In the middle of chaos von Reita_Kai_Niikura ================================================================================ Kapitel 6: Weekend ------------------ Weekend Reita und Aoi saßen nebeneinander auf dem Sofa und versuchten sich gegenseitig zu killen. Sie hatten sich für ein Ballerspiel entschieden und irgendwann hatte der Blonde eine, in den Augen seines Freundes, grandiose Idee: „Lass uns in einem Team spielen und unsere Gegner sind Shin und mein Vater.“ Sie designten ihre Gegner in etwa nach genannten Personen, so konnten sie den beiden verhasstesten Personen in Reitas Leben wenigstens virtuell den Garaus machen und das taten sie. Nach einer Weile exzessiven Zockens kam Aois Mutter in den Raum und lächelte die beiden an. „Na ihr beiden? Möchtet ihr etwas essen? Ich hab vorhin Sushi geholt bevor ihr gekommen seid.“ Beide drehten sich um und wie aus einem Mund sprachen sie: „Gerne.“ Reita fügte noch ein „Danke.“ an und lächelte Shiroyama-san herzlich an, man konnte sehen, dass er sich sehr wohl fühlte. Die noch recht jung aussehende Frau verließ den Raum wieder um den beiden etwas zu essen zu holen. Mit einer großen Platte Sushi kam sie wieder zurück und stellte sie auf den Tisch und verschwand noch einmal um zwei Flaschen Cola und Gläser zu holen. „Mach dir doch nicht solche Umstände.“, bat Aoi und sah seine Mutter an, sie musste seinen Freund ja sehr gern haben, denn nur für ihn machte sie das nicht unbedingt. „Sie müssen sich meinetwegen wirklich nicht solche Umstände machen.“, fügte Reita hinzu und lächelte die junge Frau an. „Das macht mir nichts aus, ich mach das wirklich gerne.“, meinte diese und lächelte zurück. „Pass auf, sonst bleibt er für immer hier.“, lachte Aoi und grinste seine Mutter an. Diese lachte und ließ die beiden wieder alleine. Reita wollte sich grade wieder der Konsole widmen wurde aber von dem anderen daran gehindert, indem er ihn einfach leicht nach hinten drückte. „Augen zu. Mund auf.“, forderte Aoi und Reita tat wie ihm geheißen, wurde daraufhin mit leckerem Sushi gefüttert. „Ihr seid ja süß.“, kam es gut gelaunt von der Tür. Es war allerdings nicht Aois Mutter, sondern seine Schwester. Sie war zwei Jahre älter als er und hieß Sayuri, wurde von ihrem Bruder aber meistens Sayu-chan genannt. Beide drehten sich zu ihr um und Reita konnte seinen Rotschimmer auf seinem Gesicht nicht verbergen. „Yuu, du hast mir nie erzählt, dass du auf Jungs stehst, jetzt weiß ich auch warum du nie jemanden mitgebracht hast.“, stellte sie ihren Bruder mal eben bloß und lächelte dabei. „Sayu-chan!! Rei darf ich dir meine große Schwester vorstellen?“, Aoi lachte selbst und Reita sah etwas schüchtern zu Sayuri. „Hey, Suzuki, Akira.“ Er stand auf verbeugte sich vor ihr. „Freut mich.“ Er hielt seine Begrüßung knapp aber höflich. „Du hast ja einen echten Glückstreffer gelandet Yuu. Sonst sind die Menschen deines Umfelds nicht so höflich.“, sagte sie und Aoi ergänzte lächelnd: „Fühl´ dich geschmeichelt. Das sollte ein Kompliment sein.“ Reita sah ihn an mit einem Blick, der Bände sprach. „Ehm okay...“, da er Aois Schwester nicht kannte, wusste er nicht ob er ihr trauen konnte, doch sie schien ganz nett zu sein. Da die beiden noch immer eng beieinander saßen kam Sayuri eine Idee. „Yuu, nimm ihn mal in den Arm, bitte.“ , bat sie und ihr kleiner Bruder willigte ein. „Okay, was hast du vor?“ Er nahm Reita in den Arm und dieser erwiderte das nur zu gern. „Ich will nur ein...