Geliebter Ehemann von demona1984 (Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`) ================================================================================ Epilog: Das Ende ---------------- Schwarze Augen sahen über das rauschende Meer, die Sonne stand hoch am Himmel und zeigte ihm, dass er eigentlich nicht mehr hier stehen sollte. Severus seufzte leise und strich sich die edle Robe nochmal glatt. Warum stand er hier auf dem Westturm und hing mal wieder seinen trüben Gedanken nach? Wie lange war es jetzt her, dass er auf dem Turm von Hogwarts stand und Lucius ihn fand? Als er ihn zu Voldemort brachte? Dreißig Jahre? War er wirklich schon so alt? Ja, wahrscheinlich schon. Er seufzte wieder und hörte nicht wie die Tür hinter ihm geöffnet wurde. „Opa Sev“, quietschte eine Stimme und ließ ihn sich umdrehen, ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Sein Blick wanderte kurz zu Voldemort um dann wieder auf den kleinen Jungen zu sehen, der ihm die Arme entgegen streckte. Sein zweiter Enkel, James Marvolo Snape-Riddle, gerade vier geworden. Die Schwangerschaft von Harry war völlig problemlos verlaufen, genau wie die Geburt, ganz das Gegenteil zu seiner großen Schwester Tali, die ihren kleinen Bruder von Anfang an ins Herz geschlossen hatte. Severus nahm das Kind auf den Arm und wandte sich an Voldemort, „Was machst du hier?“ „Dich holen. Du wirst erwartet“, sagte Voldemort. „Bin ich so spät dran?“ „Naja, Harry wollte die Kinder schicken um dich zu holen.“ „Danke, dass du gekommen bist“, sagte Severus sehr ernst. Jetzt grinste Voldemort, er verstand ihn denn von der Kinderhorde geholt zu werden, verlief ungefähr so friedlich wie der Stich in ein Hornissennest. Amélie Malfoy mit fast zwölf Jahren als Älteste war die Anführerin doch die meisten Ideen kamen von seiner eigenen Tochter. Tali war fast neun und schwerer zu bändigen als ein Sack tollwütiger Schnatze. Raymond Zabini und Lisa-Marie Malfoy, die zweite Adoptivtochter von Draco und Adrian, Beide sechs Jahre alt, waren mit wahrer Begeisterung dabei wenn es darum ging die verrückten Pläne umzusetzen. Dahin gegen waren die zwei Jüngsten, Riley Greyback und James wirklich friedliche Kinder. Sie waren im Abstand von nur wenigen Wochen zur Welt gekommen und wuchsen wie Brüder auf, nun ja, für Remus waren alles seine Welpen. Severus streichelte über die schwarzen Haare des Kindes, die Locken hatte er von seinem Vater doch diesmal hatte sich Harrys Augenfarbe durchgesetzt. Er war ein hübscher Junge und würde einen atemberaubenden Mann abgeben doch vorerst war er vier Jahre alt und interessierte sich nur für seine Freunde, seine Familie und seine Spielsachen. „Wir sollten langsam runter gehen sonst schickt Harry wirklich noch den Rest hoch“, sagte Voldemort. „Hm.“ „Hast du es dir anders überlegt?“ „Nein, warum sollte ich? Ich habe die Frage schließlich gestellt“, gab Severus zurück. Voldemort legte den Kopf leicht schief, eine nicht vorhandene Augenbraue fragend erhoben. „Nein, ich habe es mir wirklich nicht anders überlegt.“ „Nervös?“ „Ein bisschen“, gestand Severus. Voldemort trat einen Schritt näher und nahm ihm das Kind ab, sein Sohn klammerte sich freudig an ihn. „Warum? Du hast schon wesentlich schlimmere Dinge durch gemacht.“ „Ich weiß.“ „Kannst du jetzt eigentlich komplett mit der Vergangenheit abschließen?“, fragte Voldemort. Severus sah ihn abschätzend an, sein Blick glitt auf seinen Enkel, der ihn fragend ansah und dann lachte. „Ja, kann ich.“ „Also ist zwischen uns alles in Ordnung?“ „Ja, ist es. Komm, Bruder, ich werde erwartet.“ „Naja, zu spät kommen kannst du nicht“, grinste Voldemort. „Nein, aber Harry könnte die Kinder schicken oder noch schlimmer, persönlich kommen. Dann dürfen wir uns Beide eine ellenlange Moralpredigt anhören. Willst du das?“, fragte Severus. Er wurde noch einen Moment skeptisch angesehen bevor sich Voldemort umdrehte und ging, „Los komm.“ Lachend folgte ihm Severus. „Wo warst du, Dad?“ „Ich habe dich auch vermisst, mein Sohn“, grinste Severus bevor er ihm einen Kuss auf die Stirn gab und an ihm vorbei ging. „Hey.“ Voldemort grinste leicht, drückte seinem Mann ihren Sohn in die Arme und legte ihm einen Arm um die Schultern. „Komm, der Rest ist schon da, oder?“ „Ja, wir warten alle auf euch. Wo war Dad?“ „Auf dem Westturm, in Gedanken versunken. Komm, mein Schatz, wir wollen doch heute feiern“, sagte Voldemort. Harry grummelte noch etwas, gab seinem Sohn dann einen Kuss und ging mit seinem Ehemann nach draußen in den Garten. Hier war alles festlich geschmückt, alle Anwesenden waren in ihre beste Kleidung gehüllt und man unterhielt sich fröhlich. Jetzt allerdings verstummten die Gespräche, alle Blicke gingen zu Severus, der nacheinander einige Leute begrüßte. „Du siehst toll aus“, wurde er von Lucius begrüßt, die hübsche Hexe neben ihm lächelte Severus nett an, sagte aber nichts. „Danke. Hast du Draco gesehen?“ „Er ist der Babysitter für heute“, grinste Lucius. „Merlin, der Arme. Hat er beim Zauberschach verloren oder haben sie Streichhölzer gezogen?“ „Streichhölzer.“ Severus grinste leicht als lautes Kindergeschrei sämtliche Blicke auf sich zog. Wenig später kam die ganze Bande in den Garten gerannt, direkt auf Harry und Voldemort zu und wild durcheinander quatschend. Draco ging hinter ihnen, einen völlig verheulten Ray auf dem Arm. Neville, der sich gerade mit Harry unterhielt, nahm ihm seinen Sohn sofort ab und fragte, „was ist denn passiert?“ „Bin hingefallen“, schniefte der Junge und zeigte auf seine eingerissene Hose. Neville untersuchte das Bein, fand aber keine Wunde. „Du blutest doch gar nicht. Warum weinst du denn dann?“, fragte Harry. „Die schöne Hose ist putt. Papa hat gesagt, dass ich heute ganz besonders gut aussehen muss und jetzt ist die Hose putt“, erklärte Ray, immer noch schniefend und schluchzend. „Das macht doch nichts. Wofür sind wir denn Zauberer?“, fragte Harry. „Das versuche ich ihm schon die ganze Zeit zu erklären aber der junge Mann hört mir ja nicht zu“, kam von Draco, der gerade nach seiner jüngsten Tochter angelte und wieder zu sich holte. „Aber die Hose ist doch putt.“ Im nächsten Moment hüllten bunte Funken das Bein ein, der Riss schloss sich und zurück blieb eine völlig intakte und jetzt auch wieder saubere Hose. Alle sahen überrascht zu Voldemort, der gerade seinen Zauberstab wieder wegsteckte und sich dann suchend umsah bevor er fragte, „Wo ist Charlie?“ „Die Zwillinge wollten ihn holen.“ „Dann dauert das noch eine Weile.“ „Was haltet ihr davon wenn wir euch auf den Schrecken etwas Süßes holen?