recht, das ist Blödsinn. Hauptsache mein Würmchen und ich sind gesund.“ „Scheinbar hat dein Kind schon seinen Spitznamen weg. Willst du es auch so nennen wenn es geboren ist?“, fragte Sirius grinsend. „Keine Ahnung. Dad wird ihn oder sie immer so nennen. Sirius, bist du wirklich damit einverstanden?“ „Ja, bin ich. Harry, ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich alles für dich tun würde, alles damit du glücklich bist und wenn das heißt, dass ich mich mit dem Dunklen Lord vertragen muss, dann soll es eben so sein. Ich bin dein Pate, du bist der Sohn meines besten und ältesten Freundes und ich liebe dich wie einen Sohn, ja, ich freue mich für dich“, erklärte Sirius ernst. Harry stiegen schon wieder die Tränen in die Augen doch dann lachte er glücklich und schlang die Arme um ihn. „Danke Siri, danke, danke, danke. Du weißt gar nicht wie viel mir diese Worte bedeuteten.“ „Doch, ich glaube schon. Jetzt hör auf zu weinen, was soll ich deinem geliebten Ehemann erklären wenn ich dich mit völlig verquollenen Augen zurückbringe?“ „Freudentränen“, schlug Harry schniefend vor. „Soll ich ihm das vor oder nach dem Fluch sagen, den er mir auf den Hals hetzen wird?“, fragte Sirius grinsend. „Davor wäre besser, vielleicht flucht er dann nicht rum.“ „Das bezweifle ich doch sehr. So, und was machen wir jetzt noch?“ „Wir könnten ein bisschen spazieren gehen. Das ist nicht anstrengend, ich rege mich dabei nicht auf also dürfte keiner was dagegen haben“, grinste Harry. „Wie streng sind die Regeln deines Dads?“ „Streng und diesmal kann ich mich nicht mal bei meinem Mann ausruhen, der ist noch gluckiger als Dad.“ „Ernsthaft?“ Harry kicherte leise und stand auf während er sagte, „auch wenn es sich keiner vorstellen kann aber der Dunkle Lord ist ein sehr liebevoller und fürsorglicher Ehemann. Er würde, genau wie du oder Dad, alles für mich tun.“ „Das kann man sich wirklich nur schwer vorstellen.“ „Es ist aber so. Kommst du jetzt mit?“ „Klar, ich kann dich doch nicht alleine rumlaufen lassen.“ Harry verleierte die Augen und meinte, „jetzt fang du nicht auch noch so an. Ich bin schwanger und nicht todkrank. Zudem ist das Würmchen noch winzig und hat noch keinerlei Einfluss auf mich.“ „Du bist ein Mann und schwanger, wie soll das keinen Einfluss auf dich haben?“, fragte Sirius skeptisch während er aufstand und sie den Raum verließen. „Also momentan merke ich noch gar nichts, keinerlei Anzeichen einer Schwangerschaft aber so wie ich Dad verstanden habe, wird sich das noch früh genug ändern“, seufzte Harry leise. Jetzt grinste Sirius und meinte, „mal sehen welche Stimmungsschwankungen du bekommst. Oder welche Fressanfälle?“ „Das ist nicht witzig.“ „Doch sehr sogar. Sag mal, darfst du dich noch verwandeln?“ Abrupt blieb Harry stehen und sah ihn verwundert an. „Keine Ahnung“, gestand er, „da müsste ich Dad fragen.“ „Was willst du Severus fragen?“ Harry und Sirius drehten sich um. Charlie stand hinter ihnen, zwei Bücher im Arm und sie fragend ansehend. „Ob ich meine Animagusgestalt weiter annehmen kann“, sagte Harry. „Ja, kannst du.“ „Woher willst du das wissen?“, fragte Sirius. „Ich bin bei jeder Untersuchung dabei und wir unterhalten uns auch darüber. Dabei kam das Gespräch auf die Animagusgestalt und Severus ist der Meinung bis zum fünften oder sechsten Monat darf er sie annehmen. Allerdings solltest du die Gestalt erst mal im Labor annehmen, wir untersuchen dann den Fuchs und dann kann dir Severus Genaueres sagen“, erklärte Charlie. „Ist Dad in seinem Labor? Hat er Zeit?“ „Er wollte nur ein paar Tränke für Hogwarts brauen also ja, er hat Zeit.“ „Dann auf in die Höhle der Fledermaus“, grinste Sirius. „Siri!“ „Hey, ich habe nicht Schniefelus gesagt.“ „SIRI!“, lachte Harry. „Ja, ja, ist ja gut. Also auf zu unserem geliebten Tränkemeister.“ Doch Sirius prallte am Eingang der Keller ab, der Schutzzauber ließ ihn nicht passieren. „Was ist denn jetzt los?“ „Scheinbar darfst du nicht eintreten. Ich rede mit ihm“, sagte Harry. Er eilte den Gang entlang und hatte seinen Vater schnell gefunden. „Harry, was führt dich her?“ Er wurde in eine sanfte Umarmung gezogen bevor Severus ihn ein Stück von sich wegschob und ihn genaustens musterte. „Dad, mir geht es gut aber ich hätte gleich zwei Fragen.“ „Bitte.“ Inzwischen war Charlie eingetreten und hatte sich zu ihnen gesellt. „Frage Nummer eins, darf ich meine Animagusgestalt annehmen?“ „Ja, darfst du aber erst mal hier und unter Beobachtung. Wir untersuchen dich dann und dann entscheiden wir ob du sie weiter annehmen darfst. Frage Nummer zwei?“, fragte Severus amüsiert. „Wieso kann Sirius die Keller nicht betreten?“ Sofort wurde der Tränkemeister ernst und sagte, „weil das hier mein Reich ist, meine Räume und da hat Black nichts zu suchen. Harry, ich liebe dich und ich weiß, dass du deinen Paten liebst aber in diese Räume wird er keinen einzigen Fuß setzen.“ „Hasst du ihn so sehr?“ Severus atmete einmal tief durch bevor er sagte, „er und dein Vater haben mir mein Leben zur Hölle gemacht. Dein Vater ist tot aber Black lebt noch und ich kann ihm nicht verzeihen was er getan hat. Ich akzeptiere ihn an deiner Seite, als dein Pate aber nur da. Ich werde ihn nicht in meinen eigenen Räumen dulden.“ Harry sah ihn traurig an, nickte aber dann leicht. Severus seufzte leise und umarmte ihn vorsichtig, sofort schlang sein Sohn die Arme um ihn. „Sei mir bitte nicht böse, Harry.“ „Bin ich nicht, ich versteh es sogar fast aber er ist nun mal mein Pate und ich liebe ihn aber du hast Recht, es sind deine Räume“, sagte Harry leise, er kuschelte sich an seinen Vater. „Kleiner, weswegen eigentlich die Frage wegen deiner Animagusgestalt?“, fragte Severus leise. „Siri hat gefragt, ob ich sie noch annehmen darf. Ich vermute, wir wollen spielen und das geht als Hund und als Fuchs doch ganz gut. Oder hast du was dagegen?“ „Nein, verwandel dich.“ Sofort kam Harry der Aufforderung nach und sah seinen Vater aus leuchtenden Augen an. Dieser nahm den Fuchs vorsichtig hoch und setzte ihn auf den Schreibtisch, Charlie reichte ihm eine Phiole, die er widerwillig runter schluckte. „Das dauert jetzt etwa eine halbe Stunde, dann wissen wir ob diese Gestalt irgendwelche Auswirkungen auf den Wurm hat“, sagte Severus sanft bevor er sich an Charlie wandte, „geh zu Black und sag ihm, dass er entweder vor den Kerkern warten kann oder gehen soll.“ „Mach ich“, grinste der Rotschopf. Harry japste laut auf als er zu leuchten begann, Severus sah von seinen Unterlagen auf und kam dann hinter dem Schreibtisch vor. Aufgeregt sprang der Fuchs hoch und runter, er wollte endlich das Ergebnis wissen. „Schon gut, beruhig dich. Lass mich doch erst mal das Ergebnis sehen“, schmunzelte Severus während er nach dem Pergament griff. Er las es sich durch und ignorierte das japsende Jaulen seines Sohnes. „Du kleine Nervensäge, halt still.“ Er legte eine Hand auf den silberschwarzen Rücken und kraulte ihn während er weiter las. „Und?“, kam von Charlie, der vorm Kamin saß. „Alles in Ordnung. Dem Wurm geht es gut, die Verwandlung schadet ihm in keinster Weiße aber wenn er größer wird, sollten wir die Fuchsgestalt nochmal untersuchen. Wenn du mit Black spielst, pass auf, er ist größer und schwerer als du also sei vorsichtig“, mahnte Severus. Sofort nickte Harry heftig und wedelte ungeduldig mit dem Schwanz. „Ja, jetzt geh schon, Black wartet noch vor den Kellern.“ Harry schleckte ihm einmal quer durchs Gesicht, was Severus mit einem Grummeln beantwortete, sprang dann vom Tisch und huschte durch die Tür, die Charlie ihm einladend öffnete. „Viel Spaß“, rief ihm der Rotschopf hinterher, ein Jaulen war zu hören und dann war Harry weg. Kapitel 9: Kapitel 6 -------------------- Sie hatten den ganzen Tag im Garten gespielt, Fuchs und Hund hatten sich gegenseitig über die Ländereien gejagt bis irgendwann der Dunkle Lord aufgetaucht war. Er hatte seinen Mann zum Mittagessen und vor allem zu zwei Stunden Ruhe geholt, danach durfte er wieder zu seinem Paten. Severus stellte in den nächsten Tagen einen festen Zeitplan für ihn auf, feste Essens- und Ruhezeiten, regelmäßige Untersuchungen und feste Zeiten für freie Zeit, die er verbringen durfte wie er wollte. In den ersten Wochen fiel es Harry schwer sich an diesen Zeitplan zu gewöhnen doch mit der Zeit fiel es ihm immer leichter und nach zwei Monaten hatte er sich daran gewöhnt. Einige Dinge fand er bald nervig doch viele Dinge genoss er sichtlich, so auch die extreme Fürsorge seines Mannes, der ihm förmlich jeden Wunsch von den Augen ablas. Bis jetzt war er von den üblichen Beschwerden einer Schwangerschaft verschont geblieben doch dieser Umstand konnte ja nicht ewig halten. Voldemort und Lucius sahen überrascht auf als über dem manoreigenen Wald ein Fluchschimmer auftauchte. Der Dunkle Lord ging in sich hinein, öffnete die Verbindung zu seinem Mann und spürte sofort dessen Wut. Seit Harry unter so extremen Stimmungsschwankungen litt, hatte er die Verbindung notdürftig verschlossen um nicht jedes Mal wahnsinnig zu werden. „Was war es diesmal?“, fragte Lucius. „Keine Ahnung aber er ist bei den Werwölfen also vermute ich, dass Fenrir ihn geärgert hat“, gab Voldemort zurück. Wie zur Bestätigung seiner Worte hallte das Jaulen eines Werwolfes zu ihnen rüber, Voldemort spürte Genugtuung und dann bodenlose Trauer. Lucius beobachtete fasziniert wie sich der Gesichtsausdruck seines Lords immer wieder veränderte bis er entschlossen den Kopf schüttelte und die Verbindung scheinbar wieder schloss. „Mein Lord?“, fragte er mit einem leichten Grinsen, „wie geht es eurem Mann?“ „Wie jedem Schwangeren im vierten Monat, er treibt alle mit seinen Stimmungsschwankungen in den Wahnsinn“, gab Voldemort zurück, ein feines Grinsen auf den Lippen. „Das erinnert mich an Zissa, die war genauso drauf.“ „Ja, mit der hat sich Harry auch unterhalten weil er sich schuldig gefühlt hat, wegen, du weißt weswegen“, sagte Voldemort ausweichend. Lucius' Grinsen wurde etwas breiter, ja, er wusste genau weswegen und auch warum sein Lord dieses Thema möglichst schnell wieder fallen lassen wollte. Harry hatte ihm vor kompletter Todesserversammlung eine Szene gemacht und ihm, heulend und schluchzend, vorgeworfen, dass er ihn nicht mehr lieben würde. Voldemort war so perplex, dass er kein Wort rausbekommen hatte und so hatte sich Harry auf dem Absatz umgedreht und war wieder raus gestürmt. Sein Mann hatte die Versammlung daraufhin aufgelöst und hatte sich lange mit Lucius unterhalten. Das Ganze war jetzt drei Wochen her und seitdem waren die Stimmungsschwankungen noch stärker geworden wobei sie immer mehr ins Depressive gingen. So langsam machten sich alle Sorgen um den jungen Mann doch dieser wollte davon nichts hören. „Lucius, bist du noch da?“ „Natürlich, mein Lord“, sagte der Blonde schnell, er war so in Gedanken gewesen, dass er den Dunklen Lord völlig vergessen hatte. „Klar. Wo warst du gerade?“ Lucius sah seinen Lord etwas skeptisch an, normal hätte er für diese Unaufmerksamkeit einen Fluch gefangen doch jetzt sah Voldemort ihn nur völlig neutral an. „Ich habe über Harry nachgedacht und seine sehr negative Stimmung in letzter Zeit.“ „Was ist dabei raus gekommen?“ „Nicht viel, Zissa hatte das damals nicht, sie hatte genauso viele Hochs wie Tiefs. Mein Lord, habt ihr mit Harry mal darüber geredet?“, fragte Lucius vorsichtig. Er rechnete nicht mit einer Antwort, eher mit einem Fluch doch Voldemort nickte und sagte, „ja, es hat mit einem völlig aufgelösten Ehemann geendet, der sich zwei Tage bei seinem Vater versteckt hat um dann noch aufgelöster wieder zu kommen.“ „Wieso noch aufgelöster?“ „Weil er dachte, dass ich böse auf ihn bin und ihn jetzt verlasse“, murrte Voldemort. „Oje.“ „Richtig, oje.“ „Mein Lord, was habt ihr jetzt vor?“ Voldemort atmete einmal tief durch und sagte, „hoffen, dass die nächsten fünf Monate schnell vorbei sind. Ein...“ Ein lauter Schrei ließ die zwei Männer aufspringen und zum Fenster eilen. Über dem Wald war Rauch aufgetaucht, der in dicken Wolken über den Bäumen hing. „Was hat er jetzt schon wieder gemacht?“, fragte Voldemort. „Wir sollten nachsehen gehen.“ Voldemort stimmte ihm schweigend zu. Sie waren nicht die Einzigen, die sich Sorgen gemacht hatten und nach Harry sehen wollten. Zusammen mit Severus und Charlie machten sich Voldemort und Lucius auf die Suche nach dem jungen Mann. Sie fanden ihn schließlich auf einer Lichtung, neben Remus hockend und völlig aufgelöst. Fenrir saß an einen Baum gelehnt und versuchte sich selbst zu heilen. „Was ist passiert?“, knurrte Voldemort während Severus auf den Werwolf zuging. Dieser sah zu ihm auf und murrte, „ich kann die Wunde nicht heilen.“ Der Tränkemeister brauchte nur einen Blick um zu erkennen welcher Fluch ihn getroffen hatte, er zog seinen Zauberstab und begann einen leisen Singsang. Der Werwolf seufzte dankbar auf als sich die Wunde langsam schloss. „Was ist passiert?“, fragte Voldemort noch einmal. Sein Blick glitt von Fenrir zu Remus und dann zu seinem Mann, der wie geschlagen zusammen zuckte. „E...es tut ...mi..ir lei..d“, schluchzte Harry. Voldemort seufzte leise und hockte sich vor ihn. „Was ist passiert?“, fragte er ein drittes Mal, diesmal wesentlich sanfter. Doch wieder schluchzte Harry nur leise, war nicht im Stande zu antworten und so wand Voldemort den Blick zu Remus. „Wir haben gespielt, er und ich verwandelt. Er war gut drauf bis Fenrir aufgetaucht ist, er hat nichts gemacht aber Harry hat sich zurück verwandelt und ihn angeschrien, dass er verschwinden soll. Fenrir war so geschockt, dass er gar nicht reagierte und dann hat ihn Harry verflucht“, erklärte Remus leise, „allerdings konnten weder ich noch Fenrir die Wunde wieder heilen.“ Voldemort sah zu Severus, der noch immer über dem Werwolf gebeugt war und den Zauberstab hin und her schwenkte, den Singsang nicht unterbrechend. „Nun, Severus kann sie anscheinend heilen. Harry, mein Kleiner, es ist alles in Ordnung.“ „Nein, ich habe ihn verletzt obwohl er nichts getan hat. Es tut mir leid“, schluchzte Harry, jetzt etwas besser verständlich. „Das weiß er und er ist dir nicht böse. Komm hoch, Kleiner.“ Voldemort zog seinen Mann vom Boden hoch und zog ihn zu Fenrir rüber. Dort war Severus mit der Heilung gerade fertig geworden und erhob sich. „Was war das für ein Fluch, dass ihn die Werwölfe nicht heilen konnten?“, fragte Voldemort. „Mein Eigener, der Sectumsempra, er kann nur mit einem speziellen Singsang geheilt werden und außer mir kennt den keiner“, erklärte Severus. „Woher kennt dann Harry diesen Fluch?“, fragte Remus. „Ich habe ihn in seiner Gegenwart oft genug benutzt, er wird ihn aufgeschnappt haben. Harry, ist alles in Ordnung?“, fragte Severus sanft. „Nein“, war die leise Antwort. Alle drehten sich zu ihm rum, er hockte wieder auf den Unterschenkeln, hatte die Hände im Schoß liegen und hielt den Blick gesenkt, deutlich konnte man sehen wie stark er zitterte. Fenrir war es, der als Erster reagierte. Er erhob sich, hockte sich vor Harry und wuschelte ihm durch die Haare. Grüne, verquollene Augen sahen ihn überrascht an. „Du bist und bleibst mein Welpe und jetzt hör schon auf zu heulen. Ich bin dir nicht böse, in keinster Weise“, grollte der Werwolf, ein warmer Unterton war in seiner Stimme zu hören. „Wirklich?“, fragte Harry leise und unsicher. „Ja, wirklich.“ „Danke.“ „Nicht dafür, Welpe.“ Er stand auf, zog den jungen Mann mit sich hoch und fing ihn in einer engen Umarmung ein. Voldemort knurrte sofort leise doch der Werwolf reagierte nicht darauf, Harry schon. „Warum knurrt ihr? Ihr wollt mich doch sowieso nicht mehr“, flüsterte er leise. „Wie bitte? Ich habe mich gerade verhört, oder? Wieso sollte ich dich nicht mehr wollen?“, fuhr Voldemort auf. Harry zuckte zusammen und versteckte sich in Fenrirs Armen, dieser warf Voldemort einen vorwurfsvollen Blick zu und der Dunkle Lord atmete einmal tief durch bevor er fragte, „Harry, würdest du mir das bitte erklären? Wie kommst du auf den Gedanken, dass ich dich nicht mehr will?“ Harry wurde rot und sah unsicher zu seinem Vater. „Soll ich gehen?“, fragte Severus leise. Es schien als würde Harry einen Moment überlegen doch dann schüttelte er den Kopf und wandte sich wieder an seinen Mann, „ihr habt mich seit Monaten nicht angefasst, seit ich schwanger bin also wollt ihr mich nicht mehr.“ „Bei Merlin, wieso hast du nicht mit mir geredet? Natürlich will ich dich aber dein Vater hat jede Anstrengung verboten“, konterte Voldemort. Sofort richteten sich die grünen Augen auf Severus, der allerdings abwehrend die Hände hob und schnell sagte, „ich sagte Anstrengungen. Von einem völligen Zölibat habe ich nie etwas gesagt. Von meiner Seite aus gibt es keine Einwände gegen normalen Sex.“ „Ernsthaft?“, fragte Harry leise. „Giftmischer, bist du sicher?“, knurrte Voldemort. Dunkelrote Augen fixierte den Tränkemeister und dieser schluckte, zu oft lag dieser Lust verhangene Blick auf ihm selbst und immer hatte er Schmerzen und Demütigung versprochen. „ Ja, mein Lord, ich bin mir sicher“, sagte er, seine Stimme zitterte leicht. „Greyback, lass meinen Mann los und dann verschwindet.“ Die Angesprochenen machten sich so schnell wie möglich aus dem Staub. „Warum hast du nicht mit mir geredet?“, fragte Voldemort als sie alleine waren, er zog seinen Mann an sich. „Ich habe mich nicht getraut, ihr habt in letzter Zeit nicht gerade gute Laune und immer so viel zu tun“, flüsterte Harry leise. Voldemort grollte und meinte, „die Laune habe ich weil ich mir schreckliche Sorgen um meinen Mann mache und für dich habe ich immer Zeit. Harry, du bestehst doch sonst immer darauf, dass wir über alles reden aber bei so einem wichtigen Thema schweigst du. Muss ich das verstehen?“ „Nein, ich versteh es selbst nicht. Es tut mir leid, mein Lord“, schniefte Harry, er stand völlig steif in der Umarmung. Voldemort seufzte etwas genervt und drückte ihn dann ein Stück von sich weg um ihm in die Augen zu sehen. „Was hältst du davon wenn wir in unsere Gemächer gehen und dort dann nachholen was wir in den letzten vier Monaten verpasst haben?“, schnurrte Voldemort. Die grünen Augen weiteten sich etwas geschockt doch dann wurde sein Blick weicher und er schmiegte sich eng an seinen Mann. „Ist das euer Ernst?“, fragte er. Statt einer Antwort zog ihn Voldemort nur noch enger an sich, deutlich konnte Harry die Erregung seines Mannes spüren. „Ihr wollt mich also wirklich noch?“ „Kleiner, wenn du nicht gleich mitkommst, lege ich dich hier und jetzt flach. Also?“ Harry kicherte leise und meinte, „lasst uns in unsere Gemächer gehen, ich möchte ungern von einem Werwolf beim Sex beobachtet werden.“ Jetzt lachte Voldemort dunkel, er löste die Umarmung auf, ließ aber einen Arm um seinen Schultern liegen. Zufrieden und schnurrend lehnte sich Harry an seinen Mann, der jetzt die Verbindung wieder öffnete und förmlich von Zufriedenheit überschwemmt wurde. Sollte er der Grund gewesen sein warum sein Mann in letzter Zeit immer depressiver geworden war? Wenn ja dann würde er jetzt alles daran setzen, dass sich das änderte und mit dieser Nacht würde er anfangen. Charlie beobachtete wie der Tränkemeister sich umzog und dann aufs Bett zukam. Er bemerkte den musternden Blick und hob fragend eine Augenbraue, „was ist los?“ „Nichts.“ „Jetzt nochmal die Wahrheit sonst schläfst du auf der Couch“, knurrte Severus während er die Bettdecke aufschlug und ins Bett stieg. „Ich frage mich gerade ob Voldemort wirklich vier Monate seine Finger bei sich behalten hat“, sinnierte Charlie. „Nach Harrys Reaktion zu schließen, ja, hat er. Ich hätte nicht gedacht, dass er meine Anweisungen so genau nimmt.“ „Hast du ihm wirklich den Sex verboten?“ „Nein, ich sagte, Harry soll sich nicht anstrengen“, sagte Severus, er hob einladend einen Arm. Charlie grinste leicht und glitt in die angebotene Umarmung, kuschelte sich eng an den Tränkemeister und lehnte den Kopf an seine Brust. „Ob sie es morgen zum Frühstück schaffen?“, fragte er gegen seine Brust gemurmelt. Severus murrte leise, seine Hand strich gedankenverloren über Charlies Rücken und meinte dann, „Harry muss zum Frühstück kommen. Ich will ihn danach untersuchen, so wie immer in den letzten vier Monaten und wenn sie nicht zum Frühstück kommen, hole ich sie.“ „Du kannst nicht in den Ostflügel.“ „Das hindert mich nicht daran so lange gegen die Tür zu hämmern bis einer von ihnen aufsteht und dann bleibt der Andere auch nicht mehr lange im Bett“, gab Severus zurück. Als Charlie den Kopf hob um ihn anzusehen, sah er das hinterhältige Grinsen seines Partners und erwiderte es. „Jetzt wird geschlafen“, bestimmte Severus. „Ich bin allerdings noch gar nicht müde.“ „Das ist nicht mein Problem. Du kannst gerne wieder aufstehen aber ich habe morgen noch einiges vor und brauche wenigstens ein paar Stunden Schlaf“, schnarrte Severus mit geschlossenen Augen. „Gehst du wieder ins St. Mungos?“ „Ja, gleich nach der Frühstücksuntersuchung von Harry.“ „Ist das nicht gefährlich? Der komplette Phönixorden und sämtliche Auroren sind hinter dir und Devon her, du bist nur in Hogwarts sicher“, sagte Charlie vorsichtig. „Das St. Mungo ist fest in Voldemorts Hand, Devon und ich kommen ungesehen hinein und wieder hinaus.“ „Also muss ich keine Angst um meine Fledermaus haben?“ „Nein. Mir passiert nichts und außerdem ist es wichtig. Ich glaube, wir stehen kurz vor einem Durchbruch“, sagte Severus. Jetzt sah Charlie überrascht auf, er stützte sich auf den Ellenbogen um Severus richtig anzusehen doch dieser hatte die Augen geschlossen. „Ernsthaft? Könnt ihr Nevilles Eltern heilen?“, fragte er. „Nein, das würde ich noch nicht behaupten aber wir sind vielleicht so weit, dass sie ihren Sohn wiedererkennen. Allerdings bedarf es dafür noch einiger Tests“, sagte Severus ohne die Augen zu öffnen. Erst als Charlie sich vorsichtig auf seinen Brustkorb stützte, öffnete Severus die Augen um ihn anzusehen. „Was?“ „Glaubst du wirklich, ihr könnt die Auswirkungen des Cruziatus rückgängig machen? Es gilt als unmöglich“, sagte Charlie. Der Tränkemeister lachte rau auf und sagte, „es galt auch als unmöglich den Dunklen Lord zurückzuholen. Oder jemanden das Empfinden eines magischen Wesens zu geben. Oder eine verstoßene Seele zurückzuholen und dennoch haben wir das alles geschafft.“ „Hm, auch wieder wahr. Severus?“ „Was denn jetzt noch?“, knurrte Severus. Charlie zuckte leicht zusammen, legte sich dann wieder an seine Seite und murmelte, „nichts, gute Nacht.“ Etwas überrascht sah Severus auf den roten Haarschopf, er strich mit einer Hand über seinen Rücken bis zum Nacken und versank schließlich im Haaransatz. „Was wolltest du fragen?“ Seine Stimme klang wesentlich sanfter doch Charlie schüttelte nur den Kopf. „Charlie, was ist los?“ „Nichts, gute Nacht“, sagte Charlie erneut und er hoffte, dass der Tränkemeister sich damit zufrieden gab. Doch er wusste ganz genau, dass das nicht eintreffen würde und genau so kam es. Severus setzte sich auf, schob ihn damit von seiner Brust und sah ihn auffordernd an. Er seufzte tief und setzte sich ebenfalls auf. „Also, was ist los? Du bist schon seit Tagen so seltsam“, schnarrte Severus. „Das passt schon. Severus, lass uns einfach schlafen gehen, bitte.“ „Erst wenn du mir sagst, was los ist.“ „Wir haben mit reden schon so viel kaputt gemacht, bitte, Severus, lass es gut sein“, flehte Charlie ohne ihn anzusehen, er hielt den Blick auf seine Hände gerichtet, die er unruhig im Schoß bewegte. „Nein, wir haben am Anfang zu wenig geredet und alle Probleme tot geschwiegen bis sie zu groß wurden. Charlie, was ist los mit dir?“, fragte Severus erneut. Der Rotschopf seufzte tief durch bevor er sagte, „ich hätte gerne mehr.“ Er spürte wie der Tränkemeister sich neben ihm versteifte und mit gepresster Stimme fragte, „wie meinst du das?“ „Du weißt genau was ich meine. Wir sind seit fast acht Monaten zusammen und naja, wir sind nicht wirklich weiter gekommen“, sagte Charlie vorsichtig, aus den Augenwinkeln beobachtete er wie Severus leicht zusammen zuckte. „Was erwartest du jetzt von mir?“, fragte Severus, diesmal konnte Charlie nicht sagen was das für ein seltsamer Unterton war, „du wusstest von Anfang an, dass ich mehr Zeit brauche.“ „Aber ich darf dich nicht mal küssen“, fuhr Charlie auf. Severus zuckte erneut zusammen und Charlie taten seine Worte sofort leid. „Es tut mir leid, ich...“ „Vergiss es“, knurrte Severus bevor er aufstand. Charlie sah ihn mit großen Augen an und fragte panisch, „wo willst du hin? Severus, es tut mir leid, ich hätte das nicht sagen dürfen.“ „Aber du hast ja Recht. Es tut mir leid aber ich kann das nicht.“ „Was kannst du nicht?“, fragte Charlie, er spürte sein Herz wie ein Dampfhammer schlagen, er hatte Angst vor der Antwort. Severus sah ihn nicht an, er stand mit dem Rücken zu ihm doch seine Schultern zitterten. „Ich kann es einfach nicht. Charlie, ich mag dich wirklich, das weißt du aber es geht nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da mehr läuft, es geht einfach nicht, es... . Charlie, es tut mir leid aber ich glaube es ist besser wenn wir diese Beziehung wieder auflösen“, sagte Severus ohne sich umzudrehen. „NEIN“, schrie Charlie. Er sprang aus dem Bett und schlang die Arme um den Älteren, er ignorierte dessen Zusammenzucken und flehte, „es tut mir leid, ich hätte dich nicht bedrängen dürfen. Bitte, ich bin mit allem zufrieden aber bitte verlass mich nicht.“ „Das wäre nicht fair dir gegenüber, du musst auf alles verzichten nur weil du dich in diese Sache verrannt hast. Charlie, es wäre das Beste wenn du dir jemand Anderen suchst, jemand, der sich auch auf eine richtige Beziehung einlassen kann“, sagte Severus. Er stand völlig regungslos in der Umklammerung des Jüngeren. „Nein, bitte Severus, ich liebe dich, ich will keinen Anderen. Bitte, lass es uns versuchen, ich kann darauf verzichten. So wie es bis jetzt war, so kann es doch bleiben, das war doch schön, oder? Das hat dir doch auch gefallen. Severus, bitte, ich kann auf den Rest verzichten aber verlass mich nicht, bitte“, flehte Charlie, im liefen die Tränen übers Gesicht und versanken in dem schwarzen T-Shirt des Tränkemeisters. Dieser schwieg und Charlie fragte, „es hat dir doch gefallen, oder?“ „Ja.“ „Dann lass es uns so beibehalten.“ „Das wäre dir gegenüber nicht fair.“ „Mir egal, ich kann darauf verzichten. Bitte Severus, ich will dich nicht verlieren. Lass es uns so beibehalten.“ Charlies Stimme brach ab, er zitterte am ganzen Körper und konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken als Severus seine Arme sanft von seinem Körper löste. Doch statt weg zu gehen, drehte sich der Tränkemeister um und legte vorsichtig die Arme um ihn, Charlie klammerte sich wie ein Ertrinkender an ihn. „Bitte verlass mich nicht, ich tu alles dafür.“ „Warum willst du das auf dich nehmen? Ich weiß nicht ob ich jemals so weit bin, du kennst meine Vergangenheit“, warf Severus ein. Charlie, der das Gesicht an seine Brust gepresst hatte, schüttelte schnell den Kopf und nuschelte ins T-Shirt, „für dich nehm ich alles in Kauf.“ „Bist du sicher?“ „Ja, ganz sicher. Severus, darf ich bleiben?“, fragte Charlie. Er spürte wie der Andere tief durchatmete und dann sagte, „ich kann dir nichts garantieren. Ich kann dir nicht sagen ob es irgendwann mal mehr sein wird. Du kennst meine Vergangenheit, du hast am eigenen Leib gespürt wie unser Lord ist und ich bin nie freiwillig zu ihm gegangen.“ „Ich weiß und ich kann warten oder ganz darauf verzichten.“ „Und wenn es nie klappt?“ „Dann nicht, wobei ich mich natürlich freuen würde wenn du mir eine Chance gibst aber das hat Zeit und sollte vor allem nicht um diese Uhrzeit besprochen werden. Lass uns ins Bett gehen“, schlug Charlie vor. Er brachte etwas Abstand zwischen sie und sah Severus lächelnd an. Dieser sah ihn etwas ungläubig an, nickte aber dann. Erleichtert ging Charlie einfach rückwärts bis er mit den Kniekehlen gegen das Bett stieß, er ließ Severus los als er sich drauf setzte. Er rutschte bis zum Kopfende und schlüpfte dort unter die Decke, eine Seite ließ er einladend aufgeschlagen. Severus, noch immer etwas ungläubig, ging ums Bett herum und glitt unter die Decke. Etwas unsicher rutschte er an Charlie rann, der einfach nur die Arme ausbreitete und ihn willkommen hieß. „Danke.“ „Severus, ich liebe dich, ich will bei dir sein, egal wie eng oder auch nicht eng.“ „Ich versteh dich nicht.“ „Musst du nicht. Es reicht wenn ich mich verstehe“, grinste Charlie. Severus erwiderte das Grinsen schwach und fragte, „du willst jetzt einfach schlafen?“ „Warum nicht? Es ist spät und wir sind Beide zu aufgewühlt um ein vernünftiges Gespräch zu führen also schlafen wir in aller Ruhe darüber und besprechen es irgendwann. Wenn wir Beide wieder richtig aufnahmefähig sind“, erklärte Charlie. „Dann gute Nacht, Wiesel.“ „Gute Nacht, meine geliebte Fledermaus.“ Harrys Laune besserte sich und seine Stimmungsschwankungen nahmen fast völlig ab. Scheinbar war das auferlegte Zölibat der Grund für seine schlechte Laune gewesen und Voldemort sorgte dafür, dass das nicht nochmal vorkam. Der nächste Monat von Harrys Schwangerschaft verging somit völlig ereignislos, er war am Ende des fünften Monats als die ersten Probleme auftauchten „Dad, wieso ziehst du so ein Gesicht?“, fragte Harry alarmiert. Severus sah von seinem Pergament auf, er wechselte einen bedeutungsvollen Blick mit Charlie, der sich erhob und den Raum verließ. „Wo will er hin? Dad, was ist los?“ „Er holt deinen Mann, ich erkläre mich nicht gerne zwei Mal. Harry, beruhig dich, das ist nicht gut für dich und das Kind“, mahnte Severus. Harrys Hände lagen schützend auf seinem Bauch, deutlich war die Rundung zu sehen. „Dad, ich will jetzt wissen was los ist. Es ist was mit meinen Kind, oder?“, fragte Harry. Der traurige Blick seines Vaters war ihm Antwort genug, er ließ sich fassungslos auf eine Couch fallen und starrte Severus an. „Was ist mit ihm?“ „Was ist mit wem?“, schnarrte Voldemort, der gerade vor Charlie den Raum betrat. „Mein Lord setzt euch doch bitte“, kam von Severus mit einem Deut auf den Platz neben Harry. Voldemort folgte der Aufforderung schweigend, er spürte die bodenlose Trauer seines Mannes und ahnte, warum der Tränkemeister ihn hatte rufen lassen. „Also, was ist los?“, knurrte er. „Ich habe hier die Testergebnisse von heute und sie sind nicht in Ordnung. Harry, hast du dein Kind schon gemerkt?“, fragte Severus. Sein Sohn schüttelte nur den Kopf. Severus fuhr nach kurzem Zögern fort, „das habe ich mir gedacht, es hätte sich längst bewegen müssen.“ „Was willst du damit sagen? Lebt unser Kind noch?“, fragte Voldemort. Seine Stimme klang kalt und schneidend, lediglich Harry hörte das Zittern heraus. „Ja, es lebt aber seine Lebenszeichen sind sehr schwach.“ „Hör auf um den heißen Brei zu reden, rück mit der Wahrheit raus“, fauchte Voldemort. Severus seufzte leise, setzte sich in einen Sessel und sagte traurig, „ich weiß nicht wie lange es noch überlebt.“ Harry und Voldemort reagierten absolut unterschiedlich, während der Jüngere begann leise zu weinen, knurrte Voldemort nur. Severus reagierte nicht darauf, er konnte die Tatsachen nicht ändern. „Wie stehen die Überlebenschancen?“, fragte Voldemort leise. „Momentan, gar keine. Der Wurm ist noch nicht lebensfähig, er ist zu klein und zu leicht für den momentanen Schwangerschaftsstatus. Er muss noch mindestens vier Wochen im Bauch bleiben um überhaupt eine Chance zu haben und selbst dann kann ich nicht sagen, ob er die Geburt und das danach überlebt.“ „Wird er diese vier Wochen noch überleben?“, fragte Harry leise. „Ich weiß es nicht, das Kind ist sehr schwach.“ „Wieso? Das muss doch einen Grund geben“, knurrte Voldemort. „Mein Lord, es ist ein Wunder, dass er überhaupt schwanger geworden ist. Ich habe euch von Anfang an gesagt, dass es ein Risiko ist und dass sein Körper das Kind zu jeder Zeit abstoßen kann. Der Wurm braucht noch mindestens vier Wochen, jede Entbindung früher wäre sinnlos weil es noch nicht lebensfähig ist“, erklärte Severus. „Wie kann ich dafür sorgen, dass mein Würmchen genau da bleibt wo es ist?“, fragte Harry, „und zwar lebend.“ „Wenn ich das wüsste, würde ich es dir sagen. Harry, ich bin Meister der Zaubertränke, ich kenne mich mit Schwangerschaften nicht aus. Ich habe sämtliches Wissen darüber aus Büchern“, sagte Severus bedauernd. „Wir könnten uns in der Muggelwelt umhören. Dort gibt es doch auch Frühgeburten“, warf Charlie ein. „Aber nicht bei Männern.“ „Nun, das ist nicht unbedingt so ein großer Unterschied. Wir müssen erst mal raus finden was wir machen können damit das Kind möglichst lange in Harry bleiben kann und wir werden die Untersuchungen erhöhen. Ich will dich alle sechs Stunden sehen“, sagte Severus. Harry nickte und fragte, „was noch? Was kann ich noch tun?“ „Hm, schwierig. Deine Ernährung ist perfekt, vermeide Aufregung und Anstrengung und diesmal zählt auch Sex dazu.“ „Kein Problem“, kam von Voldemort. Harry sah ihn fragend und etwas geknickt an, Voldemort knurrte leise und sagte, „ich will dich immer noch aber jetzt steht das Leben unseres Kindes im Vordergrund. Charlie, du hast doch massig Geschwister, deine Mutter müsste sich doch mit Schwangerschaften auskennen, oder?“ „Ja, müsste sie. Aber sie steht nicht auf unserer Seite und mein Vater ist extrem gegen uns, er wird nicht zulassen, dass ich mit ihr spreche oder sie herkommt. Zudem weiß niemand, dass Harry schwanger ist und ich glaube, es ist besser wenn das auch so bleibt“, sagte Charlie. Er stand hinter dem Sessel von Severus, eine Hand auf der Rückenlehne und eine Hand auf der Schulter des Anderen. „Wieso?“, fragte Harry. „Weil es mein Kind ist, jeder Zauberer der weißen Seite wird versuchen es zu entführen oder es zu töten. Charlie hat Recht, es sollte keiner erfahren, dass du schwanger bist aber wir müssen eine Möglichkeit finden um den Wurm zu stärken damit er so lange wie möglich in seinem Daddy bleiben kann“, knurrte Voldemort, „Charlie, denkst du, dass deine Mutter uns helfen kann?“ „Ja, ich denke schon. Wieso?“ „Weil ich sie holen lasse.“ „Sie wird nicht freiwillig mitkommen“, warf Charlie ein. Voldemort knurrte nur leise, „mir egal.“ „Aber mir nicht. Mein Lord, wenn sie freiwillig herkommen will dann ist sie hier sehr willkommen aber nicht gegen ihren Willen“, mischte sich Harry ein. Sein Mann sah ihn etwas zweifelnd an, nickte aber dann fast ergeben, „in Ordnung. Charlie?“ „Ich kann es versuchen. Wie viel darf ich ihr erzählen?“ „Dass Harry ihre Hilfe braucht, erwähne seine Schwangerschaft nur im äußersten Notfall. Hast du schon eine Idee? Dein Vater wird sie nicht freiwillig gehen lassen.“ Jetzt grinste Charlie und meinte, „ich werde mich mit meinen Brüdern zusammen setzen, ich bin mir sicher, dass den Zwillinge etwas einfällt. Darf ich mich an euch wenden wenn wir noch Hilfe benötigen?“ „Natürlich, sofort. Severus, sind wir für heute fertig? Ich will meinen Mann wieder mit in unsere Gemächer nehmen“, knurrte Voldemort. „Für jetzt sind wir fertig. In sechs Stunden wieder. Sorgt bitte für Ruhe und vergesst das Abendessen nicht. Harry, solltest du dich irgendwie komisch, anders oder sonst was fühlen, will ich dich sofort sehen“, sagte Severus ernst. „Mach ich, Dad. Bis nachher.“ Harry erhob sich langsam, er fühlte sich schlecht und das sah man ihm auch an, Voldemort schlang einen Arm um seine Schultern und zog ihn eng an sich. „Komm Kleiner und beruhig dich, wir finden eine Lösung. So schnell geben wir unseren Wurm nicht auf“, zischte Voldemort. Harry nickte ihm nur zu und ließ sich widerstandslos aus dem Raum ziehen. Doch Voldemort blieb nochmal stehen und drehte sich zu Severus rum, „du kommst in sechs Stunden zu uns, ich webe dich in den Abwehrzauber für den Ostflügel ein.“ „Sehr wohl, mein Lord“, gab Severus etwas überrascht zurück. Der Dunkle Lord nickte nur und ging dann, immer noch einen Arm um Harry geschlungen. „Was hast du vor?“, fragte Severus sofort. „Das was ich dem Dunklen Lord gesagt habe, ich setze mich mit den Zwillingen und Ron zusammen und schmieden einen Plan wie wir unsere Mutter hierher bekommen, und zwar freiwillig und ohne, dass unser Vater uns ins Gehege kommt“, erklärte Charlie. Er stand noch immer hinter dem Sessel, seine zweite Hand strich jetzt sanft über seine Schulter und seinen Nacken. „Und du?“ „Ich werde mich mal in der Muggelwelt umhören.“ „Du? In der Muggelwelt?“, fragte Charlie. „Ja, auch wenn ich es gerne verdränge aber ich bin bei Muggeln aufgewachsen und es gibt auch noch ein paar Todesser, die mir dabei helfen können. Wann willst du los?“ „Sofort. Severus, sehen wir uns heute Abend?“ „Weiß ich noch nicht. Sollte ich in sechs Stunden nicht da sein, wirst du die Untersuchung durchführen. Wenn es negative Veränderungen gibt, soll Voldemort mich über das Mal rufen. Mach dich auf den Weg“, sagte Severus. Charlie nickte und löste sich von ihm, wenige Momente später war er aus dem Raum verschwunden. Mit einem lauten Knall tauchten gleich mehrere vermummte Todesser um den Fuchsbau herum auf, einer hob den Zauberstab und zischte, „Aevum servare.“ Sofort erschien der hellblaue Totenschädel über dem Haus, die Schlange zitterte um ihn herum und schoss wütend nach unten. „WEASLEYS!“, rief eine Gestalt und sofort kam Bewegung in die Hausbewohner. Drei Männer, unverkennbar Weasleys und miteinander verwandt, kamen aus dem Haus gestürzt, die Zauberstäbe erhoben doch sie blieben fassungslos stehen als sie die Vermummten sahen. „Was geht hier vor?“, brüllte Arthur. Percy warf einen Blick nach oben und zischte dann, „das sind Harrys Anhänger.“ „Aber sie tragen Todessermasken“, wandte Bill ein. „Dann sind sie in Harrys Auftrag hier. Was wollt ihr?“, fragte Arthur. „Nur etwas Spaß haben“, gab einer der Todesser, dessen Stimme Arthur verdächtig bekannt vor kam, zurück. „Charlie?“, fragte er vorsichtig. „Hallo Dad.“ „Du bist es also wirklich? Hat dich dein Herr hergeschickt?“, knurrte Arthur. Der Todesser vor ihm schüttelte leicht den Kopf und zog die Robe so weit beiseite, dass man seinen Hals sah, seinen nackten Hals. „Ich bin kein Sklave mehr aber ja, ich wurde hergeschickt. Allerdings nicht von Severus.“ „Von wem dann?“, zischte Percy mit einem Deut auf das Mal über ihnen, „Harry oder Voldemort?“ „Das ist schwer zu sagen, eigentlich von Beiden.“ „Was wollt ihr hier?“ „Ist es denn verboten seine Familie zu besuchen? Ich bin enttäuscht“, sagte Charlie, „ich wollte doch nur mal Hallo sagen.“ „Verschwinde Todesser!“ „Nein, ich denke nicht. Ich glaube, ich bleibe noch eine Weile“, sinnierte Charlie, seine Hand spielte mit seinem Zauberstab. Seine Brüder und sein Vater sahen sich etwas überrascht an, die Todesser wirkten nicht aggressiv und doch wollten sie sie nicht hier haben. „Mom, wollen wir nicht mal nachsehen gehen oder ihnen helfen?“ „Nein, dein Vater hat gesagt, dass wir hier bleiben sollen“, gab Molly zurück. „Aber...“ „Nein Ginny, wir bleiben hier.“ „Das ist auch gut so, wir wollen doch nicht, dass wir gestört werden“, mischte sich eine Stimme ein. Die zwei Frauen fuhren rum und starrten die zwei Todesser fassungslos an, wie konnten sie den Fuchsbau betreten ohne dass der Alarm ausgelöst worden war? Molly zog sofort ihren Zauberstab doch einer der Männer schwang den Stab und sagte, „Expelliarmus.“ „Mom, wir wollen nur reden.“ „Mom?“ Die Todesser zogen ihre Masken weg. „Fred, George“, keuchte Molly fassungslos. „Hallo. Können wir uns kurz unterhalten? Ginny, steck doch bitte den Stab weg, wir wollen wirklich nur reden“, sagte George mit einem sanften Lächeln. „Was wollt ihr?“, fragte Ginny misstrauisch. „Sagten wir bereits, nur reden. Wollen wir uns setzen oder wollen wir das hier im Stehen bereden?“ Molly starrte ihre Söhne immer noch fassungslos an, deutete aber dann auf den Küchentisch. Die Zwillinge ließen sich sofort auf ihren angestammten Plätzen nieder, Ginny und ihre Mutter setzten sich nur sehr zögerlich. „Wie geht es euch?“, fragte Molly schließlich. „Gut, danke, sehr gut sogar. Genau wie Charlie und Ron. Aber deswegen sind wir nicht hier“, sagte Fred. „Weswegen dann? Worum geht es?“, fragte Ginny. „Es geht um Harry, er braucht deine Hilfe, Mom.“ Molly sah sie fragend an und George fuhr fort, „genau das dürfen wir dir nicht sagen. Wir überbringen lediglich eine Einladung. Dir wird nichts passieren und du darfst jederzeit wieder gehen.“ „Eine Einladung wohin?“ Fred lächelte sie lediglich lieb an während George den Kopf schüttelte. „Ihr dürft es also nicht sagen“, stellte Ginny fest. „Richtig. Also, kommst du mit?“ „Arthur wird das nicht zulassen. Er wird sich Sorgen machen wenn ich einfach weg bin“, sagte Molly leise. „Also kommst du mit?“ „Ihr wisst, dass Harry für mich wie ein Sohn ist und wenn ich ihm helfen kann, werde ich es tun. Aber ich will nichts mit IHM zu tun haben.“ „Hm, das wird sich schwer verhindern lassen, sie sind schließlich verheiratet.“ „Mir egal, ich will nichts mit IHM zu tun haben dann komme ich mit. Aber wie wollt ihr das eurem Vater erklären?“, fragte Molly. Jetzt grinsten die Zwillinge, Fred zog eine Phiole raus und hielt sie ihr hin. „Ein Haar bitte“, grinste er. Unsicher zupfte sich Molly ein Haar aus und fügte es dem Trank in der Phiole hinzu. „Vielen Dank“, grinste Fred, er schwenkte die Flüssigkeit einen Moment bevor er sie austrank. „Was war das?“ „Ein verbesserter Vielsafttrank, er wirkt achtundvierzig Stunden, danach brauche ich einen Neuen“, sagte Fred während er sich schon verwandelte und nur wenige Momente später saß Molly sich selbst gegenüber, lediglich die schwarze Robe unterschied sie. George tippte die Robe gerade mit dem Stab an, sofort verwandelte sie sich in die normalen Klamotten ihrer Mutter. Dann wandte er sich an Molly, „wir können gehen. Also?“ „Mom, das kannst du nicht machen“, protestierte Ginny jetzt. „Wieso nicht? Wir garantieren für ihre Sicherheit und Fred bleibt hier. Sie kann jederzeit gehen. Mom?“ „Wir können“, sagte Molly. Sie erhob sich und sah ihren Sohn auffordernd an. Dieser stand ebenfalls auf und bot ihr galant einen Arm an während er sich an Fred wandte, „pass auf dich auf, Brüderchen, du kennst die Regeln.“ „Natürlich, viel Spaß“, grinste der verwandelte Fred ihn an. Ginny sah sie etwas verstört an, George lächelte sie nochmal an bevor er mit seiner Mutter einfach disapparierte. Als Mitglied der Familie konnte er den Apparierschutz umgehen. „Ihr wird nichts passieren, oder?“, fragte Ginny leise. „Glaubst du wirklich, dass wir unsere eigene Mutter in Gefahr bringen würden? Ginny, wir mögen auf verschiedenen Seiten stehen aber ihr seit unsere Familie und wir lieben euch. Ihr wird nichts passieren, keine Angst.“ „Worum geht es?“ „Das darf ich nicht sagen, tut mir leid aber sei gewiss, dass ihr es irgendwann erfahren werdet. Wollen wir mal nachsehen gehen ob mein Mann und meine Söhne mit Charlie fertig geworden sind?“, grinste Fred. „Charlie ist hier?“ „Er führt die Todesser an.“ „Dad hat gesagt, dass Mom und ich hier bleiben sollen.“ Fred erhob sich und grinste, „ich mache mir doch aber solche Sorgen um meinen geliebten Mann.“ „Fred, das ist nicht witzig.“ „Doch sehr sogar. Ginny, ich liebe meine Familie aber ich habe mich entschieden und Mom ist in Sicherheit. Harry wird sich freuen sie zu sehen und damit hat sie den besten Schutz, den es an diesem Ort gibt. Komm, wir sehen nach Dad.“ Ginny sah ihren Bruder etwas zweifelnd an, nickte aber dann und folgte ihm. Der magische Alarm riss sämtliche Bewohner von Riddle-Manor aus ihren Aktivitäten und beorderte sie in den Eingangsbereich denn dort war der einzige Zugang zum Manor, sei es in Form eines Kamins oder per Apparieren. So fanden sich fast zwanzig Hexen und Zauberer in der Eingangshalle ein, alle mit gezogenen Zauberstäben und zu allem bereit. George sah sich grinsend um, seine Mutter war blass geworden und fragte, „was ist passiert?“ „Du trägst kein Mal, weder das Dunkle, noch das von Harry also wurde der Alarm aktiviert“, erklärte George. „Wieso konnte ich das Haus dann überhaupt betreten?“, fragte Molly. „Weil du mit George appariert bist. Sonst hättest du das Manor gar nicht betreten können“, mischte sich eine Stimme ein. Molly drehte sich zu dem Sprecher um und erkannte ihren jüngsten Sohn, der sie anlächelte und meinte, „hallo Mom, schön dich zu sehen.“ „Ron, du siehst gut aus.“ „Danke, mir geht es auch gut. Du bist wegen Harry hier, oder?“ Überrascht nickte Molly, ihr Blick glitt über die versammelte Menge, die jetzt die Stäbe wegsteckte und die Eingangshalle nacheinander wieder verließen. Lediglich Ron und Hermine blieben zurück. „Wo ist Fred?“, fragte die junge Hexe. „Per verbesserten Vielsafttrank im Fuchsbau, er vertritt Mom“, grinste George. Hermine kicherte leise bevor sie sich an Molly wandte, „hallo, schön dich zu sehen.“ „Hermine, mit dir hätte ich hier nicht gerechnet.“ „Ich habe mich entschieden, für eine Seite und für meinen Freund. George, wir bringen sie zu Harry.“ „Könnt ihr mittlerweile in den Ostflügel?“, fragte Angesprochener überrascht. „Nein, Harry hat Ausgang. Er ist im Garten.“ George nickte nur und schob seine Mutter sanft zu Ron und Hermine. „Sagt ihm, ich bin in unseren Zimmern“, sagte er im Rausgehen. „Machen wir. Mom, können wir?“, fragte Ron. Seine Mutter atmete tief durch und nickte dann zögernd. „Bist du freiwillig hier?“, fragte Hermine plötzlich. „Ja. Harry ist wie mein eigenes Kind und wenn er Hilfe braucht, werde ich sie ihm nicht verweigern. Zudem vertraue ich meinen Söhnen, sie würden mich nicht in Gefahr bringen. Ich fühle mich nur etwas unwohl“, sagte Molly. „Musst du nicht, du bist sicher. Komm, Harry wird sich freuen dich zu sehen.“ Harry freute sich sehr, er stand von seiner Liege auf und trat an Molly ran, die ihn liebevoll umarmte. „Harry, es freut mich so dich gesund zu sehen.“ „Ich freu mich auch. Molly, setz dich doch bitte. Möchtest du was trinken? Oder Essen?“ Molly schüttelte lediglich den Kopf, sie hielt ihn auf Armeslänge von sich weg und musterte ihn erst mal gründlich. Ihr Blick blieb auf seinem Bauch hängen, sie blinzelte etwas überrascht und sah ihn dann wieder an. Harry lächelte sie nur verschmitzt an und Molly fragte, „ich kann mich irren aber hast du ein kleines Bäuchlein?“ „Du irrst dich nicht, ich habe ein Bäuchlein und deswegen brauche ich deine Hilfe.“ „Harry, du kannst nicht schwanger sein. Du bist ein Mann.“ „Ich bin aber schwanger. Durch einen Trank und einen alten Zauberspruch. Molly, ich brauche deine Hilfe, meinem Kind geht es nicht gut.“ Sofort wurde Molly hellhörig, sie deutete auf die zwei Liegen und erst als sie sich niedergelassen hatten, fragte sie, „was ist los?“ „Der Wurm ist zu klein, zu schwach und seine Lebenszeichen sind miserabel“, schnarrte eine Stimme. Molly drehte sich überrascht um, Severus nickte ihr kurz zu bevor er sich neben Harry setzte. „Severus, du bist also doch hier. Man hat so was gemunkelt.“ „Wo soll ich sonst sein? Mein Sohn braucht mich also bin ich hier.“ Die Hexe sah ihn undurchdringlich an bevor sie tief durchatmete und fragte, „also, was genau hat das Kleine?“ Severus ließ ein Pergament vor ihr erscheinen, welches sie ergriff und sich durchlas. „Du bist also Ende des fünften Monats. Hm, dafür ist das Kind wirklich zu klein. Severus, die Lebenszeichen, sind sie unregelmäßig?“, fragte sie ohne aufzusehen. „Nein, nur schwach.“ „Das ist gut. Solange sie gleichmäßig sind, geht es dem Kleinen noch gut. Wie oft wirst du untersucht?“ „Alle sechs Stunden“, kam von Harry. Überrascht sah Molly auf, ihr Blick wechselte von Harry zu Severus und wieder zurück bevor sie fragte, „wieso so oft? Einmal am Tag wäre normal.“ Jetzt grinste Harry und hob die rechte Hand, „erinnerst du dich mit wem ich verheiratet bin?“ „Oh.“ „Ja, oh. Außerdem ist mein Vater eine Glucke.“ „Hey.“ „Stimmt doch. Molly, was sagst du dazu?“, fragte Harry mit einem Handwink auf das Pergament. „Ich sage dazu, dass es Wahnsinn ist. Du bist ein Mann, du bist von der Natur nicht dafür geschaffen Kinder zu bekommen. Für deinen Körper ist das Kind ein Fremdkörper, mich wundert es sowieso, dass er es so lange geduldet hat“, sagte Molly ernst. Harry sackte in sich zusammen und murmelte, „das ist nicht die Aussage, die ich mir erhofft hatte.“ Severus legte einen Arm um seine Schultern, reagierte aber sonst nicht denn er spürte, dass die Hexe noch nicht fertig war und er sollte sich nicht irren. „Lass mich doch erst mal ausreden“, sagte Molly lächelnd, „ja, es ist Wahnsinn aber das war deine Hochzeit in meinen Augen auch. Dennoch bist du glücklich und hast scheinbar alles, was du dir je gewünscht hast. Deine Mutter hat dich durch ihre Liebe gerettet und deine Liebe hat dich zum Dunklen Lord geführt, dieses Kind ist Zeuge davon. Welches Recht der Welt habe ich dann, mich dagegen zu stellen?“ „Also hilfst du mir?“, fragte Harry schüchtern. „So weit ich es kann, ja. Aber wie kann ich dir helfen?“ Harry sah seinen Vater an und dieser erhob das Wort, „Molly, du hast mehr als ein Kind zur Welt gebracht, du kennst dich besser mit Schwangerschaften aus als ich. Wir brauchen Mittel und Wege um das Kind so lange wie möglich in Harry zu lassen.“ „Wie kommt es überhaupt auf die Welt?“, fragte Molly dazwischen. „Mit einem Messer oder einem leichten Schneidefluch. Es wird aus Harry raus operiert, vorzugsweise nach neun Monaten“, schnarrte Severus. Molly warf nochmal einen Blick auf das Pergament und schüttelte dann den Kopf, „wenn diese Ergebnisse stimmen dann ist das so gut wie unmöglich. Das Kind ist noch nicht lebensfähig, es muss noch mindestens vier Wochen in dir bleiben, je länger umso besser. Ich kenne einige Kräuter, die den Kreislauf des Kindes stärken. Isst du genug?“ Harry lachte leise und meinte, „wenn ich noch mehr esse, werde ich eine Kugel. Ich habe fünf feste Mahlzeiten, nichts Schweres, extrem Fettiges oder zu stark Gewürztes. Viel Obst, Gemüse und mageres Fleisch, dazu viel Wasser, Tee und Säfte.“ Molly sah ihn überrascht an, der junge Mann deutete auf Severus und sagte, „seine Anweisungen. Er achtet peinlichst genau darauf, dass ich sie befolge. Genau wie mein Mann, sämtliche Todesser und meine Anhänger.“ „Also bist du in guten Händen. Wie sieht es mit Schlaf aus?“, fragte Molly weiter. „Ich muss einen Mittagsschlaf halten, gehe früh ins Bett und darf ausschlafen. Ich werde rund um die Uhr von meinem Mann verwöhnt, ich kann keinen Finger rühren ohne dass mir jemand helfen will und es auch tut“, erklärte Harry. „Anstrengungen?“ „Keine, absolut keine. Mir wurde sogar der Sex verboten.“ Jetzt klang seine Stimme maulend, Molly sah überrascht zu Severus, der nur mit den Schultern zuckte und meinte, „ja, ich habe es verboten. Sein Körper ist gestresst genug, da muss er nicht noch die ganze Nacht durch die Laken turnen.“ „Das akzeptiert dein Mann?“ „Ja, leider.“ „Nichts leider, ihr behaltet eure Hände bei euch.“ Harry sah seinen Vater schmollend an bis ihm das unterdrückte Kichern von Molly erreichte. Er sah sie überrascht an und fragte, „was ist daran so lustig? Ich darf keinen Sex haben.“ „Das ist auch gut so, dein Kind braucht Ruhe. Severus, bekommt er momentan irgendwelche Tränke?“ „Nein, gar keine. Was schlägst du vor?“ „Hast du mal einen All-Seh-Zauber benutzt? Um dir das Kind anzusehen?“, fragte die Hexe. „Es funktioniert nicht, ich bekomme kein klares Bild.“ „Dann doch Muggelmethoden. Ich kenne einen Zauberer, der mit einer Muggelfrauenärztin verheiratet ist. Sie kann ihn untersuchen, sie ist auf Schwangerschaften bei jungen Frauen spezialisiert“, sagte Molly. „Wie erklären wir, dass die junge Frau ein Mann ist?“ „Mit der Wahrheit. Sie kennt die magische Welt, sie ist sehr aufgeschlossen. Nur wie erklären wir das deinem Mann? Wird er das dulden?“, fragte Molly etwas ungläubig. Harry nickte nur und auch Severus nickte leicht. Auf den, jetzt sehr verwunderten Blick der Hexe, erklärte Severus, „mein geliebter Schwiegersohn würde alles für Harry tun.“ „Schwiegersohn?“ „Natürlich. Harry ist offiziell, mit Blut und Magie gebunden, mein Sohn und das macht unseren Lord zu meinem Schwiegersohn“, erklärte Severus. „Steht er dann noch über dir?“ „Nur wenn es meinem Giftmischer passt“, kam kalt geschnarrt. Molly sprang panisch auf während Harry seinen Mann nur anlächelte und Severus ihm respektvoll zunickte. „Mrs. Weasley, setzen Sie sich wieder“, knurrte Voldemort während er an ihr vorbei ging und Severus mit einem Zischen wegjagte. Erst als er neben seinem Mann saß, richtete er den Blick wieder auf Molly und fragte, „wo wohnt diese Muggel?“ „In London“, sagte Molly etwas eingeschüchtert, sie setzte sich nur sehr zögerlich wieder auf ihren Platz. Severus blieb einfach stehen während Voldemort fragte, „kann man sie davon überzeugen hierher zu kommen?“ „Es wäre besser wenn Harry zu ihr geht. In ihrer Praxis kann sie Harry richtig untersuchen“, sagte Molly etwas eingeschüchtert. „Gut. Da Sie die Muggel kennen, werden sie Harry begleiten. Severus, du gehst auch mit“, schnarrte Voldemort. „Wann?“ „Sofort.“ „Ihr kommt nicht mit, mein Lord?“, fragte Harry. Sein Mann schüttelte leicht den Kopf und sagte, „nein, ich habe zu tun. Außerdem weißt du, dass ich jede Maskerade verweigere und wenn diese Muggel mit einem Zauberer verheiratet ist, dann weiß er wer ich bin. Meinst du wirklich, dass sie dich dann noch vernünftig untersuchen kann?“ „Verständlich. Also sehen wir uns heute Abend. Soll ich noch jemanden mitnehmen?“ „Zwei deiner Anhänger müssten reichen, sorgt dafür, dass euch keiner sieht und erkennt“, sagte Voldemort, er erhob sich bereits. „Machen wir. Bis heute Abend, mein Lord.“ Dieser holte etwas aus seiner Tasche und griff nach seinem Arm, kurz darauf schimmerte ein wunderschönes, fein gearbeitetes Armband an seinem Handgelenk. „Was ist das?“, fragte Harry überrascht. „Ein Geschenk.“ „Für was?“ „Darf ich meinem Ehemann kein Geschenk machen?“ „Mein Lord, ihr tut nichts ohne einen Hintergedanken“, sagte Harry mit einem Schmunzeln. Voldemort hob eine imaginäre Augenbraue und schnarrte, „erwischt. Das Band ist ein Portschlüssel, es bringt dich sofort wieder hierher bringen.“ „Wie aktiviere ich es?“ „Per Gedanken, per Wort, per Zauber, einfach durch alles, egal wie du dich äußerst, es bringt dich sofort weg“, erklärte Voldemort. „Nur mich?“ „Und alle, die dich anfassen. Jetzt macht euch auf den Weg.“ Harry erhob sich, umarmte seinen Mann nochmal und wand sich dann zu Molly um, die auch aufgestanden war. „Wie reisen wir?“, fragte sie. „Wir flohen in die Nokturngasse und von dort durch den Tropfenden Kessel nach Muggellondon“, sagte Harry. „Wer wird uns begleiten?“ In diesem Moment klopfte es und alle Blicke wandten sich zu den Neuankömmlingen, die breit grinsend im Türrahmen standen. „Ich sehe, ihr habt meinen Ruf vernommen. Wir müssen uns noch umziehen, so können wir nicht nach Muggellondon.“ Severus zog seinen Zauberstab und innerhalb weniger Momente waren sie umgezogen. Blaise sah seinen Freund grinsend an und schnurrte, „hätte ich gewusst, wie gut dir Muggelklamotten stehen, hätte ich schon früher darauf bestanden.“ „Ruhe, Schlange.“ „Hey.“ Molly sah etwas geschockt zu Neville, sie kannte den jungen Mann nur als schüchtern und zurückhaltend doch dieses Blitzen in den Augen war neu. „Gute Wahl, Dad“, sagte Harry als er an sich runter sah, er trug etwas weitere Sachen, die sein kleines Bäuchlein gut versteckte. Der Tränkemeister murrte nur und meinte, „es soll passend sein und das ist es. Los jetzt.“ Harry hakte sich bei seinem Vater ein und grinste, „also los, auf nach Muggellondon.“ Sie waren schon ne ganze Weile unterwegs bis Molly vor einem Haus stehen blieb. „Wir sind da“, murmelte sie. Der Weg hatte sie verunsichert denn sie hatte völlig neue Seiten an Severus, Neville und Harry kennengelernt und wenn sie ehrlich war, fand sie diese Seiten gar nicht mal so schlecht. „Dann rein“, schnarrte Severus. „Ich geh erst mal alleine rein und versuche sie alleine zu erwischen. Es wäre sehr auffällig wenn vier Männer zu einer Frauenärztin gehen“, warf Molly ein. Severus drehte sich suchend um und deutete auf ein nahes Café. „Wir gönnen uns eine kleine Stärkung.“ „Alles klar.“ Molly sah zu wie Severus und die drei Freunde die Straße überquerten und es sich im Garten des Cafés bequem machten. Sie seufzte tief und betrat dann das Haus, worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Nach zwei Kaffee und einem Stück Kuchen, zu dem ihn Harry überredet hatte, machte sich Severus langsam Sorgen. Die drei Jungs hatten sich gerade Eisbecher bestellt wobei sich Severus fragte ob Walnusseis, mit Bananenstücken und heißen Himbeeren, wirklich schmeckte aber ok, er musste es nicht essen. Harry sah allerdings etwas unglücklich auf seinen Eisbecher bis Neville fragte, „was ist denn los?“ „Da fehlt was.“ „Und was?“ Harry sah ihn noch unglücklicher an und meinte, „ich weiß es nicht. Irgendetwas fehlt, was würziges.“ „Schinken?“, schlug Blaise vor. Severus und Neville verzogen das Gesicht während Harry ihn förmlich anstrahlte und nach der Kellnerin rief. „Was kann ich für Sie tun?“, fragte die junge Frau mit einem strahlenden Lächeln. „Kann ich eine Portion Schinken bekommen? Vorzugsweise in kleinen Würfeln“, fragte Harry. Die Kellnerin sah ihn zwar zweifelnd an, nickte aber dann und verschwand wieder. Schnell kam die junge Frau mit dem Gewünschten wieder, Harry strahlte übers ganze Gesicht und schüttete die Schinkenwürfel über das Eis. Als er begeistert anfing zu essen, lief Severus etwas grün an. „Schmeckt es?“, fragte Blaise. „Hm, sehr gut“, schwärmte Harry mit vollem Mund. „Na dann.“ „Mir ist schlecht“, kommentierte Severus das Ganze. „Dad, das ist super lecker. Willst du mal probieren?“ „Nein danke, lass es dir schmecken. Gehört alles dir.“ Wieder strahlte ihn Harry an bevor er es sich schmecken ließ. „Müsste Mrs. Weasley nicht langsam mal wieder kommen?“, fragte Blaise plötzlich. „Nun, sie muss einer Muggel erklären, dass sie einen schwangeren Mann untersuchen soll. Das kann schon dauern.“ „Aber fast zwei Stunden?“ Severus zuckte mit den Schultern, er saß so, dass er den Eingang der Arztpraxis im Auge hatte und bis jetzt hatte Molly das Haus nicht wieder verlassen. Sie hatten keine große Wahl außer zu warten. „Mr. Snape?“ Sowohl Harry wie auch Severus sahen auf, der Ältere von ihnen hatte sofort seinen Zauberstab in der Hand doch der Mann hob abwehrend die Hände. „Ich will keinen Ärger. Meine Frau hat mich angerufen, ich soll sie in die Praxis bringen“, sagte der Mann vor ihnen, „ich heiße im übrigen Sebastian Summers.“ „Snape“, knurrte Severus während er sich erhob, die drei jungen Männer folgten seinem Beispiel, stellten sich aber nicht vor. Blaise und Neville hielte es nicht für nötig und Harry fand, dass er bekannt genug war. Sebastian nickte lediglich und führte sie über die Straße und in die Praxis rein. Sie wurden erwartet und zwar von Molly und einer unbekannten Frau, die sie lächelnd willkommen hieß. Ihr Blick glitt sofort über die Zauberer bis sie auf Harry hängen blieb. „Du musst Harry Snape sein.“ „Ja, sieht wohl so aus.“ „Ich bin Sabine, ich soll dich untersuchen“, sagte die Frau immer noch lächelnd, „dann komm mal gleich mit, das will ich mit eigenen Augen sehen“ Harry grinste leicht und folgte der Frau dann ins Behandlungszimmer. Mit einem Handwink wies er Blaise und Neville an, draußen zu warten, lediglich Severus und Molly folgten ihm. „Leg dich auf die Liege und mach den Bauch frei“, sagte Sabine bevor sie leise kicherte, „das sage ich normal nur zu Frauen.“ Harry lief etwas rot an, folgte den Anweisungen aber dann. „Ich kann es selbst manchmal nicht fassen“, gab er zu. „Nun, mein Mann hat mir sehr viel von der Zaubererwelt erzählt aber das Männer schwanger werden können, hat er scheinbar vergessen.“ „Das ist auch so nicht ganz richtig, es ist verdammt schwer und das Risiko ist enorm hoch“, knurrte Severus. Die Ärztin sah überrascht von ihren Geräten auf und fragte, „wieso bist du dann schwanger?“ „Weil ich mir Kinder wünsche, sehr sogar.“ „Adoption?“, fragte Sabine nach. Während Severus abfällig schnaubte, grinste Harry und schüttelte den Kopf, „mein Mann ist da etwas eigen.“ „Verheiratet?“ „Natürlich. Ich will ja keinen Bastard zur Welt bringen. Können wir dann anfangen? Ich würde mein Kind gerne mal sehen“, sagte Harry aufgeregt. Sabine lächelte ihn an und trug ein Gel auf seinen Bauch auf, Harry kommentierte das mit einem leisen quietschen. „Kalt.“ „Das muss es sein.“ „Da kriegt mein Würmchen ja einen Kälteschock.“ „Würmchen?“, fragte Sabine. „Ja. Da wir nicht wissen was es wird, wurde es von Anfang an Würmchen genannt, oder Wurm, je nachdem von wem“, erklärte Harry. „Wurm“, kam von Severus. Dessen mürrische Stimme ließ Sabine schmunzelnd während sie mit der Untersuchung begann. Das Lächeln war vom Gesicht der Ärztin verschwunden und hatte tiefen Sorgenfalten Platz gemacht. Harry hatte sorgenvolle Blicke mit Severus gewechselt, der ihn mitleidig ansah aber nichts sagte. Molly spendete ihm auf ihre Weise Trost, sie nahm seine Hand und drückte sie leicht. „Jetzt weiß ich warum ihr hier seit“, sagte Sabine schließlich. „Steht es so schlecht um mein Kind?“, fragte Harry leise. „Molly hat gesagt, dass du am Ende des fünften Monats bist, stimmt das?“ „Gestern hat der sechste Monat begonnen“, kam von Severus. „Dafür ist es viel zu klein, es ist nur halb so groß wie es sein sollte“, sagte Sabine leise. „Kann es überleben?“ „Schwer zu sagen. Selbst wenn es die kompletten neun Monate in dir bleibt, wird es sehr klein und leicht sein und ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass es die komplette Zeit durchhält. Seine Lebenszeichen sind sehr schwach“, erklärte die Ärztin. Ihre Stimme klang gedrückt, so eine Nachricht zu überbringen, fiel ihr immer wieder schwer. Doch zu ihrer Überraschung nickten Harry und Severus nur und der junge Mann sagte, „das wissen wir bereits. Kann ich es sehen? Kann man schon was sehen?“ „Natürlich kann man was sehen, dein Würmchen ist komplett ausgebildet.“ Sie drehte den Bildschirm um, Harry setzte sich auf um besser sehen zu können doch wirklich was erkennen konnte er nicht. „Hier, das ist der Kopf, die Wirbelsäule, Arme und Beine“, erklärte Sabine mit einem Deut auf die entsprechenden Teile. „Mein Würmchen.“ „Was wird es?“, fragte Severus, der über ihre Schulter sah und versuchte nicht allzu neugierig zu wirken. „Das kann ich nicht sagen, dafür liegt es zu ungünstig.“ „Mir egal was es wird, wenn es überhaupt leben darf. Sabine, was kann ich machen um mein Kind zu retten?“ „Schwierig. Es gibt Mittel, die das Ungeborene stärken, die kann ich dir geben aber ich kann dir nicht garantieren ob es dadurch besser wird. Es gibt keine Garantie, dass dein Kind überlebt“, sagte Sabine ernst. „Das wusste ich von Anfang an. Aber ich werde alles tun um die Chancen zu steigern.“ Sabine nickte und meinte, „gut, dann hole ich die Mittel.“ Harry bekam zwei Spritzen und eine Packung Tabletten, zusätzlich dazu einen neuen Termin zur Untersuchung. Danach nahm ihm Sabine noch Blut ab und gab ihm verschiedene Tipps, bei denen er schwor, dass er sie einhalten würde. Mit einem freundlichen Lächeln und einem Handschlag verabschiedete die Ärztin sie nach über zwei Stunden. Es war bereits dunkel und alle vier wollten so schnell wie möglich heim. Sie verschwanden in eine Seitengasse und erst als sie sich sicher waren, dass sie keiner sah, disapparierten sie. Doch so unbemerkt wie sie gehofft hatten, waren sie nicht geblieben. Eine Gestalt schälte sich aus dem Schatten, seine Hand war um einen Zauberstab verkrampft doch er hatte nicht den Mut aufgebracht um die Todesser anzugreifen. Erst auf den zweiten Blick hatte er Harry erkannt. Sein Blick wanderte zu dem Haus wo sie raus gekommen waren. „Eine Frauenärztin? Was wollen vier Männer bei einer Frauenärztin?“, murmelte er leise vor sich hin. Er sah sich kurz um und verschwand dann mit einem Knall. Es gab Leute, die das brennend interessieren würde. Kapitel 10: Kapitel 7 --------------------- Sie wurden erwartet, Harry fand sich sofort in einer engen Umarmung wieder, die er mit einem Schnurren erwiderte. Charlie sah seinen Partner lediglich liebevoll an denn er wusste nicht ob dieser ihre Beziehung so in der Öffentlichkeit breit treten wollte. Dieser nickte ihm begrüßend und dankend zu bevor er seine Aufmerksamkeit auf Harry und Voldemort richtete. Diese lösten sich gerade aus einem langen Kuss, Harry blieb in der Umarmung gefangen während sich glühende Augen auf Severus richteten. „Sprich“, knurrte Voldemort. „Dasselbe Ergebnis zu dem ich auch gekommen bin. Der Wurm ist zu klein, zu schwach und zu leicht, vor allem für sein Alter. Er hat Aufbauspritzen bekommen und Tabletten für Zuhause. Zudem hat sie meine Regeln befürwortet und er soll möglichst viel ruhen“, sagte Severus. „Dann ab ins Bett.“ „Sehr wohl, mein geliebter Lord. Gute Nacht allerseits“, grinste Harry. Noch bevor Voldemort reagieren konnte, hatte Harry ihn am Arm geschnappt und zog ihn Richtung Ostflügel. „Morgen pünktlich zum Frühstück“, rief Severus ihnen hinterher bevor er sich zu Charlie umdrehte. Blaise und Neville hatten sich schon längst verdrückt und so standen sie jetzt alleine in der Eingangshalle. „Was machen wir jetzt?“ „Unter die Dusche und dann ins Bett. Es ist spät und ich bin morgen früh verabredet“, sagte Severus, er klang nicht nur erschöpft, er sah auch so aus. Er näherte sich Charlie langsam und nach kurzem Zögern legte er einen Arm um dessen Hüfte. Überrascht aber glücklich schmiegte sich Charlie an ihn, ein Arm wanderte zur Hüfte des Tränkemeisters während sie sich in Bewegung setzten. „Mit wem?“ „Sabine Summers, die Ärztin, bei der wir heute waren.“ „Warum?“ „Eifersüchtig?“ „Nein aber neugierig.“ Severus grinste leicht und meinte, „sie hat gesagt, dass sie sein Blut noch heute Nacht untersucht und die Ergebnisse morgen früh hat. Wir wollen sie durchsprechen und darüber beratschlagen, wie es jetzt weiter geht.“ „Geht Harry mit?“ „Nein. Er wollte nicht, ich soll ihm dann nur alles erklären.“ „Aha, darf ich mit?“ Jetzt blieb Severus stehen und sah ihn leicht schmunzelnd an bevor er feststellte, „du bist eifersüchtig.“ „Vielleicht.“ „Vielleicht?“ „Ja, ok, ich bin eifersüchtig. Ich will dich nicht teilen, vor allem nicht mit irgendeiner Frau.“ „Charlie, sie ist verheiratet und ich habe keinerlei Interesse an ihr oder sonst wem. Dann würde ich keine Beziehung mit dir führen also benimm dich nicht wie ein pubertärer Fünfzehnjähriger“, knurrte Severus. Charlie senkte betreten den Kopf, ließ sich aber dann weiterziehen. „Tut mir leid.“ „Muss es nicht aber lass es in Zukunft. Du solltest mich langsam gut genug kennen um zu wissen, dass ich nicht so sprunghaft bin um mich immer wieder für jemand Neuen zu interessieren.“ „Tut mir leid“, wiederholte Charlie bedrückt. Severus murrte nur leise und öffnete die Tür, vor der sie angekommen waren. Das magische Licht schaltete sich automatisch an während sie den Raum durchquerten. „Dusche oder Wanne?“, fragte Severus. „Dusche, das geht schneller und du willst ins Bett.“ Severus nickte und bugsierte sie ins Bad. Sie lösten sich voneinander, Charlie angelte nach zwei großen Badetüchern während Severus sich schon auszog und unter die Dusche stieg. „Ich würde furchtbar gerne mit dir zusammen duschen aber du duscht mir einfach zu heiß“, kam von Charlie, der den Anblick der nackten Haut durchaus genoss. „Wieso sollte ich lauwarm duschen? Das verfehlt den Sinn einer heißen Dusche.“ „Naja, ich sehe danach immer aus wie ein Hummer.“ Severus sparte sich einen weiteren Kommentar und griff nach dem Shampoo. „Wie kommt es, dass deine Haut nicht rot wird?“, fragte Charlie. „Keine Ahnung. Das war schon immer so. Dafür vertrage ich keine Sonne, ich bekomme sofort Sonnenbrand und Brandblasen“, erklärte Severus. Er wandte ihm den Rücken zu während er sich erst die Haare und dann den restlichen Körper wusch. „Deswegen also die hochgeschlossenen Roben. Ich habe mich als Schüler immer gefragt, warum du immer diese Roben trägst“, sagte Charlie während er sich langsam im Anblick dieser hellen Haut verlor. Ohne wirklich darüber nachzudenken, erhob er sich von seinem Sitzplatz und näherte sich dem Tränkemeister langsam. Severus bemerkte ihn aus den Augenwinkeln, bewegte sich aber nicht bis Charlie schließlich bei ihm angekommen war und mit den Fingerspitzen vorsichtig über seine Schulter fuhr. „Du magst kein heißes Wasser“, erinnerte Severus ihn. „Aber dich und dafür nehm ich das heiße Wasser in Kauf.“ Mit einem gemurmelten Zauberspruch war Charlie ebenfalls nackt und trat komplett mit unter die Dusche. Er biss allerdings fest die Zähne zusammen als das heiße Wasser seine Haut traf, Severus hatte ein Einsehen und drehte das Wasser etwas kälter. „Danke“, seufzte Charlie. „Gewöhn dich nicht dran, ich werde deswegen nicht lauwarm duschen oder baden.“ „Keine Angst, ich werde mich an das heiße Wasser gewöhnen. Vielleicht finden wir ja einen Mittelweg.“ Er schlang die Arme um den Älteren, vermied es aber sich zu eng an ihn zu drücken. „Wir sollten ins Bett“, schlug Severus vor. Er war dankbar für die Zurückhaltung des Anderen. „Hm, gerne. Geh schon vor, ich wasch mich schnell und komm dann nach.“ Ohne weitere Worte löste sich Severus von ihm, griff nach dem Badetuch und trocknete sich im Rausgehen ab. Charlie sah ihm einen Moment nach bevor er das Wasser noch etwas kälter drehte und sich dann schleunigst wusch. Noch schneller verließ er die Dusche, trocknete sich nur notdürftig ab und eilte dann ins Schlafzimmer. Severus lag schon im Bett, die Decke neben sich einladend aufgeschlagen und wer wäre Charlie wenn er diese Einladung nicht annehmen würde. Er machte einen kleinen Umweg zum Schrank um sich eine Boxershort anzuziehen bevor er neben Severus unter die Decken schlüpfte. Dieser hob wortlos einen Arm und nur wenige Momente später hatte er den Rotschopf an sich kleben, eng an ihn schmiegt und mit einem Arm um seine Taille geschlungen. „Wann willst du morgen früh los?“, fragte Charlie ohne das Gesicht von seiner Brust zu lösen. „Erstmal in Ruhe frühstücken, dann untersuche ich Harry und dann verschwinde ich“, erklärte Severus. „Pass auf, dass dich keiner sieht.“ „Heute hat uns auch keiner gesehen. Wer würde auch auf die Idee kommen Todesser bei einer Frauenärztin für Muggel zu suchen? Das Ritual der Schwangerschaft ist weitestgehend vergessen und keiner wird annehmen, dass ausgerechnet unser Lord sich eine Familie wünscht“, gab Severus zurück. „Naja, eigentlich ging es von Harry aus.“ „Unser Lord hat sich auch Familie gewünscht, sonst hätte er es nicht gemacht. Jetzt wird geschlafen, Wiesel.“ „Gute Nacht, Fledermaus. Darf ich jetzt morgen mit?“ „Nur als Haustier. Ich will nicht erklären müssen warum mein eifersüchtiger Freund mir auf Schritt und Tritt nach läuft.“ „Das reicht mir schon. Schlaf gut.“ Severus murrte nur leise und löschte dann das Licht. Er spürte wie sich Charlie bequemer und enger an ihn schmiegte, mit der Hand leicht über seine Seite streichelte bevor sie dort liegen blieb. Wenig später waren nur noch die leisen Geräusche der zwei Schlafenden zu hören. „Wie komme ich jetzt nach Hause?“, fragte Molly. Sie stand George und Ron gegenüber, die sie Beide angrinsten bevor der Ältere meinte, „ganz einfach, wir tauschen dich so wieder aus wie wir dich hergeholt haben. Allerdings muss ich einen Verschwiegenheitszauber auf dich legen.“ „Ich werde nichts sagen.“ „Das weiß ich aber es ist der Befehl meines Lords und dem habe ich Folge zu leisten“, sagte George entschuldigend. Molly sah ihn etwas enttäuscht an, nickte aber dann. George zog seinen Zauberstab und sprach den Zauber über seine Mutter. Ron erklärte, „sobald du das Manor verlässt, wirst du kein Wort über die Geschehnisse hier verlieren können. Ansonsten wirst du keine Beeinträchtigungen haben.“ „Wie komme ich jetzt zurück?“ „Es ist mitten in der Nacht, wo befindest du dich da normalerweise?“, fragte George. „Im Bett.“ „Siehst du und genau dort wird Fred auch sein.“ „Bei seinem Vater im Bett?“ „Ja, es sei denn ihr schlaft seit Neustem getrennt.“ Molly schüttelte den Kopf und sagte, „tun wir nicht. Aber wie willst du Fred erreichen?“ „Das überlass mir. Komm, wir können direkt vor den Fuchsbau apparieren ohne bemerkt zu werden. Es wundert mich sowieso, dass Dad das noch nicht geändert hat“, sagte George. Jetzt lief Molly leicht rötlich an bevor sie sagte, „das hat er aber ich habe es rückgängig gemacht.“ „Warum?“, fragte Ron überrascht. „Weil ihr meine Söhne seit, egal auf welcher Seite ihr steht, ihr werdet immer meine Söhne bleiben. Der Fuchsbau war, ist und wird immer euer Zuhause sein. Deswegen habe ich den Zauber geändert“, erklärte Molly, „euer Vater darf davon nie etwas erfahren.“ „Also von uns wird er nichts erfahren. Können wir dann?“, fragte George. Er hielt seiner Mutter eine Hand hin doch Molly umarmte erst Ron. „Pass auf dich auf.“ „Mach ich, Mom, mach dir keine Sorgen um mich, ich bin hier sicher. Ich habe noch etwas für dich.“ Molly sah ihren Sohn fragend an, der in seine Tasche griff und zwei Langziehohren rausholte. „Was soll ich damit?“ „Das sind Portschlüssel, einer für dich, einer für Ginny. Sie bringen euch hierher und sind als Notfalllösung gedacht. Solltet ihr mal Ärger bekommen und keinen anderen Ausweg mehr sehen, kommt her“, erklärte Ron. „Von wem kommen die?“ „Sowohl von Harry wie auch von Voldemort. Ihr dürft jederzeit herkommen.“ „Aber wir stehen nicht auf der Dunklen Seite, wir wollten uns raus halten“, warf Molly ein. „Das wissen Beide und es wird akzeptiert. Ihr findet hier Zuflucht wenn ihr sie benötigt. Jetzt solltet ihr aufbrechen“, sagte Ron lächelnd. Molly seufzte nochmal tief, nahm die Langziehohren und ergriff dann die Hand von George, dieser lächelte sie nochmal an und disapparierte dann mit ihr. Molly fühlte sich etwas seltsam als sie sich selbst aus dem Fuchsbau kommen sah doch dieses Lächeln hatte sie noch nie auf ihrem Gesicht gesehen. „Hallo Brüderchen, hallo Mom. Schön euch gesund wiederzusehen“, sagte Fred. „Ebenfalls. Hat jemand Verdacht geschöpft?“ Das Lächeln wurde zu einem wissenden Grinsen bevor er den Kopf schüttelte. „Gut, dann tauschen wir. Komm Brüderchen, wir werden zurück erwartet“, grinste George. Fred umarmte seine Mutter nochmal kurz bevor in seine Tasche griff und eine Phiole mit weißlichem Inhalt raus holte. „Meine Erinnerungen an die Zeit, wo du nicht da warst, damit du keinen Verdacht erregst.“ „Danke. Passt auf euch auf.“ „Machen...“ „...wir.“ Schon waren die Zwillinge mit einem Knall verschwunden. Molly sah noch einen Moment auf die Stelle wo sie bis eben standen, wand sich aber dann um und ging zum Fuchsbau. Sie würde sich die Erinnerungen schnell ansehen und dann zu Arthur ins Bett gehen, ganz als ob absolut nichts passiert wäre. In der nächsten Woche fand sich Severus immer wieder in der Praxis von Sabine ein, mal mit Harry aber meistens ohne ihn. Charlie begleitete ihn immer, meistens auf seiner Schulter sitzend. Sabine hatte sich am Anfang über das seltsame Haustier gewundert doch in einer Welt, in der Männer schwanger werden konnten, war ein rotes Eichhörnchen wohl nicht ganz so besonders wie sie am Anfang gedacht hatte. Sie hatte die Motivation dieses Mannes unterschätzt, sie stellte schnell fest, dass Severus wirklich alles tun würde um seinem Kind und seinem Enkelkind zu helfen. Und er versicherte ihr, dass er nicht der Einzige war, es gab noch mehr, sehr viel mächtigere, Männer, die alles für Harry tun würden. Sabine sprach die ganze Sache irgendwann mit ihrem Mann durch und erfuhr somit von Lord Voldemort. Severus spürte die Veränderung sofort, er hob fragend eine Augenbraue als er die Praxis betrat und ihm Sabine nicht wie üblich mit einem Lächeln entgegen kam. „Was ist los?“, fragte Harry, der hinter ihm den Raum betrat. „Irgendetwas stimmt hier nicht. Sabine?“ „Hier. Moment, ich komme“, kam aus dem Behandlungszimmer. Wenige Momente später kam die Ärztin aus dem Raum doch ihre Bewegungen waren vorsichtiger als sonst. „Sabine, was ist los?“, fragte Severus etwas überrascht. Doch ihr Blick blieb auf Harry gerichtet, Angst lag in ihren Augen. Harry seufzte tief und sagte, „du weißt also endlich wer mein Mann ist. Hat dein Mann dir alles erzählt?“ „Ja.“ „Willst du mich weiter behandeln?“, fragte Harry. „Ich weiß es nicht. Was mir mein Mann erzählt hat, macht mir Angst. Ich verstehe dich nicht. Du bist so ein netter, lieber Junge und er? Nun ja, nach dem was Sebastian mir erzählt hat, ist er kein sonderlich netter Mensch“, sagte Sabine vorsichtig. „Dad, lass uns gehen. Wir werden eine andere Ärztin finden oder es selber versuchen. Sabine, danke für deine Hilfe“, sagte Harry traurig. Er packte Severus sanft am Arm und wollte ihn aus der Praxis raus ziehen. „Warte. Du willst einfach so gehen? Und dein Kind?“, fragte Sabine. Sie war sichtlich überrascht. „Ja, natürlich. Ich zwinge niemanden dazu mir zu helfen. Ich verstehe, dass du Angst vor meinem Mann hast auch wenn das völlig unnötig ist.“ „Wieso ist das unnötig? So weit ich weiß, ist er ein psychopathischer Massenmörder.“ „Der seinen Mann über alles liebt und einfach alles für ihn tun würde“, mischte sich Severus ein. „Es fällt mir schwer, das Wort Liebe mit dem Mann in Verbindung zu bringen von dem mir Sebastian erzählt hat.“ „Das fällt allen schwer aber es ist so. Mein Lord ist ein sehr liebevoller, fürsorglicher Ehemann und noch gluckiger als mein Dad. Er ist noch härter was die Regeln angeht als Dad“, sagte Harry mit einem Seufzen. „Meine Regeln?“, fragte Sabine. „Ja, deine Regeln. Welche denn sonst? Mein Mann hält sich peinlichst genau daran.“ „An alle? Er hat zu keiner Regel etwas gesagt?“ „Nein, warum auch? Du willst das Beste für unser Kind, genau wie er und ich also warum sollte er etwas gegen deine Regeln haben? Sabine, würdest du mich weiter behandeln?“, fragte Harry leise. „Was passiert wenn mit dem Kind was passiert? Welche Konsequenzen haben ich und mein Mann zu fürchten?“, fragte Sabine. Jetzt sahen sich Severus und Harry fragend an bevor Harry den Kopf schüttelte, „keine, absolut keine. Wir sind dir für jede Hilfe dankbar aber es wird keine Konsequenzen haben wenn etwas schief geht. Weder du noch Sebastian haben etwas von meinem Mann zu befürchten.“ „Wirklich nicht?“ „Nein. Er kommt gar nicht auf so eine Idee. Auch wenn er es nicht zugeben würde aber er ist dir dankbar für deine Hilfe. Also behandelst du mich weiter?“ Sabine seufzte tief und sagte dann, „ja, tu ich. Harry, ich mag dich und ich will dir helfen. Ich will, dass dein Würmchen gesund zur Welt kommt.“ „Danke, danke, danke“, rief Harry während er ihr um den Hals fiel. Sie erwiderte die Umarmung lächelnd und murmelte, „schon gut. Komm, wir wollen gleich anfangen.“ „Ja, ich will mein Kind wieder sehen.“ „Das wirst du und vielleicht tut es uns heute den Gefallen und liegt richtig, dann können wir sehen was es wird. Was wünscht du dir?“, fragte Sabine während sie sich trennten und ins Behandlungszimmer gingen, Severus folgte ihnen mit einem leichten Schmunzeln. Wieder war es Harry gelungen jemanden die Angst vor Lord Voldemort zu nehmen, wenn das so weiter ging, würde bald niemand mehr den Dunklen Lord fürchten. Er ging den letzten Gedanken noch mal durch und schüttelte dann den Kopf, nein, das würde selbst Harry nicht schaffen. Und vor allem hatte sich Voldemort nur seinem Mann gegenüber so verändert, seinen Feinden gegenüber würde er wohl immer ein Wahnsinniger bleiben. Voldemort spürte die Veränderung in der Verbindung, er unterbrach den Todesser vor sich mit einer Handbewegung und legte den Kopf schief. Er drang tiefer in die Verbindung ein, suchte seinen Mann und fand seinen Geist völlig aufgelöst. „Mein Lord?“, fragte Lucius leise. „Wo ist Severus?“, knurrte Voldemort. „In Muggellondon. Er ist mit Harry und Charlie bei dieser Muggelärztin. Wieso?“, fragte Lucius. Voldemort knurrte nur leise, Lucius spürte wie sich sein Mal erwärmte, scheinbar rief der Lord nach seinem Schwiegervater. Es überraschte allerdings alle als diesem Ruf keine Folge geleistet wurde, kein Tränkemeister tauchte auf. „Was ist da los?“, knurrte Voldemort aufgebracht. „Vielleicht kann er gerade nicht weg? Ihr wisst doch wie ernst er und Harry diese Untersuchungen nehmen.“ „Deswegen spüre ich auch tiefste Verzweiflung bei meinem Mann“, knurrte Voldemort. Er sprang auf, die Augen glühten in einem hellen Kristallrot. Sein Kopf fuhr plötzlich rum und ohne weiter auf die Todesser zu achten, stürmte er aus dem Raum. Er bekam nicht mit wie ihm Lucius folgte. „WO IST MEIN MANN?“, fauchte Voldemort. „Bei seinem Vater und heult sich aus. Severus schickt mich weil er dem Ruf nicht folgen kann“, gab Charlie zurück. „Wieso heult mein Mann?“ „Die Untersuchungen sind nicht so gelaufen, wie sich Harry vorgestellt hat.“ „Mein Kind?“ Charlies Blick trübte sich doch er antwortete, „lebt noch, ist aber extrem schwach. Weder Severus noch die Muggelärztin wissen wie lange es noch überlebt. Momentan wäre eine Geburt sinnlos, es ist noch nicht weit genug entwickelt um selbstständig zu überleben.“ „Bring mich zu ihm“, forderte Voldemort während er seinen Zauberstab zog und einen Glamour über sich legte. Dunkelblaue Augen sahen Charlie auffordernd an, der eine Hand ausstreckte und die Hand des Dunklen Lords ergriff. Mit einem Knall verschwanden sie und ließen einen verwirrten Lucius zurück, der sich kopfschüttelnd zurück zur Todesserversammlung begab um sie aufzulösen. Ein Knall ließ Sabine zusammenzucken, Severus hatte sofort seinen Zauberstab in der Hand denn der Mann neben Charlie war ihm fremd. Kurze, schwarze Haare und dunkelblaue Augen, nein, den kannte er nicht. Sein Sohn allerdings sah auf, löste sich von ihm und fiel dem Fremden in die Arme. Er murmelte zwar etwas aber durch sein Geheul und sein Geschluchze konnte Severus nicht ein Wort verstehen. Er erhob sich langsam, den Zauberstab drohend auf den Fremden gerichtet. „Steck den Stab weg, Giftmischer“, knurrte dieser und sofort wusste Severus, wer da vor ihnen stand. „Sehr wohl, Schwiegersohn.“ „Was macht ihr hier, mein Lord?“, fragte Harry schluchzend. „Ist diese Frage ernst gemeint?“ „Ja.“ „Harry, deine Gefühle haben mich so stark getroffen als hätte ich einen Fluch abbekommen. Was ist mit unserem Würmchen?“, fragte Voldemort. „Ihr seit Lord Voldemort?“ „Scheint so. Was ist mit dem Wurm?“ „Ihr geht es gar nicht gut“, sagte Sabine. Sie wurde aber sofort von Voldemort unterbrochen, „ihr? Ein Mädchen?“ Harry zuckte in seinen Armen zusammen und sagte leise, „es tut mir leid, ja, ein Mädchen. Ich hätte euch gerne einen Erben geschenkt aber es wird, wenn es denn überlebt, ein Mädchen. Es tut mir leid.“ Die Anwesenden hielten die Luft an, wie würde Voldemort auf dieses Aussage reagieren? Selbst Severus, der den Lord schon am Längsten kannte, war sich nicht sicher wie seine Reaktion aussehen würde. Dieser löste die Umarmung auf, hielt Harry auf Armeslänge von sich weg und hob sein Kinn mit einer Hand hoch. „Wann habe ich dir auch nur ansatzweise zu verstehen gegeben, dass mich das Geschlecht unseres Kindes interessiert?“, fragte er leise. „Tut es nicht?“ „Nein, noch nie. Ich will, dass unser Würmchen gesund auf die Welt kommt und dass dir nichts passiert. Alles andere ist vollkommen egal.“ Harry fiel ihm wieder in die Arme, immer noch schluchzend doch diesmal vor Erleichterung. „Was können wir für den Wurm tun?“, fragte Voldemort ohne jemanden anzusehen. „Er sollte ins Bett und nicht mehr aufstehen als notwendig ist. Jede Erschütterung vermeiden, jede Aufregung vermeiden, gutes, stärkendes Essen und die Medikamente, die ich verschrieben habe. Ich könnte Hausbesuche machen, dann muss er nicht mehr her kommen“, sagte Sabine etwas eingeschüchtert. „Einverstanden. Severus, flohen oder apparieren?“ „Beides schädlich.“ „Ein Mal muss das noch sein, er muss wieder nach Riddle-Manor. Also?“ „Fahrender Ritter“, schlug Harry plötzlich vor. Severus schüttelte den Kopf und meinte, „bei dieser Fahrweise, keine Chance. Dann doch Apparieren, das geht am Schnellsten.“ „Braucht er noch etwas?“, wand sich Voldemort an die Ärztin. „Nein, die Medikamente hat er. Ich würde ihn gerne jeden Tag untersuchen.“ „Severus wird sie holen. Morgen früh, zehn Uhr. Einverstanden?“ „Ja, das passt. Harry, pass bitte auf dich auf.“ „Mach ich, danke Sabine.“ Die Ärztin nickte ihm lächelnd zu, Voldemort nickte ihr kurz zu bevor er mit seinem Mann verschwand. „Unheimlich“, flüsterte Sabine. „Nicht wirklich, er war ja fast menschlich. Sabine, die Wahrheit. Wie hoch sind die Überlebenschancen des Wurms?“, fragte Severus. „Schlecht bis ganz schlecht. Sie ist zu klein, zu schwach und zu wenig entwickelt. Er ist jetzt in der Mitte des sechsten Monats und wenn sie sich in diesem Tempo weiterentwickelt, muss sie noch mindestens zwei Monate in ihm bleiben um auch nur eine geringe Chance zu haben“, erklärte Sabine. Severus schloss mit, „aber bei den Werten wird sie nicht so lange in ihm bleiben können.“ „Richtig. Severus, wie habt ihr euch das mit der Geburt vorgestellt? Welche Anzeichen gibt es?“ „Nach den Büchern und den Erfahrungen von Adrian gibt es ganz normale Wehen, nur muss man dann operieren denn auf natürlichem Weg kann es ja nicht zur Welt kommen.“ „Wer wird die Operation durchführen?“ „Ich. Wobei ich über etwas Hilfe sehr dankbar sein würde“, sagte Severus. „Gerne. Ihr könnt mich ja jederzeit erreichen. Severus, wir sehen uns morgen früh.“ Der Tränkemeister nickte, packte Charlie am Arm und verschwand mit einem Knall. In den nächsten Tagen veränderte sich der Gesundheitszustand von Harrys Ungeborenen doch dafür ging es ihm immer schlechter. Er lag, auf Anweisung, nur noch im Bett, lediglich ins Bad durfte er und auch das nicht alleine. Es war immer jemand bei ihm, meistens Severus, Charlie oder eben sein Mann. Doch seine Stimmung und sein Gesundheitszustand verschlechterte sich, er begann unter Depressionen zu leiden und so langsam waren sein Vater und sein Mann am Ende ihres Wissens. „Und?“, fragte Voldemort. „Er schläft. Mein Lord, so kann es nicht weiter gehen“, seufzte Severus während er die Tür zum Schlafzimmer anlehnte und sich dem Dunklen Lord gegenüber in einen Sessel setzte. Charlie, der als Eichhörnchen auf dem Couchtisch saß, kletterte auf seinen Schoß und kuschelte sich an ihn, lange Finger versenkten sich in seinem Pelz. „Was können wir tun?“ „Lasst seine Freunde zu ihm, Remus und seinen vermaledeiten Paten. Mein Lord, ich weiß, dass ihr niemanden in euren Privatgemächern haben wollt aber für Harry wäre es wichtig, er vermisst seine Freunde“, sagte Severus mit müder Stimme. Er schlief seit zwei Wochen sehr schlecht, genau wie Charlie und der Dunkle Lord. „Einverstanden. Heute noch?“ „Ein paar, ja. Remus, Black, Draco, den Rest nach und nach.“ Zu seiner Überraschung nickte Voldemort nur und wandte sich an Charlie, „verwandel dich und hol die Drei her.“ Charlie sprang von seinem Sitzplatz, verwandelte sich und fragte, „soll ich die entsprechenden Partner auch mitbringen?“ „Fenrir und Adrian, ja, bring sie mit. Black hat keinen Partner, oder?“ Sowohl Charlie wie auch Severus zuckten mit den Schultern, keiner von ihnen hatte ein sonderlich gutes Verhältnis zu dem Animagus. „Geh“, knurrte Voldemort. Sofort machten sich Charlie auf den Weg während Voldemort zwei Gläser und eine Flasche Rotwein zu ihnen schweben ließ. „Gibt es einen Grund auf den wir trinken können?“, fragte Severus. „In der Hoffnung, dass es Harry bald besser geht“, murrte Voldemort. Sirius kam als Erster an, er blieb vor Severus und Voldemort stehen und runzelte leicht die Stirn. Beide sahen schlecht aus, tiefe Ringe unter den Augen und eine Angespanntheit, die er von keinem der Beiden kannte. „Wie geht es ihm?“, fragte er leise. „Schlecht, sonst wärst du nicht hier“, gab Voldemort zurück. Severus nickte nur, seufzte dann tief und holte einen dritten Sessel ran. „Setz dich, Black.“ „Ernsthaft?“ Sirius sah den Anderen überrascht an, setzte sich aber dann und fragte, „wo ist er?“ „Im Bett und schläft. Er muss in etwa einer Stunde aufstehen und was essen. Black, du weißt, dass ich dich nicht leiden kann aber für Harry bin ich bereit alles Vergangene zu vergessen“, sagte Severus ernst. Die Augen des Animagus wurden immer größer, er öffnete den Mund um was zu sagen, schloss ihn aber dann wortlos wieder. „Wortgewandt wie immer. Also, nimmst du an?“ „Klar, sofort. Also ab heute Severus?“, fragte Sirius vorsichtig nach. Der Tränkemeister atmete nochmal tief durch, es war ihm anzusehen wie schwer ihm dieser Schritt fiel doch dann nickte er. „Ja, ab heute Severus. Wehe, du nennst mich nochmal Schniefelus, dann verfluche ich dich, Sirius“, knurrte Severus. Der Animagus reichte ihm eine Hand, die er nach kurzem Zögern ergriff, genau in dem Moment wo die anderen Vier eintraten. „Habt ihr euch endlich vertragen?“, fragte Remus sofort. „Scheint so“, murrte Severus. „Wie geht es dem Welpen?“ „Schlecht, sonst wärt ihr alle nicht hier. Fenrir, ihr habt doch zwei Welpen?“ „Mittlerweile drei, wieso?“ „Wieso geht es meinem Mann so schlecht?“ Der Werwolf zuckte die Schultern und knurrte, „woher soll ich das wissen?“ „Du bist ein magisches Wesen.“ „Genau wie der Blutsauger.“ „Darf ich mir Harry mal ansehen?“, fragte besagter Blutsauger. Severus erhob sich und bedeutete ihm mitzukommen während Voldemort die Sessel in Sofas verwandelte und alle sich niederließen. Unangenehmes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus denn keiner wusste, was er genau sagen sollte. „Remus, Fenrir, kommt ihr mal bitte?“ Die Werwölfe sahen überrascht auf, Adrian stand im Türrahmen und sah sie auffordernd an. Doch dann erhoben sie sich schnell und folgten dem Vampir ins Schlafzimmer von Harry. Voldemort verfolgte sie mit glühenden Augen, er hatte eine dunkle Vermutung und so langsam bekam er sie bestätigt. Es dauerte nur wenige Momente bis die drei magischen Wesen und Severus wieder kamen und sich wieder setzten, doch sie schwiegen bis Voldemort leise knurrte. „Was ist los?“ „Adrian hat einen Verdacht geäußert und die Werwölfe haben ihn bestätigt.“ „Giftmischer, hör auf um den heißen Brei herum zu reden und sprich es aus.“ Alle Blicke lagen auf Severus, der leise seufzte und erklärte, „Harrys inneres Wesen hat die Kontrolle übernommen. Es will unter allen Umständen das Ungeborene schützen und hat seine Magie angezapft. Der Wurm wird gestärkt, sämtliche Energie wird auf das Kind gerichtet und da es so extrem unterentwickelt ist, braucht es extrem viel Energie. Nun, Harry hat nicht so viele Reserven.“ „Worauf läuft das hinaus?“, fragte Voldemort. „Wenn wir das Kind nicht entbinden, wird es Harry so lange Energie entziehen bis er stirbt.“ Fassungsloses und bedrücktes Schweigen hatte sich ausgebreitete bis Voldemort leise zischte, „dann raus damit.“ „NEIN.“ Alle Anwesenden fuhren rum, Harry stand in der Tür, leichenblass und zitternd. „Ihr bringt mein Kind nicht um“, knurrte er. Voldemort erhob sich und kam langsam auf ihn zu doch er blieb sofort stehen als Harry seinen Stab hob. „Vergesst es, mein Lord. Solange ich einen Stab halten kann, wird keiner mein Kind umbringen.“ „Harry, das Kind wird dich umbringen. Es entzieht dir deine Energie und wird dich irgendwann töten“, sagte Voldemort beruhigend. Er wollte einen weiteren Schritt tun doch der erhobene Zauberstab hielt ihn zurück. „Mein Lord, ich meine es ernst, ich verfluche euch wenn ihr versucht mein Kind zu töten und meine Anhänger werden mir dabei helfen.“ Voldemort hörte Schritte hinter sich, Draco und Remus traten an ihm vorbei und stellten sich zu Harry, der Werwolf hatte die Phiole mit dem Verwandlungstrank in der Hand. „Ihr stellt euch gegen mich?“, knurrte er. „Wir stehen auf Harrys Seite, wir haben ihn als unseren Anführer akzeptiert und genau wie die Todesser auf eurer Seite stehen, stehen wir auf Harrys“, sagte Remus bevor er den Trank schluckte. Voldemort ging zwei Schritte zurück, gegen einen verwandelten Werwolf wollte er auch nicht kämpfen und vor allem weil sich jetzt Fenrir an die Seite seines Partners stellte. „Fenrir? So weit ich weiß, trägst du ein Dunkles Mal.“ Der Werwolf nickte langsam, eine Hand vergrub sich im Nackenfell des Werwolfes bevor er sagte, „ja, ich trage das Dunkle Mal aber wenn ihr mich zwingt mich zwischen euch und meinem Partner zu entscheiden, werdet ihr verlieren. Ich habe lange um meinen Partner gekämpft und werde ihn nicht wegen so was hintergehen.“ „Harry, dein Kind wird dich umbringen“, versuchte es Voldemort nochmal doch sein Mann schüttelte nur den Kopf und sagte, „aber es wird leben. Mein Lord, ich liebe dieses Kind und ich werde alles dafür tun damit es überlebt.“ „Es wird dich umbringen.“ „Dann werde ich dafür sterben aber dieses Kind wird leben“, sagte Harry ernst bevor er sich an seinen Vater wandte, „Dad, hast du gar nichts dazu zu sagen?“ „Nein.“ „Nein?“ „Nein. Harry, ich kann dir diese Entscheidung nicht abnehmen. Ich war von Anfang an gegen diese Schwangerschaft und ich würde immer dein Leben vorziehen“, sagte Severus ohne aufzustehen, Charlie saß neben ihm und nickte zustimmend. „Du würdest mein Kind auch umbringen?“ „Ich würde dein Leben vorziehen, ja.“ Harry sah ihn fassungslos an, sein Blick irrte zwischen den Anwesenden umher. „Ist das euer Ernst? Ihr wollt alle mein Kind umbringen.“ „Wir lieben dich und wollen nicht, dass du stirbst. Harry, wir machen uns nur Sorgen um dich“, sagte Severus. „Aber mir geht es doch gut, bitte. Ich will mein Kind, meine Tochter nicht verlieren. Mein Lord, Dad, bitte, ich liebe meine Tochter, mein Lord, unsere Tochter. Bitte“, flehte Harry jetzt. Er ließ den Stab sinken und trat aus der Bewachung seiner Anhänger heraus bis er vor Voldemort stehen blieb. Dieser sah ihn leicht gequält an und sagte, „du weißt, dass ich dich über alles liebe und ich würde alles tun um dich zu retten. Harry, du stellst mich vor eine unüberbrückbare Entscheidung. Rette ich dich, wirst du mich hasse. Lasse ich dich sterben, würde ich mir das nie verzeihen.“ „Mein Lord, bitte, mir zuliebe rettet dieses Kind. Ich bin immer bei euch aber rettet unsere Tochter“, flehte Harry, Tränen lösten sich aus seinen Augen und liefen lautlos über sein Gesicht. Man sah den Kampf auf Voldemorts Gesicht und zumindest Severus wusste, wie die Entscheidung ausfallen würde. Genau wie bei ihm und die nächsten Worte bestätigten seine Vermutung. „Nein Harry, es tut mir leid. Auch wenn du mich dafür hasst aber ich werde dich nicht sterben lassen. Ich liebe dich, mehr als ich mir jemals vorgestellt habe und ich werde nicht zulassen, dass du grundlos stirbst.“ Die Tränen waren mehr geworden, stumm nickte Harry bevor er sich umdrehte und Anstalten machten wieder ins Schlafzimmer zu gehen. „Harry, versteh mich doch, ich liebe dich und ich will dich nicht verlieren“, sagte Voldemort in seinem Rücken. Der Jüngere blieb stehen, leise Schluchzer waren zu hören und die Schultern bebten. „Harry, bitte.“ „Mein Lord hat entschieden, ich werde mich dem beugen. Aber stirbt mein Kind, will ich die Scheidung und die Trennung unserer Verbindung“, sagte er mit erstickender Stimme. Es war sein letztes Mittel um seinen Mann umzustimmen, sein letzter Weg doch er wurde enttäuscht. „Wenn du es so wünscht, werde ich dir nicht im Wege stehen aber du wirst leben!“ „Wie mein Lord wünscht“, sagte Harry leise, „ich wäre heute gerne alleine.“ Damit ließ er die Anwesenden stehen, betrat das Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. „Ihr könnt gehen. Severus, ich erwarte dich morgen früh zur normalen Untersuchung und Sabine zur täglichen Kontrolle“, sagte Voldemort tonlos. „Sehr wohl, mein Lord“, kam leise von Severus, der Rest nickte nur und entfernten sich aus dem Raum. Voldemort blieb alleine zurück und stieß jetzt den angehaltenen Atem aus. Er war dabei seinen Mann zu verlieren, egal für was er sich entschied. Würde er das Kind wählen, würde Harry sterben. Wenn er das Kind von Severus weg machen lassen würde, würde Harry die Scheidung durchziehen und er würde ihn verlieren. Aber immerhin würde sein Mann noch leben und solange er lebte, bestand immer noch die geringe Hoffnung, dass sie sich wieder vertragen würden. Voldemort überlegte einen Moment, schüttelte dann den Kopf, nein, diese Möglichkeit bestand nicht. Doch er würde leben und das war alles, was Voldemort interessierte. „Das ist nicht möglich“, sagte Sabine fassungslos. „Was ist los?“, fragte Harry leise. Er fühlte sich nicht nur schwach, er war es auch und das wusste er. Seit drei Wochen entzog ihm seine Tochter die Energie um selbst zu überleben. „Dein Kind entwickelt sich sehr rasant, viel zu schnell für ein normales Ungeborenes aber seine Lebenszeichen sind immer noch schwach“, sagte die Ärztin. „Wie hoch sind seine Überlebenschancen wenn wir es jetzt entbinden?“, fragte Severus. „So gut wie null. Aber wie macht ihr das?“ „Mein Würmchen entzieht mir die Energie“, sagte Harry leise. Sabine sah ihn fassungslos an und sagte, „das ist nicht euer Ernst. Du wirst sterben noch bevor dein Kind überlebensfähig ist. Deine Werte haben sich extrem verschlechtert und du siehst, gelinde gesagt, sehr schlecht aus.“ „Ich weiß. Aber mein Kind ist mir das wert.“ „Harry, du wirst dein Kind nicht aufwachsen sehen wenn du bei oder nach der Geburt stirbst. Severus, gibt es keine Möglichkeit seinen Körper zu stärken?“ Sie erntete ein erbostes Schnauben des Zauberers bevor er kalt schnarrte, „was glaubst du eigentlich warum er noch lebt? Er nimmt so viele Stärkungstränke zu sich wie es gerade noch vertretbar ist. Sonst wäre er schon vor acht Tagen gestorben.“ „Dad, lass das. Sie hat nur gefragt.“ „Also willst du das wirklich durchziehen?“, fragte Sabine. „Ja, will ich. Mein Kind ist mir heilig und selbst wenn ich es nicht überleben sollte, werde ich in ihr weiter leben. Danke für deine Hilfe“, sagte Harry leise, er war müde. „Du solltest ein bisschen schlafen, ich wecke dich zum Essen“, sagte Severus sanft. „Danke Dad. Bis morgen, Sabine.“ Die Ärztin sah ihn zweifelnd an, erhob sich aber dann und verließ mit Severus den Raum. „Wo ist sein Mann?“, fragte Sabine als sie den Ostflügel verließen und langsam in die Eingangshalle gingen. Nur von dort aus konnte Severus sie nach Muggellondon zurückbringen. „Er ist in die Gästezimmer umgezogen. Sie haben sich gestritten und Beide sind zu stolz und starrköpfig um den ersten Schritt zu machen“, erklärte Severus. „Harry braucht die Unterstützung seines Mannes.“ „Die hat er. Noch hat Voldemort nichts unternommen um das Kind zu töten um seinen Mann zu retten.“ „Würde er das machen?“ „ Wir würden das machen.“ Sabine blieb überrascht stehen und sah ihn fassungslos an. „Du würdest das auch machen?“, fragte sie. „Ja, natürlich. Er ist mein Sohn und ich liebe ihn, ich würde alles dafür tun, dass er überlebt.“ „Aber sein Kind umbringen?“ „Das Kind lebt noch nicht, es ist noch nicht überlebensfähig also zählt sein Leben noch nicht.“ „Das denkst du wirklich?“ Severus nickte nur und ging weiter, die Frau beeilte sich ihm zu folgen. „Sabine, denk nicht darüber nach. Das ist eine andere Welt. Wir werden Harry so lange am Leben erhalten wie es möglich ist aber wenn ich vor die Wahl gestellt werde, würde ich mich für meinen Sohn und gegen das Ungeborene entscheiden“, sagte Severus. Sabine nickte nur und hielt ihm eine Hand hin als sie die Eingangshalle erreichten. Severus ergriff sie und mit einem Knall verschwanden sie. „Mein Lord, hört ihr mir überhaupt zu?“, fragte Lucius. „Nein“, gab Voldemort zu, er war völlig in sich gekehrt und ignorierte den Blondschopf schon seit geraumer Zeit. „Darf ich dann gehen?“ „Jaja, verschwinde.“ Lucius sah ihn verwundert an und fragte dann, „mein Lord, ist alles in Ordnung?“ „Irgendetwas ist mit meinem Mann.“ „Warum geht ihr nicht einfach zu ihm?“ Voldemort sah ihn warnend an, seufzte dann leise und knurrte, „wir sind immer noch zerstritten.“ „Dann wird es Zeit sich zu vertragen. Mein Lord, er ist mittlerweile im siebten Monat und er braucht euch“, sagte Lucius. „Wegen dem Kind wird er sterben und ich kann nichts dagegen unternehmen ohne ihn zu verlieren. Sag, wie soll ich da reagieren?“ Diesmal zuckte der Blonde nur mit den Schultern, „ich weiß es nicht. Ich kann eure Situation nicht nachvollziehen aber ich bin mir sicher, dass ich anders reagieren würde. Mein Lord, wenn ihr schon wisst, dass ihr ihn verliert, warum verbringt ihr dann die letzten Tage und Wochen nicht bei eurem Mann?“ Voldemort sah ihn ausdruckslos an bevor er sich wortlos erhob und seine rechte Hand einfach stehen ließ. Sein Mann war nicht alleine, Remus lag in verwandelter Form neben dem Bett und Fenrir saß auf der Bettkante und wischte mit einem feuchten Tuch über die Stirn des jungen Mannes. Alle drei sahen auf als Voldemort den Raum betrat, ein warmes Lächeln erschien auf Harrys Gesicht. „Mein Lord, schön euch zu sehen.“ „Was ist mit dir? Deine Gefühle schlagen Purzelbäume in meinem Innersten“, knurrte Voldemort während er näher kam und neben dem Bett stehen blieb. „Unsere Tochter hat sich das erste Mal bewegt“, sagte Harry leise. Die roten Augen seines Mannes weiteten sich, er setzte sich auf die andere Bettseite und kroch mit der Hand unter die Decke. Schnell spürte Harry die Hand auf seinem Bauch, warm, sanft und sofort begann er zu schnurren. Doch ihre Tochter schien zu schlafen, Voldemort spürte keine Bewegung und zog die Hand sofort wieder zurück. „Mein Lord, sie hat sich wirklich bewegt, sie lebt.“ „Du bist dabei zu sterben.“ „Das hatten wir schon und an meiner Entscheidung hat sich nichts geändert. Ich will dieses Kind und wenn ihr mich wirklich liebt, dann akzeptiert ihr diese Entscheidung“, sagte Harry traurig. „Ich werde diese Entscheidung nie akzeptieren. Ich werde nicht zulassen, dass du stirbst.“ Harry seufzte tief, ließ sich in die Kissen zurückfallen und drehte den Kopf weg. Er wollte nicht mehr darüber reden und Voldemort wusste, dass er es auch nicht tun würde. Zu oft hatten sie diese Situation in den letzten Wochen schon gehabt und wie immer erhob er sich und verließ knurrend das Zimmer. „Das war nicht fair“, kommentierte Fenrir das Ganze. „Mir egal. Ich will dieses Kind und er muss es akzeptieren.“ Remus nickte doch Fenrir schüttelte den Kopf und sagte, „ich verstehe ihn, er will dich nicht verlieren.“ „Aber unser Kind töten, oder was?“ „Für ihn zählt nur der Partner, genau wie für mich und jedes andere dominante Wesen. Er meint es nicht böse, er kann einfach nicht anders handeln.“ „Also wird er dieses Kind nie lieben?“, fragte Harry leise. Beide Werwölfe lachten auf und Fenrir meinte grinsend, „sobald dieses Kind auf der Welt ist, wird es keinen fürsorglicheren Vater geben aber solange es noch in deinem Bauch ist und dir die Energie entzieht, ist es für ihn ein Fremdkörper.“ Harry dachte über diese Worte nach und seufzte, „dann ist mein Würmchen wenigstens in guten Händen wenn ich gehe. Fenrir, ich würde gerne etwas schlafen.“ Der Werwolf erhob sich wortlos und verließ das Zimmer, es hatte keinen Sinn mit Harry darüber zu diskutieren. Er verhielt sich wie ein devotes, magisches Wesen und für dieses war das Leben des Ungeborenen wichtiger als das Eigene. Er seufzte tief auf und machte sich auf den Weg in die Kerker, er hoffte, dass der Giftmischer mittlerweile eine Lösung für ihre Problem gefunden hätte. Doch Severus hatte keine Lösung, er konnte es nicht verhindern, dass Harry immer mehr Energie und Magie verlor. Seine Stärkungstränke hatten die höchstmögliche Dosierung, stärker konnte er sie nicht brauen ohne das Kind zu gefährden. Er hatte über diese Möglichkeit nachgedacht, hatte sie aber wieder verworfen denn er hatte es Harry versprechen müssen. Sein Sohn vertraute ihm und er wollte seine letzten Tage nicht damit verbringen, sich mit ihm zu streiten. So blieb ihm nichts anderes übrig als zuzusehen wie sein geliebter Sohn immer schwächer wurde während das neue Leben in ihm immer stärker und größer wurde. Der siebte Monat war fast vorbei als Harrys Gesundheitszustand immer schlechter wurde. Er lag nur noch im Bett, fand weder die Kraft aufzustehen noch sich mit jemanden zu streiten. Die Stärkungstränke seines Vaters schlugen nicht mehr an, er bekam Muggelmedizin doch Sabine war sich nicht sicher ob es überhaupt funktionierte. Das Kind war gewachsen doch es war immer noch zu klein und leicht um außerhalb von Harrys Körper zu überleben. Es müsste noch mindestens einen Monat in ihm bleiben doch so viel Zeit hatte er nicht mehr. Sowohl Severus wie auch Sabine gaben ihm noch eine Woche, maximal zehn Tage und sie konnten absolut nichts dagegen tun. Voldemort hatte sich mit seinem Mann versöhnt, er wollte die letzten Tage an seiner Seite sein. Er stritt sich nicht mehr mit ihm doch er ließ immer wieder durchblicken, dass er dagegen war. Harry lächelte ihn nur jedes Mal an, er war viel zu schwach um sich mit ihm zu streiten. „Was haltet ihr von einem künstlichen Koma?“, fragte Sabine in die Runde. Severus legte nachdenklich den Kopf schief und nickte schließlich während Voldemort fragte, „welche Vorteile hätte das?“ „Sein Körper könnte sich komplett auf das Kind konzentrieren. Vielleicht bekommen wir so die erforderlichen Tage, die das Kleine noch benötigt um draußen zu überleben.“ „Was bringt ihm das?“ Sabine seufzte, es war klar, dass Voldemort nur Augen für seinen Mann hatte und so sagte sie, „es gibt einen schwindend kleinen Zeitraum, in dem Harry noch lebt und das Kind überleben kann. Wenn wir diesen Zeitraum erreichen, können wir Beide retten.“ „Wie hoch ist die Chance um diesen Zeitraum zu erreichen? Wie lang ist dieser Zeitraum genau?“, fragte Voldemort. „Wir sprechen hier von ein paar Stunden, maximal einem Tag und die Chance ist vernichtend gering aber sie ist da und ein künstliches Koma würde uns ein paar Tage erkaufen“, erklärte jetzt Severus. „Geht das auch magisch?“, fragte Sabine. „Ja, geht es. Das ist sogar sicherer als die Muggelmethode aber es gibt einen entscheidenden Nachteil.“ „Welchen?“ Severus seufzte leise und sagte, „der Zauber funktioniert nur wenn Harry es freiwillig macht.“ „Das wird er nicht“, kam von Charlie, der etwas abseits von den Drein saß. „Warum nicht, Weasley?“, knurrte Voldemort. „Weil er sofort denken wird, dass ihr, sobald er eingeschlafen ist, das Kind aus ihm entfernt um ihn zu retten. Er wird es nicht freiwillig machen“, gab Charlie zurück ohne von seinem Buch aufzusehen. Voldemort sah ihn einfach nur an als Severus sagte, „so ungern ich es zugebe aber mein Wiesel hat Recht. Harry wird es nicht freiwillig machen.“ „Wir reden mit ihm, er soll selber entscheiden ob er uns weit genug vertraut um das zu machen.“ „Wann?“ Voldemort erhob sich wortlos und sah den Tränkemeister auffordernd an. Dieser stand seufzend auf und bedeutete ihm vor zu gehen. Charlie und Sabine folgten ihnen. Zu ihrer Überraschung schlief Harry nicht sondern lag lediglich still im Bett und hörte Remus zu, der ihm ein Muggelmärchen vorlas. Der Werwolf stockte mitten im Wort und sah sie fragend an. „Harry, wir würden gerne mit dir reden“, sagte Voldemort während er sich auf den Platz des Werwolfes setzte, der ihm Platz gemacht hatte. „Worüber, mein Lord?“, fragte Harry schwach. Doch statt einer Antwort sah Voldemort auffordernd zu Severus, der auf der anderen Seite des Bettes stand und jetzt sagte, „wir würden dich gerne in ein künstliches Koma versetzen. Dein Körper könnte sich dann ganz auf das Kind konzentrieren, er verbraucht für sich selbst weniger Energie und würde uns vielleicht die benötigten Tage verschaffen um euch Beide zu retten.“ Harry sah ihn misstrauisch an, sein Blick wanderte zu Voldemort, der lediglich nickte und dann nickte er zu aller Überraschung. „Einverstanden.“ „Wirklich?“ „Ja. Wann willst du den Zauber sprechen?“ „Sofort.“ Wieder nickte Harry als sich ein trauriges Lächeln auf seine Züge schlich. „Was ist los?“, fragte Voldemort alarmiert, seine innere Verbindung wurde förmlich von Trauer überflutet. „Wenn ich aufwache, wird unsere Tochter tot sein. Mein Lord, Dad, ich bin nicht dumm oder blind. Ich bin mit meinen Kräften am Ende und es ist nur noch eine Frage der Zeit bis ich ohnmächtig werde. Das Erste, was ihr machen werdet, ist meine Tochter aus mir raus zu holen um mein eigenes Leben zu retten“, erklärte Harry, schwach und immer noch mit einem traurigen Lächeln, „ich habe mich in den letzten Tagen an diesen Gedanken gewöhnt. Aber ich habe noch eine Bitte.“ „Welche?“, fragte Voldemort mit gepresster Stimme. „Ich möchte, dass sie ordentlich beerdigt wird. Hier auf dem Grundstück, ein schöner Ort, irgendetwas am See, mit Grabstein und einem schönen Grab. Ihr habt nie etwas wegen einem Namen gesagt und mir würde Talisha gefallen. Auch wenn ich sie nie sehen werde, ich liebe meine Tochter, sehr sogar aber ich verstehe euch“, sagte Harry. Er klang als wäre er sehr weit weg, sein Blick ging durch Voldemort hindurch. „Harry, wir wollen euch Beide retten“, warf Severus jetzt nochmal ein doch Harry schüttelte nur den Kopf. „Dad, lüg mich nicht an. Sobald ich schlafe, werdet ihr sie entbinden. Du und mein Mann liebt mich zu sehr um mich sterben zu lassen und ich verstehe euch also lüg mich nicht an.“ Severus schnaubte erbost und knurrte, „ich habe dich noch nie angelogen, weder früher noch jetzt und ich werde es auch nie. Ich werde alles tun um euch Beide zu retten.“ Etwas überrascht sah Harry ihn an doch dann nickte er wieder traurig. „Ich würde dir gerne glauben aber ich kenne meinen Mann und mein Lord wird mich nicht sterben lassen. Egal ob ich ihn danach hasse oder nicht, er wird mich nie sterben lassen.“ „Stimmt.“ „Ich weiß, mein Lord. Dad, wir können.“ Harry legte die Hände auf seinen Bauch, ein seliges Lächeln auf den Lippen. „Harry, ich schwöre dir, ich werde alles tun um euch Beide zu retten“, sagte Severus ernst doch Harry lächelte nur, er glaubte ihm nicht. „Mach endlich. Jede Sekunde, die du zögerst, verlieren wir“, knurrte Voldemort jetzt. „Harry, ich schwöre es dir“, sagte Severus nochmal während er seinen Zauberstab zog und begann eine lange Beschwörungsformel aufzusagen. Harry spürte wie seine Augen immer schwerer wurden, seine Finger kribbelten leicht und wurden langsam taub. „Mein Lord?“, fragte er schläfrig. „Ja?“ „Ich liebe euch, egal wie ihr euch entscheidet. Ich werde euch immer lieben.“ Voldemort schluckte hart doch bevor er antworten konnte, fielen Harry die Augen zu und sein Atem verlangsamte sich extrem. „Lebt er noch?“, fragte der Dunkle Lord überrascht. Seine Finger suchten an seinem Handgelenk nach einem Puls, fand ihn doch er war extrem schwach und langsam. „Beide leben noch. Das Koma ist tief und fest, wir werden ihn mit Nährtränken so lange am Leben erhalten wie es uns möglich ist“, sagte Severus. Voldemort fuhr überrascht zu ihm rum und knurrte, „du operierst ihn sofort und holst es raus.“ „Nein, mein Lord. Was ich vorhin gesagt habe, war ernst gemeint. Ich werde alles tun um Beide zu retten, Harry und mein Enkelkind“, sagte Severus ernst. „Du operierst ihn sofort. Hol das Kind aus ihm raus damit er überlebt. Wenn du es nicht tust, wird es ein Anderer tun.“ „Nein denn alle Todesser stehen hinter meiner Entscheidung. Mein Lord, weder ihr noch ich könnten Harry jemals wieder in die Augen sehen wenn wir es nicht wenigstens versuchen. Bitte, ich kann das hier auch gegen euren Willen durchziehen und das werde ich auch aber mit eurer Hilfe ist es leichter“, sagte Severus. Voldemort sah ihn fassungslos an, sein Blick wanderte zu seinem schlafenden Mann bevor er langsam den Arm hob und die Hand zwischen dessen Finger auf seinen Bauch legte. Er wartete, wartete auf ein Lebenszeichen seiner Tochter, wartete auf ein Zeichen, dass sich dieses Risiko lohnte. Es schien eine Ewigkeit zu dauern doch dann spürte er eine schwache Bewegung, wie ein Klopfen und es schickte einen Stromstoß durch seinen Körper. Sein innerstes Wesen rebellierte gegen ihn, versuchte jetzt doch wieder die Kontrolle zu übernehmen und diesmal war es zu stark. Rote, stark verschleierte Augen wanden sich Severus zu bevor er leise knurrte, „tu was.“ „Für wen?“ „Für Beide. Rette sie wenn es dir möglich ist aber tu was“, knurrte Voldemort. Seine Stimme klang anders und Severus war sich sicher, dass er es momentan mit dem dominanten Wesen zu tun hatte. „Ich werde tun was ich kann aber ihr könnt auch etwas tun.“ „Was?“ „Sendet ihm positive Empfindungen über die Verbindung, das wird seinen Geist beruhigen.“ Voldemort nickte nur und wandte den Blick wieder auf seinen Mann. Severus seufzte etwas und erhob sich, sofort lag der brennende Blick auf ihm. „Ich hole die ersten Tränke. Lasst ihn schlafen und verunsichert ihn nicht. Er spürt jedes Gefühl über eure Verbindung und jedes positive Gefühl stärkt seinen Geist“, sagte Severus. Er bekam nur ein Nicken als Antwort bevor er den Raum verließ. Sabine warf wieder einen fassungslosen Blick auf den schlafenden jungen Mann bevor sie sich wieder zu Severus umdrehte. Auch hier konnte sie nur etwas fassungslos den Kopf schütteln denn der Tränkemeister stand vor seinem Arbeitstisch und braute neue Stärkungstränke. „Was denkst du?“, fragte Severus ohne sich umzudrehen. „Das ich das alles noch nicht fassen kann. Severus, ich weiß schon lange von der Zaubererwelt aber dass so etwas möglich ist, hätte ich nie gedacht“, gab Sabine zu. „Ja, unsere Möglichkeiten sind größer als die der Muggel aber auch wir haben unsere Grenzen und an einer davon stehen wir gerade. Ich kann meinen Sohn maximal noch zwei Tage am Leben erhalten“, sagte Severus, „wenn ich deine und meine Untersuchungsergebnisse richtig im Kopf habe, reicht das nicht um meine Enkelin zu retten.“ „Länger geht nicht?“ Jetzt drehte sich Severus um, er hob eine Augenbraue und sagte, „ich halte Harry seit zwei Wochen nur mit Magie und Tränken am Leben. Das ist mehr als jede Muggelmethode geschafft hätte.“ „Verzeih, ich wollte dich nicht beleidigen.“ „Hast du nicht, die Nerven von allen liegen momentan blank. Ich bin heute früh schon zwei Mal fast verflucht worden und wenn ich nicht aufpasse, beißt mich ein Animagus in den Hintern sobald ich meinen Räume verlasse“, sagte Severus. „Oje. Das alles weil du dein Versprechen Harry gegenüber halten willst.“ „Ja, nur deswegen. Voldemort hat das dominante Wesen wieder besiegt, sein Starrkopf ist einfach zu groß. Es...“ Ein Klopfen unterbrach ihn. „Herein.“ Die Tür öffnete sich sofort und ließ einen großen, brutal aussehenden Mann ein. Sabine wich sofort zurück, diese gelben Augen hatten etwas Wildes an sich doch Severus schien auf den Mann gewartet zu haben. „Fenrir, danke, dass du sofort gekommen bist.“ „Was willst du?“, knurrte der Werwolf dunkel. Severus hob erneut eine Augenbraue und fragte, „warum habe ich das Gefühl, dass du mich am liebsten fressen würdest?“ „Du riskierst das Leben meines Welpen.“ „Ach, deswegen. Dann stell dich hinten an, vor dir haben sich Voldemort, Sirius und mein eigener Patensohn angemeldet. Deswegen habe ich dich auch nicht gerufen. Ich habe ein paar Fragen und hoffe, dass du mir helfen kannst“, sagte Severus. „Welche?“ „Wir sind doch davon ausgegangen, dass sich Voldemort mit seinem inneren Wesen verbunden hat, oder?“, fragte der Tränkemeister. Fenrir nickte, seine Züge hatten sich etwas geglättet doch noch immer stieg ein leises Grollen aus seiner Kehle. „Wieso hat dann exakt dieses Wesen kurzzeitig die Kontrolle übernommen?“ „Wie meinst du das?“ „Der Tag, wo wir Harry in das Koma versetzt haben. Voldemort wollte die ganze Zeit, dass ich das Kind sofort raus schneide um Harry zu retten doch dann hat er seine Hand auf seinen Bauch gelegt. Er hat wie unter einem Stromstoß zusammengezuckt und mich dann mit völlig verschleierten Augen angesehen. Seine nächste Forderung war, dass ich sie BEIDE retten soll. Dieser Zustand hat genau zehn Tage gehalten doch dann wollte er wieder, dass ich nur Harry rette und das Kind sofort vernichte“, erklärte Severus. Fenrirs Züge hatten sich bei seinen Worten immer mehr verzogen bis er ihn völlig ungläubig ansah. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“, brachte der Werwolf schließlich raus. Severus hob eine Augenbraue und schnarrte, „sehe ich aus als würde ich scherzen?“ „Nein, nicht wirklich. Puh, es gib keine vernünftige Erklärung dafür. Ich kann nur Vermutungen anstellen“, gestand Fenrir. „Dann stell mal.“ „Als sie sich vereinigt haben, hatten Beide, also Voldemort und sein inneres Wesen, das gleiche Ziel, sie wollten Harry für sich gewinnen doch jetzt stehen ihre Interessen im größten Konflikt zueinander.“ „Wollen sie nicht Beide Harry retten?“, fragte Sabine dazwischen. Der Werwolf schüttelte den Kopf und meinte, „Severus hat gesagt, dass er die Hand auf seinen Bauch gelegt hat, er muss die Bewegungen des Kindes gespürt haben und mit der ersten Bewegung lebt das Kind für sein inneres Wesen und damit ist es wichtiger als der Partner.“ „Wieso das?“ „Es ist nun mal so. Für uns magische Wesen sind die Kinder das Wichtigste, egal ob männlich oder weiblich. Wir würden alles tun um sie zu beschützen und das hat das Wesen in Voldemort zehn Tage lang gemacht. Allerdings scheint unser Lord doch stärker zu sein als ich gedacht habe, er hat sein inneres Wesen wieder besiegt und jetzt regiert Voldemort den Körper“, erklärte Fenrir. „Der will natürlich Harry retten.“ „Wie lange kannst du den Welpen noch am Leben erhalten?“, wechselte Fenrir jetzt das Thema. Er erntete nur ein Schulterzucken. „Wie jetzt?“ „Ich weiß es nicht. Seine Werte sind katastrophal, sein Körper besteht nur noch aus Haut, Knochen und meiner Enkelin und seine Magie tut alles um das Kind am Leben zu erhalten“, erklärte Severus, „ich habe keine Ahnung wie lange sein Körper das noch durchhält.“ „Willst du wirklich das Leben deines Sohnes riskieren?“, fragte Fenrir nochmal. „Nein, will ich nicht aber ich habe es ihm geschworen und ich habe mein Wort noch nie gebrochen. Fenrir, ich liebe Harry, er ist meine Familie aber ich werde alles tun um ihn und das Kind zu retten. Wo ist eigentlich dein Partner?“ „Wo wohl? Bei Harry. Voldemort schmeißt ihn nur nicht raus weil er verwandelt ist und ihn sonst beißt. Giftmischer, ich bin von dieser Aktion alles andere als begeistert aber ich verstehe dich. Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte Fenrir. Severus sah ihn überrascht an, schüttelte aber dann den Kopf bevor er doch nickte, „halt mir alle vom Leib. Ich kann nicht in Ruhe arbeiten wenn mir ständig ein Zauberstab im Nacken schwebt. Vor allem Sirius und unser geliebter Lord.“ Jetzt grinste Fenrir breit und hinterhältig bevor er fast schnurrend sagte, „kein Problem, du wirst deine Ruhe haben.“ Eine schwarze Augenbraue ruckte skeptisch in die Höhe, warum nur hatte Severus gerade das Gefühl, dass er dem Werwolf gerade ein erstklassiges Steak vorgeworfen hatte? Voldemort verstand die Welt nicht mehr als er gleich vier Werwölfen gegenüber stand, die ihn daran hinderten den Ostflügel zu betreten. Ihre Zusammensetzung war gut gewählt, zwei devote Verwandelte und zwei Dominante, die ihre Stäbe gezogen hatten und ihn eindeutig bedrohten. „Was ist hier los?“, knurrte er ungehalten. „Wir haben Befehl keinen in den Ostflügel zu lassen“, gab die dominante Werwölfin zurück. „Das ist mein Flügel also lasst mich gefälligst durch.“ Die Werwölfe schüttelten die Köpfe, was Voldemort mit einem Knurren beantwortete und sich dann auf das Dunkle Mal von Fenrir konzentrierte. Er schickte seine gesamte Wut und Verzweiflung durch die Verbindung und wusste, dass der Werwolf jetzt vor Schmerzen zusammenbrechen würde. Wirklich überrascht war er allerdings als hinter der Tür vor sich ein schmerzerfülltes Jaulen zu hören war. Die Tür wurde aufgerissen und er sah sich einem sehr wütenden Werwolfsanführer gegenüber, der die Zähne fletschte und kurz davor war, ihn anzuspringen. „Was will mein Lord von mir?“, presste Fenrir heraus. „Dass du deine Leute wegschickst und ich meine Gemächer betreten kann“, gab Voldemort ungerührt zurück. „Nein.“ „Wie nein? Mach, dass deine Leute verschwinden und lass mich rein.“ „Nein.“ „Greyback!“ Der Werwolf seufzte tief und sagte, „nein, mein Lord. Ich soll euch aus den Gemächern fern halten bis der Giftmischer mit seiner Behandlung fertig ist.“ Die Augen des Dunklen Lords glühten hellrot auf, der Schmerz in seinem Unterarm nahm zu und jetzt ertönte ein weiterer Schmerzensschrei hinter ihm. „Wenn ihr Severus so bestraft, wird er Harry auch nicht helfen können“, kam von einer Werwölfin. Sofort verstummte der Schrei hinter ihnen doch der Todesblick des Dunklen Lords blieb. „Lass mich durch.“ „Damit ihr mich wieder mit dem Zauberstab bedrohen könnt damit ich meine Enkelin töte?“, fragte eine schwache Stimme. „Ich will, dass du deinen Sohn und meinen Ehemann rettest“, fauchte Voldemort zurück. Severus stützte sich am Türrahmen ab, er sah noch schlechter aus als vor drei Tagen als Fenrir ihn besucht hatte, und seufzte, „diese Diskussion hatten wir schon unzählige Mal und meine Antwort bleibt dieselbe, ich werde das Kind nicht töten. Ich brauche nur noch acht Tage.“ „Acht Tage?“ „Ja, dann ist die Kleine lebensfähig und dann werde ich Harry sofort operieren.“ „In acht Tagen kann mein Mann schon längst tot sein.“ „Das werde ich nicht zulassen. Mein Lord, ich liebe Harry und ich werde ihn nicht sterben lassen.“ „Du kannst aber auch nicht garantieren, dass sein geschwächter Körper die Operation und die anschließende Genesung auch überlebt“, knurrte Voldemort. „Nein, das kann ich nicht garantieren. Wenn mein Lord nichts dagegen hat, werde ich wieder zu meinem Sohn gehen.“ „Ich will zu meinem Mann.“ „Nur wenn ihr mich nicht nervt, bedroht oder verflucht, ansonsten kommt ihr an den Werwölfen nur mit einem Kampf vorbei“, knurrte Severus. Es dauerte einen Moment bis Voldemort widerstrebend nickte, die Werwölfe steckten daraufhin die Zauberstäbe weg und auch die Verwandelten traten beiseite. „Brauchst du Hilfe?“, wandte sich Fenrir an Severus, hielt ihm allerdings gleichzeitig einen Arm hin, den der Tränkemeister dankbar ergriff. Voldemorts Blick folgte den Beiden, er runzelte leicht die Stirn. So schwach und elend hatte sein Giftmischer noch nie ausgesehen, nichts erinnerte mehr an den stolzen, unnahbaren Mann, den selbst die Nächte in seinem Bett nicht hatten brechen können. Er folgte ihnen langsam und bemerkte die Werwölfe, die sich in seinen Räumen aufhielten. „Wieso sind hier so viele Werwölfe?“ „Weil Harry mir die Macht übergeben hat, andere Personen in den Schutzzauber einzuweben“, erklärte Severus schwach, er ließ sich in einen Sessel fallen und schloss müde die Augen. „Wo ist Charlie?“ „Bei Harry, er, Blaise, Neville, Ron und Hermine überwachen ihn rund um die Uhr.“ „Kein Überwachungszauber?“ „Nein, der ist zu ungenau. Sie überwachen jedes Lebenszeichen, sie machen eigentlich nichts anderes als ihn zu beobachten.“ Fenrir hatte unterdessen drei Tassen und eine Kanne geholt, er goss ihnen ein und setzte sich. „Kaffee?“, fragte Voldemort überrascht. Severus öffnete die Augen, nahm die Tasse und trank sie in einem Zug aus. „Was glaubt ihr wovon ich mich in den letzten Tagen ernährt habe? Kaffee und Nährtränke.“ „Das ist nicht gesund.“ „Es ist vieles nicht gesund. Mein Lord, setzt euch und nervt mich nicht.“ Voldemort sah ihn zwar etwas überrascht an, setzte sich aber dann und nahm auch die Tasse entgegen, die ihm Fenrir reichte. „Wie geht es meinem Mann?“, fragte er schließlich leise. „Schlecht, miserabel, beschissen“, war die Antwort. „Dann tu was dagegen.“ „Ich halte ihn am Leben und das ist alles, was ich machen kann. Ich brauche noch acht Tage, acht verfluchte Tage und dann kann ich Beide retten“, knurrte Severus, jetzt wieder mit geschlossenen Augen. „Die hast du nicht, Severus, schnell, irgendetwas ist mit Harry.“ Kapitel 11: Kapitel 8 --------------------- So schnell konnte Voldemort nicht gucken, da war der Tränkemeister aufgesprungen und ins Schlafzimmer geeilt. Charlie, Voldemort und Fenrir folgten ihm schnell doch blieben an der Tür stehen. Harry japste nach Luft, Severus zog seinen Zauberstab und sprach mehrere lange Sprüche doch sie verpufften einfach. „Verdammt. Fenrir, hol Sabine her, sie soll alles mitbringen“, knurrte er während er Harry aufsetzte und einen weiteren Spruch murmelte. Diesmal zeigte er Wirkung, die Atmung beruhigte sich doch Severus´ Gesichtsausdruck blieb mehr als besorgt. „Was ist mit ihm?“, fragte Voldemort. „Spürt ihr das nicht?“ Der Dunkle Lord ging in sich, fand auf Anhieb die Verbindung zu seinem Mann und wurde fast weiß im Gesicht. „Er stirbt“, keuchte er. „Ja, tut er.“ „Tu was, du hast gesagt, dass du ihn nicht sterben lässt also tu was“, fauchte Voldemort. Severus sah ihn an, in seinem Gesichtsausdruck arbeitete es bevor er zögernd nickte. Im gleichen Moment öffnete sich die Tür und Fenrir trat mit Sabine ein, Beide sahen als wären sie den ganzen Weg gerannt und das ziemlich schnell. „Wir operieren?“, fragte Sabine. „Ja, wir müssen.“ „Hast du die Zauber?“ „Natürlich. Charlie, bereit?“, fragte Severus. Während Charlie nickte, verwandelte sich Voldemorts Gesichtsausdruck immer mehr in ein Fragezeichen. „Was geht hier eigentlich ab?“, fragte er. Jetzt drehte sich Severus zu dem Dunklen Lord um und sagte ernst, „mein Lord, ihr habt genau zwei Möglichkeiten. Entweder ihr verlasst den Raum oder ihr bleibt und befolgt meine Befehle. Also?“ „Ich bleibe.“ „Auch gut, dann können wir anfangen. Sabine, du operierst.“ Voldemort wollte etwas sagen doch ein Blick aus den nachtschwarzen Augen ließ ihn inne halten während die Ärztin ihr Operationsbesteck neben sich ausbreitete. „Kann mir Jemand assistieren?“ Wortlos trat Remus neben sie, er hatte sich zurückverwandelt und sah leichenblass auf seinen Welpen. „Danke.“ „Fang an“, knurrte Severus. Die Operation an sich verlief ohne Probleme, Sabine hatte schon einige Kaiserschnitte gemacht und abgesehen von der Tatsache, dass es sich hier um einen Mann handelte, war die Operation fast Routine. Wie Severus ihr erklärt hatte, befand sich das Kind in einer Art Blase, einer Gebärmutter nicht unähnlich doch er hatte ihr gesagt, dass sie sie komplett entfernen musste um späteren Infektionen vorzubeugen. Remus sorgte mit einem Zauber dafür, dass die Blutgefäße sich verschweißten und er so nicht verblutete. Charlie setzte sich ans Kopfende, eine Hand legte er auf Harrys Stirn während er mit der Anderen seinen Stab zog. Er verfiel in eine Art Singsang woraufhin ihn Voldemort fragend ansah. „Was macht er da?“, fragte Voldemort leise. „Er überwacht seine Lebenszeichen“, kam von Severus, der angespannt daneben stand und scheinbar gar nichts machte. Der Dunkle Lord sah ihn etwas verwirrt an, wandte sich aber dann wieder seinem Mann und der Operation zu. „Severus, gleich“, warnte Sabine, die gerade die letzten Schnitte machte. Jetzt kam Bewegung in den Tränkemeister, er trat ganz ans Bett rann. „Charlie?“ „Er ist stabil“, kam von dem Rotschopf. „Gut, Sabine, schneide sie raus. Charlie, du kennst deine Zauber also sorg dafür, dass er überlebt.“ „Mach ich.“ Severus nickte nochmal, er hatte den Zauberstab in einer Hand und wartete. Sabine griff unterdessen in den geöffneten Leib von Harry, Voldemort konnte nicht genau sehen was sie tat aber als ihre Hände wieder zum Vorschein kamen, waren sie nicht mehr leer. Er konnte gerade noch einen winzigen Menschen erkennen bevor Severus das Kind an sich riss und den Raum eiligst verließ. „Sorgt dafür, dass er überlebt“, rief er noch bevor er verschwunden war. „Wo willst du hin?“, brüllte Voldemort ihm nach. Er konnte nicht glauben, dass Severus Harry jetzt alleine ließ doch der Tränkemeister war schon verschwunden. Sein Blick wanderte wieder zu seinem Mann und der Ärztin, die jetzt die Geburtsblase entfernte. „Wie geht es ihm?“ „Stabil“, kam kurz angebunden von Charlie, der den Singsang nur für dieses Wort unterbrochen hatte. „Sicher?“ Der Rotschopf nickte lediglich. „Was passiert jetzt?“ „Das Schlimmste ist vorbei, das Kind und die Blase sind draußen, er hat keine inneren Verletzungen also nähe ich ihn wieder zu“, sagte Sabine. „Einfach so?“ „Ja, einfach so. Ein Kaiserschnitt ist eine Routineoperation. Den Rest muss sein Körper selbst machen.“ „Wird er überleben?“ Jetzt zuckte die Ärztin etwas hilflos mit den Schultern und meinte, „ich weiß es nicht, das müsst ihr Severus fragen. Ich weiß nicht in wie weit die Magie die Heilung beeinflusst.“ „Wo ist Severus hin?“ „Er will das Kind retten.“ „Wo ist er?“ „Kerker“, kam von Charlie zwischen zwei Strophen. „Aber der wird von meinem Rudel bewacht, ihr kommt nicht durch.“ Voldemort sah überrascht zu Fenrir, der bis jetzt still am Rand gewartet hatte und jetzt langsam näher kam. „Wieso?“ „Weil er seine Kraft und seine Konzentration braucht. Mein Lord, gebt ihm die Chance euer Kind zu retten.“ Es dauerte einen Moment bis Voldemort reagierte, er trat zum Bett und ließ einen Stuhl heran schweben. Er ließ sich darauf nieder, seine Hand suchte die seines Mannes und verflocht die Finger miteinander. Charlie spürte die Veränderung in Harrys Zustand, er wurde ruhiger doch er unterbrach seinen Singsang nicht. Warme, rote Augen sahen Harry an während der Dunkle Lord immer mehr positive Gefühle durch ihre Verbindung schickte um seinen Mann geistig zu stärken. Erschöpft ließ sich Sabine in einen Sessel fallen, die Operation war vorbei und zu ihrer vollen Zufriedenheit verlaufen. Ihr Blick wanderte zu dem schlafenden jungen Mann und dessen Ehemann, der noch immer seine Hand hielt und auch nicht so aussah als wollte er so schnell wieder da weg. Charlie hatte seinen Singsang unterbrochen, Harry schlief tief, fest und vor allem friedlich. „Wie geht es ihm?“, fragte Voldemort ohne den Blick von seinem Mann zu nehmen. „Die Operation ist gut verlaufen, den Rest muss euch ein Zauberer sagen.“ „Er ist stabil, sein Körper hat die Entbindung verkraftet und seine Magie kann sich jetzt daraus konzentrieren seinen Körper zu heilen und zu stärken. Das künstliche Koma ist aufgehoben, wann er allerdings aufwacht, weiß ich nicht“, erklärte Charlie. Voldemort sah ihn an und fragte, „wo ist Severus?“ „Im Kerker, er will seine Enkelin retten. Ihr sollt ihn rufen wenn Harry aufwacht aber wenn möglich ohne Schmerzen.“ Charlie machte keine Anstalten aufzustehen sondern blieb am Kopfende sitzen, seine Hand streichelte immer wieder sanft über die wirren, schwarzen Haare. „Du bleibst hier?“ „Ja, Severus will niemanden in den Kerkern haben. Dafür sind die Werwölfe da.“ „Er lässt seinen Sohn einfach alleine?“ „Seit ihr niemand? Oder ich? Sabine? Ron, Hermine und Draco warten vor der Tür, Harry wird keine Sekunde alleine sein“, gab Charlie mit einem Grinsen zurück, „außerdem geht es Harry momentan sehr gut. Er braucht lediglich wieder etwas Fleisch auf die Rippen.“ „Das bekommt er aber dazu muss er aufwachen.“ „Lasst ihm Zeit. Ich habe genug Nährtränke hier um ihn zu versorgen und jetzt werden sie auch wieder anschlagen, jetzt entzieht ihm kein Kind mehr die Kraft. Mein Lord, lasst ihm etwas Zeit um sich zu erholen“, sagte Charlie lächelnd. Voldemort schnaubte leicht und sagte, „er hat alle Zeit der Welt, Hauptsache er lebt.“ Das Ganze war jetzt vier Tage her doch Harry war bis jetzt nicht aufgewacht. Sein Gesundheitszustand hatte sich verbessert, sein Körper nahm die energiereichen Nährtränke an und die krankhafte Blässe war aus seinem Gesicht gewichen. Die Operationsnarbe verheilte gut, starke Zauber sorgten dafür, dass sich nichts entzündete. Er war wirklich nicht eine Sekunde allein, hauptsächlich waren seine Freunde bei ihm. Doch auch sein Mann war nie lange weg, hauptsächlich um einige Todesser zusammen zu brüllen und sich dann, voller Sorgen, wieder bei Harry einzufinden. Das Hauptaugenmerk aller Beteiligten lag allerdings woanders, es lag auf den verbarrikadierten Kerkern denn seit der Entbindung hatte keiner mehr Severus oder das Kind gesehen. Niemand glaubte mehr daran, dass das Mädchen noch lebte und sie alle vermuteten, dass sich Severus deswegen eingeschlossen hatte. Sie nahmen an, dass ihn seine Schuldgefühle und seine Trauer auf fraßen. Selbst Charlie konnte die Schutzbanne nicht durchqueren und er machte sich schreckliche Sorgen um seinen Partner. Ein dumpfes Vibrieren zog sich durch Riddle-Manor, überall ließen die Menschen alles stehen und liegen und eilten zum Ostflügel. Die Tür stand offen als Voldemort hindurch rauschte, er ignorierte die Umstehenden und ging direkt ins Schlafzimmer, wo ihn verschlafene grüne Augen ansahen. „Harry!“ „Mein Lord“, gab der junge Mann schwach zurück. Sofort war Voldemort bei ihm, in Gedanken aktivierte er das Dunkle Mal von Severus, allerdings würde es sich nur erwärmen, und setzte sich auf die Bettkante. Wieder ignorierte er die Umstehenden, registrierte aber aus den Augenwinkeln Draco, Fenrir und Remus, der sich gerade zurück verwandelte. „Wie geht es dir?“, fragte Voldemort sanft. Harry lächelte leicht gequält und legte die Hände auf seinen, jetzt wieder flachen Bauch. „Ihr habt meine Tochter also raus geholt. Hat sie wenigstens ein schönes Grab bekommen?“, fragte er traurig. „Nein.“ „Nein? Wieso nicht? Mein Lord, das war meine einzige Bitte, die ich im Bezug auf sie hatte. Wieso habt ihr sie nicht erfüllt?“, fragte Harry schwer enttäuscht. „Weil dein Vater unser Kind direkt nach der Entbindung in die Kerker gebracht hat und seitdem nicht mehr aufgetaucht ist. Wir haben dich über zwei Wochen im künstlichen Koma am Leben erhalten um die Überlebenschancen des Wurmes zu erhöhen doch dann wärst du beinah gestorben, wir mussten entbinden. Das Ganze ist jetzt fast eine Woche her und seitdem hat keiner von uns auch nur ein Haar von Severus oder dem Kind gesehen“, erklärte Voldemort ruhig. „Warum?“ „Das wissen wir nicht. Er hat sich nicht mehr blicken lassen. Ich habe ihn über das Mal gerufen aber ob er folgt, weiß ich nicht.“ „Ich folge doch immer, mein Lord“, schnarrte in diesem Moment eine Stimme. Alle fuhren rum, Severus stand im Türrahmen doch alle Blicke wanderten sofort zu dem Bündel, welches er im Arm hielt. „Darf ich unsere Tochter jetzt endlich beerdigen?“, knurrte Voldemort aufgebracht. Er sprang von der Bettkante auf und kam wütend auf ihn zu. „Nun, vielleicht in vielen Jahrzehnten aber vorläufig möchte sie ihre Eltern kennenlernen“, gab Severus zurück. Er ging an einem völlig sprachlosen Dunklen Lord vorbei und setzte sich auf den Platz, auf dem dieser bis vor wenigen Momenten noch gesessen hatte. Harry starrte ihn mit riesigen Augen an, völlig ungläubig. Severus lächelte ihn warm an und sagte, „ich habe dich noch nie angelogen und ich werde es auch nie. Darf ich dir deine Tochter Talisha Snape-Riddle vorstellen?“ Alle starrten das winzige Bündel an welches Severus jetzt in die Arme seines Sohnes legte, der sie mit völligem Unglauben ansah. „Meine Tochter?“, fragte er leise. „Naja, die deines Mannes auch aber ja, eure Tochter.“ „Wie hast du das gemacht?“, fragte Voldemort, der sich jetzt ans Kopfende setzte und zögerlich die Hand nach dem Kind ausstreckte. Severus schwieg bis auch Harry fragte, „Dad, wie hast du das gemacht?“ „Das ist ganz allein meine Sache doch lass dir gesagt sein, es war nicht leicht und meine Methoden gehen tief in die schwarze Magie aber sie lebt und das ist die Hauptsache“, gab Severus zurück. „Dad, wie knapp war es?“, fragte Harry doch Severus lächelte ihn nur an. Voldemort sah ihn noch kurz an bevor er den restlichen Abstand zwischen seiner Hand und seinem Kind überbrückte und das weiche Tuch wegschlug. Es war winzig, etwas blass und mit einem dichten, schwarzen Haarflaum bedeckt und doch war es das Schönste, was Harry und auch Voldemort je gesehen hatten. Harry hob eine Hand und strich mit den Fingern über die Wange ihrer Tochter, die langsam die Augen aufschlug. Hellblaue Babyaugen sahen sie an bevor ihre Tochter gähnte und dann leise gluckste. „Blaue Augen? Keiner von uns hat blaue Augen“, knurrte Voldemort. „Wollt ihr mir damit etwas sagen?“, konterte Harry. Er sah seinen Mann fragend und misstrauisch an. Dieser schüttelte nur den Kopf und meinte, „nein, will ich nicht. Ich weiß, dass das meine Tochter ist. Ich will nur wissen wieso sie blaue Augen hat.“ „Weil fast alle Babys am Anfang blaue Augen haben, die richtige Augenfarbe entwickelt sich erst im Laufe des ersten Lebensjahres“, sagte Severus. „Sie lebt“, keuchte Harry leise. Seine Tochter gluckste ihn leise an und jetzt traten auch die Werwölfe und Draco vor. „So ein süßes Würmchen“, kam von dem Blonden, Fenrir und Remus stimmten ihm sofort zu. Doch Harry hatte nur Augen für das Kind in seinen Armen. Erst als sich ein Arm um seine Schultern legte und ihn an einen warmen Körper zog, merkte er auf. Ein sanfter Kuss wurde auf seine Schläfe gesetzt. „Ich danke dir für diese wunderschöne Tochter.“ Harry sah ihn an, dunkelrote, warme Augen sahen ihn an. Er lehnte sich an seinen Mann, schnurrend doch sein Blick blieb auf ihrer Tochter liegen. „Habt ihr schon einen Paten?“, fragte Fenrir. „Zwei.“ „Wen?“ „Von meiner Seite, Lucius“, sagte Voldemort für alle überraschend, vor allem Draco entgleisten die Gesichtszüge. „Mein Dad?“ „Ja, dein Vater. Deswegen wirst du auch kein Pate.“ Draco zuckte mit den Schultern und meinte, „das wusste ich schon. Harry will Ron als Pate haben.“ Voldemort sah seinen Mann etwas überrascht an doch dieser nickte nur und sagte, „das war schon lange festgelegt und meine Freunde sind alle damit einverstanden.“ „Dann solltet ihr die Paten auch mal reinlassen. Vor der Tür warten extrem viele Leute, die unbedingt zu Harry wollen“, knurrte Fenrir. „Dann lasst mich aber vorher gehen, ich habe in der letzten Woche nicht eine Stunde geschlafen und will nur noch ins Bett“, kam von Severus. Alle Blicke wandten sich ihm zu und jetzt erkannten sie auch die untrüglichen Zeichen, dass es dem Tränkemeister gar nicht gut ging. Blasse, fast wässrige Haut, dunkle Ringe unter den Augen, strähnige, ungepflegte Haare und vor allem ein müder Blick, der trotz des Stolzes über seine Enkeltochter nicht zu übersehen war. Charlie trat von hinten an ihn rann und legte ihm die Hände auf die Schultern, „dann lass uns ins Bett gehen. Ich habe meinen Partner lange genug nicht gesehen.“ Severus legte den Kopf in den Nacken um ihn anzusehen, lächelte leicht und erhob sich dann. „Gute Nacht, Dad.“ „Nacht, Harry.“ Severus und Charlie wandten sich zum gehen als Voldemort nochmal das Wort erhob, „Severus?“ Der Tränkemeister hielt im Schritt inne und wand ihm den Kopf zu, „ja, mein Lord?“ „Danke.“ „Nicht dafür, es geht schließlich um meine Enkelin. Gute Nacht, mein Lord.“ Voldemort nickte nur nochmal und wandte den Blick dann seiner Tochter zu. Während nach und nach immer mehr Freunde von Harry eintraten, verließen Severus und Charlie den Ostflügel. „Wie hast du das gemacht?“, fragte Charlie als sie den Kerkereingang gerade passierten. Er spürte deutlich, dass der Schutzzauber ihn wieder akzeptierte. „Warum sollte ich dir eine Antwort geben wenn ich sie meinem Sohn schon nicht gegeben habe?“, fragte Severus zurück. „Hm, weil ich dein Partner bin?“ „Und Harry ist mein Sohn, meine Familie und nein, du bekommst auch keine Antwort. Ich hoffe nur, dass ich nicht nochmal Opa werde.“ „Opa Sev“, grinste Charlie jetzt. Severus verleierte die Augen, öffnete die Tür zu ihrem Schlafzimmer und meinte, „darauf werde ich mich noch früh genug freuen können. Charlie, wieso kommst du eigentlich mit?“ „Weil ich meinen Partner schon eine Woche nicht mehr gesehen habe und ihn vermisst habe. Außerdem hat Harry genug Besuch, fast alle seine Freunde sind hier im Manor und sie alle wollen seine Tochter sehen“, gab Charlie zurück. Sein Partner nickte nur und schwang den Zauberstab um sie umzuziehen bevor er sich einfach ins Bett fallen ließ. „Du siehst schrecklich aus“, sagte Charlie als sämtliche Anspannung von dem Anderen abfiel und seine wahre Erschöpfung zu erkennen war. „Wenn du weiter Blödsinn reden willst, geh. Ansonsten komm ins Bett“, murrte Severus. Sofort war Charlie bei ihm, kuschelte sich mit dem Rücken an seine Brust und wurde auch augenblicklich umarmt. „Gute Nacht, meine geliebte Fledermaus. Wehe ich muss nochmal ne Woche ohne dich auskommen.“ „Musst du nicht. Schlaf, Wiesel.“ Charlie schmiegte sich eng an ihn, genoss das Gefühl endlich wieder in seinen Armen zu liegen. „Ich hab dich vermisst“, flüsterte er leise doch er bekam keine Antwort, Severus war schon eingeschlafen. Der letzte Besucher wurde gerade von Voldemort aus dem Ostflügel gejagt. „Ich bin ja schon weg, mein Lord“, grinste Draco bevor er den Kopf schief legte und sich plötzlich umdrehte. Hinter ihnen im Gang war Adrian aufgetaucht, der jetzt langsam und lauernd auf sie zukam. Voldemort knurrte leise doch der Vampir hob abwehrend die Hände, „ich bringe keinen Streit und ich suche keinen. Ich möchte nur meinen Gefährten holen und euch gratulieren.“ „Woher weißt du davon? Du warst doch bis heute Nachmittag gar nicht im Lande“, sagte Draco überrascht während sich zwei starke Arme um seine Hüfte legten und ihn an den Vampir zogen. „Das ganze Manor redet von nichts anderem als eurem Kind. Ich gratuliere zu eurer Tochter.“ Voldemort murrte etwas, was man als 'Danke' interpretieren konnte bevor er sich umdrehte und ihnen die Tür vor den Nasen zu schlug. „Das war nicht nett“, kommentierte Draco das Ganze, er schmiegte sich in die Umarmung. Leises Schnurren erklang, Adrian senkte den Kopf und hauchte mehrere leichte Küsse auf seine Halsbeuge. Kurz darauf spürte Draco spitze Zähne, die an seiner Haut knabberten und eine Zunge, die fordernd über seine Haut leckte. „Nicht hier. Lass uns in unsere Zimmer gehen“, schlug Draco vor. Der Vampir knurrte leise und zustimmend und zog seinen Gefährten mit sich. Unterdessen veränderte Voldemort den Schutzzauber über dem Ostflügel wieder, er nahm die Meisten wieder raus und ließ nur die wichtigsten Personen drin. Erst als er zufrieden war, durchquerte er das Wohnzimmer um zu seinem Mann zu gelangen, der im Bett lag und verträumt auf ihre Tochter sah, die in ihrer Wiege direkt neben dem Bett stand. Voldemort ging langsam auf ihn zu und ließ sich auf der Bettkante nieder, sein Blick glitt sofort zu dem schlafenden Kind. „Sie lebt.“ „Das hast du heute ungefähr hundert Mal gesagt“, gab Voldemort schmunzelnd zurück. „Ich werde es noch tausend Mal sagen, ich kann es immer noch nicht glauben. Mein Lord, unser Kind, unsere Tochter lebt“, flüsterte Harry. Er hörte wie Voldemort einen Zauber sprach und sich dann, nackt, hinter ihm unter die Decke legte. Schnurrend schmiegte er sich an, genoss die starken Arme um seinen Körper und den gleichmäßigen Herzschlag, den er so vermisst hatte. „Sie wird auch überleben. Wir werden alles für unsere Kleine tun“, sagte Voldemort, „was hältst du eigentlich von einem Zweitnamen?“ „Welchen?“ „Severa.“ „Nach meinem Dad?“ „Natürlich, nach wem denn sonst? Ohne ihn hätte sie nicht überlebt“, sagte Voldemort. Er zog ihn enger an sich doch beide Blicke lagen auf ihrer Tochter. „Also Talisha Severa Snape-Riddle“, stellte Harry fest. „Ja und jetzt wird geschlafen solange das Würmchen noch schläft. Ich gehe davon aus, dass sie uns die nächsten Monate viele schlaflose Nächte bereiten wird.“ „Hm“, nuschelte Harry leise. Er kuschelte sich enger an seinen Mann und schloss die Augen. Voldemort warf noch einen letzten Blick auf ihre Tochter, überprüfte kurz die Schutz- und Überwachungszauber, die auf ihr lagen und schloss dann die Augen. Mitten in der Nacht weckte markerschütterndes Geschrei die zwei Eheleute. Beide schreckten hoch bevor ihre Blicke zu ihrer Tochter glitten und Harry sagte, „mir wurde strenge Bettruhe verordnet.“ Wortlos erhob sich Voldemort, trat zu der Wiege und nahm seine Tochter sanft raus. Harry traute seinen Augen nicht, niemand, absolut niemand, nicht mal seine engsten Freunde würden ihm glauben, was er gerade sah. Der Dunkle Lord, der am meisten gefürchtete und gehasste Schwarzmagier, von der Weißen Seite für seine Grausamkeit und Herzlosigkeit verschrien, wickelte seine kleine, eine Woche alte Tochter. Er blinzelte mehrmals doch das Bild veränderte sich nicht, mit geschickten, liebevollen Handgriffen legte Voldemort seine Tochter trocken bevor er sie in eine Armbeuge legte und den Zauberstab zog. Mit einem Schlenker ließ er eine Milchflasche erscheinen. Er tauschte Zauberstab gegen Flasche, setzte sich auf die Bettkante und begann ihre Tochter zu füttern. Jetzt erst sah er wieder zu Harry, der ihn mit riesigen, ungläubigen Augen ansah. „Was?“ „Dieses Bild hätte ich nie erwartet.“ Voldemort hob eine imaginäre Augenbraue und schnarrte, „wieso? Es ist auch meine Tochter also warum sollte ich mich nicht um sie kümmern?“ „Aber es sah so aus als hättet ihr das schon oft gemacht.“ „Nein, Narzissa hat mir Nachhilfe gegeben damit ich mich nicht wie ein völliger Idiot anstelle. Na, satt?“, wandte sich Voldemort an seine Tochter, die leise gluckste und dann gähnte. Er ließ sie noch ein Bäuerchen machen, legte sie aber nicht sofort wieder in ihre Wiege sondern hielt sie zärtlich in den Armen. Harry rutschte von hinten an ihn rann, legte die Arme um seine Taille und sah auf ihre Tochter. „Sie ist wunderschön“, schnurrte er. „Und gesund und das ist viel wichtiger. Ich habe, während du unsere Kleine rum gezeigt hast, die Aufzeichnungen von Severus gelesen. Er hat sie im Wohnzimmer gelassen bevor er zu uns gekommen ist und daraus geht hervor, dass unser Würmchen kerngesund ist. Sie ist nur etwas kleiner und schwächer als normal aber sonst kerngesund, sowohl körperlich wie auch magisch“, erklärte Voldemort leise. Die Augen ihrer Tochter fielen langsam wieder zu und schließlich war sie wieder eingeschlafen. „Kann sie bei uns schlafen?“, fragte Harry leise. Voldemort antwortete nicht sondern schob ihn kurzerhand wieder richtig aufs Bett und legte sich dann dazu, ihrer Tochter lag zwischen ihnen. „Mein Lord, darf ich euch etwas fragen?“ „Natürlich. Was ist los?“ „Ich spüre Sirius und meinen Vater hier im Manor, wer ist eigentlich noch in Hogwarts?“, fragte Harry. „Lucius leitet die Schule weiterhin. Rabastan ist auch noch in Hogwarts. Severus wird von Rodolphus vertreten und Sirius von einem vielversprechenden Todesser des mittleren Kreises“, erklärte Voldemort. „Funktioniert das?“ „Bis jetzt ja. Ist ja auch nicht so schwer, sie müssen sich doch nur gegen die Auroren durchsetzen.“ „Ihr klingt sehr höhnisch.“ „Ich doch nicht. Kleiner, es ist spät.“ Harry grummelte nur leise, schmiegte sich bequemer an ihn und murmelte, „gute Nacht, mein Lord.“ „Gute Nacht, mein Kleiner. Nacht, Würmchen.“ Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, lag er allein im Bett. Etwas verunsichert setzte er sich auf und musste sofort grinsen. Sein Mann saß in einem Sessel, ihrer Tochter in den Armen und das Kinn auf der Brust, er war eingeschlafen. Harry stützte das Kinn in die Hände und beobachtete seine Familie, es war ein friedliches Bild, so warm und sanft. Er wünschte sich, dass er diesen Moment einfrieren könnte und für immer festhalten könnte doch er wusste auch, dass das nicht möglich war. Außerhalb dieser Mauern herrschte kein Frieden, ihr Würmchen war in eine Zeit des Krieges geboren und so langsam wurde es Zeit, dass eine Seite gewann. Er wollte, dass ihre Tochter in Sicherheit aufwächst. „Worüber denkst du nach?“, riss ihn Voldemorts Stimme aus seinen Gedanken. „Über die Welt, in der unser Würmchen aufwächst“, gab Harry zurück. Voldemort gähnte leise, sah dann auf seine schlafende Tochter und sagte, „es herrscht noch immer Krieg, es sei denn wir beenden ihn.“ „Ich gehe stark davon aus, dass ihr keinen Friedensvertrag anstrebt.“ „Nein, ganz sicher nicht. Willst du, dass wir zum finalen Schlag ausholen? Sowohl die Vampire wie auch die Werwölfe können in zwei Wochen versammelt sein“, sagte Voldemort. Wie er erwartet hatte, schüttelte Harry den Kopf, „nein, das will ich nicht. Es muss einen anderen Weg geben.“ Voldemort seufzte leise, stand vorsichtig auf um das Kind nicht zu wecken und legte sie in ihre Wiege. „Harry, du weißt, dass es keinen anderen Weg gibt“, sagte er. „Es muss. Mein Lord, muss es immer im Kampf enden?“, fragte Harry unglücklich. Sein Mann kam auf ihn zu, setzte sich auf die Bettkante und seufzte erneut. „Ich weiß, dass du nicht kämpfen willst aber es gibt keinen anderen Weg. Was glaubst du, was die Weiße Seite mit unserem Würmchen macht wenn sie es in die Finger kriegen? Das Kind des Dunklen Lords und des Verräters Harry Potter. Wenn unsere Tochter in Sicherheit aufwachsen soll, müssen wir handeln“, sagte Voldemort ernst. „Aber muss das immer im Kampf enden? Können wir nicht Frieden schließen?“ „Harry, es kann keinen Frieden geben solange es diese Gesetze gibt. Keiner der Weißen Seite wird sie umändern. Entweder wir setzen unsere Ziele mit Gewalt um oder wir ziehen uns komplett zurück. Willst du das?“ Harry sah seinen Mann etwas fassungslos an, er wusste wenn er jetzt Ja sagte, würde sein Lord es tun doch wollte er das? Wollte er sein ganzes Leben auf der Flucht sein, sich verstecken und sein Kind im Verborgenen aufziehen? „Nein, das will ich nicht. Unsere Tochter soll in Freiheit und Sicherheit aufwachsen. Also holen wir zum finalen Stoß aus?“ „Nicht so schnell. Es gibt zu viele Todesserfamilien, die wir erst in Sicherheit bringen müssen und das dauert ein Bisschen“, sagte Voldemort, was bei Harry ein Grinsen auslöste. „Was habe ich so Lustiges gesagt?“ „Naja, ihr macht euch Sorgen um die Familien der Todesser, das hättet ihr früher nie getan. Wieso dieser plötzliche Sinneswandel?“ „Mein Mann hat mich weich gemacht.“ „Und ihr genießt es“, grinste Harry, er rückte näher an ihn ran und schlang die Arme um ihn. „Es hat seine Vorteile“, gab Voldemort murrend zu. Harry kicherte leise und schmiegte sich an seinen Mann als leises Glucksen zu hören war. Beide drehten sich rum, Voldemort zog die Wiege zu ihnen und hellblaue Augen sahen sie fröhlich an. Harry nahm ihre Tochter auf den Arm, was diese mit einem Glucksen begrüßte und sah dann zu seinem Mann, der sie nachdenklich und ernst musterte. „Mein Lord? Ihr seht aus als hättet ihr eine Entscheidung getroffen.“ „Habe ich auch.“ „Sagt ihr mir auch welche?“ „Wir werden eine Welt erschaffen, in der unsere Tochter frei und glücklich leben kann, egal was es kostet und egal wie lange es dauert.“ Als Severus langsam wieder aufwachte, fühlte er sich wesentlich besser. Ohne die Augen zu öffnen, fühlte er in sich hinein und nahm erleichtert zur Kenntnis, das seine Magie sich erholt hatte. Das Ritual war schwer, langwierig und gefährlich gewesen, die Chancen waren winzig gewesen doch er hatte es geschafft auch wenn er sich selbst fast an den Rand des Todes getrieben hatte. Sein Sohn durfte das nie erfahren, er würde sich nie verzeihen, dass er sich selbst so in Gefahr gebracht hatte. Er schob den Gedanken daran beiseite und machte sich daran endgültig wach zu werden und das Erste, was er spürte, war, dass er alleine im Bett lag. Etwas verwundert öffnete er die Augen, helles Sonnenlicht flutete durch den Raum und erklärte, warum er alleine war. Es musste mitten am Tag sein doch wie lange hatte er überhaupt geschlafen? Er murrte leise, er hatte Durst und als ob jemand seine Gedanken gehört hätte, wurde ihm eine Hand unter den Hinterkopf geschoben und ein Glas an die Lippen gehalten. Doch sein jahrelanges misstrauen siegte auch hier denn bevor er trank, suchte er mit den Augen denjenigen, der ihm das Glas hinhielt. Braune Augen unter roten Ponyfransen sahen ihn amüsiert an. „Trink schon, du brauchst mal wieder eine andere Flüssigkeit als nur Nährtränke.“ Severus knurrte leise, trank aber dann. „Wie lange habe ich geschlafen?“, fragte er als Charlie das Glas wieder absetzte. „Heute ist der vierte Tag. Dein geliebter Schwiegersohn lässt ungefähr alle fünf Stunden nach dir fragen.“ „Wieso er?“ „Weil Harry, nach deinen Anweisungen, strenge Bettruhe hat und die auch einhält.“ Severus runzelte die Stirn und fragte, „wer kümmert sich um Talisha?“ Jetzt grinste Charlie breit und meinte, „na ihr Vater.“ „Um alles?“ „Jap. Um alles. Er lässt keinen Anderen an ihre Tochter ran. Bis jetzt durfte keiner sie auch nur anfassen, geschweige denn auf den Arm nehmen. Ihre Paten werden langsam sauer. Auch wenn es keiner erwartet hat aber Voldemort ist ein phantastischer Vater, er kümmert sich rührend sowohl um Harry wie auch um Talisha“, sagte Charlie nachdrücklich. „Wie geht es den Beiden?“ „Gut. Beide werden langsam stärker, Harrys Magie konzentriert sich jetzt wieder komplett auf ihn und stärkt ihn. Die Operationswunde heilt sehr gut und der Kleinen geht es auch gut. Severus, es ist alles in Ordnung.“ „Ich will meinen Sohn sehen“, knurrte Severus während er schon Anstalten machte sich zu erheben. Charlie seufzte zwar, half ihm aber denn er wusste, dass jeder Widerspruch sinnlos war. „Ich bin kein Kleinkind, ich kann alleine aufstehen“, murrte Severus, etwas rot um die Nase. „Ich möchte dir aber helfen. Severus, wir sind zusammen also lass dir helfen. Du hast über drei Tage nur gelegen und dich von Nährtränken ernährt also stell dich nicht so an und lass dir ins Bad helfen“, gab Charlie zurück. Der Ältere murrte und zeterte zwar, ließ sich aber ins Bad helfen denn er fühlte sich wirklich etwas schwach auf den Beinen. „Kannst du dich alleine ausziehen und unter die Dusche gehen?“, fragte Charlie. „Ja, kann ich. Raus, Wiesel.“ „Ich habe dich schon nackt gesehen, mehr als einmal, ich kann dir nichts abgucken. Geh duschen, ich besorge etwas zu essen“, grinste der Rotschopf bevor er schleunigst das Bad verließ, leises Fluchen verfolgte ihn und er war froh, dass Severus' Zauberstab im Schlafzimmer lag. Nach einem ausgiebigen Mittagessen machten sie sich auf den Weg in den Ostflügel, Severus fühlte sich zwar noch etwas schwach doch er wollte nach seinem Sohn und seiner Enkelin sehen. Wirklich überrascht waren sie allerdings als sie Draco und Blaise vor der Tür stehen sahen, die lauthals fluchend ihrem Ärger Luft machten. „Was ist denn hier los?“, schnarrte Severus und sofort herrschte Ruhe. Beide fuhren zu ihm rum, auf Dracos Gesicht breitete sich Erleichterung aus während er auf ihn zuging, „wie geht es dir, Onkel Sev?“ „Gut, danke. Was ist hier los?“ „Voldemort hat uns aus dem Zauber gelöscht, wir können den Ostflügel nicht mehr betreten“, maulte Draco. „Wer sonst noch?“ „Fast alle.“ „Formulieren wir die Frage um, wer kann noch rein?“, fragte Severus. „Remus, Sirius, Ron und Lucius. Wahrscheinlich du auch.“ Jetzt war Severus wirklich überrascht bevor er leise knurrte und auf die Tür zuging. Er spürte den Zauber, der ihn abtastete und schließlich erkannte, er konnte den Ostflügel betreten doch hinter ihm quietschte Charlie leise auf. „Ich kümmre mich darum. Es kann ja nicht sein, dass mein Sohn seine Freunde nicht sehen darf.“ „Ich warte notgedrungen hier“, kam von Charlie. Severus nickte nur und betrat den Ostflügel. Fast sofort sah sich Severus seinem Lord gegenüber, der ihn aus rot verschleierten Augen misstrauisch ansah. Also hatte er es nicht mit Voldemort sondern mit seinem Inneren Wesen zu tun. „Ich möchte zu meinem Sohn um zu sehen ob es ihm gut geht“, sagte er. Voldemort legte den Kopf schief, er schien ihn zu mustern bevor er nickte und aufs Schlafzimmer deutete. „Danke.“ Er ging vorsichtig an ihm vorbei ins Schlafzimmer. „Dad!“ „Hallo, mein Sohn, wie geht es dir?“, fragte Severus. Harry sah ihn vom Bett aus an, machte aber keine Anstalten aufzustehen. „Gut, danke. Ich werde von vorne bis hinten verwöhnt und umsorgt“, gab Harry zurück. Severus setzte sich auf die Bettkante und warf einen prüfenden Blick in die Wiege. Doch als er die Hand langsam ausstreckte, erklang ein sehr bösartiges Knurren. „Das ist mein Vater und er hat das Recht seine Enkelin anzufassen“, knurrte Harry zurück. „Das ist unsere Tochter.“ „Und mein Vater. Mein Lord, er gehört zu meiner Familie und ich liebe ihn. Er würde weder mir noch Talisha etwas tun.“ Voldemort knurrte nochmal leise, nickte aber dann langsam doch Severus hob das Kind nicht raus sondern sah sie nur lächelnd an. „Du willst sie gar nicht hoch nehmen?“, fragte Harry überrascht. „Nein, das würde sie wecken und das will ich nicht. Harry, wie geht es dir?“ „Wirklich gut, danke. Und dir?“ „Ich habe ausgeschlafen und fühle mich wesentlich besser. Wie ich sehe, bist du in sehr besitzergreifender Gesellschaft“, grinste Severus leicht. „Ja. Remus hat gesagt, dass das normal ist. Es wird etwa zwei bis vier Wochen dauern, dann hat er sich daran gewöhnt und wird wieder normal“, erklärte Harry. „Bis dahin darfst du deine Freunde nicht sehen?“ „Richtig. Nur Familie und Paten, alles Andere sieht mein Mann als Bedrohung an. Aber ich kann mich nicht beklagen, ein bisschen Ruhe ist ganz gut“, grinste Harry. „Isst du genug?“ „Mehr als genug. Genau wie meine Kleine, sie isst gut und wird immer stärker.“ „Ich würde sie trotzdem gerne untersuchen.“ Harry warf einen fragenden Blick zu Voldemort, der den Tränkemeister zwar misstrauisch ansah aber dann zögernd nickte. Doch die Anspannung war ihm deutlich anzusehen und sie nahm noch zu als Severus den Zauberstab zückte. Jetzt verspannte sich selbst Harry, was sein Vater mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte bevor er den Diagnosezauber sprach. Talisha wurde in ein helles Licht gehüllt, wachte aber nicht mal auf. „Sie ist wesentlich kräftiger als vor drei Tagen, ihr kümmert euch wirklich gut um sie.“ „Sie ist immerhin unsere Tochter“, knurrte Voldemort. Severus steckte den Stab weg als ein leises Gähnen zu hören war und noch bevor er irgendwie reagieren konnte, stand Voldemort neben der Wiege. Die Augen waren völlig verschleiert, das tiefe Rot war als solches nicht mehr zu erkennen und Severus war sich sicher, dass er momentan außer dem Kind nichts mehr mitbekam. „Wie lange ist er schon so?“, fragte er an Harry gewandt während Voldemort seine Tochter auf den Arm nahm und zum Kamin ging. „Seit dem zweiten Morgen nach meinem Aufwachen. Am Ersten war er völlig normal doch dann hat die Innere Kreatur wieder die Kontrolle übernommen. Ich habe Remus dann bei einem Besuch danach gefragt und er hat mir erklärt, dass es der Bindung zwischen Dominanten und Nachwuchs dient“, erklärte Harry, „ein devotes Wesen ist nach der Geburt meistens noch zu schwach um sich richtig um sein Kind zu kümmern und deswegen hat die Natur es so eingerichtet, dass der Dominante sich so verhält.“ „Heißt das, du darfst deine Tochter nicht anfassen oder versorgen?“ „Doch, dürfte ich aber mach ich nicht. Du hast mir strenge Bettruhe verordnet und an die halte ich mich. Zudem finde ich die Bindung zwischen ihnen sehr wichtig und wenn ich Remus richtig verstanden habe, ist das jetzt die wichtigste Zeit dafür. Außerdem macht er das doch ganz gut, oder?“, fragte Harry mit einem breiten Grinsen. Severus folgte seinem Blick, Voldemort saß im Sessel vorm Kamin und zischte leise auf das Kind ein. „Was sagt er?“, fragte Severus. „Nichts, das ist ein Lied.“ „Er singt?“ „Ja, so könnte man das sehen. Wusstest du, dass mein Mann sehr musikalisch ist?“ Severus sah seinen Sohn zweifelnd an und schüttelte dann den Kopf. „Doch, ist er. Er kann Klavier spielen und hat eine tolle Singstimme. Allerdings nur wenn wir alleine sind.“ „Wie würdest du das nennen, was er jetzt macht?“ „Du verstehst doch eh kein Parsel also könnte er sich auch genauso gut mit Talisha unterhalten. Dad, wann darf ich aufstehen?“ Das Parsel verstummte sofort, Voldemort sah sie aufmerksam an doch Severus schüttelte leicht den Kopf, „du bist ziemlich geschwächt, sowohl körperlich wie auch magisch. Wenn es nach mir geht, bleibst du noch mindestens zwei Monate im Bett. Danach ganz langsam wieder anfangen, kurzes Aufstehen, winzige Spaziergänge, die dann immer länger werden.“ „In Ordnung“, knurrte Voldemort vom Kamin aus und auch Harry nickte ergeben, er hatte gegen seinen Mann und seinen Vater eh keine Chance. „Darf ich ins Bad?“, fragte er dennoch. „Ja, das dürfte kein Problem sein aber nur in Begleitung und duschen nur im sitzen.“ „Wanne?“ „Nicht alleine.“ „Och, das Problem kriegen wir bestimmt gelöst“, schmunzelte Harry mit einem eindeutigen Blick zu seinem Mann, der nur leise grollte. „Verschont mich bitte damit. Harry, ich werde dir heute noch ein paar Tränke vorbeibringen und jetzt geh ich erst mal mein eigenes Patenkind beruhigen. Er und Blaise warten vor der Tür um dich zu besuchen.“ „Nicht bevor mein Mann wieder normal ist. Ich informiere euch dann darüber.“ „Muss ich meine Besuche irgendwie einschränken?“, fragte Severus. Vom Platz neben dem Kamin kam ein geknurrtes „Ja“, während Harry lächelnd den Kopf schüttelte und meinte, „nein, meine Familie und die Paten von Talisha sind jederzeit willkommen. Aber bitte nicht mitten in der Nacht, da wollen wir schlafen.“ „Ach ja, keine Anstrengungen, egal in welcher Form“, sagte Severus noch. Das Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen bevor er meinte, „das habe ich mir schon gedacht.“ „Tja, du wolltest Kinder und jetzt leb mit den Einschränkungen“, grinste Severus. Harry erwiderte das Grinsen und meinte, „und ich würde es immer wieder tun. ...Dad?“ „Ja, du kannst noch Kinder bekommen“, unterbrach Severus ihn. „Wie bitte?“, kam von Voldemort. Harry zuckte zusammen und schon zischte der Dunkle Lord, „ich habe dich bereits einmal fast verloren, glaubst du wirklich, ich würde das nochmal zulassen?“ Severus erwartete einen Ausbruch seines Sohnes doch der deutete nur auf das Kind in Voldemorts Armen und forderte, „seht euch unsere Tochter an und wiederholt das dann nochmal.“ Zu Severus' Überraschung folgte Voldemort der Aufforderung und sah ihre Tochter an, die mittlerweile wieder eingeschlafen war. „Nur wenn du wieder hundertprozentig gesund bist“, murrte er schließlich. „Also frühstens in zwei, besser in drei Jahren, solange wird Talisha ein Einzelkind bleiben“, sagte Severus. „Damit kann ich leben. Sie hat im übrigen einen Zweitnamen bekommen.“ „Welchen?“ „Severa.“ Der Namensgeber sah seinen Sohn etwas fassungslos an, lächelte aber dann, er musste dazu nichts sagen. „Es wird Zeit, dass Harry eine Stunde schläft“, knurrte Voldemort jetzt. Er hatte sich erhoben und legte das Baby gerade in ihre Wiege zurück. „Ich komme nach dem Abendessen wieder und bringe die Tränke. Schlaf gut, mein Sohn.“ „Danke nochmal für alles, Dad.“ „Du bist mein Sohn, ich habe es dir versprochen und ich habe nur mein Versprechen gehalten. Jetzt hat dein Mann Recht, du solltest viel schlafen und dich gesund ernähren“, sagte Severus während er schon aufstand. „Wenn ich noch mehr schlafe, werde ich ein Siebenschläfer“, maulte Harry, ließ sich aber gehorsam in die Kissen fallen. „Ich bring dich zur Tür“, knurrte Voldemort plötzlich. Er wurde überrascht angesehen doch Severus folgte ihm dann. „Mein Lord, was kann ich für euch tun?“, fragte Severus während sie das Wohnzimmer durchquerten. „Wie groß ist das Risiko wenn Harry nochmal schwanger wird?“, fragte Voldemort. „Nicht höher als beim ersten Mal. Vielleicht sogar geringer weil wir jetzt wissen was wir tun müssen. Allerdings sollte er wirklich zwei bis drei Jahre aussetzen“, gab Severus zurück. „Bist du sicher?“ „Natürlich bin ich sicher.“ „Du kannst gehen.“ „Sehr wohl, mein Lord und sorgt dafür, dass er genug schläft und sich erholt. Seine Magie ist noch ziemlich durcheinander.“ „Wie meinst du das? Du hast gesagt, dass er gesund ist.“ Voldemort kam drohend auf ihn zu doch Severus hob abwehrend die Hände, „er IST gesund aber seine Magie ist noch sehr durcheinander. Es würde helfen wenn eure Tochter öfters bei ihm ist, das würde seine Magie beruhigen.“ Sein Gegenüber blieb stehen, nickte kurz und deutete dann auf die Tür, „bis heute Abend.“ „Sehr wohl, mein Lord.“ Damit verließ Severus das Wohnzimmer, nur um draußen von Blaise, Draco und zwei Neuankömmlingen empfangen zu werden. „Also, wann dürfen wir zu ihm?“, fragte Neville. „Die nächsten Wochen gar nicht. Adrian, du müsstest das Verhalten eigentlich erklären können.“ Der Vampir sah ihn überrascht an doch dann nickte er plötzlich zögernd. „Hat sein Inneres Wesen wieder die Kontrolle übernommen?“, fragte er. „Ja, hat es.“ „Adrian, was bedeutet das?“, kam jetzt von Draco. „Die ersten Wochen nach einer Geburt ist das devote Wesen meist noch sehr schwach und deswegen muss sich der Dominante um das Kind kümmern. Die Natur hat es so eingerichtet, dass der Dominante in dieser Zeit extrem fürsorglich und anhänglich ist, es stärkt die Bindung zu dem Kind und dem Devoten.“ „Macht irgendwie Sinn.“ „Deswegen wird euer Lord auch keinen zu Harry lassen, außer seiner Familie und den Paten des Kindes“, sagte Adrian. Draco seufzte leise und fragte, „wie lange hält diese Phase?“ „Das ist unterschiedlich, es gibt mehrere Faktoren. Einmal wie stark Harry ist, wie stark das Kind ist, wie sehr Harry ihn nervt weil er seine Freunde wiedersehen will, wie stark das Wesen in Voldemort ist“, zählte Adrian Schulterzuckend auf, „aber mit vier Wochen solltet ihr rechnen.“ Die vier jungen Männer sahen ihn geschockt an, ließen dann synchron die Köpfe hängen und Blaise meinte, „das sind ja tolle Neuigkeiten. Dürfen wir Harry schreiben?“ „Da dürfte nichts dagegen sprechen. Ich bin im Kerker, ich muss noch einige Tränke brauen“, schnarrte Severus während er sich schon umdrehte und sich zum Gehen anschickte. „Bis dann, Onkel Sev.“ Severus hob nur kurz eine Hand und ging dann, ohne sich nochmal umzudrehen. „Was für ein Griesgram“, murrte Adrian. „Nein, er hat sich schon sehr verändert. Onkel Sev war früher sehr viel verschlossener“, kam von Draco. Er lehnte sich an seinen Gefährten, der auch sofort die Arme um ihn legte und einen Kuss auf seinen Hals setzte. Blaise beobachtete sie neugierig doch dann schüttelte er sich leicht. „Was?“, knurrte Draco. „Spätestens jetzt würde ich mich etwas unwohl fühlen“, gab Blaise zu. Sowohl Draco wie auch Adrian sahen ihn fragend an und so erklärte der Halbitaliener, „naja, ein Vampir so nah an meinem Hals, ne, das wäre nichts für mich.“ „Deswegen bin ich ja auch mit ihm verbunden und nicht du und mir macht das nichts aus“, gab Draco grinsend zurück. Adrian schnurrte nur leise und setzte noch einen Kuss auf die helle Haut. Neville packte seinen Freund am Arm und begann ihn wegzuziehen, „komm, wir stören hier.“ „Richtig“, murmelte Adrian gegen Dracos Hals. Dieser spürte die spitzen Eckzähne seines Gefährten an seiner Haut, ein leises Keuchen entrang sich seiner Kehle. „Nicht hier.“ „Warum nicht?“ „Weil wir vor der Tür zu den Privatgemächern des Dunklen Lords stehen und der jederzeit rauskommen kann. Das brauch ich wirklich nicht. Außerdem kannst du deine Körperteile noch so lange bei dir behalten bis wir in unseren Gemächern sind“, gab Draco zurück während er sich schon von ihm löste. Er hörte ein enttäuschtes Knurren bevor er wieder in die Arme des Vampires gezogen wurde. „Du gehst mir aus dem Weg“, knurrte Adrian gefährlich leise. „Nein, tu ich nicht.“ „Doch, tust du und du verschließt dich innerlich vor mir. Warum?“ Draco seufzte leise und drehte sich in seinen Armen um, „ich glaube, wir müssen uns unterhalten.“ Adrian sah ihn etwas zweifelnd an, nickte aber dann und meinte, „lass uns in unsere Gemächer gehen.“ Adrian schwieg als sie ihre Gemächer betraten und Draco sich von ihm löste und in einen Sessel fallen ließ. „Willst du die Trennung unserer Verbindung?“, fragte der Vampir schließlich als er das Schweigen nicht mehr aushielt. Draco hob den Kopf und sah ihn verwirrt an. „Wie kommst du darauf?“ „Dein Verhalten in den letzten Wochen.“ Adrians Stimme klang gepresst, er zitterte innerlich. „So ein Blödsinn, ich will keine Trennung“, sagte Draco und der Vampir atmete tief durch. Er durchquerte den Raum mit wenigen Schritten und kniete sich vor den Jüngeren, die Hände wanderten auf seine Oberschenkel. „Was ist dann los? Draco, du kannst doch über alles mit mir reden.“ „Als ich das Thema das letzte Mal angesprochen habe, bist du beinah durch die Decke gegangen“, gab Draco leise zurück. Adrian seufzte leise und meinte, „ich werde dich nicht verwandeln.“ „Aber...“ „Nein, Draco. Ich werde dich nicht verwandeln. Zumindest nicht die nächsten dreißig Jahre.“ „Wie jetzt?“ „Draco, denk nach. Wir sind seit etwas über einem Jahr zusammen, keiner von uns weiß ob diese Beziehung hält und dann soll ich dich verwandeln? Nein, definitiv nicht. Solltest du in vielen Jahren noch immer diesen Wunsch verspüren, werde ich ihn dir gerne erfüllen“, sagte Adrian ernst. Draco blinzelte ihn verwirrt an, ließ aber dann den Kopf hängen. „Was ist noch?“ „Naja, ich bin immer in dem Glauben aufgewachsen, dass ich irgendwann mal Kinder haben werde. Einen Erben um den Namen Malfoy weiter zuführen“, sagte Draco ohne aufzusehen. „Und?“ „Naja, das geht ja jetzt schlecht, oder?“ „Ich kenne da zwei Männer, die sich gerade um ihre kleine Tochter kümmern. Weißt du zufällig wen ich meine?“ „Sehr witzig,“ knurrte Draco. „Das war kein Witz. Draco, mal davon abgesehen, dass wir rein technisch gesehen die Ewigkeit für dieses Thema Zeit haben, ist es immer noch möglich, dass du auf demselben Weg wie Harry schwanger wirst“, sagte Adrian, „bevor jetzt eine Diskussion aufkommt, warum du, ich kann nicht schwanger werden. Ich bin ein dominantes Wesen, meine Magie würde es niemals zulassen.“ „Ich weiß, dass du nicht schwanger werden kannst.“ „Wo liegt dein Problem? Kleiner, ich versteh dich gerade absolut nicht“, gestand der Vampir. Er ließ sich auf die Hacken sinken und sah seinen Gefährten wirklich verzweifelt an. Draco sah jetzt auf und sagte, „ich habe mich mit Onkel Sev unterhalten und er glaubt nicht, dass der Trank bei mir wirkt. Er ist für zwei gleiche Wesen bestimmt und das sind wir nicht.“ „Das wusste ich nicht.“ „Da liegt mein Problem. Du bist ein Vampir, ich ein Mensch, ich kann in dieser Konstellation keine Kinder bekommen“, seufzte Draco todtraurig. „Der Dominanztrank deines Onkels?“, fragte Adrian vorsichtig. Er war selbst geschockt über diese Nachricht denn insgeheim wünschte er sich wirklich Kinder mit Draco aber ihn deswegen gleich verwandeln? „Er hat gesagt, dass der nicht mehr wirkt weil wir schon verbunden sind.“ „Kann er ihn nicht verändern?“ „Wie meinst du das?“ Adrian schnaubte genervt und meinte, „komm schon, Kleiner. Dein Onkel ist einer der größten Tränkemeister, den ich jemals kennengelernt habe. Er hat euren Lord zurückgeholt, zwei Menschen in magische Wesen verwandelt und den inneren Geist von Harry an sich selbst gebunden. Meinst du nicht, dass es für ihn ein Leichtes wäre den Dominanztrank so zu verändern, dass er die Bindungssache raus nimmt?“ „Meinst du?“ „Natürlich. Red doch einfach mal mit ihm. Draco, eine Verwandlung in einen Vampir kannst du nicht rückgängig machen, nie wieder und es ist eine extreme Veränderung. Es ist nicht leicht ein Vampir zu sein, es ist extrem schwer auch wenn es bei mir manchmal leicht aussieht“, sagte Adrian. „Aber...“ „Draco, mein Schatz, ich liebe dich und das weißt du aber ich weiß selber wie schwer die Anfänge als Vampir sind. Red einfach mal mit dem Giftmischer, vielleicht findet er eine Lösung. Hast du noch ein Problem?“ „Ja, ich hatte seit zwei Wochen keinen Sex mehr“, grinste Draco. Sofort verfärbten sich die hellblauen Augen seines Gegenübers, glühendes Rot bohrte sich in seine Augen und die Lippen verzogen sich zu einem breiten, dreckigen Grinsen. „Nun, dieses Problem kann man noch schneller lösen“, schnurrte er dunkel. Draco grinste ihn an und breitete die Arme aus, sein Vampir nahm die Einladung mit einem Knurren an. Die nächsten Wochen wurde Harry von allen abgeschottet, sein Mann umsorgte ihn und las ihm jeden Wunsch von den Augen ab. Die Besuche seiner Familie fielen kürzer aus als allen Beteiligten lieb war doch keiner wollte den Dunklen Lord provozieren. Es war nicht so, dass sich Harry irgendwie eingesperrt fühlte aber er wollte seine Freunde wieder sehen und das tat er nach fast zwei Monaten auch lautstark und nervend kund. Vor allem wollte er aus dem Bett raus denn Voldemort hatte sich ganz genau an Severus' Anweisungen gehalten und er hatte das Bett nur verlassen dürfen wenn er auf Toilette wollte oder um sich zu waschen. Doch nach fast drei Monaten wurde es ihm zu viel, er nervte sowohl Severus wie auch Voldemort bis Beide endlich ein Einsehen hatte. Der Frühstückstisch war voll besetzt, sämtliche Bewohner von Riddle-Manor waren zum Frühstück erschienen und das obwohl sie nicht einmal wussten, warum der Dunkle Lord nach ihnen gerufen hatte. Vor allem weil besagter Lord nicht anwesend war, sein und Harrys Platz war leer. „So, und jetzt erklärt mir jemand warum ich so früh aufstehen musste?“, fragte Sirius missmutig. Remus neben ihm grinste leicht, antwortete aber nicht. „Hallo, ich habe eine Frage gestellt.“ „Sirius, halt die Klappe. Du wirst schon noch früh genug erfahren warum wir alle hier sind“, schnarrte Severus von der anderen Tischseite aus. Sirius warf ihm einen finsteren Blick zu, murrte aber nur leise. Das verstummte allerdings als sich die Tür öffnete und Voldemort eintrat, und das nicht alleine. Sämtliche Anhänger Harrys sprangen auf und eilten auf ihren Lord und Freund zu. Harry löste sich von seinem Mann, der das widerstrebend und mit einem Knurren hinnahm. Doch die lange Zeit im Bett hatte ihn schwach gemacht, er stolperte bei den ersten Schritten und wäre wahrscheinlich der Länge nach auf dem Boden aufgeschlagen wenn ihn Draco und Blaise nicht aufgefangen hätten. „Hoppla, nicht so voreilig, wir rennen dir nicht weg“, lachte Blaise, das dunkle Knurren des Lords ignorierend. „Ich bin wohl doch schwächer als ich gedacht habe“, murmelte Harry. „Macht nichts, komm, wir helfen dir. Schön, dich mal wieder zu sehen“, kam von Draco. Sie halfen Harry zum Tisch, setzten sich aber nur widerstrebend auf ihre eigenen Plätze. Kaum, dass alle wieder saßen, begannen die Fragen. „Wie geht es dir?“ „Seit wann darfst du wieder aufstehen?“ „Wann darfst du wieder raus?“ „Wie geht es dir?“ Harry lachte leise während Voldemort die Augen verleierte und leise knurrte. „Wo ist Talisha?“, fragte jetzt Severus. „In unseren Gemächern, umgeben von unzähligen Schutz- und Überwachungszaubern. Sie ist satt und frisch gewickelt“, gab Voldemort sofort zurück. „Alleine?“ „Nagini ist bei ihr und vor dem Ostflügel stehen sechs Todesser. Die Fenster sind so verzaubert, dass sie sich nicht öffnen lassen und sobald es jemand versucht, geht hier der Alarm los“, kam jetzt von Harry. „Übertreibt ihr nicht ein bisschen? Dieses Manor kennt doch keiner unserer Gegner“, sagte Blaise. „Für unsere Tochter ist nichts übertrieben“, knurrte ihn Voldemort an. Blaise sah ihn verwirrt an, nickte aber dann widerstrebend und wandte sich Harry zu, „ab wann dürfen wir dich wieder besuchen?“ „Ab heute.“ „Nein.“ „Doch, mein Lord, ich will meine Freunde wieder sehen und das regelmäßig. Der Zauber um den Ostflügel wird wieder verändert“, sagte Harry mit Nachdruck. „Nein, der Zauber bleibt. Die Vier, die eingewoben sind, reichen“, konterte Voldemort sofort. Harry verleierte kurz die Augen und murrte, „ich will meine Freunde wieder um mich haben. Es muss ja nicht gleich der ganze Ostflügel sein, wenigstens das Wohnzimmer.“ „Nein.“ „Doch.“ „Harry!“ „Mein Lord?“ „Übertreib es nicht“, knurrte Voldemort bedrohlich. „Ich übertreibe es nicht. Mein Dad hat gesagt, dass ich soweit gesund bin und ich WILL meine Freunde wieder um mich haben. Ihr habt die Wahl, entweder Talisha und ich treffen uns mit meinen Freunden im öffentlichen Teil des Manors oder wir ändern den Zauber und ich darf sie ihm Wohnzimmer empfangen“, sagte Harry, „damit ihr euch eure Antwort überlegen könnt, möchte ich jetzt essen. Liebe Hauselfen, darf ich um das Frühstück bitten?“ Mit einem Plopp erschien das Essen auf dem Tisch und ohne seinen Mann weiter zu beachten, begann Harry mit dem Frühstück. Voldemort starrte ihn nur an bevor er sich ohne weitere Worte erhob und den Raum verließ. „Wie wird er sich entscheiden?“, fragte Draco. Harry zuckte nur mit den Schultern doch Fenrir knurrte, „als ob er da eine Wahl hätte.“ „Wie meinen?“ „Naja, Harry hat ihn vor die Wahl gestellt, entweder er teilt seinen Gefährten oder besagter Gefährte zieht mit dem gemeinsamen Kind für den größten Teil des Tages in andere Räume. Das ist für ihn keine Wahl also wird er den Zauber umändern“, erklärte Fenrir. „Ernsthaft? So habe ich das aber nicht gemeint“, murmelte Harry mit vollem Mund. Die Werwölfe schüttelten grinsend die Köpfe und Remus meinte, „Kleiner, du hast einen stärkeren Einfluss auf deinen Mann als du dir nur vorstellen kannst. Er würde alles für dich und eure Kleine tun.“ Harry sah ihn leicht verwirrt an, aß aber dann schweigend weiter. „Also dürfen wir dich wieder besuchen?“, fragte Blaise jetzt. „Ja, dürft ihr ...“ „....aber nur in begrenzten Maße“, schnarrte Severus hinter dem Tagespropheten vor. „Dad?“ „Du bist das erste Mal seit drei Monaten wieder aus dem Bett raus und du bist noch extrem schwach. Dauernde Bespaßung durch deine Freunde muss jetzt nicht sein und ist etwas, was dein Körper jetzt nicht gebrauchen kann“, sagte Severus, der den Propheten jetzt weglegte, „ach ja, und ich will dich die nächsten sechs Monate nicht auf einem Besen sehen.“ „DAD, das ist nicht dein Ernst. Ich darf nicht fliegen?“, fuhr Harry auf. „Nein, darfst du nicht. Sei froh, dass dein Mann nicht das Sagen hat, der hat ein Jahr gefordert.“ „Ernsthaft? Och Mensch, das ist nicht fair. Ich habe mich so aufs Fliegen gefreut.“ „Sechs Monate, dann untersuche ich dich und dann entscheide ich ob du wieder fliegen darfst.“ Harry machte große Augen und sah ihn bettelnd an, seine Freunde kicherten leise. „Nein, mein Sohn, das wirkt bei mir nicht. Sechs Monate und erst wenn es dein körperlicher Zustand erlaubt, darfst du wieder fliegen und bis dahin musst du dich mit deinen Freunden am Boden amüsieren.“ Harry zog eine Schnute, nickte aber dann niedergeschlagen. „Hey, wir finden schon etwas womit wir uns die Zeit vertreiben können“, kam von Blaise, ein breites Grinsen im Gesicht. „Aber in Maßen“, sagte Severus nochmal. „Ja, Dad, wir halten uns daran.“ Severus sah ihn noch einen Moment skeptisch an, nickte kurz und wandte dann den Kopf zur Tür, die gerade wieder aufgestoßen wurde. Voldemort durchquerte den Raum, ließ sich wortlos auf seinen Platz nieder und begann mit seinem Frühstück. „Mein Lord?“, fragte Harry leise. „Deine Freunde können das Wohnzimmer betreten“, knurrte Voldemort ohne aufzusehen, seine gesamte Körperhaltung drückte Wut aus. „Danke, mein Lord.“ Voldemort knurrte nur dunkel auf, Harry schluckte leicht und gab seinen Leuten einen Wink. Seine Freunde erhoben sich sofort und auch die Todesser machten, dass sie aus der Küche raus kamen. „Mein Lord, ich möchte nicht, dass ihr böse auf mich seit aber ich vermisse meine Freunde wirklich. Ihr wisst wie wichtig sie mir sind und ich habe sie seit drei Monaten nicht mehr wirklich gesehen“, sagte Harry leise. Voldemort reagierte nicht, er aß schweigend weiter doch Harry sah, dass seine Augen kristallrot waren, er war wirklich sauer. „Bitte mein Lord, ihr hattet mich drei Monate nur für euch, naja, ihr musstet mit Talisha teilen aber das zählt nicht. Ich vermisse meine Freunde, ich brauche mal wieder etwas andere Gesellschaft und außerdem möchten meine Freunde endlich mal mein Kind sehen. Mein Lord, Talisha ist bereits drei Monate alt und kennt nur uns und meine vier Familienangehörigen. Es wird Zeit, dass sie auch mal den Rest der Bande kennenlernt“, sagte Harry doch wieder reagierte Voldemort nicht sondern starrte auf sein Frühstück. Harry seufzte leise und erhob sich, jetzt sah sein Mann etwas verwirrt auf. „Mein Lord, ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich meine Freunde wiedersehen will. Ich liebe euch aber meine Freunde auch und die will ich wieder haben. Ich gehe zu unserer Tochter“, sagte Harry leise. Als sein Mann nicht reagierte, seufzte Harry nochmal und verließ dann die Küche. Kapitel 12: Kapitel 9 --------------------- Draco erwartete ihn vor dem Ostflügel und nahm ihn wortlos in die Arme als er sein todtrauriges Gesicht sah. Harry schniefte nur leise, lächelte ihn dankbar an und öffnete dann die Tür denn das konnten nur er und sein Mann. „Ist er schlimm sauer?“, fragte Draco. „Ja. Aber der kriegt sich auch wieder ein. Möchtest du Talisha sehen?“ „Natürlich, ich habe schließlich das längste Streichholz gezogen“, grinste Draco. Harry sah ihn verwirrt an und Draco erklärte, „wir haben Streichhölzer gezogen wer dich zuerst besuchen darf und ich habe gewonnen.“ Jetzt lachte Harry leise, deutete auf die Sitzgruppe vor dem Kamin und meinte, „setz dich, ich hol meine Kleine.“ Draco kam der Aufforderung schnell nach während Harry nach nebenan verschwand. „Bei Merlin, ist die süß!“ Draco sprang auf als Harry mit dem Bündel wieder ins Wohnzimmer kam. Große, hellblaue Augen sahen ihn an, ein leises Glucksen ertönte und das Mädchen streckte neugierig die Hände nach ihm aus. „Darf ich? Darf ich?“ „Da mein Mann nicht da ist, ja, darfst du“, grinste Harry und übergab seine Tochter an Draco, der sie wie ein Stück Glas entgegen nahm. Er hätte sie allerdings beinah fallen lassen als ein Knurren ertönte, Harry griff schnell nach seinen Armen und funkelte dann seinen Mann wütend an. Dieser hatte den Raum unbemerkt betreten und näherte sich ihnen jetzt wie ein Raubtier, die Augen völlig verschleiert und nur auf Draco gerichtet. „Harry, Hilfe“, murmelte der Blonde, der nicht wagte sich zu bewegen. Er wollte das Kind an Harry zurückgeben doch dieser wehrte ab und legte Talisha in Dracos Armen richtig zurecht. Das Knurren wurde lauter, bedrohlicher, Harry ließ sich allerdings nicht davon beeindrucken. Er überprüfte nochmal ob seine Tochter auch richtig und sicher lag bevor er sich zu seinem Mann umdrehte. „Wenn mein Lord und Ehemann sich nicht zusammen reißen kann, dann sollte er den Raum sofort wieder verlassen denn sonst schlafe ich die nächsten Monate bei meinem Vater und zwar zusammen mit meiner Tochter.“ „Das wagst du nicht“, zischte Voldemort zurück. „Provoziert mich nicht, mein Lord. Meine Tochter und meine Freunde sollen sich kennenlernen, ihr könnt sie nicht ihr Leben lang einsperren und ich werde mich nicht für den Rest meines Lebens von euch hier einsperren lassen. Mein Lord, ich liebe euch aber ich bin nicht euer Eigentum, genauso wenig wie Talisha“, knurrte Harry aufgebracht. Draco hatte sich nicht einen Millimeter bewegt, er verstand zwar kein Wort aber die Haltungen und die Gesichtsausdrücke sprachen ganze Bände. Voldemort sah ihn etwas fassungslos an und sagte, „ich habe dich nie als mein Eigentum gesehen.“ „Ihr behandelt mich aber so. Drei Monate habt ihr mich vor allen abgeschottet, sogar meine Familie durfte mich kaum besuchen und es reicht langsam. Unser Kind soll nicht in einem goldenen Käfig aufwachsen sondern unter Freunden. Mein Lord, bitte!“ Er trat auf den Dunklen Lord zu, ein Flehen in den Augen. Die Anspannung war förmlich zu greifen, selbst Talisha sah sich nur mit riesigen Augen um und schließlich stieß Voldemort den angehaltenen Atem in einem tiefen Knurren aus. „Du machst mich nochmal wahnsinnig“, knurrte er ungehalten bevor er Harry in seine Arme zog. „Mein Lord“, schnurrte Harry überglücklich, schlang die Arme um seine Hüfte und drückte sich eng an ihn. Draco seufzte leise und sofort richtete sich Voldemorts Blick auf ihn. „Lässt du sie fallen oder krümmst ihr auch nur eine Haarspitze, bist du tot“, knurrte er. „Dessen bin ich mir durchaus bewusst“, gab Draco nach einem tiefen Schlucken zurück. „Das war nicht sehr nett, mein Lord.“ „Schon ok, es ist verständlich“, sagte Draco schnell. „Als ob du die Kleine fallen lassen würdest, also wirklich.“ Harry gab seinem Mann noch einen Kuss bevor er sich von ihm löste und zur Sesselgruppe ging. Draco folgte ihm doch er war sich der bohrenden Blicke des Dunklen Lords durchaus bewusst und sie ließen ihm kalte Schauer über den Rücken laufen. „Lass dich nicht einschüchtern“, sagte Harry grinsend. „Das ist leichter gesagt als getan, ich glaube, du solltest deine Kleine wieder nehmen.“ Harry nahm seine Tochter mit einem Lächeln entgegen und sofort entspannte sich sein Mann und trat hinter ihn. Talisha gluckste leise und streckte die Arme nach ihrem Vater aus. Harry übergab seine Tochter lachend und meinte, „ja, ich weiß, du hast ihn lieber als mich.“ „Ernsthaft?“, fragte Draco überrascht. Beide Eheleute sahen ihn überrascht an bevor Harry den Kopf schüttelte, „nein, war nur ein Scherz. Sie kann sich nur nicht entscheiden. Wenn ich sie auf dem Arm habe, will sie zu meinem Mann. Wenn er sie auf dem Arm hat, will sie zu mir.“ „Oje, wie regelt ihr das?“, grinste Draco. „Zusammen aufs Sofa setzen“, knurrte Voldemort. Draco sah sich etwas überrascht um, im Wohnzimmer gab es kein Sofa sondern nur Sessel. „Wir sind normalerweise nicht im Wohnzimmer“, sagte Harry bevor er seinen Zauberstab zog und den Sessel, auf dem er saß in ein Sofa verwandelte. Sofort setzte sich Voldemort neben ihn, ihre Tochter versuchte jetzt gleichzeitig nach ihnen Beiden zu greifen, was ihr natürlich nicht gelang. Sie versuchte es noch einen Moment bevor sie langsam anfing zu quengeln. Erst als Voldemort sie zwischen sie legte, lachte sie erfreut auf und gluckste wieder fröhlich vor sich hin. „Die Kleine ist echt süß.“ „Naja, sie ist meine Tochter, was erwartest du?“, grinste Harry. Draco warf einen kurzen Blick zu Voldemort und verkniff sich jede Antwort. „Das war jetzt fies.“ „Ich habe doch gar nichts gesagt.“ „Man konnte deine Gedanken förmlich auf deinem Gesicht ablesen“, grollte Voldemort. Draco senkte etwas beschämt den Kopf was sowohl Harry wie auch Voldemort leise lachen ließ. „Es denken alle dasselbe“, kicherte Harry leise. „Ja, so langsam wird es nervig.“ „Vielleicht bekommt sie noch eure Augen.“ „Rot?“, fragte Draco grinsend. „Nein, meine natürliche Augenfarbe war mal dunkelbraun.“ Draco sah den Dunklen Lord überrascht an, er hätte eher mit einem Fluch als mit einer Antwort gerechnet. „Siehst du, du ruinierst meinen Ruf.“ „Wie schon gesagt, ich verbessere ihn.“ Voldemort schnaubte leicht und erhob sich vorsichtig. „Mein Lord?“ „Lucius erwartet mich, wir haben noch etwas vor.“ Harry hob fragend eine Augenbraue, eine Angewohnheit, die er sich bei seinem Vater abgeguckt hatte doch Voldemort schüttelte den Kopf, „es ist nichts besonderes. Nur ein paar Kleinigkeiten bezüglich der Geldbeschaffung.“ „Viel Spaß.“ Voldemort murrte leise und ging dann. „Ich hatte extrem Angst“, gestand Draco nachdem die Tür hinter Voldemort ins Schloss gefallen war. „Musst du nicht, er würde meinen Freunden nichts tun. Zumindest nicht wenn er nicht die nächsten Monate alleine schlafen will.“ „Damit würdest du euch Beide bestrafen.“ Harry zuckte mit den Schultern und klopfte auf den Platz neben sich. „Komm schon, ich habe doch gesehen, dass du Tali nicht freiwillig wieder hergegeben hast.“ Draco setzte sich sofort neben ihn und kitzelte das Mädchen, welches leise lachte. „Sie ist wirklich süß. Harry, ich beneide dich um so eine süße Tochter“, seufzte Draco. „Naja, du könntest auch schwanger werden.“ „Nein, kann ich nicht. Ich bin ein Mensch, Adrian ist ein Vampir, da funktioniert das nicht.“ „Oh. Weiß Adrian das schon?“ „Ja, weiß er. Er hat vorgeschlagen, dass ich mit Onkel Sev rede wegen dem Dominanztrank.“ Harry sah ihn zweifelnd an und Draco erklärte, „ich weiß, dass der Trank so wie er ist, nicht bei mir wirkt weil ich schon gebunden bin. Es geht eher darum, dass Sev ihn abändert und die Bindung raus nimmt. Irgendwie.“ „Willst du das wirklich? Du erinnerst dich doch bestimmt noch wie es mir am Anfang ging.“ „Dein Partner war ein verbockter Starrkopf von Mensch, mein Partner ist ein dominantes, magisches Wesen, der weiß wie er sich zu verhalten hat um seinen devoten Partner nicht zu verstoßen“, gab Draco zurück. „Aber willst du ein devoter Partner sein? Du kennst die Regeln, oder?“, fragte Harry skeptisch. Jetzt lachte Draco leise und meinte, „natürlich kenne ich die Regeln und ich weiß auch, dass es anders nicht geht. Adrian reißt sich zwar im Moment sehr zusammen aber er ist ein dominanter Vampir und irgendwann wird er das Verhalten eines devoten Partners einfordern. Er kann nicht ewig gegen sein Innerstes kämpfen.“ „Hm, schwierig. Du weißt schon, dass das immer noch etwas Anderes ist als zwischen mir und Voldemort. Wir sind immer noch Menschen, wir kämpfen des Öfteren mal gegen das Innere Wesen in uns aber das hat Adrian nicht. Er handelt immer wie ein Dominanter.“ „Harry, das ist mir alles bewusst aber ich habe nicht wirklich eine Wahl. Wenn ich Kinder haben will, muss ich irgendwie ein devotes, magisches Wesen werden und hey, so schlecht geht es dir ja nicht“, sagte Draco. Jetzt lachte Harry leise, „aber es war ein langer Weg.“ „Aber unsere Ausgangssituation ist besser als Eure. Harry, ich weiß es doch selbst noch nicht und es ist doch noch gar nicht gesagt, dass Sev den Trank überhaupt so abändern kann. In den nächsten Wochen oder Monaten wird da sowieso nichts passieren.“ „Wieso nicht?“ „Weil ich einfach noch die Zeit mit meinem Partner genießen will“, gab Draco mit einem breiten Grinsen zurück. Harry erwiderte das Grinsen als ein leises Quengeln die Aufmerksamkeit auf Talisha lenkte. „Hunger?“, fragte Draco. „Nein, sie hat erst gegessen. Ich vermute eher die Windel“, kam von Harry, der seine Tochter bereits vorsichtig hoch nahm und den Raum durchquerte. „Kann ich mitkommen?“ „Nein, leider nicht. Die Wickelkommode ist im Schlafzimmer und das wird mein Mann niemals für jemand Anderen freigeben. Ich komme gleich wieder.“ Draco nickte und lehnte sich zurück, Harry verschwand daraufhin im Nebenzimmer. „Ich will endlich mal wieder raus!“ „Nein.“ „Doch, ich brauche wieder frische Luft, blauen Himmel über mir und Gras unter meinen nackten Füßen und Talisha würde es auch gut tun wenn sie mal was anderes sieht als nur diese Wände“, fuhr Harry auf, „mein Dad hat gesagt, dass ich wieder raus darf, nur ihr sagt Nein.“ Voldemort stand etwas hilflos vor ihm, er wollte seinen Mann nicht aus dem Haus lassen, er hatte schlicht und einfach Angst um ihn. „Mein Lord, bitte. Ich will wieder raus. Tali ist mittlerweile vier Monate alt und hat unsere Gemächer noch nie verlassen. Sie soll Gras kennenlernen, Bäume, Blumen, den Wind, die Sonne, sie kann doch nicht ihr ganzes Leben hier drinnen verbringen und ich auch nicht. Es leben genug Werwölfe auf dem Gelände, kein Fremder kommt auch nur in meine Nähe und selbst die meisten Todesser haben damit Probleme“, sagte Harry jetzt etwas versöhnlicher. Er wusste, warum sein Mann ihn hier im Haus hielt aber er wollte wieder raus. Voldemort knurrte leise, er wusste, dass die Werwölfe immer erst mal jeden aufhielten, der sich Harry näherte und nur die engsten Freunde durften ihm überhaupt nah kommen. Bei Talisha waren die Werwölfe noch strenger und aggressiver, nur wenige Ausgewählte durften sich ihrer Tochter nähern und noch weniger durften sie berühren oder sogar hochheben. „Bitte mein Lord.“ „Du bringst mich nochmal um den Verstand, ja in Ordnung, ihr dürft raus“, grollte Voldemort jetzt. Harry blinzelte ihn noch einen Moment fassungslos an bevor er ihm freudestrahlend um den Hals fiel, „danke, danke, danke.“ „Jaja, schon gut.“ „Darf ich gleich gehen?“ „Habe ich eine andere Wahl? Geh schon, du kleiner Quälgeist.“ „Aber Tali nehm ich mit.“ „Davon bin ich ausgegangen. Geht schon und amüsiert euch aber ich will mindestens vier Zauberer als Bewacher, zusätzlich zu den Werwölfen“, knurrte Voldemort. „Bekommt ihr, mein Lord.“ Harry gab seinem Mann noch einen Kuss bevor er ins Nebenzimmer eilte um seine Tochter zu holen. Unterwegs aktivierte er die Male einiger seiner Anhänger, es war das verabredete Zeichen, dass sie sich am See treffen würden. Er wusste, dass jetzt überall im Manor hektische Betriebsamkeit ausbrechen würde und grinste leicht. Endlich, endlich durfte er wieder raus. Genießerisch schloss Harry die Augen und ließ sich nach hinten ins Gras fallen, warme Sonnenstrahlen fielen auf sein Gesicht. Er hörte neben sich das Rascheln von Kleidung, Fell und Decken. Seine Freunde bereiteten ein riesiges Picknick vor während die verwandelten Werwölfe sich im Kreis um sie herum niederließen, ihre dominanten Partner waren in menschlicher Gestalt anwesend und behielten die Umgebung im Auge. Nicht, dass das nötig war, die Schutzzauber, die über dem Manor und dem Anwesen lagen, waren die Mächtigsten, die Voldemort und seine Anhänger zustande gebracht hatten. Adrian hatte mächtige, vampirische Blutschutzzauber dazu beigesteuert und Fenrir hatte ein weiteres, großes Rudel Werwölfe auf das Anwesen geholt. Mehr Schutz gab es auf der dunklen Seite nicht, zu mehr waren sie nicht in der Lage. Harrys Gedanken schweiften wieder ins Hier und Jetzt als er seine Tochter leise lachen hörte, sofort schlug er die Augen auf und sah sich nach ihr um. Draco hatte das Kind auf dem Schoß und kitzelte sie mit einem Grashalm, ihr helles Lachen und Glucksen zog sofort sämtliche Aufmerksamkeit auf sich. „Die Kleine ist wirklich süß“, kam grollend von Fenrir, „trotz des Vaters.“ „So schlimm ist mein Mann nicht und ich glaube, sie bekommt seine Augen“, sagte Harry während er sich wieder zurücksinken ließ. „Wirklich?“ Draco sah sich die Kleine etwas genauer an, die Augen waren wirklich schon dunkler geworden und es schien so als würden sie ins Braune gehen. „Du hast Recht. Für dein Grün sind sie schon fast zu dunkel.“ „Hm.“ „Was für ein qualifizierter Kommentar, Harry. Hättest du lieber, dass sie deine Augen hat?“, fragte Draco. „Mir ist das egal. Sie ist gesund und entwickelt sich großartig, sie hat ihren Rückstand schon fast aufgeholt. Mir geht es ebenfalls blendend und mein Mann lässt mich endlich wieder raus. Wenn ich jetzt meinen Dad noch davon überzeugen kann, dass ich endlich wieder fliegen darf, ist die Welt fast wieder in Ordnung“, sinnierte Harry mit geschlossenen Augen. „Was braucht es damit sie ganz für dich in Ordnung ist?“, fragte Ron von der anderen Seite. „Frieden.“ „Den wird es nicht geben solange Dumbledore und sein Orden noch an der Macht sind“, knurrte Fenrir, der sich zu den jungen Männern gesetzt hatte, eine Hand lag auf Remus' Kopf. „Ich weiß aber ich wünsche mir Sicherheit für meine Tochter, für meine Freunde und für meine Familie.“ Die Anwesenden seufzten leise bevor Tali wieder gluckste und ihre Aufmerksamkeit forderte. Harry beschloss die trübsinnigen Gedanken für heute beiseite zu schieben, er setzte sich mit einem Lächeln auf und nahm Draco seine Tochter ab. Heute wollte er die Zeit mit seinen Freunden und seiner Tochter genießen. „Mein Lord, soll ich gehen und irgendwann später wiederkommen oder schenkt ihr den Unterlagen jetzt endlich die gebührende Aufmerksamkeit?“, schnarrte Lucius. Voldemort, der am Fenster stand und seinen Mann und dessen Freunde im Auge behielt, drehte sich langsam rum und kam auf den Schreibtisch zu. Mit Widerwillen ließ er sich in seinem Lederstuhl nieder und griff nach den Akten, die seine rechte Hand ausgebreitet hatte. Völlig lustlos begann er die ersten Seiten zu überfliegen doch mit jedem Wort wuchs sein Interesse. Als er bei der fünften Seite angekommen war, hatte sich sein Gesichtsausdruck verändert. „Stimmen diese Zahlen?“, fragte er beiläufig. „Ja, mehrfach überprüft. Mit den Geschäften im Ausland haben wir mehr als genug finanzielle Rückhalte um sämtliche Todesserfamilien zu unterstützen und gegebenenfalls in Sicherheit zu bringen. Ich habe mir erlaubt eine Liste anzufertigen, wer kämpfen will und wer sich lieber zurückziehen würde“, gab Lucius zurück. Voldemort sah überrascht auf und streckte auffordernd die Hand auf, sofort lag eine mehrseitige Liste in seinen Fingern. Schon nach dem ersten flüchtigen Blick erkannte er, dass sich wesentlich mehr seiner Anhänger zum Kampf entschlossen hatten als er vermutet hatte. Lucius schien seinen überraschten Blick zu bemerken und sagte, „viele dieser Männer und Frauen folgen euch wegen eurem Mann in den Kampf.“ „Meine eigenen Anhänger folgen mir wegen meinem Mann? Auch nicht schlecht. Lucius, wieso steht dein Sohn nicht auf dieser Liste?“ „Weil ich Harrys Anhänger nicht auflisten muss, sie werden alle kämpfen.“ „Das sind einige.“ „Ja, mein Lord, das sind einige. Es ist ja nicht so, dass....“ Was auch immer Lucius sagen wollte, ging im Aufprall der Tür unter, die mit Wucht gegen die Wand knallte. Severus rauschte hinein, er sah gehetzt aus und war völlig außer Atem, hinter ihm tauchten die Zwillinge auf, ebenso atemlos wie er. „Was ist los?“, knurrte Voldemort, der alarmiert aufgesprungen war. „Sebastian und Sabine Summers sind weg“, knurrte Severus. „Wie weg?“ „Weg weg. Einfach weg. Ich habe sie beobachten lassen, nur für den Fall, dass der Phönixorden auf sie aufmerksam wird und heute morgen haben sie das Haus nicht verlassen. Ich habe daraufhin die Zwillinge ins Haus geschickt, nichts, absolut leer und keine Anzeichen für einen Überfall oder eine ungeplante Reise. Sie sind einfach weg, als ob sie jemand am Arm gepackt hat und mit ihnen disappariert ist“, erklärte Severus. „Du vermutest, dass der Orden seine Finger im Spiel hat?“, fragte Voldemort. „Ja.“ „Das ist schlecht.“ Lucius sah ihn fragend an bevor er verstand, die zwei Vermissten wussten um die Schwangerschaft und die Geburt von Talisha und jetzt wusste es wahrscheinlich auch der Orden. „Sie wissen von unserer Mom“, warf einer der Zwillinge leise ein. „Dann holen wir sie, genau wie die restlichen Familien. Lucius, es scheint als müssten wir unsere Pläne früher durchführen als vermutet.“ „Ihr wollt wirklich zum Angriff übergehen?“, fragte Severus, der von den Plänen wusste. „Nein, noch nicht. Aber ich will alles vorbereiten damit keiner meiner Anhänger als Druckmittel benutzt werden kann.“ „Wäre das denn möglich?“, fragte ein Zwilling. „Bei mir, nein. Bei meinem Mann, ja.“ „Damit auch bei euch, werter Schwiegersohn. Soll ich Harry von den Plänen unterrichten?“ Voldemort nickte nur und wandte sich an die Zwillinge, „holt eure Mutter und eure Schwester her wenn sie es wollen. Sie bekommen hier Schutz solange sie sich nicht einmischen.“ Die Zwillinge verbeugten sich und verließen den Raum dann, genau wie Severus. „Meint ihr, das geht alles gut?“, fragte Lucius. „Das werden wir sehen wenn es soweit ist. Lucius, mach dich an deine Aufgaben.“ Der Blonde erhob sich, verbeugte sich und verließ dann den Raum, ließ Voldemort alleine zurück. Dieser nahm nochmal die Liste zur Hand und ging sie diesmal sehr viel aufmerksamer durch. Er musste wissen wer seiner Leute kämpfen wollte und welche Kräfte er zur Verfügung hatte. Knurrende Werwölfe hielten Severus auf und erst nachdem sich gleich drei von ihnen davon überzeugt hatten, dass er echt war, durfte er passieren. Er ließ sich neben Harry auf der Decke nieder und nahm mit einem Lächeln seine Enkeltochter entgegen. Das Kind gluckste leise und freute sich ihn zu sehen, ihre Finger grapschten nach den langen Haaren des Tränkemeisters. „Ja, meine Haare, ich weiß. Heute nicht, meine Kleine“, sagte Severus, der die Babyhand aus seinen Haare löste und sie anders auf seinen Schoß setzte. „Dad, was ist los?“ „Dein Mann hat veranlasst, dass die ersten Schritte eingeleitet werden. Die Zwillinge sind auf dem Weg um ihre Mutter und ihre Schwester zu holen“, sagte Severus. „Mom und Ginny kommen her? Ist es schon soweit?“, fragte Ron. „Ja, scheint so. Sebastian und Sabine sind verschwunden und wir gehen davon aus, dass der Orden seine Finger mit im Spiel hat. Damit wissen sie von Talisha.“ Harry wurde blass, er griff nach seiner Tochter und zog sie auf seinen Schoß, er umklammerte sie förmlich. Leises Knurren erhob sich, die Werwölfe hatten mitgehört und die Worte hatten die Beschützerinstinkte der Devoten geweckt. „Also ist meine Kleine in Gefahr.“ „Hier ist keiner in Gefahr, dieses Manor kennen nur Eingeweihte und hier gibt es mehr Schutzzauber als in Gringotts, Hogwarts und dem Ministerium zusammen. Harry, deine Tochter ist hier sicher, genau wie du“, sagte Severus. „Was ist mit meinen Eltern?“, fragte Neville leise. Blaise legte einen Arm um seinen, mittlerweile sehr blassen Freund denn Harry hatte allen von den Plänen seines Mannes erzählt, sie wussten also Bescheid. „Das St. Mungo wird abgeriegelt, keiner kommt rein oder raus wenn Devon es nicht will. Deine Eltern sind sicher.