Acht Opfer in acht Tagen von abgemeldet (Rette sie wenn du kannst!) ================================================================================ Epilog: Das Geschenk -------------------- "Warum Mariku?" Mein Freund sah auf den Mann in seinen Armen, währen er sich langsam zu mir umdrehte. Yami Sawano war scheinbar ohnmächtig, aber auch so hätte er nichts sagen können denn er war geknebelt. Die violetten Tiefen waren auf mich gerichtet und ein sanftes Lächeln umspielte die leicht gebräunten Lippen des Ägypters, bevor er zum Sprechen ansetzte. "Du bist viel zu früh da", sagte er etwas enttäuscht und strich über die Stelle wo sich das Herz von Yami befand. "Aber was solls! Dann bekommst du jetzt dein Geschenk!" Meine Augen fielen mir fast heraus, ich konnte es nicht glauben... Mariku dachte in solch einen Moment an nichts, außer meinen Geburtstag? Mein Freund ließ den Menschen in seinen Armen einfach fallen, als ob es nichts Wertvolles war, als ob er bereits tot war. Dann kramte er in der Tasche seines dunkelbraunen Mantels und zog etwas Goldenes heraus. Als ich es sah, war mir vollkommen klar, dass ich den Hearthunter gefunden hatte. Aber ich, oder eher mein Herz, wollte nicht akzeptieren das dieser Mörder mein Freund war. Es war die Person, der ich vertraut hatte, mit der ich einiges erlebt hatte und jetzt...? Erst als etwas Warmes meine Hand umgriff kam ich wieder richtig in die Realität und sah mich mit den violetten Tiefen konfrontiert die mich so liebevoll ansahen, wie ein Mörder eigentlich nicht gucken durfte! Wie er vor allem einen Polizisten nicht ansehen durfte! Mariku griff in meine Jackentasche und zog die kleinen Plastiktütchen mit der Armkette und allen Anhängern heraus. Unwillkürlich stellte ich mir die Frage, ob Mariku mich beobachtet hatte. Wie hätte er sonst wissen sollen in welcher Tasche er greifen musste? Er schob meinen Ärmel hoch und legte mir das goldene Kettchen um. Nach einander hängte er die Anhänger dran, wobei er zu jeden etwas sagte, was das wohl für ihn bedeutete. Beim goldenen Auge sagte er zum Beispiel: "Ich liebe dich seit den ersten Augenblick!" Aber ich hörte nicht wirklich hin, dabei waren es Worte, die jeder gerne hören würde. Nur am Ende lauschte ich nochmal der dunklen Stimme ganz genau. Jedes Wort klang einstudiert, als ob er es bereits tausendmal gesagt hätte. Es klang deutlich und sanft. "Mein Geschenk für dich, ich liebe dich!" Diese Worte klangen als ob sie aus einer weit entfernten Welt kamen, als ob ich sie nur träumte, nur war es leider nicht so. Das war alles echt! Jedes Wort war real und war sicherlich ernst gemeint. Ich zog meine Hand aus den warmen des Älteren, welcher mich daraufhin traurig ansah, wie auch etwas verwirrt. "Was soll das?" "Was soll was? Das ist mein Geschenk für dich, Bakura!" "Verdammt nochmal, erzähl nicht so eine Scheiße! Du hast Menschen umgebracht, Mariku! Und zwar sieben! Wenn ich nicht gekommen wäre vielleicht sogar acht!" "...gefällt dir mein Geschenk nicht?" Wieso konzentrierte sich der Ältere so sehr auf das Geschenk?! Klar, es war sicherlich teuer und äußerst wertvoll, aber darum ging es doch nicht, oder etwa doch?! "Ich habe ganz lange dafür geplant, alles explizit ausgewählt!" "...die Opfer auch?" "Natürlich!", meinte Mariku stolz. "Diese ekelhaften Langfinger wollten doch alle was von dir! Jeder hat dich angetatscht oder angemacht! Selbst dieser blöde Polizist und du merkst es nicht einmal! Aber nun bin ich ja dafür da und ich werde jeden vernichten, der dir auch nur zu nahe kommt oder dich verletzen möchte!" Ich spürte wie sich die Stirn vom Sandblonden gegen meine lehnte. Kurzzeitig schloss ich die Augen, entspannte mich und genoss es einfach in den Armen des Älteren zu stehen. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, bevor ich mich von dem Älteren drückte und die Handschellen nahm, die sich in meinem Gürtel befanden. "Ich muss dich festnehmen..." "Magst du mein Geschenk!?" Während ich ihn die Arme auf den Rücken drehte, wehrte er sich nicht, auch nicht als ich ihn die Handschellen um die Handgelenke legte und festigte, bevor ich sie abschloss. Ich hörte die Rufe von weiteren Polizisten. "Von den Leichen abgesehen?", nuschelte ich. "Ja..." ~+*+~+*+~+*+~+*+~+*+~ Auch wenn es wahrscheinlich falsch war, ich trug das Geschenk jeden Tag! Auch wenn es mit unsichtbaren Blut getränkt war, obwohl deshalb Menschen sterben musste. Niemand würde es verstehen, deshalb wusste es auch keiner. Denn obwohl Menschen deshalb gestorben waren, liebte ich das Geschenk genauso sehr wie den