Insomina von Noveen (Schlaflos) ================================================================================ Kapitel 2: Einsamkeit --------------------- AA: Es hat ein wenig länger gedauert… doch hier ist nun das neue Kapitel. Hiermit entschuldige ich mich bei allen Lesern, die bereits das Manga besitzen.^^ Denn ich wurde vor kurzem freundlich darauf hingewiesen, dass in eben Diesen die Eltern der Zwillinge genauer beschrieben werden. Da ich bisher jedoch nur das Anime gesehen habe, musste ich mich leider damit begnügen mir selber Charakterzüge auszudenken und die Namen lediglich von den FF´s zu übernehmen, die ich bisher schon gelesen habe. Auch wenn ich das Manga jetzt sicher bald lese, werde ich diese Geschichte mit meinem jetzigen Wissen beenden. Sonst würde das die Story und meinen Plot verfälschen und alles noch einmal ändern möchte ich nicht. ^^“ Ich bitte um Verständnis… ________________ _______________ Zusammengerollte wie ein Fötus lag Kaoru in dem großen Bett und starrte an die weiße Wand. Er hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan. So wie er es vorhergesehen hatte. Ihm war merkwürdig kalt. Nicht körperlich… nein die Kälte war innerlich, so als würde ihm eine Wärmequelle fehlen. Seine Gedanken kreisten ohne dass er überhaupt wusste worum. Er konnte nichts Klares erfassen. Es war, als würde man Papierfetzen im Wind fangen wollen. Nur gedämpft bekam er mit, wie die Hausmädchen auf ihn einredeten, um ihn dazu zu bewegen aufzustehen und zur Schule zu gehen. Doch er starrte nur weiter die Wand an. Kaoru konnte einfach nicht reagieren. Es kam ihm vor als wäre er erstarrt. Völlig regungslos. Wie sollte er ohne Hikaru auch nur eine Stunde in der Schule aushalten? Jeder würde ihn fragen… Ihn auf diese Leere in seinem Inneren aufmerksam machen. Wie sollte er das schaffen? Selbst im Host Club würde er sich nicht ablenken können. Schließlich konnte er ihre Inzest Masche nicht alleine spielen. Außerdem würde es den Kundinnen natürlich erst recht auffallen, zumal die Meisten gestern anwesend waren, als er zusammengebrochen war. Und sie würden fragen… Fragen. Die hatte er auch. Warum gerade Hikaru? Und warum zum Teufel hatte er es nicht früher bemerkt?! Er war schließlich immer bei ihm! War er so blind geworden, was die Belange seines Bruders anging? Verdammt. War es seine Schuld? Hatte er es früher erkennen müssen? Eigentlich wollte er jetzt nicht darüber nachdenken, aber die Gedanken hafteten sich an ihn und ließen ihn nicht mehr los. Irgendwann gaben die Hausmädchen es auf, auf ihn einzureden. Wenigstens was. So blieb er liegen, wie er war und hing seinen düsteren Gedanken nach. Starrte weiter die weiße Wand an. Weiß… Diese Farbe erinnerte Kaoru an das Krankenhaus. Steril und unpersönlich. Er hatte diese Farbe noch nie gemocht, doch jetzt verabscheute er sie irgendwie noch mehr. Es schien als würde sie ihn auffressen und ihn in eine andere Dimension ziehen. Eine andere Welt in der nur Resignation und Gedanken herrschten… und natürlich Weiß ! ________ _________ Der Rothaarige wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Er hörte nur ab und zu die Tür. Anscheinend machten die Bediensteten sich Sorgen, dass er sich umbrachte oder so. Doch ansonsten geschah nicht viel. Sein Handy hatte er schon nach der Ankunft gestern ausgestellt. Er wusste genau, dass seine Freunde ihn versuchten zu erreichen. Aber er wollte jetzt nicht reden. Nichts würde ihm jetzt schwerer fallen als das. Im Großen und Ganzen wollte er im Moment gar nichts … nur liegen. Einfach hier bleiben. Warten bis es vorbei war. Und dann…- wurde die Tür aufgerissen. Kaoru wusste sofort, dass es dieses Mal kein Hausmädchen war. So kam nur Einer zu ihrer Tür hinein gestürmt. »Kaoru! Komm mit hinunter ich will sofort mit dir reden!