In the middle of chaos von Reita_Kai_Niikura ================================================================================ Kapitel 1: Reita ---------------- Ja ich weiß einfallsreicher Titel aber das hab ich schon lange _______________________________________ Reita Ein Schüler stand an einer Straßenecke in Tokyo, nachts. In seiner Hand brannte eine Zigarette. Die Haare hatte er blond gefärbt und zu einem schrägen Iro gestylt, im Gesicht trug er ein weißes Stück Stoff, schmal und hinterm Kopf zusammengebunden. Er trug eine schwarze Hose mit Nietengürtel und einigen Ketten daran, über der Hose hatte er ein weißes T-shirt und eine schwarze Jacke an. In seinen Ohren steckten schwarze In-ear Kopfhörer, aus denen Musik zu hören war, ganz leise. „Ist das nicht schon ein bisschen spät für dich, ReiRei?“, hörte er eine Stimme, die ihm sehr bekannt war. „Sagt der Richtige.“, gab er daher zurück, nur um ein leises Lachen des anderen zu ernten. Er zog an der Zigarette, die in seiner Hand lag und sah den Anderen an. „Aoi, was willst du eigentlich?“, fragte der blonde und bekam auch sofort eine Antwort.. „Ich wusste, dass du hier sein würdest.“, sagte der Schwarzhaarige und sah Reita direkt in die Augen, kam ihm etwas näher, so dass der Blonde zwischen ihm und der Wand stand. Er kannte das schon, Aoi machte so etwas oft, kam ihm sehr nahe, nur um ihn zu betrachten oder ihm mit der Hand übers Gesicht zu streichen. Reita wusste nicht, was er damit bezweckte, hatte aber nichts gegen dieses Verhalten. Schließlich kannte er den Schwarzhaarigen schon seit einigen Jahren. „Ist das alles?“, Reita war sich nicht sicher, ob er das glauben sollte, denn eigentlich hatte der andere immer einen Grund, um zu ihm zu kommen. „Wenn ja, dann geh ich mal wieder nach Hause.“ Mit diesen Worten, trat er aus dem Schatten und schlenderte den Weg entlang, der ihn nach Hause führen würde, wo jedoch nur eine nörgelnde Mutter und ein Vater, der nie zu hause ist ihn erwarteten. Er betrat das sehr große Haus, das in einem noblen Viertel lag und von dem Ort wo er Aoi getroffen hatte, nur mit der Bahn zu erreichen war. Er schlich leise in sein Zimmer, doch nicht leise genug. „Akira! Akira, wo warst du? Du bist 16 Jahre alt und es ist weit nach Mitternacht!“, kam ihm die Stimme seiner Mutter entgegen. „Fuck...“, entkam es dem Jungen nicht allzu laut, als er ertappt wurde. „Nicht in diesem Ton junger Mann!“, machte seine Mutter klar und er ging mit den Worten „Ich war nur spazieren.“ in sein Zimmer, wie immer wenn er erst mitten in der Nacht nach Hause kam. Das geschah oft, sehr oft, manchmal schloss er sich in seinem Zimmer ein und kam tagelang nicht mehr raus, aß nichts. Er zog seine Klamotten aus und ging in das, an sein Zimmer angeschlossene, Bad und stieg unter die Dusche. Dort ließ er seinen Körper von dem warmen Wasser einhüllen und genoss die Stille, die ihn umgab. Als er geendet hatte, verließ er die Dusche wieder und trocknete sich ab. Mit dem Handtuch um die Hüften ging er in sein Zimmer zurück um sich eine lockere Trainingshose anzuziehen. Reita war müde, er war den ganzen Tag auf den Beinen gewesen, nur seine Tasche hatte den Weg nach Hause gefunden, als die Schule aus war, danach war er sofort wieder verschwunden. Nun legte er sich ins Bett und zog sich die Decke über den Kopf, vor dem nächsten Morgen würde er es nicht wieder verlassen. So weit jedenfalls der Plan, dass er diesen nicht verwirklichen konnte, musste er leider keine zehn Minuten später feststellen. Der Blonde war grade eingeschlafen, als es an der Tür klopfte, er hätte abschließen sollen. Sein Vater kam in sein Zimmer und sah ihn wütend an ehe er ihn zur Sau machte: „Akira Suzuki!! Steh´ auf du Nichtsnutz! Sofort!“ Reita drehte sich um und was er sah gefiel ihm nicht. Am nächsten Morgen quälte er sich aus dem Bett, fühlte sich wie gerädert. Auf dem Weg ins Bad fiel er fast über eine leere Flasche, die in seinem Zimmer lag. Er beförderte sie mit einem Tritt unter sein Bett und quälte sich ins Bad. Fertig gestylt und angezogen nahm er sich seine schwarze Umhängetasche, die mit Buttons verziert war und verließ schnellen Schrittes das Haus. Er wollte seine Familie nicht sehen, seinen Vater erst Recht nicht. Der Schüler hoffte, dass er nicht allzu müde aussah, mit Make-up kannte er sich inzwischen aus, zumindest wusste er zu verstecken, dass er total übermüdet aussah. Seine Familie hatte zwar Geld, dennoch bevorzugte er es, zu Fuß zu gehen oder mit der Bahn zu fahren, das jedoch tat er nur außerhalb der Schulzeit. Er bekam eh nicht viel Geld zumindest nicht bar, seine Eltern überwiesen ihm immer Geld auf sein Konto, aber dies für den Schulweg auszugeben kam ihm gar nicht in den Sinn. Er lief durch die Straßen, die ihn quer durch die Innenstadt führten, vorbei an Hochhäusern und Klamottenläden, durch Menschenmassen, die ihm nicht ganz behagten. Er mochte so etwas nicht, viele Menschen und große Orte. Das war auch der Grund, weshalb er sich eher an Orten herumtrieb, von denen die meisten Bürger lieber fern blieben. Reita erreichte nach einer ¾ Stunde Fußweg den Ort an dem er mehrere Stunden des Tages verbrachte, auch Schule genannt. Der Schüler betrat das Gelände und sah sich um. Eine Zigarette würde ihm bestimmt gut tun, also zog er sich auch gleich eine aus seiner Jackentasche und steckte sie an. Während er in Richtung Gebäude ging, schob er sich den Glimmstängel zwischen die Lippen und nahm einen tiefen Zug, inhalierte den blauen Rauch. Einen Platz im Schatten suchend, schlich er förmlich um das Gebäude. Als er gefunden hatte was er suchte, ließ er sich auf eine Bank nieder und genoss die ersten Sonnenstrahlen des noch jungen Tages. Es war Ende März, also noch nicht ganz so warm und morgens noch dunkel. Im Schatten sitzend, besah er sich das noch leere Gelände und freute sich innerlich über die Ruhe, die jedoch bald ein jähes Ende haben sollte, als die ersten Schüler eintrafen. Der blonde erhob sich, hier sitzen zu bleiben hatte keinen Sinn mehr, also ging er in seinen Klassenraum und hoffte, dass dieser Tag schnell vorüberging. An seinem Platz angekommen, legte er seine Tasche ab. Eine Jacke trug er nicht, nur die seiner Schuluniform, das war zwar nicht besonders warm, aber dem blonden Schüler reichte das aus. So saß er da und wartete darauf, dass sich der Raum füllte. Was auch bald geschah, denn die ersten Schüler betraten den Raum, setzten sich auf ihre Plätze, unterhielten sich. Reita hielt sich da allerdings raus, wollte nicht mit seinen Mitschülern zu kommunizieren. Nach einigen weiteren Minuten kam dann auch der Lehrer und es kehrte wieder Ruhe ein. Die Schüler standen auf um den Lehrer zu begrüßen, nach kurzer Verbeugung setzten sich alle wieder auf ihre Stühle und folgten relativ ruhig den Erklärungen ihres Mathelehrers. „Suzuki-kun! Lösen Sie bitte die Aufgabe an der Tafel!“, tönte es in strengem Ton durch den Raum, alle Blicke lasteten nun auf dem Blonden. Aus seinen Gedanken gerissen stand er auf und ging langsam zur Tafel, er hatte keine Ahnung, was er nun tun musste, da er das Thema nicht konnte. Er besah sich die Aufgabe und suchte verzweifelt in Gedanken nach einer Lösung, fand aber keine und stand deshalb wie verloren an der Tafel. „Wird´s bald Suzuki!“, drang es von hinten an seine Ohren. Er erschauderte, nahm ein Kreidestück und versuchte sein Glück. „Setzen Sofort!“, sagte sein Lehrer in einem ruhigen Ton und Reita eilte schnellen Schrittes auf seinen Platz zurück. Er konnte sehen, wie der Lehrer, Saguchi-Sensei sein Name, etwas in sein Notizbuch schrieb, wahrscheinlich seine nächste Sechs. Nach einigen weiteren Schulstunden, die ähnlich abliefen, klingelte es zur Mittagspause. Der blonde Schüler hatte es eilig aus dem Raum zu kommen. Draußen angekommen, ging er direkt in eine Ecke des Schulgeländes, wo kaum Lehrer vorbeikamen, der perfekte Ort zum Rauchen, zumindest in der Schule. Er ließ sich auf einer Bank nieder und zückte sogleich eine Kippe und sein Feuerzeug. Nach dem er sich die angezündete Kippe in den Mund gesteckt hatte, lehnte er sich zurück und schloss die Augen. Lange hielt diese Ruhe aber nicht an, musste heute eigentlich immer jemand stören? Da Reita keine Lust auf weitere Störungen seiner geliebten Ruhe hatte, tat er so als hätte er den Störenfried, der sich neben ihm auf der Bank niederließ, überhaupt nicht bemerkt. Diese Tatsache passte besagtem Störenfried allerdings gar nicht und er versuchte Reitas Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, in dem er einfach einen Arm um den Anderen legte. Der Blonde schreckte auf, als er die Berührung spürte, da sich das nur ein Mensch traute, wusste er, wer da neben ihm saß. „Aoi....“, war seine Reaktion darauf. Er wurde prompt in eine Umarmung gezogen, aus der er sich aber sofort befreite. „Aoi lass das!“ „Ach ReiRei, was hast du?“, fragte der andere. Reita hatte recht früh bemerkt, dass Aoi ein Radar für so was hatte, was manchmal ziemlich nervig werden konnte. Der Schwarzhaarige nahm den andren einfach wieder in den Arm, diesmal wehrte Reita sich nicht, er ließ den anderen gewähren, zumindest eine Weile. Ein Wenig Wärme tat ganz gut, wo er doch zu Hause keine bekam, nur Kälte, Strenge und Regeln. Nach eben dieser Weile stand er wieder auf, worauf der Andere ihn losließ, ebenfalls aufstand. Einige Sekunden läutete ein Klingeln das Ende der Pause ein was den Blonden Schüler dazu veranlasste, den Hof zu verlassen, um seinen nächsten Unterricht aufzusuchen. Aoi tat das Selbe, sie würden sich erst am Abend wieder sehen, denn sie hatten kein einziges Fach zusammen, da der Schwarzhaarige den nächsthöheren Jahrgang besuchte. Sie hatten sich vor Jahren in Aois Wohnviertel kennengelernt, wo sie sich auch heute noch häufig trafen, da der Blonde diese Gegend häufig aufsuchte um seinem familiären Umfeld zu entkommen. Wieder in der Klasse angekommen setzte sich Reita auf seinen Platz im hinteren Teil des Klassenraumes und packte seine Sachen auf den Tisch, er musste wenigstens so tun, als würde er dem Unterricht folgen und ein wenig mitkommen musste er ja auch, denn sein Interesse an einem Vorzeitigen Ende seiner Schulzeit oder an schlechten Zeugnissen war eher gering, auch wenn ihn sonst die Schule weniger kümmerte. Interesse daran seinen verhassten Mathelehrer wiederzusehen hatte er zwar nicht wirklich, aber dieser unterrichtete ihn auch in Bio und eben das war das Schulfach der aktuellen Stunde. Wenigstens war das nicht so schlimm wie Mathe aber trotzdem hatte Reita keine gute Note, er hatte den Verdacht, dass sein Lehrer ihn auf dem Kiecker hatte, da trotz guter Noten eine sehr schlechte Note auf dem Zeugnis stand. Aber auch diese Stunde verstrich zum Glück ohne weitere Vorkommnisse und die Klasse machte sich auf den Weg zu ihrer für heute letzten Stunde. Sport. Ausgerechnet Sport. Der blonde Schüler hatte kein Interesse an körperlicher Ertüchtigung und beschloss kurzfristig, einfach zu gehen. Warum auch nicht? Er hatte eh keine Sportsachen dabei, von da her war das egal. Er schultere seine Tasche und verließ das Gelände, lief ziellos durch die Stadt. Die Zeit verstrich schneller als gedacht und ehe er sich versah wurde es dunkel. Nach Hause wollte er nicht oder besser konnte er nicht, denn seinen Vater wollte er nicht sehen. In der Wohnsiedlung, wo auch Aoi lebte, angekommen, wunderte er sich wie er hier her gekommen war, war er denn schon so lange unterwegs gewesen? Anscheinend, da der Himmel ja schon dunkel war. Vielleicht würde ihm eine kurze Pause ganz gut tun, er suchte seine Kippenschachtel in seiner Tasche und lehnte sich an eine Hauswand. Die Kippe anzündend genoss er ein wenig die Ruhe, ehe diese, mal wieder, gestört wurde. „Reita?“, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. „Wer will das wissen?“, er wurde misstrauisch, da er sein Gegenüber nicht kannte, dieser aber seinen Namen, woher? „Ich bin Ruki, ein Freund von Aoi.“, stellte der, wie Reita feststellte, kleinere sich vor und sah den Blonden an. Der Neuankömmling hatte schwarze Haare mit einer roten Strähne und sah im allgemeinen eben so auffällig aus, wie er selbst oder Aoi. „Aha und was willst du?“, fragte der blonde, da er keine Ahnung hatte, was der andere von ihm wollte. „Aoi schickt mich, er wusste, dass du hier sein würdest.“, teilte er ihm mit, was er wollte und Reita verdrehte die Augen. „Ah ja und das soll heißen?“, er verstand nicht ganz worauf der Kleine hinaus wollte. „Mann er will dich sehen.“ Ruki grinste sich einen ab, er fand es echt lustig, dass Reita anscheinend nicht ganz verstand, worauf er hinaus wollte. „Kann er dann nicht persönlich kommen, wenn er mich schon sehen will?“, Aois Logik war echt zum verzweifeln, wenn er denn überhaupt eine hatte. „Naja er hatte grad´ keine Zeit her zu kommen. Er hatte noch was zu erledigen.“ Die Erklärung war dem blonden schleierhaft, warum wollte er ihn sehen wenn doch keine Zeit hatte? Er beschloss einfach nicht weiter nachzufragen, stattdessen sah er Ruki erwartungsvoll an und dieser redete auch gleich weiter: „Komm´ mit. Ich bring dich zu ihm.“ Sie machten sich gemeinsam auf den Weg zur Wohnung des Schwarzhaarigen. Reita war schon oft dort gewesen, aber betreten hatte er die Wohnung noch nie, da sie immer nach draußen gegangen waren. Vor der Tür drückte Ruki auf die Klingel, worauf die Tür auch sofort aufgezogen wurde. In ihr stand Aoi, in Trainingshose und oben ohne. „Ich hab dir Reita gebracht Aoi, wie du gesagt hast.“, verkündete Ruki grinsend, machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Haus. Reita war etwas verwirrt, blieb dort stehen und blickte einfach in Richtung Aoi, der verboten gut aussah so wie er da stand. „Hey, was stehst du da wie bestellt und nicht abgeholt? Komm her.“, sagte Aoi mit einem lieben Ton und nahm den anderen an der Hand und zog ihn zu sich, umarmte ihn. Etwas perplex erwiderte er die Umarmung zögerlich, worauf er von dem Schwarzhaarigen nur noch enger an dessen unbekleideten Oberkörper gedrückt wurde, er konnte nicht verhindern knallrot anzulaufen, dennoch zauberte die Umarmung ein Lächeln auf Reitas Gesicht. Irgendwann wurde er wieder losgelassen, aber nur um gleich darauf von Aoi an der Hand genommen und in sein Zimmer geschleppt zu werden. Was zur Hölle war denn heute mit Dem los? „Willst du was trinken?“ Wurde er zum xten Mal an diesem Tag aus seinen Gedanken gerissen. „Coke, wenn du hast.“, teilte er Aoi seine Entscheidung mit und der ging gleich los, das bestellte Getränk zu holen. Er kam mit einer Flasche Coke und zwei Gläsern zurück, stellte sie auf den Tisch. „Setz´ dich doch hin, ReiRei“, meinte er mit einem freundlichen Ton und zog Reita einfach auf das im Zimmer stehende Sofa und setzte sich neben ihn, füllte ihre Gläser. „Sag´ mal Aoi...“, fing der blonde an, da er immer noch nicht wusste, warum der andere ihn sehen wollte. „Ja?“ „Warum wolltest du mich eigentlich sehen?“, stellte er die Frage, die ihm, seit er Ruki begegnet war, auf der Seele lag. „Naja. Reita ich muss mal mit dir reden, das is auch der Grund, weshalb Ruki dich hergebracht hat. Ich wollte das nicht draußen klären.“ Reita war gespannt was er mit ihm bereden wollte, denn es musste schon etwas wichtiges sein, sonst hätte Aoi es irgendwo mit ihm besprochen, aber nicht hier. Das Glück wollte den beiden allerdings keine Gelegenheit geben, dass jetzt zu klären. Aoi wollte grade zum Sprechen ansetzen als das Handy des Blonden klingelte. Er musste ran gehen, als er die Nummer sah, denn es war seine Mutter. „Ich bin bei einem Freund...Wie nach Hause?....Jetzt?....Ja....Ich komme....“ Er blickte entschuldigend zu Aoi. „Tut mir Leid. Ich muss los.“, entschuldigte er sich und stand auf. „Wir klären, was du klären wolltest ein anderes Mal okay?“ Mit diesen Worten verschwand er auch schon aus der Wohnung und machte sich auf den einstündigen Heimweg. Wenn er zu Hause ankam, konnte er sich wohl erst mal was anhören, da er ja einige Zeit brauchte um von Aoi zurück nach Hause zu kommen. Nach einer Bahnfahrt und ein Paar Minuten Fußweg kam er an dem Haus seiner Familie an, zückte den Schlüssel und hoffte mal wieder seine Eltern würden sein Auftauchen nicht mitbekommen, aber da hatte er falsch gedacht. Sein Vater stand schon in der Tür und zerrte den Jungen sogleich ins Haus. „Wo warst du?“, wurde ihm entgegen geschrien und er wurde gegen eine Wand gedrückt. Reita hatte Angst, wusste er doch genau, was gleich passieren würde. „Bei Aoi...Ich war nur bei Aoi....“ Darauf hin wurde er gegen die gegenüberliegende Wand geworfen und mit den Worten „Du elender Nichtsnutz machst doch nichts als Probleme!“ dort liegen gelassen. Sein Vater verließ das Haus, er würde wahrscheinlich wieder trinken gehen, was er immer tat, wenn er von der Arbeit nach Hause kam. Der blonde Schüler nahm seine Tasche, die auf den Boden gefallen war und ging in sein Zimmer. Nach dem er seine Tasche abgestellt hatte, ging er duschen. Er brauchte jetzt eine Dusche, er musste nachdenken. Was könnte Aoi so wichtiges gewollt haben? Warum war sein Vater so? Diese und andere Fragen stellte er sich, während er unter dem warmen Wasserstrahl stand, fand jedoch auf keine eine Antwort. Nach einer guten halben Stunde verließ er die Dusche wieder, trocknete sich ab und zog sich eine Trainingshose an. Wieder in seinem Zimmer, schaltete er schnell das Licht aus und ging ins Bett, er wollte nicht mehr nachdenken, hoffte, dass er schnell schlafen würde, aber wie so oft an diesem einen Tag wurden seine Hoffnungen nicht erfüllt. An die Decke starrend, sah er wie sich die Tür zu seinem Zimmer langsam öffnete. „Wer ist da? Ich will nur schlafen, lass mich einfach in Ruhe, ja?“, sagte er mit zittriger Stimme und zog die Decke über seinen Kopf. Die Person trat in sein Zimmer und er erkannte das Gesicht seines Vaters. Wie viel Zeit war vergangen seit er hier lag? Es mussten mehrere Stunden gewesen sein, da er den Alkoholpegel des Mannes schon riechen konnte. Reita wurde grob an den Schultern gepackt und hoch gehoben. „Du bist eine Schande für die Familie, Junge!“, wurde ihm von seinem Vater grinsend ins Gesicht geworfen und keine zwei Sekunden später hatte er eine Faust im Gesicht. Einige Zeit später war der Schüler wieder allein. Mit blutverschmiertem Gesicht kämpfte er sich auf die Beine und schleppte seinen geschundenen Körper ins Bad., wo er sich von seinem Blut befreite und anschließend wieder ins Bett ging. Da er aber nicht schlafen konnte, griff er unters Bett und kramte nach etwas. Was er fand war eine Flasche mit klarem, durchsichtigen Inhalt. Besagte Flasche hob er an seine Lippen und leerte sie in wenigen Minuten. Kurze Zeit darauf schlief er ein, im Unklaren darüber, ob er sich morgens noch an etwas erinnern konnte, war ihm egal, er hoffte im Geheimen, dass es nicht so sein würde. Nach sehr unruhigem Schlaf erwachte Reita am nächsten Morgen mit starken Kopfschmerzen. Die Sonne schien fröhlich auf die Stadt hinab und schien vertuschen zu wollen, was unter diesem Dach geschehen ist in einer ach so perfekten Familie. Der Schüler stand schnell auf und ging ins Bad um sich fertig zu machen. Gestylt und angezogen nahm er seine Umhängetasche und ging leise nach unten, in der Hoffnung niemanden zu wecken, wie immer. Er verließ das Haus so le~~ise es ging, da es Samstag war und noch recht früh, beschloss er kurzerhand, in die Innenstadt von Tokyo zu gehen. Shoppen würde ihn sicher ablenken und vielleicht würde er ja den einen oder anderen Bekannten treffen. An einer nahegelegen Bahnstation angekommen, setzte er sich auf eine Bank und wartete auf eine Bahn, die ihn an sein Ziel bringen würde. Nach einigen Minuten kam dann auch die gewünschte Bahn und der blonde Schüler machte sich auf den Weg in die Stadt. Mitten in der Innenstadt stieg er wieder aus der Bahn und schlug einfach eine Richtung ein, die vielversprechend aussah. Nach dem er etwas Geld von der Bank geholt hatte betrat er den ersten Laden, der ihm zuzusagen schien. Bald hatte er eine Hose gefunden, die ihm gefiel, einige weitere Teile fanden den Weg zu einem neuen Besitzer, auf die Preisschilder blickte er nicht ein einziges Mal, er wollte sich die grade aufkommende bessere Laune nicht verderben. Schwer bepackt machte Reita sich auf zur Kasse. Nach dem er gezahlt und alles verstaut hatte, machte er sich auf den Weg nach draußen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon etwas war und er doch einige Zeit in dem Laden verbracht haben musste. Reita hatte Glück gehabt, denn er konnte seine Einkäufe in seiner Umhängetasche verstauen und musste keine Tüten schleppen. In einem Moment der Ruhe fanden seine Gedanken wieder zurück zu seinem gestrigen Gespräch mit Aoi, er fragte sich immer noch, was der Schwarzhaarige so wichtiges wollte, ihn fragen wollte er aber auch nicht, es konnten immerhin auch schlechte Nachrichten sein und da hatte er, beim besten Willen, keine Lust drauf. Kapitel 2: NIght is coming -------------------------- Night is coming Reita zog seinen mp3 Player aus der Jackentasche, schaltete das kleine Gerät ein und steckte sich die Stöpsel in die Ohren. Er genoss die Klänge der Musik und hoffte so, dem ewigen Nachdenken zu entkommen. Immer noch auf dieser Bank in der Innenstadt sitzend, besah er sich die Leute, die an ihm vorbeigingen und warf einen Blick auf die Uhr. Die verriet ihm, dass es schon spät war und der Schüler bemerkte langsam ein leichtes Hungergefühl und beschloss sich eine Kleinigkeit zu essen zu holen. Der Blonde stand auf und machte sich auf den Weg, etwas zu essen zu kaufen. Nach kurzer Suche wurde er fündig und bestellte sich ein paar Nudeln zum mitnehmen und eine kleine Flasche Cola. Reita lief noch eine Weile durch die Gegend bis ihm ein bekanntes Gesicht über den Weg lief. „Reita, hey!“, wurde er von dem bekannten Gesicht, das zu dem Kleinen vom Vortag gehörte, begrüßt, was den Blonden zum stehenbleiben brachte. Er nahm die Stöpsel aus den Ohren und drückte den Knopf, der seine Musik zum Schweigen brachte. „Hey Ruki.“, grüßte der größere zurück und unterbrach seine Mahlzeit um sich ein wenig mit dem kleineren zu unterhalten. Sie gingen eine Weile nebeneinander her, bis Ruki ein Gespräch anfing: „Was wollte Aoi eigentlich von dir?“, wollte der Kleinere mit hochgezogener Augenbraue wissen und sah den Blonden neugierig an. Wie kam Ruki denn jetzt da drauf? War der immer so neugierig? Naja schien ja ganz nett zu sein, mal von seiner Neugier abgesehen. „Ehm naja....er hat´s ziemlich wichtig gemacht aber meine Eltern haben mich nah Hause zitiert bevor er es mir sagen konnte.“, erklärte Reita dem Anderen. „Und du, ausgerechnet du, hörst auf deine Eltern?“, fragte Ruki ungläubig und blieb in einer Pose absoluten Verwirrens stehen. „Ja....das ist echt kompliziert.