“ „Dürfen wir dann dort kämpfen?“, fragte Neville. Er und Blaise sahen zu Harry, der nur nickte, sein Blick ging allerdings über Severus' Schulter. Der Tränkemeister wand leicht den Kopf und sah Voldemort auf sie zukommen, die Werwölfe machten ihm schnell Platz denn sein Gesichtsausdruck deutete nichts Gutes an. „Mein Lord?“ „Komm rein.“ Harry nickte traurig, er hatte sich so was schon gedacht und erhob sich, seine Tochter giggelte leise. „Wir müssen ein paar Dinge durchgehen“, sagte Voldemort, der die Hände ausstreckte und ihre Tochter an sich nahm. „Was denn?“ „Die Kräfte und Stärken deiner Anhänger und ihr mögliches Einsatzgebiet.“ „Oh, darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.“ „Dann wird es Zeit“, grollte Voldemort während er mit einer Hand seine Tochter ärgerte. Diese lachte laut auf und versuchte nach den langen, blassen Fingern zu grapschen. „Sollen wir irgendetwas vorbereiten?“, fragte Draco jetzt, er hatte sich erhoben und stand jetzt vor ihnen. Voldemort sah ihn kurz an, je älter er wurde umso ähnlicher wurde er seinem Vater, sowohl vom Aussehen wie auch vom Verhalten her. Er würde ein guter Berater und rechte Hand für seinen Mann sein. „Nein, ich habe bereits eine Liste und so wie ich meinen Mann kenne, hat er alle seiner Anhänger im Kopf.“ „Hab ich. Mein Lord, wir können“, sagte Harry. „Wir räumen hier auf.“ Harry nickte und ging mit seinen Mann mit, drei Werwolfpärchen schlossen sich ihnen ungefragt an. Alle Blicke folgten ihnen bevor sich langsam alle Jüngeren zu Draco wandten. „Ihr wisst was zu tun ist“, sagte dieser lediglich. Sofort kam Bewegung in die Angesprochenen, mit wenigen Handgriffen waren die Sachen eingepackt und die Anhänger Harrys waren auf dem Weg ins Manor. Lediglich Draco blieb bei Severus stehen und sah ihn etwas traurig an. „Was hast du?“, fragte Severus, der einen Arm um die Schultern seines Patenkindes legte. „Ich hatte gehofft, dass Harry noch etwas mehr Zeit hat um sich zu erholen und seine Familie zu genießen.“ „Wenn das alles vorbei ist, hat er alle Zeit der Welt.“ „Wenn es vorbei ist.“ Severus seufzte leise und sagte, „Draco, es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder wir gewinnen oder wir verlieren, mehr Möglichkeiten gibt es nicht.“ Draco sah in die Richtung, in die Harry und Voldemort verschwunden waren, sein Blick glitt über das Manor und er musste sich eingestehen, dass er sich hier mittlerweile mehr Zuhause fühlte als in Malfoy-Manor. Hier waren seine Freunde, sein Geliebter und sein Lord, der Mann, dem er sich mit Leib und Seele verschrieben hatte. „Nein, es gibt nur eine Möglichkeit“, sagte er leise und ernst. Severus sah ihn teils fragend aber auch teils wissend an doch er sagte nichts, wartete darauf, dass Draco das aussprach was er auch dachte. Dieser seufzte nochmal kurz und sagte dann, „wir können, nein, wir müssen gewinnen.“ Der Alarm heulte durchs Manor und sofort war die Eingangshalle mit knurrenden und zähnefletschenden Werwölfen gefüllt, ihre dominanten Partner standen neben ihnen, die Zauberstäbe erhoben. „Keine Panik, wir sind es nur“, sagte Fred, der abwehrend die Hände hob. Weder er noch George hatten ihre Stäbe gezogen, sie sahen sich nur aufmerksam um während ihre Mutter hinter ihnen zitterte. „Weist euch aus“, forderte eine Werwölfin. Die Zwillinge zogen ihre Shirts hoch bis man das Dunkle Mal auf ihren Körpern sehen konnte, die Werwölfin trat näher und tippte die Male mit dem Zauberstab an. Sie glühten dunkel auf, die Schlangen wanden sich wütend und zufrieden wandte sich die Frau von ihnen ab, ihr Zauberstab richtete sich auf die Frau, die hinter ihnen stand. „Unsere Mutter. Sie trägt kein Mal und hat die Erlaubnis vom Dunklen Lord hier zu sein“, sagte George schnell. „Sicher?“, fragte die Werwölfin misstrauisch. „Ja, ganz sicher. Wir können auch hier warten und einer von euch geht in den Ostflügel um die Erlaubnis einzuholen“, schlug Fred vor. Die Werwölfin nickte, einer ihrer Artgenossen löste sich aus dem Kreis und ging die Treppe zum Ostflügel hoch. Der Werwolf kam schnell wieder und er war nicht allein, Harry begleitete ihn und fiel erst den Zwillingen und dann Molly um den Hals. Erst als er sich von ihr löste, schickte er die Werwölfe wieder auf ihre Posten. „Harry, wie geht es dir? Ich habe dich seit Monaten nicht gesehen, wie geht es deinem Kind?“, fragte Molly sofort. „Uns geht es allen gut, komm, ich stell dir meine Tochter vor.“ „Tochter?“ „Ja, Talisha Severa Snape-Riddle.“ „Ein großer Name für ein kleines Kind. Ist dein Mann damit einverstanden?“ Harry grinste leicht und wollte die Zwillinge weg winken doch Fred hob eine Hand um anzudeuten, dass er etwas sagen wollte. Fragend sah ihn Harry an. „Wir haben unsere Mutter gerade abgeholt als Vater ihr eine Dosis Veritaserum geben wollte“, sagte Fred. „WAS?“ „Sie haben Sabine Veritaserum gegeben und sie hat ihnen alles erzählt, auch, dass ich daran beteiligt war. Daraufhin hat Arthur mich im Wohnzimmer eingesperrt bis der Phönixorden eintrifft, der kam gerade als Fred und George aufgetaucht sind. Sie haben mich mitgenommen, von Ginny wissen sie nichts“, erklärte Molly traurig. Das Grinsen von Harry war verschwunden und hatte einem ungewohnten Ernst Platz gemacht. Er nickte kurz und deutete auf den offiziellen Teil des Manors. „Bringt Molly in den großen Salon, ich hole meinen Mann, er sollte das erfahren.“ Damit wandte sich Harry um und ging die Treppe zum Ostflügel wieder hoch. Doch Voldemort war nicht der Einzige, der sich im Salon einfand. Lucius und Regulus fanden sich mit ihm zusammen ein, denn sie hatten sich in einer Besprechung befunden als Harry in den Ostflügel zurückgekehrt war. Sie setzten sich in die Sessel, die überall im Salon verteilt waren und sahen Molly aufmerksam an. Diese sah zu Harry und fragte, „wo ist dein Kind?“ Voldemort knurrte leise doch Harry lächelte leicht, „in unseren Gemächern. Niemand kommt da rein ohne von unzähligen Schutzzaubern zerrissen zu werden. Molly, erzähl, was ist passiert?“ Etwas unsicher sah die Frau zwischen den Männern umher bevor sie seufzte, „ich weiß es eigentlich nicht so genau. Arthur kam heim und hat mich ins Wohnzimmer gebeten. Er war irgendwie komisch aber ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht. Er hat dann plötzlich den Zauberstab gezogen, mir meinen abgenommen und die Türen verriegelt. Dann hat er angefangen zu erzählen, sie hätten etwas sehr Interessantes erfahren. Er sprach plötzlich von Harry und seiner Schwangerschaft, von der Geburt und von dem Kind und er fragte mich, ob ich nicht etwas dazu zu sagen hätte. Naja, ich habe es verneint, ich wüsste von nichts doch er sprach einfach weiter und irgendwann hat er dann mit der Wahrheit raus gerückt. Sie haben Sabine Veritaserum gegeben und sie hat ihnen alles erzählt.“ Die Männer hatten ihr schweigend zugehört und sie nicht ein Mal unterbrochen, fassungslos sahen sie sich jetzt an. „Einem Muggel Veritaserum zu geben, ist unverantwortlich“, knurrte Regulus als Erster. Lucius nickte nur während Harry seinen Mann beobachtete, dessen Gesichtsausdruck wurde immer entschlossener. „Mein Lord?“, fragte er schließlich leise. „Der Plan wird nicht geändert, Lucius, es muss alles etwas schneller gehen. Ich will, dass wir in zwei Wochen bereit sind“, knurrte Voldemort bevor er sich erhob. „Zwei Wochen sind extrem wenig Zeit für alles“, warf Lucius leise und vorsichtig ein. Ein todbringender Blick traf ihn und er sagte schnell, „aber bei der richtigen Motivation ist das natürlich machbar.“ „Brauchst du noch mehr Motivation?“ „Nein, mein Lord.“ „Gut, Harry komm mit, wir müssen noch was erledigen.“ Harry sah seinen Mann verwirrt an, erhob sich aber dann. „Regulus, bringst du Molly bitte in eines der Gästezimmer? Sag den Wachen Bescheid, dass sie sich hier im Manor aufhalten darf“, bat Harry, der jüngste Blacksproß nickte nur, und dann folgte er seinem Mann aus dem Salon. „Was haben wir vor?“, fragte Harry neugierig und sah sich etwas verwundert um. Sie waren nicht auf dem Weg in den Ostflügel sondern direkt in die Kerker. „Es gibt einige Schutzzauber, die wir auf unser Würmchen legen können und das werden wir auch tun.“ „Was wollen wir dann bei meinem Vater?“ „Er ist das Oberhaupt der Snapes, er kann den Familienschutz auf sie legen“, erklärte Voldemort, der einen Arm um Harrys Schultern legte. Harry schlang seinerseits einen Arm um seine Taille und schmiegte sich während des Laufens an ihn. „Was bewirken diese Zauber?“ „Schutzzauber eben, Schutz gegen verschiedene Flüche und der Familienschutz der Snapes verhindert, dass jemand das Kind auch nur anfassen kann ohne dass wir es erlauben. Sie wird einen Portschlüssel bekommen.“ „Den kann sie nur nicht benutzen, sie ist zu klein.“ „Der ist auch nicht für sie gedacht sondern für denjenigen, der bei ihr ist. Unser Würmchen wird ab jetzt nicht mehr alleine gelassen“, knurrte Voldemort. Harry schnurrte nur leise und drückte sich an ihn. Voldemort hielt sich nicht lange mit Anklopfen auf sondern stieß die Tür zu Severus' Privatgemächern einfach auf und trat mit seinem Mann ein. Weder Severus noch Charlie schreckten hoch, sie waren solche Auftritte längst gewohnt und so sah Charlie auf während Severus nicht mal von seinem Labortisch aufsah. „Mein Lord, was können wir für euch tun?“, fragte er ohne aufzusehen oder auch nur in der Arbeit inne zuhalten. „Ich will den Familienschutz der Snapes für Talisha“, knurrte Voldemort. Die Hand von Severus, die gerade das Messer hob, hielt inne bevor sich Severus langsam zu ihnen umdrehte. „Ihr wollt den Familienschutz der Snapes für Talisha?“, fragte er nochmal nach. „Ja.“ „Sicher?“ „Giftmischer, wo liegt dein Problem?“ „Wenn ich den Familienschutz über Talisha lege, können nur noch Harry und ich das Kind ohne Genehmigung anfassen“, erklärte Severus ernst. „Aber es ist meine Tochter.“ „Das ist dem Schutz allerdings egal. Ihr gehört nicht zu meiner Familie.“ Voldemort starrte ihn etwas fassungslos an bevor Harry fragte, „kann man das nicht ändern?“ „Wie meinen?“ „Kannst du meinen Mann nicht auch in deine Familie aufnehmen?“, fragte Harry. Sowohl Severus wie auch Voldemort starrten ihn an bis Charlie laut anfing zu lachen. „Was ist jetzt so witzig, Wiesel?“, schnarrte Severus. „Du könntest unseren Lord adoptieren dann kann er Dad zu dir sagen“, sagte Charlie, der sich mittlerweile den Bauch vor Lachen hielt. Jetzt musste auch Harry schmunzeln während die zwei Älteren sie einfach nur fassungslos ansahen. „Aber bin ich dann nicht mit meinem Bruder verheiratet?“, fragte er grinsend. „Ich werde unseren Lord nicht adoptieren“, knurrte Severus. „Aber er muss Teil unserer Familie werden damit der Schutz wirkt.“ „Ich werde ihn nicht adoptieren.“ „Ich will auch nicht adoptiert werden“, kam jetzt von Voldemort. „Was machen wir dann?“, fragte Harry. Alle sahen ihn fragend an, Charlie musste zwar immer noch grinsen, dachte aber jetzt auch über diese Problematik nach. „Andersrum?“, fragte er schließlich, „also dass unser Lord Severus adoptiert.“ „Nein“, kam von zwei Leuten im Raum gleichzeitig. „Ihr seit auch mit nichts zufrieden. Dann denkt halt selber nach“, brummte der Rotschopf. „Mein Mann ist doch mit mir verheiratet, wieso gehört er dann nicht zu meiner Familie?“, fragte Harry jetzt. „Weil du in seine Familie eingeheiratet hast. Ich habe dich in seine Hände übergeben“, erklärte Severus. „Aber ich gehöre immer noch zu den Snapes, oder?“ „Ja.“ „Kann man da nicht was machen?“ „Hm, ich müsste eigentlich die Eltern unseres Lords fragen aber da die tot sind, geht das nicht mehr. Wir müssen eine andere Lösung finden.“ „Blutsbruder“, knurrte Voldemort plötzlich. Severus sah ihn mit riesigen Augen an, genau wie Charlie, nur Harry sah ihn etwas verwirrt an bevor er fragte, „würde mir das jemand erklären?“ Sein Vater warf Voldemort einen auffordernden Blick zu und dieser erklärte schließlich, „es gibt die Möglichkeit, dass wir durch ein Ritual zu Blutsbrüdern werden. Keine wirkliche Verwandtschaft aber genug um den Familienschutz auf mich zu erweitern.“ „Also dann auch Snape-Riddle?“ „Nein, wenn dann Riddle-Snape. Severus?“ „Das wäre möglich.“ „Moment, bin ich dann nicht mit meinem Onkel verheiratet? So weit ich weiß, ist das in unserer Welt verboten“, sagte Harry. „Inzest ist auch verboten, deswegen haben sich uns die Zwillinge angeschlossen und nein, ich wäre nicht dein Onkel. Eine Blutsbrüderschaft wird nicht offiziell anerkannt“, sagte Voldemort. „Puh, ich dachte schon. Dann ist das doch die perfekte Möglichkeit.“ „Bis auf zwei Kleinigkeiten“, schnarrte Severus jetzt. „Welche, Giftmischer?“ „Erstens, sieze ich einen Bruder nicht und zweitens nehme ich keine Befehle von ihm entgegen. Entweder ganz Mitglied meiner Familie oder gar nicht.“ „Bitte? Ich habe mich gerade verhört, oder? Du duzt mich garantiert nicht. Nicht mal mein Mann duzt mich“, knurrte Voldemort. Severus zuckte mit den Schultern und meinte, „dann keine Blutsbrüderschaft und ihr könnt Talisha nur noch anfassen wenn Harry oder ich es erlauben. Eure Entscheidung.“ „Und das würdest du wirklich tun“, stellte Voldemort fest. „Natürlich.“ „Warum habe ich dich eigentlich in meine Reihen aufgenommen? Du bist eigensinnig, widerspenstig und starrköpfig, du treibst mich regelmäßig in den Wahnsinn und tanzt mir mittlerweile ständig auf der Nase rum.“ „Ich bin der beste Tränkemeister meiner Zeit, ein hervorragender Duellant und in schwarzen Ritualen macht mir so schnell keiner was vor. Ohne mich wärt ihr nicht wieder auferstanden, hättet Harry und vor allem Talisha nicht“, unterbrach ihn Severus kalt, „den Blutschutz der Snapes könnt ihr ohne mich auch vergessen. Aber ihr könntet Lucius oder Sirius fragen, beides Oberhäupter alter Reinblüterfamilien.“ „Du weißt genau, dass das nicht geht“, fauchte Voldemort. „Wieso nicht?“, fragte Harry. „Weil der Familienschutz nur auf Familienmitglieder gewirkt werden kann und da Talisha seine Enkelin ist, kann nur Severus einen wirksamen Familienschutz über sie legen“, erklärte Voldemort knurrend. Der Tränkemeister verschränkte die Arme vor der Brust und hob eine Augenbraue, er wartete auf eine Entscheidung. „Also doch Blutsbrüder.“ Voldemort knurrte leise, er ging zum Labortisch von Severus und holte sich eines der Messer. Mit einer schnellen Bewegung zog er es über seine rechte Handfläche und hielt die blutende Hand Severus hin, „Voldemort, Bruder.“ Jetzt ruckte noch eine schwarze Augenbraue hoch doch er griff nach dem Messer und wiederholte die Bewegung bevor er mit blutender Hand einschlug, „Severus, Bruder.“ Die Hände leuchteten hell auf, ein Kribbeln ging von den Wunden aus, welches schnell durch ihre Körper wanderte bevor es schließlich verschwand. Als sie ihre Hände wieder trennten, waren die Wunden verschwunden, Severus sprach einen kurzen Reinigungszauber über ihre Hände. „Also bin ich jetzt mit meinem Onkel verheiratet, na toll. Dad, das ist kein gutes moralisches Beispiel“, sagte Harry mit einem Schmunzeln. Voldemort knurrte leise, packte ihn und zog ihn an sich. „Ich bin nicht dein Onkel, Kleiner. Ich bin dein Ehemann und der Vater deiner Tochter“, knurrte er. „Sicher?“ „Harry, provoziere mich nicht, dafür haben wir jetzt keine Zeit. Severus, wann willst du den Familienschutz sprechen?“ „Ich brauche einen Trank und die Herstellung dauert zwei Tage also dann“, erklärte Severus während er Charlie zu sich winkte. Er nannte ihm einige Zutaten, die der Rotschopf holen sollte und dieser verschwand auch schnell. „Geht das nicht irgendwie schneller?“ „Nicht wenn ich es richtig machen soll, Bruder. Ihr solltet das Würmchen einfach die nächsten zwei Tage nicht aus den Augen lassen und niemanden in ihre Nähe, dem ihr nicht vertraut und jetzt raus aus meinen Räumen, ich will mit der Arbeit anfangen“, schnarrte Severus. Voldemort knurrte ihn leise an, zog seinen Mann aber dann mit sich aus dem Raum. Er hatte wieder gegen seinen Tränkemeister verloren doch irgendwie fühlte es sich bei weitem nicht so schrecklich an wie er vermutet hatte. Seine eigene Familie wurde langsam aber sicher immer größer. Als es leise klopfte, sah Molly auf und bat dann den Ankömmling herein. Wirklich überrascht war sie allerdings als Harry eintrat und das nicht alleine. „Bei Merlin, ist sie das?“, fragte sie während sie aufstand und auf ihn zukam. „Ja, das ist mein kleines Würmchen, Talisha. Ich wollte sie dir endlich mal vorstellen“, sagte Harry während hinter ihm zwei verwandelte Werwölfe auftauchten. Molly schreckte vor ihnen zurück doch Harry meinte, „keine Angst, die tun niemanden was. Meine ewigen Schatten.“ „Gehst du nirgendwo alleine hin?“ Harry grinste leicht und schüttelte den Kopf, „nein. Außerhalb des Ostflügels sind immer die Werwölfe bei mir und im Ostflügel ist mein Mann mir auf den Fersen. Ich geh wirklich nirgendwo alleine hin, zudem ich ja auch mein kleines Würmchen habe.“ „Ich würde mich sehr eingeengt fühlen.“ „Nicht wirklich. Die Werwölfe gehen als Hunde durch und mein Mann ist gar nicht so schlimm wie alle immer denken.“ „Aber auch nur bei dir“, murmelte Molly bevor sie neugierig nach dem Baby sah. Sofort begannen die Werwölfe zu knurren. „Aus. Ich entscheide wer mein Kind anfassen darf“, grollte Harry. Molly sah wie die Werwölfe die Köpfe schüttelten doch Harry knurrte leise, „ich weiß, was mein Mann gesagt hat, ich werde das schon mit ihm klären. Molly, magst du sie mal halten?“ „Natürlich. Ist die süß.“ Harry grinste und übergab seine Tochter in die Arme von Molly, die sie sehr behutsam nahm. „Sie ist wirklich niedlich. Wie alt ist sie jetzt genau?“ „In einer Woche sind es fünf Monate.“ Molly runzelte etwas die Stirn und sah sich das Kind nochmal genauer an. „Ist sie dafür nicht etwas klein? Meine waren da schon etwas größer.“ „Ginny auch?“ „Ja, Ginny auch.“ „Ja, sie ist etwas klein aber das ist normal. Sie ist gesund und das ist die Hauptsache.“ „Stimmt. Und sie ist wirklich niedlich. Ihre Augen sehen aus als würden sie braun werden, oder?“, fragte Molly, die Talisha in einer Armbeuge hatte und mit der anderen Hand leicht kitzelte. „Ja, sie hat die Augen von ihrem Vater.“ Jetzt sah Molly überrascht auf und Harry erklärte, „mein Mann hatte früher dunkelbraune Augen und die bekommt sie anscheinend.“ „Ah, deswegen also.“ „Molly, wollen wir ein bisschen raus? Es ist herrliches Wetter und ich war lange genug im Haus eingesperrt“, sagte Harry jetzt. „Darfst du raus? Nachdem der Phönixorden von Talisha weiß?“ „Natürlich darf ich raus. Ich hab doch meine Werwölfe. Kommst du jetzt mit?“ Molly nickte lächelnd und zusammen verließen sie den Raum, die Werwölfe folgten ihnen. Sie saßen schon seit Stunden im Garten von Riddle-Manor, unterhielten sich und spielten mit Talisha, die sich köstlich amüsierte und Mollys Herz im Sturm erobert hatte. Die zwei Werwölfe lagen in der Sonne und dösten vor sich hin doch ihre Sinne waren auf die Umgebung gerichtet, ihnen entging nichts. Auch nicht der Alarm, der lauter und eindringlicher als sonst über das Gelände hallte. „Was ist das?“, fragte Molly alarmiert, „der Alarm war bei mir nicht so stark.“ „Du hattest Begleitung von einem Malträger. Wer auch immer das Manor betreten hat, hat das nicht“, sagte Harry während er sich schon erhob. Er sah unsicher zwischen dem Manor und seiner Tochter umher, der innere Kampf war ihm anzusehen. „Ich kann auf sie aufpassen, die Werwölfe sind ja hier“, sagte Molly mitfühlend. Harry zögerte noch einen Moment, nickte aber dann und wandte sich an die Werwölfe, „ihr passt auf meine Tochter auf und lasst außer mir und meinem Mann niemanden an sie rann. Verstanden?“ Beide nickten, Harry warf noch einen letzten Blick auf seine Tochter und Molly, die ihm zuversichtlich zunickte bevor er sich umdrehte und zum Manor eilte. Wer auch immer den Schutzzauber durchbrochen hatte, wie auch immer derjenige es geschafft hatte, er würde sich vielen erhobenen Zauberstäben und gefletschten Zähnen gegenüber sehen. Und wahrscheinlich seinem Ehemann. Wie Recht Harry doch mit seiner Annahme hatte denn als er in die Eingangshalle trat, war sie mit Todessern und Werwölfen gefüllt. Seine eigenen Anhänger waren auch anwesend, allerdings standen sie gegen die Werwölfe und Todesser. „Was ist denn hier los?“, fragte Harry überrascht. Voldemort fuhr zu ihm rum, die Augen kristallrot bevor er in die Mitte der Halle deutete. „Erklär mir das!“, fauchte er. „Gerne, wenn ihr mir auch sagt, was genau“, gab Harry mit einem Lächeln zurück. Er trat näher an seinen Mann heran, ignorierte dessen Zauberstab und ging dann an ihm vorbei. „Das da“, fauchte Voldemort, der eine Hand zwischen seine Schulterblätter legte und ihn vorwärts schob. Harry runzelte etwas verwundert die Stirn bevor er in die Mitte der Eingangshalle trat und ihm sämtliche Gesichtszüge entgleisten. Vor ihm standen, zitternd und aneinander gedrückt,Ginny und ... Molly. „Was geht denn hier ab? Wer seit ihr?“, knurrte Harry nachdem er den ersten Schock überwunden hatte. „Harry, erkennst du uns denn nicht? Wir sind es, Ginny und Molly“, sagte die junge Frau überrascht. „Wer seit ihr? Wie kommt ihr hierher?“ „Mit den Langziehohren von Fred und George. Wir sollten sie nutzen wenn wir in Gefahr sind um hierher zu kommen“, erklärte Ginny. Sämtliche Blicke wandten sich zu den Zwillingen, die genauso verwirrt aussahen wie der Rest bevor Fred nickte, „wir haben unserer Mutter zwei Langziehohren gegeben, Portschlüssel.“ „Aber wenn das Molly ist, wer ist dann die andere Molly?“, fragte Harry. „Arthur.“ „Was?“ „Arthur hat einen Vielsafttrank gebraut als er von deiner Schwangerschaft erfahren hat und hat einen perfiden Plan ausgebrütet“, erklärte Molly. Harry sah sie unsicher an während Voldemort fragte, „wo ist der Kerl?“ Niemand antwortete, alle Blicke gingen zu Harry, der langsam immer blasser wurde. „Harry, was ist los?“, fragte Voldemort alarmiert. „Arthur ist im Garten...“ „Und?“ Unsicher und zitternd drehte sich Harry zu seinem Mann um bevor er fast lautlos sagte, „mit Talisha.“ Schon von weitem sahen sie, dass etwas nicht stimmte. Zwei dunkle Schatten lagen regungslos im Gras und bewegten sich auch nicht als sie näher kamen. „Remus!“ brüllte Fenrir plötzlich. Er stürmte an Voldemort vorbei und ging neben dem bewusstlosen Werwolf in die Hocke, vorsichtig fuhr er mit der Hand durch das dichte Fell. „Wo ist mein Kind?“, knurrte Voldemort aufgebracht. „Jemand aktiviert gerade die Schutzschilde des Manors“, keuchte Harry mit Tränen in den Augen. „Nein. Findet ihn und bringt mir mein Kind wieder“, brüllte Voldemort. Die Anwesenden schwärmten sofort aus während Harry einfach nur zusammenbrach, sein Mann sah ihn kurz an bevor er sich seinen Leuten anschloss. „Fenrir, kümmre dich um Harry“, brüllte er während er schon weg rauschte. Voldemort sah den unbekannten Schatten am Rande des Manors und eilte darauf zu, er hörte das Schreien seiner Tochter. „WEASLEY!“, brüllte er. Molly drehte sich zu ihm rum, sie grinste und hielt das Kind in die Höhe. „Zu spät! Du kommst zu spät, ich habe dein Kind“, rief Molly bevor sie die Schutzschilde endgültig durchbrach und mit einem breiten Grinsen verschwand. Fassungslos stoppte Voldemort mitten im Schritt, starrte auf die Stelle wo Arthur gerade noch gestanden hatte bevor er in die Knie ging. Hoffnungslosigkeit machte sich in seinen Augen breit, seine Hand umklammerte den nutzlosen Zauberstab, die Knöchel traten weiß hervor doch von alledem bemerkte er nichts. Er konnte es nicht glauben, wollte nicht wahr haben, was hier gerade geschehen war. Nur langsam sickerte es durch, sein Kind, seine geliebte Tochter war weg, entführt von der Weißen Seite, die sonst was mit ihr machen würden. Trauer und Verzweiflung brannten in ihm, langsam fiel sein Kopf in den Nacken und seine Gefühle suchten sich einen Weg nach draußen, „NEIN!!!“ Der Schrei war über das gesamte Gelände zu hören, Harry zuckte zusammen als er die Verzweiflung seines Mannes hörte und brach endgültig in Tränen aus. Alle stellte die Suche ein und kehrten niedergeschlagen zu den Werwölfen zurück, die noch immer ohne Bewusstsein waren. Langsam fanden sie sich dort ein, Severus ging neben seinem Sohn in die Hocke und zog ihn in seine Arme. Doch er konnte weder seine Tränen trocknen, noch seine Verzweiflung lindern. Er sah allerdings auf als Voldemort auftauchte und sich zu den Werwölfen umdrehte. „Weck deinen Gefährten auf“, forderte er mit völlig tonloser Stimme. Fenrir nickte und sprach einige Zauber, langsam flatterten die Augenlider seines Gefährten bevor er sie geschockt aufriss und sich panisch umsah. Als er erst Harry und dann Voldemort erblickte, schlich sich Verzweiflung in die bernsteinfarbenen Augen bevor er den Kopf hängen ließ und sich zurückverwandelte. „Was ist passiert?“, fragte Voldemort erneut. „Wir wurden überrascht. Molly hat plötzlich einen Zauberstab gezogen und Sira angegriffen, wir waren nicht schnell genug, wir haben versagt“, sagte Remus todtraurig. Voldemort sah ihn einfach nur an, der Werwolf hob unsicher den Blick doch er konnte keine Gefühle in dem schlangenartigen Gesicht erkennen. Dieser wandte sich zu Severus um und fragte, „kannst du Harry soweit ruhig stellen, dass er aufnahmefähig ist?“ „Ich bin aufnahmefähig“, flüsterte Harry, noch immer in der Umarmung seines Vaters. Er sah seinen Mann an, Tränen flossen über sein Gesicht doch da war noch etwas Anderes. „Was hast du vor?“, fragte Severus. Alle hielten geschockt den Atem an, hatte der Tränkemeister ihren Lord gerade wirklich geduzt? Viele blinzelten verständnislos und warteten auf eine Reaktion des Dunklen Lord. „Was wohl? Mein Kind zurückholen und diesen Krieg endlich beenden.“ „Sie werden sie töten wenn wir angreifen“, sagte Harry leise. „Dann werde ich sie alle vernichten. Harry, wir haben keine andere Wahl oder willst du warten bis sie sich entschieden haben was sie mit Tali machen?“, knurrte Voldemort. „Nein.“ „Gut. Lucius, wie weit sind wir?“ Der Blonde starrte ihn fassungslos an, sein Blick glitt immer wieder zu den Werwölfen und Harry, überall konnte er das gleiche Unverständnis erkennen wie er selbst empfand. Voldemort atmete tief durch und fragte, „was ist los?“ „Warum bestraft ihr mich nicht?“, fragte jetzt Remus. „Weil es nichts bringt. Wir wurden alle getäuscht und jeder von uns trägt einen Teil der Schuld. Außerdem brauche ich die Werwölfe für meine Pläne und kann es mir nicht leisten, es mir mit Fenrir zu verscherzen. Zudem gehörst du zu Harrys Familie und wir haben bereits ein Mitglied vorübergehend verloren. Fenrir, wir lange brauchst du um alle Werwölfe unter deinem Kommando zusammen zurufen?“, fragte Voldemort. Sein Tonfall klang kalt und schneidend doch alle hörten die unterschwellige Sorge heraus. „Eine Woche wenn ich ihnen Feuer unterm Arsch mache“, knurrte Fenrir, der sich jetzt erhob und seinen Gefährten mit hochzog. „Adrian, die gleiche Frage an dich.“ „Ebenfalls eine Woche“, gab der Vampir zurück, der einen Arm um die Schultern seines Gefährten geschlungen hatte. „Lucius?“ „Das Gleiche.“ „Gut, ihr habt eine Woche. Severus, reicht die Zeit um für jeden Werwolf einen Verwandlungstrank zu brauen?“ „Wie viele?“ „Ungefähr hundert.“ Severus legte leicht den Kopf schief und meinte, „ich bräuchte, für einen korrekten Trank, Blutproben von jedem Werwolf aber das ist wohl nur bei den anwesenden Werwölfen der Fall. Ich habe allerdings einen Alternativtrank.“ „Sprich.“ „Ein Trank, für jeden Werwolf, er kann aber nur ein Mal angewendet werden. Die Verwandlung erfolgt sofort und hält ungefähr zwölf Stunden. Wie die Kontrollierbarkeit aussieht, weiß ich nicht, das müssen wir testen. Also würde ich vorschlagen, dass du einen Kampfplatz wählst wo es egal ist ob jemand gebissen wird oder nicht“, sagte Severus. „Brauchst du Hilfe?“ „Ja, alleine schaffe ich das nicht.“ „Ich helfe dir“, flüsterte Harry leise. „Ich auch“, kam von Draco und auch Blaise, Theo, Ron und Hermine traten vor. „Das reicht. Wir fangen sofort an. Wenn was ist, ich bin in meinem Labor. Kommt.“ Er zog seinen Sohn hoch doch als er ihn wegziehen wollte, sträubte sich Harry. „Es tut mir leid, mein Lord, ich...“ „Harry, was du gerade sagen willst, ist Schwachsinn. Dich trifft keine Schuld, genauso wenig wie den Rest der hier Anwesenden“, sagte Voldemort und jetzt starrten ihn alle wirklich fassungslos an. Etwas überrascht sah sich der Dunkle Lord um und schnarrte, „was habt ihr denn gedacht? Dass ich meinem geliebten Mann Vorwürfe mache obwohl wir gerade das Wichtigste in unserem Leben verloren haben? Leute, ich dachte eigentlich, dass ihr mich mittlerweile anders einschätzt. Egal, alle an die Arbeit, ich will in spätestens einer Woche unser Würmchen wieder haben.“ „Mein Lord,...“ Wieder seufzte Voldemort leise bevor er seinen Mann in seine Arme zog und ihm einen Kuss auf die Stirn gab. „Mein geliebter Schatz, dich trifft wirklich keine Schuld und Remus auch nicht. Wir werden unsere Tochter gesund wieder bekommen“, zischte Voldemort leise. „Und wenn nicht?“ „Diese Option gibt es nicht, mein Schatz. Wir werden Tali wieder bekommen, gesund und munter. Schließlich soll sie irgendwann mal mit ihren Geschwistern spielen, oder?“ Harry blinzelte ihn verwirrt an, lächelte aber dann liebevoll und gab ihm einen sanften Kuss. Danach löste er sich von im und ging auf seinen Vater zu, der ihm einen Arm um die Schultern legte und mit ihm und seinen Freunden Richtung Manor ging. „Mein Lord, ich erwarte immer noch meine Strafe für meine Unaufmerksamkeit. Harry wird davon nichts erfahren“, sagte Remus leise. Voldemort drehte sich zu ihm um, der Werwolf kniete vor ihm und sah ihn aufmerksam an, Verzweiflung in den bernsteinfarbenen Augen. Fenrir, der direkt neben ihm stand, sagte, „es wird keine Auswirkungen auf die Werwölfe haben, wir werden immer an eurer Seite stehen.“ Mit einem Wink schickte Voldemort alle Anderen weg bevor er dem Werwolf zu verstehen gab, sich zu erheben. „Was ich eben gesagt habe, war ernst gemeint, du hast keine Strafe zu fürchten. Jeder von uns trägt einen Teil der Schuld und jeder wird die Gelegenheit bekommen, sie zu begleichen. In fünf Tagen ist Vollmond, das heißt, dass ihr zum Zeitpunkt des Angriffs noch einen Teil eurer wahren Kraft haben werdet. Fenrir, ruf deine Leute zusammen und Remus, du warst ganz gut in Zaubertränke, oder?“ Der devote Werwolf nickte nur, verbeugte sich zum ersten Mal vor Voldemort bevor er Richtung Manor ging. „Meint ihr das wirklich ernst?“, fragte Fenrir. „Ja.“ „Ihr habt euch sehr verändert, mein Lord.“ „Ich weiß.“ Fenrir sah ihn ernst an und sagte, „ich habe mich euch aus Angst und Hass angeschlossen.“ „Aus welchen Gründen folgst du mir jetzt in diesen Kampf?“, fragte Voldemort. „Aus Bewunderung und Treue, mein Lord.“ Kapitel 13: Kapitel 10 ---------------------- Zwei Tage traute sich Harry nicht zu seinem Ehemann, er vergrub sich in den Tränken, die sein Vater braute und gönnte sich keine Pause. Erst als er einen fast fertigen Trank beinah ruinierte, handelte sein Vater und schickte ihn kurzerhand ins Bett. „Dad, kann ich bei dir schlafen?“, fragte Harry leise. „Nein, das ist mein Platz“, kam von Charlie hinter dem Labortisch vor. Harry sah ihn verzweifelt an und ließ den Kopf hängen. „Harry, warum willst du nicht zu deinem Mann? Meinst du nicht, du verletzt ihn damit sehr?“, fragte Severus plötzlich. „Wie meinst du das?“ „Eure Tochter ist verschwunden, ihn trifft das genauso hart wie dich und jetzt gehst du ihm auch noch aus dem Weg.“ „Aber er gibt mir bestimmt die Schuld daran.“ „Tut er nicht, das tut keiner. Harry, geh zu deinem Mann. Ihr braucht Beide Trost und ihn kannst nur du trösten also geh zu ihm“, sagte Severus. Sein Sohn sah ihn noch einen Moment zweifelnd an, nickte aber dann und verließ die Kerker. „Ob er wirklich zu ihm geht?“ „Ich hoffe es. Wiesel, wie weit bist du?“ „Die Tränke köcheln und brauchen mindestens sechs Stunden, wir könnten also auch ins Bett gehen“, kam von Charlie. Er sah zu seinem Partner, er sah genauso müde aus wie er selbst sich fühlte und schließlich nickte Severus. „Dann ab ins Bett.“ Charlie gähnte herzhaft, überprüfte nochmal die blauen Flammen unter den Kesseln und folgte Severus dann ins Schlafzimmer. Mit einem kurzen Zauber waren sie umgezogen und krabbelten ins Bett, Charlie schmiegte sich an ihn. „Unser Lord hat sich sehr verändert“, murmelte er. „Ja, hat er. Zu seinem Besten“, murmelte Severus, der die Arme eng um ihn zusammen zog, „schlaf.“ „Gute Nacht, meine Fledermaus.“ „Nacht, Wiesel.“ Unsicher betrat Harry den Ostflügel, er spürte sofort, dass sein Mann den Zauber verändert hatte. Keiner ohne Mal könnte den Flügel mehr betreten ohne sofort umgebracht zu werden, er spürte die dunkle Signatur eines Avada, der in den Schutzzauber eingeflochten war. „Mein Lord?“, fragte Harry leise. „Hier“, kam aus dem Büro. Es klang neutral, Harry zuckte dennoch zusammen und schlich zu dem Raum. Voldemort sah auf als sein Mann eintrat, er hob wortlos einen Arm und bot ihm, wie zu Beginn ihrer Beziehung eine Umarmung an. Harry reagierte wie damals, er huschte durch den Raum und kuschelte sich auf seinen Schoß. Der Arm legte sich eng um seine Taille, zog ihn an den Dunkle Lord und schnell gesellte sich der zweite Arm dazu. Am Anfang war Harry noch etwas unsicher doch dann schmiegte er sich mit einem Seufzen an seinen Mann, die Tränen über ihren Verlust ließen nicht lange auf sich warten. Tiefe Schluchzer erschütterten seinen Körper, die Arme seines Mannes zogen ihn eng an dessen Körper bevor sich eine Hand von seiner Taille löste und beruhigend über seinen Rücken fuhr. Voldemort sagte kein einziges Wort und genau das bedrückte Harry bald noch mehr. Zitternd und schluchzend wollte er sich erheben doch der Arm um seine Taille hielt ihn davon ab. „Warum willst du mich schon wieder verlassen?“, fragte Voldemort leise. „Ich will euch nicht stören.“ „Das ist Blödsinn und das weißt du. Du gibst dir immer noch die Schuld, oder?“ „Ihr nicht?“, fragte Harry schluchzend. Er hörte Voldemort resignierend seufzen, eine Hand legte sich unter sein Kinn und zwang ihn sanft aufzusehen. „Ich gebe dir nicht die Schuld, Harry, vergiss diesen Schwachsinn endlich.“ „Aber ich hätte sie nicht mit Arthur allein lassen dürfen.“ „Sie waren nicht allein und wir wurden alle getäuscht. Harry, keiner von uns hat Schuld am Talis Verschwinden also hör endlich auf damit. Außerdem kriegen wir unsere Tochter zurück“, knurrte Voldemort. „Und wenn nicht?“ Dicke Tränen rollten über Harrys Gesicht, er wollte sich abwenden doch die Hand an seinem Kinn hinderte ihn daran. „Diese Option gibt es nicht. Harry, wir kriegen unser Würmchen wieder, gesund und unversehrt. Glaubst du wirklich, ich würde zulassen, dass ihr etwas passiert? Ich mag manchmal ein gefühlloser Bastard sein aber ich liebe unsere Tochter und würde für sie und dich alles tun. Mein Schatz, hör endlich auf dir die Schuld zu geben, du trägst sie nicht“, sagte Voldemort, seine Stimme war zum Schluss hin immer sanfter geworden. Dunkelrote, warme Augen sahen Harry an, dessen Schluchzen langsam abnahm. „Meint ihr wirklich?“ „Ja, und hör endlich auf mich zu siezen. Wir sind verheiratet.“ Jetzt blinzelte ihn Harry wirklich verwirrt an, was Voldemort leise lachen ließ bevor er ihn eng an sich zog. „Jetzt guck nicht so erstaunt, ich meine es ernst. Harry, lass uns schlafen gehen.“ „Welchen Namen?“ „Voldemort, ich hasse meinen Muggelnamen.“ „Was ist an Tom so schlimm?“, fragte Harry leise. „Er kommt von meinem Vater. Ich habe ihn schon immer gehasst, das war einer der Gründe warum ich mich umbenannt habe. Komm, ab ins Bett, du hast mich lange genug allein gelassen“, brummte Voldemort. Er zog Harry noch enger an sich während er einfach aufstand, sein Mann schlang die Beine und Arme um ihn. „Es tut mir leid...“ „Dass du mich alleine gelassen hast?“ „Ja.“ „Das sollte es auch.“ „Mein Lord?“ „Voldemort. Ja, es sollte dir leid tun. Einfach deinen Ehemann alleine zu lassen, also wirklich. Das will ich nicht nochmal erleben, du schläfst ab jetzt wieder bei mir“, grollte Voldemort doch Harry hörte den liebevollen Unterton aus seiner Stimme raus. „Werde ich.“ „Gut.“ Voldemort durchquerte allerdings ihr Schlafzimmer und hielt aufs Bad zu. „Wollten wir nicht ins Bett?“ „Warst du die letzten zwei Tage mal duschen?“ „Nein, ich habe nur gearbeitet.“ „Das riecht man. So sehr ich dich auch liebe aber ich hätte dich gerne sauber im Bett und nicht nach einem Tränkelabor riechend.“ Harry kicherte leise bevor er auf seine Füße gestellt wurde, ein Zauberspruch entkleidete sie komplett. Er schmiegte sich eng an den fast weißen Körper seines Mannes, der an ihm vorbei griff und das Wasser aufdrehte. Dann schob er seinen Mann einfach unter das heiße Wasser. „Herrlich“, schnurrte Harry seufzend. „Hm, sehr sogar.“ „Muss ich euch duzen?“, fragte Harry plötzlich. „Nein, musst du nicht aber warum willst du es nicht?“ Harry zuckte mit den Schultern und sagte, „es ist so ungewohnt, ich habe euch immer gesiezt.“ „Du musst ja nicht, ich habe es dir ja nur angeboten.“ „Warum so plötzlich?“ „Da ich die letzten zwei Nächte nicht eine Minute geschlafen habe, hatte ich genug Zeit zum Nachdenken und so langsam wird es Zeit, dass wir gleichberechtigt in dieser Ehe sind und da gehört das auch dazu“, gab Voldemort zurück, er hatte den Kopf auf seine Schulter gelegt, die Augen geschlossen. „Wirklich gleichberechtigt?“, fragte Harry. „Der Platz am Kopfende gehört weiterhin mir und ich werde definitiv nicht unten liegen aber sonst, ja, gleichberechtigt.“ Jetzt kicherte Harry leise, was sich weiter steigerte bis er einen ausgewachsenen Lachkrampf hatte und sich von seinem Mann lösen musste. Dieser sah ihn einfach nur verständnislos an, was hatte er so lustiges gesagt? Es dauerte eine Zeit bis Harry sich beruhigt hatte und wieder in die Arme seines Mannes glitt. „Was war jetzt so witzig?“, fragte Voldemort grollend. „Der zweite Teil.“ „Naja, bevor du auf dumme Gedanken kommst und du es gar nicht erst versuchst.“ „Das hätte ich nie gemacht, es entspricht nicht meinem Inneren Wesen oder meinen Neigungen. Ich wollte nie der dominante Part im Bett sein und das weißt du auch“, kicherte Harry. „Ha, du hast es gesagt.“ „Mein Lord?“ Voldemort verleierte die Augen und murrte, „du hast mich eben geduzt also tu es auch weiter.“ „Ihr müsst euch verhört haben.“ „Nein, habe ich nicht.“ „Doch.“ Jetzt knurrte Voldemort leise und griff nach Schwamm und Duschgel. Harry sah ihn unsicher an doch die Augen seines Mannes blieben blutrot während er begann ihn sanft zu waschen. Tiefes Schnurren erfüllte schnell den Raum, übertönte sogar das Rauschen der Dusche. „Ich habe mich nicht verhört“, murrte Voldemort während er ihn umdrehte um an seinen Rücken zu kommen. Das Schnurren stockte kurz, setzte aber dann wieder ein. Er lehnte sich gegen die Hand seines Mannes, der ihn allerdings wieder wegschob. „So kann ich dich nicht waschen.“ „Ich kann mich selber waschen.“ „Das ist aber nicht der Sinn. Harry, lass dich doch auch mal verwöhnen“, murrte Voldemort. „Ja, mein Lord“, schnurrte Harry, der sich langsam wirklich entspannte. Eine ganze Zeit später lagen die zwei Ehemänner, frisch gewaschen, abgetrocknet und nackt in ihrem Bett. Harry schmiegte sich eng in die Umarmung seines Mannes, hatte die Arme eng um den blassen Körper geschlungen und schnurrte glücklich vor sich hin. Voldemort hatte das Kinn auf seinen Kopf gelegt und genoss diese Ruhe und diesen Frieden. Doch plötzlich verstummte das Schnurren, er fühlte Tränen an seiner Brust und seufzte leise. „Wir bekommen sie wieder“, sagte er leise. „Ich habe Angst.“ „Musst du nicht, mein Kleiner. Wir bekommen unser Würmchen wieder, gesund und wohlbehalten.“ „Ich würde es nicht überleben wenn ihr was passiert“, gestand Harry unter Tränen. „Glaubst du ich? Harry, ich liebe unser Kind.“ „Ich weiß auch wenn es am Anfang anders war.“ „Falsch, ich liebe sie seit Anfang an. Aber solange sie noch nicht geboren war, konnte ich einfach nicht anders handeln. Verzeih, mein Schatz.“ Harry schniefte nur leise und fragte, „wird das immer so sein?“ „Wie meinst du das?“ „...nicht so wichtig.“ Voldemort schob ihn ein Stück von sich weg um ihn anzusehen, die geliebten grünen Augen waren völlig verquollen und er konnte ihm nicht in die Augen sehen. „Du denkst über weitere Kinder nach, oder?“ „ Das ist allerdings der falsche Zeitpunkt, ich weiß. Aber...“ „Nein, Harry, es ist nicht der falsche Zeitpunkt. Wir werden Tali wieder bekommen und sie wird mit ihren Geschwistern aufwachsen. Ich habe nie über eine Familie nachgedacht und jetzt habe ich einen Ehemann, den ich über alles liebe, eine Tochter, die einfach ein Sonnenschein ist und einen Bruder, der mich manchmal am liebsten verfluchen würde“, sagte Voldemort mit einem warmen Lächeln. Jetzt sah Harry auf, er blinzelte die Tränen etwas weg und sah ihn fragend an. „Was?“ „Das habt ihr so noch nie gesagt“, sagte Harry. „Wirklich nicht?“ „Nein.“ „Hm, das hätte ich vielleicht längst machen sollen.“ „Heißt das, ihr seit glücklich?“, fragte Harry. Jetzt sah ihn Voldemort wirklich erstaunt an und fragte, „meinst du diese Frage wirklich ernst?“ „Ähm, ...“ „Harry, meinst du diese Frage wirklich ernst?“, wiederholte Voldemort fassungslos. Harry zuckte leicht zusammen, er sah den Unglauben im Gesicht seines Mannes und wollte sich von ihm lösen. Doch er wurde festgehalten und Voldemort fragte erneut, „meinst du diese Frage ernst?“ „Es tut mir leid, ich wollte euch nicht beleidigen, verzeiht“, wimmerte Harry ängstlich. „Harry, würdest du bitte mal meine Frage beantworten.“ „Ja, ich meine diese Frage ernst.“ Die Stimme des Jüngeren war nur ein Flüstern, er zitterte und wollte sich jetzt ernsthaft von seinem Mann lösen. Wieder wurde er nicht losgelassen, Voldemort zog ihn eng an sich und strich mit den Händen beruhigend über seinen Rücken. „Kleiner, habe ich dir in irgendeiner Weise zu verstehen gegeben, dass ich nicht glücklich bin?“ „Nein, mein Lord“, flüsterte Harry leise. „Warum dann diese Frage? Harry, ich dachte eigentlich, dass wir glücklich sind oder bin ich der Einzige, der so denkt?“ Harry sah überrascht auf und sagte, „nein, natürlich nicht. Ich bin sehr glücklich aber ihr habt nie was gesagt.“ „Wundert dich das? Harry, ich bin nun mal kein Mensch, der seine Gefühle auf der Zunge trägt. Ich dachte eigentlich, daran hättest du dich langsam gewöhnt. Ich werde nie ein Mensch sein, der dir ständig sagt, wie glücklich er ist aber ich bin es. Ich liebe meine Familie und ich bin endlos glücklich mit euch“, sagte Voldemort ernst. Harry sah ihn ungläubig an bevor er wieder in Tränen ausbrach. „Was habe ich jetzt Falsches gesagt?“ „Nichts aber Tali ist nicht hier, sie ist weg und wir wissen nicht ob sie überhaupt noch ...“ „NEIN. Harry, Tali lebt und ihr geht es gut. Fühl in dich hinein, fühl sie. Unser Würmchen lebt und sie wird zu uns zurück kommen“, sagte Voldemort sofort. Schluchzend nickte Harry und kuschelte sich wieder an seinen Mann, der ihn eng in seine Arme zog und ihm beruhigend über den Rücken strich. „Wir kriegen sie wieder.“ Wieder nickte Harry an seiner Brust, das Schniefen wurde langsam weniger und leiser bis Harry vollkommen ruhig war. Etwas verwundert sah Voldemort auf seinen Mann, der in seinen Armen eingeschlafen war. Die letzten zwei Tage waren zu viel gewesen und hatten jetzt ihren Tribut gefordert, er drückte ihn an sich und murmelte, „wir kriegen sie wieder, das schwöre ich dir, mein geliebter Mann.“ Der Vollmond stand hoch am Himmel, nicht eine Wolke verdeckte seine Schönheit und er wurde von unzähligen Sternen begleitet. Das Gelände von Riddle-Manor lag still und ruhig da und genau das war es, was die Bewohner traurig stimmte. Kein Geheul von spielenden Werwölfen, kein großer Streit mit dem Alpha, keine Auseinandersetzungen zwischen den fremden Werwölfen absolute Stille und die zeigte mehr als alles andere, wie die Stimmung in den, mittlerweile vier Rudeln war. Jeden Tag kamen mehr Werwölfe an, sie alle folgten dem Ruf, den Fenrir ausgesandt hatte. Übermorgen würden die Werwölfe des Festlandes ankommen, zumindest die aus Frankreich, Deutschland und Holland, der Rest würde nicht mehr rechtzeitig ankommen. Erstaunlicherweise herrschte Frieden zwischen den verschiedenen Rudeln, was nicht zuletzt daran lag, dass Fenrir jeden Kampf im Keim erstickte. Er hörte das leise Raufen doch er sah nicht auf, traurig ließ er den Blick über den See schweifen, er machte sich immer noch Vorwürfe weil Talisha verschwunden war. Niemand machte ihm Vorwürfe, weder Voldemort noch Harry aber er fühlte sich schrecklich. Ein leises Geräusch am Rand der Lichtung ließ Remus aufsehen, ein Werwolf zerteilte die Büsche und kam langsam auf ihn zu. Er war nur ein Stück größer als er selbst, dabei aber breiter in den Schultern und sein ganzer Gang und seine Haltung zeugten von Autorität und momentan auch Aggressivität. Das struppige Fell hatte die gleiche graue Farbe wie die Haare seiner menschlichen Gestalt. Fenrir kam langsam auf ihn zu, leise knurrend und noch etwas aufgebracht von dem kurzen Raufen mit dem Jungwolf doch heute wollte Remus nicht kämpfen. Er rollte sich widerstandslos auf den Rücken, präsentierte dem Alpha seinen ungeschützten Bauch und die Kehle. Fenrir sah ihn überrascht an, der Jüngere hatte sich ihm noch nie so schnell unterworfen, sonst war es immer ein langer Kampf gewesen bis er seine Überlegenheit endlich anerkannt hatte. Langsam kam er näher, rechnete mit einer List doch Remus sah ihn einfach nur todtraurig an, bewegte sich aber nicht. Selbst als er direkt über ihm stand, rührte sich Remus nicht sondern blieb in dieser extrem unterwürfigen Position liegen. Fenrir wusste nicht was er denken sollte, sein menschlicher Teil jubelte während der Wölfische auf die einzig richtige Art reagierte. Er senkte den Schädel und leckte sanft über die ungeschützte Kehle des Anderen, der ein leises Schnurren hören ließ. Er wollte ihn beruhigen, erkannte ihn als Ranghöheren an. Unsicher über dieses Verhalten hob Fenrir den Kopf und legte sich kurzerhand neben ihn. Jetzt war es an Remus etwas überrascht zu gucken, sein Alpha hatte seine Unterwerfung sofort akzeptiert und lag jetzt neben ihm, Flanke an Flanke. Er sah ihn von der Seite an doch Fenrir hatte den Blick auf den See gerichtet. Remus seufzte leise, sofort hatte er Fenrirs Aufmerksamkeit und kurz darauf eine feuchte Zunge, die ihm liebevoll über die Schnauze fuhr. Wieder seufzte der Jüngere, er bewegte sich leicht und legte den Kopf auf Fenrirs rechtes Vorderbein. Jetzt leckte Fenrir liebevoll über sein Ohr bevor er das Kinn auf seinen Kopf legte und leise schnurrte. Remus schloss die Augen, das Vibrieren des Schnurrens ging durch seinen ganzen Körper und ließ ihn ruhiger werden, seine Schuldgefühle konnte es allerdings nicht vertreiben. Fenrir schien es zu spüren, er biss ihn leicht ins Nackenfell und forderte so seine Aufmerksamkeit. Er sah ihn fragend an, er konnte die Trauer nicht ganz aus seinen Augen vertreiben. Der Alpha grollte leise und legte den Kopf auf den Boden, Remus folgte seinem Beispiel und legte den Schädel neben ihn. Wie gerne würde er sich jetzt mit dem Älteren unterhalten, sich die Sorge von der Seele reden doch das war in dieser Nacht nicht möglich. Er konnte sich nur mit seiner Körpersprache verständigen und die drückte pure Trauer aus. Fenrir schnurrte wieder leise, er wollte ihn beruhigen doch er wusste auch, dass es sinnlos war. Sie alle machten sich Sorgen um den Welpen ihrer Lords und Remus gab sich zusätzlich noch die Schuld an ihrem Verschwinden. Gerade seufzte er wieder tief und vergrub die Schnauze unter den Vorderpfoten. Er konnte ihm nicht helfen, er konnte ihm nur diesen wortlosen Trost anbieten. Der Mond ging langsam unter, Fenrir warf noch einen letzten Blick auf den strahlenden Himmelskörper bevor er hinter dem Horizont verschwand. Er spürte das altbekannte Ziehen in seinem Körper während er sich verwandelte, genau wie der jüngere Werwolf neben ihm. Er drehte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, aus den Augenwinkeln beobachtete er, dass Remus auf dem Bauch lag und das Gesicht in seinen Armen versteckt hatte. „Du weißt, dass du keine Schuld trägst“, sagte Fenrir leise. „Das ändert nichts an meinen Schuldgefühlen“, gab Remus zurück, seine Stimme klang, durch seine Arme, gedämpft. „Keiner gibt dir die Schuld, weder unser Welpe noch mein Lord. Nicht mal die Fledermaus gibt dir die Schuld daran und der ist sonst extrem wenn es um seine Familie geht. Remus, du bist nicht schuld.“ Remus seufzte leise und drehte den Kopf um ihn anzusehen. „Deswegen mache ich mir trotzdem Vorwürfe. Ich habe mich einfach überrumpeln lassen“, seufzte er. „Wie wir alle. Remus, hör endlich auf damit. In zwei Tagen läuft die Frist ab.“ „Von der weißen Seite hat sich noch keiner gemeldet?“ Der Alpha schüttelte leicht den Kopf und meinte, „nein, nicht eine kleine Nachricht und dabei war die Nachricht unseres Lords sehr eindeutig.“ „Stimmt. Gebt uns unsere Tochter wieder oder ihr seit alle tot, dass ist wirklich eindeutig. Mich wundert, dass er ihnen überhaupt eine Nachricht geschickt hat und sie nicht gleich angreift“, sagte Remus während er den Oberkörper auf die Seite drehte um ihn besser ansehen zu können. „Ihm fehlen die Leute und die Vorbereitungen sind noch nicht abgeschlossen. Die Vampire sind noch nicht da. Die meisten Todesserfamilien sind mittlerweile in Sicherheit, die Ärzte des St. Mungos warten nur auf seinen Befehl um das Krankenhaus abzuriegeln und in spätestens zwei Tagen sind die restlichen Wölfe hier“, sagte Fenrir, der sich jetzt ebenfalls zu ihm umdrehte. Dass sie Beide komplett nackt waren, störte ihn zumindest nicht. „Weißt du was genaueres?“ „Noch nicht aber das wird sich heute Abend ändern. ER hat eine Versammlung einberufen und es wäre schön, wenn du mitkommst.“ „Klar, komm ich mit. Was hältst du davon wenn wir ins Bett gehen?“ „Immer, gerne.“ Fenrir stand mit einer fließenden Bewegung auf und hielt dem Jüngeren eine Hand hin. Skeptisch wurde diese Hand beäugt bevor Remus leise seufzte und sich hoch helfen ließ. Im selben Schwung zog Fenrir ihn an sich, legte einen Arm locker um seine Hüfte und rechnete schon damit, dass sein widerspenstiger Gefährte ihn - wie immer - wegstoßen würde. Remus versteifte sich, er spürte die nackte Haut des Älteren an seiner Eigenen doch irgendetwas hinderte ihn daran ihn wie sonst immer wegzustoßen. Langsam und unsicher lehnte er sich an ihn, seine Arme hingen einfach an seiner Seite runter doch für Fenrir war es ein unbeschreibliches Gefühl, sein Gefährte suchte zum ersten Mal den Körperkontakt zu ihm. Sein Innerer Wolf heulte auf, tobte durch seinen Körper und wollte seinen Gefährten an sich reißen doch Fenrir behielt die Oberhand über seinen Körper. Seine Arme lagen nur sehr locker um Remus' Hüfte, er gab ihm die Möglichkeit sich jederzeit zurückzuziehen. Doch Remus dachte scheinbar gar nicht daran, seine Arme bewegten sich zögerlich und legten sich um die Hüfte des älteren Werwolfes. Er zögerte noch einen Moment und lehnte sich dann an Fenrir. „Danke“, flüsterte er leise. „Wofür? Ich hab doch gar nichts gemacht“, gab Fenrir sehr überrascht zurück. „Für vieles.“ „Erklär mir wenigstens ein bisschen Was.“ „Für deine Geduld mit mir, für dein Verständnis. Du wartest seit Jahren darauf, dass ich mich endlich dazu durchringen kann dein Gefährte zu werden, du drängst mich zu nichts und du stehst immer hinter mir und das obwohl ich dich manchmal nicht sehr nett behandelt habe“, erklärte Remus, der seine Umarmung etwas verstärkte und das Gesicht an seine Brust kuschelte. „Du weißt warum ich das mache. Ich will dich als meinen Gefährten, freiwillig und ohne Zwang.“ „Ich weiß. Aber warum nimmst du dann nicht mein Angebot mit dem Liebestrank an?“ Fenrir seufzte leise und drückte ihn ein Stück von sich weg, sah ihm in die Augen. „Weil ich DICH will und nicht irgendeinen Liebestrank. Remus, wenn du es nicht kannst, dann eben nicht“, sagte Fenrir ernst. Bernsteinfarbene Augen sahen ihn zweifelnd an und schließlich fragte er, „hast du je darüber nachgedacht, jemand anderen an dich zu binden?“ „Nein, warum auch? Ich habe meinen Gefährten gewählt und ich stehe zu meiner Wahl.“ „Aber...“ „Kein Aber. Komm, wir wollten ins Bett und so langsam wird es kühl“, grinste Fenrir. Etwas gequält erwiderte Remus das Grinsen bevor er sich von Fenrir löste und Richtung Manor ging, schnell folgte ihm der Ältere. Fenrir beobachtete wie sein junger Gefährte langsam aus dem Bad kam, einige Wassertropfen glitzerten noch auf seiner Haut und die Haare hingen feucht ins Gesicht. Sein Blick war leer und in die Ferne gerichtet, er bekam wahrscheinlich nicht mal richtig mit, dass er sich nackt neben ihn legte. Etwas überrascht hob Fenrir eine Augenbraue als der Jüngere sich auch noch an ihn kuschelte und die Arme um seine Hüfte legte. Er seufzte leise und erntete damit einen fragenden Gesichtsausdruck. „Wenn ich nicht wüsste, dass du nur wegen deinen Schuldgefühlen so anschmiegsam bist, könnte ich das sogar genießen“, seufzte Fenrir. Remus senkte den Kopf wieder und schmiegte sich an seine Brust. „Und wenn es nicht so wäre?“, fragte er leise. „Es ist aber so. Remus, ich spüre es.“ „Ich habe Angst.“ „Vor was?“ „Dass du irgendwann mal die Geduld verlierst und einen Anderen wählst. Einen weniger widerspenstigen Gefährten, weich und anschmiegsam, liebevoll“, flüsterte Remus leise. „Nun, momentan bist du sehr liebevoll und anschmiegsam, ich kann mich nicht beschweren. Remus, ich werde keinen Anderen wählen, ich habe mich schon vor Jahrzehnten entschieden. Habe meinen Gefährten als kleines Kind erkannt und ihn gekennzeichnet, ihn als den Meinen gezeichnet also warum sollte ich mich umentscheiden? Ich liebe dich, mein Welpe“, knurrte Fenrir dunkel doch Remus konnte den liebevollen Unterton raus hören. „Mit mir zu reden, wäre zu viel verlangt gewesen, oder?“ „Ja, wäre es. Remus, ich war Jahrzehnte lang auf der Suche nach meinem Gefährten und als mir dann dein Geruch in die Nase gestiegen ist, konnte ich mich nicht mehr zusammen reißen. Zudem war ich damals nicht gerade für meine Wortgewandtheit bekannt, nun, das bin ich immer noch nicht aber ich glaube, mittlerweile kann ich mich dir gegenüber durchaus mitteilen. Ich wollte dich damals, ich will dich jetzt und ich werde warten“, erklärte Fenrir. „Wie lange? Fenrir, sei ehrlich zu dir und zu mir, wie lange würdest du warten?“ „Naja, wenn ich sterbe, kann ich nicht mehr warten aber bis dahin, auf alle Fälle. Remus, sieh es endlich ein, du hast mich für immer am Hals. Du wirst mich nie wieder los“, sagte Fenrir mit einem breiten Grinsen und scherzhaften Unterton in der Stimme. Doch Remus schwieg, seine Finger malten gedankenverloren Kreise auf Fenrirs Rücken was den Alpha schnell tief schnurren ließ. „Hab ich was Falsches gesagt?“, fragte Fenrir irgendwann. „Nein.“ „Warum schweigst du mich dann an? Du bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen.“ „Vielleicht möchte ich dich gar nicht mehr los werden“, flüsterte Remus leise. Fenrir sah überrascht auf den Wuschelkopf an seiner Brust, die ehemals braunen Haare wiesen deutliche graue Strähnen auf, ein Resultat des ständigen Kampfes gegen die Verwandlungen. „Meinst du das ernst?“, fragte Fenrir leise. Er konnte ein erwartungsvolles Zittern nicht ganz unterdrücken. „Ja.“ „Wieso so plötzlich?“ „Ich hatte sehr lange Zeit um darüber nachzudenken.“ „Was genau ist dabei raus gekommen?“ „Ich beneide Harry und Draco.“ Fenrir hob fragend eine Augenbraue und fragte, „wieso kommst du gerade auf diese Beiden?“ „Weil sie glücklich gebunden sind...“ „Och, da könnte ich dir helfen. Sehr schnell sogar.“ Remus lachte leise und sah auf, „das kann ich mir vorstellen aber nein, so weit bin ich noch nicht.“ „Schade. Wie weit bist du denn?“, fragte Fenrir dunkel. Etwas unsicher zuckte Remus mit den Schultern, Fenrir rutschte ein Stück runter bis ihre Gesichter auf einer Höhe waren, die gelben Augen funkelten vergnügt auf. „Ich weiß es nicht“, gestand Remus leise. Der ältere Werwolf schnurrte leise und rückte noch ein Stück näher, strich mit den Fingern über seinen Rücken. „Wollen wir es herausfinden?“, fragte Fenrir leise. Zögernd nickte Remus, sein innerer Wolf heulte erfreut auf und drängte ihn an seinen Gefährten doch noch behielt sein menschlicher Geist die Kontrolle über seinen Körper. Erfreut grinste Fenrir, überbrückte die geringe Entfernung zwischen ihnen und drückte seine Lippen sanft auf die des Jüngeren. Der steife Körper in seinen Armen entspannte sich langsam, die anfängliche Gegenwehr gegen den Kuss nahm ab und zögernd wurde der Kuss erwidert. Fenrir schnurrte tief aus der Kehle. Bernsteinfarbene Augen sahen ihn noch einen Moment an bevor sie langsam zufielen. Jetzt schloss auch der Alpha die Augen, er wollte diesen sanften Kuss nur noch genießen. Viel zu schnell löste sich Fenrir wieder von ihm, Remus öffnete zögernd die Augen und sah ihn unsicher an. Reichte das dem Alpha etwas schon? Dieser lächelte ihn nur an und kuschelte sich dann eng an ihn, schmiegte das Gesicht in seine Schulterkuhle und schnurrte leise. „Fenrir?“ „Welpe, lass dir Zeit. Ich weiß, dass du nicht auf Männer stehst und dafür haben wir schon riesige Fortschritte gemacht. Und jetzt wird geschlafen“, brummte Fenrir. „Welche Fortschritte meinst du?“ „Naja, du liegst, als Hetero, nackt mit einem schwulen Werwolf im Bett, küsst diesen und ziehst eine Beziehung zu diesem Werwolf in Betracht, das alles würde ich schon Fortschritte nennen“, erklärte Fenrir, „als ich dich hergebracht habe, hast du mich angegriffen und wolltest mir die Kehle raus reißen.“ „Das könnte ich manchmal immer noch.“ „Weiß ich und damit kann ich leben. Remus, hör auf dir Gedanken zu machen und schlaf endlich. Wir brauchen unsere Kräfte, in zwei Tagen holen wir das Würmchen wieder“, knurrte Fenrir. „Hoffentlich geht es ihr gut.“ „Ich glaube nicht, dass die weiße Seite so dumm ist um ihr etwas an zu tun. Der Lord wird die Zauberwelt vernichten wenn Tali was passiert ist.“ „Damit hätte er auch Recht.“ „Hm. Schlaf endlich.“ „Gute Nacht, Fenrir.“ Der Alpha brummte nur leise, legte sich bequemer an den Jüngeren und schloss dann endgültig die Augen. Es dauerte nicht lange bis er tief und fest eingeschlafen war, Remus hingegen lag noch eine Weile wach und beobachtete den grauen Haarschopf auf seiner Brust. Doch irgendwie wollten sich keine vernünftigen Gedanken einstellen und so schloss er die Augen und versuchte zu schlafen. Es dauerte noch eine ganze Zeit bis auch er eingeschlafen war. Der Orden des Phönix war versammelt, gemeinsam mit unzähligen Auroren und hochrangigen Mitgliedern des Ministeriums und sie alle starrten immer wieder auf das winzige Stück Pergament, welches eine Eule vor fünf Tagen gebracht hatte. Es war die einzige Nachricht, die einzige Reaktion der Dunklen Seite auf die Entführung gewesen. Minerva griff erneut nach dem Pergament und las die Nachricht zum wiederholten Mal, „gebt uns unsere Tochter wieder oder ihr seit alle tot.“ Nur wenige Worte und doch drückten sie alles aus, was Voldemort dachte und im Geheimen musste ihm Minerva zustimmen. Es war schlicht und einfach falsch. Das Kind konnte nichts dafür, es war unschuldig und konnte sich seine Eltern nicht aussuchen. Es war falsch, sie von ihren Eltern, auch wenn es sich dabei um den Dunklen Lord handelte, zu trennen. Wobei das Kind auch sehr viel von ihrer 'Mutter' hatte, die Gesichtszüge und das Lächeln hatte sie von Harry. Minerva schüttelte leicht den Kopf, sie konnte immer noch nicht glauben, dass Harry das wirklich gemacht und vor allem überlebt hatte. Leises Wimmern, welches sich schnell zu lautem Geschrei steigerte, unterbrach ihre Gedanken und die Gespräche der Anderen. „Hast du diese Missgeburt etwa mitgebracht?“, fuhr Alastor Minerva an. „Natürlich. Ich kann doch kein fünf Monate altes Baby alleine lassen“, konterte die Hexe während sie sich schon erhob. „Das ist kein Baby, das ist eine Missgeburt, der Erbe des Dunklen Lords. Es gehört erschlagen oder ersäuft.“ Minerva schüttelte sachte den Kopf und verließ den Raum, vorwurfsvolle und unverständliche Blicke folgten ihr doch sie ignorierte sie. „Arme Kleine. Du sehnst dich nach deinen Eltern, oder?“, fragte Minerva leise während sie das Kind aus der Wiege nahm. Das Schreien wurde leiser und zu einem Wimmern, die fast braunen Augen waren rot und verquollen. „Die Augen hast du von deinem Vater, ich erinnere mich noch an ihn bevor er sich so verändert hat. Du wurdest in eine sehr unruhige Zeit geboren, kleine Talisha.“ Minerva wiegte das Kind bis es sich beruhigt hatte aber sie sah unglücklich aus, als ob sie wissen würde, dass sie hier nicht her gehört. Die Hexe wünschte sich, dass sie ihr helfen konnte doch sie wusste nicht wie. Ein Gedanke blitzte auf und sie öffnete vorsichtig den Strampler und besah sich das Mal, welches das Kind über dem Herzen trug. Eine kleine, schwarze Flamme. Wahrscheinlich wusste keiner der Anwesenden im Nachbarzimmer was diese Flamme bedeutete doch sie wusste es, es war das Zeichen von Snapes Familie also sollte eigentlich ein Blutschutz auf dem Kind liegen. Doch warum lag er nicht auf ihr? Hatte Severus es nicht geschafft den Trank fertig zu stellen? Wahrscheinlich. Minerva seufzte leise, wiegte das Kind weiter bis es wieder eingeschlafen war und legte es dann zurück in die Wiege. „Wenn ich nur wüsste, wie ich deinen Opa erreiche“, flüsterte sie leise. Severus war nicht wieder in Hogwarts aufgetaucht, er wurde durch Rodolphus Lestrange vertreten und kümmerte sich wahrscheinlich um Harry. Sie warf erneut einen Blick in die Wiege, das Kind strampelte leicht vor sich hin und schien sich zu langweilen. „Ich kann dir nicht helfen, meine Kleine“, flüsterte sie. Trauer schwang in ihrer Stimme mit. Lautes Stimmengewirr ließ die Hexe aufsehen, sie runzelte kurz die Stirn und legte dann einen Überwachungszauber auf das Kind bevor sie wieder nach nebenan ging. Die Gespräche waren lauter geworden, Minerva konnte die einzelnen Stimmen nicht wirklich unterscheiden und sie wusste auch nicht, worum es genau ging. Sie setzte sich wieder auf ihren Platz, nicht wenige böse Blicke trafen sie doch wie immer ignorierte sie sie und wand sich an Albus. „Was ist los?“ Der Weißmagier wurde aus seinen Gedanken gerissen und hob den Blick von dem Pergament, welches eindeutig noch nicht da gewesen war als sie nach nebenan gegangen war. „Fünf weitere Familien sind spurlos verschwunden“, sagte Albus leise bevor er ihr das Pergament reichte. Etwas fassungslos überflog sie die Zeilen und fragte dann, „wie viele sind es mittlerweile?“ „Über hundert Familien. Komplett verschwunden, mit Sack und Pack, alle weg. Dazu unzählige Einzelpersonen oder Paare, insgesamt fast neunhundert Zauberer, Hexen und Kinder“, kam von Arthur. „Gibt es wirklich keine Spur von ihnen?“ „Nein, als ob sie jemand ergriffen hat und mit ihnen disappariert ist. Nicht die kleinste Spur und auch kein dunkles Mal am Himmel.“ Einige der Anwesenden schnaubten leise bevor ein Auror sagte, „wer soll es denn sonst gewesen sein? Er schafft potenzielle Gefahren aus dem Weg.“ Doch Albus schüttelte den Kopf und sagte, „viele dieser Familien haben unbestätigte Kontakte zu IHM, es wäre sinnlos wenn ER seine eigenen Anhänger aus dem Weg räumen lässt.“ „Was ergibt bei IHM schon Sinn?“, fragte Percy schneidend. Wieder schüttelte Albus den Kopf bevor er sagte, „ER mag viele Dinge tun, die für uns sinnlos erscheinen aber dazu ist ER zu intelligent. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass diese Personen in Sicherheit gebracht wurden.“ „Das ist Blödsinn, Albus“, kam von Arthur, „ER kümmert sich einen Dreck um seine Untergebenen.“ „Und Harry?“, fragte Minerva. Alle sahen sie überrascht an und die Hexe fragte, „was ist wenn Harry das veranlasst hat? Er würde sich um diese Personen sorgen.“ „Als ob er was zu sagen hätte. Er hat mir selbst gesagt, dass er nirgends allein hingehen darf. Als ob er irgendetwas zu sagen hätte“, knurrte Arthur. „Er hat immerhin SEIN Kind zur Welt gebracht“, sagte Minerva. „Der arme Junge steht wahrscheinlich immer noch unter einem Zauber oder einem Trank. Anders kann ich mir das alles nicht erklären“, sagte Albus leise. „So lange?“, fragte Minerva. „Wie meinst du das?“, knurrte Alastor. „Ganz einfach. Wenn man die komplette Zeit zusammen zählt, sind es fast vier Jahre seit Harry damals diesen sogenannten Sklavenvertrag unterschrieben haben soll. Ich persönlich gehe davon aus, dass er schon damals Kontakt zu IHM hatte und ich persönlich kennen keinen Zauber, der jemanden so lange unter seiner Kontrolle hält“, erklärte Minerva. „Der Imperius. Es gab Anhänger aus SEINER ersten Schreckensherrschaft, die Jahrelang unter dem Imperius standen.“ „Ich glaube nicht, dass er unter einem Zauber steht. Ich glaube, er tut das alles komplett freiwillig.“ Doch keiner der Anwesenden glaubte ihr, viele schüttelten die Köpfe bevor sie sich ihren Gesprächen wieder zu wanden. Minerva seufzte leise angesichts dieser halsstarrigen Ignoranz und legte das Pergament jetzt endgültig weg. „Was machen wir jetzt mit dem Balg?“, fragte Arthur. „Sie ist ein unschuldiges Kind, sie kann nichts für diesen Krieg.“ „Minerva, es ist das Kind des Dunklen Lords. Wenn es bei ihm aufwächst, wird es sein Terrorregime fortsetzen. Nein, wir werden es hier behalten“, sagte Albus. „Um was mit ihr zu tun? Albus, sie ist fünf Monate alt und sie ist auch das Kind von Harry Potter. Glaubst du wirklich, dass sie euch das Kind einfach so überlassen werden?“ „Ich glaube nicht, dass Harry sie noch lange bei sich behalten hätte. ER würde es nicht dulden und sobald das Kind groß genug wäre um es zu unterrichte, hätte ER es ihm weggenommen um es zu seinem Ebenbild zu erziehen. Minerva, so ist es besser. Sie wird hier aufwachsen, auf der weißen Seite, sicher und gut behütet“, sagte Albus mit warmer Stimme. Die Hexe schüttelte nur den Kopf, „das ist falsch. Ein Kind gehört zu seinen Eltern.“ „Nicht dieses Kind. Es bleibt hier und wenn du dich weiter so quer stellst, werde ich jemand Anderen finden, der sich darum kümmert.“ „Nein, Albus. Ich stelle mich nicht quer“, seufzte die Hexe leise. Albus sah sie noch einen Moment an, nickte dann und wollte sich den Anderen zuwenden als ein heller Patronus durchs offene Fenster rein flog. Ein Schwan, der auf dem Tisch landete und mit heller Stimme rief, „wir werden angegriffen und benötigen schnellstmöglich Hilfe.“ „Wer greift wo an?“, fuhr Alastor dazwischen und er war nicht der Einzige, der den Patronus unterbrach. Albus bat um Ruhe und wandte sich dann an den Schwan, „wer greift an und wo?“ Es dauerte noch einen Moment bis der Schwan die Stimme wieder erhob und mit seinen nächsten Worten sorgte er für mehr als nur Gänsehaut bei den Anwesenden. „Die Todesser greifen Askaban an.“ Keiner konnte glauben was sie da sahen, die Insel, auf der Askaban lag, befand sich direkt vor ihnen doch von dem uralten Zaubergefängnis war nicht mehr viel übrig. Rauchende Trümmer befanden sich dort wo noch am Morgen des Tages das Gefängnis gestanden war. Kein Dementor war in der Luft aber dennoch war der Nachthimmel nicht leer. Gleich zwei Male leuchteten am Himmel, grellgrün und eisblau, die Schlangen wanden sie umeinander und sie sahen Beide sehr zornig aus. „Das kann nicht wahr sein“, keuchte Arthur leise. „Doch, es ist wahr. Sie haben Askaban vernichtet“, sagte Albus, er klang genauso fassungslos wie alle anderen auch. „Was ist mit den Auroren? Hier war fast ein Dutzend Auroren stationiert.“ Albus zuckte mit den Schultern und flog näher rann, die Anderen folgten ihm. Ihre Annäherung blieb nicht unbemerkt, ein Schatten erhob sich über den Trümmern welcher sich im Licht der zwei Male als ein Mann auf einem Besen raus stellte. Sofort lagen sämtliche Zauberstäbe in den Händen ihrer Besitzer doch der Flieger kam nicht näher, er schwebte über den Trümmern von Askaban und schien auf sie zu warten. Unsicher flogen sie näher, sie hatten Besen nehmen müssen um hierher zu kommen denn die Flohverbindung nach Askaban war unterbrochen, jetzt wussten sie auch warum. Erschrockenes Keuchen ging durch die Reihen als sie den Flieger erkannten. „HARRY!“ „Wenn ich sagen würde, dass ich mich freue euch zu sehen, würde ich euch anlügen. Ich bin hier um euch eine allerletzte Chance zu geben“, sagte Harry ruhig und ernst. „Harry, mein Junge, was machst du hier? Geht es dir gut?“, fragte Albus besorgt. „Wie soll es mir gut gehen wenn mein Kind entführt wurde?“ „Du musst es verstehen, wir wollen doch nur dein Bestes und das Beste für dein Kind. Komm zu uns und du hast deine Tochter wieder. Wir beschützen dich.“ „Vor was? Vor meinem Mann, der mich und unsere Tochter über alles liebt? Vor meiner Familie, die für mich über Leichen gehen würde? Albus, wovor wollt ihr mich beschützen?“, fragte Harry traurig. „Du stehst unter einem Zauber. Wir können dir helfen“, versuchte es der Weißmagier erneut doch Harry schüttelte den Kopf und unterbrach ihn indem er bestimmend eine Hand hob. „Albus, ich sage es dir ein letztes Mal, ich stehe unter keinem Zauber, Bann, Fluch oder Trank. Ich liebe meine Familie und meinen Mann und ich will keinen Krieg“, sagte Harry, „und genau deswegen bin ich hier.“ „Ach, will uns die kleine Hure etwa Frieden anbieten?“ Harry drehte sich zu dem Sprecher um und seufzte, „Percy, ich wundere mich, dass eine Familie so unterschiedlich sein kann. Nein, ich will euch keinen Frieden anbieten.“ „Was willst du dann?“ „Euch eine letzte Chance geben. Ich will mein Kind wieder, gesund und wohl behalten und ich werde versuchen, meinen Mann aufzuhalten. Entweder ihr sagt mir sofort wo meine Tochter ist oder ihr müsst mit den Konsequenzen leben“, sagte Harry. Seine Stimme klang ernst doch so wirklich ernst nehmen, tat ihn niemand. „Du kannst deinen MANN doch gar nicht kontrollieren also warum sollten wir dir das Balg wiedergeben? Du bist doch nur eine kleine Marionette.“ „Ist das euer letztes Wort?“ „Harry, denk nochmal in Ruhe über alles nach. Komm zu uns und zieh deine Tochter auf der richtigen Seite groß.“ „Ich bin auf der Seite, für die ich mich entschieden habe. Bekomme ich meine Tochter wieder?“ „Nein.“ „Albus, überleg dir gut, was du tust.“ „Ich habe es mir sehr genau überlegt, das Kind bleibt bei mir. Ihr werdet uns nicht angreifen solange wir sie haben“, sagte Albus überzeugt. Harry deutete auf die Trümmer von Askaban und fragte, „wie würdest du das dann bezeichnen? Askaban war der Anfang.“ „Wie soll es weitergehen? Wir könnten dein Kind töten“, kam von Arthur. „Dann seit ihr alle tot.“ „Das meinst du nicht ernst.“ „Doch. Passiert meinem Kind etwas, werden wir die Weiße Seite restlos vernichten, jeden Zauberer, jede Hexe, jedes Kind. Die Familien, die auf unserer Seite stehen, sind in Sicherheit, auf die müssen wir keine Rücksicht mehr nehmen. Bekommen wir unsere Tochter wieder, verschonen wir die Unschuldigen, der Krieg geht so weiter wie bisher. Passiert Talisha etwas, seit ihr alle tot“, sagte Harry, seine Stimme war mehr ein Knurren. „So viele seit ihr nicht, ihr habt nicht so viele Zauberer“, konterte Alastor. „Die brauchen wir auch nicht, wir haben genug andere Kräfte. Also, eure letzte Chance. Wo ist meine Tochter?“ Albus schüttelte sachte den Kopf, ein feines Lächeln auf den Lippen, „wir können dir das Kind nicht geben. Sie ist unsere einzige wirksame Waffe gegen den Dunklen Lord.“ „Nein, sie ist das Einzige, was ihn daran hindert wird, euch endgültig zu vernichten denn ich werde es nicht mehr tun“, sagte Harry, „bis wir sie wieder haben, werden alle Stützpunkte der Weißen Seite vernichtet. Wer uns in den Weg kommt, stirbt bis wir Tali wieder haben.“ „Ist das dein letztes Wort?“, fragte Minerva traurig. Harry wandte ihr den Blick zu, er lächelte traurig und nickte, „ja, ist es. Wenn es nach Anderen gehen würde, würde ich jetzt nicht einmal mit euch reden. Ihr habt die Wahl.“ Er holte etwas aus seiner Tasche, sofort zeigten sämtliche Zauberstäbe auf ihn doch er ignorierte sie und warf Minerva etwas zu. Etwas unsicher fing die Frau es und besah sich, was sie da eigentlich gefangen hatte. Es war eine Brosche in Form des hellblauen Mals über ihren Köpfen. „Was ist das?“, fragte Albus, der seinen Besen an die Hexe rann gelenkt hatte und ihr das Schmuckstück abnahm. „Ein Portschlüssel. Er aktiviert sich sobald Talisha, und nur Talisha, ihn berührt und bringt sie zu ihrer Familie zurück. Wenn es euch reicht, schickt unsere Tochter zu uns zurück.“ Harry brach ab als sich das Licht über ihnen änderte, das Dunkle Mal Voldemorts begann langsam zu verblassen während das hellblaue Mal immer heller wurde. „Was hat das zu bedeuten?“, knurrte Alastor. „Dass meine Zeit um ist.“ „Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass wir dich gehen lassen, oder?“ „Ihr habt keine andere Wahl. Ich trage einen Portschlüssel am Körper, der sich aktiviert sobald das Mal meines Mannes verschwunden ist und ihr schafft es nicht, mich rechtzeitig zu einem Ort zu bringen wo der Schlüssel nicht wirkt“, erklärte Harry lächelnd. „Du stehst unter einem Zauber. Wir können dir helfen. Du bist doch nur eine Marionette des Dunklen Lords. Du bist sein Gefangener und nicht sein Ehemann. Du muss ihn doch sogar siezen“, sagte Albus, der noch einen letzten Versuch unternehmen wollte um Harry umzustimmen. Jetzt grinste Harry plötzlich und meinte, „ich sieze meinen Lord weil ich es will, er hat mir das Du schon längst angeboten doch ich nutze es nicht. Es ist ein Zeichen des Respektes und nicht meiner angeblichen Gefangenschaft. Albus, ich bin freiwillig bei meinem Mann und auf seiner Seite, und ich liebe ihn. Ihr müsst es weder verstehen noch akzeptieren doch es wird nichts an der Tatsache ändern.“ Er sah nach oben, das Mal war fast verschwunden und er spürte das leichte Kribbeln des Portschlüssels an seinem Körper. Sein Blick glitt zu seinem eigenen Mal und er seufzte leise bevor er, ohne sich zu den Anderen umzudrehen, sagte, „unter diesem Mal sollte es nie Tote geben.“ „Hat es aber. Deine Anhänger haben getötet.“ „Ja, haben sie und es tut mir um jeden Toten leid aber wir befinden uns im Krieg“, sagte Harry, der den Blick senkte und sie wieder ansah, „ich wollte nie kämpfen und will es auch jetzt nicht aber ihr lasst mir keine andere Wahl. Nur noch wenige Jahre hätte ich gebraucht doch ihr habt alles vernichtet, was ich aufgebaut habe.“ „Was willst du damit sagen? Du hast gar nichts aufgebaut. Du bist ein elender Verräter, umgeben von Todessern und spielst die Hure für ihren Anführer“, knurrte Percy. Harry sah ihn traurig an und schüttelte den Kopf, „ich dachte, deine Mutter hat dir mehr Anstand beigebracht aber scheinbar habe ich mich geirrt. Habt ihr nichts gemerkt? Es gab weniger Tote und es wurden keine Muggel mehr getötet. Was glaubt ihr eigentlich warum?“ „Als ob du so viel Einfluss auf IHN hättest.“ „Scheinbar doch. Percy, ich werde nicht mit dir darüber diskutieren wie viel Einfluss ich auf meinen Mann habe. Es ist sowieso egal, ihr habt alles vernichtet.“ „So ein Blödsinn.“ Harry lächelte noch einmal um dann nochmal nach oben zu sehen, das Dunkle Mal war fast verblasst und wurde immer dunkler. „So, meine Zeit ist um, ich habe gesagt, was ich sagen wollte. Ihr habt die Wahl, gebt uns unsere Tochter wieder oder lebt mit den Konsequenzen“, sagte Harry. Albus wollte etwas sagen doch in diesem Moment verblasste das Dunkle Mal über ihren Köpfen und der Portschlüssel aktivierte sich. „Wahre Freunde sind bei uns immer willkommen und können uns immer erreichen“, rief Harry noch bevor der Sog ihn erfasste und er vor den erstaunten Augen des Phönixorden verschwand. Das Mal über ihren Köpfen warf ein helles blaues Licht auf die entsetzten und fassungslosen Gesichter der Hexen und Zauberer. Langsam wandten sich alle Blicke zu Albus, der auf die Brosche in seiner Hand starrte und dann den Blick hob. Er sah zu den rauchenden Trümmern von Askaban, er war sich sicher, dass nicht einer der Auroren noch lebte und auch die Dementoren waren scheinbar restlos vernichtet. Er konnte es noch immer nicht glauben, was er gerade vor sich sah. Er sah nach oben, das hellblaue Mal von Harry leuchtete aggressiv am Himmel und zeigte mehr denn je, dass dieser junge Mann es ernst meinte. „Albus, was machen wir jetzt?“, fragte Arthur. „Seht nach ob es Überlebende gibt.“ Zwei Auroren lösten sich aus ihrer Flugformation und sanken schnell tiefer, im Licht ihrer Zauberstäbe untersuchten sie die Trümmer doch keiner hatte wirklich eine Hoffnung an Überlebende. „Albus, willst du das wirklich riskieren? Nur für ein einzelnes Kind?“, fragte Minerva leise. Alastor antwortete allerdings schneller als der Angesprochene, „wir lassen uns doch nicht von ihm einschüchtern. Das war nur sinnloses Gerede, als ob ER sich wirklich an irgendetwas halten würde. Dieser Balg ist das Einzige, was uns retten kann.“ „Und wie? Soll sie kämpfen? Gegen ihre eigenen Eltern, wohl kaum. Oder glaubt ihr wirklich, dass ER und Harry uns so viel Zeit geben um sie groß zuziehen?“ „Was haben sie groß für eine Wahl? Sie werden uns nicht angreifen. Sie werden zu viel Angst haben, dass wir dem Balg etwas antun“, knurrte Arthur. Minerva schüttelte sachte den Kopf und fragte, „habt ihr Harry überhaupt zugehört?“ „Glaubst du ihm etwa? Minerva, das war eine Taktik um uns zu verunsichern. Was wollen sie machen? Das Ministerium angreifen? Oder Hogwarts? Das wäre gegen den Vertrag, das wird ER nicht machen“, sagte Arthur. „Wir haben sein Kind entführt. Glaubt ihr wirklich, dass ER sich noch an irgendwelche Verträge halten wird?“ „Bei Merlin, du tust gerade so als würde dem Dunklen Lord wirklich etwas an dem Balg liegen. ER hat genug Todesserinnen um mehr als genug Kinder zu bekommen“, knurrte Arthur. „Das hat er aber bis jetzt nicht. Das Kind ist das Erste von ihm.“ „So weit wir wissen. Vielleicht hat er Dutzende Kinder und sucht jetzt nur einen Grund um uns anzugreifen. Minerva, es ändert nichts. Das Kind bleibt bei uns und wir werden unsere Verteidigung stärken. Nochmal wird uns die Dunkle Seite nicht so überraschen“, sagte Albus ernst. Die Hexe sah ihn noch einen Moment traurig an bevor sie nickte. „Gut. Dann zurück ins Ministerium, wir müssen einiges vorbereiten.“ Die Auroren und Mitglieder des Phönixorden nickten leicht und flogen zurück zum Festland, dort würden sie zu ihren entsprechenden Plätzen flohen oder apparieren denn der Apparierschutz um das zerstörte Askaban wirkte nach wie vor. Minerva war eine von ihnen doch ihre Gedanken waren anders, sie begann sich zu fragen ob sie auf der richtigen Seite stand. Auf der anderen Seite, auf der Dunklen Seite stieg Harry gerade aus der Dusche und griff nach einem Badetuch. Er trocknete sich nur langsam ab bevor er sich anzog und das leere Schlafzimmer durchquerte. Im Wohnzimmer wurde er erwartet, er ließ auf dem Sofa neben seinem Mann nieder und schnurrte bei dem leichten Kuss auf die Schläfe. „Wie haben sie reagiert?“, fragte Voldemort während er ein Glas vom Tisch nahm und ihm reichte. „Sie glauben mir nicht. Ich wurde beschimpft, beleidigt und als Lügner hingestellt“, seufzte Harry leise. Von der anderen Seite des Tisches ertönte ein empörtes Schnauben und Harry wandte sich lächelnd um. „Was hast du erwartet, Dad?“ „Etwas mehr gesunden Menschenverstand.“ „Beim Phönixorden? Wohl eher nicht“, knurrte Voldemort. Severus gestattete sich ein winziges Grinsen bevor er leicht mit den Schultern zuckte, „man darf ja wohl noch hoffen.“ „Auf so was? Ich bin enttäuscht, Schwiegerpapa.“ Charlie, der an Severus gelehnt, auf der Couch saß, grinste leicht. „Also, wie haben sie sich entschieden?“, fragte Voldemort jetzt, „geben sie Tali freiwillig wieder her?“ Die Trauer, die sich in Harrys Gesicht abzeichnete, war Antwort genug. Mit einem leisen Schluchzen schüttelte er den Kopf und lehnte sich etwas stärker an seinen Mann. „Diese Idioten“, murmelte Charlie. „Also machen wir weiter“, stellte Severus fest, „was ist dein nächstes Ziel?“ „St. Mungos und Gringotts.“ „Ich dachte, St. Mungos gehört uns?“ „Tut es auch aber es ist noch nicht bekannt gegeben.“ „Wieso Gringotts?“, fragte Severus. „Arbeitet Bill nicht im Gringotts?“, fragte Charlie jetzt. „Bill steht auf der falschen Seite, genau wie Percy und Arthur. Du kannst es nicht ändern.“ „Will ich auch nicht.“ Voldemort sah ihn etwas überrascht an, der Rotschopf grinste leicht und bewegte sich bis er mit dem Kopf auf Severus' Schoß lag. Fast sofort spürte er langgliedrige Finger, die sich sanft in seinen kaum zu bändigenden Haaren versenkten. „Ich habe hier alles was ich mir je gewünscht habe und wenn meine Brüder und mein Vater so beschränkt sind um die Wahrheit nicht zu erkennen, sind sie selber schuld“, sagte Charlie. Voldemort nickte nur leicht, noch vor ein paar Wochen hätte er sich über diese Vertrautheit in seiner Gegenwart gewundert doch mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt. Er hatte Charlie sogar das Du angeboten denn er ging stark davon aus, dass Charlie irgendwann als Gefährte an Severus' Seite stehen würde und damit würde er auch zur Familie gehören. Doch bis jetzt hatte Charlie das Angebot noch nicht angenommen, er siezte ihn immer noch. „Also, warum Gringotts?“ „Weil in den Verliesen eine Menge Dinge sind, die ich haben will und die die Weiße Seite nicht mehr braucht. Zudem ist es ein weiterer Schlag gegen Dumbledore“, sagte Voldemort. Severus nickte leicht, seine Finger fuhren noch immer sanft kraulend durch die rote Mähne während er mit der anderen Hand nach seinem Weinglas griff. „Hast du was dagegen?“, fragte Voldemort. „Nein, warum sollte ich? St. Mungos ist klar, wie willst du Gringotts einnehmen? Die Schutzzauber der Verliese sind sogar für uns zu stark.“ „Gut, dass ich einige sehr begabte Kobolde kenne, die mir sehr gerne helfen diese Verliese zu öffnen.“ „Ihr kennt Kobolde?“, fragte Harry überrascht. „Ja, tu ich. Sie können die Verliese öffnen aber erst mal wollen wir doch mal sehen ob die Kobolde wirklich kämpfen wollen.“ Alle sahen den Dunklen Lord überrascht an, dieser blinzelte sie fragend an und meinte, „was habt ihr denn gedacht? Harry, ich habe es dir versprochen und ich halte mich daran.“ „Was hast du meinem Sohn versprochen?“, fragte Severus überrascht. „Dass es bei diesem Krieg so wenige Unschuldige töte wie möglich und die Kobolde sind nun wirklich nicht gefährlich. Wenn sie sich ergeben, werden wir Gringotts einfach nur besetzen aber niemanden töten. So wie ich es versprochen habe“, sagte Voldemort. „Danke.“ Voldemort winkte ab und machte Anstalten aufzustehen. Harry sah ihn fragend an und der Dunkle Lord erklärte, „wir haben morgen viel vor.Zumindest ich will dann ausgeschlafen sein. Harry?“ „Komme. Gute Nacht, Dad. Nacht, Charlie.“ Die zwei Männer erhoben sich, verbeugten sich leicht und verließen den Raum. Harry sah ihnen nach bis sich zwei Arme um ihn legten und an den Körper des Dunklen Lords zogen. „Worüber denkst du nach?“ „Wie Brüder nur so verschieden sein können? Charlie und Percy haben so gar nichts gemeinsam.“ „Sie haben unterschiedliche Einstellungen und stehen auf verschiedenen Seiten dieses Krieges“, erklärte Voldemort etwas überrascht. „Das meine ich gar nicht.“ Voldemort legte sein Kinn auf seine Schulter und sah ihn fragend an. „Seit bekannt wurde, dass ich euch geheiratet habe, wurde ich von Percy und Bill angefeindet, immer wieder als Hure hingestellt und mittlerweile habe ich das Gefühl, dass es hauptsächlich gegen meine Homosexualität geht. Bei Charlie und Ron hatte ich diese Ablehnung nie“, sagte Harry leise. „Könnte daran liegen, dass Charlie sich schon als Jugendlicher in einen Mann verliebt hat und Ron dein bester Freund ist.“ „Ja schon aber wie können Brüder nur so extrem unterschiedlich sein?“ „Falsche Erziehung?“ „Sie wurden gleich erzogen, mein Lord.“ Voldemort murrte leise, gab ihm einen Kuss auf den Hals und löste sich dann von ihm. „Hör auf dir über solche Dinge Gedanken zu machen und komm mit ins Bett“, sagte er während er sich schon auf den Weg ins Schlafzimmer machte. „Ich mache mir aber über solche Dinge Gedanken.“ Sein Mann blieb stehen und drehte den Kopf zu ihm um. „Harry, es bringt nichts. Die Wenigsten verstehen warum du mich geheiratet hast und das müsstest du langsam wissen und dich daran gewöhnt haben.“ „Ja schon aber...“ „Nein, kein aber. Komm Kleiner, wir gehen ins Bett. Sei doch froh, dass die andere Hälfte der Weasleys zu dir steht.“ Harry trat an seinen Mann rann und schlang die Arme um ihn, sofort wurde die Umarmung erwidert und ein sanfter Kuss auf seiner Stirn gesetzt. „Bin ich doch auch und ich freu mich für Charlie, er scheint meinen Dad endlich geknackt zu haben.“ „Nein.“ Überrascht sah Harry auf, Voldemort sah nachdenklich in die Ferne und er fragte, „wie meint ihr das?“ „Du kennst die Vergangenheit deines Dads.“ „Ja.“ „Dann weißt du auch, was er unter mir alles durch gemacht hat. Ihn zu knacken, wird noch einige Zeit dauern“, sagte Voldemort, der die Umarmung leicht verändert und ihn jetzt mit ins Schlafzimmer zog. Als Harry nicht antwortete, blieb Voldemort stehen und sah ihn fragend an, „Harry?“ Dieser löste sich wortlos von ihm, zauberte seine Sachen weg und krabbelte unter die Decke. Etwas verunsichert folgte Voldemort seinem Beispiel und glitt hinter ihm unter die Decke. Er konnte sich ein erleichtertes Seufzen nicht verkneifen als sich Harry an ihn kuschelte. „Warum habt ihr es damals gemacht?“, fragte Harry plötzlich. Er spürte wie sich Voldemort kurz versteifte bevor er resignierend seufzte und sagte, „ich war schon immer ein sehr dominanter Mensch, ich fand schon immer Gefallen daran wenn sich meine Partner mir unterordnen. In der Schulzeit ging das noch relativ gut aber als ich dann den Dunklen Orden aufgebaut habe, war es damit vorbei. Meine Untergebenen hatten Angst vor mir, keiner ist mehr freiwillig in mein Bett gekommen und so habe ich sie in mein Bett befohlen. Mit der Zeit habe ich keine anderen Erfahrungen mehr gesammelt, ich kannte es nicht mehr anders und hatte fast vergessen, dass es auch anders geht.“ „Aber warum mein Dad?“, fragte Harry nach einer Zeit des Schweigens. „Severus war einer von vielen, ich habe damals nicht darüber nachgedacht. Ich habe nur einen jungen Zauberer gesehen, der um jeden Preis der Welt in mein Gefolge aufgenommen werden wollte und der mich durch seine verschlossene Art fasziniert hat“, erklärte Voldemort. „Wie alt war mein Dad da?“ „Hat er dir das nicht gesagt?“ Harry schüttelte den Kopf und fuhr mit den Fingern über den Arm, der um seinen Bauch lag. „Nein, er redet nicht von dieser Zeit oder was in eurem Schlafzimmer vorgefallen ist“, sagte er. „Er war siebzehn.“ „Wie alt war Charlie?“ „Er müsste zweiundzwanzig gewesen sein, im Sommer nach dem Trimagischen Turnier.“ „Fenrir?“ „Harry, willst du jetzt von jedem Todesser, der jemals in meinem Bett war wissen, wie alt er war?“, fragte Voldemort amüsiert. „Tut mir leid.“ „Muss es nicht.“ „Mein Lord, war jeder eurer Anhänger in eurem Bett?“, fragte Harry. „Warum willst du das alles wissen?“ „Neugier und ich möchte euch verstehen.“ Voldemort seufzte erneut und sagte, „nein, nicht alle.“ „Wer nicht?“ „Puh, schwierig. Lucius, Rodolphus, einige des äußeren Kreises.“ „Wieso gerade diese Zwei nicht?“ „Rodolphus ist mit Bella verheiratet und sie ist extrem eifersüchtig und glaub mir, wenn sie zur Furie wird, will nicht mal ich mich mit ihr anlegen. Außerdem hat sich sein Bruder damals an seiner Stelle angeboten.“ „Und Lucius?“ „Es hätte ihn gebrochen.“ Harry drehte sich überrascht um und sah ihn fragend an. „Du kennst Lucius, sein Stolz und seine Ehre gehen ihm über alles. Ein Ausflug in mein Bett hätte ihn gebrochen und dafür war er mir zu wertvoll und zu treu“, erklärte Voldemort. „Und die Todesser des äußeren Kreises?“ „Auch ich habe irgendwo Geschmack.“ Jetzt lachte Harry und kuschelte sich an ihn. „Du bist nicht böse?“, fragte Voldemort. „Warum sollte ich? Das war vor meiner Zeit und die Vergangenheit kann ich nicht ändern, egal von wem. Ich weiß, dass ihr seit der Hochzeit nur noch mit mir im Bett wart“, sagte Harry. „Das habe ich dir damals so geschworen. Ich kann mir vorstellen, dass hinter meinem Rücken einige Todesser bei dir waren und sich bedankt haben.“ „Stimmt. Glaubt ihr, dass Charlie es schafft?“ Etwas verwirrt über diesen plötzlichen Themenwechsel blinzelte Voldemort erst etwas verwundert bevor er nickte, „ja, glaube ich. Seit ich Severus kenne und er in mein Bett musste, hat er niemanden freiwillig in sein Bett gelassen. Die Narben, die er von mir hat, sind sehr tief und Charlie wird noch sehr viel Geduld brauchen. Weißt du, was mich wesentlich mehr überrascht?“ „Nein, was?“ „Dass er seine Zuneigung zu Charlie in meiner Gegenwart so ausdrückt, das hätte er früher nie gemacht“, sagte Voldemort. „Weil ihr es als Schwäche gesehen und ihn dafür bestraft hättet. Zudem gab es damals diese Vertrautheit zwischen euch und ihm nicht“, sagte Harry. „Stimmt. Du bist schuld.“ „Und ihr bereut es keine Sekunde.“ Voldemort hob eine imaginäre Augenbraue und schnarrte, „wie meinst du das?“ „Mein Lord, ihr mögt nach außen hin immer sehr kalt tun aber ich kenne euch wesentlich besser als jeder Andere. Ihr findet es schön, dass die Todesser nicht mehr solche Angst vor euch haben und einige euch sogar mittlerweile mögen.“ „Mich mögen? Du träumst“, schnarrte Voldemort. Doch Harry schüttelte den Kopf und sagte, „nein, ich träume nicht. Meine Familie mag euch, genau wie einige meiner Anhänger und einige Todesser.“ „Deine Familie? Ich glaube eher, dass dein Vater mich ins nächste Jahrtausend hexen will, vor allem bei unserer gemeinsamen Vergangenheit.“ Wieder schüttelte Harry den Kopf und meinte, „nein, da irrt ihr euch. Er mag euch auch wenn er das sehr gut versteckt.“ „Verdammt gut.“ Harry grinste leicht bevor er sich wieder umdrehte und sich mit dem Rücken eng an seinen Mann kuschelte. „Bist du dir sicher?“, fragte Voldemort. „Ja, bin ich. Draco mag euch auch aber das darf Adrian nie erfahren.“ „Wieso das? Sowohl sie wie auch wir sind gebunden, also besteht für keinen ein Grund zur Eifersucht“, sagte Voldemort etwas verwundert. „Das sagt der Richtige.“ „Hey, ich habe mich sehr gebessert.“ „Auch wieder wahr. Mein Lord, wollt ihr morgen wirklich Gringotts angreifen?“ „Ja, will und werde ich, beziehungsweise wir, denn du wirst mich begleiten.“ „Nein.“ „Nein?“ „Nein, ich gehe zum St. Mungos. Ich habe es Blaise versprochen.“ „Hm, auch gut. Aber jetzt wird geschlafen“, murrte Voldemort bevor er einen sanften Kuss auf den Nacken seines Mannes setzte. Harry begann leise zu schnurren und kuschelte sich enger an ihn. „Gute Nacht, mein Lord. Gute Nacht, Talisha, wo auch immer du bist“, sagte Harry leise. Wie schon die letzten Tage sah ihn Voldemort etwas mitleidig an bevor er murmelte, „gute Nacht, ihr Zwei.“ Kapitel 14: Kapitel 11 ---------------------- Das Auftauchen unzähliger Todesser in der Winkelgasse sorgte für Panik, die einkaufenden Zauberer und Hexen suchten ihr Heil in der Flucht doch keiner der Todesser setzte zur Verfolgung an. Alle Blicke lagen auf ihrem Lord, der als Einziger ohne Maske unterwegs war und dieser deutete wortlos auf das große, glänzende Bronzetor der Zauberbank. Sofort kam Bewegung in die Reihen der Todesser, alle mit gezogenen Zauberstäben während Voldemort den Zauberstab gen Himmel hielt und zischte, „Morsmordre.“ Sofort erschien das Dunkle Mal am Himmel, die Schlange wand sich wütend aus dem Mund des Totenschädels und drückte seine Stimmung aus. Es ging ihm gegen den Strich, dass Harry nicht hier war sondern zum St. Mungos gegangen war. Doch wie fast immer hatte er gegen den Starrkopf seines Mannes verloren. „Es geht ihm gut, er hat genug Leute dabei und die Auroren werden es sich zwei Mal überlegen ob sie mitten in Muggellondon einen Zauberkampf anfangen wollen“, schnarrte eine Stimme neben ihm. „Wieso bist du nicht bei ihm? Du bist sein Vater.“ „Und du sein Mann und wir sind Beide hier weil Harry es so wollte. Er hat genug Schutz also können wir uns auf unsere Sachen konzentrieren“, gab Severus zurück, die schwarzen Augen blitzten hinter der Silbermaske amüsiert auf, „außerdem gibt er mir ein Zeichen wenn er Probleme hat.“ „Wie?“ Severus zog den linken Ärmel hoch und enthüllte das Dunkle Mal doch es sah anders aus als Voldemort es in Erinnerung hatte. Eine zweite Schlange schlängelte sich um den Totenschädel, verflocht sich mit seiner Eigenen bis zu den zwei nebeneinander liegenden Köpfen. „Was ist das?“, fragte Voldemort überrascht. „Ein gemeinsames Mal. Von dir und deinem Mann“, erklärte Severus. „Wann?“ „Einen Tag nachdem Tali entführt wurde, er will Sicherheit.“ „Wer noch?“ „Wie kommst du auf die Idee, dass noch mehr Todesser so ein Mal tragen?“ „Weil ich euch kenne. Also?“ „Charlie, Fenrir, einige Werwölfe, Regulus“, sagte Severus. Voldemort schüttelte nur leicht den Kopf und knurrte, „warum? Harry kann die Todesser auch über das Dunkle Mal rufen.“ „Aber sich ihnen nicht mitteilen, das kann er nur durch sein Mal.“ „Mein Lord?“, fragte plötzlich eine Stimme neben ihnen. Sowohl Voldemort wie auch Severus drehten sich rum und sahen in sturmgraue Augen, die sie fragend und leicht spöttisch ansahen. „Mein Lord, verzeiht meine Störung aber könntet ihr eure Privatgespräche vielleicht auf später verschieben? Wir hätten hier noch etwas zu erledigen“, schnarrte Lucius. „Ausnahmsweise. Severus, bitte.“ Der Tränkemeister neigte leicht spöttisch den Kopf bevor er Lucius kurzerhand umdrehte und auf die Zauberbank zuschob. „Dann wollen wir mal“, sagte er mit einem Grinsen, das man zwar hinter der Maske nicht sehen konnte aber seine Augen verrieten ihn. „So langsam machst du mir Angst, Sev.“ „Warum?“ „Weil du der Blutsbruder unseres Lords bist und dich auch so benimmst.“ Severus schüttelte mit dem Kopf und meinte, „du missverstehst da was. Voldemort ist der Mann meines Sohnes und durch die Blutsbrüderschaft ein Teil meiner Familie.“ Lucius blieb kurz stehen, sein Blick suchte den Blick aus schwarzen Augen bevor er sagte, „und für deine Familie würdest du einfach alles tun.“ Stumm nickte Severus, sein ältester Freund neigte leicht den Kopf und deutete dann auf Gringotts, „lass uns die Kobolde von der richtigen Seite überzeugen.“ Zeitgleich tauchten in Muggellondon knapp zwei Dutzend Zauberer auf, alle gekleidet in normale Muggelsachen, nichts an ihnen deutete darauf hin, dass sie gleich eines der größten magischen Krankenhäuser abriegeln wollten. „Fertig?“, fragte Harry leise, sein Blick glitt über die Fassade auf der anderen Straßenseite. Ein altes Kaufhaus, dessen Schaufenster mit Plakaten, Graffiti und Pappe verhängt waren, überall stand, dass im Moment aufwändige Renovierungsarbeiten liefen. Doch diese Vorsichtsmaßnahmen war kaum notwendig denn ein Zauber sorgte dafür, dass die Muggel einfach an dem Gebäude vorbei liefen. „Natürlich. Wollen wir beginnen?“, fragte Remus neben ihm. Harry nickte nur und überquerte die Straße, nachdem er sich versichert hatte, dass sie frei war. Seine Anhänger und die wenigen Todesser, die er dabei hatte, folgten ihm. Hinter der Fassade des alten Kaufhauses kam ein modisches Krankenhaus zum Vorschein, eine helle, freundliche Eingangshalle empfing sie, zusammen mit einer sehr überrascht aussehenden jungen Krankenschwester. Diese sah verwirrt zwischen ihnen umher bis ihr Blick auf Harry liegen blieb und ihre Augen sich geschockt weiteten. Er war zwar lange nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetaucht doch er hatte sich äußerlich nicht sehr verändert und natürlich erkannte sie ihn. „Was wollen Sie hier?“, fragte sie panisch. „Nichts Schlimmes. Wir besetzen St. Mungos.“ „Das könnt ihr nicht machen, das ist ein Krankenhaus.“ Harry lächelte sie an als noch zwei Gestalten in der Eingangshalle auftauchten. „Harry, schön, dass du da bist“, sagte einer der Männer. „Devon, Blaise, schön, hier zu sein. Ist alles vorbereitet?“, fragte Harry lächelnd. „Natürlich. Sämtliche Stationen sind abgeriegelt und vor den Eingängen stehen Todesser. Die Ärzte und Schwestern auf unserer Seite sind instruiert und sorgen auf den Stationen für Ruhe. Die Kamine sind vom Flohnetz genommen, der Apparierschutz wurde verstärkt“, erklärte Devon ernst. Harry nickte und wandte sich zu den Männern und Frauen, die ihn begleitet hatten, fast alle hielten eine kleine Phiole in den Händen. „Wir sind soweit, los.“ Wie auf ein Kommando hoben die Angesprochenen die Phiolen an die Lippen und stürzten sie runter, wenige Momente später begannen die Verwandlungen. Insgesamt fünfzehn Werwölfe standen jetzt vor ihm, keiner davon war aus Fenrirs Rudel und so gab es bei ihnen eine kleine Besonderheit. Severus hatte den Trank verändert und einen Zauber mit eingewoben. Das Ergebnis war einfach, die verwandelten Werwölfe griffen einfach alles an was kein Mal trug. Und so wanden sich zwei Werwölfe sofort der Krankenschwester zu, die bis jetzt von einem Todesser in Schach gehalten wurde. „Nein“, sagte Harry ruhig und ernst, alle Wolfsköpfe wandten sich ihm zu und leises Knurren erfüllte die Luft. „Eure Aufgabe ist es diesen Raum zu bewachen. Remus, du bleibst mit hier.“ „Das wird meinem Alpha nicht gefallen“, warf Remus ein. „Er wird es akzeptieren. Blaise, wo ist Neville?“ „Bei seinen Eltern. Wir bleiben auch hier wenn du nichts dagegen hast“, sagte Blaise. „Ich habe nichts dagegen, es war ja so abgemacht. Also, die Werwölfe bleiben hier, Remus hat das Kommando über sie. Devon, du hast das Kommando über die anwesenden Ärzte,“ sagte Harry. Beide nickten, auch wenn der Werwolf nicht sehr glücklich über diese Entscheidung war bevor Devon fragte, „wie kontaktieren wir dich oder den Lord wenn was ist?“ „Ihr kennt eure Anweisungen also haltet euch einfach daran. Wenn wirklich was ist, schickt einen Patronus. Ich bin in der Winkelgasse.“ „Solltest du nicht hier bleiben?“, fragte Blaise. „Sollte ich, mach ich aber nicht. Wir haben keine Probleme gehabt und jetzt will ich wissen wie es bei Dad und Voldemort gelaufen ist. Noch Fragen?“ Als alle den Kopf geschüttelt hatten, nickte Harry und meinte, „gut, dann geh ich wieder.“ „Aber nicht alleine. Wir begleiten dich“, knurrte ein Todesser. „Davon geh ich aus, los Rabastan, gehen wir.“ Die fünf Todessern, die ihm sein Mann an die Seite gestellt hatte, lösten sich von ihren Kameraden und stellten sich an seine Seite, Rabastan legte einen Arm um seine Schultern. „Dann los, kleiner Lord“, grinste er. „Sehr witzig. Los jetzt.“ Harry sah nochmal fragend in die Runde doch als auch diesmal niemand eine Frage hatte, wandte er sich um und ging auf den Ausgang zu, die Todesser folgten ihm. Remus seufzte leise und sah dann auf die Hand, die sich auf seinen Unterarm gelegt hatte. „Er ist in guten Händen“, grinste Blaise. „Ich weiß. Ich mache mir mehr Sorgen um die Zukunft.“ „Wieso? Unsere Seite ist stark.“ Der Werwolf seufzte leise und strich mit den Fingern über die Hand, löste sie dann von seinem Unterarm und sagte, „auch das weiß ich. Deswegen darf ich mir trotzdem Sorgen machen, oder?“ „Natürlich. Wollen wir uns dann unseren Befehlen zuwenden?“ Jetzt grinste Remus und nickte, die verwandelten Werwölfe begaben sich auf ihre Posten doch sie rechneten nicht wirklich mit Gegenwehr. Remus blieb allerdings nochmal stehen und zückte seinen Zauberstab. „Aevum servare.“ Der hellblaue Totenschädel erschien über ihren Köpfen und tauchte die Eingangshalle in ein sehr seltsames Licht. Er wusste, dass das Mal jetzt auch außerhalb von St. Mungo auftauchen würde. Nur für die magische Welt sichtbar, verkündete es, dass der Krieg noch immer tobte. Voldemort ging langsam durch die Eingangshalle von Gringotts, er wunderte sich nicht über die Entwicklung der Dinge denn er hatte nicht angenommen, dass die Kobolde wirklich kämpfen wollten. Sie hatten sich nicht direkt auf auf seine Seite gestellt, sie hatten allerdings gesagt, dass sie auch nicht gegen ihn kämpfen würden und wenn kein Zauberer die Bank betrat, konnten sie sich auch nicht gegen ihn stellen. Seine Anweisungen waren daher einfach, seine Todesser hatten die Bank kurzerhand abgeriegelt und warteten jetzt auf neue Anweisungen. Eine verhüllte Gestalt kam auf ihn zu, schwarze Augen blitzten hinter der Silbermaske auf. „Wir sind einmal hier, gleich die Winkelgasse?“, fragte Severus. „Ist bei Harry alles in Ordnung?“, war die Gegenfrage. „Da ich keine negativen Nachrichten bekommen habe, denke ich ja. Also, was ist mit der Winkelgasse?“ Voldemort zögerte und Severus knurrte, „ihm geht es gut, sonst hätte er oder einer der Anderen sich längst gemeldet. Konzentrier dich auf unsere Aufgabe.“ „Jaja, Giftmischer, schon gut. Ok, wir nehmen die Winkelgasse gleich mit ein, sind wir genug?“ „Knapp zwanzig. Ein paar mehr Todesser wären nicht schlecht“, gab Severus zurück. Sofort spürte er wie sich sein Mal erwärmte, alle anwesenden Todesser wantden sich zu ihm um und zwei von ihnen kamen auf sie zu. „Was ist passiert? Ist was mit dem Welpen?“, fragte Fenrir sofort. „Nein. Meinem Mann geht's gut. Wir nehmen die Winkelgasse mit ein.“ „Nokturngasse?“, fragte Lucius. „Gehört doch eh schon uns.“ „Welche Hauptziele?“ „Sämtliche Kamine vom Flohnetzwerk nehmen, riegelt die Geschäfte ab wenn sie nicht mit uns kooperieren wollen, die Todesser bleiben in Blickkontakt zueinander und schließt den 'Tropfenden Kessel'“, wies Voldemort die drei Männer an. Alle drei nickten, Lucius und Fenrir verbeugten sich leicht bevor sie zu den restlichen Todessern gesellten und dort die Anweisungen verteilten. Voldemort sah ihnen kurz nach, er ließ seinen Blick nochmal durch die Halle schweifen bevor er sich der Gruppe von Severus anschloss und gleich die Führung übernahm. Sie würden sich um den 'Tropfenden Kessel' kümmern. Mit mehreren Plopps tauchten Harry und seine Begleiter in der Winkelgasse auf und sahen sich sofort drei gezogenen Zauberstäben gegenüber. Harry hob amüsiert eine Augenbraue denn genau wie sein Mann trug er keine Maske und sofort senkten sich die Stäbe, die Todesser verbeugten sich leicht. „Wo ist mein Mann?“, fragte Harry, er erkannte die Todesser nicht also mussten sie dem äußeren Kreis angehören. Warum hatte Voldemort sie gerufen? Er wollte doch nur Gringotts einnehmen. „Scheint als nimmt dein Mann die Winkelgasse gleich mit ein“, kam von Rabastan. „Scheint so. Wo ist besagter Mann nun?“ „In Gringotts“, warf einer der Todesser ein. „Danke. Kommt, wir gehen ihn besuchen.“ „Über deinen Besuch wird er sich garantiert freuen aber ob er uns sehen will, bezweifle ich“, raunte Rabastan. Harry grinste ihn an und meinte, „er tut nur immer so griesgrämig. Eigentlich ist er ein ganz lieber Mensch.“ „Klar und ich bin Merlin.“ Das Grinsen wurde breiter während Harry sich schon auf den Weg zur Zauberbank machte, Rabastan schloss sich ihm an während die anderen vier Todesser sich zu ihren Kollegen gesellten. Severus und Voldemort unterbrachen ihr Gespräch mit Lucius und sahen sich alarmiert an. Kein Wort wurde zwischen ihnen gewechselt als sie sich wie ein Mann umdrehten und aus der Bank eilten, einen sehr verwirrten Lucius zurücklassend, der sich beeilte ihnen zu folgen. Der Grund für den überraschten Aufbruch stand vor den weißen Stufen und grinste sie breit an. „Was machst du hier?“, donnerte Voldemort sofort los. „Du solltest im St. Mungos sein, in Sicherheit“, schloss sich Severus an, genauso wütend wie sein Blutsbruder. Harry verzog überrascht das Gesicht und maulte, „hätte ich gewusst, dass eure Begrüßung so ausfällt, wäre ich nicht gekommen. Das Krankenhaus steht unter unserer Kontrolle also wollte ich mal gucken, was ihr so macht.“ „Harry, das hier ist kein Kindergeburtstag sondern eine sehr ernste Angelegenheit. Da kann man nicht mal eben so gucken. Was wäre gewesen wenn hier der Phönixorden aufgetaucht wäre?“, fragte Voldemort knurrend. „Dann hätte ich sie bekämpft, genau wie mein Mann, mein Vater und meine Freunde. Ich bin kein kleines Kind mehr also hört auf mich so zu behandeln, mein Lord. Ich bin mir der Tatsache durchaus bewusst, dass das hier eine ernste Sache ist“, gab Harry zurück. „Dich hätte ein verirrter Fluch treffen können.“ „Euch auch und dennoch seit ihr hier. Mein Lord, ich dachte, ich kämpfe an eurer Seite?“ „Das kannst du gleich beweisen“, mischte sich eine Stimme ein. Alle drehten sich überrascht um und starrten in gelbe Augen, die prüfend über Harry glitten. Erst als der Werwolf sicher war, dass sein Welpe in Ordnung war, wandte er sich an seinen Lord und knurrte, „die Auroren sind soeben in der Winkelgasse eingetroffen. Mindestens ein Dutzend.“ Voldemort lächelte kalt, legte einen Arm um Harrys Schultern und grollte, „dann gehen wir sie gebührend begrüßen. Komm, mein Schatz, du wolltest kämpfen und jetzt hast du die Gelegenheit dazu.“ „Geht doch“, grinste Harry, „darf ich?“ „Was hast du vor?“ „Lasst euch überraschen, mein Lord.“ Voldemort sah ihn noch einen Moment fragend an bevor ein kaltes Grinsen auf seinem Gesicht erschien und er nickte. Sein Mann erwiderte das Grinsen, löste sich von ihm und wandte sich an Fenrir, „wollen wir meinen Mann mal schocken?“ Er sah das breite Grinsen des Werwolfes zwar nicht, konnte es sich aber vorstellen denn die gelben Augen blitzten vergnügt auf. „Was hast du vor?“, fragte Severus jetzt. „Lass dich überraschen, Dad. Komm Fenrir, begrüßen wir die Auroren.“ Er hakte sich bei dem Werwolf ein und ließ sich in die Richtung bringen, in der die Auroren aufgetaucht waren. Severus und Voldemort sahen sich etwas fragend an und folgten ihnen dann, sie waren mehr als nur neugierig. Die Auroren hatten noch nicht angegriffen, was vielleicht auch daran lag, dass sie von Todessern umringt waren und diese waren ihnen an Zahl weit überlegen. Doch auch diese griffen nicht an denn einer von ihnen hatte es verboten und kam jetzt auf die Auroren zu. Sofort richteten sich sämtliche Zauberstäbe auf ihn doch er ignorierte sie und zog sowohl Maske wie auch Kapuze runter. „Charlie!“, keuchte Bill, der der Anführer der Auroren war. „Hallo, Brüderchen. Wie geht es dir?“ „Verräter.“ Charlie verleierte die Augen und meinte, „das hatten wir schon mal und es ist mir egal. Was wollt ihr hier?“ „Verschwindet aus der Winkelgasse“, knurrte Bill doch Charlie schüttelte sofort den Kopf, „nein, meine Lords verbieten es.“ „Du bist ein elender Verräter und wirst der Erste sein, der nach Askaban geht.“ „Das glaube ich kaum, keiner von uns geht nach Askaban“, mischte sich eine Stimme ein. Alle Blicke wandten sich um, Harry lächelte sie lieb an und löste sich von Fenrir. Bills Blick verfinsterte sich noch weiter. „Verschwindet von hier, ihr habt hier nichts zu suchen“, knurrte er. „Wir sind euch Zahlenmäßig weit überlegen, warum sollten wir gehen?“, fragte Harry, immer noch mit einem lieben Lächeln. „Der Phönixorden kommt bald.“ „Das glaube ich kaum, ich glaube eher, dass sie gerade einem Rudel verwandelter Werwölfe im St. Mungos gegenüber stehen und überlegen wie sie Remus am Besten davon überzeugen, aufzugeben“, sinnierte Harry bevor er ernst wurde, „verschwindet. Die Winkelgasse gehört uns.“ Bill wurde blass, es stimmte, dass sie sich aufgeteilt hatten doch keiner hatte damit gerechnet, dass die Dunkle Seite so viele Leute hatte. Harry sah den Kampf auf seinem Gesicht und vor allem den schnellen Blick in die Runde. „Ja, wir sind viele und die Hälfte davon sind Werwölfe“, erklärte Harry ihm. Der Rotschopf wurde noch blasser, sein Blick wurde leicht panisch. „So, ihr habt jetzt die Wahl. Verschwindet oder die Werwölfe verwandeln sich und dann stellt ihr euch ihnen und uns. Eure Entscheidung.“ „Die Winkelgasse geben wir nicht kampflos auf“, knurrte Bill, zwar immer noch blass aber entschlossen. Sein Zauberstab zuckte hoch doch Severus und Voldemort waren schneller, gleich zwei Schutzzauber legten sich vor Harry und schützten ihn vor dem Fluch des Rotschopfes. Harry schüttelte traurig den Kopf bevor er zurücktrat und in die schützende Umarmung seines Mannes glitt. „ Bill, es tut mir leid aber wir werden nicht gehen. Ich gebe euch eine letzte Chance euch zurückzuziehen“, sagte er. „Nein.“ Jetzt verschwand die Trauer aus Harrys Gesicht und machte Ernst Platz. Er seufzte nochmal leise bevor er sagte, „mein Lord, eure Entscheidung.“ Voldemort zögerte keinen Moment und knurrte, „Angriff.“ Da sowohl die Auroren wie auch die Todesser mit diesem Befehl gerechnet hatten, blitzten jetzt überall Schutzschilde auf. Die erste Angriffswelle von Flüchen verpuffte harmlos auf beiden Seiten, die Todesser gingen mehrere Schritte zurück und suchten Deckung während sie die zweite Angriffswelle starteten. Die Auroren hatten die Aufgaben unter sich aufgeteilt, während die eine Hälfte sie mit Schutzschilden schützte, griff die andere Hälfte an. Es war nicht zu übersehen, dass Voldemort und Harry ihr Hauptziel waren doch die wussten sich zu verteidigen. Fluch um Fluch prallte an den Schutzschilden ab bis es Voldemort reichte. „Schluss damit, Angriff und zwar richtig“, knurrte er. Die Auroren sahen aus den Augenwinkeln wie unzählige Todesser ihre Masken runter zogen und Phiolen an die Lippen hoben. Ohne dass sie es verhindern konnten, stürzten die Werwölfe den Inhalt runter und wenige Momente später begannen sie sich zu verwandeln. „Bill?“, fragte einer der Auroren panisch. „Angriff“, gab dieser nur zurück. Zwar sahen ihn die Auroren etwas zweifelnd an, folgten aber dann seinem Befehl und gingen erneut zum Angriff über. Aus dem geordneten Angriff wurde schnell ein Mann-gegen-Mann-Kampf. Die Gruppen teilten sich langsam auf, sei es weil sie gerade einem Fluch auswichen oder weil sie sich in Sicherheit bringen wollten. Mehrere Plopps kündeten die verspätete Ankunft des Phönixorden an, der scheinbar eingesehen hatte, dass sie im St. Mungos nichts ausrichten konnten ohne die Patienten zu gefährden. Damit glich sich ihre Zahl aus und die Winkelgasse wurde schnell von verschiedenen Flüchen erleuchtet. Und genauso schnell hatten fast alle den Überblick verloren, wichtig war nur noch der Feind gegenüber, der Zauberstab in der Hand und der Wille zu gewinnen. Severus wich dem Fluch aus, stolperte und prallte mit voller Wucht gegen die Wand neben sich. Mit einem Fluchen richtete er sich wieder auf und sah sich um, wo war dieser verfluchte Weasley, der ihn wie ein Besessener verfolgte? „Hier Snape“, ertönte Bills Stimme. Der Tränkemeister fuhr rum als ihn auch schon ein Fluch traf. Mit einem Schmerzensschrei wurde Severus erneut gegen die Wand geschleudert, sein Zauberstab entglitt seinen gefühllosen Fingern bevor er die Hand auf die blutende Wunde an seinem Arm presste. Bill kam langsam auf ihn zu, das Gesicht höhnisch und triumphierend verzogen und den Zauberstab auf ihn gerichtet. „Du hast meinen Bruder verhext“, knurrte er. Schwarze Augen blinzelten ihn verwirrt an bevor Severus leise lachte und den Kopf schüttelte, „das glaubst du doch wohl selber nicht, oder?“ „Er ist dein Sklave weil du ihn dazu gezwungen hast, er...“ „Partner“, unterbrach Severus ihn. „Was?“ „Er ist mein Partner und nicht mein Sklave. Schon seit fast einem Jahr und er kann sich frei entscheiden auf welcher Seite er kämpft.“ „Das ist gelogen“, keuchte Bill. „Nein“, ertönte Charlies Stimme. Bill beging nicht den Fehler sich zu seinem Bruder rum zudrehen, sein Zauberstab blieb auf Severus gerichtet während er sagte, „das ist gelogen.“ „Nein, Bill, ist es nicht. Severus ist mein Partner und ich werde nicht zulassen, dass du ihn noch mehr verletzt.“ „Würdest du den Zauberstab gegen deinen eigenen Bruder richten?“, fragte Bill. Er hörte Schritte hinter sich, die an ihm vorbei gingen und schließlich trat Charlie in sein Sichtfeld. Eine Wunde zog sich über seine Schläfe und das rechte Auge, welches geschlossen war und sein Zauberstab war erhoben. „Würde und tu ich. Bill, ich will dich nicht verletzen aber ich werde es tun wenn du ihn nicht in Ruhe lässt“, sagte Charlie ernst. „Das würdest du nicht tun.“ „Doch.“ Bill schüttelte den Kopf, sein Zauberstab richtete sich auf Severus. „Bill, bitte. Stell mich nicht vor die Wahl zwischen meinem Bruder und dem Mann, den ich liebe.“ „Liebst? Er hat dich zu einem Sklaven gemacht, wie kannst du da sagen, dass du ihn liebst?“, fragte Bill fassungslos. Sein Bruder lachte leise und meinte, „was glaubst du eigentlich warum ich ein Todesser geworden bin? Ich liebe Severus schon seit meiner Schulzeit, seit der sechsten Klasse.“ „Das ist nicht wahr.“ Bill trat einen Schritt näher an den Tränkemeister rann, er versuchte den erhobenen Zauberstab seines Bruders zu ignorieren. „Bill, bleib stehen sonst bist du tot.“ „Du würdest deinen Bruder nicht töten.“ „Für Severus, doch, würde ich.“ „Niemals“, knurrte Bill. Er richtete den Zauberstab jetzt direkt auf Severus und sagte, „dafür, dass du meinen Bruder zu einem Todesser und Sklaven gemacht hast, stirb. Ava...“ „Avada kedavra“, zischte Charlie, der hellgrüne Fluch verließ seinen Zauberstab und traf seinen eigenen Bruder mitten an die Brust. Dieser starrte ihn noch einen Moment absolut fassungslos an, sein Zauberstab fiel langsam zu Boden bevor er genauso langsam in sich zusammen sackte. Sein letzter Gedanke war, dass er die Wahl verloren hatte. „Du hast deinen eigenen Bruder umgebracht“, sagte Severus leise. Charlie antwortete nicht sondern richtete den Zauberstab auf ihn und flüsterte einen einfachen Heilspruch. Sofort schloss sich die Wunde und der Tränkemeister seufzte erleichtert auf. „Kannst du laufen?“ „Ja, kann ich“, gab Severus zurück, ergriff aber dennoch die angebotenen Hand und ließ sich aufhelfen. „Du hast...“ „Ich weiß, was ich getan habe und ich habe ihn mehrfach gewarnt und vor die Wahl gestellt. Komm, wir werden bestimmt schon vermisst“, sagte Charlie. Severus sah ihn noch einen Moment von der Seite an, nickte aber dann. Das laute Heulen eines Werwolfes ließ sie in diesem Moment aufsehen, sie erkannten diese Stimme nicht also musste es einer der fremden Werwölfe sein. Doch eines erkannten sie, es war ein Geräusch des Triumphs. „Klingt als ob wir gewonnen hätten“, sagte Charlie. Severus warf noch einen Blick auf den toten Bruder seines Partners bevor sie die Gasse verließen und sich sofort drei verwandelten Werwölfen gegenüber sahen. Zähne fletschend kamen sie auf sie zu bevor die Nasen leicht zuckten und die Lefzen senkten. „Bringt uns zu Harry und Voldemort“, sagte Severus, zwei der Werwölfe verschwanden wieder während der Dritte sie durch die Reihen der Todesser führte. Etwas verwundert sahen sich Severus und Charlie um, es waren wesentlich mehr Todesser anwesend als vor ihrem unerfreulichen Zusammentreffen mit Bill. Und vor allem waren diese Todesser seltsam, sie bewegten sich anders, eleganter und irgendwie fließender. Severus runzelte leicht die Stirn doch erst als er einen sehr bekannten blonden Haarschopf sah, wusste er, was hier los war. „Adrian und die Vampire“, knurrte er. „Woher willst du das wissen?“ „Weil das da vorne Draco ist und der wollte erst herkommen wenn sein Gefährte da ist. Komm, ich will wissen wieso die Blutsauger so spät kommen.“ Severus schickte den Werwolf weg und steuerte direkt auf seinen Sohn zu, die am Boden liegenden Auroren ignorierte er. Harry kam ihm entgegen und schlang die Arme um ihn. „Dad, ich habe mir solche Sorgen gemacht.“ „Musst du nicht“, sagte Severus mit einem leichten Lächeln bevor er sich zu Draco umdrehte, „wieso kommt ihr erst jetzt?“ „Nicht vorhersehbare Probleme mit den anderen Vampirlords“, gab Adrian mit einem Knurren zur Antwort. „Lösbar?“, fragte Voldemort jetzt. Er drehte sich nicht um sondern hielt den Blick auf die Umgebung gerichtet, er beobachtete wie die Werwölfe langsam alle Auroren auf einen Platz zogen. „Schon gelöst.“ „Wie?“ „Ich habe sie umgebracht.“ Jetzt drehte sich Voldemort um, eine imaginäre Augenbraue erhoben und schnarrte, „was war los?“ „Wollen wir das hier besprechen?“, fragte der Vampir. „Nein. Fenrir, du bleibst hier und sorgst dafür, dass die Winkelgasse Aurorenfrei bleibt.“ „Nein.“ Voldemort drehte sich zu dem Werwolf um, der sich ihnen lauernd genähert hatte, sein Umhang war zerrissen und seine Maske hatte er im Kampf verloren. „Wie war das?“ „Mein Gefährte ist nicht hier und er ist ungebunden. Der Blutsauger hat gesagt, dass er ebenfalls Vampire ins St. Mungos geschickt hat und ich lasse meinen ungebundenen Gefährten nicht allein in solcher Gesellschaft“, knurrte Fenrir. Zu aller Überraschung nickte Voldemort nur, legte seinem Ehemann einen Arm um die Schultern. „Wir gehen, die Gruppe um Lucius bleibt hier. Adrian, Draco, mitkommen, Fenrir auch, die Hälfte der Werwölfe bleibt. Harry, du rufst Remus zu dir“, sagte er. Harry sagte nichts doch Voldemort sah wie sich unter seinen Anhängern zwei Gruppen bildeten. „Du willst auch Leute hier lassen?“ „Nur ein paar. Mein Lord, wir können.“ Damit war das Startsignal gegeben, überall um sie herum ploppte es und nacheinander verschwanden die Mitglieder der Dunklen Seite. Schließlich standen nur noch Voldemort, Harry, Charlie und Severus da. Der Letztere hob nochmal den Zauberstab und deutete gen Himmel, „morsmordre. Aevum servare.“ Der Himmel über der Winkelgasse wurde von den zwei Malen erleuchtet, die Schlangen wickelten sich ineinander und verwoben sich immer wieder neu. „Wir sollten über ein gemeinsames Mal nachdenken“, sinnierte Harry leise. „Du hast dir doch schon einige meiner Todesser unter den Nagel gerissen“ „Dad, das sollte eine Überraschung sein.“ „War es auch aber das klären wir später. Abmarsch“, grollte Voldemort bevor er mit seinem Mann einfach disapparierte. „Willst du nochmal zu ihm?“, fragte Severus leise. „Nein, ich bin da wo ich sein will. Lass uns gehen, geliebte Fledermaus“, lächelte Charlie. Die Umstehenden sahen kurz auf, sie waren auf die Reaktion gespannt doch Severus grinste nur kalt und schnarrte, „los, Wiesel.“ Kurz darauf verschwanden sie mit einem Knall. Sie versammelten sich im großen Salon im öffentlichen Bereich von Riddle-Manor, Hauselfen brachten Kaffee, Tee, Kakao und Sandwichs und erst als sich alle nacheinander bedient hatten, wandte sich Voldemort wieder an den Vampir. „Was ist passiert? Ich dachte, du hast die Unterstützung der irischen Vampirlords, einige meiner Pläne bauen auf euch.“ Adrian nickte etwas geknickt und erklärte, „die hattet ihr auch aber scheinbar hatten meine Artgenossen unerwarteten Besuch.“ „Dumbledore?“, fragte Harry dazwischen. „Kann ich nicht genau sagen aber die Konsequenzen kann ich euch erklären. Wir sind insgesamt sechs Lords, in einer Entscheidung muss es immer eine Mehrheit geben und eigentlich gab es sie auch, es stand fünf gegen eins. Aber scheinbar wurden zwei weitere Lords umgestimmt, wie, weiß ich nicht. Die Konsequenz war, dass es drei zu drei stand“, erklärte Adrian. „Welche Auswirkungen?“, knurrte Voldemort. „Solange es keine Mehrheit gibt, handeln die Vampire nicht.“ „Das wäre schlecht gewesen. Wie hast du sie vom Gegenteil überzeugt?“, fragte Harry. Rot glühende Augen wandten sich ihm zu bevor Adrian knurrte, „ich habe die drei Gegenstimmen umgebracht.“ „Also gibt es jetzt nur noch drei Vampirlords? Gibt es da keine Probleme?“ „Nachdem ich sie vom Gegenteil überzeugt habe, nein. Ihr habt jetzt die vollständige Unterstützung der Vampirlords“, sagte Adrian. Alle sahen sich etwas überrascht an und Harry fragte schließlich vorsichtig, „wie konntest du einfach so drei Vampirlords auslöschen?“ „Ich war nicht alleine, auch ich habe Vampire, die auf meiner beziehungsweise eurer Seite stehen und die mir nur zu gerne geholfen haben. Aber das ist jetzt egal, sie sind Geschichte und der Anhängerschaft der Vampire für eure Seite steht nichts mehr im Weg“, erklärte der Vampir mit einem leichten Lächeln, welches Versprechen und Drohung zugleich war. Voldemort erwiderte das Lächeln leicht bevor er sich erhob und seinen Mann mit hoch zog. „Für heute reicht es, geht ins Bett oder sonst wohin und wir sehen uns morgen. Es..“ „Was ist mit meinem Gefährten?“, knurrte Fenrir. Rote Augen sahen sich suchend um bevor Voldemort schnarrte, „ja, was ist mit deinem Gefährten? Harry, hast du ihn nicht gerufen?“ „Doch, habe ich.“ „Wieso ist er dann noch nicht hier?“, fragte Voldemort. Harry zuckte mit den Schultern bevor er blass wurde. „Ab ins St. Mungos“, knurrte sein Mann nur und sofort kam Bewegung in die Versammlung. Es dauerte nur wenige Momente bis sie die Eingangshalle erreichten und dort mit einem Knall verschwanden. Sie tauchten in derselben Gasse auf wie Harry und seine Leute schon früher am Tag doch jetzt wurde die Straße von der Beleuchtung der Muggel erhellt. „Mein Zeichen fehlt“, sagte Harry sofort. Alle Blicke wanderten nach oben doch der Nachthimmel über dem alten Gebäude war, bis auf ein paar vereinzelte Sterne, leer. „Das sollte so nicht sein. Los.“ „Auroren“, knurrte Fenrir plötzlich. Voldemort stockte mitten im Schritt und folgte dem Blick des Werwolfes, er traf allerdings nur auf ein Muggelpaar, welches sich die Auslagen eines Geschäftes ansahen. „Sicher?“, fragte er nach. „Ich kenne den Mann, er ist in der Abteilung für magische Strafverfolgung. Ganz sicher. Harry, wo hast du meinen Gefährten gelassen?“ „Im St. Mungos, mit fünfzehn verwandelten Werwölfen und den Ärzten, die auf unserer Seite stehen.“ „Wer von deinen Leuten?“ „Nur Blaise und Neville. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie uns wirklich hier angreifen“, sagte Harry leise. „Das hätte keiner. Adrian, wie viele Vampire hast du dabei?“ „Sechs. Der Rest kommt in zwei Tagen.“ „Könnt ihr die zwei Auroren ausschalten ohne, dass es jemand mitbekommt?“, fragte Voldemort knurrend, seine Augen wurden immer heller. „Kein Problem. Sofort?“ Der Vampir wartete das knappe Nicken ab bevor er seinen Leuten ein Zeichen gab. Zwei eher unscheinbare Männer lösten sich von der Gruppe und legten fragend die Köpfe schief. „Diese Zwei dort“, sagte Adrian mit einem Deut auf die zwei Auroren. Sofort nickten die Vampire und als sie sich das nächste Mal bewegten, sah man von ihnen nur noch einen Schatten. „Ich will zu meinem Gefährten“, knurrte Fenrir aufgebracht. „Warte bis die Vampire ihre Aufgabe erfüllt haben. Dann gehen wir mal nachsehen was der Phönixorden für Mist gebaut hat“, sagte Voldemort. „Dann können wir gleich los“, kam von Harry. Er zeigte auf die Auroren, die gerade völlig unspektakulär in eine Gasse gezogen wurden und dort nicht mehr raus kamen. „Los“, knurrte Fenrir. Er wartete nicht auf irgendeine Erlaubnis sondern überquerte die Straße im Eiltempo und verschwand in dem alten Gebäude. „Wer ist hier nochmal der Dunkle Lord?“, fragte Voldemort während er sich ebenfalls in Bewegung setzte. „Würdest du auf irgendjemanden warten wenn es um Harry geht?“, fragte Severus zurück. Der Blick aus hellroten Augen traf ihn bevor er kurz den Kopf schüttelte. „Siehst du, warum sollte er es dann tun? Zumal er noch unsicherer ist da er keine Verbindung hat, die er nutzen kann um nach dem Wohlbefinden seines Gefährten zu sehen.“ „Ich habe es verstanden, Giftmischer“, zischte Voldemort, was Severus nur leicht grinsen ließ. „Könntet ihr euren Familienstreit auf später verschieben?“, fragte Harry jetzt. „Ausnahmsweise.“ Sie durchbrachen die magische Barriere und befanden sich mitten auf einem Schlachtfeld wieder. Voldemort ließ seinen Blick über die Versammelten schweifen und erfasste die Situation blitzschnell. Die dunklen Schatten auf dem Boden waren bewusstlose Werwölfe, er erkannte auch Blaise unter den Bewusstlosen, Neville stand schützend über ihm. An seiner Seite standen nur drei der Ärzte, die hier arbeiteten und vier knurrende Werwölfe. Damit war das nur ein Drittel der Leute, die Voldemort eigentlich hier sehen wollte und die er auch für hier eingeteilt hatte. Er hörte neben sich ein tiefes, dunkles Knurren und musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass es Fenrir war. Nur Sekundenbruchteile später stürzte der Werwolf an ihm vorbei, unzählige Flüche schossen aus seinem Zauberstab während er sich den Weg zu einem der, noch kämpfenden Werwölfe durchkämpfte. Der Phönixorden war zu einem Großteil versammelt, Dumbledore persönlich führte sie an. Sollte hier etwa schon der große Endkampf stattfinden? Voldemorts Blick wanderte nach rechts, Harry starrte das Geschehen mit offenen Mund an bevor sich sein Gesichtsausdruck veränderte und er den Stab zog. Als wäre das, das Signal gewesen, bewegten sich die Mitglieder der Dunklen Seite. Die ersten Flüche schossen an ihm vorbei, jetzt erst bemerkte er das Schutzschild, welches sich vor ihm spannte. Er sah sich verwirrt um bis er an blitzenden, schwarzen Augen hängen blieb. „Wollen wir, Bruder?“, fragte Severus. „Gerne, Bruder“, gab Voldemort zurück und gemeinsam gingen sie zum Angriff über. Flüche zuckten zwischen den Parteien hin und her, immer wieder hörte man die Menschen fluchen, die Werwölfe knurren und jaulen und immer wieder ertönten Schmerzensschreie. Der Kampf eskalierte nach einem hohen, schmerzerfüllten Aufschrei eines Werwolfes. Harry fuhr rum, diese Stimme würde er überall wiedererkennen und er hatte sich nicht geirrt. Remus war zu Boden gegangen, Blut lief aus einer langen Schnittwunde an der Seite. Er sah wie Fenrir erstarrte, die gelben Augen weit aufgerissen und fassungslos auf seinen Gefährten starrend. Die drei Angreifer, die das Alphapaar unter Beschuss genommen hatten, hielten kurz inne als sich Fenrir wieder zu ihnen umdrehte. Die Augen waren völlig verschleiert, ein Ruck ging durch seinen Körper, der Zauberstab entglitt seinen Fingern als er nach vorne fiel. Unter den geschockten Blicken der Angreifer verwandelte sich der Alphawerwolf. Überall im Raum wurde es ruhig, immer mehr Blicke glitten zu dem gewaltigen, grauen Werwolf, der langsam den Kopf schüttelte und dann ebenfalls verwirrt auf seine eigenen Pfoten sah. „Das kann nicht sein“, hörte Harry einen der Angreifer keuchen, es war Alastor Moody, der mit zwei Auroren versucht hatte, ihn zu töten. Insgeheim musste Harry ihm Recht geben, es war zwar Nacht aber der Vollmond war noch fast zwei Wochen hin und einen Trank hatte Fenrir auch nicht genommen. Der Werwolf sah jetzt von seinen Pfoten auf seinen Gefährten, der bewusstlos hinter ihm lag und immer noch blutete bevor er langsam den Kopf wandte. Goldgelbe Augen schweiften über die Auroren bis sie bei Alastor ankamen, abgrundtiefer Hass erschien darin. Langsam legte er den Kopf in den Nacken und ließ ein durchdringendes, tiefes Heulen hören, ...dann sprang er den alten Auror an. Alastor schleuderte ihm einen Schneidefluch entgegen, eine tiefe Wunde erschien in dem grauen Fell, rotes Fleisch und helle Knochen blitzten auf doch es verlangsamte den Werwolf nicht mal. Mit gefletschten Zähnen und ausgestreckten Krallen begrub er den Auror unter sich, Schreie und Reißen waren zu hören doch die Bewegungen von Alastor wurden schwächer bis sie schließlich ganz abebneten. Langsam hob Fenrir den Kopf, Blut tropfte von seinen Fängen und den Lefzen und der Blick aus den gelben Augen verkündete einen schnellen aber schmerzvollen Tod. Geschockt sahen alle Beteiligten auf den toten Auror bevor Harry knurrte, „wollen wir uns weiter verfluchen oder kommen wir zum Reden?“ „Da gibt es nichts zu reden, Todesser“, knurrte einer der Auroren doch Dumbledore bedeutete ihm zu schweigen. „Was hat das hier zu bedeuten?“, fragte er. „Albus, werde bitte etwas genauer in deinen Fragen“, sagte Harry während sein Mann sich langsam durch den Raum bewegte und auf ihn zukam. „Wieso greift ihr das St. Mungos an?“ „Wir haben es nicht angegriffen, lediglich besetzt, ihr wart es, die uns angegriffen haben.“ „Wir müssen die Gefangenen schließlich befreien.“ „Welche Gefangenen? Die meisten Ärzte sind auf unserer Seite und den Patienten ist es egal, Hauptsache sie werden weiter behandelt. Albus, lassen wir diese Scharade, wo ist mein Kind?“, fragte Harry ernst. „In Sicherheit. Sie wird auf der richtigen Seite aufwachsen.“ „Das glaubst du doch wohl selber nicht, oder?“, meldete sich jetzt Voldemort zu Wort. Albus sah ihn überrascht an und der Dunkle Lord fuhr fort, „eher werde ich die bekannte Welt in Schutt und Asche legen als dass ihr meine Tochter behaltet.“ „Dann töten wir sie“, knurrte Arthur. „Dann seit ihr alle tot, Männer, Frauen, Kinder, jeder, der nicht auf meiner Seite steht, wird vernichtet.“ Albus sah etwas fassungslos von Voldemort zu Harry und wandte sich direkt an den Jüngeren, „willst du das wirklich? Es würde tausende Tote kosten.“ „Ich helfe meinem Mann sogar dabei bis wir unsere Tochter wiederhaben. Wir werden jeden Stützpunkt der Weißen Seite vernichten, ihr werdet keine Rückzugsmöglichkeiten mehr haben, wir werden euch alle vernichten“, sagte Harry. Wie um seine Worte zu unterstützen, tauchte plötzlich Fenrir neben ihnen auf. Voldemort sah etwas skeptisch auf den verwandelten Alpha doch Harry legte vertrauensvoll eine Hand in das struppige Fell. „Braver Werwolf“, grinste er leise bevor er sich wieder an Albus wandte, „was ist jetzt? Eure Entscheidung.“ „Harry, mein Junge, komm auf die richtige Seite und zieh deine Tochter bei uns groß. Ihr werdet alles haben was ihr braucht.“ „Außer dem Mann, den ich liebe, meine Familie, meine Freunde. Ja, ich hätte meine Tochter aber ich wäre ein Gefangener. Albus, dies ist deine letzte Möglichkeit uns unser Kind wieder zugeben, also?“, fragte Harry, die Hand im dichten Fell Fenrirs vergraben. „Nein.“ „Gut, damit habt ihr eure Entscheidung getroffen. Wollen wir den Kampf gleich hier beenden oder wollt ihr ein anderes Schlachtfeld wählen?“, fragte Harry. Voldemort wollte protestieren doch ein kurzer Blick seines Mannes ließ ihn innehalten. Etwas unsicher sah sich Albus um, seine Kräfte waren fast erschöpft und das Auftauchen der neuen Kräfte der Dunklen Seite hatte das Blatt gegen sie gewandt. Er seufzte leise, „wir gehen.“ „Unsere Tochter?“ „Bleibt bei uns.“ „Ihr werdet es noch bereuen aber ihr dürft für heute gehen.“ Die weiße Seite sah Harry etwas ratlos an doch die Todesser senkten langsam die Zauberstäbe und auch Fenrir setzte sich friedlich neben seine Lords. „Du willst sie wirklich gehen lassen?“, fragte Voldemort knurrend. „Ja, sie haben mein Wort. Ihr dürft gehen aber beeilt euch, bevor ich meine Meinung ändere. Eure Verletzten und Toten könnt ihr mitnehmen“, sagte Harry. Er gab der Dunklen Seite einen Wink, die Männer und Frauen traten langsam zurück und gaben den Ausgang frei. „Was ist mit den Ärzten und Patienten?“, fragte Albus. „Muss ich mich eigentlich ständig wiederholen? Die Ärzte stehen auf unserer Seite und die Patienten werden ganz normal weiter versorgt. Sie müssen nur auf den Besuch ihrer Angehörigen verzichten. Und jetzt verschwindet bevor ich es mir wirklich noch anders überlege“, knurrte Harry, „ach ja, de Verwundeten und Toten aus der Winkelgasse schicken wir euch.“ „Wie bitte?“ Alle starrten ihn an, durch Harry und Voldemorts Anwesenheit hatten sie vermutet, dass der Angriff auf die Winkelgasse unbemerkt geblieben war. „Natürlich. Glaubt ihr wirklich, dass wir hier wären wenn die Situation in der Winkelgasse nicht geklärt wäre. Ach ja, Arthur, mein Beileid zu deinem Verlust“, sagte Harry. Das Oberhaupt der Weasley wurde blass und fragte, „was meinst du damit?“ Harry sah zu Charlie, der beschützend vor Severus stand, der bereits mit der Heilung der Werwölfe beschäftigt war. „Ich habe den Mann verteidigt, den ich über alles liebe und leider stand Bill meinem Zauber im Weg“, sagte er achselzuckend. „..du hast deinen eigenen Bruder umgebracht?“, keuchte Arthur, „das kann nicht sein.“ „Doch, so gesehen habe ich meinen eigenen Bruder umgebracht aber was erwartest du, Dad? Es herrscht Krieg und wir standen auf verschiedenen Seiten also kann so was passieren und jetzt guck nicht so geschockt. Du hast vor einer knappen halben Stunde mit Todesflüchen um dich geschossen und hättest sowohl mich wie auch die Zwillinge treffen können. Hast du mal darüber nachgedacht?“, fragte Charlie. Noch blasser konnte Arthur nicht werden, sein Blick glitt über die versammelten Todesser bis zwei von ihnen vortraten und die Masken abzogen, er sah in die erschöpften Gesichter seiner Zwillingssöhne. „Ich wusste nicht...“, begann er. Doch Harry unterbrach ihn sofort, „Arthur, hör auf mit dem Theater. Du weißt, dass vier deiner Söhne auf unserer Seite stehen und dass sie mit mir und meinem Mann kämpfen. Und jetzt verschwindet, meine Geduld ist am Ende.“ Es war Arthur anzusehen, dass er noch etwas sagen wollte doch das tiefe Knurren des Alphawerwolfes schnitt ihm das Wort ab noch bevor er es erheben konnte. „Harry, es...“ „NEIN, Albus. Verschwindet endlich, ihr habt unsere Geduld schon genug strapaziert und jetzt geht!“, fuhr Harry den alten Weißmagier an. Dieser schenkte ihm noch einen traurigen und mitleidigen Blick bevor er langsam nickte. Überall begannen die Auroren jetzt ihre gefallenen Kameraden per Zauber in die Luft zu heben, die Verletzten wurden persönlich gestützt und so bewegten sie sich langsam auf den Ausgang zu. Bohrende Blicke begleiteten sie doch keiner der Dunklen Seite hielt sie auf oder stand ihnen auch nur im Weg. Unbehelligt konnten sie abziehen. Die Anspannung fiel von Harry ab, er sackte leicht in sich zusammen und spürte sofort einen starken Arm um seine Schulter, der ihn an seinen Mann zog. „Habe ich richtig gehandelt?“, fragte er leise. „Jein. Du gibst ihnen zu viele Chancen. Ich dachte, du hast ihnen die letzte Chance bei Askaban gegeben?“, gab Voldemort zurück. „Ich bin zu weich, ich weiß aber das war wirklich ihre letzte Chance. Ab jetzt rede ich euch nicht mehr rein, ihr könnt tun was ihr wollt.“ Er wurde an den Schultern gepackt und umgedreht, rote Augen fixierten ihn. „Bist du dir sicher?“, fragte Voldemort. „Ja, mein Lord, bin ich.“ Der Dunkle Lord sah ihn noch einen Moment an bevor er sich zu seinen Leuten umdrehte und sagte, „ihr habt es alle gehört. Damit sind alle Vereinbarungen mit der Weißen Seite hinfällig, Hogwarts bleibt vorläufig unberührt, es ist das letzte Ziel. Gibt es Tote?“ „Auf unserer Seite nicht“, kam von einem Todesser. „Dann versorgt die Verwundeten“, sagte Harry bevor er sich an Charlie wandte, „ich würde gerne mit dir reden.“ Der Rotschopf nickte lediglich und fragte, „gleich oder später?“ „Später. Erstmal versorgen wir die Verwundeten“, damit wandte sich Harry ab und ging auf Blaise und Neville zu. Charlie sah ihm kurz nach, wand sich aber dann wieder Severus zu, der von der Heilung des Todessers aufsah und sich dann erhob. „Kann ich dir helfen?“ „Ja, sortiert die Verwundeten, erst werden die behandelt, die am schwersten verletzt sind“, schnarrte Severus. Sein Partner nickte und machte sich an die Arbeit, die unverletzten Todesser halfen. Es war weit nach Mitternacht als sich Severus im Ostflügel einfand, er war müde, erschöpft und doch wollten sein Sohn und sein Schwiegersohn ihn noch sehen. Charlie ging neben ihm, einen Arm um seine Taille gelegt und ihn stützend. Erst als sie vor der Tür zum Wohnzimmer standen und anklopften, löste er sich von ihm. „Herein.“ Charlie öffnete die Tür und ließ ihn zuerst eintreten. „Ihr kommt spät“, knurrte Voldemort sofort. „Ich kann auch sofort wieder gehen“, gab Severus kalt zurück. „Hört auf zu streiten. Dad, Charlie, setzt euch. Kaffee? Tee? Wein?“, fragte Harry. „Kaffee.“ „Tee.“ Harry schenkte ihnen ein während sie sich auf das Sofa fallen ließen. Erst als Severus einen tiefen Schluck Kaffee genommen hatte, fragte er, „was ist so wichtig, dass ich mitten in der Nacht noch herkommen muss? Der Tag war lang, ich habe fast zwanzig Todesser geheilt und bin müde, also sprecht.“ „Was war in der Winkelgasse los?“, fragte Voldemort. Severus hob eine Augenbraue und schnarrte, „du warst doch dabei. Wir haben die Winkelgasse angegriffen, es sind Auroren aufgetaucht und wir haben gekämpft.“ „Dad, hör mit dem Scheiß auf. Charlie, was ist in der Winkelgasse passiert?“, fuhr Harry auf. Der Rotschopf seufzte leise, warf Severus einen kurzen Blick zu bevor er nochmal seufzte und dann sagte, „Harry, was willst du hören? Wir befinden uns im Krieg, Bill stand auf der gegnerischen Seite und wir haben gegeneinander gekämpft. Einer hat gewonnen, einer hat verloren. So einfach ist das.“ „Aber er ist dein Bruder.“ „War. Ich habe ihn vor die Wahl gestellt.“ Harry sah ihn fassungslos an während Voldemort fragte, „welche Wahl?“ „Ich habe ihm gesagt, dass er mich nicht vor die Wahl zwischen meinem Bruder und meinem Partner stellen soll, er würde nicht gewinnen. Tja, er hat mich vor die Wahl gestellt und er hat verloren“, erklärte Charlie. „Warum hast du das zugelassen, Dad?“ Wieder ruckte eine schwarze Augenbraue nach oben. „Was habe ich damit zu tun?“, schnarrte Severus, „ich wurde angegriffen und habe mich verteidigt.“ „Du hättest Charlie aufhalten können.“ „Warum sollte ich?“ „Dad.“ „Nichts Dad. Harry, wir sind im Krieg und da gibt es Opfer. In der Winkelgassen sind noch drei Auroren gestorben und um die machst du nicht so einen Aufriss“, schnarrte Severus plötzlich. Sein Sohn sah ihn etwas geschockt an, nickte aber dann und ließ den Kopf hängen. „Weiß Molly es schon?“, fragte er leise und traurig. Auch wenn Bill auf der anderen Seite stand, war er doch ein Mitglied der Familie, die Harry damals mit offenen Armen empfangen hatte und sein Tod tat ihm weh. „Ja, ich habe es ihr persönlich gesagt, kaum, dass wir wieder im Manor waren“, sagte Charlie. Jetzt wurde er von allen Anwesenden überrascht angesehen, das hatte selbst Severus nicht gewusst. „Du hast es deiner Mutter selbst gesagt?“, fragte Voldemort nochmal nach. „Ja. Genau wie meiner Schwester und meinen Brüdern.“ „Wie haben sie reagiert?“, fragte Harry. Charlie zuckte mit den Schultern und meinte, „Mom ist zusammengebrochen, Ginny ist bei ihr und versucht sie zu trösten. Ron ist etwas weiß geworden und lässt sich von Hermine trösten. Die Zwillinge haben nur mit den Schultern gezuckt und gesagt, dass wir uns im Krieg befinden und es da Opfer gibt.“ „Du hast eine sehr komische Familie“, stellte Voldemort trocken fest. „Ich weiß, mein Lord.“ „War das alles, was ihr von uns wolltet?“, fragte Severus, der ein Gähnen jetzt nicht mehr unterdrückte. „Ja, war es. Gute Nacht, Dad, Charlie.“ „Nacht“, knurrte Voldemort während sich die zwei Anderen schon erhoben. „Gute Nacht, Harry, Voldemort.“ „Gute Nacht, meine Lords“, sagte Charlie, „und hör auf darüber nachzudenken.“ „Ich versuch es.“ Der Rotschopf lächelte ihn nochmal an, gesellte sich aber dann zu Severus, der schon ungeduldig an der Tür wartete. Voldemort wartete bis die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war bevor er nach seinem Mann griff und ihn einfach an sich zog. „Mein Lord?“, fragte Harry, der sich schon eng an ihn schmiegte und leise schnurrte. „Ich bin froh, dass du in die Winkelgasse gekommen bist.“ „Ach, plötzlich? Wieso?“ „Weil du sonst im St. Mungos gewesen wärst als sie angegriffen haben. So warst du bei mir und deinem Dad und damit in Sicherheit“, sagte Voldemort leise. Harry schnurrte nur leise, zog jetzt die Beine auf die Couch und kuschelte sich eng an seinen Mann. Der Tag war lang gewesen, lang und anstrengend und langsam fielen ihm die Augen zu. „Hey, hier wird nicht geschlafen. Komm, wir gehen ins Bett.“ „Ich will vorher duschen“, nuschelte Harry, bereits im Halbschlaf. Sein Mann grinste leicht, hob den Jüngeren auf seine Arme und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. Es wunderte ihn nicht, dass Harry eingeschlafen war noch bevor er das Schlafzimmer komplett durchquert hatte. Mit einem leichten Kopfschütteln änderte er seinen Weg und legte seinen Mann auf dem großen Himmelbett ab. Ein Zauber entkleidete sie und ein Weiterer säuberte sie notdürftig, sie konnten morgen in der Früh duschen doch jetzt wollte er nur noch schlafen. Er schlüpfte mit zu seinem Mann ins Bett und drapierte die Decken über ihnen. Bevor er die Augen schloss, überprüfte er die Schutzzauber, die über Riddle-Manor lagen, eine Angewohnheit, die er sich seit dem Verschwinden ihrer Tochter angewöhnt hatte. Er hatte die Zauber verändert, er konnte jetzt jeden Malträger innerhalb der Grenzen lokalisieren und vor allem meldete der Zauber ihm, wenn jemand ohne Mal sich hier aufhielt. Doch seit gestern Abend hatte sich nichts verändert, zufrieden schloss er die Augen und schnell war er seinem Mann ins Land der Träume gefolgt. Langsam schlug Remus die Augen auf, er hatte schreckliche Schmerzen und fühlte sich als wäre eine Herde Zentauren über ihn hinweg getrampelt. „Er wird wach“, knurrte eine Stimme neben ihm. Sofort erklang lautes Jaulen, Japsen und Winseln bis die Stimme schnarrte, „halt die Klappe, Fellmopp, verwandel dich lieber zurück.“ Protestierendes Gewinsel war zu hören, es verstummte aber dann doch. „Und du wach endlich auf“, wandte sich die Stimme, die Remus als Severus identifiziert hatte, jetzt an ihn direkt. Er schlug die Augen ganz auf, an den Rändern war sein Blick noch unscharf aber deutlich konnte er die schwarzen Augen und die Hakennase von Severus über sich erkennen. „Na, endlich wieder wach?“, schnarrte Severus. „Wo bin ich?“ „Im provisorisch eingerichteten Krankenflügel von Riddle-Manor. Du warst zwei Tage bewusstlos und dein Haustier hätte mich beinah gefressen.“ „Welches Haustier?“, fragte Remus verwundert. Er wollte sich aufsetzen, fiel aber wieder in die Kissen. Erst als Severus ihm zwei Kissen in den Rücken stopfte, konnte er aufrecht sitzen. Jetzt sah er auch woher das Winseln gekommen war denn vor seinem Bett saß ein dunkelgrauer Werwolf, der ihm nur zu gut bekannt war. „Fenrir?“, fragte er dennoch etwas ungläubig. Der Werwolf nickte und Severus erklärte, „er hat sich vor zwei Tagen im St. Mungos verwandelt und sitzt seitdem an deinem Bett.“ „Wie konnte er sich verwandeln? Dein Trank wirkt bei den Dominanten nicht, sie sind nicht kontrollierbar.“ „Er hat keinen Trank genommen, er hat sich so verwandelt. Scheinbar hat er sich mit seinem Inneren Wolf vereint, damit hat er die Kontrolle über ihn und kann sich verwandeln wann immer er will“, sinnierte Severus. „Wieso sitzt er dann nicht in menschlicher Gestalt an meinem Bett?“, fragte Remus. Der Alpha ließ deprimiert den Kopf hängen und Severus sagte grinsend, „weil er nicht weiß, wie er sich zurückverwandeln kann.“ Fenrir knurrte ihn leise an, das Grinsen blieb allerdings und auch Remus musste jetzt leicht grinsen. „Severus, wann kann ich hier raus?“ „Nach mir, jederzeit. Deine Wunden sind so weit alle geheilt, du dürftest dich noch etwas schwach auf den Beinen fühlen aber sonst ist alles in Ordnung. Keine Anstrengungen und keine Verwandlungen für die nächsten zwei Tage“, wies Severus ihn an. Remus nickte und stand langsam auf, sofort war Fenrir auf den Beinen. „Nimm deinen Hund mit.“ „Mache ich. Komm, Hündchen, wir gehen zu deinem Rudel“, grinste Remus. Er erntete damit ein protestierendes Japsen doch der Werwolf folgte ihm widerstandslos, Severus schüttelte leicht den Kopf und machte sich dann auf Richtung Keller. Irgendetwas war anders im Rudel, Remus sah sich etwas unsicher um denn hier waren wesentlich mehr dominante Werwölfe als vor zwei Tagen und vor allem waren sie fast alle noch ungebunden. Doch keiner von ihnen näherte sich ihm, sein Blick glitt zu dem Alpha an seiner Seite, der selbstbewusst durch die Reihen der Werwölfe ging. „Was ist hier los? Das ist nicht nur dein Rudel“, stellte Remus fest. Fenrir schüttelte den Kopf und hielt auf zwei Werwölfe zu, die auf sie zukamen. Sie mussten sich nicht vorstellen, ihre Haltung, ihre Körpersprache und ihre Witterung deuteten auf Rudelführer hin und zwar auf zwei sehr spezielle. „Du musst Remus sein“, stellte die Frau fest. „Ihr seit die zwei übrigen Rudelführer des Festlandes, was führt euch her?“, fragte Remus. D er Mann vor ihm zog skeptisch eine Augenbraue hoch und fragte, „ist diese Frage ernst gemeint?“ Er deutete auf Fenrir und sagte, „er ist der Erste seit vielen Generationen, der sich mit seinem inneren Wolf vereinigt hat und sich willkürlich verwandeln kann.“ „Und? Er weiß ja nicht mal wie er sich zurückverwandelt“, grinste Remus. Fenrir jaulte protestierend doch Remus grinste nur weiter. „Du kannst dich nicht zurückverwandeln?“, fragte die Werwölfin jetzt. Fenrir schüttelte den Kopf doch die zwei Werwolfsanführer zuckten nur mit den Schultern und der Mann erhob wieder das Wort, „wir haben dich aus einem bestimmten Grund aufgesucht.“ Der verwandelte Werwolf setzte sich hin und legte den Kopf fragend schief. Die Blicke der zwei Führer glitten zu Remus, der fragend eine Augenbraue hob. „Wenn es etwas mit mir zu tun hat, dann sagt es. Aber ich wäre dankbar wenn ihr euch erst mal vorstellen würdet.“ „Verzeih, dass haben wir total vergessen. Mein Name ist Tamás, Anführer der osteuropäischen Werwölfe“, sagte der Mann mit einem Lächeln. Remus ergriff die angebotene Hand und wandte sich dann an die Frau, die ihm ebenfalls eine Hand reichte. „Ich bin Beatriz, Anführerin der mitteleuropäischen Werwölfe“, sagte sie mit einem Lächeln. „Danke, mich kennt ihr ja.“ Die zwei Wölfe nickten und Tamás wurde sofort ernst, „ja, wir wissen wer du bist. Du bist auch ein Grund unseres Besuches.“ „Aha. Warum?“ „Damit kommen wir gleich zum Grund unseres Besuches. Die Werwölfe haben abgestimmt, sowohl die Rudel des Festlandes wie auch die Rudel von Groß Britannien und Irland und ihre Meinung ist eindeutig. Sie wollen Fenrir zum Anführer“, sagte Tamás. Während Fenrirs Augen sich geschockt weiteten, sah Remus ihn nur verwirrt an und fragte, „er ist doch schon Anführer.“ „Du missverstehst da was. Sie wollen ihn nicht als Anführer eines Rudels sondern als Anführer der Werwölfe“, sagte Beatriz. „Das ist nicht euer Ernst, oder?“, fragte Remus nach mehreren Minuten. „Doch, das ist unser voller Ernst. Sie wollen Fenrir als Anführer der Werwölfe, allerdings gibt es einen kleinen Haken“, sagte Tamás ausweichend. Fenrir japste fragend und grollte dann leise. „Sie wollen nur einen gebundenen Anführer.“ Kapitel 15: Kapitel 12 ---------------------- Remus' Blick ging immer wieder zwischen Tamás, Beatriz und Fenrir hin und her. Die gelben Augen seines, noch nicht Gefährten, leuchteten hell auf und er verstand auch warum. Solche eine Chance bekam er nur einmal im Leben, es war einzigartig, dass sich die Werwölfe über einen Anführer einig waren. Er war sich sicher, dass Fenrir diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen würde, dafür würde er sich auch an jemand Anderen binden. Remus konnte nicht verhindern, dass sich ein trauriges Lächeln auf sein Gesicht schlich, Fenrir winselte leise doch Remus schüttelte den Kopf. „Sie haben Recht. Du brauchst einen Partner an deiner Seite, der sich auch an dich binden will, der hinter dir steht und sich nicht ewig vor dir ziert. Es tut mir leid, dass du so viel Zeit mit mir verschwendet hast.“ Fenrir unterbrach ihn mit lauten Bellen und Jaulen, er wollte sich zurückverwandeln, wollte ihm widersprechen doch das vertraute Ziehen der Verwandlung blieb aus. „Fenrir, bitte. Nimm endlich Abstand von dem Wahn, in den du dich verrannt hast. Ich war nie schwul und werde es nie werden und ich werde mich auch nicht an dich binden, ich kann es einfach nicht also akzeptiere es einfach. Such dir einen willigen Partner, der dir nicht ständig widerspricht und dich ständig bloß stellt. Ich wünsche dir viel Glück“, sagte Remus mit einem leicht verbitterten Lächeln. Sein Herz zog sich bei diesen Worten schmerzhaft zusammen, schlagartig wurde ihm bewusst wie viel ihm der ältere Werwolf wirklich bedeutete doch er wusste, dass es der richtige Weg war. Er wusste nicht ob er sich jemals an ihn binden würde und das würde Fenrir die hohe Stellung kosten, das wollte er nicht. Wieder winselte Fenrir herzerweichend, die Umstehenden sahen ihn mitleidig an doch Remus schüttelte erneut den Kopf. „Nein, Fenrir. Du hast dich damals geirrt, ich bin nicht dein Gefährte und werde es niemals sein. Also akzeptiere es. Ich werde erst mal in den Gästeflügel ziehen damit du und dein Zukünftiger die Zimmer nutzen könne. Viel Glück, Fenrir“, sagte Remus bevor er sich umdrehte und einfach ging. Hinter ihm jaulte und winselte Fenrir wie ein Verrückter doch er drehte sich nicht nochmal um. Der Gang fiel ihm schwer, er versuchte die mitleidigen und teilweise geschockten Blicke der Anderen zu ignorieren, es gelang ihm. Doch was er nicht ignorieren konnte, war das laute Heulen in seinem Innersten, das Aufbäumen seines inneren Wolfes doch er war stärker, war es immer gewesen. Schon immer hatte er gegen den Wolf gekämpft, ihn unterdrückt und auch diesmal behielt er die Oberhand. Wie immer verstummte das Heulen in ihm irgendwann und hinterließ, auch wie immer, ein dumpfes Gefühl der Leere und er wusste, dass er diese Leere nicht füllen könnte. „War das sein Ernst?“, fragte Tamás leise. Fenrir nickte langsam, er hatte den Jüngeren mit den Augen verfolgt bis er verschwunden war und jetzt saß er fassungslos im Kreis der Werwölfe. „Er ist dein Gefährte?“ Wieder ein Nicken. „Aber nach dem was er gerade gesagt hat, will er dich nicht“, warf Beatriz ein. Fenrir fuhr sie knurrend an. Die Werwölfin hob abwehrend die Hände und meinte, „entschuldige aber wenn du den Rang als Anführer annehmen willst, brauchst du einen gebundenen Gefährten oder Gefährtin.“ Der graue Werwolf knurrte sie tief und dunkel an bevor er sich hinsetzte und die Augen schloss. Er ging in sich, suchte den inneren Wolf und fand ihn auf Anhieb. Schnell waren sie sich einig und endlich ging das vertraute Ziehen durch seinen Körper. Fenrir verwandelte sich schneller als sonst zurück, er hatte erstaunlicherweise absolut keine Schmerzen mehr und dieses dumpfe Gefühl, welches er immer nach der Rückverwandlung hatte, war verschwunden. Er fühlte sich zum ersten Mal komplett. Tamás und Beatriz sahen wortlos zu wie sich der Werwolf zurückverwandelte und sie spürten sofort, dass er und sein Wolf sich vereint hatten. Er strahlte etwas tierisches aus, eine Autorität, die er sonst nur in der tierischen Form hatte. „Fenrir?“ „Ich habe einen Gefährten und ich will nur ihn“, knurrte Fenrir. „Aber er will dich nicht“, sagte Tamás leise. „Nein, er will mich, er ist nur ein Vollidiot.“ Beide Rudelführer sahen ihn fragend an. Bis Fenrir erklärte, „Remus ist zu lieb, ich habe noch nie so einen lieben Werwolf erlebt. Er denkt immer erst an alle Anderen und dann erst an sich. Seine Meinung von sich selbst ist, gelinde gesagt, miserabel, er ist der Meinung, dass er als Werwolf nie glücklich werden darf. Schließlich ist er ein Monster. Es hat extrem lange gedauert bis er mir überhaupt geglaubt hat, dass ich ernsthaftes Interesse an ihm habe.“ „Wieso weist er dich dann ab?“, fragte Beatriz. „Ich habe ihn als Kind gebissen, er hat mich gehasst und er steht nicht auf Männer. Seit fast vier Jahren kämpfe ich mit seinen Vorurteilen, seinen Selbstzweifeln und meinem Inneren Wolf.“ „Wie weit bist du gekommen?“, kam von Tamás. Ein leichtes Grinsen erschien auf Fenrirs Gesicht bevor er seufzte und dann sagte, „als ich heute früh aufgewacht bin, lag er nackt neben mir und ich habe einen Guten-Morgen-Kuss bekommen.“ Während Beatriz ihn etwas zweifelnd ansah, nickte Tamás anerkennend und fragte dann, „was hast du jetzt vor?“ „Was wohl? Meinen Gefährten suchen und ihm den Kopf waschen. Ich gebe ihn niemals auf, egal für was.“ „Du würdest den Posten als oberster Anführer ausschlagen?“ „Ja, würde ich aber erst mal sehen ob ich mich nicht doch noch binden kann. Muss ich gleich annehmen?“, fragte Fenrir. „Du hoffst auf eine Bindung mit ihm? Nach diesen Worten?“, fragte Beatriz etwas fassungslos. Jetzt lachte Fenrir dunkel auf und grollte, „ich gebe die Hoffnung niemals auf. Wenn er sich nicht binden will, werde ich ihn nicht dazu zwingen und mich auch nicht an einen Anderen binden. Ich habe mein Rudel und damit bin ich ganz zufrieden. Aber erst mal werde ich Remus den hübschen Kopf waschen, entschuldigt mich bitte.“ Damit ließ er die zwei Rudelführer stehen und ging Richtung Manor. Mit langsamen, seltsam steifen Bewegungen packte Remus seine Sachen, er wollte so schnell wie möglich aus den Zimmern ausziehen. Er wollte nicht mehr hier sein wenn Fenrir und der Neue auftauchten denn er zweifelte keinen Moment daran, dass sich Fenrir binden würde. Es gab genug devote, ungebundene Werwölfe, die ihn mit Freuden in die Arme schließen würden. Leise seufzend schloss er den Koffer und zauberte ihn klein. Er wollte sich gerade umdrehen um zu gehen als sich zwei starke Arme um seine Hüfte legten und gegen einen sehr bekannten Körper zogen. „Was...?“ „Wo willst du hin, mein Welpe?“, grollte Fenrir an seinem Ohr. „Hab ich doch gesagt, in den Gästeflügel. Sorry, dass ich noch da bin“, flüsterte Remus, „ich will euch nicht stören.“ „Wer ist euch? Außer uns Beiden ist keiner da und es wird auch keiner kommen. Remus, ich will dich, nur dich und keinen Anderen.“ „Aber du musst dich binden wenn du den Posten haben willst“, protestierte Remus. Er wollte sich von Fenrir lösen doch der Alpha hielt ihn fest umschlungen und er hatte körperlich keine Chance gegen ihn. Hinter ihm seufzte Fenrir leise, sein Kinn landete auf seiner Schulter und aus den Augenwinkeln sah er ihn an. „Remus, versteh es endlich, ich will nur dich.“ „Damit stehst du vor der Wahl zwischen einem unwilligen Gefährten und der größten Chance deines Lebens.“ „Welche Wahl? Für mich ist das keine Wahl. Seit über dreißig Jahren warte ich auf dich, seit vier Jahren kämpfe ich um dich und bin dir langsam immer näher gekommen. Glaubst du wirklich, ich würde das so einfach wieder aufgeben? Wohl kaum, Remus, sieh es endlich ein, du wirst mich nicht mehr los“, schnurrte Fenrir leise. Er drückte sich vorsichtig enger an ihn doch Remus versuchte sich immer noch zu wehren. Mit einem leisen Seufzen ließ der Alpha ihn schließlich los. „Wieso tust du das?“, fragte Remus ohne sich umzudrehen. „Wieso tu ich was?“ „Wieso machst du mir immer noch etwas vor? Es ist...“ Weiter kam Remus nicht denn Fenrir hatte ihn umgedreht und knurrte, „verflucht, hör endlich auf damit dich selber so runter zu machen. Ich will nur dich als Gefährten, egal was mir dagegen geboten wird. Remus, man könnte mir die Herrschaft über die Zauberwelt bieten, ich würde ablehnen. Was bringt mir das alles wenn ich dich nicht an meiner Seite habe? Wenn ich unglücklich verbunden bin. Remus, verdammt, ich liebe dich, nur dich und das von ganzem Herzen.“ „Aber...“ „Kein Aber, hör endlich auf damit.“ Remus sah ihn zweifelnd an, hob aber dann langsam die Hand und fuhr zögernd über die Wange des Alphas. Dieser schloss sofort die Augen, schnurrte laut auf und schmiegte sich gegen die Hand, er sah so das erleichterte Lächeln von Remus nicht. „Meinst du das wirklich ernst?“ Bei dieser Frage öffnete Fenrir wieder die Augen, ein vorwurfsvoller Blick traf den jüngeren Werwolf. „Wie oft willst du mich das noch fragen? Egal wie oft, die Antwort bleibt dieselbe. Ja, ich meine es ernst, ja, ich will dich als Gefährten und nein, ich werde mich an niemanden außer dich binden. Könntest du mir endlich glauben damit wir dieses Thema hinter uns lassen können?“ „Du könntest jeden ungebundenen, devoten Werwolf haben“, warf Remus leise ein. „Ich will nur dich.“ „Damit riskierst du eine Position, die noch kein Werwolf vor dir gehabt hat.“ „Mir egal.“ „Du könntest es sehr schnell bereuen.“ „Nein. Remus, verdammt, suchst du krampfhaft nach Gründen warum ich dich nicht haben will? Du wirst keine finden, egal wie lange du suchst. Akzeptiere es endlich und hör auf dich so anzustellen“, grollte Fenrir leise. „Wie genau meinst du das mit dem Anstellen? Dass ich dich gleich anspringen soll?“, fragte Remus höhnisch. Ein breites Grinsen erschien auf Fenrirs Gesicht doch er schüttelte dann den Kopf und sagte, „nein, sollst du nicht auch wenn ich mich sehr darüber freuen würde. Du sollst es endlich akzeptieren. Mensch, du schläfst schon nackt mit mir in einem Bett, ich darf dich küssen und teilweise anfassen. Also such nicht ständig nach Ausreden um es nicht mit mir zu versuchen sondern akzeptiere es endlich.“ „Wo darfst du mich anfassen?“, fragte Remus etwas überrascht. Statt einer Antwort wurde das Grinsen etwas breiter, der Alpha überbrückte die kurze Distanz zwischen ihnen und legte die Arme um die Hüfte des Anderen. Wie schon in den Wochen zuvor wehrte sich Remus nicht gegen diese Umarmung sondern lehnte sich sogar leicht an ihn. Nach kurzem Zögern legte er sogar die Arme um Fenrir. „Das meine ich mit anfassen“, sagte Fenrir. Ein dumpfes, tiefes Schnurren drang aus seiner Brust, Remus erwiderte es nach kurzem Zögern und kuschelte sich noch etwas enger an ihn. „Das ist nicht anfassen“, sagte er leise. „Doch, das ist anfassen. Hätte ich das vor vier Jahren versucht, hättest du mich umgebracht.“ „Stimmt.“ „Siehst du, schon ein großer Vorteil. Welpe, sieh es endlich ein, du wirst mich niemals los und ich würde für dich auf alles andere verzichten, Hauptsache du bist bei mir“, grollte Fenrir. Remus seufzte an seiner Brust bevor er leise knurrte und Fenrir kurzerhand in den Oberarm biss. „Wofür war der?“, fragte Fenrir überrascht. „Du bist ein Idiot.“ „Warum? Weil ich dich liebe?“ „Nein, weil du mich immer noch willst obwohl ich mich aufführe wie ein Jungtier“, gab Remus zurück. Fenrir lachte leise und gab ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Ich werde dich immer wollen aber was hältst du davon, wenn wir ins Bett gehen? Es ist spät und ich bin müde. Du sollst dich eigentlich schonen und es nicht übertreiben“, sagte Fenrir während er sich schon etwas von ihm löste. Remus nickte lediglich, er schnurrte immer noch leise und folgte dem dominanten Werwolf ins Schlafzimmer. Fenrir hob überrascht eine Augenbraue als sich Remus ohne die übliche Scheu an ihn kuschelte und einen Arm um seine Taille schlang. Als dann das friedliche Schnurren des Jüngeren die Luft erfüllte, seufzte er leise und murmelte, „das hier könnte so schön sein.“ „Warum ist es denn nicht schön?“, fragte Remus gegen seine Brust. „Ich wünschte, du würdest dir weniger Gedanken machen und deinem inneren Wolf eine Chance geben. Ich spüre, dass dieser Wolf mich will“, sagte Fenrir. Als der Jüngere auch nach mehreren Minuten nicht antwortete, hob Fenrir eine Hand und stupste ihn gegen die Nase. „Red mit mir, ich weiß, dass du noch nicht schläfst.“ „Du hast Recht“, sagte Remus leise. „Ich weiß aber was genau meinst du?“ „Das mit meinem inneren Wolf.“ „Warum wehrst du dich dann dagegen? Du weißt doch ganz genau, dass du mit mir glücklich werden kannst“, grollte Fenrir etwas genervt. „Ich weiß“, kam leise zurück. „Ach, ehrlich? Seit wann?“ Der Alpha gab sich nicht die Mühe, den Hohn in seiner Stimme zu unterdrücken. Doch er bereute es gleich denn Remus zuckte leicht zusammen und rückte von ihm weg. „Hey, hier geblieben“, grollte er sofort. Schneller als der Jüngere gucken konnte, war er wieder in einer Umarmung gefangen doch er wich dem Blick des Anderen aus. „Seit wann weißt du das schon?“, fragte Fenrir erneut, diesmal wesentlich sanfter, „komm schon, wir sind erwachsen also rede mit mir.“ Remus seufzte leise, sah ihn jetzt endlich an und sagte, „ich weiß es schon seit Jahren, glaubst du wirklich, ich würde nicht spüren, dass du mein Gefährte bist? Ich mag gegen meinen Wolf kämpfen aber auch ich spüre ein paar Dinge, die er mir mitteilen will und das Stärkste davon ist, dass er mir seit vier Jahren die Ohren voll heult, dass ich meinen Gefährten endlich akzeptieren soll.“ Fenrir sah ihn etwas fassungslos an und fragte dann, „warum wehrst du dich dagegen? Jetzt komm mir nicht damit, dass du nicht auf Männer stehst. Wenn du deinem Wolf die Kontrolle überlässt, ist dir das völlig egal.“ „Auch das weiß ich.“ „Remus, ich will endlich eine Antwort, warum wehrst du dich so dagegen?“ Die bernsteinfarbenen Augen wichen seinem Blick kurz aus bevor er tief durchatmete und sagte, „mir wurde mein ganzes Leben eingetrichtert, dass ich eine Bestie bin, dass ich es nicht verdient habe glücklich zu sein und dass ich mich von anderen Menschen fern halten muss. Es hat mich damals schon viel Überwindung gekostet mit den Rumtreibern befreundet zu sein. Es fällt nun mal schwer sich gegen Dinge zu stellen, die man sein ganzes Leben geglaubt hat.“ Fenrir sah ihn schweigend an bevor er ihn einfach an sich zog und beruhigend schnurrte. „Willst du nichts dazu sagen?“, fragte Remus leise. „Nein.“ „Warum nicht?“ „Weil es keinen Sinn hat. Du weist, dass wir Gefährten sind, ich weiß, dass wir Gefährten sind. Wir wollen eigentlich Beide die Bindung und ich habe dir gesagt, dass ich auf dich warten werde, egal wie lange. Alles andere liegt jetzt bei dir also muss ich dazu nicht viel sagen. Außer, gute Nacht“, sagte Fenrir ernst. „Wie jetzt? Einfach so? Einfach einschlafen und so tun als wäre nichts passiert?“, fragte Remus. „Es ist nichts passiert und bis du so weit bist, wird auch nichts passieren. Schlaf Welpe und denk nicht so viel.“ Remus sah ihn leicht geschockt an, grinste aber dann und meinte, „das haben wir Harry ständig gesagt.“ „Stimmt. Gebracht hat es nie was, genau wie bei dir. Gute Nacht, Remus.“ „Gute Nacht, und danke.“ Fenrir zuckte mit den Schultern und versuchte ihn noch enger an sich zu ziehen. Remus gab dem Zug nach, schlang die Arme um den Älteren und kuschelte sich eng an dessen Brust. „Du wartest wirklich?“ „Schlaf endlich.“ Ein leises Kichern drang an Fenrirs Brust welches sich aber dann in ein leises Schnurren verwandelte. Er schloss die Augen und ließ sich von diesem Schnurren mittragen bis er eingeschlafen war. „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein, und das ist mein letztes Wort. Sie hatten genug Chancen, sie haben keine Weitere verdient“, knurrte Voldemort. „Aber...“ „Nein, nein und endgültig nein. Harry, es reicht, sie hatten genug Chancen. Du hast sie bestimmt zwanzig Mal nach Tali gefragt und sie haben abgelehnt. Eine weitere Chance gibt es nicht.“ Harry verschränkte die Arme vor der Brust und murrte, „ich will doch nur unnötige Tote verhindern.“ „Es gab bereits Tote und es wird weitere geben, du kannst es nicht verhindern und ich weigere mich, sie nochmal um Tali anzuflehen“, sagte Voldemort. Sein Mann wollte erneut widersprechen doch da mischte sich Severus ein, der mit Charlie zusammen auf dem Sofa vorm Kamin saß, „er hat Recht, Harry.“ „Aber Dad.“ „Nichts aber Dad. Die Weiße Seite hatte genug Chancen, jetzt wird es Zeit Taten sprechen zu lassen.“ „ Aber das Ministerium? Das ist eine Nummer zu groß“, protestierte Harry. „Nicht größer als die Winkelgasse und das St. Mungos zusammen. Zudem wir am Tag von Vollmond angreifen, die Werwölfe und die Vampire sind dann am stärksten. Harry, du wusstest, dass dieser Tag irgendwann kommt. Wir können das Ministerium nicht auslassen“, erklärte Severus. Sein Sohn ging in Gedanken den Mondzyklus durch und keuchte, „das ist ja schon in drei Tagen.“ „Genau und so lange kannst du dich an den Gedanken gewöhnen denn du kommst mit“, knurrte Voldemort. „Was anderes habe ich auch nicht erwartet aber ich finde es immer noch zu gefährlich.“ „Du kannst es finden wie du willst, es ändert nichts an meinen Plänen. Jetzt entschuldigt mich, ich habe zu tun“, knurrte Voldemort bevor er sich umdrehte und den Ostflügel verließ. „Wie oft habt ihr darüber schon diskutiert?“, fragte Charlie leise. Mit einem Seufzen ließ sich Harry neben den Rotschopf fallen, der ihm fürsorglich einen Arm um die Schultern legte und sagte, „viel zu oft. Er reagiert immer gleich.“ „Er hat Recht. Harry, wir befinden uns im Krieg, da muss man Risiken eingehen und da gibt es Verwundete und Tote.“ „Ich weiß, Dad, das weiß ich doch alles. Dennoch muss ich es nicht gut heißen, oder?“ „Nein, musst du nicht aber du kämpfst doch mit, oder?“ „Natürlich. Ich habe mich vor langer Zeit entschieden und ich stehe zu meiner Entscheidung und außerdem haben sie meine Tochter“, sagte Harry seufzend bevor er sich erhob. „Wo willst du hin?“ „Ich gehe Remus und Fenrir besuchen.“ „Nicht Sirius?“ „Nein.“ Severus hob fragend eine Augenbraue und sein Sohn erklärte, „ich liebe meinen Paten aber er ist manchmal so schrecklich verbohrt. Er trägt zwar mein Zeichen aber er weigert sich an meiner Seite zu kämpfen und er macht mir unterschwellig immer noch leichte Vorwürfe. Da gehe ich lieber zu den Werwölfen, die verstehen mich und sind ebenso meine Familie. Wollt ihr noch hier bleiben?“ „Nein, wir gehen. Komm, Wiesel.“ Sie erhoben sich und verließen gemeinsam die Gemächer von Harry und Voldemort. Schweigend gingen sie durchs Manor und trennten sich erst in der Eingangshalle, Harry verließ das Manor und sein Vater und Charlie begaben sich in die Keller. Eine verwandelte Werwölfin fing Harry ab, kaum dass er die breite Treppe hinter sich gelassen hatte. Wortlos folgte er ihr, er war tief in seinen Gedanken vertieft und achtete nicht auf den Weg, er folgte einfach dem leicht wippenden Schweif vor sich. Er begrüßte Remus und Fenrir nur nebensächlich während er sich im hohen Gras niederließ. Doch weiter beachtete er die zwei Werwölfe nicht, er starrte einfach nur in die Gegend und dachte nach. „Du oder ich?“, fragte Remus irgendwann leise. „Ich“, gab Fenrir mit einem Grinsen zurück. Der jüngere Werwolf nickte grinsend und machte eine entsprechende Geste. Schnell hatte sich Fenrir erhoben und schlich auf ihren Welpen zu doch seine Vorsicht war unbegründet, er hätte auch trampeln können, Harry hätte ihn nicht bemerkt. Er warf Remus einen vielsagenden Blick zu bevor er sich hinter den jungen Mann hockte und ihn einfach in seine Arme zog. Harry quietschte kurz auf, lachte aber dann und kuschelte sich an den Werwolf, der sich bequem hinsetzte. „Worüber denkst du schon wieder nach?“, grollte Fenrir an Harrys Ohr. „Mein Mann.“ „Nun, der gibt immer wieder Anlass um über ihn zu grübeln. Was war es diesmal?“, kam von Remus, der sich erhoben hatte und sich jetzt neben sie setzte. Harry veränderte seine Sitzposition etwas bis er auch den jüngeren Werwolf erreichte, er schnurrte leise. Remus erwiderte das Schnurren, was Fenrir mit einem leisen Grollen beantwortete. „Eifersüchtig?“, grinste Harry. Etwas überrascht sah Fenrir ihn an, das Grollen verstummte und er fragte, „wie kommst du darauf?“ „Das Grollen ist das Gegenstück zu unserem Schnurren. Dominante Wesen schnurren meistens nur in Gegenwart ihres Gefährten“, erklärte Remus. „Oh, das wusste ich nicht. Aber ich habe dich doch schon schnurren gehört.“ Fenrir zuckte mit den Schultern und begann dann leise zu schnurren. Sofort kuschelte sich auch Remus an ihn und Harry meinte, „das Schnurren ist sehr beruhigend. Wieso das?“ „Es soll den devoten Part beruhigen, ihm zeigen, dass er sicher ist und dass sein Gefährte ihn beschützen kann“, erklärte Remus. „Hm, gefällt mir.“ „Ich bin aber nicht dein Gefährte.“ „Nein, aber mein Lord schnurrt nicht“, sagte Harry, der sich enger in die Umarmung des dominanten Werwolfes kuschelte, „außerdem habt ihr gesagt, dass ich euer Welpe bin also darf ich mich an dich kuscheln.“ „Das habe ich dir auch nie verboten doch dein Mann würde sich mehr darüber freuen“, gab Fenrir zurück. „Der kann die nächsten Tage auf der Couch schlafen.“ Remus seufzte leise, „was hat er getan?“ „Er will das Ministerium angreifen.“ „Wann?“, fragte Fenrir überrascht. „In drei Tagen.“ „Zu Vollmond? Wieso gerade da? Er weiß, dass wir da nicht ganz zurechnungsfähig sind“, sagte Remus. „Nicht in der Nacht. Er will am Tag angreifen.“ „Das macht Sinn. Wir sind an diesem Tag stärker weil bald Vollmond ist aber warum sitzt du dann hier und nicht bei ihm?“, fragte Fenrir. Ein tiefes Seufzen entrang sich dem jungen Mann an seiner Brust. „Ich bin damit nicht einverstanden“, sagte Harry leise. Die Werwölfe sahen sich an, Fenrir verdrehte die Augen und bekam dafür einen kräftigen Klaps von Remus. Verwundert sah Harry auf und grinste als er den bedröppelten Gesichtsausdruck des älteren Werwolfes sah. „Du bist doch oft nicht mit seinen Plänen einverstanden aber bis jetzt hat er immer richtig gehandelt, oder?“, fragte Remus. „Ja schon aber das Ministerium?“ „Ist nur eine weitere Bastion der weißen Seite“, knurrte Fenrir, „danach ist Hogwarts dran.“ Jetzt schreckte Harry hoch und drehte sich zu ihnen um. „Wie jetzt? Hogwarts ist eine neutrale Zone, dort wird nicht gekämpft“, protestierte Harry. Doch zu seiner Überraschung schüttelten beide Werwölfe die Köpfe, Fenrir zog ihn wieder an sich während er knurrte, „diese Vereinbarung hat die weiße Seite in den Wind geschlagen als sie eure Tochter entführt haben. Dein Mann wird sich an keine einzige Vereinbarung mehr halten.“ Er spürte wie Harry leicht zusammenzuckte und fuhr ihm beruhigend über die Brust. „Wir bekommen sie wieder.“ „Ich weiß, Fenrir aber ich ...“ „Nein, hör sofort auf damit. Keiner von uns trägt die Schuld daran. Du fängst gar nicht erst wieder damit an“, knurrte Fenrir, die letzten Worte waren deutlich an Remus gerichtet, der schon leicht den Kopf hängen ließ. Harry nickte nur niedergeschlagen bevor er plötzlich den Kopf schief legte. „Was ist?“ „Mein Lord macht sich Sorgen.“ „Über was?“ „Mich“, sagte Harry, der spürte wie die Sorge immer stärker durch die innere Verbindung flutete. Schnell kam das Bedürfnis seines Mannes dazu ihn zu sehen. Mit einem leichten Lächeln löste er sich von Fenrir und erhob sich. „Was ist?“, fragte Fenrir. „Mein Mann und Lord wünscht mich zu sehen und ich glaube, ich werde diesem Wunsch heute mal nachkommen“, sagte Harry mit einem Lächeln. Remus sah ihn seltsam an doch Fenrir nickte nur und zog stattdessen Remus an sich. „Gute Nacht, Welpe.“ „Gute Nacht, ihr Zwei.“ Damit ließ Harry die Werwölfe allein und machte sich auf den Weg zu seinem Mann. Er wollte nochmal in Ruhe mit ihm reden, schließlich waren sie Beide erwachsen und es musste sich eine Lösung finden lassen. Schnurrend schmiegte sich Remus an den anderen Werwolf, der das Schnurren erwiderte und ihn noch enger an sich zog. „Ich beneide unseren Lord in dieser Hinsicht“, gestand Fenrir irgendwann. „Wieso?“ „Weil er seinen Gefährten spüren kann. Er weiß immer wie es ihm geht.“ Er erwartete eine Abwehrreaktion von Remus doch dieser blieb völlig entspannt in seinen Armen liegen und schnurrte einfach weiter vor sich hin. „Remus?“ „Ich habe dich gehört aber was soll ich machen? Du hast ja Recht und ich sehne mich ebenso nach der Bindung wie du aber ich bin noch nicht so weit“, gab Remus zurück ohne sich groß zu bewegen. Er erwartete die normale Reaktion des Alphas, der Versuch ihn vom Gegenteil zu überzeugen doch zu seiner Überraschung schnurrte Fenrir nur und sagte, „irgendwann bist du soweit und bis dahin knuddle ich dich tot.“ „Wenn dich die Dominanten aus dem Rudel so sehen könnten.“ „Was glaubst du wie die sich bei ihren Gefährten verhalten? Wir müssen in der Öffentlichkeit stark und unnahbar sein, bei unseren Gefährten können und dürfen wir auch anders sein“, sagte Fenrir, der sich zurücklehnte und ins Gras fallen ließ. Remus rutschte von seiner Seite, murrte leise und legte sich dann bequemer hin, mit dem Kopf auf dem Bauch des Alphas. Eine Hand vergrub sich in seinen Haaren und kraulte leicht durch, ihm entfuhr ein zufriedenes Schnurren. Der Mond stand hoch am Himmel als Remus die Augen wieder öffnete, er gähnte einmal herzhaft und drehte sich dann auf die Seite um Fenrir anzusehen. Dessen flache und gleichmäßige Atmung zeigte ihm, dass der Ältere noch tief und fest schlief. Remus stützte sich auf den Ellenbogen um ihn genauer ansehen zu können, im Schlaf wirkte Fenrir wesentlich friedlicher als sonst. Das markante Gesicht war entspannt, die Gesichtszüge waren weicher und sanfter als normal und Remus musste sich wieder einmal eingestehen, dass Fenrir auf eine raue, ungeschliffene Art wirklich schön war. Sein innerer Wolf jubelte bei dieser Feststellung laut auf doch wie immer ignorierte Remus ihn und wand sich wieder der Betrachtung des anderen Werwolfes zu. Er fragte sich, zum wiederholten Mal in den letzten Monaten, warum er sich so gegen die Bindung sträubte? In Gedanken ging er die Gründe durch, die er Fenrir immer wieder an den Kopf warf. Erstens, er hatte ihn als Kind gebissen und zu einem Leben als Monster verurteilt. Fenrir hatte ihm erklärt, dass er eigentlich in seinem Rudel aufwachsen sollte, von Anfang an als sein Gefährte, geliebt, behütet und beschützt. Leider war ihm die Weiße Seite dazwischen gekommen und so war er bei seinen Eltern geblieben. Nun, er konnte Fenrir nur den Biss vorwerfen und dass hatte er ihm eigentlich schon längst verziehen denn er wusste, dass der Wolf in diesem Moment die Oberhand gehabt hatte. Mit einem Seufzen hakte er diesen Punkt ab und wand sich dem Nächsten zu. Er war nicht schwul, in keinster Weise und doch lag er nackt mit einem anderen Mann in einem Bett. War er vielleicht doch nicht so hetero wie er immer gedacht hatte? Nein, der Gedanke an einen anderen Mann erregte ihn nicht aber ein Blick in das schlafende Gesicht des Alphas ließ warme Schauer über seinen Rücken laufen und sein Herz schneller schlagen. Zudem überschlug sich sein Wolf gerade in seinem Inneren und drängte ihn zu mehr doch wieder behielt Remus die Oberhand. Er beschloss den Punkt über seine sexuelle Ausrichtung zu verschieben und überlegte, was noch gegen eine Bindung sprach. Ach ja, Punkt Drei, er hasste den älteren Werwolf ja. Der Wolf in ihm lachte laut auf was ihn protestierend schnauben ließ. Nein, er hasste Fenrir nicht mehr, schon lange nicht mehr. Seine Gefühle hatten sich verändert, aus dem Hass war erst misstrauen geworden. Dann langsam Respekt, Vertrauen und schließlich, ...Remus seufzte tief auf und musste es sich endlich eingestehen, er hatte sich in Fenrir verliebt. Ganz klamm heimlich hatte sich der ältere Werwolf in sein Herz geschlichen und Remus war sich sicher, dass er da nicht mehr raus gehen würde. Nochmal seufzte er tief und diesmal kam eine Reaktion. „Warum seufzt du schon wieder so schwer?“, fragte Fenrir. „Oh, du bist wach.“ „Scheint so. Also?“ „Mir ist nur gerade etwas aufgefallen.“ „Und was?“, gähnte Fenrir. Er hob eine Hand und fuhr vorsichtig über die Wange des Jüngeren. Er rechnete mit einer Abwehrreaktion doch Remus schmiegte nur die Wange in seine Hand. „Was ist dir jetzt aufgefallen?“ „Das ich verzweifelt nach Gründen suche um einer Bindung aus dem Weg zu gehen“, seufzte Remus, „und mir langsam die Gründe ausgehen.“ „Ach. Was heißt das jetzt?“, fragte Fenrir interessiert. Remus warf ihm einen seltsamen Blick zu, robbte dann ein Stück höher und küsste den Alpha sanft. Die gelben Augen Fenrirs waren weit aufgerissen, völlig geschockt von dem unerwarteten Kuss doch sein innerer Wolf jaulte laut auf. Ein dumpfes Grollen stieg aus seiner Kehle auf, wurde immer dunkler und verlangender. Seine Hand landete im Nacken des Jüngeren, fixierten ihn während er mit der Zunge dessen Lippen öffnete und in seinen Mund eintauchte. Normalerweise biss Remus genau in diesem Moment zu doch diesmal wurde seine Zunge zögerlich empfangen. Er suchte den Blickkontakt doch Remus hatte die Augen geschlossen, eine feine Röte hatte sein Gesicht überzogen. Etwas unsicher unterbrach er den Kuss und sofort flogen die bernsteinfarbenen Augen auf um ihn fragend anzusehen. „Das ist keine Antwort“, grollte Fenrir. „Doch, ist es. Verstehst du sie?“ „Dein Ernst?“ Remus nickte nur und fand sich sofort in einem langen, innigen Kuss wieder. Sein innerer Wolf jaulte erneut auf, Remus spürte wie er immer stärker wurde und so langsam fragte er sich, warum er ihm nicht einfach nachgab? Der Wolf in ihm stimmte ihm sofort zu, zwang ihn sogar den Mund zu öffnen als Fenrirs Zunge an seinen Lippen entlang strich und das Zungenspiel feurig zu erwidern. Fenrir riss überrascht die Augen auf und löste sich kurzerhand von ihm. „Was ist jetzt?“, fragte Remus verunsichert. „Ich spüre deinen inneren Zwiespalt und so will ich keine Bindung“, grollte Fenrir. Der Wolf in Remus verleierte die Augen während sein menschlicher Part den Kopf hängen ließ. „Komm, wir gehen ins Bett, so langsam wird es kühl.“ Remus seufzte deprimiert auf und ließ sich hochziehen doch sein Wolf war damit absolut nicht einverstanden, er randalierte in seinem Körper und langsam aber sicher wurde er immer stärker. „Alles in Ordnung?“, fragte Fenrir als der Jüngere keuchend wieder auf die Knie sank. „Mein innerer Wolf“, keuchte Remus leise. „Warum wehrst du dich auch gegen ihn? Akzeptiere es endlich.“ „Nein.“ Mit einem resignierenden Grollen hockte sich Fenrir neben ihn, strich ihm sanft über die Schultern und sagte, „du willst die Bindung also warum wehrst du dich so dagegen? Remus, du kämpfst bereits dein ganzes Leben gegen deinen Wolf, akzeptiere ihn doch endlich und heiße ihn willkommen. Weder er noch ich wollen dir etwas Böses.“ „Ich weiß“, seufzte Remus. „Dann hör doch endlich auf zu kämpfen.“ „Ich kann nicht.“ Remus verzog schmerzvoll das Gesicht, sein innerer Wolf gab heute nicht auf, er wollte endlich seinen Gefährten haben und kämpfte mit aller Macht gegen seinen menschlichen Teil. „Warum nicht?“ „Es geht nicht. Ich will nicht abhängig werden“, knurrte Remus. Für einen Moment hörte der Wolf in seinem Inneren auf zu rumoren, er schien genauso geschockt wie Fenrir, der ihn mit großen Augen ansah. „Abhängig? Du wirst doch nicht abhängig von mir. Remus, wir sind Gefährten.“ „Wenn du mich nach der Bindung verstößt, sterbe ich.“ „Ich würde dich nie verstoßen. Ich kämpfe seit Jahren um dich und warte noch länger auf dich. Remus, vertrau mir doch endlich. Ich liebe dich“, schnurrte Fenrir leise. Remus sah auf, Unsicherheit und Schmerz in den Augen. „Remus, ich liebe dich über alles, ich würde dir niemals wehtun oder dich sogar verstoßen. Vertrau mir, mein Welpe.“ Der jüngere Werwolf wollte etwas sagen doch in diesem Moment griff ihn sein innerer Wolf wieder an. Mit einem schmerzvollen Stöhnen ging er vollständig zu Boden, Fenrir zog ihn in seine Arme und streichelte beruhigend über seinen Rücken und die Schultern. Doch der Wolf wollte sich nicht beruhigen, er wollte seinen Gefährten und die Bindung und das sofort. Er wollte endlich die Sicherheit und Geborgenheit eines gebundenen Werwolfes. „Akzeptiere es endlich“, schnurrte Fenrir an seinem Ohr. Remus sah zu ihm auf, die Unsicherheit wich langsam aus seinem Blick. Er atmete nochmal tief durch bevor er sämtliche Verteidigung gegen seinen Wolf aufgab. Mit einem triumphierenden Heulen übernahm der innere Wolf die Kontrolle über den Körper. Fenrir erhob sich schnell als das Zucken durch Remus' Körper ging. Seine Gliedmaßen streckten sich, die Kleidung riss und gab dichtes braunes Fell mit grauen Strähnen frei. Bernsteinfarbene Augen sahen sich suchend um bis sie auf ihm haften blieben. Sofort erklang ein dunkles Knurren bevor Remus ihn ansprang. Mit einem Grollen wich Fenrir aus, sofort schlug Remus einen Haken und versuchte erneut ihn anzuspringen. Das ging eine ganze Zeit lang so und schnell stellte Fenrir fest, dass es ein Spiel war. Wenn der Jüngere ihn verletzen wollte, hätte er das längst gekonnt. Doch das Spiel weckte langsam aber sicher Fenrirs Instinkte und schließlich verwandelte er sich ebenfalls. Darauf schien Remus gewartet zu haben, seine Augen leuchteten auf und er sprang Fenrir diesmal direkt an. Schnell verwandelten sich die zwei Werwölfe in ein knurrendes und fauchendes Knäuel aus Gliedmaßen, Fell und Schwänzen. Wie zwei Jungtiere tollten sie durch die Nacht, jagten sich gegenseitig und sprangen sich immer wieder an. Keiner von Beiden wollte die Oberhand in diesem Spiel gewinnen, immer wieder tollten sie über- und untereinander her bis sie schließlich völlig erschöpft am See von Riddle-Manor liegen blieben. Mit einem Schnurren kuschelte sich Remus an den älteren Werwolf, der den Schädel auf seinen Nacken legte und das Schnurren erwiderte. Plötzlich wandte Remus den Kopf und verbiss sich sanft im Fell des Anderen, die Zähne durchdrangen den dichten Pelz nicht aber es war eindeutig eine Aufforderung. Fenrir sah ihn etwas verwirrt an, Remus biss ihn erneut und sprang dann auf. Sein Schweif schlug aufgeregt hin und her und er stieß ein tiefes, fast schon sinnliches Grollen aus. Langsam legte der Ältere den Kopf schief, Remus kam wieder näher und schmiegte den Kopf an seinen Hals und seine Brust, das Grollen blieb und ging langsam durch seinen ganzen Körper. Etwas verwirrt wich Fenrir ein Stück zurück, den Kopf immer noch schief gelegt und den Jüngeren fragend ansehend. Sollte das wirklich das werden, was er dachte? Scheinbar schon denn Remus kam wieder näher und schmiegte sich erneut an ihn. Fenrir knurrte leise und wich erneut zurück, wollte Remus wirklich in dieser Form die Bindung? Das konnte nicht sein Ernst sein? Doch wieder kam Remus hinter ihm her, biss ihn wieder leicht in den Hals und schnurrte tief und sinnlich. Und langsam drang das Schnurren in seinen Körper ein, reizte die tierische Seite in ihm. Er knurrte nochmal fragend, Remus verleierte die Augen, biss ihn diesmal etwas fester in den Hals und sprang dann spielerisch um ihn herum. Doch irgendwie konnte Fenrir immer noch nicht glauben, was hier gerade passiert. Vor nicht ganz zwei Stunden hatte Remus ihn noch abgelehnt und jetzt wollte er die Paarung in ihrer Wolfsform? Das konnte nicht sein. Remus schien das allerdings anders zu sehen denn er sprang ihn immer wieder an, schnappte nach ihm und sprang dann schnell wieder zurück. Immer wieder forderte er ihn wie ein Hund zum Spielen auf, die Vorderpfoten und den Kopf auf dem Boden während das Hinterteil in die Luft ragte. Dennoch dauerte es noch eine ganze Weile bis Fenrir auf dieses Spiel einging. Wieder jagten zwei Werwölfe durch die Nacht doch diesmal war ein klare Rangordnung zu erkennen. Fenrir jagte hinter dem jüngeren Werwolf her, immer wieder schnellte eine Pranke nach vorne um seine Beute zu Fall zu bringen doch Remus brachte sich mit schnellen Haken immer wieder in Sicherheit. Sie kamen an keinem anderen Werwolf vorbei denn das Rudel hatte schnell das Feld geräumt als die ersten Heuler über das Gelände gehallt waren. Doch daran dachte in diesem Moment keiner der Zwei, in diesem Moment zählte nur der andere Werwolf. Immer mehr Spannung baute sich zwischen Fenrir und Remus auf, lautes Knurren kam von dem Alpha während er erneut nach dem Jüngeren schlug. Diesmal traf er. Mit einem überraschten Keuchen überschlug sich Remus als ihm im vollen Lauf das rechte Hinterbein unter dem Körper weggezogen wurde. Er versuchte wieder aufzuspringen doch Fenrir war sofort über ihm, versenkte die Zähne in seinem Nackenfell. Laut knurrend wehrte sich Remus, wand sich unter dem Älteren und versuchte wieder frei zu kommen. Der Alpha ließ ihn unsicher los, noch hatte er sich einen kleinen Teil seines menschlichen Denkens bewahren können und dieser sagte ihm, dass das hier falsch war. Wieder schien Remus das anders zu sehen denn er sprang nicht auf um sich in Sicherheit zu bringen sondern rollte sich lediglich rum und lag jetzt auf dem Bauch vor ihm. Etwas verwirrt sah Fenrir ihn an doch da drehte Remus den Kopf um ihn anzusehen, Lust und Verlangen lagen in dem warmen Bernstein und damit verschwand der letzte menschliche Gedanke aus Fenrir. Mit einem tiefen Knurren schlug er die Zähne besitzergreifend in Remus' Nacken, die Zähne durchdrangen das dichte Fell und ritzten die Haut darunter auf. Remus jaulte laut auf, drückte sich aber verlangend an ihn und Fenrir nahm die Einladung an. Tief knurrend rammte er sich einfach in den jüngeren Werwolf, dessen lauter Schmerzensschrei jetzt über das Gelände von Riddle-Manor hallte und nicht nur die Werwölfe verwundert aufsehen ließ. Hätte Fenrir noch klar denken können, hätte er jetzt wahrscheinlich aufgehört doch sein Wolf hatte die Kontrolle übernommen und der wollte nichts sehnlicher als sich endlich mit seinem Gefährten zu verbinden. Immer schneller versenkte er sich in seinem Gefährten, der sich ihm immer stärker entgegen bockte. Das hier hatte nichts mit Gefühl oder Lust zu tun, es diente einzig und allein einem Ziel, endlich die langersehnte Bindung einzugehen. Fenrirs Bewegungen wurden schnell unkontrollierter, unkoordinierter und er wusste, dass er nicht mehr viel Zeit hatte. Eine Pranke löste sich vom Boden und glitt an Remus' Körper hinunter, die Krallen durchschnitten Fell und Haut, ließen noch mehr Blut fließen. Nicht sehr sanft legte sich die lange Pranke um Remus' hartes Glied, der Jüngere jaulte laut auf und bäumte sich ihm noch stärker entgegen. Im Takt der teilweise brutalen Stöße pumpte Fenrir ihn, wollte ihn genauso zum Höhepunkt bringen. Immer lauter jaulte Remus auf, scharfe Zähne versenkten sich wieder in seinem Nacken, hielten ihn an Ort und Stelle und zeigten ihm wo in dieser Bindung sein Platz sein war. Es gab nur eine richtige Reaktion darauf, er schnurrte tief aus der Kehle und drückte sich seinem Gefährten entgegen. Das Schnurren wurde erwidert, die Zähne lösten sich aus seiner Haut und seinem Fell bevor Fenrir das Tempo nochmal anzog. Wie ein Besessener rammte er sich in ihn, pumpte ihn im gleichen Takt und spürte, wie der Jüngere sich immer mehr anspannte. Schließlich war es zu viel, mit einem lauten Jaulen ergoss sich Remus, Blut und Sperma mischten sich unter ihm. Lange Zähne bohrten sich erneut in seinen Nacken, Fenrirs Bewegungen wurden immer ruckartiger bis er schließlich auch über die Klippe sprang. Er warf den Kopf in den Nacken, ein lautes Heulen entkam seiner Kehle, triumphierend und unendlich glücklich. Rasender Schmerz zog durch seinen Körper und ließ ihn mit einem schmerzerfüllten Japsen aufwachen. Ohne die Augen zu öffnen, ging er seinen körperlichen Zustand durch. Überall spürte er Wunden, vor allem sein Nacken und sein Hintern hatten gehörig etwas abbekommen. Langsam drängte sich die Erinnerung der letzten Nacht in seinen Kopf, wie oft er sich in dieser Nacht mit Fenrir gepaart hatte, konnte er nicht mehr sagen, er wusste nur, dass es scheinbar zu viel war. Er konnte sich kaum bewegen und zudem war ihm auch noch kalt. Mit einem Murren öffnete er jetzt doch die Augen, blinzelte leicht in die hochstehende Sonne und drehte sich dann schwerfällig um. Doch mit einem Mal war Remus hellwach denn er war alleine. Überrascht setzte er sich auf, ignorierte den reißenden Schmerz und sah sich fast schon panisch um. Er war wirklich allein. „Verflucht“, knurrte Remus leise. Er konnte nicht glauben, dass ihn Fenrir an genau diesem Morgen alleine ließ. Geknickt zog er die Beine an und schlang die Arme darum, er konnte die Tränen nur schwer zurückhalten. Und jetzt spürte er auch den Schmerz wieder. „Worüber grübelst du, Welpe?“ Überrascht fuhr Remus rum, bereute diese Bewegung aber schnell und krümmte sich keuchend zusammen. Mit Tränen in den Augen sah er zu Fenrir auf, der sich langsam neben ihn hockte und eine Phiole an seine Lippen hielt. „Trink, das sollte die Schmerzen beseitigen“, grollte Fenrir. Ohne Widerworte schluckte Remus den Schmerztrank bevor er in Fenrirs Arme gezogen wurde. „Hast du wirklich geglaubt, dass ich dich alleine lassen würde? Nach dieser Nacht?“ „....woher weißt du das?“ Fenrir grollte leise und tippte mit einem Finger an Remus' Stirn. „Die Verbindung. Du müsstest sie eigentlich auch spüren.“ Verwirrt sah Remus auf, schloss aber dann die Augen und ging in sich. Tatsächlich, da war die Verbindung zu seinem Gefährten, er hatte sie unter dem ganzen Schmerz nur nicht gleich wahr genommen. Vorsichtig tastete er sich hinein und wurde sofort von Fürsorge und Liebe überflutete. „Spürst du sie jetzt?“, fragte Fenrir schnurrend an seinem Ohr. „Ja.“ „Das klingt nicht sehr begeistert.“ „Du bist über mich hergefallen, als Wolf“, knurrte Remus leise. „Du hast dich mir angeboten und dich nicht gewehrt also wolltest du es“, gab Fenrir belustigt zurück bevor er ernst wurde, „Remus, was soll dieses Gespräch? Wir sind verbunden, es lässt sich nicht mehr rückgängig machen.“ Der Jüngere wandte ihm den Kopf zu, ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen, „ich wollte nur nochmal festhalten, dass du über mich hergefallen bist.“ Grollend zog Fenrir ihn an sich, vereinigte ihre Lippen zu einem groben Kuss. Schnurrend gab Remus ihm nach, schlang die Arme um seinen Hals und schmiegte sich eng an ihn. „So gefällt mir das“, sagte Fenrir nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten. „Gewöhn dich nicht dran.“ „Wie jetzt? Wir sind verbunden also darf ich dich immer küssen.“ Remus grinste ihn an und meinte, „nur weil wir verbunden sind, heißt das nicht, dass du mit mir machen kannst, was du willst. Ich bin nicht dein Eigentum und für die brutale Behandlung in der letzten Nacht kannst du dir für die nächsten zwei Wochen einen anderen Schlafplatz suchen.“ „Das ist nicht dein Ernst?“, keuchte Fenrir. Sein Gefährte nickte nur, löste sich von ihm und erhob sich. „Hey, wo willst du hin?“ „Meinen Patensohn beruhigen. Ich habe letzte Nacht das gesamte Manor zusammen geschrien, er wird sich Sorgen machen“, erklärte Remus während er ihm eine Hand hinhielt. Seufzend ergriff Fenrir die Hand, ließ sich hochziehen und schlang in der gleichen Bewegung die Arme um Remus. „Eigentlich müsste ich dich die nächsten Wochen ans Bett fesseln.“ Remus lächelte ihn nur lieb an, was Fenrir erneut seufzen ließ. Er küsste ihn sanft, löste dann die Umarmung soweit auf, dass sie normal laufen konnten und zog ihn Richtung Manor. „Komm, wir gehen unseren Welpen beruhigen.“ Sie wurden bereits in der Eingangshalle abgefangen und zwar von Severus und Charlie, wobei der Rotschopf Mühe hatte seinen Partner zu beruhigen. Die zwei Werwölfe sahen sie fragend an und Fenrir knurrte leise als Severus seinen Zauberstab zog. „Jetzt hör endlich auf und lass sie in Ruhe“, protestierte Charlie. „Was ist hier eigentlich los?“, fragte Remus. „IHR ZWEI SCHWACHKÖPFE!“, brüllte Severus sie an. Während Remus leicht zusammen zuckte, knurrte Fenrir immer lauter und stellte sich jetzt vor seinen Gefährten. „Hör auf sie so anzubrüllen, sie haben jedes Recht sich zu binden“, sagte Charlie. „Stimmt.“ „Aber sie haben kein Recht meinen Sohn zu Tode zu ängstigen“, brüllte Severus. „Oje, hat man es wirklich so sehr gehört?“, fragte Remus vorsichtig, er war verdächtig rot um die Nase und sah etwas ängstlich um seinen Gefährten rum. „Natürlich hat man es gehört, es hat sich angehört als würde man zwei Werwölfen die Haut abziehen und Harry kennt deine Stimme. Er saß die ganze Nacht schluchzend und heulend in seinen Gemächern“, knurrte Severus, der den Zauberstab jetzt langsam senkte. „Wie bist du dann da rein gekommen?“, fragte Fenrir. „Voldemort wusste sich nicht mehr zu helfen und hat mich förmlich aus dem Bett gezerrt.“ „Im wortwörtlichen Sinn?“, fragte Remus. „Natürlich.“ Die Werwölfe sahen sich mitleidig an, sie konnten sich förmlich vorstellen, wie der Dunkle Lord seinen Tränkemeister ohne Rücksicht auf Verluste aus dem Bett zerrte weil es seinem Mann schlecht ging. „Tut mir leid“, murmelte Remus leise. „Erklär das unserem Lord, der ist stinksauer“, kam von Charlie, der jetzt vorsichtig den Zauberstab aus Severus' Hand löste und wegsteckte. Remus schluckte deutlich hörbar während Fenrir nur leise knurrte, „der soll es wagen sich an meinem Gefährten zu vergreifen.“ „Klär das mit Voldemort. Remus, brauchst du irgendwelche Tränke oder Salben?“, fragte Severus jetzt. Überrascht wurde er angesehen bevor Remus hinter seinem Gefährten vortrat und sagte, „eine Heilsalbe wäre nicht schlecht und eventuell einen Schmerztrank für später.“ „Charlie.“ „Ich hol das Gewünschte, geht ihr inzwischen zu Harry und beruhigt ihn. Sonst verliert unser Lord noch sein letztes bisschen Verstand“, sagte der Rotschopf während er sich schon auf den Weg in die Kerker machen wollte. „Mein Zauberstab.“ „Bekommst du wieder wenn du dich beruhigt hast. Harry wird es nicht gefallen wenn du seine zweiten Eltern verfluchst.“ „Mein Zauberstab“, knurrte Severus erneut doch Charlie schenkte ihm nur ein strahlendes Lächeln bevor er die Treppe zum Keller runter ging. Severus murrte leise, wandte sich aber dann ohne weitere Proteste den Werwölfen wieder zu. Hier empfing ihn breites Grinsen. „Was gibt es da zu grinsen?“, knurrte er. „Die gefürchtete Kerkerfledermaus von Hogwarts steht unterm Pantoffel“, grinste Remus. „Das ruiniert deinen Ruf, Giftmischer“, schloss sich Fenrir an. Sie ernteten nur eine hochgezogene Augenbraue bevor sich Severus umdrehte und Richtung Ostflügel ging. Die Werwölfe folgten ihm wortlos, auch wenn sie sich wunderten, dass er das so einfach akzeptierte. „Keine Widerworte?“, fragte Remus leise, „du gestehst dir einfach so eine Schwäche ein?“ Jetzt blieb Severus doch stehen und drehte sich rum. „Meine Beziehung zu Charlie ist keine Schwäche und wird niemals eine sein. Oder ist deine Verbindung mit Fenrir eine Schwäche?“ „Nein.“ „Siehst du und jetzt kommt, Harry ist wahrscheinlich wahnsinnig vor Sorge um dich. Ach ja, Fenrir, geh in Deckung, es könnte sein, dass Voldemort dich erst verflucht und dann zu Wort kommen lässt“, sagte Severus. „Danke für die Warnung.“ Der Tränkemeister nickte nur und ging weiter, die Werwölfe folgten ihm etwas unsicher. Fenrir kam gar nicht erst dazu etwas zu sagen denn kaum hatte Severus die Tür geöffnet und Voldemort sie gesehen, kam schon der erste Fluch geflogen. Nur seinen Werwolfsreflexen war es zu verdanken, dass er dem ersten Cruziatus ausweichen konnte. Mit einem Knurren fuhr er zum Dunklen Lord rum doch dieser übertönte sein Knurren mit Leichtigkeit während schon der nächste Fluch geflogen kam. Remus und Severus sahen die zwei Streithähne nur etwas ratlos an bevor der Tränkemeister mit den Schultern zuckte und den jüngeren Werwolf einfach in die Gemächer zog. „Wollen wir ihm nicht helfen?“, fragte Remus. „Nein. Er wird ihn nicht ernsthaft verletzen und du hilfst ihm mehr wenn du Harry beruhigst. Wenn Voldemort die Ruhe durch die Verbindung spürt, wird er schon aufhören“, erklärte Severus. Remus sah ihn zweifelnd an, warf dann noch einen letzten Blick auf die zwei Streitenden bevor er Severus folgte. Hinter ihnen knallte der nächste Fluch gegen eine Wand. „Remus?“ „Na mein Welpe“, lächelte Remus während er den Raum komplett durchquerte und den jungen Mann in die Arme schloss. Nur unsicher wurde die Umarmung erwidert, Harrys Blick wanderte prüfend über seinen Körper. Der Werwolf ließ die Musterung wortlos über sich ergehen und lächelte nur. „Geht es dir gut?“, fragte Harry irgendwann. „Ja, mir geht es blendend.“ „Sicher? Das klang die Nacht noch völlig anders.“ Remus wurde rot und deutete auf die Sessel, wo sie sich auch niederließen. „Also?“, fragte Harry. „Welpe, wir sind Werwölfe. Wir sind nicht immer sehr sanft und liebevoll, da geht es manchmal etwas ruppig zu“, erklärte Remus immer noch rot um die Nase. „Das klang letzte Nacht als würde dich jemand abstechen.“ „So hat es sich wahrscheinlich auch angefühlt.“ „Wie jetzt? Erinnerst du dich nicht?“ Remus schüttelte den Kopf und erklärte, „wir waren Beide verwandelt und da bleiben manche Erinnerungen schon mal auf der Strecke.“ „Woran erinnerst du dich noch?“, fragte jetzt Severus. „Dass wir verbunden sind und ich ohne Schmerztränke und Heilsalbe die nächsten Tage nicht ruhig sitzen kann“, grinste Remus. Severus schnaubte nur leicht während Harry das Grinsen erwiderte. „Ach ja, könntest du deinen Mann zurück pfeifen bevor er meinen frisch verbundenen Gefährten doch noch in Stücke reißt.“ Harry machte ein schuldbewusstes Gesicht, erhob sich aber dann und verließ das Wohnzimmer. „Brauchst du sonst wirklich nichts?“, fragte Severus. „Nein, wirklich nicht. Danke“, sagte Remus, der dem Tränkemeister ein liebes Lächeln schenkte. Früher hätte ihn diese Fürsorge gewundert doch mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt. Wenn es um seine Familie ging, war Severus ein völlig anderer Mensch als früher. Dieser nickte nur als sie schon Schritte hörten und kurz darauf Voldemort und Harry den Raum betraten. Der Dunkle Lord sah immer noch wütend aus, ließ sich aber neben Harry aufs Sofa sinken. „Lebt mein Gefährte noch?“, fragte Remus amüsiert. „Wenn es nach mir geht, nein“, knurrte Voldemort. Er erntete einen bösen Blick von Harry und Severus während Fenrir den Raum schon betrat und zu seinem Gefährten ging. „Ihr habt meinen Mann fast wahnsinnig vor Angst gemacht“, sagte Voldemort jetzt. Die Werwölfe sahen sich an und Remus meinte entschuldigend, „das wollten wir nicht.“ „Das klang nicht so.“ Remus sah Harry grinsend an, eine Hand von Fenrir lag plötzlich auf seiner Schulter. „Können wir den Angriff aufs Ministerium plangemäß durchführen?“, fragte Voldemort plötzlich. Remus nickte sofort während Fenrir leise knurrte und fragte, „wie lange hattet ihr Zeit euren Gefährten zu genießen?“ „Zu kurz“, grinste Voldemort. Das protestierende „Hey“, von Harry ignorierend, erwiderte Fenrir das Grinsen und sagte, „ich würde meinen Gefährten auch gerne noch etwas genießen bevor wir wieder zum Ernst des Lebens kommen.“ Voldemort nickte doch Remus schüttelte zu aller Überraschung den Kopf und meinte, „wir greifen wie geplant an.“ „Wie meinen? Habe ich mich gerade verhört?“, grollte Fenrir. Er sah auf seinen Gefährten runter doch der legte lediglich den Kopf in den Nacken und sah ihn an. Kein Wort wurde gesprochen, Remus sah den Alpha lediglich an bis dieser ergeben nickte und sich an Voldemort und Harry wandte, „wir können plangemäß angreifen, die Werwölfe werden bereit sein.“ „Wieso dieser Sinneswandel?“ „Aus demselben Grund, der eure meisten Handlungen bestimmt, für meinen Gefährten“, gab Fenrir zurück. Der Dunkle Lord sah Remus auffordernd an und dieser fragte, „vermisst ihr nicht etwas?“ Hätte Voldemort blass werden können, wäre er es jetzt geworden doch so glühten seine Augen nur kristallrot auf. „Eben aus diesem Grund. Mein Gefährte und ich können unsere Zweisamkeit genießen wenn euer Welpe wieder da ist wo sie hingehört. Jetzt habe ich Hunger und würde gerne etwas essen. Harry, hast du schon gefrühstückt?“, wandte sich Remus an seinen eigenen Welpen. „Nein, noch nicht. Also lassen wir unsere Gefährten einfach hier sitzen und gehen in die Küche was essen. Klingt gut. Charlie?“ Der Rotschopf grinste ihn nur an und stand gleichzeitig mit Remus auf. Harry hakte sich bei den zwei Männern ein und zog sie förmlich aus dem Raum, zurück blieben drei sehr verdutzte Männer. „Hat man uns gerade hier sitzen lassen?“, fragte Voldemort. „Ja“, kam die synchrone Antwort. Voldemort sah die zwei Männer nacheinander an bevor er schnarrte, „was halten die Herren davon wenn wir unseren Gefährten klar machen, dass sie nicht die Dominanten sind?“ „Gerne“, grollte Fenrir. Die Blicke wanderten zu Severus, der nur mit den Schultern zuckte, „ich bin kein dominantes Wesen, Charlie kein Devotes. Wir sind keine Gefährten und ich habe es nicht nötig irgendjemanden zu zeigen, dass ich das Sagen in der Beziehung habe.“ „Soll das eine Anspielung sein?“, knurrte Fenrir. „Nein, ich kenne mich ja mittlerweile mit irren, dominanten Wesen aus. Also ich gehe jetzt auch frühstücken.“ Damit erhob sich Severus und verließ den Raum. „Wieso komme ich mir gerade so verarscht vor?“ „Weil uns keiner versteht, mein Lord.“ „Wieso ist das so kompliziert?“ Fenrir grinste leicht und deutete auffordernd auf die Tür. „Weil er Recht hat, er ist kein magisches Wesen.“ „Ich auch nicht“, knurrte Voldemort während er sich erhob. „Euer Innerstes schon, bei Severus ist nichts von einem magischen Wesen zu finden. Adrian würde uns noch verstehen“, sagte Fenrir. Sie verließen den Raum und nachdem Voldemort die Versiegelungszauber auf die Tür zu ihren Gemächern gesprochen hatte, machten sie sich ebenfalls auf den Weg in die Küche. „Er wird auch beim Frühstück sein. Wird er es merken?“ „Wenn das nach letzter Nacht jemand nicht merkt, ist er blind und vor allem taub. Wir haben doch das ganze Manor zusammen geschrien.“ „Musste das auch so laut sein?“ Fenrir zuckte entschuldigend mit den Schultern und grollte, „in Wolfsform kann man sich das nicht aussuchen.“ „Musstet ihr die Bindung auch in dieser Form vollziehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das besonders vorsichtig abläuft“, sagte Voldemort etwas abwesend. Fenrir stockte mitten im Schritt und sah ihn geschockt an. Der Dunkle Lord ging noch ein paar Schritte bis er bemerkte, dass sein Begleiter nicht mehr neben ihm war und ebenfalls stehen blieb. „Was ist los?