Geliebter Ehemann von demona1984 (Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`) ================================================================================ Kapitel 18: Kapitel 14 ---------------------- Seine Gemächer waren hell erleuchtet als Severus die Tür öffnete und eintrat. Mit müden Schritten durchquerte er sein Wohnzimmer, das dahinterliegende Büro und schließlich stand er im Labor, wo geschäftige Betriebsamkeit herrschte. Es dauerte einen Moment bis die jungen Hexen und Zauberer ihn bemerkten und schließlich kam Draco auf ihn zu. „Du siehst schrecklich aus, Onkel Sev.“ „Ich weiß. Wie weit seit ihr?“ „Sind dabei. Ich habe die Hälfte meiner Leute nach Malfoy-Manor geschickt, wir haben ein ähnlich ausgestattetes Labor“, gab Draco zurück. „Ich weiß, ich habe es eingerichtet. Wer hat dort das Kommando?“ „Hermine.“ „Gute Wahl. Kommt ihr klar?“, fragte Severus. Draco ließ den Blick über seine Leute schweifen, er hatte sie in verschiedene Gruppen eingeteilt. Nur die Besten von ihnen standen an den Kesseln, der Rest arbeitete ihnen zu, schnitt Zutaten und füllte die fertigen Tränke in Phiolen ab. Leise Gespräche erfüllten den Raum, man unterhielt sich und sprach sich ab. „Ja, wir kommen klar.“ „Gut, sorg dafür, dass deine Leute sich regelmäßig ausruhe, ich komme heute Abend zu euch“, sagte Severus. „Mach ich. Gute Nacht, Onkel Sev.“ Der Tränkemeister nickte nur noch, drehte sich dann rum und verließ sein eigenes Labor. Im Schlafzimmer angekommen, holte Severus als Erstes das Eichhörnchen aus seiner Tasche und legte es aufs Kopfkissen. Danach machte er sich auf den Weg ins Bad, unterwegs landete die schwere Robe über einer Stuhllehne und er begann schon sein Hemd aufzuknöpfen. Dieses landete auf dem Boden, die Hauselfen würden es später wegräumen. Mit einem etwas genervten Grummeln zog er sich komplett aus und stieg in die Dusche, einen Handgriff später prasselte das heiße Wasser auf seine Haut. Sichtlich erleichtert lehnte sich Severus mit der Stirn gegen die Fließen, in den letzten sechsunddreißig Stunden war viel zu viel passiert und dadurch, dass er in den letzten zwölf Stunden fast ununterbrochen gezaubert hatte, war sein magischer Haushalt völlig am Boden. Er war erschöpft und müde. Mit einem Seufzen wusch er sich schnell, brauste den Schaum ab und trocknete sich ab. Mit einem Schlenker der Hand war er in T-Shirt und Boxershorts gekleidet, dann erst begab er sich ins Schlafzimmer. Doch seine Vorsicht war unbegründet, das Eichhörnchen lag zusammen gerollt auf seinem Kopfkissen und schlief tief und fest. Mit einem leichten Lächeln legte er sich ebenfalls ins Bett und stupste das Eichhörnchen an. „Wach auf, Fellknäuel.“ Charlie regte sich leicht, schlief aber weiter. Severus strich mit den Fingern sanft durch das rote Fell, kraulten leicht hinter den pelzigen Ohren und schließlich sprangen die kleinen Knopfaugen auf. Etwas überrascht blinzelte Charlie ihn an. Severus lächelte leicht und sagte, „so niedlich du auch bist aber irgendwie habe ich mich an deine menschliche Gestalt in meinem Bett gewöhnt.“ Noch überraschter sah sich Charlie um, was Severus leise lachen ließ doch dann sprang das Eichhörnchen auf und hüpfte vom Kopfkissen neben ihn. Schnell verwandelte er sich, mit einem Handwink war er bis auf die Boxershorts ausgezogen und kuschelte sich an den Tränkemeister. Dieser schloss ihn, mit einem Seufzen, in die Arme. „Du warst schon duschen?“, fragte er leise. „Ja, du hast ja tief und fest geschlafen. Ich war auch bei Harry und im Labor.“ „Läuft alles?“ „Ja, tut es. Jetzt schlaf“, murrte Severus doch Charlie löste sich von ihm. „Was wird das jetzt?“ „Ich geh noch duschen, ich stinke.“ Severus verleierte nur die Augen bevor er sich in die Kissen sinken ließ und die Augen schloss, Charlie verschwand unterdessen ins Bad. Die Dusche hatte gut getan doch er war immer noch hundemüde und begab sich so schnell wie möglich wieder ins Schlafzimmer. Im Gegensatz zu Severus hatte er absolut keine Probleme den Raum nackt zu betreten und sich seine Boxershorts auf althergebrachte Weise zu holen. Zum Einen war er sich sicher, dass Severus schon schlief und zum Anderen wusste er, dass der Tränkemeister sich sonst immer wegdrehte. Als er dann vor dem Bett stand, musste er grinsen, früher hätte ihn Severus nicht geweckt sondern einfach als Eichhörnchen im Bett gelassen. Er glitt unter die Decke, nur um sofort in eine feste Umarmung gezogen zu werden. „Hab ich dich geweckt?“, fragte Charlie während er die Arme um Severus' Taille schlang und den Kopf an seine Brust lehnte. Wie sehr wünschte er sich, dass dieses beschissene T-Shirt nicht da wäre, wie gerne hätte er die nackte Haut seines Partners an sich gespürt. „Nein und jetzt schlaf.“ „Gute Nacht, meine geliebte Fledermaus“, schnurrte Charlie leise. „Schlaf, Fellball“, gab Severus zurück. Nur Charlie konnte wohl den warmen Ton aus seiner Stimme raus hören. Er strich mit den Fingern über den schwarzen Stoff des T-Shirts bis er beim Rand angekommen war, Severus hatte sich nicht bewegt und war immer noch tief entspannt. Er zögerte noch einen Moment doch dann schob er das T-Shirt leicht nach oben und glitt mit den Fingern über die nackte Haut. „Was wird das wenn es fertig ist?“, schnarrte Severus in diesem Moment. Charlies Finger hielten sofort still, blieben aber förmlich an der nackten Haut kleben. „Kuscheln?“, schlug er vor. „Aha.“ Als auch nach einiger Zeit keine andere Reaktion kam, sah Charlie überrascht auf, gab sich Severus wirklich mit dieser Aussage zufrieden? Schwarze Augen sahen ihn an, warm und liebevoll. „Nichts dagegen?“, fragte er schließlich. „Nein, sonst hätte ich längst was gemacht aber behalt deine Hände genau da wo sie gerade sind.“ „Gerne.“ Damit kuschelte er sich wieder an ihn, seine Hände blieben auf Severus' Haut liegen. „Wärst du ein magisches Wesen, würdest du jetzt schnurren“, sagte Severus plötzlich. „Hm, und das sehr gerne.“ „Fellball.“ „Fledermaus.“ Charlie hörte seinen Partner leise lachen, seine Arme zogen sich noch ein Stück enger um ihn zusammen bevor Severus sagte, „jetzt schlaf endlich, wir sind Beide hundemüde und ich habe versprochen heute Abend sowohl im Labor wie auch bei Harry vorbei zu gucken.“ „Gute Nacht, meine geliebte Fledermaus.“ „Gute Nacht, Wiesel.“ Von Normalität war die dunkle Seite in den nächsten Tagen weit entfernt, die Labore in Riddle- und Malfoy-Manor liefen auf Hochtouren um die benötigten Tränke herzustellen. Neben Severus und Charlie hielten sich nur Harrys Anhänger in den Laboren auf. Die Todesser versorgten die Verwundeten, sowohl die ihrer Seite wie auch die Gefangenen im Ministerium während die Werwölfe und Vampire die Zutaten für die Tränke besorgten denn schon nach zwei Tagen war selbst Severus' umfangreiche Zutatenkammer fast leer. Zusätzlich kam noch ein sehr irrer Dunkler Lord dazu denn nachdem die erste Sorge um Talisha beruhigt war, hatte das Innere Wesen wieder völlig die Kontrolle übernommen und dieses duldete nur die engste Familie in ihrer Nähe. Dazu zählte Voldemort im Moment nur sich selbst, Harry und Severus und Charlie. Selbst die Paten von Talisha konnten sich dem Ostflügel nicht nähern ohne Gefahr zu laufen, verflucht zu werden. Und da das nach dem ersten Tag auch alle wussten, überließen sie es Severus sich mit seinem Schwiegersohn rum zuschlagen. „Wo ist Onkel Sev?“, fragte Draco als er nach einer Ruhephase wieder im Labor auftauchte. Charlie sah von seinem Kessel auf und grinste, „Harry hat wohl schlecht geschlafen und damit unseren geliebten Lord beinah um den Verstand gebracht.“ „Wann hat er Onkel Sev geholt?“ „Heute früh, noch vor dem Aufstehen.“ Draco hob eine Augenbraue, trat neben den Rotschopf und warf einen Blick in den Kessel, es wunderte ihn nicht, dass der Trank perfekt werden würde. „Überrascht?“, grinste Charlie neben ihm. Etwas überrascht sah Draco ihn an und der Rotschopf grinste nur noch breiter, „überrascht, dass ein Weasley einen brauchbaren Trank hinkriegt?“ „ Etwas.“ „Du solltest meine Familie nicht über einen Kamm scheren.“ „Naja, auf die Zwillinge könnte ich verzichten“, murmelte Draco. Zu seiner Überraschung nickte Charlie und meinte, „ich manchmal auch aber hey, es sind meine Brüder und eigentlich sind sie ganz in Ordnung. Willst du nach Malfoy-Manor oder willst du hier bleiben?“ „Hermine und Blaise wechseln sich in Malfoy-Manor ab also kann ich hier bleiben. Du siehst aus als hättest du in der Nacht nicht viel geschlafen, soll ich dich abwechseln?