Naruto von LenaVanTionas (Die Erben des Dämonenkönigs) ================================================================================ Kapitel 8: Endlich Genin! ------------------------- Kapitel 8 - Endlich Genin!     Endlich war der große Tag gekommen. Naruto konnte es kaum erwarten und ließ sich so von seiner Vorfreude einnehmen, dass er sich beinahe so benahm wie sein hyperaktiver Doppelgänger. Und das war wahrscheinlich auch gut so. Denn nun kam es darauf an, dass sich Naruto den Dorfbewohnern und Ninjas so präsentierte, wie sie ihn sehen sollten.   Naruto vor seiner Wohnungstür. Fertig angezogen, seine Waffen eingesteckt, seine Fliegerbrille auf seinem Kopf. Er war bereit. Tief atmete er ein, setzte sein bestes Grinsen auf, und öffnete unter großen Jubelschreien und Armgewedel die Tür. Beinahe von einem auf das andere Bein hüpfend schlug Naruto die Tür mit einem Knallen zu und schloss hektisch wieder ab, obwohl es bei ihm gar nichts zu holen gab. Aber man musste ja nichts herausfordern.   Laut lachend zog Naruto durch das Dorf auf seinem Weg zur Akademie. Die Blicke der Dorfbewohner ignorierte er einfach. Sie taten weh, das war noch immer so und würde sich wahrscheinlich auch nie ändern, doch er hatte sich weitestgehend daran gewöhnt.  Ihm konnte es schließlich egal sein, was die Dorfbewohner von ihm dachten. So lange es Menschen und Wesen gab, die ihm etwas bedeuteten und denen er wichtig war, dann wollte er nur diese glücklich machen und sich ihren Stolz verdienen.         Hektisches Atmen imitierend stand Naruto vor der Akademie und betrachtete sie. So viele Jahre hatte er bereits dort verbracht und heute würde das alles endlich, endlich ein Ende finden. Heute war der Tag gekommen. Der Tag der Abschlussprüfungen und die Ernennung der Genin. Er war scheinbar der Letzte. Verständlich. Naruto hatte sich stets große Mühe gegeben, so ein schlechtes Vorbild wir möglich zu sein. Er kam meist zu spät, wusste kaum eine Antwort, schlief oft im Unterricht ein und konnte kaum ein Jutsu richtig lernen. Für die Meisten des Dorfes und in der Akademie war er nichts weiter als ein nichtsnutziger, unruhestiftender Versager. *Und warum das alles wohl?*, hörte Naruto plötzlich die neckende und doch zutiefst dankbare Stimme seines Vaters in seinem Kopf und musste ehrlich lächeln. *Für wen mache ich das wohl alles, hm?*, stelle Naruto eine Gegenfrage und erhielt ein Glucksen. Natürlich wusste der Fuchs, dass Naruto ihn beschützen wollte, obwohl er dessen „Vater“ war und ihn vor allem bewahren wollte, doch in dieser Angelegenheit musste er auf seinen Sohn vertrauen. Nur Naruto hatte es in der Hand, dass sie sicher waren. Und der Blonde tat es gerne. Und der Dämon zahlte es auf seine Weise wieder zurück. Was würde Naruto nur tun, wenn er Kurama nicht hätte, welcher ihm in jeder Situation mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte? Seit der Fuchs mit ihm anfing zu trainieren und Naruto seinen Geist schärfen konnte wurde die Verbindung der Beiden immer enger. Und das nicht nur auf emotionaler Ebene. Je mehr Zeit sie miteinander verbrachten und je stärker Narutos Geist wurde, umso klarer konnte Naruto die Stimme des Fuchses in seinem Kopf hören, bis es so deutlich wurde, als wäre Kurama direkt neben ihm. Und es war mehr als nur vorteilhaft für den Blonden. Auf diese Weise konnte der Dämon ihm mit seinem großen Meer an Weisheit und dem weiten Spektrum an Erfahrung eine große Hilfe sein. In den Unterrichtsstunden hatte Kurama mehr als einmal die richtige Antwort gewusst und auch, wenn es nicht ganz fair war, hätte Naruto nur zu gerne die Lehrer und seine Mitschüler beeindruckt, indem er auf das Wissen seines Vaters zurückgriff. Oder auf sein Eigenes, welches sich dank Kurama in den letzten Jahren unglaublich erweitert hatte. Und unter normalen Umständen hätte der Blonde diese Chance liebend gerne ergriffen. Doch es ging nicht. Nicht dort. Nicht in Konoha. Er war der Fuchsjunge. Die Menschen wollten nicht sehen, dass er intelligent und stark sein konnte. Das er es wirklich sein konnte und auch wirklich war. Das er ein wirklich großer Ninja werden konnte. Sie würden noch mehr Angst vor ihm haben und ihn noch mehr mit Verachtung und Abscheu bestrafen. Sie würden ihn noch mehr meiden. Das Schlimmste daran wäre allerdings… dass sie misstrauisch werden könnten. Die Ninjas im Dorf wollten ihn so klein und schwach wie möglich halten, ebenso wie die Dorfbewohner. Sie alle hegten die Befürchtung, dass der Fuchs ausbrechen und sie alle töten könnte, wenn der Blonde zu stark wurde. Oder das er damit einen willkommener Körper für den Dämon darstellen könnte. Sie hatten Angst. Angst vor dem Fuchsdämon in seinem Inneren. Und in ihrer Angst konnten die Menschen viel anstellen. Vor allem, wenn sie herausfanden, dass er und Kurama Freunde waren. Nein, keine Freunde. Sie waren eine Familie, Vater und Sohn, enger verbunden, als Naruto je mit einem Menschen verbunden sein konnte. Und Naruto würde seinen Vater beschützen. Das hatte er sich selber und ihm geschworen. Und diesen Schwur würde er einhalten, egal was es ihn kostete. Und wenn er sich hinter eine Maske verstecken musste und die Menschen in seiner Umgebung ihn mieden, dann sollte es so sein. Es war ihm gleich. Solange Kurama an seiner Seite war, konnte ihm die Meinung der Menschen gleich sein.     