“, entgegnete der Blonde und noch bevor er weitere Fragen gestellt bekam, fügte er hinzu: „Und ich will nicht darüber reden!“ Da diese Worte einiges an Nachdruck hatten, nickte Ruki ihm nur verstehend zu und stellte gleich die nächste Frage: „Was machst du hier eigentlich so ganz allein in der Stadt? Ist dir nicht langweilig?“ Ruki schien ja sehr an einem Gespräch interessiert zu sein. Inzwischen hatten sich die beiden wieder in Bewegung gesetzt und schlenderten durch die Straßen. „Naja ich brauchte halt etwas Ruhe, so als Sohn von reichen Eltern mit hoher Position hast du nicht viel davon.“ Reita trat eine auf dem Boden liegende Dose über die Straße und seufzte ausgiebig. „Ach ja, Aoi erwähnte so etwas mal.“ Der Name Suzuki war so ziemlich jedem ein Begriff, nicht nur dass er recht häufig war, sondern auch die Familie des Blonden war recht bekannt, besonders in seinem Stadtteil und auf seiner Schule, eine Sonderbehandlung erfuhr er dadurch jedoch nicht. Reita war aus anderen Gründen bekannt in seiner Gegend, wo kaum einer wusste, wie er mit bürgerlichem Namen hieß. Der Blonde galt als gefährlich, war auch der Polizei bestens bekannt. „Da kann man wohl nichts machen, man kann sich seine Eltern ja nicht aussuchen.“ sagte er schon fast seufzend. „Da hast du wohl Recht.“, bekam er von Ruki als Antwort. Inzwischen hatte der Blonde seine Nudeln aufgegessen und seine Cola geleert. Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her ehe Ruki das Schweigen brach: „Ich muss dann mal los, bis dann.“ „Okay man sieht sich dann.“, erwiderte Reita die Verabschiedung des Kleineren, der kurz darauf in eine Straße einbog und in der Nacht verschwand. Wieder allein ging der blonde Schüler durch die Straßen Tokyos, steckte sich die Stöpsel seines Players in die Ohren und lauschte wieder den Klängen der Musik, die ihn kurz darauf in eine andere Welt entführte. So kam es, dass er gar nicht mehr mitbekam, wohin er lief. Irgendwann wollte er nicht mehr weiterlaufen, da er schon den ganzen Tag auf den Beinen war. Reita ließ sich auf einer Bank nieder und nahm die Stöpsel aus den Ohren, wurde prompt in die Realität zurückgeholt und fand sich in einem Park wieder, nicht unweit von der Hochhaussiedlung, in der Aoi lebte. Warum kam er immer wie von selbst hierher? Es war als kannte Reitas Körper den Weg in Aois Nähe von ganz allein. In seiner Tasche fand der Schüler eine Zigarette, die sehr schnell den Weg zwischen seine Lippen fand. Er kramte sein Feuerzeug hervor und zündete die Kippe an, nahm tiefe, genießende Züge. Reita blickte in den Nachthimmel und beobachtete die Sterne. Mal wieder kam ihm das Gespräch mit Aoi vom Vortag in den Sinn, wirklich drüber nachdenken wollte er allerdings nicht. //Aoi, warum tust du so was? Ich verstehe das nicht...Immer wieder muss ich an dich denken... //, waren die Gedanken Reitas, denn je länger er über seine Freundschaft zu Aoi nachdachte, desto verwirrter wurde er ohne genau zu wissen warum. Der Blonde verließ die Bank auf der er bis eben gesessen hatte und lief weiter durch den dunklen Park, allerdings ohne Musik zu hören, denn er wollte die Stille genießen. Die inzwischen auf gerauchte Zigarette fand den Weg auf den Fußboden und wurde ausgetreten, jedoch nicht von Reita. Mit leichter Verwirrung drehte er sich um, konnte aber niemanden entdecken. „Hier bin ich.“, wurde ihm ins Ohr geflüstert und zwei Arme legten sich von hinten um seinen Körper. „Aoi...“, stellte er fest und lehnte sich leicht an dessen Körper. „Was machst du so spät noch hier?“, wollte der Schwarzhaarige wissen, denn Reita war normalerweise nicht an diesem Ort, jedenfalls nicht um diese Uhrzeit. Er trieb sich eher in der Stadt herum als in einen ruhigen Park. Aoi kannte die Gewohnheiten seines besten Freundes in- und auswendig, er kannte ihn so gut, dass es selbst Reita manchmal ein wenig Angst machte. „Naja ich bin so durch die Gegend gelaufen, nachdem ich shoppen war und irgendwann bin ich dann hier gelandet.“ „Okay.“ ,war Aois einzige Bemerkung dazu. Eine kurze Weile schwiegen beide, bis der Schwarzhaarige das Schweigen brach: „Lass uns zu mir gehen, ich will deine Ausbeute sehen!“, sagte er mit einem Grinsen im Gesicht und nahm Reita einfach bei der Hand, zog ihn hinter sich her. Der Blonde wirkte etwas perplex. „Ehm, okay.“, sagte er während er hinter Aoi hinterher stolperte. Über die ganze Zeit, die die beiden den Weg zu Aois Wohnung liefen hielt dieser Reitas Hand und hatte auch nicht vor sie wieder loszulassen. Der blonde Schüler wunderte sich zwar ein wenig, ließ den anderen aber gewähren. Etwa 15 Minuten später kamen die beiden an der Wohnung an, die Aois Familie bewohnte. Nachdem der Schwarzhaarige die Tür geöffnet hatte, rief er: „Ich bin wieder da!“ In diesem Moment bemerkte Reita, dass er Aois Familie noch gar nicht kannte und dass obwohl er ziemlich oft mit ihm unterwegs war. Aus diesem Grund etwas schüchtern, ging er hinter dem anderen her, der ins Wohnzimmer lief. Es wurde ja auch mal Zeit, dass Aois Mutter seinen besten Freund auch mal kennen lernte. Als diese die beiden jungen Männer erblickte lächelte sie. „Oh du hast Besuch mitgebracht.“, sagte sie freundlich und sah Reita an. „Das ist mein bester Freund Reita. Ich hätte ihn dir ja schon früher vorgestellt, aber irgendwie gab´s da noch keine Möglichkeit.“ Aoi lächelte verlegen, immerhin kannten die beiden sich ja schon seit mehr als sechs Jahren. Reita trat hinter dem Schwarzhaarigen hervor und reichte dessen Mutter die Hand. „Hallo. Suzuki, Akira.“ , stellte er sich, so kurz wie möglich, vor. „Freut mich sehr dich kennen zu lernen, Reita-kun.“ Auch der Blonde hatte ein Lächeln auf den Lippen, irgendwie fühlte er sich in Aois Familie wohl, auch wenn er seine Mutter erst seit ein Paar Minuten kannte. „Die Freude ist ganz meinerseits Shiroyama-san.“ Aoi musste grinsen, wie höflich Reita doch sein konnte, immer wieder erstaunlich, die zwei Gesichter des Blonden. Er kannte seine andere Seite, wusste, dass er einige Probleme hatte oder zumindest ahnte er es, da Reita nicht besonders gesprächig war, jedenfalls nicht wenn es um seine Probleme oder seine Familie ging. Er wollte den Schein wahren, den Schein einer heilen Welt. „Wollt ihr was essen?“, fragte Shiroyama-san und lächelte die Jungs an. „Nein Danke, ich hab schon gegessen.“, meinte Reita freundlich. Auch Aoi verneinte das Angebot und zog Reita einfach mit den Worten, „Wir sind in meinem Zimmer.“, aus dem Raum und verschwand mit ihm an genanntem Ort. Kaum hatten sie sich auf aufs Sofa gesetzt klingelte das Handy des blonden Schülers, worauf er dieses aus seiner Hosentasche zog um ran zugehen. Ein Blick auf das Display verriet ihm allerdings, dass er gar nicht ran gehen wollte. Aoi nahm ihm die Entscheidung ab, indem er das Handy nahm und den unerwünschten Anrufer einfach wegdrückte. Reita sah ihn verwirrt an, als sein Telefon vorsichtig auf den Tisch geworfen wurde. „Du wolltest eh nicht ran gehen.“, begründete der Schwarzhaarige sein Tun und lächelte den anderen an. „Da hast du sogar Recht.“, sagte Reita und erwiderte das Lächeln Aois. „Soooo. Jetzt zeig mal, was du dir alles gekauft hast, deine Tasche sieht verdammt nach Frustshoppen aus.“ Auf diese Bemerkung, die zu 100% der Wahrheit entsprach, zog der Blonde seine in Tüten verpackte Ausbeute aus seiner Tasche und legte sie vor dem anderen auf den Tisch. Mit großen Augen betrachtete Aoi die Kleidungsstücke, die vor ihm lagen und blickte schließlich zu Reita. „Hast du mal auf die Preisschilder geguckt?“ Ein fassungsloser Blick seitens Aoi, erntete nur Belustigung bei dem Anderen. „Nö, warum?“, der blonde stellte sich einfach mal ahnungslos. Sein bester Freund sollte eigentlich wissen, dass er nicht auf die Preise gucken musste, trotzdem war Aois Reaktion auf Reitas Shoppingexzesse immer die gleiche. Resigniert sah der Schwarzhaarige durch den Raum. „Eindeutig Frustshoppen....“, sagte er ebenso, wie er guckte. „Kann man so sagen.“, gestand Reita und grinste den anderen an, hoffte sehr, dass er nicht weiter nachfragen würde. Aber Aoi wäre nicht Aoi, wenn er nicht nachfragen würde. „Also. Reita, was ist passiert, dass du Unmengen an Geld ausgeben musstest?“ Eigentlich wollte er nicht auf diese Frage antworten und auch Aoi merkte das sofort. Ein eindringlicher Blick seitens des Schwarzhaarigen, brachte ihn dann aber doch dazu eine Antwort zu geben. „Ich hatte Stress mit meinem Vater, das Übliche.“ Weiter ausführen würde er das nicht, jedenfalls...noch nicht. Vielleicht auch nie. Er wollte seinen besten Freund nicht mit so etwas belasten, auch wenn es ihm selbst wahrscheinlich gut tun würde, wenn er mit ihm sprach. Dennoch wollte er es vermeiden, so lange es ging. „Ach so...“, sagte Aoi leicht bedrückt, er hatte keine Ahnung was das bedeutete und das bedrückte ihn sehr. Eine Weile schwiegen beide, bis Aoi das beklemmende Schweigen brach. „Lass uns `nen Film gucken oder so.“ „Gute Idee!“, stimmte Reita ihm zu, alles war besser, als über seine Probleme zu reden und Aoi hatte immer gute Filme. „Ich hab auch neue DVDs.“, lächelte Aoi ihm entgegen und stand auf um eben diese zu holen, damit der Blonde entscheiden konnte, welchen sie sehen würden. Er ließ sich neben Reita auf dem Sofa fallen und überreichte ihm die Filme, damit er seine Wahl treffen konnte. Relativ schnell hatte er entschieden und überreichte Aoi den Rest. „Immer willst du Horrorfilme gucken.“, lachte der Schwarzhaarige und sah den anderen an. Plötzlich fiel Reita das Lippenpiercing auf, das der andere schon seit Jahren trug, jedoch bemerkte der Blonde es erst jetzt, also nicht dass er das nicht kannte aber es war ihm erst in diesem Moment aufgefallen, wie perfekt es in sein Gesicht passte. Während der Blonde wie versteinert das Gesicht von Aoi betrachtete, nahm dieser ihm die DVD aus der Hand und legte sie in den Player, da der neben dem Sofa stand, musste er sich nicht groß bewegen. „Hey Rei, du kannst aufhören mich anzustarren, ich weiß, dass ich gut aussehe.“, grinste er dem Blonden entgegen und Reita sah ihn ertappt an. „Sorry, mir ist nur dein Piercing aufgefallen...“, er wollte den Satz nicht beenden und beließ es dabei. Aoi fragte nicht weiter nach, aber er hoffte, dass er mit seiner Vermutung bezüglich Reitas Aussage richtig lag und lächelte. „Okay, jetzt lass uns den Film gucken.“, löste er die Situation auf und schaltete den Film ein. Sie lehnten sich beide zurück, bis Aoi plötzlich aufstand, aus dem Raum rannte und ein paar Minuten später mit einem großen Eimer Popcorn wieder kam. Grinsend setzte er sich wieder neben seinen besten Freund und stellte ihm einfach das Popcorn auf den Schoß. Reita blickte etwas verwirrt drein, ließ es dann aber gut sein und wendete sich wieder dem Film zu. Aoi legte einen Arm um den anderen und zog ihn ein wenig an sich. Wieder mal von seinem besten Freund verwirrt, entspannte der Blonde sich allmählich und genoss die Wärme, die von Aoi ausging, war er doch die einzige Person in seinem Leben, von der er ein wenig Wärme bekam. So saßen sie auf dem Sofa, guckten den Film und aßen Popcorn, also Aoi aß Popcorn. Nach ein paar Minuten hatte er damit angefangen, den Blonden mit dem Knabberzeug zu füttern und da dieser nichts dagegen hatte, ließ sich Aoi auch nicht davon abhalten. Plötzlich ging die Tür auf, in ihr stand Shiroyama-san und sah die beiden an, leicht verwirrt aber freundlich. „Mum du störst grad ein bisschen, was auch immer du wolltest.“, wies der Schwarzhaarige seine Mutter freundlich an, sein Zimmer wieder zu verlassen, was diese mit einem vielsagenden Lächeln auch tat. Auch Reita musste grinsen, es war schön zu sehen, wie gut sich die beiden verstanden und er fühlte sich in dieser Familie sehr wohl. Die nächsten zwei Stunden verbrachten sie damit, den Film zu gucken. Allerdings war der blonde in Gedanken mehr mit Aoi beschäftigt und damit, was er grade tat, denn allmählich verstand er dessen Tun nicht mehr. Reita schloss die Augen und nach einer Weile war er eingeschlafen, worauf Aoi ihn noch etwas fester an sich drückte und sich soweit zurück lehnte, dass Reita halb auf ihm lag. Kapitel 3: first steps ---------------------- First steps Reita schlief friedlich und Aoi begann wie von allein, ihm über den Rücken zu streicheln. Dass dieser dabei leicht zu lächeln begann, stimmte ihn froh. Auch wenn er wusste, dass das Lächeln des Blonden auch andere Gründe haben könnte. Aoi drehte sich noch ein wenig weiter, so dass Reita nun wirklich auf ihm und er selbst auf dem Rücken lag. Er legte nun beide Arme um ihn und genoss den Moment, da er nicht wusste wann Reita wieder aufwachen würde. Trotz ihrer Position hatte der Schwarzhaarige einen guten Blick auf das Gesicht seines besten Freundes, dessen Herz er insgeheim begehrte, seit er ihn kannte. Sagen konnte er es ihm aber nie, aus Angst ihn zu verlieren. Aoi dachte noch eine Weile über ihre Situation nach und kam zu dem Schluss, dass er es wagen musste, ihm seine Gefühle mitzuteilen, vor der Reaktion hatte er Angst. Reita bekam von Aois Grübeleien nichts mit, schlief einfach weiter, träumte von einer heilen Welt, in der auch sein bester Freund eine tragende Rolle spielt, dieser ahnte davon jedoch nichts. Da es noch nicht sonderlich spät war, erst gegen 22 Uhr, blieb es nicht aus, dass der Blonde wieder wach wurde und sich in einer Position wiederfand, in der er definitiv nicht eingeschlafen war. Er grummelte zufrieden und sah Aoi an, während er darüber rätselte, ob er sich absichtlich so hingelegt hatte oder ob sie zufällig in dieser Position gelandet waren. „Na, wieder wach?“, lächelte ihm der Schwarzhaarige entgegen und sah ihn aus lieben Augen an. //Seit wann hat er denn diesen Blick drauf?// fragte sich Reita und aus seinen Augen sprach Verwirrung. „Ich dachte mir so ist´s bequemer.“, erklärte sein Gegenüber. „Okay, da hast du Recht.“, bestätigte er und kuschelte sich wieder an Aoi. Diesem gefiel das sehr, denn das war es, wonach er sich schon lange sehnte und so konnte er auch einen leichten Rotschimmer auf den Wangen nicht verbergen. Sie lagen noch eine Weile so auf dem Sofa, als wieder jemand die, nicht abgeschlossene, Tür öffnete und den Kopf hineinsteckte. Es war Aois Mutter. Keiner der beiden wusste, was sie diesmal wollte. „Yuu ich wollte dir noch sagen...“, Als sie die beiden auf dem Sofa erblickte musste sie licht grinsen, „ehm...wenn ihr noch was essen wollt, es steht was in der Küche.“ Sie dachte sich ihren Teil und ließ die beiden allein, mit ihrem Sohn würde sie nicht reden müssen, der würde ihr schon von allein sagen, was los ist, wenn er das wollte. „Du Rei....“, fing der Schwarzhaarige an, da er ja noch was mit ihm zu besprechen hatte, „Ich wollte ja noch was mit dir besprechen.“ Ein Grummeln Reitas ließ ihn lächeln. „Muss das jetzt sein?“ Er genoss die Situation und wollte nicht, dass sie eventuell durch Aoi beendet wurde, weil der immer noch mit ihm reden wollte, anscheinend war es ihm sehr wichtig, das Reita erfuhr, was er auf dem Herzen hatte. „Es ist wirklich wichtig.“ Richtig gedacht, es war wichtig. „Hm. Okay. Schieß´ los.“ Ein Klopfen an der Tür und die herrliche Ruhe war – mal wieder – vorbei. „Muss heute eigentlich jeder, ausgenommen dir, meine Ruhe zerstören?“, Reita klang leicht angesäuert und Aoi drückte ihn kurz, ehe der Blonde weitersprach. „Wer könnte das sein? Ich meine um diese Zeit?“ Er war nicht nur sauer, dass er keine Ruhe bekam, sondern auch genervt. „Nein keine Idee...Soll ich mal gucken gehen?“, war Aois Frage, die von dem Blonden mit einem leichten Nicken beantwortete. Wo steckte auch Shiroyama-san, wenn man sie mal brauchte, wahrscheinlich Kippen holen. Aoi ging also zur Tür, während Reita auf dem Sofa sitzen blieb und hoffte, dass da nicht seine Eltern vor der Tür standen um ihn nach Hause zu holen. Wie so oft, falsch gedacht. Sein bester Freund öffnete die Tür mit dem Worten: „Ja?“ Als er die zwei Polizisten erblickte, fragte er höflich: „Kann ich ihnen helfen?“ „Ja, wir suchen Suzuki, Akira. Uns ist zu Ohren gekommen, dass er sich hier aufhält.“, erklärte der Polizist sein Anliegen, worauf Aoi ihn verwundert ansah, hoffte, dass Reita nicht wieder mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war und antwortete: „Ja der ist hier, was ist denn passiert?“ „Seine Eltern vermissen ihn allmählich, er soll den ganzen Tag nicht zu Hause gewesen sein und wie ihnen sicher bewusst ist, haben diese das Sorgerecht und möchten gern, dass er wieder nach Haue kommt.“ Aoi sah den Mann an und rollte mit den Augen. „Ehm, einen Moment bitte, ich ruf´ ihn eben.“ Er drehte sich um. „Rei, komm´ mal bitte, die Polizei wünscht deine Anwesenheit.“ Dieser tat wie geheißen und ging zur Tür. „Hallo Hayato-san. Was wollen Sie von mir?“ Nach kurzer Erklärung, des Reita nur allzu bekannten Beamten runzelte er die Stirn und sah ihn an. „Bitte was? Was ist denn mit denen los? Seit wann interessieren die sich denn dafür, wo ich bleibe?“ Er mimte den Ahnungslosen, obwohl er sich schon genau denken konnte, was sein Vater von ihm wollte. Da dieser sogar die Polizei geschickt hatte, blieb ihm nichts anderes übrig als mit zu gehen. „Aoi, ich muss leider los. Wir verschieben das, ja?“ Angesprochener sah ihn traurig an und nickte, ehe er in sein Zimmer ging, um Reitas Sachen zu holen. Wieder fertig angezogen, verabschiedete dieser sich mit einer Umarmung von seinem besten Freund und ging mit den beiden Polizisten nach Hause. Vor dem Tor des Anwesens der Familie Suzuki setzten sie ihn ab. Allein ging der Schüler zur Tür, schloss sie auf und versuchte ohne ein einziges Geräusch in sein Zimmer zu huschen, was, wie fast jeden Abend, nicht gelang. „Wo hast du den ganzen Tag gesteckt?“, kam ihm, in einem wie immer wütenden Ton, die Stimme seines Vaters aus dem Wohnzimmer entgegen. „Bei einem Freund.“, war seine knappe und wahrheitsgemäße Antwort. Seinem Vater reichte das allerdings nicht und so machte er ihm, wie oft wenn er zu viel getrunken hatte, Vorwürfe. „Du warst doch nur wieder irgendeine Scheiße machen, saufen oder so was!“ //Jeden gottverdammten Tag die selbe Scheiße.//, waren seine Gedanken, als er die Anschuldigungen seines Erzeugers vernahm. „Der einzige, der hier wieder saufen war, bist doch du!“, sagte er trotzig. Er hatte nichts gemacht und wollte sich das nicht gefallen lassen. „Wie war das?!“ Wütend wurde der Schüler, an eine Wand gedrückt, „Sag´ das noch mal!“ Dieser Aufforderung kam er nur allzu gern nach: „Elender Säufer!“ Grinsend blickte er seinen Vater an, sah wie dieser immer wütender wurde. Eine Faust landete in seinem Magen, ihm wurde schlecht. In diesem Moment war er froh, nichts gegessen zu haben und sah mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Wand gegenüber. Ihm wurde die leere Bierflasche, die auf dem kleinen Tisch im Flur stand, über den Schädel gezogen. Dann wurde alles schwarz. Als er aufwachte, fand er sich auf seinem Bett wieder, nur noch mit seiner Hose bekleidet. Zusammenreimen, was geschehen war, konnte er sich gut, wäre nicht das erste Mal. Die Schmerzen sprachen eine eindeutige Sprache. Ein gezielter Griff unter sein Bett, förderte zu Tage, was er dort vermutete. Eine Flasche mit klarem Inhalt, obwohl es nicht grade gut schmeckte, kippte er den Inhalt in wenigen Zügen herunter und schlief bald darauf ein. Erst spät am folgenden Tag, wurde er wach, fühlte sich elend, wie überfahren. Reita drehte sich um, verkalkulierte sich und fiel aus dem Bett. Ein gequältes Seufzen verließ eine Kehle. Die Augen bekam er nur schwer auf und das einfallende Licht war viel zu hell. Der Schüler stand auf um duschen zu gehen, er musste den Alkoholgeruch loswerden, bevor seine Mutter in sein Zimmer kam um nach ihm zu sehen. Im Bad angekommen, zog er sich seine Hose und die Shorts aus und stieg unter die Dusche. Unter dem warmen Wasser wurde ihm wieder bewusst, dass sein Körper die letzte Nacht ziemlich gelitten haben musste. Sein Verdacht wurde von den zahlreichen blauen Flecken nur noch stärker bestätigt. Nach einer ausgiebigen Dusche ging es ihm etwas besser. Bekleidet mit frischen Klamotten saß er auf seinem Bett, die Tür hatte er abgeschlossen und sein Telefon war aus gesteckt, er wollte niemanden sehen oder hören. Reita verbrachte den ganzen Sonntag in seinem Zimmer, verweigerte jeden Kontaktversuch seiner Mutter und auch essen wollte er nichts. Sein Vater versuchte seiner Frau weiß zu machen, der Junge hätte nur einen schlechten Tag und dass sich das schon wieder legen würde. Diese glaubte ihrem Mann und ließ den Schüler in Ruhe. Halbwegs ausgeschlafen stand Reita am Montag morgen auf und ging ins Bad, wo er ungefähr eine Stunde verbrachte, um sich zu stylen, er musste die Spuren vom Wochenende beseitigen, was ihm auch ganz gut gelang. Wie immer trug er das Band, das seit einigen Jahren sein Markenzeichen war, über der Nase. Fertig angezogen machte er sich auf den Weg, mit seiner Tasche und seinem mp3 Player, in Richtung Schule. An diesem Tag entschied er sich dazu mit der Bahn zu fahren, auch wenn er das sonst nie tat. Auf seinem Weg geschah nichts weiter, was zu einer Verspätung führen könnte und so kam er einige Zeit vor dem Unterrichtsbeginn am Schulgelände an. Er gönnte sich eine Zigarette, der blaue Dunst tat ihm sehr gut und ließ ihn entspannt auf den Tag blicken. Der Gong ertönte und Reita ging in seinem ersten Unterricht, es war Biologie und er musste bis ans andere Ende des Geländes laufen, wo die Fachräume für die Naturwissenschaften waren. Dort angekommen setzte er sich auf den Boden, lehnte sich an die Wand und wartete auf den Lehrer und den Rest der Klasse, denn die waren noch nicht anwesend und dass obwohl die Stunde gleich beginnen würde. Dies war nichts neues für den blonden Schüler und so saß er geduldig herum und hörte noch ein wenig Musik. Die Ruhe hatte jedoch bald ein Ende, als der Lehrer und der Rest der Klasse den Flur entlanggelaufen kam. Reita nahm die Stöpsel aus den Ohren und stand auf, ging in den Raum, den der Lehrer grade aufgeschlossen hatte und setzte sich auf einen freien Platz in der letzten Reihe, hoffte, dass er nicht dran kommen würde versuchte dem Unterricht wenigstens halbwegs zu folgen, was mit den Kopfschmerzen, die vom Wochenende noch übrig waren, den Umständen entsprechend schwierig war. Die Stunde ging recht schnell rum, genau wie die Nächsten. Ein erlösender Gong beendete die Geschichtsstunde. Seit sieben Stunden war Reita nun schon in der Schule und freute sich auf schon sichtlich auf die Mittagspause. Leider war auch die viel zu schnell vorbei und er machte sich wohl oder übel auf den Weg zu seinem letzten Fach, zwei Stunden Sport. Er würde nicht schwänzen können, da das auf Dauer auffallen würde und wenn sein Vater davon Wind bekam, wäre er mit Sicherheit erledigt. Also ging Reita zur Sporthalle, stellte aber fest, dass er keine Sportsachen dabei hatte und entschloss sich daher, sich einfach an den Rand zu setzen. Zu seinem Glück, war der Lehrer einverstanden und Reitas Plan wurde in die Tat umgesetzt. Dass er seine Sportsachen absichtlich nicht dabei hatte, musste ja keiner wissen, ebenso wenig hatte er Bock darauf, dass irgendwer ihm das Jugendamt auf den Hals hetzen könnte, zumal er dann nur noch mehr Probleme bekommen würde. Während er sich setzte, erblickte er ein Gesicht, das er besser kannte als alle anderen. //Was macht denn Aoi hier?