Harvest Moon - The Distance Between Us von jane-pride (Chelsea&Vaughn) ================================================================================ Kapitel 23: Unerwünschtes Wiedersehen ------------------------------------- Kapitel 23 Unerwünschtes Wiedersehen Kräftiger Regen kündigte sich in den frühen Morgenstunden an. Die letzten Tage waren bereits recht kalt gewesen, doch aufgrund des Regens wurde es äußert ungemütlich für jeden, der sein zu Hause verlassen musste. Gerade Lana, hatte es besonders schwer. Ihre Eltern hatten nicht soviel Geld zur Verfügung. Bei einer siebenköpfigen Familie ging selbstverständlich das meiste für Nahrung und die Miete drauf, weswegen Lana seit gut drei Jahren gezwungen war, in ein und derselben Regenjacke rumzulaufen, die ihre eigentlich Funktion, vor Nässe schützen sollte, längst nicht mehr ausführen konnte. Dafür war sie einfach schon zu alt. Es war für die Blondine sowieso noch ein Wunder, dass sie ihr noch passte. Doch Lana war auch in letzter Zeit nicht viel gewachsen. Sie zählte mit zu den kleinsten in ihrer Klasse, was sie allerdings nie wirklich gestört hatte. Mit ihren 1, 64 Metern konnte sie immer noch gut mithalten. Zu ihrem Leidwesen, befand sich die nächstgelegene Bushaltestelle nicht mal eben vor ihrer Haustür. Im Normalgang würde sie 10 Minuten bis dahin brauchen. Jetzt, im Regen, stellte sie einen neuen Rekord im Sprinten auf, um nicht all zu lange dem Regen ausgesetzt zu sein. Normalerweise, hätten ihre Geschwister ebenfalls aus dem Haus gemusst, um zur Schule zu gehen. Jedoch, war die kleinste von ihnen erkältet. Bei einem anderen fiel die erste Stunde aus und der dritte im Bunde, hatte vorm Haus den Weg nach rechts, anstatt nach links eingeschlagen. Lana hatte ihren Bruder nicht aufgehalten. Zum Streiten fehlte ihr sämtliche Energie. Ihre zwei anderen Geschwister hatte sie seit dem Wochenende nicht mehr gesehen. Sie waren 14 und 15 Jahre alt, und da kam es schon mal vor, dass die beiden einige Tage bei Freunden verbrachten ohne sich zu melden. Pünktlich erreichte Lana das Häuschen an der Haltestelle und musste auch nicht lange warten, da kam bereits der Bus um die Ecke gefahren. Erleichtert stieg sie ein und kontrollierte, ob ihre Schulsachen einigermaßen trocken geblieben waren. Viel Hoffnung machte sie sich jedoch nicht. Ihre Vermutung wurde auch bestätigt. Sämtliche Hefte waren an den Rändern durchweicht und ihr einziges Schulbuch, welches sie heute für den Unterricht benötigte, fing bereits an, sich zu wellen. In diesem Moment, war Lana mehr als verzweifelt. Sie hatte häufiger ihre Eltern gefragt, ob sie nicht einen Regencape bekommen konnte, um auch ihren Schulrucksack schützen zu können. Allerdings, hatten ihre Eltern jedes Mal verneint, weil es finanziell einfach nicht möglich war, und dass Schulsachen nicht unbedingt geschützt werden müssten. Krampfhaft, unterdrückte Lana ihr resigniertes Schluchzen. Sie verabscheute ihr Leben und fragte sich zum tausendsten Mal, warum ausgerechnet ihr so etwas wiederfahren musste. So ungerecht war das Leben zu ihr, dass sie sich manchmal wünschte, sie wäre gar nicht erst geboren wurden. In solch deprimierenden Stunden, zählte Lana still für sich auf, was sie alles Gute in ihrem Leben hatte. Allem voran ihre Freundinnen. Denn, auch jetzt, freute sie sich, dass sie gleich