Harvest Moon - The Distance Between Us von jane-pride (Chelsea&Vaughn) ================================================================================ Kapitel 9: Chelsea und Denny (2) -------------------------------- Kapitel 9 Chelsea und Denny (2) Ihre Deutschlehrerin war nicht gerade erfreut, als die fünf Mädchen zu spät zum Unterricht erschienen. Mit schmalem Mund, der eindeutig verriet, dass sie ein solches Benehmen nicht tolerierte, forderte sie die Mädchen auf, sich eilig auf ihre Plätze zu begeben und kündigte im Vorfeld an, dass dies Konsequenzen haben wird. Beschämt sahen sich die Freundinnen an. Ihnen war klar, dass das passieren würde. Doch froh darüber, waren sie dennoch nicht. Nach Ende der 90 Minuten rief die Lehrerin die Freundinnen zu sich und klärte sie auf, dass sie sich mit ihrem Klassenlehrer beraten werde, welche Strafarbeit sie erwarten würde. „Na toll.“, beschwerte sich Lana, nachdem ihre Deutschlehrerin gegangen war. „Als ob, wir nicht schon genug Hausaufgaben machen müssten.“ „Vielleicht wird es auch ein allgemeiner Dienst an die Schule sein. In der letzten Stunde werden wir genaueres wissen.“, bemerkte Sabrina. Sie sah gar nicht zufrieden aus. Hoffentlich, wurden ihre Eltern nicht davon in Kenntnis gesetzt, denn das schwarzhaarige Mädchen wusste genau, wie ihr Vater darauf reagieren würde. „Jetzt zerbrecht euch mal nicht den Kopf.“, versuchte Lana sie aufzumuntern und legte eine Hand auf die Schulter ihrer besorgten Freundin. „So schlimm wird es nicht werden. Immerhin, werden wir bestimmt alle zusammen sein und die Strafe absitzen.“ „Da hast du vermutlich Recht.“, antwortete Chelsea und lächelte ihre Freundinnen an. „Aber Chelsea, warum bist du noch hier? Du bist doch mit Denny auf dem Schulhof verabredet.“, wunderte sich Nathalie. Die Angesprochene sah sie für einen kurzen Moment verständnislos an, doch dann begriff sie und errötete leicht. „Stimmt ja, das hätte ich fast vergessen.“ „Vergessen!“ Prompt erhob sich Nathalie von ihrem Stuhl und zerrte ihre Freundin am Arm hinter sich her. „Ich werde dich höchstpersönlich begleiten. Am Ende kommst du gar nicht erst an.“ Chelsea blieb keine andere Wahl. Im Stillen musste sie über ihre Freundin lachen, dass der Disput von vorhin so rasch verschwunden war. Doch dann, fühlte sie leichte Panik in sich aufsteigen. Worüber sollte sie nur mit Denny reden? Was wollte er überhaupt von ihr? +++++ Als Chelsea und Nathalie auf dem Schulhof ankamen, fanden sie Denny, links von ihnen an der Schulmauer gelehnt. Der junge Mann hatte die ganze Zeit die Tür über im Auge gehabt und winkte ihnen zugleich zu. Ein Lächeln trat auf sein Gesicht. „Bitte Nathalie, lass mich nicht mit ihm allein.“, bat die braunhaarige ihre Freundin. Ihr wurde ganz mulmig zumute. „Mach dir keine Sorgen. Er wird dir schon nicht den Kopf abreißen oder dich auf der Stelle vor allen anderen vernaschen.“, neckte Nathalie ihre Freundin und zwinkert ihr zu. „Lass die blöden Witze! Ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll.“, flehte Chelsea fast. „Sei einfach du selbst.“, half Nathalie ihr. „Das kannst du am besten.“ Perplex, starrte Chelsea ihre Freundin an. Damit hatte sie nun gar nicht gerechnet. „Jetzt geh schon.“, drängelte die pinkhaarige ihre Freundin in Richtung Denny, der geduldig auf sie wartete. „Ich bin dort drüben, bei den Tischtennistischen.“ Etwas beruhigt nickte Chelsea und ging langsam auf Denny zu. „Hi!“, begrüßte er sie und lächelte sie aufmunternd an. „Ich hatte schon befürchtet, du würdest nicht kommen. Gott sei Dank, habe ich mich geirrt.