“, fragte Draco. Charlie warf noch einen Blick in seinen Kessel, der Trank war so gut wie fertig und musste nur noch etwas köcheln. Früher hätte er das Angebot angenommen doch er wusste genau, was Severus dazu sagen würde wenn er es denn erfuhr. „Man lässt keinen Trank unvollendet zurück nur um so belanglosen Dingen wie Hunger oder Müdigkeit nachzugehen.“ Schließlich schüttelte er den Kopf, „nein, so müde bin ich noch nicht und außerdem wäre ich alleine und das will ich nicht. Also bleibe ich.“ Draco sah ihn etwas überrascht an, nickte aber dann und fragte, „wo soll ich hin?“ „Das fragst du einen Weasley?“ „Du bist der Partner meines Patenonkels, der Dunkle Lord hat dir das Du angeboten, soll ich weiter aufzählen?“ „Nein, geh an die Kessel, Severus hat erwähnt, dass du nicht schlecht in Zaubertränke bist“, grinste Charlie. „Nicht schlecht? Der soll mir unter die Finger kommen“, grummelte Draco während er sich zu den übrigen Tränkebrauern begab. Freudig wurde er begrüßt, vor allem von einer jungen Hexe, die er jetzt ablöste. Charlie sah ihm grinsend nach bevor er sich wieder seinem Trank widmete. Der Innere Kreis war versammelt, sowohl der Todesser wie auch Harrys Anhänger doch alle Blicke glitten immer wieder zu den zwei freien Stühlen am Kopfende. Schließlich sahen zumindest die Todesser zu einem der ihren. „Kann ich etwas für euch tun?“, fragte Severus mit hochgezogener Augenbraue. „Du könntest entweder deinen Sohn oder deinen Schwiegersohn hier herholen, wir haben alle noch was besseres vor“, gab Lucius grinsend zurück. „Ach, wer hat denn in den letzten Tagen immer wieder betont, dass ER die rechte Hand unseres Lords ist und nicht ich?“ „Severus.“ „Ja, Lucius?“ „Ich geh mal nachsehen ob nicht doch irgendeiner von Beiden kommt“, seufzte Charlie während er sich schon erhob. Seine Finger strichen fast unsichtbar über Severus' Handrücken bevor er aus dem Raum verschwand. Der Tränkemeister sah ihm nur kurz nach, widmete sich aber dann wieder dem sehr anregenden Gespräch mit Lucius. „Harry, mein Lord, wir brauchen zumindest die Anwesenheit von einem von euch um die Versammlung zu eröffnen“, rief Charlie. Er klopfte zum wiederholten Male an und jetzt hörte er auch die Stimmen im Inneren. „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch und das ist mein letztes Wort. Du bleibst hier bei Talisha“, brüllte Voldemort so laut, dass selbst Charlie vor der Tür noch zusammen zuckte. Er hörte Schritte auf die Tür zukommen und wich schnell zurück, gerade rechtzeitig bevor der Dunkle Lord die Tür aufriss. „Ich komme mit“, fauchte Harry hinter ihm. Sein Mann drehte sich wutentbrannt zu ihm rum und knurrte, „und Talisha?“ „Die kommt einfach mit“, grinste Harry, der ihre Tochter schon auf den Armen hatte. Sofort zügelte Voldemort sein Temperament, er würde seine Tochter nie anschreien. „Das ist zu gefährlich.“ „Mein Lord, in diesem Raum werden sich nur Angehörige unserer inneren Kreise befinden also mehr Schutz geht nicht. Ich will endlich mal wieder raus aus unseren Gemächern, ihr sperrt mich seit zwei Wochen dort ein“, sagte Harry nachdrücklich, „hallo Charlie.“ „Hallo Harry, Lord Voldemort“, sagte Charlie mit einer tiefen Verbeugung, „also zumindest einer wird erwartet, vorzugsweise Beide.“ „Sind etwa alle versammelt?“, fragte Harry während er schon an Voldemort vorbei trat. Er hatte die Türschwelle gerade passiert als lauter Alarm aufheulte. Erschrocken sah sich Harry um, sein linker Arm drückte Talisha an sich während er mit der rechten Hand seinen Stab zog. Auch Charlie hatte sofort seinen Stab in der Hand, man hörte das Tapsen von Werwolfskrallen auf Teppich und Fliesenboden, in wenigen Sekunden würde es hier von Werwölfen wimmeln. Doch Voldemort verleierte nur die Augen, zog seinen Zauberstab und murmelte einige Worte. „Was genau war das?“, fragte Harry, nachdem er die verwandelten Werwölfe soweit beruhigt hatte, dass sie wieder normal auf Befehle reagierten. „Einer der Schutzzauber, von denen ich dir erzählt habe“, knurrte Voldemort. „Aha, welcher?“ „Ein Alarmzauber, der sich aktiviert sobald Talisha aus unseren Gemächern entfernt wird.“ „Auch wenn ich sie trage?“ „Ja, egal wer sie trägt. Ich ändere ihn später. Komm, wir werden erwartet. Fenrir, du sorgst dafür, dass Tali in Sicherheit ist“, wandte sich Voldemort an den Werwolf, der nur kurz nickte und von diesem Moment ihre Tochter nicht mehr aus den Augen ließ. Genau wie die vier verwandelten Werwölfe, die an seiner Seite standen. „Wo ist Remus?“, fragte Harry plötzlich. Voldemort ließ den Blick über die Werwölfe schweifen, er konnte sie nur schwer auseinander halten doch sein Mann schien damit keine Probleme zu haben. „Meinem Gefährten geht es nicht gut, er ist im Rudel und ruht sich aus“, sagte Fenrir. „Was ist mit ihm?“ Panik lag in Harrys Stimme, wie jedes Mal wenn es um ein Mitglied seiner Familie ging und sie überflutete die Innere Verbindung. Und, auch wie jedes Mal, reagierte Voldemort sofort, er knurrte tief aus der Kehle und ging langsam auf den Werwolf zu. „Es geht ihm gut, ihm ist nur etwas schlecht und er will sich etwas ausruhen. Er hat keine Verletzungen, keine Fluchschäden oder sonstiges“, knurrte Fenrir schnell. „War schon ein Heiler bei ihm?“, fragte Harry. Der Werwolf schnaubte angewidert und grollte, „ich bin selbst Heiler und kein Schlechter. Er wird etwas falsches gegessen haben. Welpe, kümmre dich um deine Familie und überlass meinen Gefährten mir, ich kümmere mich schon um ihn.“ Es dauerte zwar noch einen Moment doch dann nickte Harry zögernd und wandte sich zu Voldemort um. „Ich glaube, wir können gehen“, murmelte er leise. Voldemort sah ihn skeptisch an, er spürte die Unruhe über die Verbindung und legte einen Arm um die Schultern des Jüngeren. „Komm. Fenrir kennt sich mit der Physiologie der Werwölfe am Besten aus und wenn es Remus schlechter gehen würde, würde er weitere Heiler zu Rate ziehen“, grollte Voldemort. „Ihr habt wohl Recht. Fenrir, kann ich Remus besuchen?“ „Natürlich aber erst mal bringen wir diese Versammlung hinter uns. Ihr werdet bereits erwartet.“ Damit war die Sache für Fenrir erledigt und auch für Voldemort, denn dieser zog seinen Mann jetzt einfach mit sich. Natürlich immer darauf bedacht, dass es ihrer Tochter gut ging. Die Gespräche verstummten als der Dunkle Lord samt Anhang eintrat. Alle Anwesenden nickten ihm grüßend zu und Severus schnarrte, „ihr habt es also doch noch geschafft.“ „Sehr witzig, Giftmischer.“ Harry kicherte leise und setzte sich neben seinen Vater, dieser nahm ihm vorsichtig seine Enkelin ab und setzte sie so auf seinen Schoß, dass sie über die Tischplatte sehen konnte. Mit riesigen Augen sah sie sich um und schließlich streckte sie die Hände quengelnd nach Lucius aus, der Severus gegenüber saß. Dieser hob fragend eine Augenbraue, vor allem weil es links neben ihm jetzt gefährlich knurrte. Er musste den Blick nicht wenden um einen sehr aufgebrachten Dunklen Lord zu sehen. Doch Talisha schien das Verhalten ihres Vaters nicht zu interessieren, sie quengelte weiter und streckte die Arme immer noch nach Lucius aus. „Scheint als würde Talisha gerne mal wieder zu ihrem Paten“, grinste Severus während er schon aufstand. Voldemort stockte kurz, stimmt ja, das Malfoyoberhaupt war ja ihr Pate. Severus war unterdessen um das Kopfende des Tisches gegangen und stand jetzt vor Lucius. Dieser sah erst vorsichtig zu Voldemort und Harry, doch beide nickten und so streckte er die Arme aus. Severus wollte noch etwas sagen doch Lucius' Finger waren schon zu weit, der Blutschutz der Snapes aktivierte sich und der magische Ausbruch schleuderte den Blonden an die gegenüberliegende Zimmerwand. Todesser und Harrys Anhänger sprangen auf, Draco rannte zu seinem Vater während Adrian mit rot glühenden Augen zu Severus rum fuhr. Doch hier sah er sich sowohl Voldemort wie auch Fenrir gegenüber, rot und gelb glühende Augen, die ihn wütend an funkelten. „Bei Merlin, ist das kompliziert mit diesen ganzen dominanten Wesen“, grollte Harry während er aufstand und zu Lucius ging. „Alles in Ordnung?