“KLICK „Foto fürs Familienalbum, wir sind jetzt ja einer mehr.“ Das Familienalbum gab es wirklich und wurde vor allem von der Tochter des Hauses gefüllt, da diese ein Talent dafür hatte, immer in den richtigen Situationen wirklich sinnvolle Fotos zu machen, so zierten die Seiten meist wirklich einmalige Bilder. „War ja klar...du und dein Album....“, kommentierte Aoi das Tun seiner Schwester und wendete sich Reita zu, da er ihn ja schon im Arm hatte, ignorierte er Sayuri und küsste seinen Freund innig, was dieser sofort erwiderte. Ein weiteres Klicken der Kamera und die Fotografin machte sich auf ins Wohnzimmer, um ihrer Mutter freudig die eben gemachten Bilder zu präsentieren. An den freudigen Geräuschen, die aus dem anderen Raum zu vernehmen waren, erkannten auch die beiden auf dem Sofa Sitzenden, was Aois Mutter grade zu sehen bekam, aber das war ihnen herzlich egal. Nach dem sie ihren Kuss beendet hatten, kümmerten sie sich wieder um Aois Konsole und zocken was das Zeug hielt. Ein nervendes Geräusch drang an ihre Ohren. „Was ist das?“, fragte Reita seinen Freund als ihm einfiel, woher der Lärm kam. Aoi war schon längst aufgestanden und ging aus dem Raum. Vom Flur konnte der Blonde ihn sprechen hören. „Ruki. Was machst du denn hier?“ Aoi klang leicht verwirrt. „Ich war grad in der Gegend und dachte ich komm mal vorbei.“ Tolle Begründung, wirklich. Reita ging zur Tür und sah Ruki an. „Hey.“ Kurz und knapp. „Hey Reita, Ich stör´ wohl grade.“ Ruki lachte leicht und sah die beiden an. „Nein, eigentlich nicht. Wir waren grade am zocken.“, erklärte der Schwarzhaarige und lächelte Ruki freundlich an. Dieser blickte etwas verwirrt, aufgrund der allgemeinen guten Laune und der Tatsache, dass er ausgerechnet Reita in Aois Wohnung antraf. Denn obwohl sie gute Freunde waren, war der Blonde doch sonst nicht hier. „Komm doch rein, wir können ja zu dritt zocken, wenn du willst.“, fügte er hinzu und Ruki schien das sehr gelegen zu kommen. „Gerne und da ich, wie ihr ja wisst ein sehr neugieriger Mensch bin, erklärt mir mal, wieso Reita bei dir ist Aoi.“ Angesprochener sah den kleinen an und lachte. „Weil ich ihn entführt habe.“ Das konnte sogar stimmen, denn Aoi war einer von diesen Menschen, die zwei Gesichter haben, genau wie sein Freund. „Du sollst doch keine Menschen entführen, Aoi.“ kam es ironisch von Ruki und alle drei gingen zurück in das Zimmer des Schwarzhaarigen, setzten sich auf das Sofa. Aoi ging auf die Suche nach einem dritten Controller und reichte das gefundene an Ruki weiter, der ihn an die Konsole anschloss. Sie hatten einen schönen Abend und lachten viel. Reita freute sich, endlich wieder unter seinen Freunden zu sein, auch wenn er Ruki noch nicht lange kannte, denn er hatte zu fast allen Leuten in seinem Umfeld den Kontakt abgebrochen, damit keiner sah, was er für Probleme hatte. Langsam dämmerte ihm, dass er falsch gehandelt hatte. Der Blonde entschied sich dazu, das zu ändern. Sayuri hatte bemerkt, dass noch jemand da war und sie hatte eine Angewohnheit, die Aoi nicht leiden konnte und die betraf ihre Fotos. Sie zeigte sie allen, die sie aus seinem Umfeld kannte, wenn sie ihnen begegnete. Und so kam sie direkt in sein sein Zimmer gestürmt. „Hey Ruki, kennst du schon das neueste Bild meines Familienalbums?“ Ruki wusste, das konnte nur etwas brisantes oder ein Epicfail oder etwas wichtiges sein, oder die Familie hatte Zuwachs bekommen. „Zeig mal her, muss ja ein echte Ereignis sein, wenn du hier so rein platzt.