Auf der Suche nach Wahrheit von Kungfurobbe ================================================================================ Kapitel 5: In der Höhle der Schlange ------------------------------------ Es war eine kalte Nacht … Eine kalte und neblige Nacht … Samantha wurde von ihren Begleitern unsanft über einen weißen Kiesweg geschoben. Sie war noch etwas benommen, da sie und ihre Begleiter gerade disappariert waren. Sie hatte diese Transportmöglichkeit noch nie gut vertragen. Ihre Arme schmerzten. Bevor sie hier gelandet waren, hatte einer der Todesser, ihre Hände brutal auf den Rücken gelegt und gefesselt. Die junge Hexe sah sich um und versuchte, zu erkennen, wo sie sich gerade befand. Doch dies fiel ihr schwerer als gedacht. Der Weg, auf welchem sie sich gerade befand, war von zwei großen, hohen Hecken gesäumt, welche das Geräusch ihrer Schritte dämpften. Sam kniff die Augen zusammen. In der Ferne konnte sie Licht ausmachen. Licht das aus mehreren Fenstern heraus strahlte und die Umgebung in einen sanften Ton tauchte. Da näherte sich ihnen ein Schatten. „Dein Ende naht.“, sagte Travers, welcher sich soeben zu seiner Gefangenen vorgebeugt hatte. Der Schatten kam immer näher und blieb letztendlich vor der kleinen Gruppe stehen. „Was führt euch zu uns?“, fragte eine männliche, eiskalte Stimme. Samantha erkannte die Stimme und wusste, trotz der Dunkelheit, das Lucius Malfoy vor ihnen stand. Da das Licht ihn von hinten anstrahlte, konnte sie sein Gesicht nicht erkennen. „Wir haben eine Gefangene. Wir wissen ihren Namen nicht, aber sie scheint, in dem Alter deines Sohnes zu sein. Vielleicht kennt er sie ja.“, erklärte Wilkes und schob Samantha nach vorn, damit Lucius ihr Gesicht betrachten konnte. „Das stimmt. Kommt rein.“ Die Todesser folgten Lucius bereitwillig ins Haus. Doch Samantha begann, sich zu wehren. „Lass mich los, du Fleischklops!“, sagte sie zu Travers und versuchte, ihn gegen sein Knie zu treten. Sie verfehlte ihren Entführer. Dieser hielt sie daraufhin auf Abstand. „Lass das, Miststück.“, sagte er nur. Samantha konnte ihn nun nicht mehr erreichen. Ihre Beine waren zu kurz. „Verdammt!“, fluchte sie leise. Sie musste sich doch irgendwie aus dieser misslichen Lage befreien können. Doch wie wusste sie noch nicht. Die Todesser und Samantha erreichten eine Steintreppe, welche Sam unsanft hinauf befördert wurde. Dann betraten sie eine große Eingangshalle. „Wartet hier. Ich werde meinen Sohn rufen. Wir sollten erst sicher gehen, welchen Blutstatus sie besitzt. Wenn sie ein Schlammblut ist, sollten wir den Dunklen Lord nicht damit belästigen. Dann kann der Werwolf sie haben.“, sagte Lucius und stieg die Treppe ins Obergeschoss hinauf. Samantha hatte es den Atem verschlagen. Das konnte nicht sein … Er konnte nicht hier sein … Das war unmöglich … Blanke Angst durchfuhr Samanthas Körper. Sie hatte keine Chance mehr. Sie würde sterben. Entweder durch die Hand eines Werwolfes … Oder … Durch Voldemort selbst … Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie hatte Fred nie gesagt, was für Gefühle sie für ihn hegte. Jetzt hasste sie sich dafür. Sie würde nie wieder die Gelegenheit dazu haben. „Lasst mich gehen …!“, schrie Samantha auf einmal und begann wie wild zu zappeln. „Lass mich verdammt noch mal los, du Arschloch!“ Travers war so sehr von Samanthas Aktion überrascht, dass er nicht so schnell reagieren konnte und Sam los ließ. Die Hexe war selber überrascht und musste erst realisieren, dass sie sich soeben befreit hatte. Jetzt musste sie schnell handeln. Sie rannte so schnell ihre Beine sie trugen durch die Eingangshalle. „Verdammt, sie haut ab! Stupor!