Drachenwelt von Sarmira (Über die Grenzen hinaus) ================================================================================ Kapitel 3: Andere Wege ---------------------- Es dauerte nicht lange, bis Minyu ein weiteres Dorf mit Namekianern gefunden hatte und diesmal waren die Bewohner auch noch am Leben. Weit entfernt fühlte sie Vegetas Aura stärker werden und Dodoria war ganz in seiner Nähe. Als er zur Erde aufgebrochen ist, war er ihm noch unterlegen. Jetzt ist es wohl das Ende von Dodoria. Minyu erinnerte sich nur mit Widerwillen daran, was Freezers rosa Gummibärchen für Späße mit den Saiyajins getrieben hatte. Vielleicht - nein ganz bestimmt sogar - wäre es ihnen gemeinsam gelungen, Dodoria zu besiegen. Aber dann hätten sie es erst mit Zarbon und dann mit Freezer zu tun bekommen. Aus irgendeinem Grund war er nicht so begeistert, wenn man seine Handlanger tötete. Vegetas Rachezug hat begonnen, dachte Minyu und wandte ihren Blick wieder auf die Namekianern. Sie sind ein friedliches Volk. Man brauchte keine Gedanken lesen können, um die angespannte Stimmung zu bemerken. Auch wenn sie wohl der Kinder zuliebe, die im Dorf herumrannten und fangen spielten, versuchten, den Schein zu wahren. Minyu atmete durch, hob die Hand und wollte gerade Energie darin sammeln, als etwas tief in ihrem Inneren sie davon abhält. Was ist das? Es wäre ein Leichtes das Dorf auszulöschen, doch es ging einfach nicht. Konnte das sein? Wo kam dieses verdammte Mitleid auf einmal her? Ich hatte diese Hemmung doch abgelegt. Ich habe so viele Wesen auf dem Gewissen, warum kann ich jetzt nicht einfach … Sie schüttelte den Kopf über sich selbst. Ich habe Vegeta ein Versprechen gegeben. Minyu landete auf einem nahen Felsen und legte sich auf den Boden, um die Namekianer noch etwas zu beobachten. Welcher von ihnen mochte wohl der Oberste des Dorfes sein? Es war eine reiche Auswahl an Kandidaten. Die Kinder sicher nicht. Dann waren da noch ein paar Halbwüchsige unter ihnen. Sie kämpfen miteinander. Sehr entschlossen. Ohne das Minyu es wollte, fingen ihre Lippen an zu beben. Die beiden jungen Krieger erinnerten sie an ihre eigene Jugend. Damals, als sie das erste Mal auf Vegeta betroffen war. Freezer … Damals, als ihr Leben das erste Mal wirklich einen Sinn hatte und doch so schnell wieder zerbrochen war. Freezer hat unser aller Leben zerstört. Er muss vernichtet werden und wenn es wirklich nur über Vegetas Unsterblichkeit geht. Dann ist das ebenso. Minyu verdrängte den Gedanken, dass Vegeta vielleicht doch wieder zu dem Mann werden könnte, der eher einmal gewesen war. Das würde nicht passieren. Ihr Heimatplanet existiert nicht mehr und sie waren die Letzten, die noch Saiyajinblut in sich trugen. Abgesehen von Kakarott und seinem Sohn. Radditz… Schmerzhaft kam der Funkspruch wieder in ihr Bewusstsein und auch der Gedanke daran, dass sie an seinem Tod mit Schuld war. Warum bin ich nicht einfach mitgegangen? Dann … In der Ferne verlöschte Dodorias Aura. Der Zweite auf der Liste. Was für eine Power! Ich dachte, dass ich auf ihn aufschließen könnte. Wie dumm. Wie konnte ich nur glauben, mich jemals mit ihm messen zu können? Minyu zwang sich, zurück zu ihrer Aufgabe zu kommen. Sonst sah er sie am Ende als genauso wertlos an, wie Nappa und sie würde Radditz sehr bald im Jenseits wiedersehen. Wenn Minyu darüber nachdachte, eigentlich gar nicht so schlecht. Also, wer könnte mir gute Dienste leisten? Nachdem sie auch die restlichen Bewohner des Dorfes unter die Lupe genommen hatte, entschied sie sich für einen etwas älterer Namekianer, dem man am meisten Respekt entgegengebrachte. Sie streckte ihre mentalen Fühler aus und drang in seinen Geist ein. So sehr sie auch mit ihrem körperlichen Training beschäftigt gewesen war, nie hatte sie ihre mentalen Fähigkeiten ruhen lassen und auch diese immer weiter verbessert. Ohne dass der Namekianer etwas merkte, zwang sie ihm ihren Willen auf. Mach einen Rundgang und vergewissere dich, dass der Dragonball auch an seinem Platz ist. Durch seine Augen konnte sie das Dorf beobachten, erfuhr etwas über die Bewohner und auch dass es einen Dragonball in diesem Dorf gab. Dort drin. Wie unvorsichtig, genau am Rand. Sie zog sich aus seinem Geist zurück und flog mit der Sonne im Rücken hoch. Minyu war neugierig, ob ihr Plan mit dem Stand ihrer Fähigkeiten zusammenpasste. Wenn ihr Gewissen plötzlich Anwandlungen machte, sich wieder melden zu müssen, dann wollte sie ihm ausnahmsweise Mal gehorchen. Im Moment konnte sie es sich nicht leisten, einen inneren Kampf zu führen. Die Schlacht, die ihnen bevorstand, reichte völlig aus. Minyu schoss einen Energieball auf einen nahen Berg und beobachtete zufrieden die Aufregung, die plötzlich im Dorf herrscht. Die Kinder liefen in die Häuser, zum Glück keines in das mit dem Dragonball. Kommen wir zum schwierigen Teil. Noch nie hatte sie bisher versucht, in mehrere Wesen gleichzeitig einzudringen. Jetzt wollte sie es wagen. Wenn Sie die Namekianer am Leben lassen wollte, dann musste es klappen. Sie streute ihren Geist und wurde fast von der Flut der Gedanken vom Himmel geholt, die in sie einströmte und bei der sie nicht in der Lage war, sie abzuschirmen. Trotzdem wollte sie an ihrem Weg festhalten. Seht nach. Schaut, was dort passiert ist. Jetzt. Minyu löste den Kontakt. Die wenigen Sekunden hatten sie mehr angestrengt, als so manch ein Training mit Vegeta. Aber es funktioniert. Die Namekianer verließen ihr Dorf. Minyu landete direkt vor dem Haus, in dem der Dragonball war, und ging hinein. »So sehen die also aus.« Wie in dem Dorf, in dem sie zuletzt gewesen war, befand sich in dem Gebäude ein kleiner Altar. Darauf lag eine große Kugel mit einem Stern. Vorsichtig nahm Minyu ihn hoch. Als sie sich umdreht, stand plötzlich ein Kind vor ihr. »Wer bist du? Und was machst du mit dem Dragonball?« Minyu kam auf den kleinen Namekianer zu und ging vor ihm in die Hocke. Ängstlich riss er die Augen auf. »Gehörst du zu den Typen, die unsere Dörfer verwüsten und alle töten?« Sie schüttelte den Kopf. »Wenn ich zu denen gehören würde, wäre es mir egal, dass du ein Kind bist.« Minyu stand auf und war überrascht, dass er sie ohne weitere Anstalten ihrer Wege ziehen ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)