wieder mit ihnen zusammen sein konnte, wodurch sich ihre Sorgen halbwegs verdrängen ließen. Natürlich, wäre sie in diesem Fall zufriedener, wenn sie sich mit Nathalie nicht zerstritten hätten und Sabrina noch bei ihnen wäre. +++++ Völlig durchnässt, kam Lana vor der Schule an. Ihre Freundinnen, die nicht viel besser aussahen als sie, erwarteten sie in der Eingangshalle. Chelsea hatte ein Handtuch dabei, welches sie ihrer Freundin zugleich reichte. „Morgen, Lana. Trockne dich erstmal richtig ab. Damit du dich nicht erkältest.“ „Dafür, ist es vielleicht schon zu spät. Meine kleine Schwester ist bereits krank und wenn ich an mir so runter sehe, erwartet mich höchstwahrscheinlich dasselbe.“ „Mal nicht den Teufel an die Wand.“, entgegnete Julia, die ebenfalls noch dabei war, ihre Haare mit einem Handtuch zu trocknen. „Morgen Abend, haben wir wieder unser Training zur Selbstverteidigung. Dafür müssen wir alle fit sein. Schließlich wollen wir doch nichts verpassen.“ „Selbstverteidigung? Wozu soll das sein?“, drang ihnen eine nur all zu bekannte Stimme ans Ohr. Gleichzeitig, wandten sich die Angesprochenen zu Nathalie um, die soeben dabei war, ihren Schirm zusammen zu klappen. „Reicht dein loses Mundwerk nicht, um dich zu verteidigen, oder warum dieser alberne Kurs?“, fragte die pinkhaarige mokant nach. „Ach, eure erhabene Hoheit lässt sich dazu herab, sich wieder unters Fußvolk zu mischen.“, antwortete Julia provokativ, wobei sie Nathalie geringschätzig ansah. „Deine tollen Männer scheinen dich wohl zu langweilen, wie es aussieht.“ „Du irrst dich, verehrte Julia.“, antwortete Nathalie und sah ihre ehemalige Freundin herausfordernd an. „Meine männlichen Begleiter, freuen sich jedes Mal auf so eine schöne Gesellschaft, wie mich. Ihr solltet es auch mal ausprobieren. Aber, was erzähle ich denn da. Chelsea hat es schließlich schon getan.“ Sofort horchte Chelsea auf und blickte Nathalie fragend an. „Was meinst du damit, Nathalie?“ „Genau. Was willst du denn damit sagen?“, wollte auch Lana wissen. „Wie? Wisst ihr das etwas nicht?“, spielte Nathalie die Überraschte. „Nun ja, wundern sollte es mich eigentlich nicht. Immerhin, redet unsere Chelsea nicht viel mit anderen Personen über ihre Freundinnen, um sie vor anderen zu verteidigen.“ „Was soll das, Nathalie? Worauf willst du hinaus?“, entgegnete Julia scharf und trat einen Schritt auf ihre ehemalige Freundin zu. „Meine Güte, verlier nicht gleich die Geduld. Ich werde es euch sagen, wenn es Chelsea, so wie es aussieht, nicht getan hat. Also, der gutaussehende Denny, hat mir und den anderen Jungs aus seiner Klasse gebeichtet, dass die unschuldige Chelsea, so wie wir sie angeblich kennen, sich hemmungslos an ihn heran geschmissen hat.“ „WAAS???“ Jede von den drei Mädchen war fassungslos. Allen voran, Chelsea, die hoffte, sich verhört zu haben. Außerdem, war sie bei der Verabredung dabei gewesen, weswegen sie ganz sicher wusste, dass das nicht sein konnte. Denny hatte versucht, sich an ihr zu vergehen und keineswegs anders rum. „Wie bitte? Nathalie, das ist nicht wahr. Viel eher hat Denny…“ „Jetzt rede dich da nicht raus, Chelsea.“, unterbrach Nathalie sie mit einer Handbewegung. „Es ist doch kein Verbrechen, wenn man eigene leidenschaftliche Gefühle zum Ausdruck bringt. Es ist nur schade und irgendwie nicht nachvollziehbar, dass du uns ein anderes Verhalten vorspielst, was du allem Anschein nach, gar nicht bist. Sag, wer bist du eigentlich wirklich? Das würde mich schon interessieren.