“ Sie hielt dem Kleinsten ein, schon ausgedrucktes Bild vor die Nase und auf Rukis Züge schlich sich eine Mischung aus Begeisterung und Verwirrung. „Aoi? Wiso weiß ich das noch nicht? UND WIE LANGE LÄUFT DAS SCHON?“ Er konnte es nicht leiden, wenn man ihm nichts sagte, schon gar nicht wenn er so etwas nicht wusste. „Seit Montag....Du hättest ja früher was mitbekommen, aber Rei war ja den Rest der Woche nicht in der Schule.“ „Ja, das hab ich ja selber gemerkt....Du hättest trotzdem was sagen können.“, meinte Ruki und sah die beiden an, er freute sich wirklich für die beiden, denn auch ihm war der Blonde seit ihrem ersten Treffen irgendwie sympathisch. Ruki machte sich nach bald auf dem Heimweg und die beiden Schüler gingen auch ins Bett. Sie legten sich zusammen unter Aois Decke und schliefen bald darauf ein. Am Samstag morgen wurden sie wach, seltsamerweise fast gleichzeitig. Die erste Amtshandlung des Schwarzhaarigen war die Stereoanlage einzuschalten, anschließend hauchte er Reita einen Kuss auf die Lippen. „Guten Morgen.“ Reita erwiderte dieses „Guten Morgen.“ verschlafen und sah seinen Freund an. Nachdem sie sich fertig gemacht hatten, gingen sie in die Küche und setzten sich an den Tisch, wo Shiroyama-san schon mit einem Frühstück wartete. „Daran könnte ich mich gewöhnen.“, sagte Reita und sah anerkennend auf den gedeckten Tisch. „Für mich machst du das nie.“, bemerkte Aoi und sah seine Mutter gespielt böse an. „Du kannst dir auch alleine Frühstück machen, wenn du öfter Besuch mitbringen würdest, wüsstest du dass ich das immer mache, wenn denn Jemand da ist.“ Das war ein Argument. „Was machen wir heute?“, wollte Reita nun von Aoi wissen, da er selbst keinerlei Ideen hatte. „Ich wollte hier ein wenig in der Gegend rumrennen und heute Abend mit dir einen Trinken gehen.“ erläuterte der seine Pläne und grinste leicht, fast schon ein wenig verführerisch. „Yuu heb´ dir dieses Grinsen für später auf ich bin auch noch da.“, kommentierte Shiroyama-san und sorgte dafür, dass Reita, der dieses Grinsen noch nicht gesehen hatte, eine leichte Röte auf seinem Gesicht nicht verbergen konnte. Er sah Aois Mutter gespielt gedroppt an. „Danke.“ Man sah seinen Kopf förmlich auf den Tisch knallen. Sie aßen alle gemütlich Frühstück ehe die beiden jungen Männer aufstanden und sich von der jung gebliebenen Frau verabschiedeten, um raus zu gehen. Nach dem sie sich fertig gemacht und Reita einige Dinge ein seine Tasche gepackt hatte, verließen sie das Haus und gingen durch die Straßen. In einem nahegelegen Skatepark setzten sie sich auf eine große Rampe und überblickten das Gelände, als einige Typen auf sie zukamen. „Aoi, Reita. Lange nicht gesehen. Was macht ihr denn hier?“, fragte der Größere, er war ein wenig größer als Aoi und hatte honigblonde Haare. „Ich wohne hier in der Nähe.“, gab Aoi zurück und bekam sogleich eine Antwort: „Das weiß ich, aber was macht Reita hier?“, konkretisierte er seine Frage und nun erkannte Reita den Fremden und seinen Begleiter. Es waren Uruha und Kai, mit ihnen hatten die beiden schon früher Kontakt gehabt. Als Ruki um die Ecke bog, lächelte Kai sein typisches Strahlen und sagte: „Jetzt sind wir endlich wieder komplett.“ Nun ergriff auch Reita das Wort und begrüßte seine alten Freunde. „Uruha, Kai. Schön euch zu sehen.“, er hielt die Begrüßung wie immer knapp und alle fünf setzten sich in einem Kreis auf den Boden. „Traust du dich wieder nach draußen?