Ich beschütze dich von abgemeldet
(Weil es meine Aufgabe ist)
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Kapitel 54: "Hiermit enthebe ich dich deines Amtes!"
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Ich beschütze dich 54
weil es meine Aufgabe ist
"jemand spricht"
Ohne einen direkten Umweg zu machen ging Lil direkt zum Palast zurück und trat
mit ihren Sandalen sicher über den verzierten Marmorboden. Als sie in die
große Halle trat und alle dort versammelt sah ließ sie augenblicklich die Tür
sich schließen und legte einen Zauber darauf. Ebenfalls legte sie einen Zauber
auf die nicht zu verschließenden Fenster. Etwas Unsichtbares mit grünlichen
Blitzen flackerte immer wieder in den Fenstern auf.
Als die Personen im Raum das zuknallen der Tür hörten, wandten sie sich zu Lil
um und waren mehr oder weniger verwirrt.
"Was wird das wenn es fertig wird" fragte Tea spitz und zog ihre Augenbrauen
empor.
"Ich würde an deiner Stelle den Mund nicht so weit aufreißen" knurrte Lil
bösartig.
"Welchen Ton nimmst du dir der Königin gegenüber heraus" fragte Ishizu
gefährlich ruhig.
"Ach da haben wir ja auch schon Madam Nummer zwei. Dank euch liege ich in
weniger als einem Jahr in dieser dämlichen Gruft. Ihr beide habt es irgendwie
zu Stande gebracht aus einem unschuldigen Bürger Ägyptens ein Monster zu
zaubern. Dieses Monster hat mich dann angegriffen und mich getötet. Und durch
eure Hexenkunst sind dann meine Kräfte auf Tea übergegangen. Diese nutzt das
natürlich auch schamlos aus" erklärte Lil mit einer eisigen Stimme.
"Hauptsache es hat euch Spaß gemacht!"
"Woher weißt du das" fragte Tea überrascht.
"Weil ich euer verzaubertes Monster wieder zurückverwandelt habe und meinen
Grabstein gefunden habe. Eure schmalzigen Worte hättet ihr euch sonst wo
hinschieben können" sagte Lil ungehalten.
"Na dann brauchen wir ja unsere Maske länger nicht aufbehalten" sagte Ishizu
und entspannte sich sichtlich.
"Also ich kann mühelos gegen dich antreten und gewinnen, weil ich dir schon ein
ganzes Jahr voraus bin" sagte Tea und stellte sich Lil in den Weg.
"Aber vorher haben wir einen Gast für dich" sagte Ishizu und deutete nach
oben.
Dort hockte wieder das Monster und sah auf Lil herab. Jedoch, egal ob es dem
anderem Monster vom aussehen her glich, hatte er nicht die gleichen
blutrünstigen Augen. Sein Körper war hier und da mit üppigen Fellschichten
bedeckt. Die restliche sonstige Haut des Monsters war rötlich. Auf dem Bauch
prangte ein riesiger Lilafarbener Kreis.
Aber zum weiteren nachdenken kam Lil gar nicht, denn das Monster stütze sich
von der Decke ab und kam fast lautlos auf dem Boden auf.
Lil wiederum sah dem Monster unentwegt in die Augen und überlegte krampfhaft
wem diese Augen gehörten.
"Steh nicht so nutzlos herum und greif sie endlich an" befahl Ishizu hart.
Das Monster schrie auf und stürzte auf Lil zu, doch diese fing mit einem Mal an
zu lächeln und breitete die Arme aus.
"Komm zu mir Seto" sagte sie sanft und wartete auf das Monster.
Dieses rannte unbeirrt weiter und schlang dann seine Arme um sie. Drückte Lils
schlanken Körper an sich.
"Ihr sollt nicht kuscheln! Du sollst sie töten" herrschte Tea ihn an.
Doch das Monster gehorchte nicht. Es umarmte sich mit Lil und schien dabei
äußerst zufrieden zu sein.
