Acht Opfer in acht Tagen von abgemeldet (Rette sie wenn du kannst!) ================================================================================ Kapitel 4: Die Wheelers ----------------------- Bakura hatte gehofft das der nächste Tag entspannter verlaufen würde. Allerdings verlor er diese Hoffnung schon, als er nur mit einen Fuß das Polizeipräsidium betrat. Einige Männer und Frauen in Uniform hetzten mit Telefonen am Ohr, an ihm vorbei. War etwa noch ein Opfer gefunden?! Der Polizeichef schlängelte sich an seine Kollegen vorbei, hatte sich bis zu seinem Büro vorgekämpft. Dort wurde er bereits von einem Punk erwartet, welcher sich scheinbar damit beschäftigte, die umherhetzenden Menschen zu beobachten und manchmal den Kopf zu schütteln. Erst als er Bakura entdeckte, hörte er damit auf und ging auf den Weißhaarigen zu. „Ist irgendwas passiert?“, fragte der Polizeichef, ohne eines Wortes der Begrüßung. „Es hat sich eine Gruppe ‚Superhelden‘ zusammen gefunden. Alles Bürger die nicht daran glauben, dass die Polizei den ‚Hearthunter‘ zu fassen bekommt“, erklärte Yami, während Bakura die Tür zu seinen Büro aufschloss und eintrat. „Sie möchten, dass man sie ins Team dazu holt, um auf ihre eigene Art und Weise nach den Mörder zu suchen.“ Das der Weißhaariger davon wenig begeistert war, sah man ihn wahrscheinlich an, denn Yami hob beschwichtigend die Hände. Natürlich war es nicht die Schuld vom Punk, es war seine eigene Schuld. Es gab in Tokyo oft Mörder und solche ‚Superhelfen-Gruppierungen‘ waren bei Bakura auch schon bekannt. Bisher konnte er diese aber immer wieder hinhalten. Das Letzte was ein hartarbeitender, so schon genervter Polizeichef gebrauchen konnte, waren irgendwelche Typen oder Weiber, die meinen sich selbst auf die Suche begeben zu müssen. Denn wenn einer von ihnen starb, dann war die Polizei erst Mal am Arsch! „Der Anführer, nein, die Anführerin heißt Serenity Wheeler“, sagte Yami. „Sie ist schon bekannt bei solchen Heldenorganisationen.“ „Ich kenne sie“, seufzte Bakura und strich sich durch das weiße Haar. „Ich gehe mich mit ihr unterhalten.“ Eben hatte der Polizeichef die Jacke abgelegen, da zog er sich auch schon wieder an und ging an seinen Kollegen aus Yokohama vorbei. Dieser hatte allerdings nicht vor hier einfach rumzustehen. „Ich komme mit!“ Da es keine Gründe gab, dem zu wiedersprechen, nickte Bakura nur und machte sich mit dem Punk auf den Weg zu der Gruppierung, welche ihnen eben helfen, oder schaden wollte… ~+*+~+*+~+*+~+*+~+*+~ Woher sich Bakura und Serenity kannten? Das war eigentlich ganz einfach zu verstehen, wenn man mehr vom Polizeichef wusste. In seiner Jugendzeit war er mit Joey, Serenitys Bruder, befreundet gewesen. So hatte Bakura die junge Frau kennen gelernt. Allerdings war da nie etwas gewesen. Der Polizeichef kam mit ihr klar, aber sie waren nie so was wie Freunde gewesen, eher Bekannte. Sie konnten sich gut unterhalten, aber nur über solch oberflächliche Dinge wie Musik, oder Filme. Gezielt steuerte Bakura eine kleine Gruppe zu, welche aus 6 Personen bestand. Es waren 5 Frauen und 1 Mann gewesen. Aber sie stritten, nicht sehr laut aber Bakura konnte aus der Gestik vom Mann lesen, dass sie sich nicht über die Natur unterhielten. „Entschuldigung.“ Fast sofort richteten sich alle Blicke auf ihn, das Gesicht von Serenity hellte sich ganz schnell auf. „Bakura!