Überrascht sah Naruto auf, als er das Läuten der Schulglocke hörte. Da hatte er doch länger vor der Akademie gestanden, als er gedacht hatte und seinen Gedanken nachgehangen. Aber wen würde das verwundern? Er war ja bekannt für seine Tagträume… Ungesehen holte der Uzumaki tief Luft und setzte sein breitestes Lächeln auf, welche die Menschen überzeugen würde. Überzeugen würde, was für ein naiver Schwächling Naruto Uzumaki doch war…       Er betrat seinen Klassenraum, darauf vorbereitet, seinem Sensei Iruka eine Ausrede zu präsentieren, weswegen er zu spät kam. Doch dieser war noch nicht da, was ungewöhnlich war. Normalerweise war Iruka beim ersten Klingeln in der Klasse. Wie seltsam. Dafür fand Naruto seine Mitschüler in der Klasse vor, welche sich alle noch angeregt unterhielten. Manche sahen auf, als er den Rum betrat, die Meisten sahen allerdings gleich wieder weg. Ihrer Meinung nach war Naruto niemand, um den man sich großartig kümmern oder den man beachten sollte. Er war einfach da. Es gab allerdings auch Leute, die sich für ihn interessierten. „Hey Naruto! Da bist du ja endlich!“, wurde er auch schon von Kiba Inuzuka begrüßt, einem Jungen in seinem Alter. Er besaß wie Naruto eine Wuschelmähne, nur dass sie bei ihm braun war. Charakterlich für seinen Clan besaß er je ein rotes Dreieck auf den Wangen. Ob diese aufgemalt oder sogar tätowiert waren, konnte der Uzumaki nicht sagen. Aber eines wusste er. Kiba war einer der wenigen aus seiner Klasse, welche sich nach ihm erkundigten und auch etwas mit ihm unternahmen. Das Grinsen von Kiba war ebenso breit wie das von Naruto, doch der Uzumaki konnte auf den ersten Blick sehen, dass es von seinem Kumpel echt war, während sein eigenes nur eine Maske war, eine Täuschung. In solchen Momenten, in denen er Personen gegenüberstand, die sich für ihn interessierten, da konnte es durchaus passieren, dass auch sein Grinsen echt wurde und ehrlich gemeint war. „Wo bleibst du denn so lange?“, wollte Kiba wissen und sah Naruto fragend an, doch trotzdem grinste er so breit, dass seine Eckzähne hervortraten. Sie waren leicht spitz, ebenso typisch für den Inuzuka-Clan, wie die rote Farbe im Gesicht. „Du weißt doch, dass heute die Abschlussprüfungen stattfinden. Auch wenn du mir nicht das Wasser reichen kannst!“ Überheblich blickte Kiba den Blonden an, welcher einen beleidigten Schmollmund zog. „Das könnte dir so passen! Dich besiege ich doch mit verbundenen Augen!“ Außer Naruto und seinem Vater wusste niemand, dass diese Aussage in keiner Weise übertrieben war und der Wahrheit entsprach. Naruto hatte ein Level erreicht, dem die zukünftigen Genin nichts entgegen zu setzen hatten. Er könnte jeden von ihnen besiegen. Doch Naruto hatte eine Rolle zu spielen. Also spielte er. Kiba lachte schallend los. „Das glaubst du doch nicht wirklich!“ Naruto sprang auf und funkelte Kiba an. „Und ob ich das glaube!“   „Man, macht doch nicht solch einen Lärm hier, manche versuchen zu schlafen.“ Dieser Kommentar, kombiniert mit dieser genervten Stimme konnte nur von einem kommen. Shikamaru Nara, der faulste und doch klügste unter den Ninja-Anwärtern. Die meiste Zeit in der Schule ist er zwar nur am Schlafen, doch das konnte er sich auch durchaus erlauben. Sein IQ betrug um die 200. Es gab also nicht viel, was ihm die Lehrer noch beibringen konnten. Er war das Ebenbild seines Vaters. Die Haare hochgebunden zu einem Zopf, welcher das Aussehen einer Ananas annahm. Braune Augen und meistens ein ziemlich genervtes, missmutiges Gesicht. Ja, so kannten alle Shikamaru.   „Sei doch nicht so *mampf*, Shikamaru. Lass die Beiden *schmatz* doch.“ Sich immer wieder Chips aus seiner Tüte krallend mischte sich Chouji Akimichi in das Gespräch ein. Ein eher dicklicher Junge, welche meist mit etwas zu Essen anzutreffen war. Er war der beste Freund von Shikamaru. Früher wollten keine Kinder mit Chouji spielen, da er so schnell aus der Puste kam und als Ninja brauchte man eine große Ausdauer. Da dies das Lieblinsspiel der Kinder war und sie alle den Traum hegten, einmal große Ninjas zu werden, ließen sie Chouji des öfteren links liegen. Nur Shikamaru ließ seinerseits die Kinder stehen und hielt zu Chouji. Die beiden kannten sich durch ihre Eltern schon von Kind an und wurden die besten Freunde.   Breit grinsend betrachtete Naruto die Jungs vor ihm. Kiba, Shikamaru, Chouji. Sie hatten früher oft zusammen gespielt, hatten viel Unfug angestellt und ebenso viel Ärger von ihrem Sensei Iruka oder vom Hokagen persönlich bekommen. Da aber Naruto bei ihnen war, drückten sowohl ihr Sensei, als auch der Hokage des Öfteren mal ein Auge zu. Umso erfreuter waren die Jungs, dass sie noch mehr Unsinn anstellen konnten… Das Traurige daran war nur, immer, wenn die Eltern seiner drei Freunde diese vom Spielplatz abholten, blieb Naruto alleine zurück. Und musste ebenso alleine nach Hause gehen. Er wusste natürlich, dass er nie alleine war. Schließlich befand sich sein bester Freund immer bei ihm, aber er war deswegen trotzdem traurig. Doch der Blonde wusste auch, dass er die Jungs am nächsten Tag wieder sehen würde.   