“ „IHR macht euch Sorgen darum, dass ich meinen Gefährten zu grob angepackt habe?“, fragte Fenrir etwas fassungslos. „Nicht so wirklich, ich kann es mir nur nicht vorstellen. Warum sollte es mich interessieren ob du Remus grob anpackst?“ „Weil es Harry interessiert. Er zählt Remus zu seiner Familie und sobald es Harry interessiert, ist es auch für euch interessant. Und wenn es nur ist um Schaden von ihm abzuwenden“, erklärte Fenrir, „und nein, es geht wirklich nicht vorsichtig zu. Dazu sind wir nicht gemacht. Deswegen war meine erste Handlung heute früh auch einen starken Schmerztrank für meinen Gefährten zu holen.“ „Hat er es dir übel genommen?“, fragte Voldemort während er weiter ging, Fenrir schloss sich ihm an. „Nein, er ist ein Werwolf, er weiß, wie wir sind und außerdem wollte er die Bindung genauso wie ich.“ „Aber in dieser Form?“ „Tja, man kann sich manche Dinge einfach nicht aussuchen.“ „Auch wieder wahr. Seit ihr wirklich in zwei Tagen angriffsbereit?“, wechselte Voldemort das Thema. Fenrir seufzte tief und dunkel und sagte, „wenn Remus es sagt, dann ja.“ „Stehst du etwa unterm Pantoffel?“ „Genau wie ihr.“ Voldemort knurrte ihn wütend an doch Fenrir grinste nur breit und sagte, „das bringt euch nichts und es ist zudem keine Schande. Durch meine Verbindung mit Remus habe ich im übrigen einen neuen Posten unter den Werwölfen bekommen.“ Jetzt blieb Voldemort erneut stehen um ihn überrascht anzusehen, eine imaginäre Augenbraue ruckte nach oben und der Werwolf erklärte, „sobald es unter den Werwölfen offiziell bekannt gegeben wurde, bin ich der oberste Anführer der Werwölfe.“ „Des Festlandes?“ „Nein, aller Werwölfe“, sagte Fenrir mit einem Grinsen. Die roten Augen seines Gegenüber weiteten sich merklich bevor er nochmal fragte, „der Anführer aller Werwölfe? Festland sowie britische Inseln? Ost- und mitteleuropäische?“ „Ja auf alle drei Fragen. Der Anführer aller Werwölfe.“ „Warum?“ Statt einer Antwort verwandelte sich Fenrir und legte den Kopf schief, das Maul war leicht geöffnet und die Zunge hing seitlich raus. Es sah fast so aus als würde er grinsen. „Ok, ich habe verstanden. Aber wieso durch eure Bindung?“, fragte Voldemort. Fenrir verwandelte sich zurück und deutete auf den Gang, der zur Küche führte. Erst als sie sich wieder in Bewegung gesetzt hatten, erklärte er, „ich bin der erste Werwolf, der sich willkürlich verwandeln kann aber ich war noch ungebunden und damit für jeden devoten Werwolf eine Gefahr. Die anderen Dominanten wollten einfach sichergehen, dass ich kein Interesse an ihren Gefährten entwickle und deswegen war die Bedingung, dass ich gebunden bin bevor ich die Position erhalte.“ „Kann es passieren, dass ein Ungebundener Interesse an einem bereits Gebundenen entwickelt und dann Ärger macht?“, fragte Voldemort. „Ja, es kann vorkommen. Deswegen sind dominante Wesen immer etwas über fürsorglich wenn es um ihren Devoten geht. Vor allem wenn ein ungebundener Dominanter anwesend ist“, sagte Fenrir grollend. „Deswegen also...“ „Mein Lord?“ „Ich empfand deine Anwesenheit immer als etwas störend.“ „Ja, das war deswegen aber das müsste sich jetzt gelegt haben, oder?“ Voldemort nickte nur und stieß dann die Küchentür auf. Kapitel 16: Kapitel 12 (ohne Adult) ----------------------------------- Remus' Blick ging immer wieder zwischen Tamás, Beatriz und Fenrir hin und her. Die gelben Augen seines, noch nicht Gefährten, leuchteten hell auf und er verstand auch warum. Solche eine Chance bekam er nur einmal im Leben, es war einzigartig, dass sich die Werwölfe über einen Anführer einig waren. Er war sich sicher, dass Fenrir diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen würde, dafür würde er sich auch an jemand Anderen binden. Remus konnte nicht verhindern, dass sich ein trauriges Lächeln auf sein Gesicht schlich, Fenrir winselte leise doch Remus schüttelte den Kopf. „Sie haben Recht. Du brauchst einen Partner an deiner Seite, der sich auch an dich binden will, der hinter dir steht und sich nicht ewig vor dir ziert. Es tut mir leid, dass du so viel Zeit mit mir verschwendet hast.“ Fenrir unterbrach ihn mit lauten Bellen und Jaulen, er wollte sich zurückverwandeln, wollte ihm widersprechen doch das vertraute Ziehen der Verwandlung blieb aus. „Fenrir, bitte. Nimm endlich Abstand von dem Wahn, in den du dich verrannt hast. Ich war nie schwul und werde es nie werden und ich werde mich auch nicht an dich binden, ich kann es einfach nicht also akzeptiere es einfach. Such dir einen willigen Partner, der dir nicht ständig widerspricht und dich ständig bloß stellt. Ich wünsche dir viel Glück“, sagte Remus mit einem leicht verbitterten Lächeln. Sein Herz zog sich bei diesen Worten schmerzhaft zusammen, schlagartig wurde ihm bewusst wie viel ihm der ältere Werwolf wirklich bedeutete doch er wusste, dass es der richtige Weg war. Er wusste nicht ob er sich jemals an ihn binden würde und das würde Fenrir die hohe Stellung kosten, das wollte er nicht. Wieder winselte Fenrir herzerweichend, die Umstehenden sahen ihn mitleidig an doch Remus schüttelte erneut den Kopf. „Nein, Fenrir. Du hast dich damals geirrt, ich bin nicht dein Gefährte und werde es niemals sein. Also akzeptiere es. Ich werde erst mal in den Gästeflügel ziehen damit du und dein Zukünftiger die Zimmer nutzen könne. Viel Glück, Fenrir“, sagte Remus bevor er sich umdrehte und einfach ging. Hinter ihm jaulte und winselte Fenrir wie ein Verrückter doch er drehte sich nicht nochmal um. Der Gang fiel ihm schwer, er versuchte die mitleidigen und teilweise geschockten Blicke der Anderen zu ignorieren, es gelang ihm. Doch was er nicht ignorieren konnte, war das laute Heulen in seinem Innersten, das Aufbäumen seines inneren Wolfes doch er war stärker, war es immer gewesen. Schon immer hatte er gegen den Wolf gekämpft, ihn unterdrückt und auch diesmal behielt er die Oberhand. Wie immer verstummte das Heulen in ihm irgendwann und hinterließ, auch wie immer, ein dumpfes Gefühl der Leere und er wusste, dass er diese Leere nicht füllen könnte. „War das sein Ernst?“, fragte Tamás leise. Fenrir nickte langsam, er hatte den Jüngeren mit den Augen verfolgt bis er verschwunden war und jetzt saß er fassungslos im Kreis der Werwölfe. „Er ist dein Gefährte?“ Wieder ein Nicken. „Aber nach dem was er gerade gesagt hat, will er dich nicht“, warf Beatriz ein. Fenrir fuhr sie knurrend an. Die Werwölfin hob abwehrend die Hände und meinte, „entschuldige aber wenn du den Rang als Anführer annehmen willst, brauchst du einen gebundenen Gefährten oder Gefährtin.“ Der graue Werwolf knurrte sie tief und dunkel an bevor er sich hinsetzte und die Augen schloss. Er ging in sich, suchte den inneren Wolf und fand ihn auf Anhieb. Schnell waren sie sich einig und endlich ging das vertraute Ziehen durch seinen Körper. Fenrir verwandelte sich schneller als sonst zurück, er hatte erstaunlicherweise absolut keine Schmerzen mehr und dieses dumpfe Gefühl, welches er immer nach der Rückverwandlung hatte, war verschwunden. Er fühlte sich zum ersten Mal komplett. Tamás und Beatriz sahen wortlos zu wie sich der Werwolf zurückverwandelte und sie spürten sofort, dass er und sein Wolf sich vereint hatten. Er strahlte etwas tierisches aus, eine Autorität, die er sonst nur in der tierischen Form hatte. „Fenrir?“ „Ich habe einen Gefährten und ich will nur ihn“, knurrte Fenrir. „Aber er will dich nicht“, sagte Tamás leise. „Nein, er will mich, er ist nur ein Vollidiot.“ Beide Rudelführer sahen ihn fragend an. Bis Fenrir erklärte, „Remus ist zu lieb, ich habe noch nie so einen lieben Werwolf erlebt. Er denkt immer erst an alle Anderen und dann erst an sich. Seine Meinung von sich selbst ist, gelinde gesagt, miserabel, er ist der Meinung, dass er als Werwolf nie glücklich werden darf. Schließlich ist er ein Monster. Es hat extrem lange gedauert bis er mir überhaupt geglaubt hat, dass ich ernsthaftes Interesse an ihm habe.“ „Wieso weist er dich dann ab?“, fragte Beatriz. „Ich habe ihn als Kind gebissen, er hat mich gehasst und er steht nicht auf Männer. Seit fast vier Jahren kämpfe ich mit seinen Vorurteilen, seinen Selbstzweifeln und meinem Inneren Wolf.“ „Wie weit bist du gekommen?“, kam von Tamás. Ein leichtes Grinsen erschien auf Fenrirs Gesicht bevor er seufzte und dann sagte, „als ich heute früh aufgewacht bin, lag er nackt neben mir und ich habe einen Guten-Morgen-Kuss bekommen.“ Während Beatriz ihn etwas zweifelnd ansah, nickte Tamás anerkennend und fragte dann, „was hast du jetzt vor?“ „Was wohl? Meinen Gefährten suchen und ihm den Kopf waschen. Ich gebe ihn niemals auf, egal für was.“ „Du würdest den Posten als oberster Anführer ausschlagen?“ „Ja, würde ich aber erst mal sehen ob ich mich nicht doch noch binden kann. Muss ich gleich annehmen?“, fragte Fenrir. „Du hoffst auf eine Bindung mit ihm? Nach diesen Worten?“, fragte Beatriz etwas fassungslos. Jetzt lachte Fenrir dunkel auf und grollte, „ich gebe die Hoffnung niemals auf. Wenn er sich nicht binden will, werde ich ihn nicht dazu zwingen und mich auch nicht an einen Anderen binden. Ich habe mein Rudel und damit bin ich ganz zufrieden. Aber erst mal werde ich Remus den hübschen Kopf waschen, entschuldigt mich bitte.“ Damit ließ er die zwei Rudelführer stehen und ging Richtung Manor. Mit langsamen, seltsam steifen Bewegungen packte Remus seine Sachen, er wollte so schnell wie möglich aus den Zimmern ausziehen. Er wollte nicht mehr hier sein wenn Fenrir und der Neue auftauchten denn er zweifelte keinen Moment daran, dass sich Fenrir binden würde. Es gab genug devote, ungebundene Werwölfe, die ihn mit Freuden in die Arme schließen würden. Leise seufzend schloss er den Koffer und zauberte ihn klein. Er wollte sich gerade umdrehen um zu gehen als sich zwei starke Arme um seine Hüfte legten und gegen einen sehr bekannten Körper zogen. „Was...?“ „Wo willst du hin, mein Welpe?“, grollte Fenrir an seinem Ohr. „Hab ich doch gesagt, in den Gästeflügel. Sorry, dass ich noch da bin“, flüsterte Remus, „ich will euch nicht stören.“ „Wer ist euch? Außer uns Beiden ist keiner da und es wird auch keiner kommen. Remus, ich will dich, nur dich und keinen Anderen.“ „Aber du musst dich binden wenn du den Posten haben willst“, protestierte Remus. Er wollte sich von Fenrir lösen doch der Alpha hielt ihn fest umschlungen und er hatte körperlich keine Chance gegen ihn. Hinter ihm seufzte Fenrir leise, sein Kinn landete auf seiner Schulter und aus den Augenwinkeln sah er ihn an. „Remus, versteh es endlich, ich will nur dich.“ „Damit stehst du vor der Wahl zwischen einem unwilligen Gefährten und der größten Chance deines Lebens.“ „Welche Wahl? Für mich ist das keine Wahl. Seit über dreißig Jahren warte ich auf dich, seit vier Jahren kämpfe ich um dich und bin dir langsam immer näher gekommen. Glaubst du wirklich, ich würde das so einfach wieder aufgeben? Wohl kaum, Remus, sieh es endlich ein, du wirst mich nicht mehr los“, schnurrte Fenrir leise. Er drückte sich vorsichtig enger an ihn doch Remus versuchte sich immer noch zu wehren. Mit einem leisen Seufzen ließ der Alpha ihn schließlich los. „Wieso tust du das?“, fragte Remus ohne sich umzudrehen. „Wieso tu ich was?“ „Wieso machst du mir immer noch etwas vor? Es ist...“ Weiter kam Remus nicht denn Fenrir hatte ihn umgedreht und knurrte, „verflucht, hör endlich auf damit dich selber so runter zu machen. Ich will nur dich als Gefährten, egal was mir dagegen geboten wird. Remus, man könnte mir die Herrschaft über die Zauberwelt bieten, ich würde ablehnen. Was bringt mir das alles wenn ich dich nicht an meiner Seite habe? Wenn ich unglücklich verbunden bin. Remus, verdammt, ich liebe dich, nur dich und das von ganzem Herzen.“ „Aber...“ „Kein Aber, hör endlich auf damit.“ Remus sah ihn zweifelnd an, hob aber dann langsam die Hand und fuhr zögernd über die Wange des Alphas. Dieser schloss sofort die Augen, schnurrte laut auf und schmiegte sich gegen die Hand, er sah so das erleichterte Lächeln von Remus nicht. „Meinst du das wirklich ernst?“ Bei dieser Frage öffnete Fenrir wieder die Augen, ein vorwurfsvoller Blick traf den jüngeren Werwolf. „Wie oft willst du mich das noch fragen? Egal wie oft, die Antwort bleibt dieselbe. Ja, ich meine es ernst, ja, ich will dich als Gefährten und nein, ich werde mich an niemanden außer dich binden. Könntest du mir endlich glauben damit wir dieses Thema hinter uns lassen können?“ „Du könntest jeden ungebundenen, devoten Werwolf haben“, warf Remus leise ein. „Ich will nur dich.“ „Damit riskierst du eine Position, die noch kein Werwolf vor dir gehabt hat.“ „Mir egal.“ „Du könntest es sehr schnell bereuen.“ „Nein. Remus, verdammt, suchst du krampfhaft nach Gründen warum ich dich nicht haben will? Du wirst keine finden, egal wie lange du suchst. Akzeptiere es endlich und hör auf dich so anzustellen“, grollte Fenrir leise. „Wie genau meinst du das mit dem Anstellen? Dass ich dich gleich anspringen soll?“, fragte Remus höhnisch. Ein breites Grinsen erschien auf Fenrirs Gesicht doch er schüttelte dann den Kopf und sagte, „nein, sollst du nicht auch wenn ich mich sehr darüber freuen würde. Du sollst es endlich akzeptieren. Mensch, du schläfst schon nackt mit mir in einem Bett, ich darf dich küssen und teilweise anfassen. Also such nicht ständig nach Ausreden um es nicht mit mir zu versuchen sondern akzeptiere es endlich.“ „Wo darfst du mich anfassen?“, fragte Remus etwas überrascht. Statt einer Antwort wurde das Grinsen etwas breiter, der Alpha überbrückte die kurze Distanz zwischen ihnen und legte die Arme um die Hüfte des Anderen. Wie schon in den Wochen zuvor wehrte sich Remus nicht gegen diese Umarmung sondern lehnte sich sogar leicht an ihn. Nach kurzem Zögern legte er sogar die Arme um Fenrir. „Das meine ich mit anfassen“, sagte Fenrir. Ein dumpfes, tiefes Schnurren drang aus seiner Brust, Remus erwiderte es nach kurzem Zögern und kuschelte sich noch etwas enger an ihn. „Das ist nicht anfassen“, sagte er leise. „Doch, das ist anfassen. Hätte ich das vor vier Jahren versucht, hättest du mich umgebracht.“ „Stimmt.“ „Siehst du, schon ein großer Vorteil. Welpe, sieh es endlich ein, du wirst mich niemals los und ich würde für dich auf alles andere verzichten, Hauptsache du bist bei mir“, grollte Fenrir. Remus seufzte an seiner Brust bevor er leise knurrte und Fenrir kurzerhand in den Oberarm biss. „Wofür war der?“, fragte Fenrir überrascht. „Du bist ein Idiot.“ „Warum? Weil ich dich liebe?“ „Nein, weil du mich immer noch willst obwohl ich mich aufführe wie ein Jungtier“, gab Remus zurück. Fenrir lachte leise und gab ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Ich werde dich immer wollen aber was hältst du davon, wenn wir ins Bett gehen? Es ist spät und ich bin müde. Du sollst dich eigentlich schonen und es nicht übertreiben“, sagte Fenrir während er sich schon etwas von ihm löste. Remus nickte lediglich, er schnurrte immer noch leise und folgte dem dominanten Werwolf ins Schlafzimmer. Fenrir hob überrascht eine Augenbraue als sich Remus ohne die übliche Scheu an ihn kuschelte und einen Arm um seine Taille schlang. Als dann das friedliche Schnurren des Jüngeren die Luft erfüllte, seufzte er leise und murmelte, „das hier könnte so schön sein.“ „Warum ist es denn nicht schön?“, fragte Remus gegen seine Brust. „Ich wünschte, du würdest dir weniger Gedanken machen und deinem inneren Wolf eine Chance geben. Ich spüre, dass dieser Wolf mich will“, sagte Fenrir. Als der Jüngere auch nach mehreren Minuten nicht antwortete, hob Fenrir eine Hand und stupste ihn gegen die Nase. „Red mit mir, ich weiß, dass du noch nicht schläfst.“ „Du hast Recht“, sagte Remus leise. „Ich weiß aber was genau meinst du?“ „Das mit meinem inneren Wolf.“ „Warum wehrst du dich dann dagegen? Du weißt doch ganz genau, dass du mit mir glücklich werden kannst“, grollte Fenrir etwas genervt. „Ich weiß“, kam leise zurück. „Ach, ehrlich? Seit wann?“ Der Alpha gab sich nicht die Mühe, den Hohn in seiner Stimme zu unterdrücken. Doch er bereute es gleich denn Remus zuckte leicht zusammen und rückte von ihm weg. „Hey, hier geblieben“, grollte er sofort. Schneller als der Jüngere gucken konnte, war er wieder in einer Umarmung gefangen doch er wich dem Blick des Anderen aus. „Seit wann weißt du das schon?“, fragte Fenrir erneut, diesmal wesentlich sanfter, „komm schon, wir sind erwachsen also rede mit mir.“ Remus seufzte leise, sah ihn jetzt endlich an und sagte, „ich weiß es schon seit Jahren, glaubst du wirklich, ich würde nicht spüren, dass du mein Gefährte bist? Ich mag gegen meinen Wolf kämpfen aber auch ich spüre ein paar Dinge, die er mir mitteilen will und das Stärkste davon ist, dass er mir seit vier Jahren die Ohren voll heult, dass ich meinen Gefährten endlich akzeptieren soll.“ Fenrir sah ihn etwas fassungslos an und fragte dann, „warum wehrst du dich dagegen? Jetzt komm mir nicht damit, dass du nicht auf Männer stehst. Wenn du deinem Wolf die Kontrolle überlässt, ist dir das völlig egal.“ „Auch das weiß ich.“ „Remus, ich will endlich eine Antwort, warum wehrst du dich so dagegen?“ Die bernsteinfarbenen Augen wichen seinem Blick kurz aus bevor er tief durchatmete und sagte, „mir wurde mein ganzes Leben eingetrichtert, dass ich eine Bestie bin, dass ich es nicht verdient habe glücklich zu sein und dass ich mich von anderen Menschen fern halten muss. Es hat mich damals schon viel Überwindung gekostet mit den Rumtreibern befreundet zu sein. Es fällt nun mal schwer sich gegen Dinge zu stellen, die man sein ganzes Leben geglaubt hat.“ Fenrir sah ihn schweigend an bevor er ihn einfach an sich zog und beruhigend schnurrte. „Willst du nichts dazu sagen?“, fragte Remus leise. „Nein.“ „Warum nicht?“ „Weil es keinen Sinn hat. Du weist, dass wir Gefährten sind, ich weiß, dass wir Gefährten sind. Wir wollen eigentlich Beide die Bindung und ich habe dir gesagt, dass ich auf dich warten werde, egal wie lange. Alles andere liegt jetzt bei dir also muss ich dazu nicht viel sagen. Außer, gute Nacht“, sagte Fenrir ernst. „Wie jetzt? Einfach so? Einfach einschlafen und so tun als wäre nichts passiert?“, fragte Remus. „Es ist nichts passiert und bis du so weit bist, wird auch nichts passieren. Schlaf Welpe und denk nicht so viel.“ Remus sah ihn leicht geschockt an, grinste aber dann und meinte, „das haben wir Harry ständig gesagt.“ „Stimmt. Gebracht hat es nie was, genau wie bei dir. Gute Nacht, Remus.“ „Gute Nacht, und danke.“ Fenrir zuckte mit den Schultern und versuchte ihn noch enger an sich zu ziehen. Remus gab dem Zug nach, schlang die Arme um den Älteren und kuschelte sich eng an dessen Brust. „Du wartest wirklich?“ „Schlaf endlich.“ Ein leises Kichern drang an Fenrirs Brust welches sich aber dann in ein leises Schnurren verwandelte. Er schloss die Augen und ließ sich von diesem Schnurren mittragen bis er eingeschlafen war. „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein, und das ist mein letztes Wort. Sie hatten genug Chancen, sie haben keine Weitere verdient“, knurrte Voldemort. „Aber...“ „Nein, nein und endgültig nein. Harry, es reicht, sie hatten genug Chancen. Du hast sie bestimmt zwanzig Mal nach Tali gefragt und sie haben abgelehnt. Eine weitere Chance gibt es nicht.“ Harry verschränkte die Arme vor der Brust und murrte, „ich will doch nur unnötige Tote verhindern.“ „Es gab bereits Tote und es wird weitere geben, du kannst es nicht verhindern und ich weigere mich, sie nochmal um Tali anzuflehen“, sagte Voldemort. Sein Mann wollte erneut widersprechen doch da mischte sich Severus ein, der mit Charlie zusammen auf dem Sofa vorm Kamin saß, „er hat Recht, Harry.“ „Aber Dad.“ „Nichts aber Dad. Die Weiße Seite hatte genug Chancen, jetzt wird es Zeit Taten sprechen zu lassen.“ „ Aber das Ministerium? Das ist eine Nummer zu groß“, protestierte Harry. „Nicht größer als die Winkelgasse und das St. Mungos zusammen. Zudem wir am Tag von Vollmond angreifen, die Werwölfe und die Vampire sind dann am stärksten. Harry, du wusstest, dass dieser Tag irgendwann kommt. Wir können das Ministerium nicht auslassen“, erklärte Severus. Sein Sohn ging in Gedanken den Mondzyklus durch und keuchte, „das ist ja schon in drei Tagen.“ „Genau und so lange kannst du dich an den Gedanken gewöhnen denn du kommst mit“, knurrte Voldemort. „Was anderes habe ich auch nicht erwartet aber ich finde es immer noch zu gefährlich.“ „Du kannst es finden wie du willst, es ändert nichts an meinen Plänen. Jetzt entschuldigt mich, ich habe zu tun“, knurrte Voldemort bevor er sich umdrehte und den Ostflügel verließ. „Wie oft habt ihr darüber schon diskutiert?“, fragte Charlie leise. Mit einem Seufzen ließ sich Harry neben den Rotschopf fallen, der ihm fürsorglich einen Arm um die Schultern legte und sagte, „viel zu oft. Er reagiert immer gleich.“ „Er hat Recht. Harry, wir befinden uns im Krieg, da muss man Risiken eingehen und da gibt es Verwundete und Tote.“ „Ich weiß, Dad, das weiß ich doch alles. Dennoch muss ich es nicht gut heißen, oder?“ „Nein, musst du nicht aber du kämpfst doch mit, oder?“ „Natürlich. Ich habe mich vor langer Zeit entschieden und ich stehe zu meiner Entscheidung und außerdem haben sie meine Tochter“, sagte Harry seufzend bevor er sich erhob. „Wo willst du hin?“ „Ich gehe Remus und Fenrir besuchen.“ „Nicht Sirius?“ „Nein.“ Severus hob fragend eine Augenbraue und sein Sohn erklärte, „ich liebe meinen Paten aber er ist manchmal so schrecklich verbohrt. Er trägt zwar mein Zeichen aber er weigert sich an meiner Seite zu kämpfen und er macht mir unterschwellig immer noch leichte Vorwürfe. Da gehe ich lieber zu den Werwölfen, die verstehen mich und sind ebenso meine Familie. Wollt ihr noch hier bleiben?“ „Nein, wir gehen. Komm, Wiesel.“ Sie erhoben sich und verließen gemeinsam die Gemächer von Harry und Voldemort. Schweigend gingen sie durchs Manor und trennten sich erst in der Eingangshalle, Harry verließ das Manor und sein Vater und Charlie begaben sich in die Keller. Eine verwandelte Werwölfin fing Harry ab, kaum dass er die breite Treppe hinter sich gelassen hatte. Wortlos folgte er ihr, er war tief in seinen Gedanken vertieft und achtete nicht auf den Weg, er folgte einfach dem leicht wippenden Schweif vor sich. Er begrüßte Remus und Fenrir nur nebensächlich während er sich im hohen Gras niederließ. Doch weiter beachtete er die zwei Werwölfe nicht, er starrte einfach nur in die Gegend und dachte nach. „Du oder ich?“, fragte Remus irgendwann leise. „Ich“, gab Fenrir mit einem Grinsen zurück. Der jüngere Werwolf nickte grinsend und machte eine entsprechende Geste. Schnell hatte sich Fenrir erhoben und schlich auf ihren Welpen zu doch seine Vorsicht war unbegründet, er hätte auch trampeln können, Harry hätte ihn nicht bemerkt. Er warf Remus einen vielsagenden Blick zu bevor er sich hinter den jungen Mann hockte und ihn einfach in seine Arme zog. Harry quietschte kurz auf, lachte aber dann und kuschelte sich an den Werwolf, der sich bequem hinsetzte. „Worüber denkst du schon wieder nach?“, grollte Fenrir an Harrys Ohr. „Mein Mann.“ „Nun, der gibt immer wieder Anlass um über ihn zu grübeln. Was war es diesmal?“, kam von Remus, der sich erhoben hatte und sich jetzt neben sie setzte. Harry veränderte seine Sitzposition etwas bis er auch den jüngeren Werwolf erreichte, er schnurrte leise. Remus erwiderte das Schnurren, was Fenrir mit einem leisen Grollen beantwortete. „Eifersüchtig?“, grinste Harry. Etwas überrascht sah Fenrir ihn an, das Grollen verstummte und er fragte, „wie kommst du darauf?“ „Das Grollen ist das Gegenstück zu unserem Schnurren. Dominante Wesen schnurren meistens nur in Gegenwart ihres Gefährten“, erklärte Remus. „Oh, das wusste ich nicht. Aber ich habe dich doch schon schnurren gehört.“ Fenrir zuckte mit den Schultern und begann dann leise zu schnurren. Sofort kuschelte sich auch Remus an ihn und Harry meinte, „das Schnurren ist sehr beruhigend. Wieso das?“ „Es soll den devoten Part beruhigen, ihm zeigen, dass er sicher ist und dass sein Gefährte ihn beschützen kann“, erklärte Remus. „Hm, gefällt mir.“ „Ich bin aber nicht dein Gefährte.“ „Nein, aber mein Lord schnurrt nicht“, sagte Harry, der sich enger in die Umarmung des dominanten Werwolfes kuschelte, „außerdem habt ihr gesagt, dass ich euer Welpe bin also darf ich mich an dich kuscheln.“ „Das habe ich dir auch nie verboten doch dein Mann würde sich mehr darüber freuen“, gab Fenrir zurück. „Der kann die nächsten Tage auf der Couch schlafen.“ Remus seufzte leise, „was hat er getan?“ „Er will das Ministerium angreifen.“ „Wann?“, fragte Fenrir überrascht. „In drei Tagen.“ „Zu Vollmond? Wieso gerade da? Er weiß, dass wir da nicht ganz zurechnungsfähig sind“, sagte Remus. „Nicht in der Nacht. Er will am Tag angreifen.“ „Das macht Sinn. Wir sind an diesem Tag stärker weil bald Vollmond ist aber warum sitzt du dann hier und nicht bei ihm?“, fragte Fenrir. Ein tiefes Seufzen entrang sich dem jungen Mann an seiner Brust. „Ich bin damit nicht einverstanden“, sagte Harry leise. Die Werwölfe sahen sich an, Fenrir verdrehte die Augen und bekam dafür einen kräftigen Klaps von Remus. Verwundert sah Harry auf und grinste als er den bedröppelten Gesichtsausdruck des älteren Werwolfes sah. „Du bist doch oft nicht mit seinen Plänen einverstanden aber bis jetzt hat er immer richtig gehandelt, oder?“, fragte Remus. „Ja schon aber das Ministerium?“ „Ist nur eine weitere Bastion der weißen Seite“, knurrte Fenrir, „danach ist Hogwarts dran.“ Jetzt schreckte Harry hoch und drehte sich zu ihnen um. „Wie jetzt? Hogwarts ist eine neutrale Zone, dort wird nicht gekämpft“, protestierte Harry. Doch zu seiner Überraschung schüttelten beide Werwölfe die Köpfe, Fenrir zog ihn wieder an sich während er knurrte, „diese Vereinbarung hat die weiße Seite in den Wind geschlagen als sie eure Tochter entführt haben. Dein Mann wird sich an keine einzige Vereinbarung mehr halten.“ Er spürte wie Harry leicht zusammenzuckte und fuhr ihm beruhigend über die Brust. „Wir bekommen sie wieder.“ „Ich weiß, Fenrir aber ich ...“ „Nein, hör sofort auf damit. Keiner von uns trägt die Schuld daran. Du fängst gar nicht erst wieder damit an“, knurrte Fenrir, die letzten Worte waren deutlich an Remus gerichtet, der schon leicht den Kopf hängen ließ. Harry nickte nur niedergeschlagen bevor er plötzlich den Kopf schief legte. „Was ist?“ „Mein Lord macht sich Sorgen.“ „Über was?“ „Mich“, sagte Harry, der spürte wie die Sorge immer stärker durch die innere Verbindung flutete. Schnell kam das Bedürfnis seines Mannes dazu ihn zu sehen. Mit einem leichten Lächeln löste er sich von Fenrir und erhob sich. „Was ist?“, fragte Fenrir. „Mein Mann und Lord wünscht mich zu sehen und ich glaube, ich werde diesem Wunsch heute mal nachkommen“, sagte Harry mit einem Lächeln. Remus sah ihn seltsam an doch Fenrir nickte nur und zog stattdessen Remus an sich. „Gute Nacht, Welpe.“ „Gute Nacht, ihr Zwei.“ Damit ließ Harry die Werwölfe allein und machte sich auf den Weg zu seinem Mann. Er wollte nochmal in Ruhe mit ihm reden, schließlich waren sie Beide erwachsen und es musste sich eine Lösung finden lassen. Schnurrend schmiegte sich Remus an den anderen Werwolf, der das Schnurren erwiderte und ihn noch enger an sich zog. „Ich beneide unseren Lord in dieser Hinsicht“, gestand Fenrir irgendwann. „Wieso?“ „Weil er seinen Gefährten spüren kann. Er weiß immer wie es ihm geht.“ Er erwartete eine Abwehrreaktion von Remus doch dieser blieb völlig entspannt in seinen Armen liegen und schnurrte einfach weiter vor sich hin. „Remus?“ „Ich habe dich gehört aber was soll ich machen? Du hast ja Recht und ich sehne mich ebenso nach der Bindung wie du aber ich bin noch nicht so weit“, gab Remus zurück ohne sich groß zu bewegen. Er erwartete die normale Reaktion des Alphas, der Versuch ihn vom Gegenteil zu überzeugen doch zu seiner Überraschung schnurrte Fenrir nur und sagte, „irgendwann bist du soweit und bis dahin knuddle ich dich tot.“ „Wenn dich die Dominanten aus dem Rudel so sehen könnten.“ „Was glaubst du wie die sich bei ihren Gefährten verhalten? Wir müssen in der Öffentlichkeit stark und unnahbar sein, bei unseren Gefährten können und dürfen wir auch anders sein“, sagte Fenrir, der sich zurücklehnte und ins Gras fallen ließ. Remus rutschte von seiner Seite, murrte leise und legte sich dann bequemer hin, mit dem Kopf auf dem Bauch des Alphas. Eine Hand vergrub sich in seinen Haaren und kraulte leicht durch, ihm entfuhr ein zufriedenes Schnurren. Der Mond stand hoch am Himmel als Remus die Augen wieder öffnete, er gähnte einmal herzhaft und drehte sich dann auf die Seite um Fenrir anzusehen. Dessen flache und gleichmäßige Atmung zeigte ihm, dass der Ältere noch tief und fest schlief. Remus stützte sich auf den Ellenbogen um ihn genauer ansehen zu können, im Schlaf wirkte Fenrir wesentlich friedlicher als sonst. Das markante Gesicht war entspannt, die Gesichtszüge waren weicher und sanfter als normal und Remus musste sich wieder einmal eingestehen, dass Fenrir auf eine raue, ungeschliffene Art wirklich schön war. Sein innerer Wolf jubelte bei dieser Feststellung laut auf doch wie immer ignorierte Remus ihn und wand sich wieder der Betrachtung des anderen Werwolfes zu. Er fragte sich, zum wiederholten Mal in den letzten Monaten, warum er sich so gegen die Bindung sträubte? In Gedanken ging er die Gründe durch, die er Fenrir immer wieder an den Kopf warf. Erstens, er hatte ihn als Kind gebissen und zu einem Leben als Monster verurteilt. Fenrir hatte ihm erklärt, dass er eigentlich in seinem Rudel aufwachsen sollte, von Anfang an als sein Gefährte, geliebt, behütet und beschützt. Leider war ihm die Weiße Seite dazwischen gekommen und so war er bei seinen Eltern geblieben. Nun, er konnte Fenrir nur den Biss vorwerfen und dass hatte er ihm eigentlich schon längst verziehen denn er wusste, dass der Wolf in diesem Moment die Oberhand gehabt hatte. Mit einem Seufzen hakte er diesen Punkt ab und wand sich dem Nächsten zu. Er war nicht schwul, in keinster Weise und doch lag er nackt mit einem anderen Mann in einem Bett. War er vielleicht doch nicht so hetero wie er immer gedacht hatte? Nein, der Gedanke an einen anderen Mann erregte ihn nicht aber ein Blick in das schlafende Gesicht des Alphas ließ warme Schauer über seinen Rücken laufen und sein Herz schneller schlagen. Zudem überschlug sich sein Wolf gerade in seinem Inneren und drängte ihn zu mehr doch wieder behielt Remus die Oberhand. Er beschloss den Punkt über seine sexuelle Ausrichtung zu verschieben und überlegte, was noch gegen eine Bindung sprach. Ach ja, Punkt Drei, er hasste den älteren Werwolf ja. Der Wolf in ihm lachte laut auf was ihn protestierend schnauben ließ. Nein, er hasste Fenrir nicht mehr, schon lange nicht mehr. Seine Gefühle hatten sich verändert, aus dem Hass war erst misstrauen geworden. Dann langsam Respekt, Vertrauen und schließlich, ...Remus seufzte tief auf und musste es sich endlich eingestehen, er hatte sich in Fenrir verliebt. Ganz klamm heimlich hatte sich der ältere Werwolf in sein Herz geschlichen und Remus war sich sicher, dass er da nicht mehr raus gehen würde. Nochmal seufzte er tief und diesmal kam eine Reaktion. „Warum seufzt du schon wieder so schwer?“, fragte Fenrir. „Oh, du bist wach.“ „Scheint so. Also?“ „Mir ist nur gerade etwas aufgefallen.“ „Und was?“, gähnte Fenrir. Er hob eine Hand und fuhr vorsichtig über die Wange des Jüngeren. Er rechnete mit einer Abwehrreaktion doch Remus schmiegte nur die Wange in seine Hand. „Was ist dir jetzt aufgefallen?“ „Das ich verzweifelt nach Gründen suche um einer Bindung aus dem Weg zu gehen“, seufzte Remus, „und mir langsam die Gründe ausgehen.“ „Ach. Was heißt das jetzt?“, fragte Fenrir interessiert. Remus warf ihm einen seltsamen Blick zu, robbte dann ein Stück höher und küsste den Alpha sanft. Die gelben Augen Fenrirs waren weit aufgerissen, völlig geschockt von dem unerwarteten Kuss doch sein innerer Wolf jaulte laut auf. Ein dumpfes Grollen stieg aus seiner Kehle auf, wurde immer dunkler und verlangender. Seine Hand landete im Nacken des Jüngeren, fixierten ihn während er mit der Zunge dessen Lippen öffnete und in seinen Mund eintauchte. Normalerweise biss Remus genau in diesem Moment zu doch diesmal wurde seine Zunge zögerlich empfangen. Er suchte den Blickkontakt doch Remus hatte die Augen geschlossen, eine feine Röte hatte sein Gesicht überzogen. Etwas unsicher unterbrach er den Kuss und sofort flogen die bernsteinfarbenen Augen auf um ihn fragend anzusehen. „Das ist keine Antwort“, grollte Fenrir. „Doch, ist es. Verstehst du sie?“ „Dein Ernst?“ Remus nickte nur und fand sich sofort in einem langen, innigen Kuss wieder. Sein innerer Wolf jaulte erneut auf, Remus spürte wie er immer stärker wurde und so langsam fragte er sich, warum er ihm nicht einfach nachgab? Der Wolf in ihm stimmte ihm sofort zu, zwang ihn sogar den Mund zu öffnen als Fenrirs Zunge an seinen Lippen entlang strich und das Zungenspiel feurig zu erwidern. Fenrir riss überrascht die Augen auf und löste sich kurzerhand von ihm. „Was ist jetzt?“, fragte Remus verunsichert. „Ich spüre deinen inneren Zwiespalt und so will ich keine Bindung“, grollte Fenrir. Der Wolf in Remus verleierte die Augen während sein menschlicher Part den Kopf hängen ließ. „Komm, wir gehen ins Bett, so langsam wird es kühl.“ Remus seufzte deprimiert auf und ließ sich hochziehen doch sein Wolf war damit absolut nicht einverstanden, er randalierte in seinem Körper und langsam aber sicher wurde er immer stärker. „Alles in Ordnung?“, fragte Fenrir als der Jüngere keuchend wieder auf die Knie sank. „Mein innerer Wolf“, keuchte Remus leise. „Warum wehrst du dich auch gegen ihn? Akzeptiere es endlich.“ „Nein.“ Mit einem resignierenden Grollen hockte sich Fenrir neben ihn, strich ihm sanft über die Schultern und sagte, „du willst die Bindung also warum wehrst du dich so dagegen? Remus, du kämpfst bereits dein ganzes Leben gegen deinen Wolf, akzeptiere ihn doch endlich und heiße ihn willkommen. Weder er noch ich wollen dir etwas Böses.“ „Ich weiß“, seufzte Remus. „Dann hör doch endlich auf zu kämpfen.“ „Ich kann nicht.“ Remus verzog schmerzvoll das Gesicht, sein innerer Wolf gab heute nicht auf, er wollte endlich seinen Gefährten haben und kämpfte mit aller Macht gegen seinen menschlichen Teil. „Warum nicht?“ „Es geht nicht. Ich will nicht abhängig werden“, knurrte Remus. Für einen Moment hörte der Wolf in seinem Inneren auf zu rumoren, er schien genauso geschockt wie Fenrir, der ihn mit großen Augen ansah. „Abhängig? Du wirst doch nicht abhängig von mir. Remus, wir sind Gefährten.“ „Wenn du mich nach der Bindung verstößt, sterbe ich.“ „Ich würde dich nie verstoßen. Ich kämpfe seit Jahren um dich und warte noch länger auf dich. Remus, vertrau mir doch endlich. Ich liebe dich“, schnurrte Fenrir leise. Remus sah auf, Unsicherheit und Schmerz in den Augen. „Remus, ich liebe dich über alles, ich würde dir niemals wehtun oder dich sogar verstoßen. Vertrau mir, mein Welpe.“ Der jüngere Werwolf wollte etwas sagen doch in diesem Moment griff ihn sein innerer Wolf wieder an. Mit einem schmerzvollen Stöhnen ging er vollständig zu Boden, Fenrir zog ihn in seine Arme und streichelte beruhigend über seinen Rücken und die Schultern. Doch der Wolf wollte sich nicht beruhigen, er wollte seinen Gefährten und die Bindung und das sofort. Er wollte endlich die Sicherheit und Geborgenheit eines gebundenen Werwolfes. „Akzeptiere es endlich“, schnurrte Fenrir an seinem Ohr. Remus sah zu ihm auf, die Unsicherheit wich langsam aus seinem Blick. Er atmete nochmal tief durch bevor er sämtliche Verteidigung gegen seinen Wolf aufgab. Mit einem triumphierenden Heulen übernahm der innere Wolf die Kontrolle über den Körper. Fenrir erhob sich schnell als das Zucken durch Remus' Körper ging. Seine Gliedmaßen streckten sich, die Kleidung riss und gab dichtes braunes Fell mit grauen Strähnen frei. Bernsteinfarbene Augen sahen sich suchend um bis sie auf ihm haften blieben. Sofort erklang ein dunkles Knurren bevor Remus ihn ansprang. Mit einem Grollen wich Fenrir aus, sofort schlug Remus einen Haken und versuchte erneut ihn anzuspringen. Das ging eine ganze Zeit lang so und schnell stellte Fenrir fest, dass es ein Spiel war. Wenn der Jüngere ihn verletzen wollte, hätte er das längst gekonnt. Doch das Spiel weckte langsam aber sicher Fenrirs Instinkte und schließlich verwandelte er sich ebenfalls. Darauf schien Remus gewartet zu haben, seine Augen leuchteten auf und er sprang Fenrir diesmal direkt an. Schnell verwandelten sich die zwei Werwölfe in ein knurrendes und fauchendes Knäuel aus Gliedmaßen, Fell und Schwänzen. Wie zwei Jungtiere tollten sie durch die Nacht, jagten sich gegenseitig und sprangen sich immer wieder an. Keiner von Beiden wollte die Oberhand in diesem Spiel gewinnen, immer wieder tollten sie über- und untereinander her bis sie schließlich völlig erschöpft am See von Riddle-Manor liegen blieben. Mit einem Schnurren kuschelte sich Remus an den älteren Werwolf, der den Schädel auf seinen Nacken legte und das Schnurren erwiderte. Plötzlich wandte Remus den Kopf und verbiss sich sanft im Fell des Anderen, die Zähne durchdrangen den dichten Pelz nicht aber es war eindeutig eine Aufforderung. Fenrir sah ihn etwas verwirrt an, Remus biss ihn erneut und sprang dann auf. Sein Schweif schlug aufgeregt hin und her und er stieß ein tiefes, fast schon sinnliches Grollen aus. Langsam legte der Ältere den Kopf schief, Remus kam wieder näher und schmiegte den Kopf an seinen Hals und seine Brust, das Grollen blieb und ging langsam durch seinen ganzen Körper. Etwas verwirrt wich Fenrir ein Stück zurück, den Kopf immer noch schief gelegt und den Jüngeren fragend ansehend. Sollte das wirklich das werden, was er dachte? Scheinbar schon denn Remus kam wieder näher und schmiegte sich erneut an ihn. Fenrir knurrte leise und wich erneut zurück, wollte Remus wirklich in dieser Form die Bindung? Das konnte nicht sein Ernst sein? Doch wieder kam Remus hinter ihm her, biss ihn wieder leicht in den Hals und schnurrte tief und sinnlich. Und langsam drang das Schnurren in seinen Körper ein, reizte die tierische Seite in ihm. Er knurrte nochmal fragend, Remus verleierte die Augen, biss ihn diesmal etwas fester in den Hals und sprang dann spielerisch um ihn herum. Doch irgendwie konnte Fenrir immer noch nicht glauben, was hier gerade passiert. Vor nicht ganz zwei Stunden hatte Remus ihn noch abgelehnt und jetzt wollte er die Paarung in ihrer Wolfsform? Das konnte nicht sein. Remus schien das allerdings anders zu sehen denn er sprang ihn immer wieder an, schnappte nach ihm und sprang dann schnell wieder zurück. Immer wieder forderte er ihn wie ein Hund zum Spielen auf, die Vorderpfoten und den Kopf auf dem Boden während das Hinterteil in die Luft ragte. Dennoch dauerte es noch eine ganze Weile bis Fenrir auf dieses Spiel einging. Wieder jagten zwei Werwölfe durch die Nacht doch diesmal war ein klare Rangordnung zu erkennen. Fenrir jagte hinter dem jüngeren Werwolf her, immer wieder schnellte eine Pranke nach vorne um seine Beute zu Fall zu bringen doch Remus brachte sich mit schnellen Haken immer wieder in Sicherheit. Sie kamen an keinem anderen Werwolf vorbei denn das Rudel hatte schnell das Feld geräumt als die ersten Heuler über das Gelände gehallt waren. Doch daran dachte in diesem Moment keiner der Zwei, in diesem Moment zählte nur der andere Werwolf. Immer mehr Spannung baute sich zwischen Fenrir und Remus auf, lautes Knurren kam von dem Alpha während er erneut nach dem Jüngeren schlug. Diesmal traf er. Mit einem überraschten Keuchen überschlug sich Remus als ihm im vollen Lauf das rechte Hinterbein unter dem Körper weggezogen wurde. Er versuchte wieder aufzuspringen doch Fenrir war sofort über ihm, versenkte die Zähne in seinem Nackenfell. Laut knurrend wehrte sich Remus, wand sich unter dem Älteren und versuchte wieder frei zu kommen. Der Alpha ließ ihn unsicher los, noch hatte er sich einen kleinen Teil seines menschlichen Denkens bewahren können und dieser sagte ihm, dass das hier falsch war. Wieder schien Remus das anders zu sehen denn er sprang nicht auf um sich in Sicherheit zu bringen sondern rollte sich lediglich rum und lag jetzt auf dem Bauch vor ihm. Etwas verwirrt sah Fenrir ihn an doch da drehte Remus den Kopf um ihn anzusehen, Lust und Verlangen lagen in dem warmen Bernstein und damit verschwand der letzte menschliche Gedanke aus Fenrir. Mit einem tiefen Knurren schlug er die Zähne besitzergreifend in Remus' Nacken, die Zähne durchdrangen das dichte Fell und ritzten die Haut darunter auf. Remus jaulte laut auf, drückte sich aber verlangend an ihn und Fenrir nahm die Einladung an. Rasender Schmerz zog durch seinen Körper und ließ ihn mit einem schmerzerfüllten Japsen aufwachen. Ohne die Augen zu öffnen, ging er seinen körperlichen Zustand durch. Überall spürte er Wunden, vor allem sein Nacken und sein Hintern hatten gehörig etwas abbekommen. Langsam drängte sich die Erinnerung der letzten Nacht in seinen Kopf, wie oft er sich in dieser Nacht mit Fenrir gepaart hatte, konnte er nicht mehr sagen, er wusste nur, dass es scheinbar zu viel war. Er konnte sich kaum bewegen und zudem war ihm auch noch kalt. Mit einem Murren öffnete er jetzt doch die Augen, blinzelte leicht in die hochstehende Sonne und drehte sich dann schwerfällig um. Doch mit einem Mal war Remus hellwach denn er war alleine. Überrascht setzte er sich auf, ignorierte den reißenden Schmerz und sah sich fast schon panisch um. Er war wirklich allein. „Verflucht“, knurrte Remus leise. Er konnte nicht glauben, dass ihn Fenrir an genau diesem Morgen alleine ließ. Geknickt zog er die Beine an und schlang die Arme darum, er konnte die Tränen nur schwer zurückhalten. Und jetzt spürte er auch den Schmerz wieder. „Worüber grübelst du, Welpe?“ Überrascht fuhr Remus rum, bereute diese Bewegung aber schnell und krümmte sich keuchend zusammen. Mit Tränen in den Augen sah er zu Fenrir auf, der sich langsam neben ihn hockte und eine Phiole an seine Lippen hielt. „Trink, das sollte die Schmerzen beseitigen“, grollte Fenrir. Ohne Widerworte schluckte Remus den Schmerztrank bevor er in Fenrirs Arme gezogen wurde. „Hast du wirklich geglaubt, dass ich dich alleine lassen würde? Nach dieser Nacht?“ „....woher weißt du das?“ Fenrir grollte leise und tippte mit einem Finger an Remus' Stirn. „Die Verbindung. Du müsstest sie eigentlich auch spüren.“ Verwirrt sah Remus auf, schloss aber dann die Augen und ging in sich. Tatsächlich, da war die Verbindung zu seinem Gefährten, er hatte sie unter dem ganzen Schmerz nur nicht gleich wahr genommen. Vorsichtig tastete er sich hinein und wurde sofort von Fürsorge und Liebe überflutete. „Spürst du sie jetzt?“, fragte Fenrir schnurrend an seinem Ohr. „Ja.“ „Das klingt nicht sehr begeistert.“ „Du bist über mich hergefallen, als Wolf“, knurrte Remus leise. „Du hast dich mir angeboten und dich nicht gewehrt also wolltest du es“, gab Fenrir belustigt zurück bevor er ernst wurde, „Remus, was soll dieses Gespräch? Wir sind verbunden, es lässt sich nicht mehr rückgängig machen.“ Der Jüngere wandte ihm den Kopf zu, ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen, „ich wollte nur nochmal festhalten, dass du über mich hergefallen bist.“ Grollend zog Fenrir ihn an sich, vereinigte ihre Lippen zu einem groben Kuss. Schnurrend gab Remus ihm nach, schlang die Arme um seinen Hals und schmiegte sich eng an ihn. „So gefällt mir das“, sagte Fenrir nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten. „Gewöhn dich nicht dran.“ „Wie jetzt? Wir sind verbunden also darf ich dich immer küssen.“ Remus grinste ihn an und meinte, „nur weil wir verbunden sind, heißt das nicht, dass du mit mir machen kannst, was du willst. Ich bin nicht dein Eigentum und für die brutale Behandlung in der letzten Nacht kannst du dir für die nächsten zwei Wochen einen anderen Schlafplatz suchen.“ „Das ist nicht dein Ernst?“, keuchte Fenrir. Sein Gefährte nickte nur, löste sich von ihm und erhob sich. „Hey, wo willst du hin?“ „Meinen Patensohn beruhigen. Ich habe letzte Nacht das gesamte Manor zusammen geschrien, er wird sich Sorgen machen“, erklärte Remus während er ihm eine Hand hinhielt. Seufzend ergriff Fenrir die Hand, ließ sich hochziehen und schlang in der gleichen Bewegung die Arme um Remus. „Eigentlich müsste ich dich die nächsten Wochen ans Bett fesseln.“ Remus lächelte ihn nur lieb an, was Fenrir erneut seufzen ließ. Er küsste ihn sanft, löste dann die Umarmung soweit auf, dass sie normal laufen konnten und zog ihn Richtung Manor. „Komm, wir gehen unseren Welpen beruhigen.“ Sie wurden bereits in der Eingangshalle abgefangen und zwar von Severus und Charlie, wobei der Rotschopf Mühe hatte seinen Partner zu beruhigen. Die zwei Werwölfe sahen sie fragend an und Fenrir knurrte leise als Severus seinen Zauberstab zog. „Jetzt hör endlich auf und lass sie in Ruhe“, protestierte Charlie. „Was ist hier eigentlich los?“, fragte Remus. „IHR ZWEI SCHWACHKÖPFE!“, brüllte Severus sie an. Während Remus leicht zusammen zuckte, knurrte Fenrir immer lauter und stellte sich jetzt vor seinen Gefährten. „Hör auf sie so anzubrüllen, sie haben jedes Recht sich zu binden“, sagte Charlie. „Stimmt.“ „Aber sie haben kein Recht meinen Sohn zu Tode zu ängstigen“, brüllte Severus. „Oje, hat man es wirklich so sehr gehört?“, fragte Remus vorsichtig, er war verdächtig rot um die Nase und sah etwas ängstlich um seinen Gefährten rum. „Natürlich hat man es gehört, es hat sich angehört als würde man zwei Werwölfen die Haut abziehen und Harry kennt deine Stimme. Er saß die ganze Nacht schluchzend und heulend in seinen Gemächern“, knurrte Severus, der den Zauberstab jetzt langsam senkte. „Wie bist du dann da rein gekommen?“, fragte Fenrir. „Voldemort wusste sich nicht mehr zu helfen und hat mich förmlich aus dem Bett gezerrt.“ „Im wortwörtlichen Sinn?“, fragte Remus. „Natürlich.“ Die Werwölfe sahen sich mitleidig an, sie konnten sich förmlich vorstellen, wie der Dunkle Lord seinen Tränkemeister ohne Rücksicht auf Verluste aus dem Bett zerrte weil es seinem Mann schlecht ging. „Tut mir leid“, murmelte Remus leise. „Erklär das unserem Lord, der ist stinksauer“, kam von Charlie, der jetzt vorsichtig den Zauberstab aus Severus' Hand löste und wegsteckte. Remus schluckte deutlich hörbar während Fenrir nur leise knurrte, „der soll es wagen sich an meinem Gefährten zu vergreifen.“ „Klär das mit Voldemort. Remus, brauchst du irgendwelche Tränke oder Salben?“, fragte Severus jetzt. Überrascht wurde er angesehen bevor Remus hinter seinem Gefährten vortrat und sagte, „eine Heilsalbe wäre nicht schlecht und eventuell einen Schmerztrank für später.“ „Charlie.“ „Ich hol das Gewünschte, geht ihr inzwischen zu Harry und beruhigt ihn. Sonst verliert unser Lord noch sein letztes bisschen Verstand“, sagte der Rotschopf während er sich schon auf den Weg in die Kerker machen wollte. „Mein Zauberstab.“ „Bekommst du wieder wenn du dich beruhigt hast. Harry wird es nicht gefallen wenn du seine zweiten Eltern verfluchst.“ „Mein Zauberstab“, knurrte Severus erneut doch Charlie schenkte ihm nur ein strahlendes Lächeln bevor er die Treppe zum Keller runter ging. Severus murrte leise, wandte sich aber dann ohne weitere Proteste den Werwölfen wieder zu. Hier empfing ihn breites Grinsen. „Was gibt es da zu grinsen?“, knurrte er. „Die gefürchtete Kerkerfledermaus von Hogwarts steht unterm Pantoffel“, grinste Remus. „Das ruiniert deinen Ruf, Giftmischer“, schloss sich Fenrir an. Sie ernteten nur eine hochgezogene Augenbraue bevor sich Severus umdrehte und Richtung Ostflügel ging. Die Werwölfe folgten ihm wortlos, auch wenn sie sich wunderten, dass er das so einfach akzeptierte. „Keine Widerworte?“, fragte Remus leise, „du gestehst dir einfach so eine Schwäche ein?“ Jetzt blieb Severus doch stehen und drehte sich rum. „Meine Beziehung zu Charlie ist keine Schwäche und wird niemals eine sein. Oder ist deine Verbindung mit Fenrir eine Schwäche?“ „Nein.“ „Siehst du und jetzt kommt, Harry ist wahrscheinlich wahnsinnig vor Sorge um dich. Ach ja, Fenrir, geh in Deckung, es könnte sein, dass Voldemort dich erst verflucht und dann zu Wort kommen lässt“, sagte Severus. „Danke für die Warnung.“ Der Tränkemeister nickte nur und ging weiter, die Werwölfe folgten ihm etwas unsicher. Fenrir kam gar nicht erst dazu etwas zu sagen denn kaum hatte Severus die Tür geöffnet und Voldemort sie gesehen, kam schon der erste Fluch geflogen. Nur seinen Werwolfsreflexen war es zu verdanken, dass er dem ersten Cruziatus ausweichen konnte. Mit einem Knurren fuhr er zum Dunklen Lord rum doch dieser übertönte sein Knurren mit Leichtigkeit während schon der nächste Fluch geflogen kam. Remus und Severus sahen die zwei Streithähne nur etwas ratlos an bevor der Tränkemeister mit den Schultern zuckte und den jüngeren Werwolf einfach in die Gemächer zog. „Wollen wir ihm nicht helfen?“, fragte Remus. „Nein. Er wird ihn nicht ernsthaft verletzen und du hilfst ihm mehr wenn du Harry beruhigst. Wenn Voldemort die Ruhe durch die Verbindung spürt, wird er schon aufhören“, erklärte Severus. Remus sah ihn zweifelnd an, warf dann noch einen letzten Blick auf die zwei Streitenden bevor er Severus folgte. Hinter ihnen knallte der nächste Fluch gegen eine Wand. „Remus?“ „Na mein Welpe“, lächelte Remus während er den Raum komplett durchquerte und den jungen Mann in die Arme schloss. Nur unsicher wurde die Umarmung erwidert, Harrys Blick wanderte prüfend über seinen Körper. Der Werwolf ließ die Musterung wortlos über sich ergehen und lächelte nur. „Geht es dir gut?“, fragte Harry irgendwann. „Ja, mir geht es blendend.“ „Sicher? Das klang die Nacht noch völlig anders.“ Remus wurde rot und deutete auf die Sessel, wo sie sich auch niederließen. „Also?“, fragte Harry. „Welpe, wir sind Werwölfe. Wir sind nicht immer sehr sanft und liebevoll, da geht es manchmal etwas ruppig zu“, erklärte Remus immer noch rot um die Nase. „Das klang letzte Nacht als würde dich jemand abstechen.“ „So hat es sich wahrscheinlich auch angefühlt.“ „Wie jetzt? Erinnerst du dich nicht?“ Remus schüttelte den Kopf und erklärte, „wir waren Beide verwandelt und da bleiben manche Erinnerungen schon mal auf der Strecke.“ „Woran erinnerst du dich noch?“, fragte jetzt Severus. „Dass wir verbunden sind und ich ohne Schmerztränke und Heilsalbe die nächsten Tage nicht ruhig sitzen kann“, grinste Remus. Severus schnaubte nur leicht während Harry das Grinsen erwiderte. „Ach ja, könntest du deinen Mann zurück pfeifen bevor er meinen frisch verbundenen Gefährten doch noch in Stücke reißt.“ Harry machte ein schuldbewusstes Gesicht, erhob sich aber dann und verließ das Wohnzimmer. „Brauchst du sonst wirklich nichts?“, fragte Severus. „Nein, wirklich nicht. Danke“, sagte Remus, der dem Tränkemeister ein liebes Lächeln schenkte. Früher hätte ihn diese Fürsorge gewundert doch mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt. Wenn es um seine Familie ging, war Severus ein völlig anderer Mensch als früher. Dieser nickte nur als sie schon Schritte hörten und kurz darauf Voldemort und Harry den Raum betraten. Der Dunkle Lord sah immer noch wütend aus, ließ sich aber neben Harry aufs Sofa sinken. „Lebt mein Gefährte noch?“, fragte Remus amüsiert. „Wenn es nach mir geht, nein“, knurrte Voldemort. Er erntete einen bösen Blick von Harry und Severus während Fenrir den Raum schon betrat und zu seinem Gefährten ging. „Ihr habt meinen Mann fast wahnsinnig vor Angst gemacht“, sagte Voldemort jetzt. Die Werwölfe sahen sich an und Remus meinte entschuldigend, „das wollten wir nicht.“ „Das klang nicht so.“ Remus sah Harry grinsend an, eine Hand von Fenrir lag plötzlich auf seiner Schulter. „Können wir den Angriff aufs Ministerium plangemäß durchführen?“, fragte Voldemort plötzlich. Remus nickte sofort während Fenrir leise knurrte und fragte, „wie lange hattet ihr Zeit euren Gefährten zu genießen?“ „Zu kurz“, grinste Voldemort. Das protestierende „Hey“, von Harry ignorierend, erwiderte Fenrir das Grinsen und sagte, „ich würde meinen Gefährten auch gerne noch etwas genießen bevor wir wieder zum Ernst des Lebens kommen.“ Voldemort nickte doch Remus schüttelte zu aller Überraschung den Kopf und meinte, „wir greifen wie geplant an.“ „Wie meinen? Habe ich mich gerade verhört?“, grollte Fenrir. Er sah auf seinen Gefährten runter doch der legte lediglich den Kopf in den Nacken und sah ihn an. Kein Wort wurde gesprochen, Remus sah den Alpha lediglich an bis dieser ergeben nickte und sich an Voldemort und Harry wandte, „wir können plangemäß angreifen, die Werwölfe werden bereit sein.“ „Wieso dieser Sinneswandel?“ „Aus demselben Grund, der eure meisten Handlungen bestimmt, für meinen Gefährten“, gab Fenrir zurück. Der Dunkle Lord sah Remus auffordernd an und dieser fragte, „vermisst ihr nicht etwas?“ Hätte Voldemort blass werden können, wäre er es jetzt geworden doch so glühten seine Augen nur kristallrot auf. „Eben aus diesem Grund. Mein Gefährte und ich können unsere Zweisamkeit genießen wenn euer Welpe wieder da ist wo sie hingehört. Jetzt habe ich Hunger und würde gerne etwas essen. Harry, hast du schon gefrühstückt?“, wandte sich Remus an seinen eigenen Welpen. „Nein, noch nicht. Also lassen wir unsere Gefährten einfach hier sitzen und gehen in die Küche was essen. Klingt gut. Charlie?“ Der Rotschopf grinste ihn nur an und stand gleichzeitig mit Remus auf. Harry hakte sich bei den zwei Männern ein und zog sie förmlich aus dem Raum, zurück blieben drei sehr verdutzte Männer. „Hat man uns gerade hier sitzen lassen?“, fragte Voldemort. „Ja“, kam die synchrone Antwort. Voldemort sah die zwei Männer nacheinander an bevor er schnarrte, „was halten die Herren davon wenn wir unseren Gefährten klar machen, dass sie nicht die Dominanten sind?“ „Gerne“, grollte Fenrir. Die Blicke wanderten zu Severus, der nur mit den Schultern zuckte, „ich bin kein dominantes Wesen, Charlie kein Devotes. Wir sind keine Gefährten und ich habe es nicht nötig irgendjemanden zu zeigen, dass ich das Sagen in der Beziehung habe.“ „Soll das eine Anspielung sein?“, knurrte Fenrir. „Nein, ich kenne mich ja mittlerweile mit irren, dominanten Wesen aus. Also ich gehe jetzt auch frühstücken.“ Damit erhob sich Severus und verließ den Raum. „Wieso komme ich mir gerade so verarscht vor?“ „Weil uns keiner versteht, mein Lord.“ „Wieso ist das so kompliziert?“ Fenrir grinste leicht und deutete auffordernd auf die Tür. „Weil er Recht hat, er ist kein magisches Wesen.“ „Ich auch nicht“, knurrte Voldemort während er sich erhob. „Euer Innerstes schon, bei Severus ist nichts von einem magischen Wesen zu finden. Adrian würde uns noch verstehen“, sagte Fenrir. Sie verließen den Raum und nachdem Voldemort die Versiegelungszauber auf die Tür zu ihren Gemächern gesprochen hatte, machten sie sich ebenfalls auf den Weg in die Küche. „Er wird auch beim Frühstück sein. Wird er es merken?“ „Wenn das nach letzter Nacht jemand nicht merkt, ist er blind und vor allem taub. Wir haben doch das ganze Manor zusammen geschrien.“ „Musste das auch so laut sein?“ Fenrir zuckte entschuldigend mit den Schultern und grollte, „in Wolfsform kann man sich das nicht aussuchen.“ „Musstet ihr die Bindung auch in dieser Form vollziehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das besonders vorsichtig abläuft“, sagte Voldemort etwas abwesend. Fenrir stockte mitten im Schritt und sah ihn geschockt an. Der Dunkle Lord ging noch ein paar Schritte bis er bemerkte, dass sein Begleiter nicht mehr neben ihm war und ebenfalls stehen blieb. „Was ist los?“ „IHR macht euch Sorgen darum, dass ich meinen Gefährten zu grob angepackt habe?“, fragte Fenrir etwas fassungslos. „Nicht so wirklich, ich kann es mir nur nicht vorstellen. Warum sollte es mich interessieren ob du Remus grob anpackst?“ „Weil es Harry interessiert. Er zählt Remus zu seiner Familie und sobald es Harry interessiert, ist es auch für euch interessant. Und wenn es nur ist um Schaden von ihm abzuwenden“, erklärte Fenrir, „und nein, es geht wirklich nicht vorsichtig zu. Dazu sind wir nicht gemacht. Deswegen war meine erste Handlung heute früh auch einen starken Schmerztrank für meinen Gefährten zu holen.“ „Hat er es dir übel genommen?“, fragte Voldemort während er weiter ging, Fenrir schloss sich ihm an. „Nein, er ist ein Werwolf, er weiß, wie wir sind und außerdem wollte er die Bindung genauso wie ich.“ „Aber in dieser Form?“ „Tja, man kann sich manche Dinge einfach nicht aussuchen.“ „Auch wieder wahr. Seit ihr wirklich in zwei Tagen angriffsbereit?“, wechselte Voldemort das Thema. Fenrir seufzte tief und dunkel und sagte, „wenn Remus es sagt, dann ja.“ „Stehst du etwa unterm Pantoffel?“ „Genau wie ihr.“ Voldemort knurrte ihn wütend an doch Fenrir grinste nur breit und sagte, „das bringt euch nichts und es ist zudem keine Schande. Durch meine Verbindung mit Remus habe ich im übrigen einen neuen Posten unter den Werwölfen bekommen.“ Jetzt blieb Voldemort erneut stehen um ihn überrascht anzusehen, eine imaginäre Augenbraue ruckte nach oben und der Werwolf erklärte, „sobald es unter den Werwölfen offiziell bekannt gegeben wurde, bin ich der oberste Anführer der Werwölfe.“ „Des Festlandes?“ „Nein, aller Werwölfe“, sagte Fenrir mit einem Grinsen. Die roten Augen seines Gegenüber weiteten sich merklich bevor er nochmal fragte, „der Anführer aller Werwölfe? Festland sowie britische Inseln? Ost- und mitteleuropäische?“ „Ja auf alle drei Fragen. Der Anführer aller Werwölfe.“ „Warum?“ Statt einer Antwort verwandelte sich Fenrir und legte den Kopf schief, das Maul war leicht geöffnet und die Zunge hing seitlich raus. Es sah fast so aus als würde er grinsen. „Ok, ich habe verstanden. Aber wieso durch eure Bindung?“, fragte Voldemort. Fenrir verwandelte sich zurück und deutete auf den Gang, der zur Küche führte. Erst als sie sich wieder in Bewegung gesetzt hatten, erklärte er, „ich bin der erste Werwolf, der sich willkürlich verwandeln kann aber ich war noch ungebunden und damit für jeden devoten Werwolf eine Gefahr. Die anderen Dominanten wollten einfach sichergehen, dass ich kein Interesse an ihren Gefährten entwickle und deswegen war die Bedingung, dass ich gebunden bin bevor ich die Position erhalte.“ „Kann es passieren, dass ein Ungebundener Interesse an einem bereits Gebundenen entwickelt und dann Ärger macht?“, fragte Voldemort. „Ja, es kann vorkommen. Deswegen sind dominante Wesen immer etwas über fürsorglich wenn es um ihren Devoten geht. Vor allem wenn ein ungebundener Dominanter anwesend ist“, sagte Fenrir grollend. „Deswegen also...“ „Mein Lord?“ „Ich empfand deine Anwesenheit immer als etwas störend.“ „Ja, das war deswegen aber das müsste sich jetzt gelegt haben, oder?“ Voldemort nickte nur und stieß dann die Küchentür auf. Kapitel 17: Kapitel 13 ---------------------- Sofort verstummten alle Gespräche, ihnen wurde begrüßend zugenickt bevor die Gespräche wieder aufgenommen wurden. „Ich gratuliere“, kam von Adrian als sie sich niederließen. „Danke.“ „Woran merkst du es?“, fragte Voldemort. Der Vampir zuckte mit den Schultern und deutete auf die zwei Werwölfe, „man riecht es und es zeigt sich in ihren Auren. Außerdem knurrt mich Fenrir nicht mehr an wenn er mich sieht und Remus im gleichen Raum ist. Also ist er sich seines Gefährten sicher und das kann er nur wenn sie die Bindung eingegangen sind.“ „Außerdem konnten wir die Nacht wegen dem Geheule nicht schlafen“, knurrte Draco. „'tschuldigung“, nuschelte Remus mit vollem Mund. Er erntete leises Gelächter bevor einer der Zwillinge fragte, „wieso lässt dich Fenrir dann draußen rumlaufen?“ „Wie meinen?“ „Naja, unser Lord hat Harry fast zwei Wochen weggesperrt, bei Draco war es immerhin über eine Woche und du sitzt hier am Frühstückstisch als wäre nichts passiert“, sagte der andere Zwilling. Außer ihnen selbst und Harry konnte sie wahrscheinlich keiner auseinander halten und zumindest Voldemort machte sich auch nicht die Mühe. Sowohl Fenrir wie auch Remus grinste bevor Fenrir fragte, „willst du es ihnen erklären?“ Der Jüngere nickte und begann, „normalerweise würdet ihr uns die nächsten Wochen auch nicht sehen aber wir haben in zwei Tagen einen Angriff zu führen, danach können wir uns immer noch miteinander beschäftigen. Bei unserem Lord gab es die Möglichkeit, dass sie die Zeit sofort genießen können und bei Draco war das Problem, dass sein Gefährte dauernd an ihm geknabbert hat und er deswegen nicht aufstehen konnte.“ „Also ist das nicht zwingend notwendig?“ „Nein, ist es nicht. Nur die meisten Gebundenen wollen ihre Zweisamkeit erst mal richtig auskosten bevor sie wieder zu ihren Artgenossen gehen“, grollte Fenrir. Remus nickte zustimmend und griff nach einem weiteren Brötchen als er mitten in der Bewegung stockte. Sehr langsam und sehr vorsichtig zog er seinen Arm zurück, sein Gesicht verzog sich schmerzerfüllt. „Lässt der Schmerztrank etwa schon wieder nach?“, fragte Fenrir alarmiert. „Hmhm.“ „Was für einen hast du ihm gegeben?“, fragte Severus. „Den Blauen aus deinem ersten Regal“, gab Fenrir zurück. Der Tränkemeister hob fragend eine Augenbraue und der Werwolf fuhr fort, „naja, ihr habt noch geschlafen und da ich dringend einen Schmerztrank brauchte, habe ich mir einfach einen genommen.“ „Du warst ohne mein Wissen in meinem Labor?“ „Geht das überhaupt?“, fragte Harry jetzt. „Ja, das geht. Das Wohnzimmer und das Labor sind für die meisten hier Anwesenden jederzeit zugänglich, falls mal jemand Tränke braucht. Die restlichen Zimmer sind durch einen speziellen Zauber geschützt. Du sagtest, den Blauen aus dem ersten Regal?“, fragte Severus während er schon in seinen Taschen rum wühlte. „Ja, war der falsch?“ „Nein, aber er wirkt nicht lange. Er beseitigt die schlimmsten Schmerzen aber er hält nicht lange. Hier, der sollte länger halten.“ Damit reichte er eine Phiole zu Remus, der sie mit einem dankbaren Nicken annahm und gleich trank. Sofort entspannte sich sein Gesichtsausdruck und auch die angespannte Haltung von Fenrir nahm deutlich ab. Dennoch machte er ein etwas bedrücktes Gesicht. Harry fragte etwas verwundert, „was ist los? Seine Schmerzen sind doch weg.“ „Ich habe den falschen Trank geholt“, murrte Fenrir. „Das würde nicht passieren wenn mein Dad seine Tränke richtig beschriften würde.“ „Warum sollte ich? Ich weiß wo welcher Trank steht und was er bewirkt“, schnarrte Severus. Harry warf ihm einen vernichtenden Blick zu doch Severus wandte sich ganz gekonnt seinem Kaffee zu. „Aber warum machst du dann noch so ein Gesicht? Remi geht es doch jetzt gut“, sagte Harry. Fenrir grummelte etwas, antwortete aber nicht wirklich. „Könnte mich mal jemand aufklären?“, knurrte Harry jetzt. Sofort sah Voldemort auf, Ärger flutete durch ihre Verbindung und übertrug sich auf ihn. „Klar, darf ich?“, fragte Adrian. Die zwei Werwölfe nickten nur und der Vampir erklärte, „ein Dominanter sorgt für seinen Partner, beschützt ihn und sorgt dafür, dass er keine Schmerzen hat. Dass Fenrir den falschen Trank geholt hat, könnte ein Zeichen sein, dass er dazu nicht in der Lage ist.“ „Aber das ist doch Blödsinn“, protestierte Harry sofort. „Tja, magische Wesen sind manchmal komisch“, grinste Adrian. Harry schüttelte leicht den Kopf und wandte sich an Remus, „siehst du es so?“ „Nein, tu ich nicht aber egal was ich sage, Fenrir wird es sich einreden also lass ich es gleich.“ „Naja, ich hab den falschen Trank geholt.“ „Du hättest nur fragen müssen“, sagte Charlie jetzt. Fenrir hob skeptisch eine Augenbraue und schnarrte, „klar, ich reiß unsere geliebte Fledermaus aus dem Schlaf, da kann ich mir gleich ne Silberkugel verpassen.“ Severus verkniff sich jeden Kommentar doch Charlie grinste und meinte, „ich hätte dich schon gerettet.“ „Wiesel, übertreib es nicht.“ Das Grinsen wurde noch breiter doch Charlie verkniff sich einen weiteren Kommentar, er wollte das Gemüt seines Partners nicht übermäßig strapazieren. „Dad?“ „Ja, mein Sohn?“ „Könntest du nicht ein paar Tränke genauer beschriften damit so was nicht nochmal vorkommt?“, fragte Harry mit einem lieben Lächeln. Severus hob in alter Manier eine Augenbraue, nickte aber dann leicht. Das Lächeln vertiefte sich doch der Tränkemeister wand sich bereits wieder seinem Frühstück zu. „Ähm, Severus, der Rest?“, fragte Fenrir jetzt. „Nach dem Frühstück und jetzt lasst mich in Ruhe frühstücken sonst bekommt hier keiner mehr irgendetwas von mir“, schnarrte der Angesprochene kalt. Sofort wandte sich Fenrir ab und auch der Rest wandte sich endlich seinem Frühstück zu. Trotz der Versicherung der Werwölfe, dass sie zum Angriff auf das Ministerium kampfbereit wären, sah man von Fenrir und Remus in den nächsten zwei Tagen nicht das kleinste Haar. Am ersten Abend hörte man allerdings das Geheul unzähliger Werwölfe, das sich freudig in die Luft erhob und davon kündete, dass Fenrir jetzt offiziell der Anführer der Werwölfe war. Auch am zweiten Abend erhoben sich die Geräusche der Werwölfe über das Anwesen des Manors doch diesmal war Knurren, Jaulen und Reißen zu hören. Harry, der auf dem Fensterbrett eines der großen Fenster in ihren Gemächern saß, sah von seinem Buch auf und lächelte. Die Geräusche kannte er, so spielten die Werwölfe und so feierten sie. Er hörte die Schritte hinter sich, drehte sich aber nicht um denn sie stammten von seinem Mann. Starke Arme legten sich um seinen Hals, lange, bleiche Hände ruhten auf seiner Brust. „Muss ich deinen Vater schon wieder aus dem Bett holen?“, fragte Voldemort. „Das solltet ihr schon vorgestern nicht und habt es dennoch getan aber nein, müsst ihr nicht“, sagte Harry mit einem Lächeln. Er drehte den Kopf um sich einen Kuss zu stehlen bevor er wieder nach unten sah. Trauer machte sich in seinem Gesicht breit. „Noch eine Nacht.“ „Wir wissen nicht ob Tali wirklich im Ministerium ist.“ „Wo soll sie sonst sein?“ „Die Weiße Seite hat garantiert genug Verstecke um sie vor uns zu verbergen“, sagte Harry traurig. Er sah seinen Mann im Augenwinkel nicken. „Das stimmt schon aber nicht genug sichere Verstecke. Unsere Tochter ist ihr wichtigstes Pfand und das wird Dumble nicht in einer schnöden Holzhütte mitten im Wald verstecken. Er wird sie bei sich haben wollen“, sagte Voldemort. „Ich vermisse sie.“ „Ich auch. Komm, wir gehen ins Bett“, grollte Voldemort. Er wartete Harrys Antwort nicht ab sondern hob ihn kurzerhand hoch, schlanke Arme schlangen sich um seinen Hals während Harry den Kopf an seine Schulter lehnte. „Was ist wenn wir sie nie wieder sehen?“, fragte er leise. „Diese Möglichkeit besteht nicht, wir werden sie wiedersehen.“ „Aber ob sie dann noch lebt...“ „Dann sind sie alle tot“, grollte Voldemort. „Das bringt uns Tali dann auch nicht wieder.“ „Nein aber wenn sie unserer Tochter auch nur ein Haar krümmen, werde ich die weiße Seite vernichten. Harry, wir haben keine andere Wahl oder willst du den Krieg aufgeben?“, fragte Voldemort. Der Jüngere hob den Kopf um ihn anzusehen, warme blutrote Augen sahen ihn ernst und fragend an. „Würdet ihr das wirklich tun?“, fragte er. „Ich gebe dir hier und jetzt die Möglichkeit diesen Krieg auf ihre Art zu beenden. Wenn du es willst, werden wir uns morgen ergeben, mit allen Konsequenzen“, sagte Voldemort ernst. Harry legte den Kopf schief bevor er sanft lächelte und den Kopf wieder an die Schulter seines Mannes lehnte. „Gehen wir ins Bett, wir haben morgen ein Ministerium anzugreifen“, sagte er. „Harry?“ „Mein Lord, solch eine Überlegung habe ich nie geführt. Wenn ich den Krieg auf ihre Art beende, gewinne ich vielleicht meine Tochter zurück aber ich verliere meine Freunde, meine Familie und den Mann, den ich über alles liebe. Das ist keine zufriedenstellende Alternative also gehen wir jetzt ins Bett um morgen ausgeruht zu sein“, erklärte Harry ohne den Kopf zu heben. Er sah das warme Lächeln seines Mannes nicht, er spürte nur den Kuss, der sanft auf seinen Kopf gesetzt wurde bevor er genauso sanft auf dem Bett landete. Einen kurzen Zauberspruch später schlüpfte Voldemort hinter ihm unter die Decken, warme, nackte Haut, an die er sich kuscheln konnte und zwei starke Arme, die ihn in eine feste und sichere Umarmung zogen. „Gute Nacht, mein Lord“, schnurrte Harry. „Gute Nacht und du sollst mich nicht siezen.“ „Ihr habt es mir frei gestellt ob ich euch duze oder nicht und ich will nicht.“ „Warum nicht?“ Harry schmiegte sich enger an ihn und schnurrte, „weil ich nicht will.“ Voldemort grollte leise und so fragte Harry, „warum wollt ihr unbedingt, dass ich euch duze?“ „Weil es seltsam aussieht wenn mein eigener Ehemann mich siezt während Severus mich duzt“, gab Voldemort zurück, „es macht den Anschein als würdest du weniger wert sein.“ „Mir egal. Ich spreche euch an wie ich will und nicht wie die Anderen von mir erwarten und ich möchte es so.“ „Warum?“ „Keine Ahnung, ich habe euch immer gesiezt, mir kommt es nicht falsch vor und solange es euch mehr oder weniger egal ist, werde ich das auch weiterhin. Können wir jetzt schlafen?“, fragte Harry. „Natürlich.“ Das Frühstück am nächsten Morgen verlief in bedrückendem Schweigen, nicht nur Harry stocherte eher lustlos in seinem Essen rum. Remus und Fenrir waren wieder aufgetaucht doch es war ihnen anzusehen, dass sie in den letzten zwei Tagen nicht sehr viel geschlafen hatten. Der jüngere Werwolf warf Severus einen flehenden Blick zu, den dieser mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte und dann wortlos zwei Phiolen aus einer seiner Taschen kramte. „Erst den Roten, dann den Silbernen“, schnarrte er. Gehorsam schluckte Remus die zwei Tränke und sofort entspannten sich seine Gesichtszüge. „Danke.“ Der Tränkemeister erwiderte darauf nichts sondern wandte sich wieder dem Tränkebuch zu, welches er nebenher las. Er war einer der Wenigen, dem man die Nervosität nicht ansah. Voldemort ließ seinen Blick schweifen, außer Severus, Charlie, Lucius und Fenrir wirkten alle etwas angespannt, das Essen stand teilweise unberührt vor ihnen und einige hielten sich nur an ihren Tassen fest. Er sah neben sich, Harry stocherte seit fast zehn Minuten in seinem Rührei rum und so langsam nahm es die Konsistenz von Krümeln an. Mit einem Seufzen nahm er ihm die Gabel aus der Hand. Überrascht sah Harry ihn an doch Voldemort wandtr sich jetzt an den Rest, „da sowieso keiner wirklich frühstücken will, können wir zu wichtigeren Dingen kommen.“ Sofort lag sämtliche Aufmerksamkeit auf ihm, die letzten Gabeln und Messer wurden weggelegt. „Fenrir, sind alle Werwölfe einsatzbereit?“, fragte Voldemort. „Ja.“ „Adrian, gleiche Frage an die Vampire.“ „Auch bereit aber wir sind durch das Sonnenlicht geschwächt“, gab Adrian zurück. „Wie wirkt sich das aus?“ „Wir sind nur etwas vorsichtiger was unsere Bewegungen angeht. Die Kapuzen dürfen nicht verrutschen sonst wird es schmerzhaft aber nicht tödlich. Als Zauberer sind wir gar nicht eingeschränkt.“ Voldemort nickte zufrieden und wandte sich an Lucius, „sind alle bereit?“ „Wir warten nur auf das Kommando. Wer wird alles mitkommen?“ „Die Betreffenden werden es wissen“, schnarrte Voldemort und im selben Moment erwärmte sich Lucius' Mal. „Also geht es los?“, fragte Harry leise. „Ja. Wen willst du mitnehmen?“ „Die Betreffenden wissen es und warten in der Halle.“ Wieder nickte Voldemort während er sich schon erhob, die Anwesenden folgten seinem Beispiel schnell. „Dann los, statten wir dem Ministerium einen Besuch ab.“ Kein einziger Angestellter des Ministeriums schenkte den grün aufflammenden Kaminen groß Beachtung, schließlich gingen hier täglich so viele Menschen ein und aus und da waren die grünen Flammen ein gewohnter Anblick. In all dem gewohnten Chaos bemerkte auch keiner, wer genau da aus den Flammen trat. Das Licht brach sich auf unzähligen Masken aus Silber und schwarzem Metall, lange, weite Roben hüllten die Gestalten ein. Ein leiser Schrei ließ die Köpfe rum fahren, ein Angestellter zeigte auf sie und wiederholte seinen Schrei, diesmal lauter und für alle klar verständlich, „TODESSER!“ Der Schrei wirkte wie Öl, welches man ins Feuer goss. Es herrschte noch einen Moment absolute Stille bevor das Chaos ausbrach. Jeder versuchte so viel Abstand wie möglich zwischen sich und die Todesser zu bringen, vor allem als der Großteil der Schwarzmasken ihre Masken abzogen und kleine Phiolen aus ihren Umhängen holten. Nur wenige Momente später hatten sie die Phiolen ausgetrunken und die Verwandlungen setzten ein. Es dauerte nicht lange und knapp zwanzig verwandelte Werwölfe standen Seite an Seite mit den Todessern und den Anhängern Harrys, alle Blicke wanden sich Voldemort zu und dieser nickte nur. Jetzt glitten alle Blicke zu Harry und erst als auch dieser genickt hatte, setzten sie sich in Bewegung. Die Menge stob auseinander, unzählige Flüche kamen von der Dunklen Seite und über ihnen erschien ein Mal. Nicht wenige Blicke gingen nach oben als das seltsam verzerrte Licht das Atrium des Ministeriums erhellte. Weder grün noch blau sondern in einem aggressiven Hellrot zeigte sich der allbekannte Totenschädel. Zwei Schlangen wanden sich unaufhörlich um ihn, sie standen nicht still und sie schienen wütend. Selbst einige Todesser sahen überrascht auf, scheinbar hatten sich ihre Anführer endlich auf ein gemeinsames Mal geeinigt. Wurde ja auch Zeit. Doch ihre Gedanken wurden schnell zurück in den Kampf gerissen. Das Chaos im Atrium hatte sich in einen Rückzug der Angestellten entwickelt, ein Großteil flüchtete durch die noch offenen Kaminen doch ein paar Wenige flüchteten in höhere Etagen des Ministeriums. „Die Kamine“, knurrte Voldemort laut genug, dass man es über das Schreien hinweg noch hören konnte während er sich gleichzeitig auf die Male einiger seiner Anhänger konzentrierte. Diese wussten sofort, was er meinte und lösten sich von ihren Kameraden, genau wie einige Werwölfe. Nacheinander wurden die Kamine vom Flohnetzwerk genommen, ein Zauber sorgte dafür, dass sie für die nächste Zeit völlig unnütz waren. Harry und Voldemort beobachteten die Todesser bei ihrer Arbeit bevor der Dunkle Lord seinen Blick über den Rest schweifen ließ. Nicht einer ihrer Anhänger hatte das Atrium bis jetzt verlassen und würde es ohne ihren Befehl auch nicht. Im Gegensatz zum St. Mungos und der Winkelgasse war das Zaubereiministerium eine ganz andere Sache. Hier erwartete sie ernsthafter Widerstand und so würden sie sich nicht so ohne weiteres aufteilen. „Wir sind fertig.“ Voldemort sah zu seinem Mann, der ihn auffordernd ansah und dann fragte, „wohin zuerst? Runter oder hoch?“ „Hoch. Unten ist nur die Mysteriumsabteilung und die Gerichtssäle und dort ist heute nichts los“, knurrte Voldemort. „Sicher?“ Voldemort grinste leicht und wandte sich an einen der Todesser, „Lucius, ist heute da unten was los?“ „Nein, mein Lord, nach meinen Informationen nicht.“ „Ok, ich habe verstanden. Also hoch. Wer bleibt hier?“, fragte Harry. „Gruppe C.“ Der Befehl ging schnell durch die Reihen der Dunklen Seite und die Mitglieder der Gruppe C lösten sich von ihren Kameraden. „Der Rest?“, fragte Lucius. „Kommt mit, ihr kennt den Plan“, grollte Voldemort während er sich schon auf die Lifte zubewegte. Alle Anwesenden folgten ihm, ja, sie kannten den Plan. Er war eigentlich ganz einfach. Nacheinander würden sie die Etagen des Ministeriums von der weißen Seite säubern oder bei dem Versuch dabei sterben. Doch an das Letztere glaubte keiner der Angreifer. „SIE TUN WAS???“ Der junge Auror zuckte zusammen und wiederholte, „die Todesser greifen das Ministerium an. Ich wurde geschickt um den Phönixorden zu holen.“ Fassungslos wurde er immer noch angestarrt doch langsam kam auch Bewegung in die versammelten Zauberer und Hexen. Sie redeten durcheinander, Albus hörte die Rufe nach Hilfe fürs Ministerium und Rufe der Empörung raus. Der junge Auror, den das Ministerium geschickt hatte, bot einen schrecklichen Anblick. Sein rechter Arm war von einem Fluch aufgerissen und nur notdürftig verbunden, Blut lief an seiner Seite und an seinem Bein runter. „Wie bist du entkommen?“, fragte Albus mit sanfter Stimme. Etwas beschämt holte der Auror ein kleines Plastikteil aus seinem Umhang, ein Muggeltelefon. „Ich war gar nicht im Ministerium, ich war auf dem Weg dorthin. Mein Bruder und ich haben diese Handys verzaubert damit sie auch im Ministerium funktionieren. Er hat mich angerufen und mir gesagt, was passiert war“, erklärte der junge Mann. Ihm wurden einige verwunderte Blicke zugeworfen doch Albus lächelte sanft und nickte. „Das habt ihr gut gemacht. Der Orden wird sich sofort auf den Weg machen“, sagte er. Damit war der Startschuss gefallen, unzählige Hexen und Zauberer erhoben sich und machten sich auf den Weg. Über dem unscheinbaren Gebäude des Ministeriums leuchtete, für die Muggel unsichtbar, ein hellroter Totenschädel mit zwei Schlangen auf. Albus seufzte leise, sie hatten bereits probiert per Kamin ins Ministerium zu kommen doch sie waren alle vom Netzwerk abgeschnitten. Zudem lag ein starker Apparierschutz über den einzelnen Etagen, lediglich ins Atrium könnten sie apparieren. „Das ist eine verdammte Falle“, sagte Arthur neben ihm. „Ich weiß aber was sollen wir machen? Ihnen das Zaubereiministerium einfach so überlassen?“, fragte Albus, „wie lange ist der Überfall jetzt schon her?“ „Sechs Stunden. Der Anruf kam vor etwa drei Stunden und seit einer Stunde ist das Handy tot.“ „Das ist nicht viel Zeit um das komplette Ministerium unter ihre Kontrolle zu bekommen, vor allem mit der Aurorenzentrale“, sagte Albus leise. Er sah zu dem jungen Auror, der darauf bestanden hatte, sie zu begleiten und fragte, „hat dein Bruder noch irgendetwas gesagt?“ „Er war völlig wirr am Telefon, er hat etwas von Werwölfen erzählt und von Vampiren und von unzähligen Todessern“, sagte der Auror. Albus schüttelte sachte den Kopf, es konnte nicht sein, das die Vampire hier waren. Er selbst war nach Irland gereist um mit den Vampirlords zu reden und er hatte es geschafft zwei von ihnen von ihrer Seite zu überzeugen. Damit stand es drei gegen drei und nach den Gesetzen der Vampire waren sie durch ihre Uneinigkeit zur Untätigkeit verdammt. Wie hatte Voldemort es geschafft, dass sie doch auf seiner Seite kämpften? „Albus? Was machen wir jetzt?“, fragte Arthur. „Wir haben nur eine Wahl. Hol das Kind.“ „Aber Albus, das kannst du nicht machen“, protestierte Minerva neben ihm sofort. Der Weißmagier beachtete sie nicht und forderte Arthur erneut auf, „hol das Kind.“ Dieser grinste nur kalt und verschwand mit einem Knall. „Albus, du kannst kein Kind an die vorderste Front mitnehmen“, sagte Minerva wieder und diesmal drehte sich der Angesprochene zu ihr um. „Minerva, sie ist unser bestes Druckmittel gegen den Dunklen Lord. Harry wird nicht zulassen, dass einer seiner Anhänger seine eigene Tochter angreift. Wir werden sie zwingen das Ministerium zu räumen“, sagte Albus mit sanfter Stimme. „Das kann nicht dein Ernst sein. Die Kleine ist kein halbes Jahr alt.“ „Dieses Balg ist unsere einzige Chance“, kam jetzt von einer anderen Stimme. Minerva musste sich nicht umdrehen um Percy Weasley zu erkennen, seit dem Tod seines Bruders wollte er nur noch Rache. „Dieses Kind ist unschuldig, es konnte sich seine Eltern nicht aussuchen, nicht die Seite auf der es geboren wurde. Albus, das geht zu weit“, sagte die Hexe jetzt ernst und nachdrücklich. Sie hoffte ihren alten Mentor umstimmen zu können doch sie hatte nicht viel Hoffnung und seine nächsten Worte vernichteten auch diesen Rest. „Minerva, dieses Kind ist der Nachkomme des Dunklen Lords, genauso schlecht wie ER und sie ist unser einziges, wirklich wirksames Mittel gegen IHN.“ Die Hexe starrte ihn fassungslos an als ein Knall die Rückkehr von Arthur anzeigte, leises Wimmern erfüllte plötzlich die Luft. „Sei endlich still“, fauchte Arthur, das Kind welches er eher grob in den Armen hielt, wimmerte noch lauter und schniefte jetzt leise. „Da ihr jetzt da seit, können wir los. Minerva, willst du mit oder stehst du nicht mehr hinter unseren Zielen?“, fragte Albus. Die Hexe seufzte leise und nickte, „ich will mit.“ „Gut, dann nimm das Balg, ich brauche meine Hände zum zaubern“, kam von Arthur. Er drückte ihr das Kind grob in die Arme während Albus noch sagte, „Minerva, mach keine Dummheiten. Dieses Balg ist unsere einzige Chance um diesen Krieg zu gewinne.“ W ieder seufzte die Hexe leise doch sie nickte. „Gut, dann los. Wir apparieren gleichzeitig ins Atrium, wir müssen geschlossen ankommen. Minerva, es wäre mir eine Freude wenn du mit mir zusammen apparierst“, sagte Albus sanft. Er griff nach dem Arm der Hexe und nachdem alle um sie herum genickt hatten, verschwand er mit einem Knall. Sie wurden erwartet, unzählige Werwölfe in verwandelter Form standen an den Seiten des Atriums, zwischen ihnen vermummte Gestalten mit silbernen und schwarzen Masken. Die Mitglieder des Phönixorden zogen augenblicklich Schutzschilde hoch doch keiner der Dunklen Seite machte Anstalten sie anzugreifen. „Ihr seit also wirklich so wahnsinnig hierher zu kommen“, schnarrte eine Stimme. Sie drehten sich zu der Stimme um, Severus Snape trat langsam aus der Menge der Todesser. Er hatte seine Maske im Kampf verloren, seine Roben waren zerfetzt und Blut lief ihm über die rechte Gesichtshälfte. Sein linker Arm lag eng am Körper an, wahrscheinlich war er verletzt, doch die rechte Hand, die den Zauberstab hielt, war ruhig. „Du elender Verräter“, knurrte Arthur, „ich wusste schon immer, das man dir nicht trauen kann.“ „Severus, mein Junge, was hast du nur getan?“, fragte Albus mit der gleichen großväterlichen Stimme, die dem Tränkemeister schon immer auf den Nerv gegangen war. „Erstens bin ich nicht dein Junge, noch nie gewesen und werde es auch nie sein. Zweitens, bin ich schon seit über zwanzig Jahren ein Todesser und da wundert ihr euch jetzt erst? Also wirklich, etwas mehr Verstand hätte ich selbst euch zugetraut“, schnarrte Severus. Neben ihm kicherte einer der Todesser und auch zwei der Werwölfe schnaubten amüsiert auf. Albus schüttelte leicht den Kopf doch bevor er noch etwas sagen konnte, teilte sich die Masse der Todesser und der Dunkle Lord persönlich wurde hindurch gelassen. „Albus Dumbledore und sein Phönixorden, es ist wahrlich eine Ehre, dass ihr gekommen seit“, schnarrte Voldemort höhnisch. „Wo ist Harry?“, fragte Albus zurück. „Mein Ehemann lässt sich entschuldigen, er will sich um unsere Verwundeten kümmern, es is....“ Voldemort stockte mitten im Wort denn Albus hatte sich leicht bewegt und so war Minerva zum Vorschein gekommen. „Mein Kind“, knurrte er leise. Seine Stimmung übertrug sich blitzschnell auf sämtliche Todesser und Severus war sich sicher, dass auch Harry über ihre Verbindung informiert werden würde. Sprich, sein schwer verletzter Sohn würde seine Bewacher so lange bequatschen und bedrohen bis sie ihn hierher bringen. „Ja, deine Tochter und sie ist in unserer Hand.“ „Es war ein Fehler sie hierher zu bringen“, knurrte Voldemort. Albus lächelte nur und sagte, „ihr werdet uns nicht angreifen solange sie bei uns ist. Bewegt auch nur einer von euch seinen Stab, ist sie tot.“ „Dann verlässt keiner hier lebend den Raum.“ „Das bringt sie euch auch nicht wieder.“ Voldemort wollte gerade antworten als er überrascht den Kopf wandte und leise knurrte, „Severus.“ Der Tränkemeister brauchte allerdings keine Aufforderung, er hatte seinen Sohn schon gespürt und sich zu ihm umgedreht. Severus sparte sich jede Vorhaltung oder Frage, er wusste, es würde nichts bringen und so trat er neben Harry. Mit einem Kopfnicken entließ er Draco, der seinen Lord bis hierher gestützt hatte und legte ihm selbst den Arm um die Hüfte. Er brachte ihn zur vordersten Front, das wütende Knurren von Voldemort versuchte er zu ignorieren. „Da ist ja der Verräter“, knurrte Arthur. Harry schüttelte nur den Kopf, sein Blick war auf seine Tochter gerichtet. „Harry, du ...“, begann Minerva, brach aber dann ab. Sein Blick glitt zum Gesicht der Hexe, er las darin Sorge und Mitleid. „Hallo Minerva, wie geht es meiner Tochter?“, fragte er leise. Er hatte viel Blut verloren, gleich zwei Schneideflüche hatten ihn getroffen und eigentlich sollte er irgendwo ruhig liegen. „Es geht ihr gut“, sagte Minerva mit gepresster Stimme. Das Kind in ihren Armen quengelte leise, ob es daran lag, dass ihre Eltern in der Nähe waren oder ob sie sich einfach nicht mehr wohl fühlte, konnte in diesem Moment keiner sagen. „Gib mir mein Kind wieder.“ „Nein“, kam von Albus. Jetzt sah Harry ihn an doch sein Mann kam ihm zuvor, „willst du wieder ein Kind in den Krieg schicken? Hast du aus dem ersten Fehlschlag nichts gelernt?“ „Harry kann dich besiegen aber er steht unter einem Trank oder einem Fluch. Vielleicht der Imperius“, sagte Albus schnell. „Das Thema hatten wir schon mal und mittlerweile wissen alle, dass es Blödsinn ist. Weder ich noch meine Tochter werden gegen Voldemort kämpfen, wir sind eine Familie“, kam von Harry. „Schluss mit dem Gerede. Verschwindet aus dem Ministerium, ihr verfluchten Mörder oder kämpft.“ Alle drehten sich zu Arthur rum, der jetzt einen Schritt vortrat und drohend den Zauberstab erhob. Harry schüttelte leicht den Kopf, löste sich von seinem Vater und trat hinter ihn. Es war deutlich, was dieses Zeichen bedeutete denn überall wurden jetzt Schutzschilde hochgezogen. Die Blicke lagen auf Albus und Voldemort, die sich noch immer anstarrten. „Eure letzte Chance, gebt uns unsere Tochter zurück und verschwindet. Dafür könnt ihr sämtliche Gefangenen des Ministeriums haben“, knurrte Voldemort. „Gefangene? Ihr macht keine Gefangenen, ihr Mörder.“ „Auf Wunsch meines Mannes. Also, Albus?“ „Nein.“ „Gut, dann nicht, ANGRIFF.“ So wirklich hätte keiner des Phönixorden mit diesem Befehl gerechnet. Keiner hatte angenommen, dass Voldemort das Leben seines Kindes so gefährden würde und wirklich den Angriff befehlen würde. Die Dunkle Seite hingegen kam dem Befehl unverzüglich nach. Von allen Seiten prasselten Flüche auf sie ein und erst nach ein paar Schrecksekunden wurden sie beantwortet. Albus sah sich sofort dem Dunklen Lord persönlich gegenüber, sodass er keine weitere Zeit hatte um sich um Minerva und das Kind zu kümmern. Und der Dunkle Lord war wütend. Minerva befand sich von einer Sekunde auf die Andere in einem Hexenkessel wieder, überall um sie herum blitzte es rot, blau und vereinzelt auch grün auf. Flüche prallten von Schilden ab, sprengten Teile der Wände und des Bodens raus und immer wieder hallte ein Schmerzensschrei zu ihr rüber. Ihr Blick glitt kurz über das Kind, welches ängstlich in ihren Armen lag und leise wimmerte. „Du gehörst hier nicht her“, flüsterte Minerva. Sie sah sich hektisch um, nicht ein Todesser griff sie an und sie wusste, dass dieses Kind der Grund dafür war. Sie sah zu Albus, der sich verbittert mit Voldemort duellierte. Beides mächtige Zauberer und keiner dem Anderen überlegen, es bedarf einer großen Portion Glück um dieses Duell zu gewinnen und wenn sie sich hier so umsah, war das Glück diesmal nicht auf ihrer Seite. „Minerva“, schnarrte plötzlich eine Stimme hinter ihr. Die Hexe fuhr erschrocken rum, das Kind an sich gedrückt und den Zauberstab erhoben. Sie sah geradewegs in schwarze Augen. „Severus.“ „Hallo Minerva. Dürfte ich um meine Enkelin bitten?“, fragte Severus. Er hatte seinen Stab weggesteckt und hielt ihr den unverletzten Arm hin. „Was wird mit ihr?“, fragte Minerva. Sie hatte Angst, dieses Kind war alles, was sie momentan noch schützte. „Sie kommt dahin wo sie hingehört, zu ihren Eltern, ihren Paten und ihrem Opa“, gab Severus zurück. Einige Werwölfe näherten sich ihnen, Minerva erkannte den riesigen grauen Alpha. „Severus, ich kann sie dir nicht geben.“ „Warum nicht?“ „Weil ich dann tot bin. Solange ich sie auf den Armen habe, wird mich keiner von euch angreifen. Gebe ich sie dir, bin ich tot“, erklärte Minerva. Ihr Blick irrte ängstlich zwischen Severus und den Werwölfen umher. Der Tränkemeister folgte ihrem Blick und sagte dann, „mein Wort darauf, dass dir nichts passiert.“ „Kannst du ihn aufhalten?“, fragte Minerva mit einem Deut auf Fenrir, der knurrend neben ihm stand. „Ja, kann ich. Minerva, gib mir Talisha und du bekommst jeden Schutz, den du benötigst. Du musst nicht zu Dumble zurück, du musst nicht auf Voldemorts Seite kämpfen. Du kannst England verlassen, überall hin und in Frieden weiter leben aber gib mir meine Enkelin“, sagte Severus. Er sah die Unsicherheit in ihren Augen doch es schlich sich langsam etwas anderes hinein. Ihr Blick glitt zu dem Kind in ihren Armen und schließlich nickte sie. „Jeden Schutz?“, fragte sie. „Ja, jeden Schutz.“ „Wie kannst du mir diesen Schutz garantieren?“ Jetzt grinste Severus und meinte, „Harry ist mein Sohn und Voldemort mein Blutsbruder. Ich werde sie ins nächste Jahrtausend hexen wenn sie mich zwingen mein Wort zu brechen. Außerdem werden sie die nächsten Wochen genug damit zu tun haben, sich über ihre Tochter zu freuen.“ „Was ist mit den ganzen Familien geschehen, die verschwunden sind?“, fragte Minerva. „Sie stehen auf unserer Seite und wurden in Sicherheit gebracht. Niemand kann sie mehr als Druckmittel benutzen“, erklärte Severus. Er wunderte sich nicht, dass Minerva ihm hier so viele Fragen stellte und das obwohl sie sich mitten im Kampf befanden. Ob sie wohl mitbekam, dass gleich ein halbes Dutzend Todesser sie mit Schutzschilden umgaben? „Ich bin sicher?“, fragte Minerva erneut. „Ja.“ Die Hexe sah ihn noch einen Moment skeptisch an bevor sie ihm einfach das Kind entgegen streckte. Sofort schlang Severus den freien Arm um sie während er mit dem verletzten Arm in seinen Taschen rum wühlte und eine Phiole zum Vorschein kam. „Schätzchen, trink das“, schnurrte er leise während er dem Kind die Phiole an die Lippen drückte. Erst wehrte sich das Mädchen leicht doch plötzlich war da eine weitere Hand. Minerva sah etwas fassungslos zu wie Fenrir ihr die Lippen aufdrückte, Severus ließ den Trank in seine Enkelin tropfen. Sie leuchtete leicht auf. „Was war das?“, fragte Minerva leise. Fenrir zog fluchend die Hand weg und verwandelte sich zurück. „Ein Familienschutz. Sie sollte ihn schon lange haben aber ist uns vorher abhanden gekommen. Danke Minerva. Willst du mich gleich begleiten?“, fragte Severus. Sie nickte unsicher und Severus winkte sie weg. Noch unsicher folgte sie ihm, die Werwölfe schlossen sich ihnen an. Die Flüche schossen immer noch quer durch den Raum, aus dem geordneten Angriff war, wie schon in der Winkelgasse, ein harter Mann-gegen-Mann-Kampf geworden. Hatte sich Albus am Anfang noch mit Voldemort duelliert, so waren ihm einige Ordensmitglieder zu Hilfe gekommen und so konnte er sich jetzt umsehen. Es sah nicht gut aus für den Orden, gar nicht gut. Plötzlich stockte er, wo war Minerva mit dem Kind? Er sah sich panisch um doch weder von der Hexe noch von dem Balg war irgendwo eine Spur zu sehen. „Arthur, wo ist das Kind?“, rief er über die Schreie hinweg. Der Angesprochene wehrte noch einen Fluch ab bevor er sich hinter das große Schutzschild des Ordens zurückzog und sich umsah. Nur kurz darauf hörte Albus ihn lange und ausdauernd fluchen. „Sie ist eine Verräterin“, knurrte er schließlich. „Das kann nicht sein. Minerva ist schon immer Mitglied des Ordens, sie würde uns nicht hintergehen“, gab Albus zurück. „Ach, und wo ist sie dann? Und das Balg? Du hättest ihr das Ding nicht anvertrauen dürfen, sie war schon immer zu weichherzig.“ Nochmal schüttelte Albus den Kopf, er konnte nicht glauben, dass Minerva wirklich eine Verräterin sein sollte. „Da passiert was“, murmelte plötzlich Percy, der neben ihnen aufgetaucht war. Er deutete nach oben wo sich das grellrote Mal gerade veränderte. Immer mehr Ordensmitglieder und Todesser stellten den Kampf ein und sahen nach oben. Der rote Schädel wurde immer heller bis er fast weiß war, die Schlangen verfärbten sich in das bekannte Hellblau und Giftgrün und plötzlich schlängelte sich sich eine dritte Schlange, wesentlich kleiner als die Anderen, aus dem Mund des Totenschädels. Sie wurde freudig von den zwei großen Schlangen begrüßt und umschlungen. Es dauerte noch einen Moment bis auch der Letzte verstanden hatte, was hier los war und plötzlich erhob Voldemort die Stimme. „WO IST MEINE TOCHTER?“ Absolute Stille breitete sich jetzt aus, in die eine sehr bekannte Stimme schnarrte, „da wo sie hingehört, bei ihrer Familie.“ So schnell konnte keiner gucken wie sich Voldemort durch seine eigenen Reihen bewegt hatte und vor seinem Blutsbruder zum stehen kam. Dieser war umringt von den stärksten Werwölfen, Voldemort bemerkte nur am Rande die Vampire und die unzähligen Anhänger Harrys. Doch sein Blick galt ganz allein dem Kind welches Severus in den Armen hielt und gerade an Harry übergab, der ihre Tochter mit völlig verschleiertem Blick ansah. Als er sich ihm allerdings weiter näherte, wurde er angeknurrt und eine ungeheure Magiewelle baute sich um Harry auf. Er warf erst Harry und dann Severus einen verständnislosen Blick zu bevor er sich einfach umdrehte und mit erhobenen Zauberstab zurück an die Front ging. „Ihr habt genau drei Sekunden um von hier zu verschwinden oder wir werden euch einfach restlos vernichten. Angefangen mit den Gefangenen“, knurrte Voldemort. Seine Augen waren ebenfalls völlig verschleiert und nur die Todesser wussten warum, der Phönixorden starrte ihn einfach nur fassungslos an. Albus' Blick wanderte zu der Stelle, wo Harry war doch er konnte nicht ein Haar des jungen Mannes sehen, fast alle Werwölfe und schwarz Maskierten schirmten ihn ab, und damit auch das Kind. „Albus, wir sollten gehen und neue Kräfte sammeln“, schlug Arthur Zähne knirschend vor. „Meinst du?“ „Wir haben unseren Trumpf verloren, wir brauchen einen neuen Plan.“ „Gut. Wir gehen. Was ist mit den Gefangenen?“, wandte sich Albus an Voldemort. „Eure Bedenkzeit ist um, verschwindet. Die Gefangenen schicken wir euch, der Zustand hängt vom Zustand unserer Tochter ab und jetzt geht!“, knurrte Voldemort, seine Stimme war tief und bedrohlich, die roten Augen völlig verschleiert. Albus nickte kurz und gab dem Orden einen Wink. Überall wurde den Verwundeten hoch geholfen, wer noch konnte, packte seinen Nebenmann und disapparierte mit ihm. Schließlich waren nur noch Albus, Arthur und Percy da, die dann allerdings auch mit einem Knall verschwanden. Voldemort wartete bis auch die letzten Ordensmitglieder verschwunden waren bevor er sich blitzschnell umdrehte und zu seinem Mann zurückeilte. Er prallte geradewegs gegen ein mächtiges Schutzschild, welches Harry, Severus und ihre Tochter einhüllte. „Verdammt, was soll das? Ich will zu meinem Kind“, rief der Dunkle Lord aufgebracht. „Schlechte Idee. Die nächsten Wochen werdet ihr weder zu eurem Kind noch zu eurem Mann kommen“, erklang eine Stimme. Voldemort drehte sich um und sah in gelbe Augen, die ihn leicht belustigt an funkelten. „Was meinst du damit?“, grollte er. Fenrir deutete auf Harry, der leise schnurrte und die verschleierten Augen nur auf Talisha gerichtet hatte. „Ihr müsstet es eigentlich an den Augen erkennen. Sein innerstes Wesen hat die Kontrolle übernommen und das wird niemanden an sein Kind lassen.“ „Aber es ist auch mein Kind, es ist meine Tochter.“ „Das ist der 'Mutter' nur gerade völlig egal“, kam von Remus, der sich ebenfalls zurückverwandelt hatte und sich ihnen jetzt näherte. Er blutete aus unzähligen Wunden doch er ging aufrecht, dennoch knurrte Fenrir leise auf. Allerdings wurde er gekonnt ignoriert und Voldemort fragte, „wieso kann Severus bei ihm sein und ich nicht? Verdammt, ich bin der Vater des Kindes und sein Ehemann.“ Remus zuckte nur mit den Schultern, normalerweise müsste auch Severus von dem magischen Schild abgestoßen werden. Alle Augen wandten sich wieder Harry zu, der sie allerdings gar nicht realisierte. Severus hingegen schon denn er sah auf, ein feines Lächeln auf den Lippen. „Ich will zu meiner Tochter“, grollte Voldemort erneut. „Wo liegt das Problem?“, fragte Severus. „An diesem verfluchten Magieschild.“ „Das ist der Blutschutz der Snapes, du müsstest ihn durchdringen können.“ Voldemort sah ihn skeptisch an, trat dann näher und versuchte nochmal den Schild zu durchdringen, er wurde wieder abgewiesen. „Du hast was falsch gemacht als du den Trank gebraut hast, ich komme nicht durch“, fauchte er. Eine schwarze Augenbraue zuckte nach oben, „ich habe seit Jahren keinen Zaubertrank mehr falsch gebraut.“ „Was ist es dann?“ „Harry“, kam von Fenrir. Ehemann und Vater drehten sich zu ihm um und der Werwolf erklärte, „Harry hat seine Magie mit dem Blutschutz verbunden und damit das Schild erschaffen. Es kommt nur der durch, den er bestimmt.“ „Wieso komme ich nicht durch? Ich bin sein Mann und der Vater.“ „Ihr habt sein innerstes Wesen oft verunsichert, sowohl während der Schwangerschaft, wie auch danach. Severus stand dagegen immer hinter ihm, deswegen vertraut er ihm jetzt mehr“, sagte Remus leise. „Wie jetzt? Mein eigener Mann vertraut mir nicht mehr?“ „Ihr missversteht mich. Sein Innerstes erinnert sich nur an die Vergangenheit und da habt ihr einige Fehler gemacht, ihn oft verunsichert und daran erinnert es sich jetzt. Vor allem hat jetzt der Schutz des Kindes die höchste Priorität.“ „Aber es ist auch mein Kind.“ Voldemorts Stimme klang langsam verzweifelt, er sah immer wieder zu Harry, der schnurrend ihre Tochter im Arm hielt. Die teils mitleidigen Blicke bekam er nicht wirklich mit, vor allem die dominanten Werwölfe und Vampire konnten seinen Schmerz verstehen. Doch plötzlich leuchteten die roten Augen auf und kurz darauf sah Harry überrascht auf. Etwas verwirrt sah er sich um bis sein Blick auf Voldemort hängen blieb. Sofort erschien ein warmes Lächeln auf seinen Lippen, er ging ein paar Schritte vorwärts, trat aus dem Schutzschild raus und legte ihre Tochter in die ausgestreckten Arme des Dunklen Lords. Dieser drückte das Kind an seiner Brust, ein tiefes, dunkles Schnurren erfüllte die Luft. Doch schnell wechselte er die Position ihrer Tochter, hielt sie nur noch mit einem Arm während er den Anderen um Harrys Taille schlang und ihn dicht an sich zog. Nur eine Sekunde später waren sie in einem lauten Knall verschwunden. „Wie hat er das gemacht?“, fragte Severus während von Remus kam, „und wo sind sie hin?“ „Die Antwort auf die zweite Frage ist Riddle-Manor. Im Privatflügel und mit aktivierten Schutzzauber, da kommt so schnell keiner mehr rein“, sagte Severus, „aber wie hat er Harry davon überzeugt, ihm Tali zu geben?“ „Die innere Verbindung.“ Alle sahen zu Adrian, der, ebenfalls angeschlagen, neben Draco stand und einen Arm um seinen Gefährten gelegt hatte. „Er hat die Verbindung genutzt um Harry positive Gefühle und Gedanken zu senden. Ich vermute vor allem das Gefühl der Liebe und das hat Harry aus dem Sumpf gerissen. Er hat sich erinnert, dass er noch einen Mann hat und dass dieser auch gerne sein Kind wiederhaben möchte“, erklärte Adrian, die langen Fangzähne ragten deutlich über seine Unterlippe heraus, genau wie bei den meisten anderen Vampiren. „Wann werden wir sie wieder zu Gesicht bekommen?“, fragte Draco. „Gib ihnen ein paar Wochen und danach wird es wahrscheinlich ein paar neue Regeln im Umgang mit dem Kind geben.“ „Welche?“ Jetzt knurrte Fenrir leise und grollte, „wenn ich der Dunkle Lord wäre, würde in den nächsten Jahren keiner mehr mein Kind zu Gesicht bekommen.“ „Gut, dass ich da auch noch ein Wörtchen mitzureden hätte“, kam trocken von Remus bevor er sich an Draco wandte, der die Frage nach den Regeln gestellt hatte. „Sie werden Talisha sehr lange nicht mehr allein lassen, mindestens immer vier oder fünf Bewacher, sowohl Werwölfe, Vampire wie auch Menschen. Es werden, wahrscheinlich, feste Teams gebildet, jede Schwäche wird ausgemerzt um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten. Ich vermute, dass in den nächsten Monaten immer entweder Harry oder Voldemort bei ihr sein werden, wenn nicht Beide“, erklärte der Werwolf. „Danke. Wie viel Mitspracherecht hat Harry?“ „Schwer zu sagen aber in nächster Zeit sind sie sich eh einig. Der Schutz von Talisha steht an oberster Stelle, wir sollten uns vom Ostflügel erst mal fern halten.“ „Hm. Und nun?“ „Jetzt kümmern wir uns erst mal um die Verletzten und sorgen dafür, dass die Gefangenen in die Verliese kommen und dort versorgt werden“, schnarrte Severus. Alle wanden sich ihm etwas überrascht zu, was er mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte und fragte, „hat jemand einen besseren Vorschlag?“ „Ich dachte immer, ich bin SEINE rechte Hand“, kam von Lucius, der näher gekommen war. Auch er war nicht unverletzt. „Bitte, dann klärst du das hier und ich verschwinde“, schnarrte Severus und disapparierte sofort. „Ist der jetzt beleidigt?“ „Wahrscheinlich aber er hat Recht. Wir müssen hier erst mal für Ordnung sorgen und die Vampire sollten dringend etwas essen“, sagte Lucius. Adrian nickte nur, löste sich von Draco und warf seinen Artgenossen einen auffordernden Blick zu. „Wir sind so schnell wie möglich wieder hier“, sagte Adrian während sich langsam alle Vampire um ihn sammelten. Lucius nickte nur und schon waren die Vampire mit mehreren Plopps verschwunden. „Wir brauchen mehr Heiltränke und Verbandszeug“, kam von Draco. Alle Blicke wanderten sofort zu Charlie, der sie grinsend ansah, nickte und verschwand. „Der braucht ein paar Minuten um alles zusammen zu sammeln. Wir sortieren die Verletzten“, wies Lucius jetzt an. „Was wird mit mir?“ Etwas überrascht drehte sich der blonde Todesser um, eine Augenbraue ruckte nach oben als er Minerva McGonagall sah, die etwas unsicher vor ihm stand. „Erstmal die Frage, warum Sie hier sind, Professor?“ „Durch sie haben wir Tali wieder. Severus hat ihr kompletten Schutz versprochen“, mischte sich Fenrir ein. Nicht nur Lucius' Augen weiteten sich etwas doch dann nickte der Blonde und meinte, „wenn Sie möchten, können Sie gehen, egal wohin. Wobei ich davon ausgehe, dass der Phönixorden Sie nur zu gern in die Finger kriegen würde also schlage ich vor, dass Sie erst mal hier bleiben. Wir haben genug Verwundete und sind über jetzt Hilfe dankbar. Fenrir, du sorgst dafür, dass Professor McGonagall unbehelligt bleibt.“ Der Werwolf nickte, genau wie die überraschte Hexe und damit war das Thema für Lucius erst mal beendet, er wand sich von ihnen ab und begann die Anwesenden in Gruppen einzuteilen. Minerva sah etwas verwirrt auf den blonden Haarschopf, der deutlich mit Blut verschmiert war bevor Fenrir sie leicht an tippte. „Was hast du vor?“, fragte er. „Ich habe eine Heilerausbildung und würde gerne helfen“, sagte Minerva. „Willst du auch Todesser heilen?“ „Ich glaube, ja.“ Fenrir grinste leicht und bedeutete ihr mitzukommen. „Wohin?“, fragte sie. Es war ihr anzusehen, dass ihr die Situation unangenehm war. „Ich glaube, dass du lieber Harrys Anhänger helfen möchtest also bringe ich dich dahin. Du wirst ein paar Werwölfe als Begleitschutz bekommen“, erklärte Fenrir während sie schon das Atrium verließen, drei verwandelte Werwölfe schlossen sich ihnen an. „Wieso?“ „Weil manche Todesser und Vampire etwas übereilig sind und ich möchte keiner tobenden Fledermaus erklären müssen, warum du verletzt wurdest“, grinste Fenrir. „Wieso duzt du mich eigentlich?“, fragte Minerva plötzlich. „Ich sieze nur meinen Lord und keinen Anderen.“ „Aha.“ Der Werwolf grinste nur noch breiter und meinte dann, „wir sind alle etwas anders als du gedacht hast, oder?“ „Ja.“ „Tja, man sollte sich halt nicht auf eine Meinung fixieren. Jede Medaille hat zwei Seiten und es ist immer gut wenn man Beide kennt.“ „Wahrscheinlich“, murmelte Minerva. Sie wirkte sehr nachdenklich und schwieg den restlichen Weg über. Währenddessen wurde Charlie von gähnender Leere empfangen. Er sah sich etwas verwirrt um und durchsuchte dann in Windeseile die Kerkerräume, die er sich mit Severus teilte. Doch von seiner geliebten Fledermaus war weit und breit nichts zu sehen. Als er schließlich wieder im Wohnzimmer stand, fand er die Sache irgendwie seltsam. Severus war doch vor ihm gegangen also wo war er? Sein Blick wanderte an die Decke, ihre Räume befanden sich direkt unter dem Ostflügel und er spürte sogar hier noch die starken Schutzschilde, die Voldemort aktiviert hatte. „Er wird doch nicht... ? Mindi.“ Sofort erschien die Hauselfe und verbeugte sich mehrfach vor ihm. „Was kann Mindi für Master tun?“, fragte die Elfe mit wippenden Ohren. „Pack alle Heiltränke ein, die du findest und bring sie zu Master Malfoy im Zaubereiministerium. Zusätzlich alles an Verbandszeug, was du finden kannst“, wies Charlie sie an. „Noch etwas, Master?“ Charlie überlegte einen Moment und nickte dann, „alle Stärkungstränke, Nährtränke und Schlaftränke, die du finden kannst. Die anderen Elfen sollen dir helfen.“ „Sehr wohl, Master Weasley.“ Damit verschwand die Elfe und Charlie stürmte aus dem Keller. Schnell stand er vor der Eingangstür zum Ostflügel, er atmete nochmal tief durch und klopfte dann an. Es dauerte nur wenige Momente bis sich die Tür, zu seiner grenzenlosen Überraschung, öffnete und der Dunkle Lord persönlich vor ihm stand. Er musterte ihn kurz mit völlig verschleierten Augen, trat aber dann wortlos beiseite und bedeutete ihm einzutreten. Extrem verwundert folgte er der Aufforderung. Voldemort schloss hinter ihm die Tür und knurrte, „Severus ist bei Harry im Schlafzimmer.“ „Wie geht es Harry?“ „Die Wunden sind oberflächlich geheilt, er braucht nur noch Ruhe.“ „Wie geht es Talisha?“, fragte Charlie nach kurzem Zögern. Er war sich nicht sicher ob er diese Frage wirklich stellen sollte doch jetzt war es zu spät und er erwartete mit etwas Angst die Reaktion darauf. Doch er bekam keinen Fluch ab, Voldemort trat an ihm vorbei und deutete auf die Sitzgruppe vor dem Kamin. Sie ließen sich nieder, Charlie völlig verwundert. „Sie schläft, ebenfalls im Schlafzimmer. Es geht ihr gut, McGonagall hat sie gut versorgt“, antwortete Voldemort schließlich. „Mein Lord, darf ich euch noch etwas fragen?“ „Sprich.“ „Warum habt ihr mich überhaupt reingelassen?“, fragte Charlie vorsichtig. „Weil du zu meinem Bruder gehörst und damit zur Familie. Ich habe dir sogar das Du angeboten, du nutzt es nur nicht“, gab Voldemort zurück während er mit einer Handbewegung eine Flasche und mehrere Gläser zu ihnen schweben ließ. Charlie fing sie allerdings ab, schenkte ihnen ein und reicht das volle Glas an Voldemort weiter. „Ich möchte euch nicht duzen, mein Lord. Ich sehe es wie Harry“, sagte Charlie. Der schwere Schleier in den roten Augen löste sich etwas, scheinbar waren sich Voldemort und sein Inneres Wesen gerade mal einig. „Du hast dich also mit meinem Mann unterhalten.“ „Natürlich, wir sind Freunde also unterhalten wir uns auch.“ Voldemort stieß eine Art Schnauben aus bevor er den Kopf wandte, die Tür zum Schlafzimmer hatte sich lautlos geöffnet und Severus trat ein. „Er schläft, Talisha an seiner Seite und sie sollten auch bis morgen früh durch schlafen. Die Kleine ist völlig unverletzt, gut genährt und ihre Magie ist stark und gleichmäßig. Harrys Wunden sind versorgt, es besteht keine Gefahr mehr“, erklärte Severus während er den Raum durchquerte und sich neben Charlie auf das Sofa fallen ließ. Der Rotschopf drückte ihm ein volles Glas Rotwein in die Hand, welches er fast komplett runter stürzte bevor er fragte, „was machst du hier, Wiesel?“ „Meine Fledermaus suchen. Ich habe eine Hauselfe beauftragt den Anderen alles benötigte zu bringen“, gab Charlie zurück, „da du nicht in den Kerkern warst, konntest du nur hier sein. Und tata, schon bin ich hier.“ „Nervensäge.“ „Ihr könnt das in euren Gemächern besprechen, ich will zu meiner Familie“, knurrte Voldemort in diesem Moment. Charlie und Severus erhoben sich gleichzeitig und während der Rotschopf sich verbeugte, nickte Severus seinem Bruder nur zu. „Lass sie bis morgen früh schlafen, ich komme nach dem Frühstück um mir meinen Sohn nochmal anzusehen“, sagte er. Voldemort nickte nur und begleitete sie zur Tür, Beide spürten wie der Schutzzauber hinter ihnen versiegelt wurde und bis morgen früh würde er niemanden mehr durchlassen. „Lass uns schlafen gehen“, schlug Charlie vor. „Meinst du nicht, wir sollten den Anderen helfen?“ „DU sorgst dich um die Anderen?“ „Nein aber ich muss mich vor Harry verantworten warum ich seinen Freunden nicht geholfen habe. Also werde ich zurück ins Ministerium gehen und dort erst weggehen wenn alle versorgt sind. Was du machst, ist mir egal“, schnarrte Severus. Charlie seufzte kurz auf, folgte ihm aber dann in die Eingangshalle. „Du kommst also mit?“, fragte Severus. „Natürlich. Was sonst?“ Der Tränkemeister gestattete sich ein winziges Grinsen während er schon nach dem Flohpulver griff. Nach den Anweisungen ihres Lords müsste jetzt ein mächtiger Apparierschutz auf dem Ministerium liegen. Im Gegenzug müssten auch einige Kamine wieder angeschlossen sein, die man allerdings nur von bestimmten Kaminen aus, mit Passwort und mit einem Mal am Körper benutzen konnte. Er warf das Pulver in die Flammen, ein Arm schlängelte sich um seine Hüfte und kurz darauf betraten sie die grünen Flammen. „Zaubereiministerium, Atrium.“ Geordnetes Chaos und vier knurrende Werwölfe empfingen sie, wortlos legte Severus sein Mal frei und die Werwölfe wandten sich geschlossen gegen Charlie. Dieser verleierte kurz die Augen, zog aber dann seine Hose soweit runter, dass man das Mal am Oberschenkel sehen konnte. „Du hättest dir eine andere Stelle aussuchen sollen“, grinste Severus. „Jede andere Stelle wäre zu auffällig gewesen. Wollen wir?“ Severus nickte nur und sah sich um, mit wenigen Blicken hatte er die Situation erfasst und setzte sich in Bewegung. Sein Partner folgte ihm schleunigst. „Was macht ihr denn hier? Du warst doch sehr schnell weg“, grinste Lucius als er Severus und Charlie sah. „Brauchst du Hilfe?“, fragte Severus stattdessen. „Ihr habt Beide eine Heilerausbildung also ja, ich brauche Hilfe.“ Lucius war wieder ernst geworden und deutete dann auf die Lifte. „Wir haben alle Verwundeten von der weißen Seite in die Verliese ganz unten gebracht aber bis jetzt sind wir noch nicht dazu gekommen uns um sie zu kümmern“, erklärte er und Charlie fragte, „warum sollten wir auch?“ „Weil wir uns vor Harry rechtfertigen müssen warum diese Leute gestorben sind obwohl sie nur mittelschwer verwundet waren“, knurrte Severus ihn an, „wir kümmern uns um sie. Wo sind die restlichen Heiler?“ „Sind mit unseren Leuten beschäftigt aber ich kann dir welche schicken.“ Severus nickte nur, packte Charlie am Arm und zerrte ihn auf die Lifte zu. Lucius schüttelte nur den Kopf, ging aber dann in dieselbe Richtung denn um nach oben oder unten zu kommen, gab es leider nur diese verfluchten Lifte. Er sollte ernsthaft einen Umbau vorschlagen. Ein Kamin flammte grün auf, sofort waren die wachhabenden Werwölfe und Vampire zur Stelle doch bei diesem Besucher konnten sie kein Mal überprüfen. Voldemort sah sich kurz um, sein Blick war völlig verhangen und sämtliche magische Wesen fragten sich, warum er überhaupt hier war. Er sollte bei seinem Gefährten und ihrer Tochter sein. Adrian löste sich aus der Menge und trat langsam auf ihn zu. „Lord Voldemort, was können wir für euch tun?“, fragte er. „Wo ist Severus?“ „Der müsste noch in den Verliesen bei den Gefangenen sein. Soll ich ihn holen?“ „Nein.“ Damit rauschte Voldemort an ihnen vorbei auf die Lifte zu. „Was war das?“, fragte ein Todesser, der sich langsam genähert hatte. „Ein dominantes Wesen, welches seinen Schwiegerpapa sucht weil der irgendetwas gesagt oder getan hat“, gab Adrian ausweichend zurück. „Gefährlich?“ „Immer.“ „Soll ich dem Rest Bescheid sagen?“ „Ja, ist wohl besser.“ Der Todesser verbeugte sich leicht und machte sich dann auf die Suche nach Lucius denn dieser hatte momentan das Kommando. Adrian sah ihm kurz nach, der Mensch bewegte sich schwerfällig und langsam, kein Wunder, die Meisten waren seit über vierundzwanzig Stunden auf den Beinen und teilweise noch verletzt. Er selbst war erst vor Kurzem mit seinen Vampire wieder gekommen, es hatte lange gedauert bis alle wieder unverletzt und vor allem satt waren. Letzteres war allerdings dringend notwendig denn das Ministerium stank förmlich an jeder Ecke nach Blut und da wollte er keinen hungrigen Vampir haben. Neben ihm verwandelte sich gerade ein Werwolf zurück, er keuchte leise und blieb einen Moment auf allen Vieren hocken. „Alles in Ordnung?“, fragte Adrian. „Ja. Der Trank war nicht auf mich abgestimmt. Der Giftmischer hat gesagt, dass es ein bisschen dauern kann bis die Nachwirkungen abgeklungen sind“, keuchte der Werwolf. „Ich bewundere diesen Giftmischer sowieso, keiner aus meinen Reihen hätte solche Tränke zustande gebracht wie er.“ Der Werwolf sah auf, ein feines Grinsen auf den Lippen bevor er nickte, „stimmt. Er ist wirklich ein Meister seines Faches.“ Adrian hielt ihm eine Hand hin und nach kurzem Zögern ließ sich der Werwolf auf die Beine helfen. „Ich glaube, es ist Zeit, dass Werwölfe und Vampire sich nochmal an einen Tisch setzen. Wenn wir schon auf einer Seite stehen.“ „Das solltest du mit unserem Anführer klären.“ „Die Werwölfe haben einen einzelnen Anführer, seit wann?“, fragte Adrian überrascht. „Du weißt doch, dass Fenrir sich gebunden hat, oder?“, fragte der Werwolf. „Was hat das mit der Führerschaft der Werwölfe zu tun?“ „Hat er das nicht gesagt?“ „Mir zumindest nicht.“ Jetzt grinste der Werwolf und erklärte, „ihm wurde die Führerschaft über die vereinigten Werwölfe angeboten, allerdings unter der Voraussetzung, dass er gebunden ist. Du kannst dir ja vorstellen, warum.“ Nachdem Adrian wissend genickt hatte, fuhr der Werwolf fort, „naja, er hat gesagt, dass er nur Remus als Gefährten will und der hat am Anfang sehr deutlich klar gemacht, dass er sich nicht an ihn binden wird. Irgendwie hat er ihn dann doch rum bekommen und seitdem ist Fenrir unser Anführer.“ „Das erklärt einiges. Ihr akzeptiert das so einfach? Ein einziger Anführer für so viele Rudel?“, fragte Adrian. „Genau wie die Vampire akzeptieren, dass ein gewisser Jemand einfach so drei ihrer Lords um die Ecke bringt und sich damit selbst, mehr oder weniger, zum Anführer der irischen Vampire macht“, gab der Werwolf mit einem breiten Grinsen zurück. „Ich weiß nicht wovon du redest.“ „Ne klar. Ich werde mich zurückziehen, ich bin hundemüde und irgendwie sehe ich noch doppelt.“ „Schlaf gut“, grinste Adrian. Der Werwolf nickte nur und warf eine Prise Flohpulver ins Feuer, „Riddle-Manor.“ Kurz darauf war er verschwunden. Adrian schüttelte grinsend den Kopf und begab sich wieder auf seinen Wachposten. Sein Blick glitt allerdings immer wieder zu den Liften, es würde ihn brennend interessieren was der Dunkle Lord von seinem Giftmischer wollte. Unterdessen bewegte sich Voldemort durch die Verliese, sein Schritt war seltsam ungelenk und nur wenn man genauer hinsah, sah man, dass er sich extrem zusammen reißen musste. Rote, völlig verschleierte Augen sahen sich um, glitten völlig emotionslos über die Gefangenen und die Todesser, die sich verbeugten und sich dann eilig aus dem Staub machten. Einer von ihnen war so geistesgegenwärtig um zu Severus zu eilen und ihn vorzuwarnen. So sah Severus von der Heilung des Mannes vor ihm nicht mal auf als er das dunkle Knurren hinter sich hörte. Charlie wiederum sah müde auf, unterbrach aber den heilenden Singsang nicht. „Severus“, knurrte Voldemort schließlich, leise, dunkel und gefährlich. „Wenn du Ärger machen willst, geh nach Hogwarts aber ich brauche Ruhe um zu arbeiten“, gab Severus völlig unbeeindruckt zurück, immer noch sah er nicht auf und so blieb Voldemort nichts anderes übrig als zu warten. Er hätte seinen Blutsbruder auch mit Gewalt von dem Verletzten weg holen können doch er war sich sicher, dass er dann nicht nur einen Fluch abbekommen hätte sondern auch eine gewaschene Standpauke seines Mannes. Die Wunde schloss sich langsam, sie war tief und von einem schwarzmagischen Schneidefluch gerissen doch sie schloss sich. Erst als sich gerötete Haut über die Verletzung zog und kein Blut mehr floss, unterbrach Charlie den Singsang und sackte erschöpft in sich zusammen. Severus warf ihm einen seltsamen Blick zu bevor er sich erhob und endlich zum Dunklen Lord umdrehte. „Was verschafft mir die Ehre, dass du mich persönlich besuchst?“, fragte er. Seine Stimme war zwar fest aber Voldemort hörte die Erschöpfung raus. „Du wolltest nach dem Frühstück nach Harry sehen“, knurrte er. „Und?“ „Es ist bereits Mittag.“ Severus hob fragend eine Augenbraue, sprach einen stablosen Tempus und seufzte dann leise, „ich habe nicht gemerkt wie schnell die Zeit vergangen ist. Ist er schon wach?“ „Ja, und er macht sich Sorgen weil du nicht gekommen bist.“ Voldemorts Stimme klang gepresst, wütend und mittlerweile hatten alle verstanden warum er hier war. Wieder seufzte Severus leise bevor er sich zu Charlie umdrehte und ihm eine Hand hinhielt. Sofort verwandelte sich der Rotschopf und Severus nahm ein völlig erschöpftes Eichhörnchen in die Hand, schnell verschwand es in einer Robentasche. „Ich komme sofort mit, meine Arbeit hier ist getan.“ „Tote?“ „Ja, auf beiden Seiten aber keiner, der Harry nah stand“, sagte Severus während sie sich schon in Bewegung setzten um die Verliese zu verlassen. „Dann soll er vorläufig nichts davon wissen. Nur wenn er danach fragt.“ „Gerne.“ Den restlichen Weg legten sie schweigend zurück, Voldemort, weil er völlig von seinem Inneren Wesen kontrolliert wurde und Severus, nun, der war einfach nur hundemüde und wollte eigentlich ins Bett. Er tastete in seiner Tasche vorsichtig nach Charlie doch der war tief und fest eingeschlafen. „Dad. Geht es dir gut?“, fragte Harry, kaum, dass sie das Schlafzimmer betraten. „Ja, nur etwas müde. Wie geht es dir, mein Kind?“ Severus ließ sich auf die Bettkante sinken. „Gut. Wo ist Charlie?“ „In meiner Tasche, er schläft. Wir haben die ganze Nacht mit der Heilung der Gefangenen zugebracht und dein liebenswerter Gemahl war so nett uns her zu holen“, gab Severus nach einem Gähnen zurück. „Mein Lord!“, kam von Harry, sehr vorwurfsvoll. „Du hast dir Sorgen gemacht“, verteidigte sich Voldemort sofort. Er ging ums Bett herum denn neben Harry lag ihre Tochter, von unzähligen Schutzzaubern umgeben und friedlich schlummernd. „Ich habe nur nach meinem Vater gefragt und mir keine Sorgen gemacht.“ „Das sah in deinem Inneren anders aus. So, jetzt ist er hier und du musst dir keine Sorgen mehr machen. Untersuch ihn schon, das hattest du schon vor Stunden vor“, knurrte Voldemort. Seufzend zog Severus seinen Zauberstab und murmelte einen Diagnosezauber. Neben ihm erschien ein Pergament und eine Feder, die das Ergebnis haargenau aufschrieb. „Soll ich das Würmchen auch gleich untersuchen?“, fragte Severus. Nicht mal er wagte es den Zauberstab auf ihre Tochter zu richten ohne vorher zu fragen. „Untersuch sie gleich mit“, sagte Harry, Voldemort nickte nur zustimmend. Langsam schwenkte Severus den Zauberstab auf Talisha, er sah aus den Augenwinkeln wie sich Voldemort anspannte doch er fügte sich dem Wunsch seines Ehemannes. Zudem wollte er selbst wissen ob alles in Ordnung war also ließ er zu, dass Severus den Diagnosezauber auch über ihre Tochter sprach. „Und?“, fragte Harry nervös. Statt einer Antwort griff Severus nach dem Pergament und überflog die Ergebnisse. „Alles in Ordnung. Sowohl bei dir wie auch bei dem Wurm. Wobei du noch mehr Ruhe brauchst. Die Wunden sind zwar geheilt aber die Haut ist noch schwach und anfällig, bei schwerer Belastung oder ruckartigen Bewegungen kann sie wieder aufreißen“, erklärte Severus. „Kannst du das nicht verhindern? Irgendein Trank?“, fragte Voldemort. „Könnte ich, werde ich aber nicht. Meine kompletten Vorräte an Heil-, Nähr- und Stärkungstränken sind aufgebraucht und es wird Wochen dauern bis ich sie wieder aufgestockt habe. Zudem sie auch nicht gereicht haben, ich habe meinen Patensohn und seine Freunde bereits in mein Labor geschickt um neue Tränke zu brauen und Harry geht es soweit gut, er braucht nur Ruhe und darf sich nicht groß anstrengen.“ „Passt schon, Dad.“ Voldemort knurrte zwar leise, fügte sich aber dann und wandte den Blick wieder zu Talisha. „Was ist mit ihr?“ „Sie ist kerngesund und frei von irgendwelchen Zaubern, dem Blutschutz mal abgesehen. Wer auch immer sich um sie gekümmert hat, hat es sehr gut gemacht“, sagte Severus. „Das führt uns zu der interessanten Frage, wie du eigentlich an unsere Tochter rann gekommen bist“, knurrte Voldemort. Der Tränkemeister zuckte mit den Schultern und meinte, „ich kenne Minerva und vor allem habe ich es in ihrem Blick gesehen. Sie war mit Dumbledores Taten nicht einverstanden. Vor allem nicht damit den Eltern ihr Kind zu entführen, egal wer die Eltern sind. Ich habe ihr Schutz versprochen, jeglichen Schutz, den unsere Seite zu bieten hat und dafür gibt sie mir Talisha. Sie hat eingewilligt und so kam ich zu meiner Enkelin.“ „Wo ist Minerva?“, fragte Harry. „Im Ministerium.“ „Als Gefangene?“ „Nein, sie heilt die Verwundeten wobei ich glaube, dass sie sich mittlerweile hingelegt hat und das würde ich jetzt auch gerne machen. Den Rest können wir später besprechen“, gähnte Severus. „Gute Nacht, Dad.“ Voldemort nickte nur während sich Severus erhob, er gab Harry noch einen Kuss auf die Stirn bevor er den Raum verließ. Sein Blutsbruder folgte ihm und versiegelte hinter ihm den Schutzzauber wieder. Der Tränkemeister wunderte sich nicht darüber, das Verhalten war nachvollziehbar und in den nächsten Monaten würde sich daran nichts ändern. Kapitel 18: Kapitel 14 ---------------------- Seine Gemächer waren hell erleuchtet als Severus die Tür öffnete und eintrat. Mit müden Schritten durchquerte er sein Wohnzimmer, das dahinterliegende Büro und schließlich stand er im Labor, wo geschäftige Betriebsamkeit herrschte. Es dauerte einen Moment bis die jungen Hexen und Zauberer ihn bemerkten und schließlich kam Draco auf ihn zu. „Du siehst schrecklich aus, Onkel Sev.“ „Ich weiß. Wie weit seit ihr?“ „Sind dabei. Ich habe die Hälfte meiner Leute nach Malfoy-Manor geschickt, wir haben ein ähnlich ausgestattetes Labor“, gab Draco zurück. „Ich weiß, ich habe es eingerichtet. Wer hat dort das Kommando?“ „Hermine.“ „Gute Wahl. Kommt ihr klar?“, fragte Severus. Draco ließ den Blick über seine Leute schweifen, er hatte sie in verschiedene Gruppen eingeteilt. Nur die Besten von ihnen standen an den Kesseln, der Rest arbeitete ihnen zu, schnitt Zutaten und füllte die fertigen Tränke in Phiolen ab. Leise Gespräche erfüllten den Raum, man unterhielt sich und sprach sich ab. „Ja, wir kommen klar.“ „Gut, sorg dafür, dass deine Leute sich regelmäßig ausruhe, ich komme heute Abend zu euch“, sagte Severus. „Mach ich. Gute Nacht, Onkel Sev.“ Der Tränkemeister nickte nur noch, drehte sich dann rum und verließ sein eigenes Labor. Im Schlafzimmer angekommen, holte Severus als Erstes das Eichhörnchen aus seiner Tasche und legte es aufs Kopfkissen. Danach machte er sich auf den Weg ins Bad, unterwegs landete die schwere Robe über einer Stuhllehne und er begann schon sein Hemd aufzuknöpfen. Dieses landete auf dem Boden, die Hauselfen würden es später wegräumen. Mit einem etwas genervten Grummeln zog er sich komplett aus und stieg in die Dusche, einen Handgriff später prasselte das heiße Wasser auf seine Haut. Sichtlich erleichtert lehnte sich Severus mit der Stirn gegen die Fließen, in den letzten sechsunddreißig Stunden war viel zu viel passiert und dadurch, dass er in den letzten zwölf Stunden fast ununterbrochen gezaubert hatte, war sein magischer Haushalt völlig am Boden. Er war erschöpft und müde. Mit einem Seufzen wusch er sich schnell, brauste den Schaum ab und trocknete sich ab. Mit einem Schlenker der Hand war er in T-Shirt und Boxershorts gekleidet, dann erst begab er sich ins Schlafzimmer. Doch seine Vorsicht war unbegründet, das Eichhörnchen lag zusammen gerollt auf seinem Kopfkissen und schlief tief und fest. Mit einem leichten Lächeln legte er sich ebenfalls ins Bett und stupste das Eichhörnchen an. „Wach auf, Fellknäuel.“ Charlie regte sich leicht, schlief aber weiter. Severus strich mit den Fingern sanft durch das rote Fell, kraulten leicht hinter den pelzigen Ohren und schließlich sprangen die kleinen Knopfaugen auf. Etwas überrascht blinzelte Charlie ihn an. Severus lächelte leicht und sagte, „so niedlich du auch bist aber irgendwie habe ich mich an deine menschliche Gestalt in meinem Bett gewöhnt.“ Noch überraschter sah sich Charlie um, was Severus leise lachen ließ doch dann sprang das Eichhörnchen auf und hüpfte vom Kopfkissen neben ihn. Schnell verwandelte er sich, mit einem Handwink war er bis auf die Boxershorts ausgezogen und kuschelte sich an den Tränkemeister. Dieser schloss ihn, mit einem Seufzen, in die Arme. „Du warst schon duschen?“, fragte er leise. „Ja, du hast ja tief und fest geschlafen. Ich war auch bei Harry und im Labor.“ „Läuft alles?“ „Ja, tut es. Jetzt schlaf“, murrte Severus doch Charlie löste sich von ihm. „Was wird das jetzt?“ „Ich geh noch duschen, ich stinke.“ Severus verleierte nur die Augen bevor er sich in die Kissen sinken ließ und die Augen schloss, Charlie verschwand unterdessen ins Bad. Die Dusche hatte gut getan doch er war immer noch hundemüde und begab sich so schnell wie möglich wieder ins Schlafzimmer. Im Gegensatz zu Severus hatte er absolut keine Probleme den Raum nackt zu betreten und sich seine Boxershorts auf althergebrachte Weise zu holen. Zum Einen war er sich sicher, dass Severus schon schlief und zum Anderen wusste er, dass der Tränkemeister sich sonst immer wegdrehte. Als er dann vor dem Bett stand, musste er grinsen, früher hätte ihn Severus nicht geweckt sondern einfach als Eichhörnchen im Bett gelassen. Er glitt unter die Decke, nur um sofort in eine feste Umarmung gezogen zu werden. „Hab ich dich geweckt?“, fragte Charlie während er die Arme um Severus' Taille schlang und den Kopf an seine Brust lehnte. Wie sehr wünschte er sich, dass dieses beschissene T-Shirt nicht da wäre, wie gerne hätte er die nackte Haut seines Partners an sich gespürt. „Nein und jetzt schlaf.“ „Gute Nacht, meine geliebte Fledermaus“, schnurrte Charlie leise. „Schlaf, Fellball“, gab Severus zurück. Nur Charlie konnte wohl den warmen Ton aus seiner Stimme raus hören. Er strich mit den Fingern über den schwarzen Stoff des T-Shirts bis er beim Rand angekommen war, Severus hatte sich nicht bewegt und war immer noch tief entspannt. Er zögerte noch einen Moment doch dann schob er das T-Shirt leicht nach oben und glitt mit den Fingern über die nackte Haut. „Was wird das wenn es fertig ist?“, schnarrte Severus in diesem Moment. Charlies Finger hielten sofort still, blieben aber förmlich an der nackten Haut kleben. „Kuscheln?“, schlug er vor. „Aha.“ Als auch nach einiger Zeit keine andere Reaktion kam, sah Charlie überrascht auf, gab sich Severus wirklich mit dieser Aussage zufrieden? Schwarze Augen sahen ihn an, warm und liebevoll. „Nichts dagegen?“, fragte er schließlich. „Nein, sonst hätte ich längst was gemacht aber behalt deine Hände genau da wo sie gerade sind.“ „Gerne.“ Damit kuschelte er sich wieder an ihn, seine Hände blieben auf Severus' Haut liegen. „Wärst du ein magisches Wesen, würdest du jetzt schnurren“, sagte Severus plötzlich. „Hm, und das sehr gerne.“ „Fellball.“ „Fledermaus.“ Charlie hörte seinen Partner leise lachen, seine Arme zogen sich noch ein Stück enger um ihn zusammen bevor Severus sagte, „jetzt schlaf endlich, wir sind Beide hundemüde und ich habe versprochen heute Abend sowohl im Labor wie auch bei Harry vorbei zu gucken.“ „Gute Nacht, meine geliebte Fledermaus.“ „Gute Nacht, Wiesel.“ Von Normalität war die dunkle Seite in den nächsten Tagen weit entfernt, die Labore in Riddle- und Malfoy-Manor liefen auf Hochtouren um die benötigten Tränke herzustellen. Neben Severus und Charlie hielten sich nur Harrys Anhänger in den Laboren auf. Die Todesser versorgten die Verwundeten, sowohl die ihrer Seite wie auch die Gefangenen im Ministerium während die Werwölfe und Vampire die Zutaten für die Tränke besorgten denn schon nach zwei Tagen war selbst Severus' umfangreiche Zutatenkammer fast leer. Zusätzlich kam noch ein sehr irrer Dunkler Lord dazu denn nachdem die erste Sorge um Talisha beruhigt war, hatte das Innere Wesen wieder völlig die Kontrolle übernommen und dieses duldete nur die engste Familie in ihrer Nähe. Dazu zählte Voldemort im Moment nur sich selbst, Harry und Severus und Charlie. Selbst die Paten von Talisha konnten sich dem Ostflügel nicht nähern ohne Gefahr zu laufen, verflucht zu werden. Und da das nach dem ersten Tag auch alle wussten, überließen sie es Severus sich mit seinem Schwiegersohn rum zuschlagen. „Wo ist Onkel Sev?“, fragte Draco als er nach einer Ruhephase wieder im Labor auftauchte. Charlie sah von seinem Kessel auf und grinste, „Harry hat wohl schlecht geschlafen und damit unseren geliebten Lord beinah um den Verstand gebracht.“ „Wann hat er Onkel Sev geholt?“ „Heute früh, noch vor dem Aufstehen.“ Draco hob eine Augenbraue, trat neben den Rotschopf und warf einen Blick in den Kessel, es wunderte ihn nicht, dass der Trank perfekt werden würde. „Überrascht?“, grinste Charlie neben ihm. Etwas überrascht sah Draco ihn an und der Rotschopf grinste nur noch breiter, „überrascht, dass ein Weasley einen brauchbaren Trank hinkriegt?“ „ Etwas.“ „Du solltest meine Familie nicht über einen Kamm scheren.“ „Naja, auf die Zwillinge könnte ich verzichten“, murmelte Draco. Zu seiner Überraschung nickte Charlie und meinte, „ich manchmal auch aber hey, es sind meine Brüder und eigentlich sind sie ganz in Ordnung. Willst du nach Malfoy-Manor oder willst du hier bleiben?“ „Hermine und Blaise wechseln sich in Malfoy-Manor ab also kann ich hier bleiben. Du siehst aus als hättest du in der Nacht nicht viel geschlafen, soll ich dich abwechseln?“, fragte Draco. Charlie warf noch einen Blick in seinen Kessel, der Trank war so gut wie fertig und musste nur noch etwas köcheln. Früher hätte er das Angebot angenommen doch er wusste genau, was Severus dazu sagen würde wenn er es denn erfuhr. „Man lässt keinen Trank unvollendet zurück nur um so belanglosen Dingen wie Hunger oder Müdigkeit nachzugehen.“ Schließlich schüttelte er den Kopf, „nein, so müde bin ich noch nicht und außerdem wäre ich alleine und das will ich nicht. Also bleibe ich.“ Draco sah ihn etwas überrascht an, nickte aber dann und fragte, „wo soll ich hin?“ „Das fragst du einen Weasley?“ „Du bist der Partner meines Patenonkels, der Dunkle Lord hat dir das Du angeboten, soll ich weiter aufzählen?“ „Nein, geh an die Kessel, Severus hat erwähnt, dass du nicht schlecht in Zaubertränke bist“, grinste Charlie. „Nicht schlecht? Der soll mir unter die Finger kommen“, grummelte Draco während er sich zu den übrigen Tränkebrauern begab. Freudig wurde er begrüßt, vor allem von einer jungen Hexe, die er jetzt ablöste. Charlie sah ihm grinsend nach bevor er sich wieder seinem Trank widmete. Der Innere Kreis war versammelt, sowohl der Todesser wie auch Harrys Anhänger doch alle Blicke glitten immer wieder zu den zwei freien Stühlen am Kopfende. Schließlich sahen zumindest die Todesser zu einem der ihren. „Kann ich etwas für euch tun?“, fragte Severus mit hochgezogener Augenbraue. „Du könntest entweder deinen Sohn oder deinen Schwiegersohn hier herholen, wir haben alle noch was besseres vor“, gab Lucius grinsend zurück. „Ach, wer hat denn in den letzten Tagen immer wieder betont, dass ER die rechte Hand unseres Lords ist und nicht ich?“ „Severus.“ „Ja, Lucius?“ „Ich geh mal nachsehen ob nicht doch irgendeiner von Beiden kommt“, seufzte Charlie während er sich schon erhob. Seine Finger strichen fast unsichtbar über Severus' Handrücken bevor er aus dem Raum verschwand. Der Tränkemeister sah ihm nur kurz nach, widmete sich aber dann wieder dem sehr anregenden Gespräch mit Lucius. „Harry, mein Lord, wir brauchen zumindest die Anwesenheit von einem von euch um die Versammlung zu eröffnen“, rief Charlie. Er klopfte zum wiederholten Male an und jetzt hörte er auch die Stimmen im Inneren. „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch und das ist mein letztes Wort. Du bleibst hier bei Talisha“, brüllte Voldemort so laut, dass selbst Charlie vor der Tür noch zusammen zuckte. Er hörte Schritte auf die Tür zukommen und wich schnell zurück, gerade rechtzeitig bevor der Dunkle Lord die Tür aufriss. „Ich komme mit“, fauchte Harry hinter ihm. Sein Mann drehte sich wutentbrannt zu ihm rum und knurrte, „und Talisha?“ „Die kommt einfach mit“, grinste Harry, der ihre Tochter schon auf den Armen hatte. Sofort zügelte Voldemort sein Temperament, er würde seine Tochter nie anschreien. „Das ist zu gefährlich.“ „Mein Lord, in diesem Raum werden sich nur Angehörige unserer inneren Kreise befinden also mehr Schutz geht nicht. Ich will endlich mal wieder raus aus unseren Gemächern, ihr sperrt mich seit zwei Wochen dort ein“, sagte Harry nachdrücklich, „hallo Charlie.“ „Hallo Harry, Lord Voldemort“, sagte Charlie mit einer tiefen Verbeugung, „also zumindest einer wird erwartet, vorzugsweise Beide.“ „Sind etwa alle versammelt?“, fragte Harry während er schon an Voldemort vorbei trat. Er hatte die Türschwelle gerade passiert als lauter Alarm aufheulte. Erschrocken sah sich Harry um, sein linker Arm drückte Talisha an sich während er mit der rechten Hand seinen Stab zog. Auch Charlie hatte sofort seinen Stab in der Hand, man hörte das Tapsen von Werwolfskrallen auf Teppich und Fliesenboden, in wenigen Sekunden würde es hier von Werwölfen wimmeln. Doch Voldemort verleierte nur die Augen, zog seinen Zauberstab und murmelte einige Worte. „Was genau war das?“, fragte Harry, nachdem er die verwandelten Werwölfe soweit beruhigt hatte, dass sie wieder normal auf Befehle reagierten. „Einer der Schutzzauber, von denen ich dir erzählt habe“, knurrte Voldemort. „Aha, welcher?“ „Ein Alarmzauber, der sich aktiviert sobald Talisha aus unseren Gemächern entfernt wird.“ „Auch wenn ich sie trage?“ „Ja, egal wer sie trägt. Ich ändere ihn später. Komm, wir werden erwartet. Fenrir, du sorgst dafür, dass Tali in Sicherheit ist“, wandte sich Voldemort an den Werwolf, der nur kurz nickte und von diesem Moment ihre Tochter nicht mehr aus den Augen ließ. Genau wie die vier verwandelten Werwölfe, die an seiner Seite standen. „Wo ist Remus?“, fragte Harry plötzlich. Voldemort ließ den Blick über die Werwölfe schweifen, er konnte sie nur schwer auseinander halten doch sein Mann schien damit keine Probleme zu haben. „Meinem Gefährten geht es nicht gut, er ist im Rudel und ruht sich aus“, sagte Fenrir. „Was ist mit ihm?“ Panik lag in Harrys Stimme, wie jedes Mal wenn es um ein Mitglied seiner Familie ging und sie überflutete die Innere Verbindung. Und, auch wie jedes Mal, reagierte Voldemort sofort, er knurrte tief aus der Kehle und ging langsam auf den Werwolf zu. „Es geht ihm gut, ihm ist nur etwas schlecht und er will sich etwas ausruhen. Er hat keine Verletzungen, keine Fluchschäden oder sonstiges“, knurrte Fenrir schnell. „War schon ein Heiler bei ihm?“, fragte Harry. Der Werwolf schnaubte angewidert und grollte, „ich bin selbst Heiler und kein Schlechter. Er wird etwas falsches gegessen haben. Welpe, kümmre dich um deine Familie und überlass meinen Gefährten mir, ich kümmere mich schon um ihn.“ Es dauerte zwar noch einen Moment doch dann nickte Harry zögernd und wandte sich zu Voldemort um. „Ich glaube, wir können gehen“, murmelte er leise. Voldemort sah ihn skeptisch an, er spürte die Unruhe über die Verbindung und legte einen Arm um die Schultern des Jüngeren. „Komm. Fenrir kennt sich mit der Physiologie der Werwölfe am Besten aus und wenn es Remus schlechter gehen würde, würde er weitere Heiler zu Rate ziehen“, grollte Voldemort. „Ihr habt wohl Recht. Fenrir, kann ich Remus besuchen?“ „Natürlich aber erst mal bringen wir diese Versammlung hinter uns. Ihr werdet bereits erwartet.“ Damit war die Sache für Fenrir erledigt und auch für Voldemort, denn dieser zog seinen Mann jetzt einfach mit sich. Natürlich immer darauf bedacht, dass es ihrer Tochter gut ging. Die Gespräche verstummten als der Dunkle Lord samt Anhang eintrat. Alle Anwesenden nickten ihm grüßend zu und Severus schnarrte, „ihr habt es also doch noch geschafft.“ „Sehr witzig, Giftmischer.“ Harry kicherte leise und setzte sich neben seinen Vater, dieser nahm ihm vorsichtig seine Enkelin ab und setzte sie so auf seinen Schoß, dass sie über die Tischplatte sehen konnte. Mit riesigen Augen sah sie sich um und schließlich streckte sie die Hände quengelnd nach Lucius aus, der Severus gegenüber saß. Dieser hob fragend eine Augenbraue, vor allem weil es links neben ihm jetzt gefährlich knurrte. Er musste den Blick nicht wenden um einen sehr aufgebrachten Dunklen Lord zu sehen. Doch Talisha schien das Verhalten ihres Vaters nicht zu interessieren, sie quengelte weiter und streckte die Arme immer noch nach Lucius aus. „Scheint als würde Talisha gerne mal wieder zu ihrem Paten“, grinste Severus während er schon aufstand. Voldemort stockte kurz, stimmt ja, das Malfoyoberhaupt war ja ihr Pate. Severus war unterdessen um das Kopfende des Tisches gegangen und stand jetzt vor Lucius. Dieser sah erst vorsichtig zu Voldemort und Harry, doch beide nickten und so streckte er die Arme aus. Severus wollte noch etwas sagen doch Lucius' Finger waren schon zu weit, der Blutschutz der Snapes aktivierte sich und der magische Ausbruch schleuderte den Blonden an die gegenüberliegende Zimmerwand. Todesser und Harrys Anhänger sprangen auf, Draco rannte zu seinem Vater während Adrian mit rot glühenden Augen zu Severus rum fuhr. Doch hier sah er sich sowohl Voldemort wie auch Fenrir gegenüber, rot und gelb glühende Augen, die ihn wütend an funkelten. „Bei Merlin, ist das kompliziert mit diesen ganzen dominanten Wesen“, grollte Harry während er aufstand und zu Lucius ging. „Alles in Ordnung?“, fragte er mit einem sanften Lächeln. „Der Blutschutz ist also schon aktiviert“, murmelte Lucius. Draco und Harry halfen ihm hoch, Lucius schüttelte leicht den Kopf und grinste dann. „Mir geht es gut. Sohn, ruf deinen Vampir zurück und Harry, leg die zwei Anderen an die Leine. Wir haben einiges zu besprechen“, sagte Lucius. Die zwei Jüngeren grinsten ihn an und machten sich dann daran, den Aufforderungen nachzukommen. Wobei sich das bei Draco als leichter heraus stellte denn dieser packte Adrian einfach am Arm und zog ihn auf ihre Plätze zurück. Bei Voldemort und Fenrir war das Ganze schwieriger doch nachdem Harry etwas auf Parsel gesagt hatte, beruhigte sich zumindest Voldemort sichtlich. Fenrir, nun, den ignorierte Harry einfach bis er schließlich aufhörte zu knurren und sich auf seinen Platz setzte. „Dad, würdest du dich jetzt bitte auch setzen?“, fragte Harry an Severus gewandt, der noch immer mit Talisha auf dem Arm neben dem Tisch stand. Das Mädchen wimmerte leise, es verstand nicht was da eben passiert war. Es merkte nur, dass irgendetwas nicht stimmte und dass plötzlich alle geknurrt hatten. „Darf ich erst das in Ordnung bringen, was ihr mit eurem aufbrausenden Verhalten kaputt gemacht habt?“, schnarrte Severus. Er näherte sich wieder Lucius, der ihn misstrauisch ansah aber wieder die Arme leicht ausstreckte. „Hiermit erlaube ich, Severus Leon Snape, dir, Lucius Abraxas Malfoy meine Enkeltochter, Talisha Severa Snape-Riddle zu berühren, sie zu halten und zu tragen bis ich diese Erlaubnis widerrufe“, sagte Severus laut und deutlich. Das Kind leuchtete kurz auf als er sie in Lucius' Arme legte doch der uralte Zauber akzeptierte ihn jetzt und Talisha bekam endlich das, was sie die ganze Zeit wollte. Mit beiden Händen grapschte sie nach den langen, blonden Haaren des Malfoys und quietschte vergnügt auf. „Das war es also“, grinste Lucius. „Wenn schon keiner deiner Daddys so lange Haare hat, musst du halt auf deine Paten ausweichen“, kam von Severus, der sich wieder auf seinen Platz gesetzt hatte. Voldemort knurrte leise während Harry anfing zu lachen. „Wenn mein Mann sich beruhigt hat, können wir anfangen“, grollte Voldemort. „Bin schon fertig“, lachte Harry. „Natürlich, mein Schatz.“ Harry kicherte noch einen Moment bevor er sich langsam beruhigte und tief durchatmete, „ok, ok, ich bin wieder ruhig. Wir können.“ „Sicher?“ „ Ja, ganz sicher. Wir können“, sagte Harry. Damit wurde Voldemort ernst und wandte sich an Lucius, der verzweifelt versuchte seine Haare aus den Händen ihrer Tochter zu befreien. „Lucius?“ „Ja, mein Lord?“ „Bist du anwesend?“ „Ja, aber ich werde mit unlauteren Mitteln abgelenkt.“ „Meine Tochter darf das. Fang an“, grollte Voldemort. Seine rechte Hand sah ihn kurz skeptisch an, überließ Talisha dann die begehrte Haarsträhne und begann seinen Bericht. „Das Ministerium ist fest in unserer Hand, es gab keinen weiteren Versuch der Weißen Seite uns vom Gegenteil zu überzeugen. Es gab vier Tote auf unserer Seite, Todesser des äußeren Kreises, sowie sechs tote Auroren. Die Verletzten wurden alle versorgt und sind soweit wieder alle auf den Beinen. Die Gefangenen warten im Ministerium auf weitere Anweisungen, genau wie wir im übrigen. Sämtliche Todesserfamilien wollen wissen ob Hogwarts noch sicher ist, ihre Kinder sind momentan alle krank geschrieben, genau wie sämtliche Lehrer von unserer Seite.“ „Wieso das denn?“, unterbrach Voldemort ihn. „Weil wir Hogwarts als nicht mehr sicher empfinden, trotz des Werwolfschutzes. Mein Lord, Hogwarts ist die letzte große Bastion der Weißen Seite, ihre komplette Streitmacht sammelt sich dort und keiner von uns will sich ihnen alleine stellen“, erklärte Lucius. Voldemort nickte und bedeutete ihm fortzufahren als Talisha plötzlich das Quengeln anfing. Lucius setzte sie kurzerhand anders hin und kitzelte sie leicht während er fort fuhr, „wir haben verschiedene Briefe vom Festland bekommen, ich war einfach mal so frei und habe sie aufgemacht. Es gibt einige Anfragen wie wir gedenken diesen Krieg weiter zuführen, vor allem aus Frankreich, Spanien, Deutschland und Italien.“ „Hast du geantwortet?“, fragte Voldemort, die Augen allerdings auf ihre Tochter gerichtet. „Nein, das überlasse ich euch. Das ist nicht meine Aufgabe aber die Antwort auf diese Fragen würde wohl alle hier interessieren.“ Der Rest am Tisch nickte nacheinander, Talisha kicherte leise und versuchte nach den langen, schlanken Fingern zu greifen. „Wie viele Gefangenen haben wir eigentlich?“, fragte jetzt Harry. „Über hundert.“ „So viele?“ „Ja, wobei die meisten Ministeriumsmitarbeiter noch vorher fliehen konnten. Aber sie sind gut versorgt, die Hälfte der Hauselfen von Hogwarts ist bei uns aufgetaucht und möchte für Master Harry arbeiten“, grinste Lucius. Harry sah ihn nur fragend an und Lucius fuhr fort, „wir haben das Stockwerk über dem Atrium umgebaut, als Küche, sonst können wir die Gefangenen und uns gar nicht versorgen. Es gibt vier feste Wachmannschaften, die sich im zwölf Stunden Rhythmus abwechseln, bestehend nur aus Zauberern und Hexen. Zusätzlich haben sich die Vampire noch irgendwie aufgeteilt und die Werwölfe auch aber da müsst ihr die Entsprechenden fragen.“ „Adrian?“ „Die Vampire sind nach Stärken und Schwächen eingeteilt, ich habe mir die Gruppen der Menschen angesehen und meine Leute danach aufgeteilt. Sie wechseln mit den Menschengruppen mit“, erklärte Adrian. „Fenrir?“ „In etwa dasselbe. Verwandelte Devote und ihre dominanten Partner. Allerdings hauptsächlich die anderen Rudel, mein Rudel ist hier im Manor“, kam von Fenrir. „Wieso das?“ „Weil mein Welpe hier ist und mein Gefährte bei ihm sein will.“ „Seit wann ist Harry dein Welpe?“, fragte jetzt Voldemort. „Seit Remus ihn quasi adoptiert hat und ich mich an Remus gebunden habe...., naja, eigentlich schon vorher aber seitdem offiziell.“ „Wie viele Werwölfe sind hier?“ „Etwa siebzig.“ „Adrian, gleiche Frage.“ Der Vampir legte überlegend den Kopf schief und schien in Gedanken die Vampire durchzugehen. „Der größte Teil meiner Vampire ist im Ministerium, ich habe ungefähr noch ein Dutzend hier“, sagte er schließlich. Voldemort nickte nur und wandte sich wieder an Lucius, „ich will sämtliche Briefe sehen.“ „Sofort?“ „Ja.“ Der Blonde sah kurz auf das Kind in seinen Armen, reichte es aber dann einfach an seinen Vater weiter während er sich erhob. „Ich hole sie.“ Talisha quietschte vergnügt auf als sie bei ihrem Vater auf dem Schoß saß und spielte mit einem Zipfel seiner Robe. Einige der Todesser grinsten versteckt, Harrys Anhänger versteckten ihr Amüsement nicht, sie grinsten breit und übers ganze Gesicht. „Wieso habe ich gerade das Gefühl, dass ich mich lächerlich mache?“ , zischte Voldemort mit einem Blick auf seine Tochter, die gerade versuchte den Zipfel der Robe zu essen. „Wie sagtet ihr vorhin zu Lucius, unsere Tochter darf das und außerdem ist es echt niedlich“, gab Harry grinsend zurück. „Niedlich? Sie sabbert meine Robe voll.“ „Nein, sie versucht sie zu essen, das ist ein riesiger Unterschied.“ „Machst du dich gerade über mich lustig?“ „Nein, mein Lord, das würde ich nie wagen.“ Leider strafte Harrys breites Grinsen seinen Worten Lüge. Voldemort grollte leise, ließ seine Tochter allerdings gewähren und im selben Moment tauchte auch Lucius wieder auf, er legte die Briefe vor Voldemort auf den Tisch und setzte sich dann wieder auf seinen Platz. „Harry, würdest du...?“, fragte Voldemort mit einem Deut auf ihre Tochter, die jetzt versuchte an die Briefe zu kommen. Harry lachte leise, nahm Talisha an sich und grinste, „komm, lass deinen Dad arbeiten.“ Sein Mann grummelte leise und wandte sich den Papieren zu. Leise Gespräche erfüllten die Luft, Voldemort diskutierte mit Lucius über das weitere Vorgehen, gerade im Bezug auf die Zaubererwelt des Festlandes. Charlie hatte mit Devon den Platz tauschen müssen, Severus wollte dringend etwas mit diesem bereden und so musste der Rotschopf weichen. Harry hatte sich kurzerhand neben Sirius gesetzt, der mittlerweile in seinen inneren Kreis aufgestiegen war und nun auch an den wichtigsten Treffen teilnehmen durfte. Auch hier musste Harry seinem Paten die Erlaubnis geben Talisha zu berühren doch jetzt saß das Mädchen auf Sirius' Schoß und ließ sich mit Bananenstückchen füttern. Harry lächelte bei diesem Anblick bis Sirius aufsah und fragte, „was ist los?“ „Ich freu mich, dass du dich scheinbar endlich damit abgefunden hast“, sagte Harry lächelnd. Sirius sah kurz zu Voldemort, der gerade mit Lucius einige Briefe aufsetzte aber immer wieder einen kurzen Blick auf Harry und Talisha warf, und nickte langsam. „Ja, ich glaube, ich habe mich daran gewöhnt“, gestand Sirius schließlich. „Du glaubst?“ „Ok, ich weiß es. Außerdem sehe ich wie gut es dir geht und vor allem dieses Würmchen, das ist einfach zu süß“, grinste Sirius. „Ja, und es ist völlig übermüdet“, gab Harry zurück. Sein Pate sah auf das Kind welches ihn mit kleinen Äuglein ansah und jetzt herzhaft gähnte. „Dann solltest du sie ins Bett bringen.“ Harry stimmte ihm nickend zu, nahm das Mädchen auf den Arm und stand auf, sofort wandten sich sämtliche Köpfe ihm zu. „Wo willst du hin?“, fragte Voldemort. „Unsere Tochter ins Bett bringen. Sie ist sechs Monate alt und da sind stundenlange Konferenzen nicht wirklich der richtige Ort für sie“, gab Harry zurück. Voldemort nickte knapp und wandte sich dann wieder Lucius zu. Er sah allerdings nochmal auf als Harry hinter ihn trat und ihm einen Kuss auf die Wange gab. „Bleibst du in unseren Gemächern?“ „Nein, ich werde Remus besuchen.“ „Denk an die Schutzzauber“, grollte Voldemort. Harry lächelte ihn nur an und verließ dann den Raum, zusammen mit dem größten Teil seiner Anhänger. „Er nimmt das so einfach hin?“ „Was genau meinst du?“, fragte Harry den jungen Zauberer neben sich. Draco deutete auf Talisha und meinte, „dass du sie allein in euren Gemächern lassen willst.“ „Wenn du die Schutzzauber kennen würdest, die mein Mann über diese Räume gelegt hat, würdest du das nicht sagen.“ „So stark?“ „Ja, selbst dein Gefährte hat da seine untoten Finger im Spiel.“ Überrascht drehte sich Draco zu besagten Gefährten rum, der neben Fenrir hinter ihnen ging und scheinbar über irgendetwas diskutierte. Als er den Blick auf sich fühlte, hob er fragend eine Augenbraue. „Du hast nie was von irgendwelchen Schutzzaubern erwähnt“, sagte Draco. „Das wollte euer Lord auch nicht und er wird mich ganz tot machen wenn ich euch sage, welche Schutzzauber genau ich verwendet habe“, grinste Adrian. „Ich weiß es, ich weiß es“, grinste Harry. Draco sah ihn etwas verwirrt an, schüttelte aber dann den Kopf und sah nach vorne, vor ihnen war die dunkle Tür zum Ostflügel aufgetaucht. Doch statt sie gleich zu öffnen, zog Harry seinen Zauberstab und tippte die Tür drei Mal an. Erst als sie in einem grellen Grün aufgeleuchtet hatte, öffnete er sie. Als Draco ihm allerdings folgen wollte, hielt Harry ihn auf. „Nicht, der Zauber erkennt momentan nur mich und Tali. Ich bring sie ins Bett und komm dann gleich wieder.“ Überrascht sah Draco ihm hinterher, er trat allerdings sicherheitshalber noch einen Schritt zurück. Harry kam schnell wieder, schloss die Tür hinter sich und tippte wieder mit dem Zauberstab dagegen. „Gehe ich recht in der Annahme, dass das nur mit deinem Zauberstab funktioniert?“, fragte Draco während sie den Weg zur Eingangshalle einschlugen. „Nicht ganz. Dad und mein Mann können auch noch rein aber das war's auch schon.“ „Wieso konnte ich jetzt nicht mit rein? Früher ging das doch auch.“ „Früher war einiges anders. Jetzt müssen mein Mann und ich anwesend sein um einen Dritten in unsere Gemächer zu lassen.“ „Will ich wissen was passiert wenn jemand diese Räume betritt ohne die Erlaubnis dazu zu haben?“, fragte Draco. „Nein“, kam gleichzeitig von Harry und Adrian. Draco sah sie kurz an, schüttelte aber dann den Kopf und beschloss dieses Thema irgendwann später mal mit seinem Gefährten zu besprechen. „Was willst du eigentlich von Remus?“ „Ihn besuchen. Mir hat ein grimmiger Werwolf erzählt, dass es ihm nicht so gut geht und da dachte ich mir, dass ich ihn mal besuchen gehe“, sagte Harry mit einem Grinsen. Adrian legte fragend den Kopf schief während Fenrir leise knurrte und Draco ihn anlachte. „Also los.“ Sie fanden Remus am See, in ein Buch vertieft und in Gesellschaft zweier verwandelter Werwölfe. Alle drei sahen auf und Remus lächelte sie an. Das Lächeln verging ihm allerdings als Adrians Augen rot aufleuchteten und er knurrend auf ihn zuging. „Das geht schief“, war Harrys Kommentar bevor Fenrir den Vampir kurzerhand ansprang. „Was ist mit deinem Vampir los?“, wandte er sich dann an Draco, der nur etwas hilflos mit den Schultern zuckte. Remus war unterdessen aufgestanden und auf sie zugekommen, er umarmte erst Harry und dann Draco bevor er sich an Letzteren wandte. „Wollen wir?“ „Mal wieder?“ Die Zwei grinsten sich an und warteten auf eine Kampfpause. Fenrir hatte sich, zu aller Glück, nicht verwandelt und hatte Adrian in menschlicher Gestalt angegriffen. Der Vampir war so überrascht gewesen, dass er den ersten Schlag fast ungeschützt einstecken musste. Doch dann war er gewarnt. Da Fenrir ohne Zauberstab kämpfte, verbot es seine Ehre seinen Eigenen zu ziehen und so hatte sich ein Faustkampf zwischen ihnen entwickelt. Sie bemerkten ihre Zuschauer nicht wirklich bis plötzlich zwei ihrer Zuschauer zwischen ihnen standen. Adrian hatte sich gerade von Fenrir getrennt um kurz zu Atem zu kommen, ja, auch ein Vampir brauchte manchmal etwas Luft als er sich plötzlich seinem Gefährten gegenüber sah. Auch Fenrir sah sich plötzlich einem anderen Gegner gegenüber und zwar seinem eigenen, leicht grinsenden Gefährten. „Wenn die Herrschaften dann jetzt fertig wären, könnte mir mal jemand erklären was hier los ist“, kam von Harry, der mit verschränkten Armen vor ihnen stand. „Der da“, knurrte Fenrir mit einem Deut auf Adrian, „wollte meinen Gefährten angreifen.“ „Das kommt davon weil der da“, kam von Adrian, mit einem Handwink auf Fenrir, „mir nicht gesagt hat, dass sein Gefährte schwanger ist. Er hätte mich ruhig vorwarnen können.“ „Bitte?“, quietschte Remus. „Wie jetzt? Wieso sagst du mir nicht, dass du schwanger bist?“, fragte Harry schwer enttäuscht. „Remus ist nicht schwanger“, knurrte jetzt Fenrir. Draco hielt sich gekonnt da raus während Adrian sichtlich verwirrt von einem zum anderen sah und sich insgeheim über die verschiedenen Gesichtsausdrücke amüsierte. Remus starrte ihn wirklich geschockt an, Fenrir schien absolut ratlos und Harry war sichtlich enttäuscht, dass ihm keiner was gesagt hatte. „Adrian, ich glaube, die sind gerade etwas verwirrt“, kam schließlich von Draco. „Stimmt. Wollen wir uns setzen?“ „Ich bin nicht schwanger“, sagte Remus jetzt. Adrian hob eine Augenbraue und fragte, „kann es nicht sein, dass du dich in den letzten Tagen etwas anders fühlst? Dir ist schlecht, du bist leicht reizbar und noch anhänglicher als sonst?“ „Doch, schon aber.“ „Kein Aber. Fenrir, du hast doch groß getönt, dass du ein Heiler bist also erzähl mir nicht, dass du das nicht mitbekommen hast“, grinste Adrian. Der Werwolf sah ihn etwas ungläubig an bevor er sich ruckartig zu seinem Gefährten umdrehte und seinen Zauberstab zückte. Mit zwei Schritten stand er vor Remus und murmelte einen einfachen Zauberspruch, der man normalerweise bei Hexen anwand um festzustellen ob sie schwanger waren. Dass Remus keine Frau war, spielte in diesem Moment keine Rolle denn der Zauber suchte nach einer zweiten Energiequelle im Körper, ...und er wurde fündig. Fassungslos starrte Fenrir auf den leuchtenden Bauch seines Gefährten, genau wie Remus, der jetzt langsam die Hände hob und sie auf seinen Bauch legte. „Ich bin schwanger?“, fragte er leise. „Hast du das wirklich nicht mitbekommen?“, fragte Adrian skeptisch. Remus schüttelte leicht den Kopf und auch Fenrir sah noch sehr erschlagen von der Nachricht aus. „Wie kann man nicht mitbekommen wenn man schwanger ist?“, kam jetzt von Draco. D a die Werwölfe nicht reagierte, schaltete sich Harry ein. „Ich habe es die ersten Wochen auch nicht mitbekommen und sie sind doch erst seit zwei Wochen gebunden. Da muss es ja wirklich gleich beim ersten Mal geklappt haben“, grinste er, „Remus, bist du denn nicht glücklich darüber?“ Der Werwolf sah auf, langsam breitete sich ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht aus bevor er nickte. „Natürlich bin ich glücklich darüber aber...“ Sein Blick ging zu Fenrir, der ihn immer noch geschockt ansah und sich, seitdem er hell geleuchtet hatte, nicht mehr bewegt hatte. „Fenrir?“ Keine Reaktion. „Hey, Fenrir, ich rede mit dir“, knurrte Harry während er gleichzeitig das Mal auf Fenrirs Unterarm erwärmte doch auch darauf reagierte der Werwolf nicht. Er starrte einfach weiter seinen Gefährten an. „FENRIR!“, rief Harry jetzt laut, das Mal erhitzte sich immer stärker bis der Schmerz den Werwolf wieder in die Realität holte. Sofort entließ Harry das Mal wieder aus seiner Konzentration, gelbe Augen sahen ihn gefährlich blitzend an bevor Fenrir den Blick wieder auf Remus richtete. Dieser sah sehr unsicher aus, seine Hände lagen schützend über seinem Bauch und als Fenrir jetzt einen Schritt auf ihn zu trat, knurrte er leise. „Remus, warum knurrst du ihn an?“, fragte Harry sofort. „Weil er Angst um sein Ungeborenes hat“, kam von Adrian. „Aber Fenrir ist der Vater.“ „Der sich scheinbar nicht sehr darüber freut.“ Harry sah wieder zu Fenrir, der seinem knurrenden Gefährten gegenüberstand und noch immer nicht ein einziges Wort gesagt hatte. Stattdessen machte er einen weiteren Schritt auf Remus zu, der jetzt lauter knurrte und sagte, „noch ein Schritt und ich verwandel mich.“ „Ich bin der dominante Part in dieser Beziehung“, knurrte Fenrir zurück. „Mir egal. Hier geht es um mein Kind.“ „Unser Kind.“ Remus legte fragend den Kopf schief, sein Knurren wurde leiser, verstummte aber noch nicht, er traute dem Frieden noch nicht ganz. „Es ist unser Kind“, sagte Fenrir nochmal. „Du willst es?“ „Warum sollte ich den Welpen nicht wollen?“ „Deine Reaktion.“ „Man darf ja wohl noch geschockt sein, oder?“ Als Remus nickte, überbrückte Fenrir den letzten Abstand zwischen ihnen und schlang die Arme um ihn. Das Knurren verstummte doch Remus hielt weiterhin die Hände vor seinen Bauch bis Fenrir leise grollte und seine Hände auf seinen Rücken legte. „Du freust dich?“, fragte Remus leise. „Natürlich. Warum sollte ich mich nicht freuen? Ich wollte das Thema schon lange mal ansprechen aber ich wollte erst ein bisschen die Zeit mit dir genießen“, gab Fenrir zu, „vor allem weil ich nicht wusste wie du reagierst wenn es nicht ohne Trank klappt.“ Remus sah ihn kurz fragend an doch dann verstand er und nickte bevor er den Kopf an seine Schulter lehnte. „Was meinte Fenrir damit?“, wandte sich Harry leise an Adrian. „Devote, magische Wesen können ohne Zaubertrank schwanger werden aber nur wenn sie wirklich glücklich in ihrer Beziehung sind. Wäre er nicht schwanger geworden, hätte sich Fenrir gefragt, was er falsch macht“, erklärte der Vampir in normaler Lautstärke. Die Werwölfe sahen auf und lösten sich leicht voneinander. „Merkt man schon was?“ „Nein. Wie auch? Ich kann erst am Anfang der dritten Woche sein“, lachte Remus. „Mein Dad sollte dich untersuchen.“ „Nein.“ Alle sahen zu Fenrir, der sie mit funkelnden Augen ansah. „Aber er hat Erfahrung mit Männerschwangerschaften und meine war nun wirklich nicht leicht“, sagte Harry. „Er mag Remus nicht.“ „Das ist Blödsinn und das weißt du. Mein Dad hat schon vor fast zwei Jahren Frieden mit Remus geschlossen, er würde ihm nie etwas tun. Fenrir, jetzt übertreibst du wirklich“, sagte Harry. „Nein, er fasst meinen Gefährten nicht an.“ Harry verleierte die Augen und grummelte, „und ich dachte mein Mann wäre schwierig.“ Draco lachte leise und auch Adrian schmunzelte leicht. „Fenrir, mein Dad wird ihm nichts tun. Er soll ihn nur untersuchen, du willst doch, dass es ihm und eurem Welpen gut geht, oder?“, fragte Harry nochmal. Der Werwolf nickte zögernd und Harry fuhr fort, „also und mein Dad hat schon Erfahrung. Du weißt, wie schwer meine Schwangerschaft ist und was mein Dad alles in Bewegung gesetzt hat um mir zu helfen.“ „Du bist auch sein Sohn und er kann Remus nicht leiden.“ Jetzt seufzte auch Remus laut auf und meinte, „wir haben uns ausgesprochen, mehr als ein Mal und du warst oft genug dabei. Wir sind Freunde und ich bin mir sicher, dass Severus mir helfen wird.“ „Wenn er dir schadet?“, fragte Fenrir. „Dann darfst du ihn in den Hintern beißen“, kam von Harry. Der Werwolf hob eine Augenbraue und Harry meinte, „aber erst wenn ich mit ihm fertig bin.“ Jetzt grinste Fenrir, ihm war der drohende Ton in seiner Stimme durchaus aufgefallen und da er den jungen Zauberer schon lang genug kannte, wusste er, dass Severus in so einem Fall wirkliche Probleme hätte. Sein Blick wanderte zu Remus, der ihn lieb anlächelte und nickte und schließlich nickte er niedergeschlagen. „Gut, dann gehen wir gleich hin.“ „Sitzt der Giftmischer nicht noch mitten in der Besprechung?“ Harry zuckte mit den Schultern, hakte sich bei Remus ein und meinte, „mir doch egal. Voldemort kann auch kurz auf meinen Dad verzichten. Kommt ihr jetzt?“ „Klar, das Gesicht möchte ich nicht verpassen“, grinste Draco. Adrian verleierte kurz die Augen, genau wie Fenrir, doch sie folgten ihren Gefährten und ihrem Lord. Alle Blicke fuhren zur Tür als sie eintraten, Voldemort knurrte sofort leise und erhob sich. „Nicht noch einer“, entfuhr es Harry während er auf ihn zutrat. Es wunderte ihn nicht, dass die roten Augen völlig verschleiert waren denn seit ihre Tochter wieder da war, war das Innere Wesen in Voldemort immer stärker geworden. „Würde mein Lord und Ehemann sich bitte benehmen?“, fragte Harry schnurrend. „Hier stimmt was nicht“, grollte Voldemort, er blieb allerdings vor Harry stehen. „Das weiß ich aber es ist alles in Ordnung. Darf ich mir meinen Vater mal kurz ausleihen?“ Voldemort knurrte leise, nickte aber und sofort erhob sich Severus und kam auf sie zu. „Was haben die Fellbälle jetzt wieder gemacht?“, schnarrte er. „Draußen“, knurrte Fenrir dunkel. Er wirkte extrem angespannt, er knurrte permanent und seine Augen huschten zwischen den Anwesenden hin und her. Severus hob fragend eine Augenbraue, nickte aber dann und deutete auf die Tür. „Mein geliebter Ehemann wird mir heute Abend alles erklären“, kam von Voldemort. „Aber natürlich.“ Harry grinste ihn an, gab ihm noch einen Kuss und verschwand dann mit den Anderen aus der Tür raus. Voldemort sah ihnen noch einen Moment nach bevor er sich umdrehte und wieder zum Tisch ging, es gab noch einiges zu besprechen. „Also, was wollt ihr?“, fragte Severus. „Kannst du Remi untersuchen?“ „Mit welchem Hauptaugenmerk?“ „Schwangerschaft“, grollte Fenrir. Jetzt ruckten gleich beide Augenbrauen des Tränkemeisters nach oben doch er nickte wortlos und bedeutete ihnen vor zu gehen. „Dad?“ „Ich habe noch etwas von dem Trank im Labor, damit kann ich seinen körperlichen Zustand gleich überprüfen. Adrian, du kommst mit.“ „Ähm, warum?“ „Weil ich kein magisches Wesen bin und Fenrir momentan nicht in der Lage ist meine Fragen ordentlich zu beantworten.“ Während der Werwolf knurrte, nickte der Vampir. Ohne weitere Worte begaben sie sich in die Keller. „Hinlegen.“ Remus folgte der netten Aufforderung und legte sich auf die transformierte Liege während Severus im Labor verschwand. Adrian und Draco ließen sich auf einem Sofa nieder während Fenrir wie angestochen durch das Wohnzimmer marschierte und Harry sich in einen Sessel setzte. „Wenn du dich nicht gleich beruhigst, fliegst du raus“, schnarrte Severus als er wiederkam und Remus eine Phiole reichte, die dieser auch gleich austrank. Fenrir knurrte ihn leise an und von Adrian kam, „keine Chance. Der ist momentan nicht ganz zurechnungsfähig.“ „Gibt sich das?“ „Ja, wenn er sich an die Situation gewöhnt hat.“ „Also wisst ihr schon, dass er schwanger ist. Wieso soll ich ihn dann noch untersuchen?“, fragte Severus. „Wir wollen wissen ob mit Remus und dem Kind alles in Ordnung ist“, kam von Harry. „Seit wann weißt du es?“, wandte sich Severus jetzt an den Werwolf auf der Liege. „Etwa dreißig Minuten.“ „Ihr seit erst seit zwei Wochen gebunden also kannst du noch nicht weit sein. Dementsprechend kann ich zum Zustand des Kindes nicht viel sagen. Ich kann euch höchstens sagen, wie sein gesundheitlicher Zustand ist“, sagte Severus. Die Werwölfe nickten nur und der Tränkemeister zog seinen Zauberstab, „ existimatio soma. “ „Wie lange dauert es?“ „Ungefähr eine Stunde. Remus, ich würde dir gerne Blut abnehmen und inzwischen untersuchen.“ „Bitte.“ Schnell holte Severus ein Spritzenbesteck aus einem der unzähligen Regale an den Wänden und zapfte gleich vier Phiolen ab, das leise Knurren des dominanten Werwolfes ignorierte er. „Ich bin nebenan. Harry, sorg bitte dafür, dass mein Wohnzimmer noch im selben Zustand ist wenn ich wieder komme.“ „Mach ich, Dad.“ Ohne seine Gäste weiter zu beachten, verließ Severus das Wohnzimmer. Sie verbrachten die Stunde Wartezeit damit Fenrir zu beobachten, der nervös im Zimmer auf und ab ging und immer wieder seltsame Blicke zu Remus warf. Dieser hatte die Augen geschlossen und lag völlig entspannt auf der Liege, er spürte wie der Zaubertrank durch seine Adern rauschte doch es war ein beruhigendes Gefühl. Adrian hatte seinen Gefährten an sich gezogen und erklärte Harry einige Dinge der magischen Wesen, die ihn noch brennend interessierte. Ihre Unterhaltung wurde nur kurz unterbrochen als die Tür aufging und Charlie eintrat, Harry deutete wortlos und leicht grinsend nach nebenan und schon war der Rotschopf wieder verschwunden. „Was willst du hier?“, knurrte Severus ohne von der Blutprobe aufzusehen. „Fragen ob du Hilfe brauchst“, gab Charlie zurück. Er trat hinter den Tränkemeister und legte vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. Nie wusste er, wie sein Partner auf eine Berührung reagierte, er hatte sich auch schon einen sehr unangenehmen Fluch eingehandelt weil Severus schlecht drauf war. Doch heute brummte er nur leise und meinte, „nein, ich brauch keine Hilfe. Geh zurück zur Besprechung und merk dir alles, ich will nichts verpassen.“ „Mach ich, bis dann meine geliebte Fledermaus“, schnurrte Charlie. Er strich mit einer Hand die langen, schwarzen Haare weg und hauchte einen Kuss in Severus' Nacken. „Verschwinde schon, Fellball.“ „Wirst du dir jemals meinen Namen merken können?“ „Raus, Wiesel.“ Charlie lachte leise, ging dann aber. Eine knappe Stunde später tauchte Severus wieder in seinem eigenen Wohnzimmer auf, in der linken Hand ein Pergament und in der rechten Hand den Zauberstab. Er murmelte einen Zauberspruch und ließ Pergament und Feder neben Remus erscheinen. Die Feder begann sofort zu schreiben und langsam begann Remus hellblau zu leuchten, wie schon bei Harry damals hauptsächlich im Bauchbereich. „Muss das so sein?“, fragte Fenrir sofort. „Ja, das ist ein gutes Zeichen. Hellblau ist gut, grün wäre schlecht und rot wäre katastrophal. Harry hat am Anfang auch blau geleuchtet“, erklärte Severus. „Werde ich auch solche Probleme haben?“, fragte Remus leise. „Wahrscheinlich nicht. Du bist ein magisches Wesen, dein Körper ist mehr oder weniger darauf ausgelegt. Wenn ich die Bücher von Adrian richtig gelesen habe, wird sich dein Körper besser auf das Kind einstellen können als Harrys, oder?“ Der Vampir nickte nur und Severus fuhr fort, „gut. Dann zu den Ergebnissen. Du bist in sehr guter körperlichen Verfassung, dein Magiehaushalt ist perfekt, nur deine Hormone sind etwas erhöht. Vor allem die Stresshormone aber das schiebe ich einfach mal darauf, dass du es erst vor kurzem erfahren hast.“ „Ich glaube, dass es an einem gewissen, dominanten Werwolf liegt“, warf Harry ein. „Auch gut möglich aber das tut nichts zur Sache. Du solltest diese Art von Stress vermeiden.“ „Sex?“, fragte Remus. „Wie bei Harry, solange es in angemessenen Rahmen bleibt, ja. Nur solange wie es keine Komplikationen mit dem Kind gibt.“ „Verwandeln?“ „Hm, schwierig. Bei Vollmond ist es unumgänglich aber ich weiß nicht wie sich mein Verwandlungstrank auf das Ungeborene auswirkt“, sagte Severus nachdenklich. „Dann nimmt er ihn nicht mehr“, grollte Fenrir sofort und zu aller Überraschung nickte Severus. „Gute Idee, zumindest bis wir wissen ob es irgendwelche Wechselwirkungen gibt.“ „Du wirst nicht an meinem schwangeren Gefährten rum experimentieren“, fuhr Fenrir auf. „Nein, aber an seinem Blut. Er wird nicht der letzte devote Werwolf sein, der schwanger wird also brauchen wir ein Ergebnis und dazu brauch ich regelmäßig Blut.“ „Du willst mich doch wahrscheinlich eh regelmäßig untersuchen, oder?“ „Eigentlich nicht aber mein Sohn wird darauf bestehen.“ „Gut, dann kannst du dann auch immer gleich Blut abnehmen. Ein paar Phiolen werde ich schon verkraften“, grinste Remus. Fenrir knurrte zwar laut auf, widersprach aber nicht. „Können wir dann gehen?“ „Ja, ich bin soweit fertig. Sollte es dir weiterhin so gut gehen, reicht es wenn wir uns ein Mal am Tag sehen. Sollte es dir schlechter gehen, kommst du sofort her, egal wann“, sagte Severus ernst. Alle sahen ihn erstaunt an und Fenrir fragte, „auch mitten in der Nacht? Oder wenn du beschäftigt bist?“ „Ja, auch mitten in der Nacht und ich übe momentan keine Beschäftigung aus, bei der ich eine Unterbrechung nicht verkraften könnte. Ihr seit beide in den Schutzzauber des Wohnzimmers eingearbeitet, ihr müsst nur laut genug an der Schlafzimmertür klopfen und schon bin ich wach. Jetzt raus aus meinen Gemächern, ich will zurück zur Versammlung“, grollte Severus. Nacheinander verließen alle das Zimmer bis nur noch Harry und Severus zurück blieben, wobei der Jüngere seinen Vater fragend und traurig ansah. „Was hast du?“, fragte Severus. „Warum gibst du Charlie keine Chance?“, fragte Harry leise. Sein Vater lächelte leicht und meinte, „es gibt ein paar Dinge, die wirst du nie verstehen und das gehört dazu.“ „Magst du ihn?“ „Sehr sogar, sonst wäre er nicht bei mir. Wieso?“ „Vertraust du ihm?“ „Ja.“ „Dad, darf ich dich noch was fragen?“ Severus nickte nur, er ahnte welche Frage als nächstes kommen würde. „Liebst du ihn?“, fragte Harry ernst. Er beobachtete Severus genau doch dessen Gesichtsausdruck war völlig emotionslos. „Dad?“ „Ja.“ „Ja?“ „Ja ist die Antwort. Ja, ich liebe ihn und das macht die ganze Sache noch wesentlich schwerer“, seufzte Severus. „Warum?“ Jetzt seufzte Severus schwer und sagte, „du kennst meine Vergangenheit, ich habe es dir erzählt und gezeigt.“ Harry nickte zögernd, er hatte die Erinnerungen gesehen, hatte gesehen was Severus unter seinem Mann gelitten hatte. „Ich kann es nicht vergessen, es geht einfach nicht. Ich habe es versucht, bei Merlin, ich habe es wirklich versucht aber es geht nicht. Ich kann meine Vergangenheit nicht vergessen und damit steht sie meiner Zukunft im Weg“, sagte Severus. „Weiß Charlie das?“ „Ja, er weiß es.“ „Und?“ „Er akzeptiert es. Ich habe ihn mehrmals frei gestellt mich zu verlassen und er hat jedes Mal abgelehnt, sehr vehement abgelehnt. Ich biete ihm, was ich kann und so lange ihm das reicht, ist er herzlich bei mir willkommen.“ Harry legte den Kopf schief, er hörte deutlich den sehnsüchtigen Ton aus seiner Stimme raus und schloss ihn kurzerhand in die Arme. Seine tröstende Umarmung wurde sofort erwidert und genossen, Severus seufzte leise. „Er wird bei dir bleiben“, sagte Harry leise. „Ich weiß aber ist es fair?“ „Charlie ist erwachsen, er weiß was er tut. Vor allem, er liebt dich, er wird warten und vielleicht könnt ihr deine Vergangenheit irgendwann zusammen besiegen.“ „Wie meinst du das?“, fragte Severus. Harry zuckte leicht mit den Schultern und meinte, „er ist dir jetzt sehr viel näher als damals als mein Mann ihn aus Rumänien geholt hat. Hätte man dir damals gesagt, dass du mal mit Charlie Weasley in einem Bett schlafen würdest, hättest du das geglaubt?“ „Ich hätte denjenigen ins nächste Jahrtausend gehext oder gleich im St. Mungos eingeliefert“, gestand Severus. „Siehst du und jetzt?“ „Du kennst die momentane Situation.“ „Eben. Das ist mehr als gewisse Leute jemals erwartet haben.“ Jetzt stutzte Severus und drückte seinen Sohn ein Stück von sich weg. „Wen genau meinst du?“, fragte er. „Meinen Mann.“ „Wie genau darf ich das verstehen?“ „Ich unterhalte mich mit ihm...“ „Über mein Liebesleben?“ Jetzt klang Severus wirklich erstaunt und Harry nickte nur leicht. „Aha, und was sagt mein geliebter Schwiegersohn dazu?“, fragte er schließlich. „Du bist mir nicht böse?“ „Nein. Ich weiß, dass du keine Geheimnisse vor ihm hast und außerdem war er dabei. Also?“ „Er hätte nie geglaubt, dass du überhaupt jemals wieder jemanden so nah an dich ran lassen würdest“, gestand Harry jetzt. Doch etwas überrascht ließ Severus ihn los und fragte, „hat er sonst noch was dazu gesagt?“ „Direkt hat er nichts mehr dazu gesagt.“ „Und indirekt?“, fragte Severus weiter, „du kennst ihn besser als irgendjemand sonst.“ „Zwischen den Zeilen gelesen, tut es ihm leid.“ „Guter Witz, Harry.“ Doch der Jüngere schüttelte schnell den Kopf und sagte, „nein, kein Witz.“ „Wie kommst du darauf?“ „Weil er es mehr oder weniger angedeutet hat.“ „Kannst du dich zufällig an den Wortlaut erinnern?“ Harry seufzte und versuchte sich zu erinnern doch dann schüttelte er den Kopf, „nicht genau, nur ungefähr.“ Severus hob auffordernd eine Augenbraue und Harry erklärte, „ich habe ihn mal gefragt ob er es ungeschehen machen würde, wenn er es könnte. Er hat mich lange angesehen und geschwiegen, ich dachte schon, dass er nie antwortet.“ „Aber er hat geantwortet“, unterbrach ihn Severus. „Ja. Er hat gesagt, dass wir nie erfahren werden was passiert wäre sondern dass wir immer nur erfahren, was passiert ist. Es wäre sinnlos sich über Vergangenes Gedanken zu machen, man könnte es sowieso nicht ändern egal wie mächtig der entsprechende Zauberer wäre. Ich dachte damals schon, dass es das wäre aber er sagte noch einen Satz bevor er dieses Thema nie wieder angesprochen hat“, sagte Harry. „Welchen?“ „Wenn ich die Möglichkeit hätte mein Leben nochmal zu leben, würde ich einiges anders machen“, zitierte Harry. Sein Vater sah ihn eine ganze Zeitlang einfach nur schweigend an bevor er ihm einen Arm um die Schultern legte und einen Kuss auf seine Schläfe hauchte. „Komm, wir wollen zur Versammlung zurück. Und danke.“ „Wofür?“ „Nimm es einfach mal so hin, Harry. Komm jetzt.“ Zwar verstand Harry nicht so ganz was Severus damit meinte aber er nickte und ließ sich widerstandslos aus dem Zimmer raus schieben. Die Besprechung war noch in vollem Gange als sie wieder auftauchten und sofort sahen, dass Fenrir und Remus scheinbar nicht hierher zurück gegangen waren. Draco und Adrian saßen auf ihren normalen Plätzen und der Vampir schien, bis zu ihrem Eintreten, in ein Gespräch mit Voldemort vertieft. „Wo habt ihr die Werwölfe gelassen?“, fragte dieser jetzt. „Hat Adrian noch nichts erzählt?“ „Nein, der Blutsauger schweigt sich aus.“ Während Harry und Severus sich setzten, erklärte der Erstere, „Remus fällt die nächsten Monate aus, er ist schwanger und da wir nicht wissen wie sich der Verwandlungstrank auf das Kind auswirkt, wird er ihn nicht nehmen können. Wobei ich eh nicht glaube, dass Fenrir ihn so schnell irgendwohin gehen lassen wird.“ „Von wem hatte er den Trank?“, knurrte Voldemort denn mit diesem Ausfall fielen gleich zwei seiner stärksten Werwölfe weg. „Mein Lord, er hat keinen Schwangerschaftstrank genommen. Er ist ein magisches Wesen und kann auch so schwanger werden“, grinste Harry. Voldemort hob eine imaginäre Augenbraue, nickte aber dann und wandte sich an Severus, „wie geht es ihm?“ „Gut.“ „Ist das alles?“ „Was willst du noch hören? Er ist am Anfang der dritten Woche, der Wurm ist momentan nicht mehr als eine Anhäufung von Zellen, eigentlich noch gar nicht erwähnenswert. Remus hat nur jetzt schon darauf reagiert weil er ein magisches Wesen ist und die da besonders empfindlich sind. Ich sehe den Fellball jeden Tag ein Mal, am Anfang reicht es sogar wenn wir uns nur kurz beim Essen sehen“, schnarrte Severus, „also frag mich nochmal wenn er weiter ist.“ „Früher hätte ich mir so einen Ton nicht gefallen lassen müssen“, seufzte Voldemort dunkel. „Das wäre doch aber nur halb so lustig.“ „Ich weiß nicht ob ich deine Art von Humor jemals verstehen werde.“ „Ihr habt noch ein paar Jahrzehnte Zeit um es zu versuchen, mein Lord.“ Während einige der Anwesenden sicherheitshalber schon mal ihre Stäbe gezogen hatten, man wusste ja schließlich nie ob sich aus einem normalen Gespräch nicht ein ausgewachsener Ehestreit entwickelte, grollte Voldemort nur leise. „Severus, halt mich auf dem Laufenden. Was passiert wenn noch mehr Werwölfe schwanger werden? Die Hälfte der Strategien beruht auf den Werwölfen“, sagte er jetzt ernst. Sein Blick wanderte über die Anwesenden, einige nickten und einigen schien das jetzt erst aufzufallen. „Haben wir nicht genug Dominante? Der letzte Trank, den Severus gebraut hat, hat sie doch auch verwandelt“, sagte Adrian. „Ja, und die Hälfte von ihnen hat gesagt, dass sie mich eher fressen als diesen Trank nochmal zu nehmen“, schnarrte Severus. „Und die andere Hälfte?“ „Ist noch nicht in der Lage um mir zu drohen. Nein, die Dominanten fallen raus, ihr innerer Wolf kämpft zu stark gegen den Trank. Wir müssen uns auf die Devoten konzentrieren.“ „Sexverbot?“, kam von Draco. Nicht nur sein Gefährte sah ihn fragend an und Harry sagte, „das bringst du ihnen aber dann bei.“ „Ok, war ja nur ne Idee. Verhütungstränke?“ „Werden nicht funktionieren. Wenn ein devotes Wesen so glücklich ist, dass es schwanger werden könnte, wird ihn auch kein Trank davon abhalten. Es gefährdet höchstens das Ungeborene und den Devoten“, sagte Adrian. Voldemort knurrte leise, „also fällt das auch raus. Weitere Ideen?“ „Sind alle devoten Werwölfe gebunden?“, fragte Lucius jetzt. „Wahrscheinlich nicht, wieso?“ „Man könnte sich auf diese Werwölfe konzentrieren, also angepasste Tränke für alle Ungebundenen und den allgemeinen Verwandlungstrank für alle Anderen. Zudem sollten wir alle Devoten auf Schwangerschaft untersuchen bevor wir sie nochmal verwandeln“, erklärte Lucius und auf den fragenden Blick von Voldemort fuhr er fort, „die Werwölfe werden extrem sauer werden wenn ein Ungeborenes durch den Verwandlungstrank zu Schaden kommt.“ „Guter Einwand. Severus?“ „Der Plan ist durchführbar. Aber wir brauchen mehr Zutaten“, sagte dieser. „Brauchst du noch Leute?“ Jetzt grinste Severus und schüttelte den Kopf, „nein, ich habe zwei extrem gut funktionierende Teams, eines hier und eines in Malfoy-Manor. Aber wenn wir für so viele Werwölfe den Trank anpassen sollen, brauchen wir mehr Zutaten, die Vampire kommen ja jetzt schon kaum nach.“ „Ich bin mir sicher, es werden sich genug Leute zusammenfinden um die Zutaten zu besorgen. Wir brauchen nur eine ordentliche Liste“, sagte Harry. „Bekommt ihr.“ „Was ist mit den Ärzten im St. Mungos? Die müssten doch bei den Schwangerschaftsuntersuchungen helfen können“, grollte Voldemort jetzt doch zu seiner Überraschung schüttelten sowohl Severus wie auch Devon die Köpfe. „Aha, wieso nicht?“ „Mein Lord, ich brauche die Ärzte im St. Mungo. Die Patienten sind noch immer da und brauchen die ärztliche Versorgung. Es wäre sehr unklug sie alle abzuziehen“, sagte Devon vorsichtig. Zwar war ihr Lord wesentlich umgänglicher geworden doch man wusste immer noch nie wie er auf bestimmte Situationen reagierte. Auf einen Fluch konnte Devon eigentlich getrost verzichten. „Brauchst du alle?“ Severus und Devon tauschten einen schnellen Blick, der Voldemort allerdings nicht entging und daraufhin leise und gefährlich sagte, „auch wenn du mein Bruder bist, hast du keine Geheimnisse vor mir zu haben.“ Severus sah ihn abschätzend an, nickte aber dann ergeben und meinte, „das sollte eigentlich eine Überraschung für Harry und Neville werden.“ Überraschtes Keuchen war von der anderen Seite des Tisches zu hören. Alle sahen kurz zu Neville, der Harrys innerem Kreis angehörte bevor sie wieder zu Voldemort und Severus sahen. „Ihr habt die Arbeit zur Heilung seiner Eltern wieder aufgenommen?“, fragte Voldemort. „Wir haben sie nie unterbrochen“, war Severus' Antwort, die selbst Harry etwas schockte. „Dad, du hast die ganze Zeit daran geforscht? Auch als ich schwanger war? Als du mit Talisha in den Kerkern warst?“, fragte er vorsichtshalber nach. „Zugegeben, in dieser Zeit hat Devon den Hauptteil der Arbeit gemacht aber ja, wir haben die ganze Zeit an dem Problem gearbeitet und wir sind zuversichtlich, dass wir eine Veränderung herbeiführen können.“ „Welche?“, wurde sehr leise von der anderen Tischseite gefragt. Severus sah zu Neville, der verdächtig blass geworden war und von Ron gestützt wurde, der direkt neben ihm saß. „Die Alterserscheinungen können wir nicht rückgängig machen. Die Fluchschäden deines Vaters sind schwerer aber das weißt du ja. Wir haben einen Trank und ein Ritual entwickelt welches wir bei deiner Mutter anwenden wollen. Wir hoffen dadurch wenigstens einen Teil ihres Geistes wieder in Ordnung zu bringen“, erklärte Severus. Als er sah wie die Augen des jungen Mannes aufleuchteten, sagte er schnell, „wir wissen nicht ob es überhaupt klappt, deswegen haben wir noch nichts gesagt. Den Trank bekommt sie seit einem halben Jahr und das Ritual braucht einiges an Vorbereitung.“ Neville nickte schnell und fragte, „kann ich irgendwie helfen?“ „Nein. Aber wir brauchen die Ärzte im St. Mungo.“ „Wofür genau?“, fragte jetzt Voldemort. „Die Longbottoms müssen permanent überwacht werden, vor allem wenn wir mit dem Ritual anfangen und das immer von zwei Ärzten. Die Überwachung ist extrem anstrengend und ich brauche in jedem Zweierteam einen hervorragenden Legilimentiker, der ihren Geisteszustand überwacht. Davon gibt es im St. Mungo nur leider nicht so viele also fallen diese Ärzte für einen anderweitigen Gebrauch raus“, erklärte Severus. Voldemort sah ihn kurz an und sagte dann, „ich habe einige sehr gute Legilimentiker unter den Todessern, würden die dir helfen?“ „Natürlich.“ „Unter den Vampiren gibt es so was im übrigen auch“, warf Adrian ein. „Wie viele?“ „Wirklich Gute? Vier, vielleicht fünf.“ „Das wäre perfekt. Dann kann ich die Ärzte abziehen. Wir müssen ihnen nur den Zauberspruch beibringe, der den Zustand überwacht und ihnen erklären worauf sie achten müssen“, sagte Severus. „Warum überwachst du sie nicht? Du bist einer der besten Legilimentiker, die wir haben“, sagte Voldemort. Severus hob skeptisch eine Augenbraue und schnarrte, „weil die Überwachung sechs Stunden am Stück dauert. Ohne Unterbrechung von außen sonst kann es passieren, dass etwas schief geht. Ich kann das nicht machen weil mein Bruder öfters mal unter irgendwelchen Anfällen leidet und dann das Bedürfnis verspürt mich sofort sehen zu müssen.“ „Gutes Argument. Ok, du fällst also raus. Wann werdet ihr das Ritual durchführen können?“ „Ohne die Trankvorbereitungen zwei bis vier Wochen aber da ich erst die Tränke herstellen muss, muss Devon die Vorbereitungen alleine machen. Devon?“ „Sechs Wochen wenn alles glatt geht.“ Alle Blicke gingen zu Neville, der begeistert nickte und meinte, „ich freue mich, dass es überhaupt eine Hoffnung gibt. Da kommt es auf ein paar Wochen nicht mehr an.“ „Gut, dann wäre das ja geklärt. Adrian, wie viele Vampire kannst du auftreiben?“, fragte Voldemort. Alle sahen ihn überrascht an, ihr Lord akzeptierte die Aussagen der Anderen einfach so? „Adrian?“ Der Vampir blinzelte kurz, überlegte einen Moment und meinte dann, „ich habe zwölf Vampire hier, einer davon ein Legilimentiker. Im St. Mungos, vier Vampire, kein Legilimentiker. Ebenfalls keiner in der Winkelgasse, dafür sechs Vampire. Im Ministerium dreißig Vampire in Schichten, wenn ich nicht ganz falsch liege dann drei Legilimentiker. Und auf Zutatensuche fünfzehn Vampire, ebenfalls kein Legilimentiker.“ „Du hast das alles im Kopf?“, fragte Harry überrascht. Jetzt grinste der Vampir, „natürlich, es sind schließlich meine Leute. Du weißt doch garantiert auch wo du deine Freunde hingeschickt hast, oder? Und welche Fähigkeiten sie auszeichnen?“ „Ja, aber das sind meine Freunde. Sind alle Vampire deine?“ „Nein, das nicht aber es sind meine Leute, sie vertrauen mir und verlassen sich auf mich.“ Nicht wenige Blicke gingen jetzt zu Voldemort, der belustigt eine imaginäre Augenbraue hob und fragte, „kann ich etwas für euch tun?“ „Weiß mein Lord das über seine Anhänger auch?“, fragte Harry zurück. Er war der Einzige, der diese Frage stellen konnte und damit durch kam doch die Antwort interessierte alle Anwesenden. Zu aller Überraschung erschien ein kaltes Lächeln auf Voldemorts Gesicht. „Natürlich. Willst du es testen?“ „Nein, ich glaube meinem Lord.“ „Dann können wir ja weiter machen. Adrian, alle Vampire, die Legilimentik beherrschen, sollen sich im St. Mungos melden, den Rest kannst du verteilen wie du willst.“ „Welcher Schwerpunkt?“, fragte Adrian dazwischen. Früher hätte es dafür mindestens einen Cruziatus gehagelt doch mittlerweile war Voldemort froh über das eigenständige Denken seiner Anhänger und Verbündeten. „Das Ministerium. Im St. Mungos sind wahrscheinlich genug Werwölfe denn ich gehe davon aus, dass keiner der Devoten alleine zur Schwangerschaftsuntersuchung kommt also haben wir dort genug Kräfte“, sagte er schließlich. Erst als Adrian genickt hatte, fuhr Voldemort fort, „gut. Severus, ich und Harry schicken dir Leute für die Zutatensuche, du teilst sie ein, wie du denkst.“ „Schick sie zu Charlie, ich habe genug zu tun“, schnarrte Severus. Alle Blicke wanderten zu Charlie, der sie lieb anlächelte aber nichts dazu sagte. „Gut, dann alle zu Charlie. Sonst noch was?“ Severus schüttelte den Kopf, „nein, ich habe genug zu tun. Und wenn niemand mehr etwas Wichtiges von mir will, würde ich gerne anfangen.“ „Dann machen wir für heute hier Schluss. Wenn was ist oder etwas falsch läuft, will ich sofort Meldung haben. Noch Fragen?“, knurrte Voldemort. Nacheinander schüttelten alle die Köpfe und mit einer Handbewegung löste Voldemort die Versammlung auf. Die Umstrukturierung begann noch am selben Tag. Harry übernahm die Aufgabe zu Fenrir zu gehen und ihn über alles zu informieren. Der Alpha war sofort mit den Untersuchungen einverstanden und nachdem er und Remus einen Plan ausgearbeitet hatten, in welcher Reihenfolge die Werwölfe zur Untersuchung gehen sollten, schickte er Eulen los um die Werwölfe davon zu unterrichten. Adrian und Draco machten sich unterdessen getrennt auf den Weg um die Vampire umzustrukturieren. Als Gefährte ihres höchsten Lords hatte Draco mittlerweile genauso viel zu sagen wie Adrian, er hatte es bis jetzt nur nie genutzt. Nun, jetzt wurde es Zeit. Severus zog sich unterdessen in seine Kerker zurück und machte, zusammen mit Charlie, die Listen für die Zutatensuche fertig. Noch am selben Abend tauchte der erste Trupp Vampire auf um diese Liste zu holen, sie würden in der Nacht suchen während Todesser und Harrys Anhänger tagsüber suchen würden. „Waren das alle?“, fragte Charlie spät in der Nacht. Severus hob den Blick von seinen Unterlagen und rieb sich kurz über die Augen. „Ja, das müssten alle gewesen sein.“ „Wie willst du das mit den Werwölfen machen? Das sind ne ganze Menge und irgendwie müssen wir die Übersicht behalten“, sagte Charlie. „Das ist mit Devon schon geklärt. Jeder Werwolf bekommt eine Nummer bei der Schwangerschaftsuntersuchung. Ist er schwanger, wird er gleich raus genommen und ansonsten begleitet ihn diese Nummer die ganze Zeit. Die Phiolen mit seinem Trank werden mit der Nummer beschriftet, keine Namen, nur Nummern. Das macht das Ganze einfacher“, erklärte Severus. „Willst du die Labore irgendwie aufteilen?“ „Ja, das Labor in Malfoy-Manor wird sich auf die Heil-, Stärkungs- und Nährtränke konzentrieren. Hier in Riddle-Manor werden wir die Verwandlungstränke herstellen, das verhindert, dass ein Werwolf doppelt oder gar nicht behandelt wird.“ „Willst du die Teams so lassen?“ „Fast. Du reist nach Malfoy-Manor und übernimmst die Leitung.“ „Bitte? Das ist nicht dein Ernst?“, fuhr Charlie auf. Seine Müdigkeit war wie weggeblasen doch Severus seufzte nur leise und erklärte, „ich brauche jemanden, auf den ich mich verlassen kann. Hermine ist gut, ja, zugegeben aber sie ist zu jung und manchmal zu unbeherrscht. Ich kann nicht zwischen dem St. Mungos, Riddle-Manor und Malfoy-Manor hin und her reisen, ich kann mich nicht zerreißen. Du wirst nach Malfoy-Manor gehen und damit basta.“ „Wann?“ „So früh wie möglich.“ Charlie sah ihn noch einen Moment an bevor er aufstand und seine Sachen zusammen räumte. Severus hob fragend eine Augenbraue, er erkannte die Wut in den braunen Augen und in seiner Körperhaltung, sein Partner riss sich gerade extrem zusammen. „Wenn dir etwas nicht passt, kannst du es sagen“, schnarrte er. „Nein, es passt schon. Da du mich scheinbar so dringend los werden willst, flohe ich gleich nach Malfoy-Manor. Ich bin mir sicher, Lucius wird mir ein Gästezimmer geben“, knurrte Charlie. Eine zweite Augenbraue wanderte nach oben, „Du weißt, dass das Blödsinn ist.“ „Ach, und was bezweckst du dann damit? Du hast es doch oft genug angedeutet, dass du mich nicht in deiner Nähe haben willst und scheinbar suchst du nur nach einer Ausrede um mich ein bisschen loszuwerden. Keine Angst, ich bin schon weg“, fauchte Charlie. „Seit wann interessiert es dich was ich will?“ „Seit ich dachte, wir haben eine Chance aber ich bin es leid zu warten und zu hoffen. Ich habe dir mehr als ein Mal bewiesen, dass ich dich über alles liebe, dass du mir vertrauen kannst und dass ich dir nie etwas tun würde aber es reicht scheinbar nicht.“ „Also willst du alles beenden?“, fragte Severus. Seine Stimme war frei von jeder Emotion doch in seinem Innersten brodelte es. Charlie seufzte leise und sagte traurig, „man kann nichts beenden, was es nicht gibt. Es tut mir leid, dass ich dich so lange belästigt habe. Du hast mir schließlich oft genug gesagt, dass du es nicht willst. Entschuldige.“ „Also gibst du einfach auf?“ „Nein Severus, ich werde niemals aufgeben und ich komme zurück aber nur wenn du mich rufst. Wenn du mich willst, komme ich zurück, sonst nicht“, sagte Charlie traurig denn er wusste wie groß die Chance dazu war. Er hoffte darauf, dass Severus ihn aufhalten würde. Doch der Tränkemeister erhob sich und sagte, „Du bist alt genug um zu wissen was du tust. Sorg dafür, dass die Arbeit in Malfoy-Manor ordentlich verrichtet wird.“ Damit ließ er den völlig geschockten Charlie stehen und verließ sein Büro. Charlie starrte die geschlossene Schlafzimmertür fassungslos an bevor er tief und todtraurig seufzte und ins Wohnzimmer ging. Er wollte einfach nur noch weg von hier und in Ruhe über alles nachdenken. Sein Blick schweifte nochmal durch den Raum, hier hatte er unzählige, sehr ruhige Abende mit Severus verbracht, immer in der Hoffnung, dass er den Tränkemeister doch noch knacken würde. Scheinbar war diese Hoffnung die ganze Zeit über falsch gewesen. Hatte er Severus wirklich die ganze Zeit über wirklich nur genervt? Hatte er ihm nicht immer wieder gesagt, dass er ihn nicht haben wollte? Seufzend griff Charlie nach dem Flohpulver und warf es in den Kamin. Ohne sich nochmal umzudrehen betrat er die grünen Flammen, „Malfoy-Manor.“ Kapitel 19: Kapitel 15 ---------------------- Von dem Zerwürfnis zwischen Severus und Charlie bekam keiner etwas mit. Beide sagten, dass sie so ihre Kräfte besser aufteilen konnten und nicht mal Harry schöpfte Verdacht. Zudem er auch völlig von seiner Tochter eingenommen wurde und von seinem Mann, der immer wieder mit einem Anfall von extremer Fürsorglichkeit zu kämpfen hatte. Die Untersuchungen an den Werwölfen schritten voran, es stellte sich schnell raus, dass Remus der einzige Devote war, der schwanger war. Die Weibchen wussten um ihre fruchtbaren Tage und verhinderten in dieser Zeit eine Vereinigung mit ihren Partnern und bei den anderen, devoten Männchen stimmte immer irgendetwas in ihrer Beziehung nicht um schwanger zu werden. Somit mussten jetzt unzählige Verwandlungstränke hergestellt werden, jeder Einzelne musste speziell auf den entsprechenden Werwolf abgestimmt werden und das kostete Severus Zeit und vor allem Nerven. Zusätzlich kam auf den Tränkemeister noch das Ritual um die Longbottoms zu, er hatte also genug Arbeit um sich dahinter zu verstecken und die Probleme mit Charlie ganz an den Rand seines Bewusstseins zu drängen. Es war Draco, der als Erster merkte, dass irgendetwas absolut nicht stimmte. Er war in dem Team um Charlie, das die verschiedenen Tränke in Malfoy-Manor brauen sollte und nach knapp vier Wochen waren sie soweit fertig. Alle Verwundeten waren mittlerweile wieder gesund, die Vorräte in den Manors und im St. Mungos waren wieder aufgefüllt und die Zutatenkammern waren wieder voll. Doch Charlie verschwand nicht aus Malfoy-Manor sondern begann mit ein paar belanglosen Experimenten, die er durchaus auch in Riddle-Manor durchführen könnte. Der junge Malfoy suchte ihn eines Abends aus, er war nach dem Abendessen in seine Heimatmanor gefloht und begab sich, nach einem kurzen Besuch bei seinem Vater, in die Keller, die Charlie bezogen hatte. „Draco, schön dich zu sehen. Was kann ich für dich tun?“, fragte Charlie freundlich. Er stand am Tisch und schnitt gerade Wurzeln in hauchdünne Scheiben. „Mir erklären warum du hier bist und nicht bei Onkel Sev“, gab Draco zurück. Er hatte lange überlegt wie er den Rotschopf darauf ansprach und zum Schluss hatte er beschlossen einfach mit der Tür ins Haus zu fallen. Das Messer hielt kurz inne als Charlie aufsah doch dann lächelte er und schnitt weiter. „Das ist keine Antwort.“ „Geh zu deinem Onkel und frag ihn selber, vielleicht gibt er dir eine Antwort denn von mir wirst du keine bekommen“, gab Charlie zurück. „Verdammt, Weasley, was ist los? Wir stehen auf derselben Seite, wir haben das gleiche Mal auf unserer Haut also stell dich nicht so an und sag was los ist“, fuhr Draco auf, „oder muss ich erst zu Harry gehen?“ „Auch er bekommt keine Antwort von mir, genauso wenig wie mein Lord. Draco, das ist eine Sache zwischen mir und Severus.“ „Stimmt irgendetwas nicht bei euch? Habt ihr euch gestritten?“ Draco war näher gekommen, seine Stimme klang jetzt weicher, sanfter, er hoffte, dass er ihn damit umstimmen konnte doch Charlie schüttelte erneut den Kopf während er die Wurzelscheiben in den Kessel warf. Die Masse blubberte kurz auf, beruhigte sich aber als er vorsichtig umrührte. „Charlie, bitte.“ Der Rotschopf seufzte leise, veränderte die blauen Flammen und drehte sich zu ihm um. „Draco, hör zu. Diese Sache geht nur mich und Severus etwas an. Weder dich noch Voldemort oder Harry oder sonst wen, nur ihn und mich also hör auf zu fragen oder mich zu nerven“, sagte Charlie ernst aber traurig. „Ich könnte dir helfen, ich kenne Sev schon lange, vielleicht kann ich mit ihm reden“, sagte Draco. „Nein. Ich habe genug mit ihm geredet, jetzt ist er dran und zwar mit handeln.“ Draco schnaubte leise, so was starrsinniges war ihm selten untergekommen doch dann nickte er, „wenn du Hilfe brauchst, kannst du mich immer erreichen.“ „Danke Draco aber das wird nicht nötig sein. Brauchst du noch etwas oder kann ich weiter machen?“ „Mach ruhig weiter.“ Charlie grinste ihn leicht an und machte dann mit seinem Trank weiter während Draco ihn noch einen Moment ansah und dann ging. Sein Weg führte ihn direkt in die Eingangshalle des Manors, zum Kamin und kurz darauf stand er in den grünen Flammen, „Riddle-Manor.“ Vielleicht konnte er bei seinem Onkel mehr ausrichten. Etwas fassungslos starrte Draco auf die Tür vor sich, die geschlossene schwarze Kerkertür, hinter der sich die Gemächer seines Patenonkels verbargen und die dieser ihm gerade vor der Nase zugeschlagen hatte. Er hatte bei Severus noch weniger ausrichten können denn sein Onkel hatte ihn, nach einem sehr kurzen und heftigen Streit, einfach rausgeschmissen und die Tür hinter ihm magisch verriegelt. „Solche Sturköpfe habe ich ja noch nie erlebt“, grummelte Draco während er sich umdrehte und die Kellergewölbe verließ. In der Eingangshalle blieb er etwas unschlüssig stehen, sein Blick wanderte kurz zur Treppe zum Ostflügel. Er überlegte ernsthaft zu Harry zu gehen um mit ihm zu reden. „Worüber denkst du nach?“ Jeder Andere wäre wohl zusammengezuckt wenn die Gestalt einfach hinter ihm aufgetaucht wäre doch Draco hatte die Anwesenheit seines Gefährten längst gespürt und lehnte sich jetzt gegen ihn, zwei starke Arme schlangen sich um seine Brust und ein sanfter Kuss landete auf seinem Hals. „Irgendetwas stimmt bei Onkel Sev und dem Wiesel nicht aber keiner von Beiden will mit mir reden“, seufzte Draco. „Sie sind erwachsen und müssen wissen was sie tun. Wobei ich Charlie auch verstehen kann“, murmelte Adrian an seinem Hals, auf den er immer mehr sanfte Küsse verteilte. „Willst du was bestimmtes?“ „Dich.“ „Hier? Garantiert nicht.“ Damit löste sich Draco von ihm und schlug den Weg zum Westflügel ein, Adrian folgte ihm wie ein Schatten. „Was genau meintest du damit? Du verstehst Charlie?“, fragte er während sie die Treppe hochgingen, „Onkel Sev hat Schreckliches durchgemacht.“ „Das bestreitet ja auch keiner aber irgendwann ist der Punkt erreicht wo man sich seiner Vergangenheit stellen muss um eine Zukunft zu haben. Charlie wartet seit vielen Jahren und seit vier Jahren kämpft er mit allen Mittel um ihn, so langsam sollte sich Severus entscheiden ob er Charlie will oder nicht“, sagte Adrian, der einen Arm um seine Schultern legte und ihn an sich zog. „Aber bei der Vergangenheit?“ „Dann soll er das Charlie so sagen aber ihn länger hinzuhalten, ist Charlie gegenüber nicht fair.“ Draco sah ihn von der Seite an und fragte, „hättest du auf mich gewartet?“ „Unsere Situation ist eine Andere. Weder du noch ich haben so eine Vergangenheit, bei uns standen nur einige Missverständnisse im Weg. Aber ja, ich hätte gewartet solange es noch Hoffnung auf eine Beziehung gibt, solange sich etwas entwickelt“, sagte Adrian. „Und wenn ich dir verboten hätte mich zu beißen? Oder wenn ich die Bindung nicht gewollt hätte?“ Der Vampir lachte leise und grollte, „du hast die Bindung nicht gewollt.“ „Ok, blöder Vergleich. Das mit dem Beißen?“ „Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass das nicht dazu gehört, es ist nur ein besonderer Bonus für mich, du schmeckst aber auch zu gut“, grinste der Vampir. „Blutsauger.“ Adrian lachte jetzt wirklich und zog seinen Zauberstab, sie standen vor ihrer Zimmertür. Wie auch alle Anderen hatten sie einen Schutzzauber über ihre Räume gelegt welcher sofort Alarm schlug wenn jemand ihre Räume während ihrer Abwesenheit betrat. Die Tür leuchtete kurz auf und öffnete sich dann. „Nein, jetzt mal ernsthaft. Können wir echt nichts tun?“, fragte Draco, der seine Jacke ablegte und sich in einen Sessel fallen ließ. „Wir könnten schon aber momentan würde ich dir davon abraten. Lass ihnen ein bisschen Zeit, vor allem Severus um mal in Ruhe nachzudenken. Wenn sie sich nicht einkriegen, kannst du immer noch zu Harry und Voldemort gehen“, sagte Adrian, der sich vor den Sessel kniete und ihn sanft umarmte. Dracos Hände glitten in seinen Nacken und kraulten ihn geistesabwesend während er nachdachte. Erst als der Vampir leise anfing zu schnurren, sah er ihn an und lächelte. „Meinst du, sie kommen zusammen? So richtig?“ „Schwer zu sagen. Ich weiß nicht was Severus genau passiert ist und ich will es auch nicht wissen. Aber er muss sich dem stellen sonst verliert er Charlie und ich glaube, dass will er nicht.“ „Wie kommst du darauf?“, fragte Draco. Adrian kuschelte gerade seinen Kopf an den Bauchs eines Gefährten und schnurrte leise vor sich hin. „Hey, Blutsauger, ich rede mit dir“, grinste Draco. „Weil ich nicht blind bin, die Blicke der Zweien sind eindeutig. Charlie hat schon mal den ersten Schritt getan, jetzt ist dein Onkel dran“, schnurrte Adrian. „Sag mal, hast du was Bestimmtes vor?“ „Eigentlich wollte ich noch ne Weile hier sitzen bleiben und mit dir kuscheln. Ich bin heute Nacht mit Wache im Ministerium dran.“ „Also sehen wir uns wieder die ganze Nacht nicht.“ „Leider aber wir werden es überleben.“ „Hm, werden wir. Also bleiben wir einfach hier sitzen bis du weg musst?