“, sie kam auf ihn zu und lächelte so fröhlich wie sie es immer tat. „Oder… muss ich dich jetzt Herr Tsumetai nennen?“ Ein kleines Lächeln schlich sich auf die strengen Züge des Polizeichef und er schüttelte leicht den Kopf. „Natürlich nicht Serenity.“ Die junge Dame umarmte Bakura kurz und hob dann eine Augenbraue. „Weshalb kommst du?“ Seufzend griff der 24-Jährige nach den Handgelenk von Serenity und zog sie bestimmend etwas von der Gruppe weg. Erst als er sicher war, dass sie außer Hörweite waren, blieb er stehen um mit der Sprach raus zu rücken. „Könntest du bitte deinen Trupp zurückziehen?“ Eigentlich sollte das mehr nach einen Befehl, als einer Bitte klingen. „Meine Kollegen und ich haben schon genügend Probleme, auch ohne das dein ‚Heldentrupp‘ uns Ärger macht.“ „Wir machen keinen Ärger“, begann Serenity mit ihrer hellen Stimme zu wiedersprechen. „Wir wollen nur genauso wie ihr, dafür sorgen das es in Tokyo sicherer wird.“ „Ihr helft uns aber bestimmt nicht, wenn ihr zur Presse rennt und meint das wir dass alleine nicht schaffen würden!“, funkelte Bakura die Jüngere böse an. „Wir können das ohne euch schaffen, ihr müsstet euch uns nur nicht in den Weg stellen! Jetzt könnte ich schon Beweise an den Tatorten suchen oder zur Gerichtsmedizin gehen, aber nein! Stattdessen muss ich mich um irgendwelche Wichtigtuer kümmern, welche meinen das alles alleine schaffen zu können! Wenn ihr so gut seid geht studieren und bewerbt euch für den Beruf Polizist!“ Gerade war es Bakura ziemlich egal ob irgendein Reporter in der Nähe war und das filmte… ob er jetzt Serenity verletzt hatte. Alles war ihm einfach egal, außer dieser ‚Hearthunter‘! Er wollte diesen Mörder fassen und am liebsten eigen händig umbringen für all die Probleme, die er wegen dem Kerl bekam! „Ist ja gut“, beschwichtigte Serenity mit verkniffenem Blick. „Wir ziehen uns zurück, aber beruhige dich, Bakura.“ Da tat er langsam. Ja, der Polizeichef schaffte es sich nach und nach zu beruhigen. Er strich sich durch das helle Haar und atmete tief durch. Vielleicht sollte er kündigen! Dieser Beruf tat ihn ganz und gar nicht gut! So hatte er wenigstens mehr Zeit für seinen Freund, der wäre bestimmt auch nicht böse wenn Bakura kündigen würde! „…wie geht es Joey?“, fragte der 24-Jährige schluckend, befeuchtete seine trockenen Lippen. Er hatte die Frage nicht stellen wollen. Joey und er waren im Streit aus einander gegangen. Joey hatte ihn nur ausgenutzt, hatte aus ihn Informationen bekommen und sie für Diebstähle genutzt. Bakura warf sich seine Leichtsinnigkeit immer noch vor! Wahrscheinlich war das einer der Gründe, weshalb er selbst mit seinen Freund, nicht über seinen Beruf sprach… nicht über Beweismittel oder ähnliches. „Ich weiß es nicht. Ich habe ihn seid meinen Geburtstag nicht mehr gesehen“, fing Serenity an zu sprechen. Der Polizeichef wollte zuhören und gleichzeitig konzentrierte er sich auf anderes. Den Wind, welcher leise in seinen Ohren rauschte, das rascheln von Blättern oder am Bodenliegenden Laub. Das zwitschern von ein paar Vögeln und die leisen Stimme von anderen Menschen, welche an ihnen vorbei gingen oder in der Nähe standen. Aber immer wieder musste er der hellen Stimme zuhören. Er wollte wissen wie es Joey ging! „Soweit ich weiß lebt er auf der Straße bei ein paar ‚Kumpels‘“, Serenity schien nicht von den Freunden von Joey begeistert zu sein. „Wir haben kaum Kontakt mehr zu einander… ich frage mich nur immer wieder, wo der Joey ist den ich von früher kenne… den wir von früher kennen.