“, fragte er mit einem sanften Lächeln. „Der Blutschutz ist also schon aktiviert“, murmelte Lucius. Draco und Harry halfen ihm hoch, Lucius schüttelte leicht den Kopf und grinste dann. „Mir geht es gut. Sohn, ruf deinen Vampir zurück und Harry, leg die zwei Anderen an die Leine. Wir haben einiges zu besprechen“, sagte Lucius. Die zwei Jüngeren grinsten ihn an und machten sich dann daran, den Aufforderungen nachzukommen. Wobei sich das bei Draco als leichter heraus stellte denn dieser packte Adrian einfach am Arm und zog ihn auf ihre Plätze zurück. Bei Voldemort und Fenrir war das Ganze schwieriger doch nachdem Harry etwas auf Parsel gesagt hatte, beruhigte sich zumindest Voldemort sichtlich. Fenrir, nun, den ignorierte Harry einfach bis er schließlich aufhörte zu knurren und sich auf seinen Platz setzte. „Dad, würdest du dich jetzt bitte auch setzen?“, fragte Harry an Severus gewandt, der noch immer mit Talisha auf dem Arm neben dem Tisch stand. Das Mädchen wimmerte leise, es verstand nicht was da eben passiert war. Es merkte nur, dass irgendetwas nicht stimmte und dass plötzlich alle geknurrt hatten. „Darf ich erst das in Ordnung bringen, was ihr mit eurem aufbrausenden Verhalten kaputt gemacht habt?“, schnarrte Severus. Er näherte sich wieder Lucius, der ihn misstrauisch ansah aber wieder die Arme leicht ausstreckte. „Hiermit erlaube ich, Severus Leon Snape, dir, Lucius Abraxas Malfoy meine Enkeltochter, Talisha Severa Snape-Riddle zu berühren, sie zu halten und zu tragen bis ich diese Erlaubnis widerrufe“, sagte Severus laut und deutlich. Das Kind leuchtete kurz auf als er sie in Lucius' Arme legte doch der uralte Zauber akzeptierte ihn jetzt und Talisha bekam endlich das, was sie die ganze Zeit wollte. Mit beiden Händen grapschte sie nach den langen, blonden Haaren des Malfoys und quietschte vergnügt auf. „Das war es also“, grinste Lucius. „Wenn schon keiner deiner Daddys so lange Haare hat, musst du halt auf deine Paten ausweichen“, kam von Severus, der sich wieder auf seinen Platz gesetzt hatte. Voldemort knurrte leise während Harry anfing zu lachen. „Wenn mein Mann sich beruhigt hat, können wir anfangen“, grollte Voldemort. „Bin schon fertig“, lachte Harry. „Natürlich, mein Schatz.“ Harry kicherte noch einen Moment bevor er sich langsam beruhigte und tief durchatmete, „ok, ok, ich bin wieder ruhig. Wir können.“ „Sicher?“ „ Ja, ganz sicher. Wir können“, sagte Harry. Damit wurde Voldemort ernst und wandte sich an Lucius, der verzweifelt versuchte seine Haare aus den Händen ihrer Tochter zu befreien. „Lucius?“ „Ja, mein Lord?“ „Bist du anwesend?“ „Ja, aber ich werde mit unlauteren Mitteln abgelenkt.“ „Meine Tochter darf das. Fang an“, grollte Voldemort. Seine rechte Hand sah ihn kurz skeptisch an, überließ Talisha dann die begehrte Haarsträhne und begann seinen Bericht. „Das Ministerium ist fest in unserer Hand, es gab keinen weiteren Versuch der Weißen Seite uns vom Gegenteil zu überzeugen. Es gab vier Tote auf unserer Seite, Todesser des äußeren Kreises, sowie sechs tote Auroren. Die Verletzten wurden alle versorgt und sind soweit wieder alle auf den Beinen. Die Gefangenen warten im Ministerium auf weitere Anweisungen, genau wie wir im übrigen. Sämtliche Todesserfamilien wollen wissen ob Hogwarts noch sicher ist, ihre Kinder sind momentan alle krank geschrieben, genau wie sämtliche Lehrer von unserer Seite.“ „Wieso das denn?“, unterbrach Voldemort ihn. „Weil wir Hogwarts als nicht mehr sicher empfinden, trotz des Werwolfschutzes. Mein Lord, Hogwarts ist die letzte große Bastion der Weißen Seite, ihre komplette Streitmacht sammelt sich dort und keiner von uns will sich ihnen alleine stellen“, erklärte Lucius. Voldemort nickte und bedeutete ihm fortzufahren als Talisha plötzlich das Quengeln anfing. Lucius setzte sie kurzerhand anders hin und kitzelte sie leicht während er fort fuhr, „wir haben verschiedene Briefe vom Festland bekommen, ich war einfach mal so frei und habe sie aufgemacht. Es gibt einige Anfragen wie wir gedenken diesen Krieg weiter zuführen, vor allem aus Frankreich, Spanien, Deutschland und Italien.“ „Hast du geantwortet?“, fragte Voldemort, die Augen allerdings auf ihre Tochter gerichtet. „Nein, das überlasse ich euch. Das ist nicht meine Aufgabe aber die Antwort auf diese Fragen würde wohl alle hier interessieren.“ Der Rest am Tisch nickte nacheinander, Talisha kicherte leise und versuchte nach den langen, schlanken Fingern zu greifen. „Wie viele Gefangenen haben wir eigentlich?“, fragte jetzt Harry. „Über hundert.“ „So viele?“ „Ja, wobei die meisten Ministeriumsmitarbeiter noch vorher fliehen konnten. Aber sie sind gut versorgt, die Hälfte der Hauselfen von Hogwarts ist bei uns aufgetaucht und möchte für Master Harry arbeiten“, grinste Lucius. Harry sah ihn nur fragend an und Lucius fuhr fort, „wir haben das Stockwerk über dem Atrium umgebaut, als Küche, sonst können wir die Gefangenen und uns gar nicht versorgen. Es gibt vier feste Wachmannschaften, die sich im zwölf Stunden Rhythmus abwechseln, bestehend nur aus Zauberern und Hexen. Zusätzlich haben sich die Vampire noch irgendwie aufgeteilt und die Werwölfe auch aber da müsst ihr die Entsprechenden fragen.“ „Adrian?“ „Die Vampire sind nach Stärken und Schwächen eingeteilt, ich habe mir die Gruppen der Menschen angesehen und meine Leute danach aufgeteilt. Sie wechseln mit den Menschengruppen mit“, erklärte Adrian. „Fenrir?“ „In etwa dasselbe. Verwandelte Devote und ihre dominanten Partner. Allerdings hauptsächlich die anderen Rudel, mein Rudel ist hier im Manor“, kam von Fenrir. „Wieso das?“ „Weil mein Welpe hier ist und mein Gefährte bei ihm sein will.“ „Seit wann ist Harry dein Welpe?“, fragte jetzt Voldemort. „Seit Remus ihn quasi adoptiert hat und ich mich an Remus gebunden habe...., naja, eigentlich schon vorher aber seitdem offiziell.“ „Wie viele Werwölfe sind hier?“ „Etwa siebzig.“ „Adrian, gleiche Frage.“ Der Vampir legte überlegend den Kopf schief und schien in Gedanken die Vampire durchzugehen. „Der größte Teil meiner Vampire ist im Ministerium, ich habe ungefähr noch ein Dutzend hier“, sagte er schließlich. Voldemort nickte nur und wandte sich wieder an Lucius, „ich will sämtliche Briefe sehen.“ „Sofort?“ „Ja.“ Der Blonde sah kurz auf das Kind in seinen Armen, reichte es aber dann einfach an seinen Vater weiter während er sich erhob. „Ich hole sie.“ Talisha quietschte vergnügt auf als sie bei ihrem Vater auf dem Schoß saß und spielte mit einem Zipfel seiner Robe. Einige der Todesser grinsten versteckt, Harrys Anhänger versteckten ihr Amüsement nicht, sie grinsten breit und übers ganze Gesicht. „Wieso habe ich gerade das Gefühl, dass ich mich lächerlich mache?“ , zischte Voldemort mit einem Blick auf seine Tochter, die gerade versuchte den Zipfel der Robe zu essen. „Wie sagtet ihr vorhin zu Lucius, unsere Tochter darf das und außerdem ist es echt niedlich“, gab Harry grinsend zurück. „Niedlich? Sie sabbert meine Robe voll.“ „Nein, sie versucht sie zu essen, das ist ein riesiger Unterschied.“ „Machst du dich gerade über mich lustig?“ „Nein, mein Lord, das würde ich nie wagen.“ Leider strafte Harrys breites Grinsen seinen Worten Lüge. Voldemort grollte leise, ließ seine Tochter allerdings gewähren und im selben Moment tauchte auch Lucius wieder auf, er legte die Briefe vor Voldemort auf den Tisch und setzte sich dann wieder auf seinen Platz. „Harry, würdest du...?“, fragte Voldemort mit einem Deut auf ihre Tochter, die jetzt versuchte an die Briefe zu kommen. Harry lachte leise, nahm Talisha an sich und grinste, „komm, lass deinen Dad arbeiten.“ Sein Mann grummelte leise und wandte sich den Papieren zu. Leise Gespräche erfüllten die Luft, Voldemort diskutierte mit Lucius über das weitere Vorgehen, gerade im Bezug auf die Zaubererwelt des Festlandes. Charlie hatte mit Devon den Platz tauschen müssen, Severus wollte dringend etwas mit diesem bereden und so musste der Rotschopf weichen. Harry hatte sich kurzerhand neben Sirius gesetzt, der mittlerweile in seinen inneren Kreis aufgestiegen war und nun auch an den wichtigsten Treffen teilnehmen durfte. Auch hier musste Harry seinem Paten die Erlaubnis geben Talisha zu berühren doch jetzt saß das Mädchen auf Sirius' Schoß und ließ sich mit Bananenstückchen füttern. Harry lächelte bei diesem Anblick bis Sirius aufsah und fragte, „was ist los?“ „Ich freu mich, dass du dich scheinbar endlich damit abgefunden hast“, sagte Harry lächelnd. Sirius sah kurz zu Voldemort, der gerade mit Lucius einige Briefe aufsetzte aber immer wieder einen kurzen Blick auf Harry und Talisha warf, und nickte langsam. „Ja, ich glaube, ich habe mich daran gewöhnt“, gestand Sirius schließlich. „Du glaubst?“ „Ok, ich weiß es. Außerdem sehe ich wie gut es dir geht und vor allem dieses Würmchen, das ist einfach zu süß“, grinste Sirius. „Ja, und es ist völlig übermüdet“, gab Harry zurück. Sein Pate sah auf das Kind welches ihn mit kleinen Äuglein ansah und jetzt herzhaft gähnte. „Dann solltest du sie ins Bett bringen.