“ In diesem Moment, traf Nathalie eine schallende Ohrfeige, die aufgrund der Akustik in der Eingangshalle laut von den Wänden widerhallte. Entsetzt, hielten sich Chelsea und Lana die Hände vor dem Mund, als sie Zeuge von Julias Ohrfeige wurden. Wütend starrte sie Nathalie an, die sich schmerzend ihre rechte Wange hielt. Eine einzelne Träne trat unwillkürlich aus ihrem Auge hervor. Denn der Schmerz verteilte sich über ihre gesamte rechte Gesichtshälfte. „DU! Du solltest dich schämen!“, rief Julia aus und auch ihr liefen Tränen über das Gesicht. „Mich würde viel eher interessieren, wer du überhaupt bist? Wir, wir kennen uns schon solange, dass hätte ich von dir niemals für möglich gehalten, dass du ein wildes Gerücht einfach so glaubst ohne die Fakten vorher zu klären. Das du, so tief gesunken bist und sowas nötig hast. Vor uns allen, dich zu beweisen und zu präsentieren, wie toll du bist und uns abwertest, obwohl wir immer für dich da waren. Chelsea hat dich nicht hintergangen. Sie hatte mit ihrem Vater gesprochen und versucht, ihn umzustimmen. Ihn von deinen guten Eigenschaften zu überzeugen, aber du verurteilst sie, ohne mit ihr vernünftig darüber gesprochen zu haben. Oder mit uns. Und nur, damit du bescheid weißt, Denny hatte versucht, sich an Chelsea zu vergreifen, ohne dass sie ihre Einstimmung dazu gab.“ Zitternd, stand Julia vor Nathalie und sah sie durchdringend an. Ihre Tränen waren immer mehr geworden, so verzweifelt war sie darüber, dass sie ihrer Freundin, die sie für sie noch immer war, eine Ohrfeige verpasst hatte. Sprachlos, erwiderte Nathalie ihren Blick und konnte es nicht glauben, was sie soeben gehört hatte. Sie warf einen flüchtigen Blick zu Lana, die sie genauso traurig und verzweifelt ansah. Und Chelsea, die hinter ihnen stand, versuchte krampfhaft ihre Tränen zu unterdrücken. Für Nathalie blieb es unbegreiflich. Hatte sie etwa so verkehrt mit ihrer Ansicht über Chelsea gelegen? Hatte Denny wirklich versucht, Chelsea zu missbrauchen? Er war ihr so sympathisch und nett vorgekommen. Gutaussehend, stark und männlich. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Andererseits, hatte sie sich schon gewundert, dass sie Chelsea und Denny nach ihrem Treffen nicht erneut zusammen gesehen hatte. Außerdem, war Denny in letzter Zeit, auch gar nicht in der Schule gewesen. Erst gestern, hatte sie ihn nach der Schule wiedergetroffen. Als hätte die Situation nicht noch schlimmer werden können, trat in diesem Moment, Denny durch die Eingangstür. Die vier Mädchen waren sprachlos. Der junge Mann war ebenso erstaunt wie sie, dass er ihnen ausgerechnet hier über den Weg lief. Er erblickte Chelsea, die sich reflexartig hinter Lana gestellt hatte und sie hilfesuchend, am Arm packte. Beruhigend legte sie ihre Hand auf die von Chelsea und starrte Denny angriffslustig an. Auch Julia, stellte sich schützend vor ihre Freundin und wischte ihre Tränen aus dem Gesicht. Denny konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, sobald er das Bild vor ihm richtig erfasst hatte. „Lange nicht gesehen, Chelsea. Wie geht es dir? Lust auf ein Date?“ Hosted by Animexx e.V. 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