“, fragte Uruha mit einem frechen Grinsen und sah den Blonden an. „Was meinst du?“ Dieser war etwas verwirrt und wusste nicht, worauf genau die Frage bezogen war. „Lass es mich erklären.“, sagte nun Kai und er erläuterte was genau Uruha meinte: „Du warst zwar in der Schule, aber auch da haben wir dich nicht gesehen, der einzige zu dem du noch Kontakt hattest war Aoi. Und gemeldet hast du dich bei keinem von uns.“ Uruha und Kai hatten Recht mit dem was sie sagten, Reita war fast nie zu Hause, hatte aber nur Kontakt zu dem Schwarzhaarigen oder ging allein durch die Straßen oder beging diverse Straftaten. Dadurch hatte er ein ziemlich langes Vorstrafenregister und war im Untergrund von Tokyo jedem ein Begriff, zumal er durch sein Styling nicht zu übersehen war. „Ich hatte halt meine Probleme und wollte niemanden damit belasten.“, erzählte Reita die neutralste Version seiner Geschichte, die ihm einfiel. „Aha...Du weißt schon, dass du immer zu uns kommen kannst oder?“, fragte Kai und sah ihn skeptisch an. „Boah Jungs lasst ihn doch mal in Ruhe. Es gibt viel bessere Neuigkeiten, die die beiden zu verkünden haben.“, brach Ruki das vorherige Thema ab und kassierte einen Schlag von Aoi und Reita auf den Hinterkopf, worauf hin die anderen beiden vielsagende Blicke aufsetzten. „Beweise!“, forderte Uruha und auch Kai wollte wissen, was an den von Ruki angedeuteten Neuigkeiten dran war. „Na los. Ich glaub das erst wenn ich´s gesehen hab.“ Aoi und Reita sahen sich an und wussten nicht recht, wa sie jetzt tun sollten. „Ruki ich bring ich irgendwann noch um.“, schwor Reita seinem guten Freund, obwohl er ihn noch nicht lange kannte, war er ihm ein guter Freund geworden. Dieser ließ sich jedoch nicht beirren. „Nun kommt schon, ich hab das Bild deiner Schwester doch gesehen, Aoi.“ Das ging noch eine Weile so weiter bis Aoi den Blonden zu sich zog und ihm einen kurzen aber leidenschaftlichen Kuss schenkte. Sie drehten sich wieder zu ihren Freunden. „Zufrieden?“, Aoi blickte in die Runde sie saßen alle erstarrt da, hatten sie doch nie damit gerechnet. „Ich freu mich für euch.“, kam es von Kai und auch Uruha teilte den beiden seine Freude bezüglich ihrer Beziehung mit. „Darauf gehen wir nachher einen trinken.“ Damit war das beschlossene Sache und die fünf wieder vereinten besten Freunde machten sich auf dem Weg. Ohne festes Ziel gingen sie durch die Straßen. „Sind sie wieder zusammen unterwegs?“, drang gehässig aus einer Ecke an der Straße. „Nicht schon wieder...“, seufzte Aoi und sah die anderen an. „Shin, verpiss dich einfach....“, ebenfalls ein Seufzen, diesmal von Ruki. „Hat die die Prügel von Reita nicht gereicht?“, spottete Uruha, er und Kai hatten schon längst davon Wind bekommen und lachten seit dem noch mehr über ihn als vor her. Sie hatten sich alle vor einigen Jahren von dem ältesten abgewandt seit dem Unfall, bei dem Reita beinah gestorben wäre. Keiner von ihnen war mehr gut auf Shin zu sprechen, sie hassten ihn alle. „Aber, aber....Ich wollte mich bei euch entschuldigen, wir vergessen die ganze Sache, okay?“ Dieser Vorschlag sorgte bei den fünf Jugendlichen für blankes Entsetzen. „Hast du sie nicht mehr alle? Ich glaube Rei hat dein Hirn erwischt, als er dich vermöbelt hat.“, kam es von Aoi. Er glaubte er hatte sich verhört. „Was denkst du eigentlich wer du bist?“, wollte Ruki wissen, er sah den ältesten mit dem angewidertsten Blick an, den er drauf hatte. „Wisst ihr...ich dachte man würde euch nie wieder zusammen sehen, nachdem Reita vom Dach gefallen ist.