“ Harry stimmte ihm nickend zu, nahm das Mädchen auf den Arm und stand auf, sofort wandten sich sämtliche Köpfe ihm zu. „Wo willst du hin?“, fragte Voldemort. „Unsere Tochter ins Bett bringen. Sie ist sechs Monate alt und da sind stundenlange Konferenzen nicht wirklich der richtige Ort für sie“, gab Harry zurück. Voldemort nickte knapp und wandte sich dann wieder Lucius zu. Er sah allerdings nochmal auf als Harry hinter ihn trat und ihm einen Kuss auf die Wange gab. „Bleibst du in unseren Gemächern?“ „Nein, ich werde Remus besuchen.“ „Denk an die Schutzzauber“, grollte Voldemort. Harry lächelte ihn nur an und verließ dann den Raum, zusammen mit dem größten Teil seiner Anhänger. „Er nimmt das so einfach hin?“ „Was genau meinst du?“, fragte Harry den jungen Zauberer neben sich. Draco deutete auf Talisha und meinte, „dass du sie allein in euren Gemächern lassen willst.“ „Wenn du die Schutzzauber kennen würdest, die mein Mann über diese Räume gelegt hat, würdest du das nicht sagen.“ „So stark?“ „Ja, selbst dein Gefährte hat da seine untoten Finger im Spiel.“ Überrascht drehte sich Draco zu besagten Gefährten rum, der neben Fenrir hinter ihnen ging und scheinbar über irgendetwas diskutierte. Als er den Blick auf sich fühlte, hob er fragend eine Augenbraue. „Du hast nie was von irgendwelchen Schutzzaubern erwähnt“, sagte Draco. „Das wollte euer Lord auch nicht und er wird mich ganz tot machen wenn ich euch sage, welche Schutzzauber genau ich verwendet habe“, grinste Adrian. „Ich weiß es, ich weiß es“, grinste Harry. Draco sah ihn etwas verwirrt an, schüttelte aber dann den Kopf und sah nach vorne, vor ihnen war die dunkle Tür zum Ostflügel aufgetaucht. Doch statt sie gleich zu öffnen, zog Harry seinen Zauberstab und tippte die Tür drei Mal an. Erst als sie in einem grellen Grün aufgeleuchtet hatte, öffnete er sie. Als Draco ihm allerdings folgen wollte, hielt Harry ihn auf. „Nicht, der Zauber erkennt momentan nur mich und Tali. Ich bring sie ins Bett und komm dann gleich wieder.“ Überrascht sah Draco ihm hinterher, er trat allerdings sicherheitshalber noch einen Schritt zurück. Harry kam schnell wieder, schloss die Tür hinter sich und tippte wieder mit dem Zauberstab dagegen. „Gehe ich recht in der Annahme, dass das nur mit deinem Zauberstab funktioniert?“, fragte Draco während sie den Weg zur Eingangshalle einschlugen. „Nicht ganz. Dad und mein Mann können auch noch rein aber das war's auch schon.“ „Wieso konnte ich jetzt nicht mit rein? Früher ging das doch auch.“ „Früher war einiges anders. Jetzt müssen mein Mann und ich anwesend sein um einen Dritten in unsere Gemächer zu lassen.“ „Will ich wissen was passiert wenn jemand diese Räume betritt ohne die Erlaubnis dazu zu haben?“, fragte Draco. „Nein“, kam gleichzeitig von Harry und Adrian. Draco sah sie kurz an, schüttelte aber dann den Kopf und beschloss dieses Thema irgendwann später mal mit seinem Gefährten zu besprechen. „Was willst du eigentlich von Remus?“ „Ihn besuchen. Mir hat ein grimmiger Werwolf erzählt, dass es ihm nicht so gut geht und da dachte ich mir, dass ich ihn mal besuchen gehe“, sagte Harry mit einem Grinsen. Adrian legte fragend den Kopf schief während Fenrir leise knurrte und Draco ihn anlachte. „Also los.“ Sie fanden Remus am See, in ein Buch vertieft und in Gesellschaft zweier verwandelter Werwölfe. Alle drei sahen auf und Remus lächelte sie an. Das Lächeln verging ihm allerdings als Adrians Augen rot aufleuchteten und er knurrend auf ihn zuging. „Das geht schief“, war Harrys Kommentar bevor Fenrir den Vampir kurzerhand ansprang. „Was ist mit deinem Vampir los?“, wandte er sich dann an Draco, der nur etwas hilflos mit den Schultern zuckte. Remus war unterdessen aufgestanden und auf sie zugekommen, er umarmte erst Harry und dann Draco bevor er sich an Letzteren wandte. „Wollen wir?“ „Mal wieder?“ Die Zwei grinsten sich an und warteten auf eine Kampfpause. Fenrir hatte sich, zu aller Glück, nicht verwandelt und hatte Adrian in menschlicher Gestalt angegriffen. Der Vampir war so überrascht gewesen, dass er den ersten Schlag fast ungeschützt einstecken musste. Doch dann war er gewarnt. Da Fenrir ohne Zauberstab kämpfte, verbot es seine Ehre seinen Eigenen zu ziehen und so hatte sich ein Faustkampf zwischen ihnen entwickelt. Sie bemerkten ihre Zuschauer nicht wirklich bis plötzlich zwei ihrer Zuschauer zwischen ihnen standen. Adrian hatte sich gerade von Fenrir getrennt um kurz zu Atem zu kommen, ja, auch ein Vampir brauchte manchmal etwas Luft als er sich plötzlich seinem Gefährten gegenüber sah. Auch Fenrir sah sich plötzlich einem anderen Gegner gegenüber und zwar seinem eigenen, leicht grinsenden Gefährten. „Wenn die Herrschaften dann jetzt fertig wären, könnte mir mal jemand erklären was hier los ist“, kam von Harry, der mit verschränkten Armen vor ihnen stand. „Der da“, knurrte Fenrir mit einem Deut auf Adrian, „wollte meinen Gefährten angreifen.“ „Das kommt davon weil der da“, kam von Adrian, mit einem Handwink auf Fenrir, „mir nicht gesagt hat, dass sein Gefährte schwanger ist. Er hätte mich ruhig vorwarnen können.“ „Bitte?“, quietschte Remus. „Wie jetzt? Wieso sagst du mir nicht, dass du schwanger bist?“, fragte Harry schwer enttäuscht. „Remus ist nicht schwanger“, knurrte jetzt Fenrir. Draco hielt sich gekonnt da raus während Adrian sichtlich verwirrt von einem zum anderen sah und sich insgeheim über die verschiedenen Gesichtsausdrücke amüsierte. Remus starrte ihn wirklich geschockt an, Fenrir schien absolut ratlos und Harry war sichtlich enttäuscht, dass ihm keiner was gesagt hatte. „Adrian, ich glaube, die sind gerade etwas verwirrt“, kam schließlich von Draco. „Stimmt. Wollen wir uns setzen?“ „Ich bin nicht schwanger“, sagte Remus jetzt. Adrian hob eine Augenbraue und fragte, „kann es nicht sein, dass du dich in den letzten Tagen etwas anders fühlst? Dir ist schlecht, du bist leicht reizbar und noch anhänglicher als sonst?“ „Doch, schon aber.“ „Kein Aber. Fenrir, du hast doch groß getönt, dass du ein Heiler bist also erzähl mir nicht, dass du das nicht mitbekommen hast“, grinste Adrian. Der Werwolf sah ihn etwas ungläubig an bevor er sich ruckartig zu seinem Gefährten umdrehte und seinen Zauberstab zückte. Mit zwei Schritten stand er vor Remus und murmelte einen einfachen Zauberspruch, der man normalerweise bei Hexen anwand um festzustellen ob sie schwanger waren. Dass Remus keine Frau war, spielte in diesem Moment keine Rolle denn der Zauber suchte nach einer zweiten Energiequelle im Körper, ...und er wurde fündig. Fassungslos starrte Fenrir auf den leuchtenden Bauch seines Gefährten, genau wie Remus, der jetzt langsam die Hände hob und sie auf seinen Bauch legte. „Ich bin schwanger?“, fragte er leise. „Hast du das wirklich nicht mitbekommen?“, fragte Adrian skeptisch. Remus schüttelte leicht den Kopf und auch Fenrir sah noch sehr erschlagen von der Nachricht aus. „Wie kann man nicht mitbekommen wenn man schwanger ist?“, kam jetzt von Draco. D a die Werwölfe nicht reagierte, schaltete sich Harry ein. „Ich habe es die ersten Wochen auch nicht mitbekommen und sie sind doch erst seit zwei Wochen gebunden. Da muss es ja wirklich gleich beim ersten Mal geklappt haben“, grinste er, „Remus, bist du denn nicht glücklich darüber?“ Der Werwolf sah auf, langsam breitete sich ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht aus bevor er nickte. „Natürlich bin ich glücklich darüber aber...“ Sein Blick ging zu Fenrir, der ihn immer noch geschockt ansah und sich, seitdem er hell geleuchtet hatte, nicht mehr bewegt hatte. „Fenrir?“ Keine Reaktion. „Hey, Fenrir, ich rede mit dir“, knurrte Harry während er gleichzeitig das Mal auf Fenrirs Unterarm erwärmte doch auch darauf reagierte der Werwolf nicht. Er starrte einfach weiter seinen Gefährten an. „FENRIR!“, rief Harry jetzt laut, das Mal erhitzte sich immer stärker bis der Schmerz den Werwolf wieder in die Realität holte. Sofort entließ Harry das Mal wieder aus seiner Konzentration, gelbe Augen sahen ihn gefährlich blitzend an bevor Fenrir den Blick wieder auf Remus richtete. Dieser sah sehr unsicher aus, seine Hände lagen schützend über seinem Bauch und als Fenrir jetzt einen Schritt auf ihn zu trat, knurrte er leise. „Remus, warum knurrst du ihn an?“, fragte Harry sofort. „Weil er Angst um sein Ungeborenes hat“, kam von Adrian. „Aber Fenrir ist der Vater.