“, fragte Draco. Als Antwort erhielt er lediglich ein dunkles Schnurren, bewegen tat sich Adrian aber keinen Millimeter. Severus hingegen hatte der Besuch seines Patensohnes mehr aufgewühlt als er zugeben wollte doch jetzt saß er, alleine, in seinen Gemächern, ein Glas Nachtfeuer in den Händen und mit nachdenklichen Blick in den Kamin sehend. Seit vier Wochen war Charlie weg, gut, die ersten zwei Wochen hatte er so viel Arbeit gehabt um es nicht wirklich zu bemerken. Er war mitten in der Nacht todmüde ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen. Aber mittlerweile vermisste er ihn, er konnte nachts nicht mehr richtig durchschlafen und seine Laune war dementsprechend schlecht. Mit einem Seufzen trank er einen Schluck, das Gebräu brannte in seiner Kehle und schlug ihm wie ein Fluch in den Magen. Abrupt wurde ihm klar, dass er heute noch so gut wie gar nichts gegessen hatte aber er hatte auch nicht wirklich Hunger. Seine Gedanken schweiften wieder zu Charlie, ob er ihn genauso vermisste? Er war doch freiwillig gegangen, ...oder? Hatte sein Verhalten wirklich dazu geführt, dass sein Wiesel abgehauen war? Moment. Sein Wiesel? Seit wann das denn? Er versuchte darüber nachzudenken doch so wirklich konnte er den Zeitpunkt nicht bestimmen. Charlie lebte seit fast vier Jahren bei ihm und im Laufe der Jahre hatte sich ihr Verhältnis sehr geändert. Erst war er ein Eindringling gewesen, ihm vom Dunklen Lord aufs Auge gedrückt. Ein Ärgernis, welches ihn immer nur angelächelt hatte wenn er sich aufgeregt hat. Er hatte nicht mal protestiert als er ihm gesagt hatte, dass er ihn nur als Eichhörnchen hier haben will, er hatte es einfach akzeptiert. Dann die Sache mit Harrys Verstoßung, das war der Punkt wo sich ihr Verhältnis verändert hatte. Immer mehr hatte er sich an den Rotschopf gewöhnt, es war ein schönes Gefühl wenn man abends in seine Gemächer kam und dort erwartet wurde. Meistens mit einer Tasse heißen Tees und einem kleinen Snack, beides selbstgemacht. Später waren dann zaghafte Berührungen dazu gekommen, leichtes Streicheln an der Hand oder an der Schulter. Sie saßen zusammen auf der Couch, mal mehr, mal weniger eng und sie schliefen zusammen in einem Bett, da allerdings immer sehr eng. Zu mehr war es nie gekommen, der Kuss damals nach der Massage war der Einzige geblieben und das in vier Jahren. Charlie hatte es nicht nochmal probiert, er hatte sich allgemein sehr zusammengerissen. So langsam verstand Severus, dass Charlies Geduld langsam am Ende war, wobei, nein, seine Geduld war nicht zu Ende. Er hatte ja gesagt, dass er niemals aufgeben würde und dass er jetzt auf den Schritt von ihm warten würde. Doch war er so weit? Wenn er diesen Schritt machte, würde Charlie mehr erwarten, konnte er das? Seine Gedanken wanderten zurück zu den unzähligen Nächten, die er normalerweise tief in seinem Unterbewusstsein verbarg um nicht daran erinnert zu werden. Schmerz, Qual und Demütigung war es, was ihn erwartete doch nie war er daran zerbrochen, immer war er wieder aufgestanden, immer hatte er es irgendwie geschafft. Er erinnerte sich an die Worte seines Sohnes, sollte es Voldemort wirklich leid tun? Gut, er hatte sich sehr verändert seit er mit Harry verheiratet war, nein, eigentlich schon seit der Junge bei ihm aufgetaucht war. Er tat ihm gut. Wäre Voldemort vielleicht anders geworden wenn sein Leben anders verlaufen wäre? Er wusste um die Vergangenheit, hatte Voldemort damals je erfahren wie es ist, geliebt zu werden? Wahrscheinlich nicht. Konnte er ihm seine Taten wirklich verzeihen? Severus wusste seltsamerweise, dass es nie etwas persönliches gegen ihn gewesen war. Er war nur einer von vielen gewesen. Sollte er sich wirklich von seiner Vergangenheit seine Zukunft verbauen lassen? Seufzend hob er wieder das Glas doch er trank nicht sondern sah das Gebräu einfach nur an. Nein, Alkohol war keine Lösung doch er brauchte eine Antwort und zwar nicht von Harry, sondern von Voldemort persönlich. Er stellte das Glas wieder weg und erhob sich, es war Zeit für einige Antworten. Als es klopfte, sah Voldemort etwas überrascht auf. Sein Blick wanderte sofort zu Harry und ihrer Tochter, beide lagen auf dem Sofa und schliefen tief und fest, kein Wunder, es war mitten in der Nacht. „Wer nervt denn um diese Zeit?“, murrte er während er schon aufstand und zur Tür ging. Etwas überrascht war er als er Severus davor sah und vor allem dessen seltsamen Gesichtsausdruck. „Severus, weißt du, wie spät es ist?“, fragte er. „Wir müssen reden. Unter vier Augen, ohne Harry“, gab Severus zurück. Eine imaginäre Augenbraue ruckte nach oben als schon hinter Voldemort ertönte, „ich geh mit Talisha Remus besuchen.“ Voldemort und Severus drehten sich etwas überrascht zu Harry um, der sich gähnend erhob und das Mädchen auf den Armen hatte, sie schlief einfach weiter. „Danke.“ „Schon gut, Dad. Mein Lord kann mir über unsere Verbindung Bescheid sagen wenn ich wieder herkommen kann“, lächelte Harry. Er gab Voldemort einen Kuss, der etwas abwesend erwidert wurde und seinem Vater drückte er kurz. „Lasst euch Zeit, ich kann auch bei Remus schlafen.“ Severus nickte nur leicht bevor er dem Handwink von Voldemort folgte und das Wohnzimmer betrat. „Was willst du?“, fragte Voldemort, nachdem er die Tür geschlossen hatte und sich wieder in seinen Sessel setzte, Severus stand vor dem Kamin, mit dem Rücken zu ihm. Als sein Giftmischer auch nach mehreren Minuten nicht geantwortet hatte, rief Voldemort nach einer Hauselfe und ließ Getränke und eine kleine Stärkung bringen. „Tee oder was Stärkeres?“, fragte er schließlich. „Was Stärkeres“, gab Severus zurück ohne sich umzudrehen. „Feuerwhisky oder Nachttrank?“ „Nachttrank.“ „Meinst du wirklich, du solltest dich betrinken wenn du scheinbar was Wichtiges mit mir bereden willst?“, fragte Voldemort während er aber schon zwei Gläser füllte. „Ganz nüchtern würde ich nie hier stehen.“ Severus' Stimme war sehr leise doch Voldemort hatte es gehört und ließ jetzt das volle Glas zum Kamin schweben. Als sich Severus' lange Finger darum schlossen, sah Voldemort, dass sie stark zitterten. Was, bei Merlin, hatte seinen Giftmischer so aus der Bahn geworfen? „Severus, warum bist du hier?“ „Um zu reden.“ „Dazu muss man Worte und Sätze bilden und nicht einfach nur in die Flammen starren. Worum geht es?“ Als Severus weiterhin schwieg, seufzte Voldemort leise und fragte, „Geht es um Charlie?“ Severus drehte sich langsam um, eine Augenbraue erhoben. „Woher weißt du das?“ „Ich bin weder blind noch blöd“, sagte Voldemort, „außerdem hat mir Lucius erzählt, dass sich Charlie bei ihm im Manor eingenistet hat.“ Der Tränkemeister sah ihn noch einen Moment fassungslos an bevor er das Glas in einem Zug austrank und sich dem Dunklen Lord gegenüber setzte. Dieser ließ die volle Flasche zu ihm schweben und schenkte ihm gleich nach. „Es ist nicht so als würde es mich wirklich interessieren was für Probleme du und Charlie haben aber sobald es Harry mitkriegt, wird er sich Sorgen machen und das will ich nicht. Also, was ist los? Du hast ihn doch schon zu deinem Partner gemacht also wo liegt dein Problem?“, fragte Voldemort. „Dass gerade du mich das fragst, ist eigentlich lächerlich“, raunte Severus, der das zweite Glas auch in einem Zug runter stürzte und das Glas gleich nochmal füllte. Voldemort machte eine Bewegung, die eine Mischung zwischen Achselzucken und Nicken war. Er wartete darauf, dass sein Giftmischer auch dieses Glas einfach leeren würde doch Severus nippte nur daran. „Alkohol ist nicht wirklich eine Lösung, oder?“ „Nicht wirklich aber es lockert manchmal zu steife Zungen. Severus, warum bist du hier?“, fragte Voldemort erneut. „Um eine Zukunft zu haben.“ „Wie genau muss ich das verstehen?“ „Um eine Zukunft zu haben, muss ich mich meiner Vergangenheit stellen und du gehörst, leider, zu einem großen Teil dazu“, sagte Severus und zum ersten Mal heute Abend sah er ihn genau an. Voldemort erkannte den tiefen Schmerz in seinen Augen und jetzt wusste er, warum Severus hier war. „Was genau hat Charlie gemacht?“, fragte er. „Er hat mir klar gemacht, dass er auf einen eindeutigen Schritt von mir wartet“, sagte Severus. „Warum tust du diesen Schritt nicht sondern gehst mir mitten in der Nacht auf die Nerven?“ Severus verleierte die Augen leicht, leerte sein Glas und schenkte sich neu ein. „Was genau willst du von mir hören? Ich werde mich nicht für die Vergangenheit entschuldigen, zumal es auch nichts an der Situation ändern würde“, sagte Voldemort, „also was willst du hier?“ „So ganz genau weiß ich das auch nicht aber ich habe ein paar Fragen und hätte gerne Antworten darauf.“ „Dann frag.“ Severus atmete tief durch und fragte, „Wieso?“ Voldemort zögerte mit seiner Antwort, er überlegte was er sagen sollte. Früher hätte er ihn wohl kalt ausgelacht und irgendeinen fiesen Spruch abgelassen doch er hatte sich verändert. Sein Mann und seine Tochter hatten ihn verändert, hatten ihn auf einer Seite weicher gemacht aber sie hatten ihm auch eine Familie gebracht. Der Mann, der ihm gerade gegenüber saß, war ein Teil dieser Familie. „Diese Frage kann ich dir nicht wirklich beantworten“, sagte er schließlich ausweichend. „Versuch es. Ich will es verstehen.“ „Was willst du verstehen?“ „Ich will verstehen warum du mir das Jahrzehnte lang angetan hast. Warum diese Schmerzen? Warum diese Demütigungen? Warum diese Folter?“, sagte Severus ernst, „warum hast du mir das alles angetan?“ „Weil ich es nicht anders kannte“, sagte Voldemort plötzlich. Severus hob eine Augenbraue was Voldemort leicht seufzen ließ. „Als du das erste Mal vor mir standest, war ich schon der gefürchtete Dunkle Lord. Keiner kam mehr freiwillig in meine Nähe und so habe ich jeden dazu gezwungen. Nun, du warst in meinen Augen einfach ein neuer Anwärter für meine Reihen. Du warst eine willkommene Abwechslung zu den restlichen Todessern.“ „Und später?“, fragte Severus als Voldemort sich selbst kurz unterbrach. „Macht, ganz einfach Macht. Nach meiner Auferstehung, nun, ich sah keine andere Möglichkeit. Jetzt mal ehrlich, keiner wäre nach meiner Auferstehung freiwillig zu mir gekommen.“ „Charlie.“ „Nein.“ Der Tränkemeister hob skeptisch eine Augenbraue. „Charlie ist nur in mein Bett gekommen weil es zu unserer Abmachung gehört hat.“ „Wie lautet sie genau?“ „Hat Charlie das nie erzählt?“ „Ich habe nie gefragt, ich wollte es nie wissen. Ich...“ Severus brach ab um einen Schluck zu trinken und Voldemort schnarrte, „du wolltest nicht wissen warum er freiwillig ins Bett des Dunklen Lords ging.“ Als Severus nur nickte, lachte Voldemort dunkel auf und erzählte, „Charlie ist den Todessern beigetreten im Sommer 89, also direkt nach seinem Schulabschluss und bevor er nach Rumänien ging. Wie du weißt, hat Lucius während meiner Abwesenheit alle Todesser unter der Bedingung aufgenommen, dass sie sich mir irgendwann stellen müssen.“ Voldemort wartete bis Severus genickt hatte und fuhr dann fort, „Du kannst dir meine Verwunderung vorstellen als ich zurückkehrte und einen Weasley in den Reihen der neuen Todesser vor fand. Ein Weasley, Mitglied einer Familie, die weißer nicht sein könnte und doch war er der Dunklen Seite bereits mit Haut, Haar und Seele verfallen. Er redete nicht lange um den heißen Brei herum sondern erklärte mir einfach warum er den Todessern beigetreten war und wir waren uns schnell handelseinig. Ich gebe ihm, zu gegebener Zeit die Möglichkeit bei dir zu sein und er tut dafür alles und ohne Widerspruch für mich.“ „Das erklärt nicht, wieso er freiwillig in dein Bett ging. Du hast viele Todesser gerufen doch keiner kam freiwillig, er schon.“ „Eifersüchtig?“ „Nein, ich will ihn verstehen.“ „Nun, vielleicht liegt es daran, dass er für dich alles tun würde. Severus, er ist fast dreißig und liebt dich schon sein halbes Leben lang. Die fiese, schleimige Fledermaus, die ihm das Leben in Hogwarts zur Hölle gemacht hat und es trotzdem geschafft hat, dass er sich mit Herz und Seele in sie verliebt. Du musst ihn nicht verstehen, genau wie niemand meinen Mann versteht, du musst es nur akzeptieren“, sagte Voldemort ernst. „Was hat Harry damit zu tun?“ Jetzt grinste Voldemort leicht und meinte, „ich bin nicht blind und genau wie du weiß ich um mein Aussehen. Wer würde sich wirklich in mich verlieben? So wie ich aussehe?“ „Harry hat es.“ „Ja, weil der Trank ihn am Anfang an mich gebunden hat. Er hat scheinbar Seiten an mir gesehen, die ihm gefallen haben und darauf haben sich seine Gefühle aufgebaut. Aber mal ehrlich, glaubst du wirklich, er hätte sich in mich verliebt wenn er nicht an mich gebunden gewesen wäre?“, fragte Voldemort bevor er einen Schluck trank. „Nein“, war Severus' klare Antwort. „Genug von meinem Mann, den nicht mal sein Vater wirklich versteht. Was hast du jetzt vor?“ „Ich weiß es nicht.“ „Kannst du mit deiner Vergangenheit abschließen?“, fragte Voldemort. Seine Stimme klang neutral, hätte Severus nur diese Stimme gehört, so hätte er sie nicht mit dem Dunklen Lord in Verbindung gebracht. „Ich muss wenn ich eine Zukunft haben will.“ „Willst du das?“ „Ich glaube, ich habe es langsam verdient auch mal glücklich zu werden, oder Bruder?“, schnarrte Severus. Dieser zuckte nur mit den Schultern und fragte, „was habe ich jetzt damit zu tun?“ „Würdest du dein Leben nochmal genauso führen? Mit allen Handlungen?“, fragte Severus plötzlich. „Nein.“ Voldemorts Antwort kam sofort, ohne darüber nachzudenken oder sich irgendwie raus zureden, eine klare Aussage. „Was würdest du ändern?“ „Ich würde vielleicht einen anderen Weg gehen. Harry hat mir die Augen geöffnet, es gibt andere Wege außer Angst und Hass zu verbreiten. Aber ich bin in diesem Leben schon zu weit auf diesem Weg gegangen um jetzt umzukehren, vor allem so kurz vor einem möglichen Ende. Severus, ich werde mich nicht entschuldigen, das ist nicht meine Art und wird es nie sein. Aber nein, ich würde es nicht wieder tun“, sagte Voldemort jetzt, „war es das, was du hören wolltest?“ „Ich weiß es nicht.“ „Vielleicht solltest du weniger trinken.“ „Nein, eher mehr. Ich habe noch einen schweren Schritt vor mir.“ „Dein Wiesel?“ „Ja.“ „Nun, er wird nicht erwarten, dass du sofort mit ihm schläfst wobei ich sagen muss, dass du einiges verpasst.“ Wieder ruckte eine schwarze Augenbraue nach oben, wie schon so oft in dieser Nacht doch es breitete sich auch ein feines Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Du musst ihn nicht verstehen, du musst es nur akzeptieren. Glaubst du, ich verstehe Harry?“ „Nachdem er dich geheiratet hat und dir sogar eine Tochter geboren hat, verstehst du ihn immer noch nicht?“, fragte Severus etwas überrascht. „Normal schon aber jedes Mal wenn ich in den Spiegel sehe, verstehe ich ihn nicht.“ „Du könntest es ändern. Es gibt genug Tränke und Zauber, die das Aussehen permanent ändern.“ „Und Harry damit wieder zum weinen bringen, wohl kaum. Dann habe ich eine bissige Fledermaus an meinem Robenzipfel hängen. Nein, mein Mann will mich so also warum sollte ich etwas ändern?“, fragte Voldemort, „würdest du etwas ändern nur um jemanden zu gefallen?“ „Das muss ich ja scheinbar nicht.“ „Nein, musst du nicht und ich glaube auch nicht, dass Charlie das wollen würde. Was hast du jetzt vor?“, fragte Voldemort. „Mich besinnungslos trinken.“ „Das klingt sehr gut.“ Severus schenkte beide Gläser voll und hob seines dann an. „Auf was trinken wir, Bruder?“, fragte Voldemort während er sein Glas ebenfalls hob. „Vergessen wir die Vergangenheit, sie hat in der Zukunft keinen Platz“, sagte Severus. „Dein Ernst? Alles vergessen?“ „Vergessen vielleicht nicht, aber akzeptiert. Also?“ Voldemort sah ihn teils fragend, teils skeptisch an, er konnte irgendwie nicht glauben, dass Severus die Vergangenheit wirklich akzeptieren konnte. Sein Gesichtsausdruck musste deutlich sein denn Severus lächelte etwas. „Ja, ich kann es akzeptieren. Wir haben uns Beide sehr verändert.“ „Stimmt. Also auf die Zukunft?“ „Ja, auf die Zukunft“, sagte Severus. Wenig später klirrten die Gläser leise gegeneinander. Harry grinste leicht und erntete damit die fragenden Blicke zweier Werwölfe. „Haben sie sich ausgesprochen?“, fragte Fenrir. „Scheint so. Ich glaube, ich übernachte heute bei euch.“ „Willst du nicht zu deinem Mann?“ „Der kommt auch eine Nacht ohne mich aus und wenn ich die Empfindungen richtig deute, ist er gerade dabei sich zu betrinken“, grinste Harry. Während Remus ihn skeptisch ansah, schüttelte Fenrir den Kopf und meinte, „diese Vergangenheit kann man nicht ertränken.“ „Nein, aber man kann auf eine gute Zukunft trinken“, gab Harry zurück. „Severus und der Dunkle Lord? Eine komische Trinkgemeinschaft.“ Harry grinste nur doch Remus schien nachdenklich, er sah seinen Gefährten mit einem sehr seltsamen Blick an. Erst nach einem Moment fiel diesem der Blick auf und er fragte, „Kann ich dir irgendwie helfen?“ „Du hast in einem Punkt dieselbe Vergangenheit wie Severus. Wieso kannst du besser damit umgehen?“, fragte Remus. Sofort schüttelte Fenrir den Kopf. „Nicht besser, anders. Ich bin ein Werwolf, schon seit ich denken kann, mein Leben ist geprägt von Gewalt und Brutalität. Du weißt nicht wie es ist in einem ungeordneten Rudel aufzuwachsen. Die Erlebnisse im Schlafzimmer unseres Lords sind nur eine weitere Art der Gewalt, entweder ich lebe damit oder ich gehe daran zu Grunde“, erklärte er. „Aber wieso hast du nicht solche Probleme was die körperliche Nähe angeht?“, fragte Harry. „Weil ich ein magisches Wesen bin, für mich gibt es diese Bedenken in dieser Hinsicht nicht. Vor allem bin ich dominant, ich würde mich Remus niemals unterordnen.“ „Wie wahr“, kam seufzend von Remus. „Wenn du ein devoter Werwolf wärst, wäre das was Anderes?“ „Nein. Irgendwann müsste ich mich meinem dominanten Part unterordnen, irgendwann verliert jeder den Kampf gegen sein inneres Wesen.“ Wieder seufzte Remus und knurrte dann, „wie lange willst du mir das noch vorhalten?“ „Och, noch ne Weile.“ Harry grinste bei dem Gesichtsausdruck von Remus als es neben ihm leise quengelte. Fast sofort wandten sich Harry und Remus dem Kind zu was Fenrir mit einem leisen Grollen beantwortete. „Ja, ich weiß, du bist müde, mein kleiner Schatz“, schnurrte Harry, „ich kann doch bei euch schlafen, oder?“ „Natürlich.“ Fenrir sparte sich eine Antwort und stand auf, er hielt Beiden je eine Hand hin um ihnen aufzuhelfen. „Gehe ich Recht in der Annahme, dass du dich bei uns im Bett einquartieren willst, Welpe?“, grollte Fenrir während er einen Arm um Remus' Schultern legte. „Naja, ich kann auch einsam und allein in irgendeinem Gästezimmer schlafen, nur ich und meine kleine Tochter.“ „Ok, ok, du schläfst bei uns. Bei Merlin, was habe ich mir mit dir nur eingehandelt?“, grollte Fenrir schnell. „Hast du was gegen meinen Welpen?“, fragte Remus grinsend. Sein Gefährte schüttelte nur den Kopf als Harry fragte, „bekomm ich jetzt eigentlich ein Geschwisterchen? Oder wie wird das dann gehandhabt?“ „Dann wäre unser Welpe mit dem Dunklen Lord verschwägert.“ „Na der wird sich freuen“, murmelte Fenrir sarkastisch. „Ich bin mir sicher mein Lord freut sich.“ „Die frohe Nachricht überbringst du ihm aber.“ Remus grinste bei dem Gespräch und schaltete sich dann auch ein, „um deine Frage mal zu beantworten, ja, für mich seit ihr Geschwister auch wenn das Severus wahrscheinlich nicht so sieht. Für ihn bist nur du sein Sohn, und nicht unser Welpe.“ „Unser Welpe braucht die Fledermaus auch nicht als Vater, er hat mich“, fauchte Fenrir plötzlich. Seine zwei Begleiter sahen ihn grinsend an und lachten plötzlich los. „Was?“ „Ich glaube in diesem Punkt würde dir Dad bedingungslos zustimmen“, grinste Harry. „Soll er selber Kinder machen“, murrte Fenrir noch. Jetzt blieb Harry plötzlich stehen, die Werwölfe hielten sofort an und Fenrir fragte, „Was habe ich jetzt Falsches gesagt?“ „Nichts aber ich würde mich für Dad und Charlie freuen wenn sie eine eigene Familie gründen würden aber...“ Harry brach ab, ein Arm wurde ihm um die Schultern gelegt und als er aufsah, sah er geradewegs in gelbe Augen. Sein Blick wanderte über die kantigen, teils grobschlächtigen Gesichtszüge, wie auch sein eigener Mann war Fenrir keine klassische Schönheit und er war genauso gefährlich. Genau wie bei Voldemort lag seine Schönheit in seinem Inneren, man musste ihn erst näher kennenlernen um zu erkennen, wie wertvoll er war. Fenrir hielt der Musterung mit einem Lächeln stand bis Harry das Lächeln erwiderte. „Sie werden es schaffen“, sagte Fenrir als ob er seine Gedanken gelesen hätte. „Meinst du?“ „Ja, die Fledermaus hat sich noch nie unterkriegen lassen und wird auch diese Sache irgendwie schaffen. Wollen wir jetzt schlafen gehen?“, fragte Fenrir lächelnd. „Ja, los.“ Wie schon in Malfoy-Manor hatte das Rudel das Gartenhaus bezogen, welches in Riddle-Manor allerdings erst gebaut werden musste. Doch jetzt war es groß genug um die Hälfte von Fenrirs Rudel ohne Probleme unterzubringen und wenn sie etwas zusammenrückten, hatten alle Platz. Das war allerdings gar nicht nötig denn der größte Teil des Rudels lebte lieber unter freiem Himmel. Nur die Werwölfe, die lange unter den Menschen gelebt hatten, zogen ein warmes Bett unter einem festen Dach vor. So auch Remus, der ihre Zimmer mit sehr viel Liebe eingerichtet hatte und diese Zimmer betraten sie gerade. „Will noch Jemand ins Bad?“, fragte Fenrir. „Ja, Talisha und ich.“ Fenrir deutete auf die angrenzende Tür und schon war sein erwachsener Welpe verschwunden. „Das Bett ist zu klein für drei Personen und ein Baby“, sagte Remus schmunzelnd. Der Alpha zog ihn in eine feste Umarmung und grollte, „ich gehe davon aus, dass du gerne mit deinem Welpen im Bett schlafen würdest.“ „Ja, würde ich.“ „Gut, dann schlafen der Winzling und ich daneben. Für dich“, sagte Fenrir. Er wurde sanft angelächelt bevor sich Remus noch ein Stück enger an ihn schmiegte und küsste ihn. Harry stieg mit seiner Tochter unter die Dusche, schon seit sie wieder da war, hatte er sie keine Minuten alleine gelassen, immer war entweder er oder Voldemort bei ihr gewesen. Schnell hatten sie festgestellt, dass Talisha es liebte mit ihnen zu duschen oder zu baden. Auch jetzt quietschte sie fröhlich auf und plapperte irgendetwas Unverständliches vor sich hin. Zumindest wäre es für jeden Anderen unverständlich gewesen doch Harry hockte sich hin und wuschelte ihr durch die schwarze Haarmähne, die sie eindeutig von ihm hatte. „Ich weiß, es gefällt dir. Aber heute müssen wir uns etwas beeilen, meine Pateneltern wollen schlafen gehen“, grinste Harry. Er stand wieder auf und stellte das Wasser auf die richtige Temperatur ein. Talisha lachte fröhlich auf als das warme Wasser sie umspülte. Ihr Daddy achtete sorgfältig darauf, dass sie nicht direkt von dem harten Wasserstrahl getroffen wurde sondern nur sacht umspült wurde. Normal würde er eine ganze Zeit mit ihr und dem Wasser spielen doch heute wollte er sich wirklich beeilen. Schnell wusch er sich und sie, duschte Beide vorsichtig ab und wickelte sich und seine Tochter dann in dicke Handtücher ein. Mit einem Schwenk seines Zauberstabes ließ er die Pflegeutensilien seiner Tochter erscheinen und begann sie sanft einzucremen. Währenddessen unterhielt er sich leise mit ihr, außer ihm und seinem Mann verstand wohl keiner das Geplapper welches sich in den zwei Wochen sehr verstärkt hatte. Aber das war wohl bei allen Eltern so. Als er fertig war, wickelte er sie noch und zauberte sich selbst eine Boxershorts an. „So, und jetzt gehen wir mal gucken wie wir die Schlafsituation lösen“, grinste Harry, Talisha lachte ihn nur an und versuchte nach seinen Haare zu grapschen, was ihren Daddy leise seufzen ließ, „du wirst mal ein schrecklicher Haarfetischist.“ Remus lag schon im Bett als Harry das Badezimmer verließ, Fenrir saß auf der Bettkante und vertiefte gerade den leidenschaftlichen Kuss nochmal. Er nahm Harry zwar aus den Augenwinkeln war doch er zögerte den Kuss noch einen Moment raus bevor er sich von seinem Gefährten lösten. Jetzt grinste Remus und schlug die Decke ein Stück auf, „kommt her, ihr Beiden.“ „Hey, die Kleine schläft bei mir“, protestierte Fenrir während er aufstand und sich verwandelte. „Also soll Talisha bei Fenrir schlafen und ich bei dir?“, fragte Harry. „Genau. Das Bett ist zu klein für uns alle vier. Kommst du jetzt?“, fragte Remus. Sofort war sein Welpe am Bett, Talisha streckte allerdings die Ärmchen nach Fenrir aus und quengelte als ihr Daddy nicht gleich reagierte. „Jaja, ist ja gut“, lachte Harry während sich Fenrir zusammenrollte. Als Harry seine Tochter in das weiche Fell legte, lachte sie glockenhell auf und vergrub die Hände in dem dichten Pelz. „Deine Tochter hat jetzt schon eine Vorliebe für viel Fell und lange Haare“, grinste Remus. „Naja, bei uns hat sie nicht so viele Haare“, meinte Harry während er zu Remus unter die Decken stieg und sich an ihn kuschelte. Talisha hatte unterdessen den buschigen Schweif von Fenrir in die Hände bekommen und krallte sich an diesem fest. „Dass der Dunkle Lord nicht ein Haar am Körper hat, wissen wir aber warum du nicht?“, fragte Remus. „Weil ich es nicht möchte, mir gefällt es so besser und ich habe ewig gebraucht bis ich einen Zauber gefunden habe, dessen Ergebnis mich zufrieden gestellt hat.“ „Wie oft musst du ihn anwenden?“ „Etwa ein Mal im Monat.“ „Schwer?“ „Nein, sehr einfach. Wollen wir uns jetzt über meine Körperhygiene unterhalten oder wollen wir schlafen?“, fragte Harry mit einem Grinsen. „Schlafen klingt gut, also, gute Nacht, Harry. Nacht, Fenrir“, lächelte Remus. Von Fenrir kam eine Art leises Bellen. „Gute Nacht, ihr Beiden, Nacht meine Süße“, sagte Harry während er nochmal nach seinem Zauberstab griff. „Was hast du jetzt vor?“ „Auf Talisha liegen einige Zauber, die wir immer aktivieren wenn wir schlafen gehen. Aktiviere ich sie nicht, wird mein Mann irgendwann mitten in der Nacht hier auftauchen um nach dem Rechten zu sehen. Wollt ihr das?“, fragte Harry. Sowohl Fenrir wie auch Remus schüttelte den Kopf und so sprach Harry die erforderlichen Schutzzauber, alle in Parsel. Fenrir wand den Kopf zu dem Baby zwischen seinem Körper, sie schmatzte leise und schloss langsam die Augen, die Hände noch immer in dem buschigen Schweif vergraben. Als Harry fertig war, legte er den Zauberstab weg und kuschelte sich an Remus, der ihn fest umarmte. „Sind wir jetzt sicher vor dem Besuch deines Mannes?“ „Ja, sind wir.“ Remus lachte leise und löschte das Licht. Es dauerte noch einem Moment bis alle eine passende Schlafposition hatten doch schnell waren sie eingeschlafen. Nie wieder Nachttrank, dass war Severus' erster Gedanke als er irgendwann aufwachte. Schreckliche Schmerzen hämmerten in seinem Schädel und machten einen klaren Gedanken schier unmöglich. Ein schmerzerfülltes Stöhnen ließ ihn dann doch die Augen öffnen. Es dauerte einen Moment bis er seine Umgebung irgendwie einordnen konnte doch dann gelang es ihm, er befand sich noch immer im Wohnzimmer seines Sohnes und er war nicht allein. Ihm gegenüber im Sessel saß Voldemort und er schien auch gerade aufzuwachen. „Nie wieder Nachttrank“, grollte der Dunkle Lord. Severus gestattete sich ein winziges Grinsen während er versuchte seine Glieder zu ordnen und in seine Robentasche griff. Schnell förderte zwei Schmerztränke zu Tage, von denen er eine sofort trank. „Ich auch“, kam von Gegenüber und schon flog die zweite Phiole durch die Luft. Schnell stürzte Voldemort den Inhalt runter, er lehnte den Kopf an die Lehne und schloss die Augen, wartete darauf, dass die Wirkung einsetzte. „Warum habe ich mich mit dir besoffen?“, fragte Voldemort nach einiger Zeit. „Weil du eh nichts Besseres zu tun hattest“, gab Severus zurück. Sofort flogen die roten Augen auf, nur um sich einem grinsenden Tränkemeister gegenüber zu sehen. „Kannst du dich Charlie jetzt stellen?“, fragte Voldemort. „Ich stelle mich jetzt meiner Dusche, einem Frühstück und der Untersuchung des Fellballs und dann denke ich darüber nach ob ich heute noch nach Malfoy-Manor flohe.“ Eine imaginäre Augenbraue ruckte nach oben und rote Augen sahen ihn fragend an. „Was?“ „Du drückst dich schon wieder vor einer Entscheidung.“ „Das ist meine Sache. Ich geh jetzt duschen, sehen wir uns beim Frühstück?“ „Natürlich. Aber erst hol ich meine Familie.“ „Harry wird mit den Werwölfen zum Frühstück kommen, Remus weiß, dass ich ihn danach untersuchen will“, raunte Severus während er aufstand und seine Robe einigermaßen glatt strich. „Du hast meine Frage nicht beantwortet. Kannst du dich Charlie jetzt stellen? Kannst du den Schritt gehen, den er von dir erwartet?“, fragte Voldemort nochmal. Severus blieb mitten im Schritt stehen und drehte sich nochmal zu ihm um, ein nachdenklicher Ausdruck im Gesicht. „Nun?“ „Ja, ich kann diesen Schritt gehen.“ „Viel Glück“, sagte Voldemort und er klang sehr aufrichtig. „Danke. Wir sehen uns beim Frühstück.“ Damit drehte sich Severus um und verließ den Ostflügel. „Das mit der Dusche ist eine sehr gute Idee“, murmelte Voldemort bevor er sich erhob und sich Richtung Badezimmer bewegte. Ein unterwegs gemurmelter Tempus zeigte ihm, dass es fast schon Mittag war also hatten sie das Frühstück gekonnt verpasst. Er zuckte innerlich mit den Schultern und suchte sofort die Verbindung zu seinem Mann, Glück und Zufriedenheit begrüßte ihn also ging es Harry und Talisha gut. Damit war sein wichtigster Gedanke befriedigt und er konnte sich ganz auf die heiße Dusche freuen. Nach dem Mittag untersuchte Severus Remus und kam zum selben Ergebnis wie schon die letzten Tage, es ging ihm gut und mittlerweile wusste auch die komplette dunkle Seite von der Schwangerschaft. Für die Werwölfe war es ein Grund zu feiern, und das taten sie auch seit zwei Wochen, seit sie es erfahren hatten. Doch auch der Rest hatte nacheinander ihre Glückwünsche ausgesprochen, Fenrir hatte sie mit einem Knurren hingenommen und Remus hatte sich gefreut. Severus legte keine neuen Regeln fest, er wollte warten bis das Kind größer war und dann beendete er die Untersuchung auch schon wieder. Die Werwölfe sahen ihn fragend an doch er ignorierte sie und jagte sie aus seinen Räumen. „Hey, was soll das? Schwangere soll man nicht so hetzen“, beklagte sich Remus. „Das klang in der letzten Vollmondnacht aber anders und jetzt raus, ich habe heute noch was vor“, knurrte Severus. „Willst du endlich zu Charlie?“ Severus blieb überrascht stehen und sah Fenrir fragend an. „Er ist seit vier Wochen weg, seine Witterung in deinen Räumen ist immer schwächer geworden und in der letzten Woche ist sie ganz verschwunden also war er zwischendurch nicht mehr da. Daraus folgt, dass er wohl ausgezogen ist“, erklärte Fenrir nachdem er kurz die Augen verleiert hatte. „Hat er Recht?“, fragte Remus. „Das geht euch nichts an und nun verschwindet. Ich werde im St. Mungo erwartet.“ „St. Mungo?“ „Ja, Fellball. Hast du was an den Ohren? Ich dachte immer, Werwölfe hören so gut“, schnarrte Severus. Sie hatten die Eingangshalle inzwischen erreicht und Severus steuerte sofort den großen Kamin an. „Solltest du nicht die Sache mit Charlie klären?“, fragte Remus. „Welche Sache mit Charlie?“ Severus drehte sich leise fluchend zu Harry um, der gerade am oberen Ende der Treppe aufgetaucht war und jetzt misstrauisch runter kam. Es würde noch ungefähr ein paar Sekunden dauern bis hier ein Dunkler Lord auftauchen würde, der Fragen über die sinkende Laune seines Mannes stellt. Vorzugsweise mit seinem Zauberstab. „Es gibt keine Sache mit Charlie und ich muss los. Devon erwartet mich, wir wollen heute das Ritual starten“, sagte Severus schnell. „Wo ist Charlie? Ich habe ihn ewig nicht gesehen“, meinte Harry plötzlich. Er sah seinen Vater misstrauisch an bis dieser seufzte und schnarrte, „Charlie ist vor vier Wochen nach Malfoy-Manor gezogen und hat mir zu verstehen gegeben, dass ich mich erst wieder bei ihm sehen lassen soll wenn ich bereit bin den nächsten Schritt zu gehen. Ich habe lange gebraucht um darüber nachzudenken und jetzt muss ich ins St. Mungos.“ „Aber du kannst doch Charlie nicht einfach ausziehen lassen. Du musst sofort zu ihm“, protestierte Harry. Severus seufzte tief, vor allem weil Voldemort wirklich gerade die Tür zum Ostflügel verließ und sich zu ihnen gesellte, seine Tochter auf dem rechten Arm. „Wusste mein Lord davon?“, knurrte Harry ihn an. „Ja, wusste ich. Es ist ihre Sache. Severus, wolltest du nicht ins St. Mungos?“ „Aber er kann doch Charlie nicht noch länger warten lassen.“ Voldemort schüttelte grinsend den Kopf, drückte Harry dann ihre Tochter in die Arme und sagte, „Komm, ich erklär dir alles. Dein Dad muss selber wissen wann er zu dem Weasley geht.“ „Aber...“ „Harry, ich muss ins St. Mungos. Der Trank wirkt nur heute richtig sonst müssen wir ihn neu brauen und außerdem wartet Neville schon länger darauf, dass er seine Eltern wieder bekommt. Charlie kann noch eine Nacht länger warten“, sagte Severus. „Was du mir damals gesagt hast, stimmt das noch?“, fragte Harry. Jetzt lächelte Severus warm und nickte. „Gut, dann kann Charlie wirklich noch eine Nacht länger warten. Remus, wollen wir 'Fang den Schwanz' spielen?“ „Nicht mit mir“, kam sofort von Fenrir während Severus sie nur fragend ansah. „Mir würde da ein passendes Spiel einfallen“, sagte Voldemort plötzlich mit einem dreckigen Grinsen. Harry verleierte die Augen und sagte, „Das kann ich mir lebhaft vorstellen aber nein, das ist es nicht. Talisha hat eine Vorliebe für Werwolfsfell entwickelt. Vor allem für ihre Schweife.“ „Dann geht mal spielen“, sagte Voldemort, der seinen Mann nochmal zu sich ran zog und leise raunte, „das andere Spiel setzen wir heute Abend um.“ „Ist das ein Versprechen?“, fragte Harry grinsend. „Ja, ist es.“ Harry gab seinem Mann einen sehr kurzen Kuss und entwand sich ihm dann. „Wie mein Lord es wünscht“, schnurrte er bevor er sich bei Remus einhakte und ihn weg zog. „Dad?“ „Ja?“ „Sagst du mir Bescheid wie das Ritual verlaufen ist?“ „Natürlich. Ich komme heute Abend zu euch und jetzt muss ich los“, sagte Severus, er nickte allen Anwesenden nochmal zu, drehte sich dann um und warf eine Handvoll Flohpulver in die Flammen. Schnell war er in den grünen Flammen verschwunden. Voldemort wandte den Blick zu seinem Mann, der neben Remus stand und bereits mit ihm diskutierte welchen Werwolf man dazu bringen konnte mit ihnen zu spielen. Er schüttelte leicht den Kopf und wandte sich an Fenrir, „willst du da mitspielen?“ „Nein.“ „Gut, dann komm mit. Wir holen Adrian ab, ich habe etwas mit euch Beiden zu besprechen.“ „Gerne.“ Voldemort sah ihn skeptisch an, zuckte dann mit den Schultern und wand sich nochmal an seinen Mann. „Sei vorsichtig wenn ihr draußen seit.“ „Machen wir. Bis heute Abend“, lächelte Harry. Remus schnurrte seinen Gefährte nur kurz an bevor sie sich mit Talisha auf den Weg nach draußen machten. „Wir gehen auch“, knurrte Voldemort und machte sich auf den Weg in den Westflügel um Adrian zu holen. Fenrir folgte ihm und grinste, „ihr solltet euch mit Harry wegen der Dunklen Male zusammensetzen, dann müssten wir den Blutsauger jetzt nicht persönlich holen.“ „Wieso das? Er hat doch kein Mal. Weder das Dunkle, noch das von Harry.“ „Er nicht aber sein Gefährte.“ Voldemort sah ihn einen Moment an bevor er nickte. „Das kläre ich später. Komm.“ Lucius durchquerte sein Wohnzimmer um es sich vor dem Kamin gemütlich zu machen, nur um festzustellen, dass er nicht der Erste war. Innerlich seufzend ließ er sich in einem Sessel nieder als ihm die zwei Gläser und die Flasche auf dem Beistelltisch auffiel. „Erwartest du noch Jemanden?“, fragte er interessiert. Sein Dauergast sah von seinem Buch auf, lächelte etwas gequält und schenkte dann die Gläser voll. „Nein, leider nicht. Die sind für uns“, gab Charlie zur Auskunft während er Lucius ein Glas rüber reichte. „Wie lange willst du noch hierbleiben?“, fragte Lucius, der das Glas entgegen nahm und kurz daran roch. Ein ausgezeichneter Jahrgang aber das war kein Wunder, die Flasche stammte aus seinem eigenen Weinkeller. „Du hast genug freie Zimmer also sag nicht, dass ich dich störe.“ „Das habe ich nicht gesagt, ich habe gefragt, wie lange du noch hier bleiben willst? Du solltest in Riddle-Manor sein.“ „Ja, sollte ich“, seufzte Charlie bevor er einen Schluck Wein trank und sich wieder seinem Buch zuwandte. „Warum bist du dann immer noch hier?“, fragte Lucius. „Weil es nicht in meiner Entscheidung steht. Ich habe Severus die Entscheidung überlassen aber scheinbar war das zu viel verlangt.“ „Du weißt doch wie er ist.“ Charlie sah wieder auf und lächelte leicht, „es war klar, dass du deinen ältesten Freund verteidigst aber meinst du nicht, dass er alt genug ist um sich langsam mal zu entscheiden?“ „Er hat sich mit Entscheidungen schon immer etwas schwer getan“, sagte Lucius ausweichend. „Wie meinst du das?“ „Ach nichts.“ „Lucius.“ Das Malfoyoberhaupt seufzte tief und meinte dann, „du kennst Severus' Vergangenheit.“ „Ja, kenne ich. Wieso?“ „Severus wird mich dafür töten aber egal, ich finde, du solltest es wissen“, sinnierte Lucius abwesend bevor er sich an Charlie wandte, „hat er dir jemals erzählt, dass er sich schon mal in Jemanden verliebt hat?“ Die braunen Augen weiteten sich geschockt, er schüttelte leicht den Kopf, fragte aber dann, „wieso ist nichts daraus geworden?“ „Seine Gefühle wurden nicht erwidert.“ „Woher weißt du das? Ich glaube nicht, dass er dir so was einfach so erzählt“, sagte Charlie misstrauisch. Lucius sah ihn einfach nur an, er hatte lange überlegt ob er Charlie wirklich davon erzählen sollte und normal hätte er das nicht getan. Aber er hatte ihn in den letzten fünf Wochen besser kennengelernt, hatte einige Vorurteile bereinigen müssen und musste feststellen, dass der Rotschopf wirklich eine gute Partie für seinen besten Freund wäre. „Sag schon, wer war es?“ „Warum willst du das unbedingt wissen?“, fragte Lucius. „Weil ich derjenigen kräftig den Kopf waschen würde, wie kann sie so einen Mann nur ablehnen?“, fuhr Charlie auf. Lucius gestattete sich ein Lächeln bevor er übergangslos wieder ernst wurde. „Es war keine Frau.“ „Ein Mann? Severus hatte sich in einen Mann verliebt? War das vor oder nach seiner Zeit als Todesser?“ „Danach. Nach der Auferstehung unseres Lords.“ „Hatte er was mit ihm?“, fragte Charlie vorsichtig, er wusste nicht ob er die Antwort wirklich hören wollte doch jetzt war die Frage gestellt. „Nein, hatte er nicht. Wie schon gesagt, seine Gefühle wurden nicht erwidert“, sagte Lucius. „Wer? Wer hat ihn abgelehnt?“ Lucius atmete noch einmal tief durch, trank einen tiefen Schluck und sagte dann, „ich.“ Schweigsam hatten sie ihre Gläser geleert, Charlie schenkte ihnen nach und fragte dann nach einiger Zeit, „warum?“ „Weil ich ihn nicht liebe, ganz einfach. Severus ist mein bester und ältester Freund aber ich liebe ihn nicht“, erklärte Lucius, „außerdem glaube ich, dass er mich nicht wirklich geliebt hat.“ „Was sonst? Ich glaube, er ist alt genug um sich seiner Gefühle sicher zu sein, oder?“, fragte Charlie. Lucius zuckte die Schultern und wägte seine nächsten Worte genau ab, es war schwer einem Außenstehenden die damalige Situation zu erklären. „Severus und ich hatten, während Voldemort verschwunden war, nicht viel Kontakt, Geburtstag, Weihnachten, vielleicht noch ein oder zwei Mal mehr aber das war's auch schon. Ich hatte genug mit den Todessern zu tun und er, naja, du kennst ihn, er ist kein sehr geselliger Mensch. Dann kehrte unser Lord zurück, es dauerte nur zwei Tage bis er Severus wieder zu sich rief und wie immer tauchte er danach bei mir auf. Mal haben wir geredet, mal nur getrunken, Zauberschach gespielt, irgendetwas aber wir haben nie darüber gesprochen, ich habe ihm Trost gespendet“, erklärte Lucius, „ich glaube, er hat das einfach verwechselt.“ „Du meinst, er war dir so dankbar, dass er seine Gefühle mit Liebe verwechselt hat?“, fragte Charlie. „Ja, das glaube ich.“ „Wann hat er es dir gesagt? Und wie?“ „Ich war völlig betrunken als ich ihm meine Liebe damals gestanden habe und habe sofort eine heftige Abfuhr bekommen“, schnarrte eine Stimme. Charlie und Lucius fuhren rum, Severus lehnte im Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt und ein kleines Lächeln auf den Lippen. „War es wirklich Liebe?“, fragte Charlie. Es war ihm anzusehen wie traurig ihn dieser Gedanke stimmte. Severus löste sich von seinem Platz und kam näher. „Hast du Lucius wirklich geliebt? Tust du es jetzt noch?“ „Darf ich vielleicht erst mal die erste Frage beantworten bevor du weitere Fragen stellst?“, fragte Severus zurück. Charlie wurde leicht rot, nickte aber dann. Doch Severus antwortete nicht sofort, er ließ einen weiteren Sessel und ein drittes Glas erscheinen, Lucius schenkte ihm sofort ein. Erst als er zwei tiefe Schlucke getrunken hatte, antwortete er, „um auf deine erste Frage zu kommen, nein, es war keine Liebe. Lucius hat Recht, ich war ihm damals unendlich dankbar, dass er mir immer geholfen hat und diese Dankbarkeit habe ich mit Liebe verwechselt. Gut, dass Lucius damals einen klareren Kopf hatte als ich.“ „Wie meinst du das?“, fragte Charlie. Doch Lucius verstand und sagte, „es wäre eine Schande gewesen wenn unsere Freundschaft aufgrund einer gemeinsam verbrachten Nacht unter Alkohol zerbrochen wäre.“ „Stimmt, das wäre es. Um auf deine anderen Fragen zu kommen, wenn ich Lucius damals nicht geliebt habe, tu ich es auch nicht mehr. Zufrieden, Fellball?“, fragte Severus. „Ich habe einen Namen“, maulte Charlie leise und deprimiert. „Was willst du mir damit sagen?“, schnarrte Severus. „Warum bist du hier?“, hielt Charlie dagegen. Severus warf Lucius einen Blick zu, dieser nickte ergeben und erhob sich. „Ich lasse euch alleine und wünsche viel Glück. Charlie, du kannst natürlich so lange hier wohnen wie du willst aber du solltest dahin gehen wo dein Herz schon lange ist“, sagte Lucius bevor er den Raum verließ. „Also, warum bist du hier?“, fragte Charlie als Severus auch mehrere Minuten, nachdem Lucius gegangen war, nichts sagte. „Ist das nicht offensichtlich?“ „Nein. Severus, ich will eine klare Aussage warum du hier bist und wie es mit uns, wenn es denn ein uns gibt, weitergeht“, sagte Charlie. Eine Augenbraue wanderte elegant nach oben. „Seit wann so fordernd?“, fragte Severus scheinbar belustigt. Doch für Charlie war die Situation nicht lustig, er schnaubte wütend und sprang auf. „Verdammt Severus, hör auf irgendwelche Spielchen zu spielen, ich glaube, du schuldest mir langsam eine Antwort und eine Entscheidung.“ Severus erhob sich langsam und trat vor ihn, eine Augenbraue noch immer erhoben doch der belustigte Ausdruck auf seinem Gesicht war verschwunden. „Also?“, fragte Charlie als der Andere immer noch nichts sagte. „Ich will, dass du zurückkommst“, sagte Severus schließlich. „Als was?“ „Als mein Partner.“ „Das war ich die letzten zwei Jahre auch, das reicht mir nicht und ich war mir eigentlich sicher, dass ich das auch gründlich genug zum Ausdruck gebracht habe“, sagte Charlie mit gepresster Stimme. Nichts wollte er mehr als seinen Gegenüber in die Arme zu schließen und mit ihm zurück nach Riddle-Manor gehen doch so wie es bisher gelaufen war, konnte es einfach nicht weiter gehen. „Ja, du warst sehr deutlich in deinen Worten. Muss ich jetzt auch so deutlich werden?“, fragte Severus. „Wenn du wirklich willst, dass ich zurückkomme, ja, musst du.“ Er spürte wie schwer Severus dieser Schritt fiel, der Mann war noch nie gut darin gewesen über seine Gefühle zu reden. Und tatsächlich, Severus seufzte tief und ließ sich wieder in seinen Sessel fallen, sein Griff ging zum Glas und er trank es in einem Zug aus. „Alkohol ist keine Lösung“, meinte Charlie leise. „Das wurde mir vor einer Woche schon mal gesagt.“ „Von wem?“ „Voldemort.“ „Was ist dabei raus gekommen?“, fragte Charlie etwas überrascht. „Ein langes, sehr aufschlussreiches Gespräch und ein Abend, an dem mein Bruder und ich drei Flaschen Nachttrank vernichtet haben, zumindest kann ich mich nur an drei Flaschen erinnern“, gab Severus zu. Jetzt musste Charlie, trotz der Ernsthaftigkeit ihrer Situation, doch leise kichern. „Wart ihr Beide betrunken?“ „Völlig dicht. Wir sind am nächsten Morgen völlig verkatert aufgewacht, jeder in seinem Sessel und dankbar über einen Schmerztrank“, sagte Severus mit einem angedeuteten Lächeln. „Der Dunkle Lord, völlig verkatert?“ „Ja, wir waren völlig zu, nachdem das Wichtigste geklärt war.“ Plötzlich stockte Charlie und fragte, „du hast gesagt, vor einer Woche. Was hast du in der Zwischenzeit gemacht? Hast du dir eine passende Entschuldigung einfallen lassen warum du mich nicht mehr haben willst?“ „Verbitterung steht dir nicht. Nein, ich habe die letzte Woche im St. Mungos verbracht, das Ritual für die Longbottoms.“ „Und?“ „Frank Longbottom hat leider gar nicht darauf angeschlagen, Alice dafür umso mehr. Ihre Hirnaktivitäten haben sich verdoppelt aber sie ist in eine Art Koma gefallen. Ihr Geist scheint sich zu regenerieren aber wir müssen abwarten bis sie aufwacht“, erklärte Severus. „Wie hat Neville reagiert?“ „Gut. Er hat sich im St. Mungos einquartiert, zusammen mit Blaise. Wir sind erst heute Nachmittag fertig geworden. Danach war ich bei meinem Sohn und dessen geliebten Ehemann um ihnen Bericht zu erstatten und dann bin ich hergekommen.“ Charlie senkte kurz beschämt den Kopf, sah aber dann wieder auf und fragte, „Severus, wie geht es jetzt weiter?“ „Also ich würde gerne heute noch heiß duschen oder in die Wanne und dann ins Bett und das nicht allein.“ „Ist das wirklich dein Ernst?“ „Ja, mir war selten etwas so ernst. Es hat lange gedauert bis ich es verstanden habe und vor allem bis ich es mir auch eingestanden habe“, murmelte Severus. „Was eingestanden?“ Als Severus nur zur Seite sah, aber nicht antwortete, stand Charlie auf und kniete sich vor ihn, die Hände glitten auf seine Oberschenkel. „Severus, bitte. Was hast du dir eingestanden?“ Der Tränkemeister gab eine Art Schnauben von sich, wand ihm den Blick zu und schnarrte, „was wohl? Dass ich mich in einen nervigen, fusseligen, rothaarigen, zwölf Jahre jüngeren Fellball verliebt habt.“ Er wurde noch einen Moment angestarrt bevor Charlie lachte und ihm kurzerhand um den Hals fiel. Nur zögernd erwiderte Severus die Umarmung, sein Körper war völlig verspannt und normalerweise hätte er Charlie von sich weggedrückt. Doch diesmal nicht, er musste seine Angst vor Berührungen überwinden wenn er eine Zukunft mit Charlie haben wollte. Langsam und vorsichtig strich er über seinen Rücken als sich Charlie auch schon wieder ein Stück von ihm löste. „Das beantwortet nicht die Frage wie es weitergeht“, sagte er leise. „Ich werde dich nicht mehr verfluchen wenn du mich anfasst.“ „Das ist schon mal ein Anfang. Was noch?“ Wieder ein tiefes Seufzen seitens Severus und ein leicht gequälter Blick. Charlie, der noch immer die Hände auf seinen Oberarmen hatte, grinste leicht und legte den Kopf schief. „Du schläfst ab jetzt ohne T-Shirt“, bestimmte er kurzerhand. „Was?“ „Du hast mich schon verstanden, komm schon, du kannst dich langsam daran gewöhnen und ich habe auch was davon.“ „Kannst du dann deine Hände noch bei dir behalten?“, fragte Severus misstrauisch. „Natürlich. Severus, ich weiß, was du durchgemacht hast und wie schwer dir jeder Schritt fällt aber ich will dir helfen und irgendwo müssen wir anfangen, oder?“ „Ok, also kein T-Shirt mehr. Was noch?“ Zu seiner Überraschung schüttelte Charlie den Kopf und stand auf, er hielt ihm eine Hand zum Aufstehen hin. „Das reicht für den Anfang, ich will dich ja nicht überfordern. Sag mal, hast du vorhin nicht was von duschen und dann Bett gesagt?“, fragte Charlie. Severus ließ sich hochziehen und schnarrte, „du weißt, dass ich heiß dusche und in diesem Punkt habe ich nicht vor, mich zu ändern.“ „Dann werde ich mich wohl an heiße Duschen gewöhnen müssen. Wollen wir nach Hause?“ „Du kommst mit?“ Charlie lächelte leicht und meinte, „ja, ich komme mit. Ich warte seit fünf Wochen darauf, dass du mich zurückholst.“ „Du hättest einfach zurückkommen können.“ „Hätte sich dann was zwischen uns geändert? Hättest du dir je eingestanden, dass du mich liebst?“, fragte Charlie lächelnd. Es war nicht wirklich überraschend, dass Severus den Kopf schüttelte. „Also hat es sich gelohnt. Komm, wir flohen zurück nach Riddle-Manor“, grinste Charlie. Sein Grinsen wurde mit einem sanften Lächeln beantwortet bevor sie sich wortlos auf den Weg machten. „Darf ich wirklich mit duschen kommen?“, fragte Charlie als sie in Riddle-Manor ankamen und Severus zielstrebig das Bad anvisierte. „Kann ich dich davon abhalten?“, fragte Severus. „Hm, wir könnten uns auf einen Kompromiss einigen“, schlug Charlie vor. „Welchen?“ „Ich warte im Schlafzimmer und du kommst ohne große Widerworte zu mir ins Bett, nur in Boxershorts.“ Severus sah ihn noch einen Moment zweifelnd an bevor er nickte und wirklich im Badezimmer verschwand. Mit einem Grinsen sah ihm Charlie nach bevor er sich bis auf die Boxershorts auszog und zum Bett ging. Aus dem Bad erklang in diesem Moment das Rauschen der Dusche. Die Geräusche aus dem Bad waren schon vor einiger Zeit verstummt und bis jetzt war Severus noch nicht wieder aufgetaucht. Charlie konnte sich vorstellen, dass er jetzt im Bad stand, wahrscheinlich nur in Boxershorts und krampfhaft versuchte sich zum weitergehen zu überreden. Er überlegte einen Moment ob er ihn holen sollte als sich die Tür öffnete und Severus das Schlafzimmer betrat. Wie von Charlie verlangt, trug er nur eine Boxershorts und es war ihm anzusehen, wie unangenehm ihm diese Situation war. „Komm schon her, ich beiße nicht, ich bin schließlich kein Vampir“, grinste Charlie. „Diese Tatsache schreckt meinen Patensohn auch nicht ab“, murmelte Severus während er näher kam und sich schließlich vorsichtig auf die Bettkante setzte. „Stimmt. Wobei das nichts für mich wäre.“ „Einen Vampir als Gefährten?“ „Allgemein ein magisches Wesen. Wenn ich mir die Probleme angucke, die die ganzen Devoten ständig haben, nein danke.“ „Als ob wir weniger Probleme hatten“, sagte Severus. Er glitt jetzt unter die Decke doch Charlie konnte sehen wie schwer es ihm fiel, der Tränkemeister zitterte leicht. „Es ist doch nur ein T-Shirt“, flüsterte Charlie, „mir gefällt der Anblick.“ „Genau das ist es.“ „Severus, ich werde dich nicht anspringen nur weil du etwas mehr Haut zeigst, ich kann mich durchaus beherrschen. Darf ich?“ Zunächst war sich sich Severus nicht sicher, was genau Charlie meinte doch der Jüngere deutete auf seine Seite und schließlich verstand er. „Komm schon her, ich habe ja eh keine andere Wahl.“ „Auch wieder wahr“, grinste Charlie bevor er unter die Decke schlüpfte und sich an ihn kuschelte. Wie hatte er dieses Gefühl vermisst, er hätte am liebsten geschnurrt als Severus die Arme um ihn legte. Noch lieber würde er mit den Fingern über diese blasse Haut fahren doch er ließ es denn er spürte das feine Zittern. Mitleid kam in ihm auf und er wollte wegrücken. „Du bleibst hier“, knurrte Severus während er die Umarmung verstärkte. „Aber es ist dir unangenehm.“ „Ich werde es überleben und du wolltest es so. Können wir jetzt schlafen? Ich hatte einen sehr langen Tag.“ „Natürlich, gute Nacht, Severus.“ „Nacht, Fellball.“ „Ich habe einen Namen und du hast ihn ihm Laufe des Abends auch schon verwendet“, maulte Charlie. „Das war nicht Teil der Abmachung.“ „Es wird ja wohl nicht so schwer sein mich beim Vornamen zu nennen.“ „Nein, ist es nicht aber ich will einfach nicht. Also dann, gute Nacht, mein Wiesel“, sagte Severus. Charlie lag schon eine bissige Antwort auf der Zunge als er stockte, hatte Severus gerade wirklich mein Wiesel gesagt? Er hob den Kopf um ihn anzusehen, Severus spürte die Bewegung und öffnete die Augen wieder. „Würdest du jetzt bitte schlafen?“ „Hast du gerade mein Wiesel gesagt?“ „Ja, habe ich.“ Ein strahlendes Lächeln erschien auf Charlies Gesicht, er drückte sich an ihn und schnurrte, „gute Nacht, meine geliebte Fledermaus.“ Der Frühstückstisch füllte sich langsam, Harry ließ den Blick schweifen als die Tür erneut aufging und Severus und Charlie eintraten. Er wollte schon aufspringen doch eine kräftige Hand hielt ihn davon ab. „Lass sie sich erst mal setzen, dann kannst du sie immer noch nerven“, zischte Voldemort belustigt. „Aber...“ „Harry.“ Voldemort erntete ein entrüstetes Schnauben doch Harry blieb sitzen, zappelte aber auf seinem Stuhl umher. „Was ist denn mit dir los?“, fragte Charlie nachdem er sich gesetzt hatte. Er saß direkt neben Severus, der links von Harry saß und stand damit in der Rangordnung sehr weit oben. Doch er nutzte es nie. „Habt ihr euch vertragen?“, platzte es aus Harry raus. „Ja, haben wir. Ich habe meine Fledermaus endlich wieder.“ „Wie erstrebenswert“, kam sarkastisch von Sirius. Während Severus nur eine Augenbraue hochzog, verzog Harry das Gesicht und murrte, „musste das jetzt sein?“ „Ja, musste es. Sonst könnte man glatt denken, dass wir Freunde wären“, kam von Sirius. „Mir reicht ein roter Fellball, da brauche ich nicht noch eine Flohtüte in meiner Nähe“, schnarrte Severus. „Ich habe keine Flöhe.“ „Sonst würde er auch nicht an diesem Tisch sitzen“, knurrte Voldemort. Verwirrte und fragende Blicke wanden sich ihm zu und der Dunkle Lord erklärte, „glaubt ihr wirklich, dass ich irgendwelche Floh verseuchten Dinge in die Nähe meiner Tochter lasse?“ „Wieso darf sie dann mit den Werwölfen spielen?“, fragte Lucius trocken. Remus verschluckte sich an seinem Tee während Fenrir wütend aufsprang und versuchte dem Malfoyoberhaupt an die Kehle zu springen. Dieser brachte sich mit einem sehr eleganten Sprung in Sicherheit und schon spannte sich ein magisches Schutzschild zwischen ihnen. „Kein Streit am Frühstückstisch“, knurrte Harry, aus dessen Stab das Schutzschild entsprang. Lucius nickte sofort doch Fenrir knurrte den Blonden weiter an. „Fenrir, es reicht. Das war ein Witz also beruhig dich.“ Doch der Werwolf dachte gar nicht daran, er ging drohend auf Lucius zu, der sicherheitshalber seinen Zauberstab zog. Seine Vorsicht war unbegründet denn Fenrir ging plötzlich keuchend zu Boden, seine rechte Hand um seinen linken Unterarm gekrampft und alle wussten, was geschehen war. „Wenn mein Mann sagt, keinen Streit am Frühstückstisch, dann hast du dich daran zu halten“, knurrte Voldemort, der noch eine Schmerzwelle durch den Körper des Werwolfes jagte. „Ich habe verstanden, mein Lord“, keuchte Fenrir. Er hockte mittlerweile auf den Knien, das Gesicht schmerzverzerrt und aus dem dunklen Knurren war ein leises Wimmern geworden. Der Zauber wurde noch einen Moment aufrechterhalten bevor Voldemort ihn wieder aus seiner Macht entließ. Sofort sackte Fenrir noch ein Stück in sich zusammen, ein erleichtertes Seufzen kam über seine Lippen. Er sah überrascht auf als sich eine warme Hand auf seine Schulter legte und er in warme, bernsteinfarbene Augen sah. „Du musstest es mal wieder übertreiben, oder?“, fragte Remus sanft. „Er hat angefangen.“ „Nein, du hast übertrieben. Komm hoch, damit wir in Ruhe weiter frühstücken können.“ Remus packte seinen Gefährten unter den Achseln und zog ihn mehr oder weniger sanft in die Höhe, nur um ihn, genauso wenig sanft wieder auf seinen Platz zu drücken. „Fenrir, alles in Ordnung?“, fragte Harry. Der Werwolf sah zu ihm rüber, sein Welpe sah ihn schuldbewusst an. „So schnell kriegt man mich nicht unter, Welpe“, knurrte er schließlich. Harry versuchte ihn anzulächeln, doch es misslang und hatte zur Folge, dass er sich noch schlechter fühlte. „Das wäre nicht nötig gewesen“, murmelte er schließlich. „Doch, das war nötig. Ich dulde keinen Ungehorsam mir oder meinem Mann gegenüber“, gab Voldemort ungerührt zurück. „Aber doch nicht mit solchen Schmerzen, das war wirklich nicht nötig.“ „Harry, darüber diskutiere ich nicht. So langsam sollte hier mal wieder Ordnung einkehren.“ „Wie will mein Lord das machen?“ „Indem ich nicht mehr jedem alles durchgehen lasse.“ Harry schnaubte erbost und knurrte ihn an. „Du musst mich gar nicht anknurren, das nützt nichts. Hier muss wieder Ordnung herrschen“, fauchte Voldemort. Er wurde mittlerweile von allen verwirrt angesehen denn der letzte Ehestreit war schon sehr lange her und keiner hätte damit gerechnet, dass sie sich gerade jetzt streiten würden. Jetzt, wo sie ihre Tochter zurück hatten. „Ist mein Lord heute mit dem falschen Fuß aufgestanden oder will er mich einfach nur ärgern?“ „Das hat weder mit dem Einen noch mit dem Anderen zu tun.“ „Womit dann? Mein Lord, es muss doch einen Grund geben.“ „Einen Grund, du willst meinen Grund wissen?“, fragte Voldemort knurrend. Etwas unsicher nickte Harry und Voldemort fauchte, „ss reicht mir, dass mir hier jeder auf der Nase rum tanzt. Ich bin der Dunkle Lord, ich lasse mich nicht mehr von jedem vorführen.“ „Das ist nicht euer Ernst“, keuchte Harry völlig überrascht, er vergaß sogar ins Parsel zu wechseln. „Mein voller Ernst. Sieh dich doch um, keiner nimmt mich mehr ernst. Alle denken, dass sie mir ja nicht gehorchen müssen weil sie ja so gut mit dir befreundet sind und du deinen Ehemann schon beruhigen wirst“, knurrte Voldemort ungehalten. Er war dabei sich in Rage zu reden und schien alles um sich herum zu vergessen, selbst als Talisha neben ihm leise weinte, bemerkte er es nicht. Harry allerdings schon, mit wenigen Schritten war er an Voldemort vorbei und hatte sein Kind in den Armen. Erst als Voldemort das weinende Kind sah, merkte er was er da eben getan hatte und er bemerkte auch das wütende Blitzen in den Augen seines Mannes. „Harry, es tut mir leid, ich wollte sie nicht zum weinen bringen. Ich...“ „Wenn mein Lord seinen Egotrip hinter sich hat, darf er sich gerne wieder bei mir und unserer Tochter blicken lassen. Was ihr eben gesagt habt, ist absoluter Schwachsinn, keiner hier denkt so. Dieses Verhalten zeigt man Freunden gegenüber und nicht weil man jemanden weniger achtet. Ich dachte eigentlich, dass ihr das mittlerweile wisst“, sagte Harry ernst bevor er sich zu seinem Vater umdrehte, der fragend eine Augenbraue hochzog. „Kann ich Neville im St. Mungos besuchen gehen?“ „Natürlich. Du kannst mich gleich begleiten, ich wollte sowieso hin. Fellball?“ „Ich komm mit“, sagte Charlie sofort. „Gut, dann können wir gleich gehen.“ „Talisha bleibt hier“, knurrte Voldemort plötzlich. „Habe ich mich eben so undeutlich ausgedrückt oder muss ich es nochmal für alle verständlich formulieren? Wir kommen heute Abend wieder und ich hoffe, dass mein Lord bis dahin wieder normal ist.“ „Ansonsten?“ „Es gibt kein Ansonsten. Mein Lord wird heute Abend wieder normal sein, weg von diesem sinnlosen Egotrip, der völlig überflüssig ist. Talisha und ich gehen jetzt Neville besuchen“, zischte Harry. Sein Mann starrte ihn noch einen Moment an bevor er den Blick wand und Fenrir fixierte, „zwei Pärchen Werwölfe.“ Mehr war nicht nötig, Fenrir legte kurz den Kopf schief und erhob sich dann. „Ich hole sie und bringe sie in die Eingangshalle. Reicht das, mein Lord?“, fragte Fenrir. „Ja, beeil dich, sie wollen sofort los.“ Fenrir verbeugte sich nochmal und verließ dann den Raum. „Wir warten in der Eingangshalle. Bis heute Abend“, sagte Harry. Er trat nochmal an Voldemort ran, ein sanftes Lächeln auf den Lippen. „Pass auf dich auf.“ „Mach ich.“ „Und pass auf das Würmchen auf“, murmelte Voldemort. Er strich mit der Hand sanft über Harrys Wange, dann über den Kopf ihrer Tochter bevor er die Hand zögernd fallen ließ. „Ich passe doch immer auf unser Würmchen auf“, lächelte Harry. Er gab Voldemort noch einen sanften Kuss, der erfreut erwidert wurde und wandte sich dann zu seinem Vater. „Können wir?“ „Natürlich, auf, mein Sohn. Komm Fellball.“ Damit verließen sie die Küche. Kapitel 20: Kapitel 16 ---------------------- Vier Männer empfingen sie als sie das St. Mungos betraten. Zwei von ihnen zogen sofort ihre Zauberstäbe obwohl sie Harry eindeutig erkennen mussten. „Alles in Ordnung?“, fragte dieser sofort. „Wir haben unsere Anweisungen jeden zu überprüfen, der das Krankenhaus betreten will“, sagte einer der Männer. „Ähm, das wird schwierig, ich habe kein Mal. Und Talisha auch nicht.“ „Aber ihr habt beide das Zeichen von Snapes Familie und das würde uns schon reichen.“ „Echt? Wo hab ich das denn?“, fragte Harry überrascht. Sein Vater lachte leise und griff nach seinem T-Shirt, um es am Rücken fast bis nach oben zu schieben. „Dein Zeichen ist auf dem rechten Schulterblatt. Hat Voldemort das noch nie erwähnt?“ Harry wurde leicht rot während der Mann um ihn herum trat und das Zeichen mit dem Zauberstab an tippte, sofort züngelten kleine schwarze Flammen über das Zeichen. „Das kitzelt“, kicherte Harry. „Hat Voldemort wirklich nie was erwähnt? Er muss es doch gesehen haben“, sagte Charlie, der jetzt zum ersten Mal das Mal auf seiner Schulter sah. „Also wenn ich meinen Gefährten von hinten sehe, liegt mein Augenmerk nicht unbedingt auf den Schultern“, kam von Fenrir, der sie zusammen mit Remus begleitet hatte. Die Art wie Harry rot wurde, zeigte, dass es wohl bei Voldemort genauso war. „Die Kleine.“ Severus zupfte das T-Shirt seines Sohnes wieder zurecht während Harry vorsichtig das Shirt seines Kindes nach oben zog, er konnte allerdings ein tiefes Knurren nicht unterdrücken als sich der Zauberstab ihr näherte. „Ich tu ihr nichts“, lächelte der Mann und enthüllte damit lange Fangzähne. „Ich weiß aber es ist meine Tochter.“ Der Vampir lächelte noch immer als er den Zauberstab auf sie senkte. Das Lächeln verging ihm allerdings als sich das Magieschild um Harry aufbaute und ihn an die nächste Wand schmetterte. Noch bevor die anderen drei Vampire reagieren konnten, standen die verwandelten Werwölfe vor Harry und verstärkten sein Knurren. Severus, der von dem Magiefeld eingehüllt war, seufzte leise und drehte seinen Sohn zu sich um. Es wunderte ihn absolut nicht, dass die grünen Augen völlig verschleiert waren. „Harry, komm zu dir. Niemand tut deiner Kleinen was. Komm schon, beruhige dich.“ Es dauerte einen Moment bis Harry endlich auf seine Worte reagierte, er blinzelte mehrmals und der Schleier legte sich langsam. Das Magieschild blieb allerdings. Der Vampir hatte sich unterdessen aufgerappelt und kam langsam auf sie zu. „Was war das?“, fragte er. „Mein Familienschutz. Reicht das als Beweis?“ Ein schiefes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Vampires während er nickte, „ja, das reicht als Beweis. Ihr könnt passieren.“ „Harry, nimm den Schild runter. Hier will niemand Tali etwas tun.“ „Wirklich nicht?“ „Nein. Guck, alles Freunde also runter mit dem Schild. Du wolltest doch Neville und Blaise besuchen und das geht nicht wenn du das Schild aufrecht hältst“, sagte Severus. Harry sah ihn noch einen Moment zögernd an doch dann nickte er und das Schild fiel in sich zusammen. „Gut, dann können wir ja“, knurrte Fenrir, „ihr bleibt hier.“ Die letzten Worte waren an die verwandelten Werwölfe gerichtet, die ein Stück beiseite gingen und sich am Rand der Eingangshalle an die Wände legten. „Bist du sicher?“ „Ja, die brauchen wir gerade nicht. Keiner kann die unteren Etagen betreten ohne die Eingangshalle zu durchqueren. Es reicht wenn Remus und ich mitkommen.“ Harry nickte über diese Begründung und folgte dann seinem Vater, der mit Charlie schon vor gegangen war. Er warf dem angegriffenen Vampir einen entschuldigenden Blick zu doch dieser grinste nur und machte eine wegwerfende Handbewegung, für ihn war die Sache erledigt. Dankbar lächelte Harry ihn an. „Harry, kommst du endlich? Ich habe heute noch andere Dinge vor“, schnarrte in diesem Moment Severus von weiter vorne. „Komme“, rief Harry und diesmal beeilte er sich seinen Vater einzuholen. Der Erste, der sie vor dem Zimmer der Longbottoms erwartete, war allerdings Draco, der ihnen ein strahlendes Grinsen zeigte und dann zu Harry trat. Sofort quengelte Talisha und streckte die Hände nach ihm aus. „Du und deine Vorliebe für blonde Haare“, lachte Draco während er sie schon entgegen nahm. „Was machst du hier?“, fragte Severus. „Meinen besten Freund besuchen.“ „Wie geht es Alice?“ Jetzt grinste Draco noch breiter und fragte, „warum fragst du sie das nicht selber?“ Während Charlie ihn mit riesigen Augen ansah, ließ Severus sie einfach alle stehen und stürmte ins Zimmer. „Ist sie wirklich wach?“, fragte Harry überrascht. „Ja. Aber erst vor ein paar Minuten. Blaises Vater ist bei ihr, wir hätten euch eh gleich kontaktiert. Wollen wir reingehen?“ „Klar.“ Im Krankenzimmer unterhielt sich Severus gerade mit Devon, der gerade die ersten Untersuchungen abgeschlossen hatte. Neville saß auf dem Stuhl neben dem Krankenbett seiner Mutter, er hielt sich fast krampfhaft an ihrer Hand fest und Tränen liefen über sein Gesicht. Blaise stand hinter ihm, eine Hand tröstend auf seiner Schulter. Bis jetzt hatte keiner ihr Eintreten bemerkt bis Alice aufsah und geschockt die Augen aufriss. „Greyback“, flüsterte sie. Jetzt sahen alle zu ihnen, Fenrir zuckte nur mit den Schultern. „Der tut dir nichts. Mom, es ist viel passiert und es dauert eine ganze Zeit um das zu erklären“, sagte Neville leise. „Aber Greyback, er arbeitet für Du-weißt-schon-wen.“ „Ja, tut er aber es hat sich viel verändert.“ „Das ist kein Thema, welches jetzt durchgesprochen wird“, schnarrte Severus, der sich schon dem Bett näherte. Die Hexe sah ihn skeptisch an und fragte, „wer sind sie?“ „Severus Snape. Wir hatten früher nicht viel miteinander zu tun.“ „Albus hat oft von ihnen geredet. Ein hochtalentierte Tränkebrauer“, sagte Alice, „hat er das hier alles möglich gemacht? Hat er dafür gesorgt, dass ich wieder klar denken kann?“ „Auch wenn es sie jetzt erschüttert aber nein, hat er nicht. Ich arbeite im Auftrag von Lord Voldemort und ER hat auch alle Mittel zur Verfügung gestellt um ihre Heilung voran zutreiben“, erklärte Severus während er seinen Zauberstab zog. Sofort verdunkelte sich der Gesichtsausdruck von Alice, sie wollte etwas sagen als Neville sanft ihre Hand drückte. „Mom bitte, keiner hier will dir was tun. Es hat sich in den letzten Jahren sehr viel ereignet.“ „Also ist ER wieder da?“, fragte Alice traurig. „Ja.“ „Darf ich sie jetzt untersuchen?“, mischte sich Severus ein. „Warum?“ „Weil ich seit vier Jahren an einem Heilmittel für sie und ihren Mann forsche und meine Ergebnisse gerne mit eigenen Augen begutachte. Also?“ Die Hexe zögerte noch einen Moment bevor sie nickte, sie behielt ihn allerdings genau im Auge. Während Severus den Diagnosespruch murmelte, holte Devon Pergament und Feder und legte es neben sie auf den Nachttisch. Fast sofort erwachte die Feder zum Leben. „Irgendeine Veränderung bei Frank Longbottom?“, fragte Severus während die Feder schrieb. „Nein, keinerlei Veränderung. Er spricht weder auf das Ritual, noch auf den Trank an“, kam von Devon. Alice schluchzte leise und warf einen Blick nach links, dort lag ihr Mann und wurde von einem Zauberer mit irgendeinem Spruch überwacht. „Willst du das Ritual nochmal durchführen?“ „Nein, es würde höchstwahrscheinlich nichts bringen außer einer Verschwendung von Zeit und Kräften“, sagte Severus nachdenklich, er ignorierte den wütenden Blick von Alice und fuhr fort, „wir werden von vorne anfangen. Irgendwo muss der Fehler liegen wenn es bei ihr funktioniert und bei ihm nicht.“ „Meinst du, das wird was?“, fragte Devon. Er bekam nur ein Achselzucken denn Severus hatte sich schon zu dem Pergament gewandt, die Feder verstummte im selben Moment und er griff danach. „Und?“ „Die Werte sind super. Es ist als ob es die vergangenen Jahre gar nicht gab.“ „Was bedeutete das für meine Mom?“, fragte Neville. „Nun, die körperlichen Schäden können wir nicht rückgängig machen, wir können die Auswirkungen erleichtern aber nicht rückgängig machen. Ihr Geist müsste eigentlich wieder vollständig arbeiten, oder Mrs. Longbottom?“, fragte Severus. Zögernd nickte Alice, Neville gab ein erfreutes Lachen von sich und schlang die Arme um seine Mutter, diese erwiderte die Umarmung mit einem glücklichen Lächeln. Nie hätte sie gedacht, dass sie ihr Kind nochmal in die Arme schließen würde, nicht nach diesem schrecklichen Erlebnis. „Wir sollten sie in Ruhe lassen. Neville und Blaise können ihr alles erklären, es ist sehr viel, was sie zu verkraften hat“, sagte Harry. „Wer bist du?“ „Ich hieß früher mal Potter, ich bin der Sohn von James und Lily. Mittlerweile bin ich adoptiert und habe geheiratet“, erklärte Harry lächelnd. „Du bist groß geworden, ich hätte dich fast nicht wieder erkannt. Aber jetzt, ja, du siehst aus wie James aber du hast die Augen deiner Mutter.“ „Ich weiß. Wir können uns später noch ausreichend unterhalten aber erst mal sollte Neville ihnen alles erklären“, lächelte Harry. „Gute Idee. Alle raus“, befahl Severus und seinem Befehl wurde schnell Folge geleistet. Lediglich der Zauberer an Frank Longbottoms Bett, Blaise und natürlich Neville blieben zurück. Severus stieg aus den grünen Flammen, Talisha in seinen Armen gluckste fröhlich und versuchte nach den Staubflocken auf seiner Robe zu grapschen. „Im Gegensatz zu deinem Daddy magst du Flohreisen“, grinste er während Harry, fluchend und schimpfend, hinter ihm aus dem Kamin stieg. „Ich hasse Flohreisen. Wieso konnten wir nicht apparieren?“, fragte Harry, der sich den Ruß abklopfte und dann die Arme nach seiner Tochter ausstreckte. Doch Severus gab sie ihm nicht und sagte stattdessen, „lass sie doch heute Nacht bei uns.“ „Wieso das?“ „Du hast dich doch heute mit Voldemort gestritten, sehr heftig sogar. Klär das doch in Ruhe und lass mir mein Enkelkind für diese Nacht.“ Mittlerweile waren auch Charlie und die Werwölfe aus dem Kamin getreten, Harry entließ die Letzteren mit einem Handwink und wand sich dann wieder an seinen Vater. „Bist du sicher?“, fragte er. „Traust du mir etwa nicht? Das Würmchen ist in den besten Händen“, sagte Severus. „Dad, das weiß ich. Ok, dann sehen wir uns morgen früh.“ Harry gab seiner Tochter noch einen Kuss, genau wie seinem Vater bevor er die Treppe zum Ostflügel hoch ging. „Meinst du, das war ne gute Idee?“, fragte Charlie, der an Severus ran trat und ihm das Kind abnahm. „Ja. So können sie sich in Ruhe aussprechen und Talisha stört nicht.“ „Wieso sollte sie stören?“ „Wie glaubst du werden die Zwei sich versöhnen?“, fragte Severus, der ihm einen Arm um die Taille legte und ihn Richtung Keller dirigierte. Charlie grinste leicht, wuschelte dem Kind durch die Haare und meinte, „ja, da störst du natürlich. Aber wir kümmern uns schon um dich.“ „Ist ja auch mein Enkelkind.“ „Sag mal, wünscht du dir eigentlich eigene Kinder?“, fragte Charlie unterwegs. „Ich habe bereits einen Sohn, der macht genug Ärger und Arbeit.“ „Severus! Die Frage war ernst gemeint.“ „Meine Antwort auch.“ Charlie seufzte leise und wandte sich wieder dem Kind in seinen Armen zu, er wusste, dass er von seinem Partner jetzt keine vernünftige Antwort bekommen würde. Er merkte nicht wie Severus ihn aus den Augenwinkeln beobachtete bis dieser leise seufzte. Überrascht sah Charlie ihn an und fragte, „was ist los?“ „Ich habe nie über Kinder nachgedacht“, gestand Severus schließlich. „Und wenn du darüber nachdenkst?“ Severus zuckte mit den Schultern, er hatte sich nie Gedanken über dieses Thema gemacht. „Momentan denke ich nicht darüber nach.“ „Wieso nicht?“ „Weil man, um Kinder zu bekommen, erst Sex haben muss“, schnarrte Severus. Charlie nickte sofort begeistert, was Severus zu seiner typischen Augenbraue-hochzieh-Geste veranlasst. „Ok, dann machen wir uns über das Kinderthema Gedanken wenn wir das Sexthema abgeschlossen haben, einverstanden?“, fragte Charlie grinsend. „Einverstanden aber erst dann. Jetzt sorgen wir erst mal für was zu essen bevor mein Enkelkind gezwungen ist meinen Partner aufzuessen“, sagte Severus mit einem Blick auf Talisha, die an Charlies Finger nuckelte. „Meinst du, ich bin giftig?“ „Nein aber ich hätte Tali einen besseren Geschmack zugetraut. Typischer Fall von Geschmacksverirrung“, sagte Severus trocken während er die schwarze Holztür öffnete, hinter der sich ihre Gemächer befanden. „Hey, diese Geschmacksverirrung ist dein fester Freund“, protestierte Charlie lachend. „Selbst ich bleibe nicht von so was verschont. Tee?“ „Ja, gerne.“ Charlie schüttelte, immer noch lachend, den Kopf und ließ sich im Wohnzimmer auf dem Teppich vor dem Kamin nieder. Er zauberte einige Plüschtiere von Talisha herbei, die begeistertes Lachen bei dem Mädchen auslöste. Vor allem der weiße Plüschwolf, den Draco ihr vor ein paar Tagen geschenkt hatte, war ein sehr begehrtes Spielzeug. So in das Spiel vertieft, bemerkte Charlie nicht, dass Severus nicht sofort in die kleine Küche nebenan gegangen war sondern in der Tür stehen geblieben war. Mit verschränkten Armen lehnte er sich gegen den Türrahmen und beobachtete das Treiben. Es war deutlich zu sehen, dass Charlie aus einer Familie mit jüngeren Geschwistern kam. Der Rotschopf hatte auch schon öfters angedeutet, dass er sich selber auch Kinder wünschte und er war sich des Risikos durchaus bewusst. Zumal sie überhaupt nicht wussten ob Charlie schwanger werden konnte. Und wenn nicht? Severus wusste, dass es den Jüngeren schwer treffen würde. „Wolltest du nicht Tee und was zu Essen holen?“ Die Frage riss ihn aus seinen Gedanken, Charlie sah ihn lächelnd an während Talisha versuchte ihren Plüschwolf zu erdrücken. „Sofort“, murmelte Severus. Er beschloss diese Angelegenheit sehr weit weg zu verbannen und jetzt wirklich etwas zu essen zu holen. Unterdessen stand Harry im Ostflügel und lauschte dem leisen, friedlichen Klang eines Klaviers. Es war fast drei Monate her seit sein Mann sich an den Flügel gesetzt hatte, meist nur wenn er wirklich gut drauf war aber warum spielte er dann heute? Leise durchquerte Harry die Räume bis er in der Tür zum Klavierzimmer stehen blieb und immer wieder wunderte er sich über dieses Bild. Sein Mann saß am Flügel, völlig in sein Spiel vertieft und ließ die Finger nur so über die Tasten huschen, nichts und niemand schien ihn dabei stören zu können. Es war ein friedliches Bild, wie oft hatte er nach Talishas Geburt hier im Sessel gesessen, seine Tochter im Arm und hatte seinem Mann beim spielen zugehört. Obwohl er damals strenge Bettruhe hatte, konnte er Voldemort immer wieder davon überzeugen, dass sie hierher kamen. Die Musik würde ihn beruhigen und Talisha auch, nun, das war nicht mal gelogen. War das der Grund warum er heute spielte? Wollte er ihn beruhigen? „Würdest du bitte aufhören so wirr zu denken solange ich spiele?“, fragte Voldemort in diesem Moment. „Tut mir leid“, murmelte Harry. Er huschte in den Raum rein, ließ sich in seinem Sessel nieder und kuschelte sich in eine herbeigezauberte Decke. Voldemort grummelte noch etwas Unverständliches und vertiefte sich dann wieder in sein Spiel während Harry die Augen schloss und genoss. Irgendwann verklang der letzte Ton, Voldemort schloss langsam das Klavier und drehte sich dann zu Harry um. Dieser öffnete nur widerwillig die Augen, zu sehr war er in den Klängen versunken gewesen. „Wo ist Tali?“, war das Erste, was Voldemort fragte. „Übernachtet heute bei ihrem Opa“, gab Harry lächelnd zurück. „Die Schutzzauber für die Nacht?“ „Dad kennt sie und wird sie aktivieren.“ „Also sind wir alleine? Warum?“ „Wie meinen?“ „Hast du Angst, dass ich sie wieder zum weinen bringe? Oder ist das dein erster Schritt des Auszuges?“, fragte Voldemort. Seine Stimme klang völlig emotionslos, genau wie sein Gesichtsausdruck und auch über die innere Verbindung konnte Harry keinerlei Gefühle wahr nehmen. „Wenn mein Lord wieder normal ist, habe ich keinen Grund auszuziehen.“ „Ich war noch nie normal.“ „Naja, so normal wie mein Lord eben war“, sagte Harry mit einem schiefen Grinsen. „Ich wollte sie heute morgen nicht zum weinen bringen.“ „Mein Lord, es geht nicht um Talisha, es geht um das was ihr gesagt habt. Das ist absoluter Schwachsinn und das wisst ihr auch also woher kommen diese sinnlosen Gedanken?“ „Sind sie so sinnlos? Sieh dich doch in den Reihen meiner Todesser um, keiner von ihnen fürchtet mich noch. Sie sind alle der Meinung, dass du mich schon zurückhalten wirst wenn sie Blödsinn bauen“, knurrte Voldemort. Das schiefe Grinsen wurde zu einem warmen Lächeln, er schälte sich aus seiner Decke und trat zu Voldemort. Dieser sah ihn fragend an als sich Harry auch schon vor ihn kniete und wie früher oft die Hände auf seine Oberschenkel legte. „Mein Lord, das denkt keiner. Zugegeben, sie sind etwas frecher und aufmüpfiger als früher aber sie haben nicht weniger Respekt vor euch als früher. Ich glaube sogar, dass sie jetzt mehr Respekt vor euch haben.“ „Das ist Blödsinn“, unterbrach Voldemort ihn. „Nein, ist es nicht. Fast alle Todesser haben sich euch aus Angst, Hass oder Wut angeschlossen aber sie folgen euch jetzt aus anderen Gründen. Sie respektieren und achten euch, einige mögen euch mittlerweile sogar. Ja, ihr seit weicher geworden aber das ist nichts Schlechtes. Dieses Verhalten, was euch anscheinend jetzt so ärgert, zeigt man nicht aus Mangel an Respekt sondern weil man unter Freunden ist. Ihr habt Recht, keiner eurer Todesser hätte sich früher so verhalten, aus Angst vor Strafe. Wollt ihr dieses Verhalten etwa wieder? Dass sie vor euch kriechen, Fehler aus Angst machen und vor lauter Furcht ihre Aufgaben nicht richtig ausführen?“, fragte Harry etwas fassungslos. Er beobachtete wie es in Voldemorts Gesicht arbeitete, die innere Verbindung war völlig durcheinander. „Seht euch meine Anhänger an. Sie sind meine Freunde, wir können über alles miteinander reden, sie stehen bedingungslos hinter mir und auch ich muss mir einiges anhören wenn sie der Meinung sind, dass ich es verdient habe. Aber wenn es hart auf hart kommt, kann ich mich absolut auf sie verlassen. Dann gehorchen sie sogar wenn ich ihnen etwas befehle“, sagte Harry grinsend, „und stellen nicht jeden Befehl in Frage.“ „Stört dich das nicht?“, fragte Voldemort. „Nein, mein Lord, das stört mich nicht. Sie sind meine Freunde, sie dürfen und sollen ihre eigene Meinung haben und sie sollen sie mir auch sagen. Ich komme doch nicht von alleine auf alle Ideen, die ich euch vortrage. Viele davon sind von meinen Freunden gewesen“, gestand Harry. Wieder wurde er nur angesehen, das Gefühlschaos in seinem Inneren zeigte ihm, dass Voldemort durchaus über seine Worte nachdachte. Er rutschte ein Stück näher bis er direkt zwischen seinen Beinen kniete, er wollte den Körperkontakt, vermisste ihn wenn er ihn mal nicht hatte. Langsam hob Voldemort eine Hand, die langen, blassen Finger fuhren zögernd durch die schwarzen Haare. Schnurrend lehnte sich Harry in die Berührung, die Unruhe in ihm nahm langsam ab. „Warum bist du so?“, fragte Voldemort irgendwann. „Wie genau meint mein Lord das?“ „Warum bist du so lieb? Warum findest du immer die richtigen Worte?“ „Weil ich euch über alles liebe und alles für euch und Talisha tun würde.“ „Du bist unverbesserlich.“ „Und gerne.“ Harry schloss jetzt die Augen, schnurrte leise vor sich hin während die langen Finger durch seine Haare kraulten. „Ich habe Blödsinn erzählt, oder?“, fragte Voldemort. „Ja, habt ihr.“ „Ich habe mich unmöglich benommen.“ „Ja, habt ihr.“ „Du darfst mir ruhig widersprechen“, maulte Voldemort doch Harry grinste ihn mit geschlossenen Augen an und gab zurück, „Wenn ihr es schon so exakt präzisiert, werde ich euch nicht widersprechen.“ „Danke, Harry.“ „Bitte, mein Lord.“ Lange saßen sie so da, Harry auf den Knien aber mittlerweile komplett an Voldemorts Bein gelehnt und die langen Finger in den schwarzen Haaren versenkt. Leises Schnurren war das einzige Geräusch, welches zu hören war bis Voldemort seufzte. Langsam öffnete Harry die Augen, sah ihn fragend an. „Lass uns ins Bett gehen“, schlug Voldemort vor. „Gerne.“ Harry erhob sich in einer fließenden Bewegung und sah ihn herausfordernd an. Sein Mann folgte seinem Beispiel, schlang einen Arm um ihn. Langsam und aneinander gekuschelt begaben sie sich ins Schlafzimmer, ein Zauber säuberte sie notdürftig und ein Zweiter zog sie komplett aus. Schnell lagen sie, eng umschlungen, unter der schwarzen Satinbettwäsche doch Harry spürte, dass sein Mann noch immer grübelte. „Könnt ihr nicht später nachdenken? Ich würde gerne schlafen“, maulte er. „Deine Worte haben mich nachdenklich gemacht.“ „Das merke ich aber muss das jetzt sein?“ „Scheinbar schon. Harry, meintest du das alles ernst?“ „Natürlich, warum sollte ich euch anlügen? Das habe ich nie gemacht und werde es auch nie.“ „Meinst du wirklich, dass die Todesser so denken?“ „Nein, mein Lord, ich meine es nicht, ich weiß es. Ich habe mich mit einigen Todessern unterhalten, wollte ihre Beweggründe verstehen und ihre Ansichten. Dabei habe ich so einiges erfahren“, erklärte Harry gegen die weiße Brust. „Mit wem hast du dich unterhalten?“, fragte Voldemort. „So einige.“ „Also möchtest du es mir nicht genau sagen“, stellte sein Mann fest. „Nein.“ „Gut, dann nicht. Aber so wirklich glauben kann ich das nicht.“ „Es ist aber so. Ihr versteht auch nicht warum ich euch liebe aber ihr akzeptiert das also akzeptiert doch einfach die Veränderungen bei den Todessern.“ Voldemort brummte leise was Harry an seiner Brust leise kichern ließ. „Lachst du mich etwa aus?“ „Nein, ich lache euch an. Mein Lord, akzeptiert es doch einfach und hört auf euch über so ein Thema Gedanken zu machen“, schlug Harry vor, „das wurde mir zumindest immer gesagt.“ „Du hast dir auch um sinnlose Dinge Gedanken gemacht.“ „Das ist in meinen Augen auch sinnlos. Seit doch froh, dass es sich so entwickelt hat. Wenn ihr ehrlich seit, dann genießt ihr es manchmal.“ „Was soll ich genießen?“, fragte Voldemort. „Dass die Todesser euch nicht mehr fürchten, dass sie euch teilweise wie einen Freund behandeln“, sagte Harry. Er hob jetzt den Kopf um ihn anzusehen, rote, warme Augen sahen ihn nachdenklich an bevor Voldemort ihn plötzlich hochzog und küsste. Überrascht erwiderte Harry den Kuss, öffnete gehorsam die Lippen als eine Zunge fordernd daran entlang strich und sich schließlich in seinem Mund versenkte. Seine Zunge wurde herausgefordert, umspielt und geneckt bis er auf das leidenschaftliche Zungenspiel einging. genießerisch schloss Harry die Augen, er wollte diesen Kuss nur noch genießen. Irgendwann löste Voldemort ihre Lippen wieder voneinander, er hauchte ihm noch einen weiteren Kuss auf den Mund bevor er ihn an sich drückte. Mit einem Schnurren schmiegte sich Harry an seinen Mann. „Ich liebe dich, mein Kleiner“, schnurrte Voldemort schließlich. „Ich euch auch, von ganzem Herzen.“ „Es tut mir leid was ich heute früh gesagt und getan habe, ich glaube, du hast wirklich Recht.“ „Ihr glaubt?“ „Ok, du Quälgeist, ich weiß es. Zufrieden?“ „Ja, sehr sogar. Können wir jetzt schlafen? Ich hatte einen langen Tag, einen hässlichen Streit zum Frühstück und ich bin hundemüde“, sagte Harry, der ein Gähnen nicht mehr unterdrücken konnte. Als Voldemort nicht antwortete, sah Harry nochmal auf, wieder direkt in die Augen seines Mannes, der ihn scheinbar beobachtete. „Mein Lord?“ „Manchmal verstehe ich echt nicht wieso du mich liebst.“ „Müsst ihr nicht, das tut eh keiner. Genauso wenig wie die Wenigsten Draco verstehen oder Charlie. Es muss keiner verstehen, nur akzeptieren“, gähnte Harry bevor er sich demonstrativ an seinen Mann kuschelte und die Augen schloss. „Und jetzt, gute Nacht, mein geliebter Lord.“ „Gute Nacht, Harry.“ Die Arme um seinen Oberkörper zogen sich enger zusammen, ein dunkles, kaum wahrnehmbares Schnurren ertönte und schickte sanfte Wellen durch Harrys Körper. Glücklich kuschelte er sich enger an ihn, es war sehr selten, dass Voldemort es zuließ, dass sein Inneres Wesen schnurrte. Vielleicht sah er es als Schwäche an, vielleicht war es ihm auch unangenehm, es war Harry egal. Er genoss es wenn es mal so weit war, so wie jetzt. Das monotone Geräusch hüllte ihn langsam ein, er erwiderte das Schnurren ohne es wirklich zu bemerken und schließlich schlief er darüber ein. Voldemort hingegen lag noch lange wach, lauschte den friedlichen Atemzügen seines Gefährten und dachte nach. Die nächsten drei Tage überwachte Devon den Gesundheitszustand von Alice denn nach den ersten Erzählungen von Neville wollte sie Severus nicht mehr sehen. Auch Blaise sah sie am Anfang mit seltsamen Blick an doch der junge Mann lächelte dazu nur. Er verstand sie denn in den letzten Jahren war so viel passiert, das musste erst einmal verarbeitet werden. Neville und seine Mutter führten sehr lange Gespräche, er versuchte ihr alles zu erklären aber bei einigen Dingen musste er passen und das waren sämtliche Ereignisse und Entscheidungen rund um Harry. Den lud Neville nach fast einer Woche ins St. Mungos ein, seine Mutter hatte noch einige Fragen, die sie gerne beantwortet hätte. „Guten Morgen“, begrüßte Harry alle mit einem strahlenden Lächeln. Neville und Blaise erwiderten das Lächeln während Alice ihn nur misstrauisch ansah. „Wie ich sehe, hat dir Neville alles erklärt. Unter anderem auch mit wem ich verheiratet bin. Ich nehme an, dass du Fragen hast also frag“, forderte Harry sie auf. Er ließ sich auf einem Stuhl nieder und sah sie auffordernd an. „Du kommst alleine?“, fragte sie, „keine Bewacher?“ „Sind draußen vor der Tür. Ich bin davon ausgegangen, dass du keinen Werwolf sehen willst.“ „Du?“ „Ich sieze nur meinen Mann und keinen Anderen und ich habe nicht vor jetzt eine Ausnahme davon zu machen.“ „Wo ist dein Kind? Neville hat gesagt, dass du es nie alleine lässt“, sagte Alice. Harry lächelte und meinte, „Tali ist bei ihrem Vater. Er ist der Meinung, dass er auch mal wieder etwas Zeit mit seiner Tochter verbringen darf.“ „Hast du überhaupt ein Mitspracherecht?“ „Wenn mein Ehemann nicht will, dass Tali und ich aus dem Ostflügel ausziehen, dann ja. Alice, das sind nicht deine Fragen, was willst du wirklich wissen?“, fragte Harry. „Warum hast du die weiße Seite verraten?“, fragte Alice. Jetzt seufzten sowohl Harry wie auch Neville und Harry meinte, „diese Frage hat mir Albus ungefähr zwei Dutzend mal gestellt und die Antwort ist immer noch dieselbe. Ich liebe meinen Mann, von ganzem Herzen. Ich stehe weder unter einem Zauber, noch einem Trank oder einem seltsamen Ritual. Ich habe den Mann hinter dem Dunklen Lord kennengelernt und habe mich in ihn verliebt.“ „Aber wie kannst du dich in den Mörder deiner Eltern verlieben?“ „Ich war gerade ein Jahr alt als ich meine Eltern verloren habe. Ich kann mich nicht mal mehr an sie erinnern. Die weiße Seite war mir nie eine Familie, ich war eine Art Ausstellungsstück, der Junge-der-lebt und der Voldemort besiegen sollte. Niemand hat mich gefragt ob ich das überhaupt will und dann bin ich hierher gekommen, unfreiwillig, zugegeben aber ich habe die Menschen hinter den Masken kennengelernt. Langsam aber sicher wurde die Dunkle Seite zu meiner Familie, hier habe ich einen neuen Vater bekommen, einen, zugegeben, manchmal sehr schwierigen Ehemann und eine Tochter, die ich über alles liebe“, erklärte Harry lächelnd. „Manchmal? Dein Mann ist ständig schwierig“, kam von Blaise. Ein Grinsen antwortete ihm während Neville den Kopf schüttelte, ein breites Grinsen auf seinen Lippen. „Nein, mein Mann ist nicht ständig schwierig, er ist nur manchmal etwas missverstanden.“ „Er ist ein Massenmörder. Er hat deine Eltern umgebracht, genau wie unzählige andere Familien“, protestierte Alice, „willst du das etwa bestreiten?“ „Nein, will ich nicht. Seine Vergangenheit kann ich nicht ändern und will es auch gar nicht. Aber die Zukunft hätte ich ändern können wenn die Weiße Seite nicht diesen einen Fehler gemacht hätte“, seufzte Harry. „Welchen Fehler?“ Überrascht sah Harry zu Blaise und Neville doch diese schüttelten die Köpfe. Alice sah verwundert zwischen ihnen hin und her bis Neville sagte, „wir haben ihr davon nichts erzählt. Das überlassen wir dir.“ „Was genau meint Neville damit?“ Harry atmete tief durch und erklärte, „mein Mann hatte angefangen die Muggel und Unschuldigen zu verschonen, es wurden nur noch diejenigen angegriffen, die sich gewehrt haben oder uns angegriffen haben. Noch ein paar Jahre und er wäre so weit gewesen um über einen Friedensvertrag nachzudenken und dann bin ich schwanger geworden.“ „Wollte er das Kind nicht?“, fragte Alice dazwischen. „Nein, er hat sich sehr gefreut. Ok, meine Schwangerschaft war nicht leicht.“ Das protestierende Schnauben von Blaise und Neville ignorierte er an dieser Stelle gekonnt. „Aber als unsere Kleine dann da war, war sie sein Ein und Alles. Er liebt unser Würmchen über alles doch dann ist es passiert. Die Weiße Seite hat von unserem Kind erfahren und einen sehr perfiden Plan entwickelt. Naja, das Ende vom Lied war, dass sich Arthur Weasley mithilfe von Vielsafttrank in unser Manor eingeschlichen hat und unsere Tochter entführt hat“, sagte Harry mit gepresster Stimme. Die Erinnerung daran tat weh und das obwohl ihre Tochter jetzt in Sicherheit war. „Entführt? Aber wie alt war sie denn da? Als du das erste Mal hier warst, das war doch deine Tochter, oder? Sie kann nicht älter als ein halbes Jahr gewesen sein“, sagte Alice überrascht. „Talisha ist fast acht Monate alt. Sie wurde entführt als sie gerade fünf Monate alt war, vier Wochen war sie in der Gewalt der Weißen Seite bis wir sie wiederbekommen haben.“ „Aber man entführt doch kein Baby.“ „Doch, manche Leute sind der Meinung gewesen, dass sie als Tochter des Dunklen Lords genauso böse ist wie ihr Vater. Dass sie kein Recht dazu hat bei ihren Eltern aufzuwachsen“, sagte Harry. Alice sah ihn fassungslos an, ihr Blick wanderte zu ihrem Sohn. „Stimmt das?“, fragte sie. „Ja.“ „Wie habt ihr sie wiederbekommen?“ „Minerva.“ „Minerva McGonagall?“ „Ja. Sie hat sich die vier Wochen um Tali gekümmert und sie war der Meinung, dass ein Kind nichts im Krieg zu suchen hat. Albus ist soweit gegangen sie als Schutzschild missbrauchen zu wollen. Er hat sie an die Front geholt als wir das Ministerium angegriffen haben. Ein sechs Monate altes Baby zwischen zwei rivalisierenden Seiten, die Beide mit Flüchen um sich schmeißen. Mein Dad hat sie davon überzeugt, dass Talisha zu ihren Eltern gehört“, sagte Harry lächelnd, „seitdem lassen wir unser Kind nicht mehr alleine. Auf ihr liegt ein Familienschutz und sie hat mehr als genug Leibwächter.“ „Verständlich. Was ist mit Minerva passiert?“, fragte Alice. „Sie ist noch im Ministerium und überlegt ob sie doch irgendwann mit meinem Mann reden will. Sie hat keinerlei Auswirkungen zu fürchten, Dad hat ihr den größtmöglichen Schutz versprochen und den wird sie auch erhalten. Aber dazu muss sie mit Voldemort reden und das will sie nicht.“ „Ebenfalls verständlich. Harry, darf ich dich fragen wie es jetzt weiter geht?“, fragte Alice nach einiger Zeit. Der Angesprochene zuckte mit den Schultern und meinte, „ich gehe davon aus, dass du bei Neville sein möchtest aber der wohnt in Riddle-Manor.“ „Ich glaube nicht, dass ich dort wohnen möchte“, sagte Alice vorsichtig. „Was ist mit Tante Augusta? Kann meine Mom nicht da wohnen?“, warf Neville ein. „Gute Idee. Alice?“ „Kann ich meinen Mann und meinen Sohn dann noch sehen?“ „Natürlich. Allerdings nur mit Begleitschutz, bestehend aus einem Werwolfpaar und Neville kannst du nur hier oder bei Augusta sehen. Alle damit einverstanden?“ Neville und Blaise nickten sofort doch Alice schien darüber nachzudenken. „Kann ich auch bei meinem Mann bleiben?“, fragte sie später. „Natürlich. Du kannst das Nachbarzimmer haben, du kannst es dir einrichten wie du willst aber du musst dir im Klaren darüber sein, dass außerhalb dieser Zimmer Todesser und Werwölfe sind. Du kannst dich außerhalb dieser Zimmer nicht frei bewegen, nur in Begleitung und mit Genehmigung“, sagte Harry ernst, „sonst ist es zu gefährlich.“ „Wenn wir sie begleiten, reicht das?“, kam jetzt von Blaise. „Ein Werwolfpaar als Schutz. Aber wenn ihr dabei seit, könnt ihr euch frei bewegen.“ „Müssen die Werwölfe sein?“ „Ja, müssen. Es hat sich in den letzten Jahren eingebürgert, dass die Werwölfe als Begleitschutz dienen, ein devoter Verwandelter und ein Dominanter mit Zauberstab. Die perfekte Mischung um fast jeden Angriff erst mal abzuwehren und dem Beschützten die Möglichkeit zu geben sich in Sicherheit zu bringen“, sagte Harry. „Was ist mit den zwei Werwölfen im Falle eines Angriffs?“, fragte Alice. „Sie werden versuchen den Angreifer unschädlich zu machen, wenn möglich in einem Stück. Sollte das nicht möglich sein, werden sie versuchen sich zurückzuziehen um Verstärkung zu holen. Keiner meiner Werwölfe kämpft einen Kampf, der von vorne herein verloren ist, diese Neigung habe ich ihnen abgewöhnt“, grinste Harry. „Deine Werwölfe? Unterstehen sie nicht deinem Mann?“ „Nein. Fast alle devoten Werwölfe tragen mein Zeichen und jeder Dominante, der es sich nicht mit ihnen verscherzen will, gehorcht ebenfalls mir. Bevor die Frage kommt, ja, mein Mann weiß das und er akzeptiert es.“ „Das klingt nicht nach dem Dunklen Lord zu meiner Zeit.“ „Auch wenn es keiner glaubt aber mein Mann hat sich sehr verändert. Hätte Albus unsere Tochter nicht entführen lassen, wäre alles anders gelaufen aber mit dieser Aktion hat er alle meine Bemühungen zunichte gemacht. Ein Friedensvertrag ist ausgeschlossen, mein Mann will die Weiße Seite tot sehen“, sagte Harry. Seine Stimme klang traurig und die Art, wie er kurz zu Boden sah, zeigte Alice, dass er es wirklich ernst meinte. „Könntest du deinen Mann nicht noch umstimmen?“ „Und die Menschen schützen, die meine Tochter entführt haben? Wohl kaum. Ich stand lange genug zwischen ihm und der Weißen Seite aber jetzt nicht mehr. Albus wollte meine Familie zerstören, meine Tochter töten, das kann und will ich nicht vergessen. Alice, es tut mir leid, dass es keine besseren Nachrichten gibt aber so ist die Lage.“ Die Hexe lächelte ihn seltsamerweise an und sagte, „ich hätte nicht gedacht, dass ich überhaupt nochmal klar denken kann. Das ich meinen Sohn nochmal sehe. Ich habe damals mit meinem Leben schon abgeschlossen gehabt.“ „Nun, du lebst, dein Sohn auch und deinen Mann werden wir vielleicht auch noch hinbekommen.“ „Meinst du? Dein Dad hat gesagt, dass das Ritual nicht bei ihm wirkt“, meinte Neville. „Das hat er zu mir auch gesagt, er will das Ritual nochmal überprüfen. Wenn er soweit ist, wird er sich melden und bis dahin wird Frank weiter überwacht.“ „Warum?“ „Wie meinen?“ „Warum wollt ihr meinem Mann helfen?“, fragte Alice. „Neville ist mein Freund und ich will ihm helfen. Ganz einfach.“ „So einfach klingt das nicht.“ „Harry, wir sollten für heute Schluss machen. Ich glaube, es ist etwas viel für meine Mom“, schlug Neville vor. „Gute Idee. Alice, du hast alle Zeit der Welt um irgendeine Entscheidung zu treffen. Ich stelle ein Werwolfpaar für dich ab, sie werden vor deiner Tür warten und sollten Neville und Blaise mal nicht da sein, wende dich einfach an sie. Leute, ich bin weg, ihr wisst wie ihr mich kontaktieren könnt“, sagte Harry während er aufstand und sich erst mal ausgiebig streckte. Sowohl Neville wie auch Blaise nickten nur, Alice sah ihn etwas verwundert an, nickte aber dann auch. „Gut, dann bin ich mal wieder weg.“ Damit verließ Harry den Raum, er hatte Alice sehr viel Stoff zum nachdenken gegeben. „Mom, willst du ein bisschen alleine sein?“ „Ja, ich glaube, das wäre ganz gut.“ „Wir kommen heute Abend wieder, in Ordnung?“ Alice nickte abwesend, sie dachte nach und bekam nur am Rande mit wie ihr Sohn und sein Freund sie verließen. Voller Sorge beobachtete Blaise seinen Freund, er hatte den ganzen Weg über nichts gesagt und jetzt stand er am Fenster und starrte in den Garten von Riddle-Manor. Er war schon die ganze Woche über sehr schweigsam wenn sie das Krankenzimmer seiner Mutter verlassen hatten. Meist stand oder saß er am Fenster und schien nachzudenken. Langsam näherte sich Blaise ihm und legte die Arme um seine Hüfte, Neville lehnte sich mit einem Seufzen an ihn. „Worüber denkst du nach?“ „Meine Mom. Sie sah so enttäuscht aus als wir ihr alles gesagt haben. Sie und Dad haben ihr ganzes Leben gegen den Dunklen Lord gekämpft und jetzt erfahren sie, dass ihr einziger Sohn sich ihm angeschlossen hat“, seufzte Neville. „Wir haben uns nicht Voldemort sondern Harry angeschlossen.“ „Das macht für meinen Mom allerdings keinen Unterschied. Sie fühlt sich verraten, von ihrem eigenen Sohn.“ Neville ließ den Kopf hängen und seufzte leise. Sein Freund schwieg, sie hatten dieses Gespräch in den letzten sieben Tagen fast jeden Tag geführt, mehrmals und nie waren sie zu einem Ergebnis gekommen. Neville machte sich schreckliche Vorwürfe und Blaise konnte ihm nicht wirklich helfen, er konnte nur für ihn da sein und ihm Trost anbieten. Ob er ihn annahm, blieb Neville überlassen. „Denkst du es war falsch?“, fragte Neville leise. „Was genau meinst du? Ihr alles zu erklären?“ „Nein, die Wahl unserer Seite.“ Neville spürte wie sein Freund die Schultern zuckte und dann sagte, „ich stand schon immer auf dieser Seite, ich wurde in sie hineingeboren und würde auch nie wechseln also stellt sich diese Frage für mich nicht.“ „Also war meine Wahl falsch?“ „Das habe ich nicht gesagt. Neville, du hast deine Wahl vor zwei Jahren getroffen, bereust du es jetzt etwa?“, fragte Blaise. „Ich bin mit einem anderen Glauben groß geworden.“ „Du hast ihn vor zwei Jahren gewechselt. Neville, was ist los mit dir? Du bist schon seit Wochen so komisch, genauer gesagt, seit Harrys Kleine wieder da ist“, murrte Blaise, was zur Folge hatte, dass Neville wie unter einem Schlag zusammen zuckte und sich von ihm löste. „Neville, bekomme ich jetzt eine Antwort. Was ist los?“ „Nichts.“ „Lügner. Mensch, dieses Theater hatten wir am Anfang unserer Beziehung und ich habe keinen Bock, dass jetzt nochmal durch zumachen also sprich endlich“, fauchte Blaise. Wieder zuckte Neville zusammen doch er drehte sich nicht um und er antwortete auch nicht. Er hörte Blaise genervt schnauben und dann Schritte, die sich von ihm entfernten. Er erwartete schon das Zuschlagen der Tür zu hören doch stattdessen hörte er wie sich jemand auf das Sofa setzte. Überrascht drehte sich Neville um, Blaise saß wirklich auf dem Sofa und sah ihn traurig an. „Es ist wegen Talisha, oder? Du hast schon wieder diese Wahnvorstellungen, dass ich dich verlasse weil du keine Kinder kriegen kannst und auch nicht mit mir schläfst, oder?“, fragte Blaise traurig. Es wunderte ihn nicht, dass Neville einfach nur den Kopf hängen ließ, er brauchte nichts zu sagen. „Wie oft hatten wir dieses Gespräch schon?“ „Zu oft?“ „Ja, zu oft. Neville, wann glaubst du mir endlich?“, seufzte Blaise leise, „du musst es nicht verstehen, du musst es nur akzeptieren.“ „Aber du hast seit zwei Jahren keinen Sex“, fuhr Neville auf. Er hob den Kopf und sah ihn fast schon verzweifelt an. „Du auch nicht.“ „Das zählt nicht“, murmelte Neville mit, plötzlich, sehr rotem Kopf. „Doch, das zählt.“ „Nein, tut es nicht.“ „Neville, ich verlasse dich nicht und das mit dem Kind hatten wir auch geklärt, ich kann es selbst zur Welt bringen.“ „Aber dein Gendefekt macht die Sache noch gefährlicher als bei Harry und der hätte beinah nicht überlebt.“ „Er hat aber überlebt.“ „Ja, weil Snape und Voldemort einfach alles für ihn tun würden. Diese Fürsorge hast du nicht“, erklärte Neville. „Glaubst du wirklich, dass Harry ihnen nicht Feuer unterm Arsch macht wenn es so weit ist?“ „Ich glaube, dass er es versuchen wird aber ob es was bringt, ist eine andere Sache. Außerdem haben wir nicht mal Sex, wie sollst du dann schwanger werden?“, fragte Neville. „Das mit dem Sex können wir sofort ändern.“ „Ich will dir nicht weh tun.“ Blaise seufzte leise, stand auf und ging zu ihm rüber, zog ihn in eine Umarmung. „Nochmal zum Mitschreiben, du tust mir nicht weh“, sagte Blaise. „Aber...“ „Nichts aber. Neville, wie viele schwule Pärchen haben wir in unserem Freundeskreis?“ „Genug.“ „Glaubst du wirklich die würden ständig miteinander schlafen wenn der Passive dabei Schmerzen hat?“, frage Blaise grinsend. Als Neville schwieg, hob Blaise verwundert eine Augenbraue und fragte, „das glaubst du nicht wirklich, oder?“ „Naja, beim Dunklen Lord würde mich gar nichts wundern. Draco liegt regelmäßig im Bett um sich zu erholen und bei den Werwölfen hat es sich mehr als nur schmerzhaft angehört“, flüsterte Neville. Blaise schüttelte leicht den Kopf. „Naja, ist doch so. Ein Mann ist nicht dafür gemacht.“ „Harry würde seinen Mann ins nächste Jahrtausend hexen wenn er ihm dabei weh tun würde. Draco liegt im Bett weil sein Gefährte ein Vampir ist und öfters mal zu viel von ihn trinkt, das hat nichts mit dem Sex zu tun. Und die Werwölfe, gut, bei denen hört es sich wirklich brutal an aber die sind auch halbe Tiere und ich glaube nicht, dass die das wirklich stört. Remus ist ein starker Charakter, der würde sich nicht ständig bespringen lassen, wenn er es nicht will“, sagte Blaise. Sein Freund antwortete nicht, er sah lediglich auf den Boden aber er erwiderte die Umarmung endlich. „Meinst du das ernst?“ „Natürlich. Es kann weh tun, keine Frage aber das passiert normal nur wenn sich der Führende keine Zeit lässt, wenn kein Gleitmittel verwendet wird oder es sich um absolute Stümper handelt. Sind die zwei Parteien einigermaßen fähig, nehmen sich Zeit füreinander und sprechen auch miteinander, ist es ein wunderschönes Erlebnis“, erklärte Blaise. „Mit wem war dein erstes Mal?“ „Passiv mit Theo, aktiv mit Draco.“ „Ich hätte Draco eher als den Aktiven eingeschätzt“, murmelte Neville leise. Blaise lachte leise und meinte, „das würde ihm bei seinem jetzigen Gefährten nicht viel bringen.“ „Und bei dir?“ „Uns war es damals egal wer oben ist. Wir haben es auf die Situation ankommen lassen, mal er, mal ich.“ „Wie stellst du dir das bei uns vor?“ „Naja, eigentlich genauso. Ich will nicht ständig der Aktive sein, ich genieße beide Positionen und hatte eigentlich gehofft, dass es dir irgendwann genauso geht“, erklärte Blaise. Sein Freund sah jetzt endlich auf, er war verdächtig rot um die Nase, lächelte aber leicht. „Deckt sich das einigermaßen mit deinen Wünschen?“ Es dauerte eine Weile bis Neville schüchtern nickte. „Gott, bist du süß.“ Neville gab ein protestierendes Geräusch von sich, welches großzügig ignoriert wurde bevor er in einen liebevollen Kuss gedrängt wurde. Seufzend ergab er sich seinem Freund. Immer weiter vertiefte Blaise den Kuss, er drängte den Anderen gegen die kalte Fensterscheibe, seine Finger huschte über das Shirt und schoben sich schließlich unter den Stoff. Er seufzte in den Kuss hinein als er die glatte Haut berührte, es kam für seinen Geschmack viel zu selten vor, dass er das tat und vor allem, dass Neville ihn nicht daran hinderte. Dieser schob gerade seine Zunge grob zurück in seinen eigenen Mund und drehte dann den Kopf weg um den Kuss zu lösen. Mit einem frustrierten Seufzen nahm Blaise das hin, lehnte aber gleichzeitig den Kopf an seine Schulter. Seine Finger schlichen auf der nackten Haut nach hinten und legten sich auf seinen Rücken. Er wartete eigentlich nur darauf, dass Neville ihn wegdrückte doch der legte plötzlich die Arme um seinen Körper. „Ich versteh nicht wie du es mit mir aushältst“, flüsterte Neville. „Ich liebe dich.“ „Das ist keine Antwort.“ „Doch, ist es. Neville, was hältst du davon wenn ihr uns ein schönes, heißes Bad einlasse? Eine Flasche Rotwein, ein paar Leckereien und wir machen uns einen gemütlichen Abend“, meinte Blaise ohne den Kopf zu heben. „Klingt herrlich.“ Wenig später standen sie im Bad, Neville stellte gerade das Tablett mit dem Essen auf einen Tisch neben die Wanne während Blaise sich beim Badezusatz nicht entscheiden konnte. Hinter sich hörte er wie Neville die Weinflasche entkorkte und die Gläser füllte. „Wenn du dich nicht bald entscheidest, müssen wir heute nicht mehr ins Wasser.“ „Ja, ist ja gut. Rosenöl? Lavendel? Oder dieses seltsame Zeug von Draco?“ „Welches Zeug?“ Blaise drehte sich, mit einer Flasche in der Hand, zu ihm um und reichte sie ihm. Etwas skeptisch roch Neville daran und verzog fragend das Gesicht. „Das riecht nach nichts“, stellte er fest. „Noch nicht. Draco hat es zusammen gepanscht und mir geschenkt. Er meinte, es entfaltet seinen Geruch erst im Laufe des Bades. Also eine Überraschung“, erklärte Blaise. Neville zuckte mit den Schultern und ließ etwas von dem Zusatz in die Wanne laufen. „Dann lassen wir uns mal überraschen.“ Damit stellte er das Fläschchen weg und zog sich langsam aus. Die bohrenden Blicke versuchte er zu ignorieren. „Zieh dich aus wenn du mit rein willst.“ Er hörte Blaise etwas murmeln und kurz darauf das Rascheln von Stoff. Nur ein paar Sekunden später das platschende Geräusch wenn jemand in die Wanne stieg. Jetzt erst drehte er sich wieder um und sah Blaise mit geschlossenen Augen im heißen Wasser liegend, die Arme und den Kopf auf dem Wannenrand. „Herrlich, komm schon rein.“ Nochmal musste Blaise ihn nicht auffordernd, langsam stieg Neville in die Wanne. Er wollte sich eigentlich mit dem Gesicht zu Blaise setzen doch der hatte scheinbar anderes vor denn der sah ihn vorwurfsvoll an. „Was ist?“, fragte Neville verwundert. „Du bist manchmal so unromantisch, so kann man nicht kuscheln.“ „Vielleicht will ich einfach, dass du deine Finger bei dir behältst.“ Blaise seufzte leise, löste sich von seinem Platz und rutschte an ihn rann. Ohne auf Nevilles vermutlichen Protest zu achten, kuschelte er sich mit dem Rücken an ihn. „So kann ich mich an dich kuscheln und du läufst nicht Gefahr von einem Ex-Slytherin betatscht zu werden“, erklärte Blaise während er die Augen schloss. Neville schüttelte grinsend den Kopf, legte aber dann die Arme um seinen Freund und schloss ebenfalls die Augen. Neville dachte nach, über seine Mutter, seinen Freund und auch über Harry und seine Tochter. Ja, er benahm sich seit die Kleine wieder da war seltsam, dass wusste er selber aber er konnte nichts dagegen tun. Mittlerweile verstand er Harrys Wunsch von damals, der Wunsch nach einer Familie. Ein schwaches Grinsen erschien auf seinem Gesicht, der Dunkle Lord hatte wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt um ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Nun, Blaise würde ihm auch keinen Wunsch abschlagen doch war es richtig? Seine Mutter hatte ihm unter vier Augen gesagt, dass sie es falsch fand. Zwei Männer sollten, ihrer Meinung nach, nicht zusammen sein und sie hatte ihm auch zu verstehen gegeben, dass sie sich über eine hübsche Schwiegertochter mehr freuen würde. Sie wollte Blaise gar nicht richtig kennenlernen. „Neville, weißt du eigentlich, was du da machst?“ Neville öffnete etwas verträumt die Augen und sah auf den Kopf an seiner Brust. „Was genau meinst du?“, fragte er verwundert. „Also entweder hältst du deine Hände still oder wir machen weiter“, sagte Blaise mit belegter Stimme. Neville sah ihn verwundert an bis ihm auffiel, dass er wohl die ganze Zeit mit den Händen über seine Haut gefahren war. Das hatte seinen Freund natürlich nicht kalt gelassen. „Worüber hast du nachgedacht?“ „Über alles mögliche.“ „Was ist dabei raus gekommen?“, fragte Blaise. „Nichts.“ „Hm, machen wir dann jetzt da weiter wo deine Hände gerade aufgehört haben?“, grinste Blaise. Etwas verwirrt sah ihn Neville an bis er den Blick auf seine Hände richtete, die sehr weit unten auf Blaises Bauch lagen. „Die dürfen ruhig tiefer“, schnurrte Blaise in diesem Moment. Er beobachtete wie Neville langsam rot wurde. „Ich will nichts falsch machen“, murmelte Neville. „Mach einfach, was dir auch gefallen würde. Ich melde mich schon wenn was nicht passt“, sagte Blaise, der sich schnurrend an ihn schmiegte und mit den Fingern über Nevilles Beine fuhr. Er spürte wie Neville noch einen Moment zögerte bevor seine Finger sich wieder bewegten, mit einem Seufzen lehnte sich Blaise an ihn und schloss die Augen. Noch etwas unsicher streichelte Neville über die gebräunte Haut, sanft über den Bauch und dann an den Seiten nach oben. Blaise hatte genießerisch die Augen geschlossen, er überließ es ihm wie weit er gehen wollte doch so genau wusste das Neville nicht. Das Gefühl unter seinen Fingern war toll, diese warme, weiche Haut war einfach phantastisch. Schon oft hatte er sie gespürt aber noch nie so intensiv. Es kam ihm vor als würde er ihn heute das erste Mal berühren. Er strich sachte über seine Brust, ein leises Keuchen war zu hören als er seine Brustwarzen leicht streifte doch seine Finger wanderten weiter. Jeder Zentimeter Haut wurde erforscht, überall strich Neville mit den Fingern lang. Blaises Atmung wurde schneller, immer wieder keuchte er leise auf und drückte sich näher an ihn. Irgendwie war es heute anders, Nevilles Finger wanderten immer sicherer über seinen Körper. Sanfte Lippen fuhren plötzlich über seinen Hals, ließen ihn etwas lauter keuchen. „Falsch?“, fragte Neville gegen seinen Hals. „Genau richtig“, gab Blaise seufzend zurück. Die warmen Lippen fuhren weiter seinen Hals entlang, eine Zunge gesellte sich hinzu und schickte heiße Schauer über seinen Rücken. Er legte den Kopf zur Seite, bot Neville mehr Angriffsfläche, die der auch sofort nutzte. Leckend und knabbernd bahnte er sich einen Weg über seinen Hals bis zum Ohr, leckte dort kurz über die Ohrmuschel bevor er den Rückweg antrat. Seine Finger blieben in der Zeit nicht untätig, sie strichen immer wieder über die nackte Haut des Anderen. Blaise wand sich unter seinen Fingern, es fiel ihm schwer sich nicht einfach umzudrehen und über Neville herzufallen doch er blieb, mehr oder weniger, ruhig liegen. Er war jetzt schon deutlich erregt, zu lange hatte er keinen Sex gehabt und er wusste, heute brauchte es nicht viel um ihn wahnsinnig zu machen. Doch er spürte auch etwas anderes denn so kalt schien Neville das Ganze nicht zu lassen, dessen Erregung drückte ihm langsam aber sicher an den Rücken. Plötzlich war eine Hand an seinem Kinn, drückte seinen Kopf rum und dann lagen diese weichen Lippen auf seinen. Keuchend erwiderte er den Kuss, empfing die heiße Zunge, die sich in seinen Mund schob, mit seiner Eigenen und öffnete jetzt zum ersten Mal wieder die Augen. Lust verhangene Augen erwiderten seinen Blick bevor sie zufielen und der Kuss um einiges intensiver wurde. Er wusste zwar nicht woher dieser plötzliche Sinneswandel kam aber er wäre der Letzte, der sich beschwert. Mit einem zufriedenen Seufzen schloss er die Augen wieder, erwiderte den Kuss aber mit der gleichen Leidenschaft. Viel zu schnell unterbrach Neville den Kuss wieder, nur um seine Erkundung an seinem Hals wieder aufzunehmen. Seine Finger hatten sich auf Blaises Brust eingefunden, neckten und spielten dort mit den Brustwarzen bis sie völlig hart von seiner Brust ab standen. „Neville, bitte.“ „Was bitte?“ „So sehr ich das auch genieße aber mein letzter Sex ist schon ne Weile her und im Moment wünsche ich mir nichts sehnlicher als dich in mir“, keuchte Blaise während er seine Position etwas verändert und jetzt mit dem Hintern gegen das steife Glied hinter sich drückte. „Was soll ich machen?“, fragte Neville. „Ernsthaft?“ „Ja.“ Statt einer Antwort löste sich Blaise von ihm um sich vor ihn, auf alle Viere zu knien. Mit gespreizten Beinen bot er Neville einen tiefen Einblick auf seine empfindlichsten Zonen, was der mit einem unterdrückten Keuchen quittierte. Einen Arm legte Blaise auf den Wannenrand, den Kopf darauf während seine zweite Hand seinen Körper entlang fuhr. Leise stöhnend umkreiste er die harten Brustwarzen, neckte sie kurz und glitt dann weiter. Seine Finger fuhren über die Leiste, umrundeten sein Glied ohne es zu berühren und dann ging es über die Innenseite der Oberschenkel bevor er seine Hand zwischen seine Pobacken schob. Er massierte nur kurz über den äußeren Muskelring, ein weiteres Keuchen hinter ihm verriet ihm, dass Neville die Aussicht durchaus genoss. Noch einmal umkreiste er seinen Eingang, dann verschwand auch schon einer der schlanken Finger in seinem Inneren. Er konnte ein Stöhnen dabei nicht unterdrücken, hinter ihm ertönte ebenfalls ein leises Stöhnen. Schnell gesellte sich ein zweiter und ein dritter Finger dazu, Blaise war völlig in sich selbst gefangen und bekam nicht mehr wirklich mit wie sich Neville hinter ihm bewegte. Erst als er eine Hand auf seiner Hüfte spürte, fiel ihm wieder ein, dass er ja nicht alleine war. Die zweite Hand legte sich um seine Handgelenk und zog seine Finger aus sich heraus. Ein leises Wimmern entkam ihm, er wollte mehr. „Mach schon“, knurrte er leise. „Sicher?“ „Neville, mach endlich. Bitte.“ Dieser zögerte noch einen Moment bevor er sich richtig hinter Blaise positionierte und sich langsam in ihn rein schob. Doch er stoppte nach nur wenigen Sekunden und keuchte, „das geht nicht, das ist zu eng.“ Er hörte Blaise etwas genervt knurren bevor er mit der Hüfte nach hinten stieß und sich selbst aufspießte, ein tiefes Stöhnen entkam seinen Lippen. Seine Beine zitterten leicht, sein Kopf sank nach vorne und sein Atem ging mehr als schwer. Es war viel zu lange her und der Schmerz war doch stärker als er gedacht hatte. „Es tut mir leid, ich geh wieder raus“, sagte Neville erschrocken. „Mach das und wir sind geschiedene Leute. Gib mir einen Moment“, keuchte Blaise leise. Unsicher sah Neville auf den zitternden Rücken doch er bewegte sich nicht. Was vielleicht auch ganz gut war denn diese heiße Enge um sein Glied machte ihn wahnsinnig, er hätte nie geglaubt, dass es sich so intensiv anfühlte. Dennoch wollte er eigentlich sofort wieder raus, er wollte Blaise keine Schmerzen zufügen. Aber dessen Worte hielten ihn davon ab. Er streichelte leicht über den zitternden Körper vor sich, hoffte ihn damit zu beruhigen und tatsächlich spürte er, wie Blaise sich langsam entspannte. Diese krampfhafte Enge ließ langsam nach. „Beweg dich“, keuchte Blaise leise. „Ich will dir nicht weh tun.“ „Mach, bitte.“ Um seinen Worte Nachdruck zu verleihen, drückte sich Blaise gegen ihn. Zunächst sehr langsam und vorsichtig begann er sich zu bewegen doch mit jedem Stoß wurde er schneller, stieß er tiefer in den willigen Körper unter sich. Blaise drückte sich ihm im Rhythmus entgegen, sein Stöhnen wurde immer stärker und vermischte sich mit dem schweren Keuchen von Neville. Plötzlich schrie Blaise laut auf, sofort stoppte Neville und fragte, „was ist passiert?“ „Nochmal, los“, keuchte Blaise, der sich ungeduldig gegen ihn drückte. Etwas verwundert wiederholte Neville die Bewegung und wieder schrie Blaise auf, diesmal hörte Neville aber die Lust aus dem Schrei raus. Mit einem leichten Grinsen stieß er immer weiter zu, versuchte den Winkel zu behalten um seinen Freund immer mehr Schreie zu entlocken. Immer schneller wurden ihre Bewegungen, dass das Wasser längst über die Ränder der Wanne schwappte, bemerkten sie gar nicht und es wäre ihnen wahrscheinlich auch egal gewesen. Gerne hätte Neville mehr Zeit für dieses unglaubliche Gefühl gehabt aber er spürte wie nah er schon an der Klippe war. „Schneller“, keuchte Blaise laut auf. Dieser Aufforderung wurde schnell nachgekommen, immer schneller wurden die Stöße, immer hektischer und langsam auch immer unkontrollierter. Neville hatte beide Hände an Blaises Hüfte und zog ihn mit jedem Stoß noch an sich, er war völlig gefangen. So bekam er auch nicht mit wie Blaise seine Hand wandern ließ, sie um sein eigenes Glied legte und sich selbst im Rhythmus massierte. „Ich... kann.. nicht mehr“, keuchte Neville plötzlich. Er hörte ein unidentifizierbares Geräusch von Blaise bevor dieser sich ihm noch stärker entgegen bockte. Lange würde er es wirklich nicht mehr aushalten und als sich die Muskeln um sein Glied plötzlich krampfhaft zusammen zogen, war es zu viel. Neville schaffte noch zwei, drei kräftige Stöße bevor er sich mit einem lauten Stöhnen tief in dem Anderen ergoss. Stöhnend drückte er seine Hüfte gegen Blaise, schwamm auf der Welle des Orgasmus bevor er sich, leicht zittrig auf den Rücken seines Freundes sinken ließ. Als dieser allerdings unter ihm weg knickte, erhob er sich schnell wieder und versuchte Blaise nach oben zu ziehen. Es dauerte noch ein paar Momente bis sie ihre Gliedmaßen entknotet hatten, Neville lehnte sich wieder an den Wannenrand und Blaise schlang die Arme um ihn, drückte sich an seinen Bauch. Zusammen warteten sie bis sich ihre Atmung wieder einigermaßen beruhigt hatte. Irgendwann hob Blaise doch den Kopf, leises Schniefen ließ ihn aufsehen. „Was hast du?“, fragte er während er sich komplett aufrichtete und Neville eine Träne von der Wange wischte. Dieser lief feuerrot an und murmelte, „tut mir leid, dass ich mich nicht besser zusammengerissen habe.“ „Habe ich dir schon mal gesagt, dass du dir um die unmöglichsten Dinge Gedanken machst?“ „Ja, wieso?“ „Weil das auch so ein Ding ist. Ich weiß ja nicht was du heute noch alles vor hast aber ich bin rundum befriedigt und will jetzt nur noch mit meinem Freund ins Bett“, schnurrte Blaise. Er wurde fassungslos angestarrt, die Tränen versiegten und langsam breitete sich ein leichtes Lächeln aus. „Komm, raus aus der Wanne und ab ins Bett. Den Wein nehmen wir mit.“ Damit erhob sich Blaise und stieg aus der Wanne. Er angelte nach einem großen Badetuch, mit dem er sich zu Neville umdrehte und ihn auffordernd ansah. Dieser stieg jetzt auch aus der Wanne, sofort wurde er sorgfältig eingewickelt bevor sich Blaise auch in ein Handtuch wickelte. „Ich erwarte meinen Freund nackt im Bett vorzufinden, ich nehm den Wein mit“, grinste Blaise. Mit roten Wangen verschwand Neville aus dem Raum. Das Grinsen von Blaise wurde breiter, er trocknete sich schnell ab, schnappte sich die Flasche und die Gläser und folgte ihm dann. Kapitel 21: Kapitel 16 (ohne Adult) ----------------------------------- Vier Männer empfingen sie als sie das St. Mungos betraten. Zwei von ihnen zogen sofort ihre Zauberstäbe obwohl sie Harry eindeutig erkennen mussten. „Alles in Ordnung?“, fragte dieser sofort. „Wir haben unsere Anweisungen jeden zu überprüfen, der das Krankenhaus betreten will“, sagte einer der Männer. „Ähm, das wird schwierig, ich habe kein Mal. Und Talisha auch nicht.“ „Aber ihr habt beide das Zeichen von Snapes Familie und das würde uns schon reichen.“ „Echt? Wo hab ich das denn?“, fragte Harry überrascht. Sein Vater lachte leise und griff nach seinem T-Shirt, um es am Rücken fast bis nach oben zu schieben. „Dein Zeichen ist auf dem rechten Schulterblatt. Hat Voldemort das noch nie erwähnt?“ Harry wurde leicht rot während der Mann um ihn herum trat und das Zeichen mit dem Zauberstab an tippte, sofort züngelten kleine schwarze Flammen über das Zeichen. „Das kitzelt“, kicherte Harry. „Hat Voldemort wirklich nie was erwähnt? Er muss es doch gesehen haben“, sagte Charlie, der jetzt zum ersten Mal das Mal auf seiner Schulter sah. „Also wenn ich meinen Gefährten von hinten sehe, liegt mein Augenmerk nicht unbedingt auf den Schultern“, kam von Fenrir, der sie zusammen mit Remus begleitet hatte. Die Art wie Harry rot wurde, zeigte, dass es wohl bei Voldemort genauso war. „Die Kleine.“ Severus zupfte das T-Shirt seines Sohnes wieder zurecht während Harry vorsichtig das Shirt seines Kindes nach oben zog, er konnte allerdings ein tiefes Knurren nicht unterdrücken als sich der Zauberstab ihr näherte. „Ich tu ihr nichts“, lächelte der Mann und enthüllte damit lange Fangzähne. „Ich weiß aber es ist meine Tochter.“ Der Vampir lächelte noch immer als er den Zauberstab auf sie senkte. Das Lächeln verging ihm allerdings als sich das Magieschild um Harry aufbaute und ihn an die nächste Wand schmetterte. Noch bevor die anderen drei Vampire reagieren konnten, standen die verwandelten Werwölfe vor Harry und verstärkten sein Knurren. Severus, der von dem Magiefeld eingehüllt war, seufzte leise und drehte seinen Sohn zu sich um. Es wunderte ihn absolut nicht, dass die grünen Augen völlig verschleiert waren. „Harry, komm zu dir. Niemand tut deiner Kleinen was. Komm schon, beruhige dich.“ Es dauerte einen Moment bis Harry endlich auf seine Worte reagierte, er blinzelte mehrmals und der Schleier legte sich langsam. Das Magieschild blieb allerdings. Der Vampir hatte sich unterdessen aufgerappelt und kam langsam auf sie zu. „Was war das?“, fragte er. „Mein Familienschutz. Reicht das als Beweis?“ Ein schiefes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Vampires während er nickte, „ja, das reicht als Beweis. Ihr könnt passieren.“ „Harry, nimm den Schild runter. Hier will niemand Tali etwas tun.“ „Wirklich nicht?“ „Nein. Guck, alles Freunde also runter mit dem Schild. Du wolltest doch Neville und Blaise besuchen und das geht nicht wenn du das Schild aufrecht hältst“, sagte Severus. Harry sah ihn noch einen Moment zögernd an doch dann nickte er und das Schild fiel in sich zusammen. „Gut, dann können wir ja“, knurrte Fenrir, „ihr bleibt hier.“ Die letzten Worte waren an die verwandelten Werwölfe gerichtet, die ein Stück beiseite gingen und sich am Rand der Eingangshalle an die Wände legten. „Bist du sicher?“ „Ja, die brauchen wir gerade nicht. Keiner kann die unteren Etagen betreten ohne die Eingangshalle zu durchqueren. Es reicht wenn Remus und ich mitkommen.“ Harry nickte über diese Begründung und folgte dann seinem Vater, der mit Charlie schon vor gegangen war. Er warf dem angegriffenen Vampir einen entschuldigenden Blick zu doch dieser grinste nur und machte eine wegwerfende Handbewegung, für ihn war die Sache erledigt. Dankbar lächelte Harry ihn an. „Harry, kommst du endlich? Ich habe heute noch andere Dinge vor“, schnarrte in diesem Moment Severus von weiter vorne. „Komme“, rief Harry und diesmal beeilte er sich seinen Vater einzuholen. Der Erste, der sie vor dem Zimmer der Longbottoms erwartete, war allerdings Draco, der ihnen ein strahlendes Grinsen zeigte und dann zu Harry trat. Sofort quengelte Talisha und streckte die Hände nach ihm aus. „Du und deine Vorliebe für blonde Haare“, lachte Draco während er sie schon entgegen nahm. „Was machst du hier?“, fragte Severus. „Meinen besten Freund besuchen.“ „Wie geht es Alice?“ Jetzt grinste Draco noch breiter und fragte, „warum fragst du sie das nicht selber?“ Während Charlie ihn mit riesigen Augen ansah, ließ Severus sie einfach alle stehen und stürmte ins Zimmer. „Ist sie wirklich wach?“, fragte Harry überrascht. „Ja. Aber erst vor ein paar Minuten. Blaises Vater ist bei ihr, wir hätten euch eh gleich kontaktiert. Wollen wir reingehen?“ „Klar.“ Im Krankenzimmer unterhielt sich Severus gerade mit Devon, der gerade die ersten Untersuchungen abgeschlossen hatte. Neville saß auf dem Stuhl neben dem Krankenbett seiner Mutter, er hielt sich fast krampfhaft an ihrer Hand fest und Tränen liefen über sein Gesicht. Blaise stand hinter ihm, eine Hand tröstend auf seiner Schulter. Bis jetzt hatte keiner ihr Eintreten bemerkt bis Alice aufsah und geschockt die Augen aufriss. „Greyback“, flüsterte sie. Jetzt sahen alle zu ihnen, Fenrir zuckte nur mit den Schultern. „Der tut dir nichts. Mom, es ist viel passiert und es dauert eine ganze Zeit um das zu erklären“, sagte Neville leise. „Aber Greyback, er arbeitet für Du-weißt-schon-wen.“ „Ja, tut er aber es hat sich viel verändert.“ „Das ist kein Thema, welches jetzt durchgesprochen wird“, schnarrte Severus, der sich schon dem Bett näherte. Die Hexe sah ihn skeptisch an und fragte, „wer sind sie?“ „Severus Snape. Wir hatten früher nicht viel miteinander zu tun.“ „Albus hat oft von ihnen geredet. Ein hochtalentierte Tränkebrauer“, sagte Alice, „hat er das hier alles möglich gemacht? Hat er dafür gesorgt, dass ich wieder klar denken kann?“ „Auch wenn es sie jetzt erschüttert aber nein, hat er nicht. Ich arbeite im Auftrag von Lord Voldemort und ER hat auch alle Mittel zur Verfügung gestellt um ihre Heilung voran zutreiben“, erklärte Severus während er seinen Zauberstab zog. Sofort verdunkelte sich der Gesichtsausdruck von Alice, sie wollte etwas sagen als Neville sanft ihre Hand drückte. „Mom bitte, keiner hier will dir was tun. Es hat sich in den letzten Jahren sehr viel ereignet.“ „Also ist ER wieder da?“, fragte Alice traurig. „Ja.“ „Darf ich sie jetzt untersuchen?“, mischte sich Severus ein. „Warum?“ „Weil ich seit vier Jahren an einem Heilmittel für sie und ihren Mann forsche und meine Ergebnisse gerne mit eigenen Augen begutachte. Also?“ Die Hexe zögerte noch einen Moment bevor sie nickte, sie behielt ihn allerdings genau im Auge. Während Severus den Diagnosespruch murmelte, holte Devon Pergament und Feder und legte es neben sie auf den Nachttisch. Fast sofort erwachte die Feder zum Leben. „Irgendeine Veränderung bei Frank Longbottom?“, fragte Severus während die Feder schrieb. „Nein, keinerlei Veränderung. Er spricht weder auf das Ritual, noch auf den Trank an“, kam von Devon. Alice schluchzte leise und warf einen Blick nach links, dort lag ihr Mann und wurde von einem Zauberer mit irgendeinem Spruch überwacht. „Willst du das Ritual nochmal durchführen?“ „Nein, es würde höchstwahrscheinlich nichts bringen außer einer Verschwendung von Zeit und Kräften“, sagte Severus nachdenklich, er ignorierte den wütenden Blick von Alice und fuhr fort, „wir werden von vorne anfangen. Irgendwo muss der Fehler liegen wenn es bei ihr funktioniert und bei ihm nicht.“ „Meinst du, das wird was?“, fragte Devon. Er bekam nur ein Achselzucken denn Severus hatte sich schon zu dem Pergament gewandt, die Feder verstummte im selben Moment und er griff danach. „Und?“ „Die Werte sind super. Es ist als ob es die vergangenen Jahre gar nicht gab.“ „Was bedeutete das für meine Mom?“, fragte Neville. „Nun, die körperlichen Schäden können wir nicht rückgängig machen, wir können die Auswirkungen erleichtern aber nicht rückgängig machen. Ihr Geist müsste eigentlich wieder vollständig arbeiten, oder Mrs. Longbottom?“, fragte Severus. Zögernd nickte Alice, Neville gab ein erfreutes Lachen von sich und schlang die Arme um seine Mutter, diese erwiderte die Umarmung mit einem glücklichen Lächeln. Nie hätte sie gedacht, dass sie ihr Kind nochmal in die Arme schließen würde, nicht nach diesem schrecklichen Erlebnis. „Wir sollten sie in Ruhe lassen. Neville und Blaise können ihr alles erklären, es ist sehr viel, was sie zu verkraften hat“, sagte Harry. „Wer bist du?“ „Ich hieß früher mal Potter, ich bin der Sohn von James und Lily. Mittlerweile bin ich adoptiert und habe geheiratet“, erklärte Harry lächelnd. „Du bist groß geworden, ich hätte dich fast nicht wieder erkannt. Aber jetzt, ja, du siehst aus wie James aber du hast die Augen deiner Mutter.“ „Ich weiß. Wir können uns später noch ausreichend unterhalten aber erst mal sollte Neville ihnen alles erklären“, lächelte Harry. „Gute Idee. Alle raus“, befahl Severus und seinem Befehl wurde schnell Folge geleistet. Lediglich der Zauberer an Frank Longbottoms Bett, Blaise und natürlich Neville blieben zurück. Severus stieg aus den grünen Flammen, Talisha in seinen Armen gluckste fröhlich und versuchte nach den Staubflocken auf seiner Robe zu grapschen. „Im Gegensatz zu deinem Daddy magst du Flohreisen“, grinste er während Harry, fluchend und schimpfend, hinter ihm aus dem Kamin stieg. „Ich hasse Flohreisen. Wieso konnten wir nicht apparieren?“, fragte Harry, der sich den Ruß abklopfte und dann die Arme nach seiner Tochter ausstreckte. Doch Severus gab sie ihm nicht und sagte stattdessen, „lass sie doch heute Nacht bei uns.“ „Wieso das?“ „Du hast dich doch heute mit Voldemort gestritten, sehr heftig sogar. Klär das doch in Ruhe und lass mir mein Enkelkind für diese Nacht.“ Mittlerweile waren auch Charlie und die Werwölfe aus dem Kamin getreten, Harry entließ die Letzteren mit einem Handwink und wand sich dann wieder an seinen Vater. „Bist du sicher?“, fragte er. „Traust du mir etwa nicht? Das Würmchen ist in den besten Händen“, sagte Severus. „Dad, das weiß ich. Ok, dann sehen wir uns morgen früh.“ Harry gab seiner Tochter noch einen Kuss, genau wie seinem Vater bevor er die Treppe zum Ostflügel hoch ging. „Meinst du, das war ne gute Idee?“, fragte Charlie, der an Severus ran trat und ihm das Kind abnahm. „Ja. So können sie sich in Ruhe aussprechen und Talisha stört nicht.“ „Wieso sollte sie stören?“ „Wie glaubst du werden die Zwei sich versöhnen?“, fragte Severus, der ihm einen Arm um die Taille legte und ihn Richtung Keller dirigierte. Charlie grinste leicht, wuschelte dem Kind durch die Haare und meinte, „ja, da störst du natürlich. Aber wir kümmern uns schon um dich.“ „Ist ja auch mein Enkelkind.“ „Sag mal, wünscht du dir eigentlich eigene Kinder?“, fragte Charlie unterwegs. „Ich habe bereits einen Sohn, der macht genug Ärger und Arbeit.“ „Severus! Die Frage war ernst gemeint.“ „Meine Antwort auch.“ Charlie seufzte leise und wandte sich wieder dem Kind in seinen Armen zu, er wusste, dass er von seinem Partner jetzt keine vernünftige Antwort bekommen würde. Er merkte nicht wie Severus ihn aus den Augenwinkeln beobachtete bis dieser leise seufzte. Überrascht sah Charlie ihn an und fragte, „was ist los?“ „Ich habe nie über Kinder nachgedacht“, gestand Severus schließlich. „Und wenn du darüber nachdenkst?“ Severus zuckte mit den Schultern, er hatte sich nie Gedanken über dieses Thema gemacht. „Momentan denke ich nicht darüber nach.“ „Wieso nicht?“ „Weil man, um Kinder zu bekommen, erst Sex haben muss“, schnarrte Severus. Charlie nickte sofort begeistert, was Severus zu seiner typischen Augenbraue-hochzieh-Geste veranlasst. „Ok, dann machen wir uns über das Kinderthema Gedanken wenn wir das Sexthema abgeschlossen haben, einverstanden?“, fragte Charlie grinsend. „Einverstanden aber erst dann. Jetzt sorgen wir erst mal für was zu essen bevor mein Enkelkind gezwungen ist meinen Partner aufzuessen“, sagte Severus mit einem Blick auf Talisha, die an Charlies Finger nuckelte. „Meinst du, ich bin giftig?“ „Nein aber ich hätte Tali einen besseren Geschmack zugetraut. Typischer Fall von Geschmacksverirrung“, sagte Severus trocken während er die schwarze Holztür öffnete, hinter der sich ihre Gemächer befanden. „Hey, diese Geschmacksverirrung ist dein fester Freund“, protestierte Charlie lachend. „Selbst ich bleibe nicht von so was verschont. Tee?“ „Ja, gerne.“ Charlie schüttelte, immer noch lachend, den Kopf und ließ sich im Wohnzimmer auf dem Teppich vor dem Kamin nieder. Er zauberte einige Plüschtiere von Talisha herbei, die begeistertes Lachen bei dem Mädchen auslöste. Vor allem der weiße Plüschwolf, den Draco ihr vor ein paar Tagen geschenkt hatte, war ein sehr begehrtes Spielzeug. So in das Spiel vertieft, bemerkte Charlie nicht, dass Severus nicht sofort in die kleine Küche nebenan gegangen war sondern in der Tür stehen geblieben war. Mit verschränkten Armen lehnte er sich gegen den Türrahmen und beobachtete das Treiben. Es war deutlich zu sehen, dass Charlie aus einer Familie mit jüngeren Geschwistern kam. Der Rotschopf hatte auch schon öfters angedeutet, dass er sich selber auch Kinder wünschte und er war sich des Risikos durchaus bewusst. Zumal sie überhaupt nicht wussten ob Charlie schwanger werden konnte. Und wenn nicht? Severus wusste, dass es den Jüngeren schwer treffen würde. „Wolltest du nicht Tee und was zu Essen holen?“ Die Frage riss ihn aus seinen Gedanken, Charlie sah ihn lächelnd an während Talisha versuchte ihren Plüschwolf zu erdrücken. „Sofort“, murmelte Severus. Er beschloss diese Angelegenheit sehr weit weg zu verbannen und jetzt wirklich etwas zu essen zu holen. Unterdessen stand Harry im Ostflügel und lauschte dem leisen, friedlichen Klang eines Klaviers. Es war fast drei Monate her seit sein Mann sich an den Flügel gesetzt hatte, meist nur wenn er wirklich gut drauf war aber warum spielte er dann heute? Leise durchquerte Harry die Räume bis er in der Tür zum Klavierzimmer stehen blieb und immer wieder wunderte er sich über dieses Bild. Sein Mann saß am Flügel, völlig in sein Spiel vertieft und ließ die Finger nur so über die Tasten huschen, nichts und niemand schien ihn dabei stören zu können. Es war ein friedliches Bild, wie oft hatte er nach Talishas Geburt hier im Sessel gesessen, seine Tochter im Arm und hatte seinem Mann beim spielen zugehört. Obwohl er damals strenge Bettruhe hatte, konnte er Voldemort immer wieder davon überzeugen, dass sie hierher kamen. Die Musik würde ihn beruhigen und Talisha auch, nun, das war nicht mal gelogen. War das der Grund warum er heute spielte? Wollte er ihn beruhigen? „Würdest du bitte aufhören so wirr zu denken solange ich spiele?“, fragte Voldemort in diesem Moment. „Tut mir leid“, murmelte Harry. Er huschte in den Raum rein, ließ sich in seinem Sessel nieder und kuschelte sich in eine herbeigezauberte Decke. Voldemort grummelte noch etwas Unverständliches und vertiefte sich dann wieder in sein Spiel während Harry die Augen schloss und genoss. Irgendwann verklang der letzte Ton, Voldemort schloss langsam das Klavier und drehte sich dann zu Harry um. Dieser öffnete nur widerwillig die Augen, zu sehr war er in den Klängen versunken gewesen. „Wo ist Tali?“, war das Erste, was Voldemort fragte. „Übernachtet heute bei ihrem Opa“, gab Harry lächelnd zurück. „Die Schutzzauber für die Nacht?“ „Dad kennt sie und wird sie aktivieren.“ „Also sind wir alleine? Warum?“ „Wie meinen?“ „Hast du Angst, dass ich sie wieder zum weinen bringe? Oder ist das dein erster Schritt des Auszuges?“, fragte Voldemort. Seine Stimme klang völlig emotionslos, genau wie sein Gesichtsausdruck und auch über die innere Verbindung konnte Harry keinerlei Gefühle wahr nehmen. „Wenn mein Lord wieder normal ist, habe ich keinen Grund auszuziehen.“ „Ich war noch nie normal.“ „Naja, so normal wie mein Lord eben war“, sagte Harry mit einem schiefen Grinsen. „Ich wollte sie heute morgen nicht zum weinen bringen.“ „Mein Lord, es geht nicht um Talisha, es geht um das was ihr gesagt habt. Das ist absoluter Schwachsinn und das wisst ihr auch also woher kommen diese sinnlosen Gedanken?“ „Sind sie so sinnlos? Sieh dich doch in den Reihen meiner Todesser um, keiner von ihnen fürchtet mich noch. Sie sind alle der Meinung, dass du mich schon zurückhalten wirst wenn sie Blödsinn bauen“, knurrte Voldemort. Das schiefe Grinsen wurde zu einem warmen Lächeln, er schälte sich aus seiner Decke und trat zu Voldemort. Dieser sah ihn fragend an als sich Harry auch schon vor ihn kniete und wie früher oft die Hände auf seine Oberschenkel legte. „Mein Lord, das denkt keiner. Zugegeben, sie sind etwas frecher und aufmüpfiger als früher aber sie haben nicht weniger Respekt vor euch als früher. Ich glaube sogar, dass sie jetzt mehr Respekt vor euch haben.“ „Das ist Blödsinn“, unterbrach Voldemort ihn. „Nein, ist es nicht. Fast alle Todesser haben sich euch aus Angst, Hass oder Wut angeschlossen aber sie folgen euch jetzt aus anderen Gründen. Sie respektieren und achten euch, einige mögen euch mittlerweile sogar. Ja, ihr seit weicher geworden aber das ist nichts Schlechtes. Dieses Verhalten, was euch anscheinend jetzt so ärgert, zeigt man nicht aus Mangel an Respekt sondern weil man unter Freunden ist. Ihr habt Recht, keiner eurer Todesser hätte sich früher so verhalten, aus Angst vor Strafe. Wollt ihr dieses Verhalten etwa wieder? Dass sie vor euch kriechen, Fehler aus Angst machen und vor lauter Furcht ihre Aufgaben nicht richtig ausführen?“, fragte Harry etwas fassungslos. Er beobachtete wie es in Voldemorts Gesicht arbeitete, die innere Verbindung war völlig durcheinander. „Seht euch meine Anhänger an. Sie sind meine Freunde, wir können über alles miteinander reden, sie stehen bedingungslos hinter mir und auch ich muss mir einiges anhören wenn sie der Meinung sind, dass ich es verdient habe. Aber wenn es hart auf hart kommt, kann ich mich absolut auf sie verlassen. Dann gehorchen sie sogar wenn ich ihnen etwas befehle“, sagte Harry grinsend, „und stellen nicht jeden Befehl in Frage.“ „Stört dich das nicht?“, fragte Voldemort. „Nein, mein Lord, das stört mich nicht. Sie sind meine Freunde, sie dürfen und sollen ihre eigene Meinung haben und sie sollen sie mir auch sagen. Ich komme doch nicht von alleine auf alle Ideen, die ich euch vortrage. Viele davon sind von meinen Freunden gewesen“, gestand Harry. Wieder wurde er nur angesehen, das Gefühlschaos in seinem Inneren zeigte ihm, dass Voldemort durchaus über seine Worte nachdachte. Er rutschte ein Stück näher bis er direkt zwischen seinen Beinen kniete, er wollte den Körperkontakt, vermisste ihn wenn er ihn mal nicht hatte. Langsam hob Voldemort eine Hand, die langen, blassen Finger fuhren zögernd durch die schwarzen Haare. Schnurrend lehnte sich Harry in die Berührung, die Unruhe in ihm nahm langsam ab. „Warum bist du so?“, fragte Voldemort irgendwann. „Wie genau meint mein Lord das?“ „Warum bist du so lieb? Warum findest du immer die richtigen Worte?“ „Weil ich euch über alles liebe und alles für euch und Talisha tun würde.“ „Du bist unverbesserlich.“ „Und gerne.“ Harry schloss jetzt die Augen, schnurrte leise vor sich hin während die langen Finger durch seine Haare kraulten. „Ich habe Blödsinn erzählt, oder?“, fragte Voldemort. „Ja, habt ihr.“ „Ich habe mich unmöglich benommen.“ „Ja, habt ihr.“ „Du darfst mir ruhig widersprechen“, maulte Voldemort doch Harry grinste ihn mit geschlossenen Augen an und gab zurück, „Wenn ihr es schon so exakt präzisiert, werde ich euch nicht widersprechen.“ „Danke, Harry.“ „Bitte, mein Lord.“ Lange saßen sie so da, Harry auf den Knien aber mittlerweile komplett an Voldemorts Bein gelehnt und die langen Finger in den schwarzen Haaren versenkt. Leises Schnurren war das einzige Geräusch, welches zu hören war bis Voldemort seufzte. Langsam öffnete Harry die Augen, sah ihn fragend an. „Lass uns ins Bett gehen“, schlug Voldemort vor. „Gerne.“ Harry erhob sich in einer fließenden Bewegung und sah ihn herausfordernd an. Sein Mann folgte seinem Beispiel, schlang einen Arm um ihn. Langsam und aneinander gekuschelt begaben sie sich ins Schlafzimmer, ein Zauber säuberte sie notdürftig und ein Zweiter zog sie komplett aus. Schnell lagen sie, eng umschlungen, unter der schwarzen Satinbettwäsche doch Harry spürte, dass sein Mann noch immer grübelte. „Könnt ihr nicht später nachdenken? Ich würde gerne schlafen“, maulte er. „Deine Worte haben mich nachdenklich gemacht.“ „Das merke ich aber muss das jetzt sein?“ „Scheinbar schon. Harry, meintest du das alles ernst?“ „Natürlich, warum sollte ich euch anlügen? Das habe ich nie gemacht und werde es auch nie.“ „Meinst du wirklich, dass die Todesser so denken?“ „Nein, mein Lord, ich meine es nicht, ich weiß es. Ich habe mich mit einigen Todessern unterhalten, wollte ihre Beweggründe verstehen und ihre Ansichten. Dabei habe ich so einiges erfahren“, erklärte Harry gegen die weiße Brust. „Mit wem hast du dich unterhalten?“, fragte Voldemort. „So einige.“ „Also möchtest du es mir nicht genau sagen“, stellte sein Mann fest. „Nein.“ „Gut, dann nicht. Aber so wirklich glauben kann ich das nicht.“ „Es ist aber so. Ihr versteht auch nicht warum ich euch liebe aber ihr akzeptiert das also akzeptiert doch einfach die Veränderungen bei den Todessern.“ Voldemort brummte leise was Harry an seiner Brust leise kichern ließ. „Lachst du mich etwa aus?“ „Nein, ich lache euch an. Mein Lord, akzeptiert es doch einfach und hört auf euch über so ein Thema Gedanken zu machen“, schlug Harry vor, „das wurde mir zumindest immer gesagt.“ „Du hast dir auch um sinnlose Dinge Gedanken gemacht.“ „Das ist in meinen Augen auch sinnlos. Seit doch froh, dass es sich so entwickelt hat. Wenn ihr ehrlich seit, dann genießt ihr es manchmal.“ „Was soll ich genießen?“, fragte Voldemort. „Dass die Todesser euch nicht mehr fürchten, dass sie euch teilweise wie einen Freund behandeln“, sagte Harry. Er hob jetzt den Kopf um ihn anzusehen, rote, warme Augen sahen ihn nachdenklich an bevor Voldemort ihn plötzlich hochzog und küsste. Überrascht erwiderte Harry den Kuss, öffnete gehorsam die Lippen als eine Zunge fordernd daran entlang strich und sich schließlich in seinem Mund versenkte. Seine Zunge wurde herausgefordert, umspielt und geneckt bis er auf das leidenschaftliche Zungenspiel einging. genießerisch schloss Harry die Augen, er wollte diesen Kuss nur noch genießen. Irgendwann löste Voldemort ihre Lippen wieder voneinander, er hauchte ihm noch einen weiteren Kuss auf den Mund bevor er ihn an sich drückte. Mit einem Schnurren schmiegte sich Harry an seinen Mann. „Ich liebe dich, mein Kleiner“, schnurrte Voldemort schließlich. „Ich euch auch, von ganzem Herzen.“ „Es tut mir leid was ich heute früh gesagt und getan habe, ich glaube, du hast wirklich Recht.“ „Ihr glaubt?“ „Ok, du Quälgeist, ich weiß es. Zufrieden?“ „Ja, sehr sogar. Können wir jetzt schlafen? Ich hatte einen langen Tag, einen hässlichen Streit zum Frühstück und ich bin hundemüde“, sagte Harry, der ein Gähnen nicht mehr unterdrücken konnte. Als Voldemort nicht antwortete, sah Harry nochmal auf, wieder direkt in die Augen seines Mannes, der ihn scheinbar beobachtete. „Mein Lord?“ „Manchmal verstehe ich echt nicht wieso du mich liebst.“ „Müsst ihr nicht, das tut eh keiner. Genauso wenig wie die Wenigsten Draco verstehen oder Charlie. Es muss keiner verstehen, nur akzeptieren“, gähnte Harry bevor er sich demonstrativ an seinen Mann kuschelte und die Augen schloss. „Und jetzt, gute Nacht, mein geliebter Lord.“ „Gute Nacht, Harry.“ Die Arme um seinen Oberkörper zogen sich enger zusammen, ein dunkles, kaum wahrnehmbares Schnurren ertönte und schickte sanfte Wellen durch Harrys Körper. Glücklich kuschelte er sich enger an ihn, es war sehr selten, dass Voldemort es zuließ, dass sein Inneres Wesen schnurrte. Vielleicht sah er es als Schwäche an, vielleicht war es ihm auch unangenehm, es war Harry egal. Er genoss es wenn es mal so weit war, so wie jetzt. Das monotone Geräusch hüllte ihn langsam ein, er erwiderte das Schnurren ohne es wirklich zu bemerken und schließlich schlief er darüber ein. Voldemort hingegen lag noch lange wach, lauschte den friedlichen Atemzügen seines Gefährten und dachte nach. Die nächsten drei Tage überwachte Devon den Gesundheitszustand von Alice denn nach den ersten Erzählungen von Neville wollte sie Severus nicht mehr sehen. Auch Blaise sah sie am Anfang mit seltsamen Blick an doch der junge Mann lächelte dazu nur. Er verstand sie denn in den letzten Jahren war so viel passiert, das musste erst einmal verarbeitet werden. Neville und seine Mutter führten sehr lange Gespräche, er versuchte ihr alles zu erklären aber bei einigen Dingen musste er passen und das waren sämtliche Ereignisse und Entscheidungen rund um Harry. Den lud Neville nach fast einer Woche ins St. Mungos ein, seine Mutter hatte noch einige Fragen, die sie gerne beantwortet hätte. „Guten Morgen“, begrüßte Harry alle mit einem strahlenden Lächeln. Neville und Blaise erwiderten das Lächeln während Alice ihn nur misstrauisch ansah. „Wie ich sehe, hat dir Neville alles erklärt. Unter anderem auch mit wem ich verheiratet bin. Ich nehme an, dass du Fragen hast also frag“, forderte Harry sie auf. Er ließ sich auf einem Stuhl nieder und sah sie auffordernd an. „Du kommst alleine?“, fragte sie, „keine Bewacher?“ „Sind draußen vor der Tür. Ich bin davon ausgegangen, dass du keinen Werwolf sehen willst.“ „Du?“ „Ich sieze nur meinen Mann und keinen Anderen und ich habe nicht vor jetzt eine Ausnahme davon zu machen.“ „Wo ist dein Kind? Neville hat gesagt, dass du es nie alleine lässt“, sagte Alice. Harry lächelte und meinte, „Tali ist bei ihrem Vater. Er ist der Meinung, dass er auch mal wieder etwas Zeit mit seiner Tochter verbringen darf.“ „Hast du überhaupt ein Mitspracherecht?“ „Wenn mein Ehemann nicht will, dass Tali und ich aus dem Ostflügel ausziehen, dann ja. Alice, das sind nicht deine Fragen, was willst du wirklich wissen?“, fragte Harry. „Warum hast du die weiße Seite verraten?“, fragte Alice. Jetzt seufzten sowohl Harry wie auch Neville und Harry meinte, „diese Frage hat mir Albus ungefähr zwei Dutzend mal gestellt und die Antwort ist immer noch dieselbe. Ich liebe meinen Mann, von ganzem Herzen. Ich stehe weder unter einem Zauber, noch einem Trank oder einem seltsamen Ritual. Ich habe den Mann hinter dem Dunklen Lord kennengelernt und habe mich in ihn verliebt.“ „Aber wie kannst du dich in den Mörder deiner Eltern verlieben?“ „Ich war gerade ein Jahr alt als ich meine Eltern verloren habe. Ich kann mich nicht mal mehr an sie erinnern. Die weiße Seite war mir nie eine Familie, ich war eine Art Ausstellungsstück, der Junge-der-lebt und der Voldemort besiegen sollte. Niemand hat mich gefragt ob ich das überhaupt will und dann bin ich hierher gekommen, unfreiwillig, zugegeben aber ich habe die Menschen hinter den Masken kennengelernt. Langsam aber sicher wurde die Dunkle Seite zu meiner Familie, hier habe ich einen neuen Vater bekommen, einen, zugegeben, manchmal sehr schwierigen Ehemann und eine Tochter, die ich über alles liebe“, erklärte Harry lächelnd. „Manchmal? Dein Mann ist ständig schwierig“, kam von Blaise. Ein Grinsen antwortete ihm während Neville den Kopf schüttelte, ein breites Grinsen auf seinen Lippen. „Nein, mein Mann ist nicht ständig schwierig, er ist nur manchmal etwas missverstanden.“ „Er ist ein Massenmörder. Er hat deine Eltern umgebracht, genau wie unzählige andere Familien“, protestierte Alice, „willst du das etwa bestreiten?“ „Nein, will ich nicht. Seine Vergangenheit kann ich nicht ändern und will es auch gar nicht. Aber die Zukunft hätte ich ändern können wenn die Weiße Seite nicht diesen einen Fehler gemacht hätte“, seufzte Harry. „Welchen Fehler?“ Überrascht sah Harry zu Blaise und Neville doch diese schüttelten die Köpfe. Alice sah verwundert zwischen ihnen hin und her bis Neville sagte, „wir haben ihr davon nichts erzählt. Das überlassen wir dir.“ „Was genau meint Neville damit?“ Harry atmete tief durch und erklärte, „mein Mann hatte angefangen die Muggel und Unschuldigen zu verschonen, es wurden nur noch diejenigen angegriffen, die sich gewehrt haben oder uns angegriffen haben. Noch ein paar Jahre und er wäre so weit gewesen um über einen Friedensvertrag nachzudenken und dann bin ich schwanger geworden.“ „Wollte er das Kind nicht?“, fragte Alice dazwischen. „Nein, er hat sich sehr gefreut. Ok, meine Schwangerschaft war nicht leicht.“ Das protestierende Schnauben von Blaise und Neville ignorierte er an dieser Stelle gekonnt. „Aber als unsere Kleine dann da war, war sie sein Ein und Alles. Er liebt unser Würmchen über alles doch dann ist es passiert. Die Weiße Seite hat von unserem Kind erfahren und einen sehr perfiden Plan entwickelt. Naja, das Ende vom Lied war, dass sich Arthur Weasley mithilfe von Vielsafttrank in unser Manor eingeschlichen hat und unsere Tochter entführt hat“, sagte Harry mit gepresster Stimme. Die Erinnerung daran tat weh und das obwohl ihre Tochter jetzt in Sicherheit war. „Entführt? Aber wie alt war sie denn da? Als du das erste Mal hier warst, das war doch deine Tochter, oder? Sie kann nicht älter als ein halbes Jahr gewesen sein“, sagte Alice überrascht. „Talisha ist fast acht Monate alt. Sie wurde entführt als sie gerade fünf Monate alt war, vier Wochen war sie in der Gewalt der Weißen Seite bis wir sie wiederbekommen haben.“ „Aber man entführt doch kein Baby.“ „Doch, manche Leute sind der Meinung gewesen, dass sie als Tochter des Dunklen Lords genauso böse ist wie ihr Vater. Dass sie kein Recht dazu hat bei ihren Eltern aufzuwachsen“, sagte Harry. Alice sah ihn fassungslos an, ihr Blick wanderte zu ihrem Sohn. „Stimmt das?“, fragte sie. „Ja.“ „Wie habt ihr sie wiederbekommen?“ „Minerva.“ „Minerva McGonagall?“ „Ja. Sie hat sich die vier Wochen um Tali gekümmert und sie war der Meinung, dass ein Kind nichts im Krieg zu suchen hat. Albus ist soweit gegangen sie als Schutzschild missbrauchen zu wollen. Er hat sie an die Front geholt als wir das Ministerium angegriffen haben. Ein sechs Monate altes Baby zwischen zwei rivalisierenden Seiten, die Beide mit Flüchen um sich schmeißen. Mein Dad hat sie davon überzeugt, dass Talisha zu ihren Eltern gehört“, sagte Harry lächelnd, „seitdem lassen wir unser Kind nicht mehr alleine. Auf ihr liegt ein Familienschutz und sie hat mehr als genug Leibwächter.“ „Verständlich. Was ist mit Minerva passiert?“, fragte Alice. „Sie ist noch im Ministerium und überlegt ob sie doch irgendwann mit meinem Mann reden will. Sie hat keinerlei Auswirkungen zu fürchten, Dad hat ihr den größtmöglichen Schutz versprochen und den wird sie auch erhalten. Aber dazu muss sie mit Voldemort reden und das will sie nicht.“ „Ebenfalls verständlich. Harry, darf ich dich fragen wie es jetzt weiter geht?“, fragte Alice nach einiger Zeit. Der Angesprochene zuckte mit den Schultern und meinte, „ich gehe davon aus, dass du bei Neville sein möchtest aber der wohnt in Riddle-Manor.“ „Ich glaube nicht, dass ich dort wohnen möchte“, sagte Alice vorsichtig. „Was ist mit Tante Augusta? Kann meine Mom nicht da wohnen?“, warf Neville ein. „Gute Idee. Alice?“ „Kann ich meinen Mann und meinen Sohn dann noch sehen?“ „Natürlich. Allerdings nur mit Begleitschutz, bestehend aus einem Werwolfpaar und Neville kannst du nur hier oder bei Augusta sehen. Alle damit einverstanden?“ Neville und Blaise nickten sofort doch Alice schien darüber nachzudenken. „Kann ich auch bei meinem Mann bleiben?“, fragte sie später. „Natürlich. Du kannst das Nachbarzimmer haben, du kannst es dir einrichten wie du willst aber du musst dir im Klaren darüber sein, dass außerhalb dieser Zimmer Todesser und Werwölfe sind. Du kannst dich außerhalb dieser Zimmer nicht frei bewegen, nur in Begleitung und mit Genehmigung“, sagte Harry ernst, „sonst ist es zu gefährlich.“ „Wenn wir sie begleiten, reicht das?“, kam jetzt von Blaise. „Ein Werwolfpaar als Schutz. Aber wenn ihr dabei seit, könnt ihr euch frei bewegen.“ „Müssen die Werwölfe sein?“ „Ja, müssen. Es hat sich in den letzten Jahren eingebürgert, dass die Werwölfe als Begleitschutz dienen, ein devoter Verwandelter und ein Dominanter mit Zauberstab. Die perfekte Mischung um fast jeden Angriff erst mal abzuwehren und dem Beschützten die Möglichkeit zu geben sich in Sicherheit zu bringen“, sagte Harry. „Was ist mit den zwei Werwölfen im Falle eines Angriffs?“, fragte Alice. „Sie werden versuchen den Angreifer unschädlich zu machen, wenn möglich in einem Stück. Sollte das nicht möglich sein, werden sie versuchen sich zurückzuziehen um Verstärkung zu holen. Keiner meiner Werwölfe kämpft einen Kampf, der von vorne herein verloren ist, diese Neigung habe ich ihnen abgewöhnt“, grinste Harry. „Deine Werwölfe? Unterstehen sie nicht deinem Mann?“ „Nein. Fast alle devoten Werwölfe tragen mein Zeichen und jeder Dominante, der es sich nicht mit ihnen verscherzen will, gehorcht ebenfalls mir. Bevor die Frage kommt, ja, mein Mann weiß das und er akzeptiert es.“ „Das klingt nicht nach dem Dunklen Lord zu meiner Zeit.“ „Auch wenn es keiner glaubt aber mein Mann hat sich sehr verändert. Hätte Albus unsere Tochter nicht entführen lassen, wäre alles anders gelaufen aber mit dieser Aktion hat er alle meine Bemühungen zunichte gemacht. Ein Friedensvertrag ist ausgeschlossen, mein Mann will die Weiße Seite tot sehen“, sagte Harry. Seine Stimme klang traurig und die Art, wie er kurz zu Boden sah, zeigte Alice, dass er es wirklich ernst meinte. „Könntest du deinen Mann nicht noch umstimmen?“ „Und die Menschen schützen, die meine Tochter entführt haben? Wohl kaum. Ich stand lange genug zwischen ihm und der Weißen Seite aber jetzt nicht mehr. Albus wollte meine Familie zerstören, meine Tochter töten, das kann und will ich nicht vergessen. Alice, es tut mir leid, dass es keine besseren Nachrichten gibt aber so ist die Lage.“ Die Hexe lächelte ihn seltsamerweise an und sagte, „ich hätte nicht gedacht, dass ich überhaupt nochmal klar denken kann. Das ich meinen Sohn nochmal sehe. Ich habe damals mit meinem Leben schon abgeschlossen gehabt.“ „Nun, du lebst, dein Sohn auch und deinen Mann werden wir vielleicht auch noch hinbekommen.“ „Meinst du? Dein Dad hat gesagt, dass das Ritual nicht bei ihm wirkt“, meinte Neville. „Das hat er zu mir auch gesagt, er will das Ritual nochmal überprüfen. Wenn er soweit ist, wird er sich melden und bis dahin wird Frank weiter überwacht.“ „Warum?“ „Wie meinen?“ „Warum wollt ihr meinem Mann helfen?“, fragte Alice. „Neville ist mein Freund und ich will ihm helfen. Ganz einfach.“ „So einfach klingt das nicht.“ „Harry, wir sollten für heute Schluss machen. Ich glaube, es ist etwas viel für meine Mom“, schlug Neville vor. „Gute Idee. Alice, du hast alle Zeit der Welt um irgendeine Entscheidung zu treffen. Ich stelle ein Werwolfpaar für dich ab, sie werden vor deiner Tür warten und sollten Neville und Blaise mal nicht da sein, wende dich einfach an sie. Leute, ich bin weg, ihr wisst wie ihr mich kontaktieren könnt“, sagte Harry während er aufstand und sich erst mal ausgiebig streckte. Sowohl Neville wie auch Blaise nickten nur, Alice sah ihn etwas verwundert an, nickte aber dann auch. „Gut, dann bin ich mal wieder weg.“ Damit verließ Harry den Raum, er hatte Alice sehr viel Stoff zum nachdenken gegeben. „Mom, willst du ein bisschen alleine sein?“ „Ja, ich glaube, das wäre ganz gut.“ „Wir kommen heute Abend wieder, in Ordnung?“ Alice nickte abwesend, sie dachte nach und bekam nur am Rande mit wie ihr Sohn und sein Freund sie verließen. Voller Sorge beobachtete Blaise seinen Freund, er hatte den ganzen Weg über nichts gesagt und jetzt stand er am Fenster und starrte in den Garten von Riddle-Manor. Er war schon die ganze Woche über sehr schweigsam wenn sie das Krankenzimmer seiner Mutter verlassen hatten. Meist stand oder saß er am Fenster und schien nachzudenken. Langsam näherte sich Blaise ihm und legte die Arme um seine Hüfte, Neville lehnte sich mit einem Seufzen an ihn. „Worüber denkst du nach?“ „Meine Mom. Sie sah so enttäuscht aus als wir ihr alles gesagt haben. Sie und Dad haben ihr ganzes Leben gegen den Dunklen Lord gekämpft und jetzt erfahren sie, dass ihr einziger Sohn sich ihm angeschlossen hat“, seufzte Neville. „Wir haben uns nicht Voldemort sondern Harry angeschlossen.“ „Das macht für meinen Mom allerdings keinen Unterschied. Sie fühlt sich verraten, von ihrem eigenen Sohn.“ Neville ließ den Kopf hängen und seufzte leise. Sein Freund schwieg, sie hatten dieses Gespräch in den letzten sieben Tagen fast jeden Tag geführt, mehrmals und nie waren sie zu einem Ergebnis gekommen. Neville machte sich schreckliche Vorwürfe und Blaise konnte ihm nicht wirklich helfen, er konnte nur für ihn da sein und ihm Trost anbieten. Ob er ihn annahm, blieb Neville überlassen. „Denkst du es war falsch?“, fragte Neville leise. „Was genau meinst du? Ihr alles zu erklären?“ „Nein, die Wahl unserer Seite.“ Neville spürte wie sein Freund die Schultern zuckte und dann sagte, „ich stand schon immer auf dieser Seite, ich wurde in sie hineingeboren und würde auch nie wechseln also stellt sich diese Frage für mich nicht.“ „Also war meine Wahl falsch?“ „Das habe ich nicht gesagt. Neville, du hast deine Wahl vor zwei Jahren getroffen, bereust du es jetzt etwa?“, fragte Blaise. „Ich bin mit einem anderen Glauben groß geworden.“ „Du hast ihn vor zwei Jahren gewechselt. Neville, was ist los mit dir? Du bist schon seit Wochen so komisch, genauer gesagt, seit Harrys Kleine wieder da ist“, murrte Blaise, was zur Folge hatte, dass Neville wie unter einem Schlag zusammen zuckte und sich von ihm löste. „Neville, bekomme ich jetzt eine Antwort. Was ist los?“ „Nichts.“ „Lügner. Mensch, dieses Theater hatten wir am Anfang unserer Beziehung und ich habe keinen Bock, dass jetzt nochmal durch zumachen also sprich endlich“, fauchte Blaise. Wieder zuckte Neville zusammen doch er drehte sich nicht um und er antwortete auch nicht. Er hörte Blaise genervt schnauben und dann Schritte, die sich von ihm entfernten. Er erwartete schon das Zuschlagen der Tür zu hören doch stattdessen hörte er wie sich jemand auf das Sofa setzte. Überrascht drehte sich Neville um, Blaise saß wirklich auf dem Sofa und sah ihn traurig an. „Es ist wegen Talisha, oder? Du hast schon wieder diese Wahnvorstellungen, dass ich dich verlasse weil du keine Kinder kriegen kannst und auch nicht mit mir schläfst, oder?“, fragte Blaise traurig. Es wunderte ihn nicht, dass Neville einfach nur den Kopf hängen ließ, er brauchte nichts zu sagen. „Wie oft hatten wir dieses Gespräch schon?“ „Zu oft?“ „Ja, zu oft. Neville, wann glaubst du mir endlich?“, seufzte Blaise leise, „du musst es nicht verstehen, du musst es nur akzeptieren.“ „Aber du hast seit zwei Jahren keinen Sex“, fuhr Neville auf. Er hob den Kopf und sah ihn fast schon verzweifelt an. „Du auch nicht.“ „Das zählt nicht“, murmelte Neville mit, plötzlich, sehr rotem Kopf. „Doch, das zählt.“ „Nein, tut es nicht.“ „Neville, ich verlasse dich nicht und das mit dem Kind hatten wir auch geklärt, ich kann es selbst zur Welt bringen.“ „Aber dein Gendefekt macht die Sache noch gefährlicher als bei Harry und der hätte beinah nicht überlebt.“ „Er hat aber überlebt.“ „Ja, weil Snape und Voldemort einfach alles für ihn tun würden. Diese Fürsorge hast du nicht“, erklärte Neville. „Glaubst du wirklich, dass Harry ihnen nicht Feuer unterm Arsch macht wenn es so weit ist?“ „Ich glaube, dass er es versuchen wird aber ob es was bringt, ist eine andere Sache. Außerdem haben wir nicht mal Sex, wie sollst du dann schwanger werden?“, fragte Neville. „Das mit dem Sex können wir sofort ändern.“ „Ich will dir nicht weh tun.“ Blaise seufzte leise, stand auf und ging zu ihm rüber, zog ihn in eine Umarmung. „Nochmal zum Mitschreiben, du tust mir nicht weh“, sagte Blaise. „Aber...“ „Nichts aber. Neville, wie viele schwule Pärchen haben wir in unserem Freundeskreis?“ „Genug.“ „Glaubst du wirklich die würden ständig miteinander schlafen wenn der Passive dabei Schmerzen hat?“, frage Blaise grinsend. Als Neville schwieg, hob Blaise verwundert eine Augenbraue und fragte, „das glaubst du nicht wirklich, oder?“ „Naja, beim Dunklen Lord würde mich gar nichts wundern. Draco liegt regelmäßig im Bett um sich zu erholen und bei den Werwölfen hat es sich mehr als nur schmerzhaft angehört“, flüsterte Neville. Blaise schüttelte leicht den Kopf. „Naja, ist doch so. Ein Mann ist nicht dafür gemacht.“ „Harry würde seinen Mann ins nächste Jahrtausend hexen wenn er ihm dabei weh tun würde. Draco liegt im Bett weil sein Gefährte ein Vampir ist und öfters mal zu viel von ihn trinkt, das hat nichts mit dem Sex zu tun. Und die Werwölfe, gut, bei denen hört es sich wirklich brutal an aber die sind auch halbe Tiere und ich glaube nicht, dass die das wirklich stört. Remus ist ein starker Charakter, der würde sich nicht ständig bespringen lassen, wenn er es nicht will“, sagte Blaise. Sein Freund antwortete nicht, er sah lediglich auf den Boden aber er erwiderte die Umarmung endlich. „Meinst du das ernst?“ „Natürlich. Es kann weh tun, keine Frage aber das passiert normal nur wenn sich der Führende keine Zeit lässt, wenn kein Gleitmittel verwendet wird oder es sich um absolute Stümper handelt. Sind die zwei Parteien einigermaßen fähig, nehmen sich Zeit füreinander und sprechen auch miteinander, ist es ein wunderschönes Erlebnis“, erklärte Blaise. „Mit wem war dein erstes Mal?“ „Passiv mit Theo, aktiv mit Draco.“ „Ich hätte Draco eher als den Aktiven eingeschätzt“, murmelte Neville leise. Blaise lachte leise und meinte, „das würde ihm bei seinem jetzigen Gefährten nicht viel bringen.“ „Und bei dir?“ „Uns war es damals egal wer oben ist. Wir haben es auf die Situation ankommen lassen, mal er, mal ich.“ „Wie stellst du dir das bei uns vor?“ „Naja, eigentlich genauso. Ich will nicht ständig der Aktive sein, ich genieße beide Positionen und hatte eigentlich gehofft, dass es dir irgendwann genauso geht“, erklärte Blaise. Sein Freund sah jetzt endlich auf, er war verdächtig rot um die Nase, lächelte aber leicht. „Deckt sich das einigermaßen mit deinen Wünschen?“ Es dauerte eine Weile bis Neville schüchtern nickte. „Gott, bist du süß.“ Neville gab ein protestierendes Geräusch von sich, welches großzügig ignoriert wurde bevor er in einen liebevollen Kuss gedrängt wurde. Seufzend ergab er sich seinem Freund. Immer weiter vertiefte Blaise den Kuss, er drängte den Anderen gegen die kalte Fensterscheibe, seine Finger huschte über das Shirt und schoben sich schließlich unter den Stoff. Er seufzte in den Kuss hinein als er die glatte Haut berührte, es kam für seinen Geschmack viel zu selten vor, dass er das tat und vor allem, dass Neville ihn nicht daran hinderte. Dieser schob gerade seine Zunge grob zurück in seinen eigenen Mund und drehte dann den Kopf weg um den Kuss zu lösen. Mit einem frustrierten Seufzen nahm Blaise das hin, lehnte aber gleichzeitig den Kopf an seine Schulter. Seine Finger schlichen auf der nackten Haut nach hinten und legten sich auf seinen Rücken. Er wartete eigentlich nur darauf, dass Neville ihn wegdrückte doch der legte plötzlich die Arme um seinen Körper. „Ich versteh nicht wie du es mit mir aushältst“, flüsterte Neville. „Ich liebe dich.“ „Das ist keine Antwort.“ „Doch, ist es. Neville, was hältst du davon wenn ihr uns ein schönes, heißes Bad einlasse? Eine Flasche Rotwein, ein paar Leckereien und wir machen uns einen gemütlichen Abend“, meinte Blaise ohne den Kopf zu heben. „Klingt herrlich.“ Wenig später standen sie im Bad, Neville stellte gerade das Tablett mit dem Essen auf einen Tisch neben die Wanne während Blaise sich beim Badezusatz nicht entscheiden konnte. Hinter sich hörte er wie Neville die Weinflasche entkorkte und die Gläser füllte. „Wenn du dich nicht bald entscheidest, müssen wir heute nicht mehr ins Wasser.“ „Ja, ist ja gut. Rosenöl? Lavendel? Oder dieses seltsame Zeug von Draco?“ „Welches Zeug?“ Blaise drehte sich, mit einer Flasche in der Hand, zu ihm um und reichte sie ihm. Etwas skeptisch roch Neville daran und verzog fragend das Gesicht. „Das riecht nach nichts“, stellte er fest. „Noch nicht. Draco hat es zusammen gepanscht und mir geschenkt. Er meinte, es entfaltet seinen Geruch erst im Laufe des Bades. Also eine Überraschung“, erklärte Blaise. Neville zuckte mit den Schultern und ließ etwas von dem Zusatz in die Wanne laufen. „Dann lassen wir uns mal überraschen.“ Damit stellte er das Fläschchen weg und zog sich langsam aus. Die bohrenden Blicke versuchte er zu ignorieren. „Zieh dich aus wenn du mit rein willst.“ Er hörte Blaise etwas murmeln und kurz darauf das Rascheln von Stoff. Nur ein paar Sekunden später das platschende Geräusch wenn jemand in die Wanne stieg. Jetzt erst drehte er sich wieder um und sah Blaise mit geschlossenen Augen im heißen Wasser liegend, die Arme und den Kopf auf dem Wannenrand. „Herrlich, komm schon rein.“ Nochmal musste Blaise ihn nicht auffordernd, langsam stieg Neville in die Wanne. Er wollte sich eigentlich mit dem Gesicht zu Blaise setzen doch der hatte scheinbar anderes vor denn der sah ihn vorwurfsvoll an. „Was ist?“, fragte Neville verwundert. „Du bist manchmal so unromantisch, so kann man nicht kuscheln.“ „Vielleicht will ich einfach, dass du deine Finger bei dir behältst.“ Blaise seufzte leise, löste sich von seinem Platz und rutschte an ihn rann. Ohne auf Nevilles vermutlichen Protest zu achten, kuschelte er sich mit dem Rücken an ihn. „So kann ich mich an dich kuscheln und du läufst nicht Gefahr von einem Ex-Slytherin betatscht zu werden“, erklärte Blaise während er die Augen schloss. Neville schüttelte grinsend den Kopf, legte aber dann die Arme um seinen Freund und schloss ebenfalls die Augen. Neville dachte nach, über seine Mutter, seinen Freund und auch über Harry und seine Tochter. Ja, er benahm sich seit die Kleine wieder da war seltsam, dass wusste er selber aber er konnte nichts dagegen tun. Mittlerweile verstand er Harrys Wunsch von damals, der Wunsch nach einer Familie. Ein schwaches Grinsen erschien auf seinem Gesicht, der Dunkle Lord hatte wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt um ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Nun, Blaise würde ihm auch keinen Wunsch abschlagen doch war es richtig? Seine Mutter hatte ihm unter vier Augen gesagt, dass sie es falsch fand. Zwei Männer sollten, ihrer Meinung nach, nicht zusammen sein und sie hatte ihm auch zu verstehen gegeben, dass sie sich über eine hübsche Schwiegertochter mehr freuen würde. Sie wollte Blaise gar nicht richtig kennenlernen. „Neville, weißt du eigentlich, was du da machst?“ Neville öffnete etwas verträumt die Augen und sah auf den Kopf an seiner Brust. „Was genau meinst du?“, fragte er verwundert. „Also entweder hältst du deine Hände still oder wir machen weiter“, sagte Blaise mit belegter Stimme. Neville sah ihn verwundert an bis ihm auffiel, dass er wohl die ganze Zeit mit den Händen über seine Haut gefahren war. Das hatte seinen Freund natürlich nicht kalt gelassen. „Worüber hast du nachgedacht?“ „Über alles mögliche.“ „Was ist dabei raus gekommen?“, fragte Blaise. „Nichts.“ „Hm, machen wir dann jetzt da weiter wo deine Hände gerade aufgehört haben?“, grinste Blaise. Etwas verwirrt sah ihn Neville an bis er den Blick auf seine Hände richtete, die sehr weit unten auf Blaises Bauch lagen. „Die dürfen ruhig tiefer“, schnurrte Blaise in diesem Moment. Er beobachtete wie Neville langsam rot wurde. „Ich will nichts falsch machen“, murmelte Neville. „Mach einfach, was dir auch gefallen würde. Ich melde mich schon wenn was nicht passt“, sagte Blaise, der sich schnurrend an ihn schmiegte und mit den Fingern über Nevilles Beine fuhr. Er spürte wie Neville noch einen Moment zögerte bevor seine Finger sich wieder bewegten, mit einem Seufzen lehnte sich Blaise an ihn und schloss die Augen. Noch etwas unsicher streichelte Neville über die gebräunte Haut, sanft über den Bauch und dann an den Seiten nach oben. Blaise hatte genießerisch die Augen geschlossen, er überließ es ihm wie weit er gehen wollte doch so genau wusste das Neville nicht. Das Gefühl unter seinen Fingern war toll, diese warme, weiche Haut war einfach phantastisch. Schon oft hatte er sie gespürt aber noch nie so intensiv. Es kam ihm vor als würde er ihn heute das erste Mal berühren. Er strich sachte über seine Brust, ein leises Keuchen war zu hören als er seine Brustwarzen leicht streifte doch seine Finger wanderten weiter. Jeder Zentimeter Haut wurde erforscht, überall strich Neville mit den Fingern lang. Blaises Atmung wurde schneller, immer wieder keuchte er leise auf und drückte sich näher an ihn. Irgendwie war es heute anders, Nevilles Finger wanderten immer sicherer über seinen Körper. Sanfte Lippen fuhren plötzlich über seinen Hals, ließen ihn etwas lauter keuchen. „Falsch?“, fragte Neville gegen seinen Hals. „Genau richtig“, gab Blaise seufzend zurück. Die warmen Lippen fuhren weiter seinen Hals entlang, eine Zunge gesellte sich hinzu und schickte heiße Schauer über seinen Rücken. Er legte den Kopf zur Seite, bot Neville mehr Angriffsfläche, die der auch sofort nutzte. Leckend und knabbernd bahnte er sich einen Weg über seinen Hals bis zum Ohr, leckte dort kurz über die Ohrmuschel bevor er den Rückweg antrat. Seine Finger blieben in der Zeit nicht untätig, sie strichen immer wieder über die nackte Haut des Anderen. Blaise wand sich unter seinen Fingern, es fiel ihm schwer sich nicht einfach umzudrehen und über Neville herzufallen doch er blieb, mehr oder weniger, ruhig liegen. Er war jetzt schon deutlich erregt, zu lange hatte er keinen Sex gehabt und er wusste, heute brauchte es nicht viel um ihn wahnsinnig zu machen. Doch er spürte auch etwas anderes denn so kalt schien Neville das Ganze nicht zu lassen, dessen Erregung drückte ihm langsam aber sicher an den Rücken. Plötzlich war eine Hand an seinem Kinn, drückte seinen Kopf rum und dann lagen diese weichen Lippen auf seinen. Keuchend erwiderte er den Kuss, empfing die heiße Zunge, die sich in seinen Mund schob, mit seiner Eigenen und öffnete jetzt zum ersten Mal wieder die Augen. Lust verhangene Augen erwiderten seinen Blick bevor sie zufielen und der Kuss um einiges intensiver wurde. Er wusste zwar nicht woher dieser plötzliche Sinneswandel kam aber er wäre der Letzte, der sich beschwert. Mit einem zufriedenen Seufzen schloss er die Augen wieder, erwiderte den Kuss aber mit der gleichen Leidenschaft. Viel zu schnell unterbrach Neville den Kuss wieder, nur um seine Erkundung an seinem Hals wieder aufzunehmen. Seine Finger hatten sich auf Blaises Brust eingefunden, neckten und spielten dort mit den Brustwarzen bis sie völlig hart von seiner Brust ab standen. „Neville, bitte.“ „Was bitte?“ „So sehr ich das auch genieße aber mein letzter Sex ist schon ne Weile her und im Moment wünsche ich mir nichts sehnlicher als dich in mir“, keuchte Blaise während er seine Position etwas verändert und jetzt mit dem Hintern gegen das steife Glied hinter sich drückte. „Was soll ich machen?“, fragte Neville. „Ernsthaft?“ „Ja.“ Statt einer Antwort löste sich Blaise von ihm um sich vor ihn, auf alle Viere zu knien. Mit gespreizten Beinen bot er Neville einen tiefen Einblick auf seine empfindlichsten Zonen, was der mit einem unterdrückten Keuchen quittierte. Stöhnend drückte er seine Hüfte gegen Blaise, schwamm auf der Welle des Orgasmus bevor er sich, leicht zittrig auf den Rücken seines Freundes sinken ließ. Als dieser allerdings unter ihm weg knickte, erhob er sich schnell wieder und versuchte Blaise nach oben zu ziehen. Es dauerte noch ein paar Momente bis sie ihre Gliedmaßen entknotet hatten, Neville lehnte sich wieder an den Wannenrand und Blaise schlang die Arme um ihn, drückte sich an seinen Bauch. Zusammen warteten sie bis sich ihre Atmung wieder einigermaßen beruhigt hatte. Irgendwann hob Blaise doch den Kopf, leises Schniefen ließ ihn aufsehen. „Was hast du?“, fragte er während er sich komplett aufrichtete und Neville eine Träne von der Wange wischte. Dieser lief feuerrot an und murmelte, „tut mir leid, dass ich mich nicht besser zusammengerissen habe.“ „Habe ich dir schon mal gesagt, dass du dir um die unmöglichsten Dinge Gedanken machst?“ „Ja, wieso?“ „Weil das auch so ein Ding ist. Ich weiß ja nicht was du heute noch alles vor hast aber ich bin rundum befriedigt und will jetzt nur noch mit meinem Freund ins Bett“, schnurrte Blaise. Er wurde fassungslos angestarrt, die Tränen versiegten und langsam breitete sich ein leichtes Lächeln aus. „Komm, raus aus der Wanne und ab ins Bett. Den Wein nehmen wir mit.“ Damit erhob sich Blaise und stieg aus der Wanne. Er angelte nach einem großen Badetuch, mit dem er sich zu Neville umdrehte und ihn auffordernd ansah. Dieser stieg jetzt auch aus der Wanne, sofort wurde er sorgfältig eingewickelt bevor sich Blaise auch in ein Handtuch wickelte. „Ich erwarte meinen Freund nackt im Bett vorzufinden, ich nehm den Wein mit“, grinste Blaise. Mit roten Wangen verschwand Neville aus dem Raum. Das Grinsen von Blaise wurde breiter, er trocknete sich schnell ab, schnappte sich die Flasche und die Gläser und folgte ihm dann. Kapitel 22: Kapitel 17 ---------------------- Ein Klopfen ließ Charlie am nächsten Morgen aufsehen, er schälte sich aus der Umarmung von Severus und stand leise auf. Ein Blick auf die große Standuhr im Wohnzimmer sagte ihm, dass sie das Frühstück verpasst hatten denn es war bereits nach zehn. Es klopfte wieder. „Jaja, bin ja schon da“, murrte er leise. Er öffnete die Tür und sah sich Blaise gegenüber, der ihn freundlich angrinste. „Was kann ich für dich tun?“, fragte Charlie. „Ich brauche den Schwangerschaftstrank.“ „Ähm...“ „Ja, ich weiß, dass man dazu Sex braucht und das Thema haben wir diese Nacht geklärt. Also?“, meinte Blaise. „Wie wäre es wenn ihr das nicht zwischen Tür und Angel beredet? Es zieht“, knurrte eine Stimme hinter Charlie. Sofort ging Blaise an ihm vorbei und nickte dem Tränkemeister grüßend zu. „Was willst du um diese Uhrzeit?“ „Es ist bereits zehn.“ „Erst?“ Blaise grinste plötzlich sehr breit als ihn einer der berühmten Todesblicke traf. Im selben Moment erscholl aus dem Schlafzimmer das wütende Weinen eines Babys. „Ihr habt Tali hier?“, fragte Blaise sofort begeistert. „Ja, wir hatten einen Übernachtungsgast. Klär die Sache mit Severus, ich geh zu dem Würmchen“, kam von Charlie und schon war er im Schlafzimmer verschwunden. „Also, was willst du hier?“, fragte Severus während er ihm bedeutete mitzukommen. Etwas verwundert folgte Blaise ihm und ließ sich auf einem der Küchenstühle nieder. „Ich hätte gerne etwas von dem Schwangerschaftstrank.“ „Weiß Neville davon?“ Severus zückte unterdessen den Zauberstab und erweckte damit seine kleine Küche zum Leben. „Noch nicht. Ich werde es ihm auch nicht sagen denn dann kann ich den Sex gleich wieder vergessen“, gab Blaise zurück. „Das ist nicht richtig.“ „Severus, das ist meine Sache. Bekomm ich was von dem Trank?“ In diesem Moment betrat Charlie den Raum, ein quietschendes Baby auf den Armen. „Ich hab nichts mehr davon, ich müsste ihn erst aufsetzen“, sagte Severus nachdenklich. Drei Tassen flogen auf den Tisch, sie füllten sich mit Kaffee und kurz darauf tauchten auch drei Teller auf, ein weiterer Teller mit Sandwichs erschien in der Mitte des Tisches. Ein weiterer Wink mit dem Zauberstab ließ ein volles Schüsselchen vor Charlie erscheinen, der sich gesetzt hatte und nach einem kleinen Löffel griff. Erst als Severus sich ebenfalls gesetzt hatte, fragte Blaise, „setzt du ihn auf?“ „Nein.“ „Warum nicht?“ „Weil die Gefahr bei dir noch größer ist als bei Harry und dieses Risiko wirst du nicht alleine eingehen. Vor allem weil ich weiß was passiert wenn dir was passiert“, sagte Severus. Er trank einen Schluck Kaffee und griff dann nach einem Sandwich. „Was genau wird denn passieren?“ „Harry wird hier auftauchen und mich ins nächste Jahrhundert hexen. Danach macht Voldemort dasselbe nochmal. Danke, darauf kann ich verzichten“, sagte Severus. „Wenn ich vorher mit Neville rede?“, fragte Blaise. Diesmal nickte Severus und Charlie meinte, „kommt dann am Besten zusammen her. Wieso magst du heute nichts essen?“ Seine letzten Worte waren an Talisha gerichtet, die sich vehement gegen den Milchbrei wehrte. „Mag sie den Brei nicht?“, fragte Blaise. „Normal schon, den bekommt sie jeden früh von Harry.“ „Vielleicht liegt es daran, dass du nicht Harry bist“, sagte Severus. „Hm, und was mach ich jetzt?“, fragte Charlie. Das Kind auf seinem Schoß begann jetzt wirklich zu quengeln und schließlich fing sie zu weinen an. „Schh, ist ja gut, ich habe es verstanden, du magst den Brei nicht. Kein Grund so zu schreien“, sagte Charlie leise doch diesmal beruhigte sich Talisha nicht. Aus dem Weinen wurde markerschütterndes Gebrüll. „Severus, willst du sie nehmen?“, fragte Charlie etwas unsicher. Normal mochte die Kleine ihn und ließ sich schnell beruhigen doch heute schien irgendetwas nicht zu stimmen. Zu seiner Überraschung schüttelte der Tränkemeister den Kopf. „Und nun? Schh, Kleine, du musst doch nicht so weinen. Ich mach doch gar nichts Böses“, schnurrte Charlie mit sanfter Stimme. Bei seinen Geschwistern hatte das immer funktioniert doch Talisha brüllte nur noch lauter. „Severus, hilf ihm doch.“ Der Tränkemeister schüttelte erneut den Kopf und meinte, „Nein, das ist nicht mehr nötig. Drei, zwei, eins, ...und.“ Die Tür zur Küche flog so stark auf, dass sie an der Wand daneben zerschellte. Ein sehr wütender Dunkler Lord stand im Türrahmen, die Augen völlig verschleiert und ein dunkles Knurren auf den Lippen. Als er seine weinende Tochter auf Charlies Arm sah, wurde das Knurren noch tiefer und gefährlicher. „Rühr meinen Partner an und ich verfluche dich“, stellte Severus schnell klar. Langsam betrat Voldemort die Küche, Charlie streckte ihm das Kind sofort entgegen und zischte leise auf Parsel auf sie ein. „Guten Morgen alle zusammen“, kam von Harry, der hinter seinem Mann den Raum betrat. Es erfolgte eine belustigte Begrüßung von allen Seiten bevor sich Harry zu seinem Mann umdrehte. Talisha schniefte zwar noch leise, beruhigte sich aber langsam wieder. „Wir haben sie nicht ruhig bekommen“, murmelte Charlie entschuldigend. „Das könnt ihr auch nicht, ihr könnt kein Parsel.“ „Wieso das?“ Harry setzte sich neben seinen Dad, nahm ihm die Kaffeetasse ab und trank einen Schluck. „Wie genau meinst du das?“, kam von Blaise. „Seit Tali wieder da ist, unterhalten wir uns fast nur auf Parsel mit ihr. Wenn sie es eine Zeitlang nicht hört, wird sie nervös und irgendwann endet es dann so wie gerade eben“, erklärte Harry grinsend. Er schnappte sich ein Sandwich, an dem er rum knabberte doch sein Blick war auf Voldemort gerichtet. Dieser zischte immer noch auf Tali ein. „Das klingt furchtbar“, kam von Blaise, „was sagt er?“ „Nichts. Er singt. Damit kann man Tali am Besten beruhigen. Blaise, was machst du eigentlich um diese Uhrzeit hier?“, fragte Harry. „Nichts.“ Sofort verstummte das Parsel, Voldemort hob den Blick. „Das ist gelogen, warum bist du hier, Zabini?“, knurrte er. Blaise ließ den Kopf hängen, vor allem weil sich das Mal auf seiner Haut jetzt erwärmte und auch Harrys freundlicher Blick war verschwunden. „Ich wollte den Schwangerschaftstrank haben“, seufzte Blaise. „Weiß Neville davon?“ „Warum fragt eigentlich jeder dasselbe? Nein, Neville weiß nichts davon und ja, ich werde es ihm erst sagen. Der Giftmischer gibt ihn mir sowieso erst wenn ich mit Neville hier auftauche“, knurrte Blaise. „Also müssen wir dieses ganze Theater nochmal durchmachen. Großartig. Komm, mein Würmchen, wir verschwinden und genießen unsere Ruhe solange sie noch anhält“, grollte Voldemort bevor er sich schon umdrehte und den Raum verließ. Hinter ihm ertönte lautes Gelächter. Es dauerte weitere zwei Wochen bis Blaise seinen Freund soweit überredet hatte, dass er dem Versuch zustimmte und wie bei Harry gab es die Beschränkung, dass er den Trank nur alle zwei Monate nehmen durfte. Natürlich konnte auch bei ihm keiner sagen ob es überhaupt funktionierte. Doch Blaise ließ sich nicht davon abbringen, er und Neville wollten Kinder und er würde alles tun um diesen Wunsch zu erfüllen. Doch sein Freund hatte noch andere Probleme denn seine Mutter konnte sich nicht wirklich mit der Situation anfreunden. Für sie waren die Freunde ihres Sohnes ihre Feinde, die, gegen die sie ihr ganzes Leben lang gekämpft hatte. Sie verstand nicht wieso ihr Sohn die Seiten gewechselt hatte. Genauso wenig verstand sie warum Severus sich solche Mühe mit ihrem Mann gab denn sie erfuhr, dass er fast seine komplette Freizeit damit verbrachte ein neues Ritual zu entwickeln. Mit Harry wollte sie nicht mehr reden, mit Voldemort schon gar nicht und auch Blaise gegenüber war sie mehr als nur misstrauisch. Vor allem machte sie Neville irgendwann auch Vorwürfe. „Mom, bitte. Ich habe mich entschieden und ich liebe Blaise. Kannst du das nicht akzeptieren?“, fragte Neville traurig. Wie jeden Tag war er bei seiner Mutter im Krankenhaus und wie jeden Tag seit zwei Wochen musste er sich Vorwürfe anhören. Blaise hatte ihn die letzten Tage nicht mehr begleitet, er wollte sich das nicht anhören und jeden Abend, wenn er todtraurig nach Hause kam, versuchte Blaise ihn zu überzeugen erst mal nicht mehr ins St. Mungos zu gehen. Seine Antwort war immer dieselbe, er konnte seine Mutter nicht einfach so im Stich lassen. „Aber Neville, sieh doch nur was sie mir und deinem Vater angetan haben. Diese Männer und Frauen haben unzählige Leben auf dem Gewissen“, sagte Alice jetzt. „Severus hat dich geheilt. Auf den Befehl von Voldemort hin“, protestierte Neville. „Das wäre nicht nötig gewesen wenn Lestranges fair gekämpft hätte und keine Unverzeihlichen angewendet hätte. Dann wären dein Vater und ich nie hierher gekommen.“ „Die Vergangenheit kann ich nicht ändern aber die Zukunft. Mom, gib ihnen doch eine Chance.“ „Nein. Sie sind Verräter, Mörder und Bestien, sie werden niemals eine Chance von mir bekommen.“ Neville atmete tief durch und meinte dann, „Mom, ich liebe Blaise. Ich habe mich für diese Seite entschieden und das Mal meines Lords mit Freude empfangen. Es gibt kein Zurück.“ Alice schüttelte mitleidig den Kopf und fragte, „kennst du etwa die Lestranges auch?“ „Sie sind in Voldemorts innerem Kreis, ich in Harrys, also ja, wir sehen uns gelegentlich“, gab Neville zu. „Also kannst du dich mit der Frau unterhalten, die deine Eltern so lange mit dem Cruziatusfluch belegt hat bis wir wahnsinnig geworden sind?“, fragte Alice. Ihre Stimme klang so verbittert, dass sogar der Vampir, der gerade mit der Überwachung von Frank beschäftigt war, aufsah. „Nein, kann und mache ich nicht. Wie ich schon sagte, ich sehe sie ab und zu aber weder unterhalte ich mich mit ihr noch habe ich sonst etwas mit der Frau zu tun“, sagte Neville. „Aber...“ „Nein Mom, es gibt kein Aber. Ich habe mich für eine Seite entschieden.“ „Soll ich das jetzt auch? Tut mir leid, mein Sohn, aber ich habe mich vor langer Zeit dem Phönixorden angeschlossen, aus Überzeugung und ich würde es immer wieder tun. Du-weißt-schon-wer muss vernichtet werden damit wieder Frieden herrscht“, sagte Alice ernst. Neville seufzte leise und erhob sich. „Ich muss gehen.“ „Neville.“ „Mom, ich kann es nicht ändern. Hast du dich schon entschieden wo du leben willst?“ „Wenn ich zu Augusta gehe, sehe ich dich und Frank dann wieder?“ „Wohl eher nicht. Die Gefahr ist zu groß“, sagte Neville traurig. „Aber ich wäre wieder frei.“ Wieder seufzte Neville, „Überleg es dir. Ich komme morgen wieder. Bis dann Mom.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ Neville den Raum. Die Flammen flackerten grün auf, Neville trat langsam aus dem Kamin und er wurde bereits erwartet. „Charlie?“ „Ja, du sollst sofort zu Severus kommen.“ „Warum?“ „ Komm einfach mit“, sagte Charlie leise. Der Jünger sah ihn zwar fragend an, folgte ihm aber dann in die Kerker. Ohne ein weiteres Wort führte Charlie ihn vom Wohnzimmer durchs Büro und schließlich ins Labor. „Blaise!“, rief Neville, kaum das er den Raum betreten hatte. Er ging an Charlie vorbei zu seinem Freund, der auf einer Liege lag und mehr als nur blass war, seine Augen waren geschlossen. „Was ist mit dir?“, fragte Neville bevor er sich zu Severus umdrehte, „was ist mit ihm?“ „Blaise kam heute morgen wegen der Schwangerschaftsuntersuchung zu mir, du erinnerst dich, zwei Wochen nach Einnahme des Trankes kann ich erst sagen ob es geklappt hat“, sagte Severus. Er wartete bis Neville leicht genickt hatte und fuhr dann fort, „nun, es hat geklappt. Er ist sofort schwanger geworden.“ „Aber warum ist er dann noch hier? Was ist mit ihm?“ „Nach dem Abendessen klagte er über Bauchschmerzen und ist gleich mit hierher gekommen. Neville, sein Körper hat das Kind abgestoßen, wir mussten die Blase raus operieren“, sagte Severus leise. „Warum habt ihr mich nicht geholt? Ich wäre doch sofort gekommen.“ „Blaise wollte dich heute Abend damit überraschen und die Sache nach dem Abendessen ging zu schnell. Zudem du nichts hättest tun können. Weder für ihn, noch für das Ungeborene. Die Zellteilung hatte schon aufgehört als er zum Abendessen kam, es war schon tot“, kam von Charlie, der langsam hinter ihn trat und tröstend den Arm um seine Schultern legte. Neville lehnte sich leicht an ihn doch seine Finger hatte er mit Blaises verflochten. „Wie geht es ihm?“, fragte er leise. „Gut. Aber er weiß es noch nicht. Wir haben ihn betäubt.“ „Ich sag es ihm. Können wir allein sein?“, fragte Neville. „Natürlich. Wir sind im Wohnzimmer wenn etwas ist. Wenn ihr soweit seit, ruf uns bitte, wir haben noch ein paar Dinge mit euch zu besprechen“, kam von Severus, der Charlie einen Wink gab und dann den Raum verließ. Charlie streichelte Neville nochmal über die Schultern und folgte ihm dann, Neville holte sich einen Stuhl und setzte sich neben seinen Freund. „Willst du es ihnen wirklich sagen?“, fragte Charlie. Er stand am Kamin und starrte in die Flammen, hinter sich hörte er wie Severus sich in einen Sessel fallen ließ. „Wir haben keine andere Wahl. Die Testergebnisse sind eindeutig.“ „Aber...“ „Kein aber, Charlie. Die Ergebnisse haben es ergeben und sie müssen damit leben. Wenn wir es ihnen nicht sagen, gefährden wir Blaises Leben“, schnarrte Severus. Sein Partner drehte sich jetzt rum und kam auf ihn zu. Seufzend kniete er sich vor ihn, die Hände wanderten leicht über die Unterschenkel während er die Stirn an seine Knie lehnte. „Das ist nicht fair“, murmelte Charlie. Lange, schlanke Finger vergruben sich in seinen Haaren, kraulten sanft durch. „Nein, ist es nicht aber es ist nicht zu ändern“, stimmte Severus zu. „Willst du es Harry auch sagen?“ „Momentan, nein. Wer es ihm im Endeffekt sagt, besprechen wir dann mit Blaise und Neville. Vielleicht wollen sie es ihnen auch selber sagen.“ „Ob sie es verkraften?“ „Ich weiß es nicht. Wir müssen jetzt erst mal abwarten wann Blaise aufwacht“, murmelte Severus. Es war spät und er war müde, dennoch würden sie wach bleiben bis diese Sache geklärt wäre. Charlie erhob sich gerade, streckte sich ausgiebig und fragte im Rausgehen, „Tee oder Kaffee? Was zu essen?“ „Nur Tee, danke“, gab Severus mit einem Lächeln zurück. Dieses wurde erwidert bevor Charlie den Raum verließ. Langsam wachte Blaise auf, er fühlte sich seltsam und hatte Mühe sich zu erinnern. Er war beim Abendessen gewesen als er plötzlich Bauchschmerzen bekommen hatte, voller Sorge um das Ungeborene war er zu Severus gegangen. Dieser hatte ihn untersucht, und dann? An mehr erinnerte er sich nicht mehr. Schwerfällig schlug er die Augen auf, um direkt an die Decke des Kerkers zu sehen. „Warte, du darfst dich noch nicht so stark bewegen“, ertönte in diesem Moment die Stimme seines Freundes. „Was ist passiert?“, fragte Blaise leise. Seine Zunge fühlte sich an wie ein pelziges Etwas. Ein Arm schob sich unter seinen Nacken, stützte ihn beim Aufsetzen und jetzt sah er seinen Freund auch. „Hier, trink erst mal was.“ Ein Glas Wasser wurde ihm an die Lippen gehalten, etwas ungeschickt trank er. „Wo bin ich?“ „Bei Severus im Labor.“ „Warum?“, fragte Blaise. Neville stopfte ihm zwei Kissen hinter den Rücken damit er alleine sitzen konnte und meinte, „wegen dem Kind.“ „Er hat es dir schon gesagt? Das wollte ich doch machen“, maulte Blaise beleidigt. Neville antwortete nicht, er senkte den Blick und jetzt erst fiel Blaise auf, dass der Andere deutliche Tränenspuren auf den Wangen hatte. „Was ist los? Was ist mit dem Kind?“, fragte er panisch. Er riss die Decke weg und zog sein T-Shirt hoch, fassungslos starrte er auf die feine, rote Narbe auf seinem Bauch. „Was ist hier los? Neville, sag endlich.“ „Dein Körper hat das Ungeborene abgestoßen. Es war bereits tot als du mit Severus hier runter gegangen bist, er musste es aus dir raus operieren sonst hätte es deinen Körper vergiftet“, erklärte Neville leise. Er beobachtete wie Blaise sämtliche Farbe im Gesicht verlor, seine Hände glitten auf seinen Bauch und verharrten dort. „Das ist nicht wahr“, keuchte er leise. „Doch, es ist wahr.“ „Es ist tot? Unser Kind ist tot?“, fragte Blaise, Tränen liefen ihm übers Gesicht. Neville musste nicht antworten, er schlang einfach die Arme um seinen Freund. Sofort klammerte sich Blaise an ihn, schluchzte und schrie seine Trauer hinaus. Als die ersten Schluchzer von nebenan ertönten, zuckten sowohl Charlie wie auch Severus zusammen. Ihre Blicke trafen sich, Mitleid und Trauer stand in ihren Augen doch keiner von Beiden bewegte sich. „Er weiß es“, flüsterte Charlie leise. Er lehnte an Severus, mit dem Rücken an seiner Brust und spürte wie sein Partner jetzt tief einatmete. „Sie wissen noch nicht das Schlimmste.“ „Willst du es ihnen wirklich gleich sagen?“ „Wann dann? Wenn sie das nächste Mal nach dem Trank fragen? Wenn er das nächste Mal schwanger wird und sein Körper das Kind wieder abstößt?“, fragte Severus. „Nein, das nicht aber wäre es nicht besser ein paar Tage zu warten?“, fragte Charlie. „Nein. Sobald uns Neville holt, erzählen wir es ihnen. Haben wir noch genug Traumlostrank?“ „Ja. Wobei ich vermute, dass die Zwei in den nächsten Tagen wesentlich mehr davon brauchen werden. Wir sollten morgen Neuen aufsetzen.“ Severus gab ein zustimmendes Geräusch von sich und drückte ihn ein bisschen stärker an sich. Charlie seufzte leise, wie gerne würde er diese Nähe hier genießen doch der Grund dafür war zu traurig. Es graute ihm vor dem Gang nach nebenan, vor der Aussprache mit Blaise und Neville. Schnurrend wand sich Harry unter seinem Mann, genoss die zarten Streicheleinheiten als es heftig an der Tür zu ihren Gemächern klopfte. Nein, es klopfte nicht, jemand hämmerte dagegen. „Das ist jetzt nicht wahr, oder?“, knurrte Voldemort. Harry lachte leise, löste sich aber von seinem Mann, was diese mit einem dunklen Knurren beantwortete. „Wo gedenkst du hin zu wollen?“ „An die Tür. Wer auch immer um diese Uhrzeit stört, hat einen verdammt wichtigen Grund“, sagte Harry während er schon nach einem Morgenmantel griff. „Der kann auch später wiederkommen“, grollte Voldemort. Es war ihm anzusehen, wie sehr er über diese Unterbrechung verärgert war doch Harry war bereits angezogen und warf ihm gerade einen Mantel zu. „Harry, das ist jetzt nicht dein Ernst.“ „Doch, ist es. Mein Lord, jetzt habe ich sowieso keine Lust mehr also kann ich auch die Tür aufmachen gehen“, lachte Harry. Das Klopfen war währenddessen nicht abgebrochen also hatte der ungebetene Besucher entweder nichts anders zu tun oder er hatte einen wirklich guten Grund, sie zu stören. „Das mit der Lust kann man schnell wieder ändern“, knurrte Voldemort, zog sich aber schon an. „Das ist mir durchaus bewusst, mein Lord aber das können wir auch noch danach machen. Vielleicht gibt es Neuigkeiten von der weißen Seite.“ Jetzt horchte auch Voldemort auf, sein Knurren verschwand und er trat an ihm vorbei. „Ich lasse unseren ungebetenen Gast rein, guck du nach unserem Würmchen“, grollte er und ließ seinen lachenden Ehemann in der Schlafzimmertür stehen um zur Eingangstür zu gehen. Mit Schwung riss er sie auf, nur um in rabenschwarze Augen zu sehen. „Severus, was willst du um diese Uhrzeit hier?“, fauchte er sofort. „Mit Harry reden“, war die fast schon tonlose Antwort. „Was ist passiert?“ „Ich wiederhole mich nicht gerne. Darf ich reinkommen?“ Voldemort trat beiseite um ihn einzulassen und schloss die Tür sofort wieder hinter ihm. „Wo ist Charlie?“, fragte er etwas misstrauisch. Seit die Zwei sich wieder vertragen hatten, sah man sie nur selten alleine. Während sich Severus vor dem Kamin in einen Sessel fallen ließ, antwortete er, „im Bett. Unter dem Einfluss von zwei Traumlostränken.“ „Was, bei Salazar ist passiert?“, fragte Voldemort nochmal. In diesem Moment kam Harry wieder, „Dad, du siehst schrecklich aus.“ „Danke, mein Sohn, das weiß ich.“ „Kaffee?“ „Hast du was Stärkeres da?“ Harry warf seinem Mann einen fragenden Blick zu, dieser zuckte mit den Schultern und setzte sich Severus gegenüber. „Feuerwhisky hätte ich da“, meinte Harry dann. „Nehm ich.“ Der fragende Blick wurde noch stärker dennoch holte Harry eine Flasche und drei Gläser. Erst als sein Mann neben ihm saß und die Gläser gefüllt hatte, fragte Voldemort, „du siehst schrecklich aus, es ist mitten in der Nacht und dein Freund liegt im Bett, vollgepumpt mit Traumlostrank. Also, was ist los?“ Severus trank einen Schluck Feuerwhisky und meinte dann, „wie ihr euch bestimmt erinnern könnt, waren heute die zwei Wochen für Blaise um. Er war heute früh zu Untersuchung hier und zu aller Überraschung hat es gleich beim ersten Mal geklappt.“ „Was? Er ist schwanger? Das ist toll“, unterbrach Harry ihn erfreut. „Sei ruhig“, knurrte Voldemort und erntete damit einen überraschten Blick. „Wie meinen?“ „Dein Dad wäre nicht in diesem Zustand hier wenn alles in Ordnung wäre“, erklärte Voldemort, „was ist passiert?“ „Zum Abendessen klagte er über Bauchschmerzen. Ich habe ihn sofort untersucht, konnte aber nur noch den Tod des Kindes feststellen. Ich musste es raus operieren“, sagte Severus traurig, sein Blick war in sein Glas gerichtet. „Merlin“, entkam es Harry. Sein Blick ging sofort zur Schlafzimmertür, genau wie der Blick seines Mannes. „Sie ist gesund und schläft“, zischte Voldemort leise. Unsicher nickte Harry, er hatte Tränen in den Augen. „Können sie es erneut versuchen?“, fragte Voldemort. „Können ja, aber es wird ihnen nichts bringen und von mir werden sie auch keinen Schwangerschaftstrank mehr bekommen.“ „Dad, wieso das?“ „Ich habe diesen Zellhaufen untersucht, ich wollte wissen warum sein Körper ihn abstößt. Wegen diesem Ergebnis liegen sowohl Blaise, Neville wie auch Charlie unter Einfluss von Traumlostrank in ihren Betten.“ „Jetzt spann uns nicht so auf die Folter, sag schon“, knurrte Voldemort. Er hatte einen Arm um seinen Mann gelegt denn dieser zitterte leicht. Severus seufzte leise und sagte, „sie sind nicht kompatibel. Ihre Gene und ihre Magie passen nicht zusammen. Egal wie oft sie es versuchen, es wird immer dasselbe Ergebnis sein.“ „Also werden sie keine Kinder bekommen können?“, fragte Voldemort, sein Mann schluchzte leise. „Nein.“ „Keine Chance?“ „Nein, keine. Ich kann weder die Gene noch die Magie verändern. Sie sind einfach nicht kompatibel, in dieser Konstellation werden sie keine Kinder bekommen“, sagte Severus. Jetzt seufzte sogar Voldemort leise, Harry schniefte nur, Tränen liefen über sein Gesicht. „Du hast schon sehr viel erreicht, meinst du nicht, dass du da auch was drehen kannst?“, fragte Voldemort leise. „Nein, keine Chance.“ „Dad, bitte!“ „Harry, wenn ich es könnte, würde ich etwas machen aber es geht schlicht und einfach nicht. Auch der Zauberei sind Grenzen gesetzt und hier sind diese Grenzen erreicht“, sagte Severus. „Könntest du es wenigstens versuchen?“, fragte Harry. „Nein. Es ist nicht möglich. Harry, sieh es ein, diesmal kann ich ihnen nicht helfen und das wissen sie auch.“ „Deswegen der Traumlostrank.“ „Ja, ich setze heute noch einen neuen Kessel auf. Wir werden in näherer Zukunft genug davon brauchen.“ „Hast du zufällig eine Phiole dabei? Ich glaube nicht, dass ich heute ohne einschlafen kann“, sagte Harry traurig. Ohne etwas zu sagen, holte Severus zwei Phiolen aus seinen Taschen und stellte sie auf den Tisch. „Was hast du jetzt vor?“, fragte Voldemort. Ein schweres Seufzen antwortete ihm. „Ich werde wohl auch ins Bett gehen, mal sehen ob ich schlafen kann.“ „Wann kann ich zu Blaise und Neville?“, fragte Harry leise. Severus zuckte mit den Schultern, „Ich weiß es nicht, vorzugsweise wenn sie sich etwas beruhigt haben. Blaise hat es sehr getroffen.“ „Verständlich. Wie ist sein Gesundheitszustand?“, fragte Voldemort. „Soweit gut. Sein Körper hat es gut verkraftet, um seinen seelischen Zustand würde ich mir mehr Sorgen machen.“ „Kannst du ihm ein paar Beruhigungstränke geben?“, fragte Harry schniefend. „Die haben sie schon. Vor allem sehe ich sie jeden Tag, ich möchte seinen Gesundheitszustand überwachen. Brauchst du auch welche?“ „Nein, danke. Mir reichen die Traumlostränke.“ „Einen davon nimmst du jetzt sofort und dann gehen wir wieder ins Bett. Severus, halte uns auf dem Laufenden was die Situation angeht“, knurrte Voldemort. Er griff bereits nach einer der Phiolen und hielt sie seinem Mann vor die Lippen. Dieser schluckte die Flüssigkeit widerstandslos. „Dann wünsche ich noch eine gute Nacht.“ „Nacht Dad.“ Voldemort grollte nur leise während Severus sich jetzt erhob und den Ostflügel verließ . „Das ist schrecklich“, schluchzte Harry jetzt. „Aber nicht zu ändern. Komm, ab ins Bett.“ Mit sanfter Gewalt wurde Harry vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer bugsiert. Die Morgenmäntel landeten unbeachtet auf dem Fußboden, etwas neben der Spur wurde Harry unter die Decken geschoben. Wenig später fand er sich in einer festen Umarmung wieder. „Ob sie es verkraften?“, fragte er irgendwann leise. „Sie müssen.“ „ Aber es ist schrecklich. Überlegt doch mal wenn Dad das zu uns gesagt hätte, wenn er uns mitgeteilt hätte, dass wir nie Kinder kriegen können? Mein Lord, wie hättet ihr dann reagiert?“, fragte Harry leise und traurig. „Das Thema hatten wir schon als der Trank nicht gleich angeschlagen hat und Severus mich untersucht hat. Wenn wir keine Kinder hätten bekommen können, hätten wir adoptiert“, erklärte Voldemort. „Wer hätte uns ein Kind gegeben? In der magischen Welt gibt es keine Kinderheime und eine Waise vom Krieg hätte uns nie jemand anvertraut.“ „Tja, dann halt nicht in der magischen Welt.“ „Mein Lord?“ „Erinnerst du dich wo ich aufgewachsen bin?“, fragte Voldemort. Harry drehte sich in seinen Armen um, blutrote Augen sahen ihn warm an. „In einem Muggelkinderheim“, sagte er. „Richtig. Meine magische Begabung wurde erst entdeckt als mein Name im Schulbuch stand. Also elf Jahre zu spät“, knurrte Voldemort. „Ob das für Blaise und Neville in Frage kommt? Sie stammen Beide aus alten Reinblüterfamilien. Ob ihre Familien damit einverstanden sind?“ „Bei Blaise wird es so sein, dass sich Devon an mir orientiert. Wenn ich es akzeptiere, wird er es auch. Bei Neville, nun, die komplette Familie sind Weißmagier, die sind sowieso gegen uns also kann es ihm egal sein.“ „Wieso orientiert sich Devon an euch?“ „Wenn sein Lord nicht dagegen ist, wird er sich auch nicht dagegen stellen“, grinste Voldemort. Kurz erwiderte Harry das Grinsen bevor er wieder ernst wurde und traurig fragte, „aber ob sie das wirklich können?“ „Was genau meinst du damit?“ Harry gähnte leicht, „ob sie ein fremdes Kind so lieben könnten wie wir Tali?“ „Das werden wir dann sehen. Harry, dir fallen schon die Augen zu also lass uns schlafen. Es ist fast vier Uhr in der Nacht“, grollte Voldemort. „Zu Befehl, mein Lord“, grinste Harry, gähnte aber dann nochmal herzhaft und kuschelte sich enger an ihn. „Würdet ihr ihnen helfen ein Kind zu finden?“, fragte er gegen die weiße Brust genuschelt. „Ich habe wohl keine andere Wahl also ja, werde ich. Aber erst mal wird geschlafen. Gute Nacht, mein Schatz.“ „Gute Nacht, mein Lord“, gähnte Harry, er schloss jetzt endgültig die Augen und glitt, dank des Traumlostrankes, auch schnell in einen erholsamen Schlaf. Sein Ehemann allerdings blieb noch sehr lange wach und schlief erst kurz vor Sonnenaufgang ein. Zwei Tage später fand sich Neville wieder im St. Mungos ein, er war blass und hatte tiefe Ringe unter den Augen, er schlief seit dieser schrecklichen Sache nur noch wenig. Die Traumlostränke schlugen bei ihm nicht an, bei Blaise zum Glück schon. Sein Freund lag nur noch im Bett, entweder starrte er an die Decke oder er schlief unter der Wirkung der Tränke. Heute war der erste Tag wo Neville ihn wieder alleine ließ um nach seiner Mutter zu sehen. „Du siehst schlecht aus“, knurrte eine Stimme hinter ihm. Er drehte sich langsam um und stand Adrian gegenüber. „Wo ist Draco?“, fragte er. „Daheim. Harry wollte ihn in einer dringenden Angelegenheit sprechen und ich habe heute sowieso hier Dienst. Du willst zu deiner Mutter?“ „Ja.“ „Aber das ist kein Grund so schlecht auszusehen“, sagte Adrian mit einem charmanten Lächeln. „Du wirst es früh genug erfahren“, murmelte Neville bevor er sich umdrehte und den Vampir einfach stehen ließ. Er spürte den überraschten Blick auf seinem Rücken, drehte sich aber nicht nochmal um sondern öffnete die Tür zum Krankenzimmer seiner Mutter. „Neville, du siehst schrecklich aus. Was ist passiert?“, fragte Alice sofort. Sie setzte sich im Krankenbett auf, stand aber nicht auf denn die Ärzte hatten ihr noch immer Bettruhe verordnet. „Danke Mom, das ist mir bewusst.“ Er zog sich seinen Stuhl heran und ließ sich schwerfällig darauf nieder. „Was ist los mit dir?“ „ Blaise hat den Schwangerschaftstrank genommen“, sagte Neville. „Hat es nicht geklappt? Das tut mir leid“, unterbrach Alice ihn sofort doch ihr Sohn schüttelte den Kopf. „Nein, es hat geklappt. Er wurde sofort schwanger, beim ersten Versuch.“ Er brach ab, den Blick traurig zu Boden gerichtet. „Was ist passiert? Du wärst nicht so traurig wenn alles in Ordnung wäre.“ „Sein Körper hat das Kind abgestoßen, es ist tot.“ „Oh Merlin, Neville, das tut mir leid“, sagte Alice und ihre Stimme klang aufrichtig. Sie streckte die Arme nach ihrem Sohn aus, dieser kam der Aufforderung nach und setzte sich auf die Bettkante, sofort fand er sich in einer herzlichen Umarmung wieder. Leise schluchzend erwiderte er die Umarmung, er hatte nicht geglaubt, dass er nach diesen zwei Tagen noch Tränen übrig gehabt hätte. „Neville, das tut mir wirklich leid, das wünsche ich niemanden“, flüsterte Alice während sie ihm beruhigend über den Rücken strich. „Das ist nicht das Schlimmste.“ „Es kann doch gar nicht schlimmer werden.“ „Doch. Severus hat das Ungeborene untersucht, Blaise und ich sind nicht kompatibel. Sowohl unsere Gene wie auch unsere Magie können nicht verbunden werden, wir werden niemals Kinder bekommen“, erklärte Neville mit erstickter Stimme. Er sah den geschockten Blick seiner Mutter nicht, spürte nur wie sie ihn beruhigend streichelte. Irgendwann beruhigte sich Neville und löste sich von seiner Mutter. Etwas fahrig wischte er sich die Tränen weg. „Was habt ihr jetzt vor?“, fragte Alice leise. „Wissen wir noch nicht.“ „Besteht gar keine Möglichkeit. Könntest du nicht...?“ Alice brach betreten ab. Neville schenkte ihr ein leichtes Lächeln und sagte, „ich kann nicht schwanger werden, das wurde schon festgestellt. Außerdem wäre es dieselbe Konstellation, also nein, wir werden keine Kinder bekommen.“ „Severus hat mich geheilt.“ „Er kann nichts machen. Er sucht seit zwei Tagen nach einer Lösung, hat alle möglichen Bücher und Pergamente durch und heute früh hat er verlauten lassen, dass es keine Möglichkeit gibt.“ „Das tut mir wirklich leid. Neville, ich weiß, dass ich nichts Nettes über deinen Freund gesagt habe aber das würde ich euch nie wünschen“, sagte Alice traurig. „Ich weiß, Mom. Das habe ich auch nie gedacht.“ „Wie...wie geht es Blaise?“ Neville seufzte tief und traurig. „schlecht. Er hat sich so gefreut, dass es gleich beim ersten Mal geklappt hat und dann diese Hiobsbotschaft. Er braucht momentan sehr viele Traumlostränke und er isst schlecht.“ „Das ist nicht verwunderlich. Wie hat Harry und Du-weißt-schon-wer reagiert?“ „Keine Ahnung, ich habe Beide seit zwei Tagen nicht mehr gesehen. Severus war bei ihnen um es ihnen zu sagen. Aber Harry will heute mit Draco sprechen, ich vermute stark, dass sie danach zu Blaise gehen. Draco ist schließlich sein ältester Freund.“ „Hat er dich weggeschickt?“ „Nein, er schläft, sollte er zumindest. Ich wollte dich besuchen“, sagte Neville. „Habt ihr es beerdigt?“ „Natürlich. Auch wenn es nur ein winziger Zellhaufen war, es hätte unser Kind werden sollen und es hat ein schönes Grab bekommen“, lächelte Neville doch das Lächeln wirkte sehr gequält. „Du musst nicht stark sein, der Verlust eines Kindes ist etwas schreckliches.