Harvest Moon - The Distance Between Us von jane-pride (Chelsea&Vaughn) ================================================================================ Kapitel 18: Lanas Einfall ------------------------- Kapitel 18 Lanas Einfall „Ist alles in Ordnung mit dir, Chelsea? Deine Augen sind ein wenig gerötet?“, fragte Julia besorgt nach, als ihre Freundin sie bei den Kätzchen eingeholt hatte. Julia nahm sie in den Arm, und drückte Chelsea ganz fest an sich. Dankbar, erwiderte diese die Umarmung und auch Lana gesellte sich kurze Zeit später zu ihnen. Schweigend, standen sie einen Moment dicht beieinander, als Chelsea das Wort ergriff. „Ihr seid die besten Freundinnen, die man sich wünschen kann. Ich bin unsagbar froh, dass ich euch habe. Und ja, es geht mir wieder besser. Da war, nur noch diese eine Sache, die mich seit dem Vorfall beschäftigt hatte, aber jetzt, scheint sie verschwunden zu sein. Ich denke, ich bin auf einem guten Weg, um damit abschließen zu können.“ „Wir sind erleichtert, dass von dir zu hören, Chelsea.“, antwortete Lana und nahm ihre Freundin noch einmal kurz in den Arm. „Wir haben uns die ganze Zeit Sorgen um dich gemacht. Dabei tut es uns ebenfalls sehr Leid, dass wir dich zu der Verabredung mit diesem widerlichen Kerl gedrängt haben.“ „Genau.“, nickte Julia zustimmend und machte dabei ein schuldbewusstes Gesicht. „Wir hätten dich niemals drängen dürfen. Es war ganz allein deine Entscheidung, die du hättest treffen müssen. Wir hatten kein Recht da mitzureden.“ „Aber, bitte, es ist doch nicht eure Schuld.“, beteuerte Chelsea und lächelte ihre Freundinnen beruhigend an. „Außerdem, haben wir darüber doch schon gesprochen. Die Schuld liegt bei…bei…Denny. Und ganz bestimmt nicht bei uns.“ Nach all den Tagen, hatte es Chelsea zum ersten Mal wieder geschafft, den Namen von ihrem Peiniger auszusprechen. Zwar zitterte sie dabei, aber sie schöpfte auch wieder neuen Mut, endlich diese schreckliche Sache hinter sich lassen zu können und nach vorne zu blicken. „Zum Glück war Vaughn rechtzeitig vor Ort gewesen, und hatte Schlimmeres verhindern können. Ich bin ihm so unendlich dankbar. Ich würde mich nur zu gerne, richtig bei ihm bedanken, mit einer netten Geste, versteht ihr.“ „Das verstehen wir nur zu gut. Ich bin Vaughn auch um den Hals gefallen, nachdem ich das von dir erfahren hatte. Er war ziemlich überrumpelt der Gute. Damit hatte er wohl nicht gerechnet.“, beichtete Julia und fing an, aufgrund dieser Erinnerung zu lachen. „Wisst ihr, es war vor einigen Kunden im Laden gewesen. Daraufhin ist Vaughn, puterrot im Gesicht geworden.“ „Das hätte ich nur zu gerne gesehen.“, kicherte auch Lana. „Doch sonst, “, fing Chelsea vorsichtig an, „Doch sonst, habt ihr es niemandem erzählt, oder?“ Nicht auszudenken, wenn das ihr Vater erfahren würde oder die gesamte Schule am Ende Wind davon bekäme. Das, wollte die Brünette unter gar keinen Umständen. „Natürlich nicht, Chelsea.“, antwortete Julia mit Nachdruck und auch Lana bestätigte es. „Damit sollte man nicht hausieren gehen. Außerdem, soll sich Denny keine falschen Hoffnungen machen. Sobald wir ihn im Visier haben, bekommt er es mit uns zu tun.“ Entschlossen ballte Julia ihr Hände zu Fäusten. „Dabei ist es schon komisch, dass er seitdem nicht wieder in der Schule war.“, äußerte Lana laut ihre Gedanken. „Wohlmöglich hat er Schiss, dass Chelsea ihn bei der Schulleitung gemeldet hat. Vielleicht, solltest du das auch tun, Chelsea.“ Jedoch, schüttelte die Angesprochene vehement den Kopf. „Nein, auf gar keinen Fall. Dann, würde der Schulleiter ganz bestimmt meinen Vater kontaktieren und mein Bruder wäre ebenfalls aufgeflogen. Ich möchte ihm das ersparen. Mein Bruder macht sich schon genug Sorgen und Gedanken, weil er sich die Schuld dafür gibt. Ihr wisst doch, dass mein Bruder mir dabei geholfen hat, damit ich mich überhaupt erst mit Denny treffen konnte. An diesem Tag, hätte ich normalerweise nicht da sein dürfen.