“ „Der sich scheinbar nicht sehr darüber freut.“ Harry sah wieder zu Fenrir, der seinem knurrenden Gefährten gegenüberstand und noch immer nicht ein einziges Wort gesagt hatte. Stattdessen machte er einen weiteren Schritt auf Remus zu, der jetzt lauter knurrte und sagte, „noch ein Schritt und ich verwandel mich.“ „Ich bin der dominante Part in dieser Beziehung“, knurrte Fenrir zurück. „Mir egal. Hier geht es um mein Kind.“ „Unser Kind.“ Remus legte fragend den Kopf schief, sein Knurren wurde leiser, verstummte aber noch nicht, er traute dem Frieden noch nicht ganz. „Es ist unser Kind“, sagte Fenrir nochmal. „Du willst es?“ „Warum sollte ich den Welpen nicht wollen?“ „Deine Reaktion.“ „Man darf ja wohl noch geschockt sein, oder?“ Als Remus nickte, überbrückte Fenrir den letzten Abstand zwischen ihnen und schlang die Arme um ihn. Das Knurren verstummte doch Remus hielt weiterhin die Hände vor seinen Bauch bis Fenrir leise grollte und seine Hände auf seinen Rücken legte. „Du freust dich?“, fragte Remus leise. „Natürlich. Warum sollte ich mich nicht freuen? Ich wollte das Thema schon lange mal ansprechen aber ich wollte erst ein bisschen die Zeit mit dir genießen“, gab Fenrir zu, „vor allem weil ich nicht wusste wie du reagierst wenn es nicht ohne Trank klappt.“ Remus sah ihn kurz fragend an doch dann verstand er und nickte bevor er den Kopf an seine Schulter lehnte. „Was meinte Fenrir damit?“, wandte sich Harry leise an Adrian. „Devote, magische Wesen können ohne Zaubertrank schwanger werden aber nur wenn sie wirklich glücklich in ihrer Beziehung sind. Wäre er nicht schwanger geworden, hätte sich Fenrir gefragt, was er falsch macht“, erklärte der Vampir in normaler Lautstärke. Die Werwölfe sahen auf und lösten sich leicht voneinander. „Merkt man schon was?“ „Nein. Wie auch? Ich kann erst am Anfang der dritten Woche sein“, lachte Remus. „Mein Dad sollte dich untersuchen.“ „Nein.“ Alle sahen zu Fenrir, der sie mit funkelnden Augen ansah. „Aber er hat Erfahrung mit Männerschwangerschaften und meine war nun wirklich nicht leicht“, sagte Harry. „Er mag Remus nicht.“ „Das ist Blödsinn und das weißt du. Mein Dad hat schon vor fast zwei Jahren Frieden mit Remus geschlossen, er würde ihm nie etwas tun. Fenrir, jetzt übertreibst du wirklich“, sagte Harry. „Nein, er fasst meinen Gefährten nicht an.“ Harry verleierte die Augen und grummelte, „und ich dachte mein Mann wäre schwierig.“ Draco lachte leise und auch Adrian schmunzelte leicht. „Fenrir, mein Dad wird ihm nichts tun. Er soll ihn nur untersuchen, du willst doch, dass es ihm und eurem Welpen gut geht, oder?“, fragte Harry nochmal. Der Werwolf nickte zögernd und Harry fuhr fort, „also und mein Dad hat schon Erfahrung. Du weißt, wie schwer meine Schwangerschaft ist und was mein Dad alles in Bewegung gesetzt hat um mir zu helfen.“ „Du bist auch sein Sohn und er kann Remus nicht leiden.“ Jetzt seufzte auch Remus laut auf und meinte, „wir haben uns ausgesprochen, mehr als ein Mal und du warst oft genug dabei. Wir sind Freunde und ich bin mir sicher, dass Severus mir helfen wird.“ „Wenn er dir schadet?“, fragte Fenrir. „Dann darfst du ihn in den Hintern beißen“, kam von Harry. Der Werwolf hob eine Augenbraue und Harry meinte, „aber erst wenn ich mit ihm fertig bin.“ Jetzt grinste Fenrir, ihm war der drohende Ton in seiner Stimme durchaus aufgefallen und da er den jungen Zauberer schon lang genug kannte, wusste er, dass Severus in so einem Fall wirkliche Probleme hätte. Sein Blick wanderte zu Remus, der ihn lieb anlächelte und nickte und schließlich nickte er niedergeschlagen. „Gut, dann gehen wir gleich hin.“ „Sitzt der Giftmischer nicht noch mitten in der Besprechung?“ Harry zuckte mit den Schultern, hakte sich bei Remus ein und meinte, „mir doch egal. Voldemort kann auch kurz auf meinen Dad verzichten. Kommt ihr jetzt?“ „Klar, das Gesicht möchte ich nicht verpassen“, grinste Draco. Adrian verleierte kurz die Augen, genau wie Fenrir, doch sie folgten ihren Gefährten und ihrem Lord. Alle Blicke fuhren zur Tür als sie eintraten, Voldemort knurrte sofort leise und erhob sich. „Nicht noch einer“, entfuhr es Harry während er auf ihn zutrat. Es wunderte ihn nicht, dass die roten Augen völlig verschleiert waren denn seit ihre Tochter wieder da war, war das Innere Wesen in Voldemort immer stärker geworden. „Würde mein Lord und Ehemann sich bitte benehmen?“, fragte Harry schnurrend. „Hier stimmt was nicht“, grollte Voldemort, er blieb allerdings vor Harry stehen. „Das weiß ich aber es ist alles in Ordnung. Darf ich mir meinen Vater mal kurz ausleihen?“ Voldemort knurrte leise, nickte aber und sofort erhob sich Severus und kam auf sie zu. „Was haben die Fellbälle jetzt wieder gemacht?“, schnarrte er. „Draußen“, knurrte Fenrir dunkel. Er wirkte extrem angespannt, er knurrte permanent und seine Augen huschten zwischen den Anwesenden hin und her. Severus hob fragend eine Augenbraue, nickte aber dann und deutete auf die Tür. „Mein geliebter Ehemann wird mir heute Abend alles erklären“, kam von Voldemort. „Aber natürlich.“ Harry grinste ihn an, gab ihm noch einen Kuss und verschwand dann mit den Anderen aus der Tür raus. Voldemort sah ihnen noch einen Moment nach bevor er sich umdrehte und wieder zum Tisch ging, es gab noch einiges zu besprechen. „Also, was wollt ihr?“, fragte Severus. „Kannst du Remi untersuchen?“ „Mit welchem Hauptaugenmerk?“ „Schwangerschaft“, grollte Fenrir. Jetzt ruckten gleich beide Augenbrauen des Tränkemeisters nach oben doch er nickte wortlos und bedeutete ihnen vor zu gehen. „Dad?“ „Ich habe noch etwas von dem Trank im Labor, damit kann ich seinen körperlichen Zustand gleich überprüfen. Adrian, du kommst mit.“ „Ähm, warum?“ „Weil ich kein magisches Wesen bin und Fenrir momentan nicht in der Lage ist meine Fragen ordentlich zu beantworten.“ Während der Werwolf knurrte, nickte der Vampir. Ohne weitere Worte begaben sie sich in die Keller. „Hinlegen.“ Remus folgte der netten Aufforderung und legte sich auf die transformierte Liege während Severus im Labor verschwand. Adrian und Draco ließen sich auf einem Sofa nieder während Fenrir wie angestochen durch das Wohnzimmer marschierte und Harry sich in einen Sessel setzte. „Wenn du dich nicht gleich beruhigst, fliegst du raus“, schnarrte Severus als er wiederkam und Remus eine Phiole reichte, die dieser auch gleich austrank. Fenrir knurrte ihn leise an und von Adrian kam, „keine Chance. Der ist momentan nicht ganz zurechnungsfähig.“ „Gibt sich das?“ „Ja, wenn er sich an die Situation gewöhnt hat.“ „Also wisst ihr schon, dass er schwanger ist. Wieso soll ich ihn dann noch untersuchen?“, fragte Severus. „Wir wollen wissen ob mit Remus und dem Kind alles in Ordnung ist“, kam von Harry. „Seit wann weißt du es?“, wandte sich Severus jetzt an den Werwolf auf der Liege. „Etwa dreißig Minuten.“ „Ihr seit erst seit zwei Wochen gebunden also kannst du noch nicht weit sein. Dementsprechend kann ich zum Zustand des Kindes nicht viel sagen. Ich kann euch höchstens sagen, wie sein gesundheitlicher Zustand ist“, sagte Severus. Die Werwölfe nickten nur und der Tränkemeister zog seinen Zauberstab, „ existimatio soma. “ „Wie lange dauert es?“ „Ungefähr eine Stunde. Remus, ich würde dir gerne Blut abnehmen und inzwischen untersuchen.“ „Bitte.“ Schnell holte Severus ein Spritzenbesteck aus einem der unzähligen Regale an den Wänden und zapfte gleich vier Phiolen ab, das leise Knurren des dominanten Werwolfes ignorierte er. „Ich bin nebenan. Harry, sorg bitte dafür, dass mein Wohnzimmer noch im selben Zustand ist wenn ich wieder komme.“ „Mach ich, Dad.“ Ohne seine Gäste weiter zu beachten, verließ Severus das Wohnzimmer. Sie verbrachten die Stunde Wartezeit damit Fenrir zu beobachten, der nervös im Zimmer auf und ab ging und immer wieder seltsame Blicke zu Remus warf. Dieser hatte die Augen geschlossen und lag völlig entspannt auf der Liege, er spürte wie der Zaubertrank durch seine Adern rauschte doch es war ein beruhigendes Gefühl. Adrian hatte seinen Gefährten an sich gezogen und erklärte Harry einige Dinge der magischen Wesen, die ihn noch brennend interessierte. Ihre Unterhaltung wurde nur kurz unterbrochen als die Tür aufging und Charlie eintrat, Harry deutete wortlos und leicht grinsend nach nebenan und schon war der Rotschopf wieder verschwunden. „Was willst du hier?