“, fragte Neville. Sofort strahlten ihn die Kinder an und gemeinsam mit Draco brachte er die Gruppe, der sich jetzt James wieder anschloss, zum Kinderbuffet. Das war extra für die Kinder aufgebaut worden, etwas tiefer gelegt damit sie auch selber rann kamen und sie konnten sich den ganzen Tag davon nehmen während die Erwachsenen noch etwas warten mussten. „Ich geh zu Siri“, sagte Harry. „Viel Spaß“, gab sein Ehemann trocken zurück bevor er sich umdrehte und auf Lucius und Severus zusteuerte. In diesem Chaos erschienen ihm diese Beiden als die Vernünftigsten. Das fröhliche Gequietsche der Kinder überlagerte jetzt die Gespräche. Im Kerker stand Charlie seit geraumer Zeit vorm Spiegel und drehte sich immer wieder hin und her, er zupfte mal hier, mal da an seiner Robe doch so wirklich zufrieden war er nicht. Schließlich ließ er resignierend den Kopf hängen und gleich zwei identische Köpfe erschienen auf seinen Schultern. „Worüber denkst...“ „...du nach?“, fragten die Zwillinge. „Ich bin fett“, maulte Charlie. „Das ist völliger Blödsinn.“ „Das weißt du auch.“ „Zudem es deiner Fledermaus sowieso egal ist.“ „Er liebt dich, so wie du bist und jetzt komm.“ „Sonst überlegt er es sich doch noch anders.“ Charlie begegnete ihren Blicken im Spiegel. Von all seinen Geschwistern waren sie ihm am ähnlichsten, dieselbe Statur, dieselben braunen Augen wie ihre Mutter, dieselben Gesichtszüge und mit ihnen hatte er sich auch immer am Besten verstanden. „Es ist eine Schande. Ich habe mir an diesem Tag immer gewünscht, dass meine ganze Familie da ist“, seufzte Charlie, „und jetzt? Mein Vater und drei meiner Brüder sind tot. Meine Mutter und meine Schwester reden nicht mehr mit mir.“ „Da bleiben nur die zwei durchgeknallten Zwillinge“, kam von George. „Tja, du musst halt nehmen, was du kriegst“, sagte Fred. „Unter anderem eine bissige Fledermaus, die...“ „....auf dich wartet. Also sollten wir los.“ Charlie seufzte nochmal tief, lächelte seine Brüder aber dann an und meinte, „gut. Gehen wir aber ich bin trotzdem fett.“ Die Zwillinge lachten ihn an, hackten sich bei ihm unter und machten sich auf den Weg. Voldemort unterbrach das Gespräch mit Lucius und Severus und sah über die Schulter des Letzteren. „Ich glaube, der will zu dir“, sagte er. Severus drehte sich um, nur wenige würden das Funkeln in seinen Augen sehen. „Ihr entschuldigt mich“, stellte er fest während er sich schon von seinem Platz löste. Sowohl Voldemort wie auch Lucius grinsten leicht und begaben sich auf ihre Plätze, genau wie die restlichen Anwesenden. Draco, Blaise und Neville versuchten ihre Kinderbande ruhig zu kriegen doch erst als Harry etwas auf Parsel zischte, verstummten auch Tali und James und setzten sich zu ihrem Daddy. Severus war unterdessen bei Charlie angekommen und jagte die Zwillinge mit einem finsteren Blick weg. „Ich dachte schon, dass du nicht mehr willst.“ „Wieso sollte ich? Severus, das hier habe ich mir vor fast zwanzig Jahren als Jugendlicher gewünscht und endlich geht mein Wunsch in Erfüllung. Also, wollen wir?“, fragte Charlie lächelnd, „oder bin ich dir zu fett geworden?“ Jetzt verleierte Severus leicht die Augen, er strich mit einer Hand über den leicht gewölbten Bauch seines Verlobten und packte dann seine Hand. Ohne ein weiteres Wort zog er ihn zu dem wartenden Priester und ihren Trauzeugen. Auf seiner Seite sein bester und ältester Freund Lucius und auf Charlies Seite einer der Zwillinge, wer genau konnte Severus nicht sagen. Der Priester lächelte sie an und begann. „Wir haben uns heute hier versammelt um diese zwei Anwesenden vor ihren Freunden, ihrer Familie und mit der Kraft der Magie zu verbinden. Welche Art der Trauung haben Sie gewählt?“ „Den Ringtausch und den Treueschwur“, sagte Severus. „Wer hat die Ringe?“ „Ich“, kam von Lucius, der in seine Tasche griff und eine kleine Schatulle rausholte. „Hat einer der hier Anwesenden etwas gegen diese Verbindung einzuwenden? Wenn ja, dann möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen“, forderte der Priester. Doch noch bevor irgendjemand hätte reagieren können, knurrte Severus, „wer jetzt auch nur Piep sagt, der wird sich schneller einen Avada wünschen als er seinen Namen buchstabieren kann.“ Lautes Gelächter brach daraufhin aus, sogar der Priester lächelte leicht bevor er sagte, „Gut, da niemand was dagegen hat, können wir fortfahren. Benennt eure Trauzeugen.“ „Lucius Abraxas Malfoy.“ „George Weasley.“ „Das ist leider nicht möglich, Mr. Weasley. Ein Angehöriger Ihrer Familie kann nicht ihr Trauzeuge sein“, sagte der Priester entschuldigend. „Oh. Ok“, sagte George bevor er sich zu den Gästen umdrehte und sagte, „es wird ein Trauzeuge gesucht, wer Interesse hat, bitte melden.“ Wieder ertönte lautes Gelächter doch es erhoben sich auch einige Personen. „Du hast die Qual der Wahl“, sagte Severus. Charlie sah sich kurz um und entschied sich dann kurzerhand für Denjenigen, der als Erstes aufgestanden war. „Ich benenne meinen Trauzeugen: Neville Zabini.“ Dieser sah ihn zwar etwas erstaunt an, nahm aber dann Georges Platz ein. „Gut. Dann tauschen Sie jetzt die Ringe und sagen ihren Schwur auf“, forderte der Priester. Charlie griff als Erster nach dem Ring. Er sah ihn sich für einen Moment an, dunkles, mit einer feinen Linie verziertes Silber, die Ränder waren schwarz gehalten. Sie waren wunderschön. „Hast du es dir anders überlegt?“, fragte Severus mit einem Grinsen. Charlie warf ihm einen Blick zu, der wohl besagte, 'Vergiss es' und griff nach seiner Hand. „Ich habe dich kennengelernt, wie wohl viele von uns, mit elf Jahren in Hogwarts. Du warst wie immer, eine bissige, übel gelaunte und parteiische Fledermaus. Du warst ein Ekel, ein absolutes Ekel und dennoch hattest du etwas an dir, was mich fasziniert hat. Ich habe gelernt um besser in Zaubertränke zu werden, aber nie hat es dir gereicht. Ich wurde älter, aus der Faszination wurde Zuneigung und schließlich Liebe. Merlin, wie habe ich gelitten? Ein pubertärer Junge, der sich in seinen Tränkelehrer verliebt, der ihn am liebsten ins nächste Jahrtausend gehext hätte. Wir haben uns dann viele Jahre nicht gesehen aber ich habe dich immer noch geliebt. Unsere gemeinsame Zeit hier kennst du, am Anfang habe ich alleine gekämpft und später haben wir zusammen gekämpft. Wir haben viel durchgemacht und ich bin mir sicher, dass wir noch mehr vor uns haben aber eins sei dir gewiss. Mich wirst du nie wieder los. Ich liebe dich über alles, schon mein halbes Leben lang und ich werde dich nie wieder alleine lassen. Du wirst mich für immer an deiner Seite haben, du wirst mir immer vertrauen können und vor allem, werde ich dich immer lieben. Du gehörst mir, meine geliebte Fledermaus.