Sieben Fragen von kuroyuzuyu ================================================================================ Tag 2 ----- „USAGI STEHT JETZT ENDLICH AUF!“ rief mich meine Mutter. Doch war ich noch will zu müde, um aufzustehen. Darum antwortete ich ihr im Halbschlaf, „Nur noch 5 Minuten.“ Jedoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass meine Mutter in mein Zimmer kam und mir einfach die Bettdecke wegzog. Das schöne warme, kuschelige Gefühl verschwand umgehend und eine Kälte umfing meinen Körper. Schaudernd zog ich meine Beine an meinen Körper, damit mir nicht allzu kalt wurde. „Usagi Tsukino, steht auf!“ knurrte mich meine Mutter an. Doch glich sie in dem Augenblick mehr einem Monster. Ich tat einfach mal, als hätte ich nichts gehört. Leider brachte es mir nichts, weil sich das Monster vor meinem Bett sich das Laken packte und mich samt Laken aus dem Bett zog. „Ist ja schon in Ordnung. Ich bin schon wach.“ Murmelte ich verschlafen, während ich mir die Müdigkeit aus den Augen rieb. Nach dem Motto Mission erfüllt verließ meine Mutter mein Zimmer wieder. Warum dachte sie aber immer, dass ich extra verschlafe. Das lag am Wecker! Wenn der morgens, mit seinem schrillen Ton versucht mich zu wecken, landet der komischerweise immer an der Wand beim Versuch die Schlummertaste zu betätigen. Dann kehrt erneut diese wunderbare Ruhe ein und ich schlafe wieder ein. Mühselig erhob ich mich und schaute auf die Uhr. Mal wieder bin ich viel zu spät dran. Schnell zog ich mich an und ging runter in die Küche. „Warum hast du mich nicht schon früher geweckt?“ frage ich meine Mutter. Sie schüttelte jedoch nur den Kopf. „Das habe ich und jedes Mal hast du auch geantwortet.“ „Ich habe aber nichts mitbekommen.“ erklärte ich ihr, wobei ich mein Bento für die Essenspause einpackte. Allmählich hatte ich es eilig. Vielleicht hatte ich ja heute Glück und traf denjenigen, der mir seit eineinhalb Jahren jeden Morgen, wenn ich zur Schule ging, ein Lächeln schenkte. „Bis heute Abend.“ Verabschiedete ich mich von meiner Mutter und machte mich auf in Richtung Bushaltestelle und dort lag es, wie jeden Morgen. Eine rote Rose, an der ein kleiner Zettel befestigt war. Für meine geliebte Usa, stand drauf. Liebevoll nahm ich sie in meine Hand und roch an ihr. Ihr angenehmer Duft erinnerte mich an Mamoru und doch wusste ich, dass sie nicht von ihm sein konnte. Auch wenn ich es vor einem Jahr dieses Mal kurz geglaubt hatte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Seit einem halben Jahr bekam ich damals wie jeden Tag, wenn ich das Haus verließ, um zur Schule zugehen, eine rote Rose mit meinen Namen. Doch wer mein geheimnisvoller Verehrer sein konnte, wusste ich nicht. So bog ich voller Vorfreude in die Straße ein, wo meine Bushaltestelle lag. Mein Blick richtete sofort auf die Bank, die dort stand. Und da war sie, meine Rose. Mein Blick wanderte nun weiter und mir fiel ein großgewachsener junger Mann mit pechschwarzem Haar auf, der um die nächste Hausecke soeben verschwand. Hatte ich richtig gesehen oder brauchte ich eine Brille. Unmöglich, das musste Mamoru gewesen sein. Schließlich kannte ich nur einen Menschen, der so eine hässliche grüne Jacke trug. Ich beschleunigte meine Schritte, aber als ich um die Hausecke sah, konnte ich niemanden mehr sehen. Nachdenklich ging ich zur Haltestelle zurück. Aber zu meinem Leidwesen war der Bus schon da und fuhr mir direkt vor der Nase weg. Am liebsten hätte ich lautstark geflucht, weil ich nun auf alle Fälle zu spät zum Unterricht kam. Eines war mir klar, wenn ich am Morgen wirklich Mamoru an der Haltestelle gesehen hatte, dann konnte er damit rechnen, dass ich im als Dank vor sein Schienbein trat, weil ich Nachsitzen konnte. Mit hängendem Kopf machte ich mich auf dem Heimweg. Heute hatte ich leider keine Zeit mehr noch kurz im Crown vorbei zuschauen und somit würde ich auch meinen Baka nicht mehr sehen. Meine Mutter wartete nämlich schon zu Hause auf mich, um einen neuen Versuch zu starten mir das Kochen beizubringen. Sie wollte es einfach nicht einsehen, dass ich es nicht konnte. Als ich einmal Tomaten pürieren wollte, war die weiße Küche mit roten Pünktchen überseht, weil man mir nicht gesagt hatte, dass man einen Deckel auf den Mixer machen musste. Jedoch es kam noch schlimmer, als ich Ofenkartoffeln machte. Voller Stolz hatte ich die Kartoffeln in Alufolie eingewickelt, nun mussten sie nur noch gegart werden. Zu meinem Bedauern hatte ich die Idee, dass die Kartoffeln schneller fertig werden, wenn ich sie in die Mikrowelle steckte. Das Ende vom Lied sah so aus. Auf einmal fing es in der Mikrowelle an zu blitzen und ich bin schreiend aus der Küche gerannt. Meine Mutter hatte zum Glück aber die Mikrowelle gleich ausgestellt, wer weiß, was sonst noch passiert wäre. In Gedanken versunken blieb ich vor dem Blumenladen stehen, der sich in der Nähe von meiner Schule befand. Die bunte Farbenpracht schaffte es wenigstens etwas meine Laune zu heben. Aus dem Laden hörte ich den Verkäufer sagen, „Bitte schön Herr Chiba. Fünf rote Rosen.“ Dieses ließ mich aufhorchen. Chiba so hieß doch ein gewisser Baka und dann noch rote Rosen. Gespannt, ob er wirklich aus dem Laden kam, wartete ich davor. Wie ich es mir gedacht hatte, kam er aus dem Geschäft raus. Siegessicher legte ich mein zufriedenstes Grinsen auf. „Habe ich diese hässliche grüne Jacke nicht schon mal gesehen.“ Begrüßte ich ihn. Eines nahm ich mir aber vor. Nämlich das ich von nun an eine Kamera immer mitnahm. Diesen geschockten Gesichtsausdruck, welchen Mamoru in dem Augenblick hatte war zu komisch. Leider fasste er sich schnell wieder, wobei er mich mit einem undefinierbaren Blick anschaute. „Stell dir vor Weichbirne, du hast sie immer gesehen, wenn wir uns trafen. Schließlich trage ich sie jeden Tag.“ „Das meine ich nicht. Ich meine heute Morgen, bei der Haltestelle von wo aus ich immer zur Schule fahre.“ Mein Grinsen wurde immer breiter. Da konnte er sich nicht mehr rausreden. Glaubte ich jedenfalls. „Oh mein Gott Odango, du bist noch dümmer als ich dachte. Woher soll ich wissen, von wo aus du den Bus zur Schule nimmst. Aber wenn es dein unterentwickeltes Gehirn beruhigt, kann ich dir sagen, dass ich seit sieben Uhr morgens in der Unibibliothek war, um zu lernen, wie immer.“ „Ich habe dich doch eindeutig erkannt und jetzt treffe ich dich hier an, als du Rosen kaufst. Gib es zu das du es warst?“ feste umklammerte Mamoru die Stängeln von den Blumen, die in Papier eingewickelt waren. „Schön, Hörtest hast du bestanden. Was hat es aber mit dir zu tun, wenn ich Rosen kaufe?“ Mamoru machte mir Angst, seine ganze Gestik und Mimik verfinsterte sich. So hatte ich ihn noch nie erlebt. „Das kann doch kein Zufall sein, seit einem halben Jahr bekomme ich jeden Morgen eine Rose, die auf der Bank von der Haltestelle liegt und dann begegne ich ausgerechnet dir dort.“ „Sag mal, kapierst du es nicht!“ Mamoru war richtig aufgebracht und ich merkte wie er mit sich selber kämpfte mich nicht anzuschreien. „Ich kenne deine Haltestelle nicht und wieso sollte ich ausgerechnet dir Rosen schenken? „Entschuldige,“ stammelte ich, „ich dachte …“ „Du dachtest, du dachtest!“ unterbrach er mich. „Ich wüsste gerne mal, an was du denkst. Das kann ja schließlich nicht viel sein!“ betrüb dachte ich mir, was er wohl sagen würde, wenn ich ihm sagte, dass ich nur noch an ihn dachte. Aber ich konnte es ihm nicht sagen, er würde sich nur darüber lustig machen. Mamoru schaute derweilen auf seine Uhr. „Schon so spät, ich muss mich jetzt beeilen, ansonsten komme ich zu spät zu meiner Verabredung.“ Sprach er mehr zu sich selber als zu mir. „Du bist verabredet?“ fragte ich verwundert. Überrascht sah Mamoru mich an. „Keine Ahnung, warum es dich interessiert, aber ich bin mit meiner Freundin verabredet. Oder für was kauft man Blumen.“ Erstarrt stand ich da, während meine Welt zusammenbrach. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Schule war für heute vorbei und mein Weg führte direkt ins Crown. Doch auch heute war mein Baka noch nicht da. So setzte ich mich an das neuste Sailor V Spiel. Obwohl mir so einiges im Kopf schwirrte, schaffte ich ohne Probleme ein Level nach dem Anderen. Bei Level vierzehn war es dann aber auch schon wieder vorbei. Seufzend stand ich auf und in diesen Moment betrat Mamoru auch schon das Crown. Ohne Umwege ging ich auf ihn zu. Ich wusste heute genau, was ich ihn fragen wollte. Einst hatte er mich gefragt, an was ich dachte. Auch wenn ich ihm nicht die Antwort damals gab. So wollte ich gerne wissen, ob ich auch manchmal in seinen Gedanken war, so wie er für mich die ganze Zeit in meinen Gedanken herumgeisterte. „Hallo Baka.“ Begrüßte ich ihn. „Oh Odango, hast du es so eilig deine Frage heute soll zu werden?“ war seine Antwort. Jedoch statt Stehen zubleiben schritt er an mir vorbei, um sich anschließend auf seinem Stammplatz an der Theke zusetzen. „Kannst du mal stehen bleiben!“ Rief ich ihm hinterher. Aber als ob er nichts gehört hätte, bestellte er in Seelenruhe seinen Kaffee. „Konntest du nicht warten?“ wollte ich schon leicht gereizt von ihm wissen. Er drehte sich zu mir um und schaute mich mit einem herausfordernden Blick an. „War das jetzt deine Frage. Ja, ich kann warten. Leider habe ich nur wenig Zeit ihm Moment und möchte wenigstens fünf Minuten in Ruhe meinen Kaffee trinken.“ „Du Baka, dieser Käse mit den Fragen ist auf deinen Mist gewachsen. Also mach mich deshalb nicht lächerlich?“ „Ich machte dich nicht lächerlich, das schaffst du schon von ganz alleine.“ Dabei umspielte ein niederträchtiges Lächeln seine Lippen. In der zwischen Zeit hatte Motoki ihm seinen Kaffee auf die Theke gestellt. Mamoru wandte sich von mir ab, um seinen Kaffee trinken zu können. Genüsslich nahm er einen großen Schluck von dem heißen Getränk. Ok, dachte ich mir. Solange wie er nichts sagen kann, könnte ich ihm ja die Frage stellen. „Denkst du manchmal an mich?“ mit einer Fontäne prustet er den Kaffee wieder aus. Motoki konnte nur noch schützend ein Tuch vor sich halten, ansonsten wäre er jetzt voller Kaffee. Kampfhaft unterdrücke ich mein Lachen, was mir nicht ganz gelang. Viel zu irrwitzig war diese Situation. „Was für komische Fragen stellst du mir eigentlich. Wenn ich das vorher gewusst hätte, dann hätte ich es nicht gemacht.“ Mamoru schnappte sich einige von den Servierten, die auf der Theke lagen und versuchte sich den Kaffee von seinem Hemd und Hose abzuwischen. „Tja, da wäre es mal besser gewesen, wenn du mal dein Kopf angestrengt hättest. Wie ist nun die Antwort?“ „Nein, Odango. Die verdammte Antwort ist Nein.“ Fuhr er mich an. Wieso war er schon wieder so drauf? War es wegen dem Kaffee oder wegen der Frage? „Schon wieder nur ein Nein. Könntest du auch mal mehr sagen.“ Gab ich ihm patzig zurück. „Kann ich nicht und vielen Dank, dass du mir meinen Kaffee versaut hast.“ Heute war ich mal diejenige, die das Geschäft verließ, sollte er doch an Motoki seinen Frust loswerden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)