“, knurrte Severus ohne von der Blutprobe aufzusehen. „Fragen ob du Hilfe brauchst“, gab Charlie zurück. Er trat hinter den Tränkemeister und legte vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. Nie wusste er, wie sein Partner auf eine Berührung reagierte, er hatte sich auch schon einen sehr unangenehmen Fluch eingehandelt weil Severus schlecht drauf war. Doch heute brummte er nur leise und meinte, „nein, ich brauch keine Hilfe. Geh zurück zur Besprechung und merk dir alles, ich will nichts verpassen.“ „Mach ich, bis dann meine geliebte Fledermaus“, schnurrte Charlie. Er strich mit einer Hand die langen, schwarzen Haare weg und hauchte einen Kuss in Severus' Nacken. „Verschwinde schon, Fellball.“ „Wirst du dir jemals meinen Namen merken können?“ „Raus, Wiesel.“ Charlie lachte leise, ging dann aber. Eine knappe Stunde später tauchte Severus wieder in seinem eigenen Wohnzimmer auf, in der linken Hand ein Pergament und in der rechten Hand den Zauberstab. Er murmelte einen Zauberspruch und ließ Pergament und Feder neben Remus erscheinen. Die Feder begann sofort zu schreiben und langsam begann Remus hellblau zu leuchten, wie schon bei Harry damals hauptsächlich im Bauchbereich. „Muss das so sein?“, fragte Fenrir sofort. „Ja, das ist ein gutes Zeichen. Hellblau ist gut, grün wäre schlecht und rot wäre katastrophal. Harry hat am Anfang auch blau geleuchtet“, erklärte Severus. „Werde ich auch solche Probleme haben?“, fragte Remus leise. „Wahrscheinlich nicht. Du bist ein magisches Wesen, dein Körper ist mehr oder weniger darauf ausgelegt. Wenn ich die Bücher von Adrian richtig gelesen habe, wird sich dein Körper besser auf das Kind einstellen können als Harrys, oder?“ Der Vampir nickte nur und Severus fuhr fort, „gut. Dann zu den Ergebnissen. Du bist in sehr guter körperlichen Verfassung, dein Magiehaushalt ist perfekt, nur deine Hormone sind etwas erhöht. Vor allem die Stresshormone aber das schiebe ich einfach mal darauf, dass du es erst vor kurzem erfahren hast.“ „Ich glaube, dass es an einem gewissen, dominanten Werwolf liegt“, warf Harry ein. „Auch gut möglich aber das tut nichts zur Sache. Du solltest diese Art von Stress vermeiden.“ „Sex?“, fragte Remus. „Wie bei Harry, solange es in angemessenen Rahmen bleibt, ja. Nur solange wie es keine Komplikationen mit dem Kind gibt.“ „Verwandeln?“ „Hm, schwierig. Bei Vollmond ist es unumgänglich aber ich weiß nicht wie sich mein Verwandlungstrank auf das Ungeborene auswirkt“, sagte Severus nachdenklich. „Dann nimmt er ihn nicht mehr“, grollte Fenrir sofort und zu aller Überraschung nickte Severus. „Gute Idee, zumindest bis wir wissen ob es irgendwelche Wechselwirkungen gibt.“ „Du wirst nicht an meinem schwangeren Gefährten rum experimentieren“, fuhr Fenrir auf. „Nein, aber an seinem Blut. Er wird nicht der letzte devote Werwolf sein, der schwanger wird also brauchen wir ein Ergebnis und dazu brauch ich regelmäßig Blut.“ „Du willst mich doch wahrscheinlich eh regelmäßig untersuchen, oder?“ „Eigentlich nicht aber mein Sohn wird darauf bestehen.“ „Gut, dann kannst du dann auch immer gleich Blut abnehmen. Ein paar Phiolen werde ich schon verkraften“, grinste Remus. Fenrir knurrte zwar laut auf, widersprach aber nicht. „Können wir dann gehen?“ „Ja, ich bin soweit fertig. Sollte es dir weiterhin so gut gehen, reicht es wenn wir uns ein Mal am Tag sehen. Sollte es dir schlechter gehen, kommst du sofort her, egal wann“, sagte Severus ernst. Alle sahen ihn erstaunt an und Fenrir fragte, „auch mitten in der Nacht? Oder wenn du beschäftigt bist?“ „Ja, auch mitten in der Nacht und ich übe momentan keine Beschäftigung aus, bei der ich eine Unterbrechung nicht verkraften könnte. Ihr seit beide in den Schutzzauber des Wohnzimmers eingearbeitet, ihr müsst nur laut genug an der Schlafzimmertür klopfen und schon bin ich wach. Jetzt raus aus meinen Gemächern, ich will zurück zur Versammlung“, grollte Severus. Nacheinander verließen alle das Zimmer bis nur noch Harry und Severus zurück blieben, wobei der Jüngere seinen Vater fragend und traurig ansah. „Was hast du?“, fragte Severus. „Warum gibst du Charlie keine Chance?“, fragte Harry leise. Sein Vater lächelte leicht und meinte, „es gibt ein paar Dinge, die wirst du nie verstehen und das gehört dazu.“ „Magst du ihn?“ „Sehr sogar, sonst wäre er nicht bei mir. Wieso?“ „Vertraust du ihm?“ „Ja.“ „Dad, darf ich dich noch was fragen?“ Severus nickte nur, er ahnte welche Frage als nächstes kommen würde. „Liebst du ihn?“, fragte Harry ernst. Er beobachtete Severus genau doch dessen Gesichtsausdruck war völlig emotionslos. „Dad?“ „Ja.“ „Ja?“ „Ja ist die Antwort. Ja, ich liebe ihn und das macht die ganze Sache noch wesentlich schwerer“, seufzte Severus. „Warum?“ Jetzt seufzte Severus schwer und sagte, „du kennst meine Vergangenheit, ich habe es dir erzählt und gezeigt.“ Harry nickte zögernd, er hatte die Erinnerungen gesehen, hatte gesehen was Severus unter seinem Mann gelitten hatte. „Ich kann es nicht vergessen, es geht einfach nicht. Ich habe es versucht, bei Merlin, ich habe es wirklich versucht aber es geht nicht. Ich kann meine Vergangenheit nicht vergessen und damit steht sie meiner Zukunft im Weg“, sagte Severus. „Weiß Charlie das?“ „Ja, er weiß es.“ „Und?“ „Er akzeptiert es. Ich habe ihn mehrmals frei gestellt mich zu verlassen und er hat jedes Mal abgelehnt, sehr vehement abgelehnt. Ich biete ihm, was ich kann und so lange ihm das reicht, ist er herzlich bei mir willkommen.“ Harry legte den Kopf schief, er hörte deutlich den sehnsüchtigen Ton aus seiner Stimme raus und schloss ihn kurzerhand in die Arme. Seine tröstende Umarmung wurde sofort erwidert und genossen, Severus seufzte leise. „Er wird bei dir bleiben“, sagte Harry leise. „Ich weiß aber ist es fair?“ „Charlie ist erwachsen, er weiß was er tut. Vor allem, er liebt dich, er wird warten und vielleicht könnt ihr deine Vergangenheit irgendwann zusammen besiegen.“ „Wie meinst du das?“, fragte Severus. Harry zuckte leicht mit den Schultern und meinte, „er ist dir jetzt sehr viel näher als damals als mein Mann ihn aus Rumänien geholt hat. Hätte man dir damals gesagt, dass du mal mit Charlie Weasley in einem Bett schlafen würdest, hättest du das geglaubt?“ „Ich hätte denjenigen ins nächste Jahrtausend gehext oder gleich im St. Mungos eingeliefert“, gestand Severus. „Siehst du und jetzt?“ „Du kennst die momentane Situation.“ „Eben. Das ist mehr als gewisse Leute jemals erwartet haben.“ Jetzt stutzte Severus und drückte seinen Sohn ein Stück von sich weg. „Wen genau meinst du?“, fragte er. „Meinen Mann.“ „Wie genau darf ich das verstehen?“ „Ich unterhalte mich mit ihm...“ „Über mein Liebesleben?“ Jetzt klang Severus wirklich erstaunt und Harry nickte nur leicht. „Aha, und was sagt mein geliebter Schwiegersohn dazu?“, fragte er schließlich. „Du bist mir nicht böse?“ „Nein. Ich weiß, dass du keine Geheimnisse vor ihm hast und außerdem war er dabei. Also?“ „Er hätte nie geglaubt, dass du überhaupt jemals wieder jemanden so nah an dich ran lassen würdest“, gestand Harry jetzt. Doch etwas überrascht ließ Severus ihn los und fragte, „hat er sonst noch was dazu gesagt?“ „Direkt hat er nichts mehr dazu gesagt.“ „Und indirekt?“, fragte Severus weiter, „du kennst ihn besser als irgendjemand sonst.“ „Zwischen den Zeilen gelesen, tut es ihm leid.“ „Guter Witz, Harry.“ Doch der Jüngere schüttelte schnell den Kopf und sagte, „nein, kein Witz.“ „Wie kommst du darauf?“ „Weil er es mehr oder weniger angedeutet hat.“ „Kannst du dich zufällig an den Wortlaut erinnern?“ Harry seufzte und versuchte sich zu erinnern doch dann schüttelte er den Kopf, „nicht genau, nur ungefähr.“ Severus hob auffordernd eine Augenbraue und Harry erklärte, „ich habe ihn mal gefragt ob er es ungeschehen machen würde, wenn er es könnte. Er hat mich lange angesehen und geschwiegen, ich dachte schon, dass er nie antwortet.“ „Aber er hat geantwortet“, unterbrach ihn Severus. „Ja. Er hat gesagt, dass wir nie erfahren werden was passiert wäre sondern dass wir immer nur erfahren, was passiert ist. Es wäre sinnlos sich über Vergangenes Gedanken zu machen, man könnte es sowieso nicht ändern egal wie mächtig der entsprechende Zauberer wäre. Ich dachte damals schon, dass es das wäre aber er sagte noch einen Satz bevor er dieses Thema nie wieder angesprochen hat“, sagte Harry. „Welchen?“ „Wenn ich die Möglichkeit hätte mein Leben nochmal zu leben, würde ich einiges anders machen“, zitierte Harry. Sein Vater sah ihn eine ganze Zeitlang einfach nur schweigend an bevor er ihm einen Arm um die Schultern legte und einen Kuss auf seine Schläfe hauchte. „Komm, wir wollen zur Versammlung zurück. Und danke.