// Wie um seine Frage zu beantworten, sagte der Sportlehrer: „Der Sportkurs von Shiroyama-kun wurde wegen eines Lehrerausfalls mit unserem zusammengelegt.“ Auf den zweiten Blick sah Reita, dass sein bester Freund ebenfalls keine Sportsachen dabei hatte. Aoi kam zu ihm und setzte sich neben ihn. „Hey ReiRei!“, war seine gewohnt fröhliche Begrüßung. Er begrüßte ihn immer fröhlich, auch wenn seine Laune noch so schlecht war. Das war sie im aber Moment überhaupt nicht und auch Reita ließ sich davon anstecken. „Hey Aoi. Wo sind deine Sportsachen?“ „Na zu Hause, wo denn sonst?“, antwortete Aoi grinsend und knuffte den Blonden in die Seite. Da sie keine Aufgabe von ihrem Lehrer bekamen, wurde Reita recht schnell langweilig. „Aoi...Ich hab Langeweile.“ Das er mal kindisch sein konnte, verblüffte Aoi immer wieder. Er lachte und sah seinen besten Freund an. „Mir würde da was einfallen.“, teilte er diesem grinsend mit und sah ihn abwartend an. „Und das wäre?“, wollte Reita nun wissen. Er war neugierig geworden – was machte Aoi so was auch? „Komm´ mit, dann sag ich´s dir.“ //Was hat er denn jetzt vor? Ich werde nicht schlau aus ihm und das obwohl er mein bester Freund ist, ich kenne ihn in und auswendig und doch verwirrt er mich immer wieder.// „Ehm, okay, aber wir kommen hier doch gar nicht weg...“ Er wurde unterbrochen. „Klar kommen wir hier weg.“ Immer noch leicht grinsend stand Aoi auf, ging um Lehrer und redete kurz mit ihm. Von dem Gespräch bekam Reita nichts mit und sah den Schwarzhaarigen nur verwirrt an, als er zurückkam. Er wurde an den Händen genommen und auf die Beine gezogen. „So wir sind entschuldigt, zumindest müssen wir nicht in der Halle bleiben.“ Der Blonde sah ihn an, hatte keine Ahnung, was Aoi vorhatte, um seiner Langeweile ein Ende zu bereiten. „Du hast doch was vor, ich kenn´ dich doch!“, meinte Reita und wusste, dass er Recht hat. Aois Antwort war in seinen Ohren die reinste Bestätigung. „Kann sein.“, Aoi zog ihn aus dem Raum und dirigierte ihn zu einer Tür, die in einen Nebenraum führte, der nie genutzt wurde. Reita stand total auf dem Schlauch: „Was willst du denn hier? Ich dachte du wolltest dafür sorgen, dass mir nicht mehr langweilig ist?“ Er hatte gar nicht mitbekommen, dass sein bester Freund mittlerweile hinter ihm stand. Dieser flüsterte ihm, mehr als zweideutig, ein „Wart´s ab, gleich is dir nicht mehr langweilig.“ ins Ohr und dem Blonden wurde warm, sehr warm. Gleichzeitig lief ihm ein wohliger Schauer über den Rücken. Nicht wissend, was er sagen konnte, stand Reita zwischen Aoi und der Tür und war ein mal mehr sehr froh über seine Angewohnheit, seine Nase zu verdecken, denn so sah sein bester Freund, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. Nachdem Aoi mit Reita in diesem kleinen Raum verschwunden war, drehte er diesen an den Schultern herum, so dass er ihn ansehen konnte. „Mach mal bitte die Augen zu, ich hab eine Überraschung für dich.“, bat er und der andere kam seiner Bitte nach, er konnte sich zwar denken, was jetzt kam, aber aus irgendeinem Grund, konnte er es nicht so richtig glauben. Reita versuchte einfach nicht nach zu denken, als er Aois Hand an seinem Gesicht spürte. Sein Herz machte Freudensprünge und keine zwei Sekunden später konnte er Aois volle Lippen auf seinen eigenen spüren. Sein Herz raste vor Aufregung und die Tatsache, dass er von dem Schwarzhaarigen gegen die Wand gedrückt wurde, machte das nicht grade besser. Etwas zögerlich erwiderte er den Kuss, was bei dem anderen für ein Lächeln sorgte. Reita legte die Arme um Aois Oberkörper und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. Er war trotz dem plötzlichen Glück, froh darüber, nur leicht an die Wand gedrückt zu werden, denn er wollte nicht riskieren, dass seine Verletzungen entdeckt wurden. Aufgrund von Luftmangel mussten die beiden ihren Kuss nach ein paar Minuten lösen. Reita wurde von Aoi mit einem verliebten Blick angesehen und konnte nicht anders als diesen zu erwidern. „Rei.....Ich liebe dich!“, teilte der ältere ihm mit, was ihm schon seit einigen Jahren auf der Seele lag. Nach einigen Sekunden, in denen sich Reita darüber klar wurde, was er soeben gehört hatte, bekam Aoi die Antwort, die er sich erhofft hatte. „Aoi.......“ Da Reita nicht weitersprach, ergriff sein Gegenüber das Wort: „Schon okay ich weiß, was du sagen willst.“ Er nahm eine große Last von den Schultern des Blonden, er wusste, dass Reita Probleme damit hatte, über seine Gefühle zu sprechen. Reita, dessen Arme noch immer um den Körper des anderen lagen, küsste diesen nun von sich aus, auch wenn das noch etwas zögerlich geschah, aber das spielte in diesem Moment keine Rolle. Er wollte ihm zeigen, was er fühlte, wenn er es ihm schon nicht sagen konnte. Aoi erwiderte den Kuss nur zu gern, drückte ihn wieder an die Wand, wenn auch ohne Druck, Reita würde eh nicht weglaufen. „Shiroyama-kun! Suzuki-kun! Hey wo steckt ihr?“, rief jemand durch die Halle. Die beiden erschraken heftig und sprangen fast schon auseinander, ehe sie zu lachen anfingen. Sie traten hinaus auf den Flur, gut gelaunt und lächelnd. „Hier.“, rief Aoi, um seinem Klassenkameraden mitzuteilen, wo sie waren. „Was macht denn IHR ZWEI alleine in einem abgelegenen Raum?“, wollte der Junge wissen und sah beide an, leicht verwirrt. „Wir hatten was zu besprechen, Problem damit?“, kam giftig von Reita, worauf hin Aoi lachen musste. „Beruhig´ dich Rei., er hat nur gefragt.“, beschwichtigte Aoi seinen, nun wohl festen, Freund. Es war von Vorteil, ihn zu kennen, vor allem für Reitas Umwelt, denn er hatte einige Macken, die nur Aoi kannte, aber die dunkelsten Geheimnisse hatte er nicht einmal ihm anvertraut. Auch der Schwarzhaarige teilte seinem Mitschüler nun mit, was er von seiner Frage hielt. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht, in diesem Fall muss ich Reita Recht geben, also was willst du?“ „Naja ihr werdet langsam vermisst, ich sollte nur nachsehen, wo ihr seid.“, erklärte er sein Anliegen und sah die beiden an. „Gut sag´ unserem Sensei bitte, dass wir kurz eine Rauchen sind und später wider in die Halle kommen.“, stellte er eine Forderung an sein Gegenüber und Reita schenkte diesem einen tödlichen Blick, so dass der Störenfried ihrer Forderung garantiert nachkommen würde. Der tat tatsächlich wie geheißen und ging zurück zu ihrem Lehrer, während sich Reita und Aoi auf den Weg nach draußen machten um Eine rauchen zu gehen. Auf dem Weg nach dorthin, stellte Reita die Frage, die ihm seit ein paar Minuten unter den Nägeln brannte: „Du sag´ mal....sind wir jetzt zusammen?“ Aoi musste lachen. „Du kannst echt geile Fragen stellen. Also.... wenn du das willst dann ja.“ Bei dem zweiten Satz wurde er wieder ernst. Reita teilte ihm seine Entscheidung mit einem Nicken mit, was Aoi reichte, da er ihn schon seit Jahren kannte und seine Körpersprache bestens beherrschte. Nur seine familiären Probleme kannte er nicht, denn die wusste Reita bestens zu verstecken. Allerdings wusste er auch, dass er sie nicht mehr allzu lange verstecken konnte. Aoi umarmte ihn und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Lippen. „Na dann ist das ja geklärt.“, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. Sie genehmigten sich eine Zigarette und gingen anschließend wieder in die Halle, um den Rest der zwei Sportstunden dort abzusitzen. Reita ging zu einer Ecke und Aoi folgte ihm, dort konnten sie sich ungestört unterhalten, was sie auch taten. „Reita ich hab eine Idee.“, verkündete Aoi und sah den anderen an. „Du hast eine Idee? Wieder so eine, die mein ganzes Leben verändert?“, erkundigte sich der Blonde, um sicher zu gehen, dass ihn nichts weltbewegendes erwarten würde. „Nicht so ganz, ich dachte wir holen Samstag nach und gucken einen Film.“, erklärte der Schwarzhaarige seine harmlosen Pläne und wartete auf eine Reaktion, vielleicht würde sein Freund ja von selbst drauf kommen, was er wollte. „Aufgrund deiner Verkündung nehme ich an, du willst ins Kino gehen.“, stellte Reita fest und erntete ein „Exakt!“ von Aoi. „Keine schlechte Idee, die Idee ist sogar sehr gut.“, dachte der Blonde laut und lächelte den anderen an. „Okay dann hol ich dich nachher um 18 Uhr ab.“ Damit war das geklärt, Aoi würde sich nicht von diesem Plan abbringen lassen. Da die anderen Schüler alle mit ihren Aufgaben beschäftigt waren und nicht auf die beiden Am-Rand-Sitzenden achteten und auch der Lehrer auf seine laufenden Schüler blickte, hauchte Aoi dem Blonden noch einen zarten Kuss auf die Lippen. Der Rest der Sportstunden verstrich quälend langsam und das Klingeln verkündete das Ende des heutigen Schultages. Auf dem Schulhof verabschiedete sich Reita von Aoi mit einer Umarmung und ging davon, auch Aoi trat seinen Heimweg an. Kapitel 4: Evening ------------------ Evening Wieder allein trat der Schüler dem Heimweg an, er entschied sich dazu, zu laufen, denn er wollte seiner Familie nicht früher als unbedingt nötig begegnen. Sein Weg führte ihn, wie immer, durch die Innenstadt Tokyos, an deren Rand seine Schule lag. Er lief schnellen Schrittes durch die Straßen, denn obwohl er nicht unbedingt nach Hause wollte, wollte er auch nicht länger als die übliche ¾ Stunde Weg brauchen. Zu Hause angekommen ging er ohne ein Wort an seiner Mutter vorbei, direkt in sein Zimmer, trotz allem was geschehen war, war er gut drauf und der Grund dafür würde ihm heute endlich einen lang ersehnten freien Abend bescheren. Es war mittlerweile 16 Uhr und das bedeutete, dass er er noch zwei Stunden hatte, die er absitzen musste. „Akira!“, kam von unten in einem angesäuerten Ton, anscheinend war seine Mutter nicht grade begeistert von seiner ausgebliebenen Begrüßung. „Ja?“, er steckte den Kopf aus seinem Zimmer und tat so, als sei nie etwas gewesen. „Hast du deine Erziehung vergessen? Man begrüßt seine Mutter, wenn man nach Hause kommt!“ Ein leichter Befehlston schwang in ihrer Stimme mit, etwas, dass Reita überhaupt nicht mochte. „JaJa. Mach mir meine gute Laune nicht gleich wieder zu Nichte. Hast du nichts besseres zu tun?“ Der Schüler war wieder in seinem Zimmer verschwunden, genauer gesagt in seinem Badezimmer, wo er sich für den bevorstehenden Abend fertig machte. Nicht, dass er sich nicht oft mit Aoi traf, nur diesmal waren es ganz andere Umstände und deshalb verbrachte er eine ganze Stunde hinter verschlossener Tür. Als er fertig war und zufrieden mit dem Ergebnis, das sich wirklich sehen lassen konnte, ging er in sein Schlafzimmer, stellte sich vor seinen Kleiderschrank und suchte nach den richtigen Klamotten, als ihm einfiel, dass er ja noch einkaufen war, war die Entscheidung gefallen. Die neuen Kleidungsstücke angezogen, betrachtete er sich im Spiegel, ja er sah wirklich gut aus. In seine Umhängetasche packte er noch sein Portemonnaie und einige andere Dinge, die er immer mit nahm, wenn er irgendwo hinging und setzte sich auf sein Bett. Reita ließ einige Zeit verstreichen ehe er auf die Uhr sah, kurz vor sechs, was bedeutete, dass Aoi gleich kommen würde. Er zündete sich noch eine Zigarette an, bevor er nach unten ging, um sich noch etwas zu trinken zu nehmen. Dort traf er auf seine Mutter, die ihn neugierig ansah und auch gleich fragte: „Wo willst du schon wieder hin?“ Das es offensichtlich war, dass er weg wollte antwortete er wahrheitsgemäß: „Ich will gleich mit Aoi ins Kino gehen, ich weiß nicht wann ich wiederkomme.“ „Du sollst doch nicht immer die ganze Nacht wegbleiben.“ Wie sie darauf kam? Ganz einfach. Reita blieb meist die Nacht weg, wenn er sich mit Aoi traf, wenn er nicht die ganze Nacht wegblieb, kam er erst sehr spät zurück, in der Hoffnung, er würde niemandem mehr begegnen. Als es an der Tür klingelte, eilte Reita schnell zu dieser um sie zu öffnen. „Ich bin dann weg.“, sagte er noch, ehe er von Aoi nach draußen gezogen wurde. „Ich hab dich vermisst.“, sagte dieser während er ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte und bekam von dem Blonden einen Blick, der so viel wie „Ich dich auch.“ bedeutete. Sie gingen die Straßen entlang, die sie in Richtung Innenstadt führten. Inzwischen hatte Aoi sich die Hand seines Freundes genommen, als sie aufgehalten wurden. In einer etwas dunklen Gasse, die ihren Weg maßgeblich abkürzte, wurden sie von einem jungen Mann angesprochen: „Wenn das nicht Reita ist.“ „Was willst du?“, entgegnete er kühl und drehte sich um, sah den anderen an, es war ein Bekannter, oder eher jemand mit dem er mal zu tun hatte. Die Geschichte war lange her, aber der Typ mit Namen Shin, begegnete ihm seit dem immer wieder. „Ich wollte nur ´Hallo´ sagen, sieh doch nicht immer alles, als wollte ich dir was., obwohl...heute bin ich nicht grundlos hier.“, erklärte er und Reita wiederholte sich: „WAS WILLST DU?“ Langsam wurde er sauer, was für den anderen nicht gut enden würde, wäre Aoi nicht bei ihm. „Ich wollte dir sagen, dass sie dich vermissen. Du sollst öfter mal vorbeischauen.“ „Ich hab mit der Sache abgeschlossen, schon vor 2 Jahren, also geh mir nicht auf die Nerven, Shin!“ Aoi stand neben Reita, er wusste genau worum es ging. „Ach Aoi.....“, hatte er ihn doch wiedererkannt, Aoi hätte nicht damit gerechnet. Er sah ganz anders aus als früher und hatte sich ebenfalls seit 2 Jahren nicht mehr bei Shin und seinen Leuten sehen lassen. „Was?“, kam es giftig von dem Schwarzhaarigen. „Ich hätte gedacht, dass wenigstens du dich nach dem Unfall noch mal blicken lässt, aber anscheinend bedeutet dir unser Blondchen mehr als ich dachte.“ „Halt die Fresse Shin! Du warst doch Schuld daran, was passiert ist!!“, kam es wütend von Aoi und auch Reita wurde so richtig sauer. „Reita, beruhig dich.“, sagte der Schwarzhaarige, wagte es aber nicht ihn jetzt zu umarmen, denn wenn Reita sauer war, war nicht mit ihm zu spaßen. Der Blonde hasste Shin für das was passiert war. Da er mit Aggressionen nicht umgehen konnte, schlug er Shin mit der Faust ins Gesicht, ohne dass Aoi auch nur den Versuch machte, ihn daran zu hindern. „Wofür war das denn bitte?“, presste Shin zwischen den schnell angeschwollenen Lippen hervor. Da dem Größten unter ihnen das Blut schon nach einem Schlag am Kinn hinab rann, hielt Aoi seinen Freund nun doch fest, da er nicht unbedingt wollte, das Reita Ärger mit der Polizei bekam, auch wenn Shin eine Tracht Prügel durchaus verdient hätte. „Verpiss dich und lass uns endlich in Ruhe du Wichser!“, spie der Schwarzhaarige dem Verhassten jungen Mann entgegen. Shin rappelte sich auf und wollte grade gehen, als Reita ihm von hinten in die Beine trat, das geschah so schnell, dass Aoi nicht rechtzeitig reagieren konnte und der Verletzte erneut zu Boden ging. „Reita!“, sagte er scharf und hielt diesen nun stärker fest, „Verdammt! Beruhig dich!“ Er musste sich wirklich bemühen, den Blonden fest zu halten, so dass dieser den anderen nicht tot prügelte, was bei dem am Boden liegenden und der Tatsache, was er getan hatte, nicht unwahrscheinlich war. Als Shin davon humpelte, nach dem wieder aufgestanden war, wurde Reita langsam wieder ruhiger. „Ich weiß ja, dass du sauer bist und dass es nicht zu entschuldigen ist, was er getan hat aber bitte beruhige dich, ich will nicht, dass du in den Knast wanderst.“ Da Aoi ihn von hinten umarmte, lehnte der Blonde sich zurück und legte seinen Kopf auf der Schulter seines Freundes ab. Dieser hauchte ihm einen kleinen Kuss in die Halsbeuge und steckte seine Hände in die Hosentaschen des Blonden. „So und jetzt gehen wir ins Kino und vergessen diese Begegnung, umbringen kannst ihn ein anderes Mal.“ Er grinste und Reita und nickte leicht, er würde Shin eines Tages heimzahlen, was geschehen war. Nach einigen Sekunden ließ der Schwarzhaarige den Blonden wieder los und sie gingen weiter, einem, so hofften sie, ungestörten Abend entgegen. Nach etwa 30 Minuten kamen sie am Kino an, suchten sich einen Film aus und Aoi bezahlte die Tickets. Reita ging einen großen Eimer Popcorn und eine 2 Liter Flasche Cola holen. Mit allem ausgestattet, was sie für einen gelungenen Kinoabend brauchten, gingen sie in den Saal und setzten sich in eine weitgehend leere Ecke, wo sie gut sehen konnten und ihre Ruhe hatten. Aoi setzte sich auf einen Sitz und zog Reita auf seinen Schoß, so dass dieser zwischen seinen Beinen saß und gut sehen konnte. Der Blonde stemmte seine Füße gegen den Sitz vor ihm und lehnte sich zurück. „Du bist echt bequem.“, stellte er lächelnd fest und Aoi legte seine Arme um seinen Oberkörper. Den Eimer Popcorn platzierten sie auf Reitas Oberkörper, damit beide gut dran kamen und die Flasche Cola stellten sie auf den nebenstehenden Sitz. In dieser bequemen Position genossen sie den Film und ihre Ruhe. Aoi fütterte seinen Freund mit Popcorn und gab ihm die Cola, wenn er sie haben wollte. Die meiste Zeit ließ er seine Hände in Reitas Hosentaschen oder streichelte über seinen Oberkörper, auch wenn sich das, aufgrund des Popcorneimers, etwas schwierig gestaltete. Nach etwa 2 Stunden war der Film vorbei und Aoi stand auf, hielt den anderen dabei fest, damit er nicht fiel. Den leeren Eimer und die geleerte Flasche ließen sie einfach dort zurück, als sie sich auf den Weg machten. „Ich will nicht nach Hause gehen.“, seufzte Reita und sah Aoi von der Seite an. „Wir haben aber morgen Schule, ich hätte ja nichts dagegen, dass du bei mir schläfst aber deine Eltern würden dir oder mir wahrscheinlich den Kopf abreißen.“ Der Blonde lachte leicht. „Da hast du wohl Recht.“ ,sagte er und grinste den Anderen an. Er wusste, dass Aoi nur einen Scherz machte, aber wie viel Wahrheit in seinen Worten steckte, musste er ihm irgendwann mitteilen, wenn er es nicht tat, würde der Schwarzhaarige das früher oder später selbst rausfinden, spätestens dann, wenn er unter sein Shirt sah. Sie gingen, einmal mehr an diesem Tag, durch die Straßen Tokyos. „Lass uns einen anderen Weg als sonst nehmen.“, kam die Idee von Aoi und Reita sah ihn verwundert an. „Und wo gedenkst du lang zugehen?“, wollte er nun wissen und sein Partner hüllte sich in Schweigen. „Lass dich überraschen.“ Mürrisch willigte Reita ein und ließ sich von Aoi einen völlig anderen Weg durch die Stadt führen. Nach etwa zwei Stunden kamen sie gut gelaunt und lachend in dem Viertel an, in dem Reita lebte, ein schöner Ort mit vielen großen Häusern. Bevor sie an dem Haus ankamen, dass die Familie Suzuki bewohnte, blieb Aoi stehen und hielt auch den Blonden auf, so dass dieser stehen blieb. „Was ist los?“, wollte er wissen und Aoi sah in eindringlich an. „Ich hab noch was für dich.“ Er wusste nicht wie Reita darauf reagieren würde, aber er war sich ziemlich sicher, dass seine Reaktion äußerst positiv sein würde. „Öhm okay.“ Reita hatte keine Ahnung, was der Andere vor hatte. //Also ein Geschenk kann es nicht sein, er hatte nichts dabei....was ist es dann?// Bevor er weiterdenken konnte, wurde er von Aoi in eine innige Umarmung gezogen und keine Sekunde später, spürte er dessen Lippen auf seinen. Etwas überrumpelt erwiderte er den Kuss und legte die Arme um den Körper vor ihm. Seine Augen fielen wie von allein zu und er genoss, was mit ihm geschah. Aoi leckte ihm sanft über die Lippen, Reita kam dieser Bitte nach und öffnete sie leicht. Sein Freund vergrub seine Hände in den Haaren des Blonden und schob seine Zunge langsam zwischen dessen Lippen. Reita ließ ihn gewähren, genoss die Nähe und begann zögerlich Aois Spiel zu erwidern. Nach einer Weile lösten sie ihren Kuss wieder, was vor allem Reita etwas traurig blicken ließ. „Hey....Nicht traurig sein, morgen hast du mich schon wieder.“, lächelte Aoi ihm zu und Reita nickte. „Okay....Naja...ich muss dann los....sonst kriege ich wieder Stress.“ Eine kurze Umarmung und Reita ging davon, auch Aoi verschwand in der Nacht. Die Begegnung mit Shin hatte er so gut wie vergessen und für den Moment erfolgreich verdrängt. Er öffnete die Tür und ging nach oben in sein Zimmer, auf dem Weg dahin wurde er wie beinahe täglich von seinem Vater abgefangen. „Wo warst du kleiner Nichtsnutz den ganzen Tag?“ Er war wieder betrunken und Reita wusste, was das bedeutete. „Ich war bei einem Freund.“ Wie jeden Tag die gleiche Antwort und wie jeden Tag würde sein Vater wieder auf ihn losgehen. Gedacht, geschehen. Diesmal war es eine Faust, die in Reitas Magen landete, worauf dieser sich übergeben musste und zusammenbrach. Er wurde in seinem Zimmer auf dem Boden wach, leicht bekleidet, nur in Shorts, sah er sich um. Der Blonde war wieder allein, da er sich dreckig fühlte, schleppte er seinen geschundenen Körper ins Bad, ließ seine Shorts auf dem Weg von seinem Körper gleiten und stellte sich unter die Dusche. Das warme Wasser tat ihm gut, linderte seine Schmerzen. Er wusch seinen Körper und ließ noch ein paar Sekunden den warmen Strahl auf seinen Körper regnen. Reita stieg aus der Dusche und band sich ein Handtuch um die Hüften, da niemand außer ihm hier war, ging er in sein Zimmer. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass die Nacht noch jung war und er noch einige Zeit hatte, um zu schlafen und zu vergessen, was vor einigen Stunden passiert sein musste. Die blauen Flecken sprachen ihre eigene Sprache, Reita wollte sie nicht deuten müssen und so suchte er, wie fast jede Nacht, unter seinem Bett nach einer Glasflasche, fand jedoch nichts, nicht mal seine leeren Flaschen waren noch da. Sein Vater musste sie gefunden haben. //Ich bin erledigt. So was von erledigt....// Da er unten noch etwas von dem Schlaf und Vergessen bringendem Getränk vermutete, schlich er sich nach unten in die Küche. Im Kühlschrank fand er wonach er gesucht hatte und machte sich leise auf, wieder in sein Zimmer zu gehen. Seine Bemühungen hatten Erfolg und er kam ungesehen wieder in sein Reich, wieder auf seinem Bett kippte er die halbe Flasche hinunter und legte den Rest unter sein Bett, diesmal in eine andere Ecke, damit sein Vater ihm nicht wieder auf die Schliche kam. Langsam glitt er in einen wenig erholsamen Schlaf, nur zu schnell würde er wieder vorbei sein, denn sein Wecker kannte keine Gnade. Reita träumte von Aoi und murmelte im Schlaf etwas unverständliches vor sich hin. Seine Ruhe hatte ein frühes Ende, als er wach gerüttelt wurde. „Akira! Akira, steh auf!“, die nervende Stimme seiner Mutter drang ein sein Ohr und ihm wurde bewusst, dass er schreckliche Kopfschmerzen hatte. „Was?