« Der Angesprochene seufzte auf, folgte aber der Anweisung. Träge schlich er hinaus, die Treppe hinunter und dann folgte er seinen Eltern ins Aufenthaltszimmer. Dort setzte er sich in den Sessel gegenüber der Couch auf der seine Eltern bereits Platz genommen hatten. Die Drei warteten bis das Hausmädchen den Tee ausgeschenkt hatte, bedankten sich und sahen ihr nach, als sie aus dem Raum ging. Dann galt die volle Aufmerksamkeit ihm allein. Wieder wurde sich Kaoru der Leere neben sich schmerzlich bewusst. Unwohl wand er sich leicht unter den Blicken. Er wollte nicht hier sitzen. Das fühlte sich alles so verdammt falsch an. Alles war so fremd, als hätte er einen neuen Körper bekommen. »Was genau ist da geschehen?« fragte seine Mutter ohne Umschweife. Ohne den Blick zu heben erzählte Kaoru stockend was sich am Vortrag zugetragen hatte. Es war für den Rothaarigen alles andere als einfach alles noch einmal in seiner Erinnerung zu durchleben. Manche Details ließ er aber bewusst weg. Seinen Ausraster und die Arbeit ihm Host Club zum Beispiel… seine Eltern mussten nicht alles wissen. Danach folgte Schweigen. Die Leere schmerzte ihn wie Nadeln… jetzt nach der Erzählung war es noch schlimmer als es ohnehin schon war. Das alles war erst gestern gewesen. Das war so unbegreiflich, dass sein Verstand auf diese Information gar nicht so recht reagieren konnte. Ihm war es immer noch so, als würde sein Zwilling jeden Moment zur Tür hereinkommen und sich entschuldigen weil er verschlafen hatte. »Und du hast vorher nichts bemerkt?« fragte Yuzuha. »Nein.« antwortete Kaoru und hoffte, dass sie nicht weiter bohrte. Ihm war schon wieder ganz schlecht vor Schuld. Den Blick gesenkt knetete er seine blassen Finger und sah dem Dampf zu, der aus seiner Teetasse stieg. Der Tee war sicher schon lauwarm… Wieder herrschte kurze Stille. Auch wenn er gerne trinken würde, er traute seinem Schluckreflex zurzeit nicht recht. An sich würde er jetzt lieber auf seinem Zimmer sein und einfach warten. Warten auf Hikaru. Darauf das er ihn in seine Arme schloss und er sich wieder komplett und lebendig fühlte. Konnte man eigentlich an Sehnsucht sterben? Irgendwie glaubte er das plötzlich. Jedenfalls fühlte es sich so an… wobei er wusste ja nicht wie es sich anfühlte zu sterben. Aber das Gefühl was in ihm fraß … es war schrecklich. Und was war schrecklicher als sterben? »Kaoru?« wurde er aus seinen trüben Gedanken gerissen. Er sah auf und blickte direkt in zwei besorgte Augenpaare. »Trink deinen Tee.« Der Angesprochene nickte wie mechanisch und würgte das Heißgetränk hinunter. Für ihn schmeckte es wie lauwarmes Wasser. Doch er sagte nichts. Es fühlte sich an als müsste er jeden Moment ersticken, als er auch noch die letzten Schluckte hinter quälte. Er spürte genau die Blicke seiner Eltern. Sie ruhten auf ihm, als wollen sie etwas fragen. Aber er sah nicht auf. Er konnte das nicht. »Du wirst morgen wieder in die Schule gehen.« sagte Daisuke. Es war nicht wirklich eine Aussage, eher eine Aufforderung. Kaoru biss sich auf die Unterlippe. Er hatte keine Kraft zu streiten. Warum musste sein Vater auch so… so taktlos sein? Konnte er nicht fühlen? »Hast du mich gehört?« wurde er gefragt, als er keine Antwort gab. »Ja.« »Dann antworte.