“ „Stimmt, das hätte ich fast vergessen.“, antwortete Lana und lehnte sich frustriert gegen die Wand und verschränkte ihre Arme ineinander. „Trotzdem, irgendetwas sollten wir tun. So ungestraft, sollten wir ihn nicht davon kommen lassen.“ „Ich stimme Lana zu, Chelsea. So einfach, sollte es Denny nicht haben. Doch lasst uns erstmal zu den Kätzchen gehen. Sie warten doch schon auf uns.“ „In Ordnung. Uns wird bestimmt noch etwas einfallen.“, sagte Lana dazu und eilte ihren Freundinnen voraus. Leise ging Chelsea ihren Freundinnen hinterher und lächelte dabei. Sie wusste, dass ihr Denny in der Schule nie wieder etwas antun würde, solange ihr Freundinnen bei ihr waren. So enthusiastisch sie sich über Denny aufregten und gemeinsam mit ihr beratschlagten wollten, wie es nun weitergehen wird. Das alles, und noch viel mehr, machte ihre lange Freundschaft aus. Nicht nur Chelsea litt unter den Vorkommnissen, sondern auch Julia und Lana fühlten und teilten mit ihr denselben Schmerz. Dadurch spürte und wusste Chelsea, dass sie nicht alleine war, und dass sie immer auf ihre Freundinnen zählen konnte. „Die sind aber gewachsen.“, rief Chelsea vor Freude aus und hob zugleich das Kätzchen hoch, welches sie bereits bei ihrer ersten Begegnung auf dem Schoß gehabt hatte. Das Kätzchen mit einem weißen linken Ohr und einer weißen rechten Vorderpfote. Schnurrend, machte es sich auf ihrem Schoß bequem und ließ sich hinter den Ohren kraulen. „Das sind sie wirklich. Am liebsten, würde ich eines mitnehmen, aber meine Eltern hätten gewiss was dagegen.“, sagte Lana und nahm das braungestreifte Kätzchen auf ihren Schoß. „Mir geht es ähnlich, aber wir haben schon genug Arbeit mit den anderen Tieren. Es ist immer wieder verrückt, wie schnell man die kleinen Tierchen lieb gewinnt und sie sich auch selber an einen gewöhnen. Man will sie gar nicht mehr hergeben.“ „Du hast es wirklich gut, Julia. Jeden Tag kannst du mit solch lieben Tieren zusammen sein. Bei mir dagegen, herrscht Chaos und Arbeit jeden Tag. Meinen kleinen Geschwistern fehlt jegliche Disziplin.“ „Lass den Kopf nicht hängen, Lana.“, sprach Chelsea in die trübsinnigen Gedanken ihrer Freundin. „Mein Vater ist damit einverstanden, dass wir die Kätzchen zu uns nehmen. Wenn du uns besuchst, kannst du jederzeit mit ihnen spielen und schmusen.“ „Ja, das ist toll. Dann werde ich öfter als sonst, bei dir vorbeikommen.“ „Ich freue mich schon darauf.“, lächelte Chelsea und freute sich über das glückliche Gesicht ihrer Freundin. „Wann könnt ihr sie denn abholen, Chelsea?“, fragte Julia. „In einer Woche wollte der Tierarzt kommen und sich die Kätzchen nochmal ansehen. Wenn er mit ihrer bisherigen Entwicklung zufrieden ist, dürfte doch nichts im Wege stehen, oder?“ „Ich denke nicht. Sagen wir, eine Woche danach? Dann sind die kleinen hier, auf jeden Fall alt genug, um auf Jagd gehen zu können.“ „Spitze! Halten wir den übernächsten Freitag fest. Das sind dann noch ungefähr zwei Wochen.“ „Okay. Ich gebe meinem Vater bescheid. Alles Weitere klären wir dann.“ „Mädels, wollen wir langsam etwas essen? Mein Magen knurrt schon fürchterlich.“ Durch Lanas Aussage, fiel auch den anderen Mädchen auf, dass ihre Mägen ebenfalls am knurren waren. Lachend, verabschiedeten sie sich von den kleinen Tigern und gingen zurück ins Haus. In der Küche angekommen, empfing die Mädchen ein unglaublich leckerer Duft, der ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. „Du meine Güte, Mutter!