Vorsicht, bissig! von Neal (Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. KidxLaw ♥) ================================================================================ Kapitel 3: Eine Welt aus Licht und Dunkelheit --------------------------------------------- Kids Perspektive: „Shambles“, war das einzige Wort, dass der rothaarige Captain vernahm, bevor er durch den Schock, den sein Körper gerade mitmachen musste, gefolgt vom tiefsitzenden Schmerz, vernahm. Was danach folgte, konnte er nicht sagen. Er fühlte sich nur unendlich schwer, als ob Seesteine auf seinem Körper wären, was aber nicht sein konnte. Immerhin hatte er… Was hatte er nochmal gemacht? Er hatte die Marine attackiert, doch dann – Funkstille. Ein stark paralysierender Schmerz durchzog seinen Körper, vielleicht sogar stärker als der pulsierende Schmerz, den er in seinem Bauch fühlte. Es fühlte sich so an, als würden seine Organe verbrennen, ihm die Galle hochbringen und wäre da nicht die Angst zu ersticken so verdammt groß, würde er damit leichter umgehen. Ein Schrei. Ein Klirren. Eine nahe Stimme. Wer war es? Seine Hand streckte sich unwillkürlich aus, fuhr zitternd durch etwas Weiches und Flauschiges, was unter seinen Fingerkuppen sich sehr merkwürdig anfühlte. Würde er die Augen aufmachen können, könnte er sogar sagen, was sich da unter ihm befände, aber es blieb ihm verwehrt. Erneut packte eine Dunkelheit sein Innerstes, zog ihn hinab in die schwärzeste Stelle und hielt ihn solange dort, bis sein Herz ihm einen gewaltigen Ruck gab. Schlagartig riss der Rothaarige seine Augen auf, fuhr in seinem Schock hoch und wurde plötzlich von vier Händen nach unten gedrückt, dessen Besitzer er aber nicht ausmachen konnte, würde ihm nicht so unendlich schwindlig sein. Panik überkam ihm. Wo war er? Was war passiert? – das waren wohl Fragen, die ihm keiner beantworten konnte, solange er in diesem Zustand war. Doch warum waren die Stimmen so verzerrt, alles so dumpf und verlangsamt für seinen Kopf? War er etwa auf seinen Schädel gefallen? Erst als die Hände ihn losließen wurde Kid langsam ruhiger, jedoch beschleunigte sich sein Atem so schnell, dass er drohte zu hyperventilieren. Gerade, als wieder eine erneute Panik in ihn aufkam, sah er etwas Dunkles an ihn heran treten, konnte kein einziges Wort hören, was aber schlussendlich dazu führte, dass etwas in seine Venen gepumpt wurde. Es fühlte sich merkwürdig an, so als ob er eine Spritze im Oberarm hätte – doch das konnte kaum sein. Er war ja immerhin bei seiner Crew und nicht bei einem Wunderdoktor. „Beruhig dich langsam. Du bist in guten Händen.“, hörte er eine nicht vertraute Stimme – und auch wenn er sie kannte, so konnte er diese momentan nicht zuordnen. Es war wie ein Karussell, in dem er sich befand, jedoch drehte es sich immer und immer weiter – so lange bis sein Verstand nicht mehr konnte, oder er sich seines Gallensaftes entledigen müsste, was dann aber auch schlussendlich auch geschah, jedoch anfangs nur zugunsten von Kid, denn alles, was er in den letzten Tagen gegessen hatte, wollte hoch. Aber da kam nichts. Er hustete und röchelte, wollte sich an den Hals fassen, doch seine Arme bewegten sich keinen Zentimeter. Normalerweise würde er nun Panik schieben, aber nicht einmal das funktionierte mehr. Im Moment fühlte er nur ein grauenhaftes und schmerzliches Ziehen in der Bauchgegend, was ihn dazu veranlasste, nicht mehr den Körper so krampfhaft beim Husten zusammenzuziehen. Schlechte Idee. „Hol ihm was zum Trinken Bepo. Nicht zu kalt, sonst kommt es hoch.