“ „Ja, sorry, dass ich zu spät bin, aber unsere Lehrerin wollte noch mit uns sprechen.“, erklärte Chelsea und sah verlegen zu Boden. „Du bist nicht zu spät. Wir haben noch etwa zehn Minuten Pause, das ist lang genug.“, lachte Denny und lehnte sich abermals mit dem Rücken an die Mauer. „Habt ihr etwas angestellt?“ „Was meinst du?“ „Eure Lehrerin, sie wollte doch mit euch sprechen.“ „Ach so, ja, klar.“, verlegen kratzte sich Chelsea an ihrem Hinterkopf. Das fing ja gut an. „Meine Freundinnen und ich, wir kamen zu spät. Wir hatten die Zeit nicht beachtet und die Schulglocke nicht gehört.“ „Kommt vor. Ihr versteht euch sehr gut, nicht wahr?“ „Ja. Sie sind meine besten Freundinnen.“ „Das ist schön.“ Einen Moment herrschte Schweigen zwischen ihnen, bevor Denny erneut das Wort an Chelsea richtete. „Wohnst du hier in der Gegend?“ „Nein, ich komme von außerhalb. Mein Vater besitzt einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Feldern und einigen Nutztieren.“ „Oh, dann musst du bestimmt oft helfen.“ „Ja, jeden Tag. Hauptsächlich bin ich dafür da, um meine Familie und unsere Angestellten zu bewirten.“ „Daher, deine lauten Überlegungen, gestern.“ Sofort wurde Chelsea wieder rot. Diese peinliche Situation war ihr noch zu sehr bewusst. „War ich denn so laut?“ „Als deine Freundin zu mir kam, habe ich dich gesehen, wie du da allein gestanden hast und sich deine Lippen bewegten. Was du gesagt hast, habe ich erst mitbekommen, als ich direkt vor dir stand. So laut war es also nicht, keine Sorge.“ „Puh, dann ist ja gut.“ Erleichtert seufzte Chelsea und hielt sich dabei eine Hand an ihre linke Brust, direkt auf ihrem Herzen. Denny musste schmunzeln. In diesem Moment, fand er, dass sie ziemlich niedlich aussah. Irgendwie… unschuldig. Zumindest, hatte dieses Mädchen vor ihm sein Interesse geweckt. „Sag, du hast nicht zufällig Lust, mit mir etwas zu unternehmen?“, fragte er sie zögernd und so unvermittelt, dass Chelsea nicht wusste, wie sie darauf reagieren und was sie vor allen Dingen antworten sollte. Flüchtig, warf sie Nathalie einen Blick zu, doch sie war gerade anderweitig beschäftigt, wie Chelsea erkannte. Wie schnell sie doch über unerwiderte Zuneigung hinweg kam. Wenn, Chelsea richtig sah, war Nathalie gerade dabei, sich an jemanden ranzumachen, der sie sehr wohl wahrnahm und überaus begeistert war, wie Nathalie gestylt war. Das bestätigte mal wieder, dass Nathalie bei den meisten Jungs, sehr wohl ankam, demnach musste sie sich doch keine Sorgen machen. Warum sie dann so überreagiert hatte, konnte Chelsea nicht nachvollziehen, aber sie hatte ihre Freundin bis jetzt noch nie richtig verstanden. Allerdings, hoffte sie auch, dass sich Nathalie nicht irgendwann gewaltigen Ärger einhandelte oder großen Kummer. „Chelsea? Bist du noch da?“ „Was? Ja, ähm, tut mir Leid.“, stammelte das braunhaarige Mädchen und würde sich am liebsten auf der Stelle ohrfeigen. Das ihr das, aber auch immer wieder passieren musste. „Was war denn so interessant?“, hackte Denny nach. Chelsea fiel auf, dass sich Dennys Tonlage verändert hatte. Sie nahm gerade noch seinen Blick wahr, den er zu Nathalie und dem Typen zugeworfen hatte. „Manchmal mache ich mir Sorgen um Nathalie.“, antwortete Chelsea und sah ein letztes Mal zu ihr rüber. „Aber, wahrscheinlich umsonst. Dummerweise, kann ich es nicht abstellen.“ Natürlich begriff Denny, was Chelsea meinte und zugleich war er erleichtert. Für einen kurzen Moment, dachte er, dass sie den Typen bewundert hatte, mit dem sich Nathalie unterhielt. Komisch eigentlich. So lange kenne ich Chelsea doch noch gar nicht. „Und, was sagst du? Würdest du dich mit mir treffen wollen?