“ Jetzt wurde das Lächeln etwas weicher, ehrlicher. Alice erwiderte das Lächeln als die Tür aufging. Ein Mann trat ein, lächelte sie kurz an und ging dann zum Bett von Nevilles Vater. Dort legte er der Frau eine Hand auf die Schulter, es dauerte einen Moment bis sie reagierte und den Kopf wandte. „Ist es schon soweit?“ „Ja, du kannst gehen.“ Die Frau lächelte, enthüllte dabei lange, spitze Fangzähne und streckte sich ausgiebig. „Dann viel Spaß.“ Der Mann grinste sie kurz an, nahm aber dann ihren Platz ein. Innerhalb weniger Momente war er in den Geist des Kranken eingedrungen und bekam von der Welt um sich herum nicht mehr viel mit. Die Vampirin wandte sich vom Krankenbett ab, nickte Alice und Neville grüßend zu und verließ dann den Raum. „Hat Severus schon eine Lösung?“, fragte Alice traurig. „Bis jetzt, nein. Wobei das nicht verwunderlich ist, die Entwicklung deines Rituals hat fast vier Jahre gedauert und wenn man die Ereignisse der letzten Wochen in Betracht zieht, hat er noch einiges mehr zu tun“, erklärte Neville mit einem leichten Schulterzucken. „Stimmt. Neville, was hast du jetzt vor?“ „Ich bleibe noch ein bisschen und werde dann nach Hause flohen.“ „Du bist mir nicht böse wegen dem was ich über deinen Freund gesagt habe?“ „Nein, Mom, bin ich nicht. Ich habe selber sehr lange überlegt, mir oft Vorwürfe gemacht und mich oft gefragt ob ich die richtige Seite gewählt habe. Ich bin selten zu einem klaren Ergebnis gekommen aber eins weiß ich, ich kann und will nicht zurück“, sagte Neville ernst, „ich verdamme niemanden, der das nicht versteht oder die andere Seite wählt.“ „So denken nicht viele Menschen, egal auf welcher Seite.“ „Ich weiß aber das können wir nicht ändern. Sag mal, warst du überhaupt mal aus dem Bett draußen?“ „Nein, ich habe Bettruhe.“ „Muss langweilig sein. Soll ich mal fragen gehen ob wir etwas spazieren gehen dürfen?“, fragte Neville. „Und wohin?“, lachte seine Mutter, „die Welt wird fest von der Dunklen Seite beherrscht.“ „In die Krankenhauscafeteria, einen Kaffee trinken?“ Alice nickte mit einem Seufzen und Neville erhob sich. „Ich geh mal fragen.“ Damit verschwand er aus dem Raum, er war sich allerdings jetzt schon sicher, dass er die Genehmigung bekommen würde. Eine knappe Stunde später saßen Neville und seine Mutter in der hellen Cafeteria und warteten auf ihre Kaffee. Eine junge Frau in Jeans und T-Shirt kam wenige Momente später an den Tisch, auf dem linken Unterarm war deutlich das Dunkle Mal zu sehen als die den bestellten Kaffee und zwei Stück Kuchen abstellte. „Kuchen?“, fragte Neville sofort. „Geschenk des Hauses“, lächelte die Todesserin. Neville erwiderte das Lächeln während Alice die junge Frau nur anstarrte. Auch als sie den Tisch längst verlassen hatte, folgte sie ihr mit den Augen. Neville beobachtete sie die ganze Zeit denn seit sie das Zimmer verlassen hatten, war seine Mutter sehr still geworden. Aufmerksam hatte sie alle in Augenschein genommen, die ihnen entgegen gekommen waren, hatte nach den untrüglichen Anzeichen von Unterdrückung und Angst. Nur leider wurde sie nicht fündig. „Ich verstehe es nicht“, gestand Alice irgendwann. „Was genau verstehst du nicht?“ „Die Menschen hier wirken so normal.“ „Sie sind normal. Nur im Atrium merkt man die Besetzung, wegen der Werwölfe aber im restlichen Krankenhaus wirst du sie kaum finden“, erklärte Neville. „Wieso nicht?“ „Weil Devon die Fusselbälle hier nicht haben will und er hat das Kommando hier.“ „Devon?“ „Devon Zabini. Der Vater von Blaise.“ „Weiß er es schon?“ Neville schüttelte leicht den Kopf, trank einen Schluck Kaffee und machte sich dann über seinen Kuchen her. „Lass es dir schmecken“, grinste er, „der ist nicht vergiftet.“ Alice erwiderte das Lächeln leicht gequält, begann aber dann auch zu essen. „Der ist wirklich gut.“ „Natürlich. Wir werden gut versorgt“, sagte Neville. „Wie?“ „Häh?“ „Wie versorgt ihr alle hier? Das St. Mungos wurde früher von Spenden finanziert, wie macht ihr das jetzt?“, fragte Alice. „Puh, da fragst du mich was. Also erst mal natürlich das Erbe der ganzen Reinblüterfamilien, die auf unserer Seite stehen. Allein bei den Malfoys kommt da schon einiges zusammen. Dann noch das angesparte Geld der ganzen Jahre und natürlich gibt es noch genug Transaktionen, die regelmäßig Geld einbringen. Nicht alle Todesser haben sich zu erkennen gegeben, viele leben ganz normal in der Zaubererwelt, haben Geschäfte und diese Einnahmen gehen auch zum größten Teil an unsere Seite“, erklärte Neville, immer wieder zwischen zwei Bissen. Alice schwieg eine Weile, sie aßen in Ruhe ihren Kuchen und saßen sich schließlich nur noch mit Kaffee gegenüber. „Ich verstehe es dennoch nicht“, sagte Alice irgendwann. Ihr Sohn sah sie noch einen Moment an bevor er leise lachte, „musst du auch nicht, ich verstehe es manchmal selbst nicht.“ „Wollen wir noch etwas hierbleiben?“ „Klar. Wenn was mit Dad wäre, würden sie uns holen.“ „Stimmt. Also machen wir uns einen schönen Nachmittag“, schlug Alice lächelnd vor, ihr Sohn nickte nur. Wieder wurde Neville erwartet als er die grünen Flammen in Riddle-Manor verließ. Er legte fragend den Kopf schief als er Harry erkannte. „Willst du was Bestimmtes von mir?“, fragte er. „Nein, nicht wirklich. Draco und ich waren heute bei Blaise.“ Neville nickte nur, Harry musste nicht mehr sagen. „Ich muss euch etwas sagen. Kommst du?“ „Natürlich.“ Ohne ein weiteres Wort machten sie sich auf den Weg zu Blaise. Dieser war nicht alleine und er lag nicht mehr im Bett. Er und Draco hatten sich im Wohnzimmer vorm Kamin niedergelassen, die Reste des Abendessens standen auf dem Tisch neben ihnen. Harry gesellte sich zu Draco während Neville langsam auf seinen Freund zuging, er war unsicher ob dieser seine Nähe überhaupt noch wollte. Seit diesem Vorfall hatte er ihn nicht in seiner Nähe haben wollen, hatte den Körperkontakt nicht ertragen und so war Neville vorsichtig. Blaise lächelte ihn lediglich an und winkte ihn an sich. „Sicher?“ „Ja, komm schon her.“ Damit zog er Neville auf seinen Schoß. „Wie geht's deiner Mutter?“, fragte Draco. „Gut. Sie versteht es nicht aber so langsam sieht sie ein, dass die Welt nicht nur schwarz und weiß ist“, gab Neville zurück. Er kuschelte sich an seinen Freund, der die Arme um ihn geschlungen hatte. „Was wolltest du uns sagen?“ „Ihr wisst ja, dass Severus bei mir und meinem Mann war, er hat uns alles gesagt“, sagte Harry, sowohl Neville wie auch Blaise nickten, sie hatten den Tränkemeister um diesen Schritt gebeten denn sie hätten es nicht gekonnt. „Naja, ich habe mich danach mit meinem Mann unterhalten, mehr als ein Mal und er hat einen Vorschlag gemacht, den ich euch gerne unterbreiten würde.“ Als kein Widerwort kam, fuhr Harry fort. „Wie ihr wisst, ist mein Mann im Waisenhaus zur Welt gekommen und auch aufgewachsen. Erst als er elf wurde und sein Name im Schulbuch aufgetaucht ist, wurde die magische Welt auf ihn aufmerksam. Naja, wir sind der Meinung, dass es noch mehr solche Kinder gibt, unerkannt von der magischen Welt weil sich nie jemand die Mühe gemacht hat in den Muggelwaisenhäusern nachzusehen“, erklärte Harry. Erkenntnis stand in den Augen seiner Freunde doch dann verfinsterte sich der Blick von Blaise. „Was ist?“ „Mein Vater würde das nie dulden. Er will einen reinblütigen Erbnachfolger, er wird gegen eine Adoption eines fremden Kindes sein“, sagte er traurig. „Mein Mann wird morgen früh mit ihm reden.“ „Warum?“ „Weil Voldemort der Meinung ist, dass diese Kinder auch ein Leben in unserer Welt verdient haben“, sagte Harry, „oder glaubst du, dass Devon sich auch gegen seinen Lord stellt?“ „Nein, das nicht aber er wird das Kind niemals in der Familie akzeptieren. Außerdem, wer würde uns ein Kind geben? Meine Familie ist schon immer auf der Dunklen Seite und Neville hat sehr öffentlich die Seiten gewechselt. Die Weiße Seite wird nicht zulassen, dass wir ein magisches Kind zu uns nehmen“, sagte Blaise niedergeschlagen. Jetzt dachte auch Harry nach und schließlich nickte er. „Da hast du wohl Recht.“ „Also fällt das auch raus. Wir werden wohl doch keine Kinder bekommen können“, seufzte Neville leise. Er drückte sich etwas enger an seinen Freund, der ihm streichelnd über den Rücken fuhr. „So würde ich das jetzt nicht sagen“, murmelte Harry. Seine Freunde sahen ihn an als hätte er den Verstand verloren und Draco meinte, „du hast doch selbst genickt.“ „Ja, habe ich. Ich meinte damit, dass die Weiße Seite es euch nie erlauben wird also muss die Weiße Seite verschwinden“, sagte Harry mit einem bezaubernden Lächeln. „Diesen Spruch hätte ich eher von deinem Mann erwartet.“ „Jop, ich auch.“ „Wann geht es los?“ Alle sahen zu Draco, von dem der letzte Ausspruch kam. Dieser grinste sie an und meinte, „jetzt mal ehrlich, irgendwann muss dieser Krieg enden.“ „Aber aus so einem Grund?“, fragte Neville. Sowohl Harry wie auch Draco zuckten mit den Schultern bevor sich Harry plötzlich erhob, Draco folgte ihm etwas verwundert. „Denkt darüber nach. Mein Mann wartet auf eure Antwort. Ihr bekommt alle Unterstützung, die ihr braucht also überlegt es euch“, sagte Harry. Er wartete bis Neville und auch Blaise genickt hatten, grinste dann leicht und verließ den Raum, Draco nickte seinen Freunden nochmal zu bevor er ihm folgte. „Ob er das ernst meint?“ „Ja.“ „Willst du das machen?“, fragte Neville. Blaise schüttelte den Kopf und schob Neville von seinem Schoß runter. „Hey, was ist los?“ „Was hat deine Mutter gesagt?“ „Dass sie es schrecklich findet.“ „Was noch? Vielleicht, dass du dich von mir trennen sollst. Damit würdest du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, du wärst wieder auf der richtigen Seite und könntest dir ein hübsches Mädchen suchen“, sagte Blaise bitter. „Nein, das hat sie nicht gesagt und selbst wenn, ich verlasse dich nicht. Blaise, ich liebe dich, wir sind seit über drei Jahren zusammen und haben schon viel durchgemacht. Das kriegen wir auch irgendwie hin“, gab Neville zurück. Er zog Blaise in seine Arme obwohl dieser sich am Anfang schwach dagegen wehrte. „Hör schon auf damit. Wir kriegen das hin. Wir haben unsere Freunde hinter uns und scheinbar auch den Dunklen Lord also was soll noch schief gehen?“, fragte Neville leise. „Mein Vater wird kein Halbblut in der Familie dulden.“ „Harry hat auch einen muggelgeborenen Elternteil und so weit ich weiß, ist der Dunkle Lord selbst ein Halbblut. Glaubst du wirklich, dass Devon was gegen ein Halbblutkind sagt wenn sogar der Dunkle Lord hinter uns steht?“, fragte Neville. Blaise, der jetzt endlich die Gegenwehr aufgegeben hatte und die Arme um Neville schlang, seufzte nur leise. „Was?“ „Du klingst als hättest du dich schon entschieden“, seufzte Blaise. „Willst du Kinder?“ „Ja, natürlich. Genau wie du.“ „Also haben wir keine andere Wahl. Biologisch können wir keine Kinder bekommen, trennen werden wir uns nicht also bleibt nur eine Adoption. Wenn Harry und sein Mann hinter dieser Idee stehen, was will man mehr?“ „Du willst dich wirklich nicht von mir trennen?“ „Blaise, seit wann mangelt es dir an Selbstbewusstsein?“ „Seit ich weiß, dass ich keine Kinder kriegen kann“, seufzte Blaise leise. „Du kannst Kinder kriegen, nur nicht mit mir. Eigentlich müsste ich mir Gedanken machen, dass du mich verlässt um einen Erben zu bekommen.“ „Das werde ich nicht.“ „Gut, dann wäre diese Sache auch geklärt. Lass uns ins Bett gehen und morgen früh geben wir Harry Bescheid. Dann sehen wir, wie es weiter geht. Einverstanden?“, fragte Neville lächelnd. Blaise nickte, drückte sich ein Stück von ihm weg. Seine Hand wanderte in Nevilles Nacken und zog ihn an sich, schnell verschmolzen ihre Lippen zu einem Kuss. Dem ersten Kuss seit dem Verlust ihres Kindes. Der nächste Morgen kam schneller als es Blaise lieb war. Er hatte den Lauf der Sonne in ihrem Zimmer verfolgt während Neville tief und fest schlief. Sein Blick wanderte von der Wand, die er die ganze Zeit beobachtet hatte, zum Gesicht seines Freundes. Er musste leicht schmunzeln, sie hatten fast die ganze Nacht nur miteinander gekuschelt. Wie sehr hatte ihm das gefehlt doch er war selber schuld denn er hatte Neville die letzten zwei Tage auf Abstand gehalten. Er hatte gedacht, dass es ihm dann leichter fiele wenn Neville ihn verließ aber scheinbar hatte er sich in ihm geirrt. Und er war heilfroh darüber doch jetzt mussten sie langsam aufstehen um zum Frühstück zu gehen. Vorsichtig schüttelte er Neville doch der murrte nur leise und drehte sich rum, sichtlich nicht gewillt aufzuwachen. Mit einem leichten Grinsen rutschte Blaise etwas näher an ihn rann, schob vorsichtig die Haare aus seinem Nacken und senkte die Lippen auf die weiche Haut. Neville brummte leise als er die weichen Lippen an seinem Nacken spürte. Warme Lippen, die sanft die Wirbel nach fuhren, eine feuchte Zunge, die kleine Muster auf seine Haut malte. „Ich träume noch“, nuschelte er während er sich seinem Freund entgegen drückte. Dieser setzte jetzt die Zähne ein um sanft an seinem Hals zu knabbern und dann entschuldigend darüber zu lecken. „Nein, du träumst nicht und wir müssen langsam aufstehen“, murmelte Blaise zwischen zwei Küssen. „Wirklich?“ „Ja, Harry erwartet uns zum Frühstück. Er will eine Entscheidung.“ „Sind wir uns noch einig?“, fragte Neville leise. Ein etwas stärkerer Biss wurde in seine Halsbeuge gesetzt bevor Blaise etwas ärgerlich knurrte, „wir sind uns einig. Wir werden eine Familie gründen, wir werden Kinder haben.“ „Kinder?“, fragte Neville amüsiert. „Warum nicht? Was spricht gegen mehrere Kinder? Harry will auch noch mehr Kinder und so wie wir ihn alle kennen und lieben, wird er das auch schaffen“, gab Blaise zurück. „Meinst du, er bekommt seinen Mann nochmal zu so einem Risiko überredet?“, fragte Neville, der sich jetzt langsam umdrehte und die Arme um seinen Freund schlang, sich eng an ihn drückte. „Ja, wird er. Wir kriegen auch noch unsere Familie. Ich habe mir schon immer einen Sohn und eine Tochter gewünscht.“ „Ich auch.“ „Dann steht es fest und wir stehen jetzt auf um Harry und seinem geliebten Mann unsere Entscheidung mitzuteilen“, grinste Blaise. Ein leichtes Grinsen erschien auf Nevilles Gesicht, er drückte seinem Freund einen leichten Kuss auf und löste sich dann seufzend von ihm. „Dann los.“ Jetzt seufzte auf Blaise doch er stand auf und machte sich auf den Weg ins Bad. „Ich geh noch schnell duschen.“ „Warte, ich komm mit.“ „Kommen wir dann rechtzeitig zum Frühstück?“, fragte Blaise grinsend. „Ja, kommen wir. Verzeih aber momentan...“ „Neville, das war ein Witz. Mir ist momentan genauso wenig nach Sex wie dir aber endloses Knuddeln unter heißem Wasser ist auch was Tolles.“ Neville sah ihn einen Moment fragend an doch dann zauberte einen Tempus und meinte, „wir haben noch genug Zeit also ab unter die Dusche.“ So schnell konnte er nicht gucken, da hatte ihn Blaise an sich und ins Bad gezogen. Wesentlich später als beabsichtigt, tauchten Blaise und Neville am Frühstückstisch auf und stellten etwas besorgt fest, dass sie die Letzten waren. Nur ihre Plätze waren noch frei, der restliche Tisch war bereits voll besetzt. Alle Blicke wandten sich ihnen zu und in fast allen stand Mitleid, sie wussten also alle Bescheid. Devon erhob sich gerade und kam auf sie zu. Neville spürte wie sich Blaise neben ihm leicht verkrampfte. „Guten Morgen, Dad“, sagte Blaise leise. Devon antwortete nicht sondern schloss seinen Sohn einfach in die Arme, er musste nichts sagen. Überglücklich erwiderte Blaise die Umarmung. „Könntet ihr euch jetzt endlich setzen? Wir warten schließlich schon lange genug auf euch“, schnarrte in diesem Moment Voldemort. „So zartfühlig wie immer, mein Lord. Neville, Blaise, setzt euch bitte. Wir wollen essen und haben danach noch einiges zu besprechen“, sagte Harry, „ich gehe davon aus, dass ihr euch entschieden habt.“ „Ja, haben wir“, sagte Blaise, brach aber ab um zu seinem Vater zu sehen, der ihn zwischenzeitlich wieder losgelassen hatte. „Um mich müsst ihr euch keine Gedanken machen, mir wurde heute schon gehörig der Kopf gewaschen“, gab Devon zu bevor er sich wieder auf seinen Platz setzte. Jetzt gingen alle Blicke zu Voldemort, der leise schnaubte und knurrte, „Setzt euch endlich.“ Diesmal kamen sie der Aufforderung nach. „Dann guten Appetit“, grinste Harry und im selben Moment füllte sich der Tisch. „Mahlzeit“, knurrte Voldemort, damit war das Frühstück eröffnet. Schweigend wurde gefrühstückt, immer wieder wurden Blicke zu Blaise und Neville geworfen bis Voldemort leise knurrte, er spürte die Verärgerung von Harry über dieses Verhalten. Sofort sahen alle wieder auf ihre Teller und aßen weiter. Blaise schlug das Verhalten seiner Freunde allerdings auf den Magen, er wusste, dass sie es nicht böse meinten dennoch stocherte er lustlos in seinem Rührei rum. Diese Laune übertrug sich schnell auf alle Anderen bis sie sich, genau wie vor dem Angriff aufs Ministerium, nur noch an ihren Tassen festhielten. Voldemort sah sich das Theater ganze zehn Minuten an bevor er den Tisch mit einer Handbewegung leerte, lediglich die Getränke ließ er stehen. „Da sowieso keiner mehr was isst, kommen wir zum Geschäftlichen. Blaise, Neville, wie habt ihr euch entschieden?“, fragte Voldemort. Die Angesprochenen sahen sich kurz an, Blaise warf einen kurzen Blick zu seinem Vater, der nur lächelnd nickte bevor er sich wieder dem Dunklen Lord zuwandte, „wir wollen eine Familie.“ „Gut, damit wäre das geklärt und das heißt, dass die Weiße Seite verschwinden muss. Es gibt schließlich noch andere Paare, die keine eigenen Kinder kriegen können.“ Überrascht sahen Blaise und Neville auf bis Draco die Hand hob, „ich kann auch keine Kinder kriegen. Ich habe die Untersuchung vorgestern machen lassen. Adrian kann als Dominanter nicht schwanger werden.“ „Warum hast du uns nichts gesagt?“, fuhr Blaise seinen besten Freund an. „Weil es nicht so wichtig war wie euer Problem.“ „Aber...“ „Blaise, du hast ein Kind verloren, das ist etwas völlig anderes.“ Blaise nickte leicht und sah zu Lucius, der die Sache bis jetzt schweigend verfolgt hatte. „Du nimmst das so ohne weiteres hin?“ „Ja, tu ich. Ich kann es eh nicht ändern und so langsam sollten wir unsere Einstellung über die Reinheit des Blutes mal überdenken. Nicht jeder Muggelgeborene oder jedes Halbblut sind schlecht, nicht jeder Reinblüter ist gut, das ist alles eine Ansichts- und Erziehungssache“, gab Lucius zurück. Langsam wandten sich alle Köpfe zu Voldemort, es war bekannt was er für eine Meinung zu dem Thema hatte. Harry grinste bei den fragenden Blicken und der leichten Verstimmung, die ihn durch ihre Verbindung erreichte. „Muss ich wirklich?“, fragte Voldemort. „Mein Lord muss gar nichts.“ „Spar dir deine Ironie. Deine Anhänger wissen es doch eh alle schon, oder?“ „Ich glaube, ich habe mal so was in die Richtung erwähnt“, flötete Harry vergnügt. Am Tisch war es still geworden, ein Gespräch in Parsel kündete meistens eine Ehestreit an und das wollte keiner der Anwesenden. „Ich habe wohl keine andere Wahl.“ „Es würde einigen Todesser helfen zu verstehen und ihre Meinung zu ändern. Viele entstammen alten Reinblüterfamilien und sind mit diesem Glauben aufgewachsen, haben sich euch aus diesem Grund angeschlossen. Nur eure engsten Vertrauten wissen um eure Herkunft, und außerdem ist es keine Schande“, sagte Harry, jetzt sehr ernst. Voldemort sah ihn noch einen Moment an, nickte aber dann. Als er sich wieder zu den Anderen umwandte, bemerkte er erst die angespannten Gesichter. „Was ist los?“, knurrte er. „Ihr wechselt normal nur ins Parsel wenn ihr euch uneinig seit und meist folgt darauf ein Ehestreit, der schon öfters ein Manor in seine Einzelteile zerlegt hat“, schnarrte Severus. Voldemort verleierte kurz die Augen und sagte dann, „kein Ehestreit. Zumindest heute nicht. Nein, es geht um etwas anderes, ich muss euch etwas erklären. Harrys Anhänger wissen es bereits und sind deswegen nicht verwundert über meinen plötzlichen Sinneswandel bezüglich der Muggelgeborenen und Halbblüter. Meine engsten Vertrauten wissen auch Bescheid aber das war's auch schon.“ Er brach kurz ab um seine Worte wirken zu lassen aber alle sahen ihn nur gespannt an. „Ich mag keine Muggel, das dürfte kein großes Geheimnis sein aber die wenigsten wissen warum. Ihr wisst, dass ich meinen Namen gewechselt habe, nichts sollte mich mehr an meinen Vater erinnern denn von ihm habe ich meinen Geburtsnamen bekommen. Tom Marvolo Riddle, so heiße ich, und so hieß mein Vater, ein Muggel.“ Überraschte Aufrufe waren zu hören, einige Todesser des Inneren Kreises zogen erschrocken die Luft ein. Voldemort wartete bis sie sich wieder etwas beruhigt hatte, dann fuhr er fort. „Meine Mutter war eine unbedeutende Hexe irgendeiner armen Familie, keine Ahnung ob reinblütig oder nicht. Sie band meinen Vater mit einem Liebestrank an sich bis sie schwanger war. Dann, in dem Glauben er würde auch so bei ihr bleiben, setzte sie den Trank ab. Mein Vater verließ sie, kehrte in sein Elternhaus zurück und verunglimpfte sie. Ihr blieb nichts anderes übrig als die Zaubererwelt zu verlassen, hochschwanger ging sie in die Muggelwelt. Ich kam in einem Muggelwaisenhaus zur Welt, meine Mutter starb kurz nach meiner Geburt und so war ich alleine. Elf Jahre wusste ich nichts von meiner Abstammung, ich wusste nur, dass ich anders war. Ich konnte Dinge bewegen, andere Kinder meinen Willen aufzwängen, Dinge entflammen und ich konnte mit Schlangen reden, alles nicht unbedingt Fähigkeiten, die dazu beitragen, dass man Freunde gewinnt. Als ich elf wurde, holte mich Dumbledore nach Hogwarts und den Rest kennen die Meisten hier. Jetzt fragt ihr euch, warum ich euch das alles erzähle, gut, das frage ich mich auch aber mein geliebter Ehemann hat mir ins, nicht vorhandene Gewissen geredet. Ja, ich hasse die Muggel, hasse sie dafür, was sie mir in meiner Kindheit angetan haben und aus diesem Hass habe ich viele meiner Taten begangen und nein, ich bereue nichts davon. Ich habe diesen Hass an meine Todesser weitergegeben, habe euren Hass geschürt, die Reinblütigkeit hochgehalten obwohl ich selbst nicht reinblütig bin und das war ein Fehler. Wie man an mir und auch meinem Mann sehen kann, ist ein Muggelabstammung kein Hindernis um ein mächtiger Zauberer zu werden. Und da sich im Freundeskreis meines Mannes einige Zauberer befinden, die keine reinblütigen Kinder bekommen werden, wurde ich so bequatscht bis ich mich dazu bereit erklärt habe hinter der Adoption von halbblütigen oder muggelstämmigen Kindern zu stehen.“ „Ich habe euch nicht bequatscht“, maulte Harry leise. „Wie würde mein geliebter Ehemann das sonst nennen?“ „Liebes Fragen?“ „Nein, du hast mich bequatscht aber ok. So, da nun alle Bescheid wissen, können wir zum Geschäftlichen kommen“, knurrte Voldemort. „Dürfen wir etwas davon weitergeben?“, fragte Lucius, „die Todesser des mittleren und äußeren Kreises werden Fragen stellen. Spätestens wenn ich ein nicht reinblütiges Enkelkind bekomme und ihr es duldet, werden sie wirklich Fragen stellen.“ Voldemort überlegte einen Moment, sein Blick streifte Draco und auch Blaise doch dann nickte er leicht. „Gebt es weiter, ich habe ja keine andere Wahl. Lucius, ich will genau wissen wie die einzelnen Todesser reagieren. Verstanden?“ „Natürlich, mein Lord.“ „Ach ja, und den Ersten, den ich erwische, der meinen Muggelnamen ausspricht, foltere ich persönlich sehr langsam und qualvoll zu Tode. Verstanden, Bruder?“, knurrte Voldemort. „Würde ich nie wagen, Bruder“, gab Severus zurück. Es war kein Hohn in seiner Stimme, diese Warnung nahm selbst er ernst. „Mein Lord, verzeiht die Frage aber was hat dieses Thema mit dem Krieg zu tun?“, fragte jetzt Lucius. „Hast du dich in den letzten Tagen mal mit deinem Sohn unterhalten?“, kam die Gegenfrage. „Nein. Ihr wisst, dass ich geschäftlich unterwegs war. Ich sehe ihn heute zum ersten Mal seit fast zwei Wochen, er hat mir nur die gröbsten Dinge erklärt.“ „Was glaubst du wird passieren wenn wir plötzlich anfangen die Muggelwaisenhäuser zu durchsuchen?“, fragte jetzt Harry. Erkenntnis blitzte in den grauen Augen des Malfoys auf. „Sie würden es nicht dulden“, sagte er schließlich. „Richtig. Also haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder wir machen das Ganze klamm heimlich, was bei der jetzigen Situation so gut wie unmöglich ist. Kommen wir zu Möglichkeit zwei, wir vernichten die Weiße Seite“, sagte Voldemort ernst. „Versuchen wir das nicht schon ne ganze Zeitlang?“, fragte Fenrir, der bis jetzt, für ihn völlig untypisch, stillschweigend zugehört hatte. Ihn traf ein vernichtender Blick doch Harry lachte leise, „wir haben in letzter Zeit nicht sehr viel unternommen.“ „Stimmt, die Weiße Seite wird schon denken, dass wir eingeschlafen sind“, grinste Fenrir was allgemeines Gelächter auslöst. Voldemort grollte leise bis Harry zischte, „So unrecht haben sie ja nicht, ich bin in letzter Zeit wirklich wenig aus dem Bett gekommen.“ „Willst du dich etwa beschweren?“ „Nein, wie käme ich dazu?“ „Würdet ihr uns den Gefallen tun und wieder ins Englisch wechseln, das ist ja schrecklich“, kam von Severus, was zu noch mehr Gelächter führte. „Mein Ruf ist ruiniert“, grollte Voldemort leise. Zu seiner Überraschung stimmte ihm allerdings keiner zu, seine Todesser sahen ihn ernst an und auch Harrys Anhänger wirkten ganz und gar nicht belustigt. Er hob eine imaginäre Augenbraue. Severus erbarmte sich schließlich und erklärte, „das sieht keiner hier so, nur du. Niemand von uns sieht dein Verhalten als Schwäche an, im Gegenteil. Wir sind alle sehr beeindruckt davon wie du dich verändert hast und was aus dir geworden ist.“ „Ernsthaft?“, fragte Voldemort überrascht. Seine Frage galt allen Anwesenden und noch überraschter wurde er als alle nickten. „Ihr wolltet mir ja nicht glauben“, sagte Harry grinsend. „Bei den Werwölfen habt ihr auch einen sehr hohen Rang.“ „Mittlerweile folgen die Vampire auch euch und nicht nur eurem Mann“, grinste Adrian. „Wir finden euch auch nicht mehr so schlimm“, grinste Draco. Fassungslos wanderte Voldemorts Blick von Einem zum Anderen, kein Hohn, kein Sarkasmus, kein Falsch lag in ihren Augen. Es dauerte einen Moment bis er seine Sprache wieder fand, zu geschockt war er über diese Aussagen. „Habe ich mich so sehr verändert? In dieser kurzen Zeit?“, fragte er schließlich. Severus war es, der wieder für alle antwortete, „ja.“ Etwas geschockt beobachtete Voldemort die Anwesenden bis Harry Erbarmen mit ihm hatte und sagte, „kommen wir, mal wieder, zurück zum Thema.“ „Was haben wir vor?“, fragte Lucius, „die Weiße Seite ist noch stark und wenn sie sich wirklich in Hogwarts verschanzt haben, auch gut geschützt. Zudem sind da noch die Schutzschilde von Hogwarts.“ „Kann man die nicht umgehen?“, fragte Neville. „Es gibt zwei Möglichkeiten die Schutzschilde zu umgehen. Möglichkeit eins: wir reißen das Schloss ein. Wenn das Schloss fällt, fallen auch die Schutzschilde“, erklärte Voldemort. „Nein. Hogwarts war lange Zeit mein Zuhause, ich werde nicht zusehen wie es zerstört wird“, unterbrach Harry ihn sofort. Sein Mann hob beschwichtigend eine Hand und fuhr fort, „das ist mir bewusst. Möglichkeit zwei ist, dass wir von jemanden innerhalb der Schutzschilde hineingebeten werden.“ „Aber das wird keiner machen.“ „Wie habt ihr das vor drei Jahren gemacht?“, fragte Harry, der sich gerade erinnerte, dass sein Mann Hogwarts bereits einmal angegriffen hatte. „Wir haben nicht Hogwarts direkt sondern Hogsmeade angegriffen, an einem Hogsmeadewochenende. Daraufhin kamen dann die Lehrer aus Hogwarts um den Schülern zu helfen. Aber damals waren es nur die Lehrer, diesmal haben wir noch die Auroren und den Phönixorden gegen uns“, knurrte Voldemort. „Wie kommt man denn sonst rein? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich als Schüler jemals hineingebeten worden bin“, meinte Draco jetzt. Die Anderen stimmten ihm zu und Voldemort erklärte, „die Schüler sind jederzeit willkommen. Der Schulleiter bestimmt wer das Gelände betreten darf.“ „Aber war Lucius nicht zum Schluss Schulleiter?“ „Jetzt nicht mehr. Dumbledore wird sich wieder zum Schulleiter gemacht haben und damit müssen wir eine Möglichkeit finden, hinein zu kommen.“ „Wie wäre ein Anfall von Reue?“, fragte Draco mit einem Blick auf Severus. Dieser schnaubte nur leise, „wenn er mir das abkaufen würde, nominiere ich ihn zum dümmsten Zauberer der Welt.“ „Stimmt, da kauft uns keiner ab.“ „Und wenn ich plötzlich den Fluch gebrochen hätte, der auf mir lastet?“, fragte Harry unschuldig. „Welcher Fluch?“ „Na der, der mich die ganze Zeit kontrolliert hat. Der mich dazu gebracht hat den Dunklen Lord zu heiraten und ihm sogar ein Kind zu gebären. Ich kann endlich wieder klar denken, bin wieder frei und bei Merlin, was habe ich nur die ganze Zeit getan“, wimmerte Harry leise, „ich wollte mich wehren aber mein Körper hat mir nicht gehorcht. Ich war total hilflos.“ Die Anwesenden sahen ihn einen Moment fassungslos an bevor seine Anhänger in lautes Gelächter ausbrachen. Bei den Todessern dauerte es einen Moment länger bis sie es verstanden doch dann brauch auch hier Gelächter aus. Voldemort knurrte leise, packte seinen Mann und zog ihn zu einem Kuss zu sich, der leidenschaftlich erwidert wurde. „Sieht nicht so aus als würdest du dich groß wehren“, lachte Draco denn Harry hatte den Kuss nicht nur vertieft sondern sich kurzerhand rittlings auf Voldemorts Schoß gesetzt. „Das macht dieser böse Fluch“, grinste er. „Wie hat mein geliebter Ehemann ihn gebrochen?“ „Mhm, gute Frage. Ihr könntet schwer verletzt worden sein und dadurch hat eure Konzentration soweit nachgelassen, dass ich mich befreien konnte“, schlug Harry vor. „Dann brauchen wir einen Kampf.“ „Schlechte Idee“, murmelte Lucius. Als ihn alle fragend ansahen, erklärte er, „Wenn wir wirklich einen Kampf provozieren bei dem unser Lord schwer verletzt wird, würden wir Harry niemals gehen lassen. Unser Lord wäre stinksauer und würde eher einen Gegenangriff befehlen als seinen Mann, beziehungsweise sein Eigentum entkommen zu lassen.“ „Stimmt auch wieder aber die Grundidee von Harry ist gut. Wir brauchen nur einen anderen Grund warum Harry den Fluch gebrochen hat.“ „Größenwahnsinn meines Ehemannes?“, fragte Harry. Während seine Anhänger leise lachten, fragte besagter Ehemann, „wie genau soll der sich äußern?“ „Naja, ich habe ein Kind von euch, dass ich angeblich über alles liebe. Vielleicht ist mein Ehemann jetzt der Meinung, das er den Fluch nicht mehr braucht weil ich ja nicht ohne mein geliebtes Kind gehen würde“, erklärte Harry, der noch immer eng an ihn geschmiegt auf seinem Schoß saß. Voldemort sah ihn zweifelnd an. „Das würde nicht mal ich glauben“, gestand er schließlich. „Aber die Weiße Seite wird es.“ „Severus?“ „Dumbledore hält dich für absolut größenwahnsinnig, es wäre also kein Wunder wenn du jetzt denkst, dass Harry weiter bei dir bleibt wenn du sein Kind hast. Also Tali als Mittel zum Zweck.“ „Wie will Harry sie vom Gegenteil überzeugen?“ „Naja, eigentlich wollte ich nie mit meinem Mann schlafen also wurde ich fast vier Jahre permanent vergewaltigt und bin dann von meinem Vergewaltiger auch noch schwanger geworden. Mit Gewalt wurde ich am Leben erhalten um das Kind zu gebären und dann wurden mir auch noch mütterliche Gefühle eingeredet. Wen also würde es wundern wenn ich das Kind meines Vergewaltigers nicht lieben sondern hassen würde“, sagte Harry. Er klang so überzeugend, dass sogar Severus skeptisch eine Augenbraue hob. „Wie bist du entkommen?“ „Ich habe mir nicht anmerken lassen, dass ich den Fluch gebrochen habe und habe gewartet bis ich einigermaßen allein bin. Dann bin ich nach Hogsmeade appariert und von dort dann nach Hogwarts gelaufen. An den Schutzschilden habe ich solange um Einlass gebettelt bis mal jemand auftaucht.“ „Das klingt soweit ganz gut, die Sache hat nur einen Haken“, knurrte Voldemort. „Das alles gelogen ist?“, fragte Harry mit einem breiten Grinsen. „Dass ich dich nicht gehen lasse.“ Jetzt löste sich Harry von ihm, drückte sich so weit es Voldemort zuließ von ihm weg um ihn vorwurfsvoll anzusehen. „Mein Lord, habt ihr eine bessere Idee?“ „Wir werden etwas anderes finden.“ „Aber so geht es am Schnellsten.“ „Was ist wenn sie dir Veritaserum geben? Dagegen kannst selbst du dich nicht wehren“, knurrte Voldemort. „Vielleicht kann ich da helfen“, sinnierte Severus. „Sprich Bruder.“ „Ich kann die Wirkung nicht ganz aufheben aber es gibt einen Trank, der eingenommen, die Wirkung so weit dämpft, dass man auch lügen kann. Leider hält die Wirkung nur zwölf Stunden, wenn sie dir also danach nochmal Veritaserum geben, wäre es mehr als schlecht“, sagte Severus. „Nun, dann bringe ich sie eben dazu, dass sie es mir innerhalb der zwölf Stunden geben. Kennt jemand diesen Gegentrank, Dad?“ „Nein, ich habe ihn selbst entwickelt.“ „Wann?“ „Während Voldemort verschwunden war, da hatte ich ja massig Zeit. Kein Dunkler Lord, der einen tyrannisiert, kein Potterbalg, auf das man auftauchen muss und mein bester Freund hatte andere Dinge am Hut als sich um meine Angelegenheiten zu scheren“, sagte Severus todernst. Sowohl Lucius wie auch Harry gaben ein protestierendes Geräusch von sich während Voldemort nur leicht die Augen verleierte und dann den Griff um Harrys Hüfte verstärkte denn dieser wollte gerade von seinem Schoß runter rutschen. „Du bleibst hier. Severus, wie lange brauchst du für den Trank?“ „Etwa zwei Wochen.“ „Du kannst gleich nach der Besprechung anfangen. Harry, willst du das wirklich tun?“ „Haben wir eine andere, sinnvolle und so einfache Lösung?“, fragte Harry zurück. Als sein Mann nicht antwortete, drehte Harry den Kopf um die Anwesenden anzusehen. Er sah, dass es in ihren Gesichtern arbeitete, sie wollten ihn nicht so einem Risiko aussetzen aber keiner sah momentan einen anderen Weg. Schließlich stimmten sie nacheinander zu. Den ganzen Tag über wurde an dem Plan gefeilt, jede Aussage von Harry wurde von allen Seiten beleuchtet und auf Schwachstellen durchsucht. Auf jede Frage musste eine plausible und glaubwürdige Antwort gefunden werden. Hier zeigte sich wieder einmal wie gut es war, dass die Todesser mittlerweile nicht mehr vor Angst vor ihrem Lord zitterten denn sie brachten eigene Ideen, hinterfragten seine Ideen und wagten es sogar Widerworte zu geben. Auch Harrys Anhänger mischte fröhlich mit und da jeder eine eigene Meinung zu dem Thema hatte, brauchten sie wirklich den kompletten Tag um den Plan bis in den letzten Winkel auszufeilen. Nach dem Abendessen zogen sich alle langsam aber sicher zurück, der Tag war anstrengend gewesen und die Meisten wollten den Abend in Ruhe genießen. Kapitel 23: Kapitel 18 ---------------------- Nur im Kerker herrschte noch Arbeitsstimmung, wenn auch sehr ruhige. Severus wollte unbedingt noch den Trank aufsetzen und da Charlie nicht alleine im Wohnzimmer sitzen wollte, half er ihm. Natürlich in der Hoffnung, dass sie schneller fertig wären und sich vielleicht dann noch einen gemütlichen Abend auf der Couch machen würden. Sie arbeiteten schweigend nebeneinander, nichts Neues denn mittlerweile brauchten sie sich dabei nicht mehr zu unterhalten. Doch heute wirkte Severus irgendwie anders, er kam Charlie abwesend vor und spätestens als er die falsche Wurzel in den Kessel schmeißen wollte, wusste er, dass hier etwas nicht stimmte. Mit einem Sprung war Charlie neben ihm, seine Hand schloss sich um das Handgelenk des Tränkemeisters und riss ihn daran zurück. „Was soll das?“, knurrte Severus. „Das ist die falsche Wurzel. In den Trank gehört Dunkelwurzel und keine Nachtwurzel. Der Kessel würde uns um die Ohren fliegen“, sagte Charlie. Er wurde einen Moment fassungslos angeblinzelt bevor der Blick langsam auf seine Hand ging, in der er die geschnittene Wurzel hielt. Nicht die erforderliche, dunkelgrüne Dunkelwurzel sondern die sehr nah verwandte, olivgrüne Nachtwurzel. Charlie hatte Recht, der Kessel wäre ihnen um die Ohren geflogen. „Das wäre das erste Mal seit fast zwanzig Jahren, dass mir ein Kessel in die Luft fliegt“, flüsterte Severus. „Was ist los?“, fragte Charlie während er ihm die Wurzel abnahm und auf den Tisch legte. Von dort nahm er die richtige Wurzel, die er selbst zerteilt hatte, und warf sie in den Kessel. Dann rührte er vier Mal im Uhrzeigersinn, zwei Mal dagegen bevor er die blauen Flammen etwas dämmte und die Temperatur damit runter nahm. „So, jetzt nochmal, was ist los mit dir? Ist es wegen diesem Plan?“ „Wir schicken Harry ganz alleine in die letzte Hochburg unseres Feindes. Nur ein Fehler und er fliegt auf“, knurrte Severus. „Warum hast du heute während der gesamten Besprechung nichts gesagt?“, fragte Charlie. Er deutete auf die Tür zum Wohnzimmer. Wortlos verließen sie das Labor, der Trank musste jetzt vier Tage bei gleichbleibender Temperatur kochen. Wenig später saßen sie auf dem Sofa, jeder eine Tasse Tee in den Händen und Severus sehr abwesend in die Flammen des Kamins starrend. Charlie sah ihn etwas verzweifelt an, stellte dann seine Tasse weg und umarmte ihn vorsichtig. „Was ist los? Warum hast du nichts gesagt?“, fragte er, nachdem er den Kopf auf seine Schulter gelegt hatte. „Weil es nichts gebracht hätte und sich Harry dann nur schlecht gefühlt hätte. Nein, er muss denken, dass alle hinter ihm stehen dann kann er sich ganz auf seine Aufgabe konzentrieren“, gab Severus zurück. „Aber du willst es nicht, oder?“ „Nein, natürlich nicht. Er ist mein Sohn, ich liebe ihn und ich will ihn nicht in Gefahr wissen.“ „Der Plan ist gut, er ist sehr gut durchdacht, wir haben alle Möglichkeiten durchgesprochen und du kennst Harry, er ist ein hervorragender Schauspieler. Bei Merlin, er hat der gesamten Schule weiß gemacht, dass er der unterwürfige Sklave von Draco ist. Zudem ist er ein sehr guter Duellant, er kennt unzählige Schutzzauber und Flüche“, sagte Charlie. „Er ist alleine unter Feinden“, knurrte Severus. „Das warst du auch lange. Wie viele Jahre warst du Doppelspion für Dumbledore und Voldemort?“ „Lang genug. Aber das ist etwas anderes. Dumbledore dachte, dass ich auf seiner Seite stehe, er wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich immer noch für Voldemort arbeite.“ Charlie veränderte seine Sitzposition, er wendete sich so, dass Severus zwischen seinen Beinen saß, den Rücken zu ihm. Für einen Moment sträubte sich der Tränkemeister dagegen doch dann lehnte er sich komplett an ihn. „Von Harry glaubt Dumbledore, dass er unter einem schweren Fluch steht. Er wird sich in dieser Meinung bestätigt fühlen wenn Harry bei ihnen auftaucht. Severus, hab Vertrauen in ihn.“ „Ich habe Vertrauen in Harry, aber in die Weiße Seite nicht. Dumbledore wird nicht der schwerste Part sein.“ „Wer dann?“ „Dein Vater und dein Bruder. Sie werden auf die Anwendung von Veritaserum bestehen“, seufzte Severus. Er sah Charlie aus den Augenwinkeln raus grinsen. „Deswegen brauen wir diesen Trank nebenan.“ „Ich hoffe, dass alles gut geht.“ „Das hoffen wir alle.“ Severus seufzte nochmal leise, kuschelte sich aber dann etwas enger an den Rotschopf hinter ihm. Seit ihrer Aussprache hatte sich sein Verhalten langsam verändert, zwar suchte er die körperliche Nähe nicht aber er erwiderte sie wesentlich stärker. Charlie war mit der Entwicklung sehr zufrieden, lediglich eine Sache wurmte ihn noch denn Severus verweigerte ihm jeden Kuss. Naja, er hatte es eigentlich nie probiert und Severus würde niemals den ersten Schritt tun. „Worüber denkst du nach?“, fragte Severus plötzlich, riss ihn damit aus seinen Gedanken. „Über dies und das“, sagte Charlie ausweichend. Er hoffte, dass sich Severus damit zufrieden geben würde und tatsächlich, Severus fragte nicht weiter nach sondern kuschelte sich nur an ihn. „Daran könnte ich mich gewöhnen“, murmelte Severus leise. „Du kannst dich ruhig dran gewöhnen, mich wirst du nicht mehr los.“ „Das hatte ich befürchtet.“ Charlie lachte leise, seine Finger ruhten auf Severus' Brust und malten ab und zu kleine Muster darauf. „Gib doch zu, dass du es genießt.“ „Niemals.“ „Starrköpfige Fledermaus.“ „Nervender Fellball.“ „Du wirst dir meinen Namen niemals merken, oder?“, fragte Charlie seufzend. „Ich weiß deinen Namen und wenn ich ganz viel Lust habe, benutze ich ihn auch. Aber momentan verspüre ich keinerlei Veranlassung dazu“, gab Severus zurück. Charlie bewegte sich etwas um Severus ins Gesicht sehen zu können. Dieser hatte die Augen geschlossen, die strengen Gesichtszüge wirkten entspannt. Er überlegte einen Moment, raffte dann seinen Mut zusammen und küsste den Tränkemeister sanft auf die Wange. Dabei behielt er Severus aufmerksam im Auge, seine Arme hatten sich etwas gelockert um ihm die Möglichkeit zu geben jederzeit aufzustehen. Doch er blieb liegen, keine Verspannung war zu spüren. „Alles in Ordnung?“, fragte Charlie als Severus so gar nicht reagierte. „Ich überlege.“ „Danke“, maulte Charlie beleidigt. Ein feines Grinsen erschien auf den schmalen Lippen bevor er den Kopf wandte, schwarze Augen blitzten Charlie amüsiert an bevor sich eben diese Lippen sanft auf seine Eigenen legten. Sein Körper reagierte schneller als sein Kopf denn wo sein Geist noch der felsenfesten Überzeugung war, dass er träumte, erwiderte sein Körper den sanften Kuss. Doch viel zu schnell löste Severus den Kuss wieder indem er einfach den Kopf wieder drehte und sich wieder bequemer auf seiner Brust legte. Es dauerte noch ein paar Momente bis Charlie sich wieder gefangen hatte. „Krieg ich noch einen?“ „Nein.“ „Warum habe ich diese Antwort nur erwartet“, seufzte Charlie während er sich zurücklehnte und die Augen schloss. „Weil du mich kennst.“ „Genau. Bleiben wir noch eine Weile so liegen oder willst du gleich ins Bett?“ „Ich liege gerade sehr gut“, kam von Severus, der die Augen gerade wieder schloss und der felsenfesten Überzeugung war, sich hier in nächster Zeit nicht wegzubewegen. Auch woanders im Manor wurde gekuschelt, allerdings waren es hier drei Personen, die es sich unter den schwarzen Seidenlacken bequem gemacht hatten. Während die Jüngste des Trios bereits tief und fest schlief, lagen ihre Väter wach. „Ich will dich nicht gehen lassen.“ „Ich weiß, mein Lord.“ „Ich bin gegen diesen Plan.“ „Ich weiß, mein Lord.“ „Warum habe ich ihm dann zugestimmt?“ Harry seufzte leise, fuhr mit dem Finger leicht über das schlafende Gesicht ihrer Tochter, die vor ihm lag und sagte, „weil es die schnellste Möglichkeit ist die Weiße Seite zu besiegen.“ Der Arm um seine Taille zog sich enger zusammen, drückte ihn enger gegen seinen Mann. „Das wisst ihr auch, mein Lord.“ „Natürlich weiß ich das, ich bin trotzdem dagegen.“ „Genau wie mein Dad, Remus und Sirius.“ „Meinst du?“ „Ich bin mir sicher.“ „Sie haben sich nicht dagegen ausgesprochen. Von Sirius kamen sogar sehr gute Fragen und Anregungen“, sagte Voldemort. Harry lachte leise und meinte, „natürlich haben sie sich nicht dagegen ausgesprochen. Sonst würde ich mir noch zusätzlich Schuldgefühle einreden.“ „Aber wenn du es weißt, ist es dann nicht sinnlos?“ „Ja, wahrscheinlich aber lassen wir sie in dem Glauben.“ „Von mir erfahren sie kein Wort. Dennoch hast du noch zwei Wochen um es dir anders zu überlegen. Wir würden auch einen anderen Weg finden nach Hogwarts zu kommen“, sagte Voldemort. „Ich weiß, mein Lord. Zur Not würdet ihr Hogsmeade dem Erdboden gleich machen um sie raus zu locken. Aber das will ich nicht, es gab genug unschuldige Tote“, murmelte Harry, den Blick fest auf ihre Tochter gerichtet. „Dir ist bewusst, dass du uns Tür und Tor zur entscheidenden Schlacht öffnen sollst, oder? Da wird verdammt viele Tote geben“, sagte sein Mann etwas verwundert. „Aber keine Unschuldigen. Jeder, der kämpft, muss auch damit rechnen, getötet zu werden. Merlin, mein Würmchen wird mir am Meisten fehlen.“ „Wie war das? Das habe ich jetzt überhört“, knurrte Voldemort. Mit wenigen Handgriffen hatte er Harry zu sich umgedreht um ihn zu küssen. Schnurrend wurde der Kuss erwidert, bereitwillig öffnete Harry die Lippen um die wohlbekannte Zunge einzulassen. Sie wurde von seiner Eigenen empfangen, verführte sie zu einem langsamen, gefühlvollen Tanz. Harry sah noch einen Moment in diese geliebten, blutroten Augen bevor er die Augen schloss und den Kuss nur noch genoss. So sah er nicht wie auch Voldemort langsam die Augen zufielen. Immer wieder trennten sich ihre Lippen um nach Luft zu schnappen und genauso schnell fanden sie sich wieder, immer leidenschaftlicher wurden ihre Küsse. Lange, blasse Finger strichen über Harrys Rücken, am Anfang nur sanft doch mit zunehmender Intensität der Küsse immer fordernder. Schließlich verkrallten sie sich in seinem Hintern und zogen ihn eng an den Dunklen Lord, Harry löste sich keuchend aus seinem Kuss als ihre Erregungen sich berührten. „Nein“, murmelte Harry leise. „Wie nein? Das ist nicht dein Ernst“, grollte Voldemort, seine Finger strichen fordernd über seinen Hintern. „Doch. Tali liegt hinter mir und ich habe nicht vor in ihrer Anwesenheit Sex zu haben.“ Damit drückte sich Harry vorsichtig von ihm weg, was Voldemort nur leise knurrend zuließ. „Warum schläft sie dann nicht in ihrem Zimmer? Dafür haben wir schließlich ein Kinderzimmer“, grollte er. Harry grinste ihn an, stieg dann über Talisha hinweg und nahm sie vorsichtig auf die Arme. „Ich bin sofort wieder da, wenn mein Lord solange warten möchte.“ „Du hast fünf Minuten.“ Das Grinsen wurde breiter bevor er den Raum verließ um ihre Tochter ins eigene Bett zu bringen. Er wusste, dass sein Mann exakt diese fünf Minuten warten würde und dann würde er ihn holen. Wehmütig betrachtete Harry zwei Wochen später seine Tochter, die in seinen Armen lag und fröhlich lachte. Sie war mittlerweile acht Monate alt und entwickelte sich großartig. Sie hatte das Krabbeln für sich entdeckt und seitdem konnte man sie nicht einen Moment mehr aus den Augen lassen denn dann war sie weg. Zudem hatte sich ihre Vorliebe für lange Haare immer weiter entwickelt, Lucius war ihr Lieblingsopfer denn sobald der Blonde den Raum betrat, wollte sie zu ihm und setzte auch alles daran, dass sie das schaffte. Sie reagierte mittlerweile auf verschiedene Wörter und antwortete auch, naja, die Antwort verstanden eigentlich nur ihre Väter. Diese hatten auch festgestellt, dass sie Parsel verstand und darauf manchmal sogar besser reagierte als auf englisch. Harry war stolz auf seine Tochter denn nach der schweren Schwangerschaft und der noch schwereren Geburt hätte er nie gedacht, dass sie sich so gut entwickeln würde. Umso schwerer fiel es ihm jetzt sie hier zurückzulassen. „Du musst langsam los“, erinnerte Voldemort ihn leise. „Ich weiß.“ „Du siehst sie in wenigen Tagen wieder.“ „Auch das weiß ich aber das macht es nicht leichter. Ich habe meine Tochter schon mal verloren.“ „Das war etwas anderes. Tali ist bei uns sicher und du bist in spätestens einer Woche wieder bei uns“, sagte Voldemort, der jetzt die Hände ausstreckte und ihm das Kind abnehmen wollte. Doch Harry drückte ihre Tochter enger an sich. „Harry, bitte. Du wirst sie nicht mitnehmen. Das kann nicht funktionieren, sie ist schließlich das Kind deines Vergewaltigers.“ Jetzt seufzte Harry leise, nickte leicht und übergab seine Tochter, er hatte Tränen in den Augen. „Severus, der Trank.“ Der Tränkemeister trat vor und hielt Harry eine Phiole hin doch als dieser danach greifen wollte, zuckte die zweite Hand seines Vaters vor und hielt seine Hand fest. „Dad?“ „Dein Ring.“ „Was ist damit?“, fragte Harry mit wachsender Panik, er ahnte worauf das hinaus lief. „Würdest du den Ring des Mannes tragen, der dich vergewaltigt, Jahre lang unter einen Fluch gestellt hat und dich dazu gebracht hat, dich gegen deine Freunde zu stellen?“, fragte Severus ernst. „Nein.“ Voldemort griff nach seiner Hand und zog sanft den Ring von seinem Finger, jetzt liefen Harry wirklich die Tränen über die Wangen. Es war ein schreckliches Gefühl, seine Hand fühlte sich leer und kalt an. „Merk dir dieses Gefühl, du wirst es brauchen“, sagte Severus, der ihm die Phiole jetzt gab. „Das muss ich mir nicht merken, mir zerreißt es fast das Herz.“ „Der Plan wird gut gehen und in einer Woche ist alles vorbei und wir haben gewonnen.“ Harry seufzte nochmal und trank den Inhalt der Phiole, es schmeckte grässlich. „So, ich geh dann mal“, sagte er. „Moment, ich habe noch ein Geschenk für dich“, kam von Draco. Er wurde von allen Seiten fragend angesehen, doch er ignorierte es und trat zu Harry, die rechte Hand war zur Faust geballt. „Was denn?“ Mit einem Grinsen öffnete Draco die Hand, ein kleiner Diamantohrstecker kam zum Vorschein. „Er ist schön aber...“ „Er ist vor allem nützlich. In ihm ist ein Zauber eingeschlossen, man kann ihn nicht erkennen bis er sich aktiviert“, erklärte Draco während er den Ohrstecker in Harrys Ohrläppchen steckte. „Was ist es?“ „Ein Portschlüssel. Er aktiviert sich automatisch in fünf Tagen, nicht mal ich kann es mehr verhindern. Du wirst also in fünf Tagen hierher gebracht.“ „Wenn ich bis dahin nichts erreicht habe?“, fragte Harry. „Was ist mit den Abwehrmechanismen von Hogwarts?“, fragte Voldemort stattdessen. „Werden umgangen. Die Portschlüsselabwehr von Hogwarts sind nicht sonderlich stark, es sei denn sie verstärken ihn um Harry aber das glaube ich nicht. Sie werden ihn auf Portschlüssel untersuchen und da sie nichts finden werden, ist mein Geschenk sicher“, grinste Draco. „Ich wiederhole, was ist wenn ich bis dahin nichts erreicht habe?“ „Dann suchen wir einen anderen Weg. Harry, geh jetzt, der Trank wirkt nicht ewig“, knurrte Severus. Sein Sohn nickte ihm zu und wandte sich dann nochmal zu seinem Mann. „Pass auf dich auf, mein geliebter Schatz. Schließlich soll Tali doch noch Geschwister kriegen.“ Harry lächelte, trat zu ihm und umarmte seinen Mann vorsichtig, sorgsam darauf bedacht ihrer Tochter nicht weh zu tun. „Sie wird Geschwister kriegen. Bis in ein paar Tagen, mein geliebter Lord.“ Ihre Lippen fanden sich zu einem erstaunlich kurzen Kuss bevor sich Harry umdrehte, alle nochmal lieb anlächelte und dann mit einem Knall disapparierte. Harry tauchte in einer Seitengasse von Hogsmeade auf und raffte den Umhang enger um sich zusammen. Mit einer Hand zog er die Kapuze tiefer ins Gesicht während er sich langsam Richtung Hogwarts bewegte. Er wusste, dass der Weg weit war und er brauchte jede Minute des Trankes also warf er seine Bedenken endgültig über Bord. Er war sich bewusst, dass er gerade dabei war die letzte Bastion der Weißen Seite aufzusuchen und ihren Untergang herbei zuführen. Wenn Hogwarts fiel, hätte die weiße Seite verloren. Wollte er das wirklich? Diesem Gedanken stellte er sich während er Hogsmeade gerade verließ. Sein Blick wanderte auf seine rechte Hand, auf den nackten Ringfinger und er musste sich eingestehen, dass er die Entscheidung schon vor langer Zeit getroffen hatte. Er liebte seinen Mann, von ganzem Herzen, genau wie ihre Tochter und für diese Liebe würde er alles tun. Er wollte eine Welt, in der Talisha ohne Gefahr aufwachsen konnte, zusammen mit ihren Eltern, möglichen Geschwistern und all seinen Freunden. Er wollte ihre ersten Schritte sehen, das erste richtige Wort, ihre Einschulung in Hogwarts, der Wahnsinn ihres ersten Freundes und insgeheim freute er sich sogar auf Enkelkinder. Für dieses Bild würde er kämpfen, egal gegen wen. Irgendwer in Hogwarts musste seine Annäherung bemerkt haben denn als er an den Schutzschilden ankam, ploppte es um ihn herum und innerhalb weniger Sekunden war er umstellt. Mehrere Zauberstäbe waren drohend auf ihn gerichtet. „Potter!“ Harry verleierte innerlich die Augen, fuhr aber zu dem Sprecher rum und sah sich Arthur gegenüber doch dann raffte er seinen Mut zusammen, es war Zeit mit dem Schauspiel zu beginnen. „Bei Merlin, ich habe es geschafft“, keuchte Harry. „Was willst du hier, Verräter?“, fragte Arthur knurrend. Tränen traten in die grünen Augen als er auf die Knie sank und wimmerte, „ich habe es geschafft, ich habe es wirklich geschafft. Ich hätte nie gedacht, dass ich es bis hierher schaffe.“ „Was ist hier los? Los, sprich Verräter.“ „Ich kann es erklären, bitte, ich kann alles erklären. Das war alles nicht ich, ich stand unter einem Fluch“, sagte Harry schluchzend. „Schwachsinn.“ „Nein, es ist wahr. Bitte, Arthur, glaub mir, das war alles nicht ich. Ich stand unter einem Fluch, verdammt, glaubt ihr wirklich, ich würde freiwillig den Mörder meiner Eltern heiraten?“ „Das hast du getan.“ „Weil ich unter einem Fluch stand. Bitte, gebt mir eine Chance alles zu erklären“, flehte Harry, die Tränen liefen in wahren Sturzbächen übers Gesicht. Arthur sah ihn zwar immer noch wütend an aber langsam schlich sich Unsicherheit in seine Augen. Er sah sich um, dieselbe Unsicherheit sah er bei den Anderen. „Dein Zauberstab“, forderte er. Harry sah ihn noch einen Moment fragend an bevor er sehr langsam unter seinen Umhang griff und seinen Zauberstab rausholte. Er warf ihn Arthur zu. „Wo ist dein Kind?“, fragte jetzt eine Aurorin von der anderen Seite. „Dieses Balg? Hoffentlich in irgendeinem tiefen Loch“, knurrte Harry, „ihr hättet sie ersäufen sollen.“ Jetzt wurde er wirklich überrascht angesehen, selbst Arthur brachte erst kein Wort raus. Er bedeutete ihm aufzustehen, zittrig erhob sich Harry, er sah sich immer wieder mit nervösen Blicken um. „Auf was wartest du?“, fragte ein Auror. „Können wir das woanders besprechen? Ich glaube nicht, dass mein Verschwinden lange geheim bleibt“, flüsterte Harry, Angst ließ seine Stimme zittern. „Wie bist du entkommen?“ „Bitte, können wir woanders hingehen?“, flehte Harry jetzt. „Er hat Recht. Hier ist es zu gefährlich. Arthur, lass uns ins Schloss zurückkehren. Komm schon“, sagte die Aurorin. Es dauerte noch einen Moment, in dem Arthur Harry einfach nur skeptisch ansah doch dann nickte er. „Einverstanden. Los, vorwärts und keine falschen Bewegung, verstanden?“ „Ja, verstanden. Danke.“ Zitternd machte sich Harry auf den Weg, die Zauberstäbe, die auf seinen Rücken deuteten, versuchte er zu ignorieren. Albus Dumbledore war sehr überrascht als der Kontrolltrupp, den er ausgeschickt hatte um die Schilde zu überprüfen, in Gesellschaft zurückkehrten. Vor allem weil sich diese Gesellschaft als ein völlig verheulter Harry raus stellte. Dieser sah ihn erst einen Moment an bevor er vor ihm auf die Knie fiel und schluchzte, „es tut mir so leid.“ „Harry, was ist denn mit dir los? Warum bist du hier?“, fragte Albus fassungslos. „Sie hatten die ganze Zeit Recht, es tut mir so leid, ich konnte es nicht verhindern. Mein Körper hat mir nicht gehorcht, ich konnte mich nicht wehren, es ....“ „Moment, du redest wirr. Harry, ich verstehe dich nicht. Steh erst mal auf und beruhig dich. Komm, steh auf und setz dich“, sagte Albus. Zitternd erhob sich Harry, eine Aurorin schob ihm einen Stuhl hin, auf dem er sich nieder ließ. „Also, was ist passiert? Was machst du hier? Du weißt schon, dass wir auf verschiedenen Seiten stehen, oder?“ „Genau darum geht es, ich war nie auf SEINER Seite“, fuhr Harry auf. Hinter sich ertönte ein angewidertes Schnauben und Arthur schaltete sich ein, „das sah die letzten Jahre anders aus. Du hast sogar ein Kind von ihm.“ „Einen Bastard, den ich gezwungen war, auszutragen. Das Kind eines Vergewaltigers und Massenmörders“, knurrte Harry. Selbst Arthur sah ihn fragend an während Albus' Blick zur rechten Hand des jungen Mannes wanderte, deutlich war die weiße Haut am Ringfinger, wo sonst der Ehering saß, zu sehen. „Harry, was du hier sagst, klingt etwas verwirrend. Fang bitte am Anfang an“, bat er schließlich. Harry wandte sich von Arthur ab und begann nach einer kurzen Pause. „Ich weiß gar nicht so recht wo ich anfangen soll. Ich bin nicht freiwillig auf die Dunkle Seite gegangen, das erst mal vorne weg. Es war kurz vor dem sechsten Schuljahr, in den Sommerferien. Damals ist Charlie gerade aus Rumänien zurückgekommen, gleich am ersten Abend war eine Versammlung. Snape hat mich provoziert bis ich raus gerannt bin und Charlie ist mir gefolgt, er hat mir einen Trank gegeben. Erinnert ihr euch?“ Albus nickte langsam und sagte, „Moody hat sich damals noch gewundert warum der Beruhigungstrank silber ist. Was für ein Trank war es?“ „Ein Abhängigkeitstrank, angelehnt an das Dominanzverhalten der magischen Wesen. Er machte mich abhängig von IHM. Ich habe mich gegen den Trank gewehrt aber er war zu stark, zu Weihnachten hatte er seine volle Kraft entwickelt und mein Körper zwang mich zu IHM. Als Sklave, als Haustier, als Spielball. Ich habe alles mitbekommen, die Welt wie durch einen Schleier gesehen aber ich konnte mich nicht wehren, mein Körper hat mir nicht gehorcht. Ich habe alles gesehen, musste alles erdulden. Innerlich habe ich getobt, geschrien und geheult aber es hat nichts genützt. Ich...“ Hier brach Harry ab, Tränen liefen über sein Gesicht und sein Körper zitterte unkontrolliert. Die Anwesenden sahen sich unsicher an, diese Geschichte klang so ernst. „Warst du die ganze Zeit in diesem Trank gefangen?“, fragte Albus. „Ja. Snape gab mir irgendwann einen Fruchtbarkeitstrank, mit den Worten, dass ich jetzt endlich den Erben seines Lords gebären soll. Ich wollte mich wehren doch wieder hat mich mein Körper verraten. Es war so schrecklich, dieses Monster hat, ...es war furchtbar, ich wollte das nicht, ich wollte das nie, es...“, schluchzte Harry. Er schlug die Hände vors Gesicht während tiefe Schluchzer seinen Körper durchschüttelten. Seine Schultern zuckten krampfhaft bis sich schließlich ein Arm fürsorglich darum legte. Überrascht fuhr Harrys Kopf hoch, nur um in Tonks lächelndes Gesicht zu sehen. „Ssch, ist ja gut, das ist vorbei“, flüsterte sie leise, freundliche hellblaue Augen sahen ihn an. Mit einem leisen Schrei warf sich Harry in die Arme der Metamorphmagi, barg das Gesicht an ihrer Schulter und schluchzte nur noch lauter. Es schien als ob er die Umstehenden nicht mehr wirklich mitbekam. „Das ist doch alles Blödsinn“, knurrte Arthur plötzlich, sein Sohn neben ihm stimmte ihm knurrend zu. Harry sah zu ihnen, die Augen waren rot und verquollen und ein gequälter Ausdruck lag auf seinem Gesicht. „Bitte, es ist die Wahrheit. Ich wollte das alles nicht“, schluchzte er leise bevor er das Gesicht wieder an Tonks Schulter vergrub. „Nun Harry, du musst zugeben es klingt sehr seltsam. Wenn das alles stimmt, wie bist du entkommen? Und vor allem, wie hast du den Fluch gebrochen?“, fragte Albus mit sanfter Stimme. Harry schüttelte sich leicht während Tonks ihm beruhigend über den Rücken streichelte. Es dauerte eine ganze Zeit bis er sich wieder einigermaßen gefangen hatte und sich leicht von Tonks löste. „ER hat den Fluch aufgehoben, ER war der Meinung, dass ich dieses ...Ding, dieses Balg wirklich lieben würde und dass ich nicht wegrennen würde, wenn ER das Teil bei sich behält“, erklärte Harry leise. Er hörte leises Gemurmel und Arthur fragte, „was ist mit dem Kind? Wo ist es?“ „Woher soll ich das wissen, ich bin froh, dass ich entkommen konnte. Es ist mir egal wo der Bastard dieses Mörders ist.“ „Wie bist du entkommen?“, fragte Tonks leise. Harry sah sie an, schniefte noch ein paar Mal bevor er sagte, „ER hat den Fluch heute früh aufgehoben, nach dem Frühstück, vor allen Anderen. ER hat den Hass in meinen Augen gesehen und hat gelacht, hat mich an sich gezogen, und... bei Merlin, ich musste IHN küssen, ich habe mich gewehrt doch ER hat nur gelacht. Hat mir gesagt, dass ER dieses Balg umbringt wenn ich wegrenne.“ „Wie hast du reagiert?“, fragte Percy, er klang noch immer misstrauisch aber so langsam schien er ihm zu glauben. „Ich habe geheult, nicht wegen diesem Balg aber ER hat es wohl angenommen. ER hat gesagt, dass ich mich frei dort bewegen kann aber sobald ich es verlasse, würde er das Balg töten. Ich hab dann nur genickt, ER ist gegangen, hämisch lachend, genau wie die Anderen“, sagte Harry, er zitterte noch immer und auch die Tränen waren noch nicht versiegt. Es dauerte wieder einen Moment bevor er weiter redete, „ich habe gewartet, habe versucht mich normal zu benehmen. Ich musste nochmal in SEINE Gemächer, meinen Zauberstab holen, ich hatte Angst aber ich bin niemanden begegnet. Dann bin ich in den einzigen Raum, in dem man apparieren kann und bin nach Hogsmeade gekommen. Von dort bin ich dann Richtung Hogwarts gegangen, immer habe ich mich umgesehen ob sie mir folgen und dann habt ihr mich gefunden. Merlin, ich bin so glücklich, dass ich da endlich raus bin.“ „Wo ist dort?“, fragte Arthur. „Ich weiß es nicht. Es nennt sich Riddle-Manor aber ich habe es nie von außen gesehen, ich weiß nur, dass es irgendwo am Meer liegt, ich habe manchmal die Brandung gehört aber wo genau, keine Ahnung“, sagte Harry entschuldigend. „Was ist mit den Anderen? Die Leute, die deine Anhänger sind, oder waren?“ „Ich weiß es nicht. Vielleicht stehen sie auch unter einem Zauber oder sie haben auch so einen Trank bekommen.“ „Ich habe noch nie von solch einem Trank gehört“, knurrte Arthur jetzt. Harry zuckte zusammen und sagte, „Snape hat gesagt, dass er ihn selber entwickelt hat.“ Das Weasleyoberhaupt sah ihn zweifelnd an bevor sein Blick zu Albus wanderte, fragend und misstrauisch. Zu seiner Überraschung nickte der alte Weißmagier und murmelte, „ich würde es Severus durchaus zutrauen, dass er so einen Trank entwickelt und mit den Mitteln, die Tom zur Verfügung stehen, ist es durchaus vorstellbar, dass das wahr ist.“ „Es ist wahr, bitte, glaubt mir. Ich wollte nie dort sein.“ „Harry, ich würde dir gerne glauben aber du musst einsehen, dass diese Geschichte sehr seltsam klingt. Viele Dinge sind durchaus möglich, eigentlich ist alles möglich aber es wirft auch einige Fragen auf“, sagte Albus nachdenklich. Harry sah ihn nur mit großen, verquollenen Augen an, er wirkte nicht wie ein zwanzigjähriger, junger Zauberer sondern wie ein kleines, völlig verängstigtes Kind. „Genau. Vor allem, warum sollte ER den Zauber gerade jetzt lösen?“, knurrte Arthur. „ER hat gesagt, dass ER sowieso bald gewonnen hat und den Zauber nicht mehr braucht, ich würde ja sowieso da bleiben. Zudem wollte ER, dass ich seinen Triumph bei vollem Bewusstsein erleben soll. ER hat gelacht als er meine Abscheu gesehen hat, es war so widerlich, diese Haut, diese Zunge, ich wollte mich am liebsten übergeben“, wimmerte Harry jetzt. Viele mitleidige Blicke trafen ihn, selbst bei Percy sah man mittlerweile mehr Mitleid wie Skepsis. Nur Arthur sah ihn noch genauso misstrauisch an wie am Anfang bis sich ein kaltes Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. Während ihn alle fragend ansahen, holte er eine kleine Phiole aus seiner Tasche und reichte sie Albus. „Was ist das?“, fragte Harry mit zitternder Stimme. „Veritaserum, ich habe es selber gebraut und es ist perfekt geworden“, sagte Arthur selbstsicher. „Aber warum? Ich lüge nicht, ich sage die Wahrheit, bitte glaubt mir doch.“ „Du kannst uns viel erzählen, vieles ist möglich und ich traue es Du-weißt-schon-wem auch zu, dass er so größenwahnsinnig ist aber ich habe dich oft genug auf dem Schlachtfeld gesehen. Es kommt mir einfach seltsam vor, dass du das wirklich alles nur gemacht hast weil du unter einem Fluch standest. Nimm das Veritaserum, beantworte unsere Fragen und dann können wir dir vielleicht glauben“, erklärte Arthur. „Und wenn das Gift ist? Wenn ihr mir nicht glaubt und du mich umbringen willst? Ich bin gerade erst der Hölle entkommen und soll jetzt sterben?“ „Harry, das ist kein Gift. Arthur, hast du etwas dagegen wenn ich einen Schluck nehme?“, fragte Albus. „Nein. Wir benötigen für ihn ja nur drei Tropfen. Trink ruhig.“ „Ich mach das“, kam von Tonks. Sie nahm ihm die Phiole ab und trank ein paar Tropfen bevor sie sie Albus zurück gab. Sie mussten nicht lange warten da wurden ihre Augen glasig und nach ein paar Testfragen, die sie wahrheitsgemäß beantwortete, nickte Harry zögerlich. „Ich würde dich gerne per Zauber untersuchen ob du einen Portschlüssel oder ähnliches bei dir trägst“, sagte Albus. Wieder nickte Harry doch sein Zittern wurde stärker. „Harry, dir passiert nichts. Du bist jetzt in Sicherheit. Wir wollen nur sicher gehen, dass das Ganze kein hinterhältiger Plan ist. Vielleicht wurde dir etwas in die Sachen getan, ein Portschlüssel, der den Todessern den Eintritt nach Hogwarts ermöglicht“, sagte Albus, er lächelte ihn beruhigend an. Er zog bereits seinen Zauberstab, Harry beobachtete ihn ganz genau, nickte aber dann zögernd. Albus, der noch immer sanft lächelte, murmelte einen Zauberspruch, helle Funken sprangen aus der Zauberstabspitze und hüllten Harry ein. Genauso schnell wie sie erschienen waren, verschwanden sie auch wieder. Das Lächeln von Albus vertiefte sich etwas. „Siehst du, nichts passiert. Trinkst du jetzt das Veritaserum?“ Harry nickte nur und nahm dann die Phiole. „W...wie viel soll ich trinken?“, fragte er leise. „Ein Schluck reicht völlig, oder Arthur?“ „Ja, ein Schluck reicht“, stimmte der Angesprochene zu. Grüne Augen sahen verunsichert zwischen ihnen umher, wieder folgte ein kurzes, zögerliches Nicken bevor er die Phiole ansetzte und einen Schluck trank. „Und jetzt?“, fragte er unsicher. „Jetzt warten wir eine Weile bis das Serum wirkt und dann stellen wir dir ein paar Fragen“, sagte Albus sanft. „Und dann?“ „Das werden wir sehen wenn du die Fragen beantwortest hast“, knurrte Arthur. Er bekam einen bösen Blick von Tonks zugeworfen, die sich jetzt einen Stuhl rann holte und Harry wieder in die Arme nahm. Dieser nahm ihr Angebot dankend an und kuschelte sich in ihre Arme, es konnte ja nicht lange dauern bis das Veritaserum wirkte. Arthur starrte auf das Häufchen Elend namens Harry, der auf seinem Stuhl zusammen gekauert war. Die Knie an die Brust gezogen und die Arme darum geschlungen, in dem verzweifelten Versuch sein Zittern zu beruhigen. Albus legte gerade eine Decke um die bebenden Schultern und hinter sich hörte er immer noch das Würgen von einer jungen Aurorin. Selbst ihm war mittlerweile schlecht und wenn er sich so die Gesichter um sich herum ansah, ging es nicht nur ihm so. Was sie erfahren hatten, konnte nur den kranken Gedanken eines solchen Psychopathen wie Du-weißt-schon-wem entsprungen sein. Es war ein Wunder, dass Harry noch bei klarem Verstand war. „Was machen wir jetzt?“, fragte gerade Tonks und riss ihn damit aus seinen Gedanken. Die Hexe sah schlecht aus, ihr sonst so farbenfrohes Äußere war blass und unscheinbar. „Bitte glaubt mir, ich sage die Wahrheit“, wimmerte Harry leise vor sich hin, ohne aufzusehen oder die um ihn Stehenden wirklich zu realisieren. Albus legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter, überrascht zuckte der junge Mann zusammen bevor er auf sah, seine Augen waren feuerrot und völlig verquollen. „Wir glauben dir, Harry. Du hast Schreckliches durch gemacht und solltest dich jetzt erst mal ausruhen.“ „Nein, sie finden mich. Bitte, ich ...“ „Harry, nach Hogwarts kommt niemand rein, ich habe die Schutzschilde versiegelt. Es kommt niemand hier rein, außer, er wird von einem von uns mitgenommen. Du bist hier sicher“, sagte Albus. „Wirklich? Ich bin hier sicher? Ich muss nie wieder zurück?“ „Natürlich nicht, wie kommst du nur darauf? Es ist schon sehr spät, du bekommst jetzt was zu essen und dann legst du dich hin. Du bist doch völlig erschöpft.“ Müde nickte Harry, er hatte zwar keinen großen Hunger aber der Tag war anstrengend gewesen. „Möchtest du in deinen alten Schlafsaal im Gryffindorturm?“, fragte Albus. Sofort schüttelte Harry schnell den Kopf, „nein, bitte nicht. Ich möchte nicht alleine sein, bitte. Kann nicht jemand bei mir bleiben? Bitte.“ Die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Ich kann bei dir bleiben, wenn du möchtest“, sagte Tonks mit einem vorsichtigen Lächeln. „Wirklich? Danke Tonks, danke.“ „Nichts zu danken. Komm, wir gehen in mein Zimmer. Ein Hauself bringt uns dann bestimmt was zu essen. Irgendwas Besonderes?“ „Nein, danke.“ Sie lächelte ihn an bevor sie näher zu ihm rann trat und ihm hoch half. „So, du gehst jetzt mit Tonks mit und ruhst dich erst mal ordentlich aus. Morgen früh sehen wir weiter“, kam von Albus. Harry drehte sich nochmal zu ihm um und fragte, „was passiert morgen früh?“ „Das sehen wir dann. Wahrscheinlich ist dein Verschwinden bis dahin aufgefallen und es gibt schon eine Reaktion darauf.“ „Aber ich bin hier sicher?“ „Ja, bist du.“ „Merlin sei Dank.“ Harry kuschelte sich an Tonks, die ihm den Arm nur um die Taille legen konnte weil sie doch etwas kleiner als er war und ließ sich Richtung Tür ziehen. „Ach ja, Harry?“ Überrascht drehte sich Harry nochmal um. Arthur sah ihn traurig an und sagte, „es tut mir leid was mit dir passiert ist. Wir werden alles tun um dich zu rächen.“ „Danke Arthur, das bedeutet mir sehr viel“, sagte Harry, nachdem er mehrmals schwer geschluckt hatte. Dann zog Tonks sanft an ihm und nach einem knappen Nicken zu den Anderen verließen sie den Raum. Schnell hatten sie die Räume erreicht, die Tonks bewohnte und genauso schnell saß Harry vorm Kamin. Mit einem Plopp erschien ein Hauself, der ein volles Tablett auf den Tisch vor ihm stellte bevor er wieder verschwand. „Iss erst mal was“, schlug Tonks vor. „Ich habe keinen Hunger.“ „Nur eine Kleinigkeit und was möchtest du trinken?“ „Saft?“ „Gerne. Aber bestimmt keinen Kürbissaft, oder? Ich habe das Zeug nach meiner Hogwartszeit nie wieder getrunken, sieben Jahre reichen völlig“, sagte Tonks mit einem Lächeln. Schwach wurde es erwidert, Harry war immer noch in sich zusammen gesunken und zitterte leicht. Die Hexe sah ihn einen Moment fast hilflos an doch dann raffte sie sich zusammen und zauberte erst mal eine Decke herbei, die dann um die zitternden Schultern gelegt wurde. Dann füllte sie eine Kelle voll Suppe in einen Teller und schob ihn vor Harry, genau wie ein Glas Apfelsaft. Er griff zwar nach dem Saft aber die Suppe blieb unbeachtet. „Harry, komm schon. Iss etwas.“ „Ich möchte wirklich nichts.“ „Du musst aber bei Kräften bleiben. Willst du ihnen das Ganze nicht heimzahlen?“ Harry sah verwirrt auf. „Wie meinst du das?“ „Naja, ich glaube nicht, dass Du-weißt-schon-wer eine Niederlage, und das ist deine Flucht, einfach so wegsteckt. Ich vermute ganz stark, dass er irgendwann hier auftauchen wird. Vor allem weil du gesagt hast, ER hätte gesagt, dass ER bald gewonnen hätte. Also gehe ich stark davon aus, dass der Endkampf bald bevorsteht“, erklärte Tonks während sie sich setzte und sich ebenfalls etwas Suppe nahm. „Ich soll kämpfen?“ „Du sollst gar nichts aber möchtest du dich nicht rächen? Für das, was sie dir angetan haben.“ Es dauerte einen Moment, Harry schien zu überlegen und schließlich erschien ein bitterer Ausdruck auf seinem Gesicht. „Doch, sie sollen dafür büßen. Ich werde kämpfen, ein letztes Mal.“ „Dazu musst du bei Kräften sein also iss schon. Danach kannst du ins Bad und dann ins Bett.“ „Wo schläfst du?“, fragte Harry. „Ich kann auf dem Sofa schlafen, das ist sehr bequem.“ „Danke.“ „Ach nicht doch. Komm, iss.“ Diesmal folgte Harry der Aufforderung und begann zu essen. Tonks saß in ihrem Wohnzimmer und lauschte den Geräuschen aus dem Bad. Sie murmelte einen Tempus und verzog dann wirklich fragend das Gesicht. Harry war schon fast eine halbe Stunde im Bad, noch immer erklang das Rauschen der Dusche und so langsam machte sie sich Sorgen um ihn. Sie beschloss nachzusehen. „Harry, ist alles in Ordnung? Hey, Harry.“ Als auch nach dem dritten Ruf keine Antwort kam, öffnete Tonks die Badtür und trat vorsichtig ein. Doch ihre Vorsicht war schnell vergessen als sie den jungen Mann in der Dusche sah. Das Wasser lief noch und Harry schrubbte an sich rum. „Dreckig, dreckig, dreckig“, flüsterte er immer wieder. „Harry, Merlin, was machst du denn da?“, fragte Tonks etwas panisch. Sie eilte zu ihm, riss ihm förmlich den Massageschwamm aus der Hand und stellte das Wasser ab. „Ich bin so dreckig“, flüsterte Harry leise. „Nein, du bist nicht dreckig.“ Sie zog ihn hoch, sorgsam darauf bedacht die offenen Hautstellen nicht zu berühren. Harry sah aus als hätte er versucht sich die Haut vom Körper zu schrubben, überall waren offene, blutige Stellen. „Komm raus, erst mal müssen wir dich abtrocknen und dann hol ich eine Heilsalbe. Was hast du dir nur dabei gedacht?“ „Ich war so dreckig, ich wollte mich doch nur waschen“, flüsterte Harry. „Du bist jetzt sauber, jetzt trocknen wir dich ab.“ Sie griff bereits nach einem Handtuch, Harry schien völlig neben sich zu stehen und wehrte sich nicht als Tonks ihn vorsichtig trocken tupfte. Er verzog nicht ein Mal das Gesicht. Wesentlich später tauchte Albus bei Tonks auf doch die Hexe wies ihn lautlos an zu schweigen und schob ihn aus ihren Räumen raus. „Was ist los?“, fragte er verwundert. Tonks lehnte sich erschöpft an die Wand des Korridors und seufzte leise. „Harry ist gerade eingeschlafen. Albus, hätte ich noch irgendwelche Zweifel an seiner Geschichte gehabt, wären sie jetzt weg.“ „Wieso? Was ist passiert? Hat er noch was gesagt?“ „Nein, es geht eher darum was er getan hat.“ Albus sah sie fragend an und Tonks erklärte, „unter der Dusche hat er sich so lange geschrubbt bis seine Haut ganz blutig war. Er hat gesagt, dass er sich dreckig fühlt und sich sauber machen wollte, er hat den Schmerz gar nicht mitbekommen. Ich hab ihn dann abgetrocknet und mit einer Heilsalbe eingecremt um ihn danach ins Bett zu stecken. Es hat fast eine Stunde gedauert bis er auch nur annähernd eingeschlafen war, ständig hat er gezittert und geweint.“ „Aber er schläft jetzt?“ „Ja, aber ich weiß nicht wie lange. Albus, er ist fertig. Hat Arthur nochmal was gesagt?“ „Nein, er glaubt ihm. Er hat ja das Veritaserum selber gebraut und der Zauber hat auch ergeben, dass er keinen Portschlüssel oder ähnliches am Körper trägt. Kannst du dich um ihn kümmern?“ „Natürlich, kein Thema.“ „Gut, dann kommt bitte morgen früh zum Frühstück in die große Halle aber kommt etwas später“, sagte Albus. „Wieso das?“ „Weil wir erst mal den Anderen alles erklären müssen. Harry stand schließlich lange auf der anderen Seite, auch wenn es nicht seine Schuld war. Erst müssen alle informiert werden, wir wollen schließlich nicht, dass er angegriffen wird. In diesen Zeiten sind viele sehr schnell mit ihrem Zauberstab.“ „Ja, sind sie. Gut, dann sehen wir uns morgen früh. Gute Nacht, Albus.“ „Gute Nacht.“ Mit einem letzten Lächeln verabschiedete sich Albus bevor er Tonks in dem Korridor alleine ließ. Diese sah ihm einen Moment nach, ging aber dann auch wieder rein um nach Harry zu sehen. Dieser lag wach, die Tränen, die über sein Gesicht liefen, waren nicht gespielt. Er vermisste seine Familie, seinen Mann an seiner Seite und sein Kind in seinen Armen. Immer mehr Tränen versanken im Kissen, er konnte die tiefen Schluchzer nicht mehr unterdrücken. Er wollte nach Hause, zu seiner Familie. „Ssch, es ist alles gut.“ Etwas verwirrt sah er auf, Tonks hatte sich, ohne das er es bemerkt hatte, auf die Bettkante gesetzt und streichelte ihm jetzt beruhigend über den Rücken. „Du bist in Sicherheit, dir kann nichts mehr passieren. Harry, du bist jetzt unter Freunden“, sagte Tonks mit einem warmen Lächeln. „Ich weiß aber....“ „Ssch, ist ja gut. Meinst du, du kannst weiter schlafen?“ „Ich weiß nicht, ich glaube aber nicht.“ „Hm, was hältst du davon wenn wir dann ins Wohnzimmer gehen und irgendetwas machen?“, fragte Tonks. „Was genau meinst du?“ „Keine Ahnung, wir könnten irgendetwas spielen. Karten? Oder Zauberschach? Oder ein Muggelbrettspiel?“ „Gerne, danke.“ „Du musst dich nicht für alles bedanken, das ist doch selbstverständlich. Wir sind doch Freunde und Freunde helfen sich gegenseitig“, sagte Tonks, immer noch mit einem sanften Lächeln. Harry verspürte kurz einen Stich im Herzen doch er schob das Gefühl beiseite und stand langsam auf. Tonks hatte ihn vorhin in einen weichen Pyjama gezaubert, für den er jetzt dankbar war. „So, und jetzt setzen wir uns, bei einer schönen Tasse heißer Schokolade und machen uns eine schöne Nacht. Komm.“ Harry lächelte nochmal und folgte Tonks dann nach nebenan. Sie hatten wirklich die ganze Nacht über gespielt, sie hatten so gut wie gar nicht geredet und doch war es eine sehr angenehme Stimmung. Am Anfang hatte Harry noch leichte Gewissensbisse gehabt doch die hatte er schnell beiseite geschoben. Allerdings graute es ihm etwas vor dem Frühstück. Tonks hatte ihm erzählt, dass Albus erst allen Anderen alles erklären wollte und deswegen saßen sie jetzt, schweigend nebeneinander und warteten darauf, dass sie zum Frühstück gehen durften. Das Plopp eines Hauselfen ließ sie aufsehen, „Master Dumbledore schickt mich um Ihnen auszurichten, dass Sie zum Frühstück kommen sollen.“ „Danke, wir sind auf dem Weg. Komm Harry, gehen wir was essen.“ Vor der Tür zur Großen Halle blieb Harry allerdings stehen, er zitterte wieder und sah Hilfe suchend zu Tonks. Diese legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihn lächelnd an. „Du musst keine Angst haben, niemand wird dir etwas tun.“ „Sie werden mich nicht zurückschicken?“ „Harry, niemand wird dich zu IHM zurückschicken, keine Angst. Komm, wir wollen frühstücken“, lächelte Tonks. Damit öffnete sie die Tür und schob ihn einfach rein. Harry blieb wie angewurzelt in der offenen Tür stehen, sein Blick glitt fassungslos über die voll besetzten Tische. Tonks hinter ihm seufzte leise und mitleidig, sie nahm an, dass er sich unter den vielen Blicken unwohl fühlte doch sein Schock hatte einen anderen Grund. Er hatte schlicht und einfach nicht gewusst, dass die Weiße Seite so viele Leute hatte. Die vier Haustische waren voll besetzt, wesentlich enger als sonst, er konnte nur grob schätzen aber über fünfhundert mussten es gewiss sein. Wie sollten sie die alle besiegen? „Komm, dir tut keiner was“, sagte Tonks, die seinen Schock wirklich falsch verstand. Sein Blick irrte weiter durch die Halle bevor er an einer Gruppe junger Zauberer hängen blieb, schlagartig wurde er sehr blass denn dort saßen seine ehemaligen Klassenkameraden. Diese sahen ihn, wie alle Anderen auch, an doch ihre Blicke waren hasserfüllt. „Tonks, ich habe Angst“, flüsterte er leise. „Musst du nicht. Albus lässt nicht zu, dass dir etwas passiert. Guck, da bei Arthur sind noch zwei Plätze frei.“ „Ich habe trotzdem Angst.“ Tonks lächelte leicht, packte ihn am Arm und zog ihn zu Arthur, der am Tisch ganz links saß. Harrys alte Schulkameraden saßen ganz rechts an der Wand doch ihre Blicke verfolgten sie durch die ganze Halle. „Guten Morgen“, nuschelte Harry während Tonks ihn auf die Bank drückte und sich dann neben ihn setzte. Die Erwiderungen waren nur leise, teilweise sehr gedrückt, sodass Harry sich etwas verwundert umsah. Schließlich ließ er den Kopf hängen und murmelte, „ihr glaubt mir nicht.“ Betretenes Schweigen antwortete ihm bis Arthur sich leise räusperte und sagte, „doch, wir glauben dir. Wir wissen nur nicht, was wir sagen sollen.“ „Wie wäre es mit guten Morgen?“, knurrte Tonks. Das Schweigen wurde noch tiefer, die Umsitzenden sahen sich peinlich berührt an und entschuldigten sich dann leise. „Schon gut. Ich weiß ja selber nicht was ich sagen soll“, sagte Harry mit einem erleichterten Lächeln. „Wir können ja erst mal alle schweigen und frühstücken“, kam von Tonks. Dem Vorschlag wurde nachgekommen. Das Frühstück verlief, entgegen Harrys Annahme, sehr friedlich obwohl ihm die Stimmung sehr gedrückt vorkam. Er beobachtete die Anderen aus den Augenwinkeln heraus, ihn trafen viele fragende und mitleidige Blicke doch er beschloss sie vorerst zu ignorieren. Bis ihm auffiel, dass Percy ihn die ganze Zeit ansah, allerdings mit einem Gesichtsausdruck als hätte er gerade eine Zitrone gefrühstückt. Langsam sah Harry auf und fragte, „kann ich dir irgendwie helfen?“ „Ich wollte mich bei dir entschuldigen, für das was ich alles gesagt habe. Ich habe wirklich angenommen, dass du freiwillig die Seiten gewechselt hast. Es tut mir wirklich leid, ich konnte ja nicht wissen was wirklich hinter all dem gesteckt hat“, sagte Percy leise. „Das konnte keiner wissen“, warf Arthur ein, „aber auch ich möchte mich bei dir entschuldigen.“ „Schon gut, es sah ja wirklich alles so aus. Ihr glaubt gar nicht wie oft ich in meinem Inneren geschrien habe als wir uns gegenüber standen. Aber egal wie sehr ich mich auch angestrengt habe, ich habe immer etwas anders gesagt als ich eigentlich wollte“, sagte Harry, ein wehmütiges Lächeln lag auf seinem Gesicht. „Das muss schrecklich gewesen sein. Aber jetzt bist du wieder hier und jetzt können wir Du-weißt-schon-wem so richtig in den Hintern treten und Bill rächen“, knurrte Arthur, er war zum Schluss immer leiser geworden. Alle Umsitzenden sahen jetzt zu Harry, warteten auf eine Reaktion von ihm doch sie waren sehr überrascht als diesem lautlos die Tränen übers Gesicht liefen. „Harry, alles in Ordnung?“, fragte Tonks. „Ich konnte nicht mal um ihn weinen. Es ging nicht, ich habe es probiert aber es ging nicht, mein Körper wollte es nicht. Ich konnte nicht mal um ihn weinen“, sagte Harry leise. Er sah auf, wandte den Blick fast schon verzweifelt zu Arthur. „Es tut mir leid, Arthur, es tut mir wirklich leid. Das hätte ich nie gewollt.“ „Ich weiß, Harry. Du kannst nichts dafür, es ist einzig und allein Snapes Schuld.“ „Wieso Snape? Ich dachte, Charlie...“ Harry brach ab, konnte es nicht aussprechen. „Ja, Charlie hat den Zauber ausgesprochen aber ich gehe mittlerweile davon aus, dass er unter genauso einem Zauber steht wie du“, sagte Arthur. Seine Stimme klang unsicher und teilweise fragend, als ob er eine Bestätigung dafür brauchen würde. Eine Entschuldigung für Charlie denn noch immer konnte er nicht glauben, dass einer seiner Söhne für den Tod des Anderen verantwortlich war. Harrys Blick ging zu den Anderen, bis auf Percy sah er überall nur Trauer und Mitleid. Percy hingegen schien wütend, enttäuscht. „Ich werde diesen widerlichen Verräter umbringen, ganz langsam und persönlich. Snape wird dafür bezahlen“, knurrte er gerade. „Harry, denkst du, Snape könnte noch so einen Trank gebraut haben?“, fragte Arthur jetzt. „Ja, wieso auch nicht? Der war ständig mit irgendwelchen Tränken beschäftigt und es würde Charlies Verhalten erklären.“ „Kann man den Zauber brechen?“, fragte Percy. „Ich weiß es nicht“, seufzte Harry, „bei mir wurde er aufgehoben. Aber ich kann mir vorstellen, dass der Tod desjenigen, an den man gebunden ist, den Zauber aufhebt.“ „Das können wir machen, ich bringe Snape um und habe endlich meinen Bruder wieder. Was ist mit Ron und den Zwillingen?“, fragte Percy. „Ron ist, glaub ich, wegen Hermine da und die Zwillinge, naja, es...“ Harry brach ab und senkte den Blick. „Weißt du was?“, fragte Tonks sanft. Zögerliches Nicken. Sie sah kurz zu den Anderen und als alle leicht genickt hatten, sagte sie leise, „du kannst uns alles sagen, keiner wird dich für irgendwas bestrafen oder sonst was. Wir würden es nur gerne verstehen.“ Unsicher sah Harry wieder auf, direkt zu Arthur. „Bitte sei mir nicht böse.“ „Bin ich nicht. Versprochen. Du kannst ja nichts dafür. Also?“ „Sie haben sich IHM angeschlossen weil sie, naja, sie sind zusammen“, sagte Harry zögernd. Er beobachtete wie Arthur immer blasser wurde während Percy langsam aber sicher feuerrot anlief, ob vor Wut oder Scham konnte Harry allerdings nicht sagen. Eine Antwort konnte allerdings keiner von ihnen geben denn in diesem Moment erhob sich Albus und alle Blicke wandten sich zum Lehrertisch. „Wie ihr alle seht, ist Harry wieder unter uns und das Warum habe ich euch vorhin schon erklärt. Ich weiß, viele von euch haben Zweifel an seiner Geschichte, halten das alles für einen Trick aber seit gewiss, wir haben seine Aussage mehrmals überprüft, mit verschiedenen Zaubern und unter Einfluss von Veritaserum. Seine Geschichte, so unglaublich und abnormal sie auch klingt, ist wahr und damit steht eindeutig fest, dass Harry schon immer auf unserer Seite stand und auch im Endkampf an unserer Seite kämpfen wird. Ich möchte euch bitten jegliche Anfeindungen zu unterlassen, wir brauchen im Kampf jeden Zauberstab“, sagte Albus ernst. Sein Blick war dabei eindeutig auf den Tisch mit Harrys ehemaligen Klassenkameraden gerichtet. Vor allem auf Seamus und Dean blieb sein Blick hängen bis sie widerwillig nickten. Zufrieden nickte Albus und fuhr fort, „es ist leider so, dass Harrys Verschwinden nicht unbemerkt bleiben wird. Da Tom ihn als sein Eigentum sieht, wird er kommen um ihn zu holen also wird der Endkampf wahrscheinlich eher stattfinden als uns allen lieb ist. Hogwarts ist der letzte Schutz, ihr sind wir sicher aber wir dürfen die Welt da draußen nicht vergessen.“ „Wie meinen Sie das?“, fragte Seamus. „Die Todesser werden herkommen, das ist sicher. Wenn sie uns nicht erreichen, werden sie Unschuldige angreifen. Familien, die sich nicht wehren können, Alte, Kranke, immer weiter bis wir uns ihnen stellen. Wollen Sie, dass noch mehr Unschuldige sterben, Mr. Finnigan?“ „Nein, ich will diesen Abschaum tot sehen, je eher, desto besser.“ „Mr. Finnigan, denken Sie an ihre Aussprache“, mahnte Albus sofort, „aber die Einstellung ist die Richtige. Harry, du musstest lange bei ihnen leben. Was glaubst du, wann werden sie her kommen?“ Der Angesprochene zuckte zusammen als sich plötzlich alle Blicke auf ihn richteten. „Ich weiß es nicht.“ „Harry, nur eine Vermutung. Wenn du falsch liegst, ist es nicht schlimm“, sagte Albus, wie immer mit seinem sanften Lächeln. Harry atmete noch ein paar Mal tief durch bevor er sagte, „es gab eine Versammlung und da wurde gesagt, dass die Werwölfe des Festlandes und die irischen Vampire noch nicht alle da sind, sie sollen in drei Tagen kommen. Vielleicht wartet ER bis sie da sind.“ „Das würde Sinn machen. Vor allem wenn die Werwölfe sich wieder alle verwandeln“, warf Arthur ein. Auch einige Andere stimmten ihm zu, selbst Albus nickte nachdenklich. „Ja, das kann gut sein. Dann wären seine Kräfte noch stärker. Harry, wann genau war diese Versammlung?“ „Gestern, während des Frühstücks. ER hat es zwar nur so nebenbei erwähnt aber Greyback und dieser Vampir haben sehr schnell versichert, dass ihre Leute da sein werden. Sie schienen richtig Panik zu haben“, sagte Harry. „Zusammen mit deiner Aussage, dass ER denkt bald gewonnen zu haben, ergibt das Sinn. Du-weißt-schon-wer wird den Angriff für diesen Tag angesetzt haben. Albus, wir brauchen einen genauen Plan.“ „Den werden wir haben. Ich bitte alle Verantwortlichen nach dem Frühstück in mein Büro, es gibt viel zu bereden.“ Damit setzte sich Albus wieder und das Frühstück konnte weiter gehen. Allerdings hatte keiner mehr wirklich Hunger. Es war bereits dunkel als Harry auf den ehemaligen Astronomieturm trat und sich ans Geländern lehnte. Sein Blick verlor sich in der Dunkelheit, nur wenige Sterne waren am Himmel und der Mond wurde durch Wolken verdeckt. Er war jetzt fast zwei Tage hier, morgen rechneten sie mit dem Angriff von Voldemort. Wie schon in der Nacht zuvor hatte er auch heute keinen Schlaf gefunden und da er der Meinung war, dass Tonks etwas Schlaf gebrauchen könnte, hatte er die Räume verlassen. Schon witzig. Jetzt stand er, genau wie zu seiner Schulzeit auf diesem Turm und starrte in die Nacht hinaus. Wieder war sein Herz schwer. Die ersten paar Jahre war es die Furcht vor Voldemort gewesen und dann war es die Sehnsucht nach IHM gewesen. Genau wie jetzt, die Sehnsucht nach seinem Mann, seiner Tochter, seiner Familie, er hätte nie gedacht, dass die Trennung ihn so mitnehmen würde. Dazu kam noch die Information, die er heute erhalten hatte und die eine zusätzliche Gefahr für seinen Ehemann darstellte. Albus und der Phönixorden hatten alle Horkruxe vernichtet, bis auf Nagini doch von der wusste Harry, dass sie gar kein Horkrux war sondern nur eine normale Schlange. Das hieß im Klartext, dass sein Mann keinen weiteren Schutz mehr hatte. Tränen stiegen in seine Augen, suchten sich lautlos einen Weg nach unten und er sah auch keinen Grund, sie zu verstecken denn er war alleine hier oben. Dass er genaustens beobachtet wurde, konnte er nicht wissen. Heute war es Percys Aufgabe gewesen, Harry zu verfolgen und zu beobachten. Mit seinem eigenen Unsichtbarkeitsumhang wurde er verfolgt ohne es zu merken denn so ganz war das Misstrauen nicht verschwunden. Doch die Bedenken wurden immer weniger, jeder seiner Beobachter sah, wie schlecht es ihm ging und keinen wunderte es. Selbst Percy und Arthur hatten mittlerweile echtes Mitleid mit dem jungen Mann, der gerade weinend am Geländer des Turmes zu Boden rutschte. Sein stiller Beobachter wollte hingehen, ihn trösten doch das war nicht seine Aufgabe. Er wusste, dass es Harry schlecht ging, dass er nicht schlief und dass er nur wenig aß. Percy unterdrückte ein Seufzen bei diesem bemitleidenswerten Anblick, bald würde es vorbei sein. Wenn ER wirklich morgen angreifen würde, würden sie ihn besiegen, sie hatten einen guten Plan und das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Sie konnten gar nicht verlieren. Eine Bewegung riss ihn aus seinen Gedanken, Harry stand gerade auf und machte sich daran den Turm zu verlassen, das Gesicht völlig Tränen verschmiert. Wieder wallte Mitleid in Percy auf aber dennoch ließ er ihn unbehelligt ziehen. Er konnte ihm nicht helfen. Das Wetter am nächsten Tag schien sich ebenfalls auf den Endkampf eingestellt zu haben, dicke schwarze Wolken hingen über dem Gelände von Hogwarts. Ein eisiger Wind heulte um die Türme des Schlosses und die ersten Tropfen fielen bereits zu Boden. Die Große Halle in Hogwarts war voll besetzt, das Frühstück war in vollem Gange doch es verlief in bedrücktem Schweigen. Harry sah sich unsicher um, er spürte die Anspannung der Anderen um sich herum und er verstand sie. Zwar wusste er selbst nicht genau wann Voldemort angreifen würde aber viel Zeit blieb ihm nicht mehr. Der Portschlüssel an seinem Ohr würde sich in zwei Tagen aktivieren und damit diesen Plan zunichte machen. Er hatte den Plan des Phönixorden im Kopf, er war gut aber es würde ihnen nicht helfen denn ihre Verteidigung beruhte auf den Schutzschilden von Hogwarts. Nur leider würden diese ihnen nicht helfen können. „...ry, Harry. Hey, Harry?“ Überrascht sah er auf, Tonks wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht rum und sprach ihn erneut an, „Harry, hey, bist du wieder da?“ „Ja, tut mir leid. Was ist los?“, fragte Harry. „Du siehst so nachdenklich aus. Was ist los?“ „Ich habe Angst.“ „Das haben wir alle. Keiner möchte wirklich kämpfen aber es ist unumgänglich“, sagte Tonks, die Anderen nickten. „Ich weiß. Ich bin froh wenn das alles vorbei ist“, sagte Harry seufzend. „Das sind wir alle. Bald ist alles vorbei.“ Harry lächelte leicht als er etwas spürte und er schien nicht der Einzige. Überall hoben jetzt alle die Köpfe, irgendetwas lag in der Luft. Dann ertönte die Stimme Voldemorts in ihren Köpfen. „Glaubt ihr wirklich, dass ihr mich aufhalten könnt wenn ihr Hogsmeade evakuiert? Nicht wirklich. Kommt raus und stellt euch oder mein nächstes Ziel ist London und ich meine damit nicht die Winkelgasse. Ach ja, ihr habt da noch etwas, was mir gehört und ich will es unverzüglich wieder haben. Harry, schwing deinen Arsch hierher, ich musste lange genug auf dich verzichten.“ Alle Blicke wandten sich zu Harry, der leichenblass anlief. „Harry, was hat er zuletzt gesagt?“, fragte Tonks leise. „Dass ich die Hölle auf Erden erleben werde“, flüsterte Harry leise. Er sah zu Albus, der ihn mitleidig ansah bevor er sich an die Anwesenden wandte, „ihr habt es alle gehört, die Todesser stehen in Hogsmeade und wir werden sie gebührend begrüßen. Ihr kennt den Plan, haltet euch daran. Harry, möchtest du mitkommen?“ „Ja.“ „Bist du sicher?“ „Ja, es muss endlich ein Ende haben“, sagte Harry ernst. Albus nickte leicht und sagte, „Dann werden wir aufbrechen, auf zum letzten Kampf.“ Kapitel 24: Kapitel 19 ---------------------- Eine dunkle Masse erhob sich vor ihnen, auf halben Weg zwischen Hogwarts und Hogsmeade. Vierbeinige Monster zwischen vermummten Gestalten mit silbernen und schwarzen Masken, und ganz vorne, flankiert von zwei Todessern, der Dunkle Lord persönlich. Der Wind heulte wie eine Klagefee auf. Albus konnte nicht fassen was er da sah. Er wusste, dass Tom viele Leute hatte aber so viele hätte er nie gedacht. „Das ist ja Wahnsinn“, keuchte Arthur neben ihm, „so viele?“ „Scheint so“, sagte Harry. „Ihr kennt den Plan. Wir bleiben hinter den Schutzschilden von Hogwarts und greifen von hier aus an“, rief Albus. „Harry, alles in Ordnung?“, fragte er mit einem besorgten Blick auf den jungen Mann neben sich. Er war blass geworden. „Ja. Kann ich meinen Zauberstab jetzt wiederbekommen.” Wortlos wurde ihm der Stab gereicht. „Ich werde die Schilde so verändern, dass unsere Zauber hindurch kommen“, wandte sich Albus an seine Leute. Harry warf ihm einen Blick zu, mit diesem Plan hätten die dunkle Seite nur sehr wenige Chancen gehabt. Die Flüche der weißen Seite würden treffen aber sie würden gegen die mächtigen Schutzschilde des Schlosses keine Chance haben. Er seufzte leise, eine Hand schlang sich um seine Finger und drückten leicht zu. „Bald ist es vorbei“, sagte Tonks leise. „Ja, bald ist es vorbei“, seufzte Harry. Er wandte sich wieder zu Albus, der jetzt langsam vortrat, genau wie Voldemort auf der anderen Seite. „Ihr habt etwas was mir gehört und ich will es wieder haben“, zischte Voldemort, die roten Augen glühten hell auf. „Harry gehört niemand und er wird garantiert nicht zu dir zurück kommen, Tom“, gab Albus zurück. Voldemort knurrte laut auf und rief, „mein Ehemann gehört an meine Seite und da hat er sich auch sofort wieder einzufinden.“ „Nein. Du hast den Zauber selbst gebrochen, Harry ist frei. Er wird an unserer Seite kämpfen wenn es überhaupt zu einem Kampf kommt. Wollen wir nicht noch einmal über alles reden? Ein Krieg muss nicht sein.“ „Es herrscht schon lange Krieg, alter Mann und ich habe nicht vor, ihn zu verlieren. Hat noch jemand etwas Sinnvolles zu sagen oder können wir anfangen?“, fragte Voldemort. „Dieser Kampf wird viele Tote kosten, ihr kommt nicht an den Schutzschilden vorbei“, gab Albus zurück. Der Dunkle Lord trat noch näher, er stand jetzt direkt vor den Schutzschilden und fuhr mit der Spitze des Zauberstabes darüber, helle Funken zeichneten die Berührung nach. „Die viel gepriesenen, magischen Schutzschilde von Hogwarts, mit die Mächtigsten, die unsere Welt zu bieten hat. Sie haben mich schon zu meiner Schulzeit begeistert, ich habe alles über sie gelesen und musste feststellen, dass es unmöglich ist sie zu durchbrechen“, sinnierte Voldemort, allerdings laut genug, dass ihn alle hören konnten. „Wenn du das weißt, warum bist du dann hier, Tom? Warum dieser sinnlose Angriff? Du wirst dir denken können, dass wir hier bleiben“, sagte Albus. Ein kaltes Grinsen erschien auf dem Schlangengesicht, „Albus, unterbrich mich doch nicht, ich war noch nicht fertig. Ja, es ist unmöglich sie zu durchbrechen, es sei denn, man wird eingeladen. Es ist genau wie mit dem Fideliuszauber, er ist nur so stark wie das Herz, in dem er verwahrt wird. Oder mein geliebter Ehemann?“ Alle Blicke fuhren zu Harry, der kurz den Kopf hängen ließ und sich dann straffte. Mit hoch erhobenen Kopf verließ er die Masse der Kämpfer. „Harry, wehre dich dagegen. Wehr dich gegen seinen Einfluss“, rief Arthur. Tiefes, dröhnendes Lachen kam von Voldemort und auch von einigen anderen Todessern. „Weasley, glaubst du etwa immer noch an dieses Ammenmärchen? Macht endlich die Augen auf, Harrys Herz gehört mir“, rief Voldemort. Ungläubigkeit machte sich auf der weißen Seite breit, fassungslos wurde Harry angestarrt, der mittlerweile die Hälfte der Strecke zwischen den Fronten zurückgelegt hatte und plötzlich auf ein Knie sank. „Harry, nein. Tu das nicht“, rief jetzt auch Albus. Harry wandte ihm nochmal den Kopf zu, ein sanftes Lächeln auf den Lippen, „Damit es endlich vorbei ist.“ Er wandte den Kopf zu Voldemort und sagte laut und deutlich, „hiermit lade ich meinen Mann, meine Familie, meine Freunde, die Werwölfe, die Vampire und sämtliche Träger eines Dunklen Mals ein den Grund von Hogwarts zu betreten.“ Der Schock saß tief bei den Mitgliedern der Weißen Seite als Voldemort mit einem siegessicheren Grinsen die Schutzschilde passierte und langsam auf Harry zuging. Von den restlichen Todessern bewegte sich noch keiner denn alle Blicke lagen auf den zwei einsamen Gestalten zwischen den Fronten. Harry kniete noch immer, der Blick war allerdings auf Voldemort gerichtet, der jetzt vor ihm stehen blieb. „Ihr habt etwas, was mir gehört“, schnurrte Harry während er die rechte Hand ausstreckte. Ohne eine Erwiderung holte Voldemort etwas aus seiner Tasche, silbern blitzte es auf, und schon schob er den Ehering wieder über Harrys Finger. Fast gleichzeitig verwoben sich die Finger miteinander, ein Ruck und Harry fand sich in einer kräftigen Umarmung wieder. „Mein geliebter Ehemann.“ „Mein geliebter Lord.“ „Nein, das kann nicht wahr sein. Du hast unter Veritaserum ausgesagt“, unterbrach Arthurs Stimme die Stille. Lächelnd drehte sich Harry um, die Arme seines Mannes blieben eng um seinen Brustkorb geschlungen. „Mein Vater ist einer der besten Tränkemeister dieser Zeit, für ihn war es ein Leichtes einen Trank zu entwickeln, der das Serum für zwölf Stunden außer Kraft setzt“, erklärte er. „Aber warum? Harry, warum dieser erneute Verrat? Warum hast du Hogwarts für den Feind geöffnet?“, fragte Albus fassungslos. „Damit es endlich vorbei ist. Damit meine Tochter frei aufwachsen kann. Damit ich mich mit meiner Familie nicht ständig verstecken muss. Damit ich nicht ständig mit der Angst leben muss, dass ein Mitglied meiner Familie verhaftet oder getötet wird. Deswegen. Albus, ich bin es leid, diesen Krieg, diese Kämpfe, diese sinnlose Auseinandersetzung, ich bin es wirklich leid. Ich will meine Ruhe und die kann ich nur bekommen wenn es nur noch eine Seite gibt“, erklärte Harry ernst. Bewegung kam in die dunkle Masse vor den Schutzschilden, nacheinander durchbrachen alle die Schilde und stellten sich hinter Voldemort und Harry auf. „Was, wenn ihr gewinnt? Hast du daran mal gedacht? Die Zaubererwelt versklavt, Muggelstämmige und Halbblüter gejagt und getötet und weiße Magie verboten und verfolgt. Ist es das, was du willst?“ Harry lachte leise und schüttelte den Kopf, gleichzeitig löste er sich aus der Umarmung. „Wir sind nicht ihr. Sicher, es wird Veränderungen geben, die gibt es immer wenn eine Regierung wechselt aber die Menschen werden sich daran gewöhnen. Es wird länger dauern als normal, Vorurteile müssen abgebaut werden aber es wird sich ergeben. Sei gewiss, der Blutstatus wird in Zukunft keinerlei Einfluss mehr auf Status oder Rang des Betroffenen haben und wer welche Art der Magie ausführt, ist uns egal. Wie gesagt, wir sind nicht ihr.“ „Das kannst du nicht ernst meinen. Das wird ER niemals zulassen.“ „Doch, wird ER“, sagte Harry bevor er Voldemort einen fragenden Blick zu warf. Dieser knurrte leise, nickte aber dann und Harry wandte sich wieder an Albus, „Mir wurde soeben die letzte Möglichkeit gegeben euch ein Angebot zu machen.“ „Welches?“ „Gebt auf. Verlasst England und kommt nie wieder. Zieht euch zurück, beendet diesen Krieg hier und jetzt, ohne weitere Verluste. Das ist mein Angebot an euch“, sagte Harry ernst. Arthur wollte auffahren doch Albus hielt ihn mit einer Handbewegung zurück und erhob die Stimme, „ihr habt es alle gehört. Jeder, der gehen will, darf jetzt gehen.“ Mit Bedauern sah Harry, dass sich nicht einer der weißen Seite bewegte. „Darf ich jetzt?“ , zischte Voldemort. „Ja, mein Lord.“ „Gut, genug geredet. Dazu sind wir nicht hier, ANGRIFF!“ Es war der Befehl für den Weltuntergang. Es war als würden zwei Naturgewalten aufeinander treffen. Die Kämpfe in der Winkelgasse und im Ministerium waren nur Geplänkel im Vergleich hierzu gewesen, kurze Intermezzi für diesen großen, finalen Kampf. Allen Beteiligten war bewusst, dass nur eine Seite siegreich vom Feld gehen würde und damit diesen Jahrzehnte andauernden Krieg für sich gewinnen würde. Es gab keine weitere Chance, hier musste alles gegeben werden und das taten sie auch. Flüche und Zauber schossen umher, prallten von Schutzschilden ab oder rissen Haut und Fell auf. Schmerzensschreie hallten über das Feld, vermischten sich mit dem Jaulen und Knurren der Werwölfe. Aus den wenigen Tropfen, die noch zu Beginn des Tages vom Himmel gefallen waren, war schnell strömender Regen geworden, bei dem man die Hand vor Augen nicht mehr sah. Jemand, aus den Reihen des Dunklen Ordens, löste dieses Problem auf seine Weiße. Zwei hell lodernde Totenschädel tauchten am Himmel auf, hellblau und giftgrün, tauchten sie die kämpfende Menge in eine groteske Szenerie. Der Hauptangriff der Weißen Seite lag logischerweise auf Voldemort doch dieser hatte damit gerechnet und die Stärksten seiner Anhänger um sich versammelt. Dennoch sahen sie sich einer extremen Übermacht gegenüber und gerieten immer mehr in die Verteidigung. Diese allerdings war für die Weiße Seite nicht zu durchbrechen, mächtige Schutzschilde entsprangen den Zauberstäben einiger Todesser. Diese hatten nur diese eine Aufgabe, nämlich Harry und Voldemort zu schützen. Woanders auf dem Feld hatte der Phönixorden mit ganz anderen Problemen zu kämpfen und zwar mit den Geschöpfen der Nacht. Werwölfe hetzten durch den strömenden Regen, wichen den Flüchen aus und stürzten sich auf die Männer und Frauen. Doch selbst ein getroffener Werwolf blieb gefährlich denn sie steckten Wunden wesentlich besser weg als die Menschen. Lediglich ein Avada hielt sie wirkungsvoll auf. Dazu kamen noch die dominanten Werwölfe, die diesmal auf den Verwandlungstrank verzichtet hatten und ihre Artgenossen mit dem Zauberstab unterstützten. Sie ergänzten sich perfekt und pflügten geradezu durch die Reihen der Weißen Seite. Eine Gruppe Auroren wusste nicht so genau, gegen wen genau sie da kämpfen. Ihre Gegner bewegten sich unmenschlich schnell und glichen damit ihre, verhältnismäßig schwachen Flüche wirkungsvoll aus. Erst als einer der Angreifer seine Maske verlor und beim Fauchen lange, spitze Eckzähne enthüllte, wussten sie, dass ihre Gegner keine Menschen waren. Und einer der Auroren hatte eine brillante Idee, er riss den Zauberstab hoch und brüllte, „Lumos sol.“ Sonnengleiches Licht entsprang der Stabspitze, die Vampire kreischten panisch auf. Einige schlugen die Hände vors Gesicht während sie zusammenbrachen doch der größte Teil brachte sich fluchtartig in Sicherheit und zogen sich in die Masse der Dunklen Seite zurück. Kurzzeitig brannte Jubel aus und überall auf dem Feld tauchten solche kleinen Sonnen auf, die Weiße Seite hatte eine wirksame Waffe gegen die Vampire gefunden. Adrian bewegte sich durch die Menge, das helle Licht brannte in seinen Augen und machte ihn fast blind. Nur seinem Alter verdankte er es, dass das Licht ihn nicht geblendet hatte, so wie es einigen seiner jüngeren Artgenossen ergangen war. Sein Weg führte ihn zu Voldemort, den er auch unter einigen Schwierigkeiten erreichte. „Was willst du?“, brüllte der Dunkle Lord über den Schlachtlärm hinweg. „Ich muss meine Leute abziehen, sie verrecken sonst. Nur die Ältesten können bleiben“, gab Adrian zurück. „Wenn die Sonnen weg sind?“ „Der Schaden ist bereits angerichtet, einige sind dauerhaft blind.“ „Verschwindet“, mischte sich jetzt Harry ein. Adrian nickte nur und verschwand wieder, überall lösten sich jetzt Vampire aus ihren Kämpfen und brachten sich in Sicherheit. Nur die ganz Alten, die blieben zurück um weiterzukämpfen. „Planänderung?“, fragte Harry. „Ja, Dumble muss weg und zwar sofort.“ „Das mach ich.“ Voldemort sah seinen Mann etwas verwundert an und zischte, „wieso du?“ „Weil er mich nicht angreifen wird. Mir muss nur jemand Arthur vom Leib halten, weil der greift mich an“, gab Harry zurück. „Wir machen das. Komm, meine Fledermaus.“ „Du willst deinen eigenen Vater angreifen?“ „Ja.“ Severus zuckte mit den Schultern und schloss sich seinem Partner dann an, Harry schüttelte kurz den Kopf, folgte ihnen aber dann. Es folgten ihnen sowohl Silber- wie auch Schwarzmaskierte. „Wir sorgen für ein bisschen Ablenkung“, knurrte Voldemort den Rest an. „Aber das machen...“ „....wir doch gerne.“ „Will ich wissen, was ihr vorhabt?“ „Nein“, kam synchron von den Zwillingen zurück. Die nächste Antwort sparte sich Voldemort und wand sich wieder dem Kampf zu. Die Zwillinge holten einige Dinge aus ihren Roben und begannen. Harry hörte hinter sich laute Flüche, vermischt mit dem irren Lachen der Zwillinge. Er drehte sich kurz um, bunte Schmetterlinge und kleine Vögel flatterten wild zwischen den Kämpfern umher. Die Todesser ließen sich davon nicht stören, zu gut kannten sie die Scherze der Zwillinge doch die Weiße Seite vermutete dahinter einen bösartigen Zauber und griff die Scherzgeschöpfe an. Doch dafür mussten sie ihre Aufmerksamkeit teilen und genau das war das Ziel gewesen. Harry schüttelte leicht den Kopf und ging weiter, seine Begleiter hatten ihn und sich selbst mit Schutzschilden eingehüllt. „Charlie, willst du das wirklich machen?“, fragte Harry unterwegs. „Ja.“ „Warum?“ „Weil Krieg herrscht.“ Etwas ungläubig sah ihn Harry an, sagte aber nichts weiter dazu sondern konzentrierte sich wieder auf die, sie umgebende Schlacht. Immer weniger Flüche prasselten auf Albus ein und schließlich lösten sich immer mehr Todesser aus dem Kampf mit ihm. Etwas verwundert sah er sich um, Voldemort hatte sich schon längst in die Reihen seiner Anhänger zurückgezogen, und erkannte, dass die Dunkle Seite einen Ring um ihn gebildet hatte. Natürlich, er war der stärkste Weißmagier auf dieser Seite, wenn er im Duell fiel, wäre der Sieg der Dunklen Seite zum greifen nah. Scheinbar war ein Kämpfer ausgewählt worden. „Albus, was wird das hier?“, knurrte Arthur neben ihm. „Ein Duell.“ „Warum? Das ist doch Blödsinn.“ „Nein, ist es nicht. Es war früher so üblich, dass sich die Anführer duelliert haben um einen großen Kampf zu vermeiden“, erklärte Albus während sich die Reihen der Gegner kurz öffneten um seinen Gegner durch zulassen. Es war Harry in Begleitung von zwei Todessern. „Harry, mein Junge, willst du wirklich gegen mich kämpfen?“, fragte Albus etwas fassungslos. „Ja, will ich.“ „Aber warum du? Und nicht Tom?“ „Wir sind gleichberechtigt also ist es egal und mein Lord wird an anderer Stelle gebraucht. Also?“ „Du elender Verräter, du verdienst den Tod“, brüllte Arthur in diesem Moment. Er stürzte an Albus vorbei, den Stab erhoben und schon den ersten Fluch auf den Lippen als einer der Todesser sich bewegte. Wie ein Blitz stand er vor Harry und in derselben Bewegung riss er die Maske runter. „Charlie!“ „Hallo Dad.“ „Du,...du Mörder. Du hast deinen eigenen Bruder umgebracht“, keuchte Arthur. „Ich habe ihm gesagt, dass er mich nicht vor die Wahl stellen soll, er würde verlieren. Nun, er hat mir nicht geglaubt.“ „Aber...“ „Ich wäre euch sehr verbunden wenn ihr eure Familienangelegenheiten ein anderes Mal bereinigen könnt. Ich habe heute noch etwas vor“, schnarrte der zweite Todesser. Arthur fuhr sofort zu ihm rum doch diesmal sparte er sich jeden Kommentar und sprach gleich den ersten Fluch. Severus wich geschickt aus und schickte den ersten 'Stupor' während von Charlie ein 'Sectumsempra' nur knapp an seinem Vater vorbei schoss. Alle starrten den jüngeren Rotschopf fast panisch an, dieser ging mit blitzenden Augen zu Severus. „Stell mich nicht vor die Wahl, auch du kannst sie nicht gewinnen. Niemand ist mir wichtiger als der Mann, den ich liebe.“ „Verräter.“ „Ich war nie auf eurer Seite“, gab Charlie grinsend zurück. Sein Vater starrte ihn noch einen Moment an, seine Gesichtszüge verfinsterten sich während er den Stab hob. „Du bist nicht mehr mein Sohn.“ „Gut, dann lass uns kämpfen.“ Diesmal kam sowohl von Severus wie auch von Charlie der schwarzmagische Schneidefluch, die allerdings von Arthur geblockt wurden. Jedes weitere Wort war überflüssig, dass sah auch Arthur jetzt ein und vertiefte sich in das Duell mit seinem Sohn. „So, jetzt zu uns“, lächelte Harry. „Ich werde nicht gegen dich kämpfen“, sagte Albus, „du bist einer meiner Schüler. Du bist fehl geleitet.“ „Nein, ich bin völlig richtig geleitet. Albus, ich werde dich angreifen und ich will gewinnen.“ Der Weißmagier sah ihn wirklich traurig an, er wirkte um Jahre gealtert und beinah tat es Harry im Herzen weh. Doch dann tauchte kurz das Bild seiner Tochter vor seinen Augen auf und jegliche Unsicherheit verschwand. Albus hatte den kurzen Gewissenskrieg auf seinem Gesicht ablesen können und er bedauerte, dass sich jetzt Entschlossenheit darauf breit machte. „Willst du das wirklich?“, fragte Albus. „Ja“, kam entschlossen von Harry während er schon die Duellposition einnahm. Mit einem resignierenden Seufzen tat es ihm Albus gleich und kurz darauf begann es. Keiner mischte sich in das Duell ein, im Gegenteil, um sie herum wurden die Kämpfe immer weniger bis sie schließlich ganz ab ebneten. Alle Augen waren auf die zwei Duellanten gerichtet, nur Wenige gaben Harry eine reelle Chance gegen seinen ehemaligen Mentor. Doch je länger das Duell dauerte, je mehr Flüche gesprochen und geblockt wurden, umso deutlicher wurde, dass Harry in den letzten Jahren sehr viel aufgeholt hatte. Insgeheim fragte sich sogar Voldemort wann sein Mann einige der angewendeten Flüche und Taktiken gelernt hatte. Und vor allem sprach er jeden Zauber in Parsel aus, Albus konnte sich also nicht mal darauf einstellen. Er wusste nicht ob der Fluch, der auf ihn zu kam, ein Betäubungsfluch oder ein tödlicher Fluch war, er musste entweder jeden blocken oder ausweichen. Voldemort ließ seinen Blick kurz schweifen bis er Severus und Charlie gefunden hatte, eine Gestalt lag zu ihren Füßen aber er konnte nicht erkennen ob es sich wirklich um Arthur handelte. Er wandte sich von ihnen ab und sah sich weiter um. Der Kampf war zum Stillstand gekommen, alle warteten auf den Ausgang dieses Duells. Er überlegte kurz ob er das Duell auf seine eigene Art beenden sollte aber er verwarf die Idee sofort wieder, sein Mann würde ihn die nächsten sechs Monate auf die Couch verbannen und das war nicht wirklich erstrebenswert. Ein Schrei ließ seinen Blick zurück zu seinem Mann fahren und für einen Moment setzte sein Herz aus denn es stand nur noch einer der zwei Duellanten, und der war zu groß für seinen Mann. Voldemort pflückte durch die Reihen, wobei er keinen Unterschied zwischen seinen Leuten und seinen Gegnern machte, sein einziges Ziel war Harry. Dieser stand gerade wieder auf, ein schimmerndes Schutzschild flackerte um ihn herum als ihn bereits der nächste Fluch traf. Das Schutzschild brach zusammen, Voldemort hörte einen Fluch auf Parsel und kurz darauf griff Harry wieder an. Albus' Verteidigung war stark, das Schutzschild spannte sich gleichmäßig und schimmernd vor ihm. Harry verschwendete keine Kraft mehr auf Schutzschilde, er griff ununterbrochen an und blieb dabei in Bewegung, die Flüche von Albus gruben sich alle in die Erde. Unaufhörlich prasselten Harrys Angriffszauber auf das Schutzschild des Weißmagiers ein, er brauchte immer mehr Kraft um es aufrecht zu halten, er konnte ihn immer weniger angreifen. Schließlich gab Albus das Schutzschild auf um ihn weiter angreifen zu können, wie Harry wich er jetzt aus. Es war ein Fehler denn mit der Schnelligkeit des jungen Zauberers konnte er es nicht aufnehmen. Der erste Schneidefluch traf ihn am Oberarm, dafür steckte Harry einen Fluch gegen das rechte Bein ein. Mit einem Schrei ging der junge Mann zu Boden, er spürte sein Bein abwärts der Hüfte nicht mehr. „Harry, gib auf“, mahnte Albus leise. Er kam langsam auf ihn zu und wich gerade noch dem Fluch aus. Er konnte nicht glauben, dass Harry ihn immer weiter angriff doch die Flüche schossen immer wieder haarscharf an ihm vorbei. Dennoch brachte er es nicht über sich, den am Boden liegenden Harry anzugreifen. „Kämpfe“, knurrte dieser gerade. Er wirkte einen Schwebezauber und griff dann weiter an. Er schien durch sein gelähmtes Bein weit weniger behindert als Albus mit seinem verletzten Arm denn dieser verlor kontinuierlich Blut und wurde dadurch schwächer. Gemurmel wurde unter den Umstehenden laut, einige Auroren wollten ihre Stäbe heben und sofort kam Bewegung in die Todesser, die Stäbe wurden wieder gesenkt. Weder Harry noch Albus bekamen davon etwas mit, sie bluteten mittlerweile Beide aus mehreren Wunden. Gerade ging Harry wieder mit einem Schrei zu Boden, ein Schneidefluch hatte ihm eine tiefe Wunde an der Brust gerissen. Albus seufzte tief auf und schloss für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, sah er nur noch einen grünen Fluchschimmer auf sich zukommen, ...dann wurde alles schwarz. Einen Moment herrschte noch fassungslose Stille, alle Augen waren auf Albus Dumbledore gerichtet. Die Hälfte der Zuschauer in der Hoffnung, dass er wieder aufstehen würde, und die Anderen in genau der gegenteiligen Hoffnung. Die Hoffnung der Letzteren erfüllte sich, Albus regte sich nicht mehr. Gemurmel wurde laut und als auch der Letzte begriffen hatte, was da gerade passiert war, brach das Chaos aus. Dutzende Zauber schossen durch die Luft, wer genau das Ziel war, hätte wohl nicht mal der Zaubernde selbst sagen können. Die Todesser hatte allerdings in diesem Moment nur ein Ziel und das war der Schutz ihres zweiten Lords denn dieser hatte das Duell zwar überlebt aber er lag am Boden. Mächtige Schutzschilde spannten sich über ihm während mehrere Gestalten versuchten zu ihm zu kommen. Voldemort war der Erste, der bei seinem Mann ankam. Er spürte wie die Schutzschilde sich auf ihn ausbreiteten und ging in die Knie. Die Verbindung in seinem Inneren war schwach, er ließ den Stab über seinen Mann gleiten und murmelte Heilzauber. „Verschwinde und lass mich das machen, du bist schon immer schlecht in Heilzaubern gewesen“, schnarrte eine Stimme neben ihm während er schon weggeschoben wurde. „Bist du sicher?“, fragte Voldemort knurrend und mit seltsam belegter Stimme. Severus nickte nur, er hatte bereits einen heilenden Singsang angestimmt um seinem Sohn zu helfen. Voldemort erhob sich, drei Todesser standen um Severus herum, Charlie ohne Maske und mit blutigem Gesicht. „Wir kümmern uns um sie“, sagte er lächelnd. Ein kurzes, ruckartiges Nicken und dann wand sich Voldemort dem Kampf zu. Severus sah kurz zu seinem Partner auf, dieser schenkte ihm ein Lächeln bevor er den Zauberstab hob und sein Schutzschild, dem seiner Zwillingsbrüder anschloss. Deren Augen blitzen hinter den Silbermasken auf. Albus' Tod hatte der Weißen Seite einen schweren Schlag versetzt, einige junge Auroren suchten ihr Heil in der Flucht. Hier hatten sie aber nicht mit den Vampire gerechnet denn Adrian hatte noch eine Verwendung für seine Vampire gefunden. Die Fliehenden waren in Panik, sie wollten nur noch schnell hier weg und so waren sie leichte Beute für die Vampire, die sie einfach von hinten anfielen und in die Bewusstlosigkeit schickten. Sie kannten die Befehle von Harry, keine unnötigen Toten und daran hielten sie sich. Doch der größte Teil der Weißen Seite kämpfte, kämpfte verzweifelt gegen eine erdrückende Übermacht denn mit dem Tod Albus hatte die Dunkle Seite einen ihrer stärksten Gegner verloren und neuen Mut, neue Kraft geschöpft. Sie kämpften härter als vor diesem Duell, sie sahen ihren Sieg förmlich vor sich und es war nur noch eine Frage der Zeit bis er eintrat. Dennoch zog sich der Kampf bis tief in die Nacht hinein. Es war weit nach Mitternacht als der letzte Fluchschimmer verschwand, als das letzte Schutzschild fallen gelassen wurde und die Überlebenden einfach an Ort und Stelle zu Boden sanken. Kein Gefühl des Triumphs machte sich breit, jeder hatte Freunde und Verwandte fallen sehen, zu viele Mitglieder ihrer Seite waren gefallen. Langsam streifte Severus durch die Reihen der Überlebenden, er war auf der Suche nach seinem Bruder denn dieser war nicht wieder bei Harry aufgetaucht. Sein Sohn war so weit geheilt, dass er kein weiteres Blut verlor. Seine Lebenszeichen waren schwach aber stabil, er konnte sich also um das nächste Mitglied seiner Familie kümmern denn Charlie war selbst unterwegs um Andere zu heilen. In seiner eigenen Rangfolge war nun mal Voldemort jetzt der Nächste doch der Dunkle Lord war nirgends zu sehen. Er sah einige Mitglieder des Inneren Kreises, die ihm kurz zu nickten während er weiter ging bis ihn Lucius aufhielt. „Hast du unseren Lord gesehen?“, fragte der Blonde. „Harry liegt irgendwo da hinten, die Zwillinge passen auf ihn auf und Voldemort suche ich selber. Wie geht es dir?“, fragte Severus zurück. Lucius zuckte mit den Schultern, verzog aber gleichzeitig schmerzerfüllt das Gesicht und meinte, „geht schon, ist nur die Schulter. Hast du schon überall gesucht?“ „Wie denn? Ich kann kaum laufen.“ Diesmal nickte Lucius und wandte sich um. „Dann gehen wir mal unseren Lord suchen.“ Nach und nach schlossen sich ihnen immer mehr Mitglieder der Dunklen Seite an, allen voran die Werwölfe und schließlich hallte ein lautes Heulen über das Schlachtfeld. Severus erkannte die Stimme von Fenrir und wunderte sich sofort, sollte der nicht eigentlich bei seinem schwangeren Gefährten sein? Doch er schob diesen Gedanken beiseite als er bei dem Werwolf angekommen war und seinen Bruder fand, am Boden liegend und ohne irgendwelche Regung. Ihm entfuhr ein leiser Fluch während er fast schon panisch neben Voldemort zu Boden ging und seinen Zauberstab über den reglosen Körper gleiten ließ. „Und?“, rief Lucius, der gerade angekommen war. „Er lebt.“ „Aber?“ „Er wacht nicht auf. Ihn muss irgendein Betäubungs- oder Schlafzauber getroffen haben“, sagte Severus. Er packte den Stab wieder weg und erhob sich. „Was wird das?“ „Voldemort ist nicht verletzt, seine Lebenszeichen sind stabil. Das sind zwei Dinge, die ich von vielen Anderen nicht sagen kann. Wir brauchen erst mal einen Plan“, gab Severus zurück. Neben ihm verwandelte sich Fenrir gerade zurück, er blutete aus unzähligen Wunden, schien aber nicht weiter davon beeinflusst. „Gut, auf unsere Lords können wir nicht zählen also bleibt mal wieder alles an uns hängen. Wie sieht es mit Riddle-Manor aus? Können wir dahin?“, fragte Lucius. „Nein. Voldemort hat einen Zauber über das Manor verhängt, nur er und Harry können es betreten ohne von den Zaubern zerrissen zu werden. Vergiss nicht, Tali ist in Riddle-Manor.“ „Wer versorgt den Welpen?“ „Die Hauselfen. Sie haben genug Lebensmittel um Tali sechs Monate zu versorgen. Wir quartieren uns in Hogwarts ein. Das Schloss ist groß genug um alle unterzubringen.“ Lucius nickte dazu und meinte, „wir müssen die Verwundeten sortieren. Fenrir, wie viele Werwölfe hast du noch?“ „Genug. Ich gebe ihnen sofort den Befehl.“ „Warte. Die Schwerverletzten bleiben da liegen, wo sie liegen. Alles was leicht verwundet ist und noch mehr oder weniger selbst laufen kann, bringt ihr nach Hogwarts, Große Halle. Schick jemanden in die Kerker, da müssen noch genug Heilmittel rumstehen. Das Passwort für mein Büro ist Silberfuchs“, sagte Severus, „solltet ihr irgendwo Leute finden, die sich mit Tränken auskennen, verbanne sie sofort in mein Labor. Wir brauchen Heil-, Blutbildungs- und Knochentränke.“ „Schmerztränke?“, fragte Fenrir. „Nein.“ „Wie jetzt?“ „Wir müssen erst mal alle soweit heilen, dass sie überleben. An zu vielen Schmerzen ist noch keiner gestorben. Die können wir behandeln wenn der Rest soweit erledigt ist. Alle, die auch nur entfernt wissen was ein Heilzauber ist, soll sich an die Arbeit machen.“ „Welche Prioritäten?“ „Unsere Leute. Es muss keine vollständige Heilung sein, nur soweit, dass sie überleben. Macht keine Schönheitsreparaturen, erst mal müssen alle überleben, um den Rest kümmern wir uns später“, knurrte Severus. Weder Lucius noch Fenrir widersprachen, der Werwolf nickte nur kurz und verwandelte sich dann wieder. Laut heulend gab er die Befehle an seine Artgenossen weiter, schneller und effektiver als jeder Zauber. „Wo ist Draco?“ „Keine Ahnung. Ich habe ihn aus den Augen verloren. Sev, ich...“ „Lucius, heben wir uns die Trauerbekundungen für später auf. Wir haben zu tun. Es ist...“ Er unterbrach sich als ein weitere Mann zu ihnen stieß, die blonden Haare waren blutverschmiert, eine hässliche Narbe zog sich quer über sein Gesicht und die langen Eckzähne standen weit über die Unterlippe hinaus. „Was ist mit deinen Vampiren?“, fragte Lucius sofort. „Die Hälfte ist geblendet, für immer. Ein Viertel ist tot und der Rest schleicht hier irgendwo rum und trinkt erst mal“, gab Adrian zurück. „Du?“ „Meine Augen sind schwer geschädigt aber ich werde es überleben.“ „Draco?“ „Lebt, ich spüre unsere Verbindung aber ist schwer verletzt. Ich geh sofort zu ihm.“ Sowohl Lucius wie auch Severus atmeten tief durch bevor sie nickten. „Trink erst etwas“, wies Severus ihn an. „Und dann schaff deine restlichen Vampire ins Schloss. Die Sonne geht bereits auf“, schloss Lucius. Adrian nickte nur schwach und ging dann. „Und wir?“ „Du kannst heilen also mach dich an die Arbeit“, gab Severus zurück. Sie ließen ihren Lord da liegen wo er gerade lag und machten sich an die Arbeit, zwei Werwölfe schleiften ihn irgendwann, völlig unlordhaft, nach Hogwarts. Die Sonne warf ein helles Licht auf das blutige Schlachtfeld, verhöhnte die Gefallenen und machte den Überlebenden neuen Mut. Nichts war mehr von dem schlechten Wetter des Vortages zu sehen, die Sonne stand als leuchtender Punkt hoch am hellblauen Himmel, nicht ein Wölkchen war zu sehen. Zerrissene Gestalten schlichen durch die Reihen der Toten, jeder ein Pergament und eine Feder in den Händen, sie schrieben die Gefallenen auf und die Listen waren lang. Doch für Trauer war keine Zeit, Lucius, der das Kommando übernommen hatte, wollte eine genaue Auflistung der Gefallenen und zwar auf beiden Seiten. Er war sich bewusst, dass einige der Weißen Seite entkommen waren und jetzt wollte er wissen, wer genau denn erst dann konnte man sagen ob er oder sie eine Gefahr darstellte. Lucius selbst richtete sich gerade wieder ächzend auf, der Todesser vor ihm atmete jetzt ruhig und gleichmäßig auch wenn seine Gesichtsfarbe noch etwas blass war. Sein Blick glitt über das Schlachtfeld, überall waren Heiler mit ihrer Aufgabe beschäftigt. Sie hatten, kurz nach Sonnenaufgang eine Nachricht nach Malfoy-Manor geschickt denn dort hatten sich alle aufgehalten, die nicht mit kämpfen wollten aber jetzt gut zu gebrauchen waren. Unter ihnen war auch Minerva, die zu aller Überraschung auch gekommen war und jetzt mit half die Verwundeten zu heilen. Auch seine Exfrau war gekommen, zusammen mit ihrem neuen Ehemann, ein ausgebildeter Heiler, der mit offenen Armen empfangen wurde. Alles in allem ging die Heilung ihrer Leute sehr gut voran doch Lucius wusste, dass sie noch mindestens eine Woche brauchen würden um alle vollständig zu heilen. Die Schwerverletzten waren zwei Tage später entweder alle soweit geheilt, dass sie ins Schloss umziehen konnten oder sie waren ihren Verletzungen erlegen, und zwar von beiden Seiten. Lucius hatte angeordnet, dass erst alle Schwerverletzten geheilt werden sollten. Dann die Leichtverletzten ihrer Seite und zum Schluss die restlichen Verletzten der Weißen Seite, er hatte die Zahl weiterer Toter so gering wie möglich halten wollen. Doch jetzt waren ihre Kräfte erschöpft, die meisten Heiler waren am Ende ihrer Kräfte und mussten teilweise selbst versorgt werden. Lediglich dieser Sturkopf Severus ließ sich nichts von irgendjemanden sagen und war fast Tag und Nacht auf den Beinen. Charlie hatte nach dem ersten Tag aufgegeben auf ihn einzureden und versorgte sie mit Nähr-, Stärke- und Aufputschtränken. Heute wollte sich Severus endlich um die restlichen Wunden seines Sohnes kümmern und so steuerte Lucius, der ihn sprechen wollte, das Zimmer an, in dem Harry untergebracht war. Etwas überrascht musterte Lucius die zwei Werwölfe, die vor der Tür Wache standen, das waren eindeutig nicht Remus und Fenrir. Nach der obligatorischen Überprüfung seines Mals ließen sie ihn eintreten. Charlie sah ihn lächelnd an während Severus gar nicht erst aufsah sondern sich auf die Heilung konzentrierte. „Du siehst schlecht aus“, sagte Lucius. „Ich weiß“, gab sein bester Freund zurück. „Du gehörst ins Bett, für mindestens vierundzwanzig Stunden.“ „Ich weiß.“ „Warum tust du es dann nicht?“ „Weil Voldemort noch immer im Koma liegt und ich bis jetzt mit den Schwerverletzten beschäftigt war“, gab Severus zurück. „Das erklärt nicht, warum du nicht mal ins Bett kannst.“ Severus seufzte leise und sah jetzt auf. „Lucius, erinnerst du dich daran, dass ich gesagt habe, dass nur Harry und Voldemort nach Riddle-Manor können?“ „Oh.“ „Ja, oh. Darf ich jetzt weiter machen?“ „Natürlich.“ Mit einem Schnauben wandte sich Severus wieder zu seinem Sohn, der allerdings in diesem Moment die Augen aufschlug. „Du bist ja auch schon wach“, schnarrte er. „Hallo Dad.“ „Wie fühlst du dich?“ „Etwas zerschlagen. Wo ist mein Mann?“, fragte Harry nach einem kurzen Rundumblick. Er hatte seinen Mann eigentlich an seinem Bett erwartet und war jetzt wirklich überrascht. Ihm entging keineswegs der kurze Blick, den sich die drei Anderen zuwarfen und fragte nochmal eindringlicher, „Wo ist mein Mann?“ Da alle Drei auch sein Mal auf dem Unterarm trugen, spürten sie seine Verärgerung und Severus seufzte schließlich. „Ihn hat ein Fluch getroffen. Er lebt, ist unverletzt aber er liegt im Koma. Bis jetzt hatte ich noch keine Zeit um mich genauer mit ihm zu beschäftigen“, sagte er. „Wo ist Tali?“ „In Riddle-Manor. Du weißt, dass wir das Manor nicht betreten können. Deswegen heile ich dich ja gerade, damit du zu deinem Kind kannst und wir ihn nach Riddle-Manor verlegen können.“ „Ich kann sofort los.“ „Du bleibst liegen bis du wieder laufen kannst und das ist mit einem gelähmten Bein nicht möglich.“ Etwas verwundert wurde Severus angesehen, dann schlug Harry die Decke weg und bewegte die Füße, zumindest der Linke bewegte sich, der Rechte blieb leblos liegen. „Dad, wieso kann ich mein Bein nicht bewegen?“ „Weil es gelähmt ist.“ „DAD!“ „Was genau soll ich sagen? Die Schlacht ist zwei Tage her, ich bin seitdem auf den Beinen und habe mich durch die Reihen geheilt. Ich bin das erste Mal jetzt bei dir und habe mich erst mal um deine Schnittwunden gekümmert. Für dein Bein hatte ich noch keine Zeit“, schnappte Severus zurück. „Tut mir leid“, nuschelte Harry leise. Genervt fuhr sich Severus durch die Haare, griff dann wieder nach seinem Stab und ließ ihn über dem gelähmten Bein schweben, leise einen Zauberspruch dabei murmelnd. Das Bein glühten kurz blau und dann violett auf, Harry versuchte nochmal es zu bewegen doch es rührte sich nichts. „Tut mir leid, ich kann dir jetzt nicht helfen. Ich weiß nicht welchen Spruch Albus verwendet hat und auf die Schnelle kann ich nichts machen. Du musst vorläufig damit klar kommen“, sagte Severus dann. Er ließ sich, mit einem schweren Seufzen auf seinen Stuhl sinken. „Macht nichts. Ich kann ja einen Schwebezauber wirken. Wann darf ich aufstehen?“ „In zwei Tagen untersuche ich dich nochmal.“ „Aber Tali.“ „Ist in den besten Händen. Dobby und die Hauselfen kümmern sich gut um sie und sie ist in Sicherheit. Also zurücklehnen und erholen.“ Damit stand Severus auf, Charlie war sofort neben ihm und schlang einen Arm um seine Hüfte. „Dad, du solltest dich ausruhen“, mahnte Harry leise. „Das wurde mir heute schon mal gesagt. Das werde ich tun aber erst habe ich noch ein paar Besuche zu machen. Harry, wir sehen uns in zwei Tagen.“ „Ok.“ „Lucius, wolltest du was Bestimmtes von mir?“ „Das kann warten. Wo finde ich dich?“ „Entweder bei den Verwundeten oder im Bett, und in Letzterem will ich nicht gestört werden. Sonst noch Fragen?“, murrte Severus, der sich auf seinen jüngeren Partner stützte. An solchen Tagen machte sich sein Alter doch manchmal bemerkbar. Erst als Lucius den Kopf geschüttelte hatte, verließen Severus und Charlie den Raum. „Wohin jetzt?“, fragte Charlie leise. „Zu mir“, knurrte eine Stimme. Beide drehten sich um und sahen sich Fenrir in menschlicher Gestalt gegenüber, Blut verkrustet und sehr blass. Severus' Blick wanderte musternd über seinen Körper bevor er fragte, „wo ist Remus?“ „Der sollte doch gar nicht mitkämpfen“, warf Charlie ein. „Hat er aber und er braucht Hilfe.“ „Warum kommst du erst jetzt zu mir?“, fragte Severus. „Weil ich meinen Gefährten nicht vorher gefunden habe. Er hat sich vor mir versteckt“, knurrte Fenrir leise. Severus musterte ihn aus den Augenwinkeln, sagte aber nichts sondern bedeutete ihm vor zu gehen. Den Weg brachten sie allerdings schweigend hinter sich. Wie die anderen Werwölfe auch hatte Remus sein Lager draußen aufgeschlagen, die Räume im Schloss wurden für die Menschen und die Vampire gebraucht. Severus löste sich von seinem Partner, der ihn die ganze Zeit gestützt hatte, und näherte sich dem Werwolf, ein leises Knurren ertönte von ihm. „Ich will dich untersuchen also hör auf mich an zu knurren“, sagte Severus, seine Stimme klang müde. Das Knurren wurde zu einem leises Grollen, er ließ ihn allerdings näher kommen ohne was gegen ihn zu unternehmen. Langsam zog Severus seinen Zauberstab und murmelte ein paar Diagnosezauber, Remus leuchtete in einem sanften Blau welches sich in der Bauchgegend allerdings in ein helles Rot umwandelte. „Das ist schlecht, oder?“, fragte Remus leise. „Ja, ist es. Du solltest gar nicht hier sein. Hast du dich verwandelt?“ „Ja.“ Severus schüttelte missbilligend und traurig den Kopf während Fenrir knurrte, „was ist mit dem Kind?“ „Es ist tot.“ Nur eine halbe Sekunde nach dieser Aussage wurde Severus am Kragen hoch gezerrt und mit voller Wucht gegen einen Baum gestoßen, Fenrir stand Zähne fletschend vor ihm, mehr Tier als Mensch. Charlie wollte den Werwolf angreifen als er eine Berührung am Bein spürte. Überrascht sah er nach unten, Remus hatte ihn am Knöchel gepackt und schüttelte bittend den Kopf, seine Augen schimmerten feucht. Nach kurzem Zögern nickte Charlie. Remus hingegen wandte sich an seinen Gefährten, „wenn du damit fertig bist einen Unschuldigen anzugreifen, könntest du dich deinem Gefährten widmen. ICH habe gerade erfahren, dass ich UNSER Kind verloren habe.“ Fenrir zuckte stark zusammen, ließ aber von Severus ab und ging neben Remus zu Boden, zog ihn in eine enge Umarmung und jetzt ließ Remus seinen Tränen freien Lauf. Severus rutschte am Stamm nach unten, der grobe Griff des Werwolfes hatte garantiert blaue Flecken hinterlassen, und warf ihnen einen mitleidigen Blick zu. Fenrir hielt seinen Gefährten fest umschlungen, er weinte nicht doch sein Gesichtsausdruck sprach Bände. „Wir müssen operieren“, sagte Severus leise. „Später.“ „Nein, jetzt. Die Geburtsblase und das Ungeborene müssen raus sonst vergiften sie seinen Körper“, sagte Severus. Fenrir knurrte ihn wieder an doch Remus nickte leicht, trotz der Unmengen an Tränen, die sein Gesicht runter liefen. „Könnt ihr das hier machen?“, fragte Fenrir leise. „Ja, können wir. Remus, ich muss dich dafür betäuben aber ich habe keinen Trank dafür hier. Darf ich einen 'Stupor' anwenden?“, fragte Severus. Der Werwolf nickte nur, er löste sich aus der Umarmung seines Gefährten und legte sich flach auf den Boden. „Ich möchte es sehen“, sagte er leise. „Bist du sicher?“ „Ja. Ich will mein Kind sehen.“ Diesmal war es an Severus zu nicken bevor er den Zauberstab auf ihn richtete, „Stupor.“ Fenrir knurrte leise als sein Gefährte kurz zuckte und dann still lag. Severus ignorierte ihn und deutete auf den Kopf von Remus, „Charlie, dein Part.“ Sofort saß Charlie auf dem, ihm zugewiesenen Platz und begann mit einem leisen Singsang. „Was macht er?“ „Die Lebenszeichen überwachen. Du hilfst mir“, gab Severus zurück, der schon den Bauch des Werwolfes frei machte. „Ich soll was? Das ist mein Gefährte.“ „Eben deswegen. Du sorgst dafür, dass er nicht verblutet.“ Etwas unsicher nickte Fenrir als Severus auch schon den Zauberstab über Remus' Bauch gleiten ließ und einen leichten Schneidefluch sprach. Dunkles Blut quoll aus dem Schnitt, Fenrir knurrte laut auf. „Hör auf zu knurren und hilf mir lieber. Ich kann nur eine Sache mit dem Zauberstab machen und ich muss schneiden also stopp endlich diese verfluchte Blutung“, fuhr Severus ihn an. Sofort erschien ein zweiter Zauberstab in seinem Blickfeld, das Blut nahm ab und versiegte schließlich ganz. Zufrieden konzentrierte sich Severus wieder auf seine Aufgabe, er wünschte, er hätte ein Skalpell denn mit einem Zauberstab so exakte Schnitte zu machen, erforderte extrem viel Geschick und Konzentration. Langsam arbeitete er sich durch den Körper des betäubten Werwolfes, die Blase war schnell gefunden und vorsichtig begann er sie vom restlichen Körper zu lösen. Remus war in der dreizehnten Woche gewesen, das kleine Wesen war also schon komplett ausgebildet auch wenn es noch klein war. Mitleid und Trauer wallte in Severus auf doch er schob diese Gefühle schnell beiseite, er konnte sie jetzt nicht brauchen. Als er sich sicher war, dass er die Blase komplett gelöst hatte, nahm er sie vorsichtig raus und legte sie neben sich auf einen Teil seines Umhanges. Neben sich hörte er Fenrir jetzt leise schluchzen. „Reiß dich zusammen, wir müssen deinen Gefährten erst wieder zu machen“, knurrte Severus. „Ok“, kam leise und erstickt zurück. Eine gute halbe Stunde schwang Severus ein letztes Mal den Zauberstab über Remus' Bauch, säuberte ihn und sah dann zum ersten Mal zu Fenrir. Der Werwolf starrte auf die Geburtsblase, die bis jetzt unbeachtet neben Severus gelegen hatte. „Was wäre es geworden?“, fragte er leise. Severus wandte sich der Blase zu und schnitt sie vorsichtig auf. Sorgfältig schnitt er das Ungeborene raus und säuberte es. „Ein Junge“, flüsterte er schließlich. Fenrir starrte fassungslos auf das winzige Wesen, welches Severus gerade vorsichtig in einen Teil seines Umhanges einwickelte. „Charlie, du kannst ihn aufwecken.“ Sofort sprach der Rotschopf den Gegenzauber und langsam schlug Remus die Augen auf. Charlie stützte ihn beim Aufsetzen. Sein Blick glitt über seinen Bauch und die feine Narbe darauf. Wortlos reichte ihm Severus ein Stück Tuch, welches er sofort wegschlug und auf das winzige Wesen starrte. Nur so groß wie ein Finger und doch konnte man alles schon genau erkennen, Tränen begannen wieder zu laufen. „Woran ist er gestorben?“, fragte Fenrir leise. „Kann ich nicht sagen. Dazu müsste ich ihn untersuchen.“ „Er?“, fragte Remus leise, „unser Sohn?“ „Ja, ein Junge.“ „Untersuch ihn.“ Sowohl Fenrir wie auch Severus sahen den Werwolf fragend an doch der hatte den Blick auf das Wesen in seiner Hand gerichtet. „Bist du sicher?“ „Ja, ich will wissen woran unser Kind gestorben ist.“ „Mach ich. Nun noch zu einer letzten Frage“, sagte Severus und erntete damit fragende Blicke. Diese seufzte leise und fragte, „wer sagt es Harry?“ Ein Klopfen ließ Harry aufsehen. „Herein.“ Die Tür ging auf und Fenrir betrat den Raum, er war alleine und scheinbar unverletzt. „Hallo Fenrir, wie geht es dir?“ „Schlecht.“ Sofort setzte sich Harry alarmiert auf. „Was ist los?“ Der Werwolf atmete tief durch, jetzt sah Harry auch erst, dass seine Augen völlig verquollen waren bevor er sagte, „Severus und ich haben soeben meinen Gefährten operiert und unseren verstorbenen Sohn zur Welt gebracht.“ „WAS? Nein, das ist nicht wahr“, rief Harry sofort doch der Werwolf schüttelte nur den Kopf und flüsterte, „doch, es ist leider wahr.“ Harry klopfte auf den Bettrand, Fenrir setzte sich zögernd und sofort wurde er in eine Umarmung gezogen. Erst sträubte er sich dagegen doch als ein beruhigendes Schnurren einsetzte, entspannte er sich und ließ erneut seinen Tränen freien Lauf. Schnurrend strich Harry ihm über den Rücken, ihm liefen ebenfalls die Tränen übers Gesicht. Lange saßen sie so da, trösteten sich gegenseitig bis sich Fenrir wieder straffte und sich von ihm löste. „Es tut mir leid, Fenrir“, sagte Harry nochmal leise. „Ich weiß, uns auch.“ „Darf ich fragen woran er gestorben ist? Remus sollte doch eigentlich gar nicht hier sein“, sagte Harry leise. „Du kennst doch seinen Dickkopf, er wollte unbedingt mitkämpfen und hat sich natürlich auch verwandelt. Severus untersucht ihn und sagt uns dann, woran es lag“, erklärte Fenrir. „Du musstest es mir sagen, sehe ich das richtig?“ „Ja. Es ist meine Aufgabe, er ist schließlich mein Gefährte und es war mein Kind. Wir würden uns allerdings freuen wenn wir unseren Sohn neben dem Kind von Blaise und Neville beerdigen dürfen.“ „Natürlich. Aber ich darf erst in zwei Tagen aufstehen.“ „Macht nichts. Wir wissen ja auch noch nicht wie lange Severus braucht. Wir wollen wissen woran er gestorben ist.“ Harry nickte nur, er wunderte sich ein bisschen darüber, dass Fenrir sich scheinbar schon wieder gefangen hatte. Schließlich stellte er diese Frage leise. „Ich trauere genauso um unseren Sohn wie Remus aber ich bin der dominante Part, ich muss für meinen Gefährten stark sein. Ich muss für mein Rudel stark sein. Trauern kann ich wenn ich mit meinem Gefährten allein bin. Harry, ich muss wieder gehen, ich muss mein Rudel noch informieren“, sagte Fenrir. „Warum?“ „Weil sie ein Recht darauf haben. Sie haben sich mit uns gefreut also dürfen sie auch mit uns trauern. Ich komme in zwei Tagen wieder.“ Traurig nickte Harry, er wollte jetzt nicht allein sein doch der Werwolf lächelte leicht und ging dann. Er hatte den Raum kaum verlassen als die Tür erneut aufging und eine Werwölfin eintrat. „Kann ich dir etwas Gesellschaft leisten? Ich kann mir vorstellen, dass du jetzt nicht gerne allein bist“, sagte sie leise. „Danke schön“, flüsterte Harry leise. Die Werwölfin lächelte leicht, setzte sich zu ihm aufs Bett und zog Harry in eine enge Umarmung. „Danke.“ „Dafür doch nicht, wir sind ein Rudel. Ich weiß, ich bin weder dein Mann noch dein Vater aber ich hoffe, ich kann dich etwas trösten“, sagte die Frau. „Naja, mein Mann liegt im Koma und mein Vater bricht wahrscheinlich bald zusammen. Danke für deine Anwesenheit.“ Wieder lächelte die Werwölfin nur, sie schnurrte leise, strich beruhigend über Harrys Rücken und bot ihm Trost, nur durch ihre Anwesenheit. Charlie betrat das Labor, zwei dampfende Tassen in den Händen und trat neben seine Partner, der am Labortisch saß und gerade den Inhalt einer Phiole mit wenigen Tropfen Blut mischte. Die magische Feder neben ihm kratzte unaufhörlich über das Pergament, es war das einzige Geräusch im Raum. Lautlos stellte Charlie eine Tasse vor Severus während er sich mit der Anderen in der Hand auf einen Stuhl setzte. Schweigend tranken sie einen Schluck bevor Severus ihm das Pergament rüber schob. Aufmerksam las es Charlie durch und meinte dann, „Keinerlei Rückstände vom Verwandlungstrank. Fluchschaden?“ „Ja. Er hatte zwar keine offensichtlichen Wunden aber ich tippe auf Betäubungs- und Lähmzauber“, sagte Severus, er lehnte sich im Stuhl zurück, die Finger um die Tasse geschlungen. „Also liegt es nicht am Verwandlungstrank. Das ist doch gut.“ „Ja, ist es. Dennoch ist es bereits das zweite Kind welches ich so auf die Welt bringen musste, ich will nicht mehr.“ „Du hast die meiste Erfahrung. Sie vertrauen dir. Aber mal eine andere Frage. Es kann sein, dass ich es mir nur einbilde aber kann es sein, dass die Schwangerschaften bei Männern wesentlich empfindlicher sind?“, fragte Charlie. Severus nickte leicht, stellte die Tasse ab und griff nach dem Pergament. „Ja, sind sie. Männer sind nun mal nicht dafür gemacht Kinder zu kriegen. Jede Kleinigkeit kann eine Fehlgeburt auslösen, deswegen war ich bei Harry ja auch so streng. Normal hätte Remus in Malfoy-Manor bleiben sollen, in Sicherheit und nicht verwandelt“, knurrte Severus, „als ob wir nicht schon genug Probleme hätten.“ „Wir haben doch nie genug Probleme. Severus, wir sind Beide völlig übermüdet, lass uns endlich schlafen gehen. Wir sind seit fast drei Tagen nicht mehr zum schlafen gekommen“, seufzte Charlie leise. Er wurde einen Moment angesehen bevor Severus nickte, seinen Tee austrank und sich erhob. „Komm Fellball, ab ins Bett. Morgen müssen wir mal nach unserem Dornröschen sehen.“ Leise kichernd erhob sich Charlie und folgte ihm ins Schlafzimmer. Da Beide zu müde für eine Dusche waren, sprach Charlie einen Reinigungszauber über sie während Severus sie per Zauber so weit wie immer entkleidete. Müde krochen sie ins Bett, aneinander gekuschelt waren sie innerhalb weniger Momente eingeschlafen. Es war weit nach Mittag als Severus den Raum betrat, in dem man Voldemort untergebracht hatte. Vier Todesser und vier Werwölfe hielten Wache. „Ist er zwischenzeitlich mal aufgewacht?“, fragte Severus, der schon seinen Stab zog. „Nein. Wir haben ihm Nähr- und Stärkungstränke eingeflößt aber mehr nicht. Lucius hat gesagt, dass wir erst auf deine Diagnose warten sollen“, gab ein Todesser zurück. Severus kannte ihn nicht persönlich, er musste dem äußeren Kreis angehören. „Gute Entscheidung. Nun, Bruder, es wird Zeit aufzuwachen, was soll ich denn Harry sagen?“, murmelte Severus. Sein Diagnosezauber brachte allerdings nichts Neues zu Tage. „Und? Wie geht es ihm?“, fragte Lucius hinter ihm, der Charlie unterwegs getroffen hatte und sich schon gedacht hat, dass Severus hier war. „Körperlich geht es ihm phantastisch. Keine Wunden, keine Verfluchungen, er wacht einfach nicht auf“, gab der Tränkemeister zurück. „Was kannst du tun?“ „Nichts.“ „Wie jetzt?“ „Lucius, ich habe hier weder die umfangreiche Bibliothek, die ich bräuchte, noch die nötigen Untersuchungstränke und vor allem habe ich keine Zeit. Er muss warten bis wir wieder nach Riddle-Manor gehen können“, erklärte Severus. „Was sollen wir so lange mit ihm machen? In einen Glassarg legen?“, fragte Lucius zurück. Amüsiert und fragend hob Severus eine Augenbraue. „Draco hat Muggelmärchen geliebt und wenn man manchen Märchen so oft vorließt, merkt man sich einige Dinge. Also? Ach ja, wir haben die Summers gefunden.“ „Sabine und Sebastian? Wo waren sie?“ „Die ganze Zeit hier.“ „Das ist gut. Hör zu, wir können Voldemort nicht die ganze Zeit mit Tränken vollpumpen, das ist nicht gesund. Die Muggel haben anderen Methoden, sie nennen es Koma. Hol Sabine her und sprich mit ihr. Wir schließen ihn an Muggelgeräte an, das ist gesünder für seinen Körper“, sagte Severus. Zwar nickte Lucius aber er fragte auch, „wieso sind deine Tränke nicht gut?“ „Das habe ich jetzt überhört. Meine Tränke sind immer gut aber ich weiß noch nicht welchen Zauber er abgekriegt hat und ob es zu irgendwelchen Wechselwirkungen kommt. Wissen wir inzwischen wer ihn angegriffen hat?“ „So wie es aussieht Percy Weasley, auf alle Fälle lag seine Leiche in der unmittelbaren Nähe.“ „Sein Stab?“ „Zerbrochen, ebenso der Stab unseres Lords.“ „Bleibt uns denn gar nichts erspart?“, knurrte Severus. „Was machen wir jetzt?“, fragte Lucius nachdem der Andere seinen Zauberstab weggesteckt hatte und sich zum Gehen wandte. „Geh bitte zu Harry und sag ihm Bescheid, dass es seinem Mann gut geht. Ich muss noch nach einigen Leuten sehen.“ „Kann das nicht jemand Anderes machen?“ „Wer? Alle Heiler sind genauso beschäftigt wie ich. Wir mussten viele Amputationen vornehmen, die müssen jetzt versorgt werden. Unzählige Fluchschäden sind zu beseitigen. Lucius, wir brauchen jeden Heiler und ich habe nun mal eine Heilerausbildung“, seufzte Severus während des Rausgehen. „Wo ist Charlie?“ „Habe ich ins Labor geschickt, genau wie jeden Anderen, der auch nur annähernd mit Tränken umgehen kann.“ „Verständlich. Gut, ich gehe zu Harry. Wir sehen uns“, sagte Lucius. Der Tränkemeister nickte nur schwach und machte sich auf den Weg in die Große Halle, hier lagen immer noch diejenigen, die die meiste Hilfe benötigten. Zwei Tage später flohte Harry nach Riddle-Manor, gehalten von einem Schwebezauber denn Severus hatte sein Bein noch nicht heilen können. Er spürte die schweren Schutzzauber, die sein Mann vor ihrem Aufbruch aktiviert hatte, jeder Andere wäre sofort zerrissen worden, noch bevor er vollständig im Kamin aufgetaucht wäre. Ihn allerdings erkannten sie und so betrat er die Eingangshalle seines Zuhauses und sofort ploppte es vor ihm. „Master Harry, sie sind wieder da. Sind sie gesund?“, fragte Dobby sofort. „Hallo Dobby, ja, ich bin mehr oder weniger gesund. Wo ist meine Tochter?“ „In ihrem Zimmer. Sie spielt mit anderer Hauselfe.“ Sofort beruhigte sich Harry und zog seinen Zauberstab. Mühsam änderte er die Schutzzauber um, sein Mann war wirklich sehr gründlich gewesen doch er konnte sie soweit wieder umändern, dass jeder Malträger das Haus wieder betreten konnte. „Geh bitte nach Hogwarts und sag Severus und Lucius Bescheid, dass sie wieder hierher kommen können. Ich geh zu meinem Kind“, sagte Harry mit einem Lächeln. „Natürlich, Master Harry. Kann Dobby sonst noch was für Master tun?“ „Nein, danke.“ Der Hauself nickte nochmal eifrig und verschwand dann, Harry sah ihm nicht nach, er war bereits auf dem Weg in die Ostflügel. Die Schutzzauber hier waren noch stärker als die Ersten, er spürte die dunkle Signatur des Avada. Hier brachte keine Gegenzauber etwas denn die Zauber waren in Parsel verankert und sie konnten auch nur in dieser Sprache entschärft werden. Leise murmelte Harry die Abwehrzauber, die Eingangstür zum Ostflügel glühte hell auf und öffnete sich dann. Schnell durchquerte er die Räume, öffnete die Tür zum Kinderzimmer und wurde von hellem Kinderlachen begrüßt. Die Hauselfe, die gerade mit Tali spielte, sah überrascht auf und kam dann auf ihn zugelaufen. „Master Harry, es ist schön sie zu sehen.“ „Ebenfalls, wie geht es meiner Kleinen?“, fragte Harry während er schon den Raum durchquerte und sich neben seiner Tochter auf den Teppich setzte. „Gut, Master Harry. Wir haben uns gut um junge Hexe gekümmert.“ „Das weiß ich doch. Na, meine Süße, hast du deinen Daddy vermisst?“ Tali plapperte ihn an und lachte als er sie hochnahm. Leise zischte er auf sie ein, ein Kinderlied auf Parsel als die Tür ein weiteres Mal aufging und Severus den Raum betrat. „Du warst schnell, Dad.“ „Wir haben ja auch gewartet. Wo sollen wir Voldemort unterbringen?“ „Hier, im Schlafzimmer.“ „Harry, er ist immer noch an die Geräte angeschlossen. Du kannst nicht bei ihm schlafen“, mahnte Severus leise. Er hockte sich neben seinen Sohn, krabbelte Tali ein bisschen und fuhr dann fort, „wollen wir ihn nicht lieber im Kerker unterbringen?“ „Nein. Ich zaubere das Bett in zwei Teile, ich möchte meinen Mann bei mir haben. Bitte Dad.“ „Da ich mir so was schon gedacht habe, habe ich Lucius gesagt, er soll ihn gleich hierher bringen. An das Piepsen von den Muggelgeräten wirst du dich gewöhnen müssen“, sagte Severus, er streichelte Tali nochmal über den Kopf und stand dann auf. „Sind sie schon auf dem Weg?“, fragte Harry überrascht. „Wir sind schon da“, ertönte Lucius' Stimme in diesem Moment aus dem Schlafzimmer. Leicht grinsend erhob sich Harry, Tali landetet auf seinem Arm und ging mit Severus nach nebenan. Auf einer magischen Trage lag Voldemort, immer noch angeschlossen an die Muggelgeräte, die sie mit Sabines Hilfe besorgt hatten und noch immer bewusstlos. Lucius hatte den Zauberstab auf ihn gerichtet, hielt ihn in der Luft während die Zwillinge die Geräte schweben ließen. „Wohin?“ „Auf die linke Bettseite, die Geräte daneben“, sagte Harry, der jetzt das Bett mit einem Zauber teilte und ein Stückchen auseinander rückte. Traurig sah er dabei zu wie Lucius und die Zwillinge seinen Mann ins Bett legten und dann sorgfältig die Geräte aufbauten. „Wann hast du Zeit für ihn?“, fragte Harry leise. „Schwer zu sagen. Erstmal möchte ich dein Bein heilen.“ „Wieso das?“ „Harry, wir brauchen einen Anführer, auch in der Öffentlichkeit und solange mein Bruder im Koma liegt, musst du das sein und dafür musst du gesund sein. Ihm geht es gut, er schläft nur.“ „Sicher?“ „Ja, mein Sohn. Entschuldige mich jetzt bitte, ich muss einige Leute einweisen.“ Harry nickte nur, er bekam nur am Rande mit wie sein Vater ging denn sein Blick lag auf seinem Mann. „Harry?“ „Ja?“ „Ich weiß, dass es ein schlechter Zeitpunkt ist aber wir müssen langsam handeln“, sagte Lucius vorsichtig. Er hatte die Zwillinge mit einem Handwink raus geschickt und setzte sich jetzt ihm gegenüber auf einen Stuhl. „Wie meinst du das? Wir haben doch gewonnen.“ „Ja, haben wir aber wir müssen unsere Position sichern bevor es zu Aufständen kommt. Wir müssen von Anfang an klar machen, dass es die Weiße Seite nicht mehr gibt, dass wir jetzt das Sagen haben.“ „Du klingst als hättest du einen Plan.“ „Jein. Der Dunkle Lord hat gesagt, er hat alle Unterlagen in seinem Büro nur leider komme ich da nicht rein“, sagte Lucius. Harry blinzelte ihn etwas überrascht an, nickte aber dann und erhob sich. Allerdings knickte er sofort wieder weg als sein gelähmtes Bein ihn nicht trug, er hatte den Schwebezauber vergessen. Lucius reagierte genauso schnell wie Harry aber anders denn während Harry im Reflex einen Schutzzauber um Talisha wob, sprach Lucius einen Schwebezauber auf Beide. So hing Harry jetzt, wenige Zentimeter über dem Erdboden in der Luft, Talisha amüsierte sich köstlich. „Danke.“ „Nichts zu danken“, grinste Lucius und ließ ihn aus dem Schlafzimmer Richtung Büro schweben. „Das kann ich alleine“, lachte Harry, „lass mich runter.“ „Sicher?“ „Ja, sicher.“ Dennoch wartete Lucius bis Harry den Spruch gesagt hatte bevor er ihn aus seinem Eigenen entließ. „Warst du eigentlich schon bei Draco?“, fragte er während Harry die Bürotür öffnete und die Zauber deaktivierte. „Ja. Gleich nachdem ich aufstehen durfte, genau wie bei den Anderen. Zumindest bei denen, die überlebt haben. Es tut mir leid mit Draco“, sagte Harry leise. „Er lebt und das ist die Hauptsache.“ „Stimmt und Adrian liebt ihn egal wie er aussieht“, grinste Harry. Er sah kurz über den Schreibtisch seines Mannes, fein säuberlich lagen dort einige Akten und ein Zettel. „Falls ich nicht mehr dazu komme“, las Harry vor, „das müssen die Sachen sein, oder?“ Lucius blätterte die Akten grob durch und nickte, „er hat wirklich an alles gedacht. Für jede Position sind drei Leute markiert. Wollen wir die Pläne durchsprechen?“ „Jetzt?“ „So früh wie möglich. Harry, ich weiß, dass du dir Sorgen machst aber das hier ist wichtig. Wenn es jetzt zu einem Aufstand kommt, sind wir verloren. Wenn sich die magische Bevölkerung jetzt gegen uns erhebt weil sie denken, dass wir schwach sind, überrennen sie uns einfach. Dann war alles umsonst. Wir müssen, so schwer es fällt, zur Normalität zurückkehren“, erklärte Lucius ernst. Als Harry ihn nur schweigend ansah, fuhr er fort, „wir müssen das Ministerium wieder besetzen, die Meisten der Angestellten sitzen sowieso noch in den Kerkern also brauchen wir nur neue Führungskräfte und etwas Überwachung. Die Geschäfte in der Nokturn- und der Winkelgasse müssen wieder aufmachen, ebenso Hogsmeade. Wir müssen zeigen, dass wir nicht alle Weißmagier vernichten wollen sondern dass, auch unter unserer Herrschaft, ein normales Leben möglich ist.“ Harry seufzte tief, Talisha sah ihn fragend an und meinte dann, „dann sollten wir anfangen, oder?“ „Tali?“ In diesem Moment klopfte es an der Tür. „Herein.“ Zwei Werwölfe traten ein, ein Verwandelter und einer in menschlicher Gestalt. „Was können wir für dich tun?“, fragte der Mann. „Babysitting“, sagte Harry mit einem Lächeln. Der Mann grinste während seine Partnerin sofort begeistert mit dem Schwanz wedelte. Er nahm sie vorsichtig entgegen und fragte, „dürfen wir mit ihr raus oder sollen wir hier bleiben?“ „Sind schon Werwölfe hier?“ „Die Hälfte aller Wölfe, der Rest bleibt in Hogwarts.“ „Dann ja, geht ein bisschen mit ihr raus“, sagte Harry. Er gab seiner Tochter noch einen Kuss auf die Stirn und setzte sich dann hinter den Schreibtisch, Lucius nahm davor Platz während die Werwölfe gingen. „Ich weiß, dass es dir schwer fällt aber es muss sein“, sagte Lucius. „Dieser Platz hier gehört meinem Mann, er sollte hier sitzen und mit dir reden, nicht ich.“ „Ich weiß. Aber da wir nicht wissen, wann unser Lord wieder aufwacht, musst du das machen.“ „Das wiederum weiß ich“, grinste Harry, „also los, fangen wir an.“ Kapitel 25: Kapitel 20 ---------------------- Drei Tage später begannen die Aufbauarbeiten und zwar im Ministerium. Sämtliche Angestellten, die in den Kerkern saßen, wurden befreit, mussten sich aber entscheiden. Entweder sie arbeiteten unter der Leitung von Lucius als neuem Zaubereiminister oder sie mussten die Inseln verlassen. Ihnen wurde das neue Konzept vorgestellt als alle im Atrium versammelt waren, neue Pläne und Gesetze wurden erklärt und auch wie es unter der Herrschaft des Dunklen Ordens weiter gehen sollte. Es war ein langer Tag und am Ende war Lucius sich nicht mehr sicher ob er den richtigen Posten gewählt hatte. Er war nur noch glücklich als er am Abend nach Riddle-Manor zurück flohen konnte. Er wurde erwartet und zwar vor vielen Leuten und einem gedeckten Tisch fürs Abendessen. Mit einem leichten Schmunzeln nahm er Platz, im selben Moment eröffnete Harry das Essen und dann war lange Zeit nur Kauen und Schmatzen zu hören. Harry ließ seinen Blick schweifen, es war das erste Abendessen, was sie wieder zusammen einnahmen und es gab einige leere Plätze am Tisch. Rodolphus und Bella hatten es nicht geschafft, sie waren auf dem Schlachtfeld gleich von mehreren Avadas getroffen worden und waren bereits tot gewesen noch bevor sie den Boden berührt hatten. Rabastan nahm der Tod der Zwei schwer mit, Harry hatte es ihm daraufhin frei gestellt ob er heute am Essen teilnehmen wollte. Er war erschienen, allerdings wirkte er wie ein Toter. Nun, alle konnten ihn verstehen und so wurde er in Ruhe gelassen. Sein ältester Freund Ron hatte es auch nicht geschafft, genauso wie Hermine, sie waren nach dem Kampf hinterrücks von Dean umgebracht worden. Er und Seamus waren gleich am Anfang geflohen und hatten sich versteckt, sie hatten nur auf eine Gelegenheit gewartet um einen der 'Verräter' zu erwischen. Die Zwillinge hatten ihren Bruder gerächt und die zwei ehemaligen Gryffindors in Grund und Boden geflucht bevor sie ihnen den Gnadenstoß verpasst hatten. Harry schüttelte sich kurz als er an die zwei verstümmelten Leichen dachte, sein Blick glitt weiter. MacNair, Grabbe senior und Goyle senior waren gefallen. Vincent lag noch im Krankenflügel und Greg saß am Tisch, der linke Arm hing in einer Schlinge und es war ungewiss ob er ihn jemals wieder benutzen konnte. Neben ihm saß Theo, er hatte einige Schneideflüche abbekommen und jetzt zierten lange Narben seinen Oberkörper, vorne wie hinten. Sein Vater hatte, trotz seines hohen Alters noch am Kampf teilgenommen, er war dabei ums Leben gekommen. Die Stühle von Draco und Adrian waren auch leer aber die lebten Beide noch doch Draco war noch nicht stark genug um aufzustehen, ein Schneidefluch hatte ihn so schwer am rechten Arm verletzt, dass der Arm nicht mehr zu retten gewesen war. Unter Tränen hatten Lucius und Adrian die Erlaubnis zur Amputation gegeben denn Draco war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar gewesen. Adrian selbst war soweit unverletzt nur seine Augen waren, durch den Angriff mit dem 'Lumos', so stark geschädigt, dass er tagsüber völlig blind war. Nachts sah er zwar etwas aber noch weniger als ein normaler Mensch, von der berühmte Sehfähigkeit der Vampire war nicht mehr viel geblieben. Blaise und Neville waren von seinen Freunden am glimpflichsten davon gekommen, ihre Wunden waren alle geheilt und hatten sie hatten auch keine Nachwirkungen zu erwarten. Während Blaise in den Tränkelaboren half, war Neville bei den Heilern. Er hatte sich entschlossen diese Ausbildung zu machen und fing jetzt damit an. Ihnen gegenüber saßen Sirius, Remus und Fenrir, alle drei mittlerweile geheilt und bis auf ein paar weitere Narben würden sie auch nichts weiter zurückbehalten. Remus allerdings sah man den Verlust des Kindes noch sehr an, er war dünn geworden und seine Hautfarbe war auch schon mal dunkler gewesen. Auch Sirius sah nicht gut aus, er litt mit seinem ältesten Freund und war zusammengebrochen als er es erfahren hatte. Vor allem schwebte sein kleiner Bruder noch in Lebensgefahr, niemand konnte sagen ob er seine Wunden überleben würde. Lediglich Fenrir sah einigermaßen normal aus doch Harry wusste, dass er nur nach außen hin stark war. Das musste er auch denn die Werwölfe hatten große Verluste erlitten, Tamás und Beatriz waren gefallen, zusammen mit fast der Hälfte der Werwölfe. Fenrir war der letzte Anführer, den die versammelten Rudel hatten denn bis jetzt hatte er die Befehlsgewalt auf sie drei aufgeteilt gehabt. Doch jetzt musste er die Wölfe alleine führen und noch für seinen Gefährten stark sein. Direkt daneben saß Lucius, er hatte noch eine Narbe quer übers Gesicht, die langsam heilte aber ansonsten war er gesund. Genau wie Charlie und Severus, der Rotschopf hatte wirklich seinen eigenen Vater getötet als dieser Severus angreifen wollte. Weder Molly noch Ginny wollte noch etwas mit ihnen zu tun haben, sie hatten England vor zwei Tagen verlassen und es sah auch nicht so aus als würden sie wiederkommen. Nun war ihre Familie endgültig zerrissen, Charlie schien das allerdings wenig auszumachen. Dazu waren noch unzählige Todesser gefallen, die Harry nicht persönlich kannte. Mitglieder des Mittleren und Äußeren Kreises, sowie viele seiner eigenen Anhänger. Ja, sie hatten gewonnen aber sie hatten einen hohen Preis bezahlt. Harry seufzte leise, einige folgten seinen Blicken, sie wussten warum er so traurig war. „Wir müssen bald die Beerdigungen durchführen.“ „Wo wollen wir alle beerdigen?“, fragte Harry leise. „Die Werwölfe werden verbrannt, so ist es unter uns üblich. Nur unseren Sohn würden wir gerne hier beerdigen“, sagte Fenrir. „Die Mitglieder alter magischer Familien haben Familiengrüfte und werden dort beigesetzt. Bleiben also nur noch die Muggelstämmigen“, kam von Lucius. „Viele haben sich von ihren Familien losgesagt, gerade von meinen Anhängern, ihre Familien werden sie nicht in den Grüften bestatten. Wir werden hier auf dem Gelände einen Friedhof errichten, jeder verdient ein ordentliches Begräbnis“, sagte Harry, alle nickten verstehend. „Was ist mit der Weißen Seite? Mit ihren Toten? Mit den Gefangenen?“, fragte Theo. „Die Toten werden den Familien übergeben. Sollte das nicht möglich sein, werden wir sie auf einem Friedhof beerdigen.“ „Wo? Doch nicht hier, oder?“ „Nein. Ich dachte eher an Godric's Hollow. So weit ich weiß, hat Albus da als Kind gelebt und seine Familie ist dort begraben, also würde es passen“, meinte Harry. „Die Gefangenen?“ „Kommt drauf an. Lucius, wie war dein Tag?“, fragte Harry mit einem leichten Grinsen. Der Blonde grinste schief und begann dann. „Sobald dein Mann aufgewacht ist, werde ich meine Versetzung beantragen. Ne, mal im Ernst, es war schrecklich. Ich bin die ersten dreißig Minuten nicht zu Wort gekommen, erst als ich einen 'Silencio' über das Atrium gesprochen habe, konnte ich anfangen. Ich habe alles so verlesen und erklärt wie wir besprochen hatten, Merlin, ich war nie dankbarer über einen 'Silencio' denn sonst hätte ich wohl keinen einzigen Satz beendet. Nun, ich habe den Zauber nach meiner Rede noch eine halbe Stunde gelassen, sie sollten schließlich Zeit zum nachdenken haben und habe ihn dann erst gelöst. Die nächsten ACHT Stunden habe ich damit zugebracht sinnlose Fragen zu beantworten, mir Beleidigungen an den Kopf werfen zu lassen und immer wieder zu versichern, dass wir die weißmagische Bevölkerung nicht auslöschen wollen und ich auch niemanden den Werwölfen zum Fraß vorwerfe. Alles in allem also ein sehr gelungener Tag.“ „Du klingst so sarkastisch.“ „Nein Harry, wie kommst du darauf?“ „Nur so ein Gefühl. Was ist dabei raus gekommen?“ „Nur vier Leute wollen sofort gehen, der Rest ist unschlüssig und hat Bedenkzeit erbeten. Alle wollen wissen wie es ihren Familien geht, sie wollen Lebenszeichen von ihnen denn der größte Teil hat sich aus dem Krieg raus gehalten“, erklärte Lucius. Harry nickte und fragte, „sind sie wieder in den Kerkern?“ „Ja, woanders konnte ich sie nicht unterbringen.“ „Gut, gib ihnen morgen Zugang zur Eulerei. Sie sollen ihren Familien schreiben und wer will, darf morgen mit der Arbeit anfangen. Es wird keinerlei negative Auswirkungen haben wenn sie es nicht tun. Du fängst morgen auch an.“ „Ich bin begeistert.“ „Weiß ich doch. Brauchst du noch was?“, fragte Harry. Lucius überlegte einen Moment, schüttelte aber dann den Kopf. „Nein, ich habe alles. Sollen wir die Presseerklärungen fertig machen?“ „Wäre gut, oder?“ „Ja, je eher desto besser.“ „Was willst du ihnen sagen?“, fragte jetzt Sirius, der wie alle Anderen das Gespräch bis jetzt schweigend verfolgt hatte. „Die Wahrheit. Es bringt nichts wenn wir sie jetzt mit Samthandschuhen anfassen. Alle müssen sofort wissen, woran sie sind“, gab Harry zurück. „Bist du sicher? Das könnte viele verschrecken“, sagte Remus leise. „Lieber sollen sie sich fürchten als uns angreifen. Die Angst werden sie überwinden wenn sie sehen, dass wir sie nicht alle umbringen wollen. Oder?“ „Stimmt auch wieder.“ „Wann sollen die Pressemitteilungen raus?“, fragte Lucius jetzt. „Hast du sie schon fertig?“ „Mehr oder weniger.“ „Bring sie mir morgen früh vorbei bevor du ins Ministerium gehst, ich les sie mir durch und melde mich dann“, sagte Harry. Gähnend nickte Lucius, was Harry leicht schmunzeln ließ, „ok, es ist spät und wir sollten ins Bett gehen. Oder hat noch Jemand was?“ Nachdem alle verneint hatten, beendete Harry das Treffen. „Brauchst du noch etwas Gesellschaft?“, fragte Sirius, der ihn Richtung Ostflügel verfolgte. „Nein, danke Siri. Die Werwölfe bringen gleich meine Kleine wieder dann gehen wir Zwei baden und dann geh ich ins Bett. Es ist spät“, sagte Harry mit einem etwas gequälten Lächeln. „Harry, du darfst auch trauern, du hast viele Freunde verloren und jeder wird es verstehen wenn du Hilfe annimmst.“ „Das weiß ich, Siri aber es geht.“ „Bist du sicher?“, fragte Sirius nochmal. Er machte sich Sorgen um sein Patenkind. Harry seufzte tief, blieb stehen und sagte ernst, „Sirius, ich kann es mir momentan nicht leisten zu trauern. Mein Mann liegt im Koma, mein rechtes Bein ist immer noch gelähmt, ich soll über die Dunkle Seite herrschen und ich habe noch eine kleine Tochter, die gerade die Welt entdeckt und nichts von diesen Problemen mitbekommen soll. Ja, ich habe Freunde verloren, meine zwei ältesten Freunde überhaupt aber es geht momentan nicht. Wenn all das hier überstanden ist, dann werde ich trauern.“ „Das ist nicht richtig.“ „Aber es geht nicht anders. Danke für deine Sorge, Siri aber im Moment möchte ich nur in die Wanne und dann ins Bett. Also, gute Nacht und schlaf schön“, lächelte Harry. Es dauerte einen Moment bis Sirius das Lächeln erwiderte und ihn dann in eine sanfte Umarmung zog. „Schlaf gut und wenn du bei irgendetwas Hilfe brauchst, kommst du sofort zu mir, versprochen?“ „Ja, versprochen.“ Sie lösten sich voneinander und gingen getrennte Wege, Harry Richtung Ostflügel und Sirius Richtung Gästeflügel, wo er seine festen Räume hatte. Eine knappe Stunde später betrat Harry das Schlafzimmer, seine Tochter auf den Armen und beide in dicke, flauschige Bademäntel gehüllt. Talisha schlief bereits, das warme Wasser hatte sie müde gemacht und sie war beim Abtrocknen eingeschlafen. Vorsichtig legte er sie in sein Bett. Normal würde sie in ihrem eigenen Zimmer schlafen doch er wollte nicht alleine schlafen und so durfte sie bei ihm bleiben. Sein Blick glitt zu seinem Mann, der umgeben von den Muggelgeräten in seinem Bett lag und sich nicht rührte. Seufzend setzte sich Harry auf die Bettkante, strich vorsichtig über die blasse Wange bevor sein Blick über die Geräte glitt. Es gab keine Veränderung doch das hatte er auch nicht wirklich erwartet denn ein Zauber lag über den Geräten, sobald sich etwas veränderte, würden er, Devon und Severus informiert werden. „Wach endlich auf, ich brauche dich. Ich kann das nicht alleine. Ich wollte nie über die Zaubererwelt herrschen, das war immer dein Traum und nun? Jetzt verschläfst du alles. Wach bitte auf, ich brauche dich, Talisha braucht dich“, sagte Harry leise. Tränen sammelten sich in seinen Augen doch er blinzelte sie weg. Sein Blick ging zu seiner Tochter, die ruhig und friedlich in seinem Bett schlief, für sie musste er stark sein. Er sah seinen Mann nochmal kurz an, gab ihm einen sanften Kuss und legte sich dann zu seiner Tochter. Jetzt erst nahm er den Zauber von seinem Bein, es war extrem anstrengend sich den ganzen Tag irgendwie auf das Bein zu konzentrieren und er war jedes Mal erleichtert wenn er den Zauber lösen konnte. „So, mein Würmchen, jetzt darf dein Daddy auch endlich schlafen“, seufzte er leise bevor er die Schutzzauber aktivierte und sich bequemer in die Kissen kuschelte. Er vermisste die Nähe zu seinem Mann, die starken Arme und die breite Brust, er seufzte nochmal leise und schloss die Augen. Die Anstrengungen des Tages forderten fast sofort ihren Tribut und ließen ihn einschlafen.  „Liebe Leser, Vor einer Woche hat ein magischer Kampf stattgefunden, dessen Auswirkungen wir alle gespürt haben. Und wir alle haben uns gefragt, wie es ausgegangen war denn wer da gekämpft hat, musste sich wohl keiner fragen. Gestern in der Nacht hat uns, die Redaktion des Tagespropheten, eine Eule erreicht, mit der gewünschten Erklärung, einer Verlesung und noch einigem mehr - alles mit der Aufforderung zusammen es zu veröffentlichen. Welcher wir natürlich auch nachkommen, schließlich wollen wir ja, dass auch sie, werte Leser, die Wahrheit erfahren. Zunächst haben wir eine schreckliche Nachricht, Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, Schulleiter von Hogwarts und Gründer und Anführer des Phönixorden ist im Kampf gefallen, genauso wie der Großteil des Ordens und unzählige Auroren und freiwillige Kämpfer auf unserer Seite, (die genaue Liste der Namen entnehmen sie bitte den Seiten 10 - 22), und damit steht es jetzt endgültig fest - der Dunkle Orden hat gewonnen. Ja, geneigte Leser, wir waren über diese Nachricht genauso geschockt und zutiefst getroffen, wie Sie jetzt. Doch so schrecklich und unbarmherzig diese Nachricht ist, wir haben leider keine Zeit um uns wirklich damit abzufinden denn zusammen mit dieser Nachricht erreichte uns eine Nachricht des Dunklen Ordens. Neue Gesetze, neue Verordnungen, Todesser in hohen Positionen, sowohl im Ministerium wie auch später in Hogwarts. Wir werden natürlich noch eine Spezialausgabe herausbringen denn es sind noch viele Fragen offen, vorläufig können wir Ihnen nur mitteilen, was wir selber wissen. - Sämtliche, politische Macht geht an die Mitglieder des Dunklen Ordens (eine genaue Aufteilung folgt noch) - Neuer Zaubereiminister sowie Ansprechpartner in der Öffentlichkeit wird Lucius Abraxas Malfoy, nachweislich ein Anhänger von Du-weißt-schon-wem. - Schwarze Magie ist nicht mehr illegal, sowohl schwarze wie auch weiße Magie dürfen praktiziert und unterrichtet werden (Nein, die Redaktion hat sich nicht verschrieben, auch WEIßE Magie.) - Sämtliche Verfolgung, Verachtung oder Angriffe auf schwarzmagische Wesen sind ab sofort illegal und werden unter Strafe gestellt. - Sämtliche Verfolgung, Verachtung oder Angriffe auf weißmagische Wesen, Hexen oder Zauberer sind ebenso illegal und unter Strafe gestellt. (Nein, auch hier hat die Redaktion sich nicht verschrieben) - Alle ehemaligen Mitarbeiter des Ministeriums wird freigestellt ob sie ihre Arbeit wieder aufnehmen möchten oder ob sie und ihre Familien das Land verlassen möchten. Es wird ihnen nicht ermöglicht in England zu bleiben da sie sich vor dem Krieg für die Weiße Seite entschieden haben. - Sowohl die Winkel-, wie auch die Nokturngasse werden wieder freigegeben, die Geschäfte dürfen wieder eröffnen werden und sie gelten als neutrale Zone. Es werden Mitglieder der Dunklen Seite anwesend sein doch ihre Aufgabe wird es sein für Ordnung zu sorgen, Kämpfe sind untersagt, egal wer anfängt. Hogsmeade wird ebenso wieder eröffnet. - Die Eröffnung von Hogwarts hängt von der Kooperation der magischen Bevölkerung mit dem Dunklen Orden ab. - Sämtliche Anklagepunkte gegen Mitglieder des Dunklen Ordens werden fallen gelassen. Askaban wird nicht wieder aufgebaut, wir benötigen es nicht. (Wortwörtliche Auskunft) - Alle Gefangenen der Weißen Seite bleiben vorläufig in unserem Gewahrsam, ihnen wird der Briefkontakt mit Familienangehörigen oder zwei Freunden gewährt. Besuch kann vorerst nicht gewährt werden, später kann man nochmal darüber reden. - Alle Toten werden an ihre Familien überführt. Sollte dies nicht möglich sein, werden sie auf dem Friedhof von Godric's Hollow beerdigt. Wenn Sie, geneigter Leser, einen Gefallenen aufgrund langjähriger Freundschaft oder anderweitiger Verbundenheit auf ihrem Hausfriedhof oder in der Familiengruft beerdigen möchten, schicken Sie eine Eule an den neuen Zaubereiminister. Die Beerdigungen sind in drei Tagen angesetzt. - Das Krankenhaus St. Mungos wird wieder für die Öffentlichkeit frei gegeben. Allerdings gibt es neue Besucherregeln. Ein Besuch muss vorher angemeldet werden. Zeitpunkt, Dauer, Name des Patienten und die Namen der Besucher schicken Sie bitte per Eule ins St. Mungos, Ansprechpartner ist Devon Zabini. Sie erhalten dann Nachricht ob Ihr Besuch genehmigt wird, planen sie mindestens drei Tage Wartezeit ein. - Jeder Einwohner der magischen Welt, egal ob Mann, Frau oder Kind kann sich frei entscheiden ob er/ sie unter unserer Herrschaft leben will, niemanden wird die Ausreise aus England verweigert. - Jeder kämpferische Widerstand wird erbarmungslos verfolgt und niedergeschlagen. Dies sind die ersten neuen Anweisungen, die uns mitgeteilt wurden, mit dem Vermerk, dass die genauen Gesetze und die genaue Aufteilung der Machtverteilung noch folgen wird. Es gab allerdings noch eine persönliche Nachricht von Harry James Snape-Riddle, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten wollen. Liebe Zauberergemeinschaft, es tut mir leid, dass es so gekommen ist. Ich trauere um jeden Einzelnen, der in diesem Krieg gefallen ist aber ich kann die Vergangenheit nicht mehr ändern und ich möchte euch für die Zukunft etwas sagen. WIR, mein Ehemann Lord Voldemort und ich, Harry James Snape-Riddle, haben diesen Krieg gewonnen. WIR legen die neuen Gesetze und Regelungen fest und wir werden sie auch durchsetzen. Wir streben ein friedliches Zusammenleben an, welches auch unter unsere Herrschaft möglich sein wird aber unterschätzt uns nicht. Wir werden unsere Gesetze durchsetzen, notfalls mit Gewalt. Seht es ein, WIR haben gewonnen, wir werden für diese Position kämpfen und werden erst aufgeben wenn der Letzte von uns gestorben ist. Überlegt euch gut ob ihr diesen Krieg weiterführen wollt oder ob wir es auf unsere Weiße probieren wollen. Noch mehr Tote und trauernde Hinterbliebene oder die Chance auf einen Neuanfang, es ist EURE Entscheidung, denn UNSERE ist längst getroffen. Hochachtungsvoll Harry James Snape-Riddle Nun, geehrte Leser, das ist vorläufig alles, was uns von der Dunklen Seite erreicht hat doch wir sind uns sicher, dass uns bald die nächste Eule erreichen wird. Keiner unserer Redakteure zweifelt an den Worten, die Sie eben gelesen haben. Jeder von Ihnen kann sich selbst entscheiden ob er daran zweifelt oder ob er sie glaubt. Jeder muss für sich selbst entscheiden ob er unter dieser Regentschaft weiter in England leben will. Wir, also die Redakteure des Tagespropheten, für unseren Teil werden wohl die Stellung halten, wir wollen wissen, ob die Versprechungen des Dunklen Ordens auch eingehalten werden oder ob es nur leere Worte sind. Wir wünschen ihnen, trotz der unerwarteten Nachrichten, noch einen schönen Tag. Ihre Redaktion.“ Der Tagesprophet machte die Runde am Frühstückstisch, genau wie einige magische Zeitungen des Festlandes. Sie alle hatten ungefähr das Gleiche abgedruckt, mit mehr oder weniger viel Sarkasmus und versteckten Andeutungen gegen den Dunklen Orden. Harry schlug gerade die Listen mit den Namen auf als sich die Küchentür erneut öffnete. „Draco!“, rief Blaise während er schon aufsprang und auf seinen besten Freund zueilte. Dieser lächelte etwas gequält vor allem weil hinter ihm ein wütendes Knurren ertönte, überrascht blieb Blaise stehen. „Guten Morgen, alle zusammen“, begrüßte Draco alle. Die Anwesenden wussten nicht so recht wo sie hinsehen sollten, entweder auf den fehlenden Arm des Zauberers oder auf die völlig blinden Augen des Vampires, der hinter ihm eintrat. Es war das erste Mal seit dem Endkampf, dass Beide sich wieder in der Öffentlichkeit zeigten. „Würdet ihr bitte damit aufhören uns anzustarren?“, fragte Draco etwas bedrückt. „Setzt euch doch. Adrian, geht es?“, fragte Harry. „Muss ja. Ich habe ja noch vier andere Sinne“, gab der Vampir selbstbewusst zurück, dennoch fiel es auf, dass er eine Hand auf Dracos linker Schulter liegen hatte. „Darf ich dich trotzdem umarmen?“, fragte Blaise jetzt. Draco sah ihn fragend an und der Andere erklärte, „du bist mein ältester Freund, wir kennen uns seit dem Krabbelalter und ich habe dich seit fast zwei Wochen nicht besuchen dürfen. Also?“ „Komm schon her, du Spinner“, lachte Draco und sofort hatte er seinen besten Freund an sich hängen. Etwas ungelenk erwiderte Draco die Umarmung, wenn auch nur mit einem Arm. Es war noch immer ungewohnt nur einen Arm zu haben, vor allem weil er eigentlich Rechtshänder war und jetzt alles nochmal mit links lernen musste. „Zerquetsch mich nicht, ich bin froh, dass ich lebe.“ „Sorry.“ Dennoch ließ Blaise ihn nur ungern los, setzte sich aber dann doch wieder auf seinen Platz, Draco und Adrian folgten seinem Beispiel. „Ist das schon der Zeitungsbericht?“ „Ja.“ „Könnte den mal jemand vorlesen?“, fragte Adrian. Er hatte in den letzten zwei Wochen auf die harte Art erfahren müssen, dass es besser war um Hilfe zu bitten als seinen Gefährten ständig zu verärgern. Nach der Moralpredigt von heute morgen wollte er lieber kein Risiko eingehen. Charlie schnappte sich die nächste Zeitung und begann vorzulesen. „Das wird nicht ewig funktionieren“, sagte Adrian irgendwann nachdem Charlie fertig war. „Was genau meinst du?“, fragte Harry. Der Vampir wandte ihm zwar den Kopf zu doch die blinden Augen sahen an ihm vorbei, es war gewöhnungsbedürftig so mit ihm zu reden. „Dass ihr Lucius zum Ansprechpartner ernannt habt. Irgendwann musst entweder du oder dein Mann sich in der Öffentlichkeit sehen lassen“, sagte er. „Naja, mein Mann fällt noch ne Zeitlang aus und ich brauch das nicht unbedingt.“ „Das ist der Zaubererwelt allerdings egal. Harry, du musst dich in der Öffentlichkeit zeigen“, stimmte Lucius dem Vampir zu. „Hackt nur alle auf mir rum. Ich will nicht.“ Alle hörten den trotzigen Ton und Severus schnaubte leise, „benimm dich nicht wie ein Kleinkind.“ „Danke Dad.“ „Deinen Sarkasmus kannst du dir sparen, sowohl Lucius wie auch der Blutsauger haben Recht. Wir haben jetzt den ersten Schritt getan, wir müssen weiter machen“, sagte Severus. Adrian überging die Bemerkung und sagte, „du solltest eine Pressekonferenz einberufen. Da könntest du alle Fragen beantworten.“ „Er wäre das perfekte Ziel für Attentäter“, knurrte Blaise, „es sind immer noch ehemalige Auroren auf der Flucht.“ „Mit genug Schutz müsste es gehen. Adrian hat Recht, die Idee ist gut. Wann und wo?“ Lucius seufzte leicht und schlug dann vor, „in drei Tagen, Nachts. Im Atrium des Ministeriums. Ich schicke heute noch die Eulen los. Mach dich auf eine Menge Leute gefasst, die dich löchern werden.“ „Sie werden nach Voldemort fragen“, warf Severus ein. „Mein Mann ist momentan auf dem Festland unterwegs“, gab Harry sofort zurück. Verwundert wurde er angesehen bis alle verstanden. „Das wird nicht ewig funktionieren.“ „Ich weiß aber vorläufig muss es reichen. Wir wissen nun mal noch nicht wie wir ihn wieder aufwecken. Dad, gibt es was Neues?“ „Nein.“ Harry nickte und wollte sich erheben, schnell sprach er vorher noch den Schwebezauber auf sein Bein. „Wo willst du hin?“ „Zu meiner Tochter.“ „Kann ich mit?“, fragte Draco sofort. „Natürlich, komm. Adrian, findest du dich zurecht?“ „Klar. Ich laufe so lange gegen eine Wand bis ich die Tür finde“, gab der Vampir zurück und erntete damit einen sehr schmerzhaft aussehenden Schlag von Draco gegen den Hinterkopf. „Ich frag einfach um Hilfe wenn es nicht mehr geht.“ „Du solltest dich auf die andere Seite von Draco setzen“, schlug Neville vor. „Da treffe ich ihn auch. Harry, wollen wir?“ Nachdem dieser genickt hatte, verließen sie die Küche. Harry wartete bis sie im Ostflügel waren und im Kinderzimmer auf dem Boden mit Talisha spielten bevor er fragte, „Was kann ich für dich tun?“ „Wie kommst du darauf?“ „Weil du sonst nicht mitgekommen wärst. Draco, was ist los? Von dem Offensichtlichen mal abgesehen.“ „Genau darum geht es. Hast du ihre Blicke gesehen?“, fragte Draco leise. Er klang verbittert und fuhr mit der Hand leicht über die Stelle, wo mal sein rechter Arm gewesen war. Severus und Devon hatten ihn komplett und mit allen Knochen entfernt, es war ein riesiger Schock nach dem Aufwachen gewesen. „Sie werden sich daran gewöhnen. Sieh es doch mal von ihrer Seite, sie haben dich bis jetzt nicht gesehen und es nur über Lucius erfahren. Severus, Devon, deine Eltern und ich sind die Einzigen gewesen, die du sehen wolltest also nimm es ihnen nicht böse“, sagte Harry sanft. „Ich bin ihnen nicht böse aber ich will auch ihr Mitleid nicht. Jeder hat aus diesem Krieg Wunden davon getragen, meine sind halt etwas stärker aber ich lebe noch und will kein Mitleid“, knurrte Draco. Tali sah ihn verwundert an doch Draco lächelte sie sofort an und wandte sich dem Muggelspielzeug zu, es ging darum eckige Bauklötzchen in dafür passende Öffnungen zu stecken. Momentan liebte Talisha dieses Spiel und bekam nicht genug davon. „Wie gesagt, lass ihnen ein bisschen Zeit. Wie kommt Adrian zurecht?“, fragte Harry bevor er Tali mit dem runden Klotz half. „Geht so. Er ist immer noch zu stolz um etwas zu fragen. Wir hatten heute Morgen einen Riesenstreit weil er den Weg in die Küche alleine finden wollte, schrecklich. Aber es wird immer besser, er sehnt die Nacht herbei weil er dann wenigstens etwas sieht“, gab Draco zur Antwort, „sag mal, ist das normal, dass die Kleine versucht die Klötzchen zu essen?“ „Ja, ist es. Sie zahnt gerade und versucht einfach alles zu essen. Würmchen, nimm das hier“, grinste Harry. Er tauschte den harten Holzklotz gegen einen Ring aus hartem Gummi, begeistert wurde er angenommen und voll gesabbert. „Steht sie eigentlich schon?“ „Nein, sie krabbelt viel lieber oder lässt sich tragen.“ „Fremdeln? Mom hat mir mal erzählt, dass ich in dem Alter schrecklich war. Alles was keine blonden Haare hatte, war mein Feind“, lachte Draco. Harry stimmte mit ein und auch Tali lachte einfach mal mit, sie verstand sie zwar nicht aber wenn ihr Daddy lachte, musste sie einfach mitlachen. „Zum Glück zeigt sie keinerlei Anzeichen dafür. Ok, sie hat auch unzählige Gesichter um sich herum. Wenn ich keine Zeit habe, ist sie bei den Werwölfen und da sind immer andere Leute. Zudem noch die Hauselfen, von denen ständig eine hier ist wenn ich nicht da bin. Ich glaube, Tali wird mal ein sehr aufgeschlossenes Mädchen“, sagte Harry lächelnd. „Also ganz der Daddy.“ „Scheint so. Wenn nur ihr Vater sie sehen könnte. Er verpasst doch so alles.“ „Das wird schon. Wahrscheinlich schläft er sich nur mal richtig aus und wacht bald auf. Keine Sorge.“ Harry lächelte etwas gequält, seine Tochter schien es zu spüren denn sie krabbelte zu ihm und patschte ihn mit dem Beißring aufs Bein. „Ja, ich weiß, du wirst gerne beachtet. Das hast du eindeutig von deinem Vater“, lachte er während er sich auf seinen Schoß setzte, zufrieden nuckelte sie weiter an dem Gummiring. Traurig beobachtete Draco das friedliche Bild. „Tja, das kann ich jetzt auch vergessen“, sagte er leise. „Wieso?“ „Ist diese Frage ernst gemeint? Ich habe nur noch einen Arm und mein Gefährte ist tagsüber völlig blind, keine guten Voraussetzungen für ein Kind, oder?“, knurrte Draco traurig. „Denkt Adrian genauso?“ „Ja, tut er.“ „Aber ihr habt euch so sehr Kinder gewünscht“, protestierte Harry. „Das tun wir immer noch aber die Voraussetzungen haben sich geändert. Harry, ich könnte nicht mal alleine die Windel wechseln oder mein Kind füttern also wie soll das gehen? Nein, ich freu mich für dich und später für Neville und Blaise aber ich habe meinen Kinderwunsch abgeschrieben“, sagte Draco. „Aber...“ „Nein, Harry. Man kann nicht alles haben und das gehört dazu. Komm, lass uns jetzt nicht streiten.“ „Ok, auch wenn ich es falsch finde.“ Draco lächelte nur leicht, er war dankbar, dass Harry nicht weiter machte und so genossen sie den Tag mit Talisha. Am Abend saß Harry, wie jeden Abend, auf der Bettkante seines Mannes und erzählte ihm, was den Tag über geschehen war. Er hatte sich Sabine unterhalten und die Muggel waren bei Komapatienten geteilter Meinung. Einige waren der Meinung, dass sie nichts mitbekamen und Andere, Sabine unter anderem, glaubten, dass die Patienten alles mitbekamen und so hatte sich Harry angewöhnt, ganz normal mit seinem Mann zu reden. Talisha sah ihren Vater jeden Tag, Harry und sie verbrachten jeden Tag mindestens eine Stunde bei Voldemort und immer war die Kleine sehr ruhig dabei. Als ob sie etwas spüren würde. Jetzt lag Talisha in ihrem Bett, friedlich schlummernd und Harry redete sich den Kummer von der Seele. „Ich soll vor die Presse treten, sagen Lucius und Adrian, die haben leicht reden, sie müssen es nicht tun. Ich will nicht. Ich kann das nicht. Du musst wieder aufwachen. Du willst doch deine Tochter aufwachsen sehen, oder? Sie zahnt gerade und ist sehr tapfer, sie scheint es gar nicht zu stören, nur muss sie jetzt ständig alles anknabbern. Du hättest deine wahre Freunde an ihr“, sagte Harry lächelnd, „sie redet aber noch nicht, nur das normale Gebrabbel. Aber das verstehen wir ja auch so, oder? Vielleicht will sie warten bis du wieder aufwachst. Nicht, dass du ihr erstes Wort verpasst. ....bitte wach auf, du kannst uns doch nicht einfach so alleine lassen.“ Wie schon die ganze Zeit reagierte sein Mann nicht, er lag nur da und lebte. Seufzend wechselte Harry die verschiedenen Beutel und Infusionen aus und ging dann ins Bett. „Gute Nacht, mein geliebter Lord.“ Die nächsten drei Tage zogen viel zu schnell an Harry vorbei, er war extrem nervös und Lucius ging ihm zusätzlich noch auf die Nerven. Er wollte jede mögliche Frage vorher durchsprechen um Fehler zu vermeiden. Fehler, die sie schwach darstellen würden. Er sollte die aristokratische Arroganz an den Tag legen, die Lucius inne hatte, eine Selbstsicherheit, die die Presse einschüchtern würde. Nun ja, so war Lucius' Plan gewesen doch er hatte nicht mit Harrys Starrkopf gerechnet. Am Morgen des betreffenden Tages hatte er endgültig genug und jagte den Blonden mit Hilfe des Zauberstabes und zweier verwandelter Werwölfe aus dem Ostflügel, mit der Warnung, ihm bis zur Pressekonferenz nicht mehr unter die Augen zu treten. So hatte Harry einen sehr friedlichen Tag, den er mit Blaise, Neville und seiner Tochter verbrachte. „Lucius, noch ein Wort und ich hexe dich ins nächste Jahrtausend“, knurrte Harry als er im Ministerium ankam und der Blonde direkt auf ihn zu kam. „Natürlich nicht, mein Lord“, gab Lucius mit einer Verbeugung zurück. „Was bei Merlin...?“ Harry starrte ihn fassungslos an bis ihm die Kleidung auffiel, es war die schwere Todesserrobe und ein kurzer Rundumblick zeigte ihm, dass alle diese Robe trugen. „Habe ich was verpasst?“, fragte er. „Nein, mein Lord, habt Ihr nicht“, sagte Lucius. „Doch, ganz gehörig. Es ist doch noch gar keiner hier.“ „Das ist irrelevant. Seit Ihr fertig?“ „Nein aber ich habe ja keine andere Wahl. Wann sollen die alle kommen?“, fragte Harry. Er erwachte aus seiner Starre und machte sich auf den Weg zu dem aufgebauten Podium, Lucius folgte ihm. „In fünf Minuten werden sowohl die Kamine freigeschaltet wie auch die Appariersperre aufgehoben. Das Ganze bleibt zehn Minuten offen, dann sollten wir beginnen“, erklärte Lucius. „Werden die Kamine wieder gesperrt?“ „Ja, mein Lord, wir wollen doch keine ungebetenen Besucher, oder?“ „Nein, das wollen wir nicht. Sag mal, werden alle Todesser sich so benehmen?“ „Bei Severus wäre ich mir nicht so sicher aber der Rest, ja.“ Harry zuckte mit den Schultern und meinte, „er ist mein Dad, er darf das. Also heißt es warten.“ „Ja, mein Lord.“ Exakt fünf Minuten später flammten die Kaminfeuer grün auf und ließen gleich mehrere Personen hinaus. Auch einige Plopps ertönten, schnell füllte sich das Atrium mit Menschen und genauso schnell wanderten alle Blicke zu Harry, der sich auf dem Podium immer unwohler fühlte. Dutzende Schutzschilde spannten sich um ihn, neunzig Prozent der anwesenden Todesser waren nur für seinen Schutz da. Verteidigen würden ihn die anderen zehn Prozent und die Werwölfe, und natürlich er selbst. Leises Gemurmel war zu hören, alle wussten, dass sie jetzt zehn Minuten warten würden und dann erst anfangen und keiner wagte es, vorher eine Frage zu stellen. Harry warf einen unsicheren Blick zu Lucius, der am Rande des Podiums stand und ihn im Auge behielt. Langsam kam der Blonde näher und fragte leise, „ist alles in Ordnung, mein Lord?“ „Ich glaub, ich kann das nicht“, flüsterte Harry. Sein Blick irrte über die, langsam immer größer werdende Menge, Verachtung, Hass und Wut lag in ihren Blicken. „Du schaffst das. Denk an Talisha und Voldemort, denk an eure Zukunft, dann schaffst du es“, flüsterte Lucius kaum hörbar zurück. Ein schwaches Lächeln huschte über Harrys Gesicht bevor er ernst wurde und Lucius sich zu seinem Platz zurück begab. Harry ließ den Blick immer wieder über die Menge schweifen, es würden nicht nur Reporter anwesend sein sondern auch Privatleute. Jeder war eingeladen, jeder, der den Mut aufbrachte hierher zu kommen. Er seufzte leise und wartete, die nächsten zehn Minuten waren die Längsten in Harrys Leben. Die Kamine flammten erneut auf, diesmal in einem Hellblau und gleichzeitig spürten alle wie der Apparierschutz wieder aktiviert wurde. Jetzt verstummten alle Gespräche und alle Blicke gingen zu Harry. Dieser atmete nochmal tief durch und begann dann. „Ich freue mich wirklich, dass sie alle gekommen sind und ich bin mir sicher, dass sie viele Fragen haben. Aber vorerst einige Regeln damit heute alle unverletzt nach Hause gehen können. Erstens: wird von eurer Seite auch nur ein Zauberstab gezogen, werden sowohl die Todesser wie auch die Werwölfe sofort angreifen. Zweitens: Ich möchte mir jegliche Beleidigungen und Anfeindungen verbitten, ich kenne die allgemein herrschende Meinung über mich, meinen Mann und den Dunklen Orden und muss sie nicht ständig wieder hören. Drittens: Ich werde versuchen jegliche Fragen zu beantworten, wenn sie in einem vernünftigen Ton gestellt werden. Und da ich nicht alle Fragen gleichzeitig beantworten kann, möchte ich euch bitten euch wie Erwachsene zu benehmen und eure Fragen nacheinander zu stellen. Ich hoffe, dass das soweit klar ist. Gut, dann können wir anfangen.“ Die Menge sah sich unsicher an bevor ein Mann endlich den Mut aufbrachte und eine Hand hob. Sofort richteten sich alle Blicke auf ihn, Harry lächelte nur freundlich und schließlich sagte der Mann, „wir haben wohl alle den Artikel im Tagespropheten gelesen und es haben sich einige Fragen aufgetan. Dürfen wir diese jetzt stellen?“ „Natürlich. Bitte.“ Der Mann zog besagten Tagespropheten aus der Tasche, schlug ihn auf und sagte, „hier steht, dass die genaue Aufteilung der hohen Posten noch vorgenommen wird. Was dürfen wir uns darunter vorstellen?“ „Schwierige Frage, da wir uns über die Aufteilung selbst noch nicht einig sind. Lucius bleibt natürlich Zaubereiminister. Die restlichen hohen Posten werden nach und nach mit Todessern gefüllt. Mehr kann ich leider dazu momentan nicht sagen“, sagte Harry entschuldigend. „Was ist mit denjenigen, die diese Posten jetzt inne haben?“, fragte der Mann, „können die ihre Posten nicht behalten?“ „Dazu müssten wir sicher sein, dass diese Menschen uns nicht hintergehen und da wir das nicht können, müssen wir die Posten umbesetzen. Jeder, der dadurch seinen Arbeitsplatz verliert, wird die Möglichkeit bekommen einen verwandten Arbeitsplatz zu erhalten. Niemand wird auf der Straße stehen.“ Die Menge nickte leicht als eine Frau fragte, „was ist mit schwarzer Magie? Sie haben geschrieben, dass sie erlaubt ist.“ „Das ist korrekt. Sowohl weiße wie auch schwarze Magie sind ab jetzt erlaubt, dürfen praktiziert und später in Hogwarts auch unterrichtet werden.“ „Hogwarts?“ „Ja, die Schule wird wieder eröffnet.“ „Hier steht, dass das von der Kooperation der Bevölkerung abhängt“, warf eine andere Frau ein. Harry nickte leicht und meinte, „das haben wir geschrieben, ja, aber ich sehe nicht ein warum ich den Kindern eine Bildung verwehren soll. Hogwarts wird entweder dieses oder nächstes Jahr wieder eröffnet, wann genau, weiß ich noch nicht aber eröffnet wird es wieder.“ „Nur mit Todessern als Lehrer?“ „Nein. Wir werden die Besten für diese Jobs suchen und werden da auch in der restlichen Bevölkerung suchen. Einige Stellen sind allerdings schon vergeben“, sagte Harry. „Darf man fragen welche?“ „Dürfen sie aber die Antwort muss ich ihnen vorenthalten. Wir wollen das Schulsystem etwas umstellen und da wird es auch Unterschiede in der Lehrerverteilung geben“, sagte Harry mit einem warmen Lächeln. „Welche Umstellungen?“ „Sie sind noch nicht ausgereift, deswegen möchte ich sie hier nicht offen legen. Seit aber gewiss, alle werden rechtzeitig darüber informiert und es wird natürlich niemand gezwungen sein oder ihr Kind nach Hogwarts zu schicken.“ „Also besteht kein Schulzwang?“ „Nein. Niemand muss nach Hogwarts auch wenn wir uns natürlich freuen würden wenn das Schloss dann wieder voll wäre.“ Wieder ein allgemeines Nicken bevor ein Mann fragte, „was ist mit diesem Punkt mit den Übergriffen?“ „Werden rigoros bestraft. Egal wer anfängt und egal wer dabei zu Schaden kommt. Es gibt keine Ausnahmen“, sagte Harry plötzlich sehr ernst. „Das heißt, es werden auch Angehörige des Dunklen Ordens bestraft?“ „Ja.“ „Wenn diese es abstreiten? Wenn sie leugnen, zum Beispiel an einem Überfall beteiligt zu sein?“, fragte der Mann weiter. „Ich kann jeden, der ein Mal trägt spüren, wenn er oder sie angegriffen werden oder angreifen, erhitzt sich das Mal. Zudem gibt es noch Veritaserum. Außerdem wissen meine Leute wie sie sich zu verhalten haben und sie werden niemanden angreifen, sie werden sich aber mit aller Kraft verteidigen“, erklärte Harry. „Das sollen wir glauben? Ihr steckt doch alle unter einer Decke, als ob da irgendeiner bestraft wird wenn er einen von uns angreift“, geifte eine Frau. Harry atmete tief durch und sagte dann, „ich habe mich doch vorhin deutlich ausgedrückt, oder? Ich sage euch die Wahrheit, ob ihr mir glaubt oder nicht, ist eure Sache. Ich will Frieden, ich will meine Ruhe aber ich gebe unsere Position nicht kampflos auf. Ich hexe jeden ins nächste Jahrhundert, der diesen Frieden stören will. Seht es ein, wir haben gewonnen und uns kriegt ihr nur wieder los wenn wir alle tot sind.“ „Darf man fragen, wo Du-weißt-schon-wer ist?“, fragte der Mann vom Anfang, der bis jetzt erstaunlich ruhig geblieben war. Neben ihm schwebte eine Flotte-Schreibe-Feder also ging Harry davon aus, dass er für irgendeine magische Zeitung arbeitete. „Mein geliebter Ehemann ist auf Besuch bei den rumänischen Vampiren“, sagte Harry mit einem breiten Grinsen. „Wann wird ER denn zurück erwartet?“ „Wenn er genug von Transsylvanien hat. Aber ich habe die gleichen Rechte und Entscheidungsgewalten wie er, also warum diese Frage?“ „Nun, man hat IHN seit dem Endkampf nicht mehr gesehen und da werden natürlich Gerüchte laut und wenn wir einmal hier alle so schön versammelt sind, dachte ich mir, dass ich diesen Gerüchten doch gleich mal nachgehe“, sagte der Mann. „Darf ich ihren Namen erfahren?“, fragte Harry. „Ryan Adams, freier Redakteur des Tagespropheten.“ „Sehr erfreut. Um welche Gerüchte handelt es sich?“ „Nun, es wird gemunkelt, dass ER so schwer verletzt ist, dass er das Bett nicht verlassen kann. Oder dass ER sogar gestorben ist“, sagte Ryan. Harry lächelte leicht, dieser Mann bewies Mut ihn darauf anzusprechen und sagte, „auch wenn es alle enttäuschen wird aber mein Mann ist nicht tot und auch nicht schwer verletzt. Er hat lediglich eine Einladung von Verbündeten angenommen und verbringt ein paar Wochen in Rumänien.“ „Also werden wir IHN bei dem nächsten Treffen auch sehen?“ „Ja, werdet ihr“, lächelte Harry. Ryan erwiderte das Lächeln und stellte seine nächste Frage, die Harry genauso freundlich beantwortete. Der Rest hielt sich sehr im Hintergrund und überließ Ryan die Fragerei und er war wirklich gründlich. Müde fiel Harry aufs Sofa, nahm von Charlie eine Tasse Tee entgegen und schloss erst mal die Augen. „Du hast dich gut geschlagen“, schnarrte Severus. „Danke Dad.“ „Aber erlaube mir die Frage, wie du das mit Voldemort machen willst.“ „Hoffen, dass er aufwacht“, gab Harry, immer noch mit geschlossenen Augen zurück. Severus und Charlie warfen sich einen Blick zu bevor sie sich setzten. „Ich weiß, was ihr sagen wollt also spart es euch. Vorläufig wird sowieso kein neues Treffen stattfinden also kann ich mir später darüber Gedanken machen“, sagte Harry. Er sah jetzt auf und trank einen Schluck Tee. „Du siehst schlecht aus.“ „Ich bin erschöpft. Diese Fragerei, der Stress, die Verantwortung, das alles wird langsam zu viel.“ „Können wir dir was abnehmen?“ „Nicht wirklich. Lucius nimmt schon viel ab. Dad, mein Bein?“ „Bin dran aber ich muss ein paar Experimente durchführen. Ich weiß nicht welchen Zauber Albus verwendet hat“, sagte Severus. „Was brauchst du?“ „Dein Bein.“ „Darf ich noch dran hängen?“ „Ausnahmsweise. Ich haben den ersten Trank über dem Feuer, er müsste morgen früh fertig sein. Also nach dem Frühstück.“ Harry nickte nur und trank schweigend seinen Tee bevor er den Kopf wieder an die Rückenlehne legte und die Augen schloss. „Wo ist eigentlich das Würmchen?“, fragte Charlie. „Bei Remus und Fenrir.“ „Ist das gut?“ „Sie sind meine Pateneltern und sie lieben Talisha, warum sollte ich ihnen den Kontakt verbieten? Remus hat noch sehr an ihrem Verlust zu knabbern.“ „Deswegen ja.“ „Soll er sie deswegen nicht mehr sehen? Dann dürften auch Neville und Blaise nicht mehr zu ihr. Nein, ich werde niemanden den Kontakt zu Talisha verbieten“, sagte Harry gähnend. „Du solltest ins Bett. Kann die Kleine bei uns schlafen?“, fragte Charlie. Jetzt hob Harry doch den Kopf wieder um ihn fragend anzusehen. „Wieso das?“ „Weil ich mein Enkelkind auch gerne mal wieder über Nacht hier hätte“, kam von Severus. „In Ordnung. Ich schick einen der Wölfe zu Fenrir und ich geh jetzt ins Bett. Gute Nacht, ihr Zwei.“ „Gute Nacht.“ „Nacht.“ Harry lächelte ihnen nochmal zu bevor er die Tasse austrank und den Raum verließ. Vor der Tür warteten, wie immer, zwei Werwölfe auf ihn, die er jetzt ins Rudel schickte. Sie sollten Fenrir Bescheid sagen und dann auch ins Bett gehen. „Guten Abend, mein geliebter Lord“, schnurrte Harry als er das Schlafzimmer betrat. Sein Blick glitt prüfend über die Geräte bevor er die Beutel austauschte und sich ins Bad begab. Da er heute alleine war, wollte er nur schnell duschen und dann schleunigst ins Bett. Also blieb es bei einer schnellen Wäsche, noch schneller war er abgetrocknet und lag unter seinen Decken. Er stützte sich auf den Ellenbogen um seinen Mann anzusehen. „Die Reporter waren extrem neugierig. Wollten alles wissen, haben immer mehr Fragen gestellt. Einer war besonders mutig, Ryan Adams, sehr nett aber erst mal sehen wie sein Artikel wird. Ich bin völlig erledigt und die Anderen auch, sie haben sich toll geschlagen, vor allem Lucius, Merlin, der hatte in letzter Zeit vielleicht massig Ärger mit mir. Aber er hat sich gut gemacht. Ach ja, bevor du dich wunderst, dass Tali nicht hier ist, sie übernachtet heute bei Dad und Charlie. Dad wollte auch mal wieder was von seiner Enkelin haben aber irgendwie fehlt mir mein Würmchen und du fehlst mir auch. Mehr als ich sagen kann und ich hoffe, dass Sabine Recht hat und du hörst was ich dir sage. Oder wenigstens spürst, dass du nicht alleine bist. Hm, weißt du was mir gerade auffällt, ich duze dich die ganze Zeit. Also das, was du dir die ganze Zeit gewünscht hast“, erzählte Harry einfach drauf los. Auch wenn er keine Reaktion bekam, erzählte er weiter, redete über alles Mögliche, hauptsächlich über die Begebenheiten des Tages. Er erzählte von den verschiedenen Fragen, von seinen Antworten, von seiner Sorge um seinen Mann und seine Freunde, einfach von allem was ihn so bewegte, was er den Tag über so erlebt hatte. Er wollte seinen Mann einfach an seinem Leben teilhaben lassen denn er war der felsenfesten Überzeugung, dass sein Mann ihn hörte oder zumindest spürte. Doch er hoffte jede Minute, dass Voldemort wieder aufwachte, leider war die Hoffnung bis jetzt vergebens. Dennoch würde er nicht aufgeben. Fred war sich nicht sicher ob es eine gute Idee gewesen war ihr Geschäft in der Winkelgasse wieder aufzumachen. Es war irgendwie durchgesickert, dass er und George Todesser waren und so mieden die Leute ihr Geschäft. Zudem gab es keine Schüler, die sich für ihre Scherzartikel interessieren könnten denn Hogwarts war nach wie vor geschlossen. Er warf einen Blick aus dem Schaufenster, die Winkelgasse war leer bis auf ein paar Todesser, die sich schrecklich langweilten. Hinter ihm ertönten Schritte doch er musste sich nicht umdrehen, er erkannte seinen Bruder am Schritt und er war zudem der Einzige, der noch in dem Gebäude war. Zwei Arme schlangen sich um seine Hüfte. „Hör auf zu grübeln.“ „Woher willst du wissen, dass ich grüble?“ „Weil ich es bis eben auch getan habe.“ „Die Winkelgasse war noch nie so leer“, murmelte Fred leise. „Die Ansprache ist auch erst eine Woche her. Gib den Menschen Zeit.“ „Haben sich Mom oder Ginny gemeldet?“ „Nein und das werden sie auch nicht, das weißt du. Mom wurde schon von Bills Tod extrem mitgenommen und dann noch Dad, Ron und Percy, das war zu viel“, sagte George. Sie hatten nur eine kurze Nachricht von ihrer Schwester bekommen, dass sie und ihre Mom nach Europa reisen würden und wahrscheinlich nicht mehr wiederkommen würden. Charlie hatte ihnen alles erzählt, dass er Dad getötet hatte. Dass die Zwillinge Thomas und Finnigan gefoltert und umgebracht hatten nachdem sie Ron hinterrücks gemeuchelt hatten und dass Percy wahrscheinlich von Voldemort umgebracht wurde. Ihre Familie war endgültig zerrissen, zwei Mitglieder waren in Europa, drei feste Mitglieder des Dunklen Ordens und vier waren tot. George atmete mehrmals tief durch als eine Bewegung vor dem Schaufenster seine Aufmerksamkeit erregte. „Hey, guck mal“, forderte er seinen Zwilling auf. Fred folgte seiner Aufforderung und sah aus dem Fenster, dort war eine Familie aufgetaucht, die sich unsicher umsah. Vater, Mutter, älterer Sohn und junges Mädchen. „Was denkst du?“, fragte George. „Ollivander. Die Kleine sieht aus wie elf also werden sie ihr einen Zauberstab besorgen wollen“, gab Fred zurück. George nickte nur, er hatte dieselbe Idee gehabt. Draußen zog die Kleine ihre Eltern allerdings gerade Richtung Eissalon und schien zu quengeln, dass sie ein Eis haben wollte. Die Zwillinge beobachteten das Ganze schmunzelnd denn die Mutter schien damit gar nicht einverstanden zu sein, die zwei Männer der Familie ließen sich allerdings überzeugen und so verschwand die Familie erst mal im Eissalon. „Ein guter Anfang.“ „Ja, wenn sie heil wieder daheim ankommen.“ „Werden sie es ihren Freunden erzählen.“ „Die werden dann ebenfalls herkommen.“ „Ein guter Anfang.“ Jetzt grinsten sich die Zwillinge wieder an bevor George ihm einen kurzen Kuss gab und sich dann von ihm löste. „Ich bin hinten.“ „Tu das. Ich hoffe auf Kunden.“ Langsam normalisierte sich die Situation in der magischen Welt. Drei Monate war der Endkampf jetzt her und bis jetzt hatte der Dunkle Orden Wort gehalten. Es gab keinerlei Übergriffe, egal von welcher Seite und so konnte man die Situation fast friedlich nennen. Das Ministerium war wieder voll besetzt, die Geschäfte in der Winkel- und Nokturngasse liefen wieder normal, nur Hogsmeade war noch ein bisschen ausgestorben. Was aber vor allem daran lag, dass Hogwarts noch immer geschlossen war. Zwar gab es Pläne für die Wiedereröffnung aber die lagen momentan irgendwo auf Voldemorts Schreibtisch rum und wurden so gar nicht beachtet denn der Dunkle Orden hatte andere Probleme. Genauer gesagt, nur noch ein Problem und das war ihr, sich immer noch im Koma befindender, Lord. „Willst du wirklich feiern?