“, rief Julia vergnügt und fiel ihrer Mutter, die am Herd stand, um den Hals. „Ist es das, was ich denke? Bunter Bohneneintopf?“ „Ja, mein liebes.“, antwortete Mirabelle. „Ihr Mädchen kommt genau zur rechten Zeit. Setzt euch an den Tisch. Ich bringe gleich den Topf rüber.“ „Du bist wirklich die beste, Mutter.“ Zur Bestätigung dieser Worte, gab Julia ihrer Mutter einen dicken Schmatzer auf die Wange. „Übertreib es nicht, Kind.“, lachte Mirabelle und freute sich innerlich sehr über diesen Gefühlsausbruch ihrer Tochter. Der Eintopf schmeckte einfach herrlich. Jedes, der drei Mädchen überhäufte Mirabelle mit viel Lob für das unglaublich gute Essen. Zu ihrer Überraschung, kam diese dann noch mit einer Nachspeise: grüne und rote Götterspeise, dazu eine Schale Vanillesoße. Die drei Mädchen waren begeistert und konnten auch hier nicht meckern. Zufrieden, dass alles aufgegessen wurde, räumte Mirabelle zusammen mit ihrer Tochter den Tisch ab. Nachdem alles wieder weggeräumt war, saßen die Mädchen noch zusammen und sprachen über die Hausaufgaben. „In Englisch haben wir momentan gewaltig viel zu tun. Inzwischen, habe ich den Eindruck, dass unsere Lehrerin uns quälen will.“, seufzte Chelsea und legte resigniert ihren Kopf auf die Tischplatte. „Kein Problem! Schließlich, habt ihr ja mich. Ich werde euch damit schon behilflich sein.“ Stolz, klopfte sich Lana auf ihre Brust. „Es ist auch keine Kunst mehr bei dir.“, redete Julia und trank einen Schluck Wasser. „Immerhin, bist du die beste aus unserer Klasse. Es gibt kein Fach, in dem du keine Probleme hast. Außer Sport.“ „Erinnere mich doch nicht daran.“, machte Lana ein angewidertes Gesicht. „Sport ist nun mal Mord. Also, warum sich so verausgaben ohne davon zu profitieren?“ „Du hast die falsche Denkweise.“, antwortete ihr Julia. „Dadurch bleibt dein Körper fit und du bleibst länger jung. Ich sehe nicht, was daran verkehrt ist. Oder, kann es sein, dass du einfach nur zu faul bist, dich physisch zu betätigen?“, neckte Julia ihre Freundin und sah sie provozierend an. Ihre Wirkung schlug auch nicht fehl. Lana reagierte mehr als verärgert. „Ich und FAUL? Laber nicht so einen Blödsinn. Wäre ich faul, wären meine anderen Leistungen definitiv nicht so gut. Ihr wisst doch, dass ich Anwältin werden will. Dafür brauche ich einen sehr guten Durchschnitt. Sport liegt mir einfach nicht. Egal, wie sehr ich mich auch dabei anstrenge.“ „Reg dich nicht so auf, Lana.“, versuchte Chelsea ihre Freundin zu besänftigen. „Julia wollte dich bloß reizen.“ „Genau, und wie man sieht, hat es auch funktioniert.“, triumphierend grinste Julia ihre Freundin an, ehe sie dann wieder ernster wurde. „Vielleicht, fehlt dir auch nur der richtige Ansporn.“ „Wie? Was meinst du damit?“, perplex starrte Lana ihr Gegenüber an, aber auch Chelsea sah ziemlich verwirrt aus. „Ich meine, dass du in diesem Bereich ein Ziel brauchst, wodurch du das Gefühl bekommst, dass sich der Aufwand lohnt. Denn, um Anwältin zu werden, benötigst du keine herausragende körperliche Kondition. Wahrscheinlich, daher deine Probleme damit. Um besser zu werden, brauchst du eben ein anderes Ziel, was nicht unbedingt mit deiner Berufswahl zu tun hat.“ „Das hört sich logisch an.“, erwiderte Chelsea. „In allen anderen Fächern bist du ehrgeizig, weil du weißt, dass du dieses Wissen später brauchen wirst. Aufgrund dessen, deine hartnäckige Zielstrebigkeit.“ „Genau, Chelsea. Das habe ich damit auch gemeint.“ „Nur, was für ein Ziel soll ich mir setzten?“, fragte Lana skeptisch nach. „Es wäre schon schön, wenn meine 4 in Sport vom Zeugnis verschwinden würde. Zumindest, eine 3 wäre toll.“ „Wir finden schon was, verlass dich darauf.