“ Bakura spürte wie Serenitys warme Hand seine umgriff und schluckte einen großen Kloß hinunter. ~+*+~+*+~+*+~+*+~+*+~ „Und? Wie weit bist du?“ „Chef, wenn sie mich aller 5 Sekunden fragen, bringt es keinen von uns weiter“, seufzte Noah. Er war als kleiner Computerspezialist im Polizeirevier bekannt und hockte auch die meiste Zeit vor dem PC. „Auf diese Beschreibung passt fasst jede Person in Tokyo!“ „Hm…“, verließ es murrend Bakuras Mund. Ungeduldig lief er auf und ab und strich immer wieder durch sein weißes Haar, leckte sich über die Lippen und versuchte in seinen Kopf alle Personen durch zu gehen, die auf die Beschreibung vom ‚Hearthunter‘ passte. Aber keiner wollte ihm so wirklich einfallen. Dabei war honigblondes Haar in Japan eher selten, genauso selten wie weißes Haar. In jeder Sekunde konnte jemand tot aufgefunden werden. In jeder Sekunde konnte der ‚Hearthunter‘ zugreifen und das nächste Opfer umbringen. In jeder Sekunde… und sie konnten nichts tun! „Hast du jemanden?“ „Argh!“ Genervt schaute Noah seinen Boss an, bevor er leicht nickte. „Ich habe jemanden gefunden der zu der Beschreibung passen würde.“ Da hatte er Bakura auch schon am Bildschirm kleben, aber diesen fielen bei dem Namen vom vermutlichen Opfer beinahe die Augen raus. „Joseph Jay Wheeler..?“ „Genau… honigblondes Haar, braune Augen, helle Haut und er ist männlich!“ Bakura rieb sich die Augen, dass konnte doch alles nicht wahr sein! Wieso war ihm Joey nicht schon früher eingefallen? Er hatte sich heute erst mit Serenity über ihn unterhalte! „Haben wir irgendeinen Anhaltspunkt wo er sich befinden könnte?“ „Sein Vater verstarb letztes Jahr, seine Mutter ist nach Florida ausgewandert… er hat eine Schwester hier. Sie wohnt in der-“ „Ich weiß wo sie wohnt...“ Obwohl er sich ziemlich sicher war das Serenity nicht wusste wo Joey war, machte er sich mit Yami auf den Weg zur Adresse von ihr. Am Ende kamen sie an einer mehr oder weniger finsteren Gasse an, nahe der Innenstadt hatte Bakura so was nicht erwartet. Da sah man mal wieder, wie verwöhnt er war. Gut verdienende Eltern, ein schönes Leben und nun verdiente er auch nicht sehr wenig. Nicht jeder hatte so viel Glück wie er, Serenity lebte alleine, außer sie hatte einen Freund. Der Polizeichef konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal hier gewesen war. Das musste Jahre her sein… damals war er noch mit Joey befreundet gewesen. Die Haustür stand offen und somit kamen sie ohne Probleme rein. Da der Fahrstuhl kaputt war, aus welchen Gründen auch immer, mussten sie die Treppen benutzen. Sie hatten Glück das Serenity nur in der 2ten Etage wohnte. Gerade liefen sie den Gang runter, da klingelte Bakuras Handy. Verwundert zog der Polizeichef es raus, bekam einen genervten Blick von Yami, welchen er ab einfach ignorierte und ging ans Handy. Gleichzeitig wurde eine der Türen aufgerissen und Serenity Wheeler rannte los, knallte dabei gegen Bakura, welcher sie beide zwar halten konnte, dafür das Handy aber fallen ließ. „Hey Serenity, was ist denn los?