“ Damit steckte er Severus den Ring an den rechten Ringfinger, das dunkle Silber und der schwarze Rand hoben sich perfekt von der hellen Haut ab. Er passte zu Severus. Dieser griff nach dem zweiten Ring, Lucius zog sich zurück und wartete, genau wie der Rest, gespannt auf Severus' Schwur. Alle wussten, dass er kein großer Redner war und deswegen hatte es alle auch etwas überrascht, dass sie sich für die Treueschwüre entschieden hatten. Severus sah sich den Ring kurz an bevor er sich Charlie zu wandte. „Wenn jetzt alle eine großartige Rede erwarten, muss ich euch enttäuschen. Ich bin kein großer Redner und werde es auch nie werden. Charlie, du weißt selber was wir durch gemacht haben und wir haben es geschafft. Wir hatten mehr Tiefen als Höhen, vor allem ich musste mich oft überwinden und das alleine sagt eigentlich für alle, die mich auch nur ein bisschen kennen, aus, was ich für dich empfinde. Aber da es hier alle so gerne hören wollen, ja, ich liebe dich und weil ich dich eh nie wieder los werde und unser Kind in einer Familie groß werden soll, heirate ich dich eben.“ Charlie grinste leicht als ihm der Ring an den Finger gesteckt wurde, bei ihm harmonierte das Silber hervorragend mit seiner etwas dunkleren Haut. Severus verflocht ihre Finger miteinander, die Ringe lagen eng nebeneinander als sie sich dem Priester zu wandten. „Wenn die Trauzeugen bitte den Zauber sprechen würden“, forderte dieser. Sowohl Lucius wie auch Neville zogen ihre Zauberstäbe und sagten fast gleichzeitig, „ich, Lucius Abraxas Malfoy bezeuge heute die freiwillige Bindung dieser zwei Menschen und gebe ihnen meinen Segen. Kraft meiner Magie schwöre ich, dass ich sie unterstützen werde.“ Genau wie bei seiner eigenen Hochzeit wiederholte Neville die Worte. Helle Fäden schossen aus den Zauberstäben und legte sich um die verbundene Hände als der Priester den Stab hob und die letzte Formel sprach. „Kraft meines Amtes und meiner Magie erkläre ich diese Bindung für vollzogen. Wie wünscht ihr die Bindung zu besiegeln?“ Statt einer Antwort zog Severus Charlie an sich, ein Arm schlang sich um seine Hüfte während die andere Hand sich in seinen Nacken legte und ihn zu einem tiefen Kuss zog. Charlie war völlig überrascht, das war der erste, richtige Kuss, den Severus ihm in der Öffentlichkeit gab. Eine freche Zunge schob sich durch seine Lippen, er begrüßte sie erfreut und versank schnell in diesem Kuss, den tosenden Applaus bekamen sie Beide nicht wirklich mit. Eben sowenig wie den letzten Spruch des Priesters. „Mit diesem Kuss erkläre ich euch zu rechtmäßig verbundenen Eheleuten.“ Ihr Kuss wurde unterbrochen als die Ersten ihnen gratulieren wollten und Harry einfach so lange an Severus' Arm zupfte bis er reagierte. Mit einem resignierenden Seufzen ließ er von den Lippen seines Ehemannes ab und wandte sich seinem Sohn zu, er hielt die Umarmung zu Charlie allerdings aufrecht. „Dad, so kann ich dich nicht umarmen“, maulte Harry, „ihr könnt die ganze Nacht noch aneinander kleben.“ Widerstrebend löste Severus die Umarmung und fast sofort hatte er Harry in den Armen. „Ich gratuliere dir ganz herzlich. Du hast es wirklich verdient, Dad.“ „Danke, Harry“, sagte Severus liebevoll bevor er Harry losließ, dieser schlang sofort die Arme um Charlie um ihn, natürlich vorsichtig, an sich zu drücken. „Pass mir gut auf meinen Dad und mein Geschwisterchen auf. Ich freu mich so für euch.“ „Ich pass auf sie schon auf.“ Er drückte Harry nochmal an sich und ließ ihn dann los, der Rest wollte ihnen auch noch gratulieren. Jetzt wurde auch endlich das Buffet eröffnet, Charlie, der gewaltigen Hunger hatte, bestand darauf und so wurden sämtliche Reden abgesagt um endlich essen zu können. Severus sah etwas skeptisch auf die seltsame Mischung, die sich sein Ehemann da auf den Teller schaufelte und schüttelte sich etwas angeekelt. „Keinen Hunger?“, fragte eine Stimme hinter ihm. „Nein. Mir ist gerade der Appetit vergangen“, gab Severus zurück. „Er ist schwanger, er darf das. Harry hat wesentlich schlimmere Dinge gegessen.“ Severus drehte leicht den Kopf um seinen Bruder anzusehen, dieser hatte ein Glas Rotwein in der Hand und behielt die Feiernden im Auge. „Stimmt, ich erinnere mich an den Meeresfrüchtesalat, wo er unbedingt Himbeermarmelade rein tun wollte.“ „Es hat ihm geschmeckt.“ Sie sahen sich noch einen Moment an bevor sie sich synchron leicht schüttelten. Severus hob schließlich sein Glas um mit ihm anzustoßen, Voldemorts Glas stieß klirrend dagegen. „Auf dich und deinen Mann, Bruder“, sagte Voldemort. „Danke, Bruder.“ Sie tranken einen Schluck und Severus fragte dann, „hat Harry noch mehr Kinder geplant?“ „Noch nicht aber spätestens sobald sein Geschwisterchen da ist, wird er wieder damit anfangen“, gab Voldemort zurück, er klang nicht begeistert. „Bist du so dagegen? Du liebst deine Kinder.“ „Natürlich liebe ich sie aber es ist jedes Mal ein enormes Risiko.“ „Wir haben es immer geschafft. Genau wie wir es bei Charlie schaffen werden, jetzt und später.“ „Später?“, fragte Voldemort nach. Severus zuckte leicht mit den Schultern und meinte, „er hat mir angedroht, dass er mindestens drei Kinder will.“ „Wie schrecklich. Wirst du dieselben Sicherheitsabstände wie bei Harry einhalten?“ „Natürlich.“ Diesmal nickte Voldemort nur, wandte sich aber dann um weil jemand an seiner Robe zupfte. „Papa“, zischte James. „Welche Sprache sollst du sprechen wenn noch Jemand dabei ist?“, fragte Voldemort streng. „Englisch.“ „Warum tust du es dann nicht?“ „Tut mir leid, Papa“, murmelte der Junge, er scharrte bedrückt mit den Füßen und sah seinen Vater aus großen, unschuldigen Augen an. Doch das wirkte bei Voldemort nicht und das wussten die Kinder auch. Wo Harry oft nachsichtig war, war Voldemort streng aber auch fair. Er liebte seine Kinder, das sah man in jeder seiner Bewegungen und in jeder Geste. „Papa?“ „Was denn?“ „Daddy hat gesagt, dass du mit uns spielst.“ „Ach, hat euer Daddy das gesagt? Wo ist Daddy?“, fragte Voldemort. James deutete Richtung Spielplatz. „Severus, du entschuldigst mich, ich habe wichtige Verpflichtungen.“ „Natürlich, Bruder. Viel Spaß.“ Voldemort reichte ihm das Weinglas, nahm seinen Sohn bei der Hand und ging mit ihm Richtung Spielplatz, wo sich Harry und Neville um die restlichen Kinder kümmerten. Severus sah ihnen kurz nach, stellte dann die Gläser auf einen Tisch und ging zu seinem Mann. „Du solltest nicht so viel essen.“ Charlie zuckte leicht zusammen als sich zwei Arme um seinen Bauch legten und er sanft gegen einen Körper gezogen wurde. „Ich muss schließlich für Zwei essen und es schmeckt so gut“, gab er zurück. „Du isst für vier.“ „Willst du mir damit sagen, dass ich fett bin?“, fragte Charlie. Die Umstehenden lachten leicht auf und Remus, der bei ihnen stand, sagte, „ich würde mir an deiner Stelle gut überlegen, was du jetzt sagst.“ „Du bist nicht fett, du bist schwanger und du isst trotzdem für vier“, gab Severus ungerührt zurück. „Egal was du sagst, sag niemals zu einem Schwangeren, dass er fett ist“, grollte Fenrir, der sich zu ihnen gesellte, „es dauert ewig bist du wieder mit im Bett schlafen darfst.