Menschen, der es mir geschenkt hatte... "Ah, Herr Tsumetai! Sie wollen bestimmt wieder zu Mariku?" Nicht das kleinste Lächeln erschien auf meinen Gesicht, dabei war es eine eher nette Begrüßung, wenn man wusste wo man war. "Genau..." Die junge Frau lächelte mich fröhlich an und rief einen Kollegen her, welcher sich nun an ihrer Stelle hinstellte. "Kommen sie mit!" Alles war weiß. Die Fliesen, die Wand, die Türen, einfach alles. Wie in einen Krankenhaus. So gesehen befand ich mich auch in so was Ähnlichem. Die Schritte von der jungen Dame und mir hallten leicht, während sie begann mit mir zu sprechen. "Mariku isst im Moment wirklich wenig. Der Arzt nennt es sogar besorgniserregend!" Mir war klar was man gerade verlangte. Sie wollten dass ich mit ihn sprach. Aber das hätte ich wohl so oder so gemacht. Wie immer blieben wir vor einer Tür stehen, die Tür zu der ich in den Raum kam, wo sich Mariku befand. Sie schloss die Tür vorsichtig auf und trat kurz ein. "Hier ist Besuch für sie." Doch bevor man mich eintreten ließ, gab mir eine weitere Frau ein Tablett, scheinbar war sich gerade dabei gewesen das Essen auszuteilen. Man sagte mir, dass es das Abendessen sei, nickend trat ich nun ein und sofort rief man meinen Namen. Sie lächelte mir nochmal zu und schloss die Tür. Sofort umschlossen mich zwei starke Arme, ich musste aufpassen, dass das Tablett nicht runterfiel während ich mich an die warme Brust schmiegte. Ja, es war falsch... alles war falsch was ich hier tat, aber ich konnte nichts dagegen tun! Ich hatte es versucht... mich zu trennen, aber es ging einfach nicht. Niemand konnte mir so wichtig sein wie diese Person... "Du bist wieder da..." "Ich sagte doch, dass ich wieder komme." "Ich weiß!" Mariku zog mich zum Bett, welches zwar knarrte als wir uns darauf setzten, aber doch recht bequem war. Ich stellte das Tablett vor ihn, woraufhin er das Gesicht verzog. "Du isst zu wenig, Mariku." "Es schmeckt widerlich!" Ehrlich gesagt konnte ich es mir vorstellen. Hier sollte das Essen auch nicht schmecken. Jedenfalls konnte ich mir nicht vorstellen, dass es schmecken sollte, es sah bereits ekelhaft aus, aber man erkannte was es für Essen war. Außer es war was ganz anders, sah aber aus wie das, was ich dachte. "So schlimm schmeckt es sicher nicht!", meinte ich und hoffte das Mariku es mir abkaufte. Leider schob er das Tablett zu mir und zeigte auf Gabel und Messer. Ich stockte, bevor ich mir etwas vom Schnitzel, oder was auch immer das war, abschnitt, es in die Soße tauchte und in meinen Mund steckte. Obwohl ich mir immer wieder sagte, wenigstens so zu tun, als ob es schmeckte, gelang es mir nicht. Ich verzog das Gesicht und schluckte es so schnell wie möglich hinunter. "Köstlich!" War ja klar das Mariku mir das nicht abkaufte, seufzend ließ ich den Kopf fallen. "Iss bitte etwas, ja? Für mich~?" Und dann ging es ganz schnell. Mein Freund nahm einen Happen nach den anderen und spülte alles mit dem Wasser hinunter, was er dazu bekommen hat. Ich lächelte nun doch, kurz darauf bekam ich einen Kuss. Nur einen kurzen, aber er war dennoch schön gewesen. Lächelnd drehte ich mich leicht um und holte etwas aus meiner Tasche. Sie war vorher kontrolliert wurden, aber da nichts Bedrohliches drinnen war, durfte ich sie mit rein nehmen. "Hier, und Teile es gut ein, wenn dir das hier nicht schmeckt!" Mariku legte den Kopf schief und nahm die Tüte an, die ich ihm entgegen streckte. Als er rein sah und erkannte was es war, fingen seine Augen an zu funkeln wie des einen kleinen Kindes. Ich bekam noch einen Kuss, einen innigeren, aber auch irgendwie naiv wirkenden, denn ich sah im Moment nur ein Kind im Älteren welcher sich über Kuchen und Kekse freute die ich ihn beim Bäcker gekauft hatte. Leider klingelte mein Handy und man berichtete mir von einem neuen Fall. Noch bevor ich was sagen konnte, stellte Mariku die Frage. "Kommst du wieder?" "Ich komme immer wieder." Es folgte ein Kuss, dennoch stellte ich mir die Frage mal wieder. Immer fragte Mariku ob ich wieder komme, aber nie fragt er wann oder wieso ich wieder kam. Ich frage nicht nach, ich konnte das irgendwie nicht, ich konnte nicht nachfragen, weil ich Angst vor einer Antwort hatte... Ich machte mich fertig und ging, nachdem ich Mariku nochmal geküsst hatte. Ein neuer Auftrag stand an und ich hoffte, dass mein Freund bald raus kommen konnte... das man ihn entließ, es war mir egal was er getan hatte! Sollten sie doch meinen ich hätte sie nicht mehr alle, vielleicht stimmte das ja auch... Ende? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)