Wave of Death von abgemeldet (Criminal Minds, NCIS LA & Hawaii Five-O Crossover) ================================================================================ Kapitel 1: Aufbruch ------------------- (Music: One Day – Asaf Avida & The Mojos)   13. August Quantico (Virginia) FBI-Zentrale     Dunkle Wolken hingen am Himmel und verliehen der ganzen Umgebung einen düsteren Ton. Die Bäume hatten bereits die ersten Blätter verloren und das Gras wirkte weniger frisch. Der Herbst stand unmittelbar vor der Tür und so wurde es kühl, vor allem, da das Wetter an diesem Morgen besonders verregnet war. Hochgewachsen, athletisch, gut aussehend, dunkelhäutig und oft mit einem smarten Lächeln auf den Zügen. Das war Derek, ein talentierter FBI-Agent, der als Profiler seine Erfüllung gefunden hatte. Mit einem leichten Frösteln stieg er aus seinem Wagen in der Tiefgarage und nahm den Aufzug nach oben. Er gähnte. Die Müdigkeit steckte ihm noch in den Knochen und gerade sehnte er sich nach seinem bequemen Bett, das allerdings in weiter Ferne lag. Noch einmal streckte er sich ausgiebig, lockerte seine verspannte Muskelpartie am Rücken und verließ den Aufzug. „Hey, baby girl.“, rief der gut gebaute Agent Derek Morgan, als er an jenem Morgen den Aufzug verließ. Wie so oft stach ihm die außergewöhnlich gekleidete Penelope Garcia geradezu ins Auge. Ihre blonden Haare trug sie zu Zöpfen gebunden und hier und da zierte eine Kirschhaarspange ihr Haupt. Außerdem viel Schmuck, ein grellroter Rock und eine Weste über dem Oberteil. So war sie. Garcia mit all ihren Farben und ihrer Dekoration. Derek war da schon praktischer veranlagt. „Na, mein Prinz. Hast du mich heute Nacht vermisst?“, scherzte Penelope. In ihrer Hand prangte ein großer Becher Kaffee, dessen Dampfwolken in die Luft stiegen. „Oh ja. Sehr sogar, mein Mädchen. Draußen ist es dunkel und kalt.“, grinste Morgen und warf einen Blick aus dem Fenster. Seit Tagen schon hörte es nicht mehr auf zu regnen! Dicke Wolken zogen über den Himmel hinweg und brachten viele Gewitter und Platzregenschauer mit sich. Es war ein Wetter für die Hunde und seine Laune war bereits beträchtlich in den Keller gesunken! „Wo stecken die Anderen?“, fragte Morgan irritiert und ließ seinen Blick schweifen. Die Schreibtische seiner Kollegen waren wie  leer gefegt. Nur Hotch eilte ihnen entgegen. Mit seinem typischen, brummigen Gesichtsausdruck fing er Morgan und Garcia bereits ab, bevor sie die Wege in Richtung Büros nehmen konnten. „Ihr braucht euch gar nicht setzen. Wir starten gleich. Garcia, du kommst diesmal mit. Wir brauchen dich vor Ort.“, befahl Hotch mit seinem überaus schroffen Tonfall. „Mit? Wohin? Ich wusste nicht mal, dass wir einen Fall haben.“, stellte die Blondine irritiert fest. Derek warf einen kleinen Blick auf sein Handy. Keine Nachricht bezüglich eines Falles… „Ist gerade erst rein gekommen. Fallbesprechung im Flugzeug, wir haben einen langen Flug vor uns.“, seufzte Hotch. „Wohin geht es?“, wollte Derek wissen. Die tiefe Sorgenfalte auf der Stirn seines Vorgesetzten war ihm natürlich nicht entgangen. „Ritualmord in Honolulu“ Derek wurde hellhörig. „Honolulu? Hawaii? Wir fliegen nach Hawaii?“, vergewisserte er sich noch einmal. Hotch nickte. „Die anderen sind schon unterwegs zum Jet. Ich hoffe du hast dein Notfallgepäck bereit, Garcia.“ „Notfallgepäck für Hawaii… mir reicht ein Bikini!“, grinste Penelope zufrieden vor sich hin und auch Derek konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Hotchner warf ihr einen mahnenden Blick zu. „Keine Sorge. Ich habe alles dabei, was ich brauche. Ich hole nur schnell meine Laptoptaschen…“, rief sie und eilte bereits davon. „Ritualmord?“, fragte Derek leise. »Ein Ritualmord ist die Tötung eines Menschen als rituelle Handlung. Der Begriff kennzeichnet diese als Mord, setzt also Verhältnisse voraus, in denen religiöse Menschenopfer abgelehnt werden.« „Sieht zumindest auf den ersten Blick danach aus. Du weißt ja wie kritisch solche Morde sind und das es unabdingbar ist, schnell zu handeln. Das Honolulu Police Department hat uns angefordert, allerdings gibt es einige Streitigkeiten vor Ort…“, murmelte Hotch und abermals bildete sich eine tiefe Falte auf seiner Stirn. „In wie fern?