“ „Du hattest es verdient“, sagte Remus lächelnd. Severus schnaubte nur leicht, seine Hände lagen auf dem gewölbten Bauch seines Ehemannes und streichelten kurz darüber. „Wie geht es dir eigentlich?“, fragte Remus. „Gut. Aber ich spüre noch nichts.“ „Du bist doch erst am Anfang des fünften Monats, da hat Riley auch noch tief und fest geschlafen. Also musst du dir keine Sorgen machen“, sagte Remus lächelnd. „Ich weiß, Harry hat das auch gesagt. Aber ich bin doch so ungeduldig“, grinste Charlie, von Severus erklang nur ein Schnauben. „Sag mal, denkt ihr eigentlich über Geschwister für Riley nach?“ Remus und Fenrir sahen sich kurz an bevor der Alpha mit den Schultern zuckte und meinte, das ist Remus' Entscheidung, nicht meine.“ „Du kannst das selbst entscheiden?“, fragte Severus etwas überrascht. „Mehr oder weniger und ich fühle mich im Moment einfach nicht danach“, gestand Remus, „aber vielleicht ändert sich das wenn euer Welpe da ist.“ „Welpe?“ „Du sagst Wurm.“ „Es ist ja auch mein Kind“, konterte Severus, „und mein Ehemann, der jetzt mitkommt.“ Charlie sah ihn kauend an und hob fragend eine Augenbraue. Doch Severus ging nicht darauf ein sondern zog ihn sanft mit sich mit. „Hey, wo willst du hin?“ „Ich bin kein Freund von großen Feiern. Ich würde meine Zeit lieber mit dir verbringen“, gab Severus schnurrend zurück. „Aber sie sind alle wegen uns hier.“ „Sie werden auch ohne uns feiern. Komm schon, ich habe noch eine Überraschung für dich.“ „Echt?“ „Ja. Also kommst du jetzt mit?“, fragte Severus. Charlie sah sich nochmal kurz um, die Stimmung war gut und es würde wahrscheinlich wirklich nicht auffallen, wenn sie verschwinden würden. Außerdem würde es auch jeder verstehen, schließlich war es ihre Hochzeit und da hatte man Verständnis dafür wenn sich die Eheleute möglichst früh zurückziehen wollten. „Sollen wir noch jemanden Bescheid sagen?“, fragte er dennoch. „Nein. Komm.“ Damit zog Severus seinen Ehemann einfach aus dem Garten ins Haus. Ihr Verschwinden blieb nicht unbemerkt doch keiner hielt sie auf. Severus führte ihn in ihre Räume im Kerker, durchs Wohnzimmer durch und vor einer Tür im Schlafzimmer blieb er stehen. „Irre ich mich oder gab es diese Tür heute früh noch nicht?“, fragte Charlie. „Du irrst dich nicht.“ „Du hast kein Kinderzimmer eingerichtet, oder?“ „Wärst du böse wenn doch?“, fragte Severus. „Böse? Merlin nein, nur extrem überrascht.“ „Dann wirst du gleich noch überraschter sein, los rein.“ Charlie öffnete schleunigst die Tür, trat ein und blieb schon nach einem Schritt fassungslos stehen. Er bekam nicht viel von der Einrichtung mit, bemerkte nicht die hellen, warmen Farben, die hellbraune Wickelkommode oder die Regale, gefüllt mit allen Dinge, die ein Baby und Kleinkind so brauchte. Sein Blick lag einzig und allein auf der extrem abgegriffene Wiege mit der alten, mehrfach geflickten Kuscheldecke in gefühlten zweitausend Farben und dem lilanen Plüschelefant mit dem eingerissenen Ohr und dem fehlenden Auge. Langsam ging er darauf zu, fuhr mit den Fingern langsam über das fadenscheinige Plüschtier und die Decke, seine Finger verkrallten sich darin und er brach in Tränen aus. Wie Severus hinter ihn getreten war, hatte er nicht bemerkt doch jetzt spürte er dessen Arme um sich. Schluchzend drehte er sich um und schlang die Arme um seinen Ehemann, seine Finger waren noch immer in der Kuscheldecke verkrallt. Severus hielt ihn einfach fest, streichelte beruhigend über seinen Rücken. Er konnte nicht viel tun außer zu warten bis er sich beruhigt hatte, scheinbar war seine Überraschung nicht so gut angekommen wie er gehofft hatte. Irgendwann beruhigte sich Charlie, er wischte sich die Tränen ab und küsste den völlig überraschten Severus. Dieser hatte gerade noch Zeit seine Lippen zu öffnen als auch schon eine stürmische Zunge in seinen Mund eindrang. Allerdings war er nicht zu perplex um den Kuss zu beantworten. „Erklärst du mir deine Reaktion?“, fragte Severus nachdem sich ihre Lippen voneinander getrennt hatten. „Woher hast du diese Wiege? Die Decke? Und Plüschi?“, fragte Charlie immer noch etwas fassungslos. „Plüschi?“ Charlie nickte schnell, löste sich von ihm und nahm den Elefanten aus der Wiege, drückte ihn und die Kuscheldecke eng an sich. „Hast du was gegen Plüschi?“, fragte er. „Niemals.“ „Wo hast du diese Sachen her, Severus?“ „Die Zwillinge haben sie aus dem Fuchsbau geholt. Deine Mutter hat einen Blutschutz darüber gelegt, nur Angehörige deiner Familie können das Haus noch betreten. Scheinbar wollte sie euch euer Elternhaus nicht vollständig nehmen“, erklärte Severus, „ich dachte mir, dass du die Tradition deiner Familie gerne fortsetzen möchtest. Wenn du schon deinen Namen wechseln musstest.“ „Charlie Snape, klingt doch gar nicht schlecht“, grinste Charlie, „sag mal, bezieht sich die Tradition meiner Familie auch auf die Anzahl der Kinder?“ „Charlie, denk an mein Herz. Ich bin ein alter Mann, wie soll ich das überleben? Mein erster Sohn raubt mir manchmal schon die Nerven“, sagte Severus ernst. „Och, überfordere ich den alten Mann etwa?“, schnurrte Charlie, der die Sachen wieder in die Wiege legte und in die angebotene Umarmung glitt. „Ich zeig dir gleich wer hier wen überfordert“, grollte Severus. „Das hoffe ich doch. Es ist schließlich unsere Hochzeitsnacht.“ Severus warf ihm einen skeptischen blick zu, der dann zu seinem Bauch wanderte. „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?“, fragte er besorgt. Doch bei Charlie kam das leider völlig falsch an denn er löste sich ruckartig von ihm und fauchte, „sag doch wenn ich dir zu fett bin. Du fasst mich ja schon seit Wochen nicht mehr an. Warum hast du mich dann überhaupt geheiratet? Nur der Verpflichtung wegen, oder was? Damit dein Kind kein Bastard wird? Och, das Ärmste. Glaubst du, ich würde mich nicht um es kümmern wenn du mich nicht geheiratet hättest? Es ist auch mein Kind, falls du das vergessen haben solltest. Ich trage es neun Monate in meinem Körper, ich liebe es genauso wie du. Ich weiß, ich habe dich mit der Schwangerschaft überrascht aber du hättest mich ja nicht gleich heiraten müssen.“ „Bist du fertig?“, fragte Severus ruhig als Charlie kurz Luft holte. Empört sah ihn sein Ehemann an, die Arme vor der Brust verschränkt. „Nun, bist du fertig?“ „Ja.“ „Gut, darf ich dann auch was sagen?“ „Wenn es sein muss.“ „Es muss nicht aber vielleicht möchtest du meine Meinung dazu hören“, sagte Severus, immer noch extrem ruhig. „Dann sag halt.“ „Erstens, ich weiß, dass es auch dein Kind ist. Ich habe nie etwas gegenteiliges behauptet oder auch nur gedacht. Zweitens, ich habe dich geheiratet weil ich dich liebe und möchte, dass du und das Kind Teil meiner Familie seit. Offiziell und für alle sichtbar, die Idee mit dem Bastard ist mir nie gekommen. Drittens, ich fasse dich seit genau einer Woche nicht mehr an und das ist in unserer Beziehung nicht wirklich lang. Viertens, meine Frage vorhin war nicht auf dein Bäuchlein gemünzt sondern es war eine Frage nach deinem Wohlbefinden. Du bist immerhin schwanger und ich will nicht mit dir schlafen wenn es dir oder dem Wurm nicht gut geht“, erklärte Severus, „so, und jetzt darfst du mich weiter beschimpfen.