“ Shin sprach abwertend und sah die fünf Schüler kaum an. „Das war doch deine Schuld!“, protestierte nun Aoi, während Reita dem ganzen nur stumm zuhörte, er wusste nie genau, was damals passiert war, nur dass Shin daran Schuld war, an der Narbe, die über sein Gesicht lief. „Du hast ihn doch vom Dach geworfen, als er betrunken war und das nur weil du nicht wolltest, dass er jemandem dein kleines Geheimnis verrät.“, sprach Aoi weiter. Jetzt wusste auch Reita, warum er damals vom Dach gestürzt war, er war nur noch am Leben, weil er in einen Baum gefallen war. Uruha wurde auch langsam sauer, er ging auf Shin zu und rammte ihm seine Faust in dem Magen. „Du selbstsüchtiges Arschloch!“, teilte er ihm seine Meinung über ihn mit. „Oh ha! Die Diva kann ja zuschlagen.“ Gespielte Anerkennung lag in seiner Stimme. „Halt deine Fresse Shin.“, nun mischte sich auch Kai ein. Er war normalerweise ein recht ruhiger Typ, aber er konnte es nicht leiden, wenn jemand seine Freunde beleidigte, oder sie gar von einem Dach wirft. Und Shin mochte er sogar noch weniger. „Ey Shin, ich hab ne Idee.“, sagte Reita und sah den anderen an, „Wie wär´s wenn du verschwindest und uns in Ruhe lässt. Wir wollen unsere wertvolle Zeit nicht mit einer Bazille wie dir verschwenden.“ Mit diesen Worten ging der Blonde einfach weiter und nachdem Aoi dem ältesten noch eine Faust ins Gesicht gerammt hatte, folgten die anderen und ließen Shin, in Gedanken als Vergangenheit abgehakt, an der Straßenecke zurück. Sie machten sich auf den Weg in einen Tag, der hoffentlich keine weiteren bösen Überraschungen mehr bereithielt. Es war, für die Verhältnisse der fünf jungen Japaner, noch recht früh am Tag, erst 14 Uhr, wie Kai mit einem Blick auf die Uhr feststellte. „Was machen wir jetzt? Ich meine es ist noch recht früh.“, wollte Ruki wissen und sah die anderen an. „Also ich wüsste da was, aber ihr seid ja auch noch da.“, sprach Aoi unverblümt seine Idee eines sinnvollen Zeitvertreibs aus, was sie alle zum Lachen brachte. „Boah, Aoi!!!“, kam es dem Schwarzhaarigen von allen entgegen, „Du bist echt unmöglich.“, fügte Kai hinzu. „Was denn?“ Aoi spielte den Verständnislosen, er wollte doch nur ein wenig Zeit mit Reita verbringen, war das denn verboten? „Ich schlage vor, wir verbringen den Tag wie früher.“ Rukis Vorschlag traf auf allgemeine Zustimmung. „Dann brauchen wir aber noch ein paar Kleinigkeiten.“, meinte Uruha und fing an in seiner Tasche zu kramen. Aus dieser zog er eine Flasche Alkohol und reichte sie rum. Während sie die Straßen entlangliefen überlegte Aoi wo sie hingehen könnten, da sie keine Lust hatten bis zum Abend durch die Gegend zu rennen. „Lasst uns doch an unseren alten Treffpunkt gehen.“ , schlug er nach einer Weile des Überlegens vor. „Gute Idee, steht das Gebäude noch?“ Reita war zwei Jahre nicht mehr dort gewesen und das Haus stand damals leer und Tokyo ist eine schnelllebige Stadt, die Frage war also durchaus berechtigt. „Ja es steht noch, ich war vor kurzem erst dort.“, klärte Ruki ihn auf. Dort haben sie sich besonders im Winter oft getroffen, weil es dort nicht ganz so kalt und windstill gewesen war. An ihrem alten Lieblingsplatz angekommen, gingen sie hoch aufs Dach, setzten sich ein einem Kreis auf den Boden. Ruki ließ seine Kippenschachtel die Runde machen und nach ein oder zwei Minuten, in denen sich jeder eine Kippe angezündet hatte, begann Uruha ein Gespräch: „Rei, wie kommt es, dass wir dich nicht mal in der Schule gesehen haben?