“, fragte Draco leise. „Ja, es ist Talis erster Geburtstag und den feiern wir.“ „Merkt sie was?“ „Ja. Ihr erstes Wort war Papa, am Bett und ihr Papa hat nicht reagiert. Sie ist immer extrem ruhig wenn wir im Schlafzimmer sind als ob sie spüren würde, dass ihr Papa nicht mit ihr spielen kann“, erklärte Harry. Sein Blick ging zur Schlafzimmertür bevor er sich wieder auf das Schachspiel vor ihm konzentrierte und einen Springer bewegte. „Es würde jeder verstehen, wenn du nicht feiern willst.“ „Ich weiß, Draco aber es ist ihr Geburtstag und den feiern wir. Vielleicht wacht er bis dahin auf.“ Draco warf ihm einen mitleidigen Blick zu, er hatte, genau wie viele Andere die Hoffnung schon fast aufgegeben. Severus und Lucius hatten alle Sprüche und Tränke durchprobiert, die sie in irgendeiner Bibliothek gefunden hatten und nichts hatte geholfen. „Ich weiß, was du denkst“, sagte Harry ohne vom Spielbrett aufzusehen. „Sorry.“ „Du musst dich nicht entschuldigen, so denken fast alle. Selbst Sabine hat mir gesagt, dass sie wenig Hoffnung hat, dass er wieder aufwacht. Ich weiß das alles aber dennoch werde ich nicht aufgeben. Ich liebe diesen Mann, mehr als ich mir je vorstellen konnte und ich werde ihn nicht aufgeben“, sagte Harry. Draco machte unterdessen seinen Zug und nachdem der Rauch sich verzogen hatte, den seine Königin verursachte als sie Harrys Bauern zerschmetterte, fragte er, „Wie geht es deinem Bein?“ Überrascht über den Themawechsel sah Harry sein Bein an und zuckte dann mit den Schultern. „Es geht. Der Lähmfluch war für immer gedacht aber Devon konnte ihn mit Heilzaubern soweit abschwächen, dass ich das Bein normal bewegen kann. Es ermüdet wesentlich schneller, ich kann nicht so lange drauf stehen und es wird mir immer wieder Probleme machen aber hey, es gibt Schlimmeres.“ „Stimmt.“ „So meinte ich das nicht.“ „So habe ich das auch nicht aufgefasst. Harry, ich habe mich mittlerweile fast daran gewöhnt, dass ich nur noch einen Arm habe“, sagte Draco mit einem schiefen Grinsen. „Fast?“ „Ja, fast. Ich glaube, daran kann man sich nie ganz gewöhnen.“ „Und Adrian? Wie geht er damit um?“ Sofort versteinerte Dracos Gesichtsausdruck, sein Blick wurde hart und er zog einen völlig unsinnigen Zug. „Draco, was ist los?“ „Er sagt, ihn stört es nicht.“ „Du glaubst ihm nicht.“ Es war eine Feststellung, keine Frage, so klar und deutlich, dass Draco überrascht aufsah. „Nein, tu ich nicht“, gestand er schließlich. Zu seiner Überraschung grinste Harry nur und zog mit einem Turm. „Was gibt es da zu grinsen?“ „Mein Mann wollte mir auch lange nicht glauben, dass ich ihn genau so liebe wie er ist. Die weiße Haut, kein einziges Haar am ganzen Körper und die Gesichtszüge, die man liebevoll als Schlange bezeichnen könnte. Er konnte mir nicht glauben aber er hat es akzeptiert und das war die Hauptsache“, sagte Harry, „du musst ihm nicht glauben, du musst es nur akzeptieren. Darf er dich anfassen?“ Schweigend schüttelte Draco den Kopf. „Darf er dich überhaupt sehen?“ „Angezogen, ja. Nackt, nein. Ich finde den Anblick widerlich und will ihn ihm nicht zumuten“, gestand Draco leise. „Dad hat gesagt, dass es gut verheilt ist, ohne großartige Narben oder so. Wieso also widerlich?“ „Weil da eigentlich ein Arm sein sollte und keine glatte Fläche.“ Jetzt verstand Harry, er seufzte leise und meinte, „deswegen lässt du deinen Gefährten nicht mehr an dich ran? Draco, das ist nicht richtig. Du verletzt ihn damit.“ „Ich weiß aber...“ „Kein Aber. Bist du deswegen jeden Abend ewig lange irgendwo anders?“ „Ja.“ „Das ist auch nicht richtig. Du gehst jetzt sofort zu Adrian und lässt dich knuddeln.“ „Ich bin kein Teddy.“ „Nein, aber hast du mal an ihn gedacht? Adrian hat unglaublich lange auf einen Gefährten gewartet und dieser lässt ihn nicht mehr an sich ran weil er plötzlich Minderwertigkeitskomplexe entwickelt hat. Das ist ihm gegenüber nicht wirklich fair. Oder willst du dich von ihm trennen?“, fragte Harry. „Nein, natürlich nicht.“ „Aber so kann es nicht weiter gehen. Du gehst jetzt sofort zu Adrian.“ Draco seufzte leise, erhob sich aber gehorsam und, nachdem er Harry eine gute Nacht gewünscht hatte, verließ den Raum. Harry sah ihm nicht nach sondern sortierte die Figuren in den Schutzkasten ein und räumte alles weg. Kurz überlegte er zu Blaise und Neville zu gehen um seine Tochter zu holen, entschied sich aber dagegen und ging stattdessen ins Schlafzimmer. Das Bild hatte sich seit drei Monaten nicht verändert und wenn es nach einigen seiner Anhänger ging, würde es das auch nicht. Seufzend setzte er sich ans Bett seines Mannes und begann ihm zu erzählen, was heute alles vorgefallen war. Er hatte die Hoffnung nicht aufgegeben und würde es auch nicht. Draco schlich unterdessen zum Westflügel, er überlegte sich unzählige Ausreden um Adrian auch an diesem Abend von sich fern zu halten und überraschenderweise fielen ihm auch verdammt viele ein. Doch Harrys Worte gingen ihm im Kopf rum, er hatte irgendwo Recht aber es fiel so schwer. Er war immer stolz auf sein Äußeres gewesen, wirklich stolz und er hatte es gepflegt und gehegt. Ja, er war eitel und jetzt scheute er jeden Blick in einen Spiegel, und er wies seinen Gefährten zurück obwohl er gar nichts dafür konnte. Viel zu schnell stand er vor ihrer Tür, er spürte seinen Gefährten auf der anderen Seite, genauso wie dieser ihn spürte. Er seufzte nochmal leise bevor er die Tür öffnete und eintrat. Adrian stand am Fenster und drehte sich auch nicht um als er den Raum betrat. „Es wundert mich, dass du vor Mitternacht hergekommen bist“, sagte er lediglich. Draco zuckte leicht zusammen, ja, das geschah ihm Recht. „Ich geh duschen“, murmelte er daher und verschwand schleunigst im Bad. Er sah nicht mehr wie sich Adrian umdrehte und ihm traurig nachsah. Die, früher hellblauen Augen, waren grau geworden, trüb und er konnte nur noch im Dunkeln sehen, selbst das Feuer des Kamins ließ ihn fast blind werden. Das Rauschen der Dusche ertönte und wie schon die Nächte zuvor würde Draco sich im Bad anziehen und dann klamm heimlich ins Bett kommen, mit genug Abstand zwischen ihnen, dass es ihm das Herz zerriss. Adrian musste es sich langsam eingestehen, er war dabei seinen Gefährten zu verlieren und er konnte so rein gar nichts dagegen tun. Mit einem resignierenden Grollen löschte er das Licht und ging ins Bett, das Ausziehen sparte er sich, es würde sowieso keiner merken. Unterdessen stand Draco im Bad, er kämpfte kurz mit dem Handtuch bis er es um die Hüfte gebunden bekam und sich dann zum Spiegel umdrehte. Er hatte die Augen noch geschlossen, nicht sicher ob er das wirklich sehen wollte doch dann öffnete er die Augen langsam. Zögerlich ließ er seinen Blick über sein Spiegelbild schweifen, es war immer noch ein ungewohnter Anblick. Er wusste, dass es keine Alternative gegeben hatte, sein Arm war zu zerfetzt gewesen und es war die richtige Entscheidung gewesen. Das änderte leider gar nichts daran, dass der Anblick ihm die Tränen in die Augen trieb. Er hatte sich etwas vor gemacht, er hatte sich noch lange nicht daran gewöhnt und würde es wahrscheinlich auch nie. Langsam aber stetig begannen die Tränen zu fließen. Etwas überrascht drehte sich Adrian um, sein Blick ging zur Badtür als er das leise Schluchzen hörte. Es war das erste Mal, dass Draco seinen Gefühlen, seit der Amputation, freien Lauf ließ. Unsicher stand Adrian wieder auf und ging langsam aufs Bad zu. Aus dem leisen Wimmern war ein tiefes Schluchzen geworden, dennoch blieb Adrian vor der Tür stehen. Er zögerte denn Draco hatte klar gemacht, dass er ihn nicht nackt sehen durfte aber dieses herzerweichende Schluchzen gab schließlich den Ausschlag. Langsam öffnete er die Tür, sein Gefährte hockte auf dem Boden, den Arm um sich geschlungen und schluchzte immer wieder tief auf, er hatte ihn noch nicht mitbekommen. Der Vampir zögerte noch einen Moment vor allem weil sein Blickfeld immer weiter abnahm bis er wieder völlig blind war. Er löschte das Licht mit einem Zauber, sofort kehrte sein schwaches Sehvermögen zurück und jetzt hatte ihn auch Draco entdeckt. „Darf ich rein kommen?“, fragte er leise. „Willst du?“ „Mein Gefährte sitzt heulend vor mir, ich würde dich am liebsten an mich reißen um dich zu trösten“, gab Adrian zurück. Er ging vorsichtig auf Draco zu, dieser sah ihn verheult an, wehrte sich aber nicht als Adrian neben ihm in die Hocke ging. „Macht es dir nichts aus?“, fragte Draco mit einem Blick auf die glatte Fläche an seiner rechten Schulter. „Nein, warum sollte es? Draco, ich liebe dich, egal wie du aussiehst.“ „Aber...“ „Nein, es gibt kein Aber. Ich liebe dich, versteh das doch endlich. Es macht mir nichts aus aber weißt du, was mir was ausmacht? Was mich wirklich verletzt und mir beinah das Herz zerreißt?“, fragte Adrian leise. Draco ließ den Kopf hängen und flüsterte, „dass ich dich von mir fern halte.“ „Wenn du es weißt, warum tust du es mir und dir dann an?“ „Ich weiß es nicht. Ich war immer sehr stolz auf mein Aussehen.“ „Das kannst du immer noch. Draco, du bist immer noch wunderschön. Du hast Freunde, die hinter die stehen. Du hast eine Familie, die dich lieb und du hast einen Gefährten, der einfach alles für dich tun würde und der dich am liebsten jetzt ins Bett zerren würde“, sagte Adrian schnurrend, „nur dass du dann nicht zum schlafen kommen wirst.“ Draco grinste leicht, das war sein Gefährte wie er leibt und lebt doch das Grinsen verschwand genauso schnell wieder. „Mir ist nicht nach Sex, ich kann meinen eigenen Körper nicht sehen, wie soll ich mich dann beim Sex entspannen?“, fragte er traurig. „Indem du dich zu nichts zwingst. Draco, komm, lass uns ins Bett gehen, du holst dir hier noch den Tod. Darf ich dir helfen?“ „Wieso fragst du?“ „Weil du mich sonst wieder verfluchst und das will ich nicht. Also?“ Statt einer Antwort hielt ihm Draco die Hand hin und ließ sich hochziehen. „Also darf ich dich wieder anfassen? Du schläfst wieder bei mir?“ „Ich schlafe doch immer bei dir“, meinte Draco verwirrt. „Ja, mit so viel Abstand, dass noch zwei Personen dazwischen passen. Also?“ „Schon ok, ich schlafe wieder bei dir. Lass uns schlafen gehen.“ Adrian schnurrte erfreut und wickelte seinen Gefährten dann in ein großes Badetuch ein. Noch bevor Draco protestieren konnte, hatte Adrian ihn auf die Arme genommen und machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer. „Dich stört das wirklich nicht?“, fragte Draco leise. „Nein. Mir ist das Aussehen egal, wie fast allen magischen Wesen. Wir orientieren uns am Geruch und an der Aura.“ „So wie Harry.“ „Harry ist ein Sonderfall, er hat sich wirklich in dieses Aussehen verliebt, weiß der Teufel wieso. Remus wäre ein besseres Beispiel“, sagte Adrian während er ihn aufs Bett unter die Decken legte und sich an ihn kuschelte. „Wieso?“ „Hast du ihn früher mal gefragt, warum er Fenrir so hinhält?“ „Nein.“ Adrian grollte leise, drückte ihn noch enger an sich und meinte, „er hat unzählige Gründe vorgetragen aber er hat nicht ein einziges Mal gesagt, dass er ihn hässlich findet. Dabei ist Fenrir wahrlich keine Schönheit.“ „Hat er das jemals gedacht?“ „Nein. Er hat es wahrscheinlich gar nicht gesehen.“ „Ihr magischen Wesen seit manchmal echt komisch“, stellte Draco leise fest. Der Vampir lachte leise und senkte die Lippen auf die weiche Haut von Dracos Schulter. „Hunger?“ „Appetit. Du hast mich lange von dir fern gehalten.“ „Tut mir leid.“ „Muss es nicht“, murmelte Adrian gegen seine Haut. Seine Zunge strich über die begehrte Stelle, wo die Schulter in den Hals überging. Er spürte die Hauptschlagader unter der Haut pulsieren, roch das frische Blut und langsam verlängerten sich seine Eckzähne. Draco fühlte wie die spitzen Zähne über seine Haut glitten, sanft daran knabberten und so legte er den Kopf ganz zur Seite, gab ihm damit sein Einverständnis. Leise schnurrend biss Adrian zu, vorsichtig und langsam durchbrachen seine Zähne die Haut und bohrten sich in das weiche Fleisch. Draco hörte sein Blut rauschen, hörte das gierige Schlucken seines Gefährten und entspannte sich. Der Biss hatte etwas gezwickt doch jetzt, wo er sich entspannte, war es ein schönes Gefühl. So warm, so geborgen, wenn er hätte schnurren können, hätte er es jetzt getan doch so blieb ihm nichts anderes übrig als sich einfach nur an seinen Gefährten zu kuscheln und den Biss zu genießen. Er trank mehr als sonst, konnte einfach nicht genug von diesem köstlichen Blut bekommen doch irgendwann krallte sich Dracos Hand in seinen Arm, der um seinen Oberkörper lag. Erst da zog er die Zähne wieder ein und heilte die Wunde mit einem kleinen Zauber, den jeder Vampir als Erstes lernte. „Gierschlund“, maulte Draco schwach. „Tut mir leid aber du schmeckst so gut und ich musste so lange darauf verzichten. Meine Blutdiener haben sich schon gewundert, dass ich so oft zu ihnen gekommen bin“, gab Adrian zurück, tiefes Schnurren stieg aus seiner Brust auf. „Das habe ich vermisst.“ „Was genau meinst du?“ „Das alles hier. Deine Wärme, die Nähe und dieses traumhafte Schnurren“, schwärmte Draco. „Traumhaft?“ „Ja, ich höre dich gerne schnurren, es ist beruhigend und vermittelt mir irgendwie das Gefühl, dass ich sicher bin.“ „Das ist aber eigentlich nur bei magischen Wesen der Fall“, murmelte Adrian. Sein Gefährte zuckte mit den Schultern und murmelte, „ich bin keins und ich fühle mich trotzdem sicher und geborgen.“ „Vielleicht liegt es an der Verbindung.“ „Mir egal. Adrian, ich bin hundemüde, lass uns endlich schlafen.“ Der Vampir hauchte noch einen Kuss auf die leicht gerötete Haut am Hals und kuschelte sich dann eng an ihn. „Gute Nacht.“ „Gute Nacht, Blutsauger“, murmelte Draco, das tiefe Schnurren hatte ihn schon fest eingehüllt und es fiel ihm schwer wach zu bleiben. Dazu kam noch dieses, lange vermisste Gefühl, endlich wieder die Nähe zu seinem Gefährten genießen zu können. Weitere Gedanken konnte er sich nicht machen denn er schlief ein. Den sanften Kuss auf seinen Kopf bekam er nicht mehr mit. Kapitel 26: Kapitel 21 ---------------------- Talishas Geburtstag wurde drei Tage später gefeiert, mit allen Freunden, vielen Geschenken und weit weniger traurig als alle angenommen hatten. Die Kleine freute sich über die ganze Aufmerksamkeit, die vielen, bunten Süßigkeiten und die Spielereien der Zwillinge, die bunte Schmetterlinge und Vögel herbeizauberten. Und natürlich die Geschenke, wobei sie sich manchmal nicht entscheiden konnte was sie besser fand - das Geschenk oder das bunte Geschenkpapier. Hauptsächlich gab es Kleidung, Spielzeug, Süßigkeiten und Stofftiere, magische wie auch nichtmagische. Bei jedem Geschenk sagte Talisha brav 'Danke' und auch wenn sie das Wort noch nicht wirklich einordnen konnte, bestand Harry doch darauf. Talisha konnte schon einige Dinge mit Namen zuordnen aber ihr Geplapper verstand nur Harry so wirklich, vor allem weil sie, genau wie ihr Papa, ein geborener Parselmund war und jetzt Englisch und Parsel vermischte. Es würde wohl noch einige Zeit dauern bis sie unterscheiden konnte, wann sie welche Sprache sprechen sollte. Der Tag war lang und aufregend für das Kind gewesen und so war es nicht verwunderlich, dass sie sofort einschlief als Harry sie ins Bett brachte, er musste ihr nicht mal etwas vorlesen, wie er es sonst immer tat. Liebevoll betrachtete Harry seine schlafende Tochter, er hatte heute von Zissa zu hören bekommen, dass sie jetzt schon gut erzogen war und insgeheim musste er ihr zustimmen. Talisha war wirklich ein unkompliziertes Kind, sie aß eigentlich alles, vorausgesetzt man aß es vor ihren Augen auch. Sie schlief nachts durch und ging auch gerne ins Bett. Der Begriff fremdeln war ihr völlig fremd, sie freute sich über jedes neue Gesicht und hatte auch keine Vorlieben, was ihre Freunde anging. Wobei sie immer noch den Faible für lange Haare hatte, die Farbe war ihr allerdings mittlerweile egal. Ja, er hatte wirklich Glück mit seiner Tochter gehabt, sie war ein ruhiges, friedliches Kind, völlig unkompliziert und einfach nur süß. Er strich ihr nochmal sanft über die Wange, aktivierte dann die Schutzzauber und ging nach nebenan. Seine Laune schlug um als er das Schlafzimmer betrat, Trauer machte sich in ihm breit während er zum Bett seines Mannes ging und sich auf der Kante niederließ. Vorsichtig, um die ganzen Kabel und Sonden nicht zu berühren, fuhr er über die bleiche Wange. „Es war ein langer Tag für Tali. Ihr erster Geburtstag. Sie hat es wahrscheinlich nicht bemerkt, dass du nicht da warst aber ich. Gut, die Anderen haben alles getan um mich abzulenken und sie sind mittlerweile wirklich gut darin aber sie können diese Leere nicht füllen. Tali hat viele schöne Geschenke bekommen aber ihr persönlicher Hit war das silberne Geschenkpapier mit den goldenen Schnatzen drauf. Lucius war fast beleidigt aber ich bin mir sicher, dass sie die Kleidchen auch noch zu schätzen weiß. Die Zwillinge haben einen besonderen Zauber an Tali angewandt, nichts Gefährliches aber sehr lustig. Bei jeder Bewegung hat sie ein anderes Geräusch von sich gegeben, Klingeln, Glöckchen, verschiedene Tiere, sie war hin und weg und war sogar enttäuscht als der Zauber nachgelassen hat. Naja, wir haben uns köstlich amüsiert aber du hast gefehlt. Ach ja, deinen Platz am Kopfende haben wir immer frei gelassen, Tali bestand allerdings darauf, dass du auch ein Stück Kuchen bekommst. Sie hat leider nicht verstanden, dass du ihn nicht gegessen hast, Dad hat ihn dann verschwinden lassen als sie abgelenkt war“, erzählte Harry leise. Mit jedem Tag, der verging, wurde er trauriger, er vermisste seinen Mann und langsam bekam es auch Tali mit. „Du fehlst mir. Du fehlst mir einfach nur noch. Bitte, wach doch endlich auf, lass uns nicht so lange allein. Du hast mir versprochen, dass Tali Geschwister bekommt, wie soll das denn so gehen? Bitte, wach auch. Gib mir irgendein Zeichen, dass du mich hörst, irgendeines, bitte“, flehte Harry, „nur ein winziges Zeichen, bitte. Für Tali, für mich. Bitte, mein Lord, wach endlich auf.“ Wieder kam keine Reaktion, Harry schniefte mehrmals und diesmal ließ er seinen Tränen freien Lauf. Vorsichtig schlang er die Arme um seinen Mann, drückte sich sanft an ihn und weinte zum ersten Mal nach dem Endkampf. Er weinte um seine verstorbenen Freunde, um sein gelähmtes Bein, um seinen Mann, der im Koma lag und darum, dass er den ersten Geburtstag ihrer Tochter verpasst hatte. Er wusste, dass er für sie stark sein musste aber heute, hier und jetzt, wollte er nicht stark sein, da wollte er starke Arme, in die er sich kuscheln konnte, die ihn hielten. Jetzt wollte er nicht stark sein, jetzt wollte er trauern und weinen. Gähnend, und die Haare trocken rubbelnd, betrat Charlie das Schlafzimmer und tapste zum Schrank um sich eine Boxer zu holen. Er musste sich nicht umdrehen um zu sehen, dass Severus sich entweder umgedreht oder die Augen geschlossen hatte. Warum er das immer tat, wusste Charlie nicht. Als er sich allerdings umdrehte, sahen ihn schwarze Augen an, musterten ihn regelrecht. Grinsend drehte er sich mehrmals im Kreis bis ein belustigtes Schnauben ertönte. „Komm endlich her, ich will schlafen“, knurrte Severus amüsiert. „Mensch, du hättest jetzt auch sagen können, dass dir gefällt was du siehst. Unromantische Fledermaus.“ „Entweder du kommst jetzt her oder du schläfst in der Nachttischschublade.“ Skeptisch legte Charlie den Kopf schief, überlegte ob Severus das wirklich machen würde und kam zu dem Schluss, ja, würde er. Seufzend ließ Charlie den Kopf hängen, durchquerte aber dann schleunigst den Raum und schlüpfte unter die Decken. Wie immer hoffte er darauf, dass Severus den ersten Schritt tat doch meistens erwiderte er seine Umarmung nur. Wirklich überrascht wurde er als sich sein Partner an ihn kuschelte, einen Arm um seine Taille und den Kopf an seine Brust gelehnt. „Bist du krank?“, entfuhr es ihm. „Nein aber du gleich.“ „'Tschuldigung aber das ist neu“, gab Charlie zu, er starrte noch immer auf den schwarzen Haarschopf an seiner Brust, er war völlig verspannt. „Unangenehm?“, fragte Severus. „Nein, auf keinen Fall, sehr angenehm aber womit habe ich das verdient?“ „Hast du Harry heute mal beobachtet?“, fragte Severus gegen seine Brust. Sofort fiel die Anspannung von Charlie ab und machte Traurigkeit Platz. „Ja, er hat es gut versteckt. Ich glaube, der größte Teil hat nichts mitbekommen“, gab er zurück. „Draco und Sirius. Der Rest hat sich blenden lassen.“ „Sie haben es nur für heute vergessen oder verdrängt. Sie wissen, dass er leidet.“ Severus seufzte leise, Charlie lief ein Schauer über den Rücken als der warme Atem über seine nackte Brust strich doch Severus beachtete das nicht weiter. Charlie legte vorsichtig einen Arm um seinen Oberkörper, mit der zweiten Hand strich er sanft über seinen Arm. „Worüber denkst du nach?“, fragte er schließlich. „Ich bin mit meinem Latein am Ende“, gestand Severus, „und das weiß Harry leider auch.“ „Er weiß auch, dass du alles gegeben hast.“ „Es hat nur nicht gereicht. Ich finde keinen Ansatzpunkt.“ Charlie schwieg, er hatte die verzweifelte Suche nach einem Heilmittel verfolgt und unterstützt, er hatte die Trauer von Harry gesehen wenn sie einen weiteren Misserfolg hatten und wie es auch Devon und Severus immer wieder mitgenommen hatte. „Haben wir mittlerweile alle Bibliotheken durch?“, fragte er schließlich. „Ja. Zumindest auf unserer Seite. Die Andere können wir ja schlecht fragen.“ „Sehr schlecht. Glaubst du, dass Talisha was gemerkt hat?“ „Noch nicht aber Harry hat mir erzählt, dass sie immer wieder nach ihrem Vater fragt. Wenn sie im Spielzimmer sind, guckt sie manchmal zur Tür und fragt 'Papa?'. Er erklärt ihr dann, dass ihr Papa schläft aber sie ganz doll lieb hat“, erklärte Severus leise. „Gute Erklärung.“ „Die wirkt nur nicht mehr lange.“ „Stimmt, irgendwann wird sie genauer nachfragen“, sagte Charlie. „Hm.“ „Hm?“ „Hm.“ „Severus, würdest du dich bitte verständlich ausdrücken?“ „Nein.“ „Sind wir wieder kommunikativ. Severus, wir finden eine Lösung.“ Severus stützte sich auf den Ellenbogen um ihn anzusehen, eine Augenbraue skeptisch erhoben und schnarrte, „wie?“ „Keine Ahnung, auf gut Glück hoffen?“ „Wir sind mal wieder sehr witzig. Jetzt wird geschlafen.“ „Gute-Nacht-Kuss?“ Der Tränkemeister verleierte die Augen, rutschte aber dann ein Stück hoch um ihn sehr kurz zu küssen. „Das war kein Kuss.“ „Ach nein?“ „Nein. Darf ich es mal probieren?“ Als Severus nicht protestierte, schlich sich eine Hand in seinen Nacken und zog ihn wieder zu Charlie. Sanft aber bestimmt drückte Charlie seine Lippen auf Severus', schmuste mit ihnen und wartete auf die Erwiderung, die auch nicht lange auf sich warten ließ. Er sah noch einen Moment in samtschwarze Augen bevor diese zufielen und er selbst die Augen schloss. Nach einem Moment raffte Charlie seinen ganzen Mut zusammen. Er öffnete die Lippen einen Spalt und fuhr mit der Zunge bittend an Severus' Lippen entlang, hoffte auf die Chance den Kuss zu vertiefen. Er spürte das Zögern, fühlte wie Severus leicht zitterte aber dennoch den Mund öffnete. Er konnte sein Glück kaum fassen und musste sich beherrschen um nicht übereilt zu handeln. Langsam schlängelte er seine Zunge in die fremde Mundhöhle, suchte seine Gegenspielerin, leider vergebens. Severus' Zittern war stärker geworden und schließlich zog er den Kopf weg, drehte sich sogar von Charlie weg. Dieser schlang einfach die Arme um ihn, drückte sich an seinen Rücken und strich mit den Fingern sanft über Bauch und Brust des Tränkemeisters. Nur langsam beruhigte sich Severus, Charlie war sich sicher, dass jeder Andere jetzt geheult hätte aber diese Schwäche würde sich Severus nie eingestehen. „Ich kann ...“ „Nein, ich will es nicht hören. Severus, es ist ok.“ „Ok?“ „Ja, es ist ok. Drehst du dich wieder rum?“ „Wieso?“ „Weil du dann nicht der Einzige bist, der umarmt wird“, sagte Charlie. Er hörte ein leises Schnauben bevor sich Severus wirklich umdrehte und die Arme um ihn legte. „Du bist ein Idiot“, murmelte Severus. „Nein, bin ich nicht. Ich liebe dich und ich kann warten, und ich bin schon wesentlich weiter als am Anfang.“ „Welchen Anfang meinst du?“, fragte Severus, „den, wo du dich als Jugendlicher in mich verliebt hast oder den, wo du mir geschenkt wurdest?“ „Gute Frage, Beide wahrscheinlich. So was hier habe ich mir als Jugendlicher immer vorgestellt.“ „Wenn du auch nur ein winziges Stückchen wie ein normaler Jugendlicher warst, hat deine Vorstellung hierbei nicht aufgehört“, murrte Severus. Charlie sah ihn kurz an bevor er dann leise lachte und meinte, „stimmt. Merlin, hast du mir damals schlaflose Nächte beschert.“ „Damals?“ „Ok, heute auch noch. Severus, können wir schlafen?“ Er spürte wie Severus an seiner Brust nickte doch dann löste sich der Tränkemeister nochmal von ihm und rutschte ein Stück hoch. Charlie legte fragend den Kopf schief, kam ihm aber entgegen als er die Absicht des Anderen verstand. Wieder vereinigten sich ihre Lippen zu einem sanften Kuss. Allerdings riss Charlie überrascht die Augen auf als er eine fremde Zunge an seinen Lippen spürte, die fragend darüber strich. Sofort öffnete er die Lippen, empfing die Zunge mit seiner Eigenen. Zwar spürte er das leichte Zittern des Anderen aber diesmal wand sich Severus nicht ab und so beschloss Charlie den Kuss einfach zu genießen. Allerdings wurde ihr Kuss jäh unterbrochen als Severus plötzlich schmerzerfüllt keuchte und ihn in die Zunge biss. „Scheiße, musste das jetzt sein?“, schrie Charlie bevor er seine Zunge abtastete um festzustellen ob sie noch ganz war. „Das Mal“, keuchte Severus, der sich aus der Decke kämpfte und nach einem Morgenmantel griff. „Ich merk nichts.“ „Ich dafür umso mehr, komm, irgendetwas ist mit Harry sonst würde er mich nicht so extrem rufen“, sagte Severus. Charlie überprüfte nochmal ob seine Zunge noch heil war, stand aber dann auch auf und zog sich an. „Dann los.“ Zusammen verließen sie die Kerker und machten sich schleunigst auf den Weg in den Ostflügel. Die Tür zum Ostflügel stand weit offen, sie sahen sich alarmiert an und zogen gleichzeitig ihre Zauberstäbe. Wesentlich langsamer betraten sie das Wohnzimmer als Harrys Stimme erklang, „Im Schlafzimmer. Dad, schnell.“ „Voldemort“, keuchte Charlie leise während Severus sich jeden Kommentar sparte und ins Schlafzimmer eilte. Severus' erster Blick galt den Geräten doch er sah kein Alarmsignal oder sonstiges, die Anzeigen waren alle völlig normal. Nicht normal war allerdings, dass sein Sohn neben dem Bett seines Mannes hockte und Tränen in den Augen hatte. „Harry, was ist los?“, fragte Severus, der sich neben ihn hockte. „Da, guck mal, das ist nicht normal“, sagte Harry mit einem Deut auf Voldemort. Etwas verwirrt sah Severus auf doch er sah nichts Besonderes, sein Bruder lag noch immer so da wie vor drei Monaten. „Da ist eine Träne“, keuchte Charlie hinter ihm. Jetzt sah der Tränkemeister genauer hin und tatsächlich, im Augenwinkel des Dunklen Lords glänzte einen Träne, die sich jetzt löste und langsam nach unten lief. „Das ist unmöglich. Komapatienten können nicht weinen“, knurrte Severus. „Er kann es. Dad, mach was, er reagiert.“ „Was ist wenn es gar kein Koma ist?“, fragte Charlie plötzlich. Sowohl Severus wie auch Harry sahen ihn fragend an während Charlie nachdenklich auf Harrys rechtes Bein sah. Severus folgte seinem Blick, runzelte kurz die Stirn und stürmte dann aus dem Raum, „bin gleich wieder da.“ „Aha“, kam von Charlie, der jetzt Harry hoch half und auf sein Bett setzte. „Glaubst du, dass er eine Idee hat?“ „Sonst wäre er nicht so ab gerauscht. Was hast du deinem Mann erzählt?“, fragte Charlie, „er hat doch sonst nie reagiert.“ „Ich habe von Talis Geburtstag erzählt, wie sie sich gefreut hat als sie die Geschenke aufgerissen hat. Oder als sie die bunten Törtchen gesehen hat, die die Hauselfen extra für sie gebacken haben. Die bunten Vögel und Schmetterlinge der Zwillinge, ich..., da, schon wieder“, rief Harry. Charlie folgte seinem Finger und sah wieder eine Träne, die Voldemorts Augenwinkel verließ. „Er hört mich, Charlie, er hört mich. Das ist doch ein Beweis, oder?“ „Ja, das ist ein Beweis. Die Frage ist nur, wofür?“ „Das werden wir gleich feststellen“, schnarrte Severus, der gerade wieder den Raum betrat. Er hielt einige Phiolen in der Hand und winkte Harry zu sich. „Halt seinen Kopf, ich will, dass er diese Tränke trinkt.“ Mit Hilfe seines Sohnes flößte er Voldemort die Tränke ein. „Und jetzt?“ „Warten.“ Während sie warteten, untersuchte Severus nochmal das Bein seines Sohnes und schrieb sich ein paar Dinge auf. „Neue Idee?“ „Nein, nur die üblichen Dinge. Harry, kommst du mit dem Bein klar?“ „Ich muss mich nur daran gewöhnen, dass ich es nicht überanstrenge aber sonst geht es. Was ist jetzt mit meinem Mann?“ „Geduld ist ein Tugend, die weder du noch Voldemort besitzen“, knurrte Severus zurück. Dennoch trat er ans Bett seines Bruders und hob leicht ein Lid an. Kurz darauf hob er den Zauberstab und flüsterte, „Lumos.“ Sofort zog sich die schlitzartige Pupille im Licht zusammen. „Hallo Bruder, du hättest auch sagen können, dass du nicht im Koma liegst“, sagte Severus mit einem Grinsen. Aus dem warmen Blutrot wurde ein helles Kristallrot, was Severus lachen ließ. „Dad?“, fragte Harry leise. „Jetzt dreht er völlig durch“, kommentierte Charlie das Verhalten. „Nein, ich bin völlig normal“, sagte Severus und nur er sah, wie sich ein verächtlicher Ausdruck in die roten Augen schlich. „Guck mich nicht so an sonst überleg ich mir nochmal ob ich dir helfe.“ „DAD!“ Jetzt drehte sich Severus endlich um und meinte, „jetzt schrei hier nicht so rum.“ „Was ist mit meinem Mann?“ „Der liegt nicht im Koma und würde mich gerade gerne in der Luft zerreißen.“ „Was macht er dann im Bett?“, fragte Charlie. „Liegen, würde ich sagen. Nein, jetzt mal ernsthaft. Er liegt nicht im Koma, er ist gelähmt“, sagte Severus. „So wie mein Bein?“ „Richtig, nur am ganzen Körper. Dementsprechend wird es auch länger dauern bis wir ihn wieder soweit hinkriegen. Aber in einem hattest du die ganze Zeit Recht, er hat alles gehört und mitbekommen was um ihn herum passiert ist“, erklärte Severus. Harry starrte ihn noch einen Moment an bevor er das Bett wechselte und sich neben seinen Mann setzte. Er beugte sich so über ihn, dass er ihm in die Augen sehen konnte und sofort wurden sie wieder blutrot. „Kann mein Lord sich mir irgendwie mitteilen?“, fragte er. Trauer erschien in seinen Augen, abgrundtiefe Trauer und Harry stiegen die Tränen in die Augen. „Das reicht mir schon. Dad, was können wir machen?“ „Sämtliche Zauber und Tränke, die wir bei dir angewendet haben, werden wir auch bei ihm anwenden. Aber Harry, ich kann nicht sagen ob sie auch wirken“, sagte Severus. „Haben wir eine Chance?“ „Dein Bein haben wir auch nicht komplett wieder hinbekommen also kann ich gar nichts dazu sagen. Ich mache keine Vorhersagen, ich bin schließlich kein Wahrsager. Wir fangen morgen früh an, einige der Zauber können wir dann sofort anwenden, einige brauchen etwas mehr Vorbereitungszeit“, sagte Severus. „Wieso erst morgen früh?“ „Weil ich jetzt wieder ins Bett gehe, ich bin hundemüde und will keinen Fehler bei den Zaubern machen. Zudem brauche ich bei fast allen komplexeren Zaubern die Hilfe von Devon und der wird um diese Uhrzeit tief und fest schlafen. Harry, mein Bruderherz wird nicht sofort wieder gesund werden also kommt es auf einen Tag mehr oder weniger nicht mehr an. Also sehen wir uns morgen nach dem Frühstück, komm Fellmops, wir gehen schlafen“, sagte Severus. Sein Sohn sah ihn einen Moment fast verzweifelt an, nickte aber dann. „Aber er hört mich, oder?“ „Ja, er bekommt alles mit und er sollte auch schlafen also lass ihn auch schlafen. Gute Nacht, ihr Zwei. Fellball, kommst du jetzt?“ „Klar, bin schon da.“ „Gute Nacht, Dad, Charlie.“ Harry bekam nur am Rand mit wie sie das Schlafzimmer verließen, sein Blick blieb auf Voldemort gerichtet. „Dann sollten wir wohl jetzt auch schlafen gehen. Kannst du die Augen selbst schließen?“, fragte Harry. Er sah wie die Augenlider leicht flatterten, sich aber nicht schlossen. „Gut, dann halt ich.“ Damit schloss er Voldemort die Lider, gab ihm einen sanften Kuss und ging dann in sein eigenes Bett. „Gute Nacht, mein geliebter Lord“, schnurrte Harry. Doch er wusste, dass er nicht schlafen könnte, zu groß war seine Aufregung. Harrys Aufregung legte sich bis zum nächsten Tag nicht, er wirkte wie ein durchgeknallter Schnatz während er auf seinem Stuhl hin und her rutschte. Seine Freunde sahen ihn fragend an und irgendwann murrte Draco, „sag mal, hast du Hummeln im Arsch? Was ist los mit dir?“ „Dad? Darf ich es ihnen sagen? Bitte.“ „Ich kann dich doch eh nicht aufhalten“, murrte Severus. Sein Sohn grinste ihn breit an und wandte sich an seine Freunde, „wir haben gestern festgestellt, dass mein geliebter Mann nicht im Koma liegt.“ „Aha, der tut nur so, oder?“, kam von Blaise. „Nein, er ist gelähmt.“ „Wie dein Bein?“ „Ja, nur am ganzen Körper.“ Alle sahen ihn fassungslos an als Blaise sich plötzlich erhob. „Wo willst du hin?“ „Ich hole meinen Dad damit ihr anfangen könnt. Neville, kommst du gleich mit? Du bist doch heute mit deiner Mom verabredet, oder?“, fragte Blaise. „Jup, ich komme gleich mit.“ „Also ist Devon gleich hier, gut, ich bereite alles vor“, murmelte Severus, der sich schon erhob und den Raum kurzerhand verließ. Wie ein Blitz sprang Harry auf und rannte hinter ihm her, Charlie schüttelte nur den Kopf und frühstückte weiter. „Willst du nicht mit?“, fragte Draco. „Nein. Ich kann ihm bei den Vorbereitungen nicht helfen und außerdem habe ich Hunger“, gab Charlie grinsend zurück. „Haben sie eine Chance?“, kam von Sirius. Diesmal zuckte der Rotschopf mit den Schultern und meinte, „keine Ahnung, wir wissen noch nicht wie stark der Fluch ihn geschädigt hat. Erstmal müssen sie ihn untersuchen, danach kann man mehr sagen.“ „Wieso ist es denn vorher nicht aufgefallen, dass er nicht im Koma liegt?“, fragte Draco. „Er hat alle Anzeichen für ein Koma gezeigt und so sind wir davon ausgegangen. Es konnte ja keiner ahnen, dass er einen Lähmungsfluch abbekommen hat.“ „Die Zeichen müssten dieselben sein, oder?“, fragte Adrian, „wie habt ihr es raus gefunden?“ „Das soll euch Harry selbst erzählen, ich hänge an meinem Leben.“ Adrian hob fragend eine Augenbraue doch Charlie blieb hart, er würde nichts sagen und vor allem glaubte er auch nicht, dass sie ihm glauben würden. Denn wer würde schon glauben, dass der Dunkle Lord geweint hatte. „Dann fragen wir Harry wenn er mal wieder normal ansprechbar ist“, beschloss Draco. „Also nie.“ „Adrian, das war nicht nett.“ „Es war die Wahrheit.“ „Es war nicht nett“, kam von Sirius, der sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen konnte. „Ich bin immer noch ein Vampirlord, ich muss nicht nett sein.“ „Du hast deinen Lordtitel noch?“ „Natürlich, ich bin schließlich der Letzte“, sagte Adrian, der den Kopf in Sirius' Richtung drehte und ihn mit absolut toten Augen ansah. Der Animagus zuckte kurz zusammen, er würde sich wohl nie an diese Augen gewöhnen. Rabastan, der direkt neben ihm saß, fragte, „wie meinst du das?“ „Naja, drei Vampirlords habe ich vor dem Angriff auf die Winkelgasse umgebracht, sonst hätten die Vampire nicht gekämpft und die anderen Zwei sind im Endkampf gestorben also bin ich der letzte Vampirlord der irischen Vampire“, erklärte Adrian. „Also hast du das Kommando über sämtliche Vampire auf den britischen Inseln?“, fragte Sirius nach. „Über den kläglichen Rest, den man noch so nennen kann, ja.“ Rabastan sah ihn fragend an bevor ihm einfiel, dass Adrian das ja nicht sehen konnte und so fragte er, „wie meinst du das?“ „Wir haben extreme Verluste erlitten. Ein Viertel meiner Vampire sind tot und die Hälfte schwer bis irreparabel geschädigt. Nur die ältesten Vampire haben diesen Krieg ohne Verletzungen überlebt und das sind nicht viele.“ „Deine Augen, oder?“ „Ja, wobei ich noch Glück hatte. Ich sehe wenigstens Nachts noch etwas, viele meiner Artgenossen sind völlig blind.“ „Kann man das irgendwie beheben?“, fragte Rabastan. Der Vampir lächelte etwas gequält und meinte, „nein, irreparabel. Wir sind nun mal Vampire und die Sonne ist unser größter Feind. Damit müssen wir leben und wir werden uns daran gewöhnen. Sag mal Sirius, wie geht es eigentlich deinem Bruder?“ „Lebt und liegt im St. Mungos, wie alle Schwerverletzten und er wird es überleben. Allerdings darf ich ihn nur eine Stunde am Tag besuchen, ich darf ihn nicht aufregen und werde sofort raus geschmissen wenn sich seine Werte auch nur geringfügig erhöhen“, maulte Sirius. „Sei froh, dass er überhaupt noch lebt. Mein Bruder ist tot“, fuhr ihn Rabastan an bevor er aufsprang und den Raum verließ. Etwas entsetzt sah ihm Sirius nach bevor er sich erhob und meinte, „entschuldigt mich bitte.“ „Was hast du vor?“, fragte Draco. „Mich entschuldigen. Er hat ja Recht. Ich jammere weil ich meinen Bruder nicht sehen kann und seiner ist tot, genau wie seine Schwägerin“, meinte Sirius. Er nickte allen nochmal zu und verließ dann den Raum. Schweigen breitete sich aus, sehr unangenehmes Schweigen. Vier Wochen später hatten sie sämtliche bekannte Zauber, Tränke und Rituale an Voldemort ausprobiert, die sie kannten aber der Erfolg hielt sich in sehr kleinen Grenzen. Harry sah zu seinem Mann, der aufrecht im Bett saß und die Augen geschlossen hielt. Er trat näher ans Bett und sofort öffnete Voldemort die Augen um ihn anzusehen. Ein schwaches Lächeln verzog die schmalen Lippen. Er war nicht länger an die Beatmungsmaschine angeschlossen sondern konnte selbstständig atmen. Auch die Magensonde war entfernt worden, er konnte wieder selbst essen auch wenn das Kauen schwer fiel und er sich auf Flüssigkeiten und Brei beschränken musste. Lediglich der Katheter musste da bleiben wo er war denn Bewegen konnte Voldemort nur die Gesichtszüge und die Finger. Dennoch war es ein Fortschritt und Harry freute sich über jede, noch so winzige Bewegung. „Braucht mein Lord etwas?“, fragte Harry während er sich auf die Bettkante setzte und eine der blassen Hände in seine nahm. „Dich“, signalisierte Voldemort mittels seiner Finger. Er hatte schnell die Fingersprache der Muggel gelernt und konnte sich so mitteilen, indem er diese Zeichen in der Handfläche seines Gesprächspartner machte. Lange Gespräche waren so zwar nicht möglich aber für die tagtägliche Kommunikation reichte es. „Diese Antwort gebt ihr mir immer und ihr wisst auch, was Dad dazu sagt.“ Voldemort verleierte kurz die Augen, sagte aber nichts dazu sondern fragte, „Fortschritte?“ „Leider keine. Wir haben sämtliche Bibliotheken auf unserer Seite durch.“ „Weiße Seite?“ „Die Idee hatten wir auch schon aber wie sollen wir das begründen? Wir können nicht in jedes magische Haus eindringen und dort die Bücher durchgehen“, gab Harry zurück. „Nicht?“ „Nein, mein Lord, können wir nicht. Die Bevölkerung hat sich gerade an unsere Herrschaft gewöhnt und da können wir sie nicht durch so was gefährden.“ Zu seiner Überraschung sagte Voldemort nichts dazu sondern fragte, „Tali?“ „Bei den Werwölfen und spielt fangen mit den Welpen.“ „Remus? Fenrir?“ Voldemort beschränkte sich allgemein auf einzelne Worte und hoffte darauf, dass sein Gegenüber verstand was er sagen wollte. Harry senkte traurig den Kopf, er hatte Voldemort natürlich von der Totgeburt erzählt, so wie er ihm alles erzählt hatte. Voldemort streichelte sanft mit den Fingern über seine Hand. „Nach außen haben sie sich damit abgefunden aber wenn wir alleine sind, lassen sie mich ihre Trauer sehen. Vor allem Remus.“ „Wäre ich auch.“ „Aber mir und Tali geht es gut, ich habe euch alles erzählt. Ich habe die Hoffnung nie aufgegeben“, sagte Harry. Blutrote Augen sahen ihn warm und liebevoll an, die blassen Finger legten sich um seine Hand und drückten leicht zu. „Wir kriegen euch wieder hin, Dad wird es schaffen euch zu heilen. Schließlich habt ihr euer ganzes Leben dafür gekämpft und sollt es doch auch genießen können“, sagte Harry mit einem etwas gequälten Lächeln. „Du.“ „Mein Lord?“ Voldemort verleierte die Augen und zeichnete erneut ein „Du“, in seine Handfläche. Jetzt grinste Harry und meinte, „nur weil ich das die ganze Zeit gemacht habe, muss ich es doch nicht weiter machen, oder?“ „Doch.“ Harry kam um eine Antwort herum als es an der Tür klopfte, er sah etwas überrascht auf während Voldemort nur leicht die Augen zur Tür bewegte. „Herein“, rief Harry dann einfach. Es gab nur wenige Menschen, die es wagen würden bis ins Schlafzimmer zu kommen und die waren hier willkommen. „Ich kann eure Gemächer nicht betreten“, ertönte eine Stimme. „Das ist Adrian“, murmelte Harry bevor er laut rief, „komm rein.“ „Ich brauch die Genehmigung von Beiden.“ „Das ist schlecht.“ „Kannst du mich an der Tür abholen? Ich kenne eure Gemächer nicht“, rief Adrian. Harry schlug sich leicht mit der Hand gegen die Stirn, daran hatte er gar nicht gedacht und so sprang er auf und machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer. Vor der Tür stand wirklich Adrian, der fragend den Kopf schräg legte und leicht lächelte. „Kannst du auch reinkommen wenn nur ich es dir erlaube?“, fragte Harry. „Wenn ich schreckliche Schmerzen haben möchte, ja. Aber du hast doch gesagt, dass er sich mitteilen kann.“ „Ja, per Zeichensprache in die Handfläche. hältst du es bis ins Schlafzimmer durch?“ Adrian nickte und hielt ihm eine Hand hin. „Kannst du mir helfen? Wie gesagt, ich kenne eure Gemächer nicht“, sagte er noch. Doch Harry griff nicht nach seiner Hand, statt dessen kehrte sein Augenlicht langsam zurück. Er blinzelte etwas verwirrt bevor er Harry fixierte, der ihn leicht grinsend ansah. „Im Schlafzimmer ist es auch schon dunkel“, sagte er. „Dein Mann?“ „Kann im Dunkeln sehen und ich kenne unsere Räume in und auswendig. Komm.“ „Wir müssen schnell machen. Sobald ich die Schwelle übertreten habe, beginnt der Schmerz.“ „Dann los.“ Adrian atmete nochmal tief durch und trat dann über die Schwelle, sofort zuckte er zusammen, die Augen glühten hellrot auf und er begann laut zu knurren. Harry ignorierte das und führte Adrian durchs Wohnzimmer. Glühend rote Augen begrüßten sie als sie das Schlafzimmer betraten, Harry nahm die Hand seines Mannes und legte sie in Adrians Hände. „Darf ich eure Zimmer betreten?“, knurrte Adrian mit schmerzverzerrten Gesicht. „Ja“, signalisierte Voldemort und sofort seufzte der Vampir erleichtert auf. „Danke. Können wir das Licht auslassen? Ich sehe meine Gesprächspartner durchaus gerne an.“ Wieder deutete Voldemort ein „Ja“, an. „Setz dich doch“, kam von Harry. Während Adrian sich auf Harrys Bett setzte, nahm Harry auf der Bettkante seines Mannes Platz und nahm seine Hand wieder in seine Eigenen. „Was führt dich her?“, fragte Harry schließlich. „Ich habe, notgedrungen, ja mitbekommen, dass Severus und Devon keine neuen Tränke und Zauber kennen und so habe ich mich mit meinen Vampiren unterhalten. Es hat einige Zeit gedauert aber schließlich konnte ich etwas herausfinden“, sagte Adrian. „Was genau?“, fragte Harry, nachdem sich die Hand in seinen Händen verkrampft hatte. „Es gibt ein uraltes Ritual, welches dazu gedacht war, tote Vampire wieder zum Leben zu erwecken.“ „Aber zerfallen Vampire nicht zu Staub?“, unterbrach ihn Harry verwundert. „Früher nicht. Die ersten Generationen sind nicht zerfallen, das Blut Kains war bei ihnen noch stark und rein. Erst die späteren Generationen haben dieses Staubproblem.“ „Kann dieses Ritual uns helfen?“ „Ich weiß es nicht aber es wäre möglich wenn man es etwas umstellt. Aber dazu brauche ich Hilfe.“ „Dad.“ Der Vampir nickte und fuhr fort, „den hätte ich sowieso gefragt aber ich wollte erst mit euch reden. Dieses Ritual ist extrem schwer und gefährlich und die benötigten Zutaten sind selten und schwer zu beschaffen.“ Harry sah auf seine Hand, wo Voldemort scheinbar gerade etwas signalisierte und 'hörte' erst mal in Ruhe zu. Als er dann auch noch in Parsel antwortete, wusste Adrian, dass er einen Ehestreit ausgelöst hatte. Er lehnte sich zurück, das konnte dauern. Harry löste den Streit auf seine Art denn er entzog Voldemort einfach seine Hände und nahm ihm damit die Möglichkeit ihm zu antworten oder mit ihm zu streiten. Er musste sich nicht mal umsetzen denn Voldemort konnte seine Arme nicht bewegen und sich so seine Hände auch nicht zurückholen. „Und?“, fragte Adrian. „Er ist dagegen, ich bin dafür.“ „Wieso ist er dagegen? Es wäre eine Möglichkeit, dass er sich vielleicht wieder bewegen kann.“ „Mein geliebter Ehemann will das Risiko nicht eingehen weil er mich mit seinem Tod alleine lassen würde und das will er nicht. Lieber wartet er bis Dad oder Devon eine neue Idee haben“, sagte Harry. „Aber das willst du nicht“, stellte Adrian fest. „Natürlich nicht. Wenn wir eine Chance haben, werden wir sie nutzen. Schreib mir auf was du alles brauchst, in welchem Zustand, Frische und so weiter, ich sorge dafür, dass du alles bekommst.“ „Dein Mann flippt gleich aus“, meinte Adrian denn die Augen des Dunklen Lords glühten immer heller auf. Harry grinste plötzlich und meinte, „sein Problem ist nur, dass er sich gerade nicht bewegen kann und deswegen auf mich angewiesen ist. Egal ob mein geliebter Ehemann jetzt sauer auf mich ist oder nicht, wir werden dieses Ritual durchführen.“ „Er wird mich zerreißen wenn das Ritual funktioniert“, sagte Adrian trocken. „Nein, wenn das Ritual wirkt, hat mein Lord erst mal andere Dinge im Sinn als jemanden zu zerreißen“, grinste Harry. „Also willst du das wirklich machen?“ „Ja, ich werde jede Möglichkeit nutzen um meinen Mann und den Vater meiner Tochter wieder gesund zu bekommen. Wie lange brauchst du für die Liste?“ „Kann ich Feder und Pergament haben?“ Eine knappe Stunde später hatten sie ihren Sitzplatz gewechselt und waren ins Wohnzimmer gegangen. Sie waren auch nicht mehr zu zweit sondern mittlerweile zu siebt, die sich alle vor dem Kamin versammelt hatten und nacheinander die Liste von Adrian durchgingen. Dieser war wieder blind und musste sich auf seine anderen Sinne konzentrieren. Schnell hatte er gelernt den verschiedenen Personen ihre Gerüche und Stimmen zuzuordnen, nur wenn alle durcheinander redeten, fiel es ihm schwer die Stimmen zuzuordnen. Momentan schwiegen allerdings alle bis Severus die Stimme erhob. „Das ist absoluter Wahnsinn.“ „Ist es durchführbar?“, fragte Harry. „Es ist Wahnsinn“, kam von Lucius, der direkt neben seinem besten Freund saß. „Das war aber nicht die Frage. Ist es machbar?“ „Allein die Zutatenliste ist Wahnsinn, bei einigen Dingen weiß ich gar nicht wo ich sie herbekommen soll.“ „Dad, das war auch nicht die Frage. Ist es machbar?“ „Was sagt Voldemort dazu?“, war die Gegenfrage. „Was schon? Er ist dagegen.“ „Gute Entscheidung“, grollte Fenrir. Rabastan, Sirius und Devon stimmten ihm sofort zu, was Harry frustriert knurren ließ, „Dad, ich will jetzt wissen ob es machbar ist.“ Der Tränkemeister ließ den Blick nochmal über die Zutatenliste, die Trankzubereitung und das Ritual selber schweifen und seufzte dann tief auf. „Ja, es ist machbar“, sagte er leise. „Aber...?“ „Es ist Wahnsinn. Das Risiko ist extrem hoch und ich stimme meinem Bruder zu, ich bin auch dagegen.“ „Das steht nicht zur Debatte. Kannst du den Trank brauen?“ „Ich kann jeden Trank brauen wenn ich die Zutaten habe“, sagte Severus fast schon beleidigt. Harry nickte zufrieden und fragte, „wie teilen wir die Zutatensuche auf?“ „Das mach ich“, meldete sich Fenrir zu Wort, „ich weiß wo ich die meisten Sachen finde.“ „Und der Rest?“ „Ich habe genug Werwölfe, da wird einer dabei sein, der mir helfen kann. Wann brauchst sie, Giftmischer?“ „Sobald geklärt ist wer das Ritual durchführt denn das mache ich nicht“, sagte Severus. Sein Sohn sah ihn etwas entsetzt an doch Severus schüttelte nochmal den Kopf, „nein, das ist ein Vampirritual also soll es ein Vampir machen. Zudem man dazu auch das Blut eines Vampires braucht.“ Alle Blicke wanderten zu Adrian, der angesichts des plötzlichen Schweigens, eine Augenbraue hob und schnarrte, „warum habe ich nur das Gefühl als würdet ihr mich alle anstarren?“ „Gutes Gefühl. Adrian, kannst du das Ritual durchführen?“, fragte Harry. „Könnte ich aber ich kenne einen uralten Vampir, der dafür wesentlich besser geeignet ist. Zudem hat er das Ritual schon einmal durchgeführt und es ist gut gegangen“, sagte Adrian. Es war Harry anzusehen, dass er ihm am Liebsten um den Hals gefallen wäre und in seiner Begeisterung bemerkte er nicht, dass alle Anderen sehr skeptisch aussahen. Erst als keiner etwas sagte, sah er sich um und fragte, „warum guckt ihr alle so?“ „Harry, denk nach. Er kennt einen Vampir, der das Ritual kennt und dennoch ist er nicht hier. Warum nicht?“, fragte Sirius leise. „Weil er nicht in England ist?“, schlug Harry vor und sofort nickte sein Pate. „Kann man ihn nicht holen? Adrian?“ „Könnte man, es gibt da nur ein kleines Problem.“ „Welches?“ „Er lebt in Rumänien, im berühmten Transsylvanien. Sehr zurückgezogen und nicht sehr freundlich Besuchern gegenüber“, sagte Adrian. „Also fällt eine Eule raus“, kam trocken von Rabastan. „Ja. Da muss jemand persönlich hinreisen.“ „Wer kommt mit?“, fragte Harry sofort. „NEIN!“ „Dad?“ „Du reist nicht nach Transsylvanien, eher hexe ich dich am Bett fest aber du gehst nicht“, fuhr Severus auf. „Wer soll sonst gehen? Es geht hier um MEINEN Mann, um den Vater MEINER Tochter und ich habe es satt, dass ich gar nichts für ihn tun kann. Ich will nicht länger die Hände in den Schoß legen, ich will ihm helfen und dafür werde ich nach Rumänien reisen“, knurrte Harry. Sein Vater sah ihn fassungslos an, es war noch nie passiert, dass Harry ihn so anfuhr und vor allem, dass er so ernst war. „Bist du sicher, dass du das willst?“, fragte Severus seufzend. „Ja, bin ich.“ „Aber nicht alleine. Adrian, wie steht dein Bekannter zu Werwölfen?“ „Wenn Harry mit Werwölfen dort auftaucht, kann er ihm gleich ne Kriegserklärung schicken“, gab Adrian zurück. „Also keine Werwölfe. Wer dann? Adrian?“ „Nein, ich kann dich nicht begleiten. Sobald ein Lichtstrahl mich trifft, bin ich blind und damit keine große Hilfe mehr. Zudem könnte er das Eindringen fremder Vampire in sein Revier als Angriff sehen“, erklärte der Vampir. „Also keine Vampire und keine Werwölfe. Bleiben die Zauberer. Wer kommt in Frage?“ Sowohl Rabastan wie auch Sirius heben sofort die Hände und meinten, „wir.“ „Sind zwei. Wer noch?“, fragte Harry. „Charlie wird dich begleiten.“ „Sollte er das nicht selber entscheiden?“ „Er wird mir zustimmen. Sind drei.“ „Ich bin mir sicher, dass die Zwillinge auch mitkommen. Sind fünf. Wer kommt von deinem Inneren Kreis noch in Frage?“, fragte Sirius. „Blaise, Neville?“ Sofort schüttelte Devon den Kopf, „nein, Neville wird seine Mutter nicht alleine lassen. Blaise vielleicht. Sind sechs.“ „Draco“, sagte Adrian. Er sah die überraschten Blicke zwar nicht aber er konnte sie sich vorstellen und Severus nächste Worte bestätigten seinen Verdacht. „So sehr wie ich meinen Patensohn auch schätze aber ich finde, er ist momentan nicht in der Lage für so eine Reise und die damit verbundenen Gefahren.“ „Lass das meinen Sohn selber entscheiden“, mischte sich Lucius ein. „Sicher?“ „Ja, lass ihn das selber entscheiden. Gehen wir mal davon aus, dass er mitgeht, dann sind es sieben, mit Harry acht.“ „Das reicht“, bestimmte Harry plötzlich. „Wie meinen? Mein Sohn, ich habe mich gerade verhört, oder?“ „Nein, Dad, hast du nicht. Acht Zauberer, die sich sehr gut wehren können, das reicht völlig. Ich will den Vampir um einen Gefallen bitten und ihn nicht angreifen. Wenn er uns angreifen will, ist es egal wie viele wir sind denn dann bekommen wir seine Hilfe so oder so nicht. Dad, wir sind acht Leute und das reicht“, sagte Harry ernst. Er wartete bis sein Vater notgedrungen genickt hatte, fuhr er fort, „ich werde alle persönlich fragen. Dad, kannst du mit Voldemort reden?“ „Wieso ich?“ „Weil du der Einzige bist, den er nicht verflucht wenn das Ritual funktioniert“, kam von Lucius. „Na danke, darauf kann ich verzichten. Harry, warum unterrichtest du deinen Mann nicht selber von deinem hervorragenden Plan?“, knurrte Severus. Zu aller Überraschung ließ Harry den Kopf hängen und nuschelte, „weil er mir dann böse ist. Das will ich nicht.“ „Ach, aber auf mich darf er böse sein, oder was? Sohn, du bringst mich um den Verstand“, sagte Severus leicht genervt, „aber ok, ich erklär es ihm.“ „Wer soll sich eigentlich während deiner Abwesenheit um ihn kümmern?“, fragte jetzt Lucius. Grüne Augen sahen ihn bittend an, eine ganze Zeit sogar bis der Blonde resignierend fragte, „warum ich?“ „Weil du damit die wenigsten Probleme hast. Bitte Lucius.“ „Er wird erst mich und dann dich dafür töten.“ „Nur wenn das Ritual funktioniert und dafür muss ich nach Rumänien. Also?“ „Wenn mein Lord damit einverstanden ist, mach ich es. Was ist mit Talisha?“, fragte Lucius. „Ich würde sie gerne bei meinem Mann lassen, in ihrer gewohnten Umgebung. Da ich keine Werwölfe mitnehmen kann, werden sie sich um sie kümmern. Natürlich mit Dad zusammen“, sagte Harry, „ich hoffe, du bist mir nicht böse, Dad?“ „Nein, ich habe genug Arbeit aber ich werde regelmäßig nach meiner Enkeltochter sehen. Lucius kann ja auch ein Auge auf sie haben wenn er sich um Voldemort kümmert“, sagte Severus. „Gut. Dann setze ich mich jetzt mit meinen Reisebegleitern zusammen. Fenrir, sorg für die Zutaten, solltest du was bestimmtes brauchen, sag es einfach. Sonst noch was?“, fragte Harry. Nacheinander schüttelten alle den Kopf und so erhob sich Harry. „Siri, Rabastan, kommt ihr gleich mit?“ „Was hältst du davon, wenn wir uns aufteilen, alle einsammeln und uns dann irgendwo treffen?“, fragte Sirius. „Gute Idee. Wer geht wohin?“ „Ich hol die Rotschöpfe“, grinste Sirius sofort. „Dann hol ich Draco“, kam von Rabastan. „Ich husche schnell ins St. Mungos und hol Blaise. Wir treffen uns in einer Stunde im großen Salon im öffentlichen Teil des Manors. Dad, kannst du bis dahin alles mit Voldemort klären?“ „Habe ich eine andere Wahl?“ „Nein.“ „Dann lautet die Antwort, ja, kann ich.“ Harry schenkte ihm ein dankbares Lächeln, umarmte ihn noch kurz und verschwand dann, genau wie Sirius und Rabastan. „Und wir?“, fragte Lucius. „Ich geh meine Wölfe einteilen“, murrte Fenrir, „Adrian kommt mit, ich brauch die Angaben über die Frische der Zutaten.“ Damit erhob sich der Werwolf und auch der Vampir stand auf. „Brauchst du Hilfe?“ „Im Haus nicht, draußen ja.“ „Dann los.“ Lucius und Severus sahen ihnen nach und der Blonde fragte, „muss ich das wirklich machen?“ „Du hast es Harry versprochen.“ „Was genau muss ich eigentlich machen?“ Severus stutzte und fragte, „weißt du das wirklich nicht?“ „Würde ich sonst fragen?“ Severus verleierte leicht die Augen und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, warum musste so was immer an ihm hängen bleiben? Schließlich seufzte er und erklärte, „du hättest vorher fragen sollen. Ok, Kurzfassung: Voldemort kann sich gar nicht bewegen, lediglich die Finger aber nicht die Arme. Er hat die Magensonde abgelehnt also muss er gefüttert werden. Keine harte Nahrung, hauptsächlich Brei und verschiedene dickflüssige Sachen, die Hauselfen wissen Bescheid und ER hasst es.“ „Tolle Voraussetzungen.“ „Och, es wird noch besser. Wir haben festgestellt, dass die Reinigungszauber auf Dauer die Haut angreifen.“ „Stopp, warte mal. Du willst mir nicht sagen, dass ich ihn waschen soll, oder?“, fuhr Lucius dazwischen. Eine Augenbraue ruckte belustigt nach oben und Severus nickte, „doch, genau das will ich damit sagen. Ich sagte ja, du hättest vorher fragen sollen. Harry wird dich natürlich noch genauer einweisen. Meinst du, du schaffst das?“ „Er wird mich umbringen.“ „Harry oder Voldemort?“ „Voldemort. Harry bring ich selber um. Was habe ich mir da nur aufhalsen lassen?“, seufzte Lucius. „Und jetzt stell dir vor, wir müssen es Voldemort noch sagen.“ „Jetzt?“ „Ja. Jetzt. Komm, je eher wir das hinter uns bringen, umso besser. Kannst du die Zeichensprache?“, fragte Severus. Unsicher nickte Lucius, beide Innere Kreise hatten die Sprache erlernt und konnten damit umgehen aber er war sich nicht sicher, ob er das wirklich wollte und auch konnte. „Dann los, bringen wir es hinter uns.“ Voldemort schien zu schlafen dennoch trat Severus an sein Bett und schnarrte, „aufwachen, du kannst Nachts schlafen.“ Sofort flogen die roten Augen auf und fixierten ihn. „Ich muss mit dir reden und Lucius auch“, sagte Severus während er ihm schon unter die Arme griff und aufsetzte. Es war Voldemort anzusehen wie unangenehm ihm die Situation war denn sein Blick ging immer wieder zu Lucius, dem das genauso unangenehm war. Severus folgte dem stummen Blickwechsel und seufzte, „gewöhnt euch aneinander.“ Jetzt sah Voldemort ihn wieder an, deutlich fragend und nachdem Severus seine Hand ergriffen hatte, fragte er, „wieso?“ „Harry hat dir von dem irrsinnigen Plan mit dem Vampirritual erzählt und heute hat er uns so lange bequatscht bis wir alle zugesagt haben. Adrian kann und will das Ritual nicht durchführen aber er kennt einen Vampir, der es kann“, erklärte Severus. Als er stockte, forderte Voldemort, „weiter.“ „Das Problem an der Sache ist, dass dieser Vampir in Rumänien lebt...“ „NEIN“, wurde mit Nachdruck in seine Handfläche gedeutet, gleich mehrmals. Severus schenkte ihm ein feines Grinsen und fragte, „glaubst du wirklich, dass ich das nicht auch gesagt habe? Was glaubst du, wie viel Erfolg ich damit hatte?“ „Keinen.“ „Richtig. Also, Harry hat sich dazu entschlossen nach Rumänien zu reisen, in Begleitung einiger Zauberer weil weder Vampire noch Werwölfe in Frage kommen. Damit kommen wir zum Grund seines Hierseins“, sagte Severus mit einem Deut auf Lucius, der sich immer unwohler fühlte. Voldemort bedeutete ihm fortzufahren und nach einem tiefen Durchatmen sagte der Tränkemeister, „aufgrund unserer gemeinsamen Vergangenheit und weil ich sowieso schon genug Arbeit habe, kann ich mich nicht um dich kümmern. Du willst keine Hauselfen in deiner Nähe haben also bleibt nur ein anderer Zauberer und die Wahl ist auf Lucius gefallen.“ Sofort richteten sich die roten Augen auf Lucius, der etwas zusammenzuckte denn diese helle Kristallrot war ihm nur allzu vertraut. „Nein“, deutete Voldemort. „Doch. Es gibt keine Diskussion in dieser Sache. Er wird sich um dich kümmern also mach es dir und ihm nicht schwerer als es sowieso schon ist.“ „Nein.“ „Voldemort, ich will nicht mit dir diskutieren und ich werde es auch nicht. Harry hat so entschieden und solange du noch in dieser Lage bist, ist er unser Lord und damit haben wir ihm zu gehorchen. Er wird wahrscheinlich in wenigen Tagen schon aufbrechen also habt ihr nicht viel Zeit um euch aneinander zu gewöhnen“, sagte Severus. „Nein.“ „Du wiederholst dich.“ „Severus!“ Voldemort sah ihn jetzt wieder an, noch heller konnten seine Augen nicht werden doch Severus grinste nur kalt. „Du bist momentan nicht in der Lage oder der Verfassung um irgendwelche Forderungen zu stellen oder Drohungen auszusprechen. Harry hat es beschlossen und wir werden uns daran halten. Er wird einige Wochen weg sein und solange wird Lucius sich um dich kümmern. Ich schlage vor, dass du dich an den Gedanken gewöhnst. Du kannst ja versuchen deinen Mann umzustimmen aber wir kennen ihn Beide gut genug um zu wissen, dass das nichts bringt also akzeptiere es einfach“, sagte er. Nochmal sah Voldemort zu seiner rechten Hand, Lucius war anzusehen, dass er überall lieber wäre als hier. Er deutete etwas in Severus' Hand, was diesen leicht lachen und Lucius verwundert eine Augenbraue heben ließ. „Ja, das wird für euch eine schwere Zeit. Ihr könnt nur das Beste daraus machen“, grinste Severus bevor er Voldemorts Hand losließ und Lucius zu sich winkte. Dieser zögerte allerdings und blieb wo er wahr. „Jetzt komm schon her, er beißt nicht, kann er gar nicht. Du kennst zwar die Zeichen aber hast du sie auch schon in der Handfläche gespürt?“, fragte Severus. „Nein, muss ich?“ „Ja, musst du. Er kann das Handgelenk nicht heben und da ist es schwierig die Zeichen in der Luft zu machen. Jetzt komm her.“ Langsam und unsicher kam Lucius näher, nichts erinnerte in diesem Moment an den, sonst so selbstsicheren, arroganten Reinblüter. Voldemort verleierte nur die Augen über dieses Verhalten doch Severus knurrte, „du brauchst gar nicht so reagieren. Mal sehen was du machst wenn er Harrys Aufgaben übernimmt.“ Die roten Augen weiteten sich geschockt, er gestikulierte irgendetwas mit den Fingern. „Ich kann dich leider nicht hören.“ Ein Todesblick traf ihn doch der wurde gekonnt ignoriert. „Lucius, beweg endlich deinen Arsch hierher“, knurrte Severus. Er griff gleichzeitig nach Lucius, zog ihn mit Schwung auf die Bettkante und drückte ihm eine Hand von Voldemort in die Hände. „Jetzt übt gefälligst, ich bin nicht die ganze Zeit da um zu übersetzen.“ Sowohl Voldemort wie auch Lucius waren davon nicht sehr begeistert, vor allem weil Severus sich daran machte den Raum zu verlassen. „Warte mal, wo willst du hin?“, fragte Lucius fast panisch. „Ich habe noch zu tun. Ihr kommt schon klar.“ Damit verließ Severus wirklich den Raum und zumindest Voldemort spürte, wie er den Ostflügel komplett verließ. Lucius konnte sich nicht erinnern, sich jemals so unwohl gefühlt zu haben. Nur am Rande registrierte er, dass Voldemorts Hand erstaunlich warm war. Wie fast jeder Andere hatte er angenommen, dass er sich kalt anfühlen würde oder so wie eine Schlange doch die blasse Hand in seiner Handfläche fühlte sich völlig normal an. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als er ein leichtes Pochen an seiner Handfläche spürte. Zuerst sah er auf seine Hand, der blasse Zeigefinger tippte ihn gegen die Handfläche und dann nach oben, rote Augen sahen ihn teils belustigt, teils genervt an. „Verzeihung, mein Lord, ich bin etwas überfahren von der Situation“, murmelte er leise. Voldemort nickte mit den Augen und tippte mit dem Zeigefinger wieder gegen seine Handfläche. Erst verstand Lucius nicht doch dann bewegte er die Hand so, dass Voldemorts Hand komplett in seiner Handfläche lag. Dieser bewegte die Finger doch Lucius hob fragend eine Augenbraue. „Ich verstehe es nicht.“ Wieder ein Tippen mit dem Zeigefinger bevor Voldemort die Finger zu einem Buchstaben legte und so stark, wie es ihm möglich war, in Lucius' Handfläche drückte. Dieser sah auf die Finger, er erkannte den Buchstaben. „A.“ Die Finger bewegten sich und formten den nächsten Buchstaben. „Also erst mal das Alphabet und dann sehen wir weiter?“, fragte Lucius. Wieder nickte Voldemort mit den Augen und so verbrachten sie den restlichen Tag damit, dass sich Lucius an die Zeichensprache in seiner Handfläche gewöhnte. Sie waren gerade dabei einzelne Worte zu üben als Voldemort plötzlich inne hielt. Seine Hand verkrampfte sich. „Mein Lord, alles in Ordnung?“, fragte Lucius sofort. Im selben Moment öffnete sich die Schlafzimmertür und Harry steckte den Kopf rein, ein schlecht verborgenes Lächeln auf den Lippen. „Will mein Mann mich sehen?“, fragte er. Lucius sah auf seine Hand um sicher zu gehen, dass er die Antwort richtig verstanden hatte und sah dann grinsend auf, „er sagt nein.“ „Also will er mich sehen“, stellte Harry fest und betrat den Raum ganz, er trug ein Tablett auf der Hand. „Er sagt nochmal nein.“ „Das sagt er ständig. Wenn er das den ganzen Abend macht, nimm einfach deine Hände weg.“ „Dann verflucht er mich wenn er wieder zaubern kann.“ Harry grinste breit, stellte das Tablett ab und nahm Lucius die Hand seines Mannes ab. „War der Nachmittag so schlimm? Mein armer Lord aber ihr müsst euch aneinander gewöhnen.“ Voldemort verweigerte die Antwort und sah ihn auch nicht an. „Normal würdet ihr mit diesem Verhalten durchkommen aber ich will in zwei Tagen aufbrechen also habe ich nicht wirklich Zeit um mich damit zu beschäftigen. Mein Lord, mein geliebter Lord, meine Entscheidung steht fest und Lucius wird sich um euch kümmern“, zischte Harry bevor er ins Englisch wechselte, „damit ihr Beide seht, dass ich es ernst meine, bleibt Lucius jetzt hier.“ Sofort sah Voldemort ihn panisch an und wollte etwas mit den Fingern sagen doch Harry zog seine Hände zurück. „Nein, ich kenne eure Antwort und es ist mir egal.“ „Harry, was genau hast du jetzt vor?“, fragte Lucius leise. „Es ist spät und ich will ins Bett, also was könnte ich jetzt vorhaben?“, fragte Harry zurück. „Abendessen und bettfertig machen?“, fragte der Blonde zögernd. Das strahlende Lächeln von Harry kam ihm in diesem Moment wirklich fehl am Platze vor. Er sah zu seinem Lord, dessen Blick erdolchte ihn gerade. „Harry, das ist keine gute Idee.“ „Doch, das ist eine perfekte Idee“, sagte Harry. „Nicht wirklich.“ Harry seufzte tief und drehte sich zu ihnen um. „es ist mir völlig egal was ihr dazu sagt. Ich werde in zwei Tagen aufbrechen und ich brauche jemanden, der sich um meinen Mann kümmert. Dad fällt raus, er kann es schlicht und einfach nicht und alle Anderen aus eurem Inneren Kreis stehen euch nicht nah genug. Lucius kennt euch seit Jahrzehnten und er wird nicht seinen Respekt vor euch verlieren, nur weil er euch in dieser Situation hilft. Also hört endlich auf, euch wie ein verbocktes Kind zu verhalten“, sagte Harry an Voldemort gewandt bevor er sich zu Lucius drehte, „du spring über deinen Schatten. Mein Lord wird dich nicht verfluchen wenn er das überhaupt irgendwann mal wieder kann. Lucius, ich brauche deine Hilfe.“ Beide Männer sahen ihn an, Lucius seufzte schließlich und nickte, Voldemort sah weg. Harry warf ihm einen traurigen Blick zu und fragte, „Will mein Lord das Abendessen heute ausfallen lassen?“ Er setzte sich auf die Bettkante und griff nach Voldemorts Hand, doch die Finger bewegten sich nicht. So effektiv Harry jedes Gespräch unterbrechen konnte, wenn Voldemort nicht mit ihm reden wollte, dann musste er nur die Finger still halten. „Mein Lord, bitte. Wollt ihr noch etwas essen?“ Es dauerte noch einen Moment bis Voldemort seine Finger doch bewegte, „ja.“ „Darf Lucius dabei bleiben?“ Diesmal dauerte die Antwort noch länger, „ja.“ „Danke mein Lord.“ Damit ließ er die Hand los und bedeutete Lucius sich zu setzen, dieser folgte der Aufforderung nur zögerlich. „Soll ich wirklich hierbleiben?“ „Ja, in zwei Tagen musst du das machen. Die Hauselfen richten dir sein Essen her, du musst nur sagen wann. Keine harten Sachen, das Kauen fällt schwer. Sollte sich das in meiner Abwesenheit ändern, dürft ihr das Essen gerne variieren. Er muss essen, Tränke hat Dad verboten“, erklärte Harry während er nach einer Schüssel griff. „Wieso keine Tränke?“ „Weil sie erstens schrecklich schmecken und weil es für den Körper besser ist wenn er normale Nahrung zu sich nimmt. Zudem ist es gut wenn er die Kiefer bewegt.“ „Wieso?“ „Weil die Muskeln sich sonst zurückbilden. Du musst auch die Aufbauübungen für die Muskeln machen wenn ich nicht da bin.“ „Wann?“ „Immer früh nach dem Frühstück, dauert etwa eine Stunde, es sei denn Devon ist der Meinung, dass er mehr machen soll“, sagte Harry bevor er sich knurrend an Voldemort wandte, „mein geliebter Lord hört jetzt bitte auf sich wie ein Kleinkind anzustellen und macht den Mund auf!“ Doch Voldemorts Mund blieb weiter zu, sein Blick lag auf Lucius, man brauchte kein Genie sein um zu wissen was in seinem Kopf vorging. Er fürchtete nichts so sehr wie den Respekt von seinen Untergebenen zu verlieren und Lucius hatte noch eine besondere Position. Das blonde Malfoyoberhaupt war einer der Ersten gewesen, der ihm beigetreten war und innerhalb weniger Monate war er zu seiner rechten Hand geworden. Während seiner körperlichen Abwesenheit hatte Lucius die Todesser zusammengehalten und sogar vermehrt, ohne seine Arbeit wäre er wahrscheinlich nicht wieder auferstanden. Vor Lucius war er immer stark gewesen und jetzt lag er völlig hilflos vor ihm, sollte sich von ihm helfen lassen, er wäre ihm hilflos ausgeliefert. Sein Blick ging zu Harry, der ihn lieb anlächelte und schließlich schloss er resignierend die Augen und öffnete den Mund. Irgendwie würde er dieses Theater schon durchstehen. Harry und Lucius hatten den inneren Kampf gesehen und sie verstanden ihn. Er war bis jetzt immer stark gewesen, vor sich und vor den Anderen und jetzt war er der Schwache, er war alleine völlig hilflos und das wusste Voldemort auch. Vor allem vor Lucius musste es ihm extrem schwer fallen denn er ging wahrscheinlich davon aus, dass seine rechte Hand danach gar keinen Respekt mehr vor ihm hätte. Was allerdings nicht wahr war. Lucius hatte nie mehr Respekt vor ihm gehabt als in diesem Augenblick denn er war sich nicht sicher ob er das hier geschafft hätte. Es erforderte viel Selbstbewusstsein um sich so vor einem Untergebenen zu zeigen. Lucius legte leicht den Kopf schief während Harry seinen Mann einfach weiter fütterte, die roten Augen blieben zu, er wollte scheinbar das Elend nicht sehen. Er hatte den ersten Schritt getan, indem er ihn hier im Zimmer duldete denn Lucius war sich in einem Punkt ganz sicher. Wenn Voldemort ihn nicht hier haben wollte, würde er sich gegen Harry irgendwie durchsetzen. Er sah zu Harry, der gerade den letzten Rest aus der Schüssel kratzte und nach dem Glas Saft griff. Allerdings sah er überrascht auf als Lucius ihm plötzlich die Hand auf den Arm legte. „Darf ich?“, fragte Lucius. Während Harry ihm das Glas übergab, öffnete Voldemort doch die Augen und sah ihn aus den Augenwinkeln heraus an. „Sich helfen zu lassen, ist kein Anzeichen von Schwäche, mein Lord“, sagte Lucius, „darf ich?“ Es dauerte einen Moment bis Voldemort reagierte, er schien innerlich mit sich zu kämpfen doch schließlich nickte er mit den Augen. „Danke, mein Lord“, zischte Harry leise. Er wurde von Voldemort ignoriert denn dieser musste sich auf Lucius konzentrieren, der sich etwas ungeschickt mit dem Glas anstellte. „Verzeihung“, murmelte Lucius. „Macht nichts, die Routine kommt mit der Zeit. Hier“, sagte Harry und reichte ihm ein Tuch. Nachdem Lucius sein Malheur beseitigt hatte, fragte Harry, „noch Hunger?“ Die roten Augen deuteten ein 'Nein' an und Harry stellte das Tablett weg bevor er sich an Lucius wandte, „guck einfach zu und wenn du Fragen hast, fragst du gleich. Bevor die Frage kommt, warum keine Reinigungszauber. Devon hat im St. Mungos festgestellt, dass ein längerer Gebrauch von Reinigungszaubern die Haut schädigt. Sie wird dünn und extrem anfällig. Viele Leute reagieren mit Hautausschlag, verschiedenen Blasen oder Pickeln und im schlimmsten Fall wird sie so dünn, dass sie bei jeder Bewegung reißt. Und da ich das nicht möchte, muss mein Mann jeden Tag gewaschen werden. Alle drei Tage muss er eingecremt werden, das zeige ich dir morgen, ich glaube, mit dem Waschen haben wir heute erst mal alle genug. Oder?“ Lucius nickte und auch Voldemort deutete ein Nicken mit den Augen an. „Na seht ihr, ihr seit euch schon mal einig, eine gute Voraussetzung“, grinste Harry während er den Zauberstab schwang und eine Schüssel mit warmen Wasser und einen Schwamm auf dem Nachttisch erscheinen ließ. „Ausziehen per Hand oder per Zauberstab?“, fragte Lucius. Statt einer Antwort ließ Harry das Oberteil des Pyjamas verschwinden. „Am Besten immer gleich zu den Hauselfen, dort im Schrank sind Neue.“ Lucius nickte nur und Harry begann seinen Mann zu waschen, dieser schloss wieder die Augen und wünschte sich im Moment sehr, sehr weit weg. Knappe zwei Stunden später verließ Lucius den Ostflügel, sichtlich fertig mit den Nerven und eigentlich am Ende seiner Kräfte. Er überlegte ob er nach Hause flohen sollte, entschied sich aber dagegen denn Harry wollte ihn zum Frühstück sehen und da lohnte es sich nicht. Nach einer kurzen Überlegung schlug er allerdings den Weg in die Küche ein, er brauchte unbedingt noch etwas zu essen und vor allem etwas starkes zu trinken. Danach wollte er nur noch duschen und dann ins Bett, die nächsten Tage und Wochen würden schwer werden. „Ist mein Lord mir sehr böse?“, fragte Harry währenddessen im Ostflügel. „Nein.“ „Sicher?“ „Ja, nicht böse.“ „Lucius war die logischste Wahl“, entschuldigte sich Harry nochmals. „Ich weiß“, gab Voldemort zurück. Harry spürte, dass seine Hand leicht zitterte und fragte, „mein Lord, was bedrückt euch?“ „Du.“ „Ich?“ „Du, die Reise.“ „Es muss sein und das wisst ihr genauso gut wie ich. Ich will etwas von diesem Vampir also werde ich auch persönlich hingehen und ihn fragen. Meine Freunde und ich sind gute Duellanten, kennen unzählige Schutz- und Angriffszauber und wir kennen uns mit Vampiren aus. Wir haben gute Chancen“, erklärte Harry. „Mit Adrian, ja. Er ist fremd, du kennst ihn nicht“, deutete Voldemort. „Ich kenne nicht nur Adrian.“ „Bitte?“ Harry sah ihn entschuldigend an und meinte, „ich habe mich immer mal wieder mit den Vampiren getroffen, ich kannte auch die zwei gefallenen Vampirlords persönlich. Morgen treffe ich mich mit dem Vampir, der den Hinweis gegeben hat.“ „Warum?“ „Er will mir einige Anstandsregeln beibringen. Wie ich mich zu benehmen habe, wie ich mich dem Vampir nähern soll, und so weiter. Aber erst nachdem Lucius hier war.“ Die blasse Hand verkrampfte sich in seinen Fingern, Harry streichelte mit der zweiten Hand darüber und sagte entschuldigend, „das muss sein. Die Creme muss aufgetragen werden sonst habt ihr später Probleme mit der Haut und auch wenn euch das egal ist, ich will das nicht. Ich mag eure Haut so wie sie ist und ich hätte sie gerne weiter so.“ „Warum?“ Ein verbitterter Ausdruck erschien in den roten Augen bevor er wegsah. „Wie warum? Mein Lord, dieses Gespräch hatten wir schon oft genug. Ich liebe euch und ich werde euch nicht wegen so etwas verlassen also schlagt euch das aus dem Kopf. Ich werde alles versuchen, damit ihr wieder gesund werdet“, fuhr Harry auf. Voldemort sah ihn wieder an, Unglauben stand in seinen Augen. „Ich habe euch Treue und Liebe geschworen und das habe ich nicht unbedacht getan sondern weil ich es ernst meine. Zudem seit ihr der Vater unserer Tochter, was soll ich ihr sagen wenn sie älter wird? Sie hat ihren Vater verdient.“ „Danke“, schrieb Voldemort. „Nicht dafür aber jetzt würde ich gerne schlafen. Ich bin hundemüde“, gähnte Harry. Er wollte sich gerade erheben als die blassen Finger über seine Haut strichen. „Ist noch etwas?“ „Schlaf bei mir.“ „Das geht nicht. Ich könnte die Schläuche beschädigen“, sagte Harry. „Bitte, schlaf bei mir“, forderte Voldemort erneut. Harry seufzte tief und meinte, „ich kann nicht. Mein Lord, ich wünsche mir nichts sehnlicher aber ihr habt Dad gehört, ich könnte im Schlaf die Schläuche beschädigen und wenn der Katheter verrutscht, kann es zu Problemen kommen. Das will ich nicht.“ Bevor Voldemort erneut protestieren konnte, zog Harry seine Hände weg und half ihm sich hinzulegen. Er hauchte noch einen Kuss auf die schmalen Lippen, der nur extrem schwach erwidert wurde und legte sich dann in sein eigenes Bett. „Ach ja, Tali schläft bei Dad und Charlie. Gute Nacht, mein Lord.“ Da er nicht mit einer Erwiderung rechnen konnte, löschte er das Licht und machte es sich gemütlich. Seine Gedanken waren noch lange bei seinem Mann, seiner Tochter, bei dem fremden Vampir und vor allem bei dem Ritual, welches einen neuen Hoffnungsschimmer brachte. Kapitel 27: Kapitel 22 ---------------------- Zwei Tage später fand eine große Verabschiedungsrunde statt. Jeder der Abreisenden wurde gedrückt, geknuddelt und musste unzählige Warnungen über sich ergehen lassen. Es wurde von jedem nochmal überprüft ob sie auch alles dabei hatten, genug Geld, Tränke, Notfallrationen, Zelte, Decken, einfach alles was man brauchte wenn man überraschenderweise im Freien campieren musste. Lucius verteilte Notfallportschlüssel, die sie zwar nicht nach Hause bringen würden aber ungefähr zwei Kilometer von ihrem ursprünglichen Standort entfernt. Die Schlüssel waren untereinander verbunden und würden sie im maximalen Abstand von fünfhundert Metern zueinander absetzen. „Habt ihr alles?“, fragte Severus zum wiederholten Mal. „Ja, Dad, wir haben alles. Noch mehr können wir nicht tragen“, gab Harry zurück. „Ihr habt Ausdehnungszauber auf euren Taschen liegen also spürt ihr das Gewicht gar nicht. Harry, ich meine es ernst, habt ihr alles?“ „Ich meine es auch ernst, ja wir haben alles. Können wir jetzt gehen, wir müssen einen Zug erwischen.“ Severus umarmte ihn nochmal und murmelte, „pass auf dich auf, mein Sohn.“ „Mach ich, Dad.“ Er löste sich von ihm und trat zu seinen Freunden, die schon auf ihn warteten. Charlie nickte dem Tränkemeister lediglich zu, ein Nicken und ein Lächeln antwortete ihm und zumindest für ihn war es genug. „Alle fertig?“, fragte Sirius jetzt. Mehrstimmig wurde bejaht bevor der Animagus sagte, „gut, dann die Rotschöpfe zu mir.“ Sofort traten Charlie und die Zwillinge zu ihm während Draco, Blaise und Harry zu Rabastan gingen. „Harry, denk bitte daran was wir dir beigebracht haben und vergiss es nicht. ER ist sehr traditionsbewusst“, mahnte Adrian, „der kleinste Fehler könnte das Ende eurer Verhandlungen bedeuten.“ „Ich denke dran und hey, euch habe ich auch für mich gewonnen. Los Leute, auf nach Paris.“ Ein lauter Knall ertönte als Sirius mit den Weasleybrüdern disapparierte, Harry nickte nochmal allen zu und dann verschwanden sie auch mit einem Knall. „Hoffentlich geht alles gut“, murmelte Lucius. „Es muss. Was hast du jetzt vor?“ „Krankengymnastik, so wie Devon angeordnet hat. Wir wollen doch, dass unser Lord in guter Verfassung bleibt“, gab Lucius zurück. Severus hob fragend eine Augenbraue, „dir macht es nichts mehr aus?“ „Weder ich noch mein Lord haben eine andere Wahl. Harry zerreißt uns Beide wenn er zurückkommt und wir haben etwas falsch gemacht nur weil wir nicht miteinander arbeiten können. Da wir das Beide nicht wollen, haben wir uns mehr oder weniger ausgesprochen“, erklärte Lucius. Er wandte sich zum gehen und war überrascht als Severus ihm scheinbar folgte. „Zu welchem Entschluss seit ihr gekommen?“ „Dass Harrys Wut schlimmer ist als wenn wir zusammen arbeiten und er sich von mir helfen lässt. Zumal ich ihm glaubhaft versichern konnte, dass sich meine Einstellung zu ihm dadurch nicht in geringster Weise negativ beeinflusst. Was willst du bei ihm?“ „Ich will nur kurz nach ihm sehen, dann bin ich sofort wieder weg.“ „Na dann los, dann werde ich wenigstens nicht alleine böse angeguckt.“ Severus sah ihn noch einen Moment an bevor er leise lachte und den Kopf schüttelte, sein bester Freund hatte manchmal eine seltsame Art von Humor. Die Muggel bekamen nichts mit als die acht Zauberer in einer Seitenstraße in der Nähe des Gare de l´Est, dem französischen Ostbahnhof, erschienen. Sie alle trugen Muggelkleidung, Jeans, Pullover, verschiedene Jacken und Sirius sogar einen langen Mantel, alles in allem sahen sie sogar fast normal aus. „So, erste Station abgeschlossen. Auf nach Deutschland“, grinste Sirius. Geschlossen betraten sie den Bahnhof und während sich die Reinblüter erstaunt umsahen, besorgte Rabastan die Karten für den Zug. Vor allem das große, gläserne Kuppeldach faszinierte die jungen Zauberer. „Das würde sich gut in der Eingangshalle machen“, sagte Draco begeistert. „Ähm, über der Halle sind Räume“, warf Blaise ein. „Dann halt mit einem Zauber. So wie in Hogwarts, das wäre total genial.“ „Das ist mein Manor und mir gefällt es so wie es ist“, kam von Harry. „Aber nur weil es dein Mann eingerichtet hat.“ „Und? Mir gefällt es und momentan habe ich andere Problem als über unsere Einrichtung nachzudenken. Da ist Rabastan.“ Alle Blicke wandten sich dem Mann zu, der auf sie zu kam, in einer Hand die Fahrscheine und in der anderen Hand eine Zeitung. „Was steht drin?“, fragte Harry. „Es ist gut, dass wir uns für die Muggelvariante entschieden haben.“ Rabastan drückte jedem seine Fahrkarte in die Hand und deutete in Richtung der Gleise. „Ich les es euch im Zug vor. Es gab keine Einzelabteile also habe ich zwei Viererplätze nebeneinander genommen, nur durch den Gang getrennt, wir sitzen also alle zusammen. Wir fahren jetzt bis Stuttgart in Deutschland, dort haben wir dreißig Minuten Aufenthalt und dann fahren wir weiter bis München. Fahrtzeit knapp neun Stunden“, erklärte Rabastan unterwegs. „Also übernachten wir irgendwo in München. Kann jemand deutsch?“ Draco hob die Hand. „Gut, also übernimmst du den Part in München. Wer kann ungarisch? Oder Rumänisch?“ „Auf gut Glück versuchen. Harry, wir sind gerade mal in Paris, lass uns doch erst mal dahin kommen, dann können wir uns immer noch Gedanken darum machen“, sagte Sirius, womit er einen sehr skeptischen Blick seines Patensohnes erntete. „Da lang“, meinte Rabastan plötzlich. Alle folgten seinem Handwink und fanden sich schnell an einem Gleis wieder, wo bereits ein Zug stand. „Der da?“ „Ja, er fährt in fünfzehn Minuten. Es gibt einen Wagon, der Essen austeilt, kann ich mir zwar nicht vorstellen aber die Frau bei den Fahrkarten hat vom Essen geschwärmt“, sagte Rabastan mit einem Schulterzucken. „Bei Muggeln kann ich mir einiges vorstellen. Los, rein, wir setzen uns schon.“ Rabastan führte die Gruppe in den Zug und zu ihren Plätzen, wo sich alle bequem einrichteten und darauf warteten, dass es losging. „Jetzt les endlich vor, was sie schreiben“, drängte Draco, der ganz rechts am Fenster saß. Er hatte sich für diesen Platz entschieden weil hier sein fehlender Arm am wenigsten auffiel denn er hatte schon sehr seltsame Blicke auf sich gezogen. Rabastan wirkte einen Zauber, der es ihm ermöglichte leise zu reden aber dennoch verstanden ihn alle. „Hier steht, dass die französischen Zauberer es immer noch nicht glauben können. Sie halten es für eine Falle von unserer Seite und sie sind der Meinung, dass wir alle umgebracht gehören. Und sie werden sich auch nicht an die Abmachungen halten“, fasste er schließlich den Artikel zusammen. „Was heißt das?“ „Naja, für sie sind wir alle gesuchte Mörder und sollten sie uns treffen, werden sie uns entweder gleich töten oder gefangen nehmen um uns dann zu verurteilen. Zudem steht hier, dass kein Abschluss von Hogwarts anerkannt wird, solange wir die Schule kontrollieren. Wenn wir in Frankreich schwarze Magie anwenden, werden wir bestraft denn hier ist und bleibt sie verboten. Die Gesetze gegen Werwölfe und Vampire wurden verschärft“, sagte Rabastan. „Das ist nicht fair“, fuhr Harry sofort auf, „zumindest bei den Vampiren.“ „Wieso nicht bei den Werwölfen?“, fragte Blaise. „Weil die an unserer Seite gekämpft haben und sich somit für eine Seite entschieden haben. Überlegt doch mal, wie lange wir gebraucht haben um die irischen Vampire von uns zu überzeugen. Und die ging das Ganze noch mehr an als die Vampire hier auf dem Festland. Ich finde es unfair die Vampire hier dafür verantwortlich zu machen“, murrte Harry und nacheinander stimmten ihm alle zu. „Aber das können wir nicht ändern“, kam von Sirius, „vielleicht ist das sogar ein Punkt um diesen Vampir auf unsere Seite zu kriegen.“ Harry nickte und wandte sich an Draco, „sag mal, hast du mittlerweile den Namen unseres Vampires rausbekommen?“ „Nein, Adrian schweigt sich aus. Er meinte nur, dass wir unvoreingenommen zu ihm reisen sollen.“ „So schlimm?“ „Keine Ahnung. Aber ich habe mich mal schlau gemacht, es gibt fünf Sammelkarten mit berühmten Vampiren und einer davon stammt aus Transsylvanien, Graf Vlad Drakul, bei den Muggeln auch als Graf Dracula bekannt“, erklärte Draco. „Von dem habe ich im Reservat auch gehört aber er ist eine Legende. Selbst die Rumänen von uns halten ihn für Einbildung“, konterte Charlie. „Sag mal, wieso konnten wir nicht direkt ins Drachenreservat reisen und von dort aus weiter nach, wo wollen wir nochmal genau hin?“, fragte Blaise. „Bistritz, oder Bristita, im Norden von Transsylvanien. Im Gegensatz zu der Muggelwelt ist es bei uns noch ein eigenständiger Staat, bei den Muggeln gehört es mittlerweile wieder zu Rumänien. Das Drachenreservat liegt im Süden, in Rumänien und dann lägen die Karpaten zwischen uns und Bistritz“, erklärte Charlie. Als ihn Draco und Blaise nur fragend ansahen, schüttelte er grinsend den Kopf und meinte, „so ist es besser.“ „Wie bist du eigentlich immer nach England gekommen?“ „Portschlüssel von Harrys Mann.“ „Wieso konnten wir die nicht nehmen? Das hätte uns viel Arbeit und Zeit gespart.“ „Weil Portschlüssel Spuren hinterlassen und die wollen wir vermeiden. Deswegen die Muggelzüge und später die Kutsche.“ „Kutsche?“, fragte Draco nach. Er konnte nicht glauben was er da gerade gehört hatte. Nicht genug, dass sie hier in diesen seltsamen Zügen eingesperrt waren, nein, jetzt sollten sie auch noch eine Kutsche nehmen, eine Muggelkutsche. „Ja, von Bistritz aus geht es mit der Kutsche in die Karpaten bis zum Borgo-Pass und von dort soll uns der Vampir abholen, hat zumindest Adrian gesagt.“ „Tolle Vorstellung. In einer Muggelkutsche durch die Karpaten“, maulte Draco, „und natürlich mit solchen dummen Tieren wie Muggelpferden. Wenn es wenigstens magische Tiere wären, da könnte man sicher sein, dass sie den Weg finden aber Muggelpferde?“ Alle Anderen lachten angesichts des schmollenden Blonden und Blaise legte ihm eine Hand auf den Unterarm. „Wir werden es schon schaffen.“ „Hoffentlich.“ Er sah aus dem Fenster, der Zug war zwischenzeitlich losgefahren und so zog die Landschaft Frankreichs an ihnen vorbei. Er hörte ein Rascheln neben sich und kurz darauf lag eine Landkarte vor ihm auf dem kleinen Tischchen. „Was ist das?“ „Eine Landkarte.“ „Harry!“ Der Angesprochene grinste breit und fragte Charlie, „wo genau liegt das Reservat?“ Dieser beugte sich über die Karte und kreiste einen Bereich im Süden ein, südlich der Karpaten, schon fast in der Nähe des schwarzen Meeres. Er malte noch einen Punkt in die Berge, ebenfalls im Süden. „Was ist das?“, fragte Blaise. Auch die anderen Vier neben ihnen beugten sich jetzt so weit rüber, dass sie alles sehen konnten. Charlie antwortete nicht sondern malte zwei weitere Punkte, einen im Flachland, in der obersten Biegung der Berge und den Zweiten noch ein Stück weiter oben und weiter östlich, tief in den Ostkarpaten. „So, und jetzt erklärst du uns das alles“, forderte Harry. „Ganz einfach. Das hier“, er malte einen winzigen Drachen in das Reservat, „ist mein ehemaliger Arbeitsplatz. Sehr nett da und in wenigen Flugstunden ist man am Meer. Das hier drüber“, gemeint war der Punkt in den Südkarpaten, den er auch an tippte, „ist das offizielle Schloss Dracula. Ich war ein paar Mal dort, hauptsächlich mit neuen Drachenpflegern, die das erste Mal in Rumänien sind. Jedes Mal habe ich einen anderen Graf Dracula getroffen, einige waren gut, andere nicht.“ „Da wollen wir aber nicht hin, oder?“, fuhr George dazwischen. „Nein. Unser Ziel ist hier, Bistritz“, er zeigte auf den Punkt außerhalb der Berge, „von dort dann hierhin.“ Sein Finger landete auf dem Punkt mitten in den östlichen Karpaten. „Liegt da das richtige Schloss Dracula?“ „Nein, da ist der Borgo-Pass und wir wissen noch gar nicht ob wir wirklich mit Graf Vlad Drakul verabredet sind. Wir sollen an dem Pass abgeholt werden, von wem oder wie, hat uns dein Gefährte nicht gesagt“, sagte Charlie. „Also kann es auch sein, dass uns ein Zauberer abholt?“, fragte Draco. „Wahrscheinlich. Vielleicht hat seine Kutsche dann ja auch magische Pferde“, grinste Blaise. Er bekam einen Schlag an den Hinterkopf und sorgte so für allgemeines Gelächter. Charlie steckte die Karte wieder in seinen Rucksack und lehnte sich dann zurück. „Was machen wir jetzt?“, fragte Blaise. „Ich will ne Runde pennen“, kam von Draco und auch Harry schloss schon die Augen. Blaise sah zu Charlie, der ihn angrinste und ein Muggelkartenspiel rausholte. „Lust?“ „Klar. Die da drüben spielen auch schon.“ Charlie sah nach nebenan, dort war ebenfalls ein Spiel im Gange, ein Muggelbrettspiel für vier Personen, das Charlie allerdings nicht kannte. Er zuckte kurz mit den Schultern und teilte dann die Karten aus. Sie würden sich die Fahrtzeit schon irgendwie vertreiben. Ihre Ankunft in München verschob sich von dem geplanten 19 Uhr auf drei Uhr in der Nacht. Erst war ihre Weiterfahrt in Stuttgart wegen irgendwelchen technischen Schäden verzögert worden und dann gab es auf der Strecke eine weitere Behinderung. Durch einen Sturm war ein Baum auf die Gleise geraten und es hatte Stunden gedauert bis sie weiter fahren konnten. Die Anderen konnten Sirius, dessen Geduldsfaden gegen Mitternacht riss, gerade so davon abhalten den Baum einfach weg zu zaubern. Als sie schließlich in München ankamen, fragte sich Draco zum nächsten Hotel durch und das befand sich nur knappe zweihundert Meter vom Bahnhof entfernt. Schnell hatten sie den Weg hinter sich gebracht und standen an der Rezeption. Da sie bei Gringotts genug Galeonen umgetauscht hatten, war es für Draco kein Problem für sie vier Zimmer zu buchen. Allerdings blieben sie anderthalb Tage und würden am Morgen des übernächsten Tages weiter fahren. Draco bestaunte die Voraussicht seines Vaters, der die Galleonen in alle Währungen der Länder umgetauscht hatte, die sie passieren würden während er seine Freunde nach oben führte. Die Zwillinge verschwanden im ersten Zimmer, Rabastan und Sirius im Zweiten und vor dem dritten Zimmer ging das große Rätseln los denn Harry konnte sich nicht entscheiden bei wem er schlafen wollte. Draco, der mit den Nerven am Ende war, löste die Situation auf seine Art. Er drückte Charlie den Schlüssel für das vierte Zimmer in die Hand, öffnete die Zimmertür vor ihm und zog Harry einfach mit rein. Charlie war so nett, die Tür hinter ihnen zu schließen bevor er mit Blaise zum letzten Zimmer ging. Sie wollten sich erst zum Mittag wieder sehen, Draco hatte natürlich Vollpension gebucht doch so wirklich interessierte das momentan keinen von ihnen. Alle wollten nur noch ins Bett, selbst zum Duschen waren sie zu müde und so fielen alle todmüde ins Bett. Gähnend streckte sich Harry und kuschelte sich tiefer in die weichen Decken bis er den Körper neben sich spürte. Noch völlig im Halbschlaf gefangen, freute er sich darüber, dass er doch bei seinem Mann geschlafen hatte und schlang die Arme um ihn. Sofort spürte er seinen Fehler, vor allem weil sich nur ein Arm tröstend um ihn legte und nur eine Hand sanft über seinen Rücken streichelte. „Du hast mich verwechselt, oder?“ „Ja.“ „Das tut mir leid.“ „Schon gut, das ihr ist auch nicht schlecht“, murmelte Harry gegen Dracos Brust. Dieser lachte leise und wuschelte ihm durch die Haare bis sich Harry auf den Ellenbogen stützte und ihn ansah. „Ich bin in der Aufregung gar nicht dazu gekommen, hast du dich mit Adrian ausgesprochen?“ „Ja, habe ich.“ „Und?“ „Er hat das Gleiche gesagt wie du gesagt und gemeint, dass ich ein Vollidiot bin wenn ich denke, dass er mich deswegen verlässt“, sagte Draco. Er lag auf dem Rücken und hatte die Augen noch geschlossen, sein Arm lag um Harrys Oberkörper. „Glaubst du ihm?“ „Ja, tu ich.“ „Aber das ändert nichts an deinen Selbstzweifeln“, stellte Harry fest. Draco lachte leise und sah ihn jetzt an. „Nein, tut es nicht. Sieh es dir doch an, es ist hässlich“, murmelte er und beobachtete wie Harrys Blick zu seiner Schulter wanderte. Nachdenklich betrachtete Harry die glatte, fast narbenfreie Fläche und schließlich sagte er, „ich versteh dich.“ „Danke. Adrian nämlich nicht.“ „Lass ihm Zeit. Für ihn zählen Äußerlichkeiten weit weniger als für uns. Mein Mann glaubt mir bis heute immer noch nicht, dass ich sein Aussehen genauso liebe wie sein Inneres“, sagte Harry. Draco sparte sich eine Erwiderung und Harry wusste auch warum, keiner verstand das. „Wie spät ist es?“, fragte der Blonde um das Thema zu wechseln. Harry griff nach seinem Zauberstab, der neben Dracos auf dem Nachttisch lag und zauberte einen Tempus. „Halb Elf.“ „Dann würde ich vorschlagen, dass wir duschen gehen und dann runter zum Mittag, der Rest ist entweder schon unten oder wird dann bestimmt noch kommen“, schlug Draco vor. „Gute Idee. Auf“, grinste Harry. Er erhob sich und schlenderte ins Bad, Draco schnappte sich seinen Zauberstab bevor er ihm folgte. Normal würden sie ihre Stäbe nicht mit ins Bad nehmen aber hier, in einer fremden Umgebung, wollten sie auf Nummer sicher gehen. Nach dem Mittag teilten sie sich auf. Während Harry, Sirius und die Zwillinge unbedingt in die Stadt wollten, beschloss der Rest den hauseigenen Spa-Bereich zu erkunden. Sie hatten verabredet, dass sie sich zum Frühstück am nächsten Tag wieder trafen und danach weiter reisen würden. Zwar hatten sie es irgendwie eilig aber eine kurze Nachfrage bei den Zuständigen für die Züge hatte ergeben, dass der nächste Zug nach Budapest sowieso ausfiel, es gab wohl einen Personenschaden auf den Gleisen. Zwar wusste keiner so genau, was damit gemeint war aber so hatten sie sich entschlossen erst am nächsten Tag weiter zureisen und sich einen Tag Entspannung zu gönnen. Zum Frühstück waren alle pünktlich, um Neun saßen alle, mit gepackten Taschen, am Frühstückstisch und genossen das Essen. Das Hotel hatte ein sehr reichhaltiges Frühstücksbuffet von dem sich alle bedienten. Kauend saßen sie dann am Tisch und diskutierten über den weiteren Weg. „Also. Wer kann ungarisch? Oder wie kommen wir in Budapest weiter?“, fragte Blaise kauend. „Ich habe einen Zauber dabei, der uns kurzzeitig in die Lage versetzt eine fremde Sprache zu sprechen“, warf Rabastan ein. Alle sahen ihn überrascht an und Harry fragte, „warum hast du das nicht früher gesagt?“ „Wir sind noch nicht mal in Ungarn.“ „Trotzdem. Du hättest ruhig früher was sagen können. Also können wir sowohl ungarisch wie auch rumänisch sprechen.“ „Rumänisch kann ich auch so“, sagte Charlie ohne von seinem Rührei aufzusehen. „Wieso das?“, entfuhr es Draco. Jetzt sah der Rotschopf auf, ein schwaches Grinsen auf den Lippen. „Ich habe viele Jahre in einem Drachenreservat in RUMÄNIEN gelebt und gearbeitet. Mit Rumänen zusammen also sollte ich rumänisch können.“ „Das hättest du auch sagen können“, maulte Harry. „Ich dachte eigentlich, dass das klar ist.“ „Also kannst nur du dich mit unserem geheimnisvollen Vampir unterhalten“, stellte Rabastan fest. „Nicht wirklich. Adrian hat gesagt, dass der Vampir auch englisch kann.“ „Aber seinen Namen wollte er uns nicht sagen, du hast einen komischen Gefährten.“ „Weiß ich. Harry auch.“ Besagter Harry protestierte mit vollem Mund, was aber von den Anderen ignoriert wurde. Blaise lachte leise und meinte, „du solltest dich doch daran gewöhnt haben, dein Gefährte IST komisch.“ „Lass ihn das nicht hören“, sagte Rabastan. „Naja, momentan ist er nicht in der Lage irgendetwas zu machen“, sagte Harry während er aufstand, „ich hol mir noch was. Will noch jemand was?“ „Ich komm mit“, sagte Draco sofort. Keiner musste nachfragen warum, mit einem Arm war es fast unmöglich sich selbst etwas am Buffet zu nehmen. Am Anfang hatte ihm Blaise alles auf den Teller gelegt während Draco ihm die Anweisungen gegeben hatte und gleichzeitig versucht hatte die mitleidigen Blicke zu ignorieren. „Beeilt euch, unser Zug geht um Elf“, mahnte Sirius sofort. „Wir brauchen keine fünf Minuten bis zum Bahnhof. Also beruhig dich, Siri“, grinste Harry bevor er Draco hinterher eilte, der bereits vorgegangen war und sich prüfend das Buffet ansah. „Wie kann er nur so locker sein?“, fragte George verwundert. „Frag ihn das wenn er wieder da ist“, schlug sein Zwilling vor. George dachte einen Moment darüber nach, schüttelte aber dann den Kopf und klaute den letzten Rest Rührei von Charlies Teller. Dieser kommentierte das nicht sondern schob den Teller weg und wandte sich seinem Kaffee zu. „Müssen wir noch was machen bevor wir weiterfahren?“, fragte Blaise jetzt. „Nein. Nur noch Karten kaufen, einsteigen und uns knappe zehn Stunden langweilen.“ „Zehn Stunden? Das heißt, wir kommen wieder mitten in der Nacht an. Bei Merlin, wer hat denn diese Zeiten geplant?“, maulte Draco, der gerade mit Harry wiederkam. „Die Muggel. Wir können es nicht ändern. Esst auf damit wir los können“, mahnte Rabastan. Die Jüngeren verleierten gleichzeitig die Augen, setzten sich aber und beeilten sich der Aufforderung nachzukommen. „Wie oft müssen wir diesmal umsteigen?“, fragte Blaise während sie durch den Bahnhof zum Gleis gingen. „Gar nicht. Der Zug fährt durch bis Budapest.“ „Cool, dann kann ich ja weiter schlafen“, murmelte Sirius. „Was hast du die Nacht gemacht?“ „Nichts.“ „Rabastan, war er heute Nacht in eurem Zimmer?“, fragte Harry. „Nein.“ „Siri, wo warst du?“ „Nirgends.“ „Siri.“ „Harry, ich bin erwachsen und darf die Nacht außerhalb des Zimmers verbringen.“ „Aber das hätte gefährlich werden können.“ „Könntet ihr erst mal einsteigen und dann weiter streiten?“, fragte Draco. Er öffnete die Zugtür und stieg ein, schnell hatten sie acht freie, nebeneinander befindliche Plätze gefunden und sich niedergelassen. Zu Dracos Leidwesen war es nicht möglich gewesen so knapp noch Plätze zu reservieren und so war er froh, dass sie zusammen sitzen konnten. „Siri, das war verdammt gefährlich“, fing Harry wieder an. Doch sein Pate schüttelte den Kopf und meinte, „ich habe mich mit einem Muggel getroffen und hatte meinen Zauberstab dabei. Wie soll das gefährlich sein? Außerdem kann ich mich auch noch verwandeln.“ „Ein Muggel?“ „Ja, ein Muggel, na und?“ „Wieso hast du dich mit einem Muggel getroffen?“, fragte Harry verwirrt. Seine Freunde verleierten die Augen und Rabastan fragte grinsend, „was könnte dein Pate wohl mit einem Muggel die Nacht über machen?“ Man sah wie es in Harrys Kopf ratterte und ihm dann förmlich ein Licht aufging. „Du hast mit ihm geschlafen?“, fuhr er Sirius fassungslos an. Der Animagus nickte und fragte, „warum auch nicht? Schon mal was von One-Night-Stands gehört?“ „Aber das hast du doch noch nie gemacht“, protestierte Harry. „Ähm, doch. Ich bin öfters außerhalb des Manors unterwegs und da ich in der Zaubererwelt zu bekannt bin, gehe ich halt zu den Muggel“, erklärte Sirius. „Schläfst du immer mit ihnen?“ „Meistens ja, dafür gehe ich ja aus. Aber bevor du mir jetzt irgendwelche Moralpredigen hältst, die Männer wissen, dass ich nur Sex will und keine Beziehung. Wenn es ihnen genauso geht, können wir uns eine schöne Nacht machen, wenn nicht, dann halt nicht.“ Harry starrte ihn etwas fassungslos an und fragte dann den Rest, „wusstest ihr davon?“ „Es ist mehr oder weniger ein offenes Geheimnis im Manor“, gab Blaise nach kurzem Zögern zu. „Aber warum hast du mir nie was gesagt?“ „Weil es dich nichts angeht mit wem ich meine Nächte verbringe und ich deine Einstellung zu Sex und Liebe kenne.“ „Du hättest es mir trotzdem sagen können.“ „Hätte ich, habe ich aber nicht.“ „Hast du dich nie nach einer richtigen Beziehung gesehnt?“ „Wer würde das nicht? Aber ich habe nie den Richtigen gefunden also such ich weiter und amüsiere mich sonst halt so“, grinste Sirius während er Harry einen Arm um die Schultern legte. „Jetzt guck nicht so unglücklich, mir macht es nichts aus und ich passe auch immer auf also keine Angst.“ „Wirklich?“ „Ja, wirklich.“ Harry zwang sich zu einem Lächeln. „Gut, kommen wir zu einem anderen Thema, einem viel wichtigeren Thema“, warf Charlie ein, „was machen wir jetzt?“ Sirius holte ein Kopfkissen aus seiner Tasche und machte es sich bequem. „Sollen wir dir ein Gute-Nacht-Lied singen?“ „Ne, lasst mal.“ Er erntete lautes Lachen bevor George wieder das Muggelspiel rausholte. Da Fred und Rabastan diesmal keine Lust hatten, tauschten sie die Plätze mit Draco und Harry, die sich sofort dafür begeisterten. „Blaise?“ „Lasst mal. Ich hab mir im Hotel ein Buch gekauft.“ „Was denn?“ Mit einem extrem breiten Grinsen holte Blaise das Buch raus und zeigte es allen. „Bram Stokers Dracula?“, fragte Harry grinsend. „Ja, ich will mich doch bilden“, grinste Blaise. „Und du Fred?“ „Ich genieße die Aussicht“, murmelte Fred. Er lehnte sich an Sirius, sah aber zum Fenster raus. „Gut, dann hat jeder was zu tun. George, wir fangen an.“ In Budapest verließ sie ihr Glück zum ersten Mal. Es gab irgendeinen Kongress und dadurch waren alle Hotels restlos ausgebucht. Die Laune der Zauberer sank auf den Nullpunkt als Rabastan die sechste Absage bekam und den Hörer des Muggeltelefons wütend auf die Gabel knallte. „Keine Chance?“, fragte Harry. „Nein, absolut keine. Wir haben keine andere Wahl. Wir müssen am Bahnhof bleiben bis der Zug fährt“, sagte Rabastan. Sirius warf einen Blick auf die große Uhr am Eingang des Bahnhofes und fragte, „wann fährt unser Zug?“ „Gegen Zehn.“ „Das sind fast zwölf Stunden.“ „Ich würde vorschlagen, wir gehen irgendwo nett Essen, vielleicht finden wir ein Muggelkino und dann hocken wir uns an den Bahnhof und warten“, sagte Fred. Sein Vorschlag fand reißenden Absatz und so fragte sich Rabastan bei den Einheimischen durch bis sie in einem edlen Restaurant saßen und Rabastan für alle bestellte. Die Wartezeit verging erstaunlicherweise sehr schnell. Nach dem Essen fanden sie ein Theater, welches noch offen hatte und genehmigten sich eine sehr interessante Aufführung. Durch den Zauber von Rabastan konnten sogar alle etwas verstehen. Danach schlenderten sie noch etwas durch die Stadt bevor sie sich um halb Acht wieder im Bahnhof einfanden. Fred, bei dem der Zauber noch wirkte, kaufte die Karten bevor sie sich ans Gleis begaben und dort warteten. Im Zug selber ging ihre Pechsträhne weiter denn es gab nicht genug Platz für alle um zusammen zu sitzen und so mussten sie sich trennen. Blaise, Rabastan, Sirius und Charlie fanden einen Vierersitz für sich alleine, Fred und George quetschten sich zu einem älteren Ehepaar in einen weiteren Vierersitz. Draco und Harry sahen sich etwas unglücklich an, der Wagen war ansonsten schon restlos überfüllt. „Wir gucken woanders nach einem Platz.“ „Passt bitte auf euch auf“, mahnte Sirius. Harry schenkte ihm ein strahlendes Lächeln bevor er Draco folgte. Sie fanden im Nachbarwagen zwei Plätze. Wirklich beschäftigen konnten sie sich nicht, der Zug war voll gequetscht und weit von dem Luxus entfernt, in dem sie bis jetzt gereist waren. Die Luft war stickig und sie mussten mehrmals umsteigen. Zwar döste immer mal wieder einer weg aber es war immer einer wach um zu verhindern, dass sie einen Umstieg verpassten. So gesehen war es eine sehr langwierige Fahrt, die sie mehr schlauchte als die komplette Strecke von Paris nach Budapest. „Ich will nur noch ins Bett“, murmelte Rabastan als sie endlich in Bistritz ankamen. Es war mitten in der Nacht und nach einem kurzen Rundumblick stellten sie fest, dass sie alleine auf der Straße waren. „Ich komme gleich wieder“, kam von Charlie, der nochmal in den Bahnhof ging. Kurze Zeit später tauchte er wieder auf und bedeutete ihnen, ihm zu folgen. „Wo wollen wir hin?“, fragte Harry gähnend. „Hier in der Nähe gibt es eine kleine Pension wo wir schlafen können wenn wir etwas zusammen rücken.“ „Werden sie uns aufnehmen?“ „Die nette Dame am Kartenschalter ist die Schwägerin des Besitzers, sie will ihn anrufen und ihm Bescheid sagen, dass wir gleich kommen“, sagte Charlie. „Wieso das? Sie kennt uns doch gar nicht.“ „Mensch Blaise, ich habe sie verzaubert und ihr weiß gemacht, dass ich ihr bester Freund bin. Wir legen einen Zauber auf den Besitzer und können bis morgen früh friedlich durch schlafen.“ Als Harry nicht protestierte, kam für die Anderen zwar überraschend aber sie akzeptierten es sofort. Er war ihr Lord und Anführer und daran hielten sie sich. Der Besitzer der Herberge sah sie misstrauisch an bis Charlie einen Zauber über ihn sprach. Plötzlich lächelte er breit und hieß sie wie alte Freunde willkommen. Er zeigte ihnen das Bad und dann ihre Zimmer, es war wirklich etwas eng aber es würde schon gehen. Wirklich realisieren taten sie die Enge nicht, sie gingen nach- oder miteinander duschen und verschwanden dann unter die Decken. Fred und George klebten förmlich aneinander, genau wie Draco und Harry. Blaise krallte sich kurzerhand Charlie und ließ die zwei Ältesten im letzten Zimmer zurück. „Kann es sein, dass ich der Einzige bin, der nicht schwul ist?“, fragte Rabastan etwas geknickt. „Hm, wenn man sich die normalen Partner der Anderen ansieht, dann ja. Ich hoffe, dich stört das nicht.“ „Nein, es ist nur ungewöhnlich und für die Evolution nicht unbedingt positiv“, meinte Rabastan während er sich schon auszog. „Wenn man bedenkt, dass auch schwule Zauberer Kinder kriegen können, dann nicht“, gab Sirius zurück, der schon im Bett lag. „Ja, toll. Harry wäre beinah drauf gegangen. Draco kann keine Kinder gebären und Blaise ist nicht kompatibel mit seinem Partner. Die Zwillinge sind Geschwister, bei denen wäre es Inzest und das kann zu schweren Krankheiten führen.“ „Harry ist aber nicht drauf gegangen. Draco könnte Kinder zeugen wenn er nicht einen dominanten Vampir als Partner hätte und Blaise kann Kinder kriegen, nur nicht mit Neville. Wäre das Ritual in unserer Gesellschaft nicht so in Vergessenheit geraten, hätten wir auch nicht so viele Probleme“, sagte Sirius, der die Decke wegschlug und auffordernd an seine Seite klopfte. „Meinst du?“ „Ja. Stell dir doch mal vor, es wäre völlig normal als Schwuler in ein magisches Krankenhaus zu gehen weil man schwanger ist, so normal wie es für jede Frau ist. Aber unter der weißen Regierung waren Schwule immer etwas zurückgesetzt. Gerade Mitglieder der alten Reinblüterfamilien halten sich mit ihrer sexuellen Orientierung stark zurück weil es verpönt und verachtet ist. Draco will Adrian heiraten und unter der jetzigen Regierung wird ihm das auch gelingen. Wenn das offiziell wird, wird es ein Durchbruch bei den Reinblütern werden und wenn dann noch Lucius und Voldemort dahinter stehen, werden sich noch viele Reinblüter outen“, erklärte Sirius während Rabastan ins Bett stieg und versuchte eine bequeme Position zu finden. Als er auch nach mehreren Minuten noch nicht ruhig lag, murrte Sirius leise, „würdest du dich endlich ruhig hinlegen?“ „Ich bin das nicht gewohnt mit einem anderen Mann im Bett zu liegen.“ „Ach, etwa homophob veranlagt?“ „Nein, nur ungewohnt.“ Jetzt lachte Sirius leise, schlang einen Arm um seine Taille und machte es sich neben ihm bequem. „Ich fasse dich schon nicht an, keine Angst.“ „Ich habe keine Angst, es ist nur ungewohnt“, protestierte Rabastan. Er sah etwas unsicher auf den wilden Haarmopp, der sich an seine Brust kuschelte, seufzte aber dann leise und entspannte sich. „Oder denkst du, dass jeder Schwule dich gleich anspringt?“, fragte Sirius immer noch leise lachend. Er bekam einen Klaps auf den Hinterkopf, der ihn protestierend grummeln ließ. „Nein, das denke ich nicht. Es ist so wie ich gesagt habe, es ist schlicht und einfach ungewohnt. Jetzt schlaf. Gute Nacht.“ „Gute Nacht. Und keine Angst um deine Jungfräulichkeit.“ „Die ist schon lange dahin“, murmelte Rabastan schon halb schlafend. Sirius fuhr allerdings hoch und sah ihn geschockt an. „Wie jetzt? Du bist doch hetero“, sagte er. Etwas genervt verleierte Rabastan die Augen und sagte, „ich habe es als Jugendlicher in Hogwarts mal ausprobiert. Es hat mir nicht gefallen und ich bin bei den Frauen geblieben. Könnten wir jetzt endlich schlafen?“ „Natürlich. Gute Nacht.“ Sirius legte sich friedlich wieder neben ihn und schloss die Augen. Sie waren schnell eingeschlafen denn der Tag war extrem lang gewesen. Ein Junge weckte sie am nächsten Morgen indem er solange gegen die Türen klopfte bis ihm jemand aufmachte. Nur Charlie verstand die Aufforderung zum Frühstück zu kommen doch alle zogen sich an und begaben sich in die Küche der Herberge. Dort wartete bereits ein voller Tisch auf sie. Eier, gekocht und gebraten, verschiedene Wurstsorten, Brot und eine Art längliches Brötchen, gegrillte Fleischrollen aus Huhn und Rind, Bohnen- und Auberginensalat und dazu Kaffee und Tee, es sah wirklich köstlich aus. Die Zauberer ließen sich nieder, auch hier war es wieder etwas eng aber es war machbar. Charlie bedankte sich überschwänglich bei dem älteren Muggel, der ihnen jetzt Kaffee einschenkte und ihnen einen guten Appetit wünschte. Während des Essens unterhielt sich Charlie mit dem Muggel, der sich, durch den Zauber, sehr freute seinen alten Freund wiederzusehen. Zwar war er etwas erschüttert, dass sie gleich weiter reisen wollten aber er ließ sich beruhigen, sie würden schließlich auf dem Rückweg wieder zu ihm kommen. Nach dem Frühstück machten sie sich auf den Weg, allerdings nicht mit der Postkutsche sondern mit einem Muggelbus. Draco war sich, bei dem Anblick des Busses nicht sicher ob er nicht doch lieber mit der Kutsche gefahren wäre. Sein Gesichtsausdruck musste Bände Sprechen denn seine Freunde lachten laut auf und schoben ihn kurzerhand in den Bus. „Bist du sicher, dass der uns bis zum Borgo-Pass bringt?“, fragte Draco skeptisch. „Ja, bringt er, keine Angst. Dieser Bus fährt regelmäßig über den Pass“, grinste Charlie. „Na wenn du meinst.“ Sie ließen sich, trotz Dracos Skepsis, nieder und warteten darauf, dass der Bus abfuhr. „Wie weit ist es?“ „Etwas über 30 Meilen, also nicht ganz eine Stunde wenn die Straße in Ordnung ist und nichts Unvorhergesehenes passiert“, erklärte Charlie. Dracos Gesichtsfarbe nahm merklich ab und er fragte, „was genau meinst du mit Unvorhergesehenes?“ „Naja, Bäume auf der Straße, irgendwelche Tiere, ein Schaden beim Bus, es gibt unzählige Dinge, die schief gehen können.“ „Kann ich noch aussteigen?“, fragte Draco leise. „Du bleibst sitzen“, bestimmte Harry, „es wird schon nichts passieren.“ Der Blonde murrte leise, machte Anstalten den Arm vor sich zu verschränken, gab es aber sofort auf. Mit einem Arm sah diese Geste einfach lächerlich aus. Deswegen beschränkte er sich damit schmollend und besorgt aus dem Fenster zu sehen. Wieder erntete er damit leises Gelächter. Es dauerte noch ein paar Minuten, in denen noch zwei Passagiere zustiegen und dann fuhr ihr Bus endlich ab. Entgegen Dracos Befürchtungen brachte sie der Bus sicher und wohl behalten zum Borgo-Pass. Zwar sah sie der Busfahrer fragend und skeptisch an als sie an diesem unwirtlichen Platz ausstiegen aber er sagte nichts sondern schloss die Tür hinter ihnen und fuhr schleunigst weiter. Die acht Zauberer sahen sich fragend um, sie waren wirklich allein auf weiter Flur. Weiter unten an der Straße sahen sie vereinzelte Häuser doch weit und breit war keine Kutsche oder ähnliches zu sehen. „Und nun?“, fragte Fred. „Unser Gastgeber ist ein Vampir und was sagt uns das?“, fragte Charlie. „Dass wir bis heute Abend warten müssen bis wir abgeholt werden?“, fragte Blaise zurück. „Höchstwahrscheinlich.“ „Ich sehe mich etwas um“, sagte Sirius bevor er sich verwandelte. „Ich komm mit“, kam von Harry und schon saß er als Fuchs vor ihnen. Sirius schleckte ihm ein Mal quer über den Kopf während Rabastan mahnte, „passt bitte auf euch auf und seit rechtzeitig wieder da. Wir wollen doch unseren Gastgeber nicht verärgern indem wir ihn warten lassen.“ „Ich komme auch mit“, sagte Charlie und verwandelte sich. Mit wenigen Sprüngen saß er auf Sirius' Rücken. Harry japste fragend, sowohl Sirius wie auch Charlie gaben eine Antwort und schon machten sie sich auf den Weg. Der Rest machte es sich auf einem Stück Wiese, etwas entfernt von der Straße bequem. Die drei Animagi tauchten kurz vor Sonnenuntergang wieder auf, teilweise völlig verdreckt aber sichtlich glücklich. Rabastan verzog leicht das Gesicht, zog seinen Zauberstab und sprach einen Reinigungszauber über die drei Tiere bevor sie sich zurückverwandelten. „Und? Spaß gehabt?“, fragte Draco. „Sehr sogar. Die Landschaft hier ist fantastisch. Ich glaube, hier muss ich mal Urlaub machen“, sagte Harry begeistert. „Mit der Familie?“ „Natürlich. Ich fahre doch nicht alleine in Urlaub. Aber erst mal muss mein Mann wieder gesund werden“, sagte Harry. Seine gute Laune war wie weggeblasen, er sah traurig zu Boden bis er einen Arm um seinen Schultern spürte. Er sah auf, genau in die graublauen Augen von Draco. „Er wird wieder gesund, ganz sicher.“ „Wir bekommen Besuch“, unterbrach Fred ihn. Sofort waren sie in Alarmbereitschaft, sie hatten nichts gehört und musterten die Gestalt jetzt mit Argwohn. Ein Mann kam auf sie zu, schlendernd und in der Gewissheit, dass sie ihn nicht angreifen würden. Sein Blick ging kurz zum Horizont als wolle er sicher gehen, dass die Sonne wirklich weg war. Dann sah er sie wieder an, ein Lächeln erschien auf dem fein geschnittenen Gesicht als er bei ihnen ankam. „Bine ati venit în România“, sagte er, „herzlich Willkommen in Rumänien.“ Der Mann, der beim Lächeln lange, spitze Eckzähne entblößte, stellte sich als Ioan Sêrban vor, ihr Kutscher und Reisegefährte für die Nacht. Kurze, dunkle Haare und dunkle Augen, eine schlanke Statur, die von einer schwarzen Stoffhose, einem weißen Hemd und einem schwarzen Zaubererumhang eingehüllt war. Wie schon bei Adrian stellte Harry fest, dass er völlig normal aussah. Nacheinander stellten sich alle vor wobei sofort klar wurde, wer ihr Anführer war und dementsprechend galt die Aufmerksamkeit des Vampires auch fast ausschließlich Harry. Nach der Vorstellung führte er sie von der Straße weg, einen schmalen Weg entlang und langsam aber sicher in die Bergwelt der Karpaten. „Thestrale“, rief Draco erfreut aus als sie die wartende Kutsche erreichten und gleich vier dieser magischen Pferdewesen sie schnaubend begrüßten. „Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr sie alle sehen könnt?“, fragte Ioan an Harry gewandt. „Ja, es sind herrliche Tiere“, gab Harry zurück, er strich einem der Tiere über den Hals und die Seite. „Stimmt. Sie sind schrecklich verkannt und dabei sind sie so nützlich.“ Der Vampir ging an ihnen vorbei und öffnete die Kutschentür einladend. „Darf ich dich bitten bei mir vorne auf dem Kutschbock zu sitzen?“, fragte er als Harry gerade einsteigen wollte. Dieser sah kurz zu seinen Freunden, nickte aber dann und nahm den Fuß wieder von der kleinen Leiter, die ins Innere der Kutsche führte. Allerdings wurde er nicht alleine gelassen denn ein kleines, rotes Eichhörnchen sprang an seinen Ärmel und kletterte von dort auf seine Schulter. „Ich kann durchaus auf mich selbst aufpassen“, lachte Harry. Er bemerkte den anerkennenden Blick des Vampires nicht. Charlie drängte sich an seinen Hals und sah ihn aus riesigen, flehenden Knopfaugen an. „Ok, ok, du darfst bleiben aber hör auf mich so anzugucken.“ Ein glückliches Fiepsen antwortete ihm bevor Charlie sich kurzerhand in die Kapuze seines Pullis legte und dort zusammen rollte. „Jetzt weiß ich wie sich Dad immer gefühlt hat.“ „Wieso das?“, fragte Ioan. Er schloss gerade die Kutschentür hinter George und hielt ihm eine Hand hin um ihm beim Aufsteigen zu helfen. Harry kam sich zwar etwas seltsam vor aber er ließ sich auf den Kutschbock helfen bevor Ioan sich neben ihn setzte und leise mit der Zunge schnalzte. Die Thestrale schnaubten nochmal und setzte sich dann langsam in Bewegung. „Also? Wieso fühlst du dich wie dein Dad?“, fragte Ioan nochmal. Harry lachte bei dem Gedanken und erklärte, „mein Dad hat Charlie auch immer als Eichhörnchen auf der Schulter gehabt. Nur hatte er nie eine Kapuze und Charlie hat sich immer ein Nest aus seiner Robe und seinem Umhang gebaut. Am Anfang war es Dad furchtbar peinlich.“ „Steht dein Dad in der Öffentlichkeit?“ „Ja, er war Lehrer in Hogwarts. Diese Zauberschule in Schottland.“ Der Vampir nickte und meinte, „wie Durmstrang.“ „Du kennst Durmstrang?“ „Ja, ich war da. Wieso?“, fragte Ioan mit einem leichten Grinsen. „Du warst in Durmstrang? Echt? Kannst du mir was darüber erzählen? Ich war bis jetzt nur in Hogwarts und als die Durmstranger uns damals besucht haben, waren sie sehr zurückhaltend was ihre Schule angeht.“ „Wann waren sie denn bei euch?“ „Vor etwa fünf Jahren, zum trimagischen Turnier. Sag mal, wo genau liegt Durmstrang eigentlich?“, fragte Harry. Jetzt lächelte der Vampir nachsichtig und meinte, „den genauen Ort darf ich nicht sagen, das darf keiner. Trimagisches Turnier, das war doch wo Lord Voldemort wieder auferstanden ist, oder?“ „Ja, ist es. Wie ist Durmstrang so?“ „Wahrscheinlich wie jede Schule. Es gibt gute und schlechte Dinge, nette und nicht so nette Lehrer, viel Unterricht und noch mehr Hausaufgaben. Es ist alles etwas rustikaler gebaut, nicht zu vergleichen mit Beauxbatons oder Hogwarts aber es hat seinen eigenen, urtümlichen Charme. Durmstrang hat, im Vergleich zu den zwei anderen Schulen, die wenigsten Schüler, Hogwarts hat die Meisten. Aber so weit ich weiß, wurde Hogwarts doch geschlossen als Lord Voldemort die Macht ergriffen hat, oder?“, fragte Ioan. „Ja, leider.“ „Leider? So weit ich informiert bin, bist du mit eben diesem Lord verheiratet oder?“ „Ja, bin ich und das sehr gerne. Und ja, leider. Hogwarts war früher mein Zuhause und es tut mir weh, dass es geschlossen ist. Aber es wird wieder aufgemacht.“ „Wann?“ „Das weiß ich noch nicht. Erstmal müssen die Probleme bei mir daheim gelöst werden, dann können wir uns mit Hogwarts beschäftigen“, erklärte Harry mit einem traurigen Lächeln. Er sah zu den Thestralen und bekam wieder den Blick des Vampires nicht mit, wissend und zufrieden. „Ioan, darf ich dich was fragen?“ „Natürlich.“ „Wer erwartet uns? Der Gefährte von Draco hat nur gesagt, dass uns hier ein Vampir erwartet aber er hat uns seinen Namen nicht genannt“, sagte Harry, der den Blick jetzt hob und ihn ansah. Ein breites Grinsen sah ihn an. „Mein Herr und Vater in Dunkelheit erwartet euch und nein, ich werde dir seinen Namen nicht sagen. Es ist unter Vampiren üblich, dass man sich selbst vorstellt. Sag, wie gefällt dir unser schönes Land?“, wechselte Ioan das Thema. Zu seiner Überraschung hellte sich Harrys Gesicht auf, „was ich bis jetzt davon gesehen habe, gefällt mir sehr. Leider habe ich noch nicht viel vom Land gesehen aber ich gedenke das nachzuholen wenn sich meine Probleme gelöst haben.“ „Also gedenkst du bald wieder abzureisen?“ „Leider ja, sobald ich mit deinem Herren gesprochen habe. Auf mich wartet mein Mann und meine Tochter.“ „Tochter?“ Jetzt klang der Vampir wirklich interessiert. „Ja, ich habe eine kleine Tochter, gerade ein Jahr alt geworden und ich vermisse sie jetzt schon ganz schrecklich“, seufzte Harry leise. „Wer kümmert sich um sie während du hier bist? Ich weiß, dass dein Mann dazu nicht in der Lage ist.“ „Nein, mein Mann kann es nicht, um den muss sich selber jemand kümmern. Seine rechte Hand kümmert sich um ihn und einige meiner ... Freunde kümmern sich um Talisha“, sagte Harry. „Wieso dieses Stocken?“ „Sie gehören einer Art an, auf die Vampire normalerweise nicht gut zu sprechen sind“, sagte Harry ausweichend. Es dauerte einen Moment doch dann lachte Ioan neben ihm und fragte, „Werwölfe?“ „Ja.“ „Nun, wir hier halten das etwas anders mit den Werwölfen.“ „Ach ja, wie?“ Ioan seufzte leise und meinte, „sagen wir mal so, ich bin froh wenn wir keinen auf unserem Weg begegnen denn sie sind anders als die Wölfe, die du kennst.“ „Aber ich habe auch Rudel von hier kennengelernt“, sagte Harry verwundert. „Ja, die menschlichen Werwölfe. Es gibt hier, in den alten Ländern, zwei Arten von Werwölfen. Die Menschlichen und die Tierischen und die menschlichen Werwölfe kennst du. Wesen, mit Sinn und Verstand, die sich mit ihrer tierischen Natur vereinigen können“, erklärte Ioan. „Und die Anderen?“ Das Seufzen wurde tiefer und trauriger, „das sind Wesen ohne Sinn und Verstand. Tiere, unfähig menschliche Gestalt anzunehmen oder menschliche Gefühle zu haben. Ihr einziges Ziel ist Fressen.“ „Sind sie gefährlich?“ „Ja, sind sie. Also hoffen wir einfach mal, dass wir ihnen nicht begegnen.“ „Also hast du nichts gegen Werwölfe?“, fragte Harry. „Nein, habe ich nicht. Zumindest gegen die Ersteren nicht. Die Letzteren konnte ich bis jetzt noch nicht fragen, sobald sie mich sehen, versuchen sie mich zu fressen und lassen sich nur durch einige gut platzierte Flüche vertreiben.“ „Sie sind doch schwarzmagische Wesen. Was ist mit dem Patronuszauber?“, fragte Harry. „Ich bin auch ein schwarzmagisches Wesen, wir können keinen Patronus zaubern.“ „Mein Mann kann es.“ Ioans Kopf fuhr zu ihm rum, die Augen weit aufgerissen. „Habe ich was Falsches gesagt?“ „Dein Mann, der Dunkle Lord Voldemort kann einen Patronuszauber? Bist du sicher? Hast du ihn mit eigenen Augen gesehen?“, fragte Ioan immer noch fassungslos. „Ja, habe ich. Ein Basilisk. Wieso?“ „Weil ich nie gedacht hätte, dass gerade er einen Patronus zaubern kann. Er ist ja förmlich der Inbegriff von schwarzer Magie.“ „So schlimm ist er nun auch nicht.“ „Wie würdest du das sonst bezeichnen?“ „Missverstanden“, grinste Harry und der Vampir brach in Gelächter aus. Sie waren schon seit Stunden unterwegs, der Vampir war ein sehr unterhaltsamer Begleiter. Sie unterhielten sich über alle möglichen Themen, jeder gab etwas von sich preis und erfuhr etwas von dem Anderen. Es war ein Geben und Nehmen, das den Vampir sehr beeindruckte. Erst als die Thestrale urplötzlich stehen blieben, unterbrachen sie ihr Gespräch. „Was ist?“, fragte Harry sofort. Charlie kam aus seiner Kapuze gekrochen und sah sich aufmerksam um und Ioans Augen glühten hellrot auf. „Werwölfe?“, fragte Harry. „Hoffentlich nicht. Weiter“, rief Ioan den Thestralen zu, die auch sofort weiter liefen. Harry hätte nie geglaubt, dass er diese Tiere mal unsicher sah doch so wie die vier Tiere jetzt immer wieder die Köpfe nach rechts und links warfen, vermittelten sie extreme Unsicherheit. „Können wir was tun?“, fragte Harry. „Noch nicht.“ „Hey, Charlie, wo willst du hin?“ Das Eichhörnchen war von seiner Schulter aufs Dach der Kutsche gesprungen und verwandelte sich dort zurück, sofort zog er seinen Zauberstab. „Was ist los?“ „Ich habe eben etwas gehört, als Eichhörnchen hört man verdammt gut und hat einen angeborenen Feindinstinkt“, erklärte Charlie. „Was ist das?“, kam von Ioan, der mit glühenden Augen in die Dunkelheit sah. „Ich spüre Gefahr noch bevor sie da ist.“ „Wieso kann ich so was nicht?“, fragte Harry. „Weil du ein Fuchs bist, dich will nicht jeder fressen. Ich bin ein Eichhörnchen, mich will ständig jemand fressen, ich stehe in der Nahrungskette ganz, ganz unten.“ „Was spürst du?“, fragte der Vampir sichtlich interessiert. „Jetzt gar nichts mehr. Aber da ist was.“ „Ein Lumos?“ „NEIN. Seit ihr wahnsinnig? Ich bin ein Vampir.“ „Dich stört ein einfacher Lumos?“ „Ja, ich gehöre einem sehr alten, urtümlichen Vampirgeschlecht an, wir vertragen absolut keine Sonne und auch keine Lichtzauber. Lediglich Licht von offenem Feuer“, erklärte Ioan. „Also kein Lumos. Was dann?“ „Expecto Patronus“, erscholl vom Dach der Kutsche. Flügelschlagend löste sich die Fledermaus von Charlies Zauberstab und erhellte die Umgebung mit ihrem Licht. Sie umkreiste die Kutsche und ihr hellblaues Licht brach sich in vielen Augen. Harry riss den Zauberstab hoch und brüllte, „Expecto Patronus.“ Der Hirsch brach aus der Zauberstabspitze und raste auf die vordersten Werwölfe zu, die neben der Kutsche herliefen. „Schneller“, rief Ioan während er selbst den Zauberstab zog und einen roten Fluch in den Wald abgab. Die Thestrale wollten schneller laufen doch der Weg vor ihnen war stockdunkel, sie liefen Gefahr gegen einen Baum oder Felsen zu prallen. Die Kutschentür wurde aufgerissen, Fred steckte den Kopf raus und verschwand genauso schnell wieder im Inneren der Kutsche. Kurz darauf erschollen gleich mehrere Patronuszauber und die magischen Wesen schossen aus der Kutsche auf die Werwölfe zu. Auf der einen Seite die Patroni der Zwillinge, der Schakal und die Hyäne, zusammen mit dem hellen Drachen von Draco. Auf der anderen Seite wurde Harrys Hirsch durch gleich zwei große Hunde unterstützt, Sirius und Blaise. Dazwischen blitzte immer wieder ein roter oder grüner Fluchschimmer auf. „Charlie, nach vorne, wir brauchen Licht“, rief Harry. Sofort änderte die Fledermaus die Richtung, flog ein paar Meter vor die Thestrale und erhellte den Weg, sofort verfielen die magischen Pferde in einen rasenden Galopp. „Können wir sie abhängen?“ „Mit der Kutsche, nein. Das ist ein großes Rudel, scheiße“, fluchte Ioan mit gebleckten Zähnen, „weiter, schneller“ „Die haben Flügel, was ist mit weg fliegen?“, rief Charlie zwischen zwei Angriffszaubern. „Nicht mit der Kutsche. Außerdem sind die Bäume zu dicht. Wir müssen kämpfen“, rief Ioan. „Willst du etwa anhalten?“, fragte Harry mit einem unsicheren Blick auf die, neben ihnen her rennenden Schatten der Werwölfe. Sie wurden momentan von den Patroni von der Kutsche fern gehalten doch es war nur eine Frage der Zeit bis sie wirklich angreifen würden. „Hast du eine bessere Idee?“ „Nein.“ Der Vampir nickte und wandte sich an die Thestrale, „sucht eine Lichtung, wir müssen kämpfen.“ Die Tiere schüttelten alle vier die Köpfe doch Ioan rief erneut, „wir können nicht wegrennen, sucht eine Lichtung oder so was. Wir müssen kämpfen.“ Hohes Schnauben und Wiehern war die Antwort darauf während sie weiter rannten, immer hinter der hellen Fledermaus her. Hinter ihnen erscholl ein Knirschen, Charlie fluchte und wollte sich über das Dach nach hinten bewegen als eine Bewegung an der Tür ihn inne halten ließ. Einer seiner Brüder schwang sich gerade aufs Dach. „Bist du wahnsinnig?“, brüllte Charlie ihn an. „Ja“, gab Fred lachend zurück bevor der sich nach unten beugte und seinen Zwilling ebenfalls aufs Dach half. „Was macht ihr da?“, fragte Harry, der sich mittlerweile am Rand des Kutschbockes festklammern musste um nicht runter zu fallen. „Für etwas Rückendeckung sorgen“, gab Charlie zurück, der vorsichtig zu seinen Brüdern kletterte. Als er bei ihnen ankam, spürte er sofort einen Klebefluch, der ihn am Dach der Kutsche festklebte. Da er sich jetzt nicht mehr darauf konzentrieren musste auf dem Dach zu bleiben, konnte er sich, genau wie die Zwillinge, auf den Angriff der Werwölfe konzentrieren. Der Fledermauspatronus vor ihnen schwenkte plötzlich vom Weg ab, die Thestrale, die sich auf das Licht verließen, folgten ihr sofort. „Was soll das? Zurück auf den Weg“, brüllte Ioan doch die Thestrale dachten gar nicht daran. „Charlie?“ „Mein Patronus sucht einen geeigneten Platz zum kämpfen“, rief Charlie zurück bevor sein Schneidefluch durch die Luft schwirrte und mit einem jaulenden Schmerzensschrei beantwortet wurde. „Ihr wollt wirklich kämpfen?“, fragte Ioan fassungslos. „Natürlich“, gab Harry zurück. Der Vampir sah erst ihn fassungslos an und drehte sich dann rum. Sowohl vom Dach der Kutsche wie auch aus ihrem Inneren schossen Flüche in die Nacht während die Patroni die Werwölfe auf Abstand hielten. Gerade fing der Schakalpatronus einen Werwolf im Flug ab und schickte ihn, heulend und sich selbst überschlagend, zurück ins Unterholz. Er zählte die hell schimmernden Wesen schnell durch und fragte dann Harry, „wer von euch kann den Patronus nicht?“ „Rabastan. Er hat ihn nie gebraucht. Da vorne.“ Ioan folgte dem Handwink mit den Augen, vor ihnen lichtete sich der Wald und der Weg verlief sich in einer Lichtung. „Gut, wir halten dort an. Ihr fliegt sofort weg“, rief Ioan. Die Thestrale wieherten zustimmend. „Wie willst du das machen?“ Statt einer Antwort richtete der Vampir den Zauberstab auf die Thestrale und sprach einen Lösungszauber, kaum, dass sie die Lichtung betreten hatten. Die Ledergeschirre glitten von den knochigen Körpern während sie die Flügel schon ausbreiteten und mit wenige Schlägen in der Luft waren. Die Kutsche rollte noch ein paar Meter weiter bevor sie stehen blieb und der Kreis der Werwölfe sich um sie herum schloss. Die Patroni hielten die Werwölfe in Schach während die Zauberer und der Vampir aus- und abstiegen, die Weasleybrüder blieben auf dem Dach. „Was machen wir jetzt?“, fragte Draco. „Kämpfen.“ „Das wäre leichter wenn wir mehr sehen würden. Lumos?“, kam von Blaise. „Nein, ich vertrage das nicht. Reicht euch das Licht von euren Patroni nicht?“, fragte Ioan. Nacheinander nickten die Zauberer, ihre Patroni verteilten sich jetzt rund um die Lichtung und ihr helles Licht offenbarte ihre Angreifer jetzt richtig. Sie sahen anders aus als die Werwölfe, die sie aus England kannten. Wo diese eher wie normale Wölfe wirkten, wirkte die hier seltsam verzerrt. Sie waren größer, selbst Fenrir würde neben ihnen klein wirken, breiter, ihre Schnauzen waren länger und ihre Beine im Verhältnis zu ihrem Körper viel zu lang. Das Fell war struppiger als das ihrer Verwandten, es wirkte ungepflegt und hatte teilweise kahle Stellen. Vorder- und Hinterpfoten waren länger als die normaler Werwölfe, der Übergang zwischen Kralle und Pfote war fließend und kaum auszumachen. Alles in allem wirkten sie wilder, urtümlicher als die Werwölfe, die die Zauberer kannten. Doch es waren ihre Augen, die Harry davon überzeugten, dass Ioan die Wahrheit gesagt hatte. Wo selbst bei Fenrir in seiner verwandelten Form noch ein Funken menschlicher Intelligenz in den gelben Augen zu sehen war, waren das hier eindeutig die Augen von Tieren. Kein menschliches Funkeln, keine Intelligenz, es waren reine Tiere und die hatten sie zu ihrer Beute auserkoren. Der Hirschpatronus wehrte gerade einen anspringenden Werwolf ab, indem er sich auf die Hinterbeine stellte und mit den Vorderhufen nach dem Tier schlug. Die zwei Hunde sprangen gleichzeitig einen Weiteren an um ihn zurückzutreiben während Charlies Fledermaus immer wieder von oben herabstürzte. So nützlich die Patroni waren um die Werwölfe aufzuhalten, so hatten sie doch einen entscheidenden Nachteil. Sie konnten die Wölfe nicht ernstzunehmend verletzen. „Was nun?“, fragte Draco als sich alle um Harry gesammelt hatten. „Ich will sie nicht töten.“ „Harry, das sind Tiere. So wie Löwen oder Wölfe, sie werden uns fressen wenn sie die Möglichkeit dazu haben und ich persönlich habe keine Lust in mehreren Mägen durch die Gegend getragen zu werden“, knurrte Draco. „Ne, ich auch nicht“, stimmte Blaise ihm trocken zu. „Dann Angriff aber versucht sie nur zu vertreiben.“ „Diese Dinger kann man nicht vertreiben“, kam von Ioan. „Es sind Tiere also lassen sie sich auch vertreiben.“ „Tiere, sagst du. Ich hab ne Idee“, erscholl vom Dach der Kutsche, „in Flamare.“ Noch bevor Harry oder sonst wer reagieren konnte, sprang ein loderndes Feuer aus der Stabspitze von Charlie und schoss auf die Werwölfe zu. Die Reaktion darauf übertraf sämtliche Erwartungen, denn die Tiere sprangen panisch auseinander und versuchten sich vor dem magischen Feuer in Sicherheit zu bringen. „In Flamare“, riefen Fred und George gleichzeitig, die Flammenstrahlen schossen auf die Werwölfe zu. Wieder war die Reaktion darauf ein panisches Wegspringen, lautes Jaulen war zu hören, hoch und schmerzerfüllt. „Seit ihr wahnsinnig? Wollt ihr den ganzen Wald abfackeln?“, rief Ioan doch alle drei Weasleys lachte laut auf und schwenkte die Zauberstäbe rum. Die Flammen pflügten durch die Reihen der Werwölfe, setzten sich im Fell fest und ließen die Tiere noch lauter aufheulen. „Feuer weg“, befahl Harry plötzlich, sofort wurde seinem Befehl nachgekommen und das Feuer erlosch. Ioan stellte überrascht fest, dass zwar noch kleine Flämmchen in dem Fell der Werwölfe glommen aber die Pflanzen völlig unversehrt waren. Die Werwölfe strichen unruhig am Rand der Lichtung umher, unsicher ob sie nochmal angreifen sollten oder nicht. „Was erschreckt Tiere noch?“, fragte Harry. „Unvorhergesehene Dinge. Etwas, was sie nicht kennen“, gab Ioan zurück. Er hörte gerade noch ein leises Lachen bevor ein ihm, völlig unbekannter Zauber erklang, „Papilio...“ „...Abstrakta.“ Aus gleich zwei Zauberstäben stoben Funken, die sich mit ohrenbetäubenden Geknalle in hunderte, bunter Schmetterlinge verwandelte. Wild flatterten sie auf der Lichtung herum, selbst die Patroni wirkten durch sie verwirrt. Die Zwillinge lachten laut und hoben erneut ihre Zauberstäbe. „Volucris...“ „...Abstrakta.“ Wieder stoben Funken, wieder erscholl ein unglaubliches Getöse bevor sich blitzende und schillernde Vögel zu den Schmetterlingen gesellten. Diese blieben nicht stumm, laut, schrill und in unzähligen Tonlagen zwitscherten sie los während sie auf die Werwölfe zuschossen. Diese japsten laut auf, ängstliches Jaulen erscholl und sie schnappten panisch nach den magischen Geschöpfen. Fred und George sahen sich an, schienen absprechen zu wollen welchen Scherzzauber sie als nächstes anwenden wollten. Da meldete sich Charlie sich zu Wort, „Vesperugo Abstrakta.“ Unter den erstaunten Augen seiner Brüder schossen hell schimmernde Fledermäuse aus seinem Zauberstab, die die Mäuler aufrissen und hochfrequente Töne ausstießen. Das war zu viel für die Werwölfe. Fassungslos ließ Ioan den Blick über die Lichtung schweifen, die Werwölfe hatten ihr Heil in der Flucht gesucht. Das war etwas, was der Vampir noch nie erlebt hatte. Normal war es ein schwerer Kampf um die Werwölfe wieder los zu werden, vor allem so ein großes Rudel und diese fremden, jugendlichen Zauberer hatten es mit ein paar harmlosen Scherzzaubern geschafft. „Woher kennst du diesen Zauber?“, fragte einer der Rotschöpfe einen Anderen. „Severus hat ihn mal erwähnt als ihr ihn für Tali ausgesprochen habt und ich habe ihn nur etwas modifiziert“, gab Charlie zu. Seine Brüder lachten ihn an während Ioan fassungslos zwischen den Zauberern hin und her sah. „Alles in Ordnung?“, fragte Harry ihn. „Ja, ich bin nur gerade sprachlos.“ „Warum?“, fragte Fred verwundert. „Weil ihr ein riesiges Rudel Werwölfe einfach so in die Flucht gejagt habt. Mit Scherzzaubern und Patroni, das ist Wahnsinn.“ „Nein, das sind wir.“ „Wollen wir weiter fahren?“ Ioan nickte und rief die Thestrale zu sich, die die ganze Zeit über der Lichtung gekreist waren. Während der Vampir sie wieder anschirrte, wandte sich Fred an Harry, „sag mal, warum ist dein Patronus eigentlich immer noch ein Hirsch?“ „Wieso sollte er keiner sein?“ „Dein Dad ist doch Severus.“ „Deswegen ja.“ „Häh?“ „Severus' Patronus ist eine Hirschkuh“, kam von Charlie. „Stört dich das nicht?“, fragte Draco. Jetzt sah auch Charlie verwundert drein und Blaise erklärte, nach einem tiefen Seufzen, „dein Patronus ist die Fledermaus, in Anlehnung an unsere geliebte Kerkerfledermaus aber sein Patronus ist immer noch die Hirschkuh. So wie der Patronus von Lily Potter. Stört dich das gar nicht?“ Charlie sah ihn noch einen Moment fassungslos an bevor er in lautes Gelächter ausbrach. Es dauerte eine ganze Weile bis sich Charlie wieder beruhigt hatte, er musste schließlich aufhören zu lachen weil ihm der Bauch zu sehr weh tat. Er hielt sich mit einer Hand den Bauch während er sich mit der Zweiten die Lachtränen aus den Augen wischte. „Bin ich so witzig?“, fragte Blaise. „Ja, bist du. Bei Merlin, das muss ich Severus erzählen, der wird sich totlachen.“ „Charlie, könntest du sie aufklären?“, fragte Harry mit einem breiten Grinsen. Jetzt wandten sich alle Blicke verwirrt ihm zu bevor sie zu Charlie zurück sahen, der sie immer noch breit angrinste. „Ok, ok. Severus' Patronus ist eine Hirschkuh weil Harrys ein Hirsch ist. Er ist seine Familie und deswegen hat sich sein Patronus nicht verändert. Aus Liebe zu Lily ist es eine Hirschkuh geworden und aus Liebe zu seinem Sohn Harry ist es eine Hirschkuh geblieben“, erklärte Charlie, „bevor jetzt dumme Fragen kommen, nein, es stört mich absolut nicht. Nur weil mein Patronus sich ihm angepasst hat, muss er das noch lange nicht machen.“ Mit dieser Erklärung hatte nun wirklich keiner gerechnet denn selbst die Zwillinge sahen ihn fragend an. „Also ich fände das doof“, sagte Fred. „Dann müsste mein Mann das auch doof finden, schließlich habe ich auch keine Schlange als Patronus“, lachte Harry. „Ein Basilisk wäre passender.“ „Ne, den hat er schon.“ „Wieso kann der Dunkle Lord eigentlich einen Patronuszauber?“, fragte Ioan, der die Thestrale zu ende angeschirrt und sich wieder zu ihnen gesellte hatte. „Er wollte für alle Eventualitäten vorbereitet sein“, gab Harry zurück und erntete damit ungläubige Blicke. „Ja, ich habe ihn auch mal gefragt und er hat mir erklärt, dass er für alle Angriffe gerüstet sein wollte also hat er den Patronus gelernt. Allerdings kann er ihn noch nicht so lange.“ „Seit wann genau kann er ihn denn? Was ist seine Erinnerung? Komm schon, du hast ihn doch garantiert gefragt.“ Harrys Blick ging gedankenverloren auf den Ring an seiner Hand, alle folgten seinem Blick und er musste die Fragen nicht mehr beantworten. „Jetzt hat er sogar noch Tali“, grinste Charlie. „Und damit er die wieder in die Arme schließen kann, steigen wir jetzt ein und fahren weiter. Ioan, kann ich wieder bei dir sitzen?“, fragte Harry. „Klar, gerne. Dein Eichhörnchen auch?“ „Natürlich. Los Leute, alle wieder einsteigen.“ Nacheinander stiegen alle wieder ein, Charlie machte es sich in seiner Kapuze bequem während er neben Ioan auf den Kutschbock kletterte. „Ihr seit sehr ungewöhnlich“, stellte der Vampir fest, „los, auf nach Hause.“ Die Thestrale setzten sich in Bewegung, sie wendeten die Kutsche und begaben sich zurück auf den Weg. „Wir sind nicht ungewöhnlich sondern nur gewöhnungsbedürftig. Schlimm?“ „Nein, sehr erfrischend.“ „Meinst du, dein Herr sieht das auch so?“, fragte Harry, „oder müssen wir uns irgendwie ändern um ihn nicht zu verärgern?“ Auf den fragenden Blick des Vampires fuhr er fort, „der Gefährte von Draco hat uns einige Verhaltensregeln erklärt. Ich will schließlich nichts falsch machen und ihn nicht verärgern.“ „Welche Verhaltensregeln?“ „Er nannte es die Regeln der Maskerade.“ „Gute Regeln, sehr gute. Aber ich glaube nicht, dass du sie einhalten kannst“, lachte Ioan. „Wieso nicht?“ „Weil es einfach nicht dein Stil ist, du bist nicht so devot und unterwürfig um diese Regeln wirklich umsetzen zu können. Willst du meinen Rat hören?“, fragte der Vampir. „Klar. Sprich.“ „Sei einfach du selbst. Es bringt nichts wenn du dich verstellst, er würde es sofort merken und das mag er nicht. Sei einfach du.“ Kapitel 28: Kapitel 23 ---------------------- Die restliche Fahrt verlief ohne weitere Vorkommnisse, wieder unterhielten sich Ioan und Harry sehr angeregt über alle möglichen Themen. Alle Fragen über Ioans Herren wies der Vampir sofort ab, er sagte ihm dasselbe wie Adrian, er solle ihm unvoreingenommen gegenüber treten. Nach den ersten Versuchen, gab es Harry auch auf und schnitt das Thema nicht nochmal an. Ioan trieb die Thestrale irgendwann etwas schneller an, sie hatten durch den Zwischenfall mit den Werwölfen Zeit verloren und die musste wieder rein geholt werden. Denn ihre Reise war schon knapp berechnet, sie würden kurz vor Sonnenaufgang ankommen. Harry zauberte schließlich erneut seinen Patronus um ihnen den Weg zu erleuchten und so schoss die Kutsche schließlich durch die Nacht. Harry konnte nicht glauben was er vor sich sah, genauso wenig wie Charlie, der mit offenem Mäulchen auf seiner Schulter saß. Sie hatten das Schloss ihres Gastgebers fast erreicht, es erhob sich direkt vor ihnen. Ein schmaler Grat führte im Zickzack zum Schloss hinauf, welches sich auf einer einsamen Felsspitze erhob. Der Grat wirkte wie ein altrömischer Aquädukt, säulenartig trug der Fels den Grat, den die Kutsche entlang rollte, allerdings jetzt wesentlich langsamer. Und das hatte auch seinen guten Grund denn der Grat war nicht sehr breit und zu beiden Seiten ging es schier endlos in die Tiefe. Am Horizont dämmerte es bereits doch das Licht reichte nicht aus um viel vom Schloss zu sehen, dunkel, trotzig und düster erhob es sich vor ihnen und mit jedem Schritt der Thestrale kam es näher. Ioan bemerkte die fassungslosen Gesichter und lachte leise. „Bei Tageslicht ist es wunderschön hier. Bei klarem Wetter kann man Meilenweit über die Berge sehen und die Sonnenauf- und untergänge sind einfach fantastisch“, erklärte er. „Ich dachte, du verträgst kein Sonnenlicht.“ „Ich war auch mal ein Mensch und dieses Schloss ist älter als Hogwarts.“ Harry und Charlie starrten ihn mit offenen Mündern an, was den Vampir nochmal laut lachen ließ. Die Thestrale wurden etwas langsamer, das Schloss ragte wie ein dunkler Monolith vor ihnen auf. Es wirkte völlig verlassen, kein Licht war in den Fenstern zu sehen, kein Rauch kam aus dem Schloten. „Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“, fragte Harry leise. Der Vampir musste nicht antworten denn vor ihnen öffnete sich das gewaltige, doppelflüglige Tor. Absolut lautlos schwangen die schweren Torhälften auf. Leise klapperten die Hufe der Thestrale über das graue Kopfsteinpflaster, die Räder knirschten als die Kutsche langsam in den Innenhof rollte. Alle Geräusche verstummten als sie schließlich stehen blieb. Ioan stieg vom Kutschbock und reichte Harry eine Hand um ihm runter zu helfen. „Danke.“ „Gern geschehen.“ Der Himmel über ihnen wurde immer heller und Harry konnte seine Umgebung immer besser erkennen. Seine Aufmerksamkeit wurde allerdings zu einer großen Tür gezogen als diese sich öffnete und ein Mann heraustrat. Mit langsamen, eleganten Schritten kam er die Stufen runter, die zur Tür hinauf und hinunter führten bis er schließlich vor ihnen stand und die Arme ausladend ausbreitete. „Bine ati venit în castel a familia mea“, sagte er mit einem breiten Lächeln, „herzlich Willkommen im Schloss meiner Familie. Seien Sie meine Gäste, bleiben Sie so lange Sie möchten und lassen Sie etwas von der Heiterkeit zurück wenn Sie gehen.“ Harry nutzte die Zeit, die er auf den Mann zuging, um ihn zu mustern. Er war genauso groß wie er, die schwarzen Haare waren als Zopf im Nacken zusammengefasst. Die Augenfarbe konnte er nicht genau bestimmen, ein dunkles Blau oder vielleicht Braun. Das Gesicht war ebenmäßig, die Nase etwas zu lang und wie ein Adlerschnabel gebogen, ein dünner Schnurrbart zierte seine Oberlippe. Eine dunkelblaue Stoffhose hüllte die langen, schlanken Beine ein. Bei dem weißen Hemd waren die obersten Knöpfe offen und enthüllten seltsamerweise dunkle, gebräunte Haut. Edle, schwarze Stiefel und ein Gürtel aus Silber rundeten das Bild ab. „Es ist mir eine Ehre, dass Ihr uns hier willkommen heißt. Mein Name ist Harry James Snape-Riddle“, sagte Harry während er die Hand ausstreckte. Der Vampir lächelte etwas breiter, lange Eckzähne blitzten auf bevor er die Hand ergriff und schon fast schnurrend sagte, „die Ehre ist ganz auf meiner Seite. Ich bin Graf Vlad Tepes Draculea und ich freue mich Euch kennenzulernen.“ Er sah Erkenntnis in Harrys Augen aufblitzen, sein Grinsen wurde breiter und er fragte, „Ihr habt nicht gewusst wer euch erwartet, oder?“ „Nein, habe ich nicht. Der Gefährte meines Begleiters hat sich da gekonnt raus geredet.“ „Nun, wollt Ihr mir eure Begleiter auch vorstellen?“, fragte der Graf. Jetzt grinste Harry und winkte seine Freunde zu sich, nacheinander stellte er alle vor während Ioan die Kutsche wegfuhr. Der Graf führte sie schließlich ins Innere des Schlosses und nicht nur Harry klappte fassungslos die Kinnlade runter. Selbst die Reinblüter unter ihnen, die Eleganz und Reichtum gewohnt waren, sahen sich bewundernd um. Die düstere Atmosphäre des dunkelgrauen Gesteins wurde durch helle, fast weiße Säulen, die die hohe Decke trugen, durchbrochen. Drei Kronleuchter, bestückt mit unzähligen Kerzen, erhellte die Halle und warf immer wieder neue Schatten, teils waren sie sogar sehr beängstigend. Eine weit geschwungene Doppeltreppe führte in die oberen Etagen, ein dunkelroter Teppich zog sich über die Stufen, mehrere hölzerne Türen gingen von der Halle ab aber wirklich beeindruckend waren die unzähligen Antiquitäten, die überall verteilt waren. Uralte Rüstungen, Waffen, Schilde und seltene Felle zierten die Wände, sorgsam gepflegte aber uralte Möbel standen sorgsam drapiert in der Halle. Die Antiquitäten mussten ein Vermögen wert sein und Harry entfuhr ein, „Wahnsinn.“ „Das fasse ich als Kompliment für mein Zuhause auf“, kam von dem Grafen. Harry fuhr zu ihm rum, deutlich rot im Gesicht und murmelte, „verzeiht meine Unbeherrschtheit.“ „Also war es nicht als Kompliment gedacht?“ „Doch. Es ist wunderschön aber darf ich eine Frage stellen?“, fragte Harry. „Natürlich.“ „Wieso sieht man von außen keinerlei Lichtschein? Die Burg sieht von außen absolut verlassen aus.“ „Nun, wozu bin ich denn ein Zauberer? Es ist so einfach leichter um das Schloss vor Muggeln und Werwölfen zu verbergen. Ich möchte schließlich keinen ungebetenen Besuch haben. Und außerdem hält der Zauber auch das Sonnenlicht da wo es hin gehört, draußen“, gab der Vampir zurück, „darf ich Euch das Du anbieten?“ Harry lächelte sofort, er durfte dem Vampir das Du nicht anbieten, er musste warten bis dieser es selber tat. „Gerne. Wie darf ich dich dann ansprechen?“ „Vlad. Wie lange möchtet ihr bleiben?“ Das Lächeln verschwand sofort von Harrys Gesicht, Vlad hob fragend eine Augenbraue und rief dann nach einem Diener. Nur ein paar Momente später betrat ein Junge den Raum, vielleicht fünfzehn oder sechzehn Jahre alt. Er verbeugte sich leicht und sah den Vampir dann fragend und ergeben an. Vlad legte einen Arm um seine Schultern und drehte sich mit ihm zu seinen Gästen um, „dies ist Nicolaî, er wird euch tagsüber zur Verfügung stehen. Wenn ihr etwas braucht, müsst ihr ihn nur rufen. Er wird euch jetzt in eure Zimmer geleiten. Gibt es irgendwelche besonderen Aufteilungswünsche?“ „Wäre es möglich immer zu zweit in einem Zimmer zu schlafen?“, fragte Harry. „Natürlich ist das möglich. Ich gehe davon aus, dass ihr schon wisst wie ihr euch aufteilen wollt. Wir sehen uns dann heute nach Sonnenuntergang.“ „Gerne.“ Der Vampir nickte ihm nochmal lächelnd zu und wandte sich dann an den Jungen, sagte ihm etwas auf rumänisch, was nur Charlie verstand. Nicolaî verbeugte sich nochmal und trat dann vor Harry, wo er die Hand ausstreckte. „Ich bin Nicolaî Mihai, ich bin sehr erfreut Euch kennenzulernen“, sagte er. „Harry James Snape-Riddle, sehr erfreut. Aber sag doch Harry“, gab dieser zurück und ergriff die Hand. Der Junge lächelte und bedeutete ihnen, ihm zu folgen. „Ich zeige euch eure Zimmer.“ Die Zauberer verabschiedeten sich von dem Vampir und folgten ihm. „Was hältst du von ihnen?“, fragte Vlad nachdem seine Gäste die Halle über die große Treppe verlassen hatten. Zwei Arme schlangen sich von hinten um seine Hüfte und ein Kinn landete auf seiner Schulter. „Sie sind sehr interessant.“ „Wer von ihnen?“ Ioan lachte leise, küsste sanft die gebräunte Haut am Hals und schnurrte, „alle. Harry ist zwar ihr Anführer aber sie sind auch enge Freunde. Sie widersprechen ihm, amüsieren sich über ihn und würden ihm trotzdem bedingungslos folgen. Aber er hat nicht gesagt, warum er hier ist.“ Überrascht sah Vlad seinen momentanen Geliebten an, Harry hatte sich in der Augenfarbe sehr geirrt denn jetzt, im Licht der unzähligen Kerzen, sah man deutlich, dass er grüne Augen hatte. Nicht so ein Smaragdgrün wie Harrys Eigene sondern ein dunkles Grün. „Nicht ein Wort?“ „Nur, dass er für seinen Mann hier ist.“ „Lord Voldemort. Nach den Gerüchten ist er entweder tot oder so schwer verletzt um sich in der Öffentlichkeit zu zeigen denn hier ist er definitiv nicht“, grinste Vlad, „auch wenn Harry das behauptet hat.“ „Weißt du auch nichts? Dieser Lord aus Irland muss dir doch was gesagt haben.“ „Nein, gar nichts. In der Nachricht stand nur, dass ein guter Freund von ihm meine Hilfe benötigt und er sehr dankbar wäre, wenn ich ihn anhören würde.“ „Keine Aufforderung ihm zu helfen?“, fragte Ioan. „Nein. Nur die Bitte ihn anzuhören. Nicht mal die Bitte ihm hier ein Zimmer zu geben, ich soll ihn nur anhören. Was hältst du davon wenn wir endlich schlafen gehen? Die Sonne ist längst aufgegangen und ich bin hundemüde.“ Ioan knabberte ein bisschen am Hals des Anderen, löste sich aber dann von ihm. „Dann auf ins Bett.“ Der Vampirgraf schlang einen Arm um seinen Geliebten und ging dann mit ihm nach oben. Es war dunkel im Raum als er aufwachte, entweder es war schon wieder Nacht oder der Zauber, der das Sonnenlicht draußen hielt, wirkte auch hier. Harry spürte, dass Draco noch tief und fest schlief und so schälte er sich extrem vorsichtig aus den Decken. Ein rascher Blick auf den Blonden um sich davon zu überzeugen, dass er nicht aufgewacht war bevor er sich anzog und das Zimmer leise verließ. „Harry, kann ich etwas für dich tun?“ „Nicolaî, hast du etwa hier auf mich gewartet?“, fragte Harry überrascht. Der Junge schüttelte lächelnd den Kopf und meinte, „der Graf hat doch gesagt, dass ich mich um euch kümmern soll. Es gibt einen Zauber, der auf den Türen liegt und meldet wenn sie geöffnet wird. Daraufhin habe ich mich auf den Weg gemacht. Was kann ich für dich tun?“ „Ich habe Hunger“, gestand Harry. „Dann wäre etwas zu Essen gut, oder?“ „Ja, klingt sehr gut.“ „Komm mit.“ Nach einem leichten Essen ließ sich Harry ein bisschen das Schloss zeigen bis er schließlich auf einem der Türme bleiben wollte. Nicolaî fragte mehrfach nach ob er wirklich keine Gesellschaft wollte doch Harry lehnte genauso oft ab, er wollte die Aussicht ein bisschen genießen. Dennoch sah man dem Jungen an, dass er ihn nur ungern auf dem Turm alleine ließ. Sein Herr hatte ihm schließlich aufgetragen sich um seine Gäste zu kümmern und dazu gehört gewiss nicht ihn alleine auf dem höchsten Turm des Schlosses zu lassen. Aber wenn es der Wunsch des Gastes war, würde er sich nicht dagegen stellen. Ioan hatte Recht gehabt, von hier oben hatte man einen fantastischen Ausblick, vor allem weil nicht eine Wolke am Himmel stand. Die Sonne warf ein warmes Licht auf die dunklen Wälder und die helleren Lichtungen, die nur vereinzelt zwischen dem dunklen Grün aufblitzten. Zwei unbewaldete Berge erhoben sich etwas entfernt in den Himmel, dazwischen glitzerte Wasser, ein kleiner See oder ein Fluss. Mit einem Seufzen setzte er sich auf die Brüstung, die Beine angezogen und den Kopf seitlich auf die Knie gelegt. Er zauberte sich noch fest, nicht dass er noch runter fiel weil er sich erschrak und sah dann auf diese herrliche Landschaft. Er wünschte sein Mann wäre hier, denn obwohl es keiner wusste, liebte Voldemort die Berge. Fast noch mehr als die Landschaft rund um Riddle-Manor aber so ein weitläufiges Manor konnte man nun mal nicht in den Bergen bauen. Zudem die ersten hohen Berge erst die schottischen Highlands waren und das hatte Voldemort als zu weit ab vom Schuss gesehen also waren sie im südlichen England geblieben. Harry würde sich nie über sein Manor beschweren, er liebte es und den Zugang zum Meer hatte er im Sommer oft und lang benutzt. Auch Talisha fand Wasser toll, sie freute sich jedes Mal wenn sie ans Meer gingen und im Wasser oder im Sand spielten. Voldemort hatte sie nur selten begleitet, immer hatte er zu viel zu tun gehabt doch Harry war sich sicher, dass er sie jetzt jedes Mal begleiten würde. Wahrscheinlich würde er jede freie Minute mit ihnen verbringen wollen. Harry seufzte leise, er vermisste seine Familie, mehr als er sich vorgestellt hatte und er hoffte von ganzem Herzen, dass ihm der Vampirgraf helfen konnte. Er wollte noch ein bisschen hier sitzen bleiben und den, von Ioan, angepriesenen Sonnenuntergang genießen. Doch Harry war zu tief in seinen Gedanken gefangen um den Sonnenuntergang wirklich genießen zu können und er stand auch nicht gleich auf sondern blieb sitzen. Er wusste in seinem Innersten, dass er eigentlich im Schloss sein sollte um am Abendessen teil zunehmen aber er konnte sich nicht dazu durchringen, zu tief war er in seinen düsteren Gedanken versunken. So bemerkte er auch nicht wie sich die Tür hinter ihm öffnete und er Gesellschaft bekam. Erst als der Besucher sich leise räusperte, sah Harry überrascht auf, geradewegs in belustigte dunkelgrüne Augen. „Du hast also keinen Hunger“, stellte Vlad fest. „Verzeih, ich wollte euch nicht warten lassen.“ Der Vampir zuckte mit den Schultern und setzte sich neben ihn. „Deine Freunde essen bereits, sie schienen nicht mal überrascht, dass du nicht da bist. Passiert dir das öfters?“ „Seit dem Endkampf, ja. Leider.“ „Harry, reden wir nicht lange drum herum, warum bist du hier?“, fragte Vlad ernst. „Wie viel hat dir Adrian erzählt?“ „Der irische Vampirlord? Gar nichts. Er hat nur gesagt, dass ein Freund von ihm Hilfe benötigt und mich gebeten, ihn anzuhören.“ Harry nickte leicht und seufzte, „das ist ne längere Geschichte.“ „Nun, ich habe bereits zu Abend gegessen und du scheinst keinen Hunger zu haben. Möchtest du rein gehen oder wollen wir hier sitzen bleiben?“ Als sich Harry nicht rührte, fuhr Vlad fort, „dann erzähl mal, ich bin ganz Ohr.“ Der junge Zauberer sah ihn noch einmal traurig an bevor sein Blick sich auf den aufgehenden Mond richtete. Es dauerte noch ein paar Momente, dann begann er zu erzählen. „Wollen wir Harry suchen gehen?“, fragte Blaise irgendwann, das Essen war längst abgeräumt und Ioan und Nicolaî leisteten ihnen im Kaminzimmer Gesellschaft. „Er ist mit Vlad auf dem Nordturm.“ „Was machen sie?“ „Reden.“ „Hoffentlich reicht die Nacht dafür. Nicolaî, wäre es möglich die Bibliothek deines Herren aufzusuchen?“, fragte Draco. „Natürlich. Wer möchte mit?“ Charlie, Blaise und Rabastan hoben die Hände, der Rest schüttelte die Köpfe und Sirius wandte sich an Ioan, „könntest du uns das Schloss zeigen?“ Sowohl der Vampir wie auch der Junge erhoben sich und schon trennte sich die Gruppe. Sie wussten, dass sie Harry nicht helfen konnten. Das war seine Aufgabe, er musste mit dem Vampirgrafen reden und ihn davon überzeugen, ihm zu helfen. Harry redete seit Stunden, Vlad hatte ihn nicht ein einziges Mal unterbrochen sondern ihm die ganze Zeit schweigend zugehört. Er erzählte ihm einfach alles was in den letzten fünf Jahren geschehen war. Immer wieder liefen ihm Tränen über die Wangen und seine Stimme zitterte aber er brach nicht ab, zu wichtig war dieser Moment für ihn und seine Familie. Der Mond war bereits wieder am sinken als er schließlich verstummte, den Blick auf den Ring an seiner Hand gerichtet und lautlos weinend. „Du hast viel erlebt, dafür, dass du noch so jung bist“, sagte Vlad schließlich. „Ja, und es könnte langsam aufhören. Ich wünsche mir Frieden für meine Familie.“ „Viele Menschen erfahren nie was Frieden ist.“ Jetzt wandte Harry den Kopf um den Vampir anzusehen, er konnte dessen Gesichtsausdruck allerdings nicht wirklich deuten. „Soll das etwa auch mein Schicksal sein?“, fragte Harry. „Was würdest du tun, wenn es so wäre?“, fragte Vlad zurück. Er sah wie der junge Mann nachdachte, seine Züge strafften sich und die Tränen versiegten. „Ich liebe meine Familie, über alles und ich werde für sie kämpfen, egal gegen wen und wie lange es auch dauert. Ich werde alles tun um sie zu schützen, um Frieden für uns zu erhalten.“ „Was machst du wenn ich mich dazu entschließe euch nicht zu helfen?“ „Dann muss ich eine andere Möglichkeit finden.“ „Und wenn dein Mann nie wieder gesund wird? Wenn er für immer so gelähmt bleibt?“ Harry hatte langsam das Gefühl, dass das ein Test war, dass der Vampir wissen wollte wie weit er gehen würde und was er alles für seine Familie tun würde. „Tja, dann muss ich eine Möglichkeit finden meinem Mann die verschiedenen Breisorten schmackhafter zu machen“, sinnierte er schließlich. Vlad sah ihn fragend an und Harry fuhr fort, „er kann nichts Hartes kauen aber er hasst den Brei, den die Hauselfen für ihn zubereiten. Also müssen wir verschiedene Sorten ausprobieren bis wir was finden, was ihm schmeckt.“ „Wie willst du es eurer Tochter erklären?“ „Mit der Wahrheit. Dass ihr Vater schwer krank ist und nicht wie ein normaler Vater mit ihr spielen oder sprechen kann. Sobald sie alt genug wäre, würde ich ihr die Zeichensprache beibringen damit sie sich unterhalten können. Sie würde es verstehen wenn sie damit aufwächst“, erklärte Harry. „Wenn du alles so gut geplant hast, warum bist du dann hier?“, fragte Vlad. „Weil Tali einen Vater verdient, der mit ihr spielen und lachen kann. Weil sie Geschwister kriegen sollte, es war nie geplant, dass sie als Einzelkind aufwächst. Weil wir Freunde haben, die sich schreckliche Sorgen um ihn machen“, sagte Harry ernst, „weil ich meinen Mann wiederhaben möchte, so wie er einst war. Ich möchte wieder in seinen Armen liegen, mich sicher und beschützt fühlen, ich möchte wieder seinem Herzschlag lauschen wenn wir im Bett liegen und ja, ich möchte auch wieder Sex haben.“ „Was will dein Mann?“, fragte Vlad. Zu seiner Überraschung lachte Harry jetzt und meinte, „dass ich meinen Arsch so schnell wie möglich wieder nach England bewege und aufhöre so viele Risiken einzugehen. Er war gegen diese ganze Reise und ist auch absolut gegen das Ritual.“ „Du bist gegen seinen Willen hier?“ „Mehr oder weniger. Er findet, dass die Reise zu gefährlich ist. Ein unbekannter Vampir, ein fremdes Land und unzählige, feindliche Zauberer, die ihren Zauberstab dafür geben würden um mich und meine Freunde in die Hände zu kriegen. Insgeheim setzt er große Hoffnung in dieses Ritual“, sagte Harry. „Woher weißt du das?“ „Ich kenne ihn besser als alle Anderen, ich weiß was er sagen will. Auch er möchte mich wieder in die Arme nehmen, seine Tochter auf seinen Schoß heben und mit ihr spielen und sie knuddeln. Er leidet unter dieser Situation“, erklärte Harry. Sein Gegenüber legte nachdenklich den Kopf schief und fragte, „unter was genau leidet er?“ „Unter der Hilflosigkeit. Er war immer stark und mächtig, er ist eigentlich der dominante Part in unserer Beziehung und jetzt ist er, für die kleinste Kleinigkeit, auf Hilfe angewiesen. Es ist ihm peinlich und unangenehm, er schämt sich für die derzeitige Situation.“ „Warte mal kurz, wie meinst du das, dominanter Part? Ihr seit Menschen und so weit ich weiß hast du den Trank gebrochen“, unterbrach ihn Vlad. Mit einem breiten Grinsen überließ Harry seinem Inneren Wesen die Kontrolle über seinen Körper. Vlad spürte die Veränderung sofort, das Grinsen blieb auf Harrys Gesicht aber er begann leise zu schnurren. Genau der Ton, den ein devoter Vampir einschlagen würde um ihn zu beruhigen. „So, du hast also ein eigenes Wesen entwickelt“, stellte er leise fest während er eine Hand hob und sanft über seine Wange strich. Eigentlich müsste Harry zurückweichen weil er nicht sein Gefährte war doch er schmiegte seine Wange in seine Hand. Überrascht hob Vlad eine Augenbraue und mahnte, „ich bin nicht dein Gefährte.“ „Ich weiß.“ „Wieso dann so anschmiegsam?“ „Wieso nicht? Mein Gefährte weiß das und er akzeptiert das.“ „Was genau akzeptiert er?“, fragte Vlad nach. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Lord Voldemort Untreue dulden würde. Ein wissendes Grinsen erschien auf Harrys Gesicht bevor er erklärte, „ich hatte keine schöne Kindheit, keine Liebe, ich konnte nie mit jemanden kuscheln, ich war eigentlich immer alleine. Später, in Hogwarts, hatte ich Freunde und mit der Zeit lernte ich, wie schön es ist mit jemanden zu kuscheln, zu knuddeln und einfach nur umarmt zu werden. Das habe ich bei behalten. Ich schlafe bei meinen Freunden und Familienmitgliedern in einem Bett, ich kuschel mit ihnen und von bestimmten Leuten darf ich mich auch küssen lassen.“ „Von wem?“ „Mein Dad und sein Partner. Auf die Stirn oder auf die Wange.“ „Ein richtiger Kuss?“, fragte Vlad, der etwas näher rückte. „Nur zwei Personen.“ „Dein Mann und deine Tochter.“ „Richtig.“ „Keine Ausnahmen?“ „Nein, definitiv nicht. Ich habe meinem Mann bei unserer Hochzeit absolute Treue geschworen und daran halte ich mich. Vor allem könnte ich ihm danach nie wieder in die Augen sehen“, sagte Harry ernst. „Was wäre wenn das meine Bedingung wäre?“ „Dann müsste ich mir eine andere Möglichkeit suchen um meinem Mann zu helfen“, sagte Harry, „ist es denn deine Bedingung um mir zu helfen?“ Der Vampir zog seine Hand weg und sprang von der Brüstung. „Nein, ist es nicht. Ich weiß noch nicht ob ihr dir helfen will und kann. Dieses Ritual ist auch für mich gefährlich“, sagte er. „Und das heißt?“ „Dass ich mich freue wenn ihr eine Weile meine Gäste seit. Ich möchte euch meine Heimat näher bringen und wenn ich dich richtig verstanden habe, sind sowohl dein Mann wie auch dein Kind in guten Händen. Oder?“ Vlad rechnete stark damit, dass Harry dem widersprechen würde, ihn anflehen, dass er ihm half doch wieder überraschte der junge Zauberer ihn. „Ich freue mich über die Einladung und über die Gelegenheit dieses Land etwas näher kennenzulernen.“ „Das freut mich zu hören. Komm, ich schaffe dich mal zu deinen Freunden, die werden sich noch Sorgen machen“, lächelten Vlad. „Nein, werden sie nicht. Sie spüren, dass es mir gut geht.“ „Wie?“ „Bis auf Rabastan tragen alle mein Mal und wenn ich in Gefahr bin, erhitze ich das Mal mit meinen Gedanken.“ Vlad hielt ihm galant die Tür auf und bot ihm sogar den Arm an als sie die Treppe runter gingen, mit einem Grinsen hakte sich Harry bei ihm ein. „Woher wissen sie wo genau du dann bist?“ „Die Schlange zeigt ihnen den Weg. Da die Meisten das Mal auf dem linken Unterarm tragen, lässt sich die Richtung leicht an zeigen.“ „Wie macht das dein blonder Begleiter?“ „Den habe ich erneut gekennzeichnet.“ „Wo?“ „Auf die Brust, über dem Herzen, genau wie die Zwillinge“, sagte Harry, „nur, dass die Zwillinge ein Doppelmal haben.“ „ Doppelmal?“ „Das gemeinsame Mal meines Mannes und mir. Er hat die Zwillinge als Erster gezeichnet und ich habe es dann einfach etwas erweitert.“ „Weiß er das?“ „Natürlich. Ich habe keine Geheimnisse vor meinem Mann, was wäre das für eine Ehe?“, fragte Harry lachend. Nach kurzem Zögern stimmte ihm der Vampir lachend zu. „Und das heißt im Klartext?“, fragte Sirius, nachdem ihnen Harry alles erklärt hatte. „Dass wir eine Weile hierbleiben also können wir uns erst mal häuslich einrichten. Vlad hat gesagt, dass er Nachricht nach England zu Adrian schickt damit sich keiner Sorgen machen muss. Wir dürfen uns im Schloss frei bewegen, wenn wir was brauchen, sollen wir entweder Nicolaî, Ioan oder Vlad Bescheid sagen“, sagte Harry, der sich neben ihn aufs Sofa gesetzt hatte und alle nacheinander ansah. „Können wir selber Kontakt aufnehmen?“ „Nein, das möchte Vlad nicht. Keine Ahnung, warum aber wir sollten seinen Wunsch respektieren.“ „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist? Unsere Gefährten werden sich Sorgen machen“, sagte Draco nachdenklich. „Mein Freund auch“, warf Blaise ein. Alle sahen zu Charlie doch der zuckte nur mit den Schultern und meinte, „ich bezweifle, dass Severus sich Sorgen um mich macht. Er sorgt sich schon um Harry genug.“ „Wieso sorgt er sich nicht um dich?“ „Weil er weiß, dass ich auf mich aufpassen kann. So, und ich geh wieder in die Bibliothek, ich habe ein Buch zu Ende zu lesen. Harry?“ „Geh nur. Ich geh erst mal was essen, es ist ja schon fast wieder morgen und ich habe die ganze Nacht noch nichts gegessen“, grinste Harry. „Ich glaube, ...“ „...Wir können auch noch...“ „...Eine Portion gebrauchen“, kam von den Zwillingen. Keiner musste nachfragen, sie wollten ihren Lord nicht alleine lassen und auch Charlie ging nicht alleine, Blaise und Rabastan begleiteten ihn. Draco und Sirius wollten sich noch etwas umsehen. „Ich möchte euch bitte vor Sonnenaufgang nochmal alle sehen“, warf Harry schnell noch ein bevor alle verschwanden. Sie würden wohl ein paar Tage oder Wochen hier bleiben und die Gastfreundschaft des Grafen genießen. Im entfernten England wurde Lucius von einem lauten Klopfen unterbrochen. Talisha sah ihn vorwurfsvoll an als er aufhörte zu lesen und zischte leise. „Wieso kannst du Parsel und kein englisch?“, fragte Lucius während er das Buch weglegte und zu Voldemort sah, dieser grinste leicht. „Mein Lord, das ist nicht witzig. So verstehe ich sie nicht.“ Der Dunkle Lord verleierte die Augen und deutete mit dem Finger Richtung Tür. „Bin ja schon weg“, maulte Lucius bevor er etwas lauter rief, „komme ja schon.“ Tali blieb friedlich auf dem Bett ihres Daddys sitzen, sie wusste, dass sie alleine nicht zu ihrem Vater durfte und außerdem würde ein Zauber sie davon abhalten. Die Gefahr, dass sie an einen der Schläuche oder Katheter kam, war einfach zu groß. Es dauerte nicht lange bis Lucius wiederkam, in Begleitung von Adrian, der eine Hand auf seiner Schulter liegen hatte. Sofort glühten die roten Augen auf, die Finger gestikulierten wild bis Lucius sagte, „ihr wisst genau, dass wir euch nicht verstehen also beruhigt euch.“ Ihn traf ein vernichtender Blick, wie schon so oft in den letzten Tagen, und wie immer ignorierte er ihn und half Adrian sich neben Talisha zu setzen. Er selbst nahm auf der Bettkante von Voldemort Platz und nahm seine Hand. Als dieser allerdings rasend schnell gestikulierte, ließ er sie wieder los. „Erstens, verstehe ich so absolut kein Wort und Zweitens hat Adrian noch nicht ein Wort gesagt. Ich würde vorschlagen, wir hören ihn erst mal an und dann sehen wir weiter. Einverstanden, mein Lord?“ Dieser nickte mit den Augen und sah dann zu dem Vampir. „Also, was ist los?“, fragte Lucius. Die blinden Augen richteten sich auf ihn. „Ich habe Nachricht aus Rumänien bekommen, Harry und seine Freunde sind heil und wohl behalten angekommen und wurden mit alter, vampirischer Gastfreundschaft aufgenommen. Allerdings ist ER noch nicht sicher ob ER wirklich helfen will und hat sich Bedenkzeit erbeten. Solange sollen sie seine Gäste sein“, erklärte Adrian. „Von wem ist die Nachricht?“, fragte Lucius während er nach Voldemorts Hand griff, die allerdings ruhig in seinen Händen lag. „Von dem Vampir.“ Voldemort gestikulierte etwas und Lucius übersetzte, „unser Lord möchte endlich den Namen des Vampires erfahren. Wenn er schon seinen Gefährten als Gast aufgenommen hat.“ Jetzt grinste Adrian und sagte, „Graf Vlad Tepes Draculea. Sowohl unter Zauberern wie auch unter Muggeln besser bekannt als Graf Dracula.“ Lucius starrte den Vampir etwas fassungslos an bevor er zu Voldemort sah, dieser grinste leicht und bedeutete ihm etwas. Wesentlich langsamer als bei Harry oder Severus aber doch wesentlich schneller als am Anfang. Lucius hatte in den letzten Tagen sehr viel lernen müssen und davon war die Zeichensprache noch das Einfachste gewesen. „Was sagt er?“, fragte Adrian, der sich denken konnte, dass Voldemort etwas dazu zu sagen hatte. „Es amüsiert ihn und er hätte gerne Harrys Gesicht gesehen als er seinen Namen erfahren hat. Er will wissen, was du persönlich über den Grafen weißt“, sagte Lucius. „Nicht viel. Die irischen Vampire und die Osteuropäischen haben nie viel miteinander zu tun gehabt. Graf Draculea lebte schon immer sehr zurückgezogen, er hat eine Gruppe Vampire unter seiner Kontrolle, die absolut loyal zu ihm stehen aber sie haben Transsylvanien nie verlassen obwohl sie die Macht dazu hätten. Es ist allerdings bekannt, dass er zwar mit harter aber gerechter Hand über seine Anhänger regiert. Er folgt den alten Regeln der Maskerade“, erklärte Adrian. „Wie ernährt er sich?“, fragte Lucius und gab damit die Frage Voldemorts weiter. „Von Freiwilligen aus den umliegenden Dörfern. Für die Muggel dort ist es kein Geheimnis, dass er ein Vampir ist aber sie haben es akzeptiert. Sie wissen, dass er nur so viel nimmt, wie er und seine Anhänger benötigen und dass sie nie jemanden töten. Sie verteidigen sich, wenn mal wieder ein Vampirjäger auf sie Jagd macht aber sie lassen die Landbevölkerung in Ruhe, sie schützen sie sogar.“ „Also eine Art Symbiose zwischen Vampiren und Muggeln. Und das funktioniert?“, fragte Lucius. Adrian nickte und meinte, „ja, tut es. Die Rumänen sind sehr traditionsbewusst und das gehört zu ihrer Tradition. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Eltern ihre Kinder in einem bestimmten Alter zu ihm schicken. Sie bleiben dann für gewöhnlich ein paar Jahre dort und kehren dann zu ihren Familien zurück. Immer sind sie gebildet, haben ein Handwerk erlernt und tragen einen Beutel Gold bei sich, genug für die Familie um mehrere Monate zu überleben. Es lohnt sich für die Familien also.“ „Kehren alle zurück?“, fragte Voldemort, Lucius gab die Frage weiter. „Nein. Einige wollen nicht zurück, sie bleiben entweder beim Grafen oder bei einem seiner Anhänger, als Blutdiener oder mehr. Die Familien erhalten dafür zwei Beutel Gold und regelmäßige Nachrichten von ihren Kindern, sie dürfen sie auch jeder Zeit besuchen.“ Lucius sah auf seine Hand, die blassen Finger gestikulierten eine ganze Zeit lang und er musste mehrmals nachfragen weil er etwas nicht genau verstand. Der Vampir wartete, seine Aufmerksamkeit wurde allerdings von Talisha gefordert, die ihm das Kinderbuch in die Hand drückte. „Tut mir leid, meine Kleine aber ich sehe nichts. Also kann ich dir nicht vorlesen“, sagte er bedauernd. „Das mach ich gleich weiter. Adrian, hat der Graf gesagt, wie lange Harry dort bleiben wird?“ „Nein. Er hat sich Bedenkzeit erbeten. Ihr wisst selber, wie gefährlich das Ritual ist, auch für ihn. Das muss gut überlegt sein.“ „Werden wir weitere Nachrichten bekommen?“ „Keine Ahnung, hat er nicht gesagt. Aber ich vermute, dass es ein paar Wochen dauern wird. Der Graf wird sich ein Bild von Harry machen wollen. Lord Voldemort, er ist in guten Händen und er hat seine Freunde bei sich. Ihr müsst euch keine Sorgen machen“, sagte Adrian lächelnd. Lucius grinste als er die Antwort in seiner Hand lass und sagte, „du kannst gehen und du sollst Bescheid sagen sobald du etwas Neues weist.“ „Mach ich.“ „Findest du raus?“ „Ja, danke.“ Damit erhob sich Adrian und verließ den Ostflügel während Lucius sich wieder neben Talisha setzte und das Märchen weiter lass. Voldemort hörte nur mit einem Ohr zu, er war tief in Gedanken versunken. Je länger Harry und seine Freunde in Rumänien waren, umso unleidlicher wurde Voldemort. Das ließ er hauptsächlich an Severus und Lucius aus, die es allerdings mit einer stoischen Ruhe über sich ergehen ließen. Lucius, weil er eh keine andere Wahl hatte und Severus, weil er andere Dinge im Kopf hatte. Er und Devon waren dabei ein neues Ritual für Frank Longbottom zu entwickeln und da konnte er keinen Bruder gebrauchen, der sich wie ein bockiges Kleinkind verhielt. Außerdem machte er sich Sorgen um seinen Sohn und auch um Charlie denn seit sein Partner weg war, schlief er extrem schlecht. Nur sein Stolz verbot es ihm irgendwelche Schlaftränke zu nehmen. Obwohl es wahrscheinlich gut für ihn gewesen wäre denn er sah aus wie der lebende Tod und seine Gesichtsfarbe machte Voldemort Konkurrenz, was dieser ihm auch unverblümt mitteilte als er nach ihm sehen wollte. „Danke, das weiß ich“, knurrte Severus zurück. „Warum tust du dann nichts dagegen?“, fragte Lucius, der gerade nach der Schüssel mit dem Brei griff. Sofort verleierte Voldemort die Augen und presste die Lippen aufeinander. „Nicht schon wieder“, murmelte Lucius, „mein Lord, ihr müsst essen also hört auf damit.“ Voldemort gestikulierte etwas, Lucius machte sich nicht mal die Mühe nach seiner Hand zu greifen denn er wusste, was er sagen wollte. „Nein, wir haben es mit anderen Sachen probiert und ihr hattet Schmerzen und habt euch so stark verschluckt, dass ihr fast erstickt wärt“, knurrte Lucius, „also bleiben wir bei dem Brei.“ „Habt ihr auch Suppe probiert?“, fragte Severus. „Ja, daraufhin hat er sich so stark verschluckt, dass er fast erstickt wäre. Also ich werde das nicht nochmal probieren.“ „Weiches Brot?“ „Das Kauen hat so starke Schmerzen verursacht, dass er zwei Tage später noch Schwierigkeiten beim Essen hatte“, gab Lucius zurück. Severus hob eine Augenbraue während Voldemort wieder etwas gestikulierte. „Nein, es gibt Brei und damit hat es sich.“ Doch Voldemort presste weiter die Lippen aufeinander. Severus sah sich das Ganze eine Weile an bis er sagte, „Bruder, er hat Recht, du musst essen. Was hältst du davon wenn du jetzt endlich isst und ich dafür mit Devon rede, dass du raus darfst?“ Die roten Augen weiteten sich überrascht, er hatte die Anfrage nach einem Platzwechsel vor einer Woche das erste Mal angesprochen und sowohl Severus wie auch Devon waren dagegen gewesen. Sein Bruder griff nach seiner Hand um die Antwort zu verstehen. „Dein Ernst?“, fragte er. „Ja, mein voller Ernst. Ich weiß, dass du aus dem Zimmer raus willst aber dafür musst du uns schon entgegen kommen. Also, gilt unser Deal?“ „Ja.“ „Gut, dann geh ich jetzt zu Devon und du isst was. Ach ja, ich soll von den Werwölfen fragen ob Tali die Nacht bei ihnen verbringen darf.“ „Ja, darf sie“, zeigte Voldemort bevor Severus seine Hand wieder losließ und den Raum kurz darauf verließ. „So, und ihr esst jetzt“, murrte Lucius. Widerwillig öffnete Voldemort den Mund, er hasste den Brei mittlerweile abgrundtief und das obwohl die Hauselfen alle möglichen Geschmacksrichtungen zustande brachten. Er war sich sicher, dass er in seinem ganzen Leben nie wieder Brei essen würde. Devon zu überzeugen, war ein hartes Stück Arbeit aber letztendlich stimmte er zu. Zusammen mit Severus entwickelte er einen Plan, der es dem Dunklen Lord ermöglichte das Zimmer zu verlassen. Es galt einige Dinge zu beachten um das zu ermöglichen aber selbst Devon sah ein, dass es notwendig war. Voldemort lag seit fast sechs Monaten nur im Bett, die ersten drei Monate völlig unbeweglich und danach sah er auch nur sein Schlafzimmer. Seit Harry weg war, und das war mittlerweile auch schon fast vier Wochen her, war seine Laune kontinuierlich gesunken und Devon befürchtete, dass er bald noch an Depressionen leiden würde. Es dauerte knappe zwei Tage bis die zwei Zauberer einen Plan hatten und alle Vorbereitungen abgeschlossen waren. Voldemort erfuhr davon nichts, es sollte eine Überraschung sein. Lucius und Voldemort quälten sich gerade durch die morgendliche Krankengymnastik als Severus das Schlafzimmer betrat. Er beobachtete die Beiden eine Zeitlang schweigend bevor er näher trat und sich die Muskulatur selber ansah. „Machen wir was falsch?“, fragte Lucius. „Nein, ich wollte nur mal gucken. Es sieht gut aus. Seit ihr fertig?“, fragte Severus während Lucius das Bein Voldemorts noch einmal kräftig beugte und dann wieder sorgfältig unter die Decke packte. „Ja, sind wir, wieso?“ „Weil wir jetzt raus gehen“, grinste Severus. Er wurde erstaunt angesehen und griff nach Voldemorts Hand. „Wie jetzt?“ „Ich habe mit Devon geredet und er hat jetzt nichts mehr dagegen. Du hast die Wahl zwischen Balkon und Garten.“ „Garten?“ „Ja, Garten. Tali würde sich bestimmt freuen wenn ihr Papa mal mit ihr in den Garten geht. Lucius hat einen kleinen Spielplatz hergezaubert, mit Klettergerüst, Rutsche und einem Sandkasten, den sie jetzt schon über alles liebt. Also?“ „Garten. Aber...“ „Dich wird keiner sehen. Der Weg bis in den Garten ist leer, niemand da. Im Garten können wir Verhüllungszauber über dich sprechen. Natürlich nur wenn du das willst“, sagte Severus. „Ja.“ „Niemand wird es als Schwäche ansehen.“ Voldemort wollte schon antworten als er inne hielt und erst mal darüber nachdachte. „Umziehen per Zauber oder per Hand?“, fragte Lucius dazwischen. „Per Zauber.“ Sofort zog Lucius den Stab und zog ihren Lord kurzerhand um, er konnte ja schlecht im Pyjama in den Garten. „Also Bruder, Verhüllungszauber oder nicht?“ „Wer ist noch da?“ „Lucius und ich. Also alles Leute, die über deinen Zustand Bescheid wissen. Es ist also eigentlich kein Zauber notwendig“, gab Severus zurück. „In Ordnung“, deutete Voldemort. Er bekam ein Lächeln von Severus bevor der seine Hand los ließ, die Decke wegschlug und seinen Zauberstab zog. Er sprach einige Zauber über ihn, hauptsächlich dienten sie dazu die Katheter zu festigen damit sie nicht verrutschten. Der letzte Zauber war der Schwebezauber, der Voldemort aus dem Bett hob. Man sah ihm an, wie peinlich ihm das war doch der Wunsch nach draußen zu kommen, war stärker. „Wo ist Tali?“, fragte Lucius. „Bei Neville. Holst du sie?“ „Natürlich. Wir treffen uns im Garten.“ Damit verschwand der Blonde aus dem Zimmer und Severus wand sich nochmal an seinen Bruder, „du zieh nicht so ein Gesicht. Mittlerweile wissen fast alle, wie es um dich steht und glaub mir, sie haben immer noch den gleichen Respekt vor dir wie vorher, teilweise sogar mehr.“ Voldemort sah ihn fragend an. „Sich in dieser Situation helfen zu lassen, erfordert sehr viel Mut und diesen Mut respektieren deine Anhänger.“ Zweifel stand in den roten Augen, Severus nickte und lotste ihn erst durch seine Räume und dann Richtung Eingangshalle. „Guck nicht so zweifelnd, es ist die Wahrheit. Auch wenn du es nicht wolltest aber wir mussten fast allen Todessern sagen, was los ist. Es gab Fragen als Harry weg war und du nicht in der Öffentlichkeit aufgetaucht bist. Dein Todesblick funktioniert nicht bei mir. Was hätten wir denn machen sollen? Wenn wir dich vorher gefragt hätten, hättest du nein gesagt also haben wir nicht gefragt und jetzt ist es sowieso zu spät“, sagte Severus, „die Reaktionen waren durchweg positiv. Alle deine Anhänger wünschen dir gute Besserung und werden alles tun um uns zu helfen. Aber erst mal wollen wir dich zu deiner Tochter in den Garten schaffen, du brauchst dringend mehr Sonne.“ Voldemort verleierte die Augen, musste sie aber dann zusammen kneifen weil ihn die Sonne blendete. Er blinzelte mehrmals bis er sich an die Sonne gewöhnt hatte und sah sich dann um. Er konnte zwar nur die Augen bewegen aber das reichte um den neuen Spielplatz zu überschauen. Lucius und Talisha waren schon da, seine Tochter saß im Sandkasten und quietschte freudig, Lucius saß auf dem Rand und beobachtete sie. Neben dem Sandkasten war, im Schatten eines Schirmes, ein Liegestuhl mit mehreren Decken und Kissen aufgebaut, daneben waren zwei weitere Liegen. Das Klettergerüst, ein Gemisch aus Seilen, Stangen und verschiedenen Brettern, stand etwas entfernt und er spürte die Schutzzauber, die darüber lagen. Für ein einjähriges Kind war das Klettergerüst wohl noch etwas zu groß und gefährlich. Lucius sah auf als sie sich näherten und schlug die Decken auf. Severus ließ seinen Bruder vorsichtig auf die Liege nieder, Lucius deckte ihn sorgfältig zu denn obwohl es August war und damit noch relativ warm, durfte er nicht auskühlen. Die roten Augen gingen sofort zu seiner Tochter, die ihn jetzt auch bemerkte und das Spielzeug in den Sand fallen ließ. Sie stand langsam und wacklig auf und wollte zu ihm laufen, allerdings war der Rand des Sandkasten zu hoch für sie. „Moment, meine Kleine, ich komme“, schnarrte Severus. Er holte seine Enkelin und setzte sich mit ihr neben Voldemort auf eine der Liegen. Er sah die Sehnsucht in den roten Augen, zu gerne hätte er seine Tochter in die Arme geschlossen doch noch immer konnte er die Arme nicht bewegen. „Willst du zu deinem Papa?“, fragte Severus lächelnd. Talisha zischte eine Art Antwort, die nur Voldemort verstand und nach der unendlichen Trauer, die sich in die roten Augen schlich, wollte sie zu ihm. „Na, dann geh mal zu deinem Papa.“ Unter Voldemorts überraschten Blick setzte Severus das Mädchen auf seinen Schoß, die Kleine jauchzte erfreut auf doch als sich ihr Vater auch nach mehreren Minuten nicht bewegte oder sie umarmte, wurde sie immer stiller. Severus nahm seine Hand und arrangierte sie so, dass er eine Hand seiner Tochter anfassen konnte. Sofort legten sich die langen, blassen Finger um die Kinderhand und drückten leicht zu. Talisha sah auf ihre verbundenen Hände und zischte etwas. „Sie spricht mehr Parsel als englisch, wieso?“, fragte Lucius, der Voldemorts zweite Hand ergriff und darüber auch eine Antwort bekam. „Wir reden nur in Parsel mit ihr.“ „Aber das verstehen wir nicht. Ihr solltet ihr mehr Englisch bei bringen wenn Harry wieder da ist. Was hat sie gesagt?“, fragte Lucius. „Papa krank.“ „Ja, dein Papa ist krank“, sagte Lucius an das Kind gewandt, die ihn sofort ansah, „aber er wird wieder gesund. Bald ist dein Daddy wieder da und dann macht er deinen Papa wieder gesund.“ Er wusste nicht ob Tali ihn verstand, sie zischte wieder etwas. „Papa jetzt gesund“, deutete Voldemort. „Das geht nicht. Dein Papa ist krank aber er liebt dich ganz doll. Wollen wir noch ein bisschen im Sand spielen?“, fragte Lucius mit einem warmen Lächeln. Man merkte, dass er bereits einen Sohn großgezogen hatte. Talisha wandte sich ihm zu und streckte die Hände nach ihm aus, sofort nahm Lucius sie hoch und ging mit ihr zusammen zum Sandkasten. Dort half er ihr eine riesige, Eimer förmige Sandburg zu bauen. „Sie versteht es nicht“, deutete Voldemort, sein Blick lag traurig auf seiner Tochter, seine Hand lag in Severus' Händen. „Ich weiß, aber wir können nichts machen. Wir haben jeden Zauber und jeden Trank nochmal durchgeführt und das ohne Ergebnis. Jetzt heißt es warten bis Harry wieder da ist“, gab Severus zurück. „Wann?“ „Woher soll ich das wissen? Ich mache mir auch Sorgen um meinen Sohn.“ „Charlie?“ Severus grinste leicht und meinte, „ja, um den auch, ein bisschen zumindest.“ Voldemort grinste schwach, er war überhaupt schon froh, dass er die Lippen und die Augen bewegen konnte doch er würde zu gerne wieder sprechen können. „Stimme?“, deutete er. „Zählt als Muskel. Wir haben den Zauber mittlerweile identifiziert, er lähmt alle, nicht lebensnotwendigen, Muskeln. Das erklärt auch warum deine inneren Organe nicht betroffen waren, die Stimmbänder sind nicht lebensnotwendig“, erklärte Severus. „Gegenzauber?“ „Gibt es aber er muss mit demselben Zauberstab ausgesprochen werden. Leider ist Percys Zauberstab unwiederbringlich zerstört, wir konnten ihn nicht wieder herstellen.“ „Ollivander?“ Severus seufzte etwas genervt und knurrte, „wir haben alle Zauberstabmacher Groß Britanniens aufgesucht, keiner kann ihn reparieren.“ „Nachbauen?“ „Rede ich so undeutlich, es muss derselbe Zauberstab sein. Nein, auf diesem Weg wirst du nicht wieder gesund. Devon und ich setzen eigentlich alle Hoffnung in das Vampirritual.“ „Was wenn er nicht herkommt?“ „Konntest du Harry schon einmal einen Wunsch abschlagen?“, fragte Severus mit einem schwachen Grinsen. „Nein.“ „Siehst du, ich auch nicht und Graf Draculea wird es auch nicht. Harry hat mit seiner Art schon viele Herzen gewonnen, Werwölfen, Vampire und Zauberer, er wird es auch diesmal schaffen.“ „Hoffentlich kommt er gesund wieder.“ „Ja, das hoffen wir alle. Aber du spürst ihn doch, du weißt, dass er gesund ist. Genau wie Adrian Draco spürt, ihnen geht es gut also lass uns nicht weiter darüber nach grübeln und das Wetter genießen“, sagte Severus. Voldemort verleierte die Augen, deutete aber dann ein „Ja“, an. „Brauchst du noch etwas Gesellschaft?“, fragte Severus grinsend. „Gerne. Lucius ist beschäftigt.“ Beide sahen zu Lucius, der gerade den Burggraben magisch mit Wasser füllte und kleine, bunte Fische hineinzauberte. Das helle Kinderlachen hallte durch den Garten, die Trauer in Voldemorts Augen nahm etwas ab doch ganz verschwand sie nicht. „Ich vermisse ihn auch“, flüsterte Severus und diesmal war sich Voldemort sicher, dass er nicht Harry meinte sondern Charlie. „Ich auch“, deutete der Dunkle Lord. Er sah Severus aus den Augenwinkeln heraus an, den Kopf konnte er schließlich nicht drehen und erkannte dieselbe Sehnsucht in den schwarzen Augen, die er selber auch verspürte. Doch ihre Partner waren weit entfernt in Rumänien und sie konnten nur auf ihre Rückkehr warten. Über dieser Rückkehr wurde in Rumänien allerdings mit keinem Wort geredet, was die Vampire doch sehr wunderte. Sie hatten angenommen, dass Harry in jeder freien Minuten versuchen würde Vlad zu überzeugen ihm zu helfen aber seit ihrem ersten Gespräch hatte der junge Zauberer kein Wort mehr darüber verloren. Der Gegenteil schien der Fall, die Zauberer hatten sich häuslich eingerichtet und genossen die rumänische Gastfreundschaft. Sie waren fast jede Nacht mit einem der Vampire unterwegs durch die bergige Landschaft der Karpaten. Oft waren sie auch tagsüber unterwegs, dann schickte Vlad meistens Nicolaî oder einen anderen Diener mit um ihnen den Weg zu weisen und ihnen als Reiseführer zur Verfügung zu stehen. Einige der Zauberer hatten sogar begonnen Rumänisch zu lernen, allen voran Harry und Draco. Aber dennoch war Vlad wirklich überrascht, dass Harry ihn nicht zu einer Entscheidung drängen wollte. „Was denkst du?“ „Momentan, gar nichts“, schnurrte Ioan. „Du weist genau, was ich meine. Hat deine Nacht mit Sirius was gebracht?“, fragte Vlad während er seinem Geliebten mit gespreizten Fingern über die nackte Brust fuhr. Der sah ihn grinsend an und schnurrte, „ja, eine tolle Nacht.“ „Ich meinte eher an Informationen.“ „Wir sind nicht wirklich zum reden gekommen.“ Vlad seufzte genervt auf, löste sich dann von dem anderen Vampir und trat ans Fenster. Trotz des Zaubers konnte man nach draußen sehen, seine Gäste hatten das Abendessen ins Freie verlegt und es sich im Innenhof bequem gemacht. Fackeln erhellten die Szenerie und das Lachen und Quatschen drang bis an sein Ohr. „Ich versteh es nicht“, murmelte er leise. Er hörte wie Ioan hinter ihm aufstand und näher kam, zwei Arme schlangen sich um seine Hüfte und ein Kinn legte sich auf seine Schulter. „Was genau verstehst du nicht?“, fragte Ioan. „Wieso er so gelassen ist? Er fragt nicht nach, er drängt mich nicht, es scheint als würde es ihn gar nichts mehr angehen.“ „Du missverstehst ihn. Du hast gesagt, dass du Bedenkzeit brauchst und die gibt er dir. Es wäre unhöflich dich zu bedrängen und immer wieder daran zu erinnern. So gesehen benimmt er sich eigentlich sehr ordentlich und höflich“, sagte Ioan, „so langsam hat er eine Antwort verdient. Du hast dich doch schon längst entschieden, oder?“ „Natürlich aber ich möchte gerne wissen wie weit er gehen würde.“ „Was stellst du dir vor?“ „Er will mein Blut für das Ritual also kann er mit seinem Blut bezahlen“, sagte Vlad, der den Blick jetzt fest auf Harry richtete. „Ob er das macht? Du beißt deine Spender normal nur wenn sie in deinem Bett liegen.“ „Und?“ „Er ist treu, absolut.“ „Ich sagte, er soll mit seinem Blut bezahlen, nicht mit seinem Körper. Gegen ein bisschen Kuscheln hat er doch normalerweise nichts“, gab Vlad zurück. Er spürte einen sanften Kuss an seinem Hals und legte den Kopf etwas stärker zur Seite. Spitze Zähne strichen über seine Haut. Vampire bissen sich nur gegenseitig wenn sie sich sehr vertrauten und normalerweise biss auch nur der Dominante zu. Dass er sich nicht wehrte und den devoten Vampir in seine Schranken wies, zeugte von sehr großem Vertrauen. Sie waren keine Gefährten, hatte es schon sehr früh festgestellt und doch genossen sie die Nähe des jeweils Anderen. Sie wussten noch nicht, was sie tun würden wenn einer von ihnen mal seinen Gefährten finden würde doch im Moment war es auch nicht wichtig. Vlad begann leise zu schnurren als die Zähne seines Geliebten sich langsam durch seine Haut bohrten. Er verschob den Gedanken an Harry beiseite und gab sich diesem Gefühl völlig hin, er hatte später noch immer Zeit sich um den Zauberer zu kümmern. Dennoch dauerte es noch weitere vier Wochen bis Vlad das Gespräch mit Harry suchte. Allerdings musste er ihn dazu erst mal finden denn der junge Mann war nicht bei seinen Freunden. Weder bei der Gruppe, die die Bibliothek besetzt hielt noch bei der Gruppe, die mit Ioan unterwegs war. Obwohl sie schon über zwei Monate hier waren, traf man normalerweise keinen der Zauberer alleine an, sie waren immer mindestens zu zweit aber meist zu dritt oder viert. Draco gab ihm schließlich den Tipp auf dem höchsten Turm seines Schlosses nachzusehen. Auf die Frage 'Warum' ließ der Blonde nur traurig den Kopf hängen und murmelte, „frag ihn das selber.“ Vlad hob überrascht eine Augenbraue, machte sich aber dann auf den Weg zum Nordturm. Draco schien seinen Freund und Lord sehr gut zu kennen denn als Vlad die Spitze des Turmes betrat, sah er Harry auf der Brüstung sitzen und nachdenklich in den Sternenhimmel guckend. Er bemerkte ihn nicht bis er fast direkt hinter ihm stand. Harry zuckte leicht zusammen und drehte sich dann zu ihm um, ein entschuldigendes Lächeln auf den Lippen. „Habe ich dich erschreckt?“, fragte Vlad leise. „Ein wenig.“ „Du hättest runter fallen können.“ „Nein, ich habe mich mit einem Zauber festgeklebt, ich kann nicht unwillentlich runter fallen. Kann ich etwas für dich tun?“, fragte Harry mit einem Lächeln. „Hast du etwa schon vergessen warum du hier bist?“ „Nicht eine Sekunde lang.“ „Warum hast du es dann nie wieder angesprochen? Nur bei unserem ersten Gespräch hier oben“, sagte Vlad. Jetzt sah ihn Harry etwas überrascht an und meinte, „ich bin davon ausgegangen, dass du Zeit zum Nachdenken brauchst. Das Ritual ist gefährlich, sowohl für uns wie auch für dich.“ „Ich bin dennoch überrascht. Du bist wirklich ungewöhnlich.“ „Das habe ich schon öfters gehört“, lachte Harry, „es wird auch nicht besser.“ „Scheinbar nicht. Harry, ich habe über deine Bitte nachgedacht“, sagte Vlad, plötzlich sehr ernst. Harry legte lediglich den Kopf schief und sah ihn schweigend und fragend an. Der Vampir atmete nochmal tief durch und begann dann. „Du hast Recht, das Ritual ist verdammt gefährlich und es ist ewig her, dass ich es angewendet habe. Ich bin mir sicher, dass ich es schaffen würde, vor allem mit den Veränderungsvorschlägen, die dein Vater und dieser Devon gemacht haben. Ob es deinem Mann wirklich hilft, kann ich natürlich nicht sagen, das kann wohl keiner. Ich hatte ja jetzt genug Zeit um darüber nachzudenken und ich bin bereit dir zu helfen aber ich verlange eine Gegenleistung.“ „Welche?“, fragte Harry sofort. „Dich. Für eine Nacht in meinem Bett und dein Blut“, sagte Vlad. „Mein Blut kannst du haben aber ich werde nicht mit dir schlafen.“ Harry klang gleichzeitig ernst wie auch traurig. „Bist du sicher?“ „Ja. Ich liebe meinen Mann, ich habe ihm Treue geschworen und ich könnte ihm nie wieder in die Augen sehen wenn ich ihn betrüge. Vlad, ich würde so gut wie alles für meinen Mann tun aber ich werde ihn nicht betrügen“, sagte Harry sehr ernst. Zu seiner Überraschung lächelte der Vampir plötzlich und sagte, „das war die Reaktion, die ich vorhergesehen habe und die ich mir erhofft habe. Doch meine Bedingung steht. Eine Nacht in meinem Bett, kein Sex oder ähnliches, so wie du die Nächte bei deinen Freunden verbringst, sollst du eine Nacht bei mir verbringen. Und ich darf dich beißen.“ „Das ist alles?“ „Wenn du es so siehst, ja, dann ist das alles.“ „Dann gerne“, lächelte Harry. „Sicher?“, fragte Vlad misstrauisch. Er konnte irgendwie nicht glauben, dass der junge Mann so schnell mit seinen Bedingungen einverstanden war. „Wenn es so abläuft, wie du gerade gesagt hast, dann ja. Aber ich werde nicht mit dir schlafen oder irgendwelche sexuellen Handlungen mit dir praktizieren. Ich bin meinem Mann absolut treu.“ „Keine sexuellen Handlungen, das steht fest. Das Beißen?“ „Ich wollte schon immer mal wissen wie es ist von einem Vampir gebissen zu werden. Leider hat es sich nie ergeben“, sinnierte Harry. „Wieso nicht?“ „Weil die Vampire in meiner Umgebung zu viel Angst vor meinem Mann haben um mich zu beißen.“ Vlad grinste leicht, trat noch einen Schritt näher und strich Harry mit einer Hand durch die Haare, ein leises, beruhigendes Schnurren setzte ein. „Das überrascht mich immer wieder“, gestand der Vampir. „Meinen Mann auch.“ „Aber ihr seit doch schon eine ganze Zeit zusammen, oder?“ „Das ändert nichts daran, dass mein Mann mich meistens nicht versteht. Darf ich fragen, wann wir nach England zurückkehren können?“, fragte Harry, „Vlad, versteh mich nicht falsch, ich bin gerne hier und ich würde mich freuen wenn ich nochmal zu Besuch kommen darf aber ich vermisse meine Familie. Meine Freunde vermissen ihre Partner und Gefährten.“ „Was hältst du davon wenn du den folgenden Tag bei mir verbringst und wir morgen bei Sonnenuntergang aufbrechen. Wir können nur bei Nacht reisen denn im Gegensatz zu deinen vampirischen Freunden vertragen Ioan und ich absolut keine Sonne. Also?“ „Gerne. Ich sag den Anderen Bescheid und komme dann zu dir, einverstanden?“, fragte Harry. Er stand auf und stand jetzt direkt vor dem Vampirgrafen, dessen Hand wanderte zu seiner Wange. Langsam strichen die blassen Finger über seinen Hals bevor Vlad die Hand zurückzog und ihn gehen ließ. Kapitel 29: Kapitel 24 ---------------------- Drei Stunden später stand Harry vor der Tür zu den privaten Gemächern des Vampirgrafen, er war etwas unsicher doch er war fest entschlossen das hinter sich zu bringen. Seine Freunde waren geteilter Meinung gewesen, Sirius, Rabastan und die Zwillinge waren dagegen gewesen, der Rest dafür. Vor allem Draco hatte ihn dann nochmal beiseite genommen und ihm gut zugeredet. Er solle sich entspannen und einfach alles auf sich zukommen lassen, ein Biss wäre bei weiten nicht so schlimm oder schmerzhaft wie es oft hingestellt wurde. Harry atmete nochmal tief durch und klopfte dann an. „Komm rein“, erklang Vlads Stimme sofort, „du bist willkommen.“ Er öffnete die schwere Holztür langsam und stahl sich förmlich in den dahinter liegenden Raum. „Komm ruhig rein, ich beiße nicht“, lachte Vlad als er sah, dass sein Besucher wie ein Reh im Licht stehen blieb und ihn mit großen Augen ansah. „Nicht? Ich dachte, das war Teil unserer Abmachung“, gab Harry zurück, ein schwaches Lächeln auf den Lippen. „Setz dich doch. Wein?“ „Gerne.“ Harry setzte sich während Vlad zwei schwarze Weingläser füllte und ihm eins reichte. „Stoßen wir auf was Besonderes an?“, fragte Harry. „Darauf, dass ich deinem Mann helfen kann und du ihn bald wieder in die Arme schließen kannst“, sagte Vlad. „Darauf trinke ich gerne.“ Kurz klirrten die Gläser gegeneinander bevor jeder einen Schluck trank und sich Vlad dann ihm gegenüber hinsetzen wollte. „Warum kommst du nicht her? Das Sofa ist groß genug für zwei“, murmelte Harry leise. Er wurde etwas überrascht angesehen bevor sich die Lippen des Vampires zu einem Lächeln kräuselten und er sich neben ihn setzte. „Wirst du deinem Mann alles erzählen was hier passiert ist?“, fragte Vlad. „Wenn er fragt, ja. Wenn nicht, dann nicht. Ich habe keine Geheimnisse vor meinem Mann.“ „Und er vor dir?“ „Nein, auch nicht. Wenn wir uns nicht vertrauen können, hätten wir nicht heiraten müssen. Sag mal, Ioan ist nicht dein Gefährte, oder?“ „Nein, ist er nicht. Wir genießen die Zeit zu zweit, wenn er sich nicht gerade mit jemand Anderem rum treibt.“ „Siri.“ „Ja, genau der. Zumindest seit ihr hier seit.“ Harry sah ihn fragend von der Seite an, trank dann noch einen Schluck und fragte, „macht es dir nichts aus?“ „Nein. Wir sind schließlich keine Gefährten. Wären wir das, würde sein Seitensprung das nicht überleben und er bräuchte eine verdammt gute Ausrede“, knurrte Vlad. „Würdest du deinem Gefährten einen Seitensprung verzeihen?“ „Das ist die falsche Frage. Ich müsste mich eher fragen, warum er mich betrogen hat? Was ihm bei mir gefehlt hat? Ein devotes magisches Wesen geht nicht so einfach fremd, es muss einen verdammt wichtigen Grund haben und den würde ich dann gerne erfahren.“ „Mein Mann würde es mir nie verzeihen, genau wie ich ihm.“ „Ihr seit aber keine magischen Wesen“, erinnerte Vlad ihn. Harry trank noch einen Schluck Wein und lehnte sich dann leicht an den Vampir, leise schnurrend. „Ok, ich nehm es zurück“, lachte der Vampir, der einen Arm um den jungen Mann an seiner Seite legte. „Kannst du eigentlich auch schnurren?“, fragte Harry irgendwann. Vlad öffnete die Augen, die er genießend geschlossen hatte, und sah auf den schwarzen Wuschelkopf an seiner Seite. „Ja, ich kann schnurren, ich tu es nur selten.“ „Warum schnurren Dominante nur so selten? Das ist zum verrückt werden.“ Der Vampir verschluckte sich an dem Wein und erst als sich sein Hustenanfall gelegt hatte, fragte er fassungslos, „Lord Voldemort kann schnurren?“ „Ja, kann er aber verrate es nicht weiter. Ihm ist das furchtbar peinlich und er schnurrte jetzt schon so selten. Wenn er sich dafür schämt, schnurrt er gar nicht mehr und das wäre schade. Ich höre sein Schnurren so gerne“, seufzte Harry. Er starrte einen Moment in sein Weinglas bevor er das tiefe Schnurren realisierte welches von dem Vampir ausging. Mit einem Seufzen lehnte er sich stärker an ihn, es dauerte nicht lange dann fielen ihm die Augen zu. Vlad nahm ihm vorsichtig das Glas aus der Hand und drückte ihn mit dem Oberkörper etwas runter bis er mit dem Kopf in seinem Schoß lag. „Auch nicht schlecht“, murmelte Harry während er die Beine auf das Sofa zog und es sich bequem machte. „Du bist ja wirklich anhänglich.“ „Was dagegen?“ „Nein. Und nun?“ „Entspannen? Oder musst du gleich ins Bett, wegen der Sonne?“, fragte Harry, der die Augen schon geschlossen hatte. „Wie meinst du das?“, fragte Vlad. „Naja, in den Legenden wird erwähnt, dass Vampire während des Tages extrem müde werden und teilweise wie Tote schlafen.“ „Bei den ganz Alten stimmt es auch aber ich kann tagsüber durchaus wach sein. Aber gegen etwas Entspannung habe ich nichts einzuwenden. Musik?“ „Gerne.“ Mit einem Wink erwachte irgendeine verborgene Musikanlage zum Leben und erfüllte den Raum mit sanften Klängen. Vlad sah nochmal kurz auf den Kopf in seinem Schoß, Harry schnurrte noch immer und schloss dann auch die Augen, ein bisschen Entspannung war wirklich nicht schlecht. Die nächsten Wochen würden noch anstrengend genug werden. Irgendwann weckte Vlad den jungen Zauberer, der sich gähnend streckte und nur widerwillig aufstand. „Jetzt guck nicht so, ab ins Bett, du schuldest mir noch dein Blut“, lachte Vlad. „Hast du ein Bad hier?“ „Du riechst nicht sehr dreckig.“ „Ich gehe aber gerne duschen bevor ich ins Bett gehe. Also?“ „Vom Schlafzimmer aus. Mhm, Dusche klingt eigentlich nicht schlecht. Was hältst du von einem gemeinsamen Bad?“, fragte der Vampir. Harry sah ihn skeptisch an und Vlad fuhr fort, „nur baden, kein Sex. Ich bin kein Tier, ich kann mich durchaus zusammenreißen. Auch kein Gefummel oder Angraben. Nur baden.“ Zwar sah ihn Harry immer noch skeptisch an aber schließlich nickte er und bedeutete ihm, vorzugehen. Wenig später lagen sie im heißen Wasser, Harry mit dem Rücken an den Vampir und dieser hatte die Arme um seine Brust gelegt. Allerdings fiel es ihm schwer die Finger still zu halten denn der junge Mann roch einfach zu gut. Zudem war er keineswegs hässlich und wenn Vlad ehrlich zu sich selbst war, er würde ihn keineswegs von der Bettkante schubsen. Allerdings verstand er auch Harrys Einstellung und dafür bewunderte er ihn umso mehr denn Treue war bei allen magischen Wesen ein großes Thema. „Darf ich fragen, was das wird?“, fragte Harry plötzlich. Überrascht sah Vlad auf seinen Hinterkopf bevor ihm bewusst wurde, dass er die ganze Zeit mit den Fingern über diese samtene Haut gestrichen hatte. „Das ist einfach zu verführerisch“, schnurrte er schließlich, hielt aber dann seine Hände still. Harry lachte leise, machte aber keine Anstalten sich von ihm zu lösen. „Nicht böse?“, fragte Vlad. „Nein. Solange du die Grenzen nicht überschreitest, bin ich nicht böse.“ „Werde ich nicht. Aber du riechst einfach phantastisch und diese Haut, einfach herrlich.“ Er sah wie Harrys Ohren sich langsam rot färbten und lachte bevor er vorsichtig mit der Zunge über die rote Ohrspitze fuhr. Harry zuckte kurz zusammen, entspannte sich aber dann sichtlich und schmiegte sich noch etwas an den Vampir. Dessen Lippen wanderten tiefer, an der Ohrmuschel entlang und langsam über seinen Hals. Mit der Zunge leckte er über die begehrte Stelle, spürte wie der Herzschlag sich beschleunigte und das Blut rasend schnell durch die Adern pumpte. „Darf ich dich beißen?“, fragte Vlad mit gepresster Stimme. Harry lachte leise denn angesichts der spitzen Zähne, die über seine Haut kratzten, kam ihm diese Frage seltsam vor, dennoch nickte er. „Muss ich noch irgendwas beachten?“, fragte er. „Ich will dir nicht weh tun also entspann dich einfach. Ich trinke nicht viel, du bist zu keiner Zeit in Gefahr“, sagte Vlad. „Kannst du auch rechtzeitig wieder aufhören?“ „Ja, kann ich. Draco lebt doch auch noch obwohl er mit einem Vampir zusammen ist, oder?