Erst als sie älter wurden und zur Akademie kamen hatten sie keine Zeit mehr zum Spielen. Die Eltern der drei wollten sie innerhalb des Clans ebenfalls trainieren, ihnen die Clan-Techniken beibringen und da konnten sie sich mit dem Blonden nicht mehr treffen und langsam entfernten sie sich voneinander. Sie grüßten sich, wenn sie sich sahen, unterhielten sich kurz, doch da sie in der Akademie und zuhause unterrichtet wurden, gewannen Kiba, Shikamaru und Chouji immer mehr an Stärke, während Naruto selbst scheinbar ein Schwächling blieb. In der Akademie war er schlecht und es gab niemanden, der ihn trainierte, abgesehen von dem Hokagen, der aber nur sehr selten Zeit dazu fand. So dachten jedenfalls alle… Zudem bekam Kiba seinen eigenen Hund an seine Seite, sobald er in die Akademie kam, so wie es in seinem Clan üblich war. Der kleine Welpe Akamaru. Ein treuer Gefährte für den Inuzuka. Naruto mochte den kleinen Hund. Zuerst dachte er, Akamaru würde ihn anknurren oder vor ihm Angst haben, weil er einen Dämon in sich trug oder Kurama auch beschworen konnte, doch da irrte er sich. Akamaru freute sich, wenn er Naruto sah, wedelte mit seinem Schwanz und leckte ihm die Hände. Und doch…   Es war, wie es war. Die Drei grüßten und akzeptierten ihn, doch sie ließen ebenso durchblicken, dass sie nicht viel in Naruto sahen. Sie sahen seine Stärke nicht, seinen unbeugsamen Willen, seine Freundlichkeit, seine Entschlossenheit… So, wie Naruto es wollte, sahen sie alle nur den aufmüpfigen, lauten, naiven, schwachen Naruto Uzumaki. Und so sollte es vorerst auch bleiben…   Der Einzige, der ihn wirklich zu verstehen schien, war Sasuke Uchiha. Unauffällig ließ Naruto seinen Blick zu dem Uchiha-Erben gleiten, welcher wie immer genervt dasaß und versuchte, die anhimmelnden Blicke seiner Fangirls zu ignorieren. Schwarze Haare und schwarze Augen, typisch für die Mitglieder seines Clans. Sein gesamter Clan wurde ermordet und das auch noch von seinem eigenen Bruder Itachi Uchiha. Und natürlich hat Sasuke daraufhin Rache geschworen, auch, wenn er es nie so direkt vor jemandem zugegeben hatte. Doch man konnte ihn verstehen. Auch, wenn Naruto sich sicher war, dass viele gar nicht richtig an Sasuke dachten. Wenn sie ihn sahen, dann sprachen oder dachten sie höchstens an den letzten des Uchiha-Clans. Denn für viele der Dorfbewohner und der Ninja war Itachi gestorben. Besonders deswegen, da er zu einem Nukenin wurde. Sie wollten alle nur, dass Sasuke stark wurde und den Clan wieder aufbaute, wenn er alt genug war. Kaum einer sah den Mensch hinter der Maske eines starken Clans. Immer, wenn Naruto alleine nach Hause ging, dann sah er den jungen Uchiha am Ufer des Sees sitzen und mit traurigem Blick ins Wasser starren. Er konnte seine Trauer und Einsamkeit beinahe spüren. Und es machte Naruto traurig. Kaum einer sah den verletzten und einsamen Jungen, welcher Sasuke in Wirklichkeit war…   Als Sasuke den Blick von Naruto bemerkte, zogen sich seine Augenbrauen zusammen und er machte nur „Tzz“, und blickte in die entgegengesetzte Richtung. Naruto verzog missmutig und leicht wütend das Gesicht. Das war einer der Gründe, warum er nie mit Sasuke ins Gespräch kam. Er kannte die Qualen der Einsamkeit, wünschte sie niemandem. Naruto wusste am Besten, wie sehr die Einsamkeit jemanden zerstören konnte. Er tat das, was er tun konnte. Er ging beinahe jeden Tag an dem See vorbei und zeigte Sasuke somit, dass er an ihn dachte, dass er wusste, wo er war und wie er sich fühlte. Auch, wenn sie nie miteinander sprachen, konnten sie beide nicht verleugnen, dass ihnen der jeweils andere im gewissen Sinne nahe stand. Mit der Zeit versteifte sich Sasuke allerdings darauf, immer stärker und stärker werden zu wollen, um eines Tages seinen Clan zu rächen. Für ihn war Naruto nicht mehr als für die Dorfbewohner. Ein schwächlicher Loser. Eine Last auf seinem Weg der Rache. Sasuke konnte es sich nicht leisten, solch ein Hindernis, wie er es in Naruto sah, zu beachten. Und es machte Naruto wütend. Er verstand Sasuke in Gewisserweise, andererseits konnte es Naruto einfach nicht nachvollziehen. Doch er würde versuchen, Sasuke zu helfen. Vielleicht nicht unbedingt bei seiner Rache, sondern eher, ihm wieder zu einem vernünftigen Leben zu verhelfen…   Ein Kichern unterbrach Narutos Gedanken. Seine blauen Augen wanderten zu dem Ursprung des Kicherns und fixierten Sakura Haruno und Ino Yamanaka. Die zwei anhänglichsten Fangirls von Sasuke. Sie machten sich nicht viel aus dem Ninjadasein. Sie würden vielleicht mehr dafür geben, wenn ihre Aufmerksamkeit nicht von dem Uchiha gebannt wurde. Zumindest Ino sollte sich mehr Gedanken darum machen, kam sie doch auch aus einem in Konoha angesehenen Clan. Und ihre Familie wäre wahrscheinlich alles andere als begeistert, wenn Ino ihr Training schleifen lassen würde, nur um sich um ihr Aussehen kümmern zu können. Egal, für wen sie das tat, Naruto war sich sicher, dass es im Yamanaka-Clan nicht gern gesehen wurde. Ihre blonden Haare, welche weitaus heller waren als seine eigenen, waren zu einem langen Pferdeschwanz zusammengebunden. Und sie besaß ebenso wie er blaue Augen, doch diese waren blasser und zeigten bei weitem nicht so viel wie seine. Doch Naruto versuchte seinen Augen einen