Tiefe Freundschaft von Sora-nee (Crow x Yusei) ================================================================================ Kapitel 13: Offene Karten ------------------------- Ich hatte sicher eine gute Stunde vor mich hingedöst und mich regelrecht eingeweicht, denn meine Haut war ganz schrumpelig und mein Hirn völlig benebelt von der Hitze, mir war richtig schwindelig. Ich lies das Wasser ab und richtete mich etwas auf, mein Kreislauf war total am Boden, ich stützte mich an den Fliessen ab, als ich mich erhob und keuchte schwer von der Anstrengung. Das ganze Bad war in feinen Nebel gehüllt, was einem das Atmen erschwerte, da die Luftfeuchtigkeit so hoch war. Doch wollte ich mich zuvor noch abduschen. Schnell schaltete ich das ein und nahm die Brause, hielt sie mir über den Kopf und schloss die Augen. Meine Haare zogen sich glatt als sie nass wurden und hingen runter, noch immer lehnte ich an der Wand, um nicht umzukippen, da ich auch nur mein linkes Bein als Standbein benutzte und dies mein ganzes Gewicht alleine tragen musste. Ich schnappte mir die Shampooflasche und seifte meine Haare und dann meinen Körper ein, danach spülte ich mich gründlich ab und stieg vorsichtig aus der Wanne. Ich klammerte mich dabei an den Badewannenrand, um nicht umzufallen, mir war immernoch schwindelig, weshalb ich zum Fenster hopste und es öffnete. Meine Arme stützte ich auf die Fensterbank und nahm ein paar tiefe Atemzüge der frischen Luft die hereinströmte, was mein Hirn wieder einigermassen befreite. Schliesslich riss ich mich von dem Fenster los und hopste erneut durchs Bad, dann nahm ich mir ein Handtuch und trocknete mich ab, ehe ich es mir um die Hüfte wickelte. Ich hatte ein bisschen geübt und konnte mein rechtes Bein zum gehen benutzen, wenn ich nur die Zehenspitzen belastete und nur ganz kurz, aber ich hoffte natürlich, dass sich das bald legen und ich wieder ganz normal gehen können würde. Langsam humpelte und hopste ich in mein Zimmer, wobei ich dabei das Handtuch festhilet, da es durch die ruckartigen Bewegungen bedrohlich rutschte. Keuchend erreichte ich mein Zimmer und hinkte hinein, dort begab ich mich zum Schrank und durchwühlte ihn nach frischen Sachen, die ich hinter mich aufs Bett warf. Ich warf mich dann fast hinterher, da ich mit einem gewaltigen Satz durch das Zimmer sprang und genau dem Bett landete, weshalb ich selbst lachen musste, da die Matratze so federte, dass ich nochmals abhob, ehe ich richtig sass. Ich entfernte das Handtuch und zog mir meine Shorts an, dann frische Socken und die Hose, doch als ich nach meinem Shirt griff, klopfte es an der Tür. Verwirrt blickte ich auf "Herrein." rief ich der Tür entgegen und ignorierte die Tatsache, dass mein Oberkörper noch frei war. "Bist du fertig?" fragte mich Yusei und spähte durch einen Spalt hinein, was mich zum Grinsen brachte. "Ja komm nur rein ..." meinte ich als ich mir in die Haare griff und feststellte, dass ich mein Stirnband im Bad vergessen hatte. "Ah Yusei ... Tust du mir einen Gefallen? Ich hab mein Stirnband im Bad vergessen ..." sagte ich schnell, als er schon halb drin war. Er lächelte milde und nickte dann "Warte ich hols dir ..." Schon war er wieder verschwunden. Ein paar Sekunden später kam er schon zurück, schloss die Tür hinter sich und reichte mir mein Stirnband. "Danke dir." sagte ich grinsend und zog es mir wieder über den Kopf. "Keine Ursache ..." Yusei setzte sich neben mich und ich spürte seinen Blick auf meinem Körper, was mir doch ein bisschen unangenehm war. //Wahnsinn er hat schon einen tollen Körper, wie gerne würde ich ihn streicheln. Ob er mich lässt?