Ishizu knirschte mit den Zähnen und haute dann mit der Faust auf den Tisch.
"Tu endlich das, wozu du geschaffen wurdest" fauchte sie zickig.
"Ich hab dich lieb" flüsterte Lil leise.
Das Monster wiederum gab nur ein paar gurgelnde Geräusche von sich.
Auf einmal begann Ishizu eine fremde Sprache zu zitieren.
Darauf schrie das Monster auf und fasste sich an die Schläfen.
"Lass du ihn in Ruhe" schrie Lil auf und sah dem Monster mit aufgerissenen Augen
entgegen. "Tut ihm nicht weh!"
Doch Ishizu ließ sich nicht beirren und zitierte immer weiter.
Lil wandte sich zu Ishizu um und beobachtete sie panisch. Doch dann verwandelte
sich ihre Panik auch schon in Wut und ein eisiger Wind erfüllte den Raum.
Tea sah zu Lil und stellte sich ihr gegenüber. Sie erhob ihre Hand und ließ
Lil gegen die Wand schleudern.
Lil brummte leise und richtete sich dann wieder auf. Nun war sie wirklich
richtig sauer.
Sie hob beide Hände und ließ Ishizu und Tea gegen die Wand knallen. Danach
rannte sie zu dem Monster, was auf den Boden gefallen war. Sie hob vorsichtig
seinen Kopf an und sah in die glasigen tiefblauen Augen hinein.
"Ganz ruhig, ich verwandele dich zurück" sagte Lil bestimmt und fing an wieder
die gleichen Worte wie in der Gruft zu sprechen. Wieder erschien dieses Band was
das Monster vollkommen einhüllte.
Lil war so in ihren Gegenzauber vertieft, das sie nicht merkte wie Tea sich von
hinten näherte. Tea holte aus und rammte Lil einen Dolch ins linke
Schulterblatt. Diese schrie auf und fasste sich verwirrt an die Schulter. Als
sie ihre Hand ansah und das Blut sah, wendete sie sich um und sah Tea die
triumphierend lächelte.
Lil schüttelte leicht mit dem Kopf und ließ eine Energiewelle durch den Raum
gleiten.
Tea knallte mit dem Rücken gegen die Kante des Tisches und keuchte auf. Schwer
atmend blieb sie liegen.
"Euer Hoheit" kreischte Ishizu entsetzt auf.
Eilig rannte sie zu Tea und redete beruhigend auf sie ein.
Langsam richtete Lil sich wieder auf und sah zu Tea die schwer atmete und Ishizu
die neben ihr hockte und für sie nicht hörbare Worte zusprach.
Lil keuchte und hielt sich die linke Schulter, Schmerzen durchzuckten ihren
Körper.
Das Monster kam hinter Lil wieder auf die Beine, doch war es nun kein Monster
mehr. Es war Seth, der sich verwundert ansah.
Yami rappelte sich auf. Er hatte die ganze Zeit bewusstlos neben der Wand am
Fenster gelegen und von allem nichts mitbekommen.
Als er Tea am Boden liegen sah, rannte er schnell zu ihr und bückte sich
besorgt zu ihr herunter.
"Was hast du Schatz" fragte er und lauschte ihren Worten.
Dann richtete sich sein Blick zu Lil. Sein Blick war verändert, fast so hart
wie Stein. Er stand auf und ging mit festern Schritten auf sie zu. Dann holte er
aus und gab Lil eine saftige Ohrfeige.
"Was richtest du denn hier an? Du kommst hier her und bringst alles
durcheinander! Sag mal schämst du dich denn nicht? Und wieso musstest du meiner
Frau solche Schmerzen zufügen" fragte er mit eisiger Stimme. Sein Blick schien
rastlos, leer und traurig. "Ich hätte mehr von dir erwartet Lil! Hiermit
enthebe ich dich deines Amtes! Ich will dich nie wieder sehen! Nie wieder in
meinem ganzen Leben! Hast du mich verstanden! Komm mir nie wieder zu Nahe, mir
und Tea!"