“, brachte er gequält heraus und seine Mutter sah ihn besorgt an. Er zog seine Decke bis zum Kopf hoch, denn er wollte seiner Mutter seine Verletzungen nicht erklären müssen. „Dein Vater hat gesagt, er hätte eine Flasche Wodka in deinem Zimmer gefunden. Erklär´ mir das bitte, sofort“ Seine Mutter schien nicht besonders gut gelaunt und auch Reitas Laune verschlechterte sich drastisch. „Hau ab und lass mich schlafen, ich muss nach her zur Schule und ich bin müde, also tu mir nen Gefallen und verpiss dich.“ Leise ging seine Mutter wieder aus dem Raum und Reita schlief bald darauf wieder ein. Der Rest seiner Nacht verlief ohne weitere Störungen, bis sein Wecker klingelte und einen neuen Tag einläutete. Kapitel 5: Truth ---------------- Truth Wie sagt man so schön? Neuer Tag, neues Glück. Der Schüler weigerte sich aufzustehen als seine Mutter an der Tür klopfte, die er in der Zwischenzeit verschlossen hatte. „Ich hab schon mal gesagt...Verpiss dich! Ich bleibe zu Hause!“ Diese Worte waren mehr als deutlich, mittlerweile sah man die Blessuren auch in seinem Gesicht, so konnte er unmöglich zur Schule gehen. Aoi würde dort sein, das wollte er ihm nicht antun und er konnte es auch nicht. Reita legte sich wieder auf sein Bett und schloss die Augen, er würde wohl eine ganze Weile sein Zimmer nicht mehr verlassen, wenn er nicht wollte, dass überhaupt irgendjemand jemals seine Wunden sah. Er zog auch den Stecker seines Telefons und schaltete sein Handy aus, denn erreichbar sein wollte er auch nicht. Den Schultag ließ Aoi allein über sich ergehen und begann sich Sorgen um seinen Freund zu machen. Er schlenderte nachdenklich durch die Straßen. //Hat es vielleicht was mit gestern zu tun?// Der Schwarzhaarige ging nach Hause und warf sich in seinem Zimmer aufs Bett. Da er nicht zu Ruhe kam, nahm er sich seine Gitarre und begann ein ruhiges Lied zu spielen. Seine Mutter kam in sein Zimmer und besah das besorgte Gesicht ihres Sohnes. „Yuu, du hast doch was. Willst du reden?“ Aoi sah sie an und nickte, legte seine Gitarre aber nicht aus der Hand, sondern spielte weiter, während er sprach. „Es geht um Reita, du weißt schon, Ich hab ihn am Wochenende mitgebracht.“ Shiroyama-san nickte, „Okay. Ist was passiert?“, wollte sie wissen und sah ebenfalls etwas besorgt aus, woran Aoi erkennen konnte, dass sie seinen Freund jetzt schon ins Herz geschlossen hatte. „Er ist heute nicht zur Schule gekommen, nicht dass das was ungewöhnliches ist, nein, das passiert schon mal, aber er schreibt nicht zurück.“, erklärte er sich und sah seine Mutter traurig an. „Ist irgendwas passiert, weshalb er Ruhe brauchen könnte?“, wollte seine Mutter wissen und Aoi blickte skeptisch. „Naja es sind zwischen uns nur positive Sachen gewesen und über seine Familie will er nicht reden und das obwohl wir uns schon so lange kennen, aber ich glaube, das hängt mit seinem Familienstress zusammen.“, er endete mit seiner Erklärung und seine Mutter sah ihn neugierig an. „Was ist denn positives passiert?“ Mütter und ihre scheiß Neugier. Da sie sich nicht mit einfachen Angaben zufrieden geben würde, rückte Aoi gleich mit der ganzen Geschichte raus. „Also, da ich dich ja kenne....Wir hatten Sport, also mein Kurs wurde ausnahmsweise mit seinem zusammengelegt, und ihm war langweilig. Intelligent wie ich bin, ist mir schnell was eingefallen um seiner Langeweile ein Ende zu machen. Hab ihn also aus der Halle entführt und als wir alleine und ungestört waren hab ich ihn geküsst und jaaaaa, jetzt sind wir zusammen.“ Shiroyama-san strahlte vor Freunde und umarmte ihren Sohn. „Ich freue mich für euch. Also daran liegt es sicher nicht, dass er heute nicht gekommen ist, vielleicht ist er krank.“ Nach einer Weile weiteren Gitarrenspielens und noch einigen aufbauenden Worten seiner Mutter, ging es Aoi schon etwas besser. Es vergingen einige Tage, Reita hatte kaum etwas gegessen und hatte sein immer nicht verlassen. Ein schlechtes Gewissen plagte ihn, da sich so lange nicht bei Aoi gemeldet hatte und so kam es, dass er sein Handy zückte und sich als erstes die 23 SMS von seinem Freund durchlas und ihm auf die Letzte antwortete. „Hey Aoi, mach dir bitte keine Sorgen mehr um mich, ich bin zu Hause. Ich war nicht in der Schule, weil es mir nicht gut ging. Keine Sorge hat nichts mit dir zu tun. Mizz U ~Reita~ PS. Ai shiteru!“ Inständig hoffte er, dass Aoi nicht sauer auf ihn sein würde und legte sich wieder auf sein Bett. Er war müde, sehnte sich nach seinem Freund. Einige Stunden später bekam Reita eine Antwort, es war klar, dass das etwas dauern würde, da der Blonde die SMS während der Schulzeit geschrieben hatte. Unsicher öffnete er die Nachricht und las. „Hey Süßer, ich bin nicht sauer....Ich will dich nur wieder sehen! Ich weiß ich hab´s schon oft geschrieben aber ich vermisse dich sehr! Ich komme später vorbei...keine Widerrede! Ich liebe dich Bye.“ Er drückte sein Handy an sich, Aoi war ein echter Schatz. Wieder etwas entspannter nahm er sich ein absolutes Heiligtum, seinen Bass und begann zu spielen. Er bekam noch mit, wie seine Mutter das Haus verließ und kurz darauf klopfte es an seiner Tür. „Hey du fauler Taugenichts! Mach die Tür auf oder du erlebst dein blaues Wunder!“ Sein Blaues Wunder würde er auch so erleben, spätestens wenn er sein Zimmer verließ. Zu seinem großen Bedauern, hatten seine Eltern einen Zweitschlüssel für den Raum und so kam sein, wieder betrunkener, Vater ohne Probleme in sein Zimmer. „Ich hab gesagt du sollst die Tür aufmachen!“ Reita konnte sich einen trotzigen Ton nicht verkneifen: „Wiso? Wie ich sehe bekommst du sie auch ganz gut allein auf.“ „Spar´ dir diesen Ton, der nützt dir auch nichts. Weißt du was mit Kindern passiert, die nicht auf die Eltern hören, Junge?“ Die Frage war rein rhetorisch und Reita wusste, was ihm blühte. „Wie wäre es mit einem Geschenk?“, der Blonde konnte trotz der Qualen nur über seinen Vater lachen, wie konnte man nur so tief sinken? „Kannst du haben.“ Ein erster Schlag in seinen eh schon geschundenen Magen ließ ihn auf seinem Bett zusammensacken, er blickte auf. „Wie kannst du so was machen? Hast du gar kein Selbstbewusstsein, dass du deinen Sohn schlagen musst?“ Weitere Schläge trafen auf seinen Körper nieder. „Halt bloß die Klappe, du taugst eh zu nichts!“ Erst als Reita zu bluten begann, ließ sein Vater von ihm ab, da er aufgehört hatte, sich zu wehren oder gar zu bewegen. Anders als sonst, verlor der Schüler an diesem Freitag Nachmittag nicht das Bewusstsein. Er blieb einfach liegen, und richtete mit viel Mühe seine Kleidung. Langsam dämmerte er weg, bis es an der Tür klopfte. //Scheiße, das ist bestimmt Aoi, er darf mich doch so nicht sehen. // Ihm standen die Tränen in den Augen, er antwortete dem Eindringling nichts und hoffte, dass dieser einfach wieder gehen würde. Reita entschied sich dazu, schlafend zu tun, als die Tür geöffnet wurde. Aoi, wer auch sonst, trat in den Raum und blickte fassungslos auf den jungen Mann, der vor ihm auf dem Bett lag. „Mein Gott. Reita! Was ist passiert?“ Er stürzte auf ihn zu und setzte sich neben ihm aufs Bett, worauf dieser sich langsam umdrehte. „Tut mir Leid, Aoi...“, flüsterte er und sah den anderen an. „Schon okay...Ist nicht deine Schuld...Ich weiß schon warum du nie was gesagt hast.“ Mehr Worte mussten nicht fallen, denn Aoi wusste auch so, was geschehen war. Reita wurde von seinem Freund in den Arm genommen, dieser lag zwar mehr auf ihm aber dem Blonden war das ganz Recht, so wurde ihm wieder warm ums Herz, denn dort war es kalt, wenn Aoi nicht bei ihm war. Sie lagen noch eine Weile so da, Reita hatte sein Gesicht im Shirt des anderen vergraben, wurde von ihm leicht über den Rücken gestreichelt. Langsam versiegten seine Tränen und er blickte auf. „Danke, das du da bist.“, murmelte er und Aoi sah ihn an. „Ist doch klar, ich lass dich doch nicht allein.“ Der Schwarzhaarige machte sich Vorwürfe, dass er nicht früher nach seinem Freund gesehen oder etwas bemerkt hatte. „Aoi hör zu, du kannst nichts dafür, also mach dir keine Vorwürfe für das, was passiert ist.“, sprach Reita in einem ruhigen Ton und sah dem anderen in die Augen. „Lass und nicht mehr darüber reden, ja?“ Es war schon eine große Bitte, die er äußerte, aber Aoi willigte denn noch ein: „Ist gut aber nur unter einer Bedingung!“ Er machte eine kleine Pause und wartete, eventuelle Einwände seines Freundes ab. Als dieser keine verlauten ließ, sprach er weiter: „Du sagst mir, wenn etwas nicht stimmt oder etwas passiert. Ich möchte dich nicht noch einmal so vorfinden müssen.“ „Ist gut, versprochen.“, willigte er ein. Er war froh jemanden in seinem Leben zu haben, dem er etwas bedeutete. Im nächsten Moment wurde er innig von Aoi geküsst und er wusste, dass dieses unangenehme und nötige Gespräch nun vorbei war. Reita wurde nur leicht festgehalten, da der andere ihm keine Schmerzen bereiten wollte. Zögerlich legte der Blonde seine Hände an Aois Taille und zog ihn etwas zu sich, erwiderte den Kuss ebenso innig, wie der andere ihn begonnen hatte. Nachdem sie den Kuss unterbrochen hatten, legte der Schwarzhaarige sich neben seinen Freund auf dessen Bett. Sie waren allein, seine Mutter würde sie nicht stören und sein Vater war nicht da, würde erst spät am Abend zurückkommen. Zumindest dachte Reita, dass seine Mutter sie nicht stören würde, aber wie immer lag er mit dieser Annahme nicht ganz richtig. Die Tür wurde langsam geöffnet. „Warte kurz bevor du reinkommst.“, sagte Reita und zog sich eine Sweatshirt-Jacke und sein Nasenband an. „So jetzt....“ Suzuki-san betrat den Raum und sah die beiden an. „Und du bist?“, wollte sie von Aoi wissen. „Shiroyama, Yuu. Sein bester Freund.“ Er musste nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und zweifelte stark daran, dass Reitas Familie genauso locker drauf war, wie seine eigene, zumal er anderes von seinem Freund gehört hatte. „Freut mich Sie kennen zu lernen, Shiroyama-kun.“, sagte sie höflich und verbeugte sich zur Begrüßung. „Sie können mich auch duzen, Suzuki-san, ich bin erst 17.“, meinte Aoi beiläufig. Er wagte nicht, die Probleme seines Freundes anzusprechen, das würde er sicher nicht wollen und er konnte das auch sehr gut nachvollziehen, schließlich würde er so etwas auch nicht gut finden. Reita saß auf dem Bett und folgte dem Gespräch neben ihm sehr aufmerksam, er spürte, dass Aoi diese Situation etwas unangenehm war und auch seine Mutter schien den besten Freund ihres Sohnes nicht sonderlich zu mögen. „Okay, Shiroyama-kun, wie lange wolltest du noch bleiben?“, fragte sie höflich und sah die beiden an. „Da heute Freitag ist, dachte ich, ich nehme Akira mit, damit er ein wenig Ruhe bekommt.“ Höflichkeit war in so einem Fall stets nützlich und Aois Lächeln, ließ Reitas Mutter letztendlich weich werden. Der Blonde wäre so oder so mitgegangen, aber vielleicht konnte er so einer weiteren schmerzerfüllten Nacht entkommen, falls sein Vater erfahren sollte, dass er einfach so weg war. „In Ordnung. Akira, Sonntag Abend bist du wieder da.“, diese Forderung war nicht allzu schwer zu erfüllen und Reita willigte ein, um 22 Uhr am Sonntag wieder da zu sein. Es war das erste Mal, dass er bei Aoi übernachtete und das stimmte ihn fröhlich. Seine Mutter verließ den Raum und kaum hatte sie die Tür wieder geschlossen, trafen Aois Lippen auf seine. Es war nur ein kurzer Kuss, denn sie hatten noch Reitas Sachen zu packen. Das war schnell erledigt und nachdem der Blonde sich etwas anderes angezogen hatte, wobei sein Körper von seinem Freund betrachtet wurde, ohne dass dieser auf seine Verletzungen achtete, machten sich die beiden auf den Weg in ein entspanntes Wochenende. Auf dem Weg zu Aoi nach Hause beichtete Reita ihm sogar sein leichtes, Stress bedingtes Alkoholproblem, worauf dieser weniger geschockt reagierte als gedacht, da er so etwas schon seit einiger Zeit vermutet hatte. Sie kamen nach 1 ½ Stunden Fußweg in dem Wohnviertel an und schlenderten gemütlich in die Wohnung des Älteren, dessen Mutter auf dem Sofa saß und Fernsehen schaute. Aoi schloss die Tür auf und rief „Hallo, Ich bin wieder da. Und ich hab Reita mitgebracht.“ Shiroyama-san kam den beiden entgegen, um sie herzlich zu begrüßen. Sie wurden beide umarmt, japanische Höflichkeit? Fehlanzeige. Reita fühlte sich jetzt schon wie zu Hause und erwiderte die Umarmung ganz leicht, da er sich mit Nähe, sofern sie nicht von Aoi kam, sehr schwer tat. Die Gründe dafür lagen auf der Hand, jeder der ihm nah kam fügte ihm Schmerzen zu. Die beiden jungen Männer gingen in Aois Zimmer, setzten sich auch sein Sofa und überlegten, was sie das ganze Wochenende über machen sollten. „Wollen wir zocken?“, kam die Frage von Reita und sein Freund willigte ein. Sie schlossen die Konsole an und suchten sich ein Spiel, mit dem beide einverstanden waren. Der Startschuss in ein ruhiges Wochenende ohne Störungen, war gefallen. _______________________________ Sorry, dass es etwas gedauert hat. Ich hatte bisschen was zu tun~ Kapitel 6: Weekend ------------------ Weekend Reita und Aoi saßen nebeneinander auf dem Sofa und versuchten sich gegenseitig zu killen. Sie hatten sich für ein Ballerspiel entschieden und irgendwann hatte der Blonde eine, in den Augen seines Freundes, grandiose Idee: „Lass uns in einem Team spielen und unsere Gegner sind Shin und mein Vater.“ Sie designten ihre Gegner in etwa nach genannten Personen, so konnten sie den beiden verhasstesten Personen in Reitas Leben wenigstens virtuell den Garaus machen und das taten sie. Nach einer Weile exzessiven Zockens kam Aois Mutter in den Raum und lächelte die beiden an. „Na ihr beiden? Möchtet ihr etwas essen? Ich hab vorhin Sushi geholt bevor ihr gekommen seid.“ Beide drehten sich um und wie aus einem Mund sprachen sie: „Gerne.“ Reita fügte noch ein „Danke.“ an und lächelte Shiroyama-san herzlich an, man konnte sehen, dass er sich sehr wohl fühlte. Die noch recht jung aussehende Frau verließ den Raum wieder um den beiden etwas zu essen zu holen. Mit einer großen Platte Sushi kam sie wieder zurück und stellte sie auf den Tisch und verschwand noch einmal um zwei Flaschen Cola und Gläser zu holen. „Mach dir doch nicht solche Umstände.“, bat Aoi und sah seine Mutter an, sie musste seinen Freund ja sehr gern haben, denn nur für ihn machte sie das nicht unbedingt. „Sie müssen sich meinetwegen wirklich nicht solche Umstände machen.“, fügte Reita hinzu und lächelte die junge Frau an. „Das macht mir nichts aus, ich mach das wirklich gerne.“, meinte diese und lächelte zurück. „Pass auf, sonst bleibt er für immer hier.“, lachte Aoi und grinste seine Mutter an. Diese lachte und ließ die beiden wieder alleine. Reita wollte sich grade wieder der Konsole widmen wurde aber von dem anderen daran gehindert, indem er ihn einfach leicht nach hinten drückte. „Augen zu. Mund auf.“, forderte Aoi und Reita tat wie ihm geheißen, wurde daraufhin mit leckerem Sushi gefüttert. „Ihr seid ja süß.“, kam es gut gelaunt von der Tür. Es war allerdings nicht Aois Mutter, sondern seine Schwester. Sie war zwei Jahre älter als er und hieß Sayuri, wurde von ihrem Bruder aber meistens Sayu-chan genannt. Beide drehten sich zu ihr um und Reita konnte seinen Rotschimmer auf seinem Gesicht nicht verbergen. „Yuu, du hast mir nie erzählt, dass du auf Jungs stehst, jetzt weiß ich auch warum du nie jemanden mitgebracht hast.“, stellte sie ihren Bruder mal eben bloß und lächelte dabei. „Sayu-chan!! Rei darf ich dir meine große Schwester vorstellen?“, Aoi lachte selbst und Reita sah etwas schüchtern zu Sayuri. „Hey, Suzuki, Akira.“ Er stand auf verbeugte sich vor ihr. „Freut mich.“ Er hielt seine Begrüßung knapp aber höflich. „Du hast ja einen echten Glückstreffer gelandet Yuu. Sonst sind die Menschen deines Umfelds nicht so höflich.“, sagte sie und Aoi ergänzte lächelnd: „Fühl´ dich geschmeichelt. Das sollte ein Kompliment sein.“ Reita sah ihn an mit einem Blick, der Bände sprach. „Ehm okay...“, da er Aois Schwester nicht kannte, wusste er nicht ob er ihr trauen konnte, doch sie schien ganz nett zu sein. Da die beiden noch immer eng beieinander saßen kam Sayuri eine Idee. „Yuu, nimm ihn mal in den Arm, bitte.“ , bat sie und ihr kleiner Bruder willigte ein. „Okay, was hast du vor?“ Er nahm Reita in den Arm und dieser erwiderte das nur zu gern. „Ich will nur ein...“KLICK „Foto fürs Familienalbum, wir sind jetzt ja einer mehr.“ Das Familienalbum gab es wirklich und wurde vor allem von der Tochter des Hauses gefüllt, da diese ein Talent dafür hatte, immer in den richtigen Situationen wirklich sinnvolle Fotos zu machen, so zierten die Seiten meist wirklich einmalige Bilder. „War ja klar...du und dein Album....“, kommentierte Aoi das Tun seiner Schwester und wendete sich Reita zu, da er ihn ja schon im Arm hatte, ignorierte er Sayuri und küsste seinen Freund innig, was dieser sofort erwiderte. Ein weiteres Klicken der Kamera und die Fotografin machte sich auf ins Wohnzimmer, um ihrer Mutter freudig die eben gemachten Bilder zu präsentieren. An den freudigen Geräuschen, die aus dem anderen Raum zu vernehmen waren, erkannten auch die beiden auf dem Sofa Sitzenden, was Aois Mutter grade zu sehen bekam, aber das war ihnen herzlich egal. Nach dem sie ihren Kuss beendet hatten, kümmerten sie sich wieder um Aois Konsole und zocken was das Zeug hielt. Ein nervendes Geräusch drang an ihre Ohren. „Was ist das?“, fragte Reita seinen Freund als ihm einfiel, woher der Lärm kam. Aoi war schon längst aufgestanden und ging aus dem Raum. Vom Flur konnte der Blonde ihn sprechen hören. „Ruki. Was machst du denn hier?“ Aoi klang leicht verwirrt. „Ich war grad in der Gegend und dachte ich komm mal vorbei.“ Tolle Begründung, wirklich. Reita ging zur Tür und sah Ruki an. „Hey.“ Kurz und knapp. „Hey Reita, Ich stör´ wohl grade.“ Ruki lachte leicht und sah die beiden an. „Nein, eigentlich nicht. Wir waren grade am zocken.“, erklärte der Schwarzhaarige und lächelte Ruki freundlich an. Dieser blickte etwas verwirrt, aufgrund der allgemeinen guten Laune und der Tatsache, dass er ausgerechnet Reita in Aois Wohnung antraf. Denn obwohl sie gute Freunde waren, war der Blonde doch sonst nicht hier. „Komm doch rein, wir können ja zu dritt zocken, wenn du willst.“, fügte er hinzu und Ruki schien das sehr gelegen zu kommen. „Gerne und da ich, wie ihr ja wisst ein sehr neugieriger Mensch bin, erklärt mir mal, wieso Reita bei dir ist Aoi.“ Angesprochener sah den kleinen an und lachte. „Weil ich ihn entführt habe.“ Das konnte sogar stimmen, denn Aoi war einer von diesen Menschen, die zwei Gesichter haben, genau wie sein Freund. „Du sollst doch keine Menschen entführen, Aoi.“ kam es ironisch von Ruki und alle drei gingen zurück in das Zimmer des Schwarzhaarigen, setzten sich auf das Sofa. Aoi ging auf die Suche nach einem dritten Controller und reichte das gefundene an Ruki weiter, der ihn an die Konsole anschloss. Sie hatten einen schönen Abend und lachten viel. Reita freute sich, endlich wieder unter seinen Freunden zu sein, auch wenn er Ruki noch nicht lange kannte, denn er hatte zu fast allen Leuten in seinem Umfeld den Kontakt abgebrochen, damit keiner sah, was er für Probleme hatte. Langsam dämmerte ihm, dass er falsch gehandelt hatte. Der Blonde entschied sich dazu, das zu ändern. Sayuri hatte bemerkt, dass noch jemand da war und sie hatte eine Angewohnheit, die Aoi nicht leiden konnte und die betraf ihre Fotos. Sie zeigte sie allen, die sie aus seinem Umfeld kannte, wenn sie ihnen begegnete. Und so kam sie direkt in sein sein Zimmer gestürmt. „Hey Ruki, kennst du schon das neueste Bild meines Familienalbums?“ Ruki wusste, das konnte nur etwas brisantes oder ein Epicfail oder etwas wichtiges sein, oder die Familie hatte Zuwachs bekommen. „Zeig mal her, muss ja ein echte Ereignis sein, wenn du hier so rein platzt.“ Sie hielt dem Kleinsten ein, schon ausgedrucktes Bild vor die Nase und auf Rukis Züge schlich sich eine Mischung aus Begeisterung und Verwirrung. „Aoi? Wiso weiß ich das noch nicht? UND WIE LANGE LÄUFT DAS SCHON?“ Er konnte es nicht leiden, wenn man ihm nichts sagte, schon gar nicht wenn er so etwas nicht wusste. „Seit Montag....Du hättest ja früher was mitbekommen, aber Rei war ja den Rest der Woche nicht in der Schule.“ „Ja, das hab ich ja selber gemerkt....Du hättest trotzdem was sagen können.“, meinte Ruki und sah die beiden an, er freute sich wirklich für die beiden, denn auch ihm war der Blonde seit ihrem ersten Treffen irgendwie sympathisch. Ruki machte sich nach bald auf dem Heimweg und die beiden Schüler gingen auch ins Bett. Sie legten sich zusammen unter Aois Decke und schliefen bald darauf ein. Am Samstag morgen wurden sie wach, seltsamerweise fast gleichzeitig. Die erste Amtshandlung des Schwarzhaarigen war die Stereoanlage einzuschalten, anschließend hauchte er Reita einen Kuss auf die Lippen. „Guten Morgen.“ Reita erwiderte dieses „Guten Morgen.“ verschlafen und sah seinen Freund an. Nachdem sie sich fertig gemacht hatten, gingen sie in die Küche und setzten sich an den Tisch, wo Shiroyama-san schon mit einem Frühstück wartete. „Daran könnte ich mich gewöhnen.“, sagte Reita und sah anerkennend auf den gedeckten Tisch. „Für mich machst du das nie.“, bemerkte Aoi und sah seine Mutter gespielt böse an. „Du kannst dir auch alleine Frühstück machen, wenn du öfter Besuch mitbringen würdest, wüsstest du dass ich das immer mache, wenn denn Jemand da ist.“ Das war ein Argument. „Was machen wir heute?“, wollte Reita nun von Aoi wissen, da er selbst keinerlei Ideen hatte. „Ich wollte hier ein wenig in der Gegend rumrennen und heute Abend mit dir einen Trinken gehen.“ erläuterte der seine Pläne und grinste leicht, fast schon ein wenig verführerisch. „Yuu heb´ dir dieses Grinsen für später auf ich bin auch noch da.“, kommentierte Shiroyama-san und sorgte dafür, dass Reita, der dieses Grinsen noch nicht gesehen hatte, eine leichte Röte auf seinem Gesicht nicht verbergen konnte. Er sah Aois Mutter gespielt gedroppt an. „Danke.“ Man sah seinen Kopf förmlich auf den Tisch knallen. Sie aßen alle gemütlich Frühstück ehe die beiden jungen Männer aufstanden und sich von der jung gebliebenen Frau verabschiedeten, um raus zu gehen. Nach dem sie sich fertig gemacht und Reita einige Dinge ein seine Tasche gepackt hatte, verließen sie das Haus und gingen durch die Straßen. In einem nahegelegen Skatepark setzten sie sich auf eine große Rampe und überblickten das Gelände, als einige Typen auf sie zukamen. „Aoi, Reita. Lange nicht gesehen. Was macht ihr denn hier?“, fragte der Größere, er war ein wenig größer als Aoi und hatte honigblonde Haare. „Ich wohne hier in der Nähe.“, gab Aoi zurück und bekam sogleich eine Antwort: „Das weiß ich, aber was macht Reita hier?