“, rief Wilkes, der seinen Zauberstab auf Samanthas Rücken gerichtete hatte. Ein roter Lichtblitz schoss durch den Raum. Sam spürte wie der Fluch sie traf, doch ihre Glieder blieben beweglich. Wie konnte das sein …? Doch die Hexe hatte keine Zeit zum Nachdenken. Sie rannte auf die große, hölzerne Flügeltür zu, durch welche sie dieses Haus betreten hatte. Doch genau in dem Moment, indem sie sich mit ihrem Körper gegen die Tür lehnte, um diese aufzustemmen, wurde sie von außen geöffnet. Samantha verlor das Gleichgewicht und fiel in die Arme einer Hexe mit schwarzen, lockigen Haaren und wildem Gesichtsausdruck. „Was ist denn hier los?“, empörte sie sich lautstark. Verdammt … Das war ihre letzte Chance gewesen … Jetzt war alles aus … „Oh. Gut das sie da sind, Mrs. Lestrange.“, sagte Travers, welcher mit großen Schritten auf sie zugeeilt kam. Er packte Sam und zog sie unsanft zu sich. Bellatrix Lestrange musterte zuerst Travers und dann Wilkes, der sich soeben neben Travers gestellt hatte. Dann fiel ihr Blick auf Samantha. Sie fixierte die Hexe mit ihren dunklen Augen. Samantha starrte zurück. „Stopft diesem Gör hier gefälligst den Mund. Ihr wollt doch den Dunklen Lord nicht stören!“, Bellatrix funkelte die Todesser böse an. Dann wandte sie sich einer großen, massiven Flügeltür zu, öffnete sie und verschwand in einem dunklen Raum, welcher sich hinter dem dunklen Holz der Tür verbarg. Sam, Travers und Wilkes blieben allein in dem großen Vorsaal zurück. „Komm Draco. Nur ein kurzer Blick. Du musst uns nur sagen, ob du sie kennst.“, konnte man eine Stimme aus dem oberen Stockwerk flehen hören. Lucius redete auf seinen Sohn ein. Er solle einen Blick auf die Beute werfen, welche die Todesser gemacht hatten … Auf sie … Plötzlich wurde Sam ruckartig in die Höhe gehoben und somit aus ihren Gedanken gerissen, „Du kleines Biest“, knurrte Wilkes. Er hatte Sam am Hals gepackt und hob sie hoch. Die Hexe verlor den Boden unter den Füßen. „Du sagst mir jetzt sofort, wie du meinen Fluch abgewehrt hast!“, fuhr der Todesser fort. Samantha antwortete nicht gleich. Wilkes drückte zu. „Sag es!“, befahl er. Sein Griff verengte sich weiter. „Ich … Ich weiß es nicht!“, keuchte Sam. Wilkes funkelte sie böse an. Auf einmal waren Schritte aus der oberen Etage zu hören. Der Todesser, welcher Sam in die Höhe hielt, warf ihr noch einmal einen angewiderten Blick zu, dann ließ er sie zu Boden fallen, wo sie erst einmal hustend nach Luft rang. Die Schritte wurden lauter. Als sich wieder genug Sauerstoff in der Lunge der Hexe befand, sah sie auf. Am oberen Ende der Treppe tauchten zwei dunkle Gestalten auf. Lucius schritt voran. Sein Sohn, Draco Malfoy, folgte ihm stumm. Seine blass-blonden Haare waren strähnig, sein Gesicht fahl und grau. Unter seinen eisblauen Augen zeichneten sich tiefe Augenringe ab. Vor der kleinen Gruppe kamen Vater und Sohn zum Stehen. Sam blickte in das Gesicht des jungen Malfoys. Dracos Blick war starr auf die vor ihm kniende Hexe gerichtet. Sein Gesicht zeigte keine Regung. Keine Emotion. Lucius blickte gespannt zwischen seinem Sohn und Samantha hin und her. Plötzlich wandte sich der Zauberer von Sam ab und ging davon. Im Gehen sprach er: „Nein … Ich kenne sie nicht …“ Das laute Knallen einer Tür ließ Draco inne halten. Die Tür zum Salon war geöffnet und im Türrahmen stand Bellatrix. Ein finsteres Lächeln schmückte ihr Gesicht. „Der Dunkle Lord möchte unseren Gast sehen.“, bei diesen Worten warf sie Sam einen Blick zu. Die Hexe erstarrte … Jetzt war alles vorbei … Lorina stieg langsam die Treppe, welche den Vorsaal mit der oberen Etage verband, herab. Am Fuße der Verbindung stand ihr Vater und funkelte sie wütend an. Seine Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. Ihre Mutter dagegen hielt sich im Hintergrund. Sie hatte sich ein Stück Abseits an die Wand gelehnt und schien, in Gedanken versunken zu sein. Lorina hatte nun die Treppe verlassen und stand nun ihrem zähneknirschenden Vater gegenüber. Zornesröte stieg in sein Gesicht. „Was fällt dir eigentlich ein? Du widersetzt dich einfach meinen Vorschriften. Das werde ich nicht länger in meinem Haus dulden!