“ Harry murmelte nur etwas und legte den Kopf noch ein Stück zur Seite. Er spürte die langen Eckzähne, die erstaunlich sanft über seine Haut fuhren und ihm einen angenehmen Schauer über den Rücken jagten. Mit einem Seufzen schloss er die Augen, er vertraute dem Vampir seltsamerweise und das obwohl er ihn erst seit zwei Monaten kannte. Doch Harry hatte schon immer schnell Vertrauen zu anderen Menschen gefasst und noch nie hatte er sich mit seiner Menschenkenntnis geirrt. Deswegen war er sich jetzt auch sicher, dass ihm, in den Armen des Vampires, nichts passieren konnte. Auch als sich dessen lange Zähne langsam durch seine Haut bohrten, blieb er völlig entspannt liegen. Ein warmes Gefühl ging von seinem Hals aus, breitete sich in seinem Körper aus und ließen ihn geistig völlig wegtreiben. Wie Vlad anfing zu saugen, bekam er schon gar nicht mehr wirklich mit. Der Vampirgraf war über die Reaktion seines Gastes mehr als überrascht, so bedingungslos hatte sich ihm selten jemand beim Biss hingegeben. Doch Harry schien völlig weggetreten, er lag vollkommen entspannt in seinen Armen und außer einem leisen Seufzen gab er keinen Laut von sich. Nach der ersten Überraschung fing sich Vlad und genoss einfach nur noch seine Mahlzeit. Harrys Blut schmeckte vorzüglich, jung und kräftig, gesättigt von starker Magie und nur am Rande schmeckte er Sorge und Trauer heraus. Keine Angst oder Unsicherheit versauerte das Blut, es war einfach köstlich und dem Vampir fiel es sichtlich schwer von der weichen Haut abzulassen. Dennoch zog er die Zähne wieder ein, versiegelte die Wunden mit einem Zauber und leckte die wenigen Blutstropfen noch weg. Schnurrend schloss er die Augen und lehnte den Kopf auf Harrys Schulter, genoss das ungezwungene Beisammensein und vor allem das heiße Blut, welches durch seine Adern schoss. So zufrieden hatte ihn ein Biss schon lange nicht mehr gemacht. „Wach auf“, schnurrte Vlad leise. Es dauerte noch ein paar Momente bis Harry langsam reagierte und die Augen öffnete. „Was ist?“, murmelte er leise. „Du bist schon verschrumpelt also sollten wir aus dem Wasser raus und so langsam ins Bett gehen. Es ist schon fast Mittag“, lachte Vlad, der ihm unter die Arme griff und ihm hoch half. „Ernsthaft? Mir kam es gar nicht so lange vor.“ „Du warst ja auch völlig weggetreten. Komm, wir sollten noch ein paar Stunden schlafen. Wir brauchen unsere Kräfte für die Reise. Möchtest du noch bei mir schlafen?“ Harry, der gerade nach einem Badetuch griff, hielt inne und sah ihn fragend an. „Du hast mir dein Blut gegeben, unsere Abmachung ist beglichen“, sagte Vlad ernst. „Die Abmachung war ein Tag in deinem Bett und mein Blut. Der Tag ist noch nicht rum. Außerdem bin ich hundemüde und dein Bett ist am nächsten.“ Damit trocknete sich Harry ab und verließ das Badezimmer, einen etwas verwirrten Vampir zurücklassend. Dieser überwandte seine Verwirrtheit jedoch ziemlich schnell und folgte ihm ins Schlafzimmer, wo es sich Harry schon in dem breiten Himmelbett bequem gemacht hatte. Da er davon ausging, dass sein Gast immer noch genauso viel an hatte wie eben im Bad, machte er sich auch nicht die Mühe sondern glitt nackt unter die Decke. Wieder wurde er überrascht als sich Harry ohne jegliche Scheu an ihn kuschelte. „Würde ich Treue nicht auch so groß schreiben wie du, wärst du jetzt in arger Bedrängnis“, schnurrte Vlad, der die Arme um ihn schlang und ihn an sich zog. „Dann wäre ich nicht hier. Vlad, ich bin nicht so naiv wie du vielleicht denkst, ich kenne meine Grenzen und ich weiß normalerweise worauf ich mich einlasse. Hättest du diese Forderung am Anfang unseres Besuches gestellt, hätte ich abgelehnt“, sagte Harry. „Warum hast du jetzt zugestimmt?“ „Weil ich dich kennengelernt habe. Ich mag dich und ich vertraue dir, deswegen habe ich zugestimmt.“ Harry hatte mittlerweile eine bequeme Schlafposition gefunden und schloss langsam die Augen, er war müde. „Schlaf gut, Vlad.“ „Du auch, Harry.“ Der Vampir spürte wie sich die Atmung des Anderen verlangsamte und er in einen tiefen Schlaf driftete. Er selbst blieb allerdings noch etwas wach und dachte über den jungen Zauberer nach. Irgendwann schob er diese Gedanken allerdings beiseite und schlief ein. „Vlad, Harry, aufstehen, wir wollten eigentlich heute Nacht aufbrechen“, sagte Ioan als er bei Sonnenuntergang ins Schlafzimmer seines Geliebten kam und die Zwei eng umschlungen im Bett liegen sah. Eifersüchtig war er nicht, wusste er doch um die Abmachung. Zudem hätte Vlad mehr Grund eifersüchtig zu sein wenn er sich in fremden Betten rum trieb aber da sie keine Gefährten waren, war das völlig legitim. Die zwei Gestalten im Bett bewegten sich langsam. Harry hob den Kopf von seinem lebenden Kissen und sah Ioan schläfrig an. „Ist es schon Nacht?“ „Ja, ist es. Deine Freunde sitzen bereits beim Essen und warten auf dich“, sagte Ioan mit einem breiten Grinsen. „Ist es echt schon so spät?“ Als der Vampir nur nickte, ließ Harry resignierend den Kopf wieder auf Vlads Brust fallen. „Wir sollten aufstehen“, sagte Vlad etwas verwundert. „Ja, gleich. Ioan, könntest du bitte meinen Freunden ausrichten, dass ich gleich komme?“ „Natürlich. Bis gleich.“ Damit verschwand der Vampir aus dem Schlafzimmer. „Wir sollten wirklich aufstehen“, sagte Vlad nochmal. Er musste leicht grinsen als Harry sich die Decke über den Kopf zog. „Nur noch fünf Minuten.“ Er schob die Decke wieder runter, schläfrige, grüne Augen sahen ihn fast vorwurfsvoll an. „Deine Freunde warten auf dich und wir wollen heute aufbrechen also raus aus den Federn.“ Harry kuschelte sich nur wieder an ihn, legte den Kopf so auf Vlads Brust, dass er ihn noch ansehen konnte. „Ich könnte noch ne Weile hier liegen bleiben“, murmelte er während Vlad sanft durch seine Haare fuhr. „Och, ich fände das nicht schlimm aber so wie ich deine Freunde einschätze, hätten sie gar keine Probleme damit, hier rein zu kommen und dich aus meinem Bett zu zerren“, sagte Vlad, „da ich das vermeiden möchte, werden wir jetzt aufstehen.“ „Ja, das würden sie. Draco und Charlie als Erste. Also aufstehen?“ „ Ja, aufstehen. Los, hoch mit dir“, lachte der Vampir. Grummelnd erhob sich Harry und kletterte aus dem Bett. Auf einem Stuhl lagen seine Sachen, frisch gewaschen und ordentlich zusammengelegt, also begann er sich anzuziehen. Erst als er merkte, dass er als Einziger aufgestanden war, drehte er sich nochmal zum Bett rum. Vlad sah ihn grinsend an und nachdem eine Augenbraue fragend in die Höhe geschossen war, erklärte er, „ich werde dich wohl nie wieder nackt sehen also sollte ich den Anblick genießen, oder?“ Grinsend drehte sich Harry einmal im Kreis, die dunkelgrünen Augen des Vampires glühten kurz rot auf bevor er sich, schneller als Harry gucken konnte, bewegte. Augenblicklich fand er sich in einer engen Umarmung wieder, erschrocken zog er die Luft ein doch als er die warmen Augen des Vampires sah, entspannte er sich und erwiderte die Umarmung. „Ganz kurz hast du mir Angst gemacht“, gestand Harry mit einem entschuldigenden Lächeln. „Ich bin ein Vampir und ihr Menschen seit meine Beute. Egal wie lieb und fürsorglich wir sind, wir sind und bleiben Raubtiere“, sagte Vlad ernst. Er wartete bis Harry langsam genickt hatte, dann hauchte er ihm einen zarten Kuss auf die Lippen und ließ ihn los. „Los, anziehen und dann zum Essen.“ „Und du?“ „Ich bin nicht sonderlich hungrig. Außerdem brauchst du deine Kräfte, ich sollte dich nicht nochmal beißen. Darf ich während der Reise nochmal darauf zurück kommen?“, fragte Vlad während er schon zum Schrank ging und sich Sachen raus suchte. „Klar, darfst du.“ Auch Harry zog sich jetzt an, seine Freunde würden sich sonst noch Sorgen um ihn machen. Draco grinste ihm breit entgegen als sie endlich im Speisesaal ankamen. Er erntete damit einen Klaps auf den Hinterkopf, was sein Grinsen nur noch breiter werden ließ bevor sich Harry setzte. „Gut geschlafen?“, fragte Sirius. „Ja, sehr gut, danke. Du hör endlich auf zu grinsen“, maulte Harry. Draco sah ihn noch einen Moment an bevor er in lautes Gelächter ausbrach, seine Freunde schlossen sich ihm an. „Warum fühle ich mich gerade so richtig verarscht?“, fragte Harry. Er bekam keine Antwort und widmete sich schmollend seinem Frühstück. Seine Freunde beruhigten sich langsam und nahmen ihr Frühstück wieder auf, die zwei Vampire hielten sich an ein Glas Rotwein, welcher mit Blut versetzt war. Sie brachen nur eine Stunde später auf, diesmal reisten sie allerdings per Portschlüssel bis Bistritz und stiegen dann dort in den Zug nach Budapest. Wie schon bei der Hinfahrt gab es nicht genug Platz für alle und so teilten sie sich wieder auf, allerdings immer darauf bedacht, dass keiner von ihnen allein war. Harry genoss die Gesellschaft des Vampirgrafen während Ioan sich in Sirius' Nähe aufhielt. „Meinst du, das wird was Ernstes?“, fragte Charlie mit einem Blick auf den Animagus und den Vampir. „Hm, gute Frage. Das wäre dann der zweite Mensch, der sich einen Vampir krallt“, gab Blaise neben ihm zurück. „Schlimm?“ „Nö, mir egal. Ich habe meinen Freund und hoffentlich bald Mann.“ „Wie meinen?“, fragte Charlie. Mit einem breiten Grinsen holte Blaise eine kleine Samtschatulle aus seiner Tasche und öffnete sie. Zum Vorschein kamen zwei wunderschöne, goldene Ringe, jeder mit fünf Diamanten verziert, die schräg über den Ring angebracht waren. Eine fein eingearbeitete Welle trennten die Seiten der Ringe von einander. „Die sind wunderschön“, hauchte Charlie, „wo hast du die her?“ „Als wir in Bukarest waren, ich habe sie gesehen und wusste, dass es die Richtigen sind. Jetzt muss Neville nur noch ja sagen“, sagte Blaise schwärmend. „Er wäre schön blöd nein zu sagen. Er liebt dich und wird schon ja sagen“, sagte Charlie, den Blick traurig auf die Ringe gerichtet. Blaise sah diesen Blick und legte ihm eine Hand auf den Unterarm, „du schaffst das auch noch.“ „Merlin, eh ich Severus so weit habe, friert die Hölle zu. Der wird mich nie heiraten.“ „Willst du denn?“, kam von Draco, der durch das Gequatsche nicht schlafen konnte und jetzt wieder die Augen öffnete. „Meine Fledermaus heiraten? Natürlich, nichts lieber als das aber ich glaube, er würde mich eher ins nächste Jahrtausend hexen als mich zu heiraten“, sagte Charlie mit einem Achselzucken. „Stört dich das nicht?“ „Dann müssten mich viele Dinge stören. Severus ist schon immer ein schwieriger Mensch gewesen und wenn ich mich über jede Kleinigkeit aufregen würde, wären wir schon längst nicht mehr zusammen. Aber vielleicht versuche ich es irgendwann mal aber nicht mit solchen Ringen“, sagte Charlie. „Was ist an meinen Ringen schlecht?“, fragte Blaise, der die Ringe jetzt wieder sorgsam wegpackte. Er klang ernsthaft beleidigt. „An deinen Ringen ist gar nichts schlecht, sie sind wunderschön aber sie passen weder zu mir, noch zu Severus.“ „Wieso nicht zu dir?“ „Weil sich das Gold mit meinen Haaren beißt“, grinste Charlie sie an, „zu Severus passt silber oder Weißgold besser.“ „Hoffentlich schaffst du es irgendwann, ich weiß ja selbst wie seltsam mein Pate immer ist“, sagte Draco, „von meinem Standpunkt aus, bist du schon sehr weit gekommen.“ „Ich weiß. Blaise, wann willst du ihn fragen?“ „Wenn sich die Sache mit Voldemort geregelt hat.“ „Wieso erst dann?“, fragte Draco. „Naja, sollte er wirklich ja sagen, sind das eine Menge Vorbereitungen und die beißen sich dann mit dem Vampirritual. Außerdem möchte ich ja Harry und seine Familie bei der Hochzeit dabei haben.“ „Ich will Trauzeuge werden“, sagte Draco sofort. Blaise lachte leise und meinte, „lass mich ihn doch erst mal fragen und wehe einer von euch sagt was.“ Sowohl Draco wie auch Charlie hoben eine Hand und sagte feierlich, „wir schwören.“ Die Reise verlief völlig ruhig, sie konnten zwar nur Nachts reisen aber das machte eigentlich keinem was aus. Diesmal verbrachten sie nicht die Nächte in den Hotels in Budapest und München, sondern die Tage und reisten bei Sonnenuntergang weiter bis sie schließlich, vier Tage nach ihrem Aufbruch in Paris ankamen. Hier standen sie vor einem Problem. „Wieso können wir nicht apparieren? So sind wir doch auch hergekommen“, maulte Fred. Harry zuckte mit den Schultern und meinte, „das ist ein Abwehrmechanismus, den mein Mann installiert hat. Man kann nur innerhalb Englands nach Riddle-Manor apparieren.“ „Also müssen wir nach England übersetzen.“ „Wo liegt das Problem?“, fragte Ioan, „wir mieten uns ein Muggelauto und fahren nach Calais. Dort auf die Fähre nach Dover und von dort können wir apparieren.“ Harry lachte leise und sagte, „ich habe die Zwillinge ein Mal fahren sehen und das hätte beinah in einer Katastrophe geendet. Also wenn nicht ein Anderer fährt, werden wir laufen.“ „Ich kann Auto fahren“, grinste Ioan, die protestierenden Geräusche der Zwillinge ignorierend. „Gut. Wollen wir heute noch aufbrechen?“ „ Nein, es ist bereits zwei Uhr“, warf Vlad ein. „Also morgen Nacht. Draco, kannst du das Auto vorher besorgen?“ „Klar, wenn jemand zum fahren mitkommt. Ich glaube kaum, dass sie mir ein Auto geben aber ich kann übersetzen. Fred, George, kann einer von euch mitkommen?“ „Klar, kein Thema.“ „Dann wäre das ja auch geklärt, also ab ins Hotel und noch ne Runde schlafen.“ „Nein.“ „Mein Lord!“ „Nein.“ „Doch, wir machen weiter“, knurrte Lucius. Wieder deutete Voldemort ein „Nein“, doch diesmal reichte es Lucius. Er zog seine Hände zurück, zauberte die Pyjamahose weg und griff nach dem Tiegel mit der Salbe, mit der Voldemort alle drei Tage eingecremt werden musste. Obwohl Lucius das jetzt schon unzählige Male getan hatte, schämte sich Voldemort immer noch und so protestierte er jedes Mal. Lucius sah, wie sich die blassen Finger immer noch bewegten und sagte, „ich kann euch leider nicht hören also mache ich jetzt einfach weiter.“ Er spürte den bohrenden Blick während er mit dem rechten Fuß begann und sich zum Oberschenkel hocharbeitete. Danach war das linke Bein dran, während der ganzen Zeit gestikulierte Voldemort immer heftiger doch Lucius ließ sich nicht beirren denn er wusste was sein Lord von ihm wollte. Wie gerne hätte er aufgehört denn gleich stand ihm der, für sie Beide, schlimmste Teil bevor. Als er am Oberschenkel angekommen war, 'verstummte' Voldemort und schloss die Augen, er wollte es nicht sehen denn Lucius zauberte jetzt die Boxershorts weg. Wie immer zögerte der Blonde einen Moment bevor er erst seinen Schritt eincremte und ihn dann per Zauber anhob um auch seinen Hintern zu erreichen. Es war der einzige Moment, in dem Voldemort vor Scham rot wurde. Doch Harry hatte sehr ausführlich beschrieben, was er mit ihnen Beiden machen würde wenn diese zwei, von ihm geliebten Stellen, nicht eingecremt wurden. Da weder Voldemort noch Lucius Lust auf eine negative Reaktion hatten, mussten sie sich notgedrungen fügen. Erst als Lucius ihn wieder komplett angezogen hatte, öffnete Voldemort die Augen wieder. „Mir ist das genauso unangenehm wie euch, mein Lord“, sagte Lucius während er den Tiegel schloss und wegstellte. Er griff nach Voldemorts Hand als sich dessen Finger bewegten. „Ich weiß.“ „Wenn ihr es wisst, warum macht ihr es uns dann so schwer?“, fragte Lucius, der sich auf die Bettkante setzte und ihn vorwurfsvoll ansah. „Es fällt schwer“, gestand Voldemort. „Wieso? Ich versorge euch jetzt schon über zwei Monate und ich dachte eigentlich, ihr habt mittlerweile verstanden, dass ich deswegen nicht weniger Respekt vor euch habe.“ „Warum? Ich versteh es nicht.“ „Ihr versteht euren Mann auch meistens nicht und seit trotzdem mit ihm verheiratet. Es ist lange her, dass ich das Dunkle Mal bekommen habe und ich gebe es zu, meine Einstellung zu euch hat sich sehr geändert.“ „Wie?“ Als Lucius nicht antwortete, fügte er hinzu, „keine Strafe, egal was du sagst.“ „Wirklich?“ „Ja. Los, rede.“ Lucius atmete nochmal tief durch, legte sich einige Worte in Gedanken zurecht und begann. „Ich bin mit dem Gedanken aufgewachsen, mich euch irgendwann anzuschließen. Mein Vater war schon immer in euren Diensten und forderte das natürlich auch von mir. Ich gebe zu, ich hatte Angst, teils vor euch, teils vor dem Krieg aber ich bin da hinein gewachsen und bin schnell zu eurer rechten Hand aufgestiegen. Ich würde lügen wenn ich behaupten würde, dass ich keine Angst vor euch hatte, das hatte ich. Dann seit ihr körperlich abwesend gewesen, ich habe die Todesser in eurem Namen weitergeführt. Als ihr wiedergekommen seit, nun, ihr wisst selbst, dass ihr verändert wart. Kaltherziger, erbarmungsloser und wesentlich sadistischer als vorher und ich hatte wirklich Panik vor euch. Ja, guckt nicht so, es ist wahr aber ich bin ein sehr guter Schauspieler und ich weiß, dass ihr Schwäche verabscheut. Dann kam Harry und ihr habt begonnen euch zu verändern. Zuerst langsam, schleichend, eigentlich kaum wahrnehmbar, nur für Leute, die euch schon ihr ganzes Leben lang kennen, so wie ich oder Severus. Wir hatten die Hoffnung, dass es weiter geht, dass ihr wieder der werdet, der ihr früher wart. So ist es ja auch gekommen. Je mehr ihr euch verändert habt, desto stärker wurde mein Respekt vor euch und meine Angst nahm ab. Dennoch war ich immer vorsichtig, ihr wart immer etwas unberechenbar und ich wollte nichts riskieren, naja, bis Harry die glorreiche Idee hatte, dass ich euch versorgen soll und muss. Bis zu dem Abend, wo er mich mit hergenommen hatte, war ich nie hier, habe nie gesehen wie es euch wirklich geht und ehrlich gesagt, ich war geschockt. Ich wollte auf der Stelle wieder umdrehen und flüchten aber wir kennen ja alle euren Mann, der hätte mich wahrscheinlich mit einem Klebefluch fixiert. Ich habe gesehen, wie schwer euch das alles hier fällt und ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass ich es gekonnt hätte. In diesem Moment hatte ich nie mehr Respekt und Achtung vor euch und das habe ich immer noch. Es erfordert viel Mut und innere Stärke sich eine Schwäche einzugestehen und Hilfe anzunehmen. Ich bin nicht der Einzige, der so denkt denn leider hat euer Zustand schon die Runde gemacht. Natürlich nur im Rahmen des Inneren Kreises und alle teilen meine Meinung, auch wenn sie euch nicht so gesehen haben. Hm, mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Außer vielleicht, dass wir Beide froh sind wenn Harry endlich wieder da ist, oder?“ Voldemort grinste leicht doch seine Finger blieben still liegen. „Mein Lord?“, fragte Lucius nach einiger Zeit nach. „Voldemort.“ „Häh?“ „Sehr unmalfoyhaft. Mein Name ist Voldemort.“ Lucius starrte den Anderen etwas fassungslos und mit offenen Mund an bevor er sich fing und sich leicht räusperte. „Habt ihr mir gerade das Du angeboten?“, fragte er vorsichtshalber nochmal nach. Er sah wie Voldemort die Augen verleierte. „Ja, habe ich.“ „Ich fühle mich geehrt aber erlaubt mir die Frage, warum?“ „In dieser Situation? Es....“ Die blassen Finger verkrampften sich, seine Augen glühten fast schon unnatürlich hell auf. „Mein Lord? Alles in Ordnung?“ „HARRY!“ Es dauerte einen Moment bis Lucius verstand und fragte, „ist er verletzt?“ „Nein, er ist HIER!“ Überall im Manor und auf dem Gelände sahen Malträger auf und machten sich auf den Weg in die Eingangshalle. Nur Voldemort und Lucius tauchten dort nicht auf, der Eine, weil er es nicht konnte und der Andere, weil er ihn nicht alleine lassen wollte. Doch das war auch nicht notwendig denn die Eingangshalle war völlig überfüllt. Sie waren mit mehreren Plopps in der Halle aufgetaucht und innerhalb weniger Momente kam jemand in eben diese Halle gerauscht. Mit einem lauten „DAD“, fiel Harry seinem Vater um den Hals. „Merlin, wie habe ich dich vermisst“, murmelte Severus, der ihn fast schon panisch an sich drückte. „Ich dich auch.“ „Na, und wir erst.“ Harry sah sich um, langsam kamen immer mehr seiner Freunde in die Eingangshalle, Draco sprang seinem Gefährten entgegen, der ihn fest umarmte und mit ihm in einem tiefen Kuss versank. Charlie näherte sich ihnen langsam, er wollte die Begrüßung zwischen Vater und Sohn nicht stören und außerdem war er sich sicher, dass Severus solch eine Begrüßung von ihm nicht dulden würde. Zum ersten Mal versetzte ihm dieser Gedanke einen Stich ins Herz. Ja, er wollte ihn so begrüßen wie es unter Lebenspartnern üblich war, ok, er würde sich auch mit einer Umarmung zufrieden geben. „Wo ist Neville?“, fragte Blaise neben ihm. „Bei deinem Vater im St. Mungos“, sagte Severus, der seinen Sohn kurz auf die Stirn küsste und ihn dann los ließ. Sein Blick ging zu Charlie, der ihn zwar anlächelte, sich aber nicht weiter näherte. Er grinste leicht, trat dann zu ihm und umarmte den überraschten Rotschopf, der die Umarmung aber fast sofort erwiderte. „Dich hab ich auch vermisst, Fellball“, sagte er leise. „Ich dich auch. Danke Severus.“ „Wo ist mein Dad?“, fragte Draco jetzt. „Bei Voldemort. Der mittlerweile gespürt haben muss, dass du da bist, du solltest also zu ihm gehen“, sagte Severus während er Charlie losließ und sich den zwei Fremden zu wandte, genau wie der Rest der Anwesenden. Vlad und Ioan hatten sich etwas im Hintergrund gehalten als die große Begrüßung los ging, ihr Augenmerk lag vor allem auf Harry und Draco. Harry wurde erst von seinem Vater und dann von dem Rest begrüßt, bei jedem mit einer festen Umarmung. Draco wiederum fiel sofort einem blonden Mann in die Arme, der ihn in einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss zog. Die zwei Vampire mussten zwei Mal hinsehen um sich sicher zu sein, dass sie sich nicht verguckt hatten aber die Augen blieben grau und tot. Sie sahen sich unsicher an, davon hatte Harry nichts gesagt. Warum war dieser Vampir scheinbar blind? Doch ihre Aufmerksamkeit wurde auf Harrys Vater gezogen, der jetzt auf sie zu kam. Die schwarzen Augen waren völlig kalt, ein krasser Gegensatz zu dem warmen Ausdruck bei seinem Sohn, seine Haltung angespannt und er hatte eine Ausstrahlung, die den Vampiren sagte, dass er ein ernstzunehmender Gegner war. Jetzt stellte sich nur noch die Frage, wer zuerst zur Begrüßung ansetzte denn derjenige würde sich als schwächer hinstellen. Harry sah das Dilemma, indem sowohl sein Dad wie auch die Vampire waren, keiner von ihnen wollte als schwächer dar stehen. Sein Blick ging kurz zu Draco, der die Augen verleierte und plötzlich musste er grinsen. Mit wenigen Schritten war er bei den Parteien und sagte, „Dad, darf ich dir Graf Vlad Tepes Draculea und Ioan Sêrban vorstellen? Vlad, Ioan, mein Vater, Severus Leon Snape.“ „Sehr erfreut“, sagte Severus. „Ebenfalls“, kam von Vlad, Ioan nickte ihm nur lächelnd zu. „Gut, der Rest kann sich selber vorstellen. Ich will zu meinem Mann. Warte mal, wo ist mein Kind?“, fragte Harry. „Bei Neville, er ist heute dran mit Babysitten.“ „Dann sehe ich sie irgendwann in der Nacht. Entschuldigt mich, ich werde garantiert erwartet.“ Damit ließ Harry einfach alle stehen und eilte in den Ostflügel. „Graf Draculea, ich glaube, ich stelle euch erst mal den Rest vor“, sagte Severus. „Vlad bitte.“ Severus nickte und stellte nacheinander alle vor, lediglich Adrian stellte sich selber vor und er ergriff sogar als Erster das Wort. „Lord Adrian a'ham Adelandeyo.“ „Graf Vlad Tepes Draculea, freut mich. Können wir gleich zum Du übergehen?“, fragte Vlad, dem die blinden Augen nicht geheuer waren. „Natürlich gerne. Nun frag schon.“ „Bist du komplett blind?“ „Nur bei Licht. Solange es komplett dunkel ist, kann ich eingeschränkt sehen. Das ist eine längere Geschichte“, sagte Adrian mit einem leichten Grinsen. „Das könnt ihr wann anders klären. Vlad, das Ritual“, mischte sich Severus ein. Sofort wurde der Vampirgraf ernst. „Es erfordert einiges an Vorbereitungen. Können wir das irgendwo in Ruhe besprechen?“ „Ja, komm. Charlie, würdest du Ioan die Gästezimmer zeigen?“ „Klar.“ Damit war es abgemacht und Severus und Vlad verschwanden in die Kerker. „Wieso duzt er uns einfach?“, fragte Ioan etwas verwundert. „Severus siezt niemanden mehr seit er der Blutsbruder von Voldemort ist. Genau wie Harry normalerweise“, erklärte Charlie. „Aber Vlad hat er gesiezt.“ „Weil ich es gesagt habe“, kam von Adrian, der wieder die Arme um seinen Gefährten gelegt hatte. „Wieso?“ „Wegen der Regeln. Ich wollte nicht, dass er einen Fehler macht, der ihm vielleicht die benötigte Hilfe versagt.“ „Guter Vorsatz. So, und jetzt gehen wir uns mal die Zimmer ansehen.“ Charlie grinste und führte ihn in den Gästeflügel, der Rest machte sich jetzt auch auf den Weg in ihre Zimmer. Unterdessen hatte Harry den Ostflügel betreten und war schon im Schlafzimmer angekommen, er saß auf Voldemorts Bett und umarmte seinen Mann liebevoll. Es war Voldemort anzusehen wie gerne er die Umarmung erwidert hätte doch es war nicht möglich und so beschränkte er sich auf das Einzige, was er mittlerweile wieder konnte. Er begann leise zu schnurren. Lucius, der auf Harrys Bett gewechselt hatte, sah sich das Ganze mit einem Lächeln an. Doppeltes Schnurren erfüllte schnell den Raum. „Ich habe euch so vermisst, mein Lord. Aber ich habe den Vampir mitgebracht, er will uns helfen und ihr werdet wieder gesund. Ich bin mir ganz sicher, dass das Ritual funktioniert und dann fahren wir mit unserer Tochter nach Transsylvanien, es ist ein schönes Land. Perfekt um Urlaub zu machen“, zischte Harry liebevoll bevor er seinem Mann einen Kuss gab und sich endlich mal Lucius zu wandte. „Hallo, Lucius.“ „Hallo, Harry. Gehe ich Recht in der Annahme, dass du nicht alleine zurückgekommen bist?“, fragte Lucius. „Du gehst Recht in der Annahme. Ich vermute, dass Dad ihn sich gleich gekrallt hat um die Einzelheiten zu besprechen und wenn wir alle Zutaten haben, werden sie sofort anfangen wollen“, sagte Harry. Jetzt grinsten sowohl Lucius wie auch Voldemort und auf Harrys verwirrten Blick hin, erklärte der Blonde, „die Zutaten haben wir schon alle. Bis auf das Vampirblut muss keine frisch sein und so haben wir angeordnet, dass schon alles geholt wird.“ „Dann müssen sie sich nur noch einig werden. Aber jetzt erzählt erst mal, wie ist es euch ergangen?“, fragte Harry mit einem besorgten Blick auf seinen Mann. „Ich glaube, ich spreche im Namen von uns Beiden wenn ich sage, wir sind heilfroh, dass du wieder da bist“, sagte Lucius. „Wieso nur kann ich mir das lebhaft vorstellen. Hat mein geliebter Mann Schwierigkeiten gemacht?“, fragte Harry. Alarmiert sah Voldemort zu Lucius, wenn dieser jetzt die Wahrheit sagen würde, wäre er dran und könnte sich eine ellenlange Moralpredigt anhören. Dieser lächelte lediglich und meinte, „nein, gar keine. Er hat sogar brav seinen Brei aufgegessen und durfte als Belohnung mit Talisha im Garten spielen.“ „Im Garten? Ist das nicht zu gefährlich?“ „Nein, Devon und Severus haben es erlaubt und ich war so frei meinem Patenkind einen Spielplatz zu schenken“, sagte Lucius. „Das klingt schön. Und die Sache mit dem Essen? Die Creme?“ „Absolut kein Problem. Wir sind gut miteinander ausgekommen.“ „Dennoch freut ihr euch, dass ich wieder da bin.“ Jetzt gestikulierte Voldemort etwas, sodass Harry nach seiner Hand griff. „Ich vermisse dich immer.“ „Ich euch auch aber jetzt bin ich wieder da und geh auch so schnell nicht mehr weg. Lucius, ich glaube, wir kommen heute Abend ohne dich aus“, sagte Harry lächelnd. „Bin schon weg“, sagte Lucius, der einen Rausschmiss erkannte wenn er ausgesprochen wurde. „Und wir?“, fragte Voldemort. „Ich dachte an kuscheln. Den Rest heben wir uns auf bis ihr wieder gesund seit“, sagte Harry. „Geht ja eh nicht.“ „Doch, dann geht es wieder. Jetzt hört auf zu schmollen, das steht euch nicht.“ Harry rutschte so aufs Bett, dass er nicht Gefahr lief den Katheter zu berühren und kuschelte sich an seinen Mann. Dieser schnurrte wieder etwas lauter und schloss die Augen, er genoss die, lange vermisste, Nähe zu seinem Mann. Das Öffnen der Kerkertür unterbrach Severus und Vlad aus ihrem Gespräch. Da sie im Labor saßen, musste der Besucher erst durchs Wohnzimmer und sein Büro um zu ihnen zu kommen doch auch nach ein paar Minuten kam niemand. „Kann jeder deine Räume betreten?“, fragte Vlad verwundert als sich Severus ohne irgendeinen Kommentar wieder den Unterlagen zuwenden wollte. „Das Wohnzimmer und das Labor ja, falls mal jemand Tränke braucht. Die restlichen Räume sind geschützt aber mein Partner darf sie betreten“, gab Severus zurück. „Woher weißt du, dass er es ist? Ihr seit nicht verbunden.“ „Ich muss kein magisches Wesen sein um zu wissen wer meine Räume betritt. Außer meiner Familie klopft jeder an und da Voldemort raus fällt, kommen nur Harry und Charlie in Frage. Harry werden wir vor morgen früh nicht wieder sehen also bleibt Charlie übrig“, erklärte Severus. „Wieso kommt er dann nicht gleich her? Er hat dich doch auch fast drei Monate nicht gesehen.“ Jetzt lächelte Severus etwas gequält und meinte, „unsere Beziehung ist etwas schwierig und außerdem hat Charlie die Angewohnheit sich erst eine Tasse Tee zu machen wenn er heim kommt.“ „Das weißt du?“, fragte Charlie, der gerade das Labor betrat. „Natürlich, ich bin nicht blind oder blöd.“ Charlie sah ihn etwas überrascht an, stellte aber dann das Tablett ab. Severus griff nach der zweite Teetasse während Vlad etwas fragend auf die dritte Tasse starrte. „Ist das Blut?“, fragte er. „Ja, natürlich. Ich dachte, du bist ein Vampir“, grinste Charlie. Er zog sich einen Stuhl rann und ließ sich nieder. „Ach ja, Devon kommt gleich. Wir haben Nachricht ins St. Mungos geschickt, dass er herkommt.“ „Wie schnell wollt ihr das Ritual durchführen?“, fragte Vlad jetzt. Er griff nach der Tasse, sie war warm, genau wie das Blut. Er trank vorsichtig einen Schluck und stockte, „das ist Menschenblut.“ „Was hast du erwartet?“, fragte Severus desinteressiert. „Aber wer hat das gespendet?“ „Ich“, kam von Charlie. „Wieso?“ „Weil du Gast in unseren Räumen bist und es mir nichts ausmacht. Ich kann dich ja nicht ohne was zu trinken hier sitzen lassen.“ Während der Vampir ihn immer noch etwas fassungslos anguckte, hatte sich Severus wieder den Unterlagen zugewandt. „Findest du das normal?“, wurde er plötzlich gefragt. „Ja. Können wir endlich weiter machen? Ich will so schnell wie möglich anfangen.“ „Habt ihr schon alle Zutaten?“, fragte Vlad, der die Tasse jetzt leerte. Es war extrem selten, dass jemand sich selbst Blut abzapfte um es einem Vampir anzubieten. Die Meisten hatten Angst, dass der Vampir dann auf den Geschmack käme und den Menschen anfallen würde. Natürlich war das völliger Blödsinn aber das wussten die meisten Menschen nicht. Vlad wurde aus seinen Gedanken gerissen als Severus ihm eine Liste über den Tisch schob. „Hier, ließ nach. Das sind die Zutaten, die wir von Adrian erfahren haben. Wenn was fehlt oder falsch ist, sag es“, schnarrte Severus. Sofort vertiefte sich der Vampir in die Liste und schon nach den ersten Zeilen musste er sowohl Adrian wie auch Severus sein Kompliment aussprechen. Die Zutaten waren alle da und es reichte für mehr als ein Ritual. „Welche Wahl?“ „Erste Wahl natürlich. Was anderes kommt nicht in Frage.“ „Die Tränke?“ „Sind fertig.“ „Also könnten wir sofort anfangen?“ „Nein, das Ritual dauert mindestens sechs Stunden und damit würden wir in den Tag hineinarbeiten. Deine Kräfte sind Nachts am stärksten und außerdem musst du das Pentagramm noch zeichnen“, sagte Severus. „Dafür brauche ich eine Nacht.“ „Kann das Pentagramm den Tag über liegen bleiben?“ „Ja, kann es. Es darf nur nicht berührt werden aber da kann man einen Zauber drüber legen. Habt ihr schon einen Raum ausgesucht?“, fragte Vlad. „Ja, natürlich. Es ist alles vorbereitet. Wir haben auch genug Blutspender für dich“, sagte Severus. „Wer?“ „Vier von Adrians Blutdienern und eigentlich alle Anhänger von Harry.“ „Adrian würde mir seine Blutdiener zum Biss überlassen?“, fragte der Vampir nach. Er sah nicht nur fassungslos aus, er fühlte sich auch völlig überrumpelt. Normal waren Vampire sehr eifersüchtig und hütete ihre Blutdiener wie Gold denn genauso wertvoll war ein vernünftiger Blutdiener auch. „Ihr überrascht mich immer wieder“, gestand er schließlich. „Das liegt an unseren Lords, die Beide etwas durchgeknallt sind.“ „Harry auch?“ „Auf seine Art, ja.“ „Genug von meinem Sohn. Kannst du morgen Nacht anfangen?“ „Natürlich. Ich müsste allerdings davor noch was essen und danach auch. Das Pentagramm kostet mich sehr viel Blut“, sagte Vlad. „Wissen wir. Die Blutdiener können innerhalb weniger Stunden hier sein.“ „Ihr seit wirklich gut vorbereitet. Also gut, wir fangen morgen Nacht an.“ Ein Klopfen unterbrach Vlad, Charlie erhob sich sofort und ging den Besucher abholen. Als er wenig später mit Devon wieder auftauchte, konnten die letzten Ungereimtheiten besprochen werden. Blaise, der seinem Vater Bescheid gesagt hatte und ihn nach Riddle-Manor geschickt hatte, war jetzt auf der Suche nach seinem Freund, der sich irgendwo im St. Mungos aufhalten sollte. Seine erste Station war Alice gewesen, die sich sehr über seinen Besuch freute und wo er fast eine Stunde verbrachte, doch da war Neville nicht. Seine Mutter gab ihm allerdings den Rat, es im dritten Stock zu versuchen denn Neville hatte ihr gesagt, dass er Talisha eine besondere Pflanze zeigen wollte. Blaise dankte ihr und machte sich auf den Weg. Wie in jedem Stockwerk standen vor den Fahrstühlen und den Treppen jeweils zwei Werwölfe, die sein Mal überprüften. Dabei war es völlig egal ob er vorher in einer anderen Etage war, in jeder Etage musste er sich erneut der Untersuchung unterziehen lassen. Erst als das Mal als echt bestätigt worden ist, durfte er passieren und setzte seine Suche fort. Ihm kamen mehrere Heiler in limonengrünen Umhängen entgegen und einen fragte er schließlich ob er Neville und Talisha gesehen hätte. „Ja, die sind in der Abteilung für neue Pflanzen. Geradeaus, dann die erste Tür rechts und schon bist du da“, sagte der Mann lächelnd. „Danke schön.“ Der Weg war schnell hinter sich gebracht und er war sogar richtig denn er hörte Talishas helles Lachen schon von weitem, zusammen mit der Stimme seines Freundes. Als er allerdings näher kam, erklang noch ein Geräusch. Blaise blieb überrascht stehen, das war eindeutig das Weinen eines Babys. Stirnrunzelnd ging er weiter, rechts und links von ihm waren Glaswände, die kleine Räume abteilten und die Besucher und Heiler vor den untergebrachten Pflanzen schützten. Vor ihm war eine der Glastüren geöffnet und sein Freund stand in dem angrenzenden Raum, Talisha stand auf einem Stuhl und beobachtete ein paar Blumen auf dem Tisch. Doch viel interessanter war, was Neville da auf dem Arm hatte. Neville grinste als er die Freude von Talisha sah, es war zwar mitten in der Nacht aber nur um diese Uhrzeit blühten diese Blumen. Es war eine magische Abart des Gänseblümchens, die, wenn man sie berührte, die Farbe wechselte. Er hatte sich schon gedacht, dass das der Kleinen gefallen würde. Ein leises Quengeln ließ ihn von Talisha auf das Baby in seinen Armen sehen, das die Heiler hier Raymond getauft hatten. „Na Ray, hast du etwa schon wieder Hunger?“, fragte er lächelnd, „kleiner Vielfraß, du hast doch gerade erst gegessen.“ Dennoch ließ er eine Milchflasche erscheinen denn die Windel war magisch und meldete sich wenn sie voll war. Da die Hauselfen die Milch schon auf die richtige Temperatur angewärmt hatten, konnte er den Kleinen sofort füttern. „Wie die perfekte Mama.“ Überrascht fuhr Neville rum, sorgsam darauf bedacht das Kind nicht fallen zu lassen und starrte seinen Freund fassungslos an. „Was machst du hier?“, fragte Neville irgendwann heraus. Blaise legte nachdenklich einen Zeigefinger ans Kinn und sinnierte, „hm, ich wollte eigentlich meinen Freund überraschen, dass wir wieder da sind. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass du dich in meiner Abwesenheit mit einem Anderen getröstet hast.“ Er wurde noch einen Moment fassungslos angestarrt bis Neville leicht lachte und sagte, „darf ich dir Raymond vorstellen?“ „Hallo Raymond, du machst mir also meinen Freund abspenstig“, grinste Blaise. Der Angesprochene nuckelte völlig unbeeindruckt an seiner Milchflasche als ob es das Wichtigste der Welt wäre, nun ja, für ihn war es das auch. „Du bist der perfekte Babysitter. Zu wem gehört der Kleine?“, fragte Blaise, der mit dem Finger über die Wange des Babys fuhr. Das Kind konnte nur ein paar Wochen alt sein. Doch als Neville nicht antwortete, sah er auf, sein Freund hatte den Blick abgewendet und schwieg. „Neville? Wer sind die Eltern?“, fragte er nochmal. Allerdings klang seine Stimme wohl etwas schärfer als beabsichtigt denn sein Freund zuckte leicht zusammen. „Hallo Neville, ich rede mit dir.“ Neville seufzte und sagte sehr leise, „Ich hatte gehofft, das wir seine Eltern sein können.“ Da die Abteilung für magische Pflanzen nicht gerade der perfekte Ort war um sich zu unterhalten, hatten sie in die fünfte Etage gewechselt. Eine junge Hexe brachte ihnen Kaffee, Tee und Sandwichs und sie nahm Talisha gleich mit, natürlich nur mit den zwei Werwölfen, die die ständigen Begleiter des Mädchens waren. Neville legte das Baby in eine stabile Tragetasche, die neben ihm auf einem Stuhl stand und wand sich dann seinem Tee zu, Blaise hatte bereits einen Schluck Kaffee getrunken und sah ihn abwartend an. „Also?“ „Das ist schwierig zu erklären.“ „Versuch es.“ „Dann stell ich euch am Besten nochmal vor. Das ist Raymond Warrington, viereinhalb Wochen alt und hier im St. Mungos abgegeben weil sein Vater mit einem Zauber festgestellt hat, dass er keinerlei magische Begabung hat. Er ist ein Squib und deswegen wollen seine Eltern ihn nicht“, sagte Neville leise. Blaise sah ihn nur weiter auffordernd an und sein Freund fuhr fort, „du weißt, wie die Reinblüter auf Squibs reagieren. Niemand hier will ihn aufnehmen, alle sagen, er soll in ein Muggelwaisenhaus. Aber... . Merlin, ich kann ihn nicht dorthin bringen. Meine Eltern hatten auch lange Angst, dass ich ein Squib bin, ich habe erst extrem spät überhaupt irgendwelche magischen Fähigkeiten gezeigt und wenn wir ehrlich sind, bin ich heute gerade mal ein mittelmäßiger Zauberer. Selbst wenn er ein Squib ist, er hat doch eine Chance verdient. Was ist wenn er irgendwann doch noch magische Kräfte entwickelt? Soll dann jemand hingehen und sagen, tja, tut uns leid aber als Baby wollte dich keiner aber jetzt kannst du zu uns kommen? Das ist nicht fair. Er hat genauso ein Leben in der Zaubererwelt verdient wie jedes andere Kind. Ich weiß, dass das nicht das ist was du dir als Kind gewünscht hast. Vor allem mit deiner Familie im Rücken. Ich meine, wir können ja noch ein zweites Kind adoptieren, ein magisches Kind. Aber bitte, lass ihn uns behalten. Er hat es verdient, bitte Blaise, denk darüber nach.“ Schweigend nippte Blaise an seinem Kaffee, er dachte über das Gehörte nach und in einigen Punkten musste er ihm zustimmen. Es war nicht fair und der Kleine hätte diese Chance wirklich verdient. Vor allem konnte man jetzt wirklich noch nicht sagen ob der Kleine ein Squib ist, der Zauber, der magische Fähigkeiten nachwies, war sehr ungenau und es gab viele Kinder, die ihre magischen Fähigkeiten erst sehr spät entwickelten. Dennoch ließen sich viele Zauberer und Hexen immer noch von dem Ergebnis des Zaubers beeinflussen. Das führte ihn wieder zu dem kleinen Würmchen, welches mittlerweile eingeschlafen war. Es war nicht zu übersehen, dass Neville bereits sein Herz an ihn verloren hatte und insgeheim musste er zugeben, dass der Kleine ganz niedlich war. Aber wenn er wirklich ein Squib war? Was würde sein Vater sagen? Nun, er wäre wahrscheinlich nicht wirklich begeistert, ok, er wäre garantiert dagegen. Denn wenn sie Raymond adoptieren würden, wäre er sein Erbe und genau das würde sein Vater nicht dulden, ein Squib als Stammhalter der Zabinis? Niemals. „Blaise?“, fragte Neville leise nach. Sein Freund sah immer wieder von ihm zu dem Baby und zurück, es brauchte nicht viel Fantasie um zu erraten was er dachte. Die Zabinis waren eine alte Reinblüterfamilie, die auch noch was darauf hielt und Devon würde niemals einen Squib als Nachfolger seines Sohnes akzeptieren. Da würde nicht mal Harry oder Voldemort seine Meinung ändern können. Er seufzte leise, er hatte von vorne herein gewusst, dass er den Kleinen nicht behalten konnte, zumindest nicht wenn er weiter mit Blaise zusammen sein wollte und das stand außer Frage. Dennoch hätte er gerne eine Antwort. „Blaise, sag doch irgendetwas, bitte.“ „Du weißt schon, vor welches Problem du mich damit stellst, oder?“, fragte Blaise ungewohnt ernst. „Ja, weiß ich.“ „Was sagt deine Mutter dazu? Ihr seit auch eine Reinblüterfamilie.“ „Sie findet den Kleinen recht süß aber sie hat wie die meisten Reinblüter reagiert. Er ist süß aber bitte nicht in ihrer Familie“, sagte Neville niedergeschlagen. „Ich gehe davon aus, dass mein Vater davon auch schon weiß.“ „Ja.“ „Und?“ „Das Gleiche. Er findet ihn niedlich aber er hat auch gesagt, dass alle Babys am Anfang niedlich sind.“ „Der Rest unserer Freunde?“, fragte Blaise. Neville lachte rau und deprimiert auf und meinte, „fast alle haben so reagiert.“ „Fast?“ „Ja, Severus war der Einzige, der anders reagiert hat.“ „Die Fledermaus? Was hat er gesagt?“ „Gesagt hat er gar nichts. Er hat mir wortlos ein Pergament mit Schutzzaubern für Babys auf den Tisch gelegt. Sowie den Hinweis, dass Talisha ihre Wiege sowieso nicht mag und ich sie gerne haben kann, genau wie die Kleidung, aus der sie raus gewachsen ist“, sagte Neville. „Ernsthaft?“ „Ja.“ „Das ist mehr oder weniger ein Willkommen in Severus' Familie. Nicht schlecht“, murmelte Blaise während er aufstand und um den Tisch herum ging. Vor Neville, der ihn überrascht und auch fragend ansah, blieb er stehen und ging auf ein Knie runter. Nevilles Augen wurden immer größer, er konnte nicht wirklich glauben, was hier gleich passieren könnte. „Ich wollte das eigentlich wesentlich romantischer gestalten aber gut, dann eben nicht. Wenn wir Raymond schon adoptieren dann doch bitte als richtige Familie. Also, Neville Longbottom, erweist du mir die Ehre mich zu heiraten?“, fragte Blaise während er die Schatulle rausholte und vor Neville öffnete. Dieser starrte ihn nur, er konnte nicht glauben, was Blaise da gerade gesagt hatte. „Adoptieren? Heiraten?“, fragte er fassungslos. „Ja und ja.“ „Bist du sicher? Dein Vater...“ „Neville, ich will nicht meinen Vater heiraten und ich will ihn auch nicht adoptieren. Hier geht es um dich, mich und dieses Würmchen. Dich will ich heiraten und das Würmchen adoptieren.“ „Wirklich? Und wenn er wirklich ein Squib ist?“ „Dann haben die Hauselfen etwas mehr zu tun. Neville, ich knie hier vor dir und mache dir einen Antrag also hör auf mich irgendwelche Löcher in den Bauch zu fragen und beantworte meine Frage. Willst du mich heiraten?“, fragte Blaise nochmal. Sein Freund starrte ihn noch einen Moment an bevor sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete und er Blaise stürmisch umarmte. „Natürlich will ich dich heiraten!“ Es dauerte eine Weile bis Neville sich beruhigt hatte, Tränen liefen über seine Wangen doch er strahlte ihn förmlich an. Doch irgendwann schaffte Blaise es ihn etwas von sich weg zu drücken und nach den Ringen zu greifen. „Gefallen sie dir?“, fragte er während er schon einen Ring nahm. „Sie sind wunderschön. Seit wann hast du sie?“, fragte Neville während er versuchte seine Tränen zu stoppen. „In Bukarest gekauft als wir einen Stadtbummel gemacht haben. Ich hab sie gesehen und hab gedacht, dass sie die Richtigen sind“, sagte Blaise. Er griff nach Nevilles Hand und steckte ihm den Ring an, er passte perfekt. „Wirklich wunderschön und an deiner Hand ist er noch viel schöner“, sagte Blaise zufrieden. Er hielt Neville die Schatulle hin, sein Verlobter ergriff den zweiten Ring und schob ihn über Blaises linken Ringfinger. „Wie machen wir das mit dem Fragen? Normal müsste dein Vater meine Mutter um meine Hand bitten, oder?“ Blaise stand erst mal auf und zog seinen Stuhl neben ihn. „Da du der Jüngere bist, ja, müsste er. Aber ich glaube nicht, dass er das macht und ob deine Mutter auch ja sagt. Vor allem wenn mein Dad erfährt, dass wir Raymond adoptieren wollen, wird er sich quer stellen“, sagte er nachdenklich. „Was machen wir dann?“ „Wir heiraten einfach, ohne jemanden zu fragen. Wir sind Beide alt genug um das zu entscheiden. Und das mit Raymond, nun, da muss er durch.“ „Du willst ihn wirklich adoptieren?“, fragte Neville, immer noch ein bisschen fassungslos. „Das habe ich doch schon gesagt, ja, will ich. Raymond Zabini, klingt doch gut.“ Neville lachte leise, zog ihn aber dann an sich und versiegelte seine Mund mit seinen Lippen. Ja, das klang wirklich gut, mit diesem Gedanken vertiefte er den Kuss. Als sie sich irgendwann wieder voneinander lösten, kam die Hexe mit Talisha und einem Tablett wieder. Darauf standen zwei volle Sektgläser und ein kleineres Glas mit Orangensaft. Auf die erstaunten Blicke der zwei jungen Männer, sagte sie grinsend, „ich habe mir gedacht, dass ihr gerne anstoßen möchtet und Tali wollte wieder zu euch.“ „Danke schön.“ „Gern geschehen und herzlichen Glückwunsch“, sagte die Hexe. Blaise nahm grinsend die Gläser und reichte Neville eines. „Auf uns.“ „Ja, auf uns.“ Leise klirrend stießen die Gläser gegeneinander bevor jeder einen Schluck trank. Tali forderte aber fast sofort wieder ihre Aufmerksamkeit, sie zupfte an Nevilles Shirt bis dieser lachend sein Glas wegstellte und sie auf seinen Schoß hob. „Du kleiner Quälgeist. Dein Daddy ist wieder da.“ „Daddy? Daddy?“, plapperte sie los und wurde sofort unruhig. Sie sah sich aufgeregt um und sagte immer wieder, „Daddy.“ Als ihr Daddy aber auch nach mehreren Minuten nicht auftauchte, begann sie zu quengeln und schließlich zu weinen. „Schh, ist ja gut. Komm gib sie her, wir bringen sie zu Harry. Du nimmst unseren Kleinen“, sagte Blaise grinsend. Er nahm ihr das weinende Mädchen ab und wartete bis Neville die Tragetasche ergriffen hatte, Raymond schlief völlig unbeeindruckt weiter. „Willst du ihn wirklich adoptieren?“ „Ja, will ich, mit dir zusammen. Morgen früh beim Frühstück sagen wir es allen. Sag mal, spricht was dagegen wenn wir den Kleinen gleich mitnehmen?“, fragte Blaise. Sie machten sich auf zu den Fahrstühlen um in die Eingangshalle zu fahren denn nur von dort aus konnte man apparieren. „Eigentlich dürfte nichts dagegen sprechen. Was hältst du davon wenn du schon vor gehst und ich sage schnell den Verantwortlichen Bescheid?“, fragte Neville. „Klingt gut. Ich erwarte dich dann in unseren Gemächern. Einverstanden?“ „Ja.“ Neville gab ihm noch einen Kuss bevor er den Fahrstuhl im ersten Stock anhielt denn hier sollte sein Chef heute Nacht eigentlich sein. „Bis nachher.“ „Bis nachher, mein Schatz“, schnurrte Blaise. Er wartete bis Neville ausgestiegen war und setzte dann seine Fahrt fort, Talisha auf seinem Arm schniefte nur noch leise. „Ist ja gut, gleich sind wir bei deinen Eltern. Dein Daddy wird sich freuen dich endlich wieder zu haben“, sagte Blaise leise. Tali sah ihn mit riesigen Augen an, sie hatte wirklich die dunkelbraunen Augen ihres Vaters bekommen, schniefte aber weiter. „Ja, ich weiß, du willst zu deinem Daddy. Einen Moment noch.“ Blaise stieg gerade aus dem Fahrstuhl, gleich vier Werwölfe und zwei Zauberer kamen auf ihn zu und das war doch ungewöhnlich. „Kann ich etwas für euch tun?“, fragte Blaise lächelnd. „Harry schickt uns. Er ist der Meinung, dass seine Tochter lange genug auf war und jetzt endlich ins Bett gehört. Wir sind gerade angekommen und wollten euch jetzt suchen“, sagte der vorderste Werwolf. „Das könnt ihr euch jetzt sparen, hier, die junge Dame möchte auch schon zu ihrem Daddy. In Wirklichkeit ist sie auch schon ganz, ganz müde, oder mein kleiner Schatz?“, fragte Blaise lächelnd. Tali schüttelte vehement den Kopf, was Blaise etwas verwundert gucken ließ. „Mach dir nichts draus, sie will momentan immer so lange wie die Erwachsenen aufbleiben auch wenn sie schon im stehen einschläft“, grinste die einzige Werwölfin. „Ach, kommen wir jetzt in die Phase der Widerspenstigkeit? Nicht schlecht. Wollt ihr sie gleich mitnehmen? Dann kann ich auf Neville warten.“ „Klar, gib den Welpen her.“ Er übergab Tali in die ausgebreiteten Arme des vorderen Werwolfes, sie sah ihn mit riesigen, verquollenen Augen an. „Was hast du mit ihr gemacht?“ „Was soll die Frage?“, knurrte Blaise. „Naja, was soll ich Harry und Lord Voldemort erzählen wenn sie mich fragen warum ihre Tochter so verweint ist?“, fragte der Werwolf. „Sie hat was von Daddy gehört aber nachdem der nicht sofort da war, hat sie angefangen zu weinen. Deswegen dieser Hundeblick.“ „Alles klar. Gut, wir geben es weiter. Gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Die Werwölfe verschwanden mit einem Knall während die Zauberer da blieben und ihre Schicht antraten. Blaise lehnte sich an die Wand neben dem Fahrstuhl, er würde auf Neville und den Kleinen warten und dann mit ihnen zusammen nach Hause reisen. Es war eine lange Nacht und er wollte nur noch ins Bett. Das Frühstück am nächsten Morgen ließ man, angesichts der Tatsache, dass viele erst bei Sonnenaufgang ins Bett gekommen waren, einfach ausfallen. Es gab eine stille Übereinkunft, dass sich alle zum Mittag treffen würden und so sammelten sich langsam die Bewohner von Riddle-Manor im großen Speisesaal. Sogar die Vampire waren vollständig anwesend, lediglich die Plätze von Blaise und Neville waren noch frei und natürlich der Platz am Kopfende. „Ähm, weiß jemand, wo die Zwei sind?“, fragte Harry verwirrt. „Wer von uns kann denn die Male seiner Anhänger spüren?“ „Oh, stimmt ja. Moment.“ Harry ging kurz in sich, nur um fest zu stellen, dass Beide direkt vor der Tür standen . Er sprach es nicht aus aber aktivierte ihre Male sanft, sie würden sich nur erwärmen und leicht kribbeln. Ein Zeichen, dass ihr Lord sie endlich zu sehen wünschte. Kapitel 30: Kapitel 25 ---------------------- „Ich bin mir nicht sicher ob das eine gute Idee war“, murmelte Neville leise. Sein Blick lag auf Ray, der satt und frisch gewickelt in seiner Tragetasche lag und die Welt aus blauen Äuglein betrachtete. „Doch, wenn das richtig. Komm, Harry ruft uns schon.“ „Aber...“ „Neville, wir wollen ihn adoptieren, oder?“ „Ja, schon aber können wir den Anderen das nicht irgendwie schonend beibringen? Die Hälfte da drin entstammt Reinblüterfamilien und du kennst deren Meinung über Squibs. Was ist wenn Harry dagegen ist? Er ist unser Lord und mit seiner Meinung steht und fällt diese Adoption“, jammerte Neville. „Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass Harry, unser herzensguter Harry, einem vier Wochen alten Baby die Zukunft verbauen würde nur weil er noch keine magische Begabung zeigt, oder?“, fragte Blaise nochmal nach. „Wenn du das so sagst, klingen meine Befürchtungen wirklich lächerlich.“ „Eben und jetzt rein da“, murrte Blaise, der entschieden nach der Tür griff und sie öffnete. Noch bevor Neville etwas unternehmen konnte, hatte Blaise seinen Arm ergriffen und ihn in den Speisesaal gezogen. Harry wollte gerade etwas über die Verspätung seiner Freunde sagen als er die Tragetasche sah, so eine Tragetasche hatte er kurze Zeit für Tali verwendet also konnte wohl nichts anderes als ein Baby drin sein. Sofort sprang er auf und eilte zu ihnen, Blaise warf gerade ein „Guten Morgen“, in den Raum während Neville wie erstarrt stehen blieb. „Ja, wer bist denn du?“, fragte Harry begeistert, „da ist man lausige drei Monate nicht da und dann so was. Merlin, bist du süß.“ „Das ist Raymond“, sagte Neville leise. „Wir wollen ihn adoptieren“, schloss Blaise sofort an und zwar laut genug, dass es alle hörten. Während einige nur verwundert guckten, fiel die Reaktion von Devon anders aus. „Nein, ich dulde keinen Squib in meiner Familie“, schrie er. „Wieso Squib?“, fragte Harry. „Wie wäre es wenn ihr euch erst mal setzt?“ „Dad hat Recht, kommt, setzt euch erst mal. Devon, du auch!“ Harrys Aufforderung wurde nachgekommen, Draco und Adrian, die normalerweise neben Harry saßen, tauschten ihre Plätze da sie einsahen, dass Harry Blaise und Neville bei sich haben wollte. „Also, jetzt mal langsam. Wo kommt dieses Kind her? Wer sind die Eltern? Wie alt ist er? Wieso behauptet Devon, dass er ein Squib ist?“, fragte Harry jetzt ernst. Neville sah ihn traurig an und erklärte dann, „Ray ist fast fünf Wochen alt. Vor zwei Wochen haben ihn seine Eltern im St. Mungos abgegeben. Sein Vater hat gesagt, dass er den Zauber angewandt hat um magisches Potenzial zu testen und sein Sohn wäre gnadenlos durchgefallen. Er wolle aber keinen Squib in der Familie und da sie nicht wussten, wohin mit ihm, haben sie ihn ins St. Mungos gebracht.“ „Wer sind die Eltern?“ „Jessica und Thomas Warrington“, kam überraschenderweise von Lucius, „alte aber sehr kleine Reinblüterfamilie. Thomas ist der Letzte Warrington, keine Geschwister oder andere Verwandte, er braucht einen Erben und sie sind Beide schon über dreißig.“ „Da ist ein Squib natürlich nicht sehr förderlich. Lucius, steht der Adoption etwas im Wege?“ „Ja, ich. Blaise ist mein einziger Sohn und wenn er schon ein fremdes Kind adoptiert dann gewiss keinen Squib“, fuhr Devon ihn an. „Wir wissen doch gar nicht ob er wirklich ein Squib ist. Der Zauber ist extrem ungenau und viele, so getestete Kinder, haben später noch magische Fähigkeiten entwickelt“, hielt Blaise dagegen. „Und wenn nicht? Dann ist die Erbfolge der Zabinis unterbrochen.“ „Wieso?“, fragte Harry neugierig, „es spricht doch nichts dagegen noch ein Kind zu adoptieren, ein magisches Kind.“ „Weil Ray den Platz als mein Erstgeborener einnehmen würde und an den geht normalerweise das Erbe. Wenn der Kleine wirklich ein Squib ist, wird ihn keine Hexe heiraten und die Erbfolge wäre unterbrochen und müsste über mein Zweitgeborenen weiter geführt werden. Und das ist für die meisten Reinblüter eine große Schande“, erklärte Blaise, seine Stimme wirkte gepresst und wütend. „Ist das dein Ernst?“, fragte Harry. Sämtliche Reinblüter am Tisch nickten während Severus leicht den Kopf schüttelte. „Dad?“ „Ich wusste schon immer, dass manche Traditionen der Reinblüter Schwachsinn sind aber so großen Blödsinn habe ich selten gehört“, schnarrte Severus. „Diese Traditionen sind uralt und vor allem, wieso sagst du so was? Du bist doch auch ein Reinblüter“, knurrte Devon. „Nicht wirklich, mein Vater war ein Muggel, meine Mutter eine Hexe. Aber selbst wenn ich ein Reinblüter wäre, würde ich mich nicht an solche sinnlosen Dinge halten. Wir sind eigentlich alle alt genug um unseren eigenen Entscheidungen zu treffen und uns nichts von irgendwelchen toten Geistern vorschreiben zu lassen“, schnarrte Severus bevor er auf Blaise und Neville deutete, „Devon, sieh dir deinen Sohn an. Er scheint fest entschlossen zu sein. Willst du ihm wirklich dieses Glück verwehren? Wegen irgendwelcher Traditionen? Vor allem weil sie scheinbar schon verlobt sind. Ich gratuliere im übrigen.“ „Woher weißt du das?“, fragte Blaise während Neville murmelte, „Danke schön.“ „Ich bin nicht blind, eure Ringe verraten euch.“ „Ich habe da noch ein Wörtchen mit zureden und ich werde dieser Verbindung nicht zustimmen“, knurrte Devon, „nicht genug, dass du einen Mann heiraten willst, das könnte ich noch akzeptieren aber du wirst auf keinen Fall einen Squib adoptieren. Das dulde ich nicht.“ „Doch, das wirst du“, sagte Harry leise. Alle Blicke wandten sich ihm zu, Severus mit einem leichten Grinsen während Devon ungehalten schnaubte. „Nein, werde ich nicht. Ich...“ „Devon!“ „Nein Harry, das geht nur meine Familie an.“ „Devon, du vergisst dich. Blaise und Neville unterstehen mir, sie sind meine Gefolgsleute und damit unterstehen sie mir. Zudem sind sie alt genug um so eine Entscheidung selbst zu treffen. Wenn sie den Jungen adoptieren wollen, werden sie das tun und sie haben meine volle Unterstützung in dieser Sache“, sagte Harry ernst. „Aber garantiert nicht die von Lord Voldemort. Er wird keinen Squib dulden“, knurrte Devon. „Also akzeptierst du es wenn mein Mann zustimmt?“ „Dann habe ich ja keine andere Wahl aber das wird er nicht. Dazu bringst nicht mal du ihn.“ „Werden wir sehen. So weit ich weiß, wird das Ritual diese und nächste Nacht durchgeführt und wenn es erfolgreich ist, müsste mein Mann in drei Tagen wieder er selbst sein. Dann kann er euch seine Entscheidung selbst mitteilen“, bestimmte Harry. „Was passiert so lange mit Ray?“, fragte Neville leise. Jetzt grinste Harry und meinte, „der liegt doch da gut, wo er gerade liegt, oder?“ „Heißt das, ich kann ihn so lange behalten?“ „Wenn dann ihr Beide, ja, bis eine endgültige Entscheidung getroffen wurde, kann er bei euch bleiben.“ „Aber dann fällt die Trennung noch schwerer“, warf Devon ein. Das Grinsen von Harry wurde breiter, „da ich davon ausgehe, dass mein Mann mit mir übereinstimmen wird, wird es keine Trennung geben. Devon, gewöhn dich an den Gedanken.“ „Aber ein Squib?“ „Selbst wenn er ein Squib ist, er ist ein kleines Baby, er hat das Recht auf eine liebevolle Familie und so wie Neville und Blaise ihn ansehen, hat er die schon gefunden. Vielleicht entwickelt er ja noch magische Kräfte, das weiß man nie“, gab Harry zurück. Devon wollte noch was sagen doch er schnitt ihm das Wort mit einer Handbewegung ab. „Nein, die Diskussion ist hiermit beendet. Ich will jetzt essen und dann gehen wir das Ritual nochmal durch. Ray bleibt vorläufig bei Blaise und Neville und damit Schluss.“ Nur widerwillig schwieg Devon, sein Blick ging immer wieder zu Blaise doch der hatte sich Neville und dem Kind zugewandt. „Gut, dann hätten wir jetzt gerne das Essen“, sagte Harry und mit einem Plopp erschien das Essen auf dem Tisch. „Guten Appetit.“ Der Tag verging für manche zu schnell, für manche zu langsam. Severus und Devon bereiteten das Ritual vor während Vlad sich schlafen gelegt hatte, er würde seine Kräfte noch früh genug brauchen. Adrian schickte unterdessen Draco um seine Blutdiener zu holen und das möglichst schnell denn er musste ihnen noch eine ganze Menge erklären. Vlad hatte erklärt, dass er das Blut direkt nach dem Ritual benötigte, nicht nach ein paar Minuten sondern direkt also mussten die Menschen im selben Raum sein wie er. Doch dazu mussten seine Diener erst mal erfahren, dass es Zauberei gab denn bis jetzt hatte er ihnen das verheimlicht. Er hatte lange mit sich gerungen denn eigentlich hatte er nie vorgehabt seinen Blutdienern von der magischen Welt zu erzählen, es war einfach leichter wenn sie es nicht wussten. Allerdings brauchten sie das Blut jetzt und da waren Blutdiener einfach besser geeignet als Harrys Anhänger. Adrian hatte keinerlei Zweifel, dass sich jeder von ihnen beißen lassen würde, schon allein um Harry zu helfen, aber sie würden Angst haben. Angst schwächte die Wirkung des Blutes, das war der wirkliche Grund warum sich fast jeder Vampir Blutdiener anschaffte. Blut von Freiwilligen schmeckte nicht nur wesentlich besser, es stärkte den Vampir auch mehr und es stillte den Hunger länger. Wenn dann noch Liebe im Spiel war, nun, dann war das Blut wie ein Fünf-Sterne-Essen, extrem nahrhaft und sättigend. Adrian seufzte leise, ihm stand ein schwerer Schritt bevor denn normal teilten Vampire ihre Blutdiener nicht. Einmal, weil sie extrem eifersüchtig über ihre Blutdiener wachten und auch die Diener wollten es nicht. Hoffentlich würden sie ihm keine Schwierigkeiten machen. Bei Anbeginn der Nacht versammelten sich die Betroffenen im Kerker, Severus hatte einen Raum hergerichtet und frei geräumt. Groß genug für das benötigte Pentagramm und dennoch blieb genug Platz um sich ungestört zu bewegen. Vlad sah sich den Raum misstrauisch an, nickte aber dann und drehte sich zu Severus um. „Sehr gut. Die Zutaten und die Tränke?“ Der Tränkemeister deutete auf einen kleinen, abgedeckten Tisch in einer Ecke des Zimmers. „Meine Nahrung?“ Die Antwort konnte sich Severus sparen denn in diesem Moment tauchten Adrian, Draco und vier Muggel auf. Die Letzteren sahen sich neugierig aber nicht ängstlich um bis ihr Blick auf Vlad fiel. „Zwei vorher, zwei nachher?“, fragte dieser. „So war es geplant. Reicht das?“, fragte Adrian. „Ja, das müsste reichen.“ „Gut, dann fang an.“ Zwei der Muggel, eine Frau und ein Mann, traten vor und legten gleichzeitig die Köpfe schief. Es war zwar ungewöhnlich, dass sie von Adrian verliehen wurden aber sie vertrauten dem Vampir, schließlich waren sie teilweise schon Jahre lang in seinen Diensten und er hatte sie noch nie enttäuscht. Vlad dankte ihnen mit einem Nicken, näherte sich der Frau und biss, so sanft es ihm möglich war zu. Erst zuckte sie leicht zusammen doch dann entspannte sie sich, der leicht säuerliche Geschmack nahm ab bis er ganz verschwand. Heiß und süß floss es Vlads Kehle runter, schoss durch seine Adern und ließ ihn immer stärker werden. Er war schon völlig satt als er von der Frau abließ und sich dem Mann zuwandte. Dieser lächelte nur leicht, bewegte sich aber nicht als Vlad an ihn ran trat und langsam seine Zähne in seinem Hals versenkte. Während der Vampir auch hier so viel wie möglich trank, wurde seine Frau von Draco und Charlie beiseite genommen und bekam etwas zu essen und zu trinken. Ein dicke Decke wurde um ihre Schultern geschlungen denn der große Blutverlust ließ sie frieren und zittern. „Danke“, murmelte Adrian. „Gern geschehen. Ich hoffe, es bringt auch was“, sagte die Frau leise. Auch ihr Mann wurde jetzt aus den Zähnen des Vampires entlassen, er bekam die gleiche Versorgung während Vlad in den Raum ging und dort mit dem Pentagramm anfing. Es war eigentlich ganz einfach, ein Biss ins Handgelenk bis das Blut austrat. Das Blut wurde mit einem Singsang aufgefangen und mit einem Zauber in die entsprechende Form gebracht. Ein Pentagramm mit doppelten Schutzkreis im Inneren und einem einfachen Schutzkreis darum herum. Es war der erste und leichteste Schritt. Die nächsten vier Schritte waren bedeutend schwerer und komplizierter. Im zweiten Schritt wurden die Zutaten in dem Pentagramm positioniert. An der nördlichen Spitze das Herz eines Mantikor und dann im Uhrzeigersinn eine 74 Tage alte Alraune, der Kopf eines erwachsenen Kelpie, ein fast komplett ausgebrütetes Drachenei und die extrem seltenen Blüten der peitschenden Weide. Alles wurde von Severus mithilfe eines Schwebezaubers an die betroffenen Stellen gelegt während Vlad die uralten Zaubersprüche in einer Sprache murmelte, die keiner der Anwesenden außer ihm verstand. Im dritten Schritt wurden die benötigten Tränke verteilt und zwar im inneren Fünfeck des Pentagramms. Gegenüber des Mantikorherzes der Trank der lebenden Toten und dann wieder im Uhrzeigersinn der Liebestrank Amortentia, der Alraune-Wiederbelebungstrank, das Veritaserum und schließlich einer der stärksten Stärkungstränke, den Severus je gebraut hatte. Wieder verteilte er sie per Schwebezauber. Jetzt änderte sich der dunkle Singsang des Vampires, das Blut auf dem Boden glühte hell auf. Severus wusste, dass er jetzt das Pentagramm festigen würde. Der Zauber würde sich im Blut verankern, würde die roten Linien auf dem Boden zu einer Art Portal machen. Vlad öffnete die Wunde an seinem Arm erneut, ließ nochmal Blut austreten und zeichnete die Linien nochmal nach, dabei unterbrach er nicht ein einziges Mal seinen Singsang. Das frische Blut legte sich über die, mit Magie gefestigten Linien, und schloss die Magie damit ein. Ein letztes Mal ließ Vlad den Blick musternd über sein Werk wandern, jede Ecke, jede Linie wurde nochmal genaustens begutachtet während er immer weiter sang. Doch seine Stimme zitterte bereits, das Pentagramm zu erschaffen und gleichzeitig den Zauber aufrecht zu erhalten, kostete enorm viel Energie und zudem schwächte ihn der doppelte Blutverlust. Erst als er, ein weiteres Mal, über die Linien gesehen hatte, beendete er seinen Singsang. Severus stand direkt hinter dem Vampirgrafen als dieser verstummte und nach hinten weg klappte. Kommentarlos fing er ihn auf, hielt ihm allerdings sofort die Spitze seines Zauberstabes an die Kehle. „Ich bin nicht dein Essen“, schnarrte Severus. Der Vampir fauchte ihn mit gebleckten, langen Fangzähnen und glutroten Augen an. „Schon klar“, murrte Severus, der ihn wieder auf seine Beine stellte und Richtung der zwei Muggel schob. Die zwei Blutdiener, die niemand anderes als Silvan und Laurin waren, näherten sich ihm völlig furchtlos, Silvan schob seinen Sohn allerdings hinter sich als er den ausgehungerten Ausdruck auf Vlads Gesicht sah. Dieser knurrte tief aus der Kehle, sein Blick glitt völlig verschleiert über seinen Körper bis er am Hals hängen blieb. Als er sich bewegte, verstanden einige der Anwesenden zum ersten Mal wirklich, was ein Vampir war denn so bewegte sich nur ein Raubtier. Langsam und lauernd schlich er auf ihn zu, der Körper eine einzige Anspannung und aus seinen Augen sprach der Hunger. „Ich renne nicht weg, guten Appetit“, sagte Silvan mit einem warmen Lächeln während er schon den Kopf schief legte. Das Knurren verstummte für einen Moment, setzte aber dann wieder ein als Vlad vor ihm stehen blieb. Als er diesmal zu biss, war es nicht so sanft wie bei den anderen Zweien. Er rammte seine Zähne förmlich in den Hals des Mannes, Silvan zuckte schmerzerfüllt zusammen, machte aber keine Anstalten zurück zu weichen. Der Biss musste weh tun, schon allein weil Vlad unglaublich gierig trank und auch keine Anstalten machte, aufzuhören. „So, das reicht erst mal“, schnarrte Severus irgendwann. Silvans Gesichtsfarbe war schon verdächtig blass und er stand auch nur noch aufrecht, weil Vlad ihn an den Oberarmen gepackt hatte. Mit einem kleinen Schwenk seines Zauberstabes trennte er den Vampir von seinem Opfer, welches jetzt einfach zusammenbrach. Vlad hingegen sah sich suchend nach mehr um, er hatte immer noch Hunger und die Anwesenheit gleich mehrere Menschen war nicht gerade förderlich für seine Selbstbeherrschung. Dass das hier alles Freunde waren, war ihm im Moment nicht bewusst, im Moment beherrschte ihn ganz sein Innerer Vampir und der wollte mehr Nahrung. Einer der Menschen trat vor ihn, sein Geruch ähnelte dem von eben und noch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, hatte er seine Zähne in seinen Hals gerammt. Laurin schrie leise auf, es schmerzte aber auch er wich nicht zurück. Die Hände des Vampires lagen wie Schraubzwingen um seine Oberarme, zogen ihn näher an sich während er schnell und gierig trank. Wieder musste Severus ihn mit einem Zauber von dem Muggel lösen doch diesmal sah er sich mit grünen Augen um. „Noch Hunger?“, fragte Draco. „Ein Bisschen, ja.“ „Magst du von mir noch was trinken?“ „Darf ich wirklich?“ „Klar.“ „Wenn es sein muss“, kam von Adrian, den der Gedanke gar nicht froh stimmte. Vlad konnte es ihm nicht verübeln, schließlich ging es hier um seinen Gefährten und normal hätte er dieses Angebot auch nicht angenommen aber er hatte wirklich noch Hunger. Er nickte kurz und schon stand Draco vor ihm, Severus und Charlie hatten unterdessen Laurin neben seinen Vater auf den Boden gesetzt und mit Nährtränken und richtigem Essen und Trinken versorgt. „Aber diesmal vorsichtiger“, knurrte Adrian. „Natürlich.“ Sanft zog er Draco an sich und beinah zärtlich biss er zu. Adrian knurrte leise, sodass Vlad es sicherer fand nur wenig zu trinken auch wenn der junge Mann wirklich gut schmeckte. „So, wenn dann alle satt sind, können wir uns um die Blutdiener kümmern“, schnarrte Severus, „Draco, alles in Ordnung?“ „Ja, Onkel Sev, mir geht es gut. Silvan, Laurin?“ „Etwas schwach aber das geht schon“, gab Silvan zurück. „Im Gästeflügel sind Zimmer hergerichtet. In jedem Zimmer steht ein ausgiebiger Mitternachtssnack sowie genug Getränke und magische Tränke bereit“, ertönte plötzlich Harrys Stimme. „Ich darf meine Blutdiener im Gästeflügel von Riddle-Manor unterbringen? Der Resistenz des Dunklen Lords?“, fragte Adrian überrascht. Harry lächelte ihn an und nickte während er sich schon bückte und Laurin hoch half. Charlie packte Silvan unter den Armen und zog ihn hoch. Als er merkte, dass er nicht alleine stehen konnte, legte er ihm einen Arm um die Hüfte um ihn zu stützen, Harry tat dasselbe bei Laurin. Dem Ehepaar mussten sie nicht helfen denn hier hatte Vlad nicht so viel getrunken. „Ist alles vorbereitet?“, fragte Harry noch. „Ja, alles bereit. Ich lege noch einen Versiegelungszauber auf den Raum, damit ihn keiner betreten kann und morgen bei Sonnenuntergang können wir anfangen. Aber ich garantiere für nichts“, sagte Vlad. „Das passt schon.“ „Wieso bist du eigentlich hier, mein Sohn?“ „Mein Mann und Tali schlafen und da ich nicht schlafen konnte, wollte ich mal nach dem Rechten sehen. Aber ich gehe dann gleich ins Bett“, erklärte Harry. Während Vlad den besagten Versiegelungszauber sprach, brachte der Rest die Blutdiener von Adrian in den Gästeflügel. Sie mussten sich dringend ausruhen und neue Kraft tanken denn zumindest das Ehepaar würden sie morgen Nacht erneut brauchen. Knapp zwei Stunden später begaben sich langsam alle ins Bett. Der Sonnenaufgang war näher als Mitternacht und die Nacht hatte ihre Spuren bei den Betroffenen hinterlassen. Auch Severus und Charlie freuten sich auf ihr Bett aber zumindest der Tränkemeister wollte vorher duschen gehen. „Darf ich mitkommen?“, fragte Charlie. „Nein“, war die normale Antwort. „Komm schon, nimm mich mit. Ich bin auch brav.“ Severus sah ihn zweifelnd an, er hatte es bis jetzt, bis auf ein paar Ausnahmen, vermieden ihm nackt gegenüber zu treten. „Severus, ich weiß, wie du aussiehst. Ich habe dich bereits nackt gesehen, zwar durch die Augen eines Eichhörnchens aber immerhin. Ich kenne deine Narben und sie sind mir egal. Ich werde auch nicht über dich herfallen, nur weil du nackt vor mir stehst“, sagte Charlie, er hoffte ihn diesmal wirklich umstimmen zu können. „Du behältst deine Finger bei dir sonst fliegst du raus“, knurrte Severus bevor er sich umdrehte und Richtung Bad ging, Charlie hüpfte ihm förmlich hinterher. „Du sollst deine Finger bei dir lassen.“ „Ich will dir nur den Rücken waschen, da kommst du ja alleine gar nicht ran. Jetzt stell dich nicht so an.“ Grummelnd gab Severus nach, es war ihm peinlich nackt vor Charlie zu stehen obwohl der ihn wirklich schon so gesehen hatte. Zudem gab es eigentlich nichts zu verheimlichen, sie hatten Beide ihre Narben und zudem war Charlie auch noch jünger als er. Innerlich hätte er wohl gelacht wenn er sich nicht so unwohl gefühlt hätte. „Entspann dich, ich tu dir doch nichts. Nur den Rücken waschen, ok?“ „Jetzt mach schon“, knurrte Severus. Er konnte das breite Grinsen von Charlie nicht sehen doch schon spürte er die warmen Hände des Anderen auf seinem Rücken. Er konnte ein Zusammenzucken nicht vermeiden doch dann entspannte er sich langsam aber sicher. „Siehst du, ich beiße nicht und ich tu dir auch nichts.“ „Charlie, das weiß ich alles, ich bin nicht blöd“, knurrte Severus. „Warum kannst du mir dann nicht vertrauen?“ „Ich vertraue dir, sonst wärst du nicht hier, ich habe nur leider manchmal andere Bilder in meinem Kopf als ich haben sollte. Du kennst mich, ich kann nicht einfach so abschalten“, sagte Severus. Warme, sanfte Hände fuhren über seinen Rücken und seine Schultern, verteilten den Schaum des Duschgels auf seiner Haut. „Aber das bin Ich, niemand anderes.“ „Ich weiß.“ „Dann glaub es endlich. So, jetzt bist du dran“, sagte Charlie und ließ von ihm ab. Etwas überrascht drehte sich Severus um, Charlie hatte ihm den Rücken zugewandt und hielt ihm über die Schulter das Duschgel hin. Mit einem schwachen Lächeln nahm er es und begann seinem Partner den Rücken einzuseifen. Und stellte nach ein paar Momenten fest, dass es ein schönes Gefühl unter den Fingern war. Lange strich Severus über die gebräunte Haut seines Partners, Charlie hatte schon längst die Augen geschlossen und genoss diese ungewohnten Zärtlichkeiten. Es war das erste Mal, dass Severus von sich aus so viel Kontakt suchte und da würde er bestimmt nicht dagegen sprechen. Doch plötzlich waren die warmen Hände weg, er drehte sich überrascht um und bekam den Strahl der Brause genau ins Gesicht. Prustend nahm er Severus die Brause ab und funkelte ihn wütend an. „Das davor hat mir besser gefallen“, maulte er. „Ich bin müde und die nächste Nacht wird nochmal anstrengend. Also abbrausen, abtrocknen und ins Bett“, befahl Severus. „Schade“, murrte Charlie, kam aber dem Befehl nach und spülte sie ab. „Meinst du, es geht gut?“, fragte er während er die Dusche abstellte und nach zwei Badetüchern griff. „Sonst würde ich diesen Aufwand nicht betreiben“, murrte Severus bevor er ihm ein Badetuch abnahm und sich selbst abtrocknete. Mit einem gemurmelten Zauber hatte er eine Boxershort an und ließ Charlie allein im Bad zurück, dieser schüttelte nur leicht den Kopf und trocknete sich zu Ende ab. Severus würde schon im Bett liegen und wenn er ehrlich war, wollte er auch nur noch schlafen. Wieder verging der Tag sehr schnell, vor allem weil ihn fast alle verschliefen und erst am späten Nachmittag aufstanden. Harry allerdings war fast den ganzen Tag mehr oder weniger wach, er wälzte sich unruhig im Bett umher und fand einfach keinen wirklichen Schlaf. Schließlich gab er es auf und stand auf, sein Mann schlug sofort die Augen auf. „Mein Lord kann also auch nicht schlafen.“ Er half ihm sich aufzusetzen und griff nach seiner Hand. „Nein. Wo ist Tali?“ „Die habe ich für die Tage bei Blaise und Neville untergebracht. Sie freuen sich und üben schon mal“, gab Harry grinsend zurück. „Der Squib.“ „Ja, Ray! Ihr kennt meine Meinung dazu, mein Lord.“ „Jaja.“ „Ihr wisst auch, dass ich auf eure Unterstützung hoffe. Gerade um Devon umzustimmen.“ „Muss ich?“ „Mein Lord muss absolut gar nichts aber ihr würdet mir einen ganz großen Gefallen damit tun“, sagte Harry mit einem so liebenswerten Grinsen, dass Voldemort nur leicht die Augen verleierte. „Ist ja gut, ich helfe dir“, signalisierte er dann. „Danke, mein Lord und es ist auch noch gar nicht erwiesen, dass Ray wirklich ein Squib ist. Ihr wisst selber, wie ungenau dieser Zauber ist.“ „Richtig.“ „Also kann er noch ein mächtiger Zauberer werden.“ „Oder ein Squib bleiben.“ „Mein Lord, das war nicht nett. Und...“ Ein Klopfen unterbrach ihn. „JA?“ „Harry, ich bin es, Vlad. Ich kann die Räume nicht betreten“, kam zurück. „Oh, moment!“, rief Harry bevor er sich von Voldemort löste und zur Tür ging. „Vlad, was machst du hier?“, fragte Harry überrascht, „die Sonne ist noch nicht untergegangen.“ „Ich möchte endlich mal deinen Mann kennenlernen. Schließlich soll ich in wenigen Stunden ein verdammt schweres Ritual an ihm durchführen und da würde ich ihn gerne vorher kennenlernen“, gab Vlad mit einem Lächeln zurück. „Das wird ihn freuen.“ „Welch sarkastische Antwort. Will er etwa keinen Besuch?“ „Er schämt sich für seine Schwäche und dich kennt er zudem nicht mal. Zudem wird er nicht begeistert sein wenn ich einem weiteren Vampir Einlass in unsere Räume gebe“, erklärte Harry. „Geh und frag ihn.“ Harry lächelte ihn nochmal an, schloss dann die Tür und ging zurück ins Schlafzimmer, wo ihn Voldemort nur fragend ansah. „Vlad steht vor der Tür und möchte meinen geliebten Lord kennenlernen“, sagte Harry. Er musste nicht nach Voldemorts Hand greifen um die Antwort zu kennen, die Art und Weise wie sich die roten Augen zusammen zogen, war Antwort genug. Harry seufzte leise, setzte sich und ergriff jetzt trotzdem seine Hand. „Ich weiß, dass ihr nicht wollt, dass euch jemand so sieht aber spätestens wenn wir mit dem Ritual anfangen, sieht er euch. Und er würde euch gerne vorher kennenlernen“, sagte Harry. „Ich weiß also schick ihn schon rein.“ „Ihr wisst, dass ihr ihm sofort die Einwilligung geben müsst also macht bitte keine Probleme sondern deutet ein Ja in seine Hand.“ „Ja.“ „Gut, dann hole ich ihn jetzt.“ Vlad wartete in aller Seelenruhe vor der verschlossenen Tür, der leichte Hunger hatte ihn nicht schlafen lassen und so hatte er den Entschluss gefasst, Voldemort kennenzulernen. Dass dieser nicht wirklich von dieser Idee begeistert war, hatte er sich schon gedacht. Er hörte wie Harry sich wieder der Tür näherte und sie schließlich öffnete. „Was hat er gesagt?“, fragte Vlad mit einem Lächeln. „Er ist schlichtweg begeistert. Du brauchst von Beiden die Einwilligung oder?“ „Nein, brauche ich nicht. Wenn du in seinem Namen sprechen darfst, reicht es wenn du mich hinein bittest.“ „Hm, bei Adrian war das anders aber egal. Graf Vlad Tepes Draculea, kommt doch bitte herein, ihr seit in diesen Räumen willkommen“, sagte Harry, breit grinsend. Vlad erwiderte sein Grinsen und überschritt die Schwelle. Er schüttelte sich kurz, mächtige Abwehrzauber lagen auf diesen Räumen. Sie waren dunkler und scheinbar älter als die auf seinem eigenen Schloss aber wie war das möglich? „Komm, ich bring dich zu ihm. Duze ihn bitte nicht, er hasst das.“ „In Ordnung. Wie verstehe ich ihn?“ „Ich übersetze und viele Reaktionen kannst du in seinen Augen sehen.“ „Oje, das klingt lustig.“ Harry lachte lediglich leise. „Mein Lord, darf ich euch Graf Vlad Tepes Draculea vorstellen? Vlad, mein geliebter Ehemann Lord Voldemort“, sagte Harry. Voldemort nickte mit den Augen während Vlad wirklich nickte und sagte, „Lord Voldemort, es ist mir eine Ehre. Mir wurde bereits viel über Euch erzählt.“ Die roten Augen glitten kurz zu Harry, der sie unschuldig ansah und sich auf die Bettkante setzte, Vlad bedeutete er auf seinem eigenen Bett Platz zu nehmen. „Er fragt, warum du hier bist“, sagte Harry. „Um Euch kennenzulernen. Ich riskiere schließlich in wenigen Stunden mein Leben für Euch und da habe ich wohl das Recht, Euch vorher kennenzulernen, oder?“ „Warum tust du es dann?“ „Weil mich Harry davon überzeugt hat, Euch und ihm zu helfen.“ „Er will wissen wie.“ Vlad zögerte einen Moment und erklärte dann, „das lässt sich schwer erklären. Er hat mich und auch meinen Geliebten von Anfang an sehr beeindruckt. Von seiner Art, seinem Wesen, seiner Einstellung und auch wegen seiner Freunde, ihr Umgang miteinander. Er hat mir sein Problem sehr sachlich mitgeteilt und mir dann die Entscheidung überlassen. Harry hat mich danach nicht mehr darauf angesprochen, er hat mich nicht gedrängt oder irgendwie den Eindruck vermittelt, dass er sich bei mir unwohl fühlt. so hatte ich lange Zeit um über seine Bitte nachzudenken.“ Voldemort gestikulierte etwas doch seltsamerweise gab es Harry nicht weiter. „Was hat er gesagt?“, fragte Vlad. „Er will die Bedingung wissen.“ „Welche Bedingung?“ Voldemort verleierte die Augen und gestikulierte weiter, diesmal schien es etwas länger zu dauern. Harrys Grinsen wurde immer breiter. „Soll ich das wortwörtlich wieder geben?“, fragte er schließlich. Scheinbar deutete Voldemort ein Ja denn das Grinsen nahm nochmal an Umfang zu bevor Harry begann, „Ich bin gelähmt und nicht blöd. Ihr würdet dieses Ritual nicht durchführen wenn mein geliebter Ehemann Euch nicht etwas dafür geben würde oder schon gegeben hat. Ich will wissen was!“ Harry und Vlad sahen sich einen Moment an bevor Harry nickte und der Vampir sagte, „ich hatte das Vergnügen ihn eine Nacht in meinem Bett zu haben und ich durfte von ihm kosten.“ Voldemorts Augen glühten hellrot auf, Harry verzog schmerzhaft das Gesicht als sich die langen Finger krampfhaft um seine Hand schlossen. „Mein Lord, ihr tut mir weh“, jammerte er, „ihr wolltet es wissen und er hat es euch gesagt.“ Die Finger lösten sich leicht, hielten ihn aber immer noch fest, Harry seufzte erleichtert. „Vielleicht sollten wir das genauer erklären, Harry“, schlug Vlad vor. „Gute Idee auch wenn ich es etwas beleidigend finde, dass mein Lord mir scheinbar doch nicht so weit traut, wie er immer sagt.“ Sofort deutete Voldemort etwas doch Harry zog ihm seine Hand weg. „Nein, jetzt hört mir mein Lord erst zu. Ihr wisst, dass ich nicht gerne alleine schlafe und immer wieder bei einem meiner Freunde im Bett liege. Ihr hattet nicht mal was dagegen als ich mit Theo nackt in einem Bett geschlafen habe. Ich hatte keinen Sex mit Vlad, ich habe ihn nicht geküsst oder irgendeine sexuelle Handlung mit ihm praktiziert, ich habe lediglich bei ihm geschlafen. Ja, er durfte mich beißen und es hat mir gefallen, sehr sogar. Wenn ich ehrlich bin, könnte man das gerne wiederholen“, sagte Harry ernst. Sein Mann sah ihn fast schon reumütig an, seine Finger gestikulierten wild doch Harry schüttelte den Kopf. „Nein. Ich weiß, was ihr sagen wollt und ich will es nicht hören. Ihr habt mich sehr verletzt mit der Annahme, ich hätte mit Vlad geschlafen. Ja, das Ritual bedeutet mit sehr viel aber ich habe euch Liebe und Treue geschworen und habe mich immer daran gehalten. Wie könnt ihr denken, dass ich euch betrüge? Nach VIER Jahren und einer gemeinsamen Tochter?“ Der Blick Voldemorts wurde immer reumütiger, er hatte längst eingesehen, dass er einen Fehler gemacht hatte doch jetzt war es zu spät dafür und solange Harry seine Hand nicht ergriff, konnte er sich nicht entschuldigen. „Harry, er hat das sicher nicht so gemeint, er hat bestimmt das mit dem Beißen gemeint“, sagte Vlad in dem Versuch die Wogen zu glätten, „du weißt doch was man sich über Vampirbisse erzählt. Du hast mir selber erzählt, dass Adrian öfters mal zu viel von seinem Gefährten getrunken hat und er danach ein oder zwei Tage schwach im Bett lag. Dein Mann wird sich deswegen Sorgen gemacht haben.“ Harry sah ihn misstrauisch an bevor er sich wieder Voldemort zuwandTE. „Ist es so, mein Lord? Hattet ihr nur Angst um meine Gesundheit?“ Voldemort nickte beinah hektisch mit den Augen, die ihn dann wieder flehend ansahen, seine Finger lagen mittlerweile still. „Siehst du, er weiß, dass du nicht untreu bist. Er hat sich nur Sorgen gemacht. Immerhin kennt er mich nicht.“ „Vlad, du musst ihn nicht in Schutz nehmen.“ „Naja, versuchen kann ich es, oder? Ich will schließlich keinen Ehestreit auslösen.“ Jetzt lächelte Harry plötzlich, fuhr seinem Mann mit einer Hand über die Wange und ergriff dann seine Hand wieder. „Wir streiten nicht, wir sind nur manchmal unterschiedlicher Meinung. Mein Lord, mir geht es sehr gut, mir ging es auch damals gut.“ Die Antwort in seiner Hand ließ ihn lächeln und dann wieder zu Vlad sehen, der die Augen geschlossen hatte und tief durchatmete. „Die Sonne ist gerade untergegangen, wir sollten so schnell wie möglich beginnen“, sagte er, nachdem er die Augen wieder geöffnet hatte. „Dann los. Wir hatten ja vereinbart, dass wir uns im Kerker treffen. Bereit mein geliebter Lord?“ „Ja“, war alles, was Voldemort deutete. Mittels Schwebezauber transportierte Harry seinen Mann in den Kerker, niemand begegnete ihnen unterwegs denn Harry hatte veranlasst, dass alle, die nicht für das Ritual gebraucht wurden, in ihren Zimmern bleiben sollten. Daran hielten sich auch alle. Dennoch war es Voldemort anzusehen, wie peinlich ihm diese Situation war, vor allem weil er aus den Augenwinkeln immer wieder zu Vlad schielte. Doch seine Aufmerksamkeit wurde schnell auf die Anderen gezogen denn sie wurden im Kerker bereits erwartet. Auf den ersten Blick stellten Harry und Vlad fest, dass hier etwas nicht stimmte. Denn die Blutdiener fehlten. „Wo sind die Blutdiener?“, fragte Harry sofort. „Silvan und Laurin sind zu schwach und die Bisswunden der Anderen haben sich entzündet“, knurrte Adrian. „Das hatte ich befürchtet.“ „Wie, du hattest es befürchtet? Vlad, du hast davon nicht einen Ton gesagt?“, fuhr Harry den Vampir an bevor er sich zu Adrian umdrehte, „du auch nicht, Adrian. Wie konnte das passieren? Ihr habt gesagt, dass der Biss völlig ungefährlich ist.“ „Ist er ja auch aber nicht wenn zwei Vampire einen Menschen beißen, vor allem nicht wenn der Mensch der Blutdiener von einem der Vampire ist. Der Körper gewöhnt sich an den Vampir, seinen Speichel, seinen Biss und KANN bei einem fremden Vampir mit Abwehrmechanismen reagieren“, erklärte Adrian ruhig und ohne auf den Ausbruch einzugehen. „Was machen wir jetzt?“, fragte Vlad. Severus deutete auf sich, Charlie und Draco, „du kannst uns beißen.“ „Besteht bei Draco nicht dieselbe Gefahr?“, fragte Harry, „oder ist sie nicht sogar noch größer? Immerhin sind sie Gefährten.“ „Das Risiko bin ich bereit einzugehen“, warf Draco ein. „Aber ich nicht. Vlad kann von mir trinken, ich reagiere nicht auf ihn und ich will nichts von euch hören, mein Lord also könnt ihr die Finger gleich still halten. So, wie gehen wir vor? Einer davor, zwei danach, wie gestern?“, fragte Harry. „Ja, das war der Plan.“ „Gut. Wo soll mein Mann hin?“ „In die Mitte des Pentagramms, unbekleidet.“ „Da ist er aber begeistert“, murmelte Harry doch er ließ seinen Mann schon in die Mitte schweben, Severus löste die Robe in Nichts auf. „Wen darf ich zuerst beißen?“ „Erst Harry. Charlie und mich danach“, sagte Severus und auf den fragenden Blick hin, erklärte er, „du brauchst danach mehr Blut und bist aggressiver. Das lasse ich bei meinem Sohn nicht zu.“ „Dad!“ „Eure Entscheidung, Harry, darf ich bitten?“ Er warf Severus noch einen skeptischen Blick zu, trat aber dann vor Vlad und legte den Kopf zur Seite. „Guten Appetit“, grinste er. Vlad erwiderte das Grinsen kurz, beugte sich aber dann vor und biss ihn sehr sanft in den Hals. Voldemort fühlte sich etwas verarscht, wie er hier nackt auf dem kalten Fußboden lag und darauf wartete, dass die sich endlich mal einig wurden, wen der Vampir wann beißen darf. Es wunderte ihn nicht, dass die Wahl schlussendlich auf seinen Ehemann fiel und obwohl er es nicht gut hieß, konnte er nichts dagegen unternehmen. Schließlich trat aber der Vampir zu ihm in den Raum, die Augen glühten in einem hellen Rot. „Bereit, Lord Voldemort? Es kann sehr schmerzhaft werden“, sagte er. Er stand neben ihm um ihm in die Augen sehen zu können, Voldemort nickte mit den Augen. „Gut, dann fangen wir an. Ich muss euch noch einmal warnen, wenn ich einmal angefangen habe, kann ich nicht aufhören, wir müssen das Ritual bis zum Schluss durchführen. Wenn ich abbrechen würde, sterben wir Beide. So weit klar?“ Wieder nickten die roten Augen seines Gegenübers. Als Vlad nickte, erklang Severus' Stimme von der Tür aus, „brauchst du noch etwas?“ „Nein, brauche ich nicht. Danke. Du kennst die Anweisungen, die Tür darf nicht geöffnet werden, egal, was ihr hört oder glaubt zu hören“, erinnerte der Vampir. „Wissen wir. Viel Erfolg.“ Damit schloss Severus die Tür und versiegelte sie mit einigen Zaubern, es war absolut notwendig, dass Voldemort und Vlad nicht gestört wurden. Denn dieser begann in diesem Moment mit dem Ritual, in das sie alle so viele Hoffnungen setzten. „Wie lange sind sie schon da drin?“, fragte Harry leise. „Acht Stunden, zweiundzwanzig Minuten“, gab Charlie zurück, neben ihm schwebte eine magische Uhr, die für alle sichtbar zeigte, wie lange die Tür schon geschlossen war. „Vlad hat doch gesagt, dass das Ritual nur sechs Stunden dauert.“ „Ja, wenn man einen toten Vampir wieder ins Leben holen will. Aber nicht wenn man einen unbekannten, extrem starken Lähmungszauber beseitigen will ohne den Träger dabei umzubringen“, schnarrte Severus, der für sie alle Stühle herbei gezaubert hatte. Auf einem Tischchen standen Tassen, eine Kanne voll Tee und ein Teller mit Gebäckstücken, die allerdings völlig unberührt waren. Keinem stand der Sinn nach einem Mitternachtssnack. „Können wir nicht was machen?“, fragte Harry. Sein Blick ging immer wieder zu der geschlossenen Tür. „Ja, warten.“ „Dad, bitte.“ „Harry, wir können nichts tun außer zu warten. Vlad ist der Einzige, der dieses Ritual jemals durchgeführt hat. Du hast ihm bis jetzt vertraut also tu es auch weiterhin“, sagte Severus. „Aber es fällt schwer. Man hört nicht ein Wort und ich weiß, dass du keinen Stillezauber auf den Raum gelegt hast.“ „Nun, dein Mann kann momentan nicht reden und Vlad wird nicht gerade herumbrüllen. Die Überlegungen sind auch sinnlos, wir können nichts machen.“ Harry seufzte leise bevor er den Zauberstab zog und den Stuhl von Severus in einen etwas breiteren Sessel zauberte. Dann wechselte er seinen Sitzplatz, kuschelte sich eng an seinen Vater und fühlte sich so hilflos wie nie zuvor in seinem Leben. Severus legte tröstend einen Arm um seine Schultern, mehr konnte er für seinen Sohn nicht tun. Als auch bei Sonnenaufgang die Tür verschlossen blieb, wurde Harry immer nervöser. Er lief nervös hin und her bis er Schritte im Gang hörte und überrascht stehen blieb. „Blaise, was machst du hier?“, fragte Draco sofort. Sie hatten mittlerweile den Flur magisch verbreitert, sämtliche Stühle in Sessel und Sofas umgewandelt und sich häuslich eingerichtet denn keiner von ihnen hatte vor, zu gehen bevor sich die Tür öffnete. Blaise grinste leicht und deutete auf das kleine Bündel in seinen Armen. „Ray will nicht schlafen und damit Neville und Tali in Ruhe schlafen können, dachte ich, ich zeig dem Kleinen ein bisschen das Manor“, sagte Blaise. „Ach, hält er euch so auf Trab?“ „Nicht immer. Manchmal schläft er durch, manchmal wacht er jede Stunde auf.“ „Darf ich mal?“, fragte Harry. „Natürlich. Vielleicht schläft er bei dir ein.“ Harry nahm den Kleinen auf den Arm, sofort wurde er an gequengelt. „Na, wer wird sich denn da beschweren? Ich tu dir nichts, Kleiner“, sagte Harry mit sanfter, warmer Stimme. Nichts deutete mehr auf seine Nervosität oder Sorge hin. „Wie geht es Tali? Ich habe sie seit fast zwei Tagen nicht mehr gesehen.“ „Gut, sie hält uns auf Trab. Aber sie ist ganz lieb auch wenn sie mehr Parsel als Englisch spricht, echt anstrengend. Aber Ray ist nicht besser, er ist ein kleines Quengelkind“, gab Blaise zurück während er sich zu Draco und Adrian aufs Sofa setzte und sich eine Tasse Tee nahm. Harry kehrte auf seinen Platz neben Severus zurück, Charlie lag als Eichhörnchen auf dessen Schoß und ließ sich den Bauch kraulen. Schweigen breitete sich wieder aus, immer wieder wurden Blicke zu der geschlossenen Tür geworfen doch keiner konnte etwas tun, sie konnten nur warten. Der große Zeiger der magischen Uhr sprang auf die Zwölf und vollendete damit eine weitere Stunde als die erste Reaktion aus dem Raum kam und zwar in Form eines lauten Schreis. Harry schreckte hoch doch bevor er aufspringen konnte, hielt ihn Severus fest. „Bleib hier, du kannst nichts tun.“ „Aber das war Voldemort.“ „Das weiß ich, ich habe schließlich Ohren am Kopf aber du kannst nichts tun. Die Tür bleibt zu“, schnarrte Severus. Harry sah ihn unglücklich an, kuschelte sich aber dann wieder an ihn. Draco, der bis jetzt an Adrians Schulter, geschlummert hatte, blinzelte leicht und gähnte, „ich habe Hunger.“ „Ich guck in der Küche vorbei und schick euch die Hauselfen. Ich wollte eh mal nach Neville gucken“, sagte Blaise. Er nahm die Tragetasche, die er sich herbeigezaubert hatte als Ray endlich eingeschlafen war und machte sich auf den Weg nach oben. „Danke“, kam von Harry. „Kein Thema. Sollte was passieren, ruf uns einfach. Wir wollen schließlich auch wissen, wie es ihm geht. Er will bestimmt seine Tochter sehen.“ Harry nickte nur leicht als sich Adrian plötzlich erhob, er wurde von allen Seiten fragend angesehen. „Ich kann eure Blicke förmlich auf mir spüren. Ich will nach meinen Blutdienern sehen, schließlich brauche ich sie noch eine Weile und bin für sie verantwortlich“, sagte Adrian. „Soll ich mitkommen?“, fragte Draco, der allerdings sitzen blieb weil er die Antwort schon ahnte. „Bleib hier, ich komme alleine zurecht.“ „Ok. Sag ihnen einen schönen Gruß.“ Der Vampir nickte nur leicht, er legte eine Hand an die Wand und orientierte sich so als er sich auf den Weg machte. Der Rest blieb leicht betrübt zurück, Harry starrte die geschlossene Tür förmlich an. Zusammen mit dem Frühstück kam Neville bei ihnen an, ein völlig verheultes Kleinkind in den Armen. „Tali“, rief Harry, „was ist passiert?“ Er nahm Neville seine Tochter ab und zischte leise auf sie ein. „Keine Ahnung. Vor etwa einer halben Stunde hat sie angefangen zu weinen, völlig ohne Grund, wir saßen gerade beim Frühstück und ich konnte sie nicht mehr beruhigen. Also bin ich hergekommen“, erklärte Neville. Harry nickte abwesend, er sang seiner Tochter ein Lied auf Parsel vor um sie zu beruhigen doch diesmal schien er keinen Erfolg zu haben. Talisha jammerte weiter, dicke Tränen liefen ihr Gesicht runter und sie krallte sich mit den Händchen in sein Shirt. „Was hat sie denn?“, fragte Draco. „Ich weiß es nicht, normal beruhigt sie sich wenn ich mit ihr auf Parsel rede. Das ist wirklich nicht normal“, sagte Harry etwas hilflos. „Vielleicht spürt sie, dass mit ihrem Vater was nicht stimmt.“ „Sie ist gerade mal 17 Monate alt, ich glaube nicht, dass sie da schon viel spüren kann.“ „Vielleicht doch. Wir wissen schließlich nicht, wie sich meine Dominanztränke auf die Kleine auswirken, vielleicht hat sie, genau wie die Kinder von magischen Wesen, eine Verbindung zu euch. Was sagt diese Verbindung im übrigen?“, fragte Severus während er nach Harry griff und ihn neben sich auf das Sofa zog. „Wie meinst du das?“ „Deine Verbindung zu Voldemort, was spürst du über sie?“ Harry blinzelte ihn noch mehrere Momente fassungslos an, auf diese Idee war er noch gar nicht gekommen. Er gab Tali an Severus weiter, der dem Kind kurzerhand seinen verwandelten Partner in die Händchen drückte und sie vorübergehend ruhig stellte. Charlie sah allerdings nicht sehr glücklich aus, er wehrte sich aber nicht und ließ sich etwas derb durch knuddeln. Harry ging unterdessen in sich, suchte die Verbindung auf und prallte gegen eine Wand. Fassungslos stand er davor, er spürte seinen Mann auf der anderen Seite, er hatte Schmerzen aber er konnte ihm nicht helfen. Traurig zog er sich zurück. Die magische Uhr schlug zwölf Uhr Mittag und damit saßen sie schon über fünfzehn Stunden vor der verschlossenen Tür. Bis auf den einen Schrei war kein Laut mehr nach außen gedrungen. Nach dem Frühstück waren alle nacheinander duschen gegangen, es war aber immer noch jemand vor der Tür gewesen um im Notfall alle zu benachrichtigen. Jetzt saßen allerdings alle wieder auf den Sofas, selbst Adrian war zurückgekehrt nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass es seinen Blutdienern gut ging und sie gut versorgt wurden. Tali war endlich eingeschlafen, sie lag jetzt zwischen Severus und Harry auf dem Sofa, in ihren Händen immer noch das Eichhörnchen, allerdings jetzt völlig zerzaust und auch völlig erschöpft. „Können wir nichts tun?“, fragte Harry zum wiederholten Mal. Niemand machte sich die Mühe zu antworten, wie schon so oft in den letzten drei Stunden. Harry wiederholte die Frage nicht, er sah kurz zu seiner Tochter und stand dann auf um sich etwas die Beine zu vertreten. Dennoch behielt er die Tür ganz genau im Auge. Ein Schrei ließ alle zusammenzucken und zur Tür rum fahren, Severus griff sofort nach Harrys Hand um ihn im Notfall zurückzuhalten. Doch Harry war wie erstarrt, der Schmerz und die Verzweiflung fluteten durch die innere Verbindung in ihn hinein und schon ertönte ein weiterer Schrei. Es war eindeutig Voldemorts Stimme doch so schmerzverzerrt und gepeinigt hatte sie noch keiner gehört. „Was sollen wir machen?“, fragte Harry. „Warten. Was anderes bleibt uns nicht übrig. Außerdem ist es bereits jetzt ein Fortschritt“, sagte Severus. „Wieso das?“, kam von Draco, der wieder an seinen Gefährten gelehnt auf dem Sofa saß. „Weil er einen Laut von sich gegeben hat, etwas zudem er in den letzten sieben Monaten nicht fähig war. Also funktionieren zumindest die Stimmbänder wieder“, erklärte Severus. „Also kann er reden?“, fragte Harry begeistert. „Zumindest kann er schreien also wird er auch reden können. Aber bevor du hier unbegründete Freudensprünge machst, ich garantiere für nichts.“ „Ich weiß, Dad, aber ist es möglich?“ „Ja, es ist möglich.“ Ein weiterer Schrei unterbrach ihr Gespräch, langgezogen und vor Schmerz und Pein verzerrt. „Adrian, ist das normal?“, fragte Harry. „Woher soll ich das wissen? Ich kenne das Ritual nicht aber es ist zumindest ein Anfang, oder?“ Harry nickte nur und setzte sich wieder aufs Sofa, Tali wachte gerade auf und sah ihn aus großen Augen an. „Na, meine Süße, wieder wach? Komm mal her, vielleicht ist dein Vater bald wieder gesund. Dann kannst du endlich wieder mit ihm spielen“, sagte er leise während er sie auf den Schoß nahm. Sie streckte ihm eine Hand entgegen, bot ihm scheinbar das völlig zerzauste Eichhörnchen an. „Charlie, du siehst schrecklich aus“, grinste Harry, nahm ihn seiner Tochter dann ab und legte ihn Severus in den Schoß. „Er hat Recht, du siehst schrecklich aus.“ Charlie drehte sich beleidigt um und begann sich zu putzen. Allerdings drehte er sich überrascht um als er eine weiche Bürste an seinem Rücken spürte, Severus verzog keine Miene sondern bürstete ihn einfach weiter. Genießend streckte er alle Viere von sich, wenn sein Partner ihn schon bürstete, würde er der Letzte sein, der da was dagegen hatte. Doch er sah immer wieder auf denn immer wieder erklang ein Schrei aus dem Raum, und jedes Mal klang er höher, panischer und schriller. Die Abstände zwischen den Schreien wurden geringer bis Voldemort an einem Stück schrie und auch Harry krümmte sich mittlerweile vor Schmerzen. Was auch immer die Schmerzen am Anfang noch zurückgehalten hatte, war weg und jetzt wurde die innere Verbindung mit Schmerzen geflutet. Charlie hatte sich zurückverwandelt und ihm Tali abgenommen, Draco und Severus hockten neben ihm auf dem Boden und streichelten beruhigend über seinen Rücken. Der Tränkemeister murmelte leise Zaubersprüche zur Entspannung der Muskeln denn sonst würde Harry später schrecklichen Muskelkater haben. „Was passiert hier?“, fragte Charlie, der alle Mühe hatte Talisha einigermaßen ruhig zu halten. „Adrian, vielleicht kannst du uns das erklären.“ „Ich vermute, dass Voldemort seine Schmerzen mit ihm teilt“, sagte Adrian vorsichtig und wurde sofort von Severus unterbrochen. „Mit welchem Zweck? Meinen Sohn genauso leiden zu lassen?“ „Um zu überleben.“ „Erklär.“ Severus' Stimme glich einem Knurren und im Moment wollte sich keiner mit ihm anlegen. Alle wussten schließlich wie Severus auf eine Gefahr für seine Familie reagierte. „Jeder Körper kann nur ein bestimmtes Maß an Schmerz ertragen ohne zu sterben. Scheinbar ist Voldemorts Maß erreicht und er hat keinen anderen Ausweg gesehen als den überschüssigen Schmerz auf Harry zu übertragen“, erklärte Adrian vorsichtig, „wenn er nur entfernt noch was von einem Dominanten hat, ist ihm diese Entscheidung alles andere als leicht gefallen.“ „Kann man Harry den Schmerz nehmen?“ „Nein. Die Verbindung zwischen Vater und Sohn ist nicht stark genug. Nur zwischen Gefährten. Tut mir leid, Severus.“ „Muss es nicht.“ Harry verstummte gerade, er atmete extrem schwer und sein Körper war in Schweiß gebadet. „Hey Harry. Geht's?“, fragte Severus sanft, „wie fühlst du dich?“ „Beschissen. Der Cruziatus ist ein Scheißdreck dagegen“, murmelte Harry, der verzweifelt versuchte den Kopf zu heben denn sein Mann schrie immer noch und dessen Stimme wurde immer höher. Adrian hielt sich schließlich die Ohren zu, die schrille Stimme Voldemorts schmerzte in seinen Ohren, die doch empfindlicher waren als die der anwesenden Menschen. Vor allem weil Tali auch noch angefangen hatte zu weinen und Charlie nicht in der Lage war sie zu beruhigen. „Wollen wir sie hoch bringen?“, fragte Draco. Harry nickte nur schwach, er saß mit dem Rücken an Severus gelehnt, der beruhigend über seine Brust und seine Oberarme fuhr. Draco zog seinen Gefährten hoch, nahm Charlie das Kind etwas umständlich ab, mit einem Arm war das wirklich schwierig, und meinte dann noch, „ich komme dann wieder.“ „Ich bleib bei Tali“, knurrte Adrian leise, ihm schmerzten die Ohren und langsam bekam er Kopfschmerzen davon. „Danke“, keuchte Harry leise doch sein Blick lag auf der Tür, hinter der noch immer markerschütterndes Geschrei zu hören war. „Dad, können wir irgendetwas tun?“ „Wie oft hast du mich das in den vergangenen Stunden schon gefragt?“ „Zu oft?“ „Was war bis jetzt meine Antwort?“ „Das wir nur warten können“, flüsterte Harry leise doch seine Stimme ging im Geschrei unter. Severus sparte sich die Antwort. Nach fast zwei Stunden, in denen sie nichts anderes tun konnten als den schrecklichen Schreien zu lauschen. Immer wieder schien der Schmerz für Voldemort zu viel zu werden denn immer wieder krümmte sich Harry zusammen, manchmal leise wimmernd, manchmal laut schreiend. Doch dann veränderten sich die Schreie, sie schienen noch heller, schriller zu werden. „Gleich überschlägt sich seine Stimme“, murmelte Severus, mehr zu sich selbst als zu irgendjemand anderem denn ein vernünftiges Gespräch war schon lange nicht mehr möglich. Doch Harry hatte ihn gehört, er legte den Kopf in den Nacken um seinen Vater fragend anzusehen aber dessen Blick war starr auf die Tür gerichtet. Er sollte Recht behalten, Voldemorts Stimme wurde noch heller, fast schon unmenschlich schrill bevor sie mit einem Mal abbrach und eine, fast schon unglaubliche Stille zurückließ. Schritte ertönten in der Stille, Schritte, die sich der Tür von der anderen Seite näherten. Sofort waren alle auf den Beinen, Severus wollte Harry hinter sich schieben doch der wehrte sich dagegen. Die Tür wurde langsam aufgemacht und noch langsamer trat Vlad heraus, und er sah sehr hungrig aus. Seine Gesichtsfarbe war schneeweiß, wässrig und von kaltem Schweiß überzogen. Die Haut spannte sich straff über die Knochen, am Kopf sowie an den Händen, die Eckzähne ragten lang und gefährlich über die blassen Lippen. Doch die Augen waren es, die allen Anwesenden Angst machte, sie glühten in einem satten Rot. Ein hungriges Funkeln lag darin und als er den Blick über die Anwesenden schweifen ließ, stahl sich pures Verlangen in sie. Severus handelte, er packte Harry am Arm und warf ihn förmlich hinter sich, während er mit der anderen Hand eine Phiole austrank. „Dad, was hast du gemacht?“, schrie Harry panisch doch der Vampir reagierte schneller als er. Mit einer fließenden, nicht wahrnehmbaren Bewegung war er bei Severus, packte ihn an den Oberarmen und rammte die Zähne in seinen Hals. Vlad wusste, dass er sich nicht beherrschen konnte, dass sein inneres Wesen die Kontrolle vollständig übernommen hatte. Er merkte zwar, was er tat, er konnte es aber nicht beeinflussen. Gerne wäre er sanfter bei dem Biss gewesen, wusste er doch, dass es Severus' erster Vampirbiss war doch Sanftheit ließ sich nicht mit unbändigem Hunger vereinbaren. Seine Finger würden dunkle Flecken hinterlassen. Er hörte den Schmerzensschrei des Tränkemeisters an seinem Ohr doch alles was ihn interessierte, war das süße, heiße Blut. Allerdings riss er geschockt die Augen auf als das Blut durch seine Adern floss, es schmeckte völlig normal aber seine Kräfte kehrten wesentlich schneller zurück als sie es eigentlich sollten. Nur am Rande seines Geistes realisierte er, dass Severus irgendetwas genommen haben musste. Etwas, was sein Blut reichhaltiger machte. Aber egal was es war, der Vampir war dankbar dafür und trank in großen, gierigen Zügen. Dennoch reichte es nicht, Charlie und Harry mussten Vlad gewaltsam von Severus trennen, der einfach beiseite kippte als die Hände des Vampires sich von seinen Oberarmen lösten. Draco fing ihn notdürftig auf während Charlie sich vor Vlad stellte und schon einen Moment später dessen Zähne im Hals hatte. Vlad schnurrte laut auf als er merkte, dass auch Charlies Blut mit dieser Substanz versetzt war. Seine Kräfte kehrten rasend schnell wieder und von dem Rotschopf konnte er freiwillig wieder ablassen. „Dad, alles in Ordnung?“, fragte Harry besorgt. „Ja, nur etwas schwach.“ Doch sein Aussehen strafte seiner Worte Lügen denn er machte seinem Bruder alle Ehre, so blass war er noch nie gewesen. „Du hast doch bestimmt Tränke dabei.“ „Tasche.“ Harry durchsuchte schleunigst die Robentaschen, wieso hatte sein Vater auch so viele davon? Schließlich wurde er fündig und flößte Severus gleich zwei Stärkungstränke ein. „Geht's?“, fragte Vlad leise. „Ja. Was ist mit Voldemort?“, fragte Severus zurück. Er hatte zwar wieder etwas Farbe im Gesicht, war aber noch weit von seiner normalen Hautfarbe entfernt und dennoch ließ er sich von Draco und Harry hoch helfen. Er warf Charlie einen prüfenden Blick zu, dessen Blässe wurde durch seine Haare nochmal extra betont doch er nickte mit einem schwachen Lächeln bevor er aus seiner Tasche eine Phiole holte und sie trank. „Vlad, was ist mit meinem Mann?“, fragte jetzt auch Harry, „war das Ritual erfolgreich?“ „Sieh es dir selber an“, forderte Vlad ihn auf und zeigte auf die Tür. Unsicher folgte Harry der Aufforderung. Langsam betrat Harry den Raum, die Linien des Pentagramms waren schwarz und wirkten irgendwie verbrannt. Die Materialien in den äußeren Ecken waren ebenfalls nur noch kleine, schwarze Häufchen, die Phiolen im Inneren waren zerbrochen doch es war keine Flüssigkeit auf dem Boden zu sehen. Doch das alles bekam er nur am Rande mit, sein Blick lag auf seinem Mann. Er hatte kurz Angst gehabt, dass er auch irgendwelche Verbrennung hätte doch er sah nur die normale, fast weiße Haut seines Mannes. Langsam ging er auf ihn zu. „Mein Lord?“, fragte er leise. „Bin wach“, gab Voldemort schwach zurück. Jetzt konnte Harry nichts mehr halten, er überwand die Distanz zwischen ihnen und fiel seinem Mann um den Hals. „Hey, Vorsicht“, grummelte dieser. „Mein Lord, ich bin so froh. Wie geht es euch?“, fragte Harry mit Tränen erstickter Stimme. „Wenn ich mehr Luft kriegen würde, würde es mir besser gehen und ich hätte gerne was zum Anziehen.“ „Sofort, Bruder“, schnarrte Severus, der mit den Anderen mittlerweile auch den Raum betreten hatte. Er zog den Zauberstab und zauberte Voldemort seine normale Robe an. „Vielen Dank, es wurde langsam kalt“, knurrte Voldemort sarkastisch. „Könnt ihr euch bewegen?“, fragte Harry. Statt einer Antwort hob Voldemort langsam einen Arm und legte ihn um Harrys Hüfte. Jetzt brachen alle Dämme, schluchzend drückte sich Harry enger an ihn und zischte irgendetwas in Parsel. Voldemort antwortete ihm, schien ihn beruhigen zu wollen doch diesmal war es sinnlos. Die Anderen sahen sich das Schauspiel eine Weile an bis sich Severus neben sie kniete und seinen Bruder mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah. „Brauchst du Hilfe?“, fragte er schließlich. „Er sollte sich nicht überanstrengen“, warf Vlad ein, „das Ritual war erfolgreich aber er ist noch extrem schwach und wird eine Zeitlang brauchen um sich vollständig zu erholen.“ „Dann also doch Hilfe. Harry, würdest du ihn bitte kurz los lassen damit er aufstehen kann? So lange auf dem kalten Boden zu liegen, ist nicht gesund“, sagte Severus. Sein Sohn reagierte einen Moment später, er löste sich von Voldemort und half ihm, zusammen mit Severus auf die Beine. Er schwankte und musste sich hart auf Severus und Harry stützen um nicht sofort wieder umzufallen. „Er sollte ins Bett.“ „Da war ich lang genug“, knurrte Voldemort. „Ach, jetzt kannst du wieder Widerworte geben. Du gehst ins Bett, ich habe nicht vor dich die ganze Zeit zu stützen. Voldemort, du lagst fast sieben Monate im Bett, da kommt es auf ein paar Wochen nicht mehr an. Du musst dich erholen und die Sache langsam angehen, so wie Harry nach der Geburt“, sagte Severus. Voldemort warf ihm einen vernichtenden Blick zu, der gelassen erwidert wurde bevor er schließlich leicht nickte. „Aber nicht ins Bett, da war ich wirklich lange genug. Wohnzimmer reicht auch.“ Severus sah zu Vlad, der zustimmend nickte und sagte schließlich, „gut, dann ins Wohnzimmer. Du solltest etwas essen.“ „KEIN BREI!“ Lautes Gelächter brach bei den Umstehenden aus und Harry meinte, „nein, kein Brei. Draco, würdest du in der Küche Bescheid sagen? Wir essen im Wohnzimmer.“ „Soll ich euch gleich Tali bringen?“ „JA“, kam sofort von Voldemort. Draco nickte nur und verschwand dann mit schnellen Schritte. Die Anderen mussten wesentlich langsamer gehen denn Voldemort schwankte mehr als das er wirklich ging. „Schwebezauber?“, fragte Vlad irgendwann. „Nein. Ich werde ja wohl den Weg in unser Wohnzimmer schaffen. Ich war lange genug auf fremde Hilfe angewiesen“, grollte Voldemort. „Verzeiht, Lord Voldemort, aber ihr werdet auch in den nächsten Wochen noch auf Hilfe angewiesen sein. Ihr seit geheilt, ja, aber ihr seit noch extrem schwach. Wenn ihr euch jetzt überanstrengt, kann es passieren, dass ihr langfristige Schäden davon tragt. Vor allem solltet ihr nicht so viel rumlaufen und es wirklich langsam angeht“, mischte sich Vlad von hinten ein. „Was soll das genau heißen?“ „Nur, dass ihr es langsam angehen sollt. Vor allem mit eurer Magie.“ Jetzt stoppte Voldemort und sah ihn über die Schulter hinweg an. „Ich darf nicht zaubern?“, fragte er. „Ihr dürft schon aber es wäre nicht gut. Euer Körper kann sich nur auf eins konzentrieren, entweder zu heilen oder Magie zu wirken.“ „Wieso heilen? Ich dachte, ich wäre gesund?“, knurrte Voldemort. „Könntet ihr das woanders besprechen? Hier ist es sehr unbequem“, schnarrte Severus. Diesmal nickte Voldemort nur und ging langsam weiter. Er spürte allerdings jetzt schon, dass der Vampir Recht hatte denn seine Kräfte waren jetzt schon am Ende. Seine Beine zitterten und noch bevor sie die erste Treppe erreicht hatten, brachen sie unter ihm weg. Mit fest zusammen gekniffenen Augen wartete er auf den Aufprall, ...der nicht kam. Verwirrt öffnete Voldemort die Augen wieder, er spürte jetzt erst den Schwebezauber und als er nach rechts blickte, sah er die hochgezogene Augenbraue seines Bruders. „Lässt du dir jetzt helfen?“, fragte Severus. „Ich habe ja scheinbar keine andere Wahl.“ Severus grinste leicht und brachte ihn kurzerhand mittels Schwebezauber in den Ostflügel. Dort erwartete sie neben einem sehr reichhaltigen Abendessen auch Lucius, mit Talisha auf dem Arm. „Ist das Ritual fehl geschlagen?“, fragte der Blonde sofort alarmiert. Er hatte eigentlich mit dem Gegenteil gerechnet als er seinen Sohn unterwegs getroffen hatte und diesem ihm gesagt hatte, dass Tali sofort in den Ostflügel gebracht werden soll. Vor allem wegen dem sehr, sehr breiten Grinsen von Draco. „Doch, es hat geklappt aber seine Kräfte sind noch extrem schwach, er muss sich schonen“, gab Harry zurück. „Talisha, meine Süße“, zischte Voldemort sanft. Sofort sah das Mädchen zu ihnen, sie zischte aufgeregt und versuchte sich aus den Armen ihres Paten zu befreien. Lucius wollte sie runter lassen doch da fuhr ihm Severus dazwischen. „Nein, er kann Tali auf den Schoß nehmen wenn er im Sessel oder auf dem Sofa sitzt. Ich will ihn nicht ewig mittels Schwebezauber in der Luft halten.“ „Er hat Recht. Lass ihn sich erst mal hinsetzen“, stimmte Harry ihm zu, „also ab auf die Couch mit meinem Mann, ich hole eine Decke und dann darf unsere Tochter endlich mal wieder zu ihrem Vater.“ Kapitel 31: Kapitel 26 ---------------------- Eine knappe halbe Stunde später saß Voldemort mit Talisha auf der Couch, Beide eingewickelt in eine flauschige Decke und teilten sich einen Teller mit verschiedenen Fruchtstücken. Severus und Charlie waren in die Kerker verschwunden, sie wollten nach der durchwachten Nacht schlafen, genau wie Vlad, der von Ioan sehnlichst erwartet wurde. Auch Harry hatte angefragt ob Voldemort nicht lieber ins Bett wollte doch dieser hatte abgelehnt. Er wollte erst mal ein bisschen Zeit mit seiner Tochter verbringen, er hatte sie lange genug nicht mal umarmen können. Tali schien das genauso zu sehen. Entgegen ihrer normalen Angewohnheit, nie lange auf einem Platz sitzen zu bleiben, kuschelte sie sich an ihren Vater und machte keine Anstalten, jemals wieder aufzustehen. Harry und Lucius, der auf Harrys Wunsch da geblieben war, saßen auf dem zweiten Sofa, jeder eine Tasse Kaffee in der Hand. „Jetzt erklärst du mir nochmal, warum ich hier bleiben sollte?“, forderte Lucius ihn gerade auf. „Weil ich die ganze Nacht wach war, eigentlich hundemüde bin und meinen geliebten Mann nicht mehr alleine ins Bett bekomme. Da du gerade eh nichts zu tun hast“, grinste Harry. „Ich hätte genug zu tun. Die Bevölkerung zweifelt langsam daran, dass ihr Zwei noch lebt. Es kommt immer wieder zu kleinen Aufständen, die wir momentan noch niederschlagen können aber wir müssen bald ein Exempel statuieren“, erklärte Lucius. Sofort lag Voldemorts Blick auf ihm bevor er fragte, „wie äußern sich diese Aufstände?“ „Vermehrte Protestredner in der Winkelgasse, hetzerische Leserbriefe im Tagespropheten, es werden viele Anfragen beim Ministerium gestellt. Mein Schreibtisch quillt förmlich über, mein Lord“, gab Lucius zu. „So weit ich mich erinnere, habe ich dir das Du angeboten, oder?“ „Ja, habt ihr aber ich dachte, dass gilt nur solange ich mich um euch kümmere.“ Voldemort hob skeptisch eine Augenbraue und knurrte, „ich biete niemanden das Du an und ziehe es dann zurück. Was hast du bis jetzt dagegen gemacht?“ „Wir weisen die Protestredner dezent darauf hin, dass sie verschwinden sollen und sich so schnell nicht wieder blicken lassen sollen. Wir zeigen vermehrt Präsenz in der Winkelgasse sowie im Ministerium, Fenrir und die Werwölfe sind da eine sehr große Hilfe. Bis jetzt verzichten wir auf irgendwelche Gewaltanwendung.“ „Fenrir?“ „Ja, sein Ruf eilt ihm immer noch voraus. Aber das hält nicht ewig, unsere Lords müssen sich mal wieder draußen blicken lassen.“ „Wieso immer wir?“, maulte Harry, „reicht es nicht, dass die Todesser da sind?“ „Nein, das reicht nicht. Vor allem weil die Gerüchte um mein...Voldemort immer stärker werden, keiner glaubt mehr, dass er noch lebt und dein Verschwinden über fast drei Monate gibt den Gerüchten noch mehr Nahrung.“ „In wie weit?“, fragte Voldemort, nicht auf sein Stocken eingehen. „Das Netteste ist, dass er in Urlaub irgendwo hin ist. Das Schlechteste, dass er sich umgebracht hat weil er dich wirklich geliebt hat“, sagte Lucius. „Ich und Selbstmord?“ Selbst Voldemort grinste leicht bevor er leise auf Parsel zu singen begann, sowohl Tali wie auch Harry lauschten ihm gespannt während Lucius fragend eine Augenbraue hob. Doch dann lehnte er sich zurück und entspannte sich, es war zwar eine sehr ungewöhnliche Situation doch irgendwie genoss er es durchaus. Wer hätte früher gedacht, dass er mal mit dem Dunklen Lord per Du sein würde? Doch die durchwachte Nacht forderte bald ihren Tribut von Harry, es fiel ihm immer schwerer die Augen offen zu halten und er lehnte schon eine ganze Weile an Lucius' Schulter. Dieser hatte das mit einem, teils fragenden, teil ängstlichen Blick zu Voldemort kommentiert doch der war ganz auf seine Tochter konzentriert. Erst als Lucius merkte, dass Harry an seiner Seite eingeschlafen war, beschloss er zu handeln. Er rüttelte ihn leicht bis er aufwachte und meinte, „du solltest ins Bett gehen um zu schlafen.“ „Ich denke, du hast Recht. Mein Lord?“ „Bett klingt gut. Lucius, du nimmst die Kleine mit.“ „Ich muss ins Ministerium, nicht gerade der passende Ort für ein Kleinkind“, warf Lucius ein. „Wer ist heute mit Babysitten dran?“, gähnte Harry. „Ist egal, bring Talisha zu Neville und Blaise. Wenn ich schon Devon von dem Squib überzeugen soll, können sie auch auf Tali aufpassen“, knurrte Voldemort bevor er die Decke wegschlug. Tali plapperte fröhlich drauf los, allerdings immer noch mehr Parsel als Englisch und so konnten sich nur Voldemort und Harry darüber amüsieren. „Ihr solltet ihr dringend mehr Englisch beibringen“, schlug Lucius vor. „Machen wir. Mein Lord, könnt ihr selber aufstehen?“ Statt einer Antwort setzte Voldemort seine Tochter neben sich und stand langsam auf, er musste sich allerdings an der Lehne festhalten und seine Beine zitterten. Selbst diese kleine Bewegung schien schon zu viel für ihn. Harry schüttelte leicht den Kopf bevor er neben ihn trat und sich den freien Arm über die Schultern legte. „Warum sagt ihr nicht wenn es nicht geht?“, fragte Harry, „ach ja, ich vergaß, der Dunkle Lord darf ja jetzt keine Hilfe mehr annehmen.“ „Spar dir deinen Sarkasmus“, maulte Voldemort. „Braucht ihr mich noch oder kann ich gehen?“ „Geh ruhig und nimm unser Würmchen mit. Wir werden wahrscheinlich nicht zum Abendessen kommen.“ Lucius nickte nur nochmal, schnappte sich dann Talisha und verließ den Raum während das Mädchen nach seinen Haaren haschte. Sie hatte noch immer eine extreme Vorliebe für lange Haare. Harry brachte unterdessen seinen Mann ins Schlafzimmer. „Das ist so erniedrigend“, knurrte Voldemort. „Wieso? Wir haben euch seit sieben Monaten versorgt.“ „Eben deswegen. Erst liege ich wie eine Leiche sinnlos rum, ohne irgendeine Möglichkeit mich bemerkbar zu machen und dann kann ich nur die Lippen, die Augen und die Finger bewegen. Und jetzt, obwohl das Ritual funktioniert hat, bin ich immer noch auf fremde Hilfe angewiesen“, erklärte Voldemort, „das ist einfach erniedrigend.“ „Mein Lord, das ist Blödsinn und das wisst ihr ganz genau. Wann habt ihr Lucius eigentlich das Du angeboten?“, fragte Harry neugierig. Er ließ seinen Mann vorsichtig auf die Bettkante sinken und zog seinen Zauberstab, mit einem Wink wurden aus den zwei Einzelbetten wieder das breite Doppelbett. „In der Nacht als du wiedergekommen bist. Ich hatte nur bis jetzt keine Zeit um es dir zu sagen.“ „Ihr müsst mir nicht sagen wem ihr das Du anbietet. Aber ich bin froh darüber.“ „Wieso?“ „Naja, seht ihr ihn nicht als Freund an?“ Voldemort schnaubte leicht und meinte, „ich habe keine Freunde. Es kam mir nur seltsam vor.“ Während Harry erneut den Zauberstab schwang um sie auszuziehen, fragte er, „was kam euch seltsam vor?“ „Die Situation. Er hat sich um mich gekümmert, mich in dieser hilflosen Lage gesehen und soll mich weiterhin siezen? Wohl kaum. Deswegen habe ich ihm das Du angeboten, nicht weil ich ihn für einen Freund halte. Ich habe keine Freunde sondern nur eine Familie“, sagte Voldemort, der jetzt vorsichtig und langsam unter die Decke schlüpfte. „Ihr seht das alles viel zu ernst. Ihr habt Freunde, ihr wisst es nur nicht.“ „Harry, ich würde gerne schlafen und nicht über meine, nicht vorhandenen Freunde diskutieren. Komm her, es ist ewig her, dass ich dich in den Armen halten konnte.“ Jetzt musste Harry lächeln, er legte den Zauberstab auf den Nachttisch und glitt unter die Decke und in die Arme seines Mannes. Laut schnurrend schlang er die Arme um den dünnen, blassen Körper. Sein Mann hatte extrem abgenommen, trotz der guten Versorgung und der Krankengymnastik aber das würden sie schon wieder hinbekommen. „Merlin, wie habe ich das vermisst?“, murmelte Voldemort. „Nicht nur ihr.“ „Sag mal, wieso siezt du mich jetzt wieder? Du hast mich die ganze Zeit geduzt.“ „Da müsst ihr euch irren, das würde ich doch nie tun“, sagte Harry, der sich eng an Voldemort kuschelte. „Ich war gelähmt aber nicht taub!“ „Ihr müsst euch irren. Ihr wolltet schlafen, gute Nacht.“ „Harry!“ „Ja, mein Lord?“ Voldemort seufzte leise und murrte, „ich geb es auf. Nenn mich wie du willst. Solange du nicht Tom sagst, ist mir alles recht. Ich kann dich ja eh nicht dazu zwingen.“ „Ich bin froh, dass ihr es einseht. Gute Nacht, mein geliebter Lord.“ „Gute Nacht, mein geliebter Ehemann.“ Harry versuchte sich noch enger an ihn zu kuscheln bis Voldemort leise lachte und meinte, „du kannst nicht in mich rein kriechen.“ „Schade. Ich habe euch so vermisst, so schrecklich vermisst.“ „Ich weiß, ich habe es gehört. Was glaubst du, wie ich mich gefühlt habe? Mein Mann ruft nach mir und ich kann nicht reagieren. Ach ja, danke“, murmelte Voldemort. Harry, der schon fast eingeschlafen war, hob jetzt nochmal den Kopf und sah ihn schläfrig und fragend an. „Dafür, dass du, auch gegen meinen Willen, das Ritual hast durchführen lassen.“ „Ich habe euch doch gesagt, dass ich alles tu um euch wiederzubekommen. Jetzt schlaft, ihr müsst zu Kräften kommen“, lächelte Harry, der immer noch leise vor sich hin schnurrte. Voldemort sah ihn aus warmen Augen an, zog ihn dann sanft zu sich hoch und küsste ihn, der erste, wirkliche Kuss seit dem Endkampf. Harry öffnete seine Lippen um der Zunge seines Mannes Einlass zu gewähren, empfing sie mit seiner Eigenen, spielte und kuschelte mit ihr. Dunkles Schnurren erklang von Voldemort, durchzog seinen Körper und ließ einen warmen Schauer über seinen Rücken laufen. Immer weiter vertieften sie den Kuss bis Voldemort sich, mit einem schmerzerfüllten Keuchen, von ihm trennte. „Was ist los? Was ist passiert?“, fragte Harry aufgeregt. „Mein Rücken“, keuchte Voldemort, der sich langsam wieder in die Kissen sinken ließ. „Ich hole einen Schmerztrank.“ Schon war Harry aus dem Bett gesprungen und ins Labor gesprintet. Genauso schnell kam er wieder und flößte Voldemort den Inhalt ein. Dieser entspannte sich sichtlich, seufzte sogar erleichtert auf. „Besser?“, fragte Harry. „Ja, besser. Jetzt kann ich meinen Mann nicht mal mehr küssen ohne Schmerzen zu haben. Komm wieder her“, murrte Voldemort. Schnell kam Harry dieser Aufforderung nach, schmiegte sich wieder an die Seite seines Mannes und begann wieder leise zu schnurren. Es dauerte einen Moment doch dann erwiderte Voldemort das Schnurren. „Gute Nacht, mein Lord“, schnurrte Harry leise. „Gute Nacht, Harry.“ Diesmal hob Harry nicht nochmal den Kopf, er kuschelte sich an seinen Mann und schlief sehr schnell ein. Voldemort hingegen lag noch eine Weile wach. Die nächsten Tage trieb Harry seinen Mann beinah in den Wahnsinn, er umsorgte ihn rund um die Uhr und sorgte dafür, dass er keine Magie anwand. Was sich als das leichteste Problem raus stellte denn ohne Zauberstab war es Voldemort momentan nicht möglich zu zaubern. Er hatte ja schon gewusst, dass sein Stab zerbrochen war und für den Weg zu Ollivander war er einfach noch zu schwach. Doch das störte Voldemort wenig, er verbrachte seine Zeit mit Tali und Harry und kam langsam wieder zu Kräften. „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ Dass die Eheleute noch nicht ins Parsel gewechselt hatten, wunderte die Beobachter und Lucius wandte sich an seinen besten Freund, „wollen wir wetten?“ „Ich wette auf Voldemort“, gab Severus todernst zurück, das Eichhörnchen auf seiner Schulter nickte zustimmend. „Ernsthaft? Ich wette auf Harry. Um was?“ „Eine Flasche aus deinem Weinkeller.“ „Was setzt du ein?“, fragte Lucius etwas überrascht. „Ich brauche nichts, ich gewinne“, sagte Severus mit einem Deut auf die zwei streitenden Männer. Voldemort schnitt Harry mit einer Handbewegung das Wort ab und knurrte, „du wirst mich nicht davon abhalten. Ich brauche einen neuen Zauberstab und sowohl Severus wie auch Devon haben gesagt, dass meine Kräfte dazu ausreichen.“ „Aber es ist zu gefährlich“, protestierte Harry. „Nein, ist es nicht. Dank dir ist die Winkelgasse mit Werwölfen und Zauberern überschwemmt, es würde mich wundern, wenn mich irgendjemand zu sehen bekommt, der nicht zu uns gehört. Also entweder kommst du jetzt mit oder ich gehe ohne dich“, sagte Voldemort aufgebracht. „Keine Chance euch umzustimmen?“, fragte Harry. „Nein.“ „Ok, dann komme ich mit.“ „Gut, können wir dann endlich gehen?“, schnarrte Severus bevor er sich an Lucius wandte, „ich erwarte eine Flasche Pinot noir von deinen Weingütern in Frankreich. Lass es einen guten Jahrgang sein.“ Lucius verzog nur etwas geringschätzig das Gesicht und wandte sich zum gehen, „Ich flohe schon vor.“ „Was war das?“, fragte Voldemort. „Eine gewonnene Wette, Bruder. Kommt ihr Zwei jetzt?“ „Wo ist Tali?“ „Bei Blaise und Neville und ihr wolltet noch mit Devon reden.“ „Habe ich gestern als du bei den Werwölfen warst, er akzeptiert den Squib in seinem Stammbaum.“ „Mein Lord!“ „Ok, er akzeptiert das Kind. Besser?“, knurrte Voldemort während er nach einem Umhang griff. Sein Mann sah ihn vorwurfsvoll an und Severus meinte, „der Kleine hat einen Namen.“ „Du hast unsere Tochter die ersten Monate nur Würmchen genannt.“ „Das ist meine Enkelin, da darf ich das. Und jetzt ab in die Winkelgasse.“ Diesmal protestierte Harry nicht sondern warf sich seinen Umhang über und folgte dann Voldemort und Severus nach unten, sie würden von der Eingangshalle aus in den 'Tropfenden Kessel' flohen. Sie hatten sich gegen das plötzliche Auftauchen in der Winkelgasse entschieden und der 'Tropfende Kessel' war um diese Uhrzeit fast leer. Zudem hatte Lucius die wenigen Anwesenden vorgewarnt aber dennoch zuckten sie zusammen als das Feuer erneut grün aufflammte und schließlich die Führungsspitze des dunklen Ordens ausspie. Wobei Harrys ungewollt komischer Auftritt, er war wie immer aus dem Kamin raus gestolpert und hatte sich an Severus' Robe festgekrallt um nicht komplett hinzufallen, dafür sorgte, dass sich auf manche Gesichter ein leichtes Lächeln schlich. Voldemort ließ sich von seinem Amüsement nichts anmerken, sein Gesicht war wie immer eine eiskalte Maske. Harry warf seinem Mann einen unsicheren Blick zu, er mochte diese Maske nicht aber er wusste, dass es notwendig war und das sein Mann gar nicht anders konnte. In der Öffentlichkeit würde sich Voldemort nie so zeigen wie im privaten Umfeld, nie würde ihn jemand außer ihren Freunden so sehen. „Können wir?“, fragte Severus. Voldemort nickte nur knapp und ruckartig und setzte sich im gleichen Moment in Bewegung. Harry blieb an seiner Seite während sich Lucius und Severus einen Schritt zurückfallen ließen. Jetzt war er nicht mehr ihr Bruder und Freund, jetzt war er wieder der Dunkle Lord. Nicht, dass es Severus wirklich interessieren würde aber wenn sie ihre Position in der Zaubererwelt wieder festigen wollten, mussten sie eine geschlossene Einheit darstellen. Zudem hatte er Harry versprochen, sich zu benehmen, ... wenn er genauer darüber nachdachte, war das der eigentliche Grund warum er sich wirklich benahm. Severus riss sich selbst aus seinen Gedanken als Harry vor ihm die Mauer im Hinterhof mit dem Zauberstab an tippte und damit den Weg in die Winkelgasse öffnete. Harry stellte sofort fest, dass hier etwas nicht stimmte. Es waren weit weniger ihrer Anhänger hier als er eigentlich angeordnet hatte. Er sah sich suchend um, die Winkelgasse war gut besucht und noch war ihr Auftritt nicht bemerkt worden doch das war nur noch eine Frage der Zeit. Da, eine Hexe hatte sie entdeckt und machte ihre Freundin auf sie aufmerksam. Die zwei Frauen tuschelten miteinander, zwei Zauberer wurden darauf aufmerksam und suchten nach dem Grund dafür. Als sie Voldemort entdeckten, gut, das war nicht mehr schwer denn sie befanden sich mittlerweile mitten in der Winkelgasse, entfuhr dem Jüngeren ein leiser Schrei. Das war der Anfang. Überall erklangen jetzt überraschte Ausrufe, Finger zeigten auf sie, Kinder wurden von ihren Eltern zur Seite gezogen und es wurde nicht nur ein Zauberstab gezogen. „Der Erste, der hier zaubert, den verfluche ich“, zischte Voldemort.  „Das wäre sehr kontraproduktiv. Ihr müsst sie auch irgendwo verstehen, ihr seit seit jeher ihr Feind gewesen und sie hatten alle gehofft, dass ihr wirklich tot seit.“ „Nun, dann haben wir sie jetzt vom Gegenteil überzeugt.“ „Ich sehe ihre Begeisterung“, gab Harry leise zurück. Voldemort sah sich um, sie wurden förmlich angestarrt doch keiner kam näher und die Zauberstäbe waren auch gesenkt worden. Was vielleicht aber eher an Fenrir lag denn der Werwolf war mitten auf der Straße aufgetaucht, zusammen mit zehn verwandelten Artgenossen und das machte Eindruck. Der Werwolf knurrte etwas, woraufhin sich die Anderen verteilten, während er selbst auf Voldemort zukam und sich vor ihm verbeugte. Dieser nahm das mit einem knappen Nicken zur Kenntnis und ging dann einfach an Fenrir vorbei. „Wo sind deine Leute? Ich hatte die doppelte Menge angeordnet“, flüsterte Harry als er seinem Mann folgte und und ein Stück neben Fenrir ging. „Dein Mann hat den Befehl widerrufen“, gab der Werwolf leise zurück. „Ist das wahr, mein Lord?“ „Ja, ist es. Wenn es nach deinem Befehl gegangen wäre, gäbe es jetzt hier nur noch Angehörige des Dunklen Ordens. Wie soll die Zaubererwelt mitkriegen, dass ich noch lebe wenn mich keiner sieht?“ „Aber die Gefahr für einen Angriff ist riesig.“ „Nein, ist sie nicht. Sieh dich um, der Schock sitzt tief, die denken gerade an alles aber nicht daran uns anzugreifen. Können wir mir jetzt einen neuen Zauberstab besorgen?“ „Ja, mein Lord.“ „Bitte keinen Ehestreit“, bat Severus von hinten leise, „das können wir jetzt echt nicht brauchen.“ „Wir streiten nicht, wir sind nur unterschiedlicher Meinung“, grinste Harry. Er sah wie Voldemort kurz die Augen verleierte bevor er wieder nach vorne sah, sie hatten Ollivander erreicht. „Hoffentlich dauert es diesmal nicht wieder so lange“, zischte Voldemort während er schon die Tür aufstieß und den Laden betrat. Der Laden war noch genauso wie Harry ihn in Erinnerung hatte, der kleine Schreibtisch mit der Öllampe und die hohen Regale mit den unzähligen Zauberstabsschachteln. Eine kleine Tür führte nach hinten und ebendiese Tür öffnete sich gerade. Mr. Ollivander betrat den Raum, blieb aber sofort stehen als er erkannte wer da sein Geschäft betreten hatte. Er sah unsicher von Voldemort zu Harry, der Rest war draußen geblieben, und wieder zurück. „Guten Tag, Mr. Ollivander“, sagte Harry schließlich lächelnd. „Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“ „Ich brauche einen neuen Zauberstab“, knurrte Voldemort. Jetzt wurde er überrascht angesehen, die großen, leuchtenden Augen weiteten sich bevor er murmelte, „Eibenholz und Phönixfeder, 13 ½ Zoll, sehr starr, gut für geradlinige Arbeiten.“ „Genau“, unterbrach ihn Voldemort und der Zauberstabmacher sah ihn noch überraschter an. „Habe ich etwa laut gedacht?“, fragte er. „Ja, hast du“, kam von Harry, „bevor jetzt die Frage kommt, warum ich Du sage, ich sieze nur meinen Mann, niemand Anderen.“ „Harry James Snape-Riddle, früher Potter, Stechpalme und Phönixfeder, 11 Zoll, federnd, gut für Veränderungen, oder?“, fragte Mr. Ollivander mit einem schwachen Lächeln. Harry zog den Zauberstab und sagte, „ja und er hat mir immer sehr gute Dienste geleistet. Ein wirklich toller Stab.“ „Danke.“ „Ich will ja nicht unterbrechen aber ich brauche noch immer einen Zauberstab“, knurrte Voldemort. „Natürlich, natürlich. Ich müsste Euch erneut ausmessen, Ihr habt Euch sehr verändert seit damals.“ Er zog sein Bandmaß und sah Voldemort fragend an. Dieser nickte nur und sofort erwachte das Bandmaß zum Leben und vermaß ihn. „Kann er nicht einfach so einen ähnlichen Zauberstab wie früher bekommen?“, fragte Harry, der es sich auf dem einzigen Stuhl im Raum nieder ließ. Mr. Ollivander zögerte mit seiner Antwort, sein Blick irrte immer wieder ängstlich zu Voldemort bis dieser entnervt schnaubte, „jetzt antworte schon. Ich werde dich schon nicht umbringen, schließlich brauche ich noch einen neuen Stab.“ Aus der Angst wurde Panik, Mr. Ollivander begann leicht zu zittern. Harry seufzte leise, „hier wird heute keiner getötet. Wir wollen nur einen neuen Zauberstab für meinen Ehemann. Ich hätte gerne eine Antwort auf meine Frage.“ „Er hat sich zu sehr verändert um einen ähnlichen Zauberstab zu bekommen.“ „Ich wusste es, du ruinierst nicht nur meinen Ruf. Da, jetzt hast du den Beweis.“ Harry kicherte, schüttelte aber den Kopf, verkniff sich aber eine Antwort und wandte sich stattdessen wieder dem Zauberstabmacher zu. Dieser sah fragend zwischen ihnen umher, er war sich nicht sicher was er hiervon halten sollte. „Also wird er wieder so lange probieren müssen bis er etwas findet“, sinnierte Harry. „Ja, so in etwa. Aber ich habe da vielleicht schon eine Ahnung.“ „Dann sollten wir anfangen, ich habe heute noch was vor“, sagte Voldemort, der sich nur mit Mühe beherrschen konnte um das magische Maßband nicht in der Luft zu zerreißen. Er hatte es damals schon nicht leiden können. „Natürlich, wir fangen sofort an“, sagte Mr. Ollivander, das Maßband schnappte zusammen und er begann ein paar Schachteln aus dem Regal zu holen. Voldemort seufzte innerlich auf, das letzte Mal hatte er fast vier Stunden gebraucht bis er seinen Stab hatte, er hoffte, dass es diesmal schneller ging. Das schadenfrohe Grinsen Harrys half nicht wirklich dabei seine Laune zu erhalten. Mr. Ollivander zuckte zusammen als Voldemort den nächsten Zauberstab quer durch den Laden an die nächste Wand schleuderte und sich wütend fauchen zu ihm umdrehte, „WIESO PASST HIER KEIN STAB!“ „D..d..das weiß ich n..i..cht“, gab der eingeschüchterte Mann zitternd zurück. Sein Blick glitt Hilfe suchend zu Harry, der sich jetzt erhob und auf seinen Mann zuging. „Mein Lord, er kann nichts dafür. Ihr wusstet, dass das etwas dauern kann.“ „ETWAS? Wir sind seit sechs Stunden hier und dieser schwachsinnige, alte Mann bringt mir nur nutzlose Zauberstäbe“, brüllte Voldemort ihn an, mit glühenden Augen und mit seiner Geduld sichtlich am Ende. „Er tut sein Bestes und er gilt als einer der besten Zauberstabmacher unserer Zeit. Habt noch etwas Geduld,“ zischte Harry sanft. Er sah, dass es in seinem Mann arbeitete bis er schließlich kurz die Augen schloss und die angehaltene Luft geräuschvoll ausstieß. „Danke mein Lord.“ „Ich brauche ja einen Stab.“ Dennoch war es Harry, der den Stabmacher aufforderte, weiter zu machen. Mr. Ollivander warf ihnen einen ängstlichen Blick zu und wand sich dann den Regalen zu. Er hatte Angst denn bis jetzt hatte kein Zauberstab gepasst und seine Auswahl wurde langsam immer kleiner. „Gab es schon mal Jemanden, der keinen Zauberstab gefunden hatte?“, fragte Harry während er sich wieder setzte. „Solange ich diesen Laden führe, hat noch jeder einen Zauberstab von mir bekommen. Ich finde auch für Ihn einen“, gab Mr. Ollivander zurück. „Aber hoffentlich noch dieses Jahrtausend“, knurrte Voldemort. „Natürlich.“ Weitere zwei Stunden später war Voldemort mit seiner Geduld wirklich am Ende, er knurrte und grollte an einem Stück. Harry amüsierte sich köstlich, er musste sich schwer zusammen reißen um sich nicht lachend über den Boden zu rollen doch dann wäre Voldemort wahrscheinlich ausgeflippt. Mr. Ollivander hingegen war weit von Gelächter entfernt, er bangte um sein Leben und bewegte sich zitternd durch seinen Laden. Er hatte nur noch wenige Zauberstäbe, die er dem Dunklen Lord zeigen konnte und bei denen war seine Hoffnung, dass sie Ihn akzeptieren könnten, mehr als nur gering. Dennoch begab er sich nach hinten um die Stäbe zu holen. „Der ist weiß“, stellte Harry aus der Entfernung fest, „aus welchem Holz ist er?“ „Weißes Ebenholz“, sagte Mr. Ollivander mit zittriger Stimme. „Ebenholz? Willst du mich verarschen?“, knurrte Voldemort daraufhin. Harry sah seinen Mann nur fragend an und dieser sagte, „aus Ebenholz werden Zauberstäbe der Weißen Seite gefertigt. Es bannt das Böse und Dämonen. Ein Zauberstab aus Ebenholz ist für weißmagische Zauber, nicht für schwarzmagische. Den Geschichten nach ist es sogar unmöglich einen der Unverzeihlichen mit einem Ebenholzstab zu zaubern. Du willst MIR einen Ebenholzstab anbieten?“ „Nein, will ich nicht. Ich muss. Es ist der letzte Stab, den ich noch hier habe“, sagte Mr. Ollivander. „Dann ist das dein Todesurteil“, knurrte Voldemort, „wenn ich ohne Zauberstab dieses Geschäft verlassen muss, bist du tot.“ „Das ist mir bewusst, Dunkler Lord aber ich kann es nicht ändern. Ich habe nur noch diesen Stab. Weißes Ebenholz mit Drachenherzfaser, vierzehn Zoll, sehr biegsam.“ Voldemort schüttelte leicht den Kopf über so viel Wahnsinn, streckte aber dann auffordernd die Hand aus. Mr. Ollivander griff vorsichtig nach dem Ebenholzstab und hielt ihn einen Moment in den Händen, sodass Harry ihn sich genauer ansehen konnte. Er war nicht ganz weiß sondern hatte nur eine weiße Grundfärbung, durchzogen mit einer scharf abgegrenzten schwarzen Maserung. Er sah phantastisch aus aber wenn es stimmte, was Voldemort gesagt hatte, dann glaubte Harry nicht daran, dass der Stab zu seinem Mann passen würde. Dennoch griff Voldemort nach dem Stab und schwang ihn probeweise, silberne und grüne Funken schossen aus der Stabspitze und ein warmes Gefühl ging von seinen Fingern aus. Er konnte es nicht glauben und schwang ihn erneut, wieder schossen die Funken umher und bestätigten erneut, dass wieder ein Zauberstab seinen Besitzer gefunden hatte. Nicht nur Voldemort starrte auf den Zauberstab in seiner Hand, Mr. Ollivanders Augen waren wesentlich größer als sie es sowieso schon waren und auch Harry war sehr verblüfft. Er trat neben seinen Mann und nahm ihm kurzerhand den Stab ab um ihn zu schwingen, das Regal hinter Mr. Ollivander wackelte bedrohlich und warf einige Schachteln raus. „Ok, das ist eindeutig eurer“, sagte er lachend und den Zauberstab zurückgebend. „Ein Ebenholzzauberstab? Für mich?“ „Scheint so. Dann können wir jetzt endlich gehen. Die Anderen werden sich schon Sorgen machen.“ „Dein Vater und Sorgen machen?“, fragte Voldemort nach. „Hm, ok, ihr habt Recht. Was schulden wir, Mr. Ollivander?“ Der Mann starrte ihn fassungslos an, sah dann zu Voldemort, der ihn völlig ignorierte und immer noch den Zauberstab anstarrte. „Nun?“ „Naja, weißes Ebenholz ist sehr selten und...“ „Jetzt sag schon, was du für den Stab bekommst“, fauchte Voldemort. „Achtzehn Galleonen und zwölf Sickel.“ Harry legte zwanzig Galleonen auf den Tisch, lächelte leicht und meinte, „passt so. Jetzt hätte ich gerne etwas zu essen.“ „Gute Idee. Los, raus hier“, knurrte Voldemort, der den Stab in dem Ärmel seiner Robe verschwinden ließ und den Raum verließ. Harry warf Mr. Ollivander noch ein aufmunterndes Lächeln zu bevor er ihm folgte. „Wo bei Merlin sind die alle?“, fragte Voldemort etwas überrascht. Auch Harry sah sich fragend um bis er Fenrir entdeckte, der an der gegenüberliegenden Wand lehnte und die Winkelgasse im Auge behielt. Er zuckte allerdings zusammen, seine rechte Hand schloss sich krampfhaft um seinen linken Unterarm. „Mein Lord, nein.“ „Ich habe heute keine Geduld mehr für irgendwelche Späße“, knurrte Voldemort während Fenrir auf sie zukam, die gelben Augen glühten wütend auf. „Mein Lord?“ „Wo ist der Rest?“ „Severus ist in die Nokturngasse, er braucht ein paar Trankzutaten. Lucius wurde ins Ministerium gerufen und der Rest hat sich etwas verteilt um die Leute hier nicht noch mehr zu verunsichern“, erklärte Fenrir. „Wenn ich Severus jetzt über das Mal rufe, liege ich schneller wieder hilflos im Bett als ich gucken kann, oder?“ „Ja, mein Lord.“ „Kannst du ihn nicht rufen?“ „Nein.“ Voldemort knurrte leise und meinte, „wir verschwinden. Soll der Rest doch zusehen wie er heim kommt. Komm.“ „Soll ich jemanden holen?“, fragte Fenrir. „Nein. Sollte hier einer von den Anderen auftauchen, sag ihnen Bescheid, dass wir heim sind. Komm Harry, wir gehen.“ Er legte seinem Ehemann einen Arm um die Schultern und disapparierte mit ihm. Fenrir verzog leicht das Gesicht und streichelte dann der Werwölfin neben sich durchs Fell. „Warum bleibt das immer an mir hängen?“ „An irgendeinem muss es hängen bleiben“, kam von einem Mann, der sich zu ihnen gesellte, er war der Gefährte der Werwölfin. „Danke. Ihr Zwei geht in die Nokturngasse und sagt Severus Bescheid, der wird sonst etwas ungehalten.“ „Der ist immer ungehalten“, lachte der Mann, machte sich aber dann mit seiner Gefährtin auf den Weg. Fenrir sah ihnen kurz nach bevor er mit einem Knall verschwand. Das gemeinsame Auftauchen in der Winkelgasse erstickte jedes Gerücht über etwaige Verletzungen, den Tod oder Selbstmord seitens Harry oder Voldemort im Keim und riss die Zaubererwelt gewaltsam in die Wirklichkeit. Der Dunkle Lord war nicht gestorben, er war sogar sehr lebendig und er hatte sich wieder in der Öffentlichkeit gezeigt und es sollte nicht sein letzter Auftritt sein. Drei Tage später rief er die erste Versammlung des Zaubergamot, seit des Endkampfes, ins Leben und nahm persönlich daran teil. Sämtliche Mitglieder, die diese Posten auch vorher schon inne hatten, wurden aufgefordert ihre Posten wieder einzunehmen und alle folgten der Aufforderung. Vor allem weil sie wissen wollten ob die Dunkle Seite wirklich Wort halten würde. Und eines stand nach diesem Tag, Voldemort meinte es todernst und er würde die Herrschaft über die englische Zaubererwelt nicht mehr hergeben. Zwei Wochen später war Riddle-Manor festlich geschmückt, das Wetter meinte es gut mit ihnen und ein strahlend blauer Himmel empfing sie. Harry drehte sich vom Fenster weg und zu einer der zwei Hauptpersonen heute. „Darf ich sagen, dass ich hypernervös bin?“, fragte Neville. „Ja, darfst du aber mal ehrlich, warum?“ „Hallo? Ich werde gleich heiraten!“ „Und? Das ist doch was schönes, oder nicht? Du willst Blaise doch heiraten“, sagte Harry grinsend. „Natürlich will ich ihn heiraten, sonst hätte ich nicht Ja gesagt. Deswegen bin ich trotzdem nervös“, sagte Neville, der vor einem mannshohen Spiegel stand und sich wiederholt um die eigene Achse drehte. Sie hatten sich für Muggelkleidung für die Hochzeit entschieden und so trug er jetzt einen weißen Anzug mit einem silbernen Hemd darunter. Eine rote Rose steckte in der Hemdtasche. „Du siehst phantastisch aus, du wirst Blaise gefallen“, beruhigte Harry ihn. Neville seufzte leise als es hinter ihnen leise quengelte. „Warum hast du Ray heute nicht zu den Werwölfen gegeben?“ „Ich kann mich nicht von ihm trennen. Er ist doch gerade acht Wochen alt, da will ich ihn nicht immer rum reichen“, sagte Neville während er zu dem Bettchen ging und nach dem Kind sah. Doch Harry war schneller als er und hob das Baby vorsichtig raus. „Meiner. Du machst dir nur den Anzug schmutzig.“ „Danke.“ „Nicht der Rede wert. Hat sich Devon wieder ein gekriegt?“ „Ja, hat er. Er hofft, dass der Zauber sich geirrt hat und Ray noch magische Fähigkeiten entwickelt. Die Adoptionspapiere sind fertig, sobald wir verheiratet sind, werden sie unterschrieben und wir sind eine richtige Familie“, erklärte Neville. „Was sagt deine Familie zu dem allen?“ „Mein Mom ist dagegen, sowohl die Hochzeit wie auch die Adoption. Sie kommt auch nicht. Tante Augusta findet das alles großartig, sie liebt ihren Urenkel jetzt schon und ihr ist es egal ob er ein Squib ist oder nicht.“ „Tut mir leid.“ „Muss es nicht. Meine Mom war von Anfang an gegen Blaise. In ihren Augen mache ich einen großen Fehler“, sagte Neville achselzuckend. Harry schüttelte leicht den Kopf, Ray gluckste derweil fröhlich vor sich hin, und meinte dann, „machst du nicht. Kommt deine Tante heute?“ „Ja. Devon hat sie persönlich geholt.“ „Nicht schlecht.“ Ein Klopfen und die Tür, die sich kurz darauf öffnete, unterbrach Harry. Charlie, bereits in edle Zauberroben gehüllt, betrat den Raum und lächelte sie an. „Was machst du denn hier?“, fragte Neville überrascht. Er zeigte auf Ray und meinte, „Ich bin hier um unseren Kindergarten zu erweitern. Severus und ich bieten uns für diese Nacht als Babysitter an, Tali hat schon zugesagt und freut sich auf den Kleinen.“ „Wieso?“ „So weit ich mich erinnere, heiratet ihr heute und es gibt da diese kleine Tradition von wegen Hochzeitsnacht und da stört so ein kleines Würmchen dann doch. Er ist bei uns in den besten Händen. Ich habe selbst unzählige kleine Geschwister, habe mit Tali geübt und ich habe einen Tränkemeister an der Hand, falls er was hat. Unsere Qualifikationen können beim Dunklen Lord eingesehen werden“, grinste Charlie. Sowohl Neville wie auch Harry mussten lachen. „Ok, aber nur für diese eine Nacht. Morgen früh bekomm ich ihn wieder“, sagte Neville. „Wenn du morgen früh aus dem Bett kommst, kannst du ihn im Kerker abholen. Harry, dasselbe gilt für Tali.“ „Och, ihr könnt die Kleine ruhig bis Mittag behalten. Ich glaube, wir feiern auch. Schließlich durften wir bis jetzt nicht“, maulte Harry, der jetzt da Baby an Charlie übergab. „Na, mein Süßer, du wirst uns wahrscheinlich die ganze Nacht wach halten, oder?“ Ray antwortete ihm indem er leise rülpste und kleine Milchflecken auf seiner Robe hinterließ. „Ja, das habe ich fast vermutet“, sagte Charlie lächelnd. Harry hatte schon den Zauberstab gezogen und sprach einen Reinigungszauber über ihn, schließlich mussten sie gleich los. „So, und nun gehen wir Neville verheiraten.“ „Ich bin nervös.“ Harry und Charlie lachten leise, nahmen ihn in die Mitte und zogen ihn förmlich aus dem Raum. Blaise hingegen war nicht so nervös, er stand bereits vor dem Priester, an seiner Seite sein Trauzeuge Draco. Er trug einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und ebenfalls einer roten Rose in der Hemdtasche. Draco hingegen trug, wie fast alle Anwesenden, eine edle Zaubererrobe, in Silber und Dunkelgrün. Die Ringe waren wohl verwahrt in seiner Tasche. „Wo bleiben die denn?“, murrte Draco jetzt. „Er kommt gleich“, gab Blaise zurück, er wirkte absolut ruhig. „Sag mal, bist du gar nicht nervös?“ „Nein, warum?“ „Hm, lass mich überlegen, du stehst hier vor einem Priester und wirst gleich heiraten.“ „Warum soll ich da nervös sein? Neville wird es sich schon nicht anders überlegen“, gab Blaise grinsend zurück. „Ich wäre extrem nervös“, gestand Draco. Er bemerkte nicht, wie Adrian ihm den Kopf zuwandte und eine Augenbraue hob. An diese Idee hatte er noch nie gedacht aber warum eigentlich nicht? Sie waren zwar schon verbunden aber eine offizielle Hochzeit? Darüber hatte sie nie geredet, vielleicht sollten sie das mal. „Da kommen sie.“ Dracos Stimme riss alle Anwesenden aus ihren Gedanken, die Köpfe wandten sich um und Blaises Strahlen übertönte alles. Neville lief sofort rot an als alle Blicke plötzlich auf ihm lagen. Er stockte sogar kurz im Schritt und musste von Harry weitergeschoben werden. „Los, du wirst erwartet“, murmelte Harry leise, „dein Zukünftiger sieht phantastisch aus.“ „Ja, er sieht super aus“, gab Neville zurück. „Dann vorwärts, ich glaube, er wartet auf dich.“ Jetzt lächelte Neville und beschleunigte seinen Schritt etwas bis er neben Blaise zum stehen kam. „Ich dachte schon, du hast es dir anders überlegt“, grinste dieser. „Niemals, ich liebe dich. Merlin, bin ich nervös.“ Blaise lächelte ihn strahlend an bevor sich Beide zu dem Priester umdrehten, der sie anlächelte und dann um Ruhe bat. „Wir haben uns heute hier versammelt um diese zwei Menschen im Angesicht ihrer Freunde zu vereinen. Welche Art der Vereinigung haben sie gewählt?“, fragte der Priester. Die Zwei sahen sich kurz an bevor Blaise sagte, „den Ringtausch.“ „Nun, dann benennen Sie ihre Trauzeugen“, forderte der Priester sie auf. Blaise zeigte auf Draco und sagte, „mein Trauzeuge ist Draconis Lucius Malfoy.“ Der Priester nickte und wandte den Kopf zu Neville, ihn auffordernd ansehend. „Mein Trauzeuge ist Harry James Snape-Riddle“, sagte Neville. Wieder nickte der Priester und fragte schließlich, „wer hat die Ringe?“ „Ich“, kam von Draco. Er holte die Ringschatulle aus seiner Tasche und öffnete sie etwas umständlich, es war halt doch nicht alles so einfach mit nur einer Hand. Golden glitzerten sie im Sonnenlicht. „Hat jemand etwas gegen diese Verbindung einzuwenden? Wenn ja, dann möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen“, sagte der Priester. Nicht wenige Blicke gingen zu Devon, auch Voldemort und Harry sahen zu ihm doch Devon verzog nur missmutig das Gesicht, sagte aber nichts. Sein Blick ging wütend zu Voldemort, der ihn eiskalt erwiderte und damit klar machte, dass er seine Entscheidung nicht rückgängig machen würde. Devon hielt dem Blick noch einen Moment stand bevor er kurz den Kopf hängen ließ, dann aufstand und das Wort erhob. „Blaise, du bist mein einziges Kind, der einzige Erbe der Zabinis und ich bin zu alt um weitere Kinder zu kriegen. Du weißt, dass ich von Anfang an nicht wirklich von deiner Gesinnung begeistert war aber gut, ich hatte mich mit dem Gedanken angefreundet und da war immer die Möglichkeit der Blutadoption. Dann hast du mir Neville vorgestellt, der so rein gar nicht in dein Beuteschema passte und der mich von Anfang an sehr überrascht hat. Dann habe ich ihn kennengelernt, habe den starken, charismatischen, intelligenten und liebenswerten Mann hinter seiner Schüchternheit kennengelernt. Ich habe festgestellt, dass es für dich nie jemand besseres geben würde. Ich will dir nicht im Weg stehen, ich will das du glücklich wirst und ich habe eine sehr interessante Unterhaltung geführt.“ Hier warf er einen Blick zu Voldemort, der ihn völlig unschuldig ansah und dann fort fuhr, „ja, ich war entsetzt als du mir Raymond vorgestellt hast aber wenn es dich glücklich macht, will ich dir nicht im Weg stehen. So, genug geredet, Willkommen in der Familie, Neville. Und natürlich auch Ray, mein erster Enkel, willkommen in der Familie.“ Während Neville Tränen in die Augen stiegen, schluckte Blaise sehr hart bevor er sich von seinem Platz löste und zu seinem Vater trat. Er umarmte ihn herzlich und sagte, „danke Dad, vielen Dank.“ „Ich will, dass du glücklich bist. Ungeachtet der Traditionen oder irgendwelcher Vorurteile, es geht um deine Familie. Werde glücklich“, gab Devon zurück. Er drückte Blaise nochmal an sich, löste die Umarmung aber dann auf und drückte ihn von sich weg. „Geh heiraten, dein Verlobter wartet und ihr müsst heute noch eine Adoptionsurkunde unterschreiben.“ Blaise nickte leicht und ging zu Neville zurück, dieser wischte sich gerade die Tränen ab, er strahlte allerdings. „Hat noch jemand was zu sagen?“, fragte der Priester. „Ja, ich“, sagte Blaise. „Bitte.“ „Können wir endlich weitermachen? Ich will endlich heiraten.“ Der Priester lächelte jetzt breit und während Blaise nach dem erste Ring griff, fragte er, „wollen Sie, Blaise Zabini, den hier anwesenden Neville Longbottom zu Ihrem Ehemann nehmen, ihn in Ihrer Familie aufnehmen, ihn lieben, ehren und achten, in guten wie in schlechten Zeiten bis das der Tod euch scheidet? So antworte mit 'Ja, ich will'.“ „JA, ich will“, sagte Blaise begeistert bevor er Neville den Ring an den rechten Ringfinger steckte. Dann wandte sich der Priester an Neville, der gleichzeitig nach dem zweiten Ring griff. „Wollen Sie, Neville Longbottom, den hier anwesenden Blaise Zabini zu Ihrem Ehemann nehmen, freiwillig in seine Familie gehen, ihn lieben, ehren und achten, in guten wie in schlechten Zeiten? So antworte mit 'Ja, ich will'.“ „Ja, ich will“, sagte Neville, vereinzelte Tränen liefen über seine Wange doch er strahlte wie die Sonne als er Blaise den Ring ansteckte. „Die Trauzeugen mögen diese Bindung bitte bezeugen und den Zauber sprechen“, forderte der Priester auf. Sowohl Harry wie auch Draco zogen ihre Zauberstäbe und sagten fast gleichzeitig, „ich, Draconis Lucius Malfoy, bezeuge heute die freiwillige Bindung dieser zwei Menschen und gebe ihnen meinen Segen. Kraft meiner Magie schwöre ich, dass ich sie unterstützen werde.“ Von Harry kam der gleiche Spruch, nur mit seinem Namen statt Dracos. Helle Fäden schossen aus den Zauberstäben und legte sich um die verbundene Hände von Blaise und Neville als der Priester den Stab hob und die letzte Formel sprach. „Kraft meines Amtes und meiner Magie erkläre ich diese Bindung für vollzogen. Wie wünscht ihr die Bindung zu besiegeln?“ „Auf die traditionelle Art“, sagte Neville als er auch schon an seinen Fast-Ehemann gezogen wurde. Als sich ihre Lippen trafen, sagte der Priester den letzten Satz, „mit diesem Kuss erkläre ich euch zu rechtmäßig verbundenen Eheleuten.“ Lauter Jubel brach aus, Blaise und Neville mussten sich wohl oder übel voneinander trennen denn ihre Freunde waren aufgesprungen und auf sie zugeeilt. Glückwünsche wurden ausgesprochen, Hände geschüttelte und die frisch gebackenen Eheleute von einer Umarmung in die Nächste gezogen. Lediglich Voldemort, Lucius und Severus hielten sich im Hintergrund und sahen sich die Gratulationen skeptisch an. „Müssen wir das auch machen?“, fragte Lucius. „Guter Scherz“, kam von Voldemort. „Das war eigentlich nicht als Scherz gemeint.“ Voldemort sah ihn misstrauisch an bis Severus' leises Lachen sie ablenkte. „Was ist daran so lustig?“, knurrte Voldemort. „Ihr stellt euch an wie die Kleinkinder. Was ist an einer Gratulation so schlimm?“, fragte Severus. „Bitte, nach dir.“ Severus sah seinen besten Freund mit einer hochgezogenen Augenbraue an, schüttelte dann leicht den Kopf und ging wirklich auf Blaise und Neville zu. Beiden gratulierte er mit einem Handschlag und wenigen Worten während Voldemort und Lucius ihm einfach nur nachstarrten. „Wir kommen nicht drum herum“, murmelte Lucius irgendwann. Voldemort schnaubte nur während Lucius leise lachte und sich dann auch auf machte den Eheleuten zu gratulieren. Es wunderte niemanden, dass Voldemort der Einzige war, der nicht gratulierte sondern am Rand wartete bis sich der erste Aufruhr gelegt hatte. Harry ging irgendwann zu ihm, es schmerzte ihn etwas, dass sein Ehemann so offensichtlich gegen die Hochzeit war. „Mein Lord, wollt ihr meinen Freunden nicht gratulieren?“ „Sehe ich so aus?“ „Mein Lord, bitte. Nur eine kleine Gratulation, uns wurde auch von allen Seiten gratuliert.“ Voldemort schnaubte angewidert und knurrte, „nur weil sie Angst vor mir hatten.“ „Och bitte, nicht schon wieder dieses Thema.“ „Ich habe etwas Besseres als eine Gratulation“, murrte Voldemort schließlich, mit einem Handwink erschien eine Pergamentrolle in seiner Hand. Harry beäugte sie neugierig doch sein Mann ignorierte ihn und ging stattdessen auf Charlie zu. Dieser sah ihn fragend an und nach einer kurzen Diskussion übergab er ihm sogar das Baby. Niemand hatte etwas von diesem kleinen Zwischenspiel mitbekommen, erst als Voldemort mit Ray auf die Eheleute zutrat, wurde er bemerkt. Nevilles Augen weiteten sich geschockt, er trat einen Schritt auf Voldemort zu, blieb aber dann unsicher stehen. Es war ihm anzusehen, dass er ihm das Baby am Liebsten aus den Armen gerissen hatte. Blaise trat neben ihn, auch ihm war es unheimlich, dass Voldemort mit ihrem zukünftigen Sohn vor ihnen stand. Sein Griff um das Kind war allerdings sicher, der Kleine beschwerte sich nicht sondern guckte sich aus großen Augen um. „Ich bin der Letzte, der euch noch nicht gratuliert hat und es ist auch nicht meine Art. Ich habe allerdings ein Geschenk für euch“, sagte Voldemort, er bugsierte Ray etwas auf seinem Arm umher bis er die linke Hand frei hatte und sie, samt Pergamentrolle, den überraschten Eheleuten entgegenhielt. „Was ist das?“, fragte Blaise neugierig während er die Rolle entgegennahm und langsam aufrollte. Je mehr Schrift zum Vorschein kam, umso blasser wurden sowohl Blaise wie auch Neville. „So schlimm?“, fragte Harry von der Seite. „Das ist die Adoptionsurkunde, bereits von allen Seiten unterschrieben. Sogar Rays leibliche Eltern haben unterschrieben, nur unsere Unterschriften fehlen noch“, keuchte Blaise. Im selben Moment hielt ihm Voldemort eine Feder vor die Nase, die er sofort ergriff und seine Unterschrift unter das Dokument setzte. Schnell reichte er es an Neville weiter, der auch sofort unterschrieb. „Muss es noch beglaubigt werden?“, fragte Draco. „Nein.“ „Mein Lord?“ „Sowohl ich wie auch Lucius als Zaubereiministerium haben unterschrieben. Jetzt noch die Blutadoption und die Sache ist geklärt“, sagte Voldemort. „Blutadoption? Darüber haben wir nie nachgedacht.“ Devon schüttelte leicht den Kopf und meinte, „Ray wird nur Teil unserer Familie wenn ihr eine Blutadoption durchführt. Also, wer hat ein Messer?“ Schweigend reichte Severus ihm einen schmalen Dolch, Voldemort drehte den Jungen in seinen Armen und schob den rechten Ärmel nach oben. Neville und Blaise sahen unsicher auf den Dolch, der sich ihrem Kind näherte und schließlich leicht in die Haut schnitt. Sofort begann Ray markerschütternd zu brüllen, alle zuckten zusammen, lediglich Voldemort verleierte leicht die Augen und zischte leise auf das Kind ein. Obwohl Ray kein Parsel verstand, beruhigte er sich langsam und sah ihn verwundert an. Devon reichte den Dolch an Blaise weiter, der sowohl sich wie auch Neville leicht schnitt. Dann tauschte er Dolch gegen Zauberstab und schwang ihn über den Schnittstellen, das Blut verband sich und flog dann auf die drei Wunden vor. Wie schon bei Harry und Severus verschwand das Blut in den Wunden, die Blaise dann mit einem Zauber schloss. Ray reagierte fast sofort, er wandte sich von Voldemort ab und streckte die Ärmchen nach seinen neuen Vätern aus. Er spürte die neuen Gefühle, spürte, dass er dort hin gehörte und dass er auf dem Arm, wo er jetzt war, falsch war. Voldemort übergab das Kind an Blaise, der ihm einen Kuss auf die Stirn gab und dann zu Neville gab. „So, und jetzt feiern wir“, schlug Draco vor. Er erntete mit diesem Vorschlag laute Zustimmung und nacheinander verließ man den Platz um sich als Erstes zum Buffet zu begeben. Harry hielt seinen Mann allerdings nochmal zurück, „ein wunderschönes Geschenk, mein Lord.“ „Ich weiß.“ „Vielen Dank, mein Lord, das war wirklich eine tolle Idee.“ „Komm, du willst doch bestimmt mitfeiern.“ „Ihr nicht?“ „Ich habe ja keine andere Wahl. Komm, mein Kleiner“, murmelte Voldemort. Er legte Harry einen Arm um die Schultern und ging mit ihm zu den Feiernden, heute würde er wohl wirklich nicht drum herum kommen. Die Feier verlief friedlich und für alle Anwesenden zur vollsten Zufriedenheit. Severus und Charlie zogen sich als Erstes zurück, zusammen mit Tali und Ray verabschiedeten sie sich und begaben sich in die Kerker. Die zwei Kinder lagen schnell in ihren Bettchen, die Aufregung des Tages hatte sogar den Wirbelwind Tali so müde gemacht, dass sie anstandslos ins Bett ging. Und vor allem auch dort blieb und sofort einschlief. Charlie streichelte Beiden nochmal über die Köpfchen bevor er den Schutz- und Überwachungszauber über das Kinderzimmer legte und zurück zu seinem Partner ins Wohnzimmer ging. Eine Flasche Rotwein und zwei gefüllte Gläser standen vor Severus auf dem Beistelltischchen. Als er Charlie sah, nahm er beide Gläser und hielt ihm eines davon hin. „Worauf trinken wir?“ „Brauchen wir einen Grund?“ „Nein, nicht wirklich.“ Severus lächelte leicht und schon stießen die Gläser leise gegeneinander. Charlie trank einen Schluck bevor er das Glas wieder auf den Tisch stellte und sich neben Severus auf die Couch setzte. Wie immer war er vorsichtig wenn er sich Severus näherte denn trotz all seiner Fortschritte, manchmal fiel sein Partner zurück in alte Muster und würde ihn am liebsten verfluchen. Doch heute lehnte er sich freiwillig an ihn. „Alles in Ordnung, Severus?“ „Ja.“ „Jetzt nochmal die Wahrheit.“ „Es ist wirklich alles in Ordnung, ich freue mich für die Zwei“, sagte Severus. Charlie legte einen Arm um seine Schultern und zog ihn näher an sich, widerstandslos wurde dem Zug nachgegeben. „Aber?“ „Nichts aber.“ Doch Charlie hörte die Sehnsucht aus seiner Stimme heraus. „Du magst Kinder, oder?“, fragte Severus plötzlich. „Klar. Es werden immer mehr, das ist echt toll.“ „Aha.“ „Aber über eigene Kinder würde ich mich natürlich am Meisten freuen. Du nicht auch?“ „Darüber habe ich nie nachgedacht“, gestand Severus. „Wenn du mal darüber nachdenkst?“ „Dazu müsste man Sex haben und da liegt unser erstes Problem. Zudem ist gar nicht gesagt ob einer von uns schwanger werden kann und ob wir kompatibel sind“, sagte Severus ohne aufzusehen. „Das ist so nicht ganz richtig“, sagte Charlie leise. Er spürte wie Severus sich versteifte und sich schließlich aufsetzte um ihn anzusehen. „Wie meinst du das? Was davon ist nicht ganz richtig?“, fragte er schneidend. Charlie atmete tief durch bevor er sagte, „ich habe die Schwangerschaftsuntersuchung an mir durchgeführt, ich kann schwanger werden. Ich habe sowohl unsere Genetik wie auch unser Magie verglichen, sie sind kompatibel. Es fehlt eigentlich nur noch der Sex.“ „Wann?“ „Als du so viel im St. Mungos zu tun hattest. Ich wollte wissen ob die Möglichkeit auf eigene Kinder besteht“, gestand Charlie leise, er hielt den Blick gesenkt. Erst als er zwei Finger unter seinem Kinn bemerkte, sah er auf und direkt in diese geliebten schwarzen Augen, die ihn warm ansahen. „Böse?“ „Nein, überrascht.“ „Warum? Du weißt, dass ich gerne Kinder hätte. Da ich der passive Part im Bett sein werde, habe ich die Tests gemacht.“ Severus hob fragend eine Augenbraue und schnarrte, „du gehst also davon aus, dass wir wirklich irgendwann Sex haben werden.“ „Ich hoffe es.“ „Und wenn nicht?“ „Dann bleibt noch die Blutadoption übrig“, sagte Charlie mit einem Achselzucken, „es ist ja nicht so als hätte ich noch viel Familie, die dagegen sein könnte. Deine Familie hat garantiert nichts dagegen.“ „Aber du würdest eigene Kinder vorziehen“, stellte Severus fest. „Du nicht? Severus, jetzt mal ehrlich. Du liebst Harry als deinen Sohn. Meinst du nicht, dass du ein eigenes Kind genauso lieben würdest?“ „Natürlich aber...“ „Ja, ich weiß, die Sache mit dem Sex. Hey, das kann warten.“ „Dich soll einer verstehen“, murmelte Severus bevor er sich erhob. „Hey, wo willst du hin?“ „Ins Bett. Es ist spät und ich will schlafen.“ Sofort war Charlie auch auf den Beinen, er konnte Severus ja nicht alleine ins Bett gehen lassen. Auch Blaise und Neville zogen sich irgendwann zurück, Beide hatten allerdings anderes als schlafen im Sinn und schafften es so kaum in ihre Zimmer. Immer wieder fanden sich ihre Lippen zu heißen Küssen, warme Zungen tanzten miteinander und Finger fuhren über erhitzte Haut. Mehr stolpernd als gehend schafften sie den Weg in ihr Schlafzimmer, nur am Rande bekamen sie die unzähligen Kerzen mit, die die Räume erhellten. Oder die Rosenblüten, die auf ihrem Bett verteilt waren. Nichts von alledem war für die zwei frisch gebackenen Ehemänner wichtig, nur noch der Andere zählte in diesem Moment. Kleidungsstücke fielen zu Boden, Hände und Finger strichen sie von den dazugehörigen Leibern und heizten die Stimmung immer mehr an. Doch plötzlich stockte Neville, Blaise sah ihn etwas skeptisch an und fragte dann, „Du willst jetzt nicht die Hochzeitsnacht ausfallen lassen, oder?“ „Nein, will ich nicht. Aber, naja, man könnte es ja mal andersrum probieren“, murmelte Neville, er war etwas rot um die Nasenspitze geworden und sah beschämt zu Boden. Blaise lächelte leicht, hob sein Kinn an und sagte, „das müssen wir nicht wenn du nicht willst. Ich bin mit der momentanen Situation durchaus zufrieden.“ „Aber du willst doch auch mal wieder, oder?“ „Welcher Kerl würde nicht selber der Aktive sein wollen?“, fragte Blaise lächelnd, „aber es reicht mir auch so wie es jetzt ist.“ „Aber wir könnten es probieren, oder?“, fragte Neville leise. „Klar, können wir. Aber nur unter einer Bedingung.“ „Welche?“ „Du sagst sofort Bescheid wenn dir etwas weh tut oder dir etwas nicht gefällt“, sagte Blaise ernst, „in Ordnung?“ „Ja, in Ordnung.“ Jetzt grinste Blaise und ehe sich Neville versah, war er wieder in einem tiefen, langen Kuss gefangen. Mit sanfter Gewalt drückte Blaise seinen Ehemann in die Kissen während er ihm die Boxershorts, sein letztes Kleidungsstück, von den Hüften streifte. Er verwickelte ihn in einen tiefen Kuss, suchte seine Zunge zum gemeinsamen Spiel und schickte seine Hände auf Wanderschaft. Schon oft hatte er diese weiche Haut unter seinen Fingern gespürt doch bis jetzt war er nie der aktive Part gewesen, immer hatte er das Neville überlassen um ihn nicht irgendwie zu verschrecken. Leises Stöhnen riss Blaise aus seinen Gedanken, Neville bäumte sich ihm entgegen, wollte mehr von den Zärtlichkeiten und er war sehr gewillt ihm diese zu geben. Mit Lippen, Zunge, Zähnen und Fingern erkundete er den bekannten Körper unter sich, streichelte, leckte und knabberte sich seinen Weg über die helle Haut. Wie immer faszinierte ihn das Gegenspiel ihrer Hautfarben, seine dunkelbraune Haut und diese, von ihm geliebte, helle, nur leicht gebräunte Haut, ein herrliches Farbenspiel. Immer tiefer ging seine Erkundung, aus dem vereinzelten Stöhnen wurde lang anhaltendes Keuchen und Wimmern, sein Ehemann bäumte sich immer stärker gegen ihn. Seine Finger vergruben sich in seinem kurzen, schwarzen Haaren, drückten ihn unbewusst tiefer und Blaise kam diesem Wunsch gerne nach. Ohne viele Umschweife nahm er Neville komplett in den Mund, ein tiefes Stöhnen antwortete ihm darauf und ließ ihn weiter machen. Er bewegte den Kopf ein paar Mal hoch und runter, seine Zunge vollführte kleine, verschlungene Tänze bevor er ihn wieder aus seinem Mund entließ und mit der Zunge mehrmals über die komplette Länge fuhr. „Mehr, Merlin, bitte mehr“, keuchte Neville leise. Blaise brummte nur leise, seine Hände fuhren unter Nevilles Oberschenkel und drückten sie sanft weiter auseinander, er achtete allerdings immer genau auf die Körperspannung seines Mannes. Um nichts in der Welt wollte er ihm weh tun doch Neville drückte sich ihm nur entgegen, leise stöhnend und keuchend. Er wanderte mit seiner Zunge tiefer, er hörte das tiefe Einatmen und dann das laute Stöhnen als er mit der Zunge durch seine Spalte und über seinen Eingang leckte. Neville wusste nicht mehr wo ihm der Kopf stand, sein Körper brannte, in seinen Ohren rauschte das Blut und sein Glied pochte unaufhörlich. Die feuchten Spuren, die Blaises Zunge hinterließ, heizten seinen Körper immer weiter auf, dann war da diese unbeschreibliche feuchte, heiße Mundhöhle um sein Glied. Er konnte ein tiefes Stöhnen nicht unterdrücken und wollte es auch gar nicht, bei Merlin, das fühlte sich einfach fantastisch an. Blaise hatte ihn schon oral verwöhnt aber immer mit dem Wissen, dass er der aktive Part sein würde, nun heute nicht. Für die Hochzeitsnacht hatte sich Neville etwas Besonderes für seinen Mann vorgenommen. Jetzt ging diese unbeschreibliche Zunge auch noch tiefer und mit jedem Zungenschlag schickte ihn Blaise ein Stück weiter in den Himmel. Er war so in seinem Feuer gefangen, dass er den Finger in seinem Innersten erst mitbekam als er mit etwas Druck auf seine Prostata drückte. Jetzt konnte sich Neville einen Schrei nicht mehr verkneifen, seine Finger verkrallte sich in die Bettdecke und er öffnete seine Beine automatisch noch ein Stück weiter. Auch den zweiten Finger empfand er als nicht sehr unangenehm, erst beim dritten Finger keuchte er schmerzerfüllt auf. Nur um sofort wieder tief aufzustöhnen, da war wieder diese heiße Mundhöhle, die sich um sein Glied legte und ihn sehr erfolgreich von den Fingern ablenkte. Er entspannte sich wieder und im selben Moment bäumte er sich wieder auf, Blaise konzentrierte sich gerade auf seine Prostata und jagte ihn immer höher. Bald wusste er nicht mehr auf was er sich mehr konzentrieren sollte, diese heiße Mundhöhle oder diese talentierten Finger in seinem Inneren. Die Entscheidung wurde ihm abgenommen als Beides plötzlich verschwand, mit einem leisen Knurren öffnete er die Augen und sah Blaise auffordernd an. „Geduld“, murmelte dieser während er sich ganz zwischen seine Beine schob, ein leiser Zauberspruch überzog sein Glied mit einem durchsichtigen Gleitgel. „Darf ich?“, fragte er leise. Neville warf einen kurzen Blick auf das hoch aufgerichtete Glied seines Mannes, er schluckte leicht, nickte aber dann. Er wurde in einen tiefen Kuss gezogen, seine Zunge wurde zum Mitspielen animiert und schnell wurde er von seinen bedrückenden Gedanken abgelenkt. Dennoch bemerkte er wie sich Blaise positionierte und langsam versuchte in ihn einzudringen. Es tat weh, es tat wirklich weh und doch biss er die Zähne zusammen. „Du sollst doch sagen wenn es weh tun, Dummerchen.“ Neville öffnete die Augen einen Spalt als er die Stirn an seiner spürte, sah genau in die dunklen Augen seines Mannes, die ihn warm und liebevoll ansahen. „Es geht schon“, murmelte Neville etwas beschämt. „Entspann dich“, gab Blaise leise zurück bevor er unzählige Küsse auf seinem Gesicht verteilte. Neville entspannte sich langsam und merkte wie der Schmerz weniger wurde. „Geht's?“ „Ja, mach weiter.“ Blaise küsste ihn weiter, leckte sich über seinen Hals bis zu seiner Brust wo er nacheinander die Brustwarzen verwöhnte. Erst als er sich sicher war, dass Neville sich wieder entspannte, bewegte er sich weiter, drang weiter langsam in ihn ein. Er spürte wie Neville gegen den Schmerz atmete, versuchte entspannt zu bleiben bis er komplett in ihm versunken war. Er hielt inne um Neville Zeit zu geben sich an ihn zu gewöhnen und sich selbst um nicht sofort zu kommen. Viel zu lange hatte er die heiße Enge eines Körpers um sein Glied vermisst. Das Gefühl war seltsam, nicht unangenehm aber seltsam, so ausgefüllt aber nicht unbedingt schlecht. Blaise hielt seine Hüfte still, strich aber mit einer Hand immer wieder über seinen Körper und langsam wurde ihm wieder warm, heiß. Ein sanfter Kuss lenkte ihn wieder ab, Blaise lächelte ihn warm an und küsste ihn dann wieder, tiefer und inniger. Seine Erregung stieg langsam wieder an, er stöhnte leise in den Kuss hinein und bewegte leicht die Hüfte gegen Blaise. Für diesen war das Zeichen, auf das er gewartet hatte, er begann sich zu bewegen. Er zog sich nur ein kleines Stück zurück und stieß sanft und vorsichtig zu, immer wieder. Das Keuchen seines Mannes wurde immer lauter, wurde zu abgehackten Stöhnen und je lauter das wurde, desto schneller bewegte sich Blaise. Immer schneller bewegte er sich gegen ihn, zog sich fast komplett aus ihm zurück und stieß mit einer harten Bewegung in ihn. Neville bäumte sich ihm bei jedem Stoß entgegen, ihr Stöhnen und Keuchen erfüllte den Raum, vermischt mit dem Geräusch von zwei Körpern, die immer wieder aneinander prallten. Längst waren sämtliche Bedenken oder logische Gedanken von der Lust weggespült, jetzt zählte nur noch der Körper des Anderen, Hände, die über Haut strichen, Lippen, die sich zu tiefen Küssen fanden, Zungen, die heiße Tänze aufführten und Lust, die immer höher stieg bis sie schließlich explodierte. Fast gleichzeitig kamen sie zum Höhepunkt, Neville erlöste sich auf seinem Bauch auch ohne dass eine Hand nochmal nachgeholfen hätte während Blaise sich tief in ihm verströmte. Stöhnend genossen sie ihren gemeinsamen Höhepunkt, pressten sich eng aneinander und fingen die Lippen des Anderen zu einem sanften, liebevollen Kuss ein. Blaise zog sich langsam aus ihm zurück, Neville murrte leise und zog ihn sofort wieder in seine Arme. „Hab ich dir weh getan?“, fragte er leise. „Nein.“ „Das klingt aber so“, murmelte Blaise leise. Jetzt lachte Neville, kuschelte sich eng an ihn und schnurrte, „ich frage mich nur gerade warum ich mich so lange dagegen gewehrt habe.“ „Das habe ich dir von Anfang an gesagt. Also können wir das wiederholen?“ „Ja, sehr gerne sogar aber nicht heute.“ „Och, wieso nicht? Es ist schließlich unsere Hochzeitsnacht und die muss man doch nutzen“, raunte Blaise. Neville sah ihn an, er sah das liebevolle Funkeln in den dunkelbraunen Augen und konnte nicht anders als zu lächeln. „Blaise.“ „Ja?“ „Ich liebe dich.“ „Das hör ich gerne, ich liebe dich auch, von ganzem Herzen“, sagte Blaise bevor er ihn zu einem Kuss an sich zog. Ein sanfter Kuss, von beiden Seiten voller Liebe und Wärme. Eng umschlungen kuschelten sie sich aneinander, Blaise holte mittels Zauber die Decke zu ihnen und hüllte sie darin ein. „ Ob es Ray gut geht?“, murmelte Neville. „Bei der Fledermaus, garantiert.“ „Wieso bist du dir da so sicher? Ich mache mir Sorgen um ihn“, gestand Neville. „Du musst dir keine Sorgen machen. Denk doch mal drüber nach, Harry und Voldemort vertrauen ihm ihre Tochter an und du weißt wie Voldemort ist wenn es um Tali geht“, sagte Blaise. „Aber bei uns hat sie auch schon geschlafen.“ „Ja, weil Voldemort sich nicht bewegen konnte.“ „Neville, mein Schatz, Ray ist in den besten Händen. Charlie ist mit unzähligen Geschwistern aufgewachsen und sie haben mit Tali genug geübt. Ihm geht es gut und wir haben ihn morgen wieder.“ Als Neville nicht antwortete, öffnete Blaise die Augen wieder um ihn anzusehen doch sein Ehemann lag mit dem Gesicht an seine Brust geschmiegt und hatte einen sehr zufriedenen Gesichtsausdruck. „Neville? Alles in Ordnung?“ „Natürlich, ich habe alles, was ich mir immer gewünscht habe.“ „Du hast dir einen Ehemann und ein adoptiertes Kind gewünscht?“, fragte Blaise überrascht. Jetzt lachte Neville leise, hauchte einen Kuss auf die Brust seines Mannes und sagte, „ich habe mir eine Familie gewünscht, jemanden, der mich liebt und Kinder. Und das habe ich mit dir und Ray bekommen.“ „Kinder? Na, dann müssen wir wohl noch ein Geschwisterchen für Ray suchen.“ „Du hast nichts dagegen?“ „Nein, wieso auch? Je größer die Familie ist, umso besser. Aber heute nicht mehr und morgen nicht gleich“, sagte Blaise, der seine Finger gerade wieder über den Rücken seines Mannes wandern ließ, „also, was könnten wir heute noch machen?“ Nevilles Reaktion bestand aus einem Lachen und einem Kuss, der gerne erwidert wurde und schnell tiefer und inniger wurde. Sie waren schließlich in ihrer Hochzeitsnacht und die sollte man auch nutzen. Hogwarts wird wieder eröffnet „Dieser Beschluss wurde gestern vorm Zaubergamot bekanntgegeben. Harry Snape-Riddle nahm zum ersten Mal, seit der Wiedereinführung des Gamot, an einem solchen Treffen teil und verkündete dabei gleichzeitig, dass Hogwarts zum 1. September wieder eröffnet wird. Und gleichzeitig mit dieser Verkündung hat er auch die neuen Regeln der Schule verlesen. Wir haben hier die wichtigsten Punkte zusammengefasst, eine genaue Ausführung sowie die Auflistung der Lehrer finden sie auf den Seiten 8 - 14. - Schulleiter wird Harry James Snape-Riddle persönlich. Er betonte, dass er keines der Häuser bevorzugen würde und dass auch der familiäre Blutstatus der Kinder völlig ohne Belang wäre. - Jeder Schüler wird neu eingeteilt, das System der vier Häuser bleibt erhalten, jedes Haus wird weiterhin einen Hauslehrer, der als Ansprechpartner dient, haben. Allerdings strebt Mr. Snape-Riddle eine Zusammenarbeit der Häuser an, eine freundschaftliche Konkurrenz und nicht mehr dieses voreingenommene Häuserdenken. - Die Klassen werden kleiner werden, wo früher bis zu zwanzig Schüler in einer Klasse waren, werden es in Zukunft maximal zehn sein. So soll es den Lehrern möglich sein, besser auf jedes Kind einzugehen. Dabei soll es durchaus möglich sein, dass ein Jahrgang geteilt wird und mit Schülern desselben Jahrgangs aber eines anderen Hauses zusammen unterrichtet wird. - Auch wird ein Fach nicht mehr nur von einem Lehrer unterrichtet, sondern von mehreren Lehrern, die die Jahrgangsstufen unter sich aufteilen. Die Jahresendnoten werden dementsprechend auch von mehreren Lehrern zusammen bestimmt. - Das Schulkomitee wird nicht wieder in Kraft gesetzt, sämtliche Entscheidungskraft liegt bei den Lehrkörpern und beim Schulleiter. - Es werden alle Fächer weitergeführt, sowohl 'Schwarze Magie' wie auch 'Verteidigung gegen die Dunklen Künste'. Diesmal aber mit dem Unterschied, dass 'Schwarze Magie’ genau wie VgddK ab dem ersten Schuljahr unterrichtet wird. - Eine weitere Änderung bei den Schulfächern ist, dass 'Muggelkunde' zu einem Pflichtfach ab dem ersten Schuljahr wird. Es soll Missverständnisse, Gerüchte und Vorurteile über Muggelgeborene aufklären. - Mr. Snape-Riddle ließ verlauten, dass Hogwarts nie wieder an einem Trimagischen Turnier teilnehmen wird. Er finde es lebensgefährlichen Schwachsinn halbe Kinder vor solche Aufgaben zu stellen, egal wie gut organisiert die Veranstaltung ist. - Zusätzlich wurde noch betont, dass es keinen Schulzwang gäbe. Die Einladungen würden wie gewohnt verschickt, der Schulzug fährt pünktlich um 11 Uhr am 1. September vom Gleis 9 ¾ und natürlich ist jeder Schüler willkommen. Aber keiner muss nach Hogwarts gehen, niemand wird gezwungen und es wird auch nicht nach Gründen für das Fernbleiben des Schülers oder der Schülerin gefragt. - Jeder Schüler und jede Schülerin kann wie gewohnt mit seinen/ihren Eltern Kontakt aufnehmen. Der Besuch der Eltern ist, nach einer vorherigen Ankündigung, einmal im Monat und bei besonderen Ereignissen (Hochzeit, Geburt, Todesfall, oder ähnliches) möglich. - Die Weihnachts- und Osterferien können wie gewohnt in Hogwarts verbracht werden, natürlich steht einem Besuch Zuhause nichts im Wege. - Es werden weder Todesser noch Werwölfe in Hogwarts sein. Mr. Snape-Riddle hat betont, dass er einen normalen Schulalltag anstrebt und das heißt, keine Wachen, keine Beschützer, egal von welcher Gesinnung. (Allerdings gibt es Gerüchte, dass einer der Lehrer ein Werwolf sei und ein Anderer ein Vampir. ) - Als Letztes stellte Mr. Snape-Riddle noch Eines fest. ER würde die Schule leiten, nicht der Zaubereiminister Lucius Malfoy, nicht der Dunkle Lord, nur ER. Also ist er auch der Ansprechpartner wenn es um irgendwelche Probleme ginge. Und er wünscht sich, dass die Schule möglichst schnell wieder zum normalen Alltag übergehen kann. Wir, ihre Redaktion vom Tagespropheten, werden natürlich an der Sache dran bleiben und ein genaues Auge auf den neuen Schulleiter und seine Arbeit werfen. Natürlich ist es jedem frei gestellt, sich eine eigene Meinung zu bilden. Wir warten jetzt natürlich erst mal den 1. September ab, wie viele Schüler werden kommen? Das ist wohl die Frage, die nicht nur unsere Redaktion beschäftigt. Mr. Snape-Riddle hat allerdings auch gesagt, dass die Schule auf jeden Fall geöffnet wird, egal wie viele Schüler kommen. Natürlich freut er sich darauf, dass alle vier Häuser wieder voll werden. Und er hoffte, dass das die letzte Neueröffnung von Hogwarts ist. Nun, wir werden sehen. Hochachtungsvoll ihre Redaktion.“ „Ich bin immer noch dagegen.“ „Ich weiß, mein Lord.“ „Kann ich dich nicht umstimmen?“ „Nein, mein Lord.“ „Hörst du mir eigentlich zu?“ „Nein, mein Lord.“ Im nächsten Moment wurde Harry nach hinten aufs Bett gezogen, er stieß einen überraschten Schrei aus und sah seinen Mann böse an, der Tagesprophet lag vergessen auf dem Fußboden. „Mein Lord, ich werde Hogwarts leiten und zwar ohne Begleitschutz. Remus kann sowieso nicht, er unterrichtet. Ich habe genug Schutz in Hogwarts, Remus, Ioan, Dad, Charlie, die anderen Todesser, es ist genug. Ich bin kein Kind mehr“, sagte Harry. Er lag auf dem Rücken und sah zu seinem Mann auf, der auf einen Ellenbogen gestützt war und ihn misstrauisch ansah. Sie führten diese Diskussion schon seit zwei Monaten, seit das Ritual gelungen war und Harry beschlossen hatte, die Schule nicht nur wieder zu öffnen sondern sie auch zu leiten. Gestern hatten sie es vor dem Zaubergamot verkündet und in einem Monat, am 1. September, würden sie sehen wie viele Schüler wirklich kommen würden. „Du bist aber eine perfekte Zielscheibe.“ „Mein Lord, es gab seit zwei Monaten keine Übergriffe mehr, keine Hetzkampagnen oder sonstiges. Die Menschen wissen, dass wir gesund und stark sind und sie sind dabei es zu akzeptieren.“ Voldemort schnaubte leise, er traute dem Frieden nicht und misstraute Grund prinzipiell erst mal allen. Harry hob die Hand und fuhr sanft über die blasse Wange, sein Mann war fast wieder komplett gesund, sowohl körperlich wie auch magisch. „Ich mache mir einfach Sorgen um dich.“ „Das müsst ihr nicht.“ „Mache ich aber. Vor allem sind wir dann wieder getrennt.“ „Auch das hatten wir schon. Ich werde viel von Zuhause aus arbeiten, schließlich habe ich noch Tali und ich wünsche mir ja weitere Kinder“, sagte Harry. „Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass ich dich das Manor verlassen lasse wenn du nochmal schwanger wirst, oder?“, fragte Voldemort ernst. Jetzt grinste Harry, „nein, das erwarte ich nicht. Ihr und Dad werdet mich hier wieder einsperren, wie beim letzten Mal und ich bin bereit das zu akzeptieren.“ „Ohne Wenn und Aber?“ „Ja, ohne Wenn und Aber. Ich arbeite dann von Zuhause aus und Dad vertritt mich in Hogwarts.“ „Wieso habe ich das Gefühl, dass ihr das schon miteinander besprochen habt?“ Das Grinsen wurde noch breiter, die Hand wanderte in Voldemorts Nacken und zog ihn nach unten. Bereitwillig folgte er der Aufforderung und versiegelte seinen Mund mit seinen Lippen. Kapitel 32: Kapitel 26 (ohne Adult) ----------------------------------- Eine knappe halbe Stunde später saß Voldemort mit Talisha auf der Couch, Beide eingewickelt in eine flauschige Decke und teilten sich einen Teller mit verschiedenen Fruchtstücken. Severus und Charlie waren in die Kerker verschwunden, sie wollten nach der durchwachten Nacht schlafen, genau wie Vlad, der von Ioan sehnlichst erwartet wurde. Auch Harry hatte angefragt ob Voldemort nicht lieber ins Bett wollte doch dieser hatte abgelehnt. Er wollte erst mal ein bisschen Zeit mit seiner Tochter verbringen, er hatte sie lange genug nicht mal umarmen können. Tali schien das genauso zu sehen. Entgegen ihrer normalen Angewohnheit, nie lange auf einem Platz sitzen zu bleiben, kuschelte sie sich an ihren Vater und machte keine Anstalten, jemals wieder aufzustehen. Harry und Lucius, der auf Harrys Wunsch da geblieben war, saßen auf dem zweiten Sofa, jeder eine Tasse Kaffee in der Hand. „Jetzt erklärst du mir nochmal, warum ich hier bleiben sollte?“, forderte Lucius ihn gerade auf. „Weil ich die ganze Nacht wach war, eigentlich hundemüde bin und meinen geliebten Mann nicht mehr alleine ins Bett bekomme. Da du gerade eh nichts zu tun hast“, grinste Harry. „Ich hätte genug zu tun. Die Bevölkerung zweifelt langsam daran, dass ihr Zwei noch lebt. Es kommt immer wieder zu kleinen Aufständen, die wir momentan noch niederschlagen können aber wir müssen bald ein Exempel statuieren“, erklärte Lucius. Sofort lag Voldemorts Blick auf ihm bevor er fragte, „wie äußern sich diese Aufstände?“ „Vermehrte Protestredner in der Winkelgasse, hetzerische Leserbriefe im Tagespropheten, es werden viele Anfragen beim Ministerium gestellt. Mein Schreibtisch quillt förmlich über, mein Lord“, gab Lucius zu. „So weit ich mich erinnere, habe ich dir das Du angeboten, oder?“ „Ja, habt ihr aber ich dachte, dass gilt nur solange ich mich um euch kümmere.“ Voldemort hob skeptisch eine Augenbraue und knurrte, „ich biete niemanden das Du an und ziehe es dann zurück. Was hast du bis jetzt dagegen gemacht?“ „Wir weisen die Protestredner dezent darauf hin, dass sie verschwinden sollen und sich so schnell nicht wieder blicken lassen sollen. Wir zeigen vermehrt Präsenz in der Winkelgasse sowie im Ministerium, Fenrir und die Werwölfe sind da eine sehr große Hilfe. Bis jetzt verzichten wir auf irgendwelche Gewaltanwendung.“ „Fenrir?“ „Ja, sein Ruf eilt ihm immer noch voraus. Aber das hält nicht ewig, unsere Lords müssen sich mal wieder draußen blicken lassen.“ „Wieso immer wir?“, maulte Harry, „reicht es nicht, dass die Todesser da sind?“ „Nein, das reicht nicht. Vor allem weil die Gerüchte um mein...Voldemort immer stärker werden, keiner glaubt mehr, dass er noch lebt und dein Verschwinden über fast drei Monate gibt den Gerüchten noch mehr Nahrung.“ „In wie weit?“, fragte Voldemort, nicht auf sein Stocken eingehen. „Das Netteste ist, dass er in Urlaub irgendwo hin ist. Das Schlechteste, dass er sich umgebracht hat weil er dich wirklich geliebt hat“, sagte Lucius. „Ich und Selbstmord?“ Selbst Voldemort grinste leicht bevor er leise auf Parsel zu singen begann, sowohl Tali wie auch Harry lauschten ihm gespannt während Lucius fragend eine Augenbraue hob. Doch dann lehnte er sich zurück und entspannte sich, es war zwar eine sehr ungewöhnliche Situation doch irgendwie genoss er es durchaus. Wer hätte früher gedacht, dass er mal mit dem Dunklen Lord per Du sein würde? Doch die durchwachte Nacht forderte bald ihren Tribut von Harry, es fiel ihm immer schwerer die Augen offen zu halten und er lehnte schon eine ganze Weile an Lucius' Schulter. Dieser hatte das mit einem, teils fragenden, teil ängstlichen Blick zu Voldemort kommentiert doch der war ganz auf seine Tochter konzentriert. Erst als Lucius merkte, dass Harry an seiner Seite eingeschlafen war, beschloss er zu handeln. Er rüttelte ihn leicht bis er aufwachte und meinte, „du solltest ins Bett gehen um zu schlafen.“ „Ich denke, du hast Recht. Mein Lord?“ „Bett klingt gut. Lucius, du nimmst die Kleine mit.“ „Ich muss ins Ministerium, nicht gerade der passende Ort für ein Kleinkind“, warf Lucius ein. „Wer ist heute mit Babysitten dran?“, gähnte Harry. „Ist egal, bring Talisha zu Neville und Blaise. Wenn ich schon Devon von dem Squib überzeugen soll, können sie auch auf Tali aufpassen“, knurrte Voldemort bevor er die Decke wegschlug. Tali plapperte fröhlich drauf los, allerdings immer noch mehr Parsel als Englisch und so konnten sich nur Voldemort und Harry darüber amüsieren. „Ihr solltet ihr dringend mehr Englisch beibringen“, schlug Lucius vor. „Machen wir. Mein Lord, könnt ihr selber aufstehen?“ Statt einer Antwort setzte Voldemort seine Tochter neben sich und stand langsam auf, er musste sich allerdings an der Lehne festhalten und seine Beine zitterten. Selbst diese kleine Bewegung schien schon zu viel für ihn. Harry schüttelte leicht den Kopf bevor er neben ihn trat und sich den freien Arm über die Schultern legte. „Warum sagt ihr nicht wenn es nicht geht?“, fragte Harry, „ach ja, ich vergaß, der Dunkle Lord darf ja jetzt keine Hilfe mehr annehmen.“ „Spar dir deinen Sarkasmus“, maulte Voldemort. „Braucht ihr mich noch oder kann ich gehen?“ „Geh ruhig und nimm unser Würmchen mit. Wir werden wahrscheinlich nicht zum Abendessen kommen.“ Lucius nickte nur nochmal, schnappte sich dann Talisha und verließ den Raum während das Mädchen nach seinen Haaren haschte. Sie hatte noch immer eine extreme Vorliebe für lange Haare. Harry brachte unterdessen seinen Mann ins Schlafzimmer. „Das ist so erniedrigend“, knurrte Voldemort. „Wieso? Wir haben euch seit sieben Monaten versorgt.“ „Eben deswegen. Erst liege ich wie eine Leiche sinnlos rum, ohne irgendeine Möglichkeit mich bemerkbar zu machen und dann kann ich nur die Lippen, die Augen und die Finger bewegen. Und jetzt, obwohl das Ritual funktioniert hat, bin ich immer noch auf fremde Hilfe angewiesen“, erklärte Voldemort, „das ist einfach erniedrigend.“ „Mein Lord, das ist Blödsinn und das wisst ihr ganz genau. Wann habt ihr Lucius eigentlich das Du angeboten?“, fragte Harry neugierig. Er ließ seinen Mann vorsichtig auf die Bettkante sinken und zog seinen Zauberstab, mit einem Wink wurden aus den zwei Einzelbetten wieder das breite Doppelbett. „In der Nacht als du wiedergekommen bist. Ich hatte nur bis jetzt keine Zeit um es dir zu sagen.“ „Ihr müsst mir nicht sagen wem ihr das Du anbietet. Aber ich bin froh darüber.“ „Wieso?“ „Naja, seht ihr ihn nicht als Freund an?“ Voldemort schnaubte leicht und meinte, „ich habe keine Freunde. Es kam mir nur seltsam vor.“ Während Harry erneut den Zauberstab schwang um sie auszuziehen, fragte er, „was kam euch seltsam vor?“ „Die Situation. Er hat sich um mich gekümmert, mich in dieser hilflosen Lage gesehen und soll mich weiterhin siezen? Wohl kaum. Deswegen habe ich ihm das Du angeboten, nicht weil ich ihn für einen Freund halte. Ich habe keine Freunde sondern nur eine Familie“, sagte Voldemort, der jetzt vorsichtig und langsam unter die Decke schlüpfte. „Ihr seht das alles viel zu ernst. Ihr habt Freunde, ihr wisst es nur nicht.“ „Harry, ich würde gerne schlafen und nicht über meine, nicht vorhandenen Freunde diskutieren. Komm her, es ist ewig her, dass ich dich in den Armen halten konnte.“ Jetzt musste Harry lächeln, er legte den Zauberstab auf den Nachttisch und glitt unter die Decke und in die Arme seines Mannes. Laut schnurrend schlang er die Arme um den dünnen, blassen Körper. Sein Mann hatte extrem abgenommen, trotz der guten Versorgung und der Krankengymnastik aber das würden sie schon wieder hinbekommen. „Merlin, wie habe ich das vermisst?“, murmelte Voldemort. „Nicht nur ihr.“ „Sag mal, wieso siezt du mich jetzt wieder? Du hast mich die ganze Zeit geduzt.“ „Da müsst ihr euch irren, das würde ich doch nie tun“, sagte Harry, der sich eng an Voldemort kuschelte. „Ich war gelähmt aber nicht taub!“ „Ihr müsst euch irren. Ihr wolltet schlafen, gute Nacht.“ „Harry!“ „Ja, mein Lord?“ Voldemort seufzte leise und murrte, „ich geb es auf. Nenn mich wie du willst. Solange du nicht Tom sagst, ist mir alles recht. Ich kann dich ja eh nicht dazu zwingen.“ „Ich bin froh, dass ihr es einseht. Gute Nacht, mein geliebter Lord.“ „Gute Nacht, mein geliebter Ehemann.“ Harry versuchte sich noch enger an ihn zu kuscheln bis Voldemort leise lachte und meinte, „du kannst nicht in mich rein kriechen.“ „Schade. Ich habe euch so vermisst, so schrecklich vermisst.“ „Ich weiß, ich habe es gehört. Was glaubst du, wie ich mich gefühlt habe? Mein Mann ruft nach mir und ich kann nicht reagieren. Ach ja, danke“, murmelte Voldemort. Harry, der schon fast eingeschlafen war, hob jetzt nochmal den Kopf und sah ihn schläfrig und fragend an. „Dafür, dass du, auch gegen meinen Willen, das Ritual hast durchführen lassen.“ „Ich habe euch doch gesagt, dass ich alles tu um euch wiederzubekommen. Jetzt schlaft, ihr müsst zu Kräften kommen“, lächelte Harry, der immer noch leise vor sich hin schnurrte. Voldemort sah ihn aus warmen Augen an, zog ihn dann sanft zu sich hoch und küsste ihn, der erste, wirkliche Kuss seit dem Endkampf. Harry öffnete seine Lippen um der Zunge seines Mannes Einlass zu gewähren, empfing sie mit seiner Eigenen, spielte und kuschelte mit ihr. Dunkles Schnurren erklang von Voldemort, durchzog seinen Körper und ließ einen warmen Schauer über seinen Rücken laufen. Immer weiter vertieften sie den Kuss bis Voldemort sich, mit einem schmerzerfüllten Keuchen, von ihm trennte. „Was ist los? Was ist passiert?“, fragte Harry aufgeregt. „Mein Rücken“, keuchte Voldemort, der sich langsam wieder in die Kissen sinken ließ. „Ich hole einen Schmerztrank.“ Schon war Harry aus dem Bett gesprungen und ins Labor gesprintet. Genauso schnell kam er wieder und flößte Voldemort den Inhalt ein. Dieser entspannte sich sichtlich, seufzte sogar erleichtert auf. „Besser?“, fragte Harry. „Ja, besser. Jetzt kann ich meinen Mann nicht mal mehr küssen ohne Schmerzen zu haben. Komm wieder her“, murrte Voldemort. Schnell kam Harry dieser Aufforderung nach, schmiegte sich wieder an die Seite seines Mannes und begann wieder leise zu schnurren. Es dauerte einen Moment doch dann erwiderte Voldemort das Schnurren. „Gute Nacht, mein Lord“, schnurrte Harry leise. „Gute Nacht, Harry.“ Diesmal hob Harry nicht nochmal den Kopf, er kuschelte sich an seinen Mann und schlief sehr schnell ein. Voldemort hingegen lag noch eine Weile wach. Die nächsten Tage trieb Harry seinen Mann beinah in den Wahnsinn, er umsorgte ihn rund um die Uhr und sorgte dafür, dass er keine Magie anwand. Was sich als das leichteste Problem raus stellte denn ohne Zauberstab war es Voldemort momentan nicht möglich zu zaubern. Er hatte ja schon gewusst, dass sein Stab zerbrochen war und für den Weg zu Ollivander war er einfach noch zu schwach. Doch das störte Voldemort wenig, er verbrachte seine Zeit mit Tali und Harry und kam langsam wieder zu Kräften. „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ Dass die Eheleute noch nicht ins Parsel gewechselt hatten, wunderte die Beobachter und Lucius wandte sich an seinen besten Freund, „wollen wir wetten?“ „Ich wette auf Voldemort“, gab Severus todernst zurück, das Eichhörnchen auf seiner Schulter nickte zustimmend. „Ernsthaft? Ich wette auf Harry. Um was?“ „Eine Flasche aus deinem Weinkeller.“ „Was setzt du ein?“, fragte Lucius etwas überrascht. „Ich brauche nichts, ich gewinne“, sagte Severus mit einem Deut auf die zwei streitenden Männer. Voldemort schnitt Harry mit einer Handbewegung das Wort ab und knurrte, „du wirst mich nicht davon abhalten. Ich brauche einen neuen Zauberstab und sowohl Severus wie auch Devon haben gesagt, dass meine Kräfte dazu ausreichen.“ „Aber es ist zu gefährlich“, protestierte Harry. „Nein, ist es nicht. Dank dir ist die Winkelgasse mit Werwölfen und Zauberern überschwemmt, es würde mich wundern, wenn mich irgendjemand zu sehen bekommt, der nicht zu uns gehört. Also entweder kommst du jetzt mit oder ich gehe ohne dich“, sagte Voldemort aufgebracht. „Keine Chance euch umzustimmen?“, fragte Harry. „Nein.“ „Ok, dann komme ich mit.“ „Gut, können wir dann endlich gehen?“, schnarrte Severus bevor er sich an Lucius wandte, „ich erwarte eine Flasche Pinot noir von deinen Weingütern in Frankreich. Lass es einen guten Jahrgang sein.“ Lucius verzog nur etwas geringschätzig das Gesicht und wandte sich zum gehen, „Ich flohe schon vor.“ „Was war das?“, fragte Voldemort. „Eine gewonnene Wette, Bruder. Kommt ihr Zwei jetzt?“ „Wo ist Tali?“ „Bei Blaise und Neville und ihr wolltet noch mit Devon reden.“ „Habe ich gestern als du bei den Werwölfen warst, er akzeptiert den Squib in seinem Stammbaum.“ „Mein Lord!“ „Ok, er akzeptiert das Kind. Besser?“, knurrte Voldemort während er nach einem Umhang griff. Sein Mann sah ihn vorwurfsvoll an und Severus meinte, „der Kleine hat einen Namen.“ „Du hast unsere Tochter die ersten Monate nur Würmchen genannt.“ „Das ist meine Enkelin, da darf ich das. Und jetzt ab in die Winkelgasse.“ Diesmal protestierte Harry nicht sondern warf sich seinen Umhang über und folgte dann Voldemort und Severus nach unten, sie würden von der Eingangshalle aus in den 'Tropfenden Kessel' flohen. Sie hatten sich gegen das plötzliche Auftauchen in der Winkelgasse entschieden und der 'Tropfende Kessel' war um diese Uhrzeit fast leer. Zudem hatte Lucius die wenigen Anwesenden vorgewarnt aber dennoch zuckten sie zusammen als das Feuer erneut grün aufflammte und schließlich die Führungsspitze des dunklen Ordens ausspie. Wobei Harrys ungewollt komischer Auftritt, er war wie immer aus dem Kamin raus gestolpert und hatte sich an Severus' Robe festgekrallt um nicht komplett hinzufallen, dafür sorgte, dass sich auf manche Gesichter ein leichtes Lächeln schlich. Voldemort ließ sich von seinem Amüsement nichts anmerken, sein Gesicht war wie immer eine eiskalte Maske. Harry warf seinem Mann einen unsicheren Blick zu, er mochte diese Maske nicht aber er wusste, dass es notwendig war und das sein Mann gar nicht anders konnte. In der Öffentlichkeit würde sich Voldemort nie so zeigen wie im privaten Umfeld, nie würde ihn jemand außer ihren Freunden so sehen. „Können wir?“, fragte Severus. Voldemort nickte nur knapp und ruckartig und setzte sich im gleichen Moment in Bewegung. Harry blieb an seiner Seite während sich Lucius und Severus einen Schritt zurückfallen ließen. Jetzt war er nicht mehr ihr Bruder und Freund, jetzt war er wieder der Dunkle Lord. Nicht, dass es Severus wirklich interessieren würde aber wenn sie ihre Position in der Zaubererwelt wieder festigen wollten, mussten sie eine geschlossene Einheit darstellen. Zudem hatte er Harry versprochen, sich zu benehmen, ... wenn er genauer darüber nachdachte, war das der eigentliche Grund warum er sich wirklich benahm. Severus riss sich selbst aus seinen Gedanken als Harry vor ihm die Mauer im Hinterhof mit dem Zauberstab an tippte und damit den Weg in die Winkelgasse öffnete. Harry stellte sofort fest, dass hier etwas nicht stimmte. Es waren weit weniger ihrer Anhänger hier als er eigentlich angeordnet hatte. Er sah sich suchend um, die Winkelgasse war gut besucht und noch war ihr Auftritt nicht bemerkt worden doch das war nur noch eine Frage der Zeit. Da, eine Hexe hatte sie entdeckt und machte ihre Freundin auf sie aufmerksam. Die zwei Frauen tuschelten miteinander, zwei Zauberer wurden darauf aufmerksam und suchten nach dem Grund dafür. Als sie Voldemort entdeckten, gut, das war nicht mehr schwer denn sie befanden sich mittlerweile mitten in der Winkelgasse, entfuhr dem Jüngeren ein leiser Schrei. Das war der Anfang. Überall erklangen jetzt überraschte Ausrufe, Finger zeigten auf sie, Kinder wurden von ihren Eltern zur Seite gezogen und es wurde nicht nur ein Zauberstab gezogen. „Der Erste, der hier zaubert, den verfluche ich“, zischte Voldemort.  „Das wäre sehr kontraproduktiv. Ihr müsst sie auch irgendwo verstehen, ihr seit seit jeher ihr Feind gewesen und sie hatten alle gehofft, dass ihr wirklich tot seit.“ „Nun, dann haben wir sie jetzt vom Gegenteil überzeugt.“ „Ich sehe ihre Begeisterung“, gab Harry leise zurück. Voldemort sah sich um, sie wurden förmlich angestarrt doch keiner kam näher und die Zauberstäbe waren auch gesenkt worden. Was vielleicht aber eher an Fenrir lag denn der Werwolf war mitten auf der Straße aufgetaucht, zusammen mit zehn verwandelten Artgenossen und das machte Eindruck. Der Werwolf knurrte etwas, woraufhin sich die Anderen verteilten, während er selbst auf Voldemort zukam und sich vor ihm verbeugte. Dieser nahm das mit einem knappen Nicken zur Kenntnis und ging dann einfach an Fenrir vorbei. „Wo sind deine Leute? Ich hatte die doppelte Menge angeordnet“, flüsterte Harry als er seinem Mann folgte und und ein Stück neben Fenrir ging. „Dein Mann hat den Befehl widerrufen“, gab der Werwolf leise zurück. „Ist das wahr, mein Lord?“ „Ja, ist es. Wenn es nach deinem Befehl gegangen wäre, gäbe es jetzt hier nur noch Angehörige des Dunklen Ordens. Wie soll die Zaubererwelt mitkriegen, dass ich noch lebe wenn mich keiner sieht?“ „Aber die Gefahr für einen Angriff ist riesig.“ „Nein, ist sie nicht. Sieh dich um, der Schock sitzt tief, die denken gerade an alles aber nicht daran uns anzugreifen. Können wir mir jetzt einen neuen Zauberstab besorgen?“ „Ja, mein Lord.“ „Bitte keinen Ehestreit“, bat Severus von hinten leise, „das können wir jetzt echt nicht brauchen.“ „Wir streiten nicht, wir sind nur unterschiedlicher Meinung“, grinste Harry. Er sah wie Voldemort kurz die Augen verleierte bevor er wieder nach vorne sah, sie hatten Ollivander erreicht. „Hoffentlich dauert es diesmal nicht wieder so lange“, zischte Voldemort während er schon die Tür aufstieß und den Laden betrat. Der Laden war noch genauso wie Harry ihn in Erinnerung hatte, der kleine Schreibtisch mit der Öllampe und die hohen Regale mit den unzähligen Zauberstabsschachteln. Eine kleine Tür führte nach hinten und ebendiese Tür öffnete sich gerade. Mr. Ollivander betrat den Raum, blieb aber sofort stehen als er erkannte wer da sein Geschäft betreten hatte. Er sah unsicher von Voldemort zu Harry, der Rest war draußen geblieben, und wieder zurück. „Guten Tag, Mr. Ollivander“, sagte Harry schließlich lächelnd. „Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“ „Ich brauche einen neuen Zauberstab“, knurrte Voldemort. Jetzt wurde er überrascht angesehen, die großen, leuchtenden Augen weiteten sich bevor er murmelte, „Eibenholz und Phönixfeder, 13 ½ Zoll, sehr starr, gut für geradlinige Arbeiten.“ „Genau“, unterbrach ihn Voldemort und der Zauberstabmacher sah ihn noch überraschter an. „Habe ich etwa laut gedacht?“, fragte er. „Ja, hast du“, kam von Harry, „bevor jetzt die Frage kommt, warum ich Du sage, ich sieze nur meinen Mann, niemand Anderen.“ „Harry James Snape-Riddle, früher Potter, Stechpalme und Phönixfeder, 11 Zoll, federnd, gut für Veränderungen, oder?“, fragte Mr. Ollivander mit einem schwachen Lächeln. Harry zog den Zauberstab und sagte, „ja und er hat mir immer sehr gute Dienste geleistet. Ein wirklich toller Stab.“ „Danke.“ „Ich will ja nicht unterbrechen aber ich brauche noch immer einen Zauberstab“, knurrte Voldemort. „Natürlich, natürlich. Ich müsste Euch erneut ausmessen, Ihr habt Euch sehr verändert seit damals.“ Er zog sein Bandmaß und sah Voldemort fragend an. Dieser nickte nur und sofort erwachte das Bandmaß zum Leben und vermaß ihn. „Kann er nicht einfach so einen ähnlichen Zauberstab wie früher bekommen?“, fragte Harry, der es sich auf dem einzigen Stuhl im Raum nieder ließ. Mr. Ollivander zögerte mit seiner Antwort, sein Blick irrte immer wieder ängstlich zu Voldemort bis dieser entnervt schnaubte, „jetzt antworte schon. Ich werde dich schon nicht umbringen, schließlich brauche ich noch einen neuen Stab.“ Aus der Angst wurde Panik, Mr. Ollivander begann leicht zu zittern. Harry seufzte leise, „hier wird heute keiner getötet. Wir wollen nur einen neuen Zauberstab für meinen Ehemann. Ich hätte gerne eine Antwort auf meine Frage.“ „Er hat sich zu sehr verändert um einen ähnlichen Zauberstab zu bekommen.“ „Ich wusste es, du ruinierst nicht nur meinen Ruf. Da, jetzt hast du den Beweis.“ Harry kicherte, schüttelte aber den Kopf, verkniff sich aber eine Antwort und wandte sich stattdessen wieder dem Zauberstabmacher zu. Dieser sah fragend zwischen ihnen umher, er war sich nicht sicher was er hiervon halten sollte. „Also wird er wieder so lange probieren müssen bis er etwas findet“, sinnierte Harry. „Ja, so in etwa. Aber ich habe da vielleicht schon eine Ahnung.“ „Dann sollten wir anfangen, ich habe heute noch was vor“, sagte Voldemort, der sich nur mit Mühe beherrschen konnte um das magische Maßband nicht in der Luft zu zerreißen. Er hatte es damals schon nicht leiden können. „Natürlich, wir fangen sofort an“, sagte Mr. Ollivander, das Maßband schnappte zusammen und er begann ein paar Schachteln aus dem Regal zu holen. Voldemort seufzte innerlich auf, das letzte Mal hatte er fast vier Stunden gebraucht bis er seinen Stab hatte, er hoffte, dass es diesmal schneller ging. Das schadenfrohe Grinsen Harrys half nicht wirklich dabei seine Laune zu erhalten. Mr. Ollivander zuckte zusammen als Voldemort den nächsten Zauberstab quer durch den Laden an die nächste Wand schleuderte und sich wütend fauchen zu ihm umdrehte, „WIESO PASST HIER KEIN STAB!“ „D..d..das weiß ich n..i..cht“, gab der eingeschüchterte Mann zitternd zurück. Sein Blick glitt Hilfe suchend zu Harry, der sich jetzt erhob und auf seinen Mann zuging. „Mein Lord, er kann nichts dafür. Ihr wusstet, dass das etwas dauern kann.“ „ETWAS? Wir sind seit sechs Stunden hier und dieser schwachsinnige, alte Mann bringt mir nur nutzlose Zauberstäbe“, brüllte Voldemort ihn an, mit glühenden Augen und mit seiner Geduld sichtlich am Ende. „Er tut sein Bestes und er gilt als einer der besten Zauberstabmacher unserer Zeit. Habt noch etwas Geduld,“ zischte Harry sanft. Er sah, dass es in seinem Mann arbeitete bis er schließlich kurz die Augen schloss und die angehaltene Luft geräuschvoll ausstieß. „Danke mein Lord.“ „Ich brauche ja einen Stab.