// fragte sich mein Freund selbst in Gedanken und schlang schon seine Arme um mich und küsste mich sanft. Ich fühlte mich schon etwas überrumpelt, als er so stürmisch war, doch lies ich ihn machen und erwiderte den Kuss, seine Zunge drang in meinen Mund ein und ich spielte mit, da es mir gefielt, ausserdem mochte ich sogar seine Hände auf meinem Rücken. Ich legte ihm meine Arme in den Nacken und drückte ihn so noch etwas näher an mich heran. Ich vergass dabei völlig, dass ich immernoch Oberkörper frei war, doch leider musste Yusei mich daran erinnern. Ich spürte wie seine Finger über meine Haut glitten, am Rücken fuhr er ganz zärtlich mit den Fingerkuppen entlang. Dies löste ein Kribbeln auf meiner Haut aus und ein Verlangen in meinem Körper, dem ich nur zugern nachgegeben hätte. Ich konnte es nicht verhindern und keuchte leise in den Kuss, dabei lies ich sogar eine meiner Hände an seinem Rücken hinabgleiten. Da er nur sein schwarzes Shirt trug, konnte ich seine Muskeln deutlich durch den dünnen Stoff spüren, dies machte mich schon ein bisschen wuschig im Kopf und unbewusst presste ich meinen Körper gegen seinen. Ich wollte mehr von ihm, wollte ihn berühren und ihm nahe sein, unbeabsichtigt, zog ich ihm das Shirt aus der Hose und lies meine Hand darunter gleiten. Meine Finger zitterten leicht, ich war unsicher, doch seine Haut war so warm und seidig glatt, es fühlte sich toll an ihn zu berühren. Doch plötzlich wanderte seine Hand über meine Brust, was mich zusammenzucken lies, ich unterbrach den Kuss jedoch nicht, erst als ich spürte dass seine Finger über meinen Bauch glitten. Mein Herz hämmerte wie verrückt, ich löste den Kuss und schnappte keuchend nach Luft, ich konnte das nicht, auch wenn es sich noch so schön angefühlt hatte, mein ganzer Körper zitterte nun und wagte es nicht Yusei anzusehen. "T-Tut mir leid ... i-ich ..." fing ich an, dabei wusste ich nicht einmal, was ich eigentlich sagen wollte. "Schon okay, Crow ... ich war wohl etwas zu stürmisch, mir tut es leid." gab er zurück und legte mir seine Hände auf die Schultern. Ich schaute auf und kämpfte mit mir selbst, um nicht in Tränen auszubrechen. //Wieso? Wieso kann ich das nicht? Es ist doch Yusei ... ich liebe ihn, er ist mein bester Freund ... Ich will ihm nicht weh tun, ich will ihn nicht immer vor den Kopf stossen.// schoss es mir durch den Kopf, als sich unsere Blicke trafen. Er schien mir anzusehen, dass mich etwas bedrückte, aber er sagte nichts deswegen. "Am besten du ziehst dich nun fertig an und dann schauen wir mal, wie wir dich wieder runterkriegen, ich wollte dann kochen." grinste er und ich nickte nur. //Irgendwas hat er, ich wollte ihn nicht erschrecken oder überfordern, aber verdammt wenn er so frei vor mir sitzt ...// dachte mein Liebster und erhob sich. "Wenn Jack zurück ist, schick ich ihn hoch dich holen, wenn nicht, komm ich zurück und nehm dich wieder huckepack, okay?" "Okay, machen wir so." sagte ich und schlüpfte endlich in mein Shirt. Yusei verlies mein Zimmer und ich war wieder allein. Ich machte tierisch viele Gedanken, wegen dem was eben passiert war, ich hatte Yusei erneut vor den Kopf gestossen, das konnte so nicht weiter gehen, ich musste eine Möglichkeit finden, mich offener zu geben und nicht bei jeder noch kleinen und harmlosen Berührung zurückzuschrecken. Zumal Yusei mein bester Freund war und ich ihn über alles liebte, ich vertraute ihm blind, nur bei dieser einen Sache schaffte ich es nicht mich gehen zu lassen, immer wieder traten die Bilder der Vergangenheit in mein Gedächtnis und ich konnte nichts dagegen machen. Ich seufzte schwer und legte mein Gesicht in meine Hände. //Was mach ich denn nur? Er wird mich irgendwann noch hassen, weil er es nicht versteht. Aber ich kann es ihm nicht sagen, dann hasst er mich nur noch mehr! Ich hasse mich ja selbst für diese Tatsache ...