“ Er wunderte sich wirklich darüber, dass der Blonde es geschafft hatte, zwei Jahre fast unsichtbar zu bleiben. „Also ich hab ihn täglich gesehen.“, warf Aoi ein bevor Reita antworten konnte. „Ja du bist aber auch sein bester Freund.“, bekam er die einige Erklärung, die Uruha einfiel, dieser wartete aber auf eine Antwort von der Person, an die die Frage gerichtet war und so blickte er Reita an. „Naja ich war immer dort wo ich meine Ruhe hatte, war ja nicht mal auf dem Dach, nur Aoi wusste wo er mich finden konnte und da keiner von euch meine aktuelle Nummer hat, war es nicht schwer allem aus dem Weg zu gehen.“, erklärte Reita, damit die anderen ihn nicht weiter mit Fragen löcherten. „Na dann mal her mit der Nummer Reita!“, forderte Ruki und zückte sein Smartphone, genau wie Uruha und Kai. Der Blonde teilte ihnen seine Nummer mit und alle speicherten sie ab, froh darüber wieder Kontakt mit ihm zu haben. Die Zeit verging wie im Flug, denn sie hatten sich viel zu erzählen. Bald wurde es dunkel und Aoi stand auf, streckte sich. „So Leute es wird Abend, wir wollten doch noch was trinken gehen.“, erinnerte er die anderen an ihre Pläne und diese standen nun auch auch auf. „Stimmt, na dann mal los.“, sagte Ruki, der sich schon darauf freute mal wieder mit allen zu feiern. Nach einer halben Stunde Weg kamen sie an ihrem Lieblingsclub an, in dem sie früher schon gefeiert haben. Aufgrund von Kontakten kamen sie trotz ihres geringen Alters damals wie heute ohne Probleme in den Club. „Hey Kenji.“, begrüße Aoi das bekannte Gesicht an der Tür. „Hi Jungs, lange her, dass ihr alle hier wart. Ihr seid ganz schön gewachsen.“ Ruki grummelte etwas, Kenji und seine Kommentare. „Na dann geht mal rein, bevor die Polizei euch sieht, mit eurer laufenden Straftat im Schlepptau.“ Er grinste Reita an, auch er kannte dessen Vorstrafenregister und machte sehr gerne Witze über seine Lieblinge in dieser Stadt. Aoi und die anderen gingen an ihm vorbei und suchten sich eine abgelegene Sitzecke, wo sie ungestört waren. Alle fünf ließen sich auf den bequemen Sofas nieder, Aoi direkt neben Reita und die anderen den beiden gegenüber. „Ich geh mal Drinks holen.“, verkündete Kai und machte sich auf den Weg. Es lief gute und laute Musik und nach 10 Minuten kam auch schon Kai mit den Drinks wieder. „Ich hab was zu trinken.“ Er stellte die Getränke auf den Tisch in ihrer Mitte und setzte sich zu Ruki und Uruha. Reita nahm sich, was Kai buntes auf den Tisch gestellt hatte, ihm war es egal was es war, Hauptsache es schmeckte und das tat ihm fast alles, insofern es Alkohol enthielt. Er nippte an seinem Drink und stellte fest, das Kai ein gutes Gedächtnis hatte, er hatte allen ihre Lieblingsdrinks mitgebracht. Ruki machte sich auf den Weg auf die Tanzfläche und es dauerte nicht lange, bis die andern ihn ansahen, mit offen stehendem Mund. Ruki war anscheinend öfter mal allein weg gewesen, sonst wüssten sie, dass er so tanzen konnte. Vor zwei Jahren war das noch nicht so gewesen, aber damals waren sie alle lieber in der Ecke gesessen. „Ey Leute, Ruki stiehlt mir noch die Show!“ , kam gespielt beleidigt von Uruha. „Das war klar...Jungs jetzt können wir was lernen.