“ Dennoch war es Harry, der den Stabmacher aufforderte, weiter zu machen. Mr. Ollivander warf ihnen einen ängstlichen Blick zu und wand sich dann den Regalen zu. Er hatte Angst denn bis jetzt hatte kein Zauberstab gepasst und seine Auswahl wurde langsam immer kleiner. „Gab es schon mal Jemanden, der keinen Zauberstab gefunden hatte?“, fragte Harry während er sich wieder setzte. „Solange ich diesen Laden führe, hat noch jeder einen Zauberstab von mir bekommen. Ich finde auch für Ihn einen“, gab Mr. Ollivander zurück. „Aber hoffentlich noch dieses Jahrtausend“, knurrte Voldemort. „Natürlich.“ Weitere zwei Stunden später war Voldemort mit seiner Geduld wirklich am Ende, er knurrte und grollte an einem Stück. Harry amüsierte sich köstlich, er musste sich schwer zusammen reißen um sich nicht lachend über den Boden zu rollen doch dann wäre Voldemort wahrscheinlich ausgeflippt. Mr. Ollivander hingegen war weit von Gelächter entfernt, er bangte um sein Leben und bewegte sich zitternd durch seinen Laden. Er hatte nur noch wenige Zauberstäbe, die er dem Dunklen Lord zeigen konnte und bei denen war seine Hoffnung, dass sie Ihn akzeptieren könnten, mehr als nur gering. Dennoch begab er sich nach hinten um die Stäbe zu holen. „Der ist weiß“, stellte Harry aus der Entfernung fest, „aus welchem Holz ist er?“ „Weißes Ebenholz“, sagte Mr. Ollivander mit zittriger Stimme. „Ebenholz? Willst du mich verarschen?“, knurrte Voldemort daraufhin. Harry sah seinen Mann nur fragend an und dieser sagte, „aus Ebenholz werden Zauberstäbe der Weißen Seite gefertigt. Es bannt das Böse und Dämonen. Ein Zauberstab aus Ebenholz ist für weißmagische Zauber, nicht für schwarzmagische. Den Geschichten nach ist es sogar unmöglich einen der Unverzeihlichen mit einem Ebenholzstab zu zaubern. Du willst MIR einen Ebenholzstab anbieten?“ „Nein, will ich nicht. Ich muss. Es ist der letzte Stab, den ich noch hier habe“, sagte Mr. Ollivander. „Dann ist das dein Todesurteil“, knurrte Voldemort, „wenn ich ohne Zauberstab dieses Geschäft verlassen muss, bist du tot.“ „Das ist mir bewusst, Dunkler Lord aber ich kann es nicht ändern. Ich habe nur noch diesen Stab. Weißes Ebenholz mit Drachenherzfaser, vierzehn Zoll, sehr biegsam.“ Voldemort schüttelte leicht den Kopf über so viel Wahnsinn, streckte aber dann auffordernd die Hand aus. Mr. Ollivander griff vorsichtig nach dem Ebenholzstab und hielt ihn einen Moment in den Händen, sodass Harry ihn sich genauer ansehen konnte. Er war nicht ganz weiß sondern hatte nur eine weiße Grundfärbung, durchzogen mit einer scharf abgegrenzten schwarzen Maserung. Er sah phantastisch aus aber wenn es stimmte, was Voldemort gesagt hatte, dann glaubte Harry nicht daran, dass der Stab zu seinem Mann passen würde. Dennoch griff Voldemort nach dem Stab und schwang ihn probeweise, silberne und grüne Funken schossen aus der Stabspitze und ein warmes Gefühl ging von seinen Fingern aus. Er konnte es nicht glauben und schwang ihn erneut, wieder schossen die Funken umher und bestätigten erneut, dass wieder ein Zauberstab seinen Besitzer gefunden hatte. Nicht nur Voldemort starrte auf den Zauberstab in seiner Hand, Mr. Ollivanders Augen waren wesentlich größer als sie es sowieso schon waren und auch Harry war sehr verblüfft. Er trat neben seinen Mann und nahm ihm kurzerhand den Stab ab um ihn zu schwingen, das Regal hinter Mr. Ollivander wackelte bedrohlich und warf einige Schachteln raus. „Ok, das ist eindeutig eurer“, sagte er lachend und den Zauberstab zurückgebend. „Ein Ebenholzzauberstab? Für mich?“ „Scheint so. Dann können wir jetzt endlich gehen. Die Anderen werden sich schon Sorgen machen.“ „Dein Vater und Sorgen machen?“, fragte Voldemort nach. „Hm, ok, ihr habt Recht. Was schulden wir, Mr. Ollivander?“ Der Mann starrte ihn fassungslos an, sah dann zu Voldemort, der ihn völlig ignorierte und immer noch den Zauberstab anstarrte. „Nun?“ „Naja, weißes Ebenholz ist sehr selten und...“ „Jetzt sag schon, was du für den Stab bekommst“, fauchte Voldemort. „Achtzehn Galleonen und zwölf Sickel.“ Harry legte zwanzig Galleonen auf den Tisch, lächelte leicht und meinte, „passt so. Jetzt hätte ich gerne etwas zu essen.“ „Gute Idee. Los, raus hier“, knurrte Voldemort, der den Stab in dem Ärmel seiner Robe verschwinden ließ und den Raum verließ. Harry warf Mr. Ollivander noch ein aufmunterndes Lächeln zu bevor er ihm folgte. „Wo bei Merlin sind die alle?“, fragte Voldemort etwas überrascht. Auch Harry sah sich fragend um bis er Fenrir entdeckte, der an der gegenüberliegenden Wand lehnte und die Winkelgasse im Auge behielt. Er zuckte allerdings zusammen, seine rechte Hand schloss sich krampfhaft um seinen linken Unterarm. „Mein Lord, nein.“ „Ich habe heute keine Geduld mehr für irgendwelche Späße“, knurrte Voldemort während Fenrir auf sie zukam, die gelben Augen glühten wütend auf. „Mein Lord?“ „Wo ist der Rest?“ „Severus ist in die Nokturngasse, er braucht ein paar Trankzutaten. Lucius wurde ins Ministerium gerufen und der Rest hat sich etwas verteilt um die Leute hier nicht noch mehr zu verunsichern“, erklärte Fenrir. „Wenn ich Severus jetzt über das Mal rufe, liege ich schneller wieder hilflos im Bett als ich gucken kann, oder?“ „Ja, mein Lord.“ „Kannst du ihn nicht rufen?“ „Nein.“ Voldemort knurrte leise und meinte, „wir verschwinden. Soll der Rest doch zusehen wie er heim kommt. Komm.“ „Soll ich jemanden holen?“, fragte Fenrir. „Nein. Sollte hier einer von den Anderen auftauchen, sag ihnen Bescheid, dass wir heim sind. Komm Harry, wir gehen.“ Er legte seinem Ehemann einen Arm um die Schultern und disapparierte mit ihm. Fenrir verzog leicht das Gesicht und streichelte dann der Werwölfin neben sich durchs Fell. „Warum bleibt das immer an mir hängen?“ „An irgendeinem muss es hängen bleiben“, kam von einem Mann, der sich zu ihnen gesellte, er war der Gefährte der Werwölfin. „Danke. Ihr Zwei geht in die Nokturngasse und sagt Severus Bescheid, der wird sonst etwas ungehalten.“ „Der ist immer ungehalten“, lachte der Mann, machte sich aber dann mit seiner Gefährtin auf den Weg. Fenrir sah ihnen kurz nach bevor er mit einem Knall verschwand. Das gemeinsame Auftauchen in der Winkelgasse erstickte jedes Gerücht über etwaige Verletzungen, den Tod oder Selbstmord seitens Harry oder Voldemort im Keim und riss die Zaubererwelt gewaltsam in die Wirklichkeit. Der Dunkle Lord war nicht gestorben, er war sogar sehr lebendig und er hatte sich wieder in der Öffentlichkeit gezeigt und es sollte nicht sein letzter Auftritt sein. Drei Tage später rief er die erste Versammlung des Zaubergamot, seit des Endkampfes, ins Leben und nahm persönlich daran teil. Sämtliche Mitglieder, die diese Posten auch vorher schon inne hatten, wurden aufgefordert ihre Posten wieder einzunehmen und alle folgten der Aufforderung. Vor allem weil sie wissen wollten ob die Dunkle Seite wirklich Wort halten würde. Und eines stand nach diesem Tag, Voldemort meinte es todernst und er würde die Herrschaft über die englische Zaubererwelt nicht mehr hergeben. Zwei Wochen später war Riddle-Manor festlich geschmückt, das Wetter meinte es gut mit ihnen und ein strahlend blauer Himmel empfing sie. Harry drehte sich vom Fenster weg und zu einer der zwei Hauptpersonen heute. „Darf ich sagen, dass ich hypernervös bin?“, fragte Neville. „Ja, darfst du aber mal ehrlich, warum?“ „Hallo? Ich werde gleich heiraten!“ „Und? Das ist doch was schönes, oder nicht? Du willst Blaise doch heiraten“, sagte Harry grinsend. „Natürlich will ich ihn heiraten, sonst hätte ich nicht Ja gesagt. Deswegen bin ich trotzdem nervös“, sagte Neville, der vor einem mannshohen Spiegel stand und sich wiederholt um die eigene Achse drehte. Sie hatten sich für Muggelkleidung für die Hochzeit entschieden und so trug er jetzt einen weißen Anzug mit einem silbernen Hemd darunter. Eine rote Rose steckte in der Hemdtasche. „Du siehst phantastisch aus, du wirst Blaise gefallen“, beruhigte Harry ihn. Neville seufzte leise als es hinter ihnen leise quengelte. „Warum hast du Ray heute nicht zu den Werwölfen gegeben?“ „Ich kann mich nicht von ihm trennen. Er ist doch gerade acht Wochen alt, da will ich ihn nicht immer rum reichen“, sagte Neville während er zu dem Bettchen ging und nach dem Kind sah. Doch Harry war schneller als er und hob das Baby vorsichtig raus. „Meiner. Du machst dir nur den Anzug schmutzig.“ „Danke.“ „Nicht der Rede wert. Hat sich Devon wieder ein gekriegt?“ „Ja, hat er. Er hofft, dass der Zauber sich geirrt hat und Ray noch magische Fähigkeiten entwickelt. Die Adoptionspapiere sind fertig, sobald wir verheiratet sind, werden sie unterschrieben und wir sind eine richtige Familie“, erklärte Neville. „Was sagt deine Familie zu dem allen?“ „Mein Mom ist dagegen, sowohl die Hochzeit wie auch die Adoption. Sie kommt auch nicht. Tante Augusta findet das alles großartig, sie liebt ihren Urenkel jetzt schon und ihr ist es egal ob er ein Squib ist oder nicht.“ „Tut mir leid.“ „Muss es nicht. Meine Mom war von Anfang an gegen Blaise. In ihren Augen mache ich einen großen Fehler“, sagte Neville achselzuckend. Harry schüttelte leicht den Kopf, Ray gluckste derweil fröhlich vor sich hin, und meinte dann, „machst du nicht. Kommt deine Tante heute?“ „Ja. Devon hat sie persönlich geholt.“ „Nicht schlecht.“ Ein Klopfen und die Tür, die sich kurz darauf öffnete, unterbrach Harry. Charlie, bereits in edle Zauberroben gehüllt, betrat den Raum und lächelte sie an. „Was machst du denn hier?“, fragte Neville überrascht. Er zeigte auf Ray und meinte, „Ich bin hier um unseren Kindergarten zu erweitern. Severus und ich bieten uns für diese Nacht als Babysitter an, Tali hat schon zugesagt und freut sich auf den Kleinen.“ „Wieso?“ „So weit ich mich erinnere, heiratet ihr heute und es gibt da diese kleine Tradition von wegen Hochzeitsnacht und da stört so ein kleines Würmchen dann doch. Er ist bei uns in den besten Händen. Ich habe selbst unzählige kleine Geschwister, habe mit Tali geübt und ich habe einen Tränkemeister an der Hand, falls er was hat. Unsere Qualifikationen können beim Dunklen Lord eingesehen werden“, grinste Charlie. Sowohl Neville wie auch Harry mussten lachen. „Ok, aber nur für diese eine Nacht. Morgen früh bekomm ich ihn wieder“, sagte Neville. „Wenn du morgen früh aus dem Bett kommst, kannst du ihn im Kerker abholen. Harry, dasselbe gilt für Tali.“ „Och, ihr könnt die Kleine ruhig bis Mittag behalten. Ich glaube, wir feiern auch. Schließlich durften wir bis jetzt nicht“, maulte Harry, der jetzt da Baby an Charlie übergab. „Na, mein Süßer, du wirst uns wahrscheinlich die ganze Nacht wach halten, oder?“ Ray antwortete ihm indem er leise rülpste und kleine Milchflecken auf seiner Robe hinterließ. „Ja, das habe ich fast vermutet“, sagte Charlie lächelnd. Harry hatte schon den Zauberstab gezogen und sprach einen Reinigungszauber über ihn, schließlich mussten sie gleich los. „So, und nun gehen wir Neville verheiraten.“ „Ich bin nervös.“ Harry und Charlie lachten leise, nahmen ihn in die Mitte und zogen ihn förmlich aus dem Raum. Blaise hingegen war nicht so nervös, er stand bereits vor dem Priester, an seiner Seite sein Trauzeuge Draco. Er trug einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und ebenfalls einer roten Rose in der Hemdtasche. Draco hingegen trug, wie fast alle Anwesenden, eine edle Zaubererrobe, in Silber und Dunkelgrün. Die Ringe waren wohl verwahrt in seiner Tasche. „Wo bleiben die denn?“, murrte Draco jetzt. „Er kommt gleich“, gab Blaise zurück, er wirkte absolut ruhig. „Sag mal, bist du gar nicht nervös?“ „Nein, warum?“ „Hm, lass mich überlegen, du stehst hier vor einem Priester und wirst gleich heiraten.“ „Warum soll ich da nervös sein? Neville wird es sich schon nicht anders überlegen“, gab Blaise grinsend zurück. „Ich wäre extrem nervös“, gestand Draco. Er bemerkte nicht, wie Adrian ihm den Kopf zuwandte und eine Augenbraue hob. An diese Idee hatte er noch nie gedacht aber warum eigentlich nicht? Sie waren zwar schon verbunden aber eine offizielle Hochzeit? Darüber hatte sie nie geredet, vielleicht sollten sie das mal. „Da kommen sie.“ Dracos Stimme riss alle Anwesenden aus ihren Gedanken, die Köpfe wandten sich um und Blaises Strahlen übertönte alles. Neville lief sofort rot an als alle Blicke plötzlich auf ihm lagen. Er stockte sogar kurz im Schritt und musste von Harry weitergeschoben werden. „Los, du wirst erwartet“, murmelte Harry leise, „dein Zukünftiger sieht phantastisch aus.“ „Ja, er sieht super aus“, gab Neville zurück. „Dann vorwärts, ich glaube, er wartet auf dich.“ Jetzt lächelte Neville und beschleunigte seinen Schritt etwas bis er neben Blaise zum stehen kam. „Ich dachte schon, du hast es dir anders überlegt“, grinste dieser. „Niemals, ich liebe dich. Merlin, bin ich nervös.“ Blaise lächelte ihn strahlend an bevor sich Beide zu dem Priester umdrehten, der sie anlächelte und dann um Ruhe bat. „Wir haben uns heute hier versammelt um diese zwei Menschen im Angesicht ihrer Freunde zu vereinen. Welche Art der Vereinigung haben sie gewählt?“, fragte der Priester. Die Zwei sahen sich kurz an bevor Blaise sagte, „den Ringtausch.“ „Nun, dann benennen Sie ihre Trauzeugen“, forderte der Priester sie auf. Blaise zeigte auf Draco und sagte, „mein Trauzeuge ist Draconis Lucius Malfoy.“ Der Priester nickte und wandte den Kopf zu Neville, ihn auffordernd ansehend. „Mein Trauzeuge ist Harry James Snape-Riddle“, sagte Neville. Wieder nickte der Priester und fragte schließlich, „wer hat die Ringe?“ „Ich“, kam von Draco. Er holte die Ringschatulle aus seiner Tasche und öffnete sie etwas umständlich, es war halt doch nicht alles so einfach mit nur einer Hand. Golden glitzerten sie im Sonnenlicht. „Hat jemand etwas gegen diese Verbindung einzuwenden? Wenn ja, dann möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen“, sagte der Priester. Nicht wenige Blicke gingen zu Devon, auch Voldemort und Harry sahen zu ihm doch Devon verzog nur missmutig das Gesicht, sagte aber nichts. Sein Blick ging wütend zu Voldemort, der ihn eiskalt erwiderte und damit klar machte, dass er seine Entscheidung nicht rückgängig machen würde. Devon hielt dem Blick noch einen Moment stand bevor er kurz den Kopf hängen ließ, dann aufstand und das Wort erhob. „Blaise, du bist mein einziges Kind, der einzige Erbe der Zabinis und ich bin zu alt um weitere Kinder zu kriegen. Du weißt, dass ich von Anfang an nicht wirklich von deiner Gesinnung begeistert war aber gut, ich hatte mich mit dem Gedanken angefreundet und da war immer die Möglichkeit der Blutadoption. Dann hast du mir Neville vorgestellt, der so rein gar nicht in dein Beuteschema passte und der mich von Anfang an sehr überrascht hat. Dann habe ich ihn kennengelernt, habe den starken, charismatischen, intelligenten und liebenswerten Mann hinter seiner Schüchternheit kennengelernt. Ich habe festgestellt, dass es für dich nie jemand besseres geben würde. Ich will dir nicht im Weg stehen, ich will das du glücklich wirst und ich habe eine sehr interessante Unterhaltung geführt.“ Hier warf er einen Blick zu Voldemort, der ihn völlig unschuldig ansah und dann fort fuhr, „ja, ich war entsetzt als du mir Raymond vorgestellt hast aber wenn es dich glücklich macht, will ich dir nicht im Weg stehen. So, genug geredet, Willkommen in der Familie, Neville. Und natürlich auch Ray, mein erster Enkel, willkommen in der Familie.“ Während Neville Tränen in die Augen stiegen, schluckte Blaise sehr hart bevor er sich von seinem Platz löste und zu seinem Vater trat. Er umarmte ihn herzlich und sagte, „danke Dad, vielen Dank.“ „Ich will, dass du glücklich bist. Ungeachtet der Traditionen oder irgendwelcher Vorurteile, es geht um deine Familie. Werde glücklich“, gab Devon zurück. Er drückte Blaise nochmal an sich, löste die Umarmung aber dann auf und drückte ihn von sich weg. „Geh heiraten, dein Verlobter wartet und ihr müsst heute noch eine Adoptionsurkunde unterschreiben.“ Blaise nickte leicht und ging zu Neville zurück, dieser wischte sich gerade die Tränen ab, er strahlte allerdings. „Hat noch jemand was zu sagen?“, fragte der Priester. „Ja, ich“, sagte Blaise. „Bitte.“ „Können wir endlich weitermachen? Ich will endlich heiraten.“ Der Priester lächelte jetzt breit und während Blaise nach dem erste Ring griff, fragte er, „wollen Sie, Blaise Zabini, den hier anwesenden Neville Longbottom zu Ihrem Ehemann nehmen, ihn in Ihrer Familie aufnehmen, ihn lieben, ehren und achten, in guten wie in schlechten Zeiten bis das der Tod euch scheidet? So antworte mit 'Ja, ich will'.“ „JA, ich will“, sagte Blaise begeistert bevor er Neville den Ring an den rechten Ringfinger steckte. Dann wandte sich der Priester an Neville, der gleichzeitig nach dem zweiten Ring griff. „Wollen Sie, Neville Longbottom, den hier anwesenden Blaise Zabini zu Ihrem Ehemann nehmen, freiwillig in seine Familie gehen, ihn lieben, ehren und achten, in guten wie in schlechten Zeiten? So antworte mit 'Ja, ich will'.“ „Ja, ich will“, sagte Neville, vereinzelte Tränen liefen über seine Wange doch er strahlte wie die Sonne als er Blaise den Ring ansteckte. „Die Trauzeugen mögen diese Bindung bitte bezeugen und den Zauber sprechen“, forderte der Priester auf. Sowohl Harry wie auch Draco zogen ihre Zauberstäbe und sagten fast gleichzeitig, „ich, Draconis Lucius Malfoy, bezeuge heute die freiwillige Bindung dieser zwei Menschen und gebe ihnen meinen Segen. Kraft meiner Magie schwöre ich, dass ich sie unterstützen werde.“ Von Harry kam der gleiche Spruch, nur mit seinem Namen statt Dracos. Helle Fäden schossen aus den Zauberstäben und legte sich um die verbundene Hände von Blaise und Neville als der Priester den Stab hob und die letzte Formel sprach. „Kraft meines Amtes und meiner Magie erkläre ich diese Bindung für vollzogen. Wie wünscht ihr die Bindung zu besiegeln?“ „Auf die traditionelle Art“, sagte Neville als er auch schon an seinen Fast-Ehemann gezogen wurde. Als sich ihre Lippen trafen, sagte der Priester den letzten Satz, „mit diesem Kuss erkläre ich euch zu rechtmäßig verbundenen Eheleuten.“ Lauter Jubel brach aus, Blaise und Neville mussten sich wohl oder übel voneinander trennen denn ihre Freunde waren aufgesprungen und auf sie zugeeilt. Glückwünsche wurden ausgesprochen, Hände geschüttelte und die frisch gebackenen Eheleute von einer Umarmung in die Nächste gezogen. Lediglich Voldemort, Lucius und Severus hielten sich im Hintergrund und sahen sich die Gratulationen skeptisch an. „Müssen wir das auch machen?“, fragte Lucius. „Guter Scherz“, kam von Voldemort. „Das war eigentlich nicht als Scherz gemeint.“ Voldemort sah ihn misstrauisch an bis Severus' leises Lachen sie ablenkte. „Was ist daran so lustig?“, knurrte Voldemort. „Ihr stellt euch an wie die Kleinkinder. Was ist an einer Gratulation so schlimm?“, fragte Severus. „Bitte, nach dir.“ Severus sah seinen besten Freund mit einer hochgezogenen Augenbraue an, schüttelte dann leicht den Kopf und ging wirklich auf Blaise und Neville zu. Beiden gratulierte er mit einem Handschlag und wenigen Worten während Voldemort und Lucius ihm einfach nur nachstarrten. „Wir kommen nicht drum herum“, murmelte Lucius irgendwann. Voldemort schnaubte nur während Lucius leise lachte und sich dann auch auf machte den Eheleuten zu gratulieren. Es wunderte niemanden, dass Voldemort der Einzige war, der nicht gratulierte sondern am Rand wartete bis sich der erste Aufruhr gelegt hatte. Harry ging irgendwann zu ihm, es schmerzte ihn etwas, dass sein Ehemann so offensichtlich gegen die Hochzeit war. „Mein Lord, wollt ihr meinen Freunden nicht gratulieren?“ „Sehe ich so aus?“ „Mein Lord, bitte. Nur eine kleine Gratulation, uns wurde auch von allen Seiten gratuliert.“ Voldemort schnaubte angewidert und knurrte, „nur weil sie Angst vor mir hatten.“ „Och bitte, nicht schon wieder dieses Thema.“ „Ich habe etwas Besseres als eine Gratulation“, murrte Voldemort schließlich, mit einem Handwink erschien eine Pergamentrolle in seiner Hand. Harry beäugte sie neugierig doch sein Mann ignorierte ihn und ging stattdessen auf Charlie zu. Dieser sah ihn fragend an und nach einer kurzen Diskussion übergab er ihm sogar das Baby. Niemand hatte etwas von diesem kleinen Zwischenspiel mitbekommen, erst als Voldemort mit Ray auf die Eheleute zutrat, wurde er bemerkt. Nevilles Augen weiteten sich geschockt, er trat einen Schritt auf Voldemort zu, blieb aber dann unsicher stehen. Es war ihm anzusehen, dass er ihm das Baby am Liebsten aus den Armen gerissen hatte. Blaise trat neben ihn, auch ihm war es unheimlich, dass Voldemort mit ihrem zukünftigen Sohn vor ihnen stand. Sein Griff um das Kind war allerdings sicher, der Kleine beschwerte sich nicht sondern guckte sich aus großen Augen um. „Ich bin der Letzte, der euch noch nicht gratuliert hat und es ist auch nicht meine Art. Ich habe allerdings ein Geschenk für euch“, sagte Voldemort, er bugsierte Ray etwas auf seinem Arm umher bis er die linke Hand frei hatte und sie, samt Pergamentrolle, den überraschten Eheleuten entgegenhielt. „Was ist das?“, fragte Blaise neugierig während er die Rolle entgegennahm und langsam aufrollte. Je mehr Schrift zum Vorschein kam, umso blasser wurden sowohl Blaise wie auch Neville. „So schlimm?“, fragte Harry von der Seite. „Das ist die Adoptionsurkunde, bereits von allen Seiten unterschrieben. Sogar Rays leibliche Eltern haben unterschrieben, nur unsere Unterschriften fehlen noch“, keuchte Blaise. Im selben Moment hielt ihm Voldemort eine Feder vor die Nase, die er sofort ergriff und seine Unterschrift unter das Dokument setzte. Schnell reichte er es an Neville weiter, der auch sofort unterschrieb. „Muss es noch beglaubigt werden?“, fragte Draco. „Nein.“ „Mein Lord?“ „Sowohl ich wie auch Lucius als Zaubereiministerium haben unterschrieben. Jetzt noch die Blutadoption und die Sache ist geklärt“, sagte Voldemort. „Blutadoption? Darüber haben wir nie nachgedacht.“ Devon schüttelte leicht den Kopf und meinte, „Ray wird nur Teil unserer Familie wenn ihr eine Blutadoption durchführt. Also, wer hat ein Messer?“ Schweigend reichte Severus ihm einen schmalen Dolch, Voldemort drehte den Jungen in seinen Armen und schob den rechten Ärmel nach oben. Neville und Blaise sahen unsicher auf den Dolch, der sich ihrem Kind näherte und schließlich leicht in die Haut schnitt. Sofort begann Ray markerschütternd zu brüllen, alle zuckten zusammen, lediglich Voldemort verleierte leicht die Augen und zischte leise auf das Kind ein. Obwohl Ray kein Parsel verstand, beruhigte er sich langsam und sah ihn verwundert an. Devon reichte den Dolch an Blaise weiter, der sowohl sich wie auch Neville leicht schnitt. Dann tauschte er Dolch gegen Zauberstab und schwang ihn über den Schnittstellen, das Blut verband sich und flog dann auf die drei Wunden vor. Wie schon bei Harry und Severus verschwand das Blut in den Wunden, die Blaise dann mit einem Zauber schloss. Ray reagierte fast sofort, er wandte sich von Voldemort ab und streckte die Ärmchen nach seinen neuen Vätern aus. Er spürte die neuen Gefühle, spürte, dass er dort hin gehörte und dass er auf dem Arm, wo er jetzt war, falsch war. Voldemort übergab das Kind an Blaise, der ihm einen Kuss auf die Stirn gab und dann zu Neville gab. „So, und jetzt feiern wir“, schlug Draco vor. Er erntete mit diesem Vorschlag laute Zustimmung und nacheinander verließ man den Platz um sich als Erstes zum Buffet zu begeben. Harry hielt seinen Mann allerdings nochmal zurück, „ein wunderschönes Geschenk, mein Lord.“ „Ich weiß.“ „Vielen Dank, mein Lord, das war wirklich eine tolle Idee.“ „Komm, du willst doch bestimmt mitfeiern.“ „Ihr nicht?“ „Ich habe ja keine andere Wahl. Komm, mein Kleiner“, murmelte Voldemort. Er legte Harry einen Arm um die Schultern und ging mit ihm zu den Feiernden, heute würde er wohl wirklich nicht drum herum kommen. Die Feier verlief friedlich und für alle Anwesenden zur vollsten Zufriedenheit. Severus und Charlie zogen sich als Erstes zurück, zusammen mit Tali und Ray verabschiedeten sie sich und begaben sich in die Kerker. Die zwei Kinder lagen schnell in ihren Bettchen, die Aufregung des Tages hatte sogar den Wirbelwind Tali so müde gemacht, dass sie anstandslos ins Bett ging. Und vor allem auch dort blieb und sofort einschlief. Charlie streichelte Beiden nochmal über die Köpfchen bevor er den Schutz- und Überwachungszauber über das Kinderzimmer legte und zurück zu seinem Partner ins Wohnzimmer ging. Eine Flasche Rotwein und zwei gefüllte Gläser standen vor Severus auf dem Beistelltischchen. Als er Charlie sah, nahm er beide Gläser und hielt ihm eines davon hin. „Worauf trinken wir?“ „Brauchen wir einen Grund?“ „Nein, nicht wirklich.“ Severus lächelte leicht und schon stießen die Gläser leise gegeneinander. Charlie trank einen Schluck bevor er das Glas wieder auf den Tisch stellte und sich neben Severus auf die Couch setzte. Wie immer war er vorsichtig wenn er sich Severus näherte denn trotz all seiner Fortschritte, manchmal fiel sein Partner zurück in alte Muster und würde ihn am liebsten verfluchen. Doch heute lehnte er sich freiwillig an ihn. „Alles in Ordnung, Severus?“ „Ja.“ „Jetzt nochmal die Wahrheit.“ „Es ist wirklich alles in Ordnung, ich freue mich für die Zwei“, sagte Severus. Charlie legte einen Arm um seine Schultern und zog ihn näher an sich, widerstandslos wurde dem Zug nachgegeben. „Aber?“ „Nichts aber.“ Doch Charlie hörte die Sehnsucht aus seiner Stimme heraus. „Du magst Kinder, oder?“, fragte Severus plötzlich. „Klar. Es werden immer mehr, das ist echt toll.“ „Aha.“ „Aber über eigene Kinder würde ich mich natürlich am Meisten freuen. Du nicht auch?“ „Darüber habe ich nie nachgedacht“, gestand Severus. „Wenn du mal darüber nachdenkst?“ „Dazu müsste man Sex haben und da liegt unser erstes Problem. Zudem ist gar nicht gesagt ob einer von uns schwanger werden kann und ob wir kompatibel sind“, sagte Severus ohne aufzusehen. „Das ist so nicht ganz richtig“, sagte Charlie leise. Er spürte wie Severus sich versteifte und sich schließlich aufsetzte um ihn anzusehen. „Wie meinst du das? Was davon ist nicht ganz richtig?“, fragte er schneidend. Charlie atmete tief durch bevor er sagte, „ich habe die Schwangerschaftsuntersuchung an mir durchgeführt, ich kann schwanger werden. Ich habe sowohl unsere Genetik wie auch unser Magie verglichen, sie sind kompatibel. Es fehlt eigentlich nur noch der Sex.“ „Wann?“ „Als du so viel im St. Mungos zu tun hattest. Ich wollte wissen ob die Möglichkeit auf eigene Kinder besteht“, gestand Charlie leise, er hielt den Blick gesenkt. Erst als er zwei Finger unter seinem Kinn bemerkte, sah er auf und direkt in diese geliebten schwarzen Augen, die ihn warm ansahen. „Böse?“ „Nein, überrascht.“ „Warum? Du weißt, dass ich gerne Kinder hätte. Da ich der passive Part im Bett sein werde, habe ich die Tests gemacht.“ Severus hob fragend eine Augenbraue und schnarrte, „du gehst also davon aus, dass wir wirklich irgendwann Sex haben werden.“ „Ich hoffe es.“ „Und wenn nicht?“ „Dann bleibt noch die Blutadoption übrig“, sagte Charlie mit einem Achselzucken, „es ist ja nicht so als hätte ich noch viel Familie, die dagegen sein könnte. Deine Familie hat garantiert nichts dagegen.“ „Aber du würdest eigene Kinder vorziehen“, stellte Severus fest. „Du nicht? Severus, jetzt mal ehrlich. Du liebst Harry als deinen Sohn. Meinst du nicht, dass du ein eigenes Kind genauso lieben würdest?“ „Natürlich aber...“ „Ja, ich weiß, die Sache mit dem Sex. Hey, das kann warten.“ „Dich soll einer verstehen“, murmelte Severus bevor er sich erhob. „Hey, wo willst du hin?“ „Ins Bett. Es ist spät und ich will schlafen.“ Sofort war Charlie auch auf den Beinen, er konnte Severus ja nicht alleine ins Bett gehen lassen. Auch Blaise und Neville zogen sich irgendwann zurück, Beide hatten allerdings anderes als schlafen im Sinn und schafften es so kaum in ihre Zimmer. Immer wieder fanden sich ihre Lippen zu heißen Küssen, warme Zungen tanzten miteinander und Finger fuhren über erhitzte Haut. Mehr stolpernd als gehend schafften sie den Weg in ihr Schlafzimmer, nur am Rande bekamen sie die unzähligen Kerzen mit, die die Räume erhellten. Oder die Rosenblüten, die auf ihrem Bett verteilt waren. Nichts von alledem war für die zwei frisch gebackenen Ehemänner wichtig, nur noch der Andere zählte in diesem Moment. Kleidungsstücke fielen zu Boden, Hände und Finger strichen sie von den dazugehörigen Leibern und heizten die Stimmung immer mehr an. Doch plötzlich stockte Neville, Blaise sah ihn etwas skeptisch an und fragte dann, „Du willst jetzt nicht die Hochzeitsnacht ausfallen lassen, oder?“ „Nein, will ich nicht. Aber, naja, man könnte es ja mal andersrum probieren“, murmelte Neville, er war etwas rot um die Nasenspitze geworden und sah beschämt zu Boden. Blaise lächelte leicht, hob sein Kinn an und sagte, „das müssen wir nicht wenn du nicht willst. Ich bin mit der momentanen Situation durchaus zufrieden.“ „Aber du willst doch auch mal wieder, oder?“ „Welcher Kerl würde nicht selber der Aktive sein wollen?“, fragte Blaise lächelnd, „aber es reicht mir auch so wie es jetzt ist.“ „Aber wir könnten es probieren, oder?“, fragte Neville leise. „Klar, können wir. Aber nur unter einer Bedingung.“ „Welche?“ „Du sagst sofort Bescheid wenn dir etwas weh tut oder dir etwas nicht gefällt“, sagte Blaise ernst, „in Ordnung?“ „Ja, in Ordnung.“ Jetzt grinste Blaise und ehe sich Neville versah, war er wieder in einem tiefen, langen Kuss gefangen. Blaise zog sich langsam aus ihm zurück, Neville murrte leise und zog ihn sofort wieder in seine Arme. „Hab ich dir weh getan?“, fragte er leise. „Nein.“ „Das klingt aber so“, murmelte Blaise leise. Jetzt lachte Neville, kuschelte sich eng an ihn und schnurrte, „ich frage mich nur gerade warum ich mich so lange dagegen gewehrt habe.“ „Das habe ich dir von Anfang an gesagt. Also können wir das wiederholen?“ „Ja, sehr gerne sogar aber nicht heute.“ „Och, wieso nicht? Es ist schließlich unsere Hochzeitsnacht und die muss man doch nutzen“, raunte Blaise. Neville sah ihn an, er sah das liebevolle Funkeln in den dunkelbraunen Augen und konnte nicht anders als zu lächeln. „Blaise.“ „Ja?“ „Ich liebe dich.“ „Das hör ich gerne, ich liebe dich auch, von ganzem Herzen“, sagte Blaise bevor er ihn zu einem Kuss an sich zog. Ein sanfter Kuss, von beiden Seiten voller Liebe und Wärme. Eng umschlungen kuschelten sie sich aneinander, Blaise holte mittels Zauber die Decke zu ihnen und hüllte sie darin ein. „ Ob es Ray gut geht?“, murmelte Neville. „Bei der Fledermaus, garantiert.“ „Wieso bist du dir da so sicher? Ich mache mir Sorgen um ihn“, gestand Neville. „Du musst dir keine Sorgen machen. Denk doch mal drüber nach, Harry und Voldemort vertrauen ihm ihre Tochter an und du weißt wie Voldemort ist wenn es um Tali geht“, sagte Blaise. „Aber bei uns hat sie auch schon geschlafen.“ „Ja, weil Voldemort sich nicht bewegen konnte.“ „Neville, mein Schatz, Ray ist in den besten Händen. Charlie ist mit unzähligen Geschwistern aufgewachsen und sie haben mit Tali genug geübt. Ihm geht es gut und wir haben ihn morgen wieder.“ Als Neville nicht antwortete, öffnete Blaise die Augen wieder um ihn anzusehen doch sein Ehemann lag mit dem Gesicht an seine Brust geschmiegt und hatte einen sehr zufriedenen Gesichtsausdruck. „Neville? Alles in Ordnung?“ „Natürlich, ich habe alles, was ich mir immer gewünscht habe.“ „Du hast dir einen Ehemann und ein adoptiertes Kind gewünscht?“, fragte Blaise überrascht. Jetzt lachte Neville leise, hauchte einen Kuss auf die Brust seines Mannes und sagte, „ich habe mir eine Familie gewünscht, jemanden, der mich liebt und Kinder. Und das habe ich mit dir und Ray bekommen.“ „Kinder? Na, dann müssen wir wohl noch ein Geschwisterchen für Ray suchen.“ „Du hast nichts dagegen?“ „Nein, wieso auch? Je größer die Familie ist, umso besser. Aber heute nicht mehr und morgen nicht gleich“, sagte Blaise, der seine Finger gerade wieder über den Rücken seines Mannes wandern ließ, „also, was könnten wir heute noch machen?“ Nevilles Reaktion bestand aus einem Lachen und einem Kuss, der gerne erwidert wurde und schnell tiefer und inniger wurde. Sie waren schließlich in ihrer Hochzeitsnacht und die sollte man auch nutzen. Hogwarts wird wieder eröffnet „Dieser Beschluss wurde gestern vorm Zaubergamot bekanntgegeben. Harry Snape-Riddle nahm zum ersten Mal, seit der Wiedereinführung des Gamot, an einem solchen Treffen teil und verkündete dabei gleichzeitig, dass Hogwarts zum 1. September wieder eröffnet wird. Und gleichzeitig mit dieser Verkündung hat er auch die neuen Regeln der Schule verlesen. Wir haben hier die wichtigsten Punkte zusammengefasst, eine genaue Ausführung sowie die Auflistung der Lehrer finden sie auf den Seiten 8 - 14. - Schulleiter wird Harry James Snape-Riddle persönlich. Er betonte, dass er keines der Häuser bevorzugen würde und dass auch der familiäre Blutstatus der Kinder völlig ohne Belang wäre. - Jeder Schüler wird neu eingeteilt, das System der vier Häuser bleibt erhalten, jedes Haus wird weiterhin einen Hauslehrer, der als Ansprechpartner dient, haben. Allerdings strebt Mr. Snape-Riddle eine Zusammenarbeit der Häuser an, eine freundschaftliche Konkurrenz und nicht mehr dieses voreingenommene Häuserdenken. - Die Klassen werden kleiner werden, wo früher bis zu zwanzig Schüler in einer Klasse waren, werden es in Zukunft maximal zehn sein. So soll es den Lehrern möglich sein, besser auf jedes Kind einzugehen. Dabei soll es durchaus möglich sein, dass ein Jahrgang geteilt wird und mit Schülern desselben Jahrgangs aber eines anderen Hauses zusammen unterrichtet wird. - Auch wird ein Fach nicht mehr nur von einem Lehrer unterrichtet, sondern von mehreren Lehrern, die die Jahrgangsstufen unter sich aufteilen. Die Jahresendnoten werden dementsprechend auch von mehreren Lehrern zusammen bestimmt. - Das Schulkomitee wird nicht wieder in Kraft gesetzt, sämtliche Entscheidungskraft liegt bei den Lehrkörpern und beim Schulleiter. - Es werden alle Fächer weitergeführt, sowohl 'Schwarze Magie' wie auch 'Verteidigung gegen die Dunklen Künste'. Diesmal aber mit dem Unterschied, dass 'Schwarze Magie’ genau wie VgddK ab dem ersten Schuljahr unterrichtet wird. - Eine weitere Änderung bei den Schulfächern ist, dass 'Muggelkunde' zu einem Pflichtfach ab dem ersten Schuljahr wird. Es soll Missverständnisse, Gerüchte und Vorurteile über Muggelgeborene aufklären. - Mr. Snape-Riddle ließ verlauten, dass Hogwarts nie wieder an einem Trimagischen Turnier teilnehmen wird. Er finde es lebensgefährlichen Schwachsinn halbe Kinder vor solche Aufgaben zu stellen, egal wie gut organisiert die Veranstaltung ist. - Zusätzlich wurde noch betont, dass es keinen Schulzwang gäbe. Die Einladungen würden wie gewohnt verschickt, der Schulzug fährt pünktlich um 11 Uhr am 1. September vom Gleis 9 ¾ und natürlich ist jeder Schüler willkommen. Aber keiner muss nach Hogwarts gehen, niemand wird gezwungen und es wird auch nicht nach Gründen für das Fernbleiben des Schülers oder der Schülerin gefragt. - Jeder Schüler und jede Schülerin kann wie gewohnt mit seinen/ihren Eltern Kontakt aufnehmen. Der Besuch der Eltern ist, nach einer vorherigen Ankündigung, einmal im Monat und bei besonderen Ereignissen (Hochzeit, Geburt, Todesfall, oder ähnliches) möglich. - Die Weihnachts- und Osterferien können wie gewohnt in Hogwarts verbracht werden, natürlich steht einem Besuch Zuhause nichts im Wege. - Es werden weder Todesser noch Werwölfe in Hogwarts sein. Mr. Snape-Riddle hat betont, dass er einen normalen Schulalltag anstrebt und das heißt, keine Wachen, keine Beschützer, egal von welcher Gesinnung. (Allerdings gibt es Gerüchte, dass einer der Lehrer ein Werwolf sei und ein Anderer ein Vampir. ) - Als Letztes stellte Mr. Snape-Riddle noch Eines fest. ER würde die Schule leiten, nicht der Zaubereiminister Lucius Malfoy, nicht der Dunkle Lord, nur ER. Also ist er auch der Ansprechpartner wenn es um irgendwelche Probleme ginge. Und er wünscht sich, dass die Schule möglichst schnell wieder zum normalen Alltag übergehen kann. Wir, ihre Redaktion vom Tagespropheten, werden natürlich an der Sache dran bleiben und ein genaues Auge auf den neuen Schulleiter und seine Arbeit werfen. Natürlich ist es jedem frei gestellt, sich eine eigene Meinung zu bilden. Wir warten jetzt natürlich erst mal den 1. September ab, wie viele Schüler werden kommen? Das ist wohl die Frage, die nicht nur unsere Redaktion beschäftigt. Mr. Snape-Riddle hat allerdings auch gesagt, dass die Schule auf jeden Fall geöffnet wird, egal wie viele Schüler kommen. Natürlich freut er sich darauf, dass alle vier Häuser wieder voll werden. Und er hoffte, dass das die letzte Neueröffnung von Hogwarts ist. Nun, wir werden sehen. Hochachtungsvoll ihre Redaktion.“ „Ich bin immer noch dagegen.“ „Ich weiß, mein Lord.“ „Kann ich dich nicht umstimmen?“ „Nein, mein Lord.“ „Hörst du mir eigentlich zu?“ „Nein, mein Lord.“ Im nächsten Moment wurde Harry nach hinten aufs Bett gezogen, er stieß einen überraschten Schrei aus und sah seinen Mann böse an, der Tagesprophet lag vergessen auf dem Fußboden. „Mein Lord, ich werde Hogwarts leiten und zwar ohne Begleitschutz. Remus kann sowieso nicht, er unterrichtet. Ich habe genug Schutz in Hogwarts, Remus, Ioan, Dad, Charlie, die anderen Todesser, es ist genug. Ich bin kein Kind mehr“, sagte Harry. Er lag auf dem Rücken und sah zu seinem Mann auf, der auf einen Ellenbogen gestützt war und ihn misstrauisch ansah. Sie führten diese Diskussion schon seit zwei Monaten, seit das Ritual gelungen war und Harry beschlossen hatte, die Schule nicht nur wieder zu öffnen sondern sie auch zu leiten. Gestern hatten sie es vor dem Zaubergamot verkündet und in einem Monat, am 1. September, würden sie sehen wie viele Schüler wirklich kommen würden. „Du bist aber eine perfekte Zielscheibe.“ „Mein Lord, es gab seit zwei Monaten keine Übergriffe mehr, keine Hetzkampagnen oder sonstiges. Die Menschen wissen, dass wir gesund und stark sind und sie sind dabei es zu akzeptieren.“ Voldemort schnaubte leise, er traute dem Frieden nicht und misstraute Grund prinzipiell erst mal allen. Harry hob die Hand und fuhr sanft über die blasse Wange, sein Mann war fast wieder komplett gesund, sowohl körperlich wie auch magisch. „Ich mache mir einfach Sorgen um dich.“ „Das müsst ihr nicht.“ „Mache ich aber. Vor allem sind wir dann wieder getrennt.“ „Auch das hatten wir schon. Ich werde viel von Zuhause aus arbeiten, schließlich habe ich noch Tali und ich wünsche mir ja weitere Kinder“, sagte Harry. „Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass ich dich das Manor verlassen lasse wenn du nochmal schwanger wirst, oder?“, fragte Voldemort ernst. Jetzt grinste Harry, „nein, das erwarte ich nicht. Ihr und Dad werdet mich hier wieder einsperren, wie beim letzten Mal und ich bin bereit das zu akzeptieren.“ „Ohne Wenn und Aber?“ „Ja, ohne Wenn und Aber. Ich arbeite dann von Zuhause aus und Dad vertritt mich in Hogwarts.“ „Wieso habe ich das Gefühl, dass ihr das schon miteinander besprochen habt?“ Das Grinsen wurde noch breiter, die Hand wanderte in Voldemorts Nacken und zog ihn nach unten. Bereitwillig folgte er der Aufforderung und versiegelte seinen Mund mit seinen Lippen. Kapitel 33: Kapitel 27 ---------------------- „Harry, kommst du endlich?“, rief Draco zum wiederholten Mal. Er wollte gerade nochmal gegen die Tür hämmern als sie von innen aufgerissen wurde und er sich rotglühenden Augen gegenüber sah. „Schönen guten Tag, Lord Voldemort. Ist Harry fertig?“ Voldemort schnaubte wütend und stürmte an ihm vorbei, Harry trat kurz hinter seinem Mann aus dem Ostflügel. „Was ist passiert?“ „Du hast gestört.“ „Der Termin ist um zwölf also müssen wir langsam los. Komm schon, ich bin schon total nervös“, sagte Draco. „Adrian kommt nicht mit?“ „Nein. Aber er freut sich genauso.“ Harry lächelte, er freute sich für seinen besten Freund denn heute würden sie seine Adoptivtochter abholen. Draco und Adrian hatten sich gleich nach ihrer Ankunft in den Waisenhäusern umgesehen und hatten sehr schnell ein kleines Mädchen gefunden, welches durch sein seltsames Verhalten auffiel. Sie hatten dem Mädchen daraufhin einen Besuch abgestattet und schnell festgestellt, dass dieses seltsame Verhalten wilde Zauberei war. Wie schon Voldemort als Kind nutzte das Mädchen seine Magie unbewusst und ließ Dinge geschehen. Nur im Gegensatz zu Voldemort verlor das Mädchen dadurch sein Selbstbewusstsein. Sie schämte sich dafür und mied den Kontakt zu den anderen Kindern. Sie versteckte sich wenn potenzielle Eltern kamen, die anderen Kinder spielten nicht mit ihr und mobbten sie wo sie nur konnten. So hatte Draco ein kleines, fünfjähriges, schüchternes Mädchen kennengelernt und sich auf den ersten Blick in sie verliebt. Adrian hatte das Kind in der Nacht aufgesucht, heimlich und ungesehen hatte er einen Blick auf sie geworfen und Draco noch in derselben Nacht seine Zustimmung gegeben. Von da an hatten sie sie immer wieder besucht, die Heimleitung von sich überzeugt und heute war endlich der Tag, an dem sie für immer mit ihnen gehen durfte. Unsicher stand Amélie am Fenster und sah in den Regen hinaus. Ob ihr neuer Papa heute kommen würde? Er hatte es versprochen, vor zwei Tagen hatte er es ihr versprochen, heute würde er sie abholen und sie müsste dann nie wieder hierher zurück. Aber ob er wirklich kommen würde? Sie glaubte noch immer nicht wirklich daran, dass sie bald einen neuen Papa haben würde. Sie war doch so seltsam, die anderen Kinder sagten das immer und immer passierten seltsame Dinge wenn sie da war. Selbst Mrs. Graves, die Leiterin des Heimes, hatte Angst vor ihr, sie mied sie wo sie nur konnte und immer sah sie sie so seltsam an. Amélie seufzte leise und sah zu der großen Uhr, die über der Tür hing. Sie konnte zwar die Uhr noch nicht lesen aber ihr neuer Papa hatte gesagt, dass er kommt wenn beide Zeiger nach oben zeigen. Doch der große Zeiger war schon weiter gegangen, er zeigte schon fast nach unten. Hatte ihr neuer Papa sie etwa vergessen? Oder wollte er sie nicht mehr? Tränen sammelten sich in den hellblauen Kinderaugen, sie schniefte leise und sah wieder zum Fenster raus, der Regen war stärker geworden. Niemand war auf den Straßen zu sehen, sie drückte das Gesicht eng an die Scheibe und hoffte irgendwo ihren neuen Papa zu sehen. Aber niemand war zu sehen, es wollte sie wohl doch keiner. Aus dem Schniefen wurden dicke Tränen, dennoch blieb sie am Fenster stehen und gab die Hoffnung nicht auf. „Diese Idioten. Wegen denen komme ich zu spät“, fluchte Draco während sie durch den Regen rannten. „Was kann ich dafür? Draco, jetzt renn nicht so, wir sind sowieso schon zu spät dran“, sagte Harry neben ihm. Sie hatten einen sehr unerfreulichen Zwischenfall mit einigen radikalen Weißmagiern gehabt. Der Kampf, die Gefangennahme und die Versorgung ihrer Wunden hatte sehr viel Zeit in Anspruch genommen und jetzt war es fast um eins. „Harry, meine Tochter wartet auf mich, da ist jede Minute zu viel.“ Harry sparte sich einen weiteren Kommentar, vor allem weil das Waisenhaus in Sicht kam und Draco nochmal den Schritt beschleunigte. Er beeilte sich lieber, dass er seinen Freund nicht verlor. „Mr. Malfoy, ich habe nicht mehr mit Ihrem Erscheinen gerechnet. Kommen Sie doch rein, Sie sind ja klatschnass.“ Mit diesem Satz begrüßte sie die Heimleiterin Mrs. Graves bevor sie Harry fragend ansah und ihm die Hand hinhielt, „Anna Graves.“ „Harry Snape“, stellte sich Harry mit einem Lächeln vor, „der beste Freund des werdenden Papas.“ „Ach, die kleine Amélie, sie stand den ganzen Vormittag am Fenster. Sie ist todtraurig, dass Sie nicht gekommen sind. Darf ich fragen, was Sie aufgehalten hat?“ „Ich fürchte, das war meine Schuld“, meldete sich Harry zu Wort und auf den fragenden Blick hin, fuhr er fort, „meine Tochter hatte eine ganz schreckliche Begegnung mit ein paar Ameisen im Garten. Sie hat nicht verstanden warum die Ameisen nicht mit ihr spielen wollen und ihr weh getan haben. Es hat etwas gedauert bis wir sie beruhigen konnten.“ Aus dem strengen Blick wurde ein warmes Lächeln und sie fragte, „wie alt ist denn Ihre Tochter?“ „Anderthalb Jahre ist mein Schatz.“ „Wo ist sie jetzt?“ „Mein Dad passt auf sie auf.“ „Also auch allein erziehender Vater?“, fragte Mrs. Graves. Ihr Blick fiel auf den silbernen Ring an Harrys Hand, es war eigentlich offensichtlich, dass er verheiratet war. Harry musste dem Blick nicht folgen und sagte, „nein, ich bin verheiratet. Allerdings mit einem Mann. Talisha ist adoptiert.“ „Ah. Sie haben aber nicht in England geheiratet, oder?“ „Nein, in Amerika. Dort ist es erlaubt. Genau wie die Adoption.“ „Das freut mich.“ „Was ist mit Amélie?“, fragte Draco jetzt dazwischen. „Sie wollen sie immer noch adoptieren?“, fragte Mrs. Graves, jetzt wieder ernst und auch sichtlich überrascht. „Ja, will ich.“ „Von ihren Sonderheiten habe ich Ihnen ja erzählt.“ „Ja, haben Sie und sie stören mich nicht. Ich bin der Meinung, dass Amélie in einer liebevollen Familie glücklich sein wird und diese Sonderheiten werden dann bestimmt aufhören. Mrs. Graves, wir haben dieses Thema schon oft durchgesprochen. Ich möchte Amélie wirklich adoptieren und für heute war eigentlich der Termin geplant. Es tut mir leid, dass wir zu spät sind aber wir mussten erst Talisha beruhigen, ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis“, sagte Draco, er klang ernst. Die Heimleiterin sah ihn noch einen Moment an bevor sie nickte und sagte, „es ist offensichtlich, dass Sie Amélie wirklich mögen und die Kleine spricht von nichts anderem mehr als ihrem neuen Papa. Natürlich verstehe ich Ihre Verspätung, ich weiß wie gefährlich diese bösen Ameisen für ein kleines Kind sein können.“ „Wo ist Amélie jetzt?“, fragte Draco. „Sie ist in ihrem Zimmer. Sie war so enttäuscht, dass Sie nicht gekommen sind, dass sie bitterlich geweint hat und dann in ihr Zimmer gerannt ist“, sagte Mrs. Graves. „Darf ich sie nun heute mitnehmen?“ „Ja, dürfen Sie. Die Papiere sind fertig, Sie müssen sie nur noch unterschreiben. Also gehen wir erst mal in mein Büro und machen alles fertig.“ „Ich würde gerne erst Amélie holen. Die Kleine wird schon halb verzweifelt sein. Ich würde vorschlagen, wir holen sie erst und gehen dann in Ihr Büro, dann kann sie sehen, dass es mir ernst ist und ich sie wirklich adoptieren will“, schlug Draco vor. „Gute Idee“, kam von Harry und auch Mrs. Graves stimmte ihm lächelnd zu. Und so machten sie sich auf den Weg zu der kleinen Amélie. Sie hörte wie die Tür aufging doch sie wollte niemanden sehen. Ihr neuer Papa war nicht gekommen, niemand wollte sie und sie würde nie einen Papa und eine Mama bekommen. „Amélie, du hast Besuch“, sagte Mrs. Graves. „Geh weg“, schluchzte das Mädchen traurig, „ich will dich nicht sehen.“ „Willst du mich auch nicht sehen?“ Überrascht fuhr Amélie hoch, dort stand wirklich ihr neuer Papa in der Tür und hockte sich gerade hin. „Du bist zu spät“, stellte sie schniefend fest. „Ja, ich weiß. Wir mussten die Tochter meines besten Freundes beruhigen, sie wurde von ganz gemeinen Ameisen angegriffen und die mussten wir erst in die Flucht jagen“, erklärte Draco mit ernster Miene. Amélie verzog das Gesicht, ja, diese Ameisen waren schon gefährliche Tiere aber sie war ja schon ein großes Mädchen. Sie sah zu dem Mann neben ihrem neuen Papa, dieser schenkte ihr sofort ein strahlendes Lächeln. „Bist du der beste Freund?“, fragte sie. „Ja, der bin ich. Ich heiße Harry und du musst Amélie sein, Draco hat mir schon so viel von dir erzählt. Ich freue mich dich endlich kennenzulernen“, sagte Harry. „Wie alt ist deine Tochter denn?“ „Die ist jünger als du. Noch keine zwei Jahre alt und da sind Ameisen noch ganz gefährlich. Aber vielleicht hat sie mehr Mut wenn du das nächste Mal mit in den Garten gehst, dann hat sie bestimmt keine Angst mehr.“ „Ich bin ja auch schon groß.“ „Genau. Und um noch größer zu werden, brauchst du einen Papa und der möchte ich sein“, sagte Draco jetzt. „Wirklich?“, fragte die Kleine. Sie sah sie mit großen Augen an und Harry konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Das Mädchen war wirklich süß und mit diesen hellblonden Haaren und den blauen Augen passte sie so richtig perfekt in die Familie Malfoy. Draco hingegen erhob sich wieder und ging auf sie zu. Als er Anstalten machte sie auf den Arm zu nehmen, streckte sie schnell die Ärmchen aus und klammerte sich an seinen Hals. „Ja, ich möchte dein Papa werden. Nichts würde ich lieber als das. Dann kannst du mit Tali spielen und später auch mit Ray.“ „Wer ist Ray?“, fragte Amélie neugierig. „Der Sohn eines Freundes. Aber der ist noch ein Baby.“ Sofort leuchteten die Kinderaugen auf. „Ein Baby? Ui, ein Baby.“ „Ja, ein Baby. Und jetzt unterschreibe ich noch die Papiere und dann bist du meine Tochter. Hast du deine Sachen schon gepackt?“, fragte Draco jetzt. Unsicher deutete das Mädchen auf eine Tasche, die neben dem Bett stand, sie war erschreckend klein. Draco spürte wie das Mädchen sich enger an ihn klammerte, sie hatte Angst, dass er sie loslassen würde. „Darf ich sie nehmen?“, fragte Harry und erst als Amélie genickt hatte, griff er zu und hob die Tasche auf. „So, und jetzt gehen wir in mein Büro, da unterschreibt Mr. Malfoy die Papiere und dann hast du einen neuen Papa.“ Das Strahlen, welches sich auf dem Kindergesicht ausbreitete, sagte alles. Eine Stunde später verließen sie das Waisenhaus, Draco hatte noch immer das Mädchen auf dem Arm während Harry die Tasche trug. „Gleich nach Hause?“, fragte Harry, „oder erst ein Eis essen?“ „Ein Eis“, strahlte Amélie sofort. „Die Entscheidung ist getroffen. Wir gehen ein Eis essen. Amélie, wir kennen uns hier nicht aus. Wart ihr Kinder hier in der Nähe mal Eis essen?“, fragte Draco. „Ja, da drüben.“ Sie zeigte wage in eine Richtung, die sie dann auch einschlugen und nach wenigen Minuten kam ein Eiscafé zum Vorschein. „Da, da haben wir Eis gegessen.“ „Ist das Eis lecker?“, fragte Harry. Sofort nickte Amélie heftig, sie klammerte sich immer noch an Draco fest als hätte sie Angst, dass er verschwindet wenn sie ihn los lässt. Draco hatte in den letzten Wochen gelernt die Kleine auch mit nur einem Arm hochzuheben, es bedarf allerdings etwas Hilfe des Kindes. Amélie hatte sehr schnell verstanden, dass ihr neuer Papa nur einen Arm hatte und deswegen manchmal Hilfe brauchte. „Na wenn das Eis lecker ist, dann müssen wir das unbedingt probieren. Ich esse am liebsten Schokoeis.“ „Päh, ich mag kein Schokoeis.“ Draco lachte leise und meinte, „Ich auch nicht. Ich mag Vanille und Erdbeere. Und du?“ „Das mit den Schokostücken. Schtrasziatella oder so. Und Zitrone.“ „Wie viele Kugeln schaffst du?“ Jetzt überlegte Amélie angestrengt und hielt dann drei Finger hoch. „Drei Kugeln? Ganz alleine?“ „Ja.“ „Oje, nicht dass du dann Bauchweh bekommst. Harry, würdest du bitte?“, fragte Draco mit einem Kopfdeut auf die Tür. Harry öffnete die Tür und ließ ihn eintreten. Sie ließen sich in einer etwas abseits gelegenen Ecke nieder, die Bedienung, eine junge Frau, kam sofort zu ihnen und legte zwei Eiskarten auf den Tisch. „Kann ich Ihnen schon etwas zu trinken bringen?“, fragte sie freundlich. „Draco, du einen Kaffee, oder?“ Der Blonde nickte und wandte sich an Amélie, „möchtest du auch was trinken? Einen Kakao? Einen Tee?“ „Kakao.“ „Gut, dann einen Kaffee und zwei heiße Schokoladen“, bestellte Harry. Die junge Frau nickte bevor sie lächelnd verschwand und Amélie guckte Harry mit großen Augen an. „Was denn?“ „Nur Kinder trinken Kakao. Große trinken Kaffee“, sagte sie bestimmt. „Ich mag keinen Kaffee, noch nie. Ich trinke schon immer Kakao oder Tee. So, und was für Eis willst du jetzt?“ Draco hatte die Eiskarte vor sie gelegt und ging jetzt mit seiner neuen Tochter die Karte durch, schließlich konnte sie sich für ein Spaghettieis entscheiden. Harry nahm einen Schokobecher während Draco bei einem Fruchtbecher blieb. Die junge Frau kam sehr schnell mit dem Gewünschten wieder und nahm ihre Eisbestellung auf. Sie wollten sich einen schönen Nachmittag machen denn die Heimreise via Zauber würde eine große Überraschung für das Kind darstellen. Zum Schluss musste Draco Amélie bei ihrem Eisbecher helfen, sie schaffte es nicht ganz und brach fast in Tränen aus. Sie hatte Angst, dass ihr Papa sie jetzt nicht mehr wollte, schließlich bezahlte er dafür und sie hatte es nicht aufgegessen. Im Heim hatte man ihnen immer gesagt, dass sie immer aufessen mussten denn Essen war teuer und durfte nicht verschwendet werden. „Amélie, hey, hör mir zu. Wenn du satt bist, bist du satt, fertig. Du musst nicht aufessen und du musst auch nichts essen, was du nicht magst oder was nicht schmeckt“, sagte Draco ernst. Amélie nickte schüchtern und spielte mit dem Saum ihres Pullovers. „Draco, wir müssten langsam los wenn wir nicht wollen, dass mein Mann hier auftaucht.“ „Stimmt. Amélie, hör mir jetzt bitte zu, ich möchte dir ein Geheimnis verraten“, sagte Draco und erst als er sicher war, dass sie ihm wirklich zuhörte, fuhr er fort. „Du weißt doch als du mir von den seltsamen Dingen erzählt hast, da habe ich gesagt, dass mich das nicht stört. Erinnerst du dich?“ „Ja. Stört es dich jetzt?“, fragte sie traurig. „Nein, tut es nicht. Diese seltsamen Dinge sind nicht seltsam, das ist Magie und damit bist du etwas ganz, ganz Besonderes.“ „Woher weißt du das?“ „Weil ich und Harry auch was Besonderes sind, wir machen auch so seltsame Dinge und da wo wir wohnen, und du natürlich auch, machen alle solche Dinge und da ist es gar nicht seltsam sondern völlig normal“, erklärte Draco lächelnd. „Also bin ich nicht seltsam?“, fragte Amélie. Sie klang richtig hoffnungsvoll und sah immer wieder von Draco zu Harry und zurück. „Nein, du bist etwas Besonders und wenn du etwas übst, kannst du ganz tolle Dinge machen. Das können wir auch.“ „Zeig mal.“ Harry sah sich um, das Geschäft war fast leer und die Bedienung las hinter dem Tresen in einer Zeitschrift. Vorsichtig zog er seinen Stab und tippte den Eisbecher an, der als Verzierungen zwei kleine Vögel am Boden hatte. Die Vögel erwachten kurz zum Leben, sie zwitscherten leise und schlugen sogar mit den Flügel bevor sie wieder ruhig und leblos waren. Amélie quietschte vergnügt auf und sah Harry jetzt mit riesigen, leuchtenden Augen an. „Du kannst so was auch“, sagte Draco sanft. „Wirklich? Wie?“ „Dazu bist du noch etwas jung, du musst noch ein bisschen älter werden und dann bringen wir dir das bei. Aber jetzt wollen wir erst mal nach Hause, oder?“ „Nach Hause? Ein richtiges Zuhause? Mit Mama und Papa?“, fragte das Mädchen. „Nicht ganz. Du hast keine Mama aber dafür zwei Papas.“ Jetzt sah Amélie ihn fragend an bevor sich ihr Gesicht aufhellte und sie auf Harry deutete. „So wie seine Tochter?“ „Ja, genau. Tali hat auch zwei Papas und sie ist sehr glücklich damit. Genau wie Ray. Genau wie du. Zwei Papas, die dich ganz, ganz doll lieb haben“, erklärte Draco. Im ersten Moment strahlte Amélie noch doch dann trat ein sehr trauriger Ausdruck auf ihr Gesicht. „Hey, was ist denn los?“ „Warum ist mein anderer Papa nicht hier?“, fragte sie traurig, „will er mich nicht?“ „Doch, er will dich sogar sehr aber er ist auch etwas Besonderes. Er ist blind.“ „Blind?“ „Er sieht nichts.“ „Oh.“ „Süße, das können wir dir alles später erklären. Der Tag war schon aufregend genug, oder? Jetzt reisen wir erst mal nach Hause, da lernst du dann auch deinen zweiten Papa kennen.“ „Und Tali“, bestimmte Amélie sofort. „Ja, und Tali. Aber vielleicht auch erst Morgen. Amélie, dein Papa und ich haben ganz viele Freunde und die wollen dich alle kennenlernen aber das wird ein paar Tage dauern. Also immer mit der Ruhe. Ich geb dich nicht mehr her, du hast also alle Zeit der Welt um alle kennenzulernen“, sagte Draco. Er legte den Arm um seine Tochter und zog sie an sich, sofort kuschelte sie sich an ihn. In diesem Moment erinnerte nichts an das schüchterne Mädchen, welches er kennengelernt hatte. Wenn sie einmal jemanden vertraute, war sie fröhlich, aufgeweckt und einfach liebenswert. „Wirklich? Ich muss nie wieder in das Heim?“, fragte sie vorsichtig. „Nie wieder. Ich geb dich nicht mehr her. Jetzt wollen wir erst mal heim. Laufen oder tragen?“, fragte Draco. Statt einer Antwort schlang sie die Arme um seinen Hals und die Beine um seine Hüfte. „Also tragen“, lachte Draco während er schon aufstand. Harry schnappte sich die Tasche und ging zum Tresen. Während er bezahlte, ging Draco schon mal raus, diesmal drückte Amélie die Türklinke für ihn runter. Harry folgte ihnen schnell und gemeinsam verschwanden sie in eine Seitengasse. „So, du musst dich jetzt ganz doll an mir festhalten, verstanden? Ganz doll und du darfst auf keinen Fall los lassen“, sagte Draco. Er spürte wie die Umarmung stärker wurde, er selbst verstärkte den Halt auch als er schon die Hand von Harry auf der Schulter spürte und sie mit einem Knall disapparierten. Sie tauchten in der Eingangshalle von Riddle-Manor auf, Amélie hatte die Augen fest zusammengekniffen und klammerte sich schon fast schmerzhaft an Draco. „Hey, ist gut, wir sind da. Du kannst die Augen wieder aufmachen, wir sind da“, sagte dieser jetzt. Dennoch dauerte es noch ein paar Momente bis Amélie wirklich die Augen aufmachte und ihn unsicher anblinzelte. „Was war das?“, fragte sie leise. „So reisen wir. Ist nicht schön aber sehr, sehr schnell. Und nur für Leute, die was ganz besonderes sind. Magst du dich nicht mal um gucken?“ Diesmal reagierte das Mädchen schneller und sofort klappte ihr Mund fassungslos auf. Draco setzte sie vorsichtshalber mal ab, hielt sie aber an einer Hand fest. „Hier wohnst du?“, fragte sie. „Nein, hier wohnen wir. Du, ich, dein zweiter Papa und alle meine Freunde.“ „Ist das Haus so groß? So groß wie das Heim?“, fragte sie weiter während der Kopf im Nacken lag und sie versuchte die Decke richtig zu sehen. „Nein, viel größer als das Heim. Aber wir haben alle mehr Platz. Du hast sogar dein eigenes Zimmer.“ Jetzt unterbrach Amélie die Betrachtung der Decke und sah ihn mit leuchtenden Augen an. „Ein eigenes Zimmer?“ „Ja, willst du es sehen?“ „JA.“ „Dann komm mal mit, dein Papa wartet bestimmt auch schon.“ „Und wenn er mich nicht mag?“ „Er mag dich, keine Angst. Er hat dich genauso lieb wie ich. Na komm, lassen wir ihn nicht länger warten“, sagte Draco aufmunternd. Amélie sah ihn noch einen Moment fragend an bevor sie tapfer nickte und an seiner Hand die Treppe hochging, Harry folgte ihnen schweigsam denn das ging hauptsächlich Dracos Familie etwas an. Adrian wartete wirklich schon, er ging aufgeregt im Wohnzimmer auf und ab. Wo bleiben die bloß? Er wusste, dass es eine kleine Auseinandersetzung mit radikalen Weißmagiern gab und sie sich deswegen verspätet hatten aber das war vor fast fünf Stunden gewesen. Es konnte doch nicht so lange dauern ein Kind abzuholen, oder doch? Adrian knurrte leise vor sich hin während sein Blick immer wieder zur Tür ging. Er hatte extra kein Licht angemacht damit er etwas sah. Mit einem genervten Murren wollte er sich gerade wieder umdrehen und eine weitere Runde durchs Wohnzimmer antreten als er es spürte. Sein Gefährte war wieder da, er spürte seine Anwesenheit und er kam näher. Am liebsten wäre er ihm entgegen gegangen doch sie hatten es anders abgesprochen und so begab er sich in seinen Sessel und zündete sowohl den Kamin wie auch die verschiedenen Lampen wieder an. Sofort verschwand sein Augenlicht während seine anderen Sinne immer schärfer wurden. Er konnte die Menschen in seiner Umgebung mittlerweile anhand ihres Geruchs und ihres Schrittes erkennen, einige sogar anhand ihres Herzschlages. Das Manor, bis auf die privaten Zimmer, kannte er auswendig und konnte sich von jedem Punkt aus orientieren. Seine Gedanken wurden wieder zurück gerissen als die Tür aufging und seine Gefährte eintrat, zusammen mit ihrer Tochter und Harry, dem Geruch nach zu urteilen. Amélie sah den Mann in dem Sessel etwas eingeschüchtert an. Er war groß, größer als ihr neuer Papa und er trug ganz komische Kleidung, so was hatte sie noch nie gesehen. Ihr Papa freute sich sehr den Mann zu sehen aber er ließ ihre Hand nicht los während sie auf ihn zugingen. „Hallo, mein Schatz. Hallo, junge Frau“, begrüßte der Mann sie, „ich heiße Adrian.“ „Und er ist dein zweiter Papa“, schloss Draco. Sie sah zu Draco auf, dieser lächelte sie an und fragte, „möchtest du ihn begrüßen?“ Sie nickte tapfer, ließ aber seine Hand nicht los. „Vielleicht hat sie Angst vor mir, sie kennt mich ja schließlich nicht“, sagte Adrian jetzt. „Aber sie möchte dich kennenlernen. Komm Amélie, wir gehen gemeinsam hin und du lernst meinen Mann kennen. Er hat dich auch ganz doll lieb auch wenn du ihn noch nicht kennst.“ Damit ging Draco weiter und das Mädchen hatte keine andere Wahl als mitzugehen. Adrian hatte sich nicht bewegt, er saß noch immer, äußerlich sehr entspannt, im Sessel und wartete darauf, dass er seine mögliche Tochter kennenlernen durfte. Innerlich allerdings war er extrem angespannt denn sie mussten dem Kind noch einiges erklären. Sie standen jetzt direkt vor ihnen, er roch es förmlich und wenige Momente später spürte er wie sich Draco auf seine Armlehne setzte. Er konnte es sich nicht verkneifen und legte einen Arm um seine Hüfte, den erstaunten Blick von Amélie sah er nicht. „Darf er das?“, fragte das Mädchen allerdings. „Ja, das darf er. Er darf mir sogar einen Kuss geben“, grinste Draco und fast sofort spürte Adrian die weichen Lippen auf seinen Eigenen. „Iihhh“, quietschte Amélie sofort und beide Männer mussten unwillkürlich grinsen. „Das ist eklig. Das Große das immer machen müssen, das ist doch bäh.“ „Nein, das ist nicht bäh, das ist schön. Oder findest du das nur bei uns bäh?“, fragte Draco freundlich. „Das ist immer bäh. Richtig bäh.“ Das Grinsen der Männer wurde breiter, sogar Harry grinste jetzt. „Wenn du größer bist, ist das nicht mehr bäh. Aber möchtest du nicht Adrian kennenlernen?“, fragte Draco. Jetzt nickte Amélie nochmal und ließ sogar seine Hand los um nach Adrians Hand zu greifen. „Ja, hallo. Ich spüre da was.“ „Siehst du wirklich nichts?“ „Nein, gar nichts. Aber ich spüre dich. Deine Hand in meiner, die ist ganz warm und ich wette, du lächelst“, sagte Adrian. „Ja, tu ich. Darf ich eigentlich Papa sagen?“ „Zu wem? Wenn du uns Beide so ansprichst, sind wir alle drei verwirrt. Harry, wie nennt euch Tali?“ „Mich Daddy und meinen Ehemann Papa. Ich vermute, ich werde irgendwann zu Dad werden wenn sie älter ist und dann ein großes Mädchen ist. Wäre das nicht auch was für dich, Amélie? Du könntest Draco Dad nennen und Adrian Papa“, schlug Harry vor. „Darf ich?“ „Natürlich. Wir würden uns freuen wenn du uns so nennen würdest“, sagte Adrian und Draco nickte zustimmend. „Muss ich das sofort?“, fragte Amélie weiter. „Nein, nur wenn du meinst, dass es richtig ist. Was hältst du davon, wenn ich dir unsere Wohnung zeige. Dein eigenes Zimmer.“ „Au ja.“ „Dann viel Spaß, ich komme dann nach“, sagte Adrian. Draco küsste ihn nochmal sanft, was wieder mit einem 'Iih' von Amélie kommentiert wurde, bevor er sich erhob und die Kleine wieder an der Hand nahm. „Komm, ich zeig dir alles.“ Mit einem glücklichen Gesichtsausdruck ging Amélie mit ihm mit während Harry die Tasche vor Adrian stellte und sagte, „sie braucht dringend neue Sachen.“ „Bekommt sie. Sie bekommt alles“, schnurrte Adrian. „Das ist mir bewusst. Ich werde euch jetzt alleine lassen, meine Familie erwartet mich“, sagte Harry, „du hast ja jetzt auch Besseres zu tun.“ Der Vampir grinste, nickte und packte die Tasche während er aufstand. „Schönen Abend noch.“ „Dir auch.“ Damit verschwand Harry aus der Wohnung seines besten Freundes, Adrian begab sich ins Kinderzimmer, wo er seine kleine Familie vorfand. „Wieso hast du keine Nase?“, fragte Amélie neugierig. Sie und ihre neuen Väter waren gerade im Speisesaal erschienen und Amélie hatte sofort den ungewöhnlichen Mann gesehen. Voldemort blinzelte etwas überrascht während Harry neben ihm vor Lachen vom Stuhl fiel. Auch der Rest brach mehr oder weniger in Gelächter aus, sodass Amélie etwas verständnislos von einem zum Anderen sah.  „Mal sehen wie mein Lord da wieder raus kommt“, lachte Harry. Er bekam einen vernichtenden Blick zugeworfen bevor sich Voldemort dem Mädchen zu wandte, das immer noch vor ihm stand und ihn fragend ansah. Früher wäre er ausgerastet, hätte Draco und Adrian dafür bestraft, dass ihre Tochter so vorlaut war doch er hatte sich verändert und außerdem saß Tali neben ihnen auf Severus' Schoß und sah Amélie fragend an. Für sie war der Anblick ihres Vaters normal, sie hatte sich diese Frage nie gestellt. „Und du hast keine Haare“, stellte Amélie jetzt fest. „Nein, habe ich nicht. Genau wie Adrian nichts sehen kann“, sagte Voldemort jetzt. Amélie sah sofort zu ihrem Papa, der sie anlächelte und wandte sich dann wieder Voldemort zu. „Also bist du auch was Besonderes?“, fragte sie. „Ja.“ „Frierst du nicht an den Kopf?“ Jetzt musste sogar Voldemort leicht schmunzeln, „nein, ich friere nicht an den Kopf.“ „Kannst du überhaupt was riechen?“ Harry machte sich nicht die Mühe aufzustehen, er lag immer noch auf dem Boden und hielt sich den Bauch vor lachen. „Ja, ich kann riechen. Genau wie du oder dein Papa.“ „Du musst mehr in die Sonne, du bist ganz weiß“, fuhr Amélie fort. Voldemort fragte sich mittlerweile womit er das verdient hatte, vor allem weil die Anwesenden mittlerweile alle mehr oder weniger lachten. Doch jetzt kam ihm Harry zu Hilfe denn dieser sagte, immer noch vom Boden aus, „ich mag seine Haut und die Farbe.“ „Darf ich mal anfassen?“, fragte das Mädchen. Zu aller Überraschung schüttelte Voldemort leicht schmunzelnd den Kopf und hob sie dann einfach auf seinen Schoß. Sofort griff Amélie nach den langen, blassen Fingern und untersuchte sie sehr konzentriert. Voldemort ließ es kommentarlos über sich ergehen, sein Mann setzte sich unterdessen wieder auf seinen Stuhl und trank einen Schluck Kakao. „Die ist ganz warm, ganz normal“, sagte Amélie irgendwann. „Natürlich. Was hast du denn erwartet?“ Etwas unschlüssig zuckte Amélie mit den Schultern als Tali plötzlich los brüllte. Alle zuckten erschrocken zusammen, vor allem weil Voldemort sofort anfing zu knurren. Dies führte dazu, dass auch Adrian zu knurren begann und Harry und Draco gleichzeitig die Augen verleierte. „Nicht schon wieder“, grollte Harry, der die völlig eingeschüchterte Amélie von Voldemorts Schoß nahm und zu Adrian brachte. Dieser schlang sofort die Arme um das Mädchen, welches sich Schutz suchend an ihn kuschelte. „So, und jetzt zu dir. Was soll denn dieses Gebrülle?“, wandte sich Harry an seine Tochter doch die brüllte immer weiter und streckte die Arme nach Voldemort aus. „Ich glaube, sie ist eifersüchtig. Schließlich saß ein fremdes Kind auf dem Schoß ihres Vaters“, kam von Lucius, der ihnen gegenüber saß. Er wurde zwar fragend angesehen aber Severus reagierte und übergab Talisha an ihren Vater. Sofort beruhigte sich die Kleine und grapschte nach der Robe ihres Vaters. „Sie war wirklich eifersüchtig.“ „Das werden wir ihr abgewöhnen, schließlich will ich weitere Kinder“, sagte Harry bevor er sich seinem Frühstück wieder zu wandte. „Hab ich was falsch gemacht?“, fragte Amélie sehr leise. Sowohl Draco wie auch Adrian streichelten ihr beruhigend über den Kopf und der Vampir murrte, „nein, hast du nicht. Tali ist es nur nicht gewohnt, dass ein anderes Kind bei ihrem Papa auf dem Schoß sitzt. Sie kennt dich ja noch nicht wirklich.“ „Mag sie mich nicht?“ „Sie kennt dich nicht und wenn sie dich kennt, dann mag sie dich auch. Jetzt wird gefrühstückt, was möchtest du?“, fragte Adrian. Jetzt erst bemerkte Amélie den reich gedeckten Tisch und mit großen Augen sah sie sich alles an, ihre Wahl fiel schließlich auf ein Brötchen mit Erdbeermarmelade und dazu eine Tasse Kakao. Zufrieden vor sich hin schmatzend lehnte sie sich dann an Adrian, Draco lächelte bei dem Anblick und begann dann auch zu frühstücken. „Unsere Familie wird immer größer, mein Lord.“ „Was genau meinst du damit? Das ist das Kind von Draco und Adrian, absolut nicht mit uns verwandt.“ Alle Anwesenden sahen alarmiert auf bis sie bemerkten, dass kein Streit in Aussicht war. Die zwei Eheleute schienen sich einfach ungestört unterhalten zu wollen. „Mein Lord, denkt doch mal nach. Draco ist das Patenkind von meinem Dad, er ist ihm genauso viel wert wie ich. Was sagt uns das?“ „Das mein geliebter Bruder das Mädchen als sein Enkelkind ansehen wird und damit noch gluckiger wird. Merlin, womit habe ich das verdient?“ Harry lachte leise und nahm Tali auf seinen Schoß, sie teilten sich ein weiches Brot mit Marmelade. „Willst du wirklich noch mehr Kinder?“ „Ja, will ich. Mindestens noch eins. Am liebsten einen Jungen.“ „Wieso das?“ „Naja, ein Junge und ein Mädchen, die perfekte kleine Familie.“ „Ja, abgesehen von der Tatsache, dass es zwei Väter gibt und einer davon der Dunkle Lord ist“, schnarrte Voldemort. Harry sah ihn etwas erstaunt an, grinste aber dann wieder und frühstückte weiter. Voldemort hingegen sah missmutig zu Severus, der den Blick nach einem Moment erwiderte und fragend eine Augenbraue hob. „Du siehst Amélie als dein Enkelkind, oder?“, fragte Voldemort. „Natürlich.“ „Echt?“, fragte Draco, „wieso?“ „Weil du mein Patenkind bist also ist Amélie mehr oder weniger meine Enkelin“, erklärte Severus. Besagte Amélie warf dem finsteren Mann einen schüchternen Blick zu. „Das hatte ich befürchtet“, seufzte Voldemort. Leises Gelächter erklang am Tisch während Voldemort sich wieder seinem Kaffee zu wandte. Selbst Severus grinste leicht, sein Blick wanderte über den Tisch und die Anwesenden. Hier saßen seine Familie und seine Freunde und sie würde weiter wachsen, dessen war er sich absolut sicher. Severus seufzte leise und rieb sich mit den Fingern über die Nasenwurzel. Wie, bei Merlin, hatte er sich von Harry dazu überreden lassen? Er seufzte erneut und schob die Pergamente weg um eine kleine Pause einzulegen. Seine Gedanken schweiften zu dem Fest von vor zwei Wochen zurück, Talishas vierter Geburtstag und gleichzeitig die Verkündung von Harry, dass er erneut schwanger war. Das war auch der Grund, warum er hier im Schulleiterbüro von Hogwarts saß und über diesen dämlichen Pergamenten brütete. Harry durfte Riddle-Manor nicht mehr verlassen und wenn es nach Voldemort ging, dann nicht mal den Ostflügel. Nun, zum Glück ging es nicht mehr nur nach seinem geschätzten Blutsbruder und so durfte sich Harry wenigstens frei im Manor bewegen. Und die Schwangerschaft lief bis jetzt sehr gut, das Kind war normal groß und gut entwickelt und die Familie freute sich auf den Neuankömmling. „Severus?“ Überrascht sah der Angesprochene auf, er hatte nicht mal gemerkt, dass er die Augen geschlossen hatte und sah direkt in die braunen Augen seines Freundes, der sich mit den Ellenbogen auf dem Schreibtisch abgestützt hatte. „Was machst du hier?“, fragte Severus gähnend. „Meinen Freund ins Bett holen. Komm schon, es ist spät und du gehörst ins Bett“, sagte Charlie lächelnd. Severus ließ nochmal seinen Blick über die Pergamente wandern, nickte aber dann und erhob sich. „Gut, dann ab ins Bett.“ „Hast du heute schon Nachricht von Harry bekommen?“, fragte Charlie während sie das Büro verließen und sich auf den Weg in die Kerker machten. „Ja, heute früh hat er mir geeult. Er wird rund um die Uhr von Voldemort verwöhnt, jede Aufregung wird von ihm fern gehalten.“ „Das klingt doch gut, oder?“ „Ja, diese Schwangerschaft scheint leichter zu werden als Talis.“ Sie schwiegen den restlichen Weg, Charlie schlängelte irgendwann einen Arm um Severus' Hüfte, was dieser mit der gleichen Geste beantwortete. Er wusste nicht mehr, wie lange sie jetzt schon ein Paar waren und es war ihm auch egal, mittlerweile genoss er die Nähe seines Freundes. „Fenrir, Remus, was wollt ihr hier?“, entfuhr es Severus als sie den Gang vor ihren Gemächern betraten. „Wir bräuchten eine Schwangerschaftsuntersuchung“, sagte Fenrir. „Du wolltest doch nicht wieder schwanger werden, oder?“, fragte Charlie während Severus den Schutzzauber von der Tür nahm und sie öffnete. Sie erinnerten sich Beide noch gut an den Schmerz des Werwolfes nach dem Verlust ihres Sohnes, er war Monate lang am Boden zerstört gewesen und hatte verlauten lassen, dass er nie wieder schwanger werden wollte. Fenrir hatte sich damals dazu nicht geäußert, es lag nicht in seinem Einfluss ob sein Gefährte wieder schwanger würde aber es war ihm anzusehen gewesen, wie sehr ihn diese Entscheidung verletzte. Dass sie jetzt hier vor ihnen standen um Remus untersuchen zu lassen, grenzte an ein Wunder. „Wie kommt es zu diesem Meinungsumschwung?“, fragte Severus, der sie ins Labor führte und ihm bedeutete, sich auf die Liege zu legen. „Harry und seine Schwangerschaft“, gab Remus zurück während er sich hinlegte. Severus sprach den Analysezauber über ihn und meinte, „erklär uns das bitte.“ „Naja, er ist wieder schwanger geworden obwohl er bei Tali beinah gestorben wäre. Er weiß um die Risiken einer Schwangerschaft und hat es trotzdem gemacht. Ich habe mir einfach ein Beispiel an ihm genommen und außerdem will ich Kinder, genau wie Fenrir.“ „Nur hat Fenrir kein Mitsprachrecht in dieser Sache.“ „Nein. Aber er hat ein Recht auf Welpen und irgendwie fühle ich, dass ich schwanger bin“, sagte Remus und wenige Moment später leuchtete sein Bauch in einem hellen Blau. „Du hast sogar Recht, du bist schwanger. Ich gratuliere“, sagte Severus mit einem Lächeln. Fenrir war sofort bei seinem Gefährten und schlang die Arme um ihn, Remus traten die Tränen in die Augen. „Kann man sagen wie weit er ist?“ „Mittels Zauber nicht aber wir können ihn von Sabine untersuchen lassen. Wollt ihr zu ihr oder soll sie nach Riddle-Manor kommen?“ „Wo kann sie Remus am besten untersuchen?“ „In ihrer Praxis.“ „Dann gehen wir zu ihr. Kannst du ihr eulen?“, fragte Fenrir. „Ja, ich schicke die Eule gleich morgen früh. Ich denke mal, ihr könnt morgen Nachmittag schon hin.“ „Was müssen wir beachten?“, fragte Remus. „Jetzt? Das Übliche. Kein Stress, kein Kampf, keine Verwandlungen per Zaubertrank, möglichst kein grober Sex und so wenig zaubern wie möglich, am Besten gar nicht. Bei Sabine, seit einfach freundlich und fresst sie nicht. Wir brauchen sie noch“, sagte Severus. „Danke.“ „Kein Thema. Jetzt raus, ich will noch ein paar Stunden schlafen bevor der Schulalltag mich wieder in seine Fänge zieht. Ich melde mich sobald ich etwas von Sabine weiß.“ Die Werwölfe dankten ihm nochmal und verließen das Labor dann. Jetzt erst stellte Severus fest, dass Charlie nicht mit ins Labor gekommen war. Etwas verwundert machte er sich auf die Suche nach seinem Freund. Er fand Charlie im Bad, wie er gerade die Badewanne voll laufen ließ und einige Kerzen aufstellte. „Was wird das hier?“, fragte Severus. „Ich dachte, du könntest ein entspannendes Bad gebrauchen. Ist er schwanger?“ „Ja, ist er. Ich kontaktiere morgen Sabine damit sie ihn untersucht.“ „Wenn Harry das erfährt, sperrt er ihn weg. Diesmal wird er nicht mal in die Nähe eines Kampfes kommen.“ „Diesmal gibt es keinen Kampf, wir herrschen seit über zwei Jahren über die Zaubererwelt Englands und der letzte Übergriff ist über ein Jahr her. Die Menschen haben sich damit abgefunden“, sagte Severus. Er begann schon sich langsam auszuziehen denn die Idee mit dem Bad war wirklich verlockend. „Ich warte im Schlafzimmer“, kam von Charlie, der schon Anstalten machte den Raum zu verlassen als ihn Severus' Stimme nochmal zurückhielt. „Bleib und komm mit rein.“ „Dein Ernst?“ „Ja. Komm schon mit rein.“ „Ähm Severus, du hast dich bis jetzt immer dagegen gewehrt wenn wir Beide nackt sind. Wieso dieser plötzliche Sinneswandel?“, fragte Charlie, er machte aber keine Anstalten sich ebenfalls auszuziehen. Severus seufzte leise, zog sich jetzt komplett aus und stieg in die Wanne, er musste die Zähne im ersten Moment zusammenbeißen weil das Wasser so heiß war. „Willst du nun mit rein oder willst du da draußen sinnlose Fragen stellen?“ „Ich hätte gerne erst eine Antwort.“ „Ich habe halt nachgedacht und bin der Meinung, dass ich es schon aushalte und du eh nichts dagegen hast. Also komm schon rein.“ Charlie sah ihn noch einen Moment skeptisch an bevor er sich auszog und vorsichtig mit in das heiße, dampfende Wasser stieg. „Das ist verdammt heiß“, murrte er. „So was schimpft sich Drachenpfleger.“ „Hey, die sind nicht heiß, nur wenn sie Feuer speien und dann hätte ich eh ein anderes Problem als die Hitze“, protestierte Charlie. Er wollte sich Severus gegenüber niederlassen doch da hatte er nicht mit seinem Freund gerechnet. Dieser packte ihn am Handgelenk und zog ihn an sich, mit dem Rücken an seine Brust. „Ich bin bestimmt der Letzte, der sich hierüber beschwert aber wer bist du und was hast du mit meiner Fledermaus gemacht?“, fragte Charlie während er sich bequem hinlegte. „Ich ersäufe dich gleich.“ „Wie erklärst du das dann Harry?“ „Ein bedauerlicher Tränkeunfall.“ „Severus, ich meine es ernst, wo kommt dieser Sinneswandel her?“ „Ist es so schwer zu verstehen, dass ich auch gerne etwas mehr Nähe hätte?“, fragte Severus, „gerade mit diesen ganzen glücklichen Pärchen um mich herum. Sogar Lucius hat eine neue Freundin, mit der er glücklich ist.“ „Aber du hast doch einen Freund, mit dem du glücklich bist, oder?“, fragte Charlie. „Deswegen darf ich mir doch etwas mehr Nähe wünschen, oder?“ „Die kannst du jederzeit haben.“ „Gut, dann hätte ich sie gerne jetzt.“ Charlie kuschelte sich enger an ihn, er genoss das Gefühl von nackter Haut an seinem Körper und als Severus dann auch noch die Arme um seine Brust legte, hätte er am Liebsten geschnurrt. „Daran könnte ich mich gewöhnen“, sagte Charlie. „Dann tu das.“ Damit legte Severus den Kopf auf den Wannenrand und schloss die Augen, er wollte sich wirklich entspannen. Und Charlie beschloss diese seltsame Stimmung einfach zu genießen. Die Stimmung wurde, für Charlies Begriffe, immer seltsamer denn irgendwann begannen sich Severus' Finger zu bewegen und über seine Haut zu streifen. Vor allem das hässliche Brandmal, welches sich von seinem rechten Oberarm bis zur Mitte der Brust zog, schien es Severus angetan zu haben, immer wieder glitten seine Fingerspitzen darüber. „Hast du je über einen Trank zur Narbenbeseitigung nachgedacht?“, fragte Severus irgendwann. „Ja aber ich habe mich dagegen entschieden. Es war ein Unfall bei meiner ersten Begegnung mit einem Drachen, ein Ukrainischer Eisenbauch, und es war meine eigene Dummheit. Ich habe die Narbe behalten um mich immer daran zu erinnern“, gab Charlie etwas träge zurück, er hatte die Augen geschlossen und war kurz davor einzuschlafen. „Hier wird nicht geschlafen. Los, raus aus der Wanne.“ Murrend öffnete Charlie die Augen als auch schon die Arme von Severus verschwanden und er zwei Hände an seinem Rücken spürte, die ihn nach vorne schoben. „Merlin, bist du unromantisch. Ok, du bist doch meine Fledermaus“, murrte Charlie während er aufstand und aus der Wanne kletterte. Wenig später lagen sie zusammen unter der Decke, eng aneinander geschmiegt und in einen innigen Kuss vertieft. Charlie war völlig verunsichert gewesen als Severus ihn in diesen Kuss gezogen hatte, als die warme Zunge über seine Lippen strich und ihn zum mitmachen aufforderte. Dennoch hatte er das Zungenspiel sehr gerne erwidert, die Arme schlang er um den Körper seines Freundes und drückte sich eng an ihn. Doch als Severus keinerlei Anstalten machte sich wieder von ihm zu lösen, stutzte er doch und löste den Kuss widerstrebend. „Was ist?“, fragte Severus etwas überrascht. „Ich wüsste gerne, was heute mit dir los ist. Versteh mich nicht falsch, ich genieße das hier durchaus.“ „Warum fragst du dann immer wieder?“, unterbrach ihn Severus, jetzt hörte Charlie auch das leichte Zittern in seiner Stimme. „Weil ich nichts falsch machen will. Ich würde gerne wissen, was heute mit dir los ist. Hast du einen Liebestrank genommen?“ Severus seufzte leise, löste sich von ihm und rutschte ein Stück weg. „Nein, nein, nein, du bleibst hier.“ Sofort klebte Charlie wieder an ihm, kuschelte sich eng an ihn und meinte, „Severus, ich möchte dich doch nur verstehen. Du bist ein sehr rationeller Mensch, du machst nichts einfach nur so. Also was ist los mit dir? Und jetzt erzähl mir nichts von wegen den glücklichen Pärchen.“ „Doch, genau wegen denen.“ „Häh?“ „Merlin, muss ich wirklich genauer werden?“, fragte Severus knurrend. „Ja, denn ich steh momentan etwas auf dem Schlauch“, gestand Charlie. Severus schnaubte, drehte sich in seinen Armen um und schnarrte, „ich dachte immer, dass du das bisschen Hirn zwischen deinen Ohren ab und zu mal nutzt.“ „Tu ich normalerweise auch aber ich steh gerade wirklich auf dem Schlauch. Severus, bitte, ist dir irgendetwas peinlich?“ „Ja.“ „Was bitte schön ist dir peinlich?“, fragte Charlie verwundert. Normalerweise wusste er was sein Freund dachte oder meinte aber in diesem Moment war er absolut ratlos. „Jetzt denken wir mal ganz scharf nach. Sowohl Harry wie auch Remus sind schwanger und was muss man machen um schwanger zu werden?“, fragte Severus etwas sarkastisch. „In Harrys Fall einen Trank nehmen, einen Zauber sprechen und sich dann von seinem Mann flach legen lasen. In Remus' Fall reicht das Letztere“, erklärte Charlie, „aber was hat das mit dir zu tun?“ „Merlin, denk doch mal nach!“ „Ähm...“ „Ich geb es auf“, murrte Severus bevor er sich wieder von ihm los machte und aufstand. „Hey, wo willst du hin?“, fragte Charlie. „Ich geh spazieren.“ Charlie sah seinem Freund etwas hilflos nach, er wusste, dass er irgendetwas verpatzt hatte doch er kam beim besten Willen nicht drauf, was. Severus zog sich unterdessen an und verließ das Schlafzimmer, Charlie hörte wie er das Wohnzimmer durchquerte und kurz darauf fiel die Eingangstür ins Schloss. „Ok, ich bin ratlos.“ Charlie ließ sich das Gespräch nochmal durch den Kopf gehen als es förmlich 'Klick' in seinem Kopf machte. Es ging um Sex, schlicht und einfach und Severus war dieses Thema so peinlich, dass er es nicht mal ansprechen konnte. Charlie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, sprang dann aus dem Bett, zog sich an und eilte nach draußen. Er musste Severus finden bevor dieser es sich anders überlegte. Doch seine geliebte Fledermaus schien vom Erdboden verschwunden, er war weder bei Harry, noch bei Draco und auch auf keinem der vier Türme war er zu finden. Charlie suchte nochmal schnell die Kerker ab bevor er das Manor verließ und die Werwölfe aufsuchte. „Was willst du?“, knurrte Fenrir. „Mir ist eine Fledermaus abhanden gekommen und ich brauche einen Spürhund“, grinste Charlie. Remus grinste und schnurrte, „kein Problem. Fenrir hilft dir bestimmt gerne.“ „Natürlich“, knurrte der Alpha, ihm war der Missmut deutlich anzuhören aber er wollte seinen Gefährten nicht aufregen. „Danke.“ „Wo hast du ihn zuletzt gesehen?“ „Aus unseren Räumen stürmend.“ Fenrir knurrte leise, verwandelte sich und schleckte Remus einmal quer durchs Gesicht. Dann trabte er kurzerhand an Charlie vorbei, der Remus nochmal dankend zunickte und dann dem Verwandelten folgte. Die Nase knapp über dem Boden trabte Fenrir neben Charlie her doch er ging nicht die breite Treppe zur Eingangstür hoch sondern bog vorher ab. Etwas verwundert folgte ihm Charlie bis er die Treppe im Gestein bemerkte, Voldemort hatte irgendwann einen zweiten Zugang zum Meer in die Klippe gezaubert. Der Erste befand sich auf der anderen Seite, man musste dazu nur den großen Salon durchqueren und schon konnte man über eine Steintreppe ans Meer runter. „Bist du sicher, dass er da unten ist?“, fragte Charlie als Fenrir Anstalten machte die schmale Treppe runterzugehen. Fenrir wuffte leise, nickte und begann die Treppe runter zulaufen, Charlie folgte ihm verwundert. Sie mussten nicht lange suchen, nicht weit vor ihnen schlenderte Severus am Strand entlang. „Danke, ab hier schaffe ich es alleine“, sagte Charlie. Der Werwolf nickte, drehte sich rum und verschwand in die Nacht, Charlie ging unterdessen etwas schneller um seinen Freund zu erreichen. Severus hörte die Schritte hinter sich, er musste sich nicht umdrehen um zu wissen wer da kam und sanft einen Arm um seine Hüfte legte. „Was willst du hier?“, fragte er. „Ich bin ein Vollidiot, oder?“, fragte Charlie zurück. „Nein.“ „Doch.“ „Gut, wenn du willst.“ Charlie lachte leise, blieb aber dann stehen. Notgedrungen musste Severus auch stehen bleiben als sich auch schon der zweite Arm um ihn legte. „Und nun?“ „Können wir da weiter machen, wo wir im Bett aufgehört haben“, grinste Charlie bevor er ihn einfach küsste. Es dauerte nur einen Moment bis Severus den Kuss erwiderte und die Arme um ihn schlang. Seine Lippen öffneten sich sofort und er empfing die bekannte Zunge mit seiner Eigenen, schmuste und tanzte mit ihr und ließ den Kuss immer tiefer werden. Immer wieder trennten sich ihre Lippen um nach Luft zu schnappen und genauso schnell fanden sie wieder zueinander, Charlie konnte nicht widerstehen und schob seine Hände unter das schwarze Shirt, strich über die blasse Haut und konnte deutlich die alten Narben spüren. Wirklich überrascht wurde er allerdings als er Finger auf seinem Rücken spürte und zwar unter dem Shirt. „Im Stehen wird das etwas unbequem“, murmelte Charlie gegen Severus' Lippen. Erst stockte Severus kurz doch dann lachte er leise, „hier?“ „Warum nicht? Es ist warm und stockdunkel, uns wird also keiner sehen.“ „Der Sand?“ „Bei Merlin, Severus, sei doch nicht immer so verdammt unromantisch“, lachte Charlie bevor er sich einfach zu Boden sinken ließ, Severus musste ihm notgedrungen folgen oder ihn los lassen. Da er Letzteres nicht vor hatte, lagen sie schnell, eng umschlungen im Sand und küssten sich wieder. „Wir haben Beide zu viel an“, stellte Charlie leise fest. Er legte den Kopf zur Seite als sich Severus langsam seinen Hals runter küsste und leckte. „Dann ändern wir das“, wurde gegen seine Haut genuschelt. Kurz darauf hörte er den Zauberspruch, der ihre Kleidung verschwinden ließ. Sie würde irgendwo im Sand wieder auftauchen. Beide konnten sich ein Keuchen nicht verkneifen, warme, nackte Haut, Finger, die darüber strichen und eine heiße Zunge, die langsam tiefer wanderte. Charlie glaubte zu träumen, er war bestimmt eingeschlafen und träumte das hier nur denn das hatte er sich immer gewünscht. Dass er nicht träumte, bemerkte er spätestens dann als Severus ihn etwas fester in die linke Brustwarze biss. „Hey, nicht so grob“, beschwerte sich Charlie sofort. „Dann bleib mit den Gedanken hier oder...“ „Severus, du denkst zu viel.“ Er zog seinen Freund wieder zu sich hoch um ihre Lippen zu einem weiteren, tiefen Kuss zu vereinigen. „Du denkst eindeutig zu viel. Es wird Zeit, dass du das denken lässt.“ Severus wollte ihn fragen, was er damit meinte als sich Charlie mit ihm drehte und er jetzt auf dem Rücken unter ihm lag. „Keine Angst, ich tu dir nichts, das weißt du. Genies einfach“, schnurrte Charlie. Er wartete bis Severus unsicher genickt hatte, küsste ihn nochmal lang und innig bevor er langsam tiefer ging. Über sechs Jahre war es jetzt her, dass er das letzte Mal in Voldemorts Bett gerufen wurde und in den letzten Monaten war der Wunsch nach solcher Nähe immer mehr gewachsen. Heute Abend war das Bedürfnis stärker als sonst gewesen und er war zu feige gewesen, es seinem Freund gegenüber zuzugeben. Es war wohl sein Glück, dass Charlie ihn manchmal auch dann verstand wenn er nicht wusste, was er sagen sollte. Er wusste nicht, ob er wirklich bis zum Ende gehen könnte und er wollte sich auch keine Gedanken darüber machen, er wollte im Moment einfach nur genießen. Charlie spürte regelrecht wie Severus seine Grübelei einstellte und sich entspannte, er grinste gegen die blasse Haut und setzte seinen Weg über seinen Hals Richtung Brust fort. Wie lange hatte er sich das hier schon gewünscht? Seine geliebte Fledermaus, nackt und erregt unter ihm, willig sich verwöhnen zu lassen und das hatte er auch ausgiebig vor. Jeder Zentimeter Haut musste erkundet werden, wurde mit Lippen und Zunge verwöhnt. An einigen Stellen setzte er leichte Bisse auf die Haut, leckte dann entschuldigend drüber, das leise Keuchen seiner Fledermaus bestätigte ihn in seinem Tun. Charlie grinste leicht und widmete sich dann der linken Brustwarzen, die Rechte untersuchte er unterdessen mit den Fingern. Das Keuchen wurde etwas lauter aber er wollte noch mehr hören, er wollte ihn stöhnen und schreien hören. Er biss etwas stärker zu, ein Zusammenzucken und ein leises Stöhnen war die Antwort darauf. Er spürte lange Finger, die sich in seinen Haaren vergruben, sanft hindurch streichelten und sich urplötzlich etwas stärker verkrallten als Charlie ihn leicht in die Seite biss. Er leckte kurz über die Stelle und wanderte dann mit der Zunge weiter, umkreiste mehrmals den Bauchnabel und stupste dann spielerisch hinein. Severus zog automatisch den Bauch ein, er konnte der heißen Zunge allerdings nicht entkommen. Eine Mischung aus Lust und Angst schoss durch Severus' Körper, ihm wurde warm, heiß und langsam überwog die Lust. Je länger diese heiße Zunge über seinen Körper fuhr, umso schneller sammelten sich diese Gefühle in seiner Körpermitte. Er wollte Charlie gerne etwas zurückgeben doch irgendwie gehorchte sein Körper ihm nicht mehr, seine Finger krallten sich in die roten Haare und den Sand. Er zitterte mittlerweile vor Erregung und als er die feuchte Zunge an seinem Glied spürte, konnte er sich einen Schrei nicht mehr verkneifen. „Mehr?“, fragte Charlie, sein heißer Atem strich über seine Erregung und ließ einen Schauer nach dem Anderen über seinen Körper laufen. Severus war dankbar über die Dunkelheit denn er spürte, wie er feuerrot wurde. Dennoch hauchte er, „Ja, mehr.“ „Aber gerne doch“, schnurrte Charlie bevor seine Zunge nur hauchzart über sein Glied leckte. Er ließ sie tanzen, leckte und knabberte sich hoch und runter, das Stöhnen wurde immer lauter und war für ihn wie Musik in seinen Ohren. Den ersten Schrei entlockte er Severus als er dessen Glied ganz in den Mund nahm. Ruckartig stieß Severus nach oben, tiefer in die heiße Mundhöhle doch dann waren da zwei starke Hände, die seine Hüfte wieder runter drückten. Er zwang sich still zu halten doch die Gefühle waren zu stark, er wollte mehr und zwar sofort. Er kämpfte kurz mit sich, die steten Auf- und Abwärtsbewegungen von Charlies Kopf, verbunden mit einem irren Zungentanz, trugen nicht gerade zu klaren Gedanken bei doch schließlich stöhnte er leise, „Charlie, bitte.“ Sein Freund brummte vergnügt, die Vibration ließ ihn fast wahnsinnig werden. Seine Hand krallte sich fester in den roten Haarschopf und zog ihn mit Gewalt wieder nach oben. Er zog ihn zu einem tiefen Kuss zu sich während Charlie sich bewegte und ein Bein über ihn schwang. Ohne den Kuss zu unterbrechen, griff Charlie nach dem harten Glied und rückte es zurecht. Severus wollte protestieren doch da ließ sich der Rotschopf schon langsam nieder. Nichts auf der Welt hätte ihn auf dieses Gefühl vorbereiten können, diese Hitze im Inneren eines menschlichen Körpers, diese Enge, die Muskeln, die sich straff um sein Glied spannten. Severus blieb für einen Moment der Atem weg bevor sein Herz doppelt so schnell und in völlig falschem Rhythmus wieder anfing zu schlagen. Noch immer drückte Charlie sich auf ihn bis er komplett in ihm versunken war, der Rotschopf hatte den Kopf in den Nacken gelegt und keuchte leise. Zu lange war es her und ein Glied war doch etwas Anderes als die drei Finger, die er, unbemerkt von Severus, in sich geschoben hatte um sich wenigstens etwas vorzubereiten. „Dummkopf“, grollte Severus liebevoll. Seine Finger streichelten über seinen Oberkörper bis sich eine Hand in seinen Nacken legte und ihn sanft nach unten zog. Charlie lachte leise und küsste ihn. Er schlüpfte mit der Zunge durch den Spalt und suchte die Bewohnerin der Mundhöhle. Frech wickelte sich diese plötzlich um seine Zunge, rieb sich an ihr, neckte und schmuste mit ihr. Sie spielten miteinander bis Severus seine Zunge zurückdrängte und den Kuss löste, seine Zunge glitt über seinen Kieferknochen bis zum Hals wo er sich leicht festsaugte. Jetzt war es an Charlie leise zu stöhnen, er legte den Kopf zur Seite um Severus etwas mehr Angriffsfläche zu bieten und begann sich langsam zu bewegen. Zunächst noch vorsichtig, langsam, er musste sich erst wieder daran gewöhnen doch seine Lust wurde schnell immer größer und er wurde schneller. Severus hatte von seinem Hals abgelassen, er war zurück in den Sand gefallen, ein langgezogenes Stöhnen auf den Lippen. Seine Hände streichelten über Charlies Körper, erkundeten die warme, samtweiche Haut bevor sie sich auf seine Hüften legten und ihn in seinen Bewegungen unterstützte. Immer schneller bewegte sich Charlie, er setzte sich wieder komplett auf und stützte sich mit den Armen auf Severus' Oberschenkeln ab. Dessen Glied drückte bei jedem Stoß direkt auf seine Prostata, schickte jedes mal Blitze durch seinen Körper und jagte ihn in riesigen Schritten auf den Abgrund zu. Er hatte viel zu lange keinen Sex mehr gehabt, es würde heute nicht lange dauern und anhand der Geräusche, die Severus gerade von sich gab, ging es ihm genauso. Charlies Stöhnen wurde lauter, immer schneller und härter drückte er sich auf ihn, Severus kam ihm von unten entgegen doch seine Bewegungen wurden immer ruckartiger, unkontrollierter. Als sich eine schlanke Hand um sein pochendes Glied legte und es mit kräftigen Strichen massierte, war es zu spät, mit einem Schrei ergoss sich Charlie in Severus' Hand und über seinen Bauch. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen, sein Körper zitterte als Severus sich mit einem Schrei in ihn ergoss. Charlie spürte wie er sich heiß in ihm verströmte, wie es ihn ausfüllte, Severus zog ihn hart auf sich und wollte den Moment so lange wie möglich hinauszögern doch irgendwann schlang er die Arme um Charlie und zog ihn zu sich runter. Mit einem Seufzen schmiegte sich Charlie an ihn, den Kopf in seiner Schulterbeuge vergraben und die Augen geschlossen. Ihre Atmung hatte sich schon lange beruhigt und doch lagen sie noch immer unverändert in ihrer Position im Sand. Severus' Hände strichen eher gedankenverloren über den Rücken seines Freundes, Beide hatten die Augen geschlossen und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Doch so langsam wurde Charlie unsicher, er erwartete garantiert keine Benotung aber irgendetwas musste Severus doch sagen. „Severus?“ „Hm?“ „Sag jetzt bitte nicht, dass du es bereust“, bat Charlie. Er zitterte leicht, die Umarmung wurde stärker und ein Kuss wurde auf seine Stirn gesetzt. „Nein, tu ich nicht. Wie kommst du auf die Idee?“ „Naja, du sagst nichts.“ „Ich genieße die Ruhe.“ Charlie atmete erleichtert aus und kuschelte sich enger an ihn. „Ach ja, du bist ein Vollidiot“, sagte Severus. Empört setzte sich Charlie auf und wollte ihn vorwurfsvoll ansehen, die Dunkelheit machte ihn da einen Strich durch die Rechnung. „Warum bin ich ein Vollidiot?“ „Du hast dir selber Schmerzen zugefügt weil du zu voreilig warst“, sagte Severus, der sich jetzt auch aufsetzte. „Ach, das geht schon.“ „Mach das nochmal und das war der letzte Sex, den wir hatten.“ „WAS?“ Severus schob ihn mehr oder weniger von sich runter und erhob sich ganz, Charlie sprang auf die Beine und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. „Da du keine Widerworte gibst, gehe ich davon aus, dass du gerade die Zähne vor Schmerzen zusammen beißt. Komm, ich habe keinen Schmerztrank hier“, sagte Severus, der sie mit einem Zauber wieder ankleidete. Er schlang einen Arm um Charlies Hüfte, der sich eng an ihn kuschelte während sie sich auf den Rückweg machten. „Du bereust es wirklich nicht?“, fragte er leise. „Nein, warum sollte ich? Charlie, ich liebe dich auch wenn ich es viel zu selten sage oder zeige. Wir sind seit über sechs Jahren zusammen und du musstest bis jetzt enthaltsam leben, nur weil ich mich nicht überwinden konnte. Warum sollte ich es also jetzt bereuen?“, fragte Severus. Charlie brummte etwas und versuchte sich noch enger an ihn zu kuscheln, das war aber unter dem Laufen nicht möglich. „So kommen wir nie ins Bett“, lachte Severus leise. „Ach, machen wir gleich weiter?“ „Nein.“ „Schade.“ „Wir müssen in wenigen Stunden aufstehen, wir haben Unterricht und ich habe nicht vor, das erste Mal in meiner Laufbahn, zu spät zu kommen“, erklärte Severus, der ihn etwas von sich löste um besser laufen zu können. „Aber wir wiederholen das, ...oder?“ „Ja, tun wir aber nicht heute. Komm jetzt, bevor wir noch im Stehen einschlafen.“ Diesmal widersprach Charlie nicht, er wollte selbst so schnell wie möglich ins Bett. Doch er war glücklich, absolut glücklich denn er hatte etwas erreicht, was er sich seit über fünfzehn Jahren vorgestellt hatte. Endlich, endlich war er am Ziel und es konnte nur noch bergauf gehen. Hm, was Severus wohl zu einem Heiratsantrag sagen würde? Kapitel 34: Kapitel 27 (ohne Adult) ----------------------------------- „Harry, kommst du endlich?“, rief Draco zum wiederholten Mal. Er wollte gerade nochmal gegen die Tür hämmern als sie von innen aufgerissen wurde und er sich rotglühenden Augen gegenüber sah. „Schönen guten Tag, Lord Voldemort. Ist Harry fertig?“ Voldemort schnaubte wütend und stürmte an ihm vorbei, Harry trat kurz hinter seinem Mann aus dem Ostflügel. „Was ist passiert?“ „Du hast gestört.“ „Der Termin ist um zwölf also müssen wir langsam los. Komm schon, ich bin schon total nervös“, sagte Draco. „Adrian kommt nicht mit?“ „Nein. Aber er freut sich genauso.“ Harry lächelte, er freute sich für seinen besten Freund denn heute würden sie seine Adoptivtochter abholen. Draco und Adrian hatten sich gleich nach ihrer Ankunft in den Waisenhäusern umgesehen und hatten sehr schnell ein kleines Mädchen gefunden, welches durch sein seltsames Verhalten auffiel. Sie hatten dem Mädchen daraufhin einen Besuch abgestattet und schnell festgestellt, dass dieses seltsame Verhalten wilde Zauberei war. Wie schon Voldemort als Kind nutzte das Mädchen seine Magie unbewusst und ließ Dinge geschehen. Nur im Gegensatz zu Voldemort verlor das Mädchen dadurch sein Selbstbewusstsein. Sie schämte sich dafür und mied den Kontakt zu den anderen Kindern. Sie versteckte sich wenn potenzielle Eltern kamen, die anderen Kinder spielten nicht mit ihr und mobbten sie wo sie nur konnten. So hatte Draco ein kleines, fünfjähriges, schüchternes Mädchen kennengelernt und sich auf den ersten Blick in sie verliebt. Adrian hatte das Kind in der Nacht aufgesucht, heimlich und ungesehen hatte er einen Blick auf sie geworfen und Draco noch in derselben Nacht seine Zustimmung gegeben. Von da an hatten sie sie immer wieder besucht, die Heimleitung von sich überzeugt und heute war endlich der Tag, an dem sie für immer mit ihnen gehen durfte. Unsicher stand Amélie am Fenster und sah in den Regen hinaus. Ob ihr neuer Papa heute kommen würde? Er hatte es versprochen, vor zwei Tagen hatte er es ihr versprochen, heute würde er sie abholen und sie müsste dann nie wieder hierher zurück. Aber ob er wirklich kommen würde? Sie glaubte noch immer nicht wirklich daran, dass sie bald einen neuen Papa haben würde. Sie war doch so seltsam, die anderen Kinder sagten das immer und immer passierten seltsame Dinge wenn sie da war. Selbst Mrs. Graves, die Leiterin des Heimes, hatte Angst vor ihr, sie mied sie wo sie nur konnte und immer sah sie sie so seltsam an. Amélie seufzte leise und sah zu der großen Uhr, die über der Tür hing. Sie konnte zwar die Uhr noch nicht lesen aber ihr neuer Papa hatte gesagt, dass er kommt wenn beide Zeiger nach oben zeigen. Doch der große Zeiger war schon weiter gegangen, er zeigte schon fast nach unten. Hatte ihr neuer Papa sie etwa vergessen? Oder wollte er sie nicht mehr? Tränen sammelten sich in den hellblauen Kinderaugen, sie schniefte leise und sah wieder zum Fenster raus, der Regen war stärker geworden. Niemand war auf den Straßen zu sehen, sie drückte das Gesicht eng an die Scheibe und hoffte irgendwo ihren neuen Papa zu sehen. Aber niemand war zu sehen, es wollte sie wohl doch keiner. Aus dem Schniefen wurden dicke Tränen, dennoch blieb sie am Fenster stehen und gab die Hoffnung nicht auf. „Diese Idioten. Wegen denen komme ich zu spät“, fluchte Draco während sie durch den Regen rannten. „Was kann ich dafür? Draco, jetzt renn nicht so, wir sind sowieso schon zu spät dran“, sagte Harry neben ihm. Sie hatten einen sehr unerfreulichen Zwischenfall mit einigen radikalen Weißmagiern gehabt. Der Kampf, die Gefangennahme und die Versorgung ihrer Wunden hatte sehr viel Zeit in Anspruch genommen und jetzt war es fast um eins. „Harry, meine Tochter wartet auf mich, da ist jede Minute zu viel.“ Harry sparte sich einen weiteren Kommentar, vor allem weil das Waisenhaus in Sicht kam und Draco nochmal den Schritt beschleunigte. Er beeilte sich lieber, dass er seinen Freund nicht verlor. „Mr. Malfoy, ich habe nicht mehr mit Ihrem Erscheinen gerechnet. Kommen Sie doch rein, Sie sind ja klatschnass.“ Mit diesem Satz begrüßte sie die Heimleiterin Mrs. Graves bevor sie Harry fragend ansah und ihm die Hand hinhielt, „Anna Graves.“ „Harry Snape“, stellte sich Harry mit einem Lächeln vor, „der beste Freund des werdenden Papas.“ „Ach, die kleine Amélie, sie stand den ganzen Vormittag am Fenster. Sie ist todtraurig, dass Sie nicht gekommen sind. Darf ich fragen, was Sie aufgehalten hat?“ „Ich fürchte, das war meine Schuld“, meldete sich Harry zu Wort und auf den fragenden Blick hin, fuhr er fort, „meine Tochter hatte eine ganz schreckliche Begegnung mit ein paar Ameisen im Garten. Sie hat nicht verstanden warum die Ameisen nicht mit ihr spielen wollen und ihr weh getan haben. Es hat etwas gedauert bis wir sie beruhigen konnten.“ Aus dem strengen Blick wurde ein warmes Lächeln und sie fragte, „wie alt ist denn Ihre Tochter?“ „Anderthalb Jahre ist mein Schatz.“ „Wo ist sie jetzt?“ „Mein Dad passt auf sie auf.“ „Also auch allein erziehender Vater?“, fragte Mrs. Graves. Ihr Blick fiel auf den silbernen Ring an Harrys Hand, es war eigentlich offensichtlich, dass er verheiratet war. Harry musste dem Blick nicht folgen und sagte, „nein, ich bin verheiratet. Allerdings mit einem Mann. Talisha ist adoptiert.“ „Ah. Sie haben aber nicht in England geheiratet, oder?“ „Nein, in Amerika. Dort ist es erlaubt. Genau wie die Adoption.“ „Das freut mich.“ „Was ist mit Amélie?“, fragte Draco jetzt dazwischen. „Sie wollen sie immer noch adoptieren?“, fragte Mrs. Graves, jetzt wieder ernst und auch sichtlich überrascht. „Ja, will ich.“ „Von ihren Sonderheiten habe ich Ihnen ja erzählt.“ „Ja, haben Sie und sie stören mich nicht. Ich bin der Meinung, dass Amélie in einer liebevollen Familie glücklich sein wird und diese Sonderheiten werden dann bestimmt aufhören. Mrs. Graves, wir haben dieses Thema schon oft durchgesprochen. Ich möchte Amélie wirklich adoptieren und für heute war eigentlich der Termin geplant. Es tut mir leid, dass wir zu spät sind aber wir mussten erst Talisha beruhigen, ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis“, sagte Draco, er klang ernst. Die Heimleiterin sah ihn noch einen Moment an bevor sie nickte und sagte, „es ist offensichtlich, dass Sie Amélie wirklich mögen und die Kleine spricht von nichts anderem mehr als ihrem neuen Papa. Natürlich verstehe ich Ihre Verspätung, ich weiß wie gefährlich diese bösen Ameisen für ein kleines Kind sein können.“ „Wo ist Amélie jetzt?“, fragte Draco. „Sie ist in ihrem Zimmer. Sie war so enttäuscht, dass Sie nicht gekommen sind, dass sie bitterlich geweint hat und dann in ihr Zimmer gerannt ist“, sagte Mrs. Graves. „Darf ich sie nun heute mitnehmen?“ „Ja, dürfen Sie. Die Papiere sind fertig, Sie müssen sie nur noch unterschreiben. Also gehen wir erst mal in mein Büro und machen alles fertig.“ „Ich würde gerne erst Amélie holen. Die Kleine wird schon halb verzweifelt sein. Ich würde vorschlagen, wir holen sie erst und gehen dann in Ihr Büro, dann kann sie sehen, dass es mir ernst ist und ich sie wirklich adoptieren will“, schlug Draco vor. „Gute Idee“, kam von Harry und auch Mrs. Graves stimmte ihm lächelnd zu. Und so machten sie sich auf den Weg zu der kleinen Amélie. Sie hörte wie die Tür aufging doch sie wollte niemanden sehen. Ihr neuer Papa war nicht gekommen, niemand wollte sie und sie würde nie einen Papa und eine Mama bekommen. „Amélie, du hast Besuch“, sagte Mrs. Graves. „Geh weg“, schluchzte das Mädchen traurig, „ich will dich nicht sehen.“ „Willst du mich auch nicht sehen?“ Überrascht fuhr Amélie hoch, dort stand wirklich ihr neuer Papa in der Tür und hockte sich gerade hin. „Du bist zu spät“, stellte sie schniefend fest. „Ja, ich weiß. Wir mussten die Tochter meines besten Freundes beruhigen, sie wurde von ganz gemeinen Ameisen angegriffen und die mussten wir erst in die Flucht jagen“, erklärte Draco mit ernster Miene. Amélie verzog das Gesicht, ja, diese Ameisen waren schon gefährliche Tiere aber sie war ja schon ein großes Mädchen. Sie sah zu dem Mann neben ihrem neuen Papa, dieser schenkte ihr sofort ein strahlendes Lächeln. „Bist du der beste Freund?“, fragte sie. „Ja, der bin ich. Ich heiße Harry und du musst Amélie sein, Draco hat mir schon so viel von dir erzählt. Ich freue mich dich endlich kennenzulernen“, sagte Harry. „Wie alt ist deine Tochter denn?“ „Die ist jünger als du. Noch keine zwei Jahre alt und da sind Ameisen noch ganz gefährlich. Aber vielleicht hat sie mehr Mut wenn du das nächste Mal mit in den Garten gehst, dann hat sie bestimmt keine Angst mehr.“ „Ich bin ja auch schon groß.“ „Genau. Und um noch größer zu werden, brauchst du einen Papa und der möchte ich sein“, sagte Draco jetzt. „Wirklich?“, fragte die Kleine. Sie sah sie mit großen Augen an und Harry konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Das Mädchen war wirklich süß und mit diesen hellblonden Haaren und den blauen Augen passte sie so richtig perfekt in die Familie Malfoy. Draco hingegen erhob sich wieder und ging auf sie zu. Als er Anstalten machte sie auf den Arm zu nehmen, streckte sie schnell die Ärmchen aus und klammerte sich an seinen Hals. „Ja, ich möchte dein Papa werden. Nichts würde ich lieber als das. Dann kannst du mit Tali spielen und später auch mit Ray.“ „Wer ist Ray?“, fragte Amélie neugierig. „Der Sohn eines Freundes. Aber der ist noch ein Baby.“ Sofort leuchteten die Kinderaugen auf. „Ein Baby? Ui, ein Baby.“ „Ja, ein Baby. Und jetzt unterschreibe ich noch die Papiere und dann bist du meine Tochter. Hast du deine Sachen schon gepackt?“, fragte Draco jetzt. Unsicher deutete das Mädchen auf eine Tasche, die neben dem Bett stand, sie war erschreckend klein. Draco spürte wie das Mädchen sich enger an ihn klammerte, sie hatte Angst, dass er sie loslassen würde. „Darf ich sie nehmen?“, fragte Harry und erst als Amélie genickt hatte, griff er zu und hob die Tasche auf. „So, und jetzt gehen wir in mein Büro, da unterschreibt Mr. Malfoy die Papiere und dann hast du einen neuen Papa.“ Das Strahlen, welches sich auf dem Kindergesicht ausbreitete, sagte alles. Eine Stunde später verließen sie das Waisenhaus, Draco hatte noch immer das Mädchen auf dem Arm während Harry die Tasche trug. „Gleich nach Hause?“, fragte Harry, „oder erst ein Eis essen?“ „Ein Eis“, strahlte Amélie sofort. „Die Entscheidung ist getroffen. Wir gehen ein Eis essen. Amélie, wir kennen uns hier nicht aus. Wart ihr Kinder hier in der Nähe mal Eis essen?“, fragte Draco. „Ja, da drüben.“ Sie zeigte wage in eine Richtung, die sie dann auch einschlugen und nach wenigen Minuten kam ein Eiscafé zum Vorschein. „Da, da haben wir Eis gegessen.“ „Ist das Eis lecker?“, fragte Harry. Sofort nickte Amélie heftig, sie klammerte sich immer noch an Draco fest als hätte sie Angst, dass er verschwindet wenn sie ihn los lässt. Draco hatte in den letzten Wochen gelernt die Kleine auch mit nur einem Arm hochzuheben, es bedarf allerdings etwas Hilfe des Kindes. Amélie hatte sehr schnell verstanden, dass ihr neuer Papa nur einen Arm hatte und deswegen manchmal Hilfe brauchte. „Na wenn das Eis lecker ist, dann müssen wir das unbedingt probieren. Ich esse am liebsten Schokoeis.“ „Päh, ich mag kein Schokoeis.“ Draco lachte leise und meinte, „Ich auch nicht. Ich mag Vanille und Erdbeere. Und du?“ „Das mit den Schokostücken. Schtrasziatella oder so. Und Zitrone.“ „Wie viele Kugeln schaffst du?“ Jetzt überlegte Amélie angestrengt und hielt dann drei Finger hoch. „Drei Kugeln? Ganz alleine?“ „Ja.“ „Oje, nicht dass du dann Bauchweh bekommst. Harry, würdest du bitte?“, fragte Draco mit einem Kopfdeut auf die Tür. Harry öffnete die Tür und ließ ihn eintreten. Sie ließen sich in einer etwas abseits gelegenen Ecke nieder, die Bedienung, eine junge Frau, kam sofort zu ihnen und legte zwei Eiskarten auf den Tisch. „Kann ich Ihnen schon etwas zu trinken bringen?“, fragte sie freundlich. „Draco, du einen Kaffee, oder?“ Der Blonde nickte und wandte sich an Amélie, „möchtest du auch was trinken? Einen Kakao? Einen Tee?“ „Kakao.“ „Gut, dann einen Kaffee und zwei heiße Schokoladen“, bestellte Harry. Die junge Frau nickte bevor sie lächelnd verschwand und Amélie guckte Harry mit großen Augen an. „Was denn?“ „Nur Kinder trinken Kakao. Große trinken Kaffee“, sagte sie bestimmt. „Ich mag keinen Kaffee, noch nie. Ich trinke schon immer Kakao oder Tee. So, und was für Eis willst du jetzt?“ Draco hatte die Eiskarte vor sie gelegt und ging jetzt mit seiner neuen Tochter die Karte durch, schließlich konnte sie sich für ein Spaghettieis entscheiden. Harry nahm einen Schokobecher während Draco bei einem Fruchtbecher blieb. Die junge Frau kam sehr schnell mit dem Gewünschten wieder und nahm ihre Eisbestellung auf. Sie wollten sich einen schönen Nachmittag machen denn die Heimreise via Zauber würde eine große Überraschung für das Kind darstellen. Zum Schluss musste Draco Amélie bei ihrem Eisbecher helfen, sie schaffte es nicht ganz und brach fast in Tränen aus. Sie hatte Angst, dass ihr Papa sie jetzt nicht mehr wollte, schließlich bezahlte er dafür und sie hatte es nicht aufgegessen. Im Heim hatte man ihnen immer gesagt, dass sie immer aufessen mussten denn Essen war teuer und durfte nicht verschwendet werden. „Amélie, hey, hör mir zu. Wenn du satt bist, bist du satt, fertig. Du musst nicht aufessen und du musst auch nichts essen, was du nicht magst oder was nicht schmeckt“, sagte Draco ernst. Amélie nickte schüchtern und spielte mit dem Saum ihres Pullovers. „Draco, wir müssten langsam los wenn wir nicht wollen, dass mein Mann hier auftaucht.“ „Stimmt. Amélie, hör mir jetzt bitte zu, ich möchte dir ein Geheimnis verraten“, sagte Draco und erst als er sicher war, dass sie ihm wirklich zuhörte, fuhr er fort. „Du weißt doch als du mir von den seltsamen Dingen erzählt hast, da habe ich gesagt, dass mich das nicht stört. Erinnerst du dich?“ „Ja. Stört es dich jetzt?“, fragte sie traurig. „Nein, tut es nicht. Diese seltsamen Dinge sind nicht seltsam, das ist Magie und damit bist du etwas ganz, ganz Besonderes.“ „Woher weißt du das?“ „Weil ich und Harry auch was Besonderes sind, wir machen auch so seltsame Dinge und da wo wir wohnen, und du natürlich auch, machen alle solche Dinge und da ist es gar nicht seltsam sondern völlig normal“, erklärte Draco lächelnd. „Also bin ich nicht seltsam?“, fragte Amélie. Sie klang richtig hoffnungsvoll und sah immer wieder von Draco zu Harry und zurück. „Nein, du bist etwas Besonders und wenn du etwas übst, kannst du ganz tolle Dinge machen. Das können wir auch.“ „Zeig mal.“ Harry sah sich um, das Geschäft war fast leer und die Bedienung las hinter dem Tresen in einer Zeitschrift. Vorsichtig zog er seinen Stab und tippte den Eisbecher an, der als Verzierungen zwei kleine Vögel am Boden hatte. Die Vögel erwachten kurz zum Leben, sie zwitscherten leise und schlugen sogar mit den Flügel bevor sie wieder ruhig und leblos waren. Amélie quietschte vergnügt auf und sah Harry jetzt mit riesigen, leuchtenden Augen an. „Du kannst so was auch“, sagte Draco sanft. „Wirklich? Wie?“ „Dazu bist du noch etwas jung, du musst noch ein bisschen älter werden und dann bringen wir dir das bei. Aber jetzt wollen wir erst mal nach Hause, oder?“ „Nach Hause? Ein richtiges Zuhause? Mit Mama und Papa?“, fragte das Mädchen. „Nicht ganz. Du hast keine Mama aber dafür zwei Papas.“ Jetzt sah Amélie ihn fragend an bevor sich ihr Gesicht aufhellte und sie auf Harry deutete. „So wie seine Tochter?“ „Ja, genau. Tali hat auch zwei Papas und sie ist sehr glücklich damit. Genau wie Ray. Genau wie du. Zwei Papas, die dich ganz, ganz doll lieb haben“, erklärte Draco. Im ersten Moment strahlte Amélie noch doch dann trat ein sehr trauriger Ausdruck auf ihr Gesicht. „Hey, was ist denn los?“ „Warum ist mein anderer Papa nicht hier?“, fragte sie traurig, „will er mich nicht?“ „Doch, er will dich sogar sehr aber er ist auch etwas Besonderes. Er ist blind.“ „Blind?“ „Er sieht nichts.“ „Oh.“ „Süße, das können wir dir alles später erklären. Der Tag war schon aufregend genug, oder? Jetzt reisen wir erst mal nach Hause, da lernst du dann auch deinen zweiten Papa kennen.“ „Und Tali“, bestimmte Amélie sofort. „Ja, und Tali. Aber vielleicht auch erst Morgen. Amélie, dein Papa und ich haben ganz viele Freunde und die wollen dich alle kennenlernen aber das wird ein paar Tage dauern. Also immer mit der Ruhe. Ich geb dich nicht mehr her, du hast also alle Zeit der Welt um alle kennenzulernen“, sagte Draco. Er legte den Arm um seine Tochter und zog sie an sich, sofort kuschelte sie sich an ihn. In diesem Moment erinnerte nichts an das schüchterne Mädchen, welches er kennengelernt hatte. Wenn sie einmal jemanden vertraute, war sie fröhlich, aufgeweckt und einfach liebenswert. „Wirklich? Ich muss nie wieder in das Heim?“, fragte sie vorsichtig. „Nie wieder. Ich geb dich nicht mehr her. Jetzt wollen wir erst mal heim. Laufen oder tragen?“, fragte Draco. Statt einer Antwort schlang sie die Arme um seinen Hals und die Beine um seine Hüfte. „Also tragen“, lachte Draco während er schon aufstand. Harry schnappte sich die Tasche und ging zum Tresen. Während er bezahlte, ging Draco schon mal raus, diesmal drückte Amélie die Türklinke für ihn runter. Harry folgte ihnen schnell und gemeinsam verschwanden sie in eine Seitengasse. „So, du musst dich jetzt ganz doll an mir festhalten, verstanden? Ganz doll und du darfst auf keinen Fall los lassen“, sagte Draco. Er spürte wie die Umarmung stärker wurde, er selbst verstärkte den Halt auch als er schon die Hand von Harry auf der Schulter spürte und sie mit einem Knall disapparierten. Sie tauchten in der Eingangshalle von Riddle-Manor auf, Amélie hatte die Augen fest zusammengekniffen und klammerte sich schon fast schmerzhaft an Draco. „Hey, ist gut, wir sind da. Du kannst die Augen wieder aufmachen, wir sind da“, sagte dieser jetzt. Dennoch dauerte es noch ein paar Momente bis Amélie wirklich die Augen aufmachte und ihn unsicher anblinzelte. „Was war das?“, fragte sie leise. „So reisen wir. Ist nicht schön aber sehr, sehr schnell. Und nur für Leute, die was ganz besonderes sind. Magst du dich nicht mal um gucken?“ Diesmal reagierte das Mädchen schneller und sofort klappte ihr Mund fassungslos auf. Draco setzte sie vorsichtshalber mal ab, hielt sie aber an einer Hand fest. „Hier wohnst du?“, fragte sie. „Nein, hier wohnen wir. Du, ich, dein zweiter Papa und alle meine Freunde.“ „Ist das Haus so groß? So groß wie das Heim?“, fragte sie weiter während der Kopf im Nacken lag und sie versuchte die Decke richtig zu sehen. „Nein, viel größer als das Heim. Aber wir haben alle mehr Platz. Du hast sogar dein eigenes Zimmer.“ Jetzt unterbrach Amélie die Betrachtung der Decke und sah ihn mit leuchtenden Augen an. „Ein eigenes Zimmer?“ „Ja, willst du es sehen?“ „JA.“ „Dann komm mal mit, dein Papa wartet bestimmt auch schon.“ „Und wenn er mich nicht mag?“ „Er mag dich, keine Angst. Er hat dich genauso lieb wie ich. Na komm, lassen wir ihn nicht länger warten“, sagte Draco aufmunternd. Amélie sah ihn noch einen Moment fragend an bevor sie tapfer nickte und an seiner Hand die Treppe hochging, Harry folgte ihnen schweigsam denn das ging hauptsächlich Dracos Familie etwas an. Adrian wartete wirklich schon, er ging aufgeregt im Wohnzimmer auf und ab. Wo bleiben die bloß? Er wusste, dass es eine kleine Auseinandersetzung mit radikalen Weißmagiern gab und sie sich deswegen verspätet hatten aber das war vor fast fünf Stunden gewesen. Es konnte doch nicht so lange dauern ein Kind abzuholen, oder doch? Adrian knurrte leise vor sich hin während sein Blick immer wieder zur Tür ging. Er hatte extra kein Licht angemacht damit er etwas sah. Mit einem genervten Murren wollte er sich gerade wieder umdrehen und eine weitere Runde durchs Wohnzimmer antreten als er es spürte. Sein Gefährte war wieder da, er spürte seine Anwesenheit und er kam näher. Am liebsten wäre er ihm entgegen gegangen doch sie hatten es anders abgesprochen und so begab er sich in seinen Sessel und zündete sowohl den Kamin wie auch die verschiedenen Lampen wieder an. Sofort verschwand sein Augenlicht während seine anderen Sinne immer schärfer wurden. Er konnte die Menschen in seiner Umgebung mittlerweile anhand ihres Geruchs und ihres Schrittes erkennen, einige sogar anhand ihres Herzschlages. Das Manor, bis auf die privaten Zimmer, kannte er auswendig und konnte sich von jedem Punkt aus orientieren. Seine Gedanken wurden wieder zurück gerissen als die Tür aufging und seine Gefährte eintrat, zusammen mit ihrer Tochter und Harry, dem Geruch nach zu urteilen. Amélie sah den Mann in dem Sessel etwas eingeschüchtert an. Er war groß, größer als ihr neuer Papa und er trug ganz komische Kleidung, so was hatte sie noch nie gesehen. Ihr Papa freute sich sehr den Mann zu sehen aber er ließ ihre Hand nicht los während sie auf ihn zugingen. „Hallo, mein Schatz. Hallo, junge Frau“, begrüßte der Mann sie, „ich heiße Adrian.“ „Und er ist dein zweiter Papa“, schloss Draco. Sie sah zu Draco auf, dieser lächelte sie an und fragte, „möchtest du ihn begrüßen?“ Sie nickte tapfer, ließ aber seine Hand nicht los. „Vielleicht hat sie Angst vor mir, sie kennt mich ja schließlich nicht“, sagte Adrian jetzt. „Aber sie möchte dich kennenlernen. Komm Amélie, wir gehen gemeinsam hin und du lernst meinen Mann kennen. Er hat dich auch ganz doll lieb auch wenn du ihn noch nicht kennst.“ Damit ging Draco weiter und das Mädchen hatte keine andere Wahl als mitzugehen. Adrian hatte sich nicht bewegt, er saß noch immer, äußerlich sehr entspannt, im Sessel und wartete darauf, dass er seine mögliche Tochter kennenlernen durfte. Innerlich allerdings war er extrem angespannt denn sie mussten dem Kind noch einiges erklären. Sie standen jetzt direkt vor ihnen, er roch es förmlich und wenige Momente später spürte er wie sich Draco auf seine Armlehne setzte. Er konnte es sich nicht verkneifen und legte einen Arm um seine Hüfte, den erstaunten Blick von Amélie sah er nicht. „Darf er das?“, fragte das Mädchen allerdings. „Ja, das darf er. Er darf mir sogar einen Kuss geben“, grinste Draco und fast sofort spürte Adrian die weichen Lippen auf seinen Eigenen. „Iihhh“, quietschte Amélie sofort und beide Männer mussten unwillkürlich grinsen. „Das ist eklig. Das Große das immer machen müssen, das ist doch bäh.“ „Nein, das ist nicht bäh, das ist schön. Oder findest du das nur bei uns bäh?“, fragte Draco freundlich. „Das ist immer bäh. Richtig bäh.“ Das Grinsen der Männer wurde breiter, sogar Harry grinste jetzt. „Wenn du größer bist, ist das nicht mehr bäh. Aber möchtest du nicht Adrian kennenlernen?“, fragte Draco. Jetzt nickte Amélie nochmal und ließ sogar seine Hand los um nach Adrians Hand zu greifen. „Ja, hallo. Ich spüre da was.“ „Siehst du wirklich nichts?“ „Nein, gar nichts. Aber ich spüre dich. Deine Hand in meiner, die ist ganz warm und ich wette, du lächelst“, sagte Adrian. „Ja, tu ich. Darf ich eigentlich Papa sagen?“ „Zu wem? Wenn du uns Beide so ansprichst, sind wir alle drei verwirrt. Harry, wie nennt euch Tali?“ „Mich Daddy und meinen Ehemann Papa. Ich vermute, ich werde irgendwann zu Dad werden wenn sie älter ist und dann ein großes Mädchen ist. Wäre das nicht auch was für dich, Amélie? Du könntest Draco Dad nennen und Adrian Papa“, schlug Harry vor. „Darf ich?“ „Natürlich. Wir würden uns freuen wenn du uns so nennen würdest“, sagte Adrian und Draco nickte zustimmend. „Muss ich das sofort?“, fragte Amélie weiter. „Nein, nur wenn du meinst, dass es richtig ist. Was hältst du davon, wenn ich dir unsere Wohnung zeige. Dein eigenes Zimmer.“ „Au ja.“ „Dann viel Spaß, ich komme dann nach“, sagte Adrian. Draco küsste ihn nochmal sanft, was wieder mit einem 'Iih' von Amélie kommentiert wurde, bevor er sich erhob und die Kleine wieder an der Hand nahm. „Komm, ich zeig dir alles.“ Mit einem glücklichen Gesichtsausdruck ging Amélie mit ihm mit während Harry die Tasche vor Adrian stellte und sagte, „sie braucht dringend neue Sachen.“ „Bekommt sie. Sie bekommt alles“, schnurrte Adrian. „Das ist mir bewusst. Ich werde euch jetzt alleine lassen, meine Familie erwartet mich“, sagte Harry, „du hast ja jetzt auch Besseres zu tun.“ Der Vampir grinste, nickte und packte die Tasche während er aufstand. „Schönen Abend noch.“ „Dir auch.“ Damit verschwand Harry aus der Wohnung seines besten Freundes, Adrian begab sich ins Kinderzimmer, wo er seine kleine Familie vorfand. „Wieso hast du keine Nase?“, fragte Amélie neugierig. Sie und ihre neuen Väter waren gerade im Speisesaal erschienen und Amélie hatte sofort den ungewöhnlichen Mann gesehen. Voldemort blinzelte etwas überrascht während Harry neben ihm vor Lachen vom Stuhl fiel. Auch der Rest brach mehr oder weniger in Gelächter aus, sodass Amélie etwas verständnislos von einem zum Anderen sah.  „Mal sehen wie mein Lord da wieder raus kommt“, lachte Harry. Er bekam einen vernichtenden Blick zugeworfen bevor sich Voldemort dem Mädchen zu wandte, das immer noch vor ihm stand und ihn fragend ansah. Früher wäre er ausgerastet, hätte Draco und Adrian dafür bestraft, dass ihre Tochter so vorlaut war doch er hatte sich verändert und außerdem saß Tali neben ihnen auf Severus' Schoß und sah Amélie fragend an. Für sie war der Anblick ihres Vaters normal, sie hatte sich diese Frage nie gestellt. „Und du hast keine Haare“, stellte Amélie jetzt fest. „Nein, habe ich nicht. Genau wie Adrian nichts sehen kann“, sagte Voldemort jetzt. Amélie sah sofort zu ihrem Papa, der sie anlächelte und wandte sich dann wieder Voldemort zu. „Also bist du auch was Besonderes?“, fragte sie. „Ja.“ „Frierst du nicht an den Kopf?“ Jetzt musste sogar Voldemort leicht schmunzeln, „nein, ich friere nicht an den Kopf.“ „Kannst du überhaupt was riechen?“ Harry machte sich nicht die Mühe aufzustehen, er lag immer noch auf dem Boden und hielt sich den Bauch vor lachen. „Ja, ich kann riechen. Genau wie du oder dein Papa.“ „Du musst mehr in die Sonne, du bist ganz weiß“, fuhr Amélie fort. Voldemort fragte sich mittlerweile womit er das verdient hatte, vor allem weil die Anwesenden mittlerweile alle mehr oder weniger lachten. Doch jetzt kam ihm Harry zu Hilfe denn dieser sagte, immer noch vom Boden aus, „ich mag seine Haut und die Farbe.“ „Darf ich mal anfassen?“, fragte das Mädchen. Zu aller Überraschung schüttelte Voldemort leicht schmunzelnd den Kopf und hob sie dann einfach auf seinen Schoß. Sofort griff Amélie nach den langen, blassen Fingern und untersuchte sie sehr konzentriert. Voldemort ließ es kommentarlos über sich ergehen, sein Mann setzte sich unterdessen wieder auf seinen Stuhl und trank einen Schluck Kakao. „Die ist ganz warm, ganz normal“, sagte Amélie irgendwann. „Natürlich. Was hast du denn erwartet?“ Etwas unschlüssig zuckte Amélie mit den Schultern als Tali plötzlich los brüllte. Alle zuckten erschrocken zusammen, vor allem weil Voldemort sofort anfing zu knurren. Dies führte dazu, dass auch Adrian zu knurren begann und Harry und Draco gleichzeitig die Augen verleierte. „Nicht schon wieder“, grollte Harry, der die völlig eingeschüchterte Amélie von Voldemorts Schoß nahm und zu Adrian brachte. Dieser schlang sofort die Arme um das Mädchen, welches sich Schutz suchend an ihn kuschelte. „So, und jetzt zu dir. Was soll denn dieses Gebrülle?“, wandte sich Harry an seine Tochter doch die brüllte immer weiter und streckte die Arme nach Voldemort aus. „Ich glaube, sie ist eifersüchtig. Schließlich saß ein fremdes Kind auf dem Schoß ihres Vaters“, kam von Lucius, der ihnen gegenüber saß. Er wurde zwar fragend angesehen aber Severus reagierte und übergab Talisha an ihren Vater. Sofort beruhigte sich die Kleine und grapschte nach der Robe ihres Vaters. „Sie war wirklich eifersüchtig.“ „Das werden wir ihr abgewöhnen, schließlich will ich weitere Kinder“, sagte Harry bevor er sich seinem Frühstück wieder zu wandte. „Hab ich was falsch gemacht?“, fragte Amélie sehr leise. Sowohl Draco wie auch Adrian streichelten ihr beruhigend über den Kopf und der Vampir murrte, „nein, hast du nicht. Tali ist es nur nicht gewohnt, dass ein anderes Kind bei ihrem Papa auf dem Schoß sitzt. Sie kennt dich ja noch nicht wirklich.“ „Mag sie mich nicht?“ „Sie kennt dich nicht und wenn sie dich kennt, dann mag sie dich auch. Jetzt wird gefrühstückt, was möchtest du?“, fragte Adrian. Jetzt erst bemerkte Amélie den reich gedeckten Tisch und mit großen Augen sah sie sich alles an, ihre Wahl fiel schließlich auf ein Brötchen mit Erdbeermarmelade und dazu eine Tasse Kakao. Zufrieden vor sich hin schmatzend lehnte sie sich dann an Adrian, Draco lächelte bei dem Anblick und begann dann auch zu frühstücken. „Unsere Familie wird immer größer, mein Lord.“ „Was genau meinst du damit? Das ist das Kind von Draco und Adrian, absolut nicht mit uns verwandt.“ Alle Anwesenden sahen alarmiert auf bis sie bemerkten, dass kein Streit in Aussicht war. Die zwei Eheleute schienen sich einfach ungestört unterhalten zu wollen. „Mein Lord, denkt doch mal nach. Draco ist das Patenkind von meinem Dad, er ist ihm genauso viel wert wie ich. Was sagt uns das?“ „Das mein geliebter Bruder das Mädchen als sein Enkelkind ansehen wird und damit noch gluckiger wird. Merlin, womit habe ich das verdient?“ Harry lachte leise und nahm Tali auf seinen Schoß, sie teilten sich ein weiches Brot mit Marmelade. „Willst du wirklich noch mehr Kinder?“ „Ja, will ich. Mindestens noch eins. Am liebsten einen Jungen.“ „Wieso das?“ „Naja, ein Junge und ein Mädchen, die perfekte kleine Familie.“ „Ja, abgesehen von der Tatsache, dass es zwei Väter gibt und einer davon der Dunkle Lord ist“, schnarrte Voldemort. Harry sah ihn etwas erstaunt an, grinste aber dann wieder und frühstückte weiter. Voldemort hingegen sah missmutig zu Severus, der den Blick nach einem Moment erwiderte und fragend eine Augenbraue hob. „Du siehst Amélie als dein Enkelkind, oder?“, fragte Voldemort. „Natürlich.“ „Echt?“, fragte Draco, „wieso?“ „Weil du mein Patenkind bist also ist Amélie mehr oder weniger meine Enkelin“, erklärte Severus. Besagte Amélie warf dem finsteren Mann einen schüchternen Blick zu. „Das hatte ich befürchtet“, seufzte Voldemort. Leises Gelächter erklang am Tisch während Voldemort sich wieder seinem Kaffee zu wandte. Selbst Severus grinste leicht, sein Blick wanderte über den Tisch und die Anwesenden. Hier saßen seine Familie und seine Freunde und sie würde weiter wachsen, dessen war er sich absolut sicher. Severus seufzte leise und rieb sich mit den Fingern über die Nasenwurzel. Wie, bei Merlin, hatte er sich von Harry dazu überreden lassen? Er seufzte erneut und schob die Pergamente weg um eine kleine Pause einzulegen. Seine Gedanken schweiften zu dem Fest von vor zwei Wochen zurück, Talishas vierter Geburtstag und gleichzeitig die Verkündung von Harry, dass er erneut schwanger war. Das war auch der Grund, warum er hier im Schulleiterbüro von Hogwarts saß und über diesen dämlichen Pergamenten brütete. Harry durfte Riddle-Manor nicht mehr verlassen und wenn es nach Voldemort ging, dann nicht mal den Ostflügel. Nun, zum Glück ging es nicht mehr nur nach seinem geschätzten Blutsbruder und so durfte sich Harry wenigstens frei im Manor bewegen. Und die Schwangerschaft lief bis jetzt sehr gut, das Kind war normal groß und gut entwickelt und die Familie freute sich auf den Neuankömmling. „Severus?“ Überrascht sah der Angesprochene auf, er hatte nicht mal gemerkt, dass er die Augen geschlossen hatte und sah direkt in die braunen Augen seines Freundes, der sich mit den Ellenbogen auf dem Schreibtisch abgestützt hatte. „Was machst du hier?“, fragte Severus gähnend. „Meinen Freund ins Bett holen. Komm schon, es ist spät und du gehörst ins Bett“, sagte Charlie lächelnd. Severus ließ nochmal seinen Blick über die Pergamente wandern, nickte aber dann und erhob sich. „Gut, dann ab ins Bett.“ „Hast du heute schon Nachricht von Harry bekommen?“, fragte Charlie während sie das Büro verließen und sich auf den Weg in die Kerker machten. „Ja, heute früh hat er mir geeult. Er wird rund um die Uhr von Voldemort verwöhnt, jede Aufregung wird von ihm fern gehalten.“ „Das klingt doch gut, oder?“ „Ja, diese Schwangerschaft scheint leichter zu werden als Talis.“ Sie schwiegen den restlichen Weg, Charlie schlängelte irgendwann einen Arm um Severus' Hüfte, was dieser mit der gleichen Geste beantwortete. Er wusste nicht mehr, wie lange sie jetzt schon ein Paar waren und es war ihm auch egal, mittlerweile genoss er die Nähe seines Freundes. „Fenrir, Remus, was wollt ihr hier?“, entfuhr es Severus als sie den Gang vor ihren Gemächern betraten. „Wir bräuchten eine Schwangerschaftsuntersuchung“, sagte Fenrir. „Du wolltest doch nicht wieder schwanger werden, oder?“, fragte Charlie während Severus den Schutzzauber von der Tür nahm und sie öffnete. Sie erinnerten sich Beide noch gut an den Schmerz des Werwolfes nach dem Verlust ihres Sohnes, er war Monate lang am Boden zerstört gewesen und hatte verlauten lassen, dass er nie wieder schwanger werden wollte. Fenrir hatte sich damals dazu nicht geäußert, es lag nicht in seinem Einfluss ob sein Gefährte wieder schwanger würde aber es war ihm anzusehen gewesen, wie sehr ihn diese Entscheidung verletzte. Dass sie jetzt hier vor ihnen standen um Remus untersuchen zu lassen, grenzte an ein Wunder. „Wie kommt es zu diesem Meinungsumschwung?“, fragte Severus, der sie ins Labor führte und ihm bedeutete, sich auf die Liege zu legen. „Harry und seine Schwangerschaft“, gab Remus zurück während er sich hinlegte. Severus sprach den Analysezauber über ihn und meinte, „erklär uns das bitte.“ „Naja, er ist wieder schwanger geworden obwohl er bei Tali beinah gestorben wäre. Er weiß um die Risiken einer Schwangerschaft und hat es trotzdem gemacht. Ich habe mir einfach ein Beispiel an ihm genommen und außerdem will ich Kinder, genau wie Fenrir.“ „Nur hat Fenrir kein Mitsprachrecht in dieser Sache.“ „Nein. Aber er hat ein Recht auf Welpen und irgendwie fühle ich, dass ich schwanger bin“, sagte Remus und wenige Moment später leuchtete sein Bauch in einem hellen Blau. „Du hast sogar Recht, du bist schwanger. Ich gratuliere“, sagte Severus mit einem Lächeln. Fenrir war sofort bei seinem Gefährten und schlang die Arme um ihn, Remus traten die Tränen in die Augen. „Kann man sagen wie weit er ist?“ „Mittels Zauber nicht aber wir können ihn von Sabine untersuchen lassen. Wollt ihr zu ihr oder soll sie nach Riddle-Manor kommen?“ „Wo kann sie Remus am besten untersuchen?“ „In ihrer Praxis.“ „Dann gehen wir zu ihr. Kannst du ihr eulen?“, fragte Fenrir. „Ja, ich schicke die Eule gleich morgen früh. Ich denke mal, ihr könnt morgen Nachmittag schon hin.“ „Was müssen wir beachten?“, fragte Remus. „Jetzt? Das Übliche. Kein Stress, kein Kampf, keine Verwandlungen per Zaubertrank, möglichst kein grober Sex und so wenig zaubern wie möglich, am Besten gar nicht. Bei Sabine, seit einfach freundlich und fresst sie nicht. Wir brauchen sie noch“, sagte Severus. „Danke.“ „Kein Thema. Jetzt raus, ich will noch ein paar Stunden schlafen bevor der Schulalltag mich wieder in seine Fänge zieht. Ich melde mich sobald ich etwas von Sabine weiß.“ Die Werwölfe dankten ihm nochmal und verließen das Labor dann. Jetzt erst stellte Severus fest, dass Charlie nicht mit ins Labor gekommen war. Etwas verwundert machte er sich auf die Suche nach seinem Freund. Er fand Charlie im Bad, wie er gerade die Badewanne voll laufen ließ und einige Kerzen aufstellte. „Was wird das hier?“, fragte Severus. „Ich dachte, du könntest ein entspannendes Bad gebrauchen. Ist er schwanger?“ „Ja, ist er. Ich kontaktiere morgen Sabine damit sie ihn untersucht.“ „Wenn Harry das erfährt, sperrt er ihn weg. Diesmal wird er nicht mal in die Nähe eines Kampfes kommen.“ „Diesmal gibt es keinen Kampf, wir herrschen seit über zwei Jahren über die Zaubererwelt Englands und der letzte Übergriff ist über ein Jahr her. Die Menschen haben sich damit abgefunden“, sagte Severus. Er begann schon sich langsam auszuziehen denn die Idee mit dem Bad war wirklich verlockend. „Ich warte im Schlafzimmer“, kam von Charlie, der schon Anstalten machte den Raum zu verlassen als ihn Severus' Stimme nochmal zurückhielt. „Bleib und komm mit rein.“ „Dein Ernst?“ „Ja. Komm schon mit rein.“ „Ähm Severus, du hast dich bis jetzt immer dagegen gewehrt wenn wir Beide nackt sind. Wieso dieser plötzliche Sinneswandel?“, fragte Charlie, er machte aber keine Anstalten sich ebenfalls auszuziehen. Severus seufzte leise, zog sich jetzt komplett aus und stieg in die Wanne, er musste die Zähne im ersten Moment zusammenbeißen weil das Wasser so heiß war. „Willst du nun mit rein oder willst du da draußen sinnlose Fragen stellen?“ „Ich hätte gerne erst eine Antwort.“ „Ich habe halt nachgedacht und bin der Meinung, dass ich es schon aushalte und du eh nichts dagegen hast. Also komm schon rein.“ Charlie sah ihn noch einen Moment skeptisch an bevor er sich auszog und vorsichtig mit in das heiße, dampfende Wasser stieg. „Das ist verdammt heiß“, murrte er. „So was schimpft sich Drachenpfleger.“ „Hey, die sind nicht heiß, nur wenn sie Feuer speien und dann hätte ich eh ein anderes Problem als die Hitze“, protestierte Charlie. Er wollte sich Severus gegenüber niederlassen doch da hatte er nicht mit seinem Freund gerechnet. Dieser packte ihn am Handgelenk und zog ihn an sich, mit dem Rücken an seine Brust. „Ich bin bestimmt der Letzte, der sich hierüber beschwert aber wer bist du und was hast du mit meiner Fledermaus gemacht?“, fragte Charlie während er sich bequem hinlegte. „Ich ersäufe dich gleich.“ „Wie erklärst du das dann Harry?“ „Ein bedauerlicher Tränkeunfall.“ „Severus, ich meine es ernst, wo kommt dieser Sinneswandel her?“ „Ist es so schwer zu verstehen, dass ich auch gerne etwas mehr Nähe hätte?“, fragte Severus, „gerade mit diesen ganzen glücklichen Pärchen um mich herum. Sogar Lucius hat eine neue Freundin, mit der er glücklich ist.“ „Aber du hast doch einen Freund, mit dem du glücklich bist, oder?“, fragte Charlie. „Deswegen darf ich mir doch etwas mehr Nähe wünschen, oder?“ „Die kannst du jederzeit haben.“ „Gut, dann hätte ich sie gerne jetzt.“ Charlie kuschelte sich enger an ihn, er genoss das Gefühl von nackter Haut an seinem Körper und als Severus dann auch noch die Arme um seine Brust legte, hätte er am Liebsten geschnurrt. „Daran könnte ich mich gewöhnen“, sagte Charlie. „Dann tu das.“ Damit legte Severus den Kopf auf den Wannenrand und schloss die Augen, er wollte sich wirklich entspannen. Und Charlie beschloss diese seltsame Stimmung einfach zu genießen. Die Stimmung wurde, für Charlies Begriffe, immer seltsamer denn irgendwann begannen sich Severus' Finger zu bewegen und über seine Haut zu streifen. Vor allem das hässliche Brandmal, welches sich von seinem rechten Oberarm bis zur Mitte der Brust zog, schien es Severus angetan zu haben, immer wieder glitten seine Fingerspitzen darüber. „Hast du je über einen Trank zur Narbenbeseitigung nachgedacht?“, fragte Severus irgendwann. „Ja aber ich habe mich dagegen entschieden. Es war ein Unfall bei meiner ersten Begegnung mit einem Drachen, ein Ukrainischer Eisenbauch, und es war meine eigene Dummheit. Ich habe die Narbe behalten um mich immer daran zu erinnern“, gab Charlie etwas träge zurück, er hatte die Augen geschlossen und war kurz davor einzuschlafen. „Hier wird nicht geschlafen. Los, raus aus der Wanne.“ Murrend öffnete Charlie die Augen als auch schon die Arme von Severus verschwanden und er zwei Hände an seinem Rücken spürte, die ihn nach vorne schoben. „Merlin, bist du unromantisch. Ok, du bist doch meine Fledermaus“, murrte Charlie während er aufstand und aus der Wanne kletterte. Wenig später lagen sie zusammen unter der Decke, eng aneinander geschmiegt und in einen innigen Kuss vertieft. Charlie war völlig verunsichert gewesen als Severus ihn in diesen Kuss gezogen hatte, als die warme Zunge über seine Lippen strich und ihn zum mitmachen aufforderte. Dennoch hatte er das Zungenspiel sehr gerne erwidert, die Arme schlang er um den Körper seines Freundes und drückte sich eng an ihn. Doch als Severus keinerlei Anstalten machte sich wieder von ihm zu lösen, stutzte er doch und löste den Kuss widerstrebend. „Was ist?“, fragte Severus etwas überrascht. „Ich wüsste gerne, was heute mit dir los ist. Versteh mich nicht falsch, ich genieße das hier durchaus.“ „Warum fragst du dann immer wieder?“, unterbrach ihn Severus, jetzt hörte Charlie auch das leichte Zittern in seiner Stimme. „Weil ich nichts falsch machen will. Ich würde gerne wissen, was heute mit dir los ist. Hast du einen Liebestrank genommen?“ Severus seufzte leise, löste sich von ihm und rutschte ein Stück weg. „Nein, nein, nein, du bleibst hier.“ Sofort klebte Charlie wieder an ihm, kuschelte sich eng an ihn und meinte, „Severus, ich möchte dich doch nur verstehen. Du bist ein sehr rationeller Mensch, du machst nichts einfach nur so. Also was ist los mit dir? Und jetzt erzähl mir nichts von wegen den glücklichen Pärchen.“ „Doch, genau wegen denen.“ „Häh?“ „Merlin, muss ich wirklich genauer werden?“, fragte Severus knurrend. „Ja, denn ich steh momentan etwas auf dem Schlauch“, gestand Charlie. Severus schnaubte, drehte sich in seinen Armen um und schnarrte, „ich dachte immer, dass du das bisschen Hirn zwischen deinen Ohren ab und zu mal nutzt.“ „Tu ich normalerweise auch aber ich steh gerade wirklich auf dem Schlauch. Severus, bitte, ist dir irgendetwas peinlich?“ „Ja.“ „Was bitte schön ist dir peinlich?“, fragte Charlie verwundert. Normalerweise wusste er was sein Freund dachte oder meinte aber in diesem Moment war er absolut ratlos. „Jetzt denken wir mal ganz scharf nach. Sowohl Harry wie auch Remus sind schwanger und was muss man machen um schwanger zu werden?“, fragte Severus etwas sarkastisch. „In Harrys Fall einen Trank nehmen, einen Zauber sprechen und sich dann von seinem Mann flach legen lasen. In Remus' Fall reicht das Letztere“, erklärte Charlie, „aber was hat das mit dir zu tun?“ „Merlin, denk doch mal nach!“ „Ähm...“ „Ich geb es auf“, murrte Severus bevor er sich wieder von ihm los machte und aufstand. „Hey, wo willst du hin?“, fragte Charlie. „Ich geh spazieren.“ Charlie sah seinem Freund etwas hilflos nach, er wusste, dass er irgendetwas verpatzt hatte doch er kam beim besten Willen nicht drauf, was. Severus zog sich unterdessen an und verließ das Schlafzimmer, Charlie hörte wie er das Wohnzimmer durchquerte und kurz darauf fiel die Eingangstür ins Schloss. „Ok, ich bin ratlos.“ Charlie ließ sich das Gespräch nochmal durch den Kopf gehen als es förmlich 'Klick' in seinem Kopf machte. Es ging um Sex, schlicht und einfach und Severus war dieses Thema so peinlich, dass er es nicht mal ansprechen konnte. Charlie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, sprang dann aus dem Bett, zog sich an und eilte nach draußen. Er musste Severus finden bevor dieser es sich anders überlegte. Doch seine geliebte Fledermaus schien vom Erdboden verschwunden, er war weder bei Harry, noch bei Draco und auch auf keinem der vier Türme war er zu finden. Charlie suchte nochmal schnell die Kerker ab bevor er das Manor verließ und die Werwölfe aufsuchte. „Was willst du?“, knurrte Fenrir. „Mir ist eine Fledermaus abhanden gekommen und ich brauche einen Spürhund“, grinste Charlie. Remus grinste und schnurrte, „kein Problem. Fenrir hilft dir bestimmt gerne.“ „Natürlich“, knurrte der Alpha, ihm war der Missmut deutlich anzuhören aber er wollte seinen Gefährten nicht aufregen. „Danke.“ „Wo hast du ihn zuletzt gesehen?“ „Aus unseren Räumen stürmend.“ Fenrir knurrte leise, verwandelte sich und schleckte Remus einmal quer durchs Gesicht. Dann trabte er kurzerhand an Charlie vorbei, der Remus nochmal dankend zunickte und dann dem Verwandelten folgte. Die Nase knapp über dem Boden trabte Fenrir neben Charlie her doch er ging nicht die breite Treppe zur Eingangstür hoch sondern bog vorher ab. Etwas verwundert folgte ihm Charlie bis er die Treppe im Gestein bemerkte, Voldemort hatte irgendwann einen zweiten Zugang zum Meer in die Klippe gezaubert. Der Erste befand sich auf der anderen Seite, man musste dazu nur den großen Salon durchqueren und schon konnte man über eine Steintreppe ans Meer runter. „Bist du sicher, dass er da unten ist?“, fragte Charlie als Fenrir Anstalten machte die schmale Treppe runterzugehen. Fenrir wuffte leise, nickte und begann die Treppe runter zulaufen, Charlie folgte ihm verwundert. Sie mussten nicht lange suchen, nicht weit vor ihnen schlenderte Severus am Strand entlang. „Danke, ab hier schaffe ich es alleine“, sagte Charlie. Der Werwolf nickte, drehte sich rum und verschwand in die Nacht, Charlie ging unterdessen etwas schneller um seinen Freund zu erreichen. Severus hörte die Schritte hinter sich, er musste sich nicht umdrehen um zu wissen wer da kam und sanft einen Arm um seine Hüfte legte. „Was willst du hier?“, fragte er. „Ich bin ein Vollidiot, oder?“, fragte Charlie zurück. „Nein.“ „Doch.“ „Gut, wenn du willst.“ Charlie lachte leise, blieb aber dann stehen. Notgedrungen musste Severus auch stehen bleiben als sich auch schon der zweite Arm um ihn legte. „Und nun?“ „Können wir da weiter machen, wo wir im Bett aufgehört haben“, grinste Charlie bevor er ihn einfach küsste. Es dauerte nur einen Moment bis Severus den Kuss erwiderte und die Arme um ihn schlang. Seine Lippen öffneten sich sofort und er empfing die bekannte Zunge mit seiner Eigenen, schmuste und tanzte mit ihr und ließ den Kuss immer tiefer werden. Über sechs Jahre war es jetzt her, dass er das letzte Mal in Voldemorts Bett gerufen wurde und in den letzten Monaten war der Wunsch nach solcher Nähe immer mehr gewachsen. Heute Abend war das Bedürfnis stärker als sonst gewesen und er war zu feige gewesen, es seinem Freund gegenüber zuzugeben. Es war wohl sein Glück, dass Charlie ihn manchmal auch dann verstand wenn er nicht wusste, was er sagen sollte. Er wusste nicht, ob er wirklich bis zum Ende gehen könnte und er wollte sich auch keine Gedanken darüber machen, er wollte im Moment einfach nur genießen. Ihre Atmung hatte sich schon lange beruhigt und doch lagen sie noch immer unverändert in ihrer Position im Sand. Severus' Hände strichen eher gedankenverloren über den Rücken seines Freundes, Beide hatten die Augen geschlossen und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Doch so langsam wurde Charlie unsicher, er erwartete garantiert keine Benotung aber irgendetwas musste Severus doch sagen. „Severus?“ „Hm?“ „Sag jetzt bitte nicht, dass du es bereust“, bat Charlie. Er zitterte leicht, die Umarmung wurde stärker und ein Kuss wurde auf seine Stirn gesetzt. „Nein, tu ich nicht. Wie kommst du auf die Idee?“ „Naja, du sagst nichts.“ „Ich genieße die Ruhe.“ Charlie atmete erleichtert aus und kuschelte sich enger an ihn. „Ach ja, du bist ein Vollidiot“, sagte Severus. Empört setzte sich Charlie auf und wollte ihn vorwurfsvoll ansehen, die Dunkelheit machte ihn da einen Strich durch die Rechnung. „Warum bin ich ein Vollidiot?“ „Du hast dir selber Schmerzen zugefügt weil du zu voreilig warst“, sagte Severus, der sich jetzt auch aufsetzte. „Ach, das geht schon.“ „Mach das nochmal und das war der letzte Sex, den wir hatten.“ „WAS?“ Severus schob ihn mehr oder weniger von sich runter und erhob sich ganz, Charlie sprang auf die Beine und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. „Da du keine Widerworte gibst, gehe ich davon aus, dass du gerade die Zähne vor Schmerzen zusammen beißt. Komm, ich habe keinen Schmerztrank hier“, sagte Severus, der sie mit einem Zauber wieder ankleidete. Er schlang einen Arm um Charlies Hüfte, der sich eng an ihn kuschelte während sie sich auf den Rückweg machten. „Du bereust es wirklich nicht?“, fragte er leise. „Nein, warum sollte ich? Charlie, ich liebe dich auch wenn ich es viel zu selten sage oder zeige. Wir sind seit über sechs Jahren zusammen und du musstest bis jetzt enthaltsam leben, nur weil ich mich nicht überwinden konnte. Warum sollte ich es also jetzt bereuen?“, fragte Severus. Charlie brummte etwas und versuchte sich noch enger an ihn zu kuscheln, das war aber unter dem Laufen nicht möglich. „So kommen wir nie ins Bett“, lachte Severus leise. „Ach, machen wir gleich weiter?“ „Nein.“ „Schade.“ „Wir müssen in wenigen Stunden aufstehen, wir haben Unterricht und ich habe nicht vor, das erste Mal in meiner Laufbahn, zu spät zu kommen“, erklärte Severus, der ihn etwas von sich löste um besser laufen zu können. „Aber wir wiederholen das, ...oder?“ „Ja, tun wir aber nicht heute. Komm jetzt, bevor wir noch im Stehen einschlafen.“ Diesmal widersprach Charlie nicht, er wollte selbst so schnell wie möglich ins Bett. Doch er war glücklich, absolut glücklich denn er hatte etwas erreicht, was er sich seit über fünfzehn Jahren vorgestellt hatte. Endlich, endlich war er am Ziel und es konnte nur noch bergauf gehen. Hm, was Severus wohl zu einem Heiratsantrag sagen würde? Epilog: Das Ende ---------------- Schwarze Augen sahen über das rauschende Meer, die Sonne stand hoch am Himmel und zeigte ihm, dass er eigentlich nicht mehr hier stehen sollte. Severus seufzte leise und strich sich die edle Robe nochmal glatt. Warum stand er hier auf dem Westturm und hing mal wieder seinen trüben Gedanken nach? Wie lange war es jetzt her, dass er auf dem Turm von Hogwarts stand und Lucius ihn fand? Als er ihn zu Voldemort brachte? Dreißig Jahre? War er wirklich schon so alt? Ja, wahrscheinlich schon. Er seufzte wieder und hörte nicht wie die Tür hinter ihm geöffnet wurde. „Opa Sev“, quietschte eine Stimme und ließ ihn sich umdrehen, ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Sein Blick wanderte kurz zu Voldemort um dann wieder auf den kleinen Jungen zu sehen, der ihm die Arme entgegen streckte. Sein zweiter Enkel, James Marvolo Snape-Riddle, gerade vier geworden. Die Schwangerschaft von Harry war völlig problemlos verlaufen, genau wie die Geburt, ganz das Gegenteil zu seiner großen Schwester Tali, die ihren kleinen Bruder von Anfang an ins Herz geschlossen hatte. Severus nahm das Kind auf den Arm und wandte sich an Voldemort, „Was machst du hier?“ „Dich holen. Du wirst erwartet“, sagte Voldemort. „Bin ich so spät dran?“ „Naja, Harry wollte die Kinder schicken um dich zu holen.“ „Danke, dass du gekommen bist“, sagte Severus sehr ernst. Jetzt grinste Voldemort, er verstand ihn denn von der Kinderhorde geholt zu werden, verlief ungefähr so friedlich wie der Stich in ein Hornissennest. Amélie Malfoy mit fast zwölf Jahren als Älteste war die Anführerin doch die meisten Ideen kamen von seiner eigenen Tochter. Tali war fast neun und schwerer zu bändigen als ein Sack tollwütiger Schnatze. Raymond Zabini und Lisa-Marie Malfoy, die zweite Adoptivtochter von Draco und Adrian, Beide sechs Jahre alt, waren mit wahrer Begeisterung dabei wenn es darum ging die verrückten Pläne umzusetzen. Dahin gegen waren die zwei Jüngsten, Riley Greyback und James wirklich friedliche Kinder. Sie waren im Abstand von nur wenigen Wochen zur Welt gekommen und wuchsen wie Brüder auf, nun ja, für Remus waren alles seine Welpen. Severus streichelte über die schwarzen Haare des Kindes, die Locken hatte er von seinem Vater doch diesmal hatte sich Harrys Augenfarbe durchgesetzt. Er war ein hübscher Junge und würde einen atemberaubenden Mann abgeben doch vorerst war er vier Jahre alt und interessierte sich nur für seine Freunde, seine Familie und seine Spielsachen. „Wir sollten langsam runter gehen sonst schickt Harry wirklich noch den Rest hoch“, sagte Voldemort. „Hm.“ „Hast du es dir anders überlegt?“ „Nein, warum sollte ich? Ich habe die Frage schließlich gestellt“, gab Severus zurück. Voldemort legte den Kopf leicht schief, eine nicht vorhandene Augenbraue fragend erhoben. „Nein, ich habe es mir wirklich nicht anders überlegt.“ „Nervös?“ „Ein bisschen“, gestand Severus. Voldemort trat einen Schritt näher und nahm ihm das Kind ab, sein Sohn klammerte sich freudig an ihn. „Warum? Du hast schon wesentlich schlimmere Dinge durch gemacht.“ „Ich weiß.“ „Kannst du jetzt eigentlich komplett mit der Vergangenheit abschließen?“, fragte Voldemort. Severus sah ihn abschätzend an, sein Blick glitt auf seinen Enkel, der ihn fragend ansah und dann lachte. „Ja, kann ich.“ „Also ist zwischen uns alles in Ordnung?“ „Ja, ist es. Komm, Bruder, ich werde erwartet.“ „Naja, zu spät kommen kannst du nicht“, grinste Voldemort. „Nein, aber Harry könnte die Kinder schicken oder noch schlimmer, persönlich kommen. Dann dürfen wir uns Beide eine ellenlange Moralpredigt anhören. Willst du das?“, fragte Severus. Er wurde noch einen Moment skeptisch angesehen bevor sich Voldemort umdrehte und ging, „Los komm.“ Lachend folgte ihm Severus. „Wo warst du, Dad?“ „Ich habe dich auch vermisst, mein Sohn“, grinste Severus bevor er ihm einen Kuss auf die Stirn gab und an ihm vorbei ging. „Hey.“ Voldemort grinste leicht, drückte seinem Mann ihren Sohn in die Arme und legte ihm einen Arm um die Schultern. „Komm, der Rest ist schon da, oder?“ „Ja, wir warten alle auf euch. Wo war Dad?“ „Auf dem Westturm, in Gedanken versunken. Komm, mein Schatz, wir wollen doch heute feiern“, sagte Voldemort. Harry grummelte noch etwas, gab seinem Sohn dann einen Kuss und ging mit seinem Ehemann nach draußen in den Garten. Hier war alles festlich geschmückt, alle Anwesenden waren in ihre beste Kleidung gehüllt und man unterhielt sich fröhlich. Jetzt allerdings verstummten die Gespräche, alle Blicke gingen zu Severus, der nacheinander einige Leute begrüßte. „Du siehst toll aus“, wurde er von Lucius begrüßt, die hübsche Hexe neben ihm lächelte Severus nett an, sagte aber nichts. „Danke. Hast du Draco gesehen?“ „Er ist der Babysitter für heute“, grinste Lucius. „Merlin, der Arme. Hat er beim Zauberschach verloren oder haben sie Streichhölzer gezogen?“ „Streichhölzer.“ Severus grinste leicht als lautes Kindergeschrei sämtliche Blicke auf sich zog. Wenig später kam die ganze Bande in den Garten gerannt, direkt auf Harry und Voldemort zu und wild durcheinander quatschend. Draco ging hinter ihnen, einen völlig verheulten Ray auf dem Arm. Neville, der sich gerade mit Harry unterhielt, nahm ihm seinen Sohn sofort ab und fragte, „was ist denn passiert?“ „Bin hingefallen“, schniefte der Junge und zeigte auf seine eingerissene Hose. Neville untersuchte das Bein, fand aber keine Wunde. „Du blutest doch gar nicht. Warum weinst du denn dann?“, fragte Harry. „Die schöne Hose ist putt. Papa hat gesagt, dass ich heute ganz besonders gut aussehen muss und jetzt ist die Hose putt“, erklärte Ray, immer noch schniefend und schluchzend. „Das macht doch nichts. Wofür sind wir denn Zauberer?“, fragte Harry. „Das versuche ich ihm schon die ganze Zeit zu erklären aber der junge Mann hört mir ja nicht zu“, kam von Draco, der gerade nach seiner jüngsten Tochter angelte und wieder zu sich holte. „Aber die Hose ist doch putt.“ Im nächsten Moment hüllten bunte Funken das Bein ein, der Riss schloss sich und zurück blieb eine völlig intakte und jetzt auch wieder saubere Hose. Alle sahen überrascht zu Voldemort, der gerade seinen Zauberstab wieder wegsteckte und sich dann suchend umsah bevor er fragte, „Wo ist Charlie?“ „Die Zwillinge wollten ihn holen.“ „Dann dauert das noch eine Weile.“ „Was haltet ihr davon wenn wir euch auf den Schrecken etwas Süßes holen?“, fragte Neville. Sofort strahlten ihn die Kinder an und gemeinsam mit Draco brachte er die Gruppe, der sich jetzt James wieder anschloss, zum Kinderbuffet. Das war extra für die Kinder aufgebaut worden, etwas tiefer gelegt damit sie auch selber rann kamen und sie konnten sich den ganzen Tag davon nehmen während die Erwachsenen noch etwas warten mussten. „Ich geh zu Siri“, sagte Harry. „Viel Spaß“, gab sein Ehemann trocken zurück bevor er sich umdrehte und auf Lucius und Severus zusteuerte. In diesem Chaos erschienen ihm diese Beiden als die Vernünftigsten. Das fröhliche Gequietsche der Kinder überlagerte jetzt die Gespräche. Im Kerker stand Charlie seit geraumer Zeit vorm Spiegel und drehte sich immer wieder hin und her, er zupfte mal hier, mal da an seiner Robe doch so wirklich zufrieden war er nicht. Schließlich ließ er resignierend den Kopf hängen und gleich zwei identische Köpfe erschienen auf seinen Schultern. „Worüber denkst...“ „...du nach?“, fragten die Zwillinge. „Ich bin fett“, maulte Charlie. „Das ist völliger Blödsinn.“ „Das weißt du auch.“ „Zudem es deiner Fledermaus sowieso egal ist.“ „Er liebt dich, so wie du bist und jetzt komm.“ „Sonst überlegt er es sich doch noch anders.“ Charlie begegnete ihren Blicken im Spiegel. Von all seinen Geschwistern waren sie ihm am ähnlichsten, dieselbe Statur, dieselben braunen Augen wie ihre Mutter, dieselben Gesichtszüge und mit ihnen hatte er sich auch immer am Besten verstanden. „Es ist eine Schande. Ich habe mir an diesem Tag immer gewünscht, dass meine ganze Familie da ist“, seufzte Charlie, „und jetzt? Mein Vater und drei meiner Brüder sind tot. Meine Mutter und meine Schwester reden nicht mehr mit mir.“ „Da bleiben nur die zwei durchgeknallten Zwillinge“, kam von George. „Tja, du musst halt nehmen, was du kriegst“, sagte Fred. „Unter anderem eine bissige Fledermaus, die...“ „....auf dich wartet. Also sollten wir los.“ Charlie seufzte nochmal tief, lächelte seine Brüder aber dann an und meinte, „gut. Gehen wir aber ich bin trotzdem fett.“ Die Zwillinge lachten ihn an, hackten sich bei ihm unter und machten sich auf den Weg. Voldemort unterbrach das Gespräch mit Lucius und Severus und sah über die Schulter des Letzteren. „Ich glaube, der will zu dir“, sagte er. Severus drehte sich um, nur wenige würden das Funkeln in seinen Augen sehen. „Ihr entschuldigt mich“, stellte er fest während er sich schon von seinem Platz löste. Sowohl Voldemort wie auch Lucius grinsten leicht und begaben sich auf ihre Plätze, genau wie die restlichen Anwesenden. Draco, Blaise und Neville versuchten ihre Kinderbande ruhig zu kriegen doch erst als Harry etwas auf Parsel zischte, verstummten auch Tali und James und setzten sich zu ihrem Daddy. Severus war unterdessen bei Charlie angekommen und jagte die Zwillinge mit einem finsteren Blick weg. „Ich dachte schon, dass du nicht mehr willst.“ „Wieso sollte ich? Severus, das hier habe ich mir vor fast zwanzig Jahren als Jugendlicher gewünscht und endlich geht mein Wunsch in Erfüllung. Also, wollen wir?“, fragte Charlie lächelnd, „oder bin ich dir zu fett geworden?“ Jetzt verleierte Severus leicht die Augen, er strich mit einer Hand über den leicht gewölbten Bauch seines Verlobten und packte dann seine Hand. Ohne ein weiteres Wort zog er ihn zu dem wartenden Priester und ihren Trauzeugen. Auf seiner Seite sein bester und ältester Freund Lucius und auf Charlies Seite einer der Zwillinge, wer genau konnte Severus nicht sagen. Der Priester lächelte sie an und begann. „Wir haben uns heute hier versammelt um diese zwei Anwesenden vor ihren Freunden, ihrer Familie und mit der Kraft der Magie zu verbinden. Welche Art der Trauung haben Sie gewählt?“ „Den Ringtausch und den Treueschwur“, sagte Severus. „Wer hat die Ringe?“ „Ich“, kam von Lucius, der in seine Tasche griff und eine kleine Schatulle rausholte. „Hat einer der hier Anwesenden etwas gegen diese Verbindung einzuwenden? Wenn ja, dann möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen“, forderte der Priester. Doch noch bevor irgendjemand hätte reagieren können, knurrte Severus, „wer jetzt auch nur Piep sagt, der wird sich schneller einen Avada wünschen als er seinen Namen buchstabieren kann.“ Lautes Gelächter brach daraufhin aus, sogar der Priester lächelte leicht bevor er sagte, „Gut, da niemand was dagegen hat, können wir fortfahren. Benennt eure Trauzeugen.“ „Lucius Abraxas Malfoy.“ „George Weasley.“ „Das ist leider nicht möglich, Mr. Weasley. Ein Angehöriger Ihrer Familie kann nicht ihr Trauzeuge sein“, sagte der Priester entschuldigend. „Oh. Ok“, sagte George bevor er sich zu den Gästen umdrehte und sagte, „es wird ein Trauzeuge gesucht, wer Interesse hat, bitte melden.“ Wieder ertönte lautes Gelächter doch es erhoben sich auch einige Personen. „Du hast die Qual der Wahl“, sagte Severus. Charlie sah sich kurz um und entschied sich dann kurzerhand für Denjenigen, der als Erstes aufgestanden war. „Ich benenne meinen Trauzeugen: Neville Zabini.“ Dieser sah ihn zwar etwas erstaunt an, nahm aber dann Georges Platz ein. „Gut. Dann tauschen Sie jetzt die Ringe und sagen ihren Schwur auf“, forderte der Priester. Charlie griff als Erster nach dem Ring. Er sah ihn sich für einen Moment an, dunkles, mit einer feinen Linie verziertes Silber, die Ränder waren schwarz gehalten. Sie waren wunderschön. „Hast du es dir anders überlegt?“, fragte Severus mit einem Grinsen. Charlie warf ihm einen Blick zu, der wohl besagte, 'Vergiss es' und griff nach seiner Hand. „Ich habe dich kennengelernt, wie wohl viele von uns, mit elf Jahren in Hogwarts. Du warst wie immer, eine bissige, übel gelaunte und parteiische Fledermaus. Du warst ein Ekel, ein absolutes Ekel und dennoch hattest du etwas an dir, was mich fasziniert hat. Ich habe gelernt um besser in Zaubertränke zu werden, aber nie hat es dir gereicht. Ich wurde älter, aus der Faszination wurde Zuneigung und schließlich Liebe. Merlin, wie habe ich gelitten? Ein pubertärer Junge, der sich in seinen Tränkelehrer verliebt, der ihn am liebsten ins nächste Jahrtausend gehext hätte. Wir haben uns dann viele Jahre nicht gesehen aber ich habe dich immer noch geliebt. Unsere gemeinsame Zeit hier kennst du, am Anfang habe ich alleine gekämpft und später haben wir zusammen gekämpft. Wir haben viel durchgemacht und ich bin mir sicher, dass wir noch mehr vor uns haben aber eins sei dir gewiss. Mich wirst du nie wieder los. Ich liebe dich über alles, schon mein halbes Leben lang und ich werde dich nie wieder alleine lassen. Du wirst mich für immer an deiner Seite haben, du wirst mir immer vertrauen können und vor allem, werde ich dich immer lieben. Du gehörst mir, meine geliebte Fledermaus.“ Damit steckte er Severus den Ring an den rechten Ringfinger, das dunkle Silber und der schwarze Rand hoben sich perfekt von der hellen Haut ab. Er passte zu Severus. Dieser griff nach dem zweiten Ring, Lucius zog sich zurück und wartete, genau wie der Rest, gespannt auf Severus' Schwur. Alle wussten, dass er kein großer Redner war und deswegen hatte es alle auch etwas überrascht, dass sie sich für die Treueschwüre entschieden hatten. Severus sah sich den Ring kurz an bevor er sich Charlie zu wandte. „Wenn jetzt alle eine großartige Rede erwarten, muss ich euch enttäuschen. Ich bin kein großer Redner und werde es auch nie werden. Charlie, du weißt selber was wir durch gemacht haben und wir haben es geschafft. Wir hatten mehr Tiefen als Höhen, vor allem ich musste mich oft überwinden und das alleine sagt eigentlich für alle, die mich auch nur ein bisschen kennen, aus, was ich für dich empfinde. Aber da es hier alle so gerne hören wollen, ja, ich liebe dich und weil ich dich eh nie wieder los werde und unser Kind in einer Familie groß werden soll, heirate ich dich eben.“ Charlie grinste leicht als ihm der Ring an den Finger gesteckt wurde, bei ihm harmonierte das Silber hervorragend mit seiner etwas dunkleren Haut. Severus verflocht ihre Finger miteinander, die Ringe lagen eng nebeneinander als sie sich dem Priester zu wandten. „Wenn die Trauzeugen bitte den Zauber sprechen würden“, forderte dieser. Sowohl Lucius wie auch Neville zogen ihre Zauberstäbe und sagten fast gleichzeitig, „ich, Lucius Abraxas Malfoy bezeuge heute die freiwillige Bindung dieser zwei Menschen und gebe ihnen meinen Segen. Kraft meiner Magie schwöre ich, dass ich sie unterstützen werde.“ Genau wie bei seiner eigenen Hochzeit wiederholte Neville die Worte. Helle Fäden schossen aus den Zauberstäben und legte sich um die verbundene Hände als der Priester den Stab hob und die letzte Formel sprach. „Kraft meines Amtes und meiner Magie erkläre ich diese Bindung für vollzogen. Wie wünscht ihr die Bindung zu besiegeln?“ Statt einer Antwort zog Severus Charlie an sich, ein Arm schlang sich um seine Hüfte während die andere Hand sich in seinen Nacken legte und ihn zu einem tiefen Kuss zog. Charlie war völlig überrascht, das war der erste, richtige Kuss, den Severus ihm in der Öffentlichkeit gab. Eine freche Zunge schob sich durch seine Lippen, er begrüßte sie erfreut und versank schnell in diesem Kuss, den tosenden Applaus bekamen sie Beide nicht wirklich mit. Eben sowenig wie den letzten Spruch des Priesters. „Mit diesem Kuss erkläre ich euch zu rechtmäßig verbundenen Eheleuten.“ Ihr Kuss wurde unterbrochen als die Ersten ihnen gratulieren wollten und Harry einfach so lange an Severus' Arm zupfte bis er reagierte. Mit einem resignierenden Seufzen ließ er von den Lippen seines Ehemannes ab und wandte sich seinem Sohn zu, er hielt die Umarmung zu Charlie allerdings aufrecht. „Dad, so kann ich dich nicht umarmen“, maulte Harry, „ihr könnt die ganze Nacht noch aneinander kleben.“ Widerstrebend löste Severus die Umarmung und fast sofort hatte er Harry in den Armen. „Ich gratuliere dir ganz herzlich. Du hast es wirklich verdient, Dad.“ „Danke, Harry“, sagte Severus liebevoll bevor er Harry losließ, dieser schlang sofort die Arme um Charlie um ihn, natürlich vorsichtig, an sich zu drücken. „Pass mir gut auf meinen Dad und mein Geschwisterchen auf. Ich freu mich so für euch.“ „Ich pass auf sie schon auf.“ Er drückte Harry nochmal an sich und ließ ihn dann los, der Rest wollte ihnen auch noch gratulieren. Jetzt wurde auch endlich das Buffet eröffnet, Charlie, der gewaltigen Hunger hatte, bestand darauf und so wurden sämtliche Reden abgesagt um endlich essen zu können. Severus sah etwas skeptisch auf die seltsame Mischung, die sich sein Ehemann da auf den Teller schaufelte und schüttelte sich etwas angeekelt. „Keinen Hunger?“, fragte eine Stimme hinter ihm. „Nein. Mir ist gerade der Appetit vergangen“, gab Severus zurück. „Er ist schwanger, er darf das. Harry hat wesentlich schlimmere Dinge gegessen.“ Severus drehte leicht den Kopf um seinen Bruder anzusehen, dieser hatte ein Glas Rotwein in der Hand und behielt die Feiernden im Auge. „Stimmt, ich erinnere mich an den Meeresfrüchtesalat, wo er unbedingt Himbeermarmelade rein tun wollte.“ „Es hat ihm geschmeckt.“ Sie sahen sich noch einen Moment an bevor sie sich synchron leicht schüttelten. Severus hob schließlich sein Glas um mit ihm anzustoßen, Voldemorts Glas stieß klirrend dagegen. „Auf dich und deinen Mann, Bruder“, sagte Voldemort. „Danke, Bruder.“ Sie tranken einen Schluck und Severus fragte dann, „hat Harry noch mehr Kinder geplant?“ „Noch nicht aber spätestens sobald sein Geschwisterchen da ist, wird er wieder damit anfangen“, gab Voldemort zurück, er klang nicht begeistert. „Bist du so dagegen? Du liebst deine Kinder.“ „Natürlich liebe ich sie aber es ist jedes Mal ein enormes Risiko.“ „Wir haben es immer geschafft. Genau wie wir es bei Charlie schaffen werden, jetzt und später.“ „Später?“, fragte Voldemort nach. Severus zuckte leicht mit den Schultern und meinte, „er hat mir angedroht, dass er mindestens drei Kinder will.“ „Wie schrecklich. Wirst du dieselben Sicherheitsabstände wie bei Harry einhalten?“ „Natürlich.“ Diesmal nickte Voldemort nur, wandte sich aber dann um weil jemand an seiner Robe zupfte. „Papa“, zischte James. „Welche Sprache sollst du sprechen wenn noch Jemand dabei ist?“, fragte Voldemort streng. „Englisch.“ „Warum tust du es dann nicht?“ „Tut mir leid, Papa“, murmelte der Junge, er scharrte bedrückt mit den Füßen und sah seinen Vater aus großen, unschuldigen Augen an. Doch das wirkte bei Voldemort nicht und das wussten die Kinder auch. Wo Harry oft nachsichtig war, war Voldemort streng aber auch fair. Er liebte seine Kinder, das sah man in jeder seiner Bewegungen und in jeder Geste. „Papa?“ „Was denn?“ „Daddy hat gesagt, dass du mit uns spielst.“ „Ach, hat euer Daddy das gesagt? Wo ist Daddy?“, fragte Voldemort. James deutete Richtung Spielplatz. „Severus, du entschuldigst mich, ich habe wichtige Verpflichtungen.“ „Natürlich, Bruder. Viel Spaß.“ Voldemort reichte ihm das Weinglas, nahm seinen Sohn bei der Hand und ging mit ihm Richtung Spielplatz, wo sich Harry und Neville um die restlichen Kinder kümmerten. Severus sah ihnen kurz nach, stellte dann die Gläser auf einen Tisch und ging zu seinem Mann. „Du solltest nicht so viel essen.“ Charlie zuckte leicht zusammen als sich zwei Arme um seinen Bauch legten und er sanft gegen einen Körper gezogen wurde. „Ich muss schließlich für Zwei essen und es schmeckt so gut“, gab er zurück. „Du isst für vier.“ „Willst du mir damit sagen, dass ich fett bin?“, fragte Charlie. Die Umstehenden lachten leicht auf und Remus, der bei ihnen stand, sagte, „ich würde mir an deiner Stelle gut überlegen, was du jetzt sagst.“ „Du bist nicht fett, du bist schwanger und du isst trotzdem für vier“, gab Severus ungerührt zurück. „Egal was du sagst, sag niemals zu einem Schwangeren, dass er fett ist“, grollte Fenrir, der sich zu ihnen gesellte, „es dauert ewig bist du wieder mit im Bett schlafen darfst.“ „Du hattest es verdient“, sagte Remus lächelnd. Severus schnaubte nur leicht, seine Hände lagen auf dem gewölbten Bauch seines Ehemannes und streichelten kurz darüber. „Wie geht es dir eigentlich?“, fragte Remus. „Gut. Aber ich spüre noch nichts.“ „Du bist doch erst am Anfang des fünften Monats, da hat Riley auch noch tief und fest geschlafen. Also musst du dir keine Sorgen machen“, sagte Remus lächelnd. „Ich weiß, Harry hat das auch gesagt. Aber ich bin doch so ungeduldig“, grinste Charlie, von Severus erklang nur ein Schnauben. „Sag mal, denkt ihr eigentlich über Geschwister für Riley nach?“ Remus und Fenrir sahen sich kurz an bevor der Alpha mit den Schultern zuckte und meinte, das ist Remus' Entscheidung, nicht meine.“ „Du kannst das selbst entscheiden?“, fragte Severus etwas überrascht. „Mehr oder weniger und ich fühle mich im Moment einfach nicht danach“, gestand Remus, „aber vielleicht ändert sich das wenn euer Welpe da ist.“ „Welpe?“ „Du sagst Wurm.“ „Es ist ja auch mein Kind“, konterte Severus, „und mein Ehemann, der jetzt mitkommt.“ Charlie sah ihn kauend an und hob fragend eine Augenbraue. Doch Severus ging nicht darauf ein sondern zog ihn sanft mit sich mit. „Hey, wo willst du hin?“ „Ich bin kein Freund von großen Feiern. Ich würde meine Zeit lieber mit dir verbringen“, gab Severus schnurrend zurück. „Aber sie sind alle wegen uns hier.“ „Sie werden auch ohne uns feiern. Komm schon, ich habe noch eine Überraschung für dich.“ „Echt?“ „Ja. Also kommst du jetzt mit?“, fragte Severus. Charlie sah sich nochmal kurz um, die Stimmung war gut und es würde wahrscheinlich wirklich nicht auffallen, wenn sie verschwinden würden. Außerdem würde es auch jeder verstehen, schließlich war es ihre Hochzeit und da hatte man Verständnis dafür wenn sich die Eheleute möglichst früh zurückziehen wollten. „Sollen wir noch jemanden Bescheid sagen?“, fragte er dennoch. „Nein. Komm.“ Damit zog Severus seinen Ehemann einfach aus dem Garten ins Haus. Ihr Verschwinden blieb nicht unbemerkt doch keiner hielt sie auf. Severus führte ihn in ihre Räume im Kerker, durchs Wohnzimmer durch und vor einer Tür im Schlafzimmer blieb er stehen. „Irre ich mich oder gab es diese Tür heute früh noch nicht?“, fragte Charlie. „Du irrst dich nicht.“ „Du hast kein Kinderzimmer eingerichtet, oder?“ „Wärst du böse wenn doch?“, fragte Severus. „Böse? Merlin nein, nur extrem überrascht.“ „Dann wirst du gleich noch überraschter sein, los rein.“ Charlie öffnete schleunigst die Tür, trat ein und blieb schon nach einem Schritt fassungslos stehen. Er bekam nicht viel von der Einrichtung mit, bemerkte nicht die hellen, warmen Farben, die hellbraune Wickelkommode oder die Regale, gefüllt mit allen Dinge, die ein Baby und Kleinkind so brauchte. Sein Blick lag einzig und allein auf der extrem abgegriffene Wiege mit der alten, mehrfach geflickten Kuscheldecke in gefühlten zweitausend Farben und dem lilanen Plüschelefant mit dem eingerissenen Ohr und dem fehlenden Auge. Langsam ging er darauf zu, fuhr mit den Fingern langsam über das fadenscheinige Plüschtier und die Decke, seine Finger verkrallten sich darin und er brach in Tränen aus. Wie Severus hinter ihn getreten war, hatte er nicht bemerkt doch jetzt spürte er dessen Arme um sich. Schluchzend drehte er sich um und schlang die Arme um seinen Ehemann, seine Finger waren noch immer in der Kuscheldecke verkrallt. Severus hielt ihn einfach fest, streichelte beruhigend über seinen Rücken. Er konnte nicht viel tun außer zu warten bis er sich beruhigt hatte, scheinbar war seine Überraschung nicht so gut angekommen wie er gehofft hatte. Irgendwann beruhigte sich Charlie, er wischte sich die Tränen ab und küsste den völlig überraschten Severus. Dieser hatte gerade noch Zeit seine Lippen zu öffnen als auch schon eine stürmische Zunge in seinen Mund eindrang. Allerdings war er nicht zu perplex um den Kuss zu beantworten. „Erklärst du mir deine Reaktion?“, fragte Severus nachdem sich ihre Lippen voneinander getrennt hatten. „Woher hast du diese Wiege? Die Decke? Und Plüschi?“, fragte Charlie immer noch etwas fassungslos. „Plüschi?“ Charlie nickte schnell, löste sich von ihm und nahm den Elefanten aus der Wiege, drückte ihn und die Kuscheldecke eng an sich. „Hast du was gegen Plüschi?“, fragte er. „Niemals.“ „Wo hast du diese Sachen her, Severus?“ „Die Zwillinge haben sie aus dem Fuchsbau geholt. Deine Mutter hat einen Blutschutz darüber gelegt, nur Angehörige deiner Familie können das Haus noch betreten. Scheinbar wollte sie euch euer Elternhaus nicht vollständig nehmen“, erklärte Severus, „ich dachte mir, dass du die Tradition deiner Familie gerne fortsetzen möchtest. Wenn du schon deinen Namen wechseln musstest.“ „Charlie Snape, klingt doch gar nicht schlecht“, grinste Charlie, „sag mal, bezieht sich die Tradition meiner Familie auch auf die Anzahl der Kinder?“ „Charlie, denk an mein Herz. Ich bin ein alter Mann, wie soll ich das überleben? Mein erster Sohn raubt mir manchmal schon die Nerven“, sagte Severus ernst. „Och, überfordere ich den alten Mann etwa?“, schnurrte Charlie, der die Sachen wieder in die Wiege legte und in die angebotene Umarmung glitt. „Ich zeig dir gleich wer hier wen überfordert“, grollte Severus. „Das hoffe ich doch. Es ist schließlich unsere Hochzeitsnacht.“ Severus warf ihm einen skeptischen blick zu, der dann zu seinem Bauch wanderte. „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?“, fragte er besorgt. Doch bei Charlie kam das leider völlig falsch an denn er löste sich ruckartig von ihm und fauchte, „sag doch wenn ich dir zu fett bin. Du fasst mich ja schon seit Wochen nicht mehr an. Warum hast du mich dann überhaupt geheiratet? Nur der Verpflichtung wegen, oder was? Damit dein Kind kein Bastard wird? Och, das Ärmste. Glaubst du, ich würde mich nicht um es kümmern wenn du mich nicht geheiratet hättest? Es ist auch mein Kind, falls du das vergessen haben solltest. Ich trage es neun Monate in meinem Körper, ich liebe es genauso wie du. Ich weiß, ich habe dich mit der Schwangerschaft überrascht aber du hättest mich ja nicht gleich heiraten müssen.“ „Bist du fertig?“, fragte Severus ruhig als Charlie kurz Luft holte. Empört sah ihn sein Ehemann an, die Arme vor der Brust verschränkt. „Nun, bist du fertig?“ „Ja.“ „Gut, darf ich dann auch was sagen?“ „Wenn es sein muss.“ „Es muss nicht aber vielleicht möchtest du meine Meinung dazu hören“, sagte Severus, immer noch extrem ruhig. „Dann sag halt.“ „Erstens, ich weiß, dass es auch dein Kind ist. Ich habe nie etwas gegenteiliges behauptet oder auch nur gedacht. Zweitens, ich habe dich geheiratet weil ich dich liebe und möchte, dass du und das Kind Teil meiner Familie seit. Offiziell und für alle sichtbar, die Idee mit dem Bastard ist mir nie gekommen. Drittens, ich fasse dich seit genau einer Woche nicht mehr an und das ist in unserer Beziehung nicht wirklich lang. Viertens, meine Frage vorhin war nicht auf dein Bäuchlein gemünzt sondern es war eine Frage nach deinem Wohlbefinden. Du bist immerhin schwanger und ich will nicht mit dir schlafen wenn es dir oder dem Wurm nicht gut geht“, erklärte Severus, „so, und jetzt darfst du mich weiter beschimpfen.“ Doch Charlie fehlten die Worte, sein Blick änderte sich bis er sehr beschämt zu Boden sah. „Keine weiteren Beschimpfungen und sinnlosen Vorhaltungen?“, fragte Severus. „Nein.“ „Was hältst du dann davon wenn wir nochmal anstoßen und dann ins Bett gehen?“ „Ich habe mich wie ein Vollidiot benommen, oder?“, fragte Charlie leise, er ging langsam auf ihn zu und schlang vorsichtig die Arme um ihn. Er rechnete fast schon mit einer Ablehnung doch er wurde umschlungen und bekam einen Kuss. „Nein, wie ein Schwangerer mit extremen Stimmungsschwankungen. Also nichts Neues für mich“, seufzte Severus. Jetzt lachte Charlie leise und meinte, „stimmt, Harry hat uns bei James in den Wahnsinn getrieben.“ Severus stimmte ihn zu und zog ihn aus dem Kinderzimmer, jetzt erst fiel Charlie auf, dass auf dem Nachttisch zwei Sektgläser und eine Flasche standen. Er wollte gerade etwas sagen als Severus ihnen einschenkte doch er verkniff es sich, sein geliebter Multivitaminsaft füllte die Gläser. „Auf uns“, sagte Severus während er ihm ein Glas reichte, „auf uns drei.“ „Auf uns drei“, stimmte Charlie zu, die Gläser stießen mit einem leisen Klirren gegeneinander bevor sie auf sich tranken. Die Gläser standen leer auf dem Nachttisch, die zwei frisch gebackenen Eheleute lagen in ihrem Bett, beide nackt und in einen Kuss vertieft. Immer wieder trennten sich ihre Lippen um die Lungen mit der benötigten Luft zu füllen, nur um sich sofort wieder zu treffen. Zungen trafen sich um miteinander zu schmusen und zu tanzen. Finger fuhren über erhitzte Haut bis Severus den Kuss löste und sich langsam über seinen Hals Richtung Brust küsste. Mit einem leisen Stöhnen ließ sich Charlie in die Kissen sinken, er genoss die Zärtlichkeiten und war sehr froh, dass sich Severus von seinen Stimmungsschwankungen nicht beeinflussen ließ. Er sah allerdings wieder auf als die weichen Lippen von seiner Haut verschwanden und er kurz darauf Hände auf seinem Bauch spürte. „Ich weiß, ich habe einen dicken Bauch“, murmelte er leise. „Du bekommst unser Kind, irgendwo muss das ja hin“, sagte Severus bevor er sich vorbeugte und einen sanften Kuss auf den gewölbten Bauch setzte. Im nächsten Moment zuckte Charlie schmerzerfüllt zusammen, er krümmte sich und hielt die Arme schützend vor den Bauch. „Was ist?“, fragte Severus während er nach dem Zauberstab auf dem Nachttisch griff. Auf dem schmerzverzerrten Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und er drückte mit einer Hand den Zauberstab weg. „Es hat sich bewegt, Merlin, es hat sich zum ersten Mal bewegt“, keuchte Charlie leise. Sofort atmete Severus erleichtert aus, legte den Zauberstab aber noch nicht beiseite. „Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“, fragte er besorgt. „Ja, mir geht es gut. Das Würmchen hat mich nur getreten oder geboxt, keine Ahnung.“ „Schmerztrank?“ „Nein, brauch ich nicht. Es war wohl eher der Schock als der Schmerz, es ist nur noch ein leichtes Ziehen“, sagte Charlie, „leg den Zauberstab weg und komm wieder her.“ Trotz dieser Versicherung zögerte Severus noch einen Moment bevor er dem Geforderten nach kam, den Stab weg legte und sich wieder an seinen Mann kuschelte. „Können wir die Hochzeitsnacht verschieben?“, fragte Charlie leise. „Natürlich.“ Severus holte die Decke rann und kuschelte sich mit Charlie darunter. Der Rotschopf drehte sich allerdings um, schmiegte den Rücken an seine Brust und schlang Severus' Arme um seinen Bauch. Sanfte Finger fuhren über seinen Bauch, immer und immer wieder, es war beruhigend doch dann lache er leise. „Was ist jetzt so lustig?“, fragte Severus. „Unser Würmchen ist noch nicht auf der Welt und behindert jetzt schon unser Sexleben“, wurde ihm geantwortet. „Dann warte mal ab bis es auf der Welt ist. Willst du dir eigentlich von Sabine sagen lassen, was es wird?“ Charlie überlegte eine Weile und fragte dann, „willst du?“ „Du weißt, dass mir das Geschlecht egal ist.“ „Dann will ich es nicht wissen, lassen wir uns überraschen“, schlug Charlie vor. „Gute Idee und jetzt wird geschlafen, und zwar Beide.“ „Hey, sag das nicht mir sondern dem Würmchen.“ Severus lachte leise, streichelte nochmal über den Bauch und ließ seine Hand dann dort liegen, vielleicht hatte er ja Glück und es bewegte sich nochmal. Leider schien das Würmchen seine Worte verstanden zu haben und war schlafen gegangen denn er spürte nichts. „Gute Nacht, meine geliebte Fledermaus, ganz allein meine.“ „Gute Nacht, Fellball.“ Charlie grinste in sich hinein, sein Ehemann würde sich nie ändern und das war auch gut so, denn so hatte er ihn kennen und lieben gelernt. Viereinhalb Monate später wurde Ronald Leon Snape geboren, 51 cm groß, 3240 g schwer und kerngesund. Das jüngste Mitglieder der Familie Snape hatte mit Severus und Charlie zwei sehr fürsorgliche und beschützende Eltern, mit Harry James Snape-Riddle einen großen Bruder, der ihn von Anfang an ins Herz geschlossen hatte und mit Lord Voldemort persönlich einen Paten, der Himmel und Hölle für sein Patenkind in Bewegung setzen würde. Der Neuankömmling würde in einer Familie aufwachsen, für die Zusammenhalt und Liebe an erster Stelle standen, die für ihre Familienmitglieder alles tun und wenn nötig gemeinsam gegen den Rest der Welt kämpfen. Vor über dreißig Jahren hatte Severus das Dunkle Mal erhalten, seine Seele und seinen Körper an den Dunklen Lord verkauft und den Weg beschritten, den er sein ganzes Leben über beschritten hatte. Oft hatte er gezweifelt, oft war er beinah verzweifelt aber jetzt, mit einem Blick in diese kleinen, jetzt schon schwarzen Äuglein seines Sohnes und er wusste, es hatte sich gelohnt. Er hatte endlich das, was er sich immer gewünscht hatte. Eine Familie, eine liebende Familie, auch wenn das neuste Mitglied die roten Haare seines Daddys bekommen hatte. Trotzdem war es für ihn das schönste Kind, welches er je gesehen hatte, aber sagt man das nicht immer vom eigenen Kind? Harry ließ den Blick über den Lehrertisch schweifen. Sein Dad war, wie immer, in ein Buch vertieft und beachtete die Welt um sich herum nicht. Allerdings wusste Harry, dass dieser Schein trog. Neben ihm saß Charlie, mittlerweile auch Lehrer für Zaubertränke und Schwarze Magie, der eher lustlos vor sich hin starrte. Harry wollte schon etwas sagen als Beide gleichzeitig erst aufsahen und sich dann gegenseitig ansahen. „Du bist dran”, grinste Charlie. Ohne Widerworte erhob sich Severus, ließ das Buch verschwinden und verließ die Halle. „Wie geht es Ron?”, fragte Harry. „Gut, er ist nur etwas erkältet. Eigentlich wollte sein Pate sich heute um ihn kümmern”, gab Charlie zurück, was Harry mit einem leichten Grinsen beantwortete. „Er wird kommen wenn die Versammlung vorbei ist.” „Hoffentlich.” „Wieso? Habt ihr heute noch was vor?”, fragte Harry grinsend. „Ja, den Unterricht für morgen vorbereiten. Heute kommen die neuen Erstklässler und die habe ich morgen, meine ersten Erstklässler, ich freu mich so tierisch drauf.” „Wie hast du Dad davon überzeugt, dass er dir die Erstklässler überlässt?” „Die Fledermaus ist doch froh wenn er die Erstklässler los ist”, mischte sich Sirius von der Seite aus ein. „Siri!” „Ist doch wahr”, grinste der Animagus. Harry schüttelte lachend den Kopf und auch Charlie grinste, niemals würde Sirius zugeben, dass er und Severus mittlerweile Freunde geworden waren. Nun, Severus würde es auch nie zugeben. Dieser betrat gerade wieder die Halle doch er war nicht allein. Alle Schüler wandten die Köpfe denn diesen Anblick sah man in Hogwarts selten. Zwar wussten alle Schüler, dass Severus Snape ein Kind hatte aber man sah den Jungen sehr selten. So starrten jetzt alle den kleinen Jungen auf dem Arm des Tränkemeisters an, der sich schniefend an seinen Vater klammerte. „Was ist denn mit ihm?”, fragte Harry besorgt als Severus am Tisch ankam und den Jungen kurzerhand auf Charlies Schoß setzte. „Er wollte zu seinem Daddy. Ich war ihm nicht gut genug”, gab Severus zurück. Harry sah etwas fragend auf den Zweijährigen, der sich fest an Charlie klammerte und bitterlich weinte. „Was ist los?”, kam jetzt auch von Sirius die Frage. Langsam aber sich wandten sich fast alle Lehrer zu ihnen um. Fast alle trugen ein Doppelmal, einige gehörten sogar dem engeren Familienkreis an und die Sorge Harrys flutete durch die Male. Auch Charlie sah auf und meinte, „er ist enttäuscht weil ihn sein Pate nicht abgeholt hat.” „Der wird noch kommen.” „Aber erst mal kommen da die Erstklässler”, kam von Neville, der mittlerweile seine Heilerausbildung beendet hatte und jetzt mit auf der Krankenstation arbeitete. Fast alle Blicke wandten sich den ankommenden Kindern zu, Sirius schnurrte leise als er seinen Geliebten sah, der die Kinder hinein führte. Noch immer konnte er nicht glauben, dass der Vampir geblieben war als Vlad zurück nach Transsylvanien gegangen war. Langsam führte Ioan die Kinder bis vor den Lehrertisch, er zog eine Augenbraue nach oben als er das Kind auf Charlies Schoß sah, sagte aber nichts sondern trat beiseite. „Liebe Schüler und Schülerinnen, es freut mich, dass wir einen weiteren Jahrgang angehender Hexen und Zauberer in Hogwarts begrüßen dürfen. Wie es üblich ist, werdet auch ihr in die vier Häuser Hogwarts eingeteilt werden. Ioan, wenn ich bitten darf”, sagte Harry. Der Vampir grinste leicht, nahm den Sprechenden Hut vom Lehrertisch und stellte sich neben den einsamen Stuhl. Harry griff unterdessen nach der Liste und rief den ersten Schüler auf. Nacheinander wurden die neuen Schüler den Häusern zugeordnet, Harry wollte gerade einen weiteren Namen aufrufen als die große Doppeltür der Halle mit Schwung aufgestoßen wurde und sein Ehemann persönlich hinein rauschte. Leises Gemurmel setzte ein, nichts war mehr von der früheren Hysterie geblieben, die Menschen hatten sich an den dunklen Orden gewöhnt und auch an den Dunklen Lord. Dieser durchquerte die Halle, strich im Vorbeigehen einem Mädchen über den Kopf und blieb dann vor Charlie stehen. „Mein Patenkind”, forderte er. Der Junge drehte ihm sofort den Kopf zu und streckte die Arme aus, er liebte seinen Paten und wollte jede freie Minute mit ihm verbringen. Charlie sparte sich jedes Wort und reichte seinen Sohn einfach über den Tisch hinweg. Voldemort nahm ihn entgegen, platzierte ihn auf seinem linken Arm und holte mit der rechten Hand eine Pergamentrolle aus der Tasche, die er zu Neville schweben ließ. „Was ist das?” „Von deinem Ehemann”, war alles, was er sagte bevor er sich umdrehte und gehen wollte. „Will mein Lord nicht warten bis unsere Tochter einsortiert ist?”, fragte Harry. „Nein. Es gibt nur ein Haus, in das sie passt”, gab Voldemort zurück ohne seine Schritte zu verlangsamen. Er blieb erst vor seiner Tochter stehen und zischte mit einem leichten Augenzwinkern, „Viel Spass in Slytherin.” „Danke, Dad”, zischte Tali mit einem Grinsen. Voldemort erwiderte das Grinsen leicht bevor er sich wirklich umdrehte und ging. Die Schüler sahen ihm etwas fassungslos nach, der dunkle Lord war ja für seine seltsamen Anwandlungen bekannt aber dieser Auftritt fiel in die Kategorie 'Wirklich seltsam'. „Müssen wir uns jetzt Gedanken machen?”, fragte Sirius. „Nein, wir machen weiter”, gab Harry grinsend zurück und schon rief er den nächsten Schüler auf. „Talisha Severa Snape-Riddle”, hallte es durch die Halle. Augenblicklich waren alle still denn das Mädchen, welches sich jetzt auf den Stuhl setzte, war berühmt. Ihre Eltern hatten den Krieg gewonnen, die Weiße Seite vernichtet und die Macht an sich gerissen. „Hallo Ioan.” „Hi Tali”, begrüßte der Vampir sie während sie sich setzte. Sie grinste nur leicht bevor der Hut auf ihrem Kopf landete und die neugierigen Blicke ihrer neuen Klassenkameraden aussperrte. „Hallo Hut.” „Hallo Talisha. Nun, ich gehe davon aus, dass du bereits weißt, ich welches Haus du gehörst.” „Bei den Eltern und der Familie? Da gibt es keine große Wahl”, lachte Tali. Sie hörte den Hut leise kichern bevor er sagte, „ich könnte dich, um deine Eltern zu ärgern, nach Hufflepuff schicken.” „Dann zerreißt dich mein Dad. Wobei, Daddy würde es wahrscheinlich lustig finden. Aber ich glaube nicht, dass du mich nach Hufflepuff schickst.” „Nein, tu ich auch nicht. Es gibt nur ein Haus, in das du gehörst. Bereit?” „Schon immer.” „Dann viel Erfolg in SLYTHERIN!” Jubel erklang vom Tisch der Schlangen wo sich ein blondes Mädchen erhob und heftig winkte, „hierher, los komm schon, hierher.” Ioan konnte gar nicht schnell genug den Hut wieder an sich nehmen, da war Tali schon aufgesprungen und zu ihrem neuen Haustisch geeilt. Der Platz neben dem blonden Mädchen wurde frei gemacht und schon saß Tali neben ihrer besten Freundin, die bereits vor drei Jahren eingeschult wurde. „Probleme?”, fragte Amélie. „Er wollte mich nach Hufflepuff schicken um meine Eltern zu ärgern.” „Echt? Ich sollte nach Gryffindor. Das Gesicht von meinen Dad hätte ich dann gerne gesehen. Eine Malfoy in Gryffindor”, lachte Amélie und der Rest stimmte schnell mit ein. Allerdings beäugten sie Tali doch etwas seltsam bis das Mädchen seufzte und fragte, „kann ich euch irgendwie helfen? Ich beiße nicht.” Etwas unschlüssig sahen sich die Umsitzenden an bevor ein Junge meinte, „Naja, deine Eltern sind nicht ohne.” Tali blinzelte ihn kurz an, sah dann zum Lehrertisch wo ihr Dad immer weitere Namen vorlas und die Schüler damit aufrief bevor sie sich wieder umwandte. „Meine Eltern sind genauso wie alle anderen Eltern auch. Sie lieben mich, sorgen sich um mich und meinen Bruder und gehen genauso ihren Jobs nach wie alle anderen Eltern auch”, gab sie zurück. Ungläubige Blicke gingen zum Lehrertisch. Wieder seufzte Tali leise und sagte dann, „ja, mein Dad ist der Schulleiter und mein Vater ist der Dunkle Lord persönlich aber deswegen bin ich genauso Schülerin hier wie ihr auch. Ich wäre euch sehr verbunden wenn ihr mich auch so behandelt.” „Was ist wenn dich jemand ärgert?”, fragte ein Junge. „Dann weiß ich mich schon zu wehren. Ich habe es nicht nötig mich hinter meinen Eltern zu verstecken”, grinste Tali. „Stimmt”, kam von Amélie. „Hey, das ist nicht nett.” „Wer von uns hat das Manor pink eingefärbt?”, fragte Amélie mit einem Grinsen. „Pink? Das Manor des Dunklen Lords?”, fragte ein Mädchen. Tali grinste entschuldigend und meinte, „naja, es war nicht wirklich pink. Eher so ein zartes Rosa und es war ja nicht von Dauer.” Die Umsitzenden sahen sie noch einen Moment an, man konnte förmlich sehen wie es in ihren Köpfen arbeitete als sie versuchten sich die Reaktion des Dunklen Lords darauf vorzustellen und schließlich brachen alle in Lachen aus. Damit war das Eis gebrochen. Der letzte Schüler war verteilt, das Essen war eröffnet und jetzt wandte sich Harry zu Neville, der ihn fragend ansah. „Was stand in der Nachricht?” „Ach ja, die hab ich völlig vergessen.” Schnell entrollte er das Pergament und mit jedem Wort, dass er las, begann er mehr zu strahlen. „Und?” „Er ist kein Squib”, keuchte Neville und damit hatte er die Aufmerksamkeit des kompletten Lehrertisches. Sogar Severus schien an der Neuigkeit interessiert. Neville reichte das Pergament an Harry, der es nur schnell überflog und dann weiter gab. „Ray ist kein Squib”, wiederholte Neville begeistert, „das heißt, er kann auch nach Hogwarts. Harry, er ist kein Squib.” „Das ist doch toll.” „Ja, vielleicht kann ich jetzt auch endlich Blaise von einem zweiten Kind überzeugen.” „Bestimmt. Jetzt ist die Erbfolge der Zabinis ja gesichert”, grinste Harry. Neville erwiderte sein Grinsen leicht bevor er wieder ernst wurde und murmelte, „wenigstens interessiert Devon was sein Sohn macht. Bei mir sieht es ja anders aus.” Sirius, der direkt neben ihm saß, legte ihm einen Arm um die Schultern um ihn zu trösten. Alle wussten, dass seine Mutter nichts mehr von ihm wissen wollte. Sie hatte das Alles nicht verkraftet und nachdem seine Tante Augusta vor einem Jahr gestorben war, hatte sie jeden Kontakt abgebrochen. Sein Dad lag immer noch im St. Mungos, kein Ritual schlug bei ihm an und so war sein Zustand unverändert. „Neville, hey, sieh mich an”, forderte Harry und nach kurzem Zögern sah Neville auf. „Du hast einen wunderbaren Mann, der dich über alles liebt. Ihr habt einen tollen Sohn, der sich keine besseren Eltern wünschen konnte und du hast einen Haufen Freunde, die dich alle ganz doll lieb haben. Du hast eine Familie, wir sind deine Familie und irgendwann schaffen wir auch noch, dass dein Dad aufwacht”, sagte Harry lächelnd. „Danke”, war alles was Neville raus brachte. Er war gerührt, vor allem weil der Rest um ihn herum nickte und Harry damit zustimmte. Neville schniefte nochmal kurz, lächelte aber dann etwas gequält und meinte, „ihr seit toll. Und mein Sohn ist kein Squib.” „Da wird sich Lisa freuen. Ihr bester Freund wird mit ihr zusammen eingeschult, das wird Beide freuen.” „Bis dahin haben wir noch drei Jahre Zeit, sie sind schließlich erst acht.” „Zwei Malfoys, wie erbauend”, knurrte Severus überraschend. Er wurde entgeistert angesehen bevor Ioan fragte, „wie meinst du das?” „In drei Jahren kommen Lisa und Ray in die Schule und dann ist die Bande schon zu fünft, plus ihre Freunde. Ich glaube, dann nehme ich mir Urlaub”, sinnierte Severus nachdenklich. „Wie lange?”, fragte Harry kichernd. „Sechs Jahre”, kam sofort und auf die fragenden Blicke mischte sich Charlie ein, „na, er wird wohl kaum die Einschulung seines eigenen Sohnes verpassen, oder?” „Auch wieder wahr. Sagt mal, wollt ihr den Kleinen eigentlich heute noch wieder haben?”, fragte Harry. „Nein.” Diesmal sah auch Charlie seinen Ehemann fragend an doch dieser wandte sich nur seinem Abendessen zu und sparte sich diese Antwort. Harry hingegen grinste breit, er wusste wie sehr ein Kleinkind das Liebesleben beeinflussen konnte und irgendwann machte es auch bei dem Rest Klick. Breites Grinsen war überall zu sehen. Sirius wollte gerade den Mund aufmachen als der Vampir an seiner Seite leise schnurrte, „lass ihn. Du weißt wie heikel das Thema bei ihm ist.” Sirius sah ihn an, nickte aber dann und aß auch endlich weiter. Harry beobachte seine Freunde noch eine Weile, er war absolut glücklich. Das Feuer flammte grün auf und kurze Zeit später trat Harry aus dem Kamin. Im Gegensatz zu früher allerdings sehr elegant und ohne irgendwelches Stolpern oder irgendwelche Hustenanfälle. Ja, er hasste Flohreisen noch immer aber mittlerweile konnte er es ohne sich ständig zu blamieren. Allerdings blieb er überrascht stehen als er sich in völliger Dunkelheit wiederfand. „Ok, hier sollte eigentlich mein Ehemann sein”, murmelte er während er schon in sich ging und die Verbindung suchte. Er hatte gelernt damit zu arbeiten, die verschiedenen Empfindungen richtig zu deuten und vor allem sie als Wegweiser zu benutzen. Schnell stellte er fest, dass sein Mann im Schlafzimmer sein musste und so begab er sich schleunigst da hin. Harry blieb allerdings im Türrahmen stehen und lächelte bei dem Anblick. Voldemort lag schon im Bett aber nicht alleine denn an seiner Seite lag ein kleiner Junge mit fuchsroten Haaren, Beide schliefen scheinbar schon. Nun, die letzte Einschätzung war falsch und das stellte er fest als er den ersten Schritt ins Schlafzimmer machte und Voldemort sofort aufsah. „Guten Abend, mein Lord. Ich bin schwer enttäuscht, dass ich scheinbar so schnell ausgetauscht wurde”, grinste Harry. „Nun, er ist jünger”, gab Voldemort völlig ernst zurück. Harrys Grinsen wurde breiter während er sich dem Bett langsam näherte und sich dabei auszog. „Also bin ich meinem geliebten Ehemann zu alt? Hm, eigentlich könnte ich das sagen. Mein Lord ist schließlich älter als mein eigener Dad”, sinnierte Harry. Er hörte ein dunkles Knurren bevor Voldemort forderte, „du kommst sofort hierher.” „Ach, zu dritt?” „Das wäre nichts Neues. Ich erinnere mich an einen jungen Mann, der drei Jahre lang fast jede Nacht bei uns geschlafen hat.” Harry glitt unterdessen unter die Decke und holte sich einen Kuss bevor er sagte, „James ist halt ein sehr liebes bedürftiges Kind. Soll Ron die ganze Nacht hier liegen bleiben?” „Nein, ich bringe ihn gleich nach nebenan. Ich hatte heute nicht mehr mit dir gerechnet”, gab Voldemort zurück. Er nahm das Kind vorsichtig in den Arm und stand dann auf. Neben ihrem Schlafzimmer war immer noch ein Kinderzimmer aber das war mittlerweile meistens leer denn sowohl Tali wie auch James wollten nicht direkt neben ihren Eltern wohnen. So war der Ostflügel umgestaltet worden, man betrat jetzt nicht mehr direkt das Wohnzimmer sondern einen kleinen Gang. Davon gingen drei Türen ab. Links kam man ins Wohnzimmer von Harry und Voldemort und die dazugehörigen Räume, rechts hatte jedes Kind sein eigenes Reich. Doch Ron schlief, wenn er denn hier übernachtete, im angrenzenden Kinderzimmer. Voldemort kam schnell wieder, zog sich komplett aus und schlüpfte mit unter die Decke, sofort klebte sein Mann an ihm und schnurrte zufrieden vor sich hin. Er erwiderte die Umarmung und langsam setzte ein dunkles Schnurren ein. „Will mein Lord wissen, wo unsere Tochter gelandet ist?”, fragte Harry. „In Slytherin. Ein anderes Haus kommt für die Erbin Slytherins nicht in Frage.” „Stimmt. Habt ihr das von Ray schon gehört?” „Natürlich. Devon hat es mir direkt unter die Nase gerieben, dass sein Enkel kein Squib ist. Er wird nie ein großartiger Zauberer sein aber er hat Magie und damit wird er in drei Jahren eingeschult”, gab Voldemort zurück. „Zusammen mit Lisa.” „Hast du heute schon mit Draco geredet?” „Nein. Wieso?” „Er denkt über eine weitere Adoption nach.” Harry drückte sich von seinem Mann weg und sah ihn erstaunt an. „Ernsthaft? Wo? Wann? Wen?” Voldemort öffnete die Augen und murrte, „woher soll ich das wissen? Lucius hat heute nur erwähnt, dass sein Sohn ihm gegenüber erwähnt hat, dass er über eine weitere Adoption nachdenkt. Lisa ist immerhin schon acht und eigentlich fehlt ihnen noch ein Sohn.” „Wir haben schon Beides.” „Stimmt. Ich habe noch etwas für dich”, sagte Voldemort. „Was denn?” „In der Nachttischschublade.” Etwas überrascht löste sich Harry von seinem Mann, krabbelte zum Nachttisch und zog die Schublade auf. Seine Augen wurden immer größer als er hinein griff und eine Phiole zum Vorschein brachte. Langsam drehte er sich zu seinem Mann um, dieser sah ihn ruhig an und wartete. „Ist es das, was ich denke?”, fragte Harry obwohl die Frage überflüssig war. Überall würde er diesen Trank erkennen doch er hätte nie gedacht, dass Voldemort ihn nochmal herstellen lassen würde. Er hatte nach James' Geburt deutlich gemacht, dass ihre Familienplanung damit abgeschlossen war und er keiner weiteren Schwangerschaft zustimmen würde. „Was denkst du, was es ist?”, fragte Voldemort zurück. „Ihr habt gesagt, dass ich keine weiteren Kinder bekommen werde. Ihr wart dagegen.” „Darf ich meine Meinung nicht ändern?” „Liegt das vielleicht an dem kleinen Rotschopf, der nebenan schläft?”, fragte Harry grinsend. „Ja.” Harry legte die Phiole vorsichtig wieder in die Schublade und kuschelte sich dann wieder an seinen Mann. „Du bist nicht damit einverstanden?” „Doch aber nicht heute. Ich möchte Ron nicht aufwecken. Was wünscht ihr euch?”, fragte Harry. „Einen Sohn.” „Wieso? Ihr habt doch immer gesagt, dass euch das Geschlecht egal ist.” „Ist es auch aber die Schwangerschaft von James war leichter und es bestand nicht ständig Lebensgefahr für dich. Wenn das vom Geschlecht abhängt, dann lieber einen Sohn”, sagte Voldemort. „Dad glaubt nicht, dass es Geschlechtsabhängig ist sondern das sich mein Körper einfach daran gewöhnt. Glaubt ihr, ich bekomme irgendwann noch ein Geschwisterchen?” Etwas überrascht über diesen Themawechsel blinzelte Voldemort kurz bevor er sagte, „der Sicherheitsabstand beträgt 3 Jahre also haben sie noch Zeit. Schlaf jetzt. Du muss morgen früh raus.” „Ihr nicht?” „Nein. Ich werde in aller Ruhe mit meinem Patenkind frühstücken und es dann mit auf den Spielplatz draußen nehmen. Ich habe einen Tag frei”, sagte Voldemort. „Merlin, das klingt herrlich. Schade, dass ich arbeiten muss. Was ist mit James? Will der mit auf den Spielplatz?” „Unser großer Sohn soll sich mit seinem alten Vater draußen sehen lassen? Harry, das kannst du doch nicht von ihm verlangen. Er ist mit Riley bei den Werwölfen”, gab Voldemort grinsend zurück. Harry schüttelte grinsend den Kopf, ihr Sohn war gerade in dem Alter wo er ganz groß sein wollte und da war das Leben in einem Werwolfsrudel für ihn ungemein interessant. Vor allem weil Fenrir an dem Jungen einen Narren gefressen hatte und ihn wie seinen eigenen Welpen behandelte. „Irgendwann wird er Fenrir fragen ob er ihn verwandelt”, murmelte Harry leise und schläfrig. „Das hat er schon.” Schlagartig war Harry wieder komplett wach, er wollte sich aufrichten doch die starken Arme hielten ihn davon ab. „Harry, ich habe es Fenrir verboten bis James volljährig ist.” „Dann ist es besser? Unser Sohn als Werwolf?” „Wenn er es wirklich will, dann ja. James liebt die Werwölfe und wenn er wirklich mal einer werden will, werde ich ihm nicht im Weg stehen. Du?”, fragte Voldemort. „Nein, natürlich nicht. Aber wirklich erst wenn er volljährig ist.” „Natürlich. Vorher häute ich Fenrir bei lebendigem Leib.” „Habt ihr ihm das so gesagt?” „Ja.” Harry entspannte sich langsam wieder und kuschelte sich an ihn. „Gut, dann wird jetzt geschlafen. Gute Nacht, Harry.” „Gute Nacht, mein geliebter Lord.” Voldemort schnurrte leise während Harry langsam aber sicher einschlief. Er sah auf den schwarzen Wuschelkopf an seiner Brust, er konnte sich ein leises Seufzen nicht verkneifen denn mit diesem jungen Mann war er glücklich geworden. Mit ihm hatte er eine Familie gefunden, die er über alles liebt und die ihn über alles liebte. Er hatte zwei wunderbare Kinder, einen Bruder, der ihn öfters mal zur Weißglut trieb und ein Patenkind, welches er schlicht vergötterte. Ja, er war weich geworden aber mittlerweile hatte er sich nicht nur damit abgefunden sondern es auch akzeptiert. Seine Vergangenheit konnte er nicht mehr ändern, er hatte gemordet und würde es für seine Familie auch weiterhin tun aber wahrscheinlich war das nicht mehr notwendig. Die Zaubererwelt hatte sich an sie gewöhnt, es gab kaum noch Übergriffe und sein größtes Problem in näherer Zukunft war wohl wann seine Tochter den ersten Freund anschleppen würde. Oder ob sein Sohn wirklich ein Werwolf werden wollte? Voldemort grinste leicht, wer hätte sich das vor fünfzehn Jahren so gedacht? Nun, er garantiert nicht aber er war glücklich, wirklich glücklich. Zufrieden zog er seinen Ehemann nochmal enger an sich bevor er die Augen schloss. Egal was die Zukunft bringen würde, niemand würde es überleben wenn er sich mit seiner Familie anlegen wollte. Er würde noch tausend Kriege führen, nur um die zu beschützen, die er über alles liebte und er war sich sicher, dass Harry genauso handeln würde. Sie hatten es geschafft, sie hatten eine Welt erschaffen, in der ihre Kinder frei und sicher aufwachsen konnten. Egal, wie viele es noch werden würden.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)