// Erneut seufzte ich schwer und zog dann endlich mein Shirt an und das keine Sekunde zu früh, denn ich stopfte es gerade in meine Hose, als es an der Tür klopfte."Komm rein!" rief ich ohne aufzusehen und stopfte weiter mein Shirt in die Hose. Doch es war nicht Yusei, sondern Jack, der die Tür öffnete und eintrat. Aussnahmsweise trug er nicht seinen Mantel, sondern nur ein schwarzes Shirt. "Ich bin hier um dich runterzubringen, du hast zwar den Gips ab, aber kannst wohl noch nicht richtig laufen." sprach er drauf los und ich nickte. "Ja richtig, weil mein Muskel und die Sehnen sich zurückgebildet haben ... das tut scheisse weh, wenn ich das Bein nun einfach so belaste, mein Muskel hat keine Lust dazu." gab ich mit einem Grinsen zurück und erhob mich nun vom Bett. Langsam und vorsichtig versuchte ich mein Bein ein bisschen zu belasten, um es wieder daran zu gewöhnen, doch ohne die Krüken wollte ich nicht ganz auftreten. Mein ganzes Gewicht wollte ich meinem armen Muskel dann doch noch nicht zumuten. "Achso verstehe. Ist ja kein Problem, ich bring dich gern runter." meinte er und kam auf mich zu. Kurz vor mir blieb er stehen und schien mich zu mustern, ich konnte spüren wie sein Blick über meinen Körper wanderte und fragte mich was das sollte. "Crow? ... Ich habe mich gefragt, wieso Yusei so viel Zeit bei dir verbringt. Gibt es dafür einen Grund?" platzte er auf einmal raus. Ich spürte wie mein Herz einen Schlag aussetzte und sich mein Magen unangenehm verkrampfte. Diese Frage musste ja früher oder später kommen, wobei mir später weitaus lieber gewesen wär. Ich wusste absolut nicht, was ich antworten sollte, einerseits wollte ich ihm nicht sagen, dass Yusei und ich ein Paar waren und uns liebten, andererseits wollte ich ihn nicht anlügen. Dies fand ich ein bisschen unfair, weil er die ganze Zeit so führsorglich und zuvorkommend gewesen ist. Ich hatte den Blick gesenkt und auf seine Schuhe gerichtet, weil ich ihm – so unschlüssig wie ich war – nicht in die Augen blicken konnte. Doch plötzlich wurde ich an seinen Körper gedrückt, was ein total seltsames Gefühl war, da es so gar nicht zu Jack passte zu kuscheln, oder überhaupt jemanden zu umarmen. Ich hob den Kopf und blickte ihn verwirrt an, doch zum Fragestellen kam ich gar nicht erst, da küsste er mich. Ja Jack küsste mich! Ich konnte es nicht fassen und doch war ich viel zu perplex, als dass ich mich dagegen hätte wehren können. Ich spürte wie mein Herzschlag sich beschleunigte und meine Hände anfingen zu zittern, langsam – wie ein Zeitlupe – hob ich sie an, denn sie hingen bis eben noch nutzlos an der Seite meines Körpers hinab – und legte sie auf Jack's Brust. Dann drückte ich dagegen, um ihn von mir wegzuschieben, was mir auch gelang und er lies mich los. Schwer nach Luft schnappend stand ich da und belastete wie immer nur mein linkes Bein, es grenzte geradezu an ein Wunder, dass ich das Rechte nicht vor Schreck benutzt hatte. "Jack ... was zum Henker ... das das?" Wütend, verwirrt und geschockt schaute ich ihn an, er erwiderte meinen Blick und hatte einen Ausdruck im Gesicht, den ich noch nie bei ihm gesehen hatte – er war rot! "Crow ... ich ... es tut mir leid. Ich dachte nur ... und ich ... ich empfinde mehr für dich, als Freundschaft." Seine Worte warfen mich nun vollständig aus der Bahn und ich lies mich einfach auf das Bett hinter mir fallen. Ich konnte wirklich nicht glauben, was ich da gerade gehört hatte. //Doch nicht Jack ... Wie kann das denn sein? Das geht doch nicht! Ausserdem liebe ich Yusei!