gewissen Glanz zu verleihen, sodass nicht alle den nur langsam verklingenden Schmerz seiner Kindheit und seine Erfahrungen und sein Wissen, welche er bereits angesammelt hatte, sehen konnten. Beinahe wie ihre Zwillingsschwester war Sakura Haruno. Nicht etwa vom Aussehen her, denn Sakura sah vollkommen anders aus. Lange, glatte, rosane Haare, grüne Augen, in denen man ihre Intelligenz sehen konnte. Denn sie war nicht dumm, auf keinen Fall. Sakura kam aus keinem Clan in Konoha, sie war in einer Familie aufgewachsen, in der es keine Ninjas gab. Sie war die Erste. Und daher wollte sie alles geben, was sie hatte, sie lernte und lernte, bis sie die Schlauste in der Klasse war. Ihr Schönheit stand der von Ino in nichts nach. Nein, Naruto würde schon eher sagen, dass Sakura schöner war. Nein, die wahre Ähnlichkeit zu Ino sah man in dem Verhalten. Sie beide himmelten den Uchiha an. ihnen war es egal, dass sie ihm damit auf die Nerven gingen, ihnen war es egal, dass er sie nur als Fangirls sah. Nein, ihnen war es nicht egal, sie sahen es nur einfach nicht. Sie sahen nicht, dass Sasukes Blick bei ihnen immer genervter und abwertender wurde. Naruto sah es sehr wohl, doch er würde sich hüten, etwas in dieser Richtung den beiden Mädchen gegenüber zu erwähnen. Sollte er auch nur ein falsches Wort sagen, dann wäre er schneller krankenhausreif geprügelt, als er gucken könnte… Doch trotzdem… Sakura war nicht so schlimm wie Ino, sie war ruhiger und nicht so eingebildet wie die Blonde. Sakura hatte nicht nur ihre Schönheit, sondern auch ihre Intelligenz, mit der sie ihrer besten Freundin einige Schritte voraus war.   Es gab nur ein Mädchen in der ganzen Klasse, vielleicht sogar in der ganzen Akademie, welche nicht für den Uchiha schwärmte. Ein Mädchen, welches nicht diese offensichtliche Schönheit besaß wie Sakura oder Ino besaß, doch in seinen Augen war sie noch viel schöner als die Beiden. Aus dem Augenwinkel heraus sah Naruto die Bänke nach oben, bis sein Blick auf ein Mädchen fiel, welche dort oben saß, in einer Reihe mit Schülern, die Naruto nicht wirklich beachtete, so wie sie ihn. Sie hatte einen leichten Rotschimmer im Gesicht, so wie meistens, wenn man mit ihr sprach oder sie ihn ansah. Und nur ihn. Naruto lächelte leicht, als er das Mädchen ansah. Hinata Hyuuga. Er fand es wirklich süß, wie schüchtern sie war, ganz besonders in seiner Gegenwart. Auch wenn es mehr als unpassend für eine angehende Kunoichi war, für Naruto war es ein überaus menschliches Gefühl und das war für den Blonden mehr wert als alle Regeln der Ninjakunst zusammen. Ihm wurden in seinem bisherigen Leben höchst selten Gefühle zuteil. Das sich die junge Hyuuga gerade in ihn verliebt hatte und es auf diese Art und Weise zeigte, war mehr als erfreulich für ihn. Ihre roten Wangen, ihre Fingerspitzen, die sie immer gegeneinander stupste, ihr Stottern… es war irgendwie süß. Natürlich war ihm schon lange klar, was Hinata für ihn empfand, nicht zuletzt dank der „diskreten“ Hinweise seines Vaters, welcher mit einem breiten Grinsen solche Sprüche wie „Die Kleine steht auf dich“ und ähnliches von sich gab… Naruto konnte nicht sagen, wie er für Hinata empfand. Sie waren beide noch zu jung, um wirklich zu wissen, was Liebe überhaupt bedeutete. Zudem kannte Naruto die Liebe kaum, sah er mal von den familiären Gefühlen, welche er für den Dritten Hokagen und der Liebe, welche er für seinen Vater Kurama empfand, ab. Er empfand für die junge Hyuuga Symphatie, doch das war auch schon alles. Im Moment. Vielleicht würde Naruto, wenn er alt genug war, sich wirklich in Hinata verlieben können. Doch das würde die Zeit zeigen müssen. Das war auch der Grund, warum Naruto Sakura gewählt hatte. Ja, er hatte sie dazu „auserkoren“, dass sie seine Schwärmerei wurde. Es erschien ihm nur logisch. Jedes Mädchen stand irgendwie auf den Uchiha, die Jungs hatten ebenfalls irgendwelche Mädchen im Auge. Wieso sollte ausgerechnet der naive und dümmliche Naruto Uzumaki eine Ausnahme bilden? Also hatte er sich Sakura ausgesucht. Ino hätte ihn nur verprügelt, immer und immer wieder, sollte er auch nur ein falsches Wort sagen. Und Hinata konnte er so etwas nicht antun. Dafür mochte und respektierte er sie zu sehr. Wenn sie ihn liebte und er es erwidern würde, aber später keine Gefühle für sie entwickeln könnte, dann würde er ihr das Herz brechen. Naruto gab zu, so würde er sie vielleicht auch verletzen, doch es wäre nicht so schlimm wie die Alternative. Und wer weiß, in ein paar Jahren vielleicht…   Der Einzigen, den das alles nichts zu interessieren schien, war Shino Aburame. Mit seiner dunklen Sonnenbrille und seinem hochgestellten Kragen war er kaum zu durchschauen und niemand wusste genau, was er dachte. Und genau das war anscheinend auch das Ziel von Shino. Doch nicht nur von ihm, alle aus seinem Clan waren undurchschaubar und größtenteils so gut wie vermummt. Sie schienen nicht jeden hinter ihre Fassaden blicken lassen zu wollen. Und Naruto akzeptierte das. Schließlich war es bei ihm nicht anders. Nur das er sein Selbst hinter einer Maske versteckte und nicht hinter Kleidungsstücken.     