“ „Wofür?“ „Nimm es einfach mal so hin, Harry. Komm jetzt.“ Zwar verstand Harry nicht so ganz was Severus damit meinte aber er nickte und ließ sich widerstandslos aus dem Zimmer raus schieben. Die Besprechung war noch in vollem Gange als sie wieder auftauchten und sofort sahen, dass Fenrir und Remus scheinbar nicht hierher zurück gegangen waren. Draco und Adrian saßen auf ihren normalen Plätzen und der Vampir schien, bis zu ihrem Eintreten, in ein Gespräch mit Voldemort vertieft. „Wo habt ihr die Werwölfe gelassen?“, fragte dieser jetzt. „Hat Adrian noch nichts erzählt?“ „Nein, der Blutsauger schweigt sich aus.“ Während Harry und Severus sich setzten, erklärte der Erstere, „Remus fällt die nächsten Monate aus, er ist schwanger und da wir nicht wissen wie sich der Verwandlungstrank auf das Kind auswirkt, wird er ihn nicht nehmen können. Wobei ich eh nicht glaube, dass Fenrir ihn so schnell irgendwohin gehen lassen wird.“ „Von wem hatte er den Trank?“, knurrte Voldemort denn mit diesem Ausfall fielen gleich zwei seiner stärksten Werwölfe weg. „Mein Lord, er hat keinen Schwangerschaftstrank genommen. Er ist ein magisches Wesen und kann auch so schwanger werden“, grinste Harry. Voldemort hob eine imaginäre Augenbraue, nickte aber dann und wandte sich an Severus, „wie geht es ihm?“ „Gut.“ „Ist das alles?“ „Was willst du noch hören? Er ist am Anfang der dritten Woche, der Wurm ist momentan nicht mehr als eine Anhäufung von Zellen, eigentlich noch gar nicht erwähnenswert. Remus hat nur jetzt schon darauf reagiert weil er ein magisches Wesen ist und die da besonders empfindlich sind. Ich sehe den Fellball jeden Tag ein Mal, am Anfang reicht es sogar wenn wir uns nur kurz beim Essen sehen“, schnarrte Severus, „also frag mich nochmal wenn er weiter ist.“ „Früher hätte ich mir so einen Ton nicht gefallen lassen müssen“, seufzte Voldemort dunkel. „Das wäre doch aber nur halb so lustig.“ „Ich weiß nicht ob ich deine Art von Humor jemals verstehen werde.“ „Ihr habt noch ein paar Jahrzehnte Zeit um es zu versuchen, mein Lord.“ Während einige der Anwesenden sicherheitshalber schon mal ihre Stäbe gezogen hatten, man wusste ja schließlich nie ob sich aus einem normalen Gespräch nicht ein ausgewachsener Ehestreit entwickelte, grollte Voldemort nur leise. „Severus, halt mich auf dem Laufenden. Was passiert wenn noch mehr Werwölfe schwanger werden? Die Hälfte der Strategien beruht auf den Werwölfen“, sagte er jetzt ernst. Sein Blick wanderte über die Anwesenden, einige nickten und einigen schien das jetzt erst aufzufallen. „Haben wir nicht genug Dominante? Der letzte Trank, den Severus gebraut hat, hat sie doch auch verwandelt“, sagte Adrian. „Ja, und die Hälfte von ihnen hat gesagt, dass sie mich eher fressen als diesen Trank nochmal zu nehmen“, schnarrte Severus. „Und die andere Hälfte?“ „Ist noch nicht in der Lage um mir zu drohen. Nein, die Dominanten fallen raus, ihr innerer Wolf kämpft zu stark gegen den Trank. Wir müssen uns auf die Devoten konzentrieren.“ „Sexverbot?“, kam von Draco. Nicht nur sein Gefährte sah ihn fragend an und Harry sagte, „das bringst du ihnen aber dann bei.“ „Ok, war ja nur ne Idee. Verhütungstränke?“ „Werden nicht funktionieren. Wenn ein devotes Wesen so glücklich ist, dass es schwanger werden könnte, wird ihn auch kein Trank davon abhalten. Es gefährdet höchstens das Ungeborene und den Devoten“, sagte Adrian. Voldemort knurrte leise, „also fällt das auch raus. Weitere Ideen?“ „Sind alle devoten Werwölfe gebunden?“, fragte Lucius jetzt. „Wahrscheinlich nicht, wieso?“ „Man könnte sich auf diese Werwölfe konzentrieren, also angepasste Tränke für alle Ungebundenen und den allgemeinen Verwandlungstrank für alle Anderen. Zudem sollten wir alle Devoten auf Schwangerschaft untersuchen bevor wir sie nochmal verwandeln“, erklärte Lucius und auf den fragenden Blick von Voldemort fuhr er fort, „die Werwölfe werden extrem sauer werden wenn ein Ungeborenes durch den Verwandlungstrank zu Schaden kommt.“ „Guter Einwand. Severus?“ „Der Plan ist durchführbar. Aber wir brauchen mehr Zutaten“, sagte dieser. „Brauchst du noch Leute?“ Jetzt grinste Severus und schüttelte den Kopf, „nein, ich habe zwei extrem gut funktionierende Teams, eines hier und eines in Malfoy-Manor. Aber wenn wir für so viele Werwölfe den Trank anpassen sollen, brauchen wir mehr Zutaten, die Vampire kommen ja jetzt schon kaum nach.“ „Ich bin mir sicher, es werden sich genug Leute zusammenfinden um die Zutaten zu besorgen. Wir brauchen nur eine ordentliche Liste“, sagte Harry. „Bekommt ihr.“ „Was ist mit den Ärzten im St. Mungos? Die müssten doch bei den Schwangerschaftsuntersuchungen helfen können“, grollte Voldemort jetzt doch zu seiner Überraschung schüttelten sowohl Severus wie auch Devon die Köpfe. „Aha, wieso nicht?“ „Mein Lord, ich brauche die Ärzte im St. Mungo. Die Patienten sind noch immer da und brauchen die ärztliche Versorgung. Es wäre sehr unklug sie alle abzuziehen“, sagte Devon vorsichtig. Zwar war ihr Lord wesentlich umgänglicher geworden doch man wusste immer noch nie wie er auf bestimmte Situationen reagierte. Auf einen Fluch konnte Devon eigentlich getrost verzichten. „Brauchst du alle?“ Severus und Devon tauschten einen schnellen Blick, der Voldemort allerdings nicht entging und daraufhin leise und gefährlich sagte, „auch wenn du mein Bruder bist, hast du keine Geheimnisse vor mir zu haben.“ Severus sah ihn abschätzend an, nickte aber dann ergeben und meinte, „das sollte eigentlich eine Überraschung für Harry und Neville werden.“ Überraschtes Keuchen war von der anderen Seite des Tisches zu hören. Alle sahen kurz zu Neville, der Harrys innerem Kreis angehörte bevor sie wieder zu Voldemort und Severus sahen. „Ihr habt die Arbeit zur Heilung seiner Eltern wieder aufgenommen?“, fragte Voldemort. „Wir haben sie nie unterbrochen“, war Severus' Antwort, die selbst Harry etwas schockte. „Dad, du hast die ganze Zeit daran geforscht? Auch als ich schwanger war? Als du mit Talisha in den Kerkern warst?“, fragte er vorsichtshalber nach. „Zugegeben, in dieser Zeit hat Devon den Hauptteil der Arbeit gemacht aber ja, wir haben die ganze Zeit an dem Problem gearbeitet und wir sind zuversichtlich, dass wir eine Veränderung herbeiführen können.“ „Welche?“, wurde sehr leise von der anderen Tischseite gefragt. Severus sah zu Neville, der verdächtig blass geworden war und von Ron gestützt wurde, der direkt neben ihm saß. „Die Alterserscheinungen können wir nicht rückgängig machen. Die Fluchschäden deines Vaters sind schwerer aber das weißt du ja. Wir haben einen Trank und ein Ritual entwickelt welches wir bei deiner Mutter anwenden wollen. Wir hoffen dadurch wenigstens einen Teil ihres Geistes wieder in Ordnung zu bringen“, erklärte Severus. Als er sah wie die Augen des jungen Mannes aufleuchteten, sagte er schnell, „wir wissen nicht ob es überhaupt klappt, deswegen haben wir noch nichts gesagt. Den Trank bekommt sie seit einem halben Jahr und das Ritual braucht einiges an Vorbereitung.“ Neville nickte schnell und fragte, „kann ich irgendwie helfen?“ „Nein. Aber wir brauchen die Ärzte im St. Mungo.“ „Wofür genau?“, fragte jetzt Voldemort. „Die Longbottoms müssen permanent überwacht werden, vor allem wenn wir mit dem Ritual anfangen und das immer von zwei Ärzten. Die Überwachung ist extrem anstrengend und ich brauche in jedem Zweierteam einen hervorragenden Legilimentiker, der ihren Geisteszustand überwacht. Davon gibt es im St. Mungo nur leider nicht so viele also fallen diese Ärzte für einen anderweitigen Gebrauch raus“, erklärte Severus. Voldemort sah ihn kurz an und sagte dann, „ich habe einige sehr gute Legilimentiker unter den Todessern, würden die dir helfen?“ „Natürlich.“ „Unter den Vampiren gibt es so was im übrigen auch“, warf Adrian ein. „Wie viele?“ „Wirklich Gute? Vier, vielleicht fünf.“ „Das wäre perfekt. Dann kann ich die Ärzte abziehen. Wir müssen ihnen nur den Zauberspruch beibringe, der den Zustand überwacht und ihnen erklären worauf sie achten müssen“, sagte Severus. „Warum überwachst du sie nicht? Du bist einer der besten Legilimentiker, die wir haben“, sagte Voldemort. Severus hob skeptisch eine Augenbraue und schnarrte, „weil die Überwachung sechs Stunden am Stück dauert. Ohne Unterbrechung von außen sonst kann es passieren, dass etwas schief geht. Ich kann das nicht machen weil mein Bruder öfters mal unter irgendwelchen Anfällen leidet und dann das Bedürfnis verspürt mich sofort sehen zu müssen.