“, schrie ihr Vater. Die aufgequollene Ader an seiner Schläfe pulsierte. Nun konnte auch die sonst so ruhige Lorina nicht mehr an sich halten. Sie ging einen Schritt auf ihren Vater zu. „Ich weiß ja nicht, was du dir einbildest. Ich bin alt und erwachsen genug, um für mich selbst zu entscheiden. Die Hochzeit …“, begann Lori, doch ihr Vater unterbrach sie mit einem lautem Schnauben. „Ich hatte dir verboten, auf diese Hochzeit zu gehen. Auf diese Ansammlung von Verrätern und Schlammblütern. Außerdem werde ich es, als dein Vater, nicht zulassen, dass du dich mit diesem Weasley einlässt.“ Lorina schüttelte den Kopf. „Es ist meine Entscheidung …“, flüsterte die Hexe und hatte den Blick gesenkt. Dann sah sie auf, fest entschlossen sich ihrem Vater entgegenzustellen. Die Zeiten des braven Mädchens waren vorbei … Endgültig … „Es ist meine Entscheidung, auf wen ich mich, wie du es nennst, „einlasse“. Du hast mir nicht vorzuschreiben, wen ich lieben soll und wen nicht.“, schrie Lori nun ihren Vater entgegen. Dieser sah sie entsetzt an. So hatte er seine Tochter noch nie erlebt. Dann fand er seine Stimme wieder: „Du bist meine Tochter und du bist reinblütig. Du wirst dich nicht mit diesem Abschaum … paaren.“ Lorinas Augenbraue schoss in die Höhe. „Vielleicht … vielleicht habe ich es ja schon getan.“, konterte Lorina und sah ihren Vater herausfordernd an. Demonstrativ legte sie ihre rechte Hand auf ihrem Bauch. „Das hast du nicht getan!“, entgegnete ihr Vater und holte aus. Er hatte seine Hand hoch erhoben und wollte zuschlagen. Eine sanfte, weibliche Stimme ließ seine Hand wieder sinken. „Wir sollten es ihr sagen!“, sagte Lorinas Mutter. Sie hatte ihren Platz an der Wand verlassen und kam nun langsam auf Vater und Tochter zu. Sie sah ihre Tochter entschuldigend an. In ihrem Blick lag so viel Wärme. Lorina sah sie fragend an. „Was solltet ihr mir sagen???“, fragte sie verwirrt. Sie blickte von ihrer Mutter zurück zu ihrem Vater. Sein Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Mit einem Mal war die ganze Wut, der ganze Zorn aus seinem Blick gewichen. Nun lag Trauer darin. Er schüttelte nur mit dem Kopf. „Nein … nein … das geht nicht … nicht jetzt … die Zeit dafür … sie ist noch nicht gekommen.“, sagte er und wandte sich von seiner Tochter ab. Lorina verstand die Welt nicht mehr. „Was könnt ihr mir nicht sagen? Ich dachte immer, wir hätten keine Geheimnisse voreinander? Ich dachte, wir wären eine Familie?“, Loris Worte überschlugen sich fast. Sie ließ ihren Blick zwischen ihren Eltern hin und her schweifen. Sie wartete auf eine Antwort. Doch dann, ohne ein weiteres Wort, verließ Lorinas Vater die Empfangshalle. Ihre Mutter folgte ihm. Völlig verwirrt blieb die Hexe allein zurück. Was für ein Geheimnis hatten ihre Eltern zu verbergen … Völlig in Gedanken stieg Lorina wieder die Treppe empor und zog sich in ihr Zimmer zurück. Sie musste nachdenken … Sie hatte sich nicht mehr unter Kontrolle … Ihr ganzer Körper zitterte ununterbrochen, als sie langsam durch den dunklen Raum geschoben wurde. Alles war in das sanfte Licht des Kamins getaucht. Man konnte nur schwach die Umrisse des Mobiliars erkennen. Außerdem warf das Feuer einen langen, unheilvollen Schatten in den Raum … Dieser Schatten ging von einer großen, schlanken Gestalt aus. „Lauf endlich, du kleines Biest!“, befahl Bellatrix im gebieterischen Ton. Doch Samantha konnte und wollte ihr nicht gehorchen. Immer wieder stemmte sich die junge Frau mit ihrem ganzen Gewicht gegen die treu ergebene Hexe. Ohne Erfolg …. „Lass mich los, du Hexe!!