In diesem Moment ging die Tür auf und Sensei Iruka betrat endlich den Klassenraum voller aufgeregter Schüler, welche es nicht abwarten konnte, endlich die Prüfung abzulegen und Genin zu werden. Naruto grinste breit und obwohl es ein Teil seiner Maske darstellte, war es doch ehrlich gemeint. Auch Iruka gehörte zu den wenigen Personen, welche sein Vertrauen genossen und denen sich Naruto öffnen konnte. Natürlich nicht so weit wie bei seinem Vater, doch wenn er Probleme haben sollte, dann könnte er jederzeit zu Sarutobi ins Büro oder zu Sensei Iruka und mit diesem eine Nudelsuppe essen gehen. Abgesehen von einem monströsen Dämonenfuchs nur wenige Menschen, denen Naruto vertrauen konnte und die sich um ihn sorgten. Umso mehr wollte Naruto für diese Menschen da sein.   „Guten Morgen!“, sagte Iruka laut und sofort begaben sich die Ninjaanwärter allesamt zu ihren Plätzen. Es herrschte Stille. „Wie ihr alle wisst, finden heute die Abschlussprüfungen statt“, begann Iruka zu erklären und die Schüler tauschten erwartungsvolle Blicke aus. „Die Prüfung findet in einem Nebenraum statt. Es werden nach und nach die Schüler einzeln hineingerufen. Wer besteht, bekommt ein Stirnband und darf sich ab heute stolz einen Genin nennen. Wer durchfällt…“ Iruka ließ den Satz offen, da jeder von ihnen wusste, was es bedeutete. Wie auf Kommando fielen einige Blicke auf Naruto, welcher sich davon nicht stören ließ. Keiner glaubte, dass er es wirklich schaffen konnte. Auch Iruka bemerkte diese Blicke und beeilte sich, weiterzuerklären. „Dieses Jahr wird das Jutsu der Doppelgänger geprüft.“ Wieder gingen die Blicke in die Richtung von Naruto. Jeder im Raum wusste, dass der Blonde keine Doppelgänger erzeugen konnte. Sie hielten ihn einfach für zu schlecht. Keiner kannte die Wahrheit. Und hat auch noch keiner von ihnen von der Technik, welche Naruto stattdessen beherrschte, gehört. Und das war sein Trumpf. „Es kommen bitte immer nur die Schüler in den Raum, die aufgerufen werden.“ Damit ließ Iruka die Genin alleine und überließ sie ihrer Aufregung. Nach und nach verließen die Schüler das Klassenzimmer und stellten sich der Prüfung. Doch es kam keiner zurück. Sie nahmen an, dass jeder, bestanden oder durchgefallen, den Raum durch einen anderen Ausgang verließ, sodass die noch nicht geprüften Schüler weiter im Unwissen blieben. Je mehr Schüler verschwanden, desto aufgeregter wurden die Restlichen.   Naruto hingegen ließ sich nicht stören. *Ich bin mal gespannt, wer die Prüfung alles besteht*, teilte er Kurama in Gedanken mit. *Da bist du nicht der Einzige*, antwortete der Dämon.* Aber ich glaube diejenigen aus den Clans werden garantiert weiterkommen. Dafür wurden sie extra innerhalb ihres Clans trainiert, diese Rosahaarige…* Kurama schien zu überlegen. *Wahrscheinlich noch einige von denen, die eher aus kleineren Familien kommen. Aber das soll uns egal sein.* Naruto war verwirrt. * Wieso?* *Weil für uns erst einmal die wichtig sind, mit denen du in ein Team kommen wirst. Und ich fürchte, ich weiß bereits, wer das sein wird.* Ein Seufzen war von dem Dämon zu hören. Auch Naruto seufzte. *Lass mich raten. Ich bin der `Schwächste´. Also werde ich wohl definitiv mit dem Stärksten in ein Team kommen.* Kurama nickte gedanklich, worauf Naruto nochmals seufzte. *Das kann ja heiter werden* *Und nicht nur er*, gab der Dämon zu bedenken *Ich schätze, auch dieses rosahaarige Mädchen, Sakura… sie ist die intelligenteste in eurer Klasse. ich vermute stark, dass auch sie in dein Team kommen wird.* Naruto ließ den kopf hängen. *Na Bravo*, meinte er, *dann wird es mit Sicherheit nicht MEIN Team. Sakura wird sich nur Sasuke an den Hals werfen und der Uchiha… ich weiß nicht, ob ich mit ihm in einem Team kämpfen kann.* *Das wird schon*, versuchte Kurama seinen Sohn aufzumuntern. *Du hast immer noch mich. Wenn dieser kleine Uchiha nicht spurt, dann machen wir ihm Feuer unterm Hintern!* Nur zu deutlich spürte Naruto das Grinsen und die Vorfreude seines Vaters und ließ auch ihn breit grinsen.   „Naruto Uzumaki, bitte!“   Verwirrt blinzelte Naruto mehrfach, bevor er sich eilig erhob. Er war so sehr in das Gespräch mit seinem Vater vertieft gewesen, dass er beinahe nicht mitbekommen hätte, wie er aufgerufen wurde. Das hätte wirklich ins Auge gehen können. Der Uzumaki machte sich auf den Weg, doch etwas störte ihn. Naruto konnte es hören. Das Getuschel über seine Unfähigkeit. Er konnte es fühlen. Die überheblichen Blicke der Anderen. Keiner von ihnen glaubte, dass Naruto diese Prüfung bestehen könnte. Mit langsamen Schritten begab sich der Uzumaki zu der Tür, in dessen Raum er zum Genin werden sollte. Bevor er diese öffnete, blieb er stehen und drehte sich mit  einem geheimnisvollem Lächeln zu den verbliebenen Schülern um. „In jedem ist mehr versteckt, als das Auge alleine sehen kann.“ Mit diesen Worten drehte er sich wieder zur Tür, die verwirrten Blicke der restlichen Schüler ignorierend. Lautes Lachen erklang in seinen Gedanken. * Jetzt zeig ihnen, wozu du fähig bist! *, erklang die Stimme seines Vaters in seinem Kopf und Naruto konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. * Worauf du dich verlassen kannst! *, erwiderte Naruto. Tief holte er Luft und betrat den Raum, in dem die Prüfung stattfinden sollte.   