“, konkretisierte er seine Frage und nun erkannte Reita den Fremden und seinen Begleiter. Es waren Uruha und Kai, mit ihnen hatten die beiden schon früher Kontakt gehabt. Als Ruki um die Ecke bog, lächelte Kai sein typisches Strahlen und sagte: „Jetzt sind wir endlich wieder komplett.“ Nun ergriff auch Reita das Wort und begrüßte seine alten Freunde. „Uruha, Kai. Schön euch zu sehen.“, er hielt die Begrüßung wie immer knapp und alle fünf setzten sich in einem Kreis auf den Boden. „Traust du dich wieder nach draußen?“, fragte Uruha mit einem frechen Grinsen und sah den Blonden an. „Was meinst du?“ Dieser war etwas verwirrt und wusste nicht, worauf genau die Frage bezogen war. „Lass es mich erklären.“, sagte nun Kai und er erläuterte was genau Uruha meinte: „Du warst zwar in der Schule, aber auch da haben wir dich nicht gesehen, der einzige zu dem du noch Kontakt hattest war Aoi. Und gemeldet hast du dich bei keinem von uns.“ Uruha und Kai hatten Recht mit dem was sie sagten, Reita war fast nie zu Hause, hatte aber nur Kontakt zu dem Schwarzhaarigen oder ging allein durch die Straßen oder beging diverse Straftaten. Dadurch hatte er ein ziemlich langes Vorstrafenregister und war im Untergrund von Tokyo jedem ein Begriff, zumal er durch sein Styling nicht zu übersehen war. „Ich hatte halt meine Probleme und wollte niemanden damit belasten.“, erzählte Reita die neutralste Version seiner Geschichte, die ihm einfiel. „Aha...Du weißt schon, dass du immer zu uns kommen kannst oder?“, fragte Kai und sah ihn skeptisch an. „Boah Jungs lasst ihn doch mal in Ruhe. Es gibt viel bessere Neuigkeiten, die die beiden zu verkünden haben.“, brach Ruki das vorherige Thema ab und kassierte einen Schlag von Aoi und Reita auf den Hinterkopf, worauf hin die anderen beiden vielsagende Blicke aufsetzten. „Beweise!“, forderte Uruha und auch Kai wollte wissen, was an den von Ruki angedeuteten Neuigkeiten dran war. „Na los. Ich glaub das erst wenn ich´s gesehen hab.“ Aoi und Reita sahen sich an und wussten nicht recht, wa sie jetzt tun sollten. „Ruki ich bring ich irgendwann noch um.“, schwor Reita seinem guten Freund, obwohl er ihn noch nicht lange kannte, war er ihm ein guter Freund geworden. Dieser ließ sich jedoch nicht beirren. „Nun kommt schon, ich hab das Bild deiner Schwester doch gesehen, Aoi.“ Das ging noch eine Weile so weiter bis Aoi den Blonden zu sich zog und ihm einen kurzen aber leidenschaftlichen Kuss schenkte. Sie drehten sich wieder zu ihren Freunden. „Zufrieden?“, Aoi blickte in die Runde sie saßen alle erstarrt da, hatten sie doch nie damit gerechnet. „Ich freu mich für euch.“, kam es von Kai und auch Uruha teilte den beiden seine Freude bezüglich ihrer Beziehung mit. „Darauf gehen wir nachher einen trinken.“ Damit war das beschlossene Sache und die fünf wieder vereinten besten Freunde machten sich auf dem Weg. Ohne festes Ziel gingen sie durch die Straßen. „Sind sie wieder zusammen unterwegs?“, drang gehässig aus einer Ecke an der Straße. „Nicht schon wieder...“, seufzte Aoi und sah die anderen an. „Shin, verpiss dich einfach....“, ebenfalls ein Seufzen, diesmal von Ruki. „Hat die die Prügel von Reita nicht gereicht?“, spottete Uruha, er und Kai hatten schon längst davon Wind bekommen und lachten seit dem noch mehr über ihn als vor her. Sie hatten sich alle vor einigen Jahren von dem ältesten abgewandt seit dem Unfall, bei dem Reita beinah gestorben wäre. Keiner von ihnen war mehr gut auf Shin zu sprechen, sie hassten ihn alle. „Aber, aber....Ich wollte mich bei euch entschuldigen, wir vergessen die ganze Sache, okay?“ Dieser Vorschlag sorgte bei den fünf Jugendlichen für blankes Entsetzen. „Hast du sie nicht mehr alle? Ich glaube Rei hat dein Hirn erwischt, als er dich vermöbelt hat.“, kam es von Aoi. Er glaubte er hatte sich verhört. „Was denkst du eigentlich wer du bist?“, wollte Ruki wissen, er sah den ältesten mit dem angewidertsten Blick an, den er drauf hatte. „Wisst ihr...ich dachte man würde euch nie wieder zusammen sehen, nachdem Reita vom Dach gefallen ist.“ Shin sprach abwertend und sah die fünf Schüler kaum an. „Das war doch deine Schuld!“, protestierte nun Aoi, während Reita dem ganzen nur stumm zuhörte, er wusste nie genau, was damals passiert war, nur dass Shin daran Schuld war, an der Narbe, die über sein Gesicht lief. „Du hast ihn doch vom Dach geworfen, als er betrunken war und das nur weil du nicht wolltest, dass er jemandem dein kleines Geheimnis verrät.“, sprach Aoi weiter. Jetzt wusste auch Reita, warum er damals vom Dach gestürzt war, er war nur noch am Leben, weil er in einen Baum gefallen war. Uruha wurde auch langsam sauer, er ging auf Shin zu und rammte ihm seine Faust in dem Magen. „Du selbstsüchtiges Arschloch!“, teilte er ihm seine Meinung über ihn mit. „Oh ha! Die Diva kann ja zuschlagen.“ Gespielte Anerkennung lag in seiner Stimme. „Halt deine Fresse Shin.“, nun mischte sich auch Kai ein. Er war normalerweise ein recht ruhiger Typ, aber er konnte es nicht leiden, wenn jemand seine Freunde beleidigte, oder sie gar von einem Dach wirft. Und Shin mochte er sogar noch weniger. „Ey Shin, ich hab ne Idee.“, sagte Reita und sah den anderen an, „Wie wär´s wenn du verschwindest und uns in Ruhe lässt. Wir wollen unsere wertvolle Zeit nicht mit einer Bazille wie dir verschwenden.“ Mit diesen Worten ging der Blonde einfach weiter und nachdem Aoi dem ältesten noch eine Faust ins Gesicht gerammt hatte, folgten die anderen und ließen Shin, in Gedanken als Vergangenheit abgehakt, an der Straßenecke zurück. Sie machten sich auf den Weg in einen Tag, der hoffentlich keine weiteren bösen Überraschungen mehr bereithielt. Es war, für die Verhältnisse der fünf jungen Japaner, noch recht früh am Tag, erst 14 Uhr, wie Kai mit einem Blick auf die Uhr feststellte. „Was machen wir jetzt? Ich meine es ist noch recht früh.“, wollte Ruki wissen und sah die anderen an. „Also ich wüsste da was, aber ihr seid ja auch noch da.“, sprach Aoi unverblümt seine Idee eines sinnvollen Zeitvertreibs aus, was sie alle zum Lachen brachte. „Boah, Aoi!!!“, kam es dem Schwarzhaarigen von allen entgegen, „Du bist echt unmöglich.“, fügte Kai hinzu. „Was denn?“ Aoi spielte den Verständnislosen, er wollte doch nur ein wenig Zeit mit Reita verbringen, war das denn verboten? „Ich schlage vor, wir verbringen den Tag wie früher.“ Rukis Vorschlag traf auf allgemeine Zustimmung. „Dann brauchen wir aber noch ein paar Kleinigkeiten.“, meinte Uruha und fing an in seiner Tasche zu kramen. Aus dieser zog er eine Flasche Alkohol und reichte sie rum. Während sie die Straßen entlangliefen überlegte Aoi wo sie hingehen könnten, da sie keine Lust hatten bis zum Abend durch die Gegend zu rennen. „Lasst uns doch an unseren alten Treffpunkt gehen.“ , schlug er nach einer Weile des Überlegens vor. „Gute Idee, steht das Gebäude noch?“ Reita war zwei Jahre nicht mehr dort gewesen und das Haus stand damals leer und Tokyo ist eine schnelllebige Stadt, die Frage war also durchaus berechtigt. „Ja es steht noch, ich war vor kurzem erst dort.“, klärte Ruki ihn auf. Dort haben sie sich besonders im Winter oft getroffen, weil es dort nicht ganz so kalt und windstill gewesen war. An ihrem alten Lieblingsplatz angekommen, gingen sie hoch aufs Dach, setzten sich ein einem Kreis auf den Boden. Ruki ließ seine Kippenschachtel die Runde machen und nach ein oder zwei Minuten, in denen sich jeder eine Kippe angezündet hatte, begann Uruha ein Gespräch: „Rei, wie kommt es, dass wir dich nicht mal in der Schule gesehen haben?“ Er wunderte sich wirklich darüber, dass der Blonde es geschafft hatte, zwei Jahre fast unsichtbar zu bleiben. „Also ich hab ihn täglich gesehen.“, warf Aoi ein bevor Reita antworten konnte. „Ja du bist aber auch sein bester Freund.“, bekam er die einige Erklärung, die Uruha einfiel, dieser wartete aber auf eine Antwort von der Person, an die die Frage gerichtet war und so blickte er Reita an. „Naja ich war immer dort wo ich meine Ruhe hatte, war ja nicht mal auf dem Dach, nur Aoi wusste wo er mich finden konnte und da keiner von euch meine aktuelle Nummer hat, war es nicht schwer allem aus dem Weg zu gehen.“, erklärte Reita, damit die anderen ihn nicht weiter mit Fragen löcherten. „Na dann mal her mit der Nummer Reita!“, forderte Ruki und zückte sein Smartphone, genau wie Uruha und Kai. Der Blonde teilte ihnen seine Nummer mit und alle speicherten sie ab, froh darüber wieder Kontakt mit ihm zu haben. Die Zeit verging wie im Flug, denn sie hatten sich viel zu erzählen. Bald wurde es dunkel und Aoi stand auf, streckte sich. „So Leute es wird Abend, wir wollten doch noch was trinken gehen.“, erinnerte er die anderen an ihre Pläne und diese standen nun auch auch auf. „Stimmt, na dann mal los.“, sagte Ruki, der sich schon darauf freute mal wieder mit allen zu feiern. Nach einer halben Stunde Weg kamen sie an ihrem Lieblingsclub an, in dem sie früher schon gefeiert haben. Aufgrund von Kontakten kamen sie trotz ihres geringen Alters damals wie heute ohne Probleme in den Club. „Hey Kenji.“, begrüße Aoi das bekannte Gesicht an der Tür. „Hi Jungs, lange her, dass ihr alle hier wart. Ihr seid ganz schön gewachsen.“ Ruki grummelte etwas, Kenji und seine Kommentare. „Na dann geht mal rein, bevor die Polizei euch sieht, mit eurer laufenden Straftat im Schlepptau.“ Er grinste Reita an, auch er kannte dessen Vorstrafenregister und machte sehr gerne Witze über seine Lieblinge in dieser Stadt. Aoi und die anderen gingen an ihm vorbei und suchten sich eine abgelegene Sitzecke, wo sie ungestört waren. Alle fünf ließen sich auf den bequemen Sofas nieder, Aoi direkt neben Reita und die anderen den beiden gegenüber. „Ich geh mal Drinks holen.“, verkündete Kai und machte sich auf den Weg. Es lief gute und laute Musik und nach 10 Minuten kam auch schon Kai mit den Drinks wieder. „Ich hab was zu trinken.“ Er stellte die Getränke auf den Tisch in ihrer Mitte und setzte sich zu Ruki und Uruha. Reita nahm sich, was Kai buntes auf den Tisch gestellt hatte, ihm war es egal was es war, Hauptsache es schmeckte und das tat ihm fast alles, insofern es Alkohol enthielt. Er nippte an seinem Drink und stellte fest, das Kai ein gutes Gedächtnis hatte, er hatte allen ihre Lieblingsdrinks mitgebracht. Ruki machte sich auf den Weg auf die Tanzfläche und es dauerte nicht lange, bis die andern ihn ansahen, mit offen stehendem Mund. Ruki war anscheinend öfter mal allein weg gewesen, sonst wüssten sie, dass er so tanzen konnte. Vor zwei Jahren war das noch nicht so gewesen, aber damals waren sie alle lieber in der Ecke gesessen. „Ey Leute, Ruki stiehlt mir noch die Show!“ , kam gespielt beleidigt von Uruha. „Das war klar...Jungs jetzt können wir was lernen.“ Ein anerkennender Klang lag in der Stimme von Kai. Uruha konnte tanzen, dass wussten sie alle. Er passte auf die Tanzfläche wie das Schirmchen zum Cocktail. Nach kurzer Zeit tanzten Ruki und Uruha zusammen und den drei anderen stockte der Atem. Auch die Aufmerksamkeit der restlichen Discobesucher war ihnen sicher, sie bewegten sich ohne Hemmungen zum Takt der Musik, man konnte fast denken, zwischen ihnen liefe mehr als nur Freundschaft. Sie waren beste Freunde und hatten keine Probleme damit dem anderen etwas zu nahe zu kommen, besonders dann nicht, wenn es darum ging Blicke auf sich zu ziehen. Sie liebten es einfach im Mittelpunkt zu stehen. Reita leerte seinen Drink während er den beiden Grazien auf der Tanzfläche fasziniert zu sah. Sein Blick auf die anderen beiden blieb auch Aoi nicht verborgen. Er stand kurz auf und setzte sich hinter Reita wieder auf das Sofa, sie hatten in ihrer Ecke einen guten Überblick, saßen trotzdem etwas abseits und kamen problemlos an die Bar. Aoi zog den Blonden nach hinten, so dass dieser an ihn gelehnt da saß. Reita legte ihm den Kopf auf die Schulter und lächelte. „Soll ich euch alleine lassen?“, fragte Kai lächelnd und sah die beiden an. „Neidisch?“, kam die Gegenfrage von Aoi auch er lächelte. Kai schüttelte den Kopf und beobachtete das Geschehen um sich herum, besonderes Augenmerk legte auch er auf Ruki und Uruha. Reita schloss die Augen und entspannte sich, während Aoi seine Hände unter dessen Shirt wandern ließ. Der Blonde ließ ihn gewähren und beobachtete seine Umgebung. Uruha und Ruki kamen eine gute halbe Stunde später zurück, sie sahen erledigt aus, weshalb Kai sich auf den Weg zur Bar machte, um den beiden eine Erfrischung zu holen. Er war die gute Seele der Gruppe und kümmerte sich um alles, auch um Probleme die alle betrafen. „Erfrischung gefällig?“ Kai lächelte seine beiden Freunde an und reichte ihnen die, offensichtlich dringend benötigten, Getränke. „Danke Kai, du bist der Beste.“, bedankte sich Ruki, Uruha nickte ihm zu, war nicht mehr in der Lage zu sprechen. Nachdem er seine Kehle befeuchtet hatte, sagte der Honigblonde: „Danke Kai. Du bist meine Rettung.“ „Ich bin immer der beste, wenn ich was zu trinken hole und wenn ich sage `Genug getrunken´ hasst ihr mich alle.“ Er lachte, wohl wissend, dass er Recht hatte. „Nimm´s nicht so schwer Kai.“, kam von Reita, der leicht abwesend klang. „Du kennst doch unsere kleinen Alkis.“, fügte Aoi hinzu, sie tranken alle gern, nur Kai trank meist nicht so viel. Einer musste sie ja alle sicher nach Hause bringen, sagte er. Meist landeten sie bei Ruki, der am dichtesten wohnte. Dessen Mutter war das schon gewohnt und versorgte die betrunkenen Teenager mit allem, was sie brauchten. Sie mussten dort nie Stress befürchten, denn Rukis Vater war so gut wie nie zu Hause. „Das sagt der Richtige.“, bemerkte Kai und lachte, er lachte fast immer. „Ich doch nicht.“, widerlegte Aoi die Anschuldigung seines guten Freundes und sah ihn gespielt böse an. „Pass lieber auf, dass Rei sich nicht abschießt.“, meinte Kai und sah den Blonden an, der friedlich lächelnd vor Aoi saß, mit einem süßen Drink in der Hand. Wenn Kai schon Drinks holen ging, holte der immer für alle welche, da er kein Fan von unnötigen Wegen war. „Ach was, das tut er mir nicht an.“ Aoi wusste, dass Reita schwierig wurde, wenn er betrunken und nicht zu Hause war. Er bekam meist ungewohnt gute Laune und wenn man Pech hatte, wurde er aggressiv. Nach einigen Stunden, in denen reichlich Alkohol geflossen ist und viel getanzt wurde, auch die anderen drei wagten sich mit höherem Pegel auf die Tanzfläche, beschlossen die fünf jungen Japaner, nach Hause zu gehen, bevor sie einen von ihnen tragen mussten. An einer Straßenkreuzung verabschiedeten Aoi und Reita sich von den anderen, da die in eine andere Richtung mussten. Der Schwarzhaarige nahm die Hände des Blonden und zog ihn zu sich um ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Er umarmte ihn und der andere erwiderte diese Geste. Aoi küsste ihn erneut, diesmal länger und auch dies wurde von Reita erwidert. Viel zu schnell war dieser Moment wieder vorbei und die beiden liefen die Straßen entlang. Aufgrund des Alkoholpegels brauchten sie ein wenig länger als sonst, bis sie an Aois Wohnung ankamen. Dort wurde ihnen von Shiroyama-san die Tür geöffnet, da sie die Teenager schon im Treppenhaus gehört hatte. „Da haben aber zwei ordentlich gefeiert, darf ich fragen welchen Grund ihr hattet?“ Sie lächelte die beiden freundlich an. „Wir haben Ruki getroffen und Uruha und Kai.“, sagte Aoi fröhlich und auch seine Mutter schien sich zu freuen. „Okay das ich wirklich ein Grund zum feiern. Es freut mich, dass ihr wieder alle zusammen seid.“ „Ja wir freuen uns auch und wie sie sich gefreut haben Reita wiederzusehen. Ruki kennt er ja noch nicht so lange. Aber Uruha und Kai, kennt er fast so lange wie mich, hat sie aber in den letzten Jahren kaum gesehen. Und da Ruki der Meinung war, den anderen beiden unsere Beziehung mitzuteilen, war Uruha der Meinung, dass wir das feiern sollten und das haben wir dann getan.“ „Dann hattet ihr ja einen wirklich schönen Tag und jetzt seid ihr bestimmt müde.“, stellte sie mehr fest als dass sie fragte. Aoi und Reita betraten die Wohnung, gingen in das Zimmer des Schwarzhaarigen und ließen sich auf dessen Bett fallen. Der Ältere zog sich um und sah Reita an, der ihm lächelnd dabei zusah. „Willst du dich nicht umziehen? Du willst doch nicht etwa in Klamotten schlafen, oder?“, neckte er seinen Freund und grinste ihn an. „Jo, ich penn so.“ Man konnte Reita seinen Pegel deutlich anmerken. „Nichts da. Ich helf ´dir auch.“, grinste Aoi ihn an und Reita nickte nur. „Oke.“ Anscheinend war er schon ziemlich müde, deshalb machte der Ältere sich daran, den anderen seiner Klamotten zu entledigen. Bis auf die Boxershorts ausgezogen legte er sich neben seinen Freund, den bis auf eben diese ausgezogen hatte. Aoi legte beide Arme um Reitas Körper, zog ihn an sich und deckte sie beide zu. Reita trug das Band über seiner Nase noch immer, da Aoi wusste, dass er es nicht mochte, wenn man es ihm abnahm, während er betrunken war. Am Sonntag Morgen wurde Aoi zuerst wach, bleib aber liegen um seinen Freund nicht zu wecken. Im Schlaf drehte sich der Blonde zu dem anderen um und drückte sein Gesicht an dessen entblößten Oberkörper. Als Shiroyama-san leise den Raum betrat, lächelte sie und flüsterte: „Guten Morgen ihr beiden. Ich hab Frühstück gemacht. Jedes Mal wenn man hier reinkommt seht ihr total süß aus.“ Sie freute sich und Aoi hätte die Hand an die Stirn geklatscht, wenn er gekonnt hätte. „Boah Mum...“Aoi mochte es nicht besonders wenn seine Mutter sich mütterlich benahm und schon gar nicht, wenn sie Dinge sagte, die Mütter sagen, wenn der Sohn seine erste Freundin mitbringt. Reita murmelte etwas unverständliches ohne sich einen Zentimeter zu bewegen, was dazu führte, dass der andere nichts verstand. „Dir auch einen guten Morgen Rei.“, antwortete Aoi, der einfach davon aus ging, dass der Blonde etwas in der Richtung gesagt hatte. Reita drehte sich ein Stück, damit er den anderen ansehen konnte. „Hm.“, nuschelte er. Der Schwarzhaarige hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und blinzelte ihn an. „Na komm, wir müssen duschen.“ Er stand auf und der Blonde folgte ihm ins Bad. Aoi dirigierte Reita in die Dusche und zog ihm, bevor er überhaupt reagieren konnte, seine Shorts aus und auch seine eigenen fanden den Weg auf den Fußboden. Er kickte die Kleidungsstücke weg und stellte das Wasser an. Reita lehnte an der kalten Fliesenwand und betrachtete Aoi und wie das Wasser auf seinen Körper prasselte. Er schloss die Augen und genoss ebenfalls das warme Wasser. Aoi betrachtete Reitas Körper und die vielen gut sichtbaren Verletzungen, die diesen zierten. Er nahm ihn in den Arm und drückte ihn fest an sich. „Ich pass´ auf dich auf, ich lass nicht zu, dass dich noch mal jemand so zu richtet.“ „Danke.“, erwiderte Reita und vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge seines Freundes. Sie standen einige Minuten so da, ehe Aoi das Duschgel nahm um den anderen einzuseifen. Nachdem sie fertig geduscht hatten, gingen sie schnell wider in Aois Zimmer, da Reita nicht wollte, das Shiroyama-san seine Nase oder seine Verletzungen sah. Aoi fand seine Nase echt süß, aber der Blonde wollte nicht, dass seine Mutter ihm das auch noch dauernd sagte. Seine Klamotten suchend wühlte Reita im Zimmer des anderen dessen Sachen durcheinander. „Aoi, wo hast du meine Tasche gelassen?“, wollte er wissen, da er diese nicht fand. Aoi fand das sehr amüsant, zog ihn wieder aufs Bett, auf das er sich gesetzt hatte und grinste ihn an. „Die liegt auf dem Sofa, unter den Kissen.“, offenbarte er dem Blonden, wo seine Tasche mit den Klamotten lag. „Aoi“ Ein quengelnder Tonfall lag in seiner Stimme. „Ja?“ Er wusste, was Reita sagen wollte. „Lässt du mich jetzt meine Sachen anziehen?“ Genau die Worte die Aoi erwartet hatte. Er wusste, dass Reita es nicht mochte, wenn man seine Verletzungen sah und der Schwarzhaarige respektierte das. „Klar.“ Er ließ seinen Freund los und dieser nahm sich seine Sachen um sich anzuziehen. Währenddessen suchte auch Aoi seine Sachen raus und zog sich an. Als sie beide fertig waren, gingen sie wie am Vortag in die Küche und aßen mit Shiroyama-san Frühstück. „Und was habt ihr heute vor?“ Sie war eine neugierige Frau und wollte am liebsten alle Details aus dem Leben ihres Sohnes wissen, auch wenn sie noch so peinlich waren. „Ich muss heute Abend leider wieder nach Hause, ich würde lieber hier bleiben.“, sagte Reita sehr leise und sah zu Aoi, der neben ihm saß. Den Rest des Tages verbrachten sie zu zweit in Aois Zimmer, wobei Reita auf seinem Bett lag und Aoi mit seiner Gitarre neben ihm saß, ihm diverse Lieder vorspielte, bis es spät wurde und der blonde Schüler allmählich los musste. „Aoi, ich muss los, sonst bekomme ich wieder Stress.“, teilte er dem anderen mit, dass er gehen musste, sein Freund hatte da allerdings einen Einwand und der war sehr überzeugend. Aoi legte seine Gitarre beiseite und beugte sich über den immer noch auf dem Bett liegenden um ihm innig zu küssen. Reita erwiderte dies sehr gerne, legte seine Arme um den anderen und zog ihn noch ein Stück zu sich runter. Aoi grinste in den Kuss und Reita wusste genau, dass er sagen wollte: „Wolltest du nicht los?“ Er grinste ebenfalls und beinahe hätten sie angefangen zu lachen. Von der Zeit gezwungen lösten sie ihren Kuss und Aoi stand auf, ebenso Reita. Beide geknickt gingen sie zur Tür, drückten sich noch einmal und dann verschwand der Blonde im Hausflur, machte sich auf den Weg nach Hause. Er genehmigte sich eine Zigarette und ging zu Fuß nach Hause, denn wie immer wollte er sich Zeit lassen sein Ziel zu erreichen. Es war schon spät, als Reita zu Hause ankam, später als er wiederkommen wollte. Der Blonde schlich sich in sein Zimmer, schaffte es diesmal ohne jemanden zu wecken. In seinem Zimmer entledigte er sich seiner Klamotten und legte sich ins Bett, er würde früh aufstehen müssen und wollte nicht verschlafen. Kapitel 7: Free time -------------------- Free time Die nächsten Wochen verbrachte Reita allein, seine Eltern ließen ihn nicht weg und das Haus verließen sie auch nicht. Er war immer beaufsichtigt, konnte Aoi und die anderen nur in der Schule sehen. An einem Mittwoch Nachmittag saß er in seinem Zimmer auf der Fensterbank und blickte auf die Straße. Sein Fenster war gekippt damit der Rauch seiner Zigarette nicht in der Luft stehen blieb. Der Schüler nahm sich sein Handy und sah kurz auf das Display als er die Stimme seiner Mutter von unten rufen hörte: „Akira, dein Vater und ich müssen einen Tag weg, wir sind morgen wieder da!“ Perfekt. Ein ganzer Tag sturmfrei. Während er sich darüber freute, dass er einen Tag lang seine Ruhe hatte, klingelte das Telefon. Wer war das denn bitte? „Suzuki?“, meldete er sich, nach dem er den Hörer abgenommen hatte. „Ja, hey. Aoi hier.“ Ein Lächeln legte sich auf seine Züge. „Aoi!! Ich hab dich vermisst! Wie geht’s dir?