Nach dieser Ansprache drehte er sich um und ging wieder zurück zu Ishizu und
Tea. Besorgt kümmerten sich beide um die Verletzte Tea.
Unbemerkt liefen Tränen über Lils Wangen. Unaufhörlich und aus tiefster
Seele, flossen sie über ihre Wange und tropften auf den Boden. Sie haben
angefangen zu fließen als Atemu angefangen hatte ihr den Vortag zu halten.
Seth stand etwas abseits und hatte die ganze Szenerie beobachtet. Er ging
langsam auf Lil zu und blieb dann vor ihr stehen. Vorsichtig hob er seine Hand
und legte sie auf Lils Schulter, welche aus einer Art Trance erwachte und
zusammenzuckte. Sie sah zu Seth empor und etwas in ihrem Inneren hatte sich
verändert. Sie konnte es nicht wirklich beschreiben, aber es war einfach
passiert.
"Geh zu deinem Pharao und seiner Gemahlin, hilf ihm! Hilf ihr" sagte sie leise
und fing an sich aufzulösen.
Seth rannte zu seinem Pharao und blickte noch einmal über seine Schulter zu ihr
zurück, doch ihr Blick war immer noch so verloren wie ebend. Nun war sie ganz
verschwunden und er wendete seine Aufmerksamkeit wieder seiner Realität zu.
Lil atmete panisch ein und schrie gleichzeitig auf, weil Yami sie immer noch in
ihren Armen hielt.
Verwirrt ließ er sie los und sah sie an. Er bemerkte sofort dass sich etwas in
ihr veränderte hatte.
Sie hielt sich wieder ihren linken Arm und spürte noch immer diesen stechenden
Schmerz.
Sofort eilten alle ihr zu Hilfe und riefen einen Arzt.
Aber Lil nahm das alles nur sehr, sehr weit entfernt wahr. Man konnte eigentlich
sagen dass sie den Bezug zur Realität verloren hatte.
Der Arzt war sehr schnell beim Anwesen und kümmerte sich um Lils Wunde. Er zog
den Dolch aus ihrem Schulterblatt und versorgte die Wunde fachmännisch.
"Ich kann mir diese Wunde nicht erklären. Die Wunde ist zwar tief, aber hat
wichtige Organe verfehlt. Ich gebe ihnen noch Schmerztabletten, falls sie die
Schmerzen nicht mehr aushalten sollte. Ansonsten soll sie den Verband drum
lassen, und für heute und morgen nicht mehr baden oder duschen. Ab übermorgen
darf sie dann wieder duschen bzw. baden, aber danach sollte sie wieder den
Verband umgebunden bekommen. Den Rest müssen wir abwarten" erklärte der Arzt
ruhig.
"Ich danke ihnen Doktor das sie so schnell kommen konnten" sagte Joey und
begleitete den Arzt noch nach draußen.
Lil lag in ihrem Bett in dem Anwesen der Kaibas und schlief.
"Hast du ihren Blick gesehen" fragte Atemu Kaiba, den er zu einem ruhigen
Gespräch zur Seite gezogen hatte.
Dieser nickte auf seine Frage nur.
"Als wäre ihr etwas sehr schlimmes passiert" überlegte Yami laut.
Wieder kam nur ein Nicken von Seto.
"Es wird Zeit das wir nach Hause gehen" sagte Bakura.
Die anderen stimmten ihm zu und verließen dann das Anwesen Kaiba.
Mokuba verabschiedete sich ebenfalls von seinem großen Bruder und ging zu Bett.
Als Kaiba wieder alleine war, haute er gegen die Wand und machte ein ganz
zerknirschtes Gesicht.
Das war Teil 54.
Ich würde mich über Meinungen und Kommentare freuen.
Mit freundlichen Grüßen Kyia
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