“, fragte Morgan und sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich ebenso ein wenig. „Eine Spezialeinheit hat sich den Fall angeeignet, allerdings sind sie  angewiesen mit uns zu kooperieren. Sie unterstehen direkt dem Gouverneur von Hawaii. Sehr viel mehr weiß ich bisher nicht über diese Einheit.“, klärte Hotch ihn sehr knapp auf. „Also gibt es Zuständigkeitsstreitigkeiten.“, seufzte der Dunkelhäutige auf. „Eine Behörde will uns, die andere nicht. Es könnte zumindest passieren, dass wir nicht auf die Kooperation von Five-O bauen können. Offensichtlich arbeitet Five-O nicht gerne mit anderen Einheiten zusammen. Wir werden sehen was uns erwartet.“, seufzte Hotch und eilte mit Morgan und der zurückgekehrten Garcia in Richtung Aufzug. Vor ihnen lag ein mehrstündiger Flug und noch hatten sie keine Ahnung, was sie auf Hawaii wirklich erwartete…     Honolulu (O’ahu/Hawaii) Five-O Hauptquartier 9:31 Uhr    “Was? Die haben WAS!”, stieß der hochgewachsene, gut durchtrainierte Mann aus. Eine Zornesfalte prägte seine Stirn und viele kleine Falten spielten um seine Augenbrauen. Die Arme in die Seite gestemmt hatte er seine Muskeln angespannt und starrte zu der jungen Hawaiianerin, die mit Unschuldsmiene vor ihm stand. „Eine Spezialeinheit hinzugezogen. Beruhig dich wieder, Steve. Wir sind für den Fall zuständig.“, stieß ein weiterer Hawaiianer aus, der über einen Tisch gebeugt stand. Zumindest wirkte es auf den ersten Blick wie ein Tisch. Auf den Zweiten musste man unweigerlich feststellen, dass es ein gigantischer Computerbildschirm war. „Ich beruhige mich, wann ich will.“, knurrte der ehemalige Seal und schüttelte seinen Kopf entrüstet. Die Zusammenarbeit des Honolulu Police Department und der Sondereinheit Five-O stand schon sehr lange auf wackligen Beinen, aber das überbot alles! Obwohl Five-O einen Ritualmord übernommen hatte, hatte es die Polizei doch glatt gewagt eine Spezialeinheit aus Virginia anzufordern. „Wie wäre es, wenn du jetzt willst. Ist sicher nicht gut für deinen Blutdruck, wenn du dich so aufregst.“, hob der blonde Daniel Williams seine Schultern. Steve verdrehte seine Augen. „Was ist das für eine Einheit?“, wollte er mit knirschenden Zähnen wissen. Deutlich konnte man an seinen Wangen sehen, wie seine Zähne malmend aufeinander trafen. „Profiler.“, seufzte Kono. Steve hob seine Hände gen Himmel! „Unglaublich. Jetzt haben wir irgendwelche FBI-Agents hier, die mir mit ihrem Gequatsche in die Untersuchung pfuschen wollen! “ „Das sind operative Fallanalysen. Ich habe bereits mit einem Team von den Profilern zusammengearbeitet, und sie sind gar nicht so schlecht.“, warf Danny ein und kratzte sich am Kinn. „Wann?“, fragte Chin interessiert nach und hob seinen Blick. „In New Jersey. Serienmörder.“, gab Danny eine sehr knappe Antwort zurück. Steve schnaubte genervt und ließ einmal mehr alle an seiner schlechten Laune teilhaben. Nur ungern teilte er sich die Zuständigkeit mit einer anderen Behörde. Das Honolulu PD war gebilligt, nicht aber diese Spezialeinheit. „Es gibt doch genug andere Serienmörder und besondere Morde… was wollen sie hier auf Hawaii erreichen. Wir sind bisher ganz gut alleine zu Recht gekommen.“, schob Steve kämpferisch sein Kinn nach vorne und trat zu Chin. Auf dem Bildschirm leuchteten diverse Tatortfotos auf. „Ritualmorde sind nicht an der Tagesordnung, Steven!“, stieß Daniel aus. „Und vielleicht ist etwas Hilfe angebracht, immerhin sorgen solche Morde oft für Massenpanik und wenn du dich recht erinnerst haben wir alle gar keine Ahnung, was sich dahinter verbirgt.“ Steve machte eine wegwerfende Handbewegung und entschied sich für einen Themawechsel. „Noch sind sie nicht hier. Was haben wir also?“, wollte er von Kono und Chin wissen. Alle Vier versammelten sich um den Tisch und obwohl sich Steve auf den Fall konzentrierte, gefiel ihm die Einmischung des FBIs überhaupt nicht!   „Wir konnten das Opfer noch immer nicht identifizieren. Ihm fehlen Augen, Zähne und Fingerkuppen… bisher passt keine Vermisstenanzeige zu den Überresten der Leiche. Max obduziert die Leiche gerade. Aufgrund der Leichenstarre geht er davon aus, dass der eigentliche Tod bereits 48 Stunden zurück liegt…“, erklärte Chin und deutete auf die einzelnen Tatortfotos. „Außerdem fehlt ihm sein Geschlechtsteil.“, fügte er etwas leiser hinzu. Der Gesichtsausdruck von Steve und Danny ähnelte sich erheblich. Beide wirkten angeekelt, wenngleich konnten sie wohl auch den Schmerz fühlen, den das Opfer durchlebt hatte. Danno lehnte sich kritisch auf den Tisch und betrachtete die Bilder. „Ich bin kein Hawaiianer und ich kenne mich nicht mit der Kultur aus, aber sind Menschenopfer noch aktuell?“ „Sind sie nicht … aber es deutet alles darauf hin.“, fröstelte Kono und sie atmete einmal tief durch.  „Ich und Danny fahren zum Byodo-In. Ich will mir ein eigenes Bild vom Tatort machen. Ihr wartet hier auf den Bericht von Max und durchforstet solange Internet und andere Medien. Vielleicht hat eine Sekte damit zu tun, oder irgendwelche aufhetzenden Kampagnen. Fragt bei Kamekona an, ob er irgendwas gehört hat.“ „Irgendwas? Glaubst du Kamekonas Kontakte reichen bis in den Okkultismus.“, legte Chin seinen Kopf etwas schief. „Wer weiß… er rühmt sich doch immer damit, dass seine Shrimps teuflisch gut sind.“, scherzte Danno und folgte Steve, der sich schon in Bewegung gesetzt hat, und auf den Ausgang zusteuerte.  „Was sagen wir dem Honolulu Police Department?“, rief Kono den Männern nach. „Das sie sich ihre Agents sonst wohin stecken können.“, knurrte Steve und erntete einen kleinen, verdutzten Blick von Danny. Er räusperte sich und drehte sich zu Kono. „Sag ihnen, dass es unser Fall ist und sich das FBI gerne bei uns melden darf…“  Er versuchte die Wogen zu glätten. Danach folgte er eiligen Schrittes Steve.   Die beiden Männer saßen im silbernen Wagen und brausten die Landstraße entlang. Immer tiefer drangen sie in den Regenwald von O’ahu ein und dementsprechend hoch führte der Weg. Schon bald hatten sie die geteerte Straße hinter sich gelassen. Stattdessen knirschten die kleinen Steine unter den Reifen. In der Ferne glitzerte das weite, blaue Meer und über den sanftblauen Himmel zogen ein paar Wolkenschleier hinweg, die immer mal wieder ein paar Regentröpfchen verloren. Das satte Grün der Bäume und der Wiesen ergänzten sich hervorragend mit den hohen, dunklen und majestätischen Felsen der Berge. Die Fenster des silbernen Camaro waren geöffnet und so entstand ein leichter, angenehmer Wind im inneren des Wagens. Lässig hatte Danno seinen Unterarm auf dem geöffneten Fenster abgelegt. Einen Blick für die herrliche Natur hatte er nicht. Stattdessen ruhte sein Blick auf Steve. „So.“, schnalzte Danny mit seiner Zunge. „So?“ Steve warf ihm einen kleinen Blick zu. „Du verheimlichst doch irgendwas.“ „Ich weiß nicht was du meinst.“, knurrte Steve und knirschte mit seinen Zähnen. Danny zog die Augenbraue nach oben. „Lass mich raten … du kennst das Profiler-Team bereits.“ Steve schnaubte. „Woher?“ Daniel lehnte sich mit leicht interessierter Miene etwas zu ihm. „Ein paar kleine Meinungsverschiedenheiten vor ein paar Jahren mit diesem einen Agent. Hotchner. Zusammen mit seinem kleinen Doktorchen untersuchte er einen Mordfall.“ „Doktorchen?“ „Diesem eigenartigen, schlaksigen Kerl mit den wirren Haaren.“ „Also ein Mordfall. Was hat das mit dir zu tun? Soweit ich weiß, bist du vor Five-O nicht im Polizeidienst tätig geworden.“ Erneut tauschten Daniel und Steve einen kurzen Blick miteinander. Die Augen des Blonden weiteten sich mit einem Mal. „DU warst der Verdächtige!“, stieß er mit einem Mal aus und wedelte mit seinen erhobenen Zeigefinger. Von Steve war nur noch ein überaus deutliches Zähneknirschen zu vernehmen. „Lass es Danno!“, gab Steve übellaunig zurück und drückte das Gaspedal ordentlich durch! Der Motor des Camaro heulte auf und schon brausten sie die Landstraße weiter…   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)