“ Doch Charlie fehlten die Worte, sein Blick änderte sich bis er sehr beschämt zu Boden sah. „Keine weiteren Beschimpfungen und sinnlosen Vorhaltungen?“, fragte Severus. „Nein.“ „Was hältst du dann davon wenn wir nochmal anstoßen und dann ins Bett gehen?“ „Ich habe mich wie ein Vollidiot benommen, oder?“, fragte Charlie leise, er ging langsam auf ihn zu und schlang vorsichtig die Arme um ihn. Er rechnete fast schon mit einer Ablehnung doch er wurde umschlungen und bekam einen Kuss. „Nein, wie ein Schwangerer mit extremen Stimmungsschwankungen. Also nichts Neues für mich“, seufzte Severus. Jetzt lachte Charlie leise und meinte, „stimmt, Harry hat uns bei James in den Wahnsinn getrieben.“ Severus stimmte ihn zu und zog ihn aus dem Kinderzimmer, jetzt erst fiel Charlie auf, dass auf dem Nachttisch zwei Sektgläser und eine Flasche standen. Er wollte gerade etwas sagen als Severus ihnen einschenkte doch er verkniff es sich, sein geliebter Multivitaminsaft füllte die Gläser. „Auf uns“, sagte Severus während er ihm ein Glas reichte, „auf uns drei.“ „Auf uns drei“, stimmte Charlie zu, die Gläser stießen mit einem leisen Klirren gegeneinander bevor sie auf sich tranken. Die Gläser standen leer auf dem Nachttisch, die zwei frisch gebackenen Eheleute lagen in ihrem Bett, beide nackt und in einen Kuss vertieft. Immer wieder trennten sich ihre Lippen um die Lungen mit der benötigten Luft zu füllen, nur um sich sofort wieder zu treffen. Zungen trafen sich um miteinander zu schmusen und zu tanzen. Finger fuhren über erhitzte Haut bis Severus den Kuss löste und sich langsam über seinen Hals Richtung Brust küsste. Mit einem leisen Stöhnen ließ sich Charlie in die Kissen sinken, er genoss die Zärtlichkeiten und war sehr froh, dass sich Severus von seinen Stimmungsschwankungen nicht beeinflussen ließ. Er sah allerdings wieder auf als die weichen Lippen von seiner Haut verschwanden und er kurz darauf Hände auf seinem Bauch spürte. „Ich weiß, ich habe einen dicken Bauch“, murmelte er leise. „Du bekommst unser Kind, irgendwo muss das ja hin“, sagte Severus bevor er sich vorbeugte und einen sanften Kuss auf den gewölbten Bauch setzte. Im nächsten Moment zuckte Charlie schmerzerfüllt zusammen, er krümmte sich und hielt die Arme schützend vor den Bauch. „Was ist?“, fragte Severus während er nach dem Zauberstab auf dem Nachttisch griff. Auf dem schmerzverzerrten Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und er drückte mit einer Hand den Zauberstab weg. „Es hat sich bewegt, Merlin, es hat sich zum ersten Mal bewegt“, keuchte Charlie leise. Sofort atmete Severus erleichtert aus, legte den Zauberstab aber noch nicht beiseite. „Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“, fragte er besorgt. „Ja, mir geht es gut. Das Würmchen hat mich nur getreten oder geboxt, keine Ahnung.“ „Schmerztrank?“ „Nein, brauch ich nicht. Es war wohl eher der Schock als der Schmerz, es ist nur noch ein leichtes Ziehen“, sagte Charlie, „leg den Zauberstab weg und komm wieder her.“ Trotz dieser Versicherung zögerte Severus noch einen Moment bevor er dem Geforderten nach kam, den Stab weg legte und sich wieder an seinen Mann kuschelte. „Können wir die Hochzeitsnacht verschieben?“, fragte Charlie leise. „Natürlich.“ Severus holte die Decke rann und kuschelte sich mit Charlie darunter. Der Rotschopf drehte sich allerdings um, schmiegte den Rücken an seine Brust und schlang Severus' Arme um seinen Bauch. Sanfte Finger fuhren über seinen Bauch, immer und immer wieder, es war beruhigend doch dann lache er leise. „Was ist jetzt so lustig?“, fragte Severus. „Unser Würmchen ist noch nicht auf der Welt und behindert jetzt schon unser Sexleben“, wurde ihm geantwortet. „Dann warte mal ab bis es auf der Welt ist. Willst du dir eigentlich von Sabine sagen lassen, was es wird?“ Charlie überlegte eine Weile und fragte dann, „willst du?“ „Du weißt, dass mir das Geschlecht egal ist.“ „Dann will ich es nicht wissen, lassen wir uns überraschen“, schlug Charlie vor. „Gute Idee und jetzt wird geschlafen, und zwar Beide.“ „Hey, sag das nicht mir sondern dem Würmchen.“ Severus lachte leise, streichelte nochmal über den Bauch und ließ seine Hand dann dort liegen, vielleicht hatte er ja Glück und es bewegte sich nochmal. Leider schien das Würmchen seine Worte verstanden zu haben und war schlafen gegangen denn er spürte nichts. „Gute Nacht, meine geliebte Fledermaus, ganz allein meine.“ „Gute Nacht, Fellball.“ Charlie grinste in sich hinein, sein Ehemann würde sich nie ändern und das war auch gut so, denn so hatte er ihn kennen und lieben gelernt. Viereinhalb Monate später wurde Ronald Leon Snape geboren, 51 cm groß, 3240 g schwer und kerngesund. Das jüngste Mitglieder der Familie Snape hatte mit Severus und Charlie zwei sehr fürsorgliche und beschützende Eltern, mit Harry James Snape-Riddle einen großen Bruder, der ihn von Anfang an ins Herz geschlossen hatte und mit Lord Voldemort persönlich einen Paten, der Himmel und Hölle für sein Patenkind in Bewegung setzen würde. Der Neuankömmling würde in einer Familie aufwachsen, für die Zusammenhalt und Liebe an erster Stelle standen, die für ihre Familienmitglieder alles tun und wenn nötig gemeinsam gegen den Rest der Welt kämpfen. Vor über dreißig Jahren hatte Severus das Dunkle Mal erhalten, seine Seele und seinen Körper an den Dunklen Lord verkauft und den Weg beschritten, den er sein ganzes Leben über beschritten hatte. Oft hatte er gezweifelt, oft war er beinah verzweifelt aber jetzt, mit einem Blick in diese kleinen, jetzt schon schwarzen Äuglein seines Sohnes und er wusste, es hatte sich gelohnt. Er hatte endlich das, was er sich immer gewünscht hatte. Eine Familie, eine liebende Familie, auch wenn das neuste Mitglied die roten Haare seines Daddys bekommen hatte. Trotzdem war es für ihn das schönste Kind, welches er je gesehen hatte, aber sagt man das nicht immer vom eigenen Kind? Harry ließ den Blick über den Lehrertisch schweifen. Sein Dad war, wie immer, in ein Buch vertieft und beachtete die Welt um sich herum nicht. Allerdings wusste Harry, dass dieser Schein trog. Neben ihm saß Charlie, mittlerweile auch Lehrer für Zaubertränke und Schwarze Magie, der eher lustlos vor sich hin starrte. Harry wollte schon etwas sagen als Beide gleichzeitig erst aufsahen und sich dann gegenseitig ansahen. „Du bist dran”, grinste Charlie. Ohne Widerworte erhob sich Severus, ließ das Buch verschwinden und verließ die Halle. „Wie geht es Ron?”, fragte Harry. „Gut, er ist nur etwas erkältet. Eigentlich