“ „Gutes Argument. Ok, du fällst also raus. Wann werdet ihr das Ritual durchführen können?“ „Ohne die Trankvorbereitungen zwei bis vier Wochen aber da ich erst die Tränke herstellen muss, muss Devon die Vorbereitungen alleine machen. Devon?“ „Sechs Wochen wenn alles glatt geht.“ Alle Blicke gingen zu Neville, der begeistert nickte und meinte, „ich freue mich, dass es überhaupt eine Hoffnung gibt. Da kommt es auf ein paar Wochen nicht mehr an.“ „Gut, dann wäre das ja geklärt. Adrian, wie viele Vampire kannst du auftreiben?“, fragte Voldemort. Alle sahen ihn überrascht an, ihr Lord akzeptierte die Aussagen der Anderen einfach so? „Adrian?“ Der Vampir blinzelte kurz, überlegte einen Moment und meinte dann, „ich habe zwölf Vampire hier, einer davon ein Legilimentiker. Im St. Mungos, vier Vampire, kein Legilimentiker. Ebenfalls keiner in der Winkelgasse, dafür sechs Vampire. Im Ministerium dreißig Vampire in Schichten, wenn ich nicht ganz falsch liege dann drei Legilimentiker. Und auf Zutatensuche fünfzehn Vampire, ebenfalls kein Legilimentiker.“ „Du hast das alles im Kopf?“, fragte Harry überrascht. Jetzt grinste der Vampir, „natürlich, es sind schließlich meine Leute. Du weißt doch garantiert auch wo du deine Freunde hingeschickt hast, oder? Und welche Fähigkeiten sie auszeichnen?“ „Ja, aber das sind meine Freunde. Sind alle Vampire deine?“ „Nein, das nicht aber es sind meine Leute, sie vertrauen mir und verlassen sich auf mich.“ Nicht wenige Blicke gingen jetzt zu Voldemort, der belustigt eine imaginäre Augenbraue hob und fragte, „kann ich etwas für euch tun?“ „Weiß mein Lord das über seine Anhänger auch?“, fragte Harry zurück. Er war der Einzige, der diese Frage stellen konnte und damit durch kam doch die Antwort interessierte alle Anwesenden. Zu aller Überraschung erschien ein kaltes Lächeln auf Voldemorts Gesicht. „Natürlich. Willst du es testen?“ „Nein, ich glaube meinem Lord.“ „Dann können wir ja weiter machen. Adrian, alle Vampire, die Legilimentik beherrschen, sollen sich im St. Mungos melden, den Rest kannst du verteilen wie du willst.“ „Welcher Schwerpunkt?“, fragte Adrian dazwischen. Früher hätte es dafür mindestens einen Cruziatus gehagelt doch mittlerweile war Voldemort froh über das eigenständige Denken seiner Anhänger und Verbündeten. „Das Ministerium. Im St. Mungos sind wahrscheinlich genug Werwölfe denn ich gehe davon aus, dass keiner der Devoten alleine zur Schwangerschaftsuntersuchung kommt also haben wir dort genug Kräfte“, sagte er schließlich. Erst als Adrian genickt hatte, fuhr Voldemort fort, „gut. Severus, ich und Harry schicken dir Leute für die Zutatensuche, du teilst sie ein, wie du denkst.“ „Schick sie zu Charlie, ich habe genug zu tun“, schnarrte Severus. Alle Blicke wanderten zu Charlie, der sie lieb anlächelte aber nichts dazu sagte. „Gut, dann alle zu Charlie. Sonst noch was?“ Severus schüttelte den Kopf, „nein, ich habe genug zu tun. Und wenn niemand mehr etwas Wichtiges von mir will, würde ich gerne anfangen.“ „Dann machen wir für heute hier Schluss. Wenn was ist oder etwas falsch läuft, will ich sofort Meldung haben. Noch Fragen?“, knurrte Voldemort. Nacheinander schüttelten alle die Köpfe und mit einer Handbewegung löste Voldemort die Versammlung auf. Die Umstrukturierung begann noch am selben Tag. Harry übernahm die Aufgabe zu Fenrir zu gehen und ihn über alles zu informieren. Der Alpha war sofort mit den Untersuchungen einverstanden und nachdem er und Remus einen Plan ausgearbeitet hatten, in welcher Reihenfolge die Werwölfe zur Untersuchung gehen sollten, schickte er Eulen los um die Werwölfe davon zu unterrichten. Adrian und Draco machten sich unterdessen getrennt auf den Weg um die Vampire umzustrukturieren. Als Gefährte ihres höchsten Lords hatte Draco mittlerweile genauso viel zu sagen wie Adrian, er hatte es bis jetzt nur nie genutzt. Nun, jetzt wurde es Zeit. Severus zog sich unterdessen in seine Kerker zurück und machte, zusammen mit Charlie, die Listen für die Zutatensuche fertig. Noch am selben Abend tauchte der erste Trupp Vampire auf um diese Liste zu holen, sie würden in der Nacht suchen während Todesser und Harrys Anhänger tagsüber suchen würden. „Waren das alle?“, fragte Charlie spät in der Nacht. Severus hob den Blick von seinen Unterlagen und rieb sich kurz über die Augen. „Ja, das müssten alle gewesen sein.“ „Wie willst du das mit den Werwölfen machen? Das sind ne ganze Menge und irgendwie müssen wir die Übersicht behalten“, sagte Charlie. „Das ist mit Devon schon geklärt. Jeder Werwolf bekommt eine Nummer bei der Schwangerschaftsuntersuchung. Ist er schwanger, wird er gleich raus genommen und ansonsten begleitet ihn diese Nummer die ganze Zeit. Die Phiolen mit seinem Trank werden mit der Nummer beschriftet, keine Namen, nur Nummern. Das macht das Ganze einfacher“, erklärte Severus. „Willst du die Labore irgendwie aufteilen?“ „Ja, das Labor in Malfoy-Manor wird sich auf die Heil-, Stärkungs- und Nährtränke konzentrieren. Hier in Riddle-Manor werden wir die Verwandlungstränke herstellen, das verhindert, dass ein Werwolf doppelt oder gar nicht behandelt wird.“ „Willst du die Teams so lassen?“ „Fast. Du reist nach Malfoy-Manor und übernimmst die Leitung.“ „Bitte? Das ist nicht dein Ernst?“, fuhr Charlie auf. Seine Müdigkeit war wie weggeblasen doch Severus seufzte nur leise und erklärte, „ich brauche jemanden, auf den ich mich verlassen kann. Hermine ist gut, ja, zugegeben aber sie ist zu jung und manchmal zu unbeherrscht. Ich kann nicht zwischen dem St. Mungos, Riddle-Manor und Malfoy-Manor hin und her reisen, ich kann mich nicht zerreißen. Du wirst nach Malfoy-Manor gehen und damit basta.“ „Wann?“ „So früh wie möglich.“ Charlie sah ihn noch einen Moment an bevor er aufstand und seine Sachen zusammen räumte. Severus hob fragend eine Augenbraue, er erkannte die Wut in den braunen Augen und in seiner Körperhaltung, sein Partner riss sich gerade extrem zusammen. „Wenn dir etwas nicht passt, kannst du es sagen“, schnarrte er. „Nein, es passt schon. Da du mich scheinbar so dringend los werden willst, flohe ich gleich nach Malfoy-Manor. Ich bin mir sicher, Lucius wird mir ein Gästezimmer geben“, knurrte Charlie. Eine zweite Augenbraue wanderte nach oben, „Du weißt, dass das Blödsinn ist.“ „Ach, und was bezweckst du dann damit? Du hast es doch oft genug angedeutet, dass du mich nicht in deiner Nähe haben willst und scheinbar suchst du nur nach einer Ausrede um mich ein bisschen loszuwerden. Keine Angst, ich bin schon weg“, fauchte Charlie. „Seit wann interessiert es dich was ich will?“ „Seit ich dachte, wir haben eine Chance aber ich bin es leid zu warten und zu hoffen. Ich habe dir mehr als ein Mal bewiesen, dass ich dich über alles liebe, dass du mir vertrauen kannst und dass ich dir nie etwas tun würde aber es reicht scheinbar nicht.“ „Also willst du alles beenden?“, fragte Severus. Seine Stimme war frei von jeder Emotion doch in seinem Innersten brodelte es. Charlie seufzte leise und sagte traurig, „man kann nichts beenden, was es nicht gibt. Es tut mir leid, dass ich dich so lange belästigt habe. Du hast mir schließlich oft genug gesagt, dass du es nicht willst. Entschuldige.“ „Also gibst du einfach auf?“ „Nein Severus, ich werde niemals aufgeben und ich komme zurück aber nur wenn du mich rufst. Wenn du mich willst, komme ich zurück, sonst nicht“, sagte Charlie traurig denn er wusste wie groß die Chance dazu war. Er hoffte darauf, dass Severus ihn aufhalten würde. Doch der Tränkemeister erhob sich und sagte, „Du bist alt genug um zu wissen was du tust. Sorg dafür, dass die Arbeit in Malfoy-Manor ordentlich verrichtet wird.“ Damit ließ er den völlig geschockten Charlie stehen und verließ sein Büro. Charlie starrte die geschlossene Schlafzimmertür fassungslos an bevor er tief und todtraurig seufzte und ins Wohnzimmer ging. Er wollte einfach nur noch weg von hier und in Ruhe über alles nachdenken. Sein Blick schweifte nochmal durch den Raum, hier hatte er unzählige, sehr ruhige Abende mit Severus verbracht, immer in der Hoffnung, dass er den Tränkemeister doch noch knacken würde. Scheinbar war diese Hoffnung die ganze Zeit über falsch gewesen. Hatte er Severus wirklich die ganze Zeit über wirklich nur genervt? Hatte er ihm nicht immer wieder gesagt, dass er ihn nicht haben wollte? Seufzend griff Charlie nach dem Flohpulver und warf es in den Kamin. Ohne sich nochmal umzudrehen betrat er die grünen Flammen, „Malfoy-Manor.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)