“ Ein anerkennender Klang lag in der Stimme von Kai. Uruha konnte tanzen, dass wussten sie alle. Er passte auf die Tanzfläche wie das Schirmchen zum Cocktail. Nach kurzer Zeit tanzten Ruki und Uruha zusammen und den drei anderen stockte der Atem. Auch die Aufmerksamkeit der restlichen Discobesucher war ihnen sicher, sie bewegten sich ohne Hemmungen zum Takt der Musik, man konnte fast denken, zwischen ihnen liefe mehr als nur Freundschaft. Sie waren beste Freunde und hatten keine Probleme damit dem anderen etwas zu nahe zu kommen, besonders dann nicht, wenn es darum ging Blicke auf sich zu ziehen. Sie liebten es einfach im Mittelpunkt zu stehen. Reita leerte seinen Drink während er den beiden Grazien auf der Tanzfläche fasziniert zu sah. Sein Blick auf die anderen beiden blieb auch Aoi nicht verborgen. Er stand kurz auf und setzte sich hinter Reita wieder auf das Sofa, sie hatten in ihrer Ecke einen guten Überblick, saßen trotzdem etwas abseits und kamen problemlos an die Bar. Aoi zog den Blonden nach hinten, so dass dieser an ihn gelehnt da saß. Reita legte ihm den Kopf auf die Schulter und lächelte. „Soll ich euch alleine lassen?“, fragte Kai lächelnd und sah die beiden an. „Neidisch?“, kam die Gegenfrage von Aoi auch er lächelte. Kai schüttelte den Kopf und beobachtete das Geschehen um sich herum, besonderes Augenmerk legte auch er auf Ruki und Uruha. Reita schloss die Augen und entspannte sich, während Aoi seine Hände unter dessen Shirt wandern ließ. Der Blonde ließ ihn gewähren und beobachtete seine Umgebung. Uruha und Ruki kamen eine gute halbe Stunde später zurück, sie sahen erledigt aus, weshalb Kai sich auf den Weg zur Bar machte, um den beiden eine Erfrischung zu holen. Er war die gute Seele der Gruppe und kümmerte sich um alles, auch um Probleme die alle betrafen. „Erfrischung gefällig?“ Kai lächelte seine beiden Freunde an und reichte ihnen die, offensichtlich dringend benötigten, Getränke. „Danke Kai, du bist der Beste.“, bedankte sich Ruki, Uruha nickte ihm zu, war nicht mehr in der Lage zu sprechen. Nachdem er seine Kehle befeuchtet hatte, sagte der Honigblonde: „Danke Kai. Du bist meine Rettung.“ „Ich bin immer der beste, wenn ich was zu trinken hole und wenn ich sage `Genug getrunken´ hasst ihr mich alle.“ Er lachte, wohl wissend, dass er Recht hatte. „Nimm´s nicht so schwer Kai.“, kam von Reita, der leicht abwesend klang. „Du kennst doch unsere kleinen Alkis.“, fügte Aoi hinzu, sie tranken alle gern, nur Kai trank meist nicht so viel. Einer musste sie ja alle sicher nach Hause bringen, sagte er. Meist landeten sie bei Ruki, der am dichtesten wohnte. Dessen Mutter war das schon gewohnt und versorgte die betrunkenen Teenager mit allem, was sie brauchten. Sie mussten dort nie Stress befürchten, denn Rukis Vater war so gut wie nie zu Hause. „Das sagt der Richtige.“, bemerkte Kai und lachte, er lachte fast immer. „Ich doch nicht.“, widerlegte Aoi die Anschuldigung seines guten Freundes und sah ihn gespielt böse an. „Pass lieber auf, dass Rei sich nicht abschießt.“, meinte Kai und sah den Blonden an, der friedlich lächelnd vor Aoi saß, mit einem süßen Drink in der Hand. Wenn Kai schon Drinks holen ging, holte der immer für alle welche, da er kein Fan von unnötigen Wegen war. „Ach was, das tut er mir nicht an.