wollte sein Pate sich heute um ihn kümmern”, gab Charlie zurück, was Harry mit einem leichten Grinsen beantwortete. „Er wird kommen wenn die Versammlung vorbei ist.” „Hoffentlich.” „Wieso? Habt ihr heute noch was vor?”, fragte Harry grinsend. „Ja, den Unterricht für morgen vorbereiten. Heute kommen die neuen Erstklässler und die habe ich morgen, meine ersten Erstklässler, ich freu mich so tierisch drauf.” „Wie hast du Dad davon überzeugt, dass er dir die Erstklässler überlässt?” „Die Fledermaus ist doch froh wenn er die Erstklässler los ist”, mischte sich Sirius von der Seite aus ein. „Siri!” „Ist doch wahr”, grinste der Animagus. Harry schüttelte lachend den Kopf und auch Charlie grinste, niemals würde Sirius zugeben, dass er und Severus mittlerweile Freunde geworden waren. Nun, Severus würde es auch nie zugeben. Dieser betrat gerade wieder die Halle doch er war nicht allein. Alle Schüler wandten die Köpfe denn diesen Anblick sah man in Hogwarts selten. Zwar wussten alle Schüler, dass Severus Snape ein Kind hatte aber man sah den Jungen sehr selten. So starrten jetzt alle den kleinen Jungen auf dem Arm des Tränkemeisters an, der sich schniefend an seinen Vater klammerte. „Was ist denn mit ihm?”, fragte Harry besorgt als Severus am Tisch ankam und den Jungen kurzerhand auf Charlies Schoß setzte. „Er wollte zu seinem Daddy. Ich war ihm nicht gut genug”, gab Severus zurück. Harry sah etwas fragend auf den Zweijährigen, der sich fest an Charlie klammerte und bitterlich weinte. „Was ist los?”, kam jetzt auch von Sirius die Frage. Langsam aber sich wandten sich fast alle Lehrer zu ihnen um. Fast alle trugen ein Doppelmal, einige gehörten sogar dem engeren Familienkreis an und die Sorge Harrys flutete durch die Male. Auch Charlie sah auf und meinte, „er ist enttäuscht weil ihn sein Pate nicht abgeholt hat.” „Der wird noch kommen.” „Aber erst mal kommen da die Erstklässler”, kam von Neville, der mittlerweile seine Heilerausbildung beendet hatte und jetzt mit auf der Krankenstation arbeitete. Fast alle Blicke wandten sich den ankommenden Kindern zu, Sirius schnurrte leise als er seinen Geliebten sah, der die Kinder hinein führte. Noch immer konnte er nicht glauben, dass der Vampir geblieben war als Vlad zurück nach Transsylvanien gegangen war. Langsam führte Ioan die Kinder bis vor den Lehrertisch, er zog eine Augenbraue nach oben als er das Kind auf Charlies Schoß sah, sagte aber nichts sondern trat beiseite. „Liebe Schüler und Schülerinnen, es freut mich, dass wir einen weiteren Jahrgang angehender Hexen und Zauberer in Hogwarts begrüßen dürfen. Wie es üblich ist, werdet auch ihr in die vier Häuser Hogwarts eingeteilt werden. Ioan, wenn ich bitten darf”, sagte Harry. Der Vampir grinste leicht, nahm den Sprechenden Hut vom Lehrertisch und stellte sich neben den einsamen Stuhl. Harry griff unterdessen nach der Liste und rief den ersten Schüler auf. Nacheinander wurden die neuen Schüler den Häusern zugeordnet, Harry wollte gerade einen weiteren Namen aufrufen als die große Doppeltür der Halle mit Schwung aufgestoßen wurde und sein Ehemann persönlich hinein rauschte. Leises Gemurmel setzte ein, nichts war mehr von der früheren Hysterie geblieben, die Menschen hatten sich an den dunklen Orden gewöhnt und auch an den Dunklen Lord. Dieser durchquerte die Halle, strich im Vorbeigehen einem Mädchen über den Kopf und blieb dann vor Charlie stehen. „Mein Patenkind”, forderte er. Der Junge drehte ihm sofort den Kopf zu und streckte die Arme aus, er liebte seinen Paten und wollte jede freie Minute mit ihm verbringen. Charlie sparte sich jedes Wort und reichte seinen Sohn einfach über den Tisch hinweg. Voldemort nahm ihn entgegen, platzierte ihn auf seinem linken Arm und holte mit der rechten Hand eine Pergamentrolle aus der Tasche, die er zu Neville schweben ließ. „Was ist das?” „Von deinem Ehemann”, war alles, was er sagte bevor er sich umdrehte und gehen wollte. „Will mein Lord nicht warten bis unsere Tochter einsortiert ist?”, fragte Harry. „Nein. Es gibt nur ein Haus, in das sie passt”, gab Voldemort zurück ohne seine Schritte zu verlangsamen. Er blieb erst vor seiner Tochter stehen und zischte mit einem leichten Augenzwinkern, „Viel Spass in Slytherin.” „Danke, Dad”, zischte Tali mit einem Grinsen. Voldemort erwiderte das Grinsen leicht bevor er sich wirklich umdrehte und ging. Die Schüler sahen ihm etwas fassungslos nach, der dunkle Lord war ja für seine seltsamen Anwandlungen bekannt aber dieser Auftritt fiel in die Kategorie 'Wirklich seltsam'. „Müssen wir uns jetzt Gedanken machen?”, fragte Sirius. „Nein, wir machen weiter”, gab Harry grinsend zurück und schon rief er den nächsten Schüler auf. „Talisha Severa Snape-Riddle”, hallte es durch die Halle. Augenblicklich waren alle still denn das Mädchen, welches sich jetzt auf den Stuhl setzte, war berühmt. Ihre Eltern hatten den Krieg gewonnen, die Weiße Seite vernichtet und die Macht an sich gerissen. „Hallo Ioan.” „Hi Tali”, begrüßte der Vampir sie während sie sich setzte. Sie grinste nur leicht bevor der Hut auf ihrem Kopf landete und die neugierigen Blicke ihrer neuen Klassenkameraden aussperrte. „Hallo Hut.” „Hallo Talisha. Nun, ich gehe davon aus, dass du bereits weißt, ich welches Haus du gehörst.” „Bei den Eltern und der Familie? Da gibt es keine große Wahl”, lachte Tali. Sie hörte den Hut leise kichern bevor er sagte, „ich könnte dich, um deine Eltern zu ärgern, nach Hufflepuff schicken.” „Dann zerreißt dich mein Dad. Wobei, Daddy würde es wahrscheinlich lustig finden. Aber ich glaube nicht, dass du mich nach Hufflepuff schickst.” „Nein, tu ich auch nicht. Es gibt nur ein Haus, in das du gehörst. Bereit?” „Schon immer.” „Dann viel Erfolg in SLYTHERIN!” Jubel erklang vom Tisch der Schlangen wo sich ein blondes Mädchen erhob und heftig winkte, „hierher, los komm schon, hierher.” Ioan konnte gar nicht schnell genug den Hut wieder an sich nehmen, da war Tali schon aufgesprungen und zu ihrem neuen Haustisch geeilt. Der Platz neben dem blonden Mädchen wurde frei gemacht und schon saß Tali neben ihrer besten Freundin, die bereits vor drei Jahren eingeschult wurde. „Probleme?”, fragte Amélie. „Er wollte mich nach Hufflepuff schicken um meine Eltern zu ärgern.” „Echt? Ich sollte nach Gryffindor. Das Gesicht von meinen Dad hätte ich dann gerne gesehen. Eine Malfoy in Gryffindor”, lachte Amélie und der Rest stimmte schnell mit ein. Allerdings beäugten sie Tali doch etwas seltsam bis das Mädchen seufzte und fragte, „kann ich euch irgendwie helfen? Ich beiße nicht.” Etwas unschlüssig sahen sich die Umsitzenden an bevor ein Junge meinte, „Naja, deine Eltern sind nicht ohne.” Tali blinzelte ihn kurz an, sah dann zum Lehrertisch wo ihr Dad immer weitere Namen vorlas und die Schüler damit aufrief bevor sie sich wieder