“ „Nun, ich…“, stammelte Chelsea. „So viel Zeit habe ich nicht. Wegen unserem Betrieb und…“ „Du kannst es dir ja überlegen. Doch, ich würde mich sehr freuen, wenn du mir ein wenig die Gegend zeigen könntest. In netter Gesellschaft macht so was mehr Spaß.“ Freundlich lächelte er Chelsea an. „Bis Montag, okay?“ Die braunhaarige nickte nur. In diesem Moment, läutete auch die Schulglocke und innerlich atmete sie erleichtert auf. Zusammen machten sie sich auf den Weg ins Gebäude zurück und Nathalie schloss sich ihnen an. +++++ Am Ende der letzten Stunde, wurde den fünf Mädchen mitgeteilt, dass sie für eine komplette Woche den Schulhof am Eingang fegen müssen, ab nächsten Montag. Begeistert war keine von ihnen, doch niemand wagte es zu widersprechen. Es folgte noch ein Vortrag über Disziplin und hauptsächlich Pünktlichkeit, dass die Mädchen nach wenigen Minuten ihren eigenen Gedanken nachhingen und nicht mehr wirklich zuhörten, was er ihnen sagte. Sobald, die Predigt überstanden war, verließen die Freundinnen ihren Klassenraum und löcherten Chelsea, wie das Gespräch mit Denny gewesen ist. „Und? Was hat er gesagt? Was hast du gesagt? Trefft ihr euch wieder?“ „Mensch Lana, jetzt löchere sie doch nicht gleich.“, versuchte Julia ihre Freundin zu besänftigen, obwohl sie selbst vor Neugierde fast platzte. „Richtig. Also, Chelsea, spuk´s aus. Wie ist er so?“, hackte Nathalie ebenso so penetrant nach. „Äh, ich weiß nicht. Nett.“, antwortete Chelsea zaghaft. So, im Mittelpunkt zu stehen, war sie einfach nicht gewohnt und sie wollte zügig wieder aus diesem Fokus heraus. „Nett?“, fragte Nathalie wenig begeistert. „Chelsea, wir wollen wissen, ob er vom nahen genauso umwerfend ist, wie vom weiten.“ „Ich dachte, das weißt du bereits.“, schaltete sich Lana dazwischen. „Gestern, bist du doch gleich in der ersten Pause zu ihm geeilt.“ „Ja, schon.“, erwiderte die pinkhaarige leicht gereizt, hielt sich aber zurück. Einen zweiten Streit wollte sie nicht schon wieder riskieren. „Es wäre aber sehr interessant zu erfahren, wie Chelsea ihn sieht.“ „Stimmt! Und Chelsea, wie ist er so?“, fragte Lana wissbegierig nach und funkelte ihre Freundin mit ihren strahlend blauen Augen an. Sie passten exakt zu ihren langen blonden Haaren, die im Wind draußen um ihr Gesicht wehten. „Ja, also, er…er ist nett und…freundlich, also…“ „Chelsea, du musst doch wissen, wie er dir sonst gefällt, außer, das er NETT ist.“, meinte Julia eindringlich. Neben ihr stand Nathalie und verdrehte ihre Augen gen Himmel. Das war mal wieder typisch Chelsea. „Ja, ich…So genau habe ich nicht darauf geachtet. Ich habe es weitgehend vermieden in genauer anzusehen.“ „Wieso? Hat er dich geärgert?“, fragte Sabrina besorgt und fürchtete schon das schlimmste. „Nein, nein, wirklich nicht.“, schüttelte Chelsea nachdrücklich ihren Kopf. „Es ist nur so, es war mir so peinlich, so direkt angesehen zu werden. Das bin ich nicht gewohnt.“ „Man Chelsea, du brauchst dringend etwas mehr Selbstvertrauen, weißt du das?“, erwiderte Nathalie, legte ihre linke Hand auf Chelseas Kopf und tätschelte sie. „Aber, das kriegen wir schon hin. Wir helfen dir. Dann ist es sogar gut, dass ich unmittelbar vor Ort bin und dich managen kann.“ „Nein, bitte nicht.“, sprachen Julia, Lana und Sabrina im Chor. Verwundert weitete Nathalie ihre Augen. „Was soll das heißen? Etwas mehr Selbstvertrauen kann niemandem schaden.“ „Selbstvertrauen, ja, aber bitte nicht dein Lebensstil. Eine wie du, reicht uns völlig aus.