“ Wieder eine andere Stimme, wo er seinen Kopf ruckartig in die Richtung schob, von der er das Geräusch vernehmen konnte. Auch wenn seine Augen offen waren, dauerte es lange bis sich dieser milchige Schleier in seinem Sichtfeld aus dem Staub machte. Langsam schloss Kid seine Augen, gab sich innerlich Ohrfeigen warum er in so einer beschissenen Situation war, ehe seine bernsteinfarbenen Augen wieder nach irgendeiner Aktivität im Raum suchten. Plötzlich kam etwas Großes und Weißes herein gehuscht, entschuldigte sich für irgendetwas, dass er nicht erkennen konnte, doch er konnte sagen, dass die Person, die gerade noch so vor ihm stand, mit einem Mal näher kam und sich vor ihm hinhockte. Irgendwie hatte er ein schlechtes Gefühl bei der Sache, vor allem aber bei der Stimme, die dann erneut zu ihm sprach: „Trink was. Aber langsam, sonst verschluckst du dich noch.“ Gerade wollte Kid noch aus sich raus brüllen, dass er keine Befehle von Irgendwem nehmen würde, so spürte er plötzlich, wie eine Hand sich ohne Umstände unter seinen Kopf geschoben hatte. Überrascht über die Hand, wirkten seine Augen im Moment komplett ruhelos, suchten nach Anhaltspunkte, die er dann aber sogleich vernehmen konnte: Gelber Pulli, tätowierte Hände und ein komplett ausgeruhtes, fast schon müdes Gesicht präsentierten sich vor ihm. Trafalgar Law? Wieso war er hier? Hatten ihn seine Leute nicht weggejagt? Wo war Killer? Nein…Wo war er überhaupt? Wut überkam ihn. Unterdessen ignorierte er die Hand, die seinen Kopf etwas aufhob, sodass er nun eigentlich mit seinen Lippen ohne Probleme zu dem Glas mit Wasser kommen würde – wäre da nicht diese aufkeimende Wut in ihn, weil ihm hier niemand etwas erklärte. Und dann sollte er noch von Trafalgar bemuttert werden? Na wo waren wir denn bitteschön? Diese Scheiße konnte sich der Dunkelhaarige gern in seinen Allerwertesten schieben! Er sah das Glas vor sich, das Glitzern des Wassers unter dem künstlichen Licht, das von der Zimmerdecke kam und das Wasser leicht zum Spiegeln brachte. Wie von selbst erhob der Rothaarige seine Hand, diese aber fiel wieder auf das Bett zurück. Dieses Spielchen hatte Law nicht ohne ihn begonnen! Was der Kleinere der beiden konnte, konnte er schon schneller und besser. Wieso er draufkam, dass das hier ein schlechter Scherz sein würde und dass ihm sowieso nichts fehlen würde, wusste im Moment nur sein Hirn. Es waren keine Halluzinationen oder gar Tagträume –er glaubte einfach nicht daran, dass Law ihm helfen würde. Genau deswegen hob er auch mit aller Kraft die Hand, biss sich angestrengt auf die Unterlippe und schlug das Wasserglas mit der letzten Kraft, die er noch übrig hatte, einfach von sich weg. Erst nachdem es klirrte, die Glassplitter auf den Boden krachten und Kid die Hand langsam zurückzog, sah er auf. Der ruhige Gesichtsausdruck des Dunkelhaarigen war ihm immer noch ins Gesicht geschrieben, während einzelne Wassertropfen über seine Wange und sein Kinn liefen. Sein Blick glitt langsam tiefer, wo Kid das zersplitterte Glas sehen konnte, jedoch nicht so wie gehofft… Gerade als er seinen Mund aufreißen wollte, nachfragen wollte wo er hier war, erhob sich der Chirurg von seiner Hocke unwillkürlich und ließ auch schon die Hand hinter Kids Kopf herausgleiten, die er immer noch an der Stelle gehabt hatte. Wie? War das alles? „Lass…mich…gehen…“, sprach der Rothaarige mit kehliger Stimme, was ihm Einiges abverlangte, denn er hatte sicher schon seit Stunden keinen einzigen Tropfen Wasser zu sich genommen und gerade eben hatte sich auch seine Chance auf Wasser verabschiedet. Er war ein stolzer Pirat, nahm keine Hilfe von einem Möchtegern-Chirurgen an, schon gar nicht von einem Typen, der dachte, er würde ein besserer Rookie als er sein. Sein Kopfgeld überstieg Trafalgar Law um Einiges – also sollte der Dunkelhaarige nicht so tun, als würde er der Beste hier sein. Aber wo war ‚hier‘? „Wo…“ „Auf meinem Schiff.