umwandte. „Meine Eltern sind genauso wie alle anderen Eltern auch. Sie lieben mich, sorgen sich um mich und meinen Bruder und gehen genauso ihren Jobs nach wie alle anderen Eltern auch”, gab sie zurück. Ungläubige Blicke gingen zum Lehrertisch. Wieder seufzte Tali leise und sagte dann, „ja, mein Dad ist der Schulleiter und mein Vater ist der Dunkle Lord persönlich aber deswegen bin ich genauso Schülerin hier wie ihr auch. Ich wäre euch sehr verbunden wenn ihr mich auch so behandelt.” „Was ist wenn dich jemand ärgert?”, fragte ein Junge. „Dann weiß ich mich schon zu wehren. Ich habe es nicht nötig mich hinter meinen Eltern zu verstecken”, grinste Tali. „Stimmt”, kam von Amélie. „Hey, das ist nicht nett.” „Wer von uns hat das Manor pink eingefärbt?”, fragte Amélie mit einem Grinsen. „Pink? Das Manor des Dunklen Lords?”, fragte ein Mädchen. Tali grinste entschuldigend und meinte, „naja, es war nicht wirklich pink. Eher so ein zartes Rosa und es war ja nicht von Dauer.” Die Umsitzenden sahen sie noch einen Moment an, man konnte förmlich sehen wie es in ihren Köpfen arbeitete als sie versuchten sich die Reaktion des Dunklen Lords darauf vorzustellen und schließlich brachen alle in Lachen aus. Damit war das Eis gebrochen. Der letzte Schüler war verteilt, das Essen war eröffnet und jetzt wandte sich Harry zu Neville, der ihn fragend ansah. „Was stand in der Nachricht?” „Ach ja, die hab ich völlig vergessen.” Schnell entrollte er das Pergament und mit jedem Wort, dass er las, begann er mehr zu strahlen. „Und?” „Er ist kein Squib”, keuchte Neville und damit hatte er die Aufmerksamkeit des kompletten Lehrertisches. Sogar Severus schien an der Neuigkeit interessiert. Neville reichte das Pergament an Harry, der es nur schnell überflog und dann weiter gab. „Ray ist kein Squib”, wiederholte Neville begeistert, „das heißt, er kann auch nach Hogwarts. Harry, er ist kein Squib.” „Das ist doch toll.” „Ja, vielleicht kann ich jetzt auch endlich Blaise von einem zweiten Kind überzeugen.” „Bestimmt. Jetzt ist die Erbfolge der Zabinis ja gesichert”, grinste Harry. Neville erwiderte sein Grinsen leicht bevor er wieder ernst wurde und murmelte, „wenigstens interessiert Devon was sein Sohn macht. Bei mir sieht es ja anders aus.” Sirius, der direkt neben ihm saß, legte ihm einen Arm um die Schultern um ihn zu trösten. Alle wussten, dass seine Mutter nichts mehr von ihm wissen wollte. Sie hatte das Alles nicht verkraftet und nachdem seine Tante Augusta vor einem Jahr gestorben war, hatte sie jeden Kontakt abgebrochen. Sein Dad lag immer noch im St. Mungos, kein Ritual schlug bei ihm an und so war sein Zustand unverändert. „Neville, hey, sieh mich an”, forderte Harry und nach kurzem Zögern sah Neville auf. „Du hast einen wunderbaren Mann, der dich über alles liebt. Ihr habt einen tollen Sohn, der sich keine besseren Eltern wünschen konnte und du hast einen Haufen Freunde, die dich alle ganz doll lieb haben. Du hast eine Familie, wir sind deine Familie und irgendwann schaffen wir auch noch, dass dein Dad aufwacht”, sagte Harry lächelnd. „Danke”, war alles was Neville raus brachte. Er war gerührt, vor allem weil der Rest um ihn herum nickte und Harry damit zustimmte. Neville schniefte nochmal kurz, lächelte aber dann etwas gequält und meinte, „ihr seit toll. Und mein Sohn ist kein Squib.” „Da wird sich Lisa freuen. Ihr bester Freund wird mit ihr zusammen eingeschult, das wird Beide freuen.” „Bis dahin haben wir noch drei Jahre Zeit, sie sind schließlich erst acht.” „Zwei Malfoys, wie erbauend”, knurrte Severus überraschend. Er wurde entgeistert angesehen bevor Ioan fragte, „wie meinst du das?” „In drei Jahren kommen Lisa und Ray in die Schule und dann ist die Bande schon zu fünft, plus ihre Freunde. Ich glaube, dann nehme ich mir Urlaub”, sinnierte Severus nachdenklich. „Wie lange?”, fragte Harry kichernd. „Sechs Jahre”, kam sofort und auf die fragenden Blicke mischte sich Charlie ein, „na, er wird wohl kaum die Einschulung seines eigenen Sohnes verpassen, oder?” „Auch wieder wahr. Sagt mal, wollt ihr den Kleinen eigentlich heute noch wieder haben?”, fragte Harry. „Nein.” Diesmal sah auch Charlie seinen Ehemann fragend an doch dieser wandte sich nur seinem Abendessen zu und sparte sich diese Antwort. Harry hingegen grinste breit, er wusste wie sehr ein Kleinkind das Liebesleben beeinflussen konnte und irgendwann machte es auch bei dem Rest Klick. Breites Grinsen war überall zu sehen. Sirius wollte gerade den Mund aufmachen als der Vampir an seiner Seite leise schnurrte, „lass ihn. Du weißt wie heikel das Thema bei ihm ist.” Sirius sah ihn an, nickte aber dann und aß auch endlich weiter. Harry beobachte seine Freunde noch eine Weile, er war absolut glücklich. Das Feuer flammte grün auf und kurze Zeit später trat Harry aus dem Kamin. Im Gegensatz zu früher allerdings sehr elegant und ohne irgendwelches Stolpern oder irgendwelche Hustenanfälle. Ja, er hasste Flohreisen noch immer aber mittlerweile konnte er es ohne sich ständig zu blamieren. Allerdings blieb er überrascht stehen als er sich in völliger Dunkelheit wiederfand. „Ok, hier sollte eigentlich mein Ehemann sein”, murmelte er während er schon in sich ging und die Verbindung suchte. Er hatte gelernt damit zu arbeiten, die verschiedenen Empfindungen richtig zu deuten und vor allem sie als Wegweiser zu benutzen. Schnell stellte er fest, dass sein Mann im Schlafzimmer sein musste und so begab er sich schleunigst da hin. Harry blieb allerdings im Türrahmen stehen und lächelte bei dem Anblick. Voldemort lag schon im Bett aber nicht alleine denn an seiner Seite lag ein kleiner Junge mit fuchsroten Haaren, Beide schliefen scheinbar schon. Nun, die letzte Einschätzung war falsch und das stellte er fest als er den ersten Schritt ins Schlafzimmer machte und Voldemort sofort aufsah. „Guten Abend, mein Lord. Ich bin schwer enttäuscht, dass ich scheinbar so schnell ausgetauscht wurde”, grinste Harry. „Nun, er ist jünger”, gab Voldemort völlig ernst zurück. Harrys Grinsen wurde breiter während er sich dem Bett langsam näherte und sich dabei auszog. „Also bin ich meinem geliebten Ehemann zu alt? Hm, eigentlich könnte ich das sagen. Mein Lord ist schließlich älter als mein eigener Dad”, sinnierte Harry. Er hörte ein dunkles Knurren bevor Voldemort forderte, „du kommst sofort hierher.” „Ach, zu dritt?” „Das wäre nichts Neues. Ich erinnere mich an einen jungen Mann, der drei Jahre lang fast jede Nacht bei uns geschlafen hat.” Harry glitt unterdessen unter die Decke und holte sich einen Kuss bevor er sagte, „James ist halt ein sehr liebes bedürftiges Kind. Soll Ron die ganze Nacht hier liegen bleiben?” „Nein, ich bringe ihn gleich nach nebenan. Ich hatte heute nicht mehr mit dir gerechnet”, gab Voldemort zurück. Er nahm das Kind vorsichtig in den Arm und stand