“, runzelte Bakura die Stirn und hob sein Handy wieder auf. Scheinbar hatte er ausversehen aufgelegt. „Es ist was ganz schreckliches passiert Bakura!“, schniefte Serenity, aus ihren Augen quollen Tränen und ihr sonst so glückliches, frisches Gesicht sah aus, als ob es noch nie etwas von Glück gehört hatte. „Joey…“ „Was ist mit Joey?“, fragte der Polizeichef neugierig. „…er ist tot!“ ~+*+~+*+~+*+~+*+~+*+~ Als Bakura nach Hause kam, fühlte er sich leer. Er dachte nur noch daran sich in das Bett zu hauen und einfach zu schlafen! Dabei war er heute sogar früher als so oft nach Haus gekommen. Allerdings hatte er eben seinen früheren, besten Freund verloren. Seine Augen fühlten sich ganz schwer an, sein Körper ganz träge und irgendwie tat ihn alles weh. „Hey Darling, ich habe gedacht du kommst erst später“, hörte er die raue Stimme von seinen Freund aus der Küche. Dann sah er auch schon den Kopf von ihm und wenig später stand der Ältere bei Bakura. „Geht es dir gut? Du siehst irgendwie…“ „Scheiße aus?“, ergänzte der Polizeichef. „Mir geht es auch scheiße.“ Er schlüpfte aus seiner Jacke und den Schuhen, bevor er sogleich im Schlafzimmer verschwand und sich auf das große Bett warf. Bakura hatte mitbekommen das sein Freund ihm gefolgt war. Als sich das Bett auf der einen Seite etwas senkte, wusste er das sich der Ältere dorthin gesetzt hatte. Die Hand, welche sich wenig später in seinen Haar legte und dadurch strich, fühlte sich einfach gut an. „Was ist denn passiert?“ Bakura war es zwar gewohnt das sich sein Freund um ihn sorgte, aber eine solch sanfte, zuvorkommende Stimme hatte er noch nie bei ihm gehört! Seufzend richtete sich der Polizeichef auf, gab den Älteren erstmal einen kleinen Kuss, welcher zur Begrüßung war, zwar kam er etwas spät, aber besser spät als nie. Dann zog er sich bis zur Unterwäsche aus, begann währenddessen zu sprechen. „Du kennst doch bestimmt noch Joey Wheeler?“ Ein nicken vom Älteren und er erzählte weiter. „Der ‚Hearthunter‘ hat ihn getötet.“ „Joey ist tot?“ „Ja“, nickte Bakura und legte sich auf den Bauch ins Bett. „Serenity tut mir leid. Du weißt schon, Joeys Schwester?“ „Ja, ich weiß wen du meinst“, antwortete sein Freund und dann spürte er die warmen Hände auf seinen Schultern. Der Ältere begann seine Schultern zu massieren. Der Polizeichef seufzte wohlwollend und er schloss genüsslich die Augen. „Ich meine… ihre Familie war eh schon zerrüttet, letztes Jahr ihr Vater und jetzt ihr Bruder und ich? Ich konnte Joey nicht beschützen, nur wegen mir ist er gestorben. Hätte ich den Kontakt gehalten, würde er vielleicht noch leben!“ Er hörte seinen Freund seufzen. „Du darfst dir dafür nicht die Schuld geben, Darling“, meinte er. „Du bist ein Mensch wie jeder andere auch! Man darf dir nichts vorwerfen…“ Dann beugte sich Bakuras Freund vor und hauchte jeder Schulter vom Polizeichef zwei Küsse auf. „Und jetzt solltest du besser schlafen, du hast heute genug durch gemacht.“ Der 24-Jährige hatte widersprechen wollen, hatte noch etwas mit seinen Freund sprechen wollen, aber die Müdigkeit siegte und er brachte nicht mehr als ein nicken zu Stande. Als sein Freund neben ihn lag und er sich an ihn kuscheln konnte, war ihm alles Andere sowieso egal. Nur noch sein Partner und seine Müdigkeit zählte. Über seine Probleme konnte er morgen immer noch nachdenken… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)