Vorsicht, bissig! von Neal (Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. KidxLaw ♥) ================================================================================ Kapitel 1: Feuerrot ------------------- Kapitel: Feuerrot Datum: 25.Februar.2013 Ort: Sabaody Archipel Zeitraum: 2 Jahre vor den heutigen Ereignissen Laws Perspektive: Normalerweise sollte der Besuch des Auktionshauses im Sabaody Archipel einer der letzten Momente sein, in den man noch wegen eines Strohhuttypens grinsen müsste, denn schon bald änderten sich die Zustände auf der Insel. Auch wenn man es nicht für wahr haben wollte, den Krieg, den der Strohhutkapitän hier angezettelt hatte, überschritt schon einiges an Vorstellungskraft, vor allem als dutzende Marineleute in die Nähe des großen Gebäudes mit den Auktionsteilnehmern vordrangen. Nur langsam ließ sich der Schwarzhaarige der Heart-Piratenbande auf die breite Treppe vor dem Gebäude fallen, zog sein immer noch in der Scheide befindliches Schwert zwischen seine Beine und betrachtete eher gelangweilt als aufmerksam das Einschreiten der Marine. „Und das nur, weil du ihn hattest schlagen müssen..“, murmelte Trafalgar Law so leise, dass es nur die beiden neben ihm stehenden Personen hatten hören können. Der jüngere der beiden lachte nur laut auf, streckte seine Hand nach vorne und schien für den bevorstehenden Kampf bereit zu sein. Oder war er blind und blöd gleichzeitig? Law konnte sich im Moment keinen genaueren Eindruck von diesem Strohhut machen, jedoch war es interessanter, wie dieser rote Schopf reagierte. Anstatt einfach abzuhauen und zu seiner Bande zu laufen, blieb er einfach nur ruhig und wirkte fast so, als würde er genau so wie Law, von der Marine fast eingeschläfert werden. Als die erste Einheit der Typen auf sie niederprasselte, hob der Kapitän der Heart-Piratenbande einfach nur geschmeidig die Hand und ließ seiner Teufelskraft die ganze Arbeit machen, während der Nutzer immer noch auf der Treppe saß und dem Schauspiel der herumfliegenden Köpfe und Körper nur langsam ein Ende bereitete. Vielleicht war es kindisch von ihm, mit den Körpern von anderen Leuten zu spielen, jedoch fand er die Tatsache interessant, dass der rote Haarschopf einfach nur da stand, die Arme verschränkt hatte und Ruffy die ganze Arbeit machen ließ. Nur langsam erhob sich Law, fasste sich mit einer Hand an die Mütze, die er am Kopf trug und richtete sie ein wenig, wobei sein Blick etwas seitlich von dem daneben stehenden Typen glitt. Vielleicht würden normale Piraten vor dem Koloss der auf sie zuschritt sich in die Hose pinkeln, doch Law hatte nur ein müdes Lächeln dafür übrig, ehe er bei dem Supernovae vorbei ging, der sich als Eustass Kid entpuppte. Er hatte schon viel von dem Irren gehört, vor allem wegen seiner Art und Weise zivile Leute einfach so aus dem Weg zu räumen. Na gut, wer war schon heutzutage ein Menschenfreund? Gedanklich glitt seine Aufmerksamkeit zu Ruffy, der sichtlich so ein Typ war. Wie konnte er das überhaupt durchziehen? Es gab so viele Leute, die Piraten hassten, sie verabscheuten und sie zur Hölle schicken würden. Doch Ruffy freundete sich sogar mit den übelsten Typen an. Vielleicht half deswegen Law ihm gerade. Es war hypnotisierend, das war wohl klar. Sein Schritt wurde langsamer, als der Koloss welcher mit Sicherheit Tonnen wog, sein Maul öffnete und ein stetig größer werdender Blitz aus diesem schoss. Ohne zu zögern sprang Law zur Seite, bemerkte aber dann allzu genau, dass dieses Lasergeschoss direkten Kurs auf Eustass Kid nahm, der sich immer noch nicht zu bewegen schien. Gerade wollte er seinen Mund aufmachen, jedoch war der Blitz sichtlich schneller und krachte mit voller Kraft in das Hindernis. Sein Blick glitt über die Rauchwolke, die durch den Aufprall entstanden war, dass sogar Ruffy für diesen einen Moment abgelenkt wurde und zu der Staubwolke sah, die sich nicht zu lichten schien. Erst als ein angenehmer Wind durch den Schauplatz zog, der die Wolke regelrecht zerstörte, erkannte Law das Ausmaß des Schadens: Gar keinen. Kid stand ein paar Meter weg von seiner Stelle, während ein merkwürdiges Metallschild ihn anscheinend abdeckte. Teufelskräfte, huh? Ein kaum wahrnehmbares Grinsen zeigte sich auf seinen sowieso schon blassen Gesicht, als er bemerkte, wie Kid das nicht kalt ließ, dass ihn der Pacifista gerade attackiert hatte, denn ehe sich Law versah, war der rote Haarschopf an seiner Seite. Na gut, er hätte auch zu Ruffy gehen können, aber seine Gegner waren ja wohl ein Kinderspiel, während der Pacifista um Aufmerksamkeit schrie. Erst als sie kommentarlos zu zweit den Koloss attackierten, war Law nun wirklich in seinem Element. Ihr Kampf vollzog sich über mehrere Einheiten, die zwischenzeitlich von Kid und Law abgebrochen werden mussten, denn der Pacifista steckte viel mehr aus, als sie beide ihm Schaden machten. Erst als dem Schwarzhaarigen der Kampf sichtlich zu viel wurde, warf er sich in ein Erdloch runter, das der Koloss früher durch einen Laserstrahl gemacht hatte und ließ Kid den Rest machen, während sich der Kapitän ein wenig ausruhen musste. Übertreiben war nicht unbedingt drinnen, denn dann würden Fehler gemacht werden und diese Fehler würden dann schlussendlich zum Verlust der Sinne und des Kampfgeistes beitragen. Seine Augen wurden gemächlich geschlossen, da er von oben genug Tumult hörte, musste Kid wohl oder übel gerade mit dem Vieh beschäftigt sein. Jedoch zog seine Aufmerksamkeit gleich auf die hereinspringende Person, die sich ihm direkt gegenüber platzierte und den Blick auf sich zog. „Ich dachte du schaffst das allein.“, murmelte der Schwarzhaarige eher neckend und provozierend, denn während des Kampfes schien es so, als würde Kid einen ausgesprochenen Hass auf den Pacifista haben. „Halt dein Maul. Was kann ich dafür, wenn du in deinem Loch hockst und Angst hast, nach oben zu kommen?“, war dann doch eine Antwort, die sich geschnitten hatte, jedoch hob Law nur den Kopf und blickte in die Richtung der großen Baumwipfel, die in den Himmel zu ragen schienen. Sollten sie es weiterhin riskieren, oder doch den Schwanz einkneifen? Nein. Das wäre doch lächerlich. Kommentarlos erhob sich der Chirurg, der sich schon in vielen Ländern einen bedeutenden Namen gemacht hatte, blickte kurz zu Kid runter und schenkte ihm ein Grinsen, das eher an einen Irren erinnerte, der gerade in seinen Tod rannte, als an einen Jammerlappen, denn es schien so, als würde Kid ihn wirklich so einschätzen. Als Law aus dem großen Loch empor stieg, wurde sein Blick sogleich auf den Pacifista gelegt, dessen Lasermaul erneut zum Einsatz kam, jedoch Law dieses Mal so geschickt auswich, dass er einfach sein Schwert zog und direkt auf einen frontalen und physischen Kampf aus war. Auch wenn er damit riskieren würde, dass er einiges abbekommen würde, denn die Kraft, die von diesem Monster ausging, war wirklich schrecklich. Seine Beine trugen ihn bis zum Typen, wichen den Hieben und Laserattacken immer noch geschickt aus, während er versuchte eine analysierte Schwachstelle rauszusuchen, dass er dann aber verlegte, denn die Geschwindigkeit, mit dem sich der Pacifista bewegte war grausam. Er bemerkte nicht einmal, wie Kid ebenfalls aus dem Loch von vorhin herausstieg und sich eigentlich aus dem Staub machen wollte, denn er war so mit dem Kerl beschäftigt, da würde er nicht einmal bemerken, wie die Welt um ihn untergehen würde – falls es so etwas jemals geben würde. Seine Finger kreuzten sich, umschlossen den Giganten mit seiner Teufelskraft, hielten ihn fest, auch wenn er rauskommen wollte, während der Schwarzhaarige sein Schwert näher an sich zog und den Überraschungsmoment ausnutzte, den Koloss mit einem gezielten Schwerthieb in zwei Teile schnitt. Nach diesem finalen Schlag sprang er wieder zu Boden, zog das Schwert wieder in die Scheide zurück und schnaufte dieses Mal schwer, während er seine Augen ausruhte. Es war nicht der echte Pacifista, das war ihm wohl klar gewesen, denn der Typ redete kein einziges Wort, oder beklagte sich am Ende. Es war ein Cyborg, das sah man gleich, wenn man das Ding, das nun in zwei Teile geteilt worden war, genauer betrachtete. Während er sich ausruhen wollte, glitt sein Blick zum großen Loch, das der Cyborg früher durch eine danebengeschossene Attacke gemacht hatte, jedoch konnte er den Rotschopf nicht erblicken. Na gut, dieser Hosenscheißer war sicher abgehaut, so würde er ihn auch einschätzen. Für was sollte er ja hier kämpfen…Es gab nichts zu holen. Hier lauerte nur der Tod, dieses Mal nicht hinter jeder Ecke, jedoch hinter jedem zweiten Baum. Das Ende des Schwertes steckte er in den Boden, lehnte sich leicht dagegen und vergaß für eine Sekunde seine Aufmerksamkeit auf etwas Essenzielles zu wenden. Seine Gedanken waren eher bei dem besiegten Cyborg und dem Auktionshaus, als bei dem hereinbrechenden Untergang, dem er eigentlich gerade ins Auge blickte. So schnell hätte er sowieso nicht reagieren können, denn als er den Kopf hob, ein zischendes Geräusch vernahm, wurde er schon von etwas an den Armen gepackt und in die Richtung des nächsten Baumes geschleudert. Durch die Luft fliegend realisierte er erst spät, dass er gerade attackiert wurde, jedoch nicht von dem Etwas, sondern von einem Laser, der gerade dort, wo er gestanden hatte, ein noch größeres Loch bohrte. Natürlich wollte er reagieren, umfasste sein Schwert fest und wollte sich erheben, jedoch wurde er erneut beim Unterarm gepackt und durch den Wald geschleift. Erst jetzt bemerkte er, wie sein Bein schmerzte, es brannte und sich in seine Knochen nagte. Es tat höllisch weh, jedoch hatte er keine Zeit darüber nachzudenken, denn gerade wurde er von einem Rotschopf durch den Wald gezogen, während hinter ihnen dieser neue Koloss war. Wo..Wo war er aufgetaucht? War er hinter ihm her? Moment mal. Rotschopf? Beim Rennen, oder eher Hinterher schleifen, sah er erneut hoch und erkannte die Fliegerbrille, die feuerroten Haare und den Mantel von Kid, der ihn weiterhin bei den ganzen Bäumen vorbei schliff. „Warte..Warte mal!“, versuchte Law ihm klar zu machen, sah erneut zurück zu dem Weg, wo sie her gekommen waren und war sich nicht sicher, ob es gut war, den Koloss dort drüben zu lassen. Was wenn er… „Halt einfach dein Maul.“, kommentierte dann aber die nicht gerade sanfte Stimme des Rothaarigen, zog ihn so weit, bis Law unter dem Schmerz bei seinem Fuß einfach zusammenkippte und Kid ihn ein paar Meter weiterschleifte, auch wenn Law gerade den Boden geküsst hatte. Na wenigstens war er kein Arsch und rannte dutzende Meter weiter. Langsam, als er versuchte seinen Puls wieder unter Kontrolle zu bekommen, zog er seine blaue Hose ein wenig hoch und sah dort eine nicht gerade nette Wunde, die eher verbrannt war, als dass es eine Schussverletzung sein würde. Anscheinend hatte ihn der neue Cyborg beim Wegziehen von Kid erwischt. Kommentarlos riss er sich einen Oberarm seines Hemdes ab, band es um die frische Wunde und sog nicht einmal die Luft ein, auch wenn es schmerzte, doch er war Schmerzen schon sichtlich gewöhnt. Während er am Waldboden saß, sich die Wunde ein wenig richtete, bemerkte er wohl, wie Kid ein wenig auf und ab ging. War er etwa nervös? „Sag nicht, dass du nervös bist, Eustass.“ Dass er ihn gerade mit dem Namen ansprach, den er eigentlich nicht benutzen sollte, da der Andere es nicht zugelassen hatte, störte Kid dann aber scheinend doch, denn es dauerte nur ein paar Sekunden, da spürte Law schon die Hand des Rotschopfes an seinem Hals, wie sie seine Kehle eng umschloss und ihn kurzerhand um Luft ringen würde. Auch wenn Kid gerade aggressiv drauf war, seine Sauerstoffzufuhr abdrückte und ihn mit Sicherheit gerne in das naheliegende Wasser geworfen hätte, damit er ersaufen würde, so starrte Law einfach unfreiwillig in die Augen des Anderen, als er ihn so gut im Griff hatte. Bernstein. Wie passend. Zuerst sah er es eher als Scherz an, denn er hatte Kid schon früher hier gesehen, als er sein Unwesen getrieben hatte, doch selbst Hand angelegt hatte er wohl selten. Jedoch bemerkte Law nach einigen Sekunden, wie ihm immer mehr Luft fehlte und wie Kid weiterhin seine große Hand um seinen Hals geschlungen hatte, sodass Laws Hand zu der des Rothaarigen wanderte und sich mit den Fingernägeln langsam rein krallte. ‚Lass los‘ wäre wohl sehr passend gewesen, doch dann würde er wohl oder übel ohnmächtig werden, würde er noch diese Kraft aufbrauchen, denn es schien nicht, als würde er ihn wieder loslassen. „Wenn du noch einmal deine Klappe so weit aufreißt, dann reiß ich dir höchstpersönlich deine Zunge raus.“, wurde dann aber so leise gewispert, dass Law es fast überhört hätte, denn sein schweres Keuchen und Ringen nach Luft war wohl lauter als gedacht. Gerade als er kurz schwarz vor seinen Augen spürte, ließ er ihn los. Sogleich riss er den Mund schwer auf und schnappte sich so viel Luft, wie er bekommen konnte und spürte nur allzu sehr, wie sein Puls auf Hochtouren war und das gerade eben rein gepumpte Adrenalin wohl bald aufhören würde ihn so aufzuheizen. Langsam sah er zu Kid hoch, der die Arme erneut verschränkt hielt, ihn aus seinen bernsteinfarbenen Augen aus anstarrte, wobei Law sich sicher war, dass er gerade bei diesem intensive Blickkontakt, den sie gerade austauschten, ebenfalls kurzerhand keine Luft mehr bekam. Doch das konnte nur reine Einbildung sein. Er hatte ihn gerettet und nun wollte er ihn fast erwürgen? Das ergab doch keinen Sinn. Erst als der Andere den Blick wendete und sich dann weiter bewegte, dachte Law, dass er nicht mehr richtig sah. Hey, konnte es sein, dass er angepisst war? Wollte er etwa böse Worte hören, die sich gerade in Laws Kopf ansammelten und sich darum stritten, wer nun an der Reihe war, oder wollte er ihn einfach nur verarschen? Leise fluchend drückte er das Schwert in den Boden, krallte sich somit auch auf und folgte eher schwerer als gedacht dem Anderen, auf dem Weg in eine fragwürdige Zukunft, mit dem Hintergedanken, dass sich sein Puls ab nun automatisch erhöhen würde, würde er diesen absolut kalten Blick auf sich spüren, der ihn erneut zum Luftmangel bringen würde. Doch warum folgte er ihm überhaupt? Und wieso ließ Kid es zu? Im Moment wollte er aber lieber keine Fragen stellen, denn der Rothaarige wirkte auf ihn eher wie ein Dämon, der seine Opfer gerne durch Nichts sagen quälte. Auch wenn der Schwarzhaarige versuchen wollte, den Rotschopf zu fragen, wohin sie gehen würden, so brachte er nichts hervor. Aber es dauerte auch nicht lange, bis sich der Wald lichtete und sie vor einem anderen Eingang der Hauptstadt waren. Keine Marine, nichts. Rein gar nichts. Waren sie schon wieder abgezogen? Nein, das konnte kaum möglich sein. Langsam kam er auf die gleiche Höhe wie Kid, der merkwürdigerweise stehen blieb, etwas bei einem alten Haus herumkramte und als Law zu seinem Tun blicken konnte, so wurde ihm schon eine dreckige Kutte in die Hand gedrückt. Gerade wollte er fragen, was er mit dem Mist machen sollte, schon zog sich der etwas mürrisch gelaunte Kerl einfach seine Kutte über und ging weiter. Na gut, er hätte ihn ja auch stehen lassen können,….das er auch gerade tat, doch Law zog sich nur schnell diese Verkleidung über, zog die Kapuze über den Kopf und folgte Kid eher etwas abgelegen, jedoch in seiner Nähe. Seine Schritte trugen ihn zu einem Lokal, wo er ihm auch hinein folgte, dort aber so wenig Gäste waren, dass sie sich einfach in eine Ecke werfen konnten und ihre Ruhe hatten. Erst als Law schlussendlich gegenüber von ihm saß, wollte er schon die Kapuze abnehmen, doch dieser eiskalte Blick des Rothaarigen stutzte ihn doch. „Warum hast du mich gerettet? Ich dachte, du wärst abgehauen, da du nicht so ein Typ scheinst, der gerne gegen einen Cyborg kämpft.“, erklärte dann aber der Schwarzhaarige und riskierte auch jetzt ein blaues Auge zu bekommen, doch notfalls würde er ihm wohl eher den Kopf umdrehen, so schwer war es ja nicht. „Hätte ich dich dort gelassen, wäre wohl dein großer Bär mich holen gekommen.“, grinste der Rothaarige provozierend und nun riskierte wohl eher er eine dicke Lippe, doch Law lehnte sich nur zurück und verschränkte die Arme, sah sich ein wenig in dem Lokal um. „Die Marine wird noch länger hier bleiben. Willst du unbekannt bleiben, solltest du dich von öffentlichen Orten fernhalten. Es kann sein, dass deine Bande gerade inspiziert wird, aber das halte ich eher für unwahrscheinlich…“ Sein Blick glitt zu Kid und er hörte ihm aufmerksam zu, spielte im Kopf einige Szenarien durch, wie er wieder zu seinem Schiff kommen könnte, doch anscheinend war es schwieriger als gedacht. Die Marine würde mit Sicherheit überall Wachen stehen lassen und sollten sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, gäbe es Probleme. „Jaja.. Ist schon klar.“, brummte der Chirurg eher widerspenstig als gewollt, denn sein Fuß fing langsam an zu schmerzen, weswegen er auch nicht unbedingt auf einem Platz sitzen konnte und immer hin und her rutschte, was vielleicht amüsant aussah, denn Kid schien ihn anzugrinsen. „Brauchst du einen Doktor?“ Das Lachen konnte sich Kid anscheinend nicht verkneifen, denn er brüllte so laut auf, dass Law ihm am liebsten so fest ins Gesicht schlagen wollte, damit er auch dort nur noch Rot vorfinden würde, doch es hatte seine Zeit. Sie waren immerhin gerade gesuchte Piraten, also würden sie wohl oder übel länger als gewollt vorlieb miteinander nehmen müssen. Kommentarlos erhob er sich dann aber, humpelte zum Tresen und plauderte kurz mit dem Besitzer des Lokals, der ihm dann ein paar gewünschte Sachen in ein Handtuch legte, mit dem Law dann langsam bei dem Tisch vorbei ging und Kid keinen einzigen Blick schenkte, ehe der Schwarzhaarige hinter einer dunkelroten Tür verschwand und sich dort drinnen auf ein Bett warf, das Bein vor sich stützte, damit er leichter an die Wunde kommen würde. Zuerst packte er das Handtuch aus, legte die Instrumente, die eher an uralte Medizin erinnerten, nebeneinander hin und wartete kurz, denn sogleich kam der Lokalbesitzer und gab ihm eine Schüssel mit frischem Wasser und eine Flasche mit Alkohol, wobei sich Law bedankte, ehe der Kerl auch wieder verschwand. Für manche war das gerade nichts, besonders nicht, wenn man keinen guten Magen hatte. Er löste den simplen Verband bei seinem Bein, stülpte die Hose ein wenig weiter hoch und sah in den Augenwinkeln, wie Kid in dem Türrahmen stand, ganz lässig und die Arme verschränkt, neugierig, was das gerade hier sollte oder was er vorhaben würde. Law war immerhin kein blutiger Anfänger, wenn es um Wunden oder Verletzungen ging, weswegen er auch ohne Probleme die Wunde zuerst mit Alkohol desinfizierte, diese dann ausputzte und bisher noch keinen Mucks von sich gab, weswegen Kid vielleicht überrascht war, denn sein Grinsen wurde von Sekunde zu Sekunde breiter. Das brauchte Law nicht zu sehen, nein, das spürte er. Der Blick des Rothaarigen ruhte immer noch auf ihm, selbst als er die Nadel desinfizierte, den Faden einfädelte und dann anfing sich die längliche Wunde zuzunähen. Zwischendurch drückte er aber die Zähne aufeinander, zog scharf die Luft ein und musste auch eine Pause machen, denn er wollte seinen Körper nicht allzu anstrengen. Vor allem nicht, wenn ihn diese Augen durchbohrten und dieses elendige Grinsen sich in seinem Gesicht breit machte. Erst als er mit seiner Wunde fertig war, die Instrumente wieder desinfiziert waren und er sich etwas ins fremde Bett zurück fallen ließ, bemerkte er nur allzu gut, wie die Schritt von Kid näher kamen, ihn nur leicht aufsehen ließen. Was wollte er denn schon wieder? Auslachen? Spott zeigen? Oder ihn gar schlagen? Er konnte den Piraten nicht einschätzen und wenn er ehrlich war, so wollte er ihn auch nicht kennenlernen, denn diese unglaublich bernsteinfarbenen Augen brachten ihn um den Verstand. Er sah ihn so kalt beim Würgen an, als ob es das Normalste auf der Welt wäre und auch jetzt, als er neben dem Bett stehen blieb und ihn anstarrte, sodass Law genau spürte, wie er seinen Blick über ihn gleiten ließ, wurde ihm im Magen so schlecht, dass er froh war, dass er noch nichts gegessen hatte. Es bereitete ihn eine Gänsehaut, nein noch schlimmer, es machte ihn unkonzentriert, aber es war allein deswegen der Fall, dass Kid so eine unglaublich starke Aura besaß, die er sonst selten erblickte und das machte den Rothaarigen auch so gefährlich. „Was ist denn?“, brachte dann aber Law zu Tage und überdrehte die Augen, wollte gerade wirklich allein gelassen werden, doch anscheinend dachte der Andere nicht daran. Anstatt eine Antwort zu geben wurde sein unheimliches Grinsen nur breiter und er fuhr sich sichtlich durch die rote Mähne, die gerade schien als würde sie leuchten, doch das war mit Sicherheit entweder die Einbildung, der aufkommende Schmerz in seinem Bein oder das einfallende Licht. Wieso konnte er nicht einfach zurück zu seiner Bande gehen und normale Zivilisten ärgern? Doch sein Blick wurde dann aber unweigerlich zu Kid gewendet und als ob der Andere nur darauf gewartet hatte, verzog sich sein Grinsen zu einem schelmischen Grinsen, das ihm langsam zeigen ließ, dass etwas mit ihm ganz und gar nicht stimmte. „Es ist interessant, wie gut du mit deinen Fingern umgehen kannst. Vielleicht ist es ja später von Nutzen.“, waren aber die Worte des Rothaarigen, als er durch diese Ausstrahlung in seinem Gesicht den Liegenden nur sprachlos machen konnte, der gerade eher mit einem blöden Gegenspruch zu kämpfen hatte, als mit einem Lachen. Vor allem war es verdammt schräg, als sich Kid zu ihm runter gebeugt hatte, seine Mütze vom Kopf zog und Law somit die Finger des Anderen in seinen schwarzen Haaren spürte, sodass er spätestens jetzt realisierte, dass die Nähe des irren Typen mehr als nur gefährlich war. Irgendwann würde er ihn nur noch ins Grab bringen. Ein ‚Halt die Klappe‘ wäre gerade mehr als nur passend, jedoch wurde ihm erneut durch diese grausamen Augen von ihm gezeigt, dass er im Moment keine Chance gegen den anderen Kapitän hätte. Deswegen setzte sich Law auch gerade zum Ziel, dass er sobald wie möglich sich von ihm wegschleichen müsste, denn diese merkwürdige Nähe und dieses schelmische Grinsen brachte ihn um den Verstand. Jedoch anstatt die Hand des Rothaarigen wegzustoßen oder ihn zu attackieren, sah er nur langsam zu ihm auf und zeigte ihm selbst ein Grinsen, als ob er gerade einen Jackpot gemacht hatte. Nein, sie beide waren nur noch irre Typen, das sah man ihnen an. Und vielleicht war es genau der Grund, warum sie beide unbezwingbare Kämpfer waren, die nur darauf warteten, dass sie jemanden finden würden, der ihren hohen Ansprüchen gerecht werden würde. Vielleicht. Oder sie beide waren einfach nur krank im Kopf. Oder beides. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)