“ Aoi wusste, dass Reita schwierig wurde, wenn er betrunken und nicht zu Hause war. Er bekam meist ungewohnt gute Laune und wenn man Pech hatte, wurde er aggressiv. Nach einigen Stunden, in denen reichlich Alkohol geflossen ist und viel getanzt wurde, auch die anderen drei wagten sich mit höherem Pegel auf die Tanzfläche, beschlossen die fünf jungen Japaner, nach Hause zu gehen, bevor sie einen von ihnen tragen mussten. An einer Straßenkreuzung verabschiedeten Aoi und Reita sich von den anderen, da die in eine andere Richtung mussten. Der Schwarzhaarige nahm die Hände des Blonden und zog ihn zu sich um ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Er umarmte ihn und der andere erwiderte diese Geste. Aoi küsste ihn erneut, diesmal länger und auch dies wurde von Reita erwidert. Viel zu schnell war dieser Moment wieder vorbei und die beiden liefen die Straßen entlang. Aufgrund des Alkoholpegels brauchten sie ein wenig länger als sonst, bis sie an Aois Wohnung ankamen. Dort wurde ihnen von Shiroyama-san die Tür geöffnet, da sie die Teenager schon im Treppenhaus gehört hatte. „Da haben aber zwei ordentlich gefeiert, darf ich fragen welchen Grund ihr hattet?“ Sie lächelte die beiden freundlich an. „Wir haben Ruki getroffen und Uruha und Kai.“, sagte Aoi fröhlich und auch seine Mutter schien sich zu freuen. „Okay das ich wirklich ein Grund zum feiern. Es freut mich, dass ihr wieder alle zusammen seid.“ „Ja wir freuen uns auch und wie sie sich gefreut haben Reita wiederzusehen. Ruki kennt er ja noch nicht so lange. Aber Uruha und Kai, kennt er fast so lange wie mich, hat sie aber in den letzten Jahren kaum gesehen. Und da Ruki der Meinung war, den anderen beiden unsere Beziehung mitzuteilen, war Uruha der Meinung, dass wir das feiern sollten und das haben wir dann getan.“ „Dann hattet ihr ja einen wirklich schönen Tag und jetzt seid ihr bestimmt müde.“, stellte sie mehr fest als dass sie fragte. Aoi und Reita betraten die Wohnung, gingen in das Zimmer des Schwarzhaarigen und ließen sich auf dessen Bett fallen. Der Ältere zog sich um und sah Reita an, der ihm lächelnd dabei zusah. „Willst du dich nicht umziehen? Du willst doch nicht etwa in Klamotten schlafen, oder?“, neckte er seinen Freund und grinste ihn an. „Jo, ich penn so.“ Man konnte Reita seinen Pegel deutlich anmerken. „Nichts da. Ich helf ´dir auch.“, grinste Aoi ihn an und Reita nickte nur. „Oke.“ Anscheinend war er schon ziemlich müde, deshalb machte der Ältere sich daran, den anderen seiner Klamotten zu entledigen. Bis auf die Boxershorts ausgezogen legte er sich neben seinen Freund, den bis auf eben diese ausgezogen hatte. Aoi legte beide Arme um Reitas Körper, zog ihn an sich und deckte sie beide zu. Reita trug das Band über seiner Nase noch immer, da Aoi wusste, dass er es nicht mochte, wenn man es ihm abnahm, während er betrunken war. Am Sonntag Morgen wurde Aoi zuerst wach, bleib aber liegen um seinen Freund nicht zu wecken. Im Schlaf drehte sich der Blonde zu dem anderen um und drückte sein Gesicht an dessen entblößten Oberkörper. Als Shiroyama-san leise den Raum betrat, lächelte sie und flüsterte: „Guten Morgen ihr beiden. Ich hab Frühstück gemacht. Jedes Mal wenn man hier reinkommt seht ihr total süß aus.“ Sie freute sich und Aoi hätte die Hand an die Stirn geklatscht, wenn er gekonnt hätte. „Boah Mum...“Aoi mochte es nicht besonders wenn seine Mutter sich mütterlich benahm und schon gar nicht, wenn sie Dinge sagte, die Mütter sagen, wenn der Sohn seine erste Freundin mitbringt. Reita murmelte etwas unverständliches ohne sich einen Zentimeter zu bewegen, was dazu führte, dass der andere nichts verstand. „Dir auch einen guten Morgen Rei.“, antwortete Aoi, der einfach davon aus ging, dass der Blonde etwas in der Richtung gesagt hatte. Reita drehte sich ein Stück, