Harvest Moon - The Distance Between Us von jane-pride (Chelsea&Vaughn) ================================================================================ Kapitel 35: Die Flucht ---------------------- Kapitel 35 Die Flucht     Nachdem Vaughn sein Telefonat mit Chelsea beendet hatte, musste er im Anschluss daran erstmal seufzen. Schon während des Gesprächs hatte er sich immer wieder vorgestellt, dass sie in Wirklichkeit bei ihm gewesen wäre, anstatt über so eine weite Distanz zu telefonieren. Natürlich war ihm klar, dass sie nicht pausenlos zusammen sein konnten, aber eigentlich wünschte er sich nichts anderes. Er wollte seine Chelsea Tag und Nacht bei sich haben und sie ununterbrochen in seinen Armen halten. Ihre zarte Haut streicheln, ihren femininen Duft einatmen, sie küssen und …   Wohin wanderten denn nun schon wieder seine Gedanken? Wenn es um Chelsea geht, war nichts mehr so, wie es vorher gewesen war. Sein Leben hatte sich komplett geändert. Von jetzt an war Chelsea diejenige, die am wichtigsten für ihn war und die er unter keinen Umständen verlieren wollte. Das einzige, was er drohte zu verlieren, war höchstens seine Zurechnungsfähigkeit, die zwischendurch gewaltig aussetzte, wenn er an sie denken musste. Ein Blick in Richtung seiner Hose machte ihm wieder deutlich, wie intensiv er wieder an sie gedacht hatte. Also sprang Vaughn hastig unter die Dusche und weigerte sich eisern, das Wasser auf warm umzustellen. Ansonsten wäre er die Beule, die sich ganz eindeutig unter seiner Jeans entwickelt hatte, niemals wieder losgeworden.   Eins war sicher, er musste einen klaren Kopf bewahren, um nicht vollends den Verstand deswegen einzubüßen. Außerdem wollte er unter gar keinen Umständen, Chelsea zu etwas drängen, wofür sie vermutlich noch nicht bereit war. Zwar hatten sie noch nie darüber gesprochen, aber für ihn war diese Tatsache naheliegend. Immerhin hatte er ihr Bild von damals im Wald immer noch nicht vergessen können. Und so ein Monster wollte er garantiert nicht sein.   +++++   Der junge Mann verbrachte den Abend größtenteils vor dem Fernseher und aß eine italienische Nudelsuppe aus der Dose. Vaughns Kochkünste waren im geringen Maße vorhanden, dass es sich überhaupt nicht lohnte diese zu erwähnen. Er war nie großartig darauf angewiesen gewesen und zeigte auch keinerlei Interesse daran es irgendwann einmal zu lernen. Außerdem, in der heutigen Zeit war es sowieso eher zweitrangig geworden. In den Supermärkten gab es Fertiggerichte zum Warm machen und das genügte ihm vollkommen.   Er war so in den Film vertieft, dass er gewaltig zusammenzuckte, als es mit einem Mal an seiner Tür klingelte. Ein Blick auf seine Uhr ließ ihn lautstark fluchen. Wer zum Teufel geht um 23 Uhr noch jemanden unangekündigt besuchen? Vaughn war fest entschlossen, den nächtlichen Störfaktor, der sich unmittelbar vor seiner Tür befand eine gehörige Strafpredigt zu halten. Brummend betätigte er die Lautsprecheranlage und verstummte augenblicklich als er zu seiner Überraschung Chelseas Stimme vernahm. Wie in Trance drückte er den Türsummer und Chelsea konnte erleichtert ins Treppenhaus eintreten. Eilig stieg sie die Treppen empor und fiel Vaughn abrupt in die Arme, der sie verständnislos in den Armen hielt.   Kaum hatte sich das junge Mädchen an ihren Freund geschmiegt, musste sie unweigerlich anfangen zu weinen. Der Abend hatte viel von ihren Nerven abverlangt und nun konnte sie endlich ihrer Trauer, Wut und Enttäuschung freien Lauf lassen.   „Um Himmels willen, Chelsea! Was ist denn geschehen?“, fragte Vaughn besorgt und zog Chelsea in seine Wohnung, wo er sie direkt zum Sofa führte. Schweigend nahm er ihre volle Tasche und stellte diese erstmal in eine Ecke. Allerdings dauerte es bis sich Chelsea einigermaßen wieder beruhigt hatte. Sie brabbelte zusammenhanglose Wörter bei denen Vaughn Schwierigkeiten hatte, diese überhaupt zu verstehen. Außerdem ergaben sie keinerlei Sinn. Er vernahm den Namen ihres Vaters, etwas von einem neuen Angestellten, doch als er den Namen Denny hörte, begann er sich instinktiv zu verkrampfen und schloss seine aufgelöste Chelsea nur noch enger in seine Arme. Beruhigend strich er ihr über den Rücken, streichelte ihr Gesicht und küsste sie zwischendurch auf ihre Stirn. Irgendwann hörte sie auf zu weinen und sie sah sich in der Lage Vaughn alles genau zu erzählen, was sich die letzten Stunden ereignet hatte.   Vaughn ließ Chelsea ausreden ohne sie ein einziges Mal zu unterbrechen, wobei er sich mächtig beherrschen musste, als sie zu dem Teil mit Denny kam und das er sie bedroht hatte. Unbewusst ballte er die Fäuste und konnte auch für Andreas kein Verständnis aufbringen. Warum glaubte er seiner eigenen Tochter nicht? Konnte man so engstirnig sein?   „Ich wusste nicht, was ich tun sollte.“, berichtete Chelsea zu Ende und stand erneut den Tränen nahe. „Das einzige, was ich wusste, dass ich nicht länger zu Hause bleiben konnte, wo auch er ist.“ „Du hast das richtige getan.“, antwortete Vaughn und gab ihr einen langen und liebevollen Kuss. „Unter keinen Umständen hätte ich gewollt oder mit angesehen, wie du dort länger wohnen bleibst, während er ebenfalls anwesend ist. So nah bei dir. Es tut mir Leid mit deinem Vater, Chelsea. Du kannst solange hierbleiben, wie es nötig ist.“ Insgeheim dachte er, dass sie von jetzt an für immer bei ihm bleiben sollte, wo sie garantiert in Sicherheit war.   „Danke. Das hatte ich gehofft. Ansonsten wäre mir noch Julia eingefallen, aber ich wollte viel lieber bei dir sein.“ „Das ist kein Problem, Chelsea. Außerdem hätte ich es gewollt, dass du an erster Stelle zu mir kommst.“ Zur Bestätigung seiner Worte küsste er sie erneut, doch dieses Mal war es ein langer und inniger Kuss, indem Vaughn seine sämtlichen Gefühle für Chelsea lag. Halt suchend, krallte sich Chelsea an ihm fest und wollte ihn nie wieder loslassen. Ihre Gefühle füreinander steigerten sich, von  Sekunde zu Sekunde. Mitten drin hob Vaughn Chelsea auf seinen Stoß und zog sie ganz nah zu sich heran. Ihre Emotionen fuhren Achterbahn und vergaßen dabei sogar den Grund, der sie zu diesem Moment geführt hatte.   Zum ersten Mal forderte Vaughn Einlass mit seiner Zunge in Chelseas Mund. Bereitwillig öffnete sie sich ihm mit dem Ziel ihm alles zu geben, was er wollte und gleichzeitig alles von ihm zu nehmen. Ungestüm fuhr sie ihm durchs Haar, wollte ihn schmecken und überall an ihrem Körper fühlen. Sie begann zu zittern. Einerseits aus Neugierde und Verlangen, aber auch aus Unsicherheit. Gerade dieser Aspekt sorgte dafür, dass sie sich ein wenig zurückzog.   „Alles in Ordnung, Chelsea?“, flüsterte Vaughn in ihr Ohr, da er spürte, dass sie sich verkrampfte. Zu seinem Bedauern, stellte er fest. Doch seine Chelsea war ihm zu wichtig, dass er ihre Veränderung nicht einfach ignorieren konnte und erst recht nicht ihre verzweifelte  Situation ausnutzen wollte. „Ja…ich…“, murmelte das junge Mädchen sehr verlegen. „Mach dir keine Gedanken, Chelsea.“, sprach Vaughn weiter, streichelte ihr sanft über die Wange und sorgte zugleich dafür, dass sie ihn wieder ansehen musste. „Es ist alles gut. Du bist sicher müde. Du wirst in meinem  Bett schlafen, während ich das Sofa im Wohnzimmer nehme und…“ „Aber, das musst du nicht.“, fiel Chelsea ihm ins Wort. „Wenn es dir nichts ausmacht, dann…dann können wir doch zusammen…also…einfach nebeneinander…“   Weiter kam Chelsea nicht, denn Vaughn hatte ein weiteres Mal ihre Lippen mit seinen versiegelt. „Es macht mir nichts aus, wenn es für dich okay ist.“ Daraufhin nickte Chelsea. Sie wusste auch nicht mehr, was sie noch sagen sollte. Vaughn hatte Recht. Sie war hundemüde und wollte nun nichts anderes mehr als Ins Bett. Zwar schlug ihr Herz wie wild, wenn sie daran dachte, dass sie mit Vaughn in seinem Bett schlafen würde. Jedoch war Vaughn ihr einziger Gedanke gewesen, an dem sie gedacht hatte, als sie sich dazu entschlossen hatte von zu Hause abzuhauen.   Nachdem Vaughn sie ins Schlafzimmer geführt hatte, war Chelsea ihrer Verzweiflung wieder so nahe, dass sie sich wieder an Vaughns Hemd krallte. „Vaughn, was soll ich denn jetzt tun?“ Chelsea weinte nicht mehr, doch in ihrer Stimme lag so viel Trauer und Schmerz, dass es ihr schwerfiel sich überhaupt noch auf den Beinen zu halten. Träge Müdigkeit überbefiel sie, sodass sie kaum noch ihre Augenlider offen halten konnte. Beschützend wiegte Vaughn sie in seinen Armen. „Mach dir darüber heute keine Gedanken mehr. Morgen ist Sonntag. Du kannst ausschlafen und dann sehen wir gemeinsam weiter.“   Er küsste sie auf die Stirn, hob sie entschlossen hoch und legte sie behutsam aufs Bett. Chelsea bekam nicht mehr viel mit. Vaughn zog ihre Sweatshirtjacke und Socken aus, nach kurzem Zögern ebenfalls ihre Hose, wobei er es vermied allzu lange ihre schlanken Beine zu bewundern. Nachdem auch er sich bis auf die Unterwäsche entkleidet hatte, legte er sich vorsichtig neben sie und deckte sie beide zu. Bereits halb schlafend, schmiegte sich Chelsea sofort an ihm und ließ sich von ihm umarmen. Mit dem nächsten Atemzug war sie schnell ins Reich der Träume gefallen. Vaughn wartete bis ihr Atem regelmäßig und ruhig war. Erst dann, schloss auch er seine Augen. Allerdings dauerte es, bis auch er eingeschlafen war. In Gedanken ging er noch einmal Chelseas Erzählung durch und spürte erneut seinen Hass gegenüber Denny aufsteigen. Er schwor sich, es ihm bei passender Gelegenheit heimzuzahlen und Chelsea noch aktiver zu beschützen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)