« »Verzeih. Ich kann das einfach nicht…« Er wusste gar nicht warum er sich entschuldigte. Und wieder übermannte ihn das Gefühl der Schwäche und der Hilflosigkeit. »Natürlich kannst du. Ich bestreite ja gar nicht, dass es am Anfang schwer werden wird. -« »Aber -« »Nichts aber, Kaoru! Du kannst nicht vier Wochen die Schule schwänzen. Das geht einfach nicht! Wie willst du das alles nachholen?« Moment… Was? »Außerdem wäre es nicht förderlich, wenn du hier den ganzen Tag alleine rumsitzt. Da wirst du doch verrückt…« warf seine Mutter nun ein. »Du bist ja jetzt schon ganz abwesend.« Zurückspulen bitte. »Was?« fragte er einsilbig. »Wie was?« fragte seine Mutter ebenso eloquent wie er. »Wie lange?« versuchte er seine Frage zu präzisieren. Seinen Schock konnte er jedoch nicht ganz verstecken. Yuzuha seufzte. Sie schien ihn sofort zu verstehen. »Vier Wochen.« Kaoru merkte wie ihm alles aus dem Gesicht glitt. »Wir waren vorhin beim Arzt, der hat uns den Ablauf der Krankheit ein wenig erklärt.« sagte nun sein Vater und maß ihn mit Blicken. » Die ersten zehn Tage muss er auf der Intensivstation bleiben, da er hohe Fieberschwankungen haben wird. Seine jetzige Temperatur liegt bei 40°, dass kann sich aber schnell ändern. Er hatte wohl bereits zwei Fieberkrämpfe. Danach wollen sie ihn in seine normale Station verlegen und die Symptome die er zeigt weiter beobachten. Erst wenn alles geklärt ist können wir ihn wieder nach Hause holen.« Kaoru spürte das Zittern, was seinen Körper erfasst hatte. »Die Phase nach dem Fieber kann ungefähr zwei Wochen dauern, aber das kann uns wohl der Arzt erst sagen, wenn es so weit ist. Erst einmal muss er die Fieberperiode gut überstehen.« Kaoru nickte. Dieser Fluss an Informationen hatte die gleiche Wirkung auf ihn wie ein Schlag in den Magen. Ihm war, als könne er Hikarus Schmerzen deutlich fühlen. »Also ab morgen gehst du wieder zur Schule. Keine Widerrede…« Auch wenn er eine gehabt hätte, er war einfach nicht in der Lage sich jetzt rumzustreiten. Ihm fehlte die Kraft. Zittrig holte er Luft. »Ich geh dann wieder ins Zimmer, wenn alles gesagt ist.« sagte er tonlos. Sein Vater nickte. Mechanisch stand er auf und ging den Weg zurück den er gekommen war, ohne irgendetwas wahrzunehmen. Er fühlte sich wie ein Roboter. Als er an ihrem Zimmer ankam und die Tür aufstieß, empfing ihn sofort die Leere wieder. Sie breitete sich auf alles aus und schien ihn nieder zu drücken. Schmerzhaft stach es in seiner Brust. Das Bett war leer… Alles war leer… auch er selber. Stolpernd betrat er das Zimmer und ließ die Tür hinter sich zufallen. Er ging wieder zum Bett, weil er sonst einfach nichts mit sich anzufangen wusste. Wieder drehte er sich zur Wand und ließ sich von dem Weiß verschlucken. In dieser Welt, in die er sich nun zurückzog, war es trostlos. Aber dort gab es zumindest keine Schmerzen. Er zog sich vollkommen in diese Welt zurück… So bemerkte der Rothaarige noch nicht einmal, dass er weinte. ________ _________ Die Tage liefen zähflüssig dahin. Und Kaoru existierte vor sich hin. Funktionierte irgendwie. Doch von seiner Umwelt bekam er nur wenig, bis gar nichts mehr mit. Eigentlich machte es keinen Unterschied ob er im Bett lag oder zur Schule ging. Jedenfalls kam es aufs Gleiche raus. Er starrte abwesend vor sich hin und reagierte nur gelegentlich auf Ansprache. Das einzige was in der Schule anders war, war der Host Club… Kaoru war vom direkten Club „beurlaubt“, trotzdem bemühten sich die anderen Mitglieder um ihn. Sie halfen ihm wo sie konnten und versuchten ihn irgendwie aufzufangen und abzulenken. Auch wenn er wusste, dass sie es gut meinten, war er von Dankbarkeit weit entfernt – wie überhaupt von jedem Gefühl. Für ihn war die Anwesenheit andere Menschen im Moment einfach nur anstrengend, egal wie gut sie es meinten. Es war für ihn unerträglich die Nähe zu anderen zu spüren ohne zu Hikaru zu dürfen. Es war einzig seine Anwesenheit, die Kaoru so sehr brauchte. Hikarus Anwesenheit war kaum zu spüren, sanft und strahlend. Das war schon immer so gewesen. Andere Menschen waren anstrengend; dort musste man aussprechen was man dachte, weil sie es sonst nicht verstanden. Man musste Floskeln benutzen und ihnen immer Aufmerksamkeit schenken…anwesend seien. Etwas was er zurzeit einfach nicht vermochte. Er hatte überhaupt kein Fünkchen Energie mehr in sich. Nichts. Auch wenn er den Chef und Haruhi (die sich am meisten um ihn bemühten) mochte, er ertrug es nur schwer mit ihnen zu reden, als wäre alles in Ordnung. Vor allem aber die Kundinnen machten ihn zu schaffen. Immer wieder sprachen sie ihn auf Hikaru an. Und jedes Mal fühlte es sich an, wie mit Anlauf gegen eine Mauer zu laufen. Als er beim Dritten Gespräch dieser Art, dann letztendlich völlig zusammenbrach, hatte der Chef ein Einsehen und hielt von da an alle Kundinnen von ihm fern. So gut es eben ging. Das war erträglich… Fast. Immer öfter zog er sich jedoch dahin zurück wo er komplett alleine war und mied die Nähe seiner Freunde. Entweder er strich durch leere Schulgänge, versteckte sich in entlegenen Ecken im Gebäude oder zog sich in das Labyrinth hinter dem Schulgebäude zurück. Dort saß er dann einfach und dachte nach… Wartete und bemitleidete sich ein wenig selber. Immer wieder hatte er das Gefühl, dass Schmerzen über seinen Körper peitschten die nicht zu ihm gehörten. War das Hikaru? War ihre Verbindung noch da, obwohl er so weit weg zu sein schien? Konnte das sein? Er hatte ihn schon so lange nicht mehr gesehen… es kam ihm beinah vor wie Jahre, dabei waren es erst vier Tage. Seine Eltern hielten ihn vom Krankenhaus fern. Aber er wusste nicht ob er von selber die Kraft finden würde und dort hingehen konnte um ihn zu sehen. So… so verletzlich. Kaoru war sich sicher, dass würde er nicht aushalten können. Eigentlich war Hikaru der Stärkere… der Kämpfer… Jetzt war er sich da nicht mehr so sicher. Und er hatte Angst. So schreckliche Angst, seinen einzigen Lebensinhalt zu verlieren den er je gehabt hatte. Er wollte das nicht. Er konnte es auch nicht. Alles drehte sich bei ihm um seinen Bruder… ________ _________ »Hab ich dich gefunden.« hörte er die Stimme seiner besten Freundin und spürte wie diese sich dicht neben ihm fallen ließ. »Hier iss das.« Ihm wurde ein Sandwich unter die Nase gehalten, doch er reagierte nicht darauf. Wieso auch? »Komm schon Kaoru, wenigstens einen Bissen.« Weiterhin rührte er sich nicht. Er saß auf den Rand des Brunnens und starrte weiter in den Himmel. Wie konnte nur die Sonne scheinen? Wie konnten alle Menschen einfach so weitermachen wie bisher? Wie? Wie schafften das alle bloß, wenn er sich doch so tot fühlte? Haruhi seufzte und lehnte sich gegen ihn, legte den Kopf an seine Schulter. »Weißt du, damals als Mama starb ging es mir ähnlich. Ich hab mich so leer gefühlt und gedacht, dass nichts mehr einen Sinn macht. Warum soll man essen? Warum sich anziehen, aufstehen und rausgehen? Es versteht ja eh keiner… alle machen weiter wie bisher… keinen interessiert es…« begann sie leise zu reden. » Aber das stimmt nicht, Kaoru. Das ist mir auch klar geworden. Es gibt Menschen die das verstehen