Es war ein einfacher Raum. In diesem stand nichts als ein Tisch, an dem sein Sensei Iruka saß, zusammen mit dem Chunin Mizuki. An diesem kam Naruto etwas faul vor. Er konnte nicht benennen, was es war, aber etwas störte ihn, wenn er den Grauhaarigen Chunin sah. Davon ließ er sich im Moment aber nicht abschrecken. Er beachtete auch die beiden Chunin nicht, welche in an den Seiten des Tisches standen und ihn beobachteten. Er achtete alleine auf seinen Sensei Iruka.   „Nun Naruto. Du bist hier, Prüfung abzulegen. Und du weißt, was verlangt wird.“ Ein mulmiges Gefühl durchzog Iruka. Er würde sich natürlich sehr freuen, wenn sein kleiner Schützling die Prüfung bestehen würde, doch er wusste auch, wie schwer Naruto dieses Jutsu fiel. Deswegen verstand er auch nicht, wieso der Hokage gerade die Kunst der Doppelgänger prüfen lassen wollte. Ebenso verstand er das geheimnisvolle Grinsen des Dorfoberhauptes nicht, als er diesen wegen seiner Sorge um Naruto ansprach. `Keine Sorge Iruka´, hatte Sarutobi ihm geantwortet. `Es steckt manchmal mehr in einem Menschen, als es den Anschein hat.´ Da der Hokage nicht weiter darauf eingegangen war, konnte Iruka nun nur noch hoffen, dass Naruto noch ein Ass im Ärmel hatte.   Naruto nickte, stellte sich breitbeinig hin und holte abermals tief Luft. Er formte ein Fingerzeichen und konzentrierte sein Chakra. Die verwunderten Blicke von Iruka und den restlichen Prüfern ignorierte er gekonnt. Er wusste nur zu gut, dass sie verwirrt waren, schließlich benutzte er nicht das Fingerzeichen für die normalen Doppelgänger. „Jutsu der Schattendoppelgänger!“, rief er und schon wurde Naruto in eine weiße Rauchwolke gehüllt. Die Prüfer husteten. Als sich der Rauch lichtete konnte man insgesamt fünf Narutos sehen, alle mit einem Grinsen im Gesicht. Den Anwesenden klappten vor Überraschung und Staunen die Münder auf. Einer der Doppelgänger hatte seine Arme erhoben und streckte sich, ein anderer stemmte die Hände in die Hüften. Der Original - Naruto hatte die Arme verschränkt und sah den Prüfern selbstbewusst entgegen. Keiner von ihnen konnte etwas sagen aufgrund der ungeheuren Leistung, welche der Uzumaki gerade vollbracht hatte.   Naruto grinste breit. Kurama hatte ihm diese Technik gleich zu Beginn ihres Trainings beigebracht. Es war eine ungeheuer nützliche Technik, besonders für ihn. Durch sein abnorm hohes Chakra wäre Naruto niemals in der Lage normale Doppelgänger zu erschaffen. Da müssen es schon die Schattendoppelgänger sein. Und sie sind perfekt für sein Training geeignet. Denn sobald sich die Schattendoppelgänger auflösen, gehen alle Erinnerungen, welche die Doppelgänger gesammelt haben an das Original weiter. Wie konnte man also besser trainieren, als mit ungefähr 100 Ebenbildern von sich selbst, welcher jeder eigene Erfolge erzielen konnte? Naruto fiel keine Möglichkeit ein und dankte Kami und dem, der dieses Jutsu erfunden hatte. Natürlich wäre es zu auffällig gewesen, wenn Naruto einfach von sich aus solche eine schwierige Technik gemeistert hätte und das auch noch alleine. Ein Glück für ihn, dass in einer Trainingsstunde mit dem Hokagen dieser ihm das Jutsu der Schattendoppelgänger beibringen wollte. Nur, dass Naruto das Jutsu dato schon dutzende Male benutzt hatte. Doch das zeigte er seinem Opa Sarutobi natürlich nicht. Er übte und übte unter dem wachsamen Auge des Hokagen und erschuf am Ende des Tages zwei perfekte Schattendoppelgänger. Sarutobi war natürlich mehr als überrascht, worauf Naruto sich wirklich ein Lachen verkneifen musste, was gar nicht so einfach war, wenn die dröhnende Stimme seines Vaters sich in seinem Kopf vor Lachen nicht mehr einkriegte… Doch es war, wie es war. Naruto hatte die Technik der Schattendoppelgänger gemeistert, natürlich unter dem Training des Hokagen und konnte somit ungehindert die Prüfung ablegen.   „Einfach unglaublich“, sagte Iruka und bekam seinen Mund vor Überraschung beinahe nicht mehr zu. Was sollte man auch anderes erwarten? Naruto war der Schlechteste in der Klasse, beherrschte kaum ein Jutsu und nun zeigte er ihnen eine Technik, die Genin eigentlich gar nicht beherrschen konnten. Und dann auch noch in solch einem guten Maß. Es war wirklich erstaunlich und unglaublich. Nun wusste Iruka auch, was der Hokage damals meinte. Aber der Chunin freute sich auch wirklich für seinen Schüler, denn er hatte die Abschlussprüfung mit Bravour bestanden.   Iruka lächelte, als er sich erhob und ein Stirnband von dem Tisch nahm. Er ging auf Naruto zu, welcher seine Doppelgänger bereits wieder verschwinden ließ. Ein breites und überheblich wirkendes Grinsen lag auf seinen Lippen. „Ich gratuliere dir, Naruto“, sagte Iruka und seine Stimme klang aufrichtig erfreut und voller Stolz, worauf Naruto nun noch breiter grinste, es aber auch ernst meinte. Er übergab Naruto sein Stirnband. Naruto betrachtete das Stück Metall in seiner Hand, welches auf dunkelblauen Stoff festgemacht war. Sein Grinsen wurde zu einem Lächeln, welches ehrlich und nicht gespielt war. Er freute sich wirklich. Er hatte es geschafft. Er war endlich ein Genin. Seinem Traum war nun einen großen Schritt näher gekommen. `Ja´, sagte sich Naruto selbst in Gedanken. `Mein Traum. Von denen, die mir etwas bedeuten, anerkannt zu werden. Sie sollen mir vertrauen können. Und ich will sie beschützen können. Deshalb muss ich stark werden.