dann auf. Neben ihrem Schlafzimmer war immer noch ein Kinderzimmer aber das war mittlerweile meistens leer denn sowohl Tali wie auch James wollten nicht direkt neben ihren Eltern wohnen. So war der Ostflügel umgestaltet worden, man betrat jetzt nicht mehr direkt das Wohnzimmer sondern einen kleinen Gang. Davon gingen drei Türen ab. Links kam man ins Wohnzimmer von Harry und Voldemort und die dazugehörigen Räume, rechts hatte jedes Kind sein eigenes Reich. Doch Ron schlief, wenn er denn hier übernachtete, im angrenzenden Kinderzimmer. Voldemort kam schnell wieder, zog sich komplett aus und schlüpfte mit unter die Decke, sofort klebte sein Mann an ihm und schnurrte zufrieden vor sich hin. Er erwiderte die Umarmung und langsam setzte ein dunkles Schnurren ein. „Will mein Lord wissen, wo unsere Tochter gelandet ist?”, fragte Harry. „In Slytherin. Ein anderes Haus kommt für die Erbin Slytherins nicht in Frage.” „Stimmt. Habt ihr das von Ray schon gehört?” „Natürlich. Devon hat es mir direkt unter die Nase gerieben, dass sein Enkel kein Squib ist. Er wird nie ein großartiger Zauberer sein aber er hat Magie und damit wird er in drei Jahren eingeschult”, gab Voldemort zurück. „Zusammen mit Lisa.” „Hast du heute schon mit Draco geredet?” „Nein. Wieso?” „Er denkt über eine weitere Adoption nach.” Harry drückte sich von seinem Mann weg und sah ihn erstaunt an. „Ernsthaft? Wo? Wann? Wen?” Voldemort öffnete die Augen und murrte, „woher soll ich das wissen? Lucius hat heute nur erwähnt, dass sein Sohn ihm gegenüber erwähnt hat, dass er über eine weitere Adoption nachdenkt. Lisa ist immerhin schon acht und eigentlich fehlt ihnen noch ein Sohn.” „Wir haben schon Beides.” „Stimmt. Ich habe noch etwas für dich”, sagte Voldemort. „Was denn?” „In der Nachttischschublade.” Etwas überrascht löste sich Harry von seinem Mann, krabbelte zum Nachttisch und zog die Schublade auf. Seine Augen wurden immer größer als er hinein griff und eine Phiole zum Vorschein brachte. Langsam drehte er sich zu seinem Mann um, dieser sah ihn ruhig an und wartete. „Ist es das, was ich denke?”, fragte Harry obwohl die Frage überflüssig war. Überall würde er diesen Trank erkennen doch er hätte nie gedacht, dass Voldemort ihn nochmal herstellen lassen würde. Er hatte nach James' Geburt deutlich gemacht, dass ihre Familienplanung damit abgeschlossen war und er keiner weiteren Schwangerschaft zustimmen würde. „Was denkst du, was es ist?”, fragte Voldemort zurück. „Ihr habt gesagt, dass ich keine weiteren Kinder bekommen werde. Ihr wart dagegen.” „Darf ich meine Meinung nicht ändern?” „Liegt das vielleicht an dem kleinen Rotschopf, der nebenan schläft?”, fragte Harry grinsend. „Ja.” Harry legte die Phiole vorsichtig wieder in die Schublade und kuschelte sich dann wieder an seinen Mann. „Du bist nicht damit einverstanden?” „Doch aber nicht heute. Ich möchte Ron nicht aufwecken. Was wünscht ihr euch?”, fragte Harry. „Einen Sohn.” „Wieso? Ihr habt doch immer gesagt, dass euch das Geschlecht egal ist.” „Ist es auch aber die Schwangerschaft von James war leichter und es bestand nicht ständig Lebensgefahr für dich. Wenn das vom Geschlecht abhängt, dann lieber einen Sohn”, sagte Voldemort. „Dad glaubt nicht, dass es Geschlechtsabhängig ist sondern das sich mein Körper einfach daran gewöhnt. Glaubt ihr, ich bekomme irgendwann noch ein Geschwisterchen?” Etwas überrascht über diesen Themawechsel blinzelte Voldemort kurz bevor er sagte, „der Sicherheitsabstand beträgt 3 Jahre also haben sie noch Zeit. Schlaf jetzt. Du muss morgen früh raus.” „Ihr nicht?” „Nein. Ich werde in aller Ruhe mit meinem Patenkind frühstücken und es dann mit auf den Spielplatz draußen nehmen. Ich habe einen Tag frei”, sagte Voldemort. „Merlin, das klingt herrlich. Schade, dass ich arbeiten muss. Was ist mit James? Will der mit auf den Spielplatz?” „Unser großer Sohn soll sich mit seinem alten Vater draußen sehen lassen? Harry, das kannst du doch nicht von ihm verlangen. Er ist mit Riley bei den Werwölfen”, gab Voldemort grinsend zurück. Harry schüttelte grinsend den Kopf, ihr Sohn war gerade in dem Alter wo er ganz groß sein wollte und da war das Leben in einem Werwolfsrudel für ihn ungemein interessant. Vor allem weil Fenrir an dem Jungen einen Narren gefressen hatte und ihn wie seinen eigenen Welpen behandelte. „Irgendwann wird er Fenrir fragen ob er ihn verwandelt”, murmelte Harry leise und schläfrig. „Das hat er schon.” Schlagartig war Harry wieder komplett wach, er wollte sich aufrichten doch die starken Arme hielten ihn davon ab. „Harry, ich habe es Fenrir verboten bis James volljährig ist.” „Dann ist es besser? Unser Sohn als Werwolf?” „Wenn er es wirklich will, dann ja. James liebt die Werwölfe und wenn er wirklich mal einer werden will, werde ich ihm nicht im Weg stehen. Du?”, fragte Voldemort. „Nein, natürlich nicht. Aber wirklich erst wenn er volljährig ist.” „Natürlich. Vorher häute ich Fenrir bei lebendigem Leib.” „Habt ihr ihm das so gesagt?” „Ja.” Harry entspannte sich langsam wieder und kuschelte sich an ihn. „Gut, dann wird jetzt geschlafen. Gute Nacht, Harry.” „Gute Nacht, mein geliebter Lord.” Voldemort schnurrte leise während Harry langsam aber sicher einschlief. Er sah auf den schwarzen Wuschelkopf an seiner Brust, er konnte sich ein leises Seufzen nicht verkneifen denn mit diesem jungen Mann war er glücklich geworden. Mit ihm hatte er eine Familie gefunden, die er über alles liebt und die ihn über alles liebte. Er hatte zwei wunderbare Kinder, einen Bruder, der ihn öfters mal zur Weißglut trieb und ein Patenkind, welches er schlicht vergötterte. Ja, er war weich geworden aber mittlerweile hatte er sich nicht nur damit abgefunden sondern es auch akzeptiert. Seine Vergangenheit konnte er nicht mehr ändern, er hatte gemordet und würde es für seine Familie auch weiterhin tun aber wahrscheinlich war das nicht mehr notwendig. Die Zaubererwelt hatte sich an sie gewöhnt, es gab kaum noch Übergriffe und sein größtes Problem in näherer Zukunft war wohl wann seine Tochter den ersten Freund anschleppen würde. Oder ob sein Sohn wirklich ein Werwolf werden wollte? Voldemort grinste leicht, wer hätte sich das vor fünfzehn Jahren so gedacht? Nun, er garantiert nicht aber er war glücklich, wirklich glücklich. Zufrieden zog er seinen Ehemann nochmal enger an sich bevor er die Augen schloss. Egal was die Zukunft bringen würde, niemand würde es überleben wenn er sich mit seiner Familie anlegen wollte. Er würde noch tausend Kriege führen, nur um die zu beschützen, die er über alles liebte und er war sich sicher, dass Harry genauso handeln würde. Sie hatten es geschafft, sie hatten eine Welt erschaffen, in der ihre Kinder frei und sicher aufwachsen konnten. Egal, wie viele es noch werden würden.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)