“ Am liebsten wollte er ihn umarmen und nie mehr loslassen. „Ganz gut. Ich wollte dir sagen, dass ich die freie Zeit mit dir vermisse und dich über alles liebe, ach ja und die Schule fällt morgen aus. Spontane Lehrerfortbildung.“ Reita dachte er hätte sich verhört, was hat Aoi da gesagt, die Schule fällt aus? „Da passt es ja ganz gut, dass ich heute alleine bin, weil meine Eltern nicht da sind und bis morgen weg bleiben.“ Tut. Tut. Hatte er grade aufgelegt? Reita sah den Hörer verwirrt an, legte ihn zurück und ging hoch in sein Zimmer. Grade setzte er sich auf sein Bett, als er schon die Klingel hören konnte. Leicht genervt stand er auf um zur Tür zu gehen. Er öffnete diese, fand jedoch niemanden und stieß einen genervten Seufzer aus ehe er sich umdrehte um wieder nach oben zu gehen. Irgendwie war er nicht zu Scherzen aufgelegt, legte sich auf sein Bett, drehte sich zur Wand und schloss die Augen. Wenn er etwas nicht gebrauchen konnte, waren das Klingelstreiche. Langsam dämmerte er weg und bekam nicht mit wie jemand sein Zimmer betrat. Nach einer Weile konnte er etwas warmes im Rücken spüren, erkannte es als Person. „Aoi? Wie kommst du denn hier rein? Hast du einen Schlüssel?“ Okay die Frage war nicht sehr intelligent, aber er hatte keine Idee, wie der Schwarzhaarige in sein Zimmer gekommen ist. „Nicht ganz, ich hab nen Stein in die Tür gelegt, als du sie geöffnet hast. Aber einen Schlüssel hätte ich schon gern, jetzt wo du das sagst.“, nuschelte er in das Shirt seines Freundes und lächelte. „Ich hab nur einen...“, bekam er als Antwort. „Was machst du eigentlich hier?“ „Du hast gesagt, du bist heute allein, das musste ich ausnutzen......Wir hatten so wenig Zeit die letzten Tage.“ Mit diesen Worten zog er den jüngeren an sich. Dieser drehte sich in den Armen Aois um, damit er ihn ansehen konnte. „Ich hab dich vermisst.“, sagte er schließlich und wühlte sein Gesicht in das Shirt des Schwarzhaarigen. „Ich weiß...“ Aoi lachte und drückte den Jüngeren an sich. Noch eine ganze Weile lagen sie so da. Reita genoss die Wärme und die Zeit, die er ganz allein mit Aoi verbringen konnte. „Was machen wir denn den ganzen Tag?“, fragte er, gespannt darauf, wie sein Freund den ganzen Tag verbringen wollte. „Hm. Gute Frage, weiß ich gar nicht. Aber uns fällt schon was ein!“ Optimistisch wurde Reita von dem anderen gedrückt. Er hatte schon eine Ahnung, dass Aoi genaue Vorstellungen von dem Abend und der Nacht hatte, sie ihm aber nicht mitteilen wollte. Reita mochte keine Überraschungen, schon gar nicht solche, die er nicht ansatzweise vorausahnen konnte. Aber da es Aoi war, der dazu neigte ihn immer wieder zu überraschen, drückte er ein Auge zu und meist waren seine Aktionen sehr gute Ideen. Reita gab seinem Freund ein kleines Küsschen, kuschelte sich an ihn. Während der Blonde langsam weg dämmerte, ließ Aoi seine Hände unter dessen Shirt wandern. Einige Zeit später ergriff der Schwarzhaarige das Wort, sah den anderen an, ihm war grade etwas eingefallen, was sie machen konnten. „Wir haben bis morgen Abend Zeit für uns, da können wir uns doch mal was gönnen.“ „Worauf willst du hinaus?“ Reita hatte keine Ahnung, was er vorhatte und dieser wollte ihm das auch nicht mitteilen. „Erfährst du noch früh genug. Geduld ReiRei.“ Ein mürrisches Grummeln seitens des Jüngeren. „Hey, nicht beleidigt sein.“ „Na gut, dann musst du dir aber was gutes einfallen lassen, sonst bin ich die ganze Nacht beleidigt.“ „Wow kannst du manchmal kindisch sein, das traut man dir gar nicht zu.“ Aoi lachte, strich dem anderen leicht über den Rücken. „Ich liebe dich auch~“, erwiderte Reita und vergrub sein Gesicht wieder im Shirt seines Freundes. Die beiden frisch Verliebten hatten keine Ahnung, dass ihr geplanter friedlicher Abend nicht so verlaufen würde wie gedacht. Es klingelte. Reita hatte nicht die leiseste Ahnung, wer das sein könnte. Er stand auf „Sorry ich muss zur Tür könnte wichtig sein.“ Widerwillig ließ Aoi ihn aufstehen. Er ging zur Tür, öffnete sie und blickte in ein altbekanntes Gesicht. „Hayato-san? Was wollen sie denn hier?“ Verwirrt blickte er in das Gesicht des Beamten, hatte er etwas angestellt? Er war sich keiner Schuld bewusst. „Uns ist etwas zu Ohren gekommen Suzuki-kun. Du sollst in einen Fall von Körperverletzung verwickelt sein.“ Das konnte nur Shin gewesen sein, er war der einzige mit dem Reita in den letzten Wochen aneinander geraten ist. „Shin dieser Wichser!“, sprach er seine Vermutung aus. Von einem Nicken seitens des Polizisten wurde der Verdacht bestätigt, Hayato wusste, wen der Schüler meinte. „Kentaji-kun hat uns gestern mitgeteilt, dass du ihn auf der Straße niedergeschlagen hättest, ein anderer junger Mann, laut Kentaji-kun war es Aoi, soll wohl auch dabei gewesen sein und schlimmeres verhindert haben.“ Der Blonde überlegte kurz welche ihrer Begegnungen, er meinen könnte. „Das ist aber schon eine Weile her.“, sagte er als ihm wieder einfiel, dass der Kinoabend mit Aoi gemeint sein musste. „Außerdem ist er selber Schuld.“, fügte er hinzu und lehnte sich in den Türrahmen. Nicht ein mal im Traum dachte er daran, den Beamten ins Haus zu lassen, der ihm wahrscheinlich den ganzen Tag ruinieren würde. „Wie meinst du das denn jetzt schon wieder, Suzuki-kun?“ Das war Reitas typische Begründung, die anderen waren Schuld, dass er zugeschlagen hatte. „Er hat mich provoziert und außerdem muss ich mich irgendwann auch mal dafür rächen, was damals passiert ist.“ Sie kannten die Geschichte alle, in der ganzen Stadt wusste man, dass Reita Suzuki aus einem, zumindest für die Polizei, ungeklärten Grund von einem Dach gestürzt ist. Jetzt da der Blonde von seinen Freunden wusste, warum das damals geschah, war er noch wütender auf Shin. Dass er das an besagtem Tag noch gar nicht wusste, spielte keine Rolle, er würde so oder so höchstwahrscheinlich mit auf die Wache gehen müssen. „Du weißt, dass ich dich mitnehmen muss, da du praktisch gestanden hast.“ Na toll! Und was würde jetzt aus dem erhofften schönen Abend? Reita wusste es nicht, ebenso wenig wie er wusste, wann er wieder zurück sein würde. In diesem Moment konnte er Schritte auf der Treppe hören, das musste Aoi sein, der wissen wollte, wann er wieder hoch kam. „Rei, wo bleibst du denn?“, erkundigte er sich an dessen Verbleib. „Ich werde hier grade aufgehalten, Hayato-san kennst du ja schon.“ Giftig blickte er zu dem recht jung aussehenden Beamten. Auch Aoi, war diesem bestens bekannt. „Hallo, Shiroyama-kun.“, wurde er begrüßt, was mit einem Nicken des angesprochenen quittiert wurde. „Hayato-san, Sie werden mir doch jetzt nicht Reita wegnehmen?“, fragte der Schwarzhaarige mit einem Lächeln auf den Lippen und verzweifelten Augen. „Ich muss ihn leider mitnehmen, gegen ihn liegt eine Anzeige wegen Körperverletzung vor.“ Reita guckte seinen Freund entschuldigend an. „Tut mir wirklich Leid, Aoi.“ Dafür würde Shin bluten müssen. Aoi war genauso angefressen und ahnte schon, wem er das zu verdanken hatte. „Suzuki-kun, wir müssen dann los, schließlich liegt ein Haftbefehl vor, Shiroyama-kun du kannst ihn gerne begleiten, wenn du willst.“ Diese Angebot nahen sie gern an. Nach einer halben Stunde Autofahrt kamen die drei am Revier an. Reita und Aoi saßen in einem kleinen Raum, wo sie darauf warteten, was ihnen gesagt wurde und hofften, dass sie schnell wieder nach Hause konnten. Die Beamten würden in diesem Moment mit Reitas Mutter telefonieren und feststellen, dass diese überhaupt keine Ahnung hatte,was mit ihren Sohn war und dass es diese Schlägerei überhaupt gegeben hatte. Etwa eine Stunde nach dem die beiden Schüler den kleinen Raum betreten hatten, öffnete sich erneut die Tür und eine junge Polizistin kam herein. „Aufgrund ihrer Vorstrafen kommen Sie diesmal nicht ohne eine Strafe davon. Es wurde eine Gerichtsverhandlung einberufen. Sie erhalten die genauen Daten die nächsten Tage mit der Post, fürs erste können sie jetzt gehen.“ Als sie geendet hatte, schlich sich ein Anflug von Panik auf Reitas Züge. Er hatte Angst, Angst davor, was passieren würde, wenn seine Eltern Post vom Gericht finden würden. Das wäre gar nicht gut und Aoi könnte er dann auch eine Weile nicht sehen, denn zur Schule gehen würde er dann erst mal nicht mehr. Zu Fuß machten sie wieder auf den Heimweg, einen Tag hatten sie noch für sich, nur war es mittlerweile spät geworden und sie hatten noch einen langen Weg vor sich. In etwa 1 ½ Stunden würden sie wieder am Haus des Blonden ankommen, dann würde es schon fast dunkel sein und man konnte nicht mehr viel unternehmen. Als Reita die Tür des Hauses öffnete, kam Aoi eine Idee: „Wir haben ja Morgen frei, lass uns doch noch was trinken gehen.“ Diese Idee passte dem Schüler wirklich gut, so konnte er diese schlechte Nachricht der Polizei schnell vergessen oder wenigstens für einige Stunden verdrängen. Nach dem sie in Reitas Zimmer gegangen waren, um ihre Sachen wegzulegen, gingen sie beide ins Bad um sich fertig zumachen, für den Abend. Als Aoi fertig war, drückte der Blonde ihn aus der Tür. „Das wird ne Überraschung.“, meinte er und schloss ab. „Du bist echt fies.“, wurde von der anderen Seite in den kleinen, gut beleuchteten Raum gerufen. „Ich weiß.“, war die Antwort, man konnte das Grinsen in diesem Satz förmlich hören. Nach einer guten halben Stunde kam Reita wieder aus seinem Bad, Aoi saß mit geschlossenen Augen auf seinem Bett und wartete, und ging langsam zum Schwarzhaarigen hinüber. „So jetzt kannst du gucken.“ Angesprochener öffnete die Augen und sah sein Gegenüber an, fassungslos wohl bemerkt. „Seit wann hast du....?“ „Schon eine Weile, ich kam bloß nie dazu es anzuziehen.“ Er trug ein schwarzes T-shirt mit einem weißen Schriftzug darauf, dazu eine ebenfalls schwarze Hose, die mit einigen Verzierungen, wie Reißverschlüssen bestückt war. Gehalten wurde sie von einem weißen Gürtel, ein zweiter weißer Gürtel, dieser mit flachen Nieten, hing darunter locker um seine Hose geschnallt, jedoch fest genug um nicht runter zu fallen. An den Füßen trug er schwarze Stiefel. Über seinem Shirt trug er eine weiße, offene Lederjacke und an den Händen, ebenfalls weiße, fingerlose Handschuhe, um seinen Hals hing eine schmale Kette mit einem kleinen Anhänger daran. Wie immer trug er ein weißes Band im Gesicht und die Haare zu einem Iro gestylt. Es war ein recht schlichtes Outfit, dennoch raubte es Aoi die Sprache. „Na gefällt's dir?“, wollte Reita nun wissen und sah den anderen erwartungsvoll an, er wusste, dass er gut aussah, aber ein bisschen Bestätigung konnte ja nicht schaden. Der Schwarzhaarige sah seinen Freund an und nickte, konnte kaum glauben WIE gut er aussehen konnte. Nach dem er sich ein gekriegt hatte, fragte er: „Wollen wir dann langsam los?“ Reita stimmte ihm zu, sie sollten wirklich langsam los, wenn sie nicht allzu spät kommen wollten. Sie gingen durch die Straßen, in Richtung ihres Stammclubs. Dort angekommen, grüßten sie den Türsteher und gingen hinein, direkt zur Bar, Getränke holen. Mit ihren Drinks in der Hand suchten sie sich eine abgelegene Sitzecke. „So und jetzt machen wir uns einen schönen Abend und denken nicht an morgen oder diesen Wichser Shin.“ Darauf erhoben sie ihre Gläser. „Dein Wort in Gottes Ohr.“, meinte Reita und sah Aoi an. Der Blonde nippte kurz an seinem Drink und stellte ihn zurück auf den Tisch, schmeckte wirklich gut. Sein Getränk hatte bunte Farben und sah im allgemeinen eher ungesund fast schon giftig aus – eine Mischung aus Blau, rot und etwas Eis, er hatte keine Ahnung was es war, aber das war ihm auch egal, Hauptsache man konnte es trinken. Dem ersten folgten noch ein paar weitere Drinks, bis beide gut angeheitert waren. Irgendwann wurde Reita von Aoi an der Hand genommen als dieser aufstand. Gezwungenermaßen erhob er sich ebenfalls und sah den anderen an, der ihn schon weiter Richtung Tanzfläche zog. „Aoi..~ Wo willst du hin?“, quengelte er,während er hinter ihm her stolperte. „Na Tanzen!“ Er klang fröhlich, viel zu fröhlich, man merkte sofort, dass Aoi schon einen im Tee hatte. Aber da auch er genug Alkohol im Blut hatte, um keine Angst haben zu müssen, sich zu blamieren, äußerte er keine Einwände und folgte dem Schwarzhaarigen. Es lief gute Musik, sehr gute Musik und sehr laut. Langsam fingen beide an sich im Takt der Musik zu bewegen. Die Welt begann zu verschwinden. Reita achtete nur noch auf Aoi und sich selbst, nahm seine Umwelt kaum noch war. Der andere kam langsam immer näher, legte ihm seine Hände auf die Hüften und zog ihn ein wenig zu sich. Aoi überbrückte nun auch den Rest der Entfernung zwischen ihren Körpern, küsste ihn innig und legte seine Hände an Reitas Gesicht. Der Blonde legte seine Arme um den Hals des anderen und erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Dass womöglich alle Gäste des Clubs sie anstarrten, war ihnen herzlich egal, für sie waren diese Menschen gar nicht da. Immer hemmungsloser wurden ihre Bewegungen im Takt der Musik. Nach einer gefühlten Ewigkeit, wurde Reita an der Schulter gezogen, genau wie Aoi. „Aha! Kaum ist man nicht da, macht ihr beide einen drauf!“ Die Stimme kannten beide, sie drehten sich zu den Störenfrieden um und erkannten Kai, Ruki und Uruha. Was machten die denn hier? Verwirrt sah der Blonde die drei an. „Was macht ihr denn hier?“, wollte er wissen und auch Aoi sah seine Freunde fragend an. „Na wir wollten wissen ob ihr hier seid, zu Hause wart ihr ja nicht.“ „Boah. Ruki, kann man nicht ein mal seine Ruhe haben?“ Der Schwarzhaarige blickte gespielt sauer in das grinsende Gesicht des Kleinsten. „Tut uns ja wirklich Leid ihr beiden, aber ihr müsstet uns doch kennen.“, kam nun von Uruha und auch Kai setzte sein breites Grinsen auf. „Ihr seid echt unmöglich.“ Mit diesen Worten gingen alle fünf zurück in die Sitzecke, die Reita und Aoi bis vor einigen Minuten noch für sich allein gehabt hatten und machten es sich bequem. Aoi saß hinter Reita und die anderen drei nebeneinander. „Und was machen wir jetzt?“ Ihre abendliche Planung konnten sie jetzt vergessen und der Blonde hoffte, dass einer seiner besten Freunde eine gute Idee hatte. „Ich geh erst mal ein paar Drinks holen!“,verkündete Kai und verschwand kurz darauf in der Menge. Sie verbrachten noch ein paar Stunden in dem Club, ehe sie sich dazu entschieden nach Hause zu gehen, da es langsam spät wurde und Uruha schon nicht mehr geradeaus laufen konnte. „Okay, wer bringt Uru nach Hause?“,wollte Kai wissen und sah erwartungsvoll in die Runde. Was so viel hieß wie „Ich nicht!“. Reita und Aoi schüttelten synchron den Kopf, damit blieb nur noch Ruki, der resigniert dreinschaute. „Ist ja gut, ich mach´s ja.“ Er wählte die Nummer seiner Mutter,um sie darauf vorzubereiten, dass er mal wieder einen betrunkenen Uruha mitbringen würde. Nach dem Telefonat guckte er die anderen an. „Alles klar, ich kann Uruha mitnehmen, da habt ihr noch mal Glück gehabt.“,verkündete Ruki und machte sich mit dem Betrunkenen auf den Heimweg. Kai verabschiedete sich ebenfalls und die beiden übrig gebliebenen gingen nun auch nach Hause. Auf dem Weg entschieden sie sich, zu Aoi zu gehen, da dieser dichter wohnte und sie nicht mit der Bahn fahren wollten. Denn für einen sehr langen Fußweg waren beide dann doch zu betrunken, im Gegensatz zu Uruha konnten sie aber noch richtig laufen. An der Wohnung angekommen, drückte der Schwarzhaarige die Klingel, an seinen Schlüssel kam er grade nicht ran, da seine Hand in Reitas Hosentasche steckte. „Yuu. Wo kommt ihr denn so spät her?“, wollte seine Mutter wissen, als sie die Tür öffnete. „Hallo Akira, schön dich zu sehen.“ Reita erwiderte auf ihre Begrüßung ein freundliches Lächeln. „Wir waren feiern, haben die anderen getroffen. Dann ist es ein wenig später geworden.“, erklärte Aoi seiner Mutter während sie die Wohnung betraten. „Ach so, dann geht mal schlafen, es ist schon spät.“, lächelte Shiroyama-san den beiden entgegen. Sie schüttelte den Kopf darüber, dass die beiden mitten in der Woche feiern gehen, wenigstens fiel morgen die Schule aus. Sie legte sich auch bald schlafen, als die Jungs in Aois Zimmer verschwunden waren. Müde legten sie sich hin und schliefen bis zum nächsten Morgen durch. Am nächsten Morgen wurde Reita von der warmen Frühlingssonne geweckt, die ersten warmen Strahlen des Jahres. Es war Donnerstag, schulfrei und Aoi lag noch immer neben ihm. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, seit langem war er wirklich glücklich und das hatte er seinem Freund Aoi und den anderen zu verdanken. Sie ließen ihn vergessen, was zu Hause geschah, schenkten ihm Ruhe und ein paar Stunden ohne Sorgen. „Aoi? Bist du schon wach?“ Er sah so friedlich aus, dass Reita sich nicht sicher war, ob er noch schlief oder nicht. „Nein ich schlafe noch.“, nuschelte der angesprochene und lächelte müde. „Okay.“ Er selbst war irgendwie hell wach, kuschelte sich aber trotzdem wieder an den Körper des anderen und schloss die Augen. Sie genossen die Ruhe in dem großen Raum und wären beinahe wieder eingeschlafen - wäre Aois Mutter nicht gewesen. Mitsuki Shiroyama betrat den Raum wie immer gut gelaunt und sah die beiden an. „Guten Morgen! Aufstehen ihr Schlafmützen, es ist kein Wochenende. Wer feiern kann, kann auch aufstehen.“ Aoi sah sie an, nicht grade begeistert. „Dein Ernst?“ Er war müde und wollte alles – außer aufstehen. „Ja, mein Ernst Yuu.“ Sie lächelte. „Das gilt auch für dich Akira.“ Reita sah sie an und setzte sich auf. „Ich bin schon wach, Aoi schläft noch.“ Er lachte. Aoi sah in an, sein Blick sprach Bände. „Verräter!“, meinte er und zog den Blonden wieder zu sich. „Du bleibst hier!“ Reita fügte sich gern dem Willen seines Freundes und blieb liegen. Mitsuki sah die beiden an und begann zu lachen. „Ihr sollt aufstehen...in einer halben Stunde seid ihr hoch!“ Sie verließ den Raum und ging in die Küche um Frühstück zu machen. Eigentlich konnten die beiden das ja selbst, aber sie mochte es, die beiden zu verwöhnen, wenn Reita da war. „Jawohl, Frau Feldwebel!“, rief Aoi ihr noch nach und wendete sich wieder dem Blonden zu, der in seinen Armen lag. Sie blieben noch eine Weile liegen, ehe Reita sich langsam aufrichtete. „Wir sollten langsam wirklich aufstehen.“, nuschelte er verschlafen, obwohl er wach war. Aois Gesellschaft stimmte ihn schläfrig, wenn der andere so müde war – das war bestimmt ansteckend! „Aber nur weil du's bist.“, meinte Aoi und erhob sich langsam. Der Blonde tat es ihm gleich und umarmte ihn von hinten. „Erst Duschen oder erst Frühstück?“, wollte er wissen und legte seinen Kopf auf die Schulter des Schwarzhaarigen. „Erst duschen, dann Frühstück.“, war dessen Idee. Reita war einverstanden und sie machten sich auch den Weg ins Bad. Nach einer erfrischenden Dusche und einer Wasserschlacht kamen sie in die Küche und setzten sich, mit unschuldigen Blicken, an den Tisch. „Was habt ihr mit meinem Badezimmer gemacht?“ Ein skeptischer Blick lag auf Mitsukis Gesicht. Keine Antwort, nur ein Grinsen seitens Aoi, Reita versuchte es zu verstecken, was ihm nicht gut gelang. „Jungs? Ihr wart nicht grade leise, ich habe euren Lachanfall bis hier gehört.“ „Ehm....“ Aoi musste lachen. „Naja....“ Weiter kam er nicht, denn seine Mutter ging an ihm vorbei, um selbst nachzusehen, was passiert war. „Yuu Shiroyama! Was habt ihr hier gemacht? Es ist alles nass!“ Sie hatten sich nicht darum bemüht die Spuren ihrer kleinen Aktion zu beseitigen. „Rei is Schuld!“, rief Aoi und kassierte dafür einen Klaps auf den Hinterkopf. „Gar nicht! Aoi war´s!“, war Reitas Meinung dazu. Mitsuki war es herzlich egal wer von beiden ihr Bad verwüstet hatte, sie waren es eh beide gewesen, da war sie sich sicher. „Yuu! Akira! Ihr räumt hier auf! Beide!“ Reita und Aoi gingen ins Bad und besahen sich das Chaos, das sie angerichtet hatten, so schlimm war das doch gar nicht, nur etwas nass. Da sie beide nicht wirklich Lust auf Ärger hatten, taten sie wie geheißen, räumten auf, wischten das Bad und hängten die nassen Handtücher auf. Als sie fertig waren, gingen sie ins Wohnzimmer, wo Mitsuki auf dem Sofa saß. „So wir haben aufgeräumt.“, verkündete Aoi gut gelaunt. „Kann ich mein Bad wieder betreten, ja?“ Mitsuki wusste nicht recht, ob sie dem Frieden trauen konnte, immerhin kannte sie ihren Sohn und dieser hielt es nicht so mit der Ordnung. Dass Reita da genauso schlimm war, wusste sie noch nicht, ahnte es aber. Zur Sicherheit überprüfte sie ihr Bad und kam anschließend in die Küche, wo sich die beiden Schüler wieder an den Tisch gesetzt hatten und ihr Frühstück aufaßen. „Was machen wir an meinem letzten Tag in Freiheit?“, wollte Reita wissen und sah Aoi und dessen Mutter fragend an, denn er selbst hatte keine Idee, den Tag zu gestalten. „Wir machen uns einen schönen Tag, einfach mal rumgammeln.“ Aois Vorschlag war nicht schlecht und so stimmte der Blonde zu. Ein Tag Ruhe würde ihm sicher gut tun. „Gute Idee! Wollen wir in dein Zimmer gehen?“, fragte er nach und sein Freund nickte ihm zu. „Na dann komm'.“ Aoi nahm ihn an der hand und sie gingen zurück in sein Zimmer, wo sie sich auf das große Bett warfen. „Ich liebe dein Bett! Das ist so schön gemütlich!“, schwärmte Reita und lächelte seinen Freund an. Dieser lächelte zurück, legte sich neben ihn und nahm seine Hand. „Ich geh eben was holen, ja?“ Aoi stand auf und verließ den Raum, bevor er etwas erwidern konnte. Der Blonde sah ihm leicht verwirrt hinterher. Er konnte hören, dass der andere durch die Wohnung lief und anscheinend irgendetwas suchte. „Aoi?“, fragte er nach. „Was machst du denn?“ „Ich suche was!“, kam zurück. Was suchte er denn? Er hatte keine Idee, was das sein könnte, umso mehr verwirrte ihn das Ergebnis. Nach etwa 10 Minuten kam der Schwarzhaarige zurück, in seinen Händen hielt er eine Tüte. „Was hast du da?“ Reita wurde nicht schlau aus ihm. „Was zu knabbern, was zu trinken, ein paar Kerzen.“ Hatte er sich grade verhört? „Was willst du mit Kerzen? Es ist mitten am Tag.“ „Siehst du gleich.“ Aoi stellte sich auf sein Bett, das am Fenster stand und ließ die Rollos runter, ebenfalls zog er die Gardinen zu. Es wurde dunkel um sie herum. „Aoi, was wird denn das?“ Er setzte sich auf und versuchte seinen Freund in der Dunkelheit auszumachen. „Na wir machen uns einen schönen Tag.“, wurde Reita an ihre Pläne erinnert. Der Schwarzhaarige setzte sich neben ihn und zog sein Feuerzeug aus der Tasche um die Kerzen anzuzünden, schließlich brauchten sie Licht. Der Raum erstrahlte in einem dunklen Licht und Aoi achte sich daran, die anderen Sachen, die er besorgt hatte aus der Tüte zu packen. Wie er gesagt hatte: Knabberkram und Getränke. „So fertig.