´ Fest entschlossen schloss Naruto seine Faust um das Stirnband und nickte. Wieder mit einem breiten Grinsen auf den Lippen sah er seinen Sensei an. „Vielen Dank, Sensei Iruka. Würden Sie meine bestandene Prüfung denn auch mit mir feiern?“ Kurz war Iruka überrascht, doch er lächelte erfreut und nickte. „Das tue ich sehr gerne, Naruto“, antwortete er. „Doch ich fürchte, du musst dich noch ein wenig gedulden, bis ich mit meiner Arbeit fertig bin. Treffen wir uns heute Abend doch einfach bei Ichirakus, ja?“ Naruto war natürlich sofort Feuer und Flamme, als er den Namen seines Lieblingsramenstandes hörte. „Oh ja!“ Voller Freude sprang Naruto in die Luft, eine Faust erhoben und jauchzte vor sich hin. Iruka lachte leicht, die anderen anwesenden Chunin wussten nicht, was sie davon halten sollten und Naruto selbst… nun, er wünschte sich einfach nur ganz weit weg… wie peinlich…         Am Abend, lange nachdem sich Naruto mit seinem Sensei Iurka zum Ramenessen getroffen hatte, machte er einen Spaziergang. Er schlenderte durch das Dorf. Dabei trug er sein neues Stirnband mit großem Stolz. Er konnte einfach nicht anders. Naruto wollte, dass die Dorfbewohner sahen, dass er zu etwas fähig war. Es war riskant, dass stimmte, doch Sarutobi selbst hatte ihn teilweise trainiert, also konnte niemand etwas tun. Es war die Entscheidung des Hokagen und gegen die würden sich die Dorfbewohner nicht auflehnen. Deswegen war er auch auf den Weg, um seinen Opa Hokagen in dessen Haus zu besuchen und ihm von seiner bestandenen Prüfung zu erzählen. Auch, wenn dieser es wahrscheinlich schon längst wusste, wollte es sich Naruto nicht nehmen lassen, die Glückwünsche für diesen erste offizielle Erfolg entgegen zu nehmen. Natürlich hatten sowohl Kurama als auch Iruka bereits mehrfach ihre Freude darüber gezeigt und ihm gesagt, wie stolz sie auf ihn wären. Auch wenn es nur ein kleiner Schritt war - welcher Genin konnte sich schon gegen Naruto behaupten? - aber es war ein Schritt in die Richtung, in die Naruto gehen wollte. Und nur das war wichtig.     Als Naruto am Haus des Hokagen ankam, erwartete ihn allerdings etwas seltsames. Es waren weder Chunin, noch Jonin zu sehen. Niemand, der das Anwesen bewachte. Es schien, als wäre es verlassen. *Ich spüre auch keine Anbus*, teilte ihm Kurama mit und ein mulmiges Gefühl stieg in Naruto auf. Was war los? Plötzlich huschte eine dunkle Gestalt über die Dächer und die Mauer und verschwand zwischen den Bäumen. Ein seltsames Gefühl befiel Naruto und er beschloss, dieser Person zu folgen. *Sei vorsichtig*, bat ihn sein Vater, worauf Naruto nur nickte.   Die Verfolgungsjagd endete in einem kleinen Waldstück. Schnell unterdrückte Naruto sein Chakra, so wie es ihm Kurama einmal beigebracht hatte und versteckte sich hinter einem der Bäume. Vorsichtig lugte er dahinter hervor und beobachtete die Person, welche es gewagt hatte, in das Haus des Hokagen einzudringen. Es war Mizuki. So wie es aussah und sich anhörte, hatte der Chunin eine Schriftrolle gestohlen und wollte die darin beschriebenen Künste nun gegen Konoha benutzen. Dieser Plan brachte Naruto zum Knurren. Niemand wagte es, Konoha etwas anzutun. Egal, ob es sich um einen Chunin oder sonst wen handelte. Wer das Dorf bedrohte, der bekam es mit ihm zu tun! Allerdings musste Naruto darauf achten, dass seine Tarnung nicht aufflog. Mizuki würde ihn nur zu gerne verraten, dass war dem Uzumaki mehr als bewusst. Also schmiedete er einen Plan…   Mizuki hingegen ahnte noch nichts von dem Angriff, welcher ihm bevorstand, zu sehr war er von den Möglichkeiten begeistert, welche ihm nun offen standen. „Endlich habe ich die Schriftrolle in meiner Hand“, jubelte er und sein Grinsen wurde finsterer. „Nun kann mich selbst der alte Hokage nicht mehr aufhalten. Wenn ich alle Künste aus dieser Rolle beherrsche, dann wird sich mir niemand mehr in den Weg stellen! Hahahaha!“ Mit einem Mal spürte er ein Chakra. Sofort verstummte Mizuki und drehte sich um. Er kannte dieses Chakra. Er gehörte diesem Nichtsnutz von Uzumaki. Was zur Hölle tat er hier?! Langsam kam der Blonde aus einem der Büsche und sah seinen Gegenüber überrascht an. „Ach, Sie sind das, Sensei Mizuki“, stellte Naruto überrascht fest. „Ich habe mich schon gefragt, wer um diese Uhrzeit noch hier im Wald ist. Hähähä…“ Verlegen kratzte sich Naruto mit einer Hand am Hinterkopf und lachte dümmlich. Plötzlich schien ihm aber etwas aufzufallen. „Sensei, was haben Sie denn da hinter Ihrem Rücken?“ In Mizuki brodelte es. `Dieser verdammte Bengel wird mir noch alles ruinieren. Wenn er irgendwem erzählt, was er hier im Wald gesehen hat, dann ist es aus.´ Ein gefährliches Glitzern erschien in seinen Augen. `Dann bleibt mir nur eins. tut mir ja sooo Leid, Fuchsjunge!´ „Du möchtest wissen, was ich hier habe?“, fragte Mizuki nach und seinen Stimme hatte einen ekelhaften Unterton angenommen. Doch Naruto schien es nicht zu bemerken. Viel eher fingen seine Augen an vor Freude zu glitzern, dass sein Sensei ihm wirklich ein Geheimnis anvertrauen wollte. Mizuki griff nach hinten und umklammerte eine Ecke des Riesen-Shuriken auf seinem Rücken. „Das zeige ich dir gerne, Naruto“, meinte Mizuki noch immer mit diesem Unterton. Plötzlich legte sich ein finsteres Lächeln auf sein Gesicht. „Es wird nämlich das Letzte sein, was du sehen wirst, Fuchsbengel!