“ „Keine Sorge, Lana.“, winkte Nathalie ab. „Das würde gar nicht zu unserer lieben, unschuldigen Chelsea passen. Nein, sie bekommt ein eigenes Image. Auf jeden Fall.“ „Sehr gut. Lasst uns zusammen beratschlagen, wie wir das am besten angehen sollten.“, teilte Julia ihre Meinung mit. „Vielleicht, entwickelt sich ja was mit Denny. Wenn du ihn wiedersiehst, Chelsea, solltest du vorbereitet sein.“ „Aber, ich,“ , versuchte Chelsea gegen das Vorhaben ihrer Freundinnen anzugehen, „ich weiß, dass ihr es nur gut mit mir meint, aber bitte, nicht so hastig. Das ist alles etwas zu viel für mich. Außerdem, erwartet Denny am Montag eine Antwort von mir und…“ „WAS?“ Sofort belagerten die Freundinnen Chelsea erneut und nahmen sie in ihre Mitte. „Was will er denn wissen? Was für eine Antwort?“ Stürmten die Fragen nur so auf Chelsea herab. Es dauerte bis sie sich wieder beruhigt hatten und Chelsea es ihnen erzählen konnte. „Aha! Er bittet dich also, um ein Date.“, schlussfolgerte Nathalie besserwisserisch. Triumphierend, stimmte Julia ihr zu und erwiderte, dass sie das erwartet hätte. „Du wirst garantiert ja sagen. Nicht wahr, Chelsea?“, bedrängte Lana sie. „Nun ja, ich weiß es nicht.“ „Natürlich! Sag ja, Chelsea. Ich bin mir sicher, es wird sich lohnen.“ „Das sagst du, Lana. Es ist nur, ich war noch nie mit jemanden aus.“ „Aus diesem Grund, wird es auch höchste Zeit.“, betonten Julia und Nathalie wie aus einem Munde. Überrascht sahen sie sich an und lächelten sich dann einig zu. „Du musst es einfach nur wagen, glaub mir. Es wird bestimmt schön werden.“ „Meint ihr das wirklich?“, fragte die brünette in die Runde und sah zum Schluss besonders Sabrina lange an. Ihre Ansicht, hatte sie bisher noch nicht dargelegt. „Ich denke auch, dass du ja sagen solltest.“, antwortete die schwarzhaarige. „Es kann nicht verkehrt sein, oder hast du ein schlechtes Gefühl, was Denny betrifft?“ „Nein, das nicht…Okay. Ich werde ihm sagen, dass wir zusammen etwas unternehmen können. Ist damit das Thema erledigt? Lasst uns über unsere Pyjamaparty morgen sprechen.“ „So leicht kommst du uns nicht davon.“ Ihre Freundinnen hatten Recht. Bis sie sich trennen mussten, aufgrund verschiedener Heimwege, redeten die Mädchen auf Chelsea ein und gaben ihr Stylingtipps und dergleichen. Zu Hause, ging diese Tortur, wie sie Chelsea empfand, durch Nathalies Anwesenheit weiter. Erst am späten Abend, als Chelsea alleine in ihrem Bett lag, fand sie die Ruhe wieder, die sie brauchte. Den ganzen Tag über, hatte sie sich gefragt, wie ihr das passieren konnte. Sie war nie auffällig gewesen und hatte es nicht darauf angelegt, von irgendeinem Jungen wahrgenommen zu werden. Dann tauchte plötzlich dieser Denny auf und alles schien sich zu ändern. Ihre Freundinnen waren wie ausgewechselt und wirkten aufgeregter als sie es war. Wieder, fragte sie sich, ob etwas mit ihr nicht stimmte, weil sie nicht dieselben Gedanken, wie ihre Freundinnen hatte, was Jungs betrifft. Denny war gewiss kein schlechter Kerl, aber so beeindruckend fand sie ihn nun auch nicht, wie die anderen ihr weismachen wollten. Vermutlich, wäre es das Beste, erst einmal abzuwarten. Normalerweise, würde sich Chelsea keine großen Gedanken darüber machen, aber in diesem Fall, war es ihr passiert und aus irgendeinem Grund, den sie nicht kannte, gefiel ihr das nicht. Es war nach Mitternacht bis Chelsea endlich einschlief. Wild durcheinander waren ihre Träume, doch als sie am nächsten Morgen aufwachte, konnte sie sich an keine ihrer Träume erinnern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)