“, teilte er dem wartenden Reita mit, der ihn die ganze Zeit beobachtet hatte. Sie saßen zusammen auf Aois Bett und verbrachten die gemeinsame Zeit mit DVDs und Musik. Gegen Abend machte Reita sich wieder auf den Weg nach Hause, seine Laune sank gegen null. Morgen würde er wieder zur Schule müssen, keine guten Aussichten aber besser als zu Hause bleiben zu müssen. Kapitel 8: When everything goes wrong ------------------------------------- When everything goes wrong Freitag morgen stand Reita früh auf, da er wieder zur Schule musste. Er ging ins Bad, machte sich fertig, das dauerte wie immer eine ganze Weile und er verließ den Raum erst ein paar Minuten bevor er losgehen musste. Ohne seine Eltern eines Blickes zu würdigen, er hatte schon eine Weile kein Wort mehr mit ihnen gesprochen, verließ er das Haus. Er lief zur U-Bahnstation, mittlerweile war es draußen hell, wenn er losging. Nach einiger Zeit hatte er sein Ziel erreicht, sah aber niemanden. Ein blick auf die Uhr verriet ihm, dass er seine Bahn wohl verpasst haben musste. Er seufzte und ließ sich auf einer Bank nieder, beobachtete die Menschen um sich herum. Nervös blickte er auf sein Handy, es war schon spät, mittlerweile 7:30 Uhr. Wenn die Bahn nicht bald kam, würde er zu spät kommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam der ersehnte Zug endlich an. Der Schüler stieg ein, suchte sich einen Platz und setzte sich hin, bis zum Ende der Fahrt hatte er seine Ruhe. Auf den letzten Metern, die er zur Schule laufen musste, wollte er sich eine Zigarette gönnen und wühlte in seiner Jackentasche. Zu seinem großen Bedauern musste er feststellen, dass seine Kippenschachtel nicht dort war, wo sie hingehörte. „Fuck!“ Reita konnte eine Kippe jetzt wirklich gut gebrauchen, da er aber keine hatte, machte er sich auf die Suche nach einem Automaten. Nach kurzer Zeit hatte er gesuchtes Objekt gefunden, zog sich gleich zwei Schachteln und steckte die eine in seine Schultasche, falls er die andere mal wieder vergaß. Aus der anderen nahm er sich eine Zigarette, steckte sie an und lief weiter Richtung Schule. Dort angekommen erblickte er als erstes Ruki, der an einer Mauer lehnte. Er schlenderte auf ihn zu. „Hey!“, begrüßte er ihn, dass er schon etwas spät war, interessierte ihn herzlich wenig. „Hey.“ Ruki sah auf und hob die Hand zur Begrüßung. „Was machst du noch hier, Ruki?“ In ein paar Minuten würde die erste Stunde beginnen. „Ich hab keine Lust auf Unterricht?“ Dass der Blonde überhaupt fragte, wunderte den kleineren ein wenig, eigentlich müsste er ihn besser kennen, immerhin war er andauernd mit Aoi, Uruha und Kai unterwegs. „Okay, ich hab auch keine Lust auf Unterricht aber ich hab Saguchi in der ersten, deshalb hau ich dann mal ab.“ Lächelnd wand sich der Schüler zum gehen. „Okay, bis später!“ Ruki blieb noch an der Ecke stehen, gönnte sich eine Kippe und sah in die Ferne. Reita ging ins Gebäude, machte sich langsam auf den Weg in sein Klassenzimmer. Dort angekommen fand er seine Mitschüler gut gelaunt vor und keine Spur seines Lehrers. Er ging auf seinen Platz, setzte sich hin, dachte darüber nach, was hier los war. Einige Minuten später wurde er darüber aufgeklärt, indem sein Lehrer völlig abgehetzt den Raum betrat. Die Klasse stand auf, begrüßte ihren Lehrer und setzten sich. „Ich komme heute etwas später, was mir sehr leid tut, weil ich euch etwas mitteilen muss.“ Schweigen, keiner wagte es Saguchi zu unterbrechen, da er dazu neigte, Schulverweise zu verteilen. Auch Reita hatte dank ihm schon einige Verweise bekommen. „Wie ihr ja wisst werden wir mit einer Klasse des elften Jahrgangs auf eine Klassenfahrt fahren, ich hoffe ihr wisst noch, dass wir in einer Woche losfahren werden, die Fahrt dauert zwei Wochen, für diejenigen unter euch, die das vergessen haben.“ Der Blonde Schüler hatte das die letzten Wochen total verdrängt und sah geschockt durch den Raum, als ihm klar wurde, wie wenig Zeit bis dahin noch war. Die Klasse, die mit ihnen fahren würde, war die von Aoi. Der hatte sich dafür eingesetzt, dass sie zusammen fahren konnten, was bei dem anderen für enorme Vorfreude auf diese Fahrt sorgte, zumal das bedeutete, dass sie zwei Wochen für sich hatten. Natürlich würden sie sich ein Zimmer teilen. Da dies aber noch in weiter Ferne lag, musste Reita sich damit abfinden, sich erst mal wieder dem Unterricht zuzuwenden auch wenn er das nicht wirklich wollte. Den Rest der Stunde verbrachte er mit seinen Aufgaben, in der Hoffnung, Saguchi würde ihn nicht dran nehmen. „Suzuki-kun! Die Ergebnisse von Nr. 23.“ Innerhalb von Sekunden wurden seine Hoffnungen zerstört. Ausgerechnet an einem Tag, an dem er keine Aufgaben vorweisen konnte. „Tut mir sehr leid. Ich konnte die Aufgaben nicht machen, ich hatte leider wichtigeres zu tun.“, sagte Reita grinsend und setzte einen gespielt schuldbewussten Blick auf. Sein Lehrer wurde sauer. „Was glaubst du eigentlich wer du bist, Suzuki?!“ Sämtliche Schüler drehten sich in seine Richtung. „Ich? Ich bin Suzuki, Akira.“, sagte der angeschriene ruhig und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „RAUS!! Sofort und da bleibst du den Rest der Stunde!“ Reita stand auf, nahm sich seine Tasche und verließ den Raum. Vor der Tür lehnte er sich an die Wand und sah den Gang hinab, ihm wurde langweilig. Sein Lehrer war wütend auf ihn, was er auch gewollt hatte, denn Lust auf Unterricht und Demütigungen seitens Saguchi hatte er keine. „Na Rei, raus geflogen?“ Die Stimme kam vom anderen Ende des Ganges, sie gehörte Ruki, der eben diesen entlang schlenderte. „Siehst du doch.“, gab er unbeteiligt zurück. „Und wieso? Was hast du gemacht?“ Ruki war schon immer neugierig gewesen und manchmal ging dem Blonden dieses Verhalten gewaltig auf die Nerven. „The same procedure as every day.“, gab er zur Antwort. Ruki lachte leicht. Da hatte der andere Recht, fast jeden Tag schaffte er es, dass die Lehrer ihn vor die Tür warfen oder ähnliches. Der kleine Schwarzhaarige, er hatte eine rote Strähne im Haar, stand neben dem Blonden. „Naja ich hau dann mal wieder ab, Ich muss langsam los.“, verkündete er. „Okay Bis dann.“, wurde er verabschiedet. Reita nahm seine Tasche, die er zuvor auf den Boden gestellt hatte und ging in die andere Richtung davon. Die nächsten drei Stunden verliefen ohne weitere Zwischenfälle. Die nächste war Politik. An dem Raum angekommen, in dem die Stunde stattfinden würde, setzte der Schüler sich auf seinen Platz, der wie gewöhnlich im hinteren Teil des Raums zu finden war. Ihr Lehrer Yamato, der sie auch in Sport unterrichtete , betrat den Raum, was die Schüler allerdings nicht zu interessieren schien, denn leiser wurde es nicht wirklich. Yamato-sensei lehnte sich an sein Pult und wartete, dass die Klasse seine Anwesenheit bemerkten würde, er war es leid durch den Raum zu brüllen. Als die Schüler endlich ruhiger wurden, sagte er: „Ihr werdet diese Stunde damit verbringen, einen Aufsatz zu schreiben.“ Ein genervtes Stöhnen hallte durch den Raum. „Och nö, das ist doch nicht ihr Ernst, oder?“ Es klang mehr wie eine Feststellung, als wie eine Frage. „Und ob das mein Ernst ist und damit ihr das begreift werdet ihr euren Aufsatz über die aktuelle Finanzkrise und deren Auswirkungen in Griechenland schreiben.“ Reita lies sich genervt in seinen Suhl fallen. Und was jetzt? Er brauchte dringend eine Idee um sich davor zu drücken. Er hatte von dem Thema keine wirkliche Ahnung, da sie das gemacht hatten, in der Woche, die er nicht da gewesen ist. „Entschuldigung?“, sagte er mit einer Stimme, die etwas angeschlagen klang. „Ja, Suzuki-kun was gibt’s?“ „Besteht die Möglichkeit, das ich den Raum kurz verlassen könnte, mir ist nicht gut.“ Er legte alle Höflichkeit in seine Worte und guckte als müsste er sich übergeben. „In Ordnung, du kannst gehen. Aber komm wieder!“ Er kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er gern verschwand. „Geht klar.“ Er stand auf, nahm seine Tasche mit und ging raus auf den Gang. Ein bisschen frische Luft würde ihm wirklich gut tun und aufs Klo musste er auch. Also ging er den Korridor entlang, Richtung Jungsklo. Nachdem er seine Notdurft verrichtet hatte, gönnte er sich eine Zigarette. Irgendwie musste er seinen kleinen Ausflug in die Länge ziehen. Den Aufsatz würde er jedenfalls nicht schreiben. Er lief weiter durch die Gänge der Schule, auf der Suche nach etwas, was ihn an der Rückkehr in den Unterricht hinderte. Er verließ das Gebäude und lehnte sich an eine Wand. Ein kurzer Blick in den Himmel und ihm wurde klar, das er heute vielleicht nicht ganz trocken nach Hause kommen würde, wenn er Glück hatte, könnte er es grade so schaffen. Der Blonde schloss die Augen und rutschte an der Wand hinunter. Er genoss das noch trockene Wetter und dachte nach. Nach ein paar Minuten konnte er Schritte hören, die sich in seine Richtung bewegten. Er wollte gar nicht wissen, wer das war. „Man schläft doch nicht während des Unterrichts, also wirklich.“ In Aois Stimme lag ein vorwurfsvoller Ton und ein Haufen Ironie. „Wenn man einen Aufsatz schreiben soll, dann ja.“, gab Reita zurück und sah auf. „Wir haben erst in zwei Stunden Mittagspause, willst du die ganze Zeit hier sitzen?“ Der Schwarzhaarige setzte sich neben seinen Freund und nahm ihn in den Arm. „Nein eigentlich nicht.“ Darauf bedacht seine Frisur nicht zu zerstören, kuschelte der jüngere an den anderen. „Dann ist ja gut. Ich hab nämlich nicht so lange Zeit, wenn ich zu lange wegbleibe, muss ich nachsitzen.“ Ein Tropfen. Zwei Tropfen. Es wurden von Sekunde zu Sekunde mehr Tropfen, die auf die beiden Schüler niederprasselten. „Aoi, es regnet. Ich will nicht nass werden.“ „Ich auch nicht, lass uns rein gehen.“ Sie standen auf und gingen ins Schulgebäude zurück damit sie nicht nass wurden ehe es unbedingt sein musste, was auf dem Heimweg wäre. Beide hofften darauf, dass der Regen schnell wieder aufhören würde. Aoi zog seinen Freund in eine Umarmung und küsste ihn innig. Reita grub grinsend seine Hände in dessen aufwändig gestylte Haare, jedoch ohne sein Styling zu ruinieren. Aoi löste den Kuss wohl wissend, dass sie beide langsam wieder in ihre Klassen gehen sollten, wenn sie keine Strafe wollten. „Wir sollten langsam los.“, sagte er und sah den Blonden traurig an. Dieser hatte ebenfalls einen traurigen Blick auf dem Gesicht. „Ja vielleicht sollten wir das.“ Ein leichtes Lächeln lag nun auf Reitas Zügen. Sie lösten sich voneinander und nach einer kurzen Umarmung gingen sie beide wieder zurück in ihre Klassenräume. Die Stunde war fast vorbei und so hatte Reita keine Sorgen mehr, den Aufsatz über die Finanzkrise in Griechenland schreiben zu müssen. Er ging mit einem erleichterten Blick wieder in die Klasse und setzte sich wortlos auf seinen Platz. „Geht's dir wieder besser Suzuki-kun?“, fragte Yamato-sensei und sah ihn leicht misstrauisch an, anscheinend war er für seine Verhältnisse etwas zu lange weg gewesen. „Ja, danke.“ Knapp wie meistens gab er seine Antwort und wendete sich seinem leeren Zettel zu, auf dem lediglich die Überschrift des Aufsatzes stand. Sein Lehrer fragte nicht weiter nach, dachte sich wahrscheinlich seinen Teil und arbeitete irgendwas auf seinem Pult. Er saß den Rest der Zeit einfach ab und als er klingelte, machte er, dass er da raus kam. Geographie und Physik gingen recht schnell rum und die ersehnte Mittagspause rückte in greifbare Nähe. Im Physikhörsaal saß er in der hintersten Reihe und beobachtete die Uhr, noch fünf Minuten. Der Lehrer teilte der Klasse grade die Hausaufgaben mit, Reita schrieb sie mit, machen würde er sie nicht. Da gab es bessere Möglichkeiten an die Lösungen zu kommen. Der Gong. Der Blonde machte sich schnellstens auf den Raum zu verlassen und schlenderte in Richtung Mensa. Dort angekommen fiel ihm direkt ein Schild auf. „WEGEN UNFALL IST DIE KÜCHE GESCHLOSSEN“ stand darauf. Ein entnervtes Seufzen verließ seine Kehle. Es ging wirklich alles schief an diesem Freitag. Er ging in den großen Saal und setzte sich an seinen Stammplatz, an dem die anderen schon warteten. „Hey Suzuki! Warum fehlst du kleiner Wichser eigentlich ständig?“ Der Blonde drehte sich zu seinem Mitschüler um, der ihn angesprochen hatte. „Als ob dich das was angeht.“, meinte er und sah den Ruhestörer abwertend an. „Ach was hast du zu verbergen, Suzuki? Oder hast du Stress mit den Bullen, weil du Shin vermöbelt hast?“ Langsam wurde Reita sauer. Er hatte keine Lust sich mit dem Typen auseinander zu setzen. „Halt die Fresse, Mizuki!“, noch war er relativ ruhig. „Wiso?“, fragte der Schüler mit Namen Mizuki. „Weil ich dir sonst deine Fresse polieren werde.“, knurrte der Blonde und sah den anderen sauer an. Die anderen, die mit Reita am Tisch saßen, unternahmen nichts, was den anderen davon abhalten könnte. „Ich geb' Mizuki fünf Minuten.“, sagte Ruki grinsend und die anderen stimmten ihm zu, länger würde er nicht überstehen, wenn Reita sauer war. „Ha-ha. Da krieg ich ja Angst.“ Abwertend sah Mizuki auf Reita hinab, er war um einiges größer als der Blonde. Der 16-jährige stand auf und packte dem anderen am Kragen. „Vielleicht solltest du das auch!“ Er drückte Mizuki gegen die Wand, die nur etwa einen halben Meter entfernt war. Der größere hatte keine Zeit zum reagieren, da hatte er schon den ersten gut platzierten Schlag im Magen sitzen. Dem ersten folgten weitere Schläge, bis Mizuki zu Boden sank. Der größere war nicht im Stande sich zu wehren, da der Blonde zu schnell zuschlug. Der am Boden liegende bekam noch zwei Tritte ins Gesicht, bis es blutete. „Reita, ich glaube es reicht jetzt.“, kam gut gelaunt von Aoi, worauf Reita von dem Verletzten abließ und sich wieder zu seinen Freunden setzte. Die Lehrer bekamen von alledem nichts mit. Das war ein weiterer Grund für Reita und die anderen, sich so einen abgelegenen Platz zu suchen. Die meisten Schüler hatten Angst vor ihrer kleinen Gruppe, da keiner von ihnen Angst hatte zuzuschlagen. Ruki hatte das ganze mit seinem Handy aufgenommen und zeigte den anderen grade seinen Film. „Yeah! Ein weiterer Film in unserer Sammlung.“, kam es von Uruha. „Leute ich hab Hunger.“, meldete sich Kai zu Wort. „Ich schließe mich an. Wir müssen was zu essen besorgen.“ Uruha guckte leicht gequält in die Runde. „Und wo sollen wir das hernehmen?“ Reita hatte keine Idee, wo sie jetzt was zu essen herbekommen sollten. „Sorry ihr müsst euch mit Kippen begnügen.“, fügte er hinzu. „Wir können aber nicht nach draußen.“ Aoi nickte Richtung Fenster um die anderen daran zu erinnern, dass es immer noch regnete und das ziemlich stark. Es sah nicht so aus, als ob der Regen bis zum Ende des Schultages aufhören würde. „Na toll und jetzt?“ Reita setzte ein beleidigte Gesicht auf, was für seine Mitschüler, die ihn nicht kannten, ein äußerst ungewohnter Anblick war, allerdings würde keiner es wagen, etwas zu sagen, denn alle wussten, dass sie nichts zu lachen haben würden, wenn der Blonde sauer wird. Diese Seite an ihm war nur seinen Freunden und besonders Aoi vergönnt. „Ich könnte dich ablenken, aber Ruki, Uru und Kai kann ich nicht helfen.“, grinste Aoi seinen Freund an, dieser lächelte lieb zurück. „Das der so eine Seite hat, hätte ich nie gedacht.“, hörte man einen Schüler. Uruha ging zu diesem und fuhr ihn direkt an: „Halt deine Fresse und lass uns in Ruhe! Am besten du verpisst dich!“ Da Uruha um ein gutes Stück größer war, als der, den er grade anfuhr, machte der einen Satz nach hinten und verschwand. Der Honigblonde ging wieder zurück zu den anderen und setze sich an den Tisch. „Wir haben noch eine ganze Weile Pause, was machen wir jetzt?“, wollte Ruki wissen und sah erwartungsvoll in die Runde. „Keine Ahnung. Raus können wir nicht, aber lasst uns hier verschwinden, das wird mir langsam zu voll hier.“, schlug Aoi vor und stand auf. Der Rest folgte seinem Beispiel und sie verließen den Raum, liefen durch die Gänge. „Und wo sollen wir hin gehen?“, fragte Reita, der keine Idee hatte, wo sie hingehen konnten. Irgendwann blieben sie an einer leeren Ecke stehen und setzten sich auf den Fußboden. Aoi ließ sich hinter Reita nieder und zog ihn an sich. „Musst du immer meine Haare ruinieren?“, fragte dieser und der andere lachte. „Mach ich nicht.“, sagte er lieb. Ruki und Uruha saßen nebeneinander und Kai saß zwischen Ruki und Aoi. Ruki guckte leicht beleidigt zu den beiden verliebten, was den anderen beiden natürlich nicht verborgen bleib. „Och Ru... Du brauchst doch nicht eifersüchtig zu sein.“, sagte Uruha und nahm Ruki in den Arm. „Bin ich gar nicht.“, murrte der Kleinste und vergrub sein Gesicht in dessen Shirt. „Aber so was von.“, mischte sich nun auch Kai ein. Uruha lachte. „Ihr seid gemein.“ Ruki nuschelte in Uruhas Shirt. Diesen schien das nicht zu stören, im Gegenteil, er schien es eher zu genießen. Uruha mochte den Kleinen wirklich sehr, hatte aber Angst vor dessen Reaktion, obwohl er wusste, dass Ruki auf Männer stand. Wissende Blicke wurden zwischen Kai und den anderen beiden ausgetauscht. Reita nahm sein Handy aus der Tasche und schrieb eine SMS, so dass Aoi mitlesen konnte. //Wenn das mal nicht noch was wird♥// Er sendete das an Kai, dessen Handy in seiner Tasche vibrierte. Grinsend nahm er sein Telefon und las, was der Blonde ihm geschickt hatte. Ein breites Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Er schrieb zurück.//Wir füllen sie auf der nächsten Party ab und lassen sie allein.// Als Reita das gelesen hatte, nickte er und lächelte. Auch Aoi signalisierte Zustimmung, der Plan gefiel ihm. Er selbst heckte schon ähnlich Pläne aus, er wollte Reita endlich so nahe sein, wie es noch keiner geschafft hatte. Der Schwarzhaarige hoffte, dass er auf der Klassenfahrt eine Gelegenheit dazu bekommen würde. Die Pause neigte sich dem Ende, sie machten sich alle auf den Weg in ihren jeweiligen Unterricht. Aoi hauchte seinem Schatz noch einen Abschiedskuss auf die Lippen. „Aoi, in zwei Stunden hast du ihn wieder.“, sagte Kai und zog Aoi mit sich, da er wusste, dass die beiden sonst noch eine halbe Ewigkeit dort stehen würden. Bei einem Blick aus dem Fenster musste Reita feststellen, dass es immer noch regnete. Reita schlenderte zu seinem nächsten Fachraum, er hatte Bio, freuen tat er sich nicht sonderlich darauf. Er setzte sich auf seinen Platz und wartete auf den Lehrer. Der kam auch recht bald. Nach der Begrüßung machten sich alle Schüler an ihre Arbeit. „Suzuki du gehst raus, ich will dich heute nicht mehr sehen. Du arbeitest draußen und wehe dir, du haust ab.“, sagte Saguchi und wies zur Tür. Reita tat wie geheißen, nahm seine Sachen und ging aus dem Raum. Draußen setzte er sich an einen Tisch und fing an seine Sachen zu bearbeiten, in der Hoffnung, die Zeit würde so schneller vergehen. Das tat sie zu seinem Glück auch. Nach dem Klingeln machte er sich auf den Weg zu seinem letzten Fach für diesen Tag – Sport. Er beeilte sich, da er nicht allzu nass werden wollte und es immer noch in Strömen regnete. Sportsachen hatte er keine dabei, da er eh nicht mitmachen wollte. Also setzte er sich an den Rand und beobachtete seine Mitschüler dabei, wie sie sich blamierten. Sein Lehrer fragte ihn schon gar nicht mehr, warum er seine Sachen nicht dabei hatte, die Antwort kannte er eh schon. Diese Stunde ging, dank seinem mp3-player, sehr schnell vorbei. Als Yamato-sensei die Stunde beendete, verließ Reita die Halle. Unter dem kleinen Vordach blieb er stehen. Es regnete immer noch und ihm kam es vor als ist der Regen in den letzten Stunden noch stärker geworden. Es goss in Strömen. „Och nö....“ Er hatte keine Lust durch den Regen zu laufen. Leider blieb ihm nichts anderes übrig, da er nach Hause musste. Dort würde er komplett nass ankommen, denn er hatte keine wasserfesten Sachen dabei. Wohl oder übel machte er sich auf den Heimweg. Nach einer ziemlich langen Zeit kam er völlig durchnässt zu Hause an, er brauchte um einiges länger als sonst. Schnell öffnete er die Tür und rettete sich ins trockene. Er schleppte sich die Treppen zu seinem Zimmer hoch, die schweren Klamotten fühlten sich an wie Blei. Im Bad angekommen pellte er seinen Körper aus dem nassen Stoff und stieg unter die Dusche, er brauchte jetzt etwas warmes. Ein genießendes Seufzen verließ seine Kehle. Das brauchte er in diesem Moment – und Aoi aber der war ja nicht da. Als er wieder aufgewärmt war, verließ er die Dusche und begab sich in sein Zimmer um sich trockene Sachen zu suchen. Seine Wahl fiel auf Boxershorts und Hose, schnell band er sich sein Band um die Nase und legte sich auf´s Bett. Diesen Tag würde er so schnell nicht wieder vergessen. Erschöpft schlief er ein, während er sich über die Ruhe im Haus wunderte und darüber, dass sein Vater ihm noch nicht begegnet war. Kapitel 9: Class trip I ----------------------- Class trip ~10 Tage später~ Es war soweit, der Tag auf den Reita sich die ganze Zeit gefreut hatte, die Klassenfahrt stand an. Euphorisch stand er auf, zog sich Alltagskleidung an, das hieß soviel wie, er stylte sich und zog sehr auffallende Sachen an. Er trug ein schwarzes Ärmelloses Shirt, eine schwarze Hose mit Nietengürteln und weiße Schuhe. Natürlich trug er das weiße Nasenband, an seinen Händen trug der fingerlose Handschuhe und Armbänder. Um seinen Hals hing eine Kette und seine Augen waren schwarz geschminkt. So gestylt nahm er seine Tasche und machte sich auf den Weg zur Schule, er hatte eine Tasche dabei in der Klamotten für zwei Wochen steckten, ebenso diverse Kabel und sein Laptop. Gut gelaunt ging er die Straße entlang, es war schönes Wetter und sogar recht warm. Die Bahn kam pünktlich und seine Kippen hatte er auch dabei. Das konnte nur ein wunderbarer Tag werden. Nach einer ½ Stunde kam er an der Schule an und schlenderte zu der Ecke, wo Uruha schon wartete. Reita hob die Hand, der andere erwiderte diese Geste, lächelte leicht. „Hey.“ Eine knappe Begrüßung seitens des Blonden. „Hey!“, kam es ebenso kurz und gut gelaunt zurück. „Was machst du so früh hier?“, fragte Uruha direkt, für ihn war es ungewohnt den anderen so früh am Tag zu sehen. „Heute fahr ich auf Klassenfahrt falls du das vergessen hast.“ Reita lachte leicht, er freute sich auf die Zeit mit Aoi auch wenn es eine Schulveranstaltung war. „Ach, da war ja was.“, meinte der Honigblonde und lächelte. Sie standen eine Minute schweigend da, als sie Ruki in der Ferne ausmachen konnten. Uruha freute sich den kleinen zu sehen, auf seinem Gesicht lag ein Lächeln, das er jedoch vor Reita verbarg. „Morgen Rei, Hi Uru!“, begrüßte Ruki seine Freunde, diese erwiderten seine Begrüßung. „Hey Ru.“ Reita hob seine Hand und schenkte dem anderen ein leichtes lächeln. Uruha umarmte den kleineren „Hi Ruki♥!“, sagte er fröhlich. Der kleinere lächelte und umarmte seinen guten Freund seinerseits. „Hey Uru♥!“ Kaum hatten sie Ruki begrüßt, kam Kai schon um die Ecke. Auch er wurde umarmt, bekam eine Kippe, die sie mittlerweile verteilt hatten und stellte sich zu den anderen. Sie redeten und teilten Reita mit, wie sehr sie ihn und Aoi vermissen würden, wenn sie zwei Wochen nicht da sein würden. „Rei sag mal was macht ihr denn auf der Klassenfahrt?