“, schrie Samantha und versuchte zu flüchten, doch Bellatrix hatte sie fest in ihrem Griff. „Du bleibst schön hier, meine Liebe!“, flüsterte Bellatrix mit honigsüßer Stimme in Sams Ohr. Ein Schauer lief der Siebzehnjährigen über den Rücken. Sie wollte nicht hier sein … Nicht in diesem dunklen Zimmer … Plötzlich blieb Bellatrix stehen und ließ Samantha los. Sie verneigte sich. Sam blieb gerade stehen und beobachtete das Geschehen. „Mein Lord!“, flüsterte Bellatrix ehrfürchtig und hob den Blick. Die Gestalt vor dem Feuer hob eine Hand und winkte Bellatrix zu sich. Samantha blieb allein zurück. Jetzt … Jetzt hätte sie die Gelegenheit zur Flucht. Doch plötzlich spürte die junge Hexe eine kurze, flüchtige Berührung an ihrem Knöchel. Erschrocken blickte sie zu Boden, um die Ursache dieser Berührung aus zumachen. Sie konnte nur kurz einen Blick auf ein langes, schwarzes Etwas werfen, was sich schnell durch den dunklen Raum schlängelte. Direkt auf die dunkle Gestalt zu. „Oh! Nagini!“, sprach eine kalte, männliche Stimme, welche Sam das Blut in den Adern gefrieren ließ. Die Schlange zischte ihrem Herrn etwas zu. Dann wandte der Dunkle Lord seinen Blick Samantha zu. „Ah, unserer Gast!“, sagte er, stand auf und kam langsam auf Sam zu. Bellatrix folgte ihm. „Mein Lord, sie scheint, ein Schlammblut zu sein. Wir wollten euch eigentlich nicht mit diesem Abschaum …“ „Schweig, Bellatrix!“, sagte Voldemort und brachte so seine Untergebene zum Schweigen. Die Hexe zuckte zusammen und zog sich hinter Voldemort zurück. Nun musterte der Dunkle Lord Samantha von oben bis unten. „Nagini … Sie hat recht ... Mit dir stimmt irgendetwas nicht …“, fuhr Voldemort fort und kam noch ein paar Schritte auf Sam zu. Nur noch wenige Zentimeter trennten die Beiden. Sie konnte seinen kalten Atem auf ihrer Haut spüren … Sie blickte ihm direkt in die geröteten Augen, die nur Schlitze als Pupillen besaßen. „Hmmm… Du bist ein Schlammblut …“, begann er, aber er führte den Satz nicht fort, sondern ließ seine dünnen, weißen Finger über ihre Wange gleiten: „Aber deine Augen …“ Samantha erschauderte. Sollte es etwa jetzt enden … Er hatte ihren Blutstatus offenbart. Nun würde sie dem Werwolf zum Fraß vorgeworfen werden. Nun war alles vorbei. Im Hintergrund konnte Sam ein leises Lachen vernehmen. Ihr Blick war immer noch von dem Voldemorts gefesselt. „Du bist ein Schlammblut … Aber eigentlich bist du es … nicht.“ „Was?“, fragte Samantha verwirrt. Alle Angst war mit einem Schlag aus ihrem Körper gewichen. „Aber das kann doch nicht sein?“ Verwirrt schüttelte sie den Kopf und entzog sich so Voldemorts Hand. Dann begann der Dunkle Lord, zu lachen. Selbst Bellatrix zuckte erschrocken zusammen. „Ich verstehe! Im Kopf …“, Voldemort zeigte mit seinem knochigen Finger auf Samanthas Stirn, „… bist du ein Schlammblut. Von Muggeln wurdest du vergiftet, dein reines Blut verschmutzt. Du bist eine von uns. Du bist eine Reinblüterin. Deine Mutter sowie dein Vater … Beide waren von reinem Blut.“ Samanthas Verwirrtheit wurde immer größer. „Nur zu Schade, dass du nicht die gleiche Überzeugung mit uns teilst.“, Voldemort zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf Samanthas Brust ... „Was für eine Verschwendung!“, sprach Voldemort mit enttäuschtem Ton. Sam verschlug es den Atem … Nur ganz weit entfernt konnte sie das Knallen einer Tür vernehmen. Zwei Gestalten waren eingetreten. Aber das war jetzt auch egal. Sie schloss ihre Augen … Alles wurde still. Nun würde es Enden. Ihr Leben war vorbei … Es konnte keine Rettung mehr geben … Ihre letzten Gedanken galten ihren Freunden … George … Lorina … Fred … „Avada Kedavra!“, ein grüner Lichtblitz erhellte kurz den Raum … Dann wurde alles schwarz … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)