“ Mit einem Ruck riss er den Riesen-Shuriken aus seiner Halterung und warf ihn mit aller Kraft nach Naruto. Erschrocken und entsetzt riss dieser die Augen auf und hatte den Mund zu einem lautlosen Schrei geöffnet. Mit den Reflexen eines Ninja drehte sich Naruto um und versuchte davon zu laufen, doch er würde nicht weit kommen. Plötzlich stolperte er über einen Stein und fiel keuchend zu Boden, das Shuriken raste nur Millimeter an seinem kopf vorbei, schnitt vereinzelt Haare ab. Mizuki knirschte mit den Zähnen. `Dieser verdammte Bastard hat mehr Glück als Verstand!´ Keuchend versuchte sich Naruto wieder aufzurichten. Er sah zu dem Shuriken, welches in einen Baum eingeschlagen war, bevor er sich umdrehte und seine panisch weit aufgerissenen Augen angsterfüllt zu seinem Sensei schaute. „A-aber Seinei… wa… warum?“ Naruto konnte nur noch stammeln. Kein vernünftiger Satz wollte ihm über die Lippen kommen. Sein Körper zitterte. Mizuki hingegen fing an zu lachen. „Du willst wissen, warum ich dir an dein leben will, Fuchsjunge?“, fragte er spöttisch. „Nun, da bin ich nicht der Einzige. Das gesamte Dorf will dich loswerden, nur hat keiner den Mumm, sich gegen den Hokagen zu stellen. Doch das ist heute endgültig vorbei.“ Nun zog Mizuki ein Kunai und nahm es fest in die Hand, während die Augen von Narutos sich noch mehr weiteten. „Hast du noch irgendwelche letzten Worte, Kyuubi?“ Verwirrt wurde er von blauen aufgerissenen Augen angestarrt. „Was…?“ Kaum war die leise Stimme des Uzumaki zu verstehen. Laut lachte Mizuki auf. „Zu schade. Aber ich werde dir ganz gewiss keine Klarheit verschaffen. Denn damit kannst du im Tod nichts anfangen!“ Mizuki machte sich bereit, den Jungen zu töten, er setzte gerade zum Sprung an, als -   „Mal sehen, wen der Tod zuerst ereilt.“   Eine tiefe, emotionslose Stimme war direkt an seinem Ohr und hauchte diese Worte hinein, worauf Mizuki erstarrte und sich vor Panik nicht rühren konnte. Diese Stimme! Er hatte sie noch nie gehört, aber irgendetwas darin versprach Unheil, dessen war er sich sicher. Weiter konnten seine Gedanken nicht gehen, denn plötzlich spürte er eine Hand in seinem Rücken. Und wieder hörte er diese tiefe Stimme. „Windversteck - Großer Durchbruch!“ Sein Rücken explodierte vor Schmerz und er wurde in hohem Tempo nach vorne geschleudert. Er konnte gerade noch den Baum sehen, an dem er prallte, bevor alles in Schwärze versank.       „Wer hat das getan?“ Die Chunin tuschelten untereinander, einige lauter als andere und diese Frage stach deutlich heraus. Doch niemand konnte sie beantworten. Es wurde gerade bemerkt, dass eine wichtige Schriftrolle aus ihrem Versteck entwendet wurde, als auch schon Mizuki gefesselt und geknebelt und vor allem übel zugerichtet vor dem Haus des Hokagen gefunden wurde. Man konnte nicht sagen, wer ihn aufgehalten hatte, noch nicht einmal er selbst. Er kam zu Bewusstsein, als die Anbus ihn abführen wollten. Er tobte und zeterte. Er berichtete von einem Unbekannten, welcher ihm aus dem Hinterhalt angegriffen hatte. Jemand, der ihn angriff, während er sich um den Fuchsjungen kümmern wollte. Das Einzige, was man bei dem Gefangenen festgestellt wurde war, dass er mit einer Windtechnik angegriffen wurde. Aber es gab kaum Windnutzer in Konoha. Somit blieb es ein Rätsel. Anbus kamen herbei und nahmen Mizuki mit, um ihn einzusperren. Der Hokage und einige Chunin standen weiterhin vor dem Haus. Während die Chunin angeregt darüber diskutierten, wer das gewesen sein könnte, verfiel Sarutobi in Gedanken. Langsam hob er die Schriftrolle auf und übergab sie jemanden, der sie wieder sicher in Verwahrung bringen sollte. Seine Gedanken liefen weiter. `In Konoha gibt es kaum Windnutzer´, überlegte er. `Der Stärkste von ihnen ist schon lange tot. Asuma kann es auch nicht sein, er war nicht hier, dass hätte er mir berichtet.´ Der Hokage legte seine Stirn in Falten. `Es muss jemand sein, der unerkannt bleiben will. Jemand, den man nicht vermuten würde…´ Plötzlich weiteten sich die Augen des Dorfoberhauptes. Er erinnerte sich an die Worte von Mizuki, welcher dieser voller Verachtung ausspie. „Dieser kleine Fuchsbengel ist Schuld! Wäre er nicht gewesen, dann hätte mich niemand erwischt!“ Da kam dem Hokagen ein Gedanke. `Aber könnte er schon… Nein, dass kann nicht sein. Oder… doch?´ Sarutobi blickte in den Wald, als hoffe er dort die Antwort auf seine Frage zu sehen. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. `Wenn wirklich DU es bist… dann bin ich gespannt, wie weit du dich noch entwickeln wirst, mein Junge.´ Sarutobi drehte sich um und ging in sein Haus, während er die Chunin entließ. Morgen würde er sich einmal mit Naruto zusammensetzen und ihn fragen, was genau in dieser Nacht geschehen war.     Niemand sah den blonden Jungen, welcher lächelnd in einem der Bäume stand und das Geschehen mit seinen blauen Augen beobachtete. Mit einem Sprung in die Dunkelheit verschwand er, ein einziger Satz huschte durch seine Gedanken. *Ich bin stolz auf dich, mein Sohn.*         Hosted by Animexx e.V. 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