“ Kai sah ihn neugierig an, schien es wirklich wissen zu wollen, normalerweise war eher Ruki so neugierig, wenn Kai so guckte, wollte er meist auf etwas hinaus. Dies wohl wissend, antwortete Reita: „Was man auf einer Klassenfahrt halt so macht, rauchen, trinken, feiern....ne Spaß Wandern, langweilen, früh aufstehen, so was eben.“ Uruha setzte seinen zweideutigsten Blick auf. „Aha. Und was macht ihr nachts? Ich meine du teilst dir mit Aoi ein Zimmer, wenn da nichts läuft weiß ich auch nicht weiter.“, verkündete er unverblümt seine Gedanken und grinste. Auch die anderen grinsten. „Boah Uruha!“ Reita wäre fassungslos, wenn er Uruha nicht kennen würde. Eigentlich müssten sie wissen, dass der Blonde in der Beziehung genauso viel Ahnung hatte, wie ein fünfjähriges Mädchen. In ihrer kleinen Gruppe war er allerdings der einzige, die anderen waren da weitaus erfahrener. Man es ihm nicht an, jeder der Reita kennenlernte war der Meinung er nahm fast alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist, dem war bei weitem nicht so. Der Schüler war kein Engel, aber dabei ließ er sich Zeit. Sie ließen das Thema gut sein und schwiegen eine Weile. „Hey Leute! Etwas mehr Begeisterung wäre schön!“ Alle vier drehten sich in die Richtung aus der die Stimme kam, es war Aoi – Mit neuer Haarfarbe. Reita guckte nicht schlecht, musterte seinen Freund. „Du siehst super aus! Wann hast du?“ „Gestern noch, Gefällt's dir?“ Aoi grinste, genau wie Reita, trug er keine Schuluniform. Seine Haare waren teilweise blond gefärbt. Auch den anderen gefiel seine neue Haarfarbe sehr. „Die Schüler des zweiten Jahrgangs, die heute in die Berge fahren, stellen sich mit ihren Sachen am Tor auf. Sofort!“, dröhnte Saguchis Stimme über den Hof. Er war einer der drei Lehrer, die mitfahren würden, die anderen beiden waren Ochida, die Musik und Kunst unterrichtete und ein Lehrer den Reita nicht kannte. Der war Amerikaner, sein Name war John Smith, er unterrichtete Aois Klasse in Geographie und Sport. Reita kannte ihn nicht, Aoi hatte ihm aber gesagt, dass er keinen Spaß versteht und sehr streng ist. Aoi und Reita verabschiedeten sich von ihren Freunden, die sie zwei Wochen nicht sehen würden, gingen ans Tor der Schule und ließen sich auf ihren Taschen nieder, darauf bedacht den Inhalt nicht kaputt zu machen. Nach und nach fanden sich alle Schüler ein, die mitfahren würden. Aoi hatte ein wenig Mitleid mit ihnen, da sei Reita ertragen mussten, was bei weitem nicht einfach war, wenn man nicht mit ihm befreundet war. Nach dem Anwesenheitscheck und dem üblichen Prozedere des Gepäckverstauens, suchten sich alle Schüler einen Platz im Bus, Reita und Aoi wollten nach ganz hinten. „Ey Shota!“, fuhr der Blonde den Schüler an, der sich dort niedergelassen hatte. „Verpiss Dich, das ist unser Platz.“ Seine Mine wurde finster, beinahe tödlich. „Wiso sollte ich? Der Platz gehört euch nicht. Ich kann sitzen wo ich will.“, gab Shota zurück. Aoi packte ihn am Kragen, hob ihn hoch als dieser sich nicht rührte. „Hast du nicht verstanden? Verpiss dich!!“, knurrte er ihm entgegen. „Ist ja gut, regt euch ab.“ Shota resignierte schließlich und suchte sich einen anderen Platz, als er runter gelassen wurde. Kein anderer Schüler wagte es, die beiden zu stören, denn sie wollten alle keinen Stress. „Bye Bye!“, verabschiedete Aoi den unerwünschten Mitschüler in liebsten Tönen, natürlich ironisch. Reita machte es sich in der letzten Reihe bequem, sie würden eine lange Zeit fahren, da Aoi keine Lust hatte die ganze Fahrt über zu sitzen, legte er sich halb auf seinen Freund – Platz hatten sie genug. Sie schliefen beide fast ein, während sie mit Aois mp3-Player Musik hörten. „Wir machen hier eine kurze Pause, ihr könnt euch hier die Beine vertreten. In einer ¼ Stunde seit ihr wieder hier, dann geht’s weiter.“ Die meisten Schüler verließen den Bus, nachdem sie gehalten hatten. Reita und Aoi setzten sich hin und sahen sich aus müden Augen an. „Ich gehe mal gucken, ob`s hier war zu essen gibt.“, nuschelte Reita und stand auf. „Okay, bring mir mal was mit.“, meinte Aoi und lehnte sich in die Ecke. „Mach ich.“ Reita verließ den Bus, sah sich nach einem Kiosk um, wurde auch bald fündig. Seine Mitschüler tuschelten. „Suzuki ist ein echtes Rätsel...Zu uns der größte Arsch und zu Shiroyama der liebste Mensch der Welt, wie hat der Typ das geschafft?“, fragte ein Schüler einen anderen, der keine Idee hatte und und selbst darüber nachzudenken schien. Der Blonde ging zu dem Kiosk und besorgte etwas zu essen für sich und Aoi, ebenso etwas zu trinken. Als er wieder kam lagen alle Blicke auf ihm, seine Umwelt war es nicht gewohnt, dass er jemandem einen Gefallen tat. „Was glotzt ihr so dämlich?“ Fuhr er die Umstehenden an, die sofort zurückwichen. Einem von ihnen spuckte er ins Gesicht. Dann ging er wieder zu Aoi, welcher ihn lächelnd in den Arm nahm, als er das Essen abgestellt hatte. Sie machten es sich zu zweit in der Ecke bequem, Reita stellte das essen, zwei Portionen Bratnudeln und Stäbchen, auf seinen Schoß so dass beide bequem davon essen konnten. Nach einer Weile, die genannte ¼ Stunde, fanden sich alle Schüler wieder am Bus ein und bald darauf ging die Fahrt weiter. Einige Stunden Langeweile später, kamen sie an ihrem Ziel an, es war ein abgelegenes Hotel mitten im Nirgendwo. Am Eingang bekamen alle ihre Zimmer mitgeteilt, damit sie ihre Sachen wegbringen konnten. Reita und Aoi gingen den Gang entlang, sahen wo ihre Mitschüler verschwanden. Sie hatten das Glück das einzige Zweibettzimmer für Schüler bekommen zu haben. Das schien wohl etwas abgelegen zu sein, denn bald waren sie die letzten auf dem Gang. Der Flur machte einen leichten Knick, zum Vorschein kam gesuchte Tür Zimmer Nr. 397. Aoi öffnete den Raum und staunte nicht schlecht, was sie zu sehen bekamen: Ein großes Doppelbett, ein großes Fenster und eine gut ausgestattete Minibar. Ob die anderen auch so ein Glück hatten? Vermutlich nicht. Der Blonde schiss sich aufs Bett, lachte. „Hey Aoi, das is echt bequem!“ Grinsend sah er seinen Freund an. Dieser legte Seine Tasche behutsam zur Seite, zog seine Jacke aus und warf sich dazu. „Da hast du Recht, ich glaub hier werde ich viel Zeit verbringen.“ Den letzten Satz sprach er in einem verführerischen Ton, was dem anderen einen leichten Rotschimmer um die Nase zauberte. „Aoi wir müssen gleich in den Speisesaal, es gibt bestimmt gleich essen.“, lenkte Reita vom Thema ab, er hatte Angst vor solchen Gesprächen, was auch Aoi wusste, dennoch – Er liebte Reita und hoffte, dass dieser ihm vertraute, egal worum es ging. Einerseits konnte er ihn verstehen, andererseits wollte er ihm nahe sein und ihn ganz für sich haben. „Okay na dann lass uns mal suchen.“, sagte Aoi und erhob sich. Reita stand ebenfalls auf, streckte sich und verließ zusammen mit Aoi den Raum. Sie liefen durch die Gänge, nach ein Paar mal fragen hatten sie ihr Ziel schließlich erreicht. Nachdem sie ein Tablett gefunden hatten, nahmen sie sich etwas zu essen und suchten sich einen Platz in einer Ecke. Sie widmeten sich schweigend ihrem Essen. „Was machen wir heute noch?“, fragte Reita und sah den anderen neugierig an, da er nicht wirklich ein Vorstellung davon hatte, wie man einen Abend an einem Ort wie diesem verbrachte. „Wir gehen erst mal duschen und dann sehen wir uns hier mal um.“, machte Aoi einen Vorschlag, „Andersrum.“, kommentierte Reita und lächelte. „Okay, dann gehen wir gleich mal los.“ Das Essen wurde beendet, die Reste weggestellt und die Schüler machten sich auf zur Rezeption, wo sie eine Umgebungskarte gesehen hatten. „Hm, sieht nicht so aus, als ob´s hier überhaupt etwas gibt, außer den See.“, verkündete Reita, was er auf der Karte gefunden hatte. „Und jetzt?“, wollte er von Aoi wissen, der nachdenklich aussah, warum auch immer. „Gehen wir in unser Zimmer und sehen dann weiter, vielleicht fällt uns noch was ein.“ Sie gingen den Gang entlang, wobei Aois Hand allmählich den Weg in die Hosentasche seines Freundes fand. Den See würden sie sich nicht angucken, damit werden sie sicher noch einen ganzen Tag verbringen, weil ihre werten Lehrer das gerne so hätten. Wieder in ihrem Zimmer angekommen, legte Reita sich quer übers Bett und schloss die Augen, das würden sicher die langweiligsten zwei Wochen seines Lebens. Wenigstens war Aoi dabei, was die Qual ein wenig minderte, denn wie heißt es so schön? Geteiltes Leid ist halbes Leid! Nach diesem Motto machten sie es sich bequem und schwiegen. „Wir könnten ja schon mal unsere Sachen auspacken, zumindest Laptop und son Zeug.“ Reita mochte es nicht, wenn sie einfach nur nichts taten oder sagten, für ihn war Ruhe ein schlechtes Zeichen. „Kannst ja schon mal anfangen.“, kam von Aoi, der sich keinen Meter rührte. „Komm du hilfst auch mit, dann geht’s schneller.“ Reita versuchte ihn von dieser Idee zu überzeugen, was nicht so ganz gelingen wollte, denn Aoi rührte sich immer noch nicht. „Keine Lust.“, nuschelte der Schwarzhaarige in sein Kissen. Gezwungenermaßen wollte Reita sich grade erheben um seine Sachen allein einzuräumen, da spürte er Aois Hand an seiner Hose. „Liegen bleiben, wir haben Zeit, das kannst du später machen!“, forderte er und sah den Blonden an. Dieser gab sich recht schnell geschlagen und ließ sich in die weichen Kissen fallen. „Meinetwegen und was schlägst du stattdessen vor? Ich hab keine Lust hier nur rumzugammeln und gar nichts zu machen.“ Der Schwarzhaarige lächelte, legte eine Hand auf Reitas Brust. „Wie wär`s einfach mal mit entspannen? Die Tür ist abgeschlossen und die anderen können uns gar nicht nerven.....Die sind draußen und müssen sich bei einer Ortsführung langweilen.“, erklärte er und lächelte Reita an, der ein irritiertes Gesicht machte. „Und was ist mit - “ „Hab uns wegen Reiseübelkeit abgemeldet.“ Ein verschmitztes Grinsen lag auf seinen Zügen. „Aoi du bist unmöglich, aber danke.“ „Irgendwie muss ich doch etwas Zeit mit dir verbringen, sonst lassen die uns ja nie nie alleine.“ Das war in der Tat ein guter Grund, um die Führung sausen zu lassen. „Nichts zu danken.“, meinte der Ältere und nahm den anderen in den Arm. „So und jetzt lass uns duschen gehen.“ Er stand auf, zog den Blonden mit sich. Sie hatten das Glück, auch ein Badezimmer für sich allein zu haben. Eben dieses betraten sie und stellten fest, dass es nicht grade klein war, gut eine Wanne gab es nicht, aber viel Platz. Reita sah sich in Ruhe um ehe er sich seiner Hose und seines Shirts entledigte, diese auf das große Bett warf. Aoi tat es ihm gleich. Nur in Shorts bekleidet standen beide im Raum. „Warte ich geh das Duschzeug holen.“, fiel Aoi auf, was sie vergessen hatten. Schnell eilte er aus dem Raum um es zu holen, kurz darauf kam er zurück. In der Zwischenzeit hatte Reita schon mal das Wasser aufgedreht und wartete bis es eine angenehme Temperatur hatte. Von hinten zog Aoi seinem Freund die Shorts runter. „Du willst doch nicht in Shorts duschen oder?“, grinsend sah er ihn an. „Ehm nein eigentlich nicht.“, antwortete Reita leicht verlegen und verwundert darüber, dass er dieses Gefühl kannte, denn sonst hatte er das nie. Dass Aoi längst keine Shorts mehr trug fiel ihm erst jetzt auf. Der makellose Körper des Schwarzhaarigen übte eine besondere Faszination auf ihn aus, er besah sich jeden Millimeter ganz genau, den anderen schien das nicht zu stören – Im Gegenteil, er schien ihn ebenso genau zu beobachten, dabei war es nicht das erste Mal, dass sie zusammen duschen gingen. Vielleicht konnten sie es beide noch immer nicht richtig glauben, dass der Mensch, der da vor ihnen stand ganz allein ihnen gehörte. Da ihm langsam kalt wurde, schob Aoi seinen Freund unter den warmen Wasserstrahl und drängte sich dazu. Er nahm den anderen in den Arm, damit auch diesem nicht kalt wurde. „Ich liebe dich.“, hauchte Aoi seinem Liebsten ins Ohr. „Ich dich auch, Aoi.“ „Weiß ich doch.“ Aoi lächelte, er liebte diese kurzen Momente, die er mit Reita hatte, wenn sie ganz alleine waren. Er war der einzige, dem der Blonde sich gegenüber öffnete. Klar hatten sie ihre besten Freunde, aber selbst denen Gegenüber war Reita nicht so wie bei ihm. Der Schwarzhaarige griff nach dem Duschgel und begann es sorgfältig auf Reitas Körper zu verteilen. Dieser lächelte, genoss die sanften Berührungen. Aoi verteilte das duftende Gel sorgsam, massierte seinen Freund dabei ein wenig. Dem gefiel das sehr, er schloss die Augen und lehnte sich genießend an die Wand. Nach dem Aoi sein Werk unter leisen Protesten Reitas beendet hatte, wusch er sich schnell selbst ab und stellte das Wasser aus. Der Schwarzhaarige verließ die Dusche und reichte dem anderen ein Handtuch. „Du bist so still.“, bemerkte er nebenbei. Dankend nahm Reita das Handtuch an und lächelte. „Danke. Hm? Ja, ich genieße und schweige.“ „Na wenn das so ist.“ Aoi hatte ein zweideutiges Grinsen auf den Lippen, das verhieß selten etwas gutes. „Was hast du vor, Aoi?“ Reita band sich das Handtuch um die Hüften und ging an seinem Freund vorbei in ihr Zimmer. Dieser hielt ihn an den Hüften fest. „Na wo willst du so schnell hin?“, flüsterte der Ältere ihm ins Ohr. „Was anziehen, ins Bett? Wohin sonst?“ Er ahnte, dass Aoi irgendwas im Schilde führte, aber was wusste er nicht genau. „Ach so okay.“, er schob Reita zum Bett, schmiss ihn drauf und legte sich dazu. „Anziehen brauchst du nichts, wir sind alleine und die Tür is immer noch abgeschlossen.“ „Okay.“, war Reitas knappe Antwort, er wusste nicht recht wie er mit der Situation umgehen sollte, denn so ungestört waren sie noch nie. Er lag auf der Seite, fühlte sich wirklich gut, aber er wusste nicht was er jetzt machen sollte. Reita wurde von hinten in eine Umarmung gezogen, Aoi drückte ihn an sich und begann langsam über seine Brust zu streicheln. Auf den berührten Stellen bildete sich eine leichte Gänsehaut, Reitas Atmung wurde etwas langsamer. Ihm gefiel, was der andere tat. „Dreh dich um.“, bat Aoi in sein Ohr flüsternd. Der Schüler kam dieser Bitte nach und drehte sich um. Langsam legte er einen Arm um Aois Körper. Dieser zog ihn noch dichter an sich und streichelte ihn weiter. Reita genoss diese Zärtlichkeiten, kuschelte sein Gesicht an seinen Freund. Sie lagen immer noch so da, als Reita friedlich einschlief. Aoi folgte ihm bald ins Land der Träume, welches sie viel zu schnell wieder verlassen mussten als, wie denn auch sonst... Der Wecker klingelte. Der Blonde wurde wach und drehte sich um um nach seinem Handy zu suchen. Schnell hatte er dieses gefunden und machte den Wecker aus. Mittlerweile war auch Aoi wach geworden und sah ihn nur aus müden Augen an. Beide standen auf, zogen sich an und gingen in den Speisesaal, unterhielten sich über den Tag. An ihrem Ziel angekommen setzten sie sich auf einen freien Platz und warteten auf den Rest der Klasse. Nach dem alle angekommen waren und sich etwas zu essen genommen hatten, stellten die Lehrer sich vor ihre Schüler und verkündeten die Tagesplanung – Eine Wanderung quer durch die Landschaft. ____________________________________ Ich entschuldige mich, weil ich so lange nichts hochgeladen habe~ Ich habs nicht so mit regelmäßigen Posts~ Kapitel 10: ------------ Meanwhile in Tokyo Die drei daheim gebliebenen Uruha, Ruki und Kai quälten sich weiter durch ihren Alltag, denn der musste auch ohne die anderen beiden weitergehen. Morgens trafen sie sich wie jeden Tag vor der Schule um eine zu rauchen. Es waren zwei Tage vergangen seit die anderen weg waren, es war Mittwoch. Kai zog sein Handy aus der Tasche, als es klingelte. „Ja?“ Er ging ein Stück von den anderen weg, damit sie das Gespräch nicht mitbekamen. Uruha ging schließlich zu Kai, da dieser sich beim telefonieren reichlich Zeit ließ. „Kai, was dauert das so lange? Mit wem telst du?“, wollte er wissen und auch von Ruki kamen neugierige Blicke. „Das geht euch beide im Moment nichts an.“ Er beendete das Gespräch und steckte sein Handy wieder weg. Ein genervtes Grummeln kam von Ruki, der es nicht mochte wenn man ihm nicht sagte, was los war. „Aber ich hab ne Idee.“ Kai grinste und sah die beiden an. „Und die wäre?“ Uruha und Ruki wussten nicht genau was ihr Kumpel vor hatte aber sie ahnten, dass es etwas entweder gutes oder grauenvolles sein musste. Sie hofften ersteres. „Wir gehen Freitag Abend feiern.“ Diese Idee fiel unter die Kategorie „Gutes“ und wurde für beschlossen erklärt. „Okay machen wir das, ihr kommt beide zu mir und dann gehen wir los.“ Das machten sie meistens, da Ruki am dichtesten an ihrem Stammlokal wohnte und eventuelle Schnapsleichen immer gut beherbergen konnte. ~3 Tage später~ , Freitag Abend, Ruki stand in seinem Zimmer vor dem Kleiderschrank und sah verzweifelt hinein. „Hilfe~“, quengelte er und setzte sich auf den Boden. „Was ist denn Taka?“ Seine Mutter stand im Raum und sah ihren Sohn lächelnd an. „Was soll ich nur anziehen? Kai und Uru kommen auch gleich und meine Haare sind auch noch nicht fertig!“, maulte Ruki und guckte zu seiner Mutter hoch. Die ging zu seinem Kleiderschrank, suchte ein paar von Rukis Lieblingsteilen heraus und schmiss sie auf sein Bett. „Da hast du eine Auswahl! Wird wohl nicht mehr allzu schwer werden. Du hast ein Glätteisen also dürften deine Haare nicht ewig dauern. Und jetzt mach dich fertig, sonst müssen alle auf dich warten.“ Sie verließ sein Zimmer wieder, ging ins Bad und legte ihrem geliebten Sohn schon einmal sein Make-up und seine Haarsachen zurecht. Ruki suchte sich ein Outfit raus. Zufrieden ging er ins Bad und machte sich an sein Make-up, danach seine Haare. Nach 1 ½ Stunden war er fertig und und ging ins Wohnzimmer. Seine Mutter sah ihn anerkennend an und sagte: „Ja, Taka du siehst toll aus.“ Sie lächelte. Grade als Ruki etwas sagen wollte, klingelte es an der Tür, das mussten die anderen sein. Er rannte zur Tür, öffnete diese und blickte in zwei perfekt gestylte Gesichter. „Hey ihr zwei.“, begrüßte er sie. „Hey Ruki.“, grüßten sie zurück und zogen den Kleinsten in eine Gruppenumarmung. Als sie ihn wieder losließen, betrachtete er Uruha genauer und er musste feststellen, dass dieser verdammt geil aussah. Hatte er neue Klamotten? Oder neues Make-up? Ruki wusste es nicht, aber für ihn sah Uruha irgendwie anders aus – irgendwie wirklich heiß. Er beschloss das für´s erste zu ignorieren. „Woll´n wir dann mal los?“, fragte Kai schließlich nach, ihm waren Rukis Blicke nicht entgangen und erst recht nicht, dass Uruha ihn ziemlich ähnlich musterte. Sie machten sich auf den Weg, wobei Kai etwas voraus lief. Ruki lief neben Uruha her, dachte ein wenig nach. Der Größere legte beim gehen einfach einen Arm um Rukis Schultern. Der wurde sehr schnell sehr rot. Er sagte aber nichts, es gefiel ihm und er versuchte seine Gesichtsfarbe zu kontrollieren, was aber nicht so recht gelingen wollte. Sie kamen an dem Club an, der Türsteher ließ sie hinein, damit gab es schon ewig keine Probleme, seit Reita sich mal mit ihm „unterhalten“ hatte. Uruha suchte ihnen schon einmal einen Platz, während Kai die Drinks holte und Ruki aufs Klo verschwand. Nach fünf Minuten kamen Ruki und Kai wieder zurück, setzten sich zu Uruha und genossen die ersten Drinks. Sie redeten viel und nach zwei Stunden hatten alle drei einen ordentlichen Pegel. Ruki und Uruha machten sich auf zu Tanzfläche, Kai blieb sitzen. Die beiden anderen tanzten wie immer ohne Hemmungen. Im Takt der Musil bewegten sie sich zueinander, aufreizend. Sie zogen viele Blicke auf sich, beinahe alle Besucher des Clubs sahen sie an. Ruki und Uruha ließen sich davon nicht stören, versanken in der Musik kamen sich immer näher. Kai beobachtete die beiden, zückte sein Handy und wählte Aois Nummer. „Hey Aoi, Kai hier.“, meldete er sich, kurz schilderte er, was er grade sah und unterhielt sich noch eine Weile mit dem Schwarzhaarigen. Aus der Ferne konnte er erkennen, dass Uruha den kleineren zu sich zog und ihn innig küsste. „Aoi...du glaubst nie was ich grade sehe....“, flüsterte er in sein Handy. Er teilte seine Beobachtung mit. Am anderen Ende der Leitung fiel Aoi das Handy aus der Hand. Als er es wieder aufgesammelt und seine Fassung wieder gefunden hatte, redeten sie noch kurz ehe Kai das Gespräch beendete und sein Handy wieder weglegte. Die Musik wechselte und Ruki und Uruha kamen, wie die Unschuld in Person, wieder zurück zu Kai. „Hast du was zu trinken? Uns is warm.“ Ruki sah seinen Kumpel an, bittend und mit großen Augen. „Wartet....“ Kai erhob sich und ging zur Bar, holte drei Drinks und setzte sich zu den beiden wartenden. „So da habt ihr.“ Seine Beobachtung wollte er noch nicht ansprechen, wer weiß ob sich die zwei noch dran erinnern konnten, wenn sie wieder nüchtern waren? Er glaube nicht daran, aber man wusste ja nie. Schließlich tranken die beiden gerne etwas zu viel. Ruki und Uruha stürzten ihre Getränke herunter, während Kai seines gemächlich trank. „Danke dir.“, sagte Ruki außer Atem, Uruha nickte zustimmend. „Kein Problem.“, sagte Kai und lehnte sich zurück. Er sah die beiden skeptisch an. „Was war das grade?“, wollte er wissen und würde nicht eher locker lassen, bis er es wusste. Allerdings würde er das Fragen auf Morgen verschieben, wenn sie wieder nüchtern waren und sich daran erinnern konnten, falls nicht, würde er ihnen einfach etwas nachhelfen. Ein Paar Stunden und Getränke später verließen die drei den Club und traten den Heimweg an. Wobei Ruki Uruha mitnahm, da dieser etwas zu viel getrunken hatte. Kai schlug eine andere Richtung ein, nachdem er seine Freunde ein Stück begleitet und sich von ihnen verabschiedet hatte. Schnell schrieb er eine kurze SMS an Reita um die beiden von den neuesten Ereignissen zu unterrichten. Anschließend machte er sich auf den Weg nach hause. Die Nacht war lang und er sehnte sich nach seinem Bett. Sie hatten alle gemerkt, wie sehr die anderen fehlten – es war ruhiger als sonst. Wenn auch nicht viel, aber es war doch deutlich zu merken. Daheim angekommen schmiss er sich gleich in die warmen Kissen und schlief bald darauf ein. Er war sich ziemlich sicher, dass die andern ihn frühestens um 14 Uhr anrufen würden, da sie erst mal ausschlafen mussten, besonders Uruha, der immer viel Pflege brauchte, wenn es ihm schlecht ging. Dafür hatte er zum Glück Ruki. Wenn es um Uru ging hatte er immer eine Engelsgeduld, vorausgesetzt Uruha ging es nicht gut, wenn man bei bester Laune war, hatte man mit Ruki nicht viel zu lachen. Freunde ausgenommen versteht sich. (* Ruki bei schlechter Laune möchte man nicht begegnen) Die nächste Schulwoche verging wie die erste – langweilig. Alle drei sehnten das Ende der Klassenfahrt herbei. ________________________________________ Es tut mir leid, dss das hier so ewig gedauert hat, ich hatte einfach ein KreaTief und kaum Zeit zum schreiben T___T Es ist auch nur ein Überbrückungs kapi~ Trotzdem viel Spaß damit~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)