// schoss es mir durch den Kopf und ich schloss die Augen. //Ich glaube ich werd ihm lieber sagen, dass ich Yusei liebe ... Aber was wird Yusei davon halten, dass ich es einfach weiter gesagt habe? Aber andererseits hat mich Jack gerade bedrängt und ich will ihm auch keine falschen Hoffnungen machen.// Ich beendete mein gedankliches Selbstgespräch mit dem Entschluss, dass es besser war, Jack die Wahrheit zu sagen, dann hob ich den Kopf und blickte ihn an. "Jack ... das ist toll ... wirklich ... a-aber weisst du ... Yusei und ich ... w-wir ..." "Ich habs gewusst!" unterbrach er mich "Du bist mit Yusei zusammen ... " er seufzte schwer "Ich hätte es mir denken können ... das freut mich für euch ... Komm ich trag dich trotzdem runter, der Kuss tut mir leid." sprach er ganz ruhig, so als wär nie was gewesen. Das verwirrte mich zwar, aber ich wollte nun auch nicht weiter darauf herumreiten, weshalb ich einfach nur nickte. "Ist gut, danke ... für alles, auch dass ... naja dass du das so locker nimmst." sagte ich dann doch und mied den direkten Blickkontakt mit ihm. "Ach weisst du, ich kann es eh nicht ändern, als bringt es es auch nichts, wenn ich mich aufregen würde." Da hatte er durchaus recht, aber es überraschte mich wirklich, solche Worte aus seinem Mund zu hören. "Stimmt, trotzdem danke." Nun schaute ich ihn doch an und lächelte leicht, er lächelte zurück und ich erhob mich endlich wieder von Bett. Jack kam zu mir und hob mich hoch, dann Schritt er mit mir aus dem Zimmer und legte mich schliesslich wieder über seine Schulter, so konnte er mit einer Hand die Leiter hinabklettern. Unten angekommen, setzte er mich auf dem Sofa ab und verabschiedete sich mit der Begründung, dass er noch was erledigen musste. Ich glaubte ja, dass ihn die Tatsache, dass ich mit Yusei zusammen war, doch schwerer beschäftigte, als er zeigen wollte. Der Blonde verschwand und mein Liebster betrat das Wohnzimmer von der Küche aus. "Da bist du ja! Wieso hat das denn so lange gedauert?" fragte er und setzte sich gleich neben mich. "Oh ... äh ... weisst du ... Jack hat mich geküsst!" sagte ich gerade heraus, da ich ihm weder was vorenthalten noch ihn anlügen wollte. Entsetzt blickte er mich an "Was? Jack hat dich geküsst?!" stellte er fragend fest und nickte als Bestätigung. //Jack hat ihn geküsst?! Ich denke ich werde mal mit ihm reden müssen, gut er wusste nicht, dass ich mit Crow zusammen bin, deswegen sag ich auch nichts dagegen. Aber ich will nicht, dass er vielleicht eifersüchtig ist und es dann unser Team zerstört, so kurz vor dem Turbo-Duell-Grand-Prix.// lies mein Schatz durch den Kopf gehen, während er mich undefinierbar anschaute. "Ja, aber ich hab ... Yusei ... ich hab ihm gesagt, dass wir ... naja dass wir beide zusammen sind." Ich senkte den Blick und seufzte. "Es tut mir leid, ich hätte es vorher mit dir besprechen sollen." fügte ich noch hinzu. Doch schon spürte ich wie ich umarmt wurde und genoss es sehr, weshalb ich ihm auch meine Arme umlegte und ihn so näher an mich drücken konnte. "Ist okay Crow ... in der Situation kann ich das durchaus verstehen ... Wo wir schon dabei sind ... Bruno weiss es auch .,. er hat mich direkt gefragt, es ist ihm aufgefallen ..." "Na dann wissen es ja alle und wir brauchen uns nicht mehr zu verstecken." grinste ich ihn an und schaute ihm dabei in die Augen. Er erwiderte meine Blick und grinste auch, was mein Herz höher schlagen lies, dann schlang ich meine Arme in seinen Nacken, zog ihn zu mir hinab und küsste ihn sanft aber leidenschaftlich und voller Gefühl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)