“, machte ihr Julia Mut. Lana erwiderte ein knappes Lächeln. Sie wusste noch nicht zu Recht, obwohl Julia mit dem, was sie sagte Recht hat. Doch, was könnte für Lana ein genauso strebsames Ziel sein, wie ihr Berufswunsch? Was hätte, dieselbe Anziehung, denselben Reiz? Das blonde Mädchen war so in ihren Gedanken versunken, dass sie gar nicht mitbekam, dass ihre Freundinnen das Thema gewechselt haben. Sie hörte ihre Worte nicht, dafür war sie zu sehr mit ihren Überlegungen beschäftigt. Für Julia, schien alles immer so einfach zu sein. Klappte etwas nicht, fing sie entweder wieder von vorne an oder suchte sich eine neue Aufgabe. Dagegen, war Lana anders gestrickt. Denn, für sie, gab es nur dieses eine Ziel, welches sie unbedingt erreichen wollte und auch musste, um aus ihrem Herkunftsmilieu zu entkommen. Damit sie, einen Weg finden kann, um auch ärmeren Familien einen Rechtsbeistand ermöglichen zu können. Das ist ihr eigentliches Ziel. In ihrer Nachbarschaft, kennt sie viele Familien, die wenig Geld zur Verfügung haben, um eine mehrköpfige Familie durchzubringen, reicht es selten. Wenn dann noch, ein Rechtsbeistand nötig wird, wird es für solche Familien ganz, ganz schwierig. Ihre eigene Familie zählte ebenfalls dazu. Neben ihr saß Chelsea, die immer so gutmütig ist und immer ein Lächeln auf den Lippen hat. Nie hegte sie Vorurteile irgendjemanden gegenüber. Stets sah sie das Gute in Menschen. Bis zu jenem Ereignis vor einer Woche. Seitdem, war Chelseas Fröhlichkeit und Unbeschwertheit nicht vollständig wieder hergestellt. In ihren Augen, lag eine Trauer, die wohl nie wieder komplett verschwinden würde. Wütend ballte Lana ihre Fäuste. Wenn sie könnte, würde sie Denny höchstpersönlich verprügeln und ihn zur Rechenschaft ziehen, damit er seine gerechte Strafe erhielt. Leider, war sie nicht stark genug dafür. Lana hatte keine Ahnung, wie man sich vor solchen Übergriffen verteidigt. Also, wie sollte sie…Moment mal. Das war die Lösung! „Hey, Leute, hört mal her!“ Vor Schreck fuhren Chelsea und Julia zusammen. Dabei konnten sie einen kleinen Aufschrei nicht unterdrücken. „Was ist denn in dich gefahren?“, fuhr Julia sie auf der Stelle an. „Willst du, dass wir einen Herzinfarkt erleiden?“ „Nicht doch. Aber ich habe die Lösung für das Sportproblem und auch wegen Denny.“ Sofort horchte Chelsea auf. „Was meinst du damit?“, fragte sie neugierig. „Auch ich möchte es gerne wissen.“, presste Julia zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und hielt theatralisch ihre rechte Hand auf ihrer linken Brust. „Natürlich. Also, mir ist eben durch den Kopf gegangen, wie wir uns, besonders Chelsea, in Zukunft vor sexuellen Übergriffen schützen, bzw. wehren können. Passt auf, was haltet ihr von einem Selbstverteidigungskurs für Frauen? Ist das nicht eine grandiose Idee?“ Erwartungsvoll, sah Lana ihre Freundinnen an, die erstmal gänzlich überrumpelt wirkten, doch nachdem sie die Worte von Lana richtig verstanden haben, waren auch sie begeistert. „Das ist wirklich eine hervorragende Idee!“, sprang Julia von ihrem Stuhl auf und hob motiviert ihre Arme. „Wir werden lernen, wie wir Kampftechniken anwenden können, um uns Zukunft selber vor solchen perversen Kerlen schützen zu können.“ „Dann werden die Kerle vor Angst davonlaufen und nicht wir.“, erwiderte Lana bestimmt. Dabei klopfte sie mit der Faust auf den Küchentisch. „Was hältst du davon, Chelsea?“ Eindringlich sahen Julia und Lana ihre Freundin an, die bis eben noch zu diesem Vorschlag geschwiegen hatte. Ein weiterer Blick, in die Augen ihrer Freundinnen, die voller Tatendrang waren, genügte Chelsea, dass auch sie diesem Einfall zustimmte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)