können. Weißt du? Mein Papa hat es damals verstanden… er hatte schließlich ebenfalls einen wichtigen Menschen verloren. Er hat mir so geholfen in der Zeit und trotzdem fühlte ich mich so alleine… Ich habe einfach nicht gewusst was ich machen sollte. Aber irgendwann ist es besser geworden. Immer mehr. Jetzt kann ich lächeln, wenn ich an sie denke. Es tut noch weh, aber ich kann mich auch an die schönen Momente erinnern und nicht nur an die letzten Stunden denken… das zählt. Ich weiß das der Vergleich hinkt, doch ich bin mir sicher das Hikaru nicht wollen würde, dass du dich so zurückziehst. Und ich will es auch nicht… genauso wenig wie Tamaki, Kyoya, Honey oder Mori. Verstehst du?« Kaoru nickte nur. Irgendwie hatte sie ja Recht. Sein Bruder würde das alles nicht wollen… weder, dass er alleine war noch, dass er das Essen verweigerte. Haruhi sah zu ihm auf. »Ich möchte das du etwas isst. Bitte… es bringt rein gar nichts, wenn Hikaru wieder wach wird und du selbst im Krankenhaus liegst, weil dein Kreislauf kollabiert ist.« Wieder hielt sie ihm das Sandwich hin. Dieses Mal nahm er es ihr ab und begann mechanisch zu essen. Er schmeckte nicht viel, doch das war egal. Die Übelkeit, die er seit dem Morgen verspürte verschwand ein wenig. Das war gut… irgendwie. »Trinkst du auch genug?« »Ja.« Haruhi schien sich über seine Antwort zu freuen, denn in ihrem Gesicht breitete sich ein umwerfendes Lächeln aus. »Das ist gut.« meinte sie nur und lehnte sich wieder an seine Schulter. »Ich weiß einfach das alles wieder gut wird… du wirst schon sehen.« »Danke…« »Wofür.« »Das du das immer wieder sagst. Und das du hier bist.« »Du weißt doch, dass es selbstverständlich ist.« Nein das wusste er nicht. ________ _________ Kaoru lag in seinem Bett und starrte die Decke an. Es war bereits dunkel, eigentlich konnte er nicht viel sehen, doch schlafen konnte er auch nicht. Wie alle Nächte davor. Er sehnte sich nach dem anderen Körper seiner Seele, der ihn mit seinem Atem – und Herzgeräuschen immer in den Schlaf gewiegt hatte. Doch jetzt war er nicht da… Einkörpermenschen konnten so etwas nicht verstehen. Sie wussten nicht wie es ist, wenn einem die Seele und die ganze Identität zerrissen wurde. Es war als würde man versuchen Yin und Yang zu lösen. Und wenn man an die alte chinesische Philosophie glaubte, würde, wenn sie getrennt wären, die Welt zugrunde gehen. So fühlte es sich an… Genau jetzt. Auch wenn seine Augenlider schwer wie Blei waren, starrte Kaoru weiter gerade aus. Nur ab und zu, fielen ihm die Augen zu. Irgendwann glitt der Rothaarige in einen leichten Schlaf mit irrwitzigen Träumen ab. Er träumte von Hikaru und Haruhi… sie saßen auf einer Bank unter ihm und lachten. Er sah wie sie sich berührten, herumalberten und gerade als er etwas sagen wollte, sah er wie sein Bruder sich langsam auflöste. Er wurde unscheinbar, durchsichtig fast wie ein Gespenst. Haruhi schien nichts zu bemerken. Irgendwann war er ganz verschwunden. Nur noch die Braunhaarige saß auf der Bank, ließ sich aber noch immer nichts anmerken. Er wollte zu ihr runter und sie anschreien, sie fragen was sie sich dabei dachte, doch er konnte sich nicht bewegen… er schrie und alles was zu hören war, war das Rauschen von Blättern und das knacken von Zweigen und Ästen. Als er aufschreckte und sich suchend umsah, wurde ihm klar, dass es keine Realität gewesen war. Seufzend legte er sich zurück in die Kissen und lugte auf den Wecker. 5 Uhr. Also noch einmal das gleiche Spiel… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)