“ Die Antwort kam so schnell, wie sie Kid sicherlich nicht erwartet hätte, aber sie verwunderte ihn nicht, denn dieser Raum gehörte ganz und gar nicht ihm. Es stank nach sterilen Unterlagen, Kranken und er glaubte auch andere Nuancen wahrzunehmen, doch vielleicht war es sein trüber Sinn und sein nicht klarer Kopf. Law bückte sich zum Bett runter, legte ihm eine Hand auf die Stirn, was Kids Kopf automatisch von links nach rechts bewegen ließ und er es nur mit einem leisen Knurren konterte, das aber eher in einem Husten endete und er sich wieder so verspannte, dass sein ganzer Körper schmerzte. „Du bist schwer verletzt worden. Von Kizaru, wenn du dich vielleicht noch erinnern kannst.“, murmelte der Arzt ruhig und fuhr mit der Hand zu seinem Oberarm, richtete dort einen dünnen, fast durchsichtigen Kabel, der aus seiner Haut heraus blitzte und kurzerhand dafür sorgte, dass sich Kid erheben wollte, doch das plötzliche Gewicht auf seinen Schultern ließ ihn nur schmerzhaft aufkeuchen. Seine Augen wanderten zu der Gestalt, zu den langen Fingern, die sich auf seine Schulter gelegt hatten, dessen Griff so beständig und fest war, dass Kid in seiner derzeitigen Verfassung keine Chance hatte auf eine Änderung der Sichtweise und einen Positionswechsel. Doch dann fiel es ihm ein: Kizaru. Dieser gelb-weiße Anzugträger, der ihn mit irrsinniger Geschwindigkeit in den Wahnsinn getrieben hat. Er hatte ihn so übel zugerichtet, dass er schlussendlich mit schweren Verletzungen durch die Luft flog und eigentlich mit etwas Kollision machen sollte. Doch warum war nur seine Wunde beim Bauch so zugerichtet und nicht sein ganzer Körper? Klar er hatte wohl einen Verband um seine Schläfen, aber das zählte nicht als schwere Verletzung. Wenn er sich die Wunde aber genauer ansehen würde, würde er auch halbtot noch sagen, dass es ein Kinderspiel wäre. Alles war leicht. Immerhin war er ja Eustass Kid. „Warum bin ich nicht…tot?“, kroch dann aber so schmerzlich aus ihn heraus, dass Law nur ein müdes Lächeln schenkte, was den Rothaarigen gar nicht erfreute. Machte er sich etwa lustig über ihn?! Doch die Worte, die dann unweigerlich folgten, ließen ihn aufhorchen. Law war nach seinem Alkoholproblem von Bepo in der Bar aufgefunden worden, der seinen Captain mit Penguin und noch einem ihrer Bande zum Schiff trug. Als er dort aufgewacht war, war es schon später Nachmittag, jedoch wäre Law nicht zum Ort zurückgekehrt, hätte er nicht etwas dort vergessen: „Du hast mir meinen Hut geklaut“, kam dann die angepisste Antwort des Captains, was aber dieses Mal Kid ein Grinsen bescherte, da er ja den Hut bei sich beim Kämpfen dabe-… Oh fuck. Sein Gesicht veränderte sich sofort, als er realisierte, dass der Hut mit Sicherheit irgendwo am Schlachtfeld sein würde und Law würde ihn sicherlich deswegen entweder zu Tode quälen oder ihn hier liegen lassen, bis er verhungern würde. Und da der Captain auch im Moment keinen Hut trug, vermutete er das Übelste. „Ich…“, begann er dann aber und wurde aber von dem Dunkelhaarigen gestoppt, der die Glassplitter mit bloßen Händen aufhob und sie in der eigenen Handfläche ruhen ließ. „Ja der Hut ist hin. Dank dir. Das hat du gut gemacht Eustass, wirklich…danke. Ich glaub ich lass dich wirklich hier liegen. Nicht mal eine Entschuldigung – rein gar nichts.“, wurde Kid dann aber beinhart an den Kopf geworfen, was ihm zu einem schwerfälligen Stöhnen animierte, das in einem Seufzen endete. Es war doch nur ein gottverdammter Hut – hätte er sagen sollen, doch dann wäre wohl sein Herz draußen. „Sag mal Kleiner. Warum hast du mir geholfen?“ „Ach nur weil du denkst, dass du hier liegst, habe ich dir geholfen?“ „Ich liege hier, also…Ja ey.“ „Das war nur Zufall dass du hier liegst.“ Gerade trieb ihn Law in den Wahnsinn, sodass er nur eine Faust ballte und sich dann aber von seinem Bett entfernte, was den Größeren sichtlich verwirrte. Was sollte das denn bitteschön? Zog er gerade den Schwanz ein? „Ey du verda-…“ – „Spar es dir Kid. Du bist nur zu Gast hier.“, war dann aber die donnernde Antwort des Arztes, der dann ohne Weiteres aus dem Zimmer verschwand, in dem auch noch mehrere Betten standen. Anscheinend war es das Krankenzimmer. Gerade wo er sich beruhigen wollte, vernahm er dumpfe Schritte, die ihn aufblicken ließen. Wäre er nicht schon liegend im Bett, würde er wohl gerade an einem Schock draufgehen, denn vor seinem Gesicht war etwas Großes, Weißes und Fluffiges, das ihn genau betrachtete. Konnte es der merkwürdige Bär sein, der den Irren immer begleitete? „Alter..Verpiss dich. Ich brauch keine ansteckenden Krankheiten von dir.“, knurrte Kid so laut, das Bepo sogleich zurückstolperte und sich aufs Höfflichste entschuldigte. Gerade als der komische Kauz wieder gehen wollte, fiel ihm seine Erinnerung von früher ein: ‚Flauschig‘. „Du hast mich wohl auch gerettet, was?“ „Es war auf den Befehl…von meinem Captain.“ Ah, da war also der Hund begraben. Law hatte den Befehl gegeben, doch wieso? War er irre geworden? „Er hat mit seiner Teufelskraft dich mit einem Marinesoldaten vertauscht, sodass du nicht auf Kollision warst, sondern ein anderer Kerl…Und dann hat er noch-..“, erzählte Bepo völlig enthusiastisch und energisch, sodass es Kid schon wunderte, welche Leute Law da bei sich in der Bande hatte. Eine ganze Tierarmee, huh? Gerade als Bepo weiter erzählen wollte, wie sie ihn aufs Schiff bringen wollten, drang auch schon eine andere Stimme an Kids Ohr, die nicht gerade amüsiert klang. „Ich dachte du hast etwas anderes zu tun.“, murmelte der Dunkelhaarige, welcher gerade in den Raum getreten war, dieses Mal mit einem solideren Glas in der Hand, in der anderen Hand waren zwei runde Tabletten. Typisch für den Bär, der sich auch sogleich dutzende Male entschuldigte, brachte Kid nur ein schwaches Grinsen zutage, während er dem flauschigen Etwas nachblickte. Komischer Kauz. Der Rothaarige wollte aber gerade mit der Geschichte anfangen, die Law ihm anscheinend nicht erzählen wollte, doch schon trat der Dunkelhaarige wieder an sein Bett, hockte sich erneut in diese Position und fuhr mit der Hand hinter seinen Kopf. Anscheinend gab es wieder etwas zum Trinken. Wollte er ihm noch eine Chance geben? Tapferer Kerl. Sogleich versuchte er den Kopf selbst zu halten, was aber in seiner Situation nicht leicht war, da sich der Schmerz in seiner Bauchgegend dadurch verstärkte, da er sich aufzusetzen versuchte. Sogleich griff er mit der Hand zu der Wunde, jedenfalls dort, wo er sie vermutete und strich etwas die Decke beiseite. Ein großer Verband hatte sich um seinen Bauch geschlungen, hielt die Wunde und erzeugte zwischendurch ein grauenvolles Jucken, was er mit einem Grummeln kommentierte. „Lass das sein und trink endlich was. Oder ich schick dir wen her, der dich betreut.“, hörte Kid schließlich an seinem Ohr, wo sein Kopf automatisch in die Richtung gedreht wurde, sodass er das Glas wie von Zauberhand an seinen Lippen hatte. Ohne zu Zögern ließ er dem Wasser Einlass zwischen seinen Lippen und trank langsam, denn verschlucken war im Moment nur noch schmerzhaft, das sollte er wohl an einem anderen Tag machen, obwohl ihm der Durst gerade recht kam. „Ich mag aber keinen anderen an meiner Seite haben, Trafalgar. Du bist doch die perfekte Krankenschwester.“, brachte Kid grinsend hervor, während er den vorletzten Schluck des Wassers in der Kehle hatte und von dem Gesichtsausdruck des Kleineren nicht genug bekommen konnte. Sogar in seiner Verfassung konnte er ihm schaden – das war doch amüsant und erfolgreich zugleich! Dann er wurde sein Kinn gepackt, sein Mund wie von Zauberhand geöffnet und ihm wurden die beiden Tabletten in den Mund geschoben, was in einem Röcheln und Husten endete, ehe er diese runterschluckte und sogar auch den letzten Schluck des Wassers. Erst als er sich beruhigt hatte, sah er zum Kleineren hoch. „Aber sag mal. Wo ist meine Crew?“ „Keine Ahnung. Ich hab keinen auf der Insel gesehen, als wir abgelegt haben. Wahrscheinlich hat die Marine sie geschnappt.“ Bei diesen Worten weiteten sich seine Augen, er griff instinktiv an Laws Hemd und zog den Arzt zu sich, während er sich selbst dazu brachte sich komplett aufzusetzen, was aber nicht sehr schlau war, denn dieser tiefgründige Schmerz in seinem Bauch ließ ihn schwer aufstöhnen, ehe er die Hand von Laws Hemd nehmen musste, sich im Bett vor Schmerz krümmte. „Scheiße… alter... was hast du mit mir gemacht?!“ Das konnte doch keine ärztliche Behandlung sein, die er hier momentan bekam. Der Kerl hatte ihm sicherlich irgendeinen Wurm implantiert umso grinsend zusehen zu können, wie er von innen aufgefressen werden würde. Nein, im Moment ging wohl seine Fantasie mit ihm durch, sowie auch das Schwindelgefühl, weswegen er sich nur von Law helfen ließ, der ihn langsam und sachte ins Bett drückte. „Wenn du dich weiterhin so stark wehrst und nicht im Bett bleibst, helf ich dir nicht mehr. Meine Patienten müssen Ruhe geben, das sollte dir doch klar sein, oder? Aber wenn du es genau wissen willst, was ich mit dir angestellt habe, brauchst du nur her zu schauen.“, murmelte Law, wartete bis Kid den Kopf in seine Richtung hob, sodass Law bei seinem Pullover den Oberarm hinauf krempelte um so dem Liegenden zu zeigen, was er ihm gegeben hatte. Fragend sah der Rotschopf auf das Pflaster, welches Law an einer Stelle hatte, wo man normalerweise Blut abnahm. Er brauchte ein wenig, denn das sah man in seinen Augen und in seinem Gesicht. Bis er diese weit aufriss und Law entgeistert anblickte, konnte er nicht anders, als ein wenig den Kopf zu schütteln. War er etwa irre? So viel Blut hatte er doch nicht ver-…. Leicht drehte er den Kopf zu dem metallenen Ständer hinter sich um, erblickte dort eine Konserve mit Blut, desweiteren auch eine mit einer durchsichtigen Flüssigkeit, die stetig in seinen Körper eingeflößt wurde. Konnte es wirklich Trafalgars Blut sein? „Wieso?“, war dann eine Frage von Law, denn er wusste, dass Kid mit Sicherheit ihn gleich fragen würde, warum er das gemacht hatte. Überhaupt nicht zögerlich beugte sich der Dunkelhaarige über den Körper des Liegenden, grinste ihn dann aber aus heiterem Himmel an, was in dieser Situation nur noch skurriler wirkte, als sie sowieso schon war. „Ich hasse es, wenn ich in jemandes Schuld stehe, was Leben retten betrifft. Also spar dir deine Worte und leg dich hin, oder ich lasse dich mit Seesteinen betäuben.“, wisperte Law so leise, wie er es noch nie in seiner Nähe getan hatte, was dem Rothaarigen aber ganz und gar nicht passte. Das mit dem Leben retten hatte er nur instinktiv getan – wieso bildete sich Law dann darauf ein, dass er ihm auch helfen musste? Außerdem war die Verletzung bei Trafalgars Fuß kein Vergleich zu seinem ‚fast‘ Ausbluten. Aber wieso war er wirklich auf seinem Schiff? Er hätte ihn ja behandeln können und dann dort liegen lassen können. Irgendetwas stimmte hier nicht, was er auch gerade mit einem Murren kommentierte, doch der Dunkelhaarige schritt einfach aus dem Raum, zog die Tür in die Angel zurück und ließ seinen Patienten liegen, welcher fassungslos vor sich hin starrte, nicht glaubend, dass er auf einem elendigen Schiff eines seiner eigentlichen Feinde war. Natürlich wollte er sich wieder aufsetzen, doch das unterband er selbst und gab schließlich auf, da das Rückenliegen im Moment das Beste war, das hätte passieren können. Jedoch glaubte er fest daran, dass Law ihm Einiges verschwieg. Bepo hätte wohl geredet, wenn er ihn weiter gefragt hätte, doch Law war wohl immer an dessen Seite, als würde es schwer gehen nur etwas herauszufiltern. Moment mal. Seine Teleschnecke! Gerade wollte er sich instinktiv in seine Manteltasche fahren, da spürte er nur seine eigene Haut, was ihn fragend nach unten blicken ließ. Genau, er war ja fast nackt. Murrend legte er den Kopf wieder auf das weiche Kissen und linste ein wenig hin und her, wollte wissen, wo seine Sachen abgeblieben waren. Da es in diesem Raum kein Fenster oder ein Bullauge gab, konnte er auch nicht sagen, ob er wegen dem Uboot unter Wasser war, oder ob sie bereits einen Anker angelegt hatten. Er konnte ja nicht mal sagen wie lang er bewusstlos war. Gottverdammt. Wo blieb dieser Hurensohn von Trafalgar?! Laws Perspektive: Durch den schmalen Gang gehend und vor sich hin starrend, marschierte der Captain des Schiffes – das wohl klar ein U-Boot war – zurück in die Küche, stellte das leere Glas hin und fasste sich schlussendlich an die Stirn. Sie waren schon seit zwei Tagen hier draußen, unbekannter Kurs. Warum sie nicht zurück auf die Insel gehen konnten, war für den Captain ziemlich klar, doch konnte er es Kid nicht in seiner Verfassung sagen, sonst würde er ihr Schiff noch auseinander nehmen. Panik zu vermeiden war seine allerhöchste Priorität. „Captain? Land in Sicht.“, konnte man von der Seite hören, wobei Law den Kopf nur in die Richtung zu einen seiner Leute wendete und es ihm ein Stein vom Herzen fiel. Wenigstens waren die Marineleute nicht auf dieser Insel, denn sie konnten nicht Ewigkeiten auf der See verbringen. Seufzend nickte er zur Antwort und machte sich dann auf den Weg in die eigene Kajüte, wo er sich beim Gehen den Pullover auszog um einen Anderen anzuziehen, ehe er bei seinem Spiegel stehen blieb. Warum er Kid hier an Bord hatte, war für ihn klar. Er war verletzt und ohne medizinische Hilfe hätte er bereits den Löffel abgegeben. Er hätte nie gedacht, dass er einmal derjenige sein würde, der Kid wieder zusammenflicken würde. Aber allein diese Tatsache zauberte ihm ein leichtes Grinsen ins Gesicht, sodass er sich durch seine pechschwarzen Haare fuhr und schlussendlich aus seiner Kajüte ging, denn im Moment wurde wieder aufgetaucht. Er vernahm die Sirene, die sich in jedem Raum befand, welche den Tauch- und den Auftauchvorgang erklärte, jedoch mit einen angewöhnungsbedürftigen Ton, den Kid mit Sicherheit noch nicht kannte. So wie er ihn vermutete, würde er sich jede Sekunde erheben wollen, dann unter den Schmerzen zusammenbrechen und dann müsste Law ihn wieder zusammenflicken. Sein Ziel war es aber im Moment frische Luft zu schnappen, denn nur zwei Mal am Tag aufzutauchen war schon schwer für ihn, auch wenn er es gewohnt war, so lange in den Tiefen des Meeres zu sein. Anfangs konnte er sich noch ganz genau erinnern, dass er Angst gehabt hatte, vor allem wegen dem Wasserdruck, da das Wasser in bestimmten Gewässern und Tiefen einen starken Druck auf das U-Boot hatte, weswegen es in Innenräumen auch des Öfteren merkwürdig laut wurde. Doch er hatte sich schon so an das Schiff gewöhnt, da machten ihm nicht einmal die heißen Temperaturen oder die Tatsache aus, dass sie von Wasser umzingelt waren. Seine Beine trugen ihn den Korridor entlang, der gerade ein wenig wackelte, oder waren es Laws Halluzinationen? Nein, sie tauchten ja auf. Abwesend ging er in die Richtung der Luke, wobei sein Blick zu dem Raum fiel, in dem Kid lag. Sollte er ihm nicht alles erzählen? Doch er war in einer äußerst unpassenden Verfassung, was wenn er durchdrehen würde? Na, notfalls hatte er wohl noch etwas Seestein mit, damit könnte er ihn ruhig stellen.. Jedoch während er das dachte, ging er schon instinktiv zu der Tür von seinem Zimmer, öffnete es und blickte hinein, aber das, was er dort drinnen erwartete, ließ ihn ganz und gar nicht verblüfft schauen. „Vollidiot..“, murmelte der Captain leise, ging komplett hinein und zog die Tür hinter sich zu, marschierte dann in die Richtung des Bettes und hockte sich zu der Gestalt, die ihm nur einen bösen Blick schenkte. Kid war nicht mehr im Bett, vielmehr war er halb am Boden. Das Bett hatte er in seinem Rücken, während sein Hintern auf dem Boden aufgekommen war und er sich eine Hand an die Stelle bei seinem Bauch hielt. „War das Kind aus seinem Bettchen gefallen?“, warf Law in einem sarkastischen Unterton die Frage in den Raum, wobei er genau bemerkte, wie sehr es Kid zusetzte, hier ihm ausgeliefert zu sein. „Halt ja dein Maul..oder ich stopfe es dir, wenn ich wieder fit bin.“ „Hör auf mir leere Drohungen zu geben Eustass.“, murmelte Law nur, krempelte sich beide Oberarme hoch und streckte die Arme aus, sodass Kid nur sie fassen brauchte, doch das tat er nicht. Sekunden später auch nicht. Law wurde schon skeptisch, ob der Größere überhaupt noch Lust hatte auf dieses Spielchen hier, weswegen er sich dann einfach nur erhob und sich an die pechschwarzen Haare griff. „Deine Wunde ist offen. Wenn du nicht bald wieder liegst, muss ich sie dir wieder zusammennähen.“, gab Law ruhig bekannt und deutete mit seinen Augen auf die Wunde bei seinem Bauch, denn dort war der schneeweiße Verband schon wieder rötlich gefärbt. Dank dem Idioten hier hatte er schon lange nicht mehr so viel zu tun gehabt, denn Kid hielt ihn wirklich auf Trab. Am ersten Tag, wo er noch bewusstlos war, musste er jede halbe Stunde nach ihm sehen, denn sein Zustand verschlechterte sich immer wieder von Neuem, jedoch gab Kid selbst nicht auf. Die Attacke, die Kizaru ihm ausgeteilt hatte, indem er fast seine ganze Hand in seinen Eingeweiden hatte, tötete Kid fast. Wäre Law nicht da gewesen, hätte sich der Captain der Kid-Piratenbande von dem Gedanken in die Neue Welt aufzubrechen, verabschieden können. Neugierig über sein Handeln besah sich der Captain den Rotschopf am Boden, der dann aber doch seine Hände ausstreckte, während er den Kopf in eine völlig andere Richtung gedreht hatte. Kommentarlos ging Law wieder in die Hocke und zog den sichtlich Schwereren so sanft wie es ging wieder auf das Bett. Jedoch war es nicht so leicht wie gedacht, denn sein muskulöser Körper war schon so unendlich schwer, wo selbst Law Probleme hatte ihn ins Bett zu hieven. Doch als Kids Hintern wieder etwas Weiches unter sich spürte, stöhnte der Andere so laut auf und hielt sich den Bauch, dass Law nur ein angefressenes Grummeln übrig hatte. „Deswegen solltest du auf mich hören du hirnrissiger Vollidiot. Nun darf ich wieder deine gottverdammte Wunde flicken. Und für was? Dass du dann wieder aufstehst und herumtollen willst. Verdammt nochmal Eustass, du bist hier auf meinem Schiff und hier gelten meine Regeln, klar?“, knurrte dieses Mal Law so ernst und wissend, dass Kid sich an seine Spielregeln halten müsste, sonst hätten sie beide ein verdammt großes Problem. Doch der Blick des Rothaarigen wurde so langsam doch wieder auf Law gesetzt, weswegen der Dunkelhaarige unsicher wurde, was nun folgen würde. Er dürfte ihn nicht zu sehr reizen, sonst würde er sie hier unten mit seiner Fähigkeit zerquetschen, gnadenlos. Seine Finger waren in den pechschwarzen Haaren, raufte herum und wollte ihm am liebsten eine verpassen, doch es war nicht so einfach wie gedacht… „Hey Trafalgar… Das heißt ja, dass du dir Sorgen um mich machst, wenn du so scharf drauf bist, mich wieder zu reparieren. Doch machen wir einen Deal…du bringst mich wieder zurück zu meiner Crew, geflickt und halbwegs gesund – dann können wir gerne unter zwei Augen über andere Dinge sprechen, die dich vielleicht genauso interessieren, wie mich im Moment.“, dröhnte die dunkle Stimme des blassen Kerls im Bett an seine Ohren, was ihn für einen Moment unachtsam werden ließ und er seine Deckung aufgab. Sorgen? Er…Er sollte sich Sorgen machen? Sogleich verzog er seinen Mund, beugte sich aber über den Verletzen und konnte gerade gar nicht glauben, was er hier vernahm. Gab er ihm falsche Medikamente? Oder war er einfach nur strohdumm? „Ich geh keinen Deal mit dem Teufel ein, sorry.“, wisperte der Dunkelhaarige ihm zu, sah ihm noch einmal genau in die Augen, ehe er sich wieder wegdrehen wollte, denn er musste immerhin eine Wunde nähen, aber dann spürte er plötzlich etwas bei seinem Pullover, dass ihn unweigerlich nach unten zog und er sich gerade noch links und rechts von Kids Körper mit beiden Händen abdrücken konnte, sonst wäre er wohl direkt auf seiner Brust und seinem Bauch gelandet. Verstand dieser Idiot überhaupt, dass er sich gerade selbst in Gefahr brachte? Oder war es ihm gerade völlig egal? „Mach das noch einmal...Und ich reiß dir das nächste Mal deine ganzen Organe raus, hast du verstanden?“, versuchte Law ihm zu drohen, was aber durch das Grinsen von Kid nicht unbedingt von dem Verletzten angenommen wurde, was Law schon langsam zur Verzweiflung brachte und er sich von dem Idioten lösen wollte, jedoch fuhr dann aber die zweite Hand von Kid direkt in seine Haare und veranlasste somit, dass er dem Druck des Größeren gerade ganz und gar nicht Standhalten konnte und er unweigerlich in die Nähe seines Gesichtes gezogen wurde. Er wollte immerhin keine Haare verlieren und auch wenn Kid so vollkommen unzurechnungsfähig und hilflos war, so war seine Kraft nicht minder schwach. Sogleich riss er die Augen auf, knurrte schon bedrohlich und hielt sich nur gerade so neben Kids Körper ab, sonst würde er ihm wirklich extrem schaden, was im Moment eigentlich plausibel sein würde, denn anscheinend forderte es der Rotschopf heraus. „Das würdest du nicht tun. Ich bin immerhin dein geliebter Patient und als Arzt ist es doch deine Pflicht deine Patienten nicht zu töten…Also brauch ich mir keine Sorgen machen, dass du mir jemals ein Haar krümmst, solange ich in deiner Obhut bin.“, raunte Kid gespenstisch, brachte den Dunkelhaarigen so aus der Fassung, dass er fast sein Gleichgewicht fallen ließ und realisierte, wie recht er hatte. Doch er müsste seine moralische Zwickmühle aufgeben, oder er hätte gewonnen. Doch was würde es Kid bringen so eine Scheiße zu veranstalten? Ja klar, er war Arzt, er hatte einen Eid geleistet und er würde seine Patienten niemals Schaden hinzufügen, doch war Kid sich dem wirklich so dermaßen bewusst, dass er sogar riskierte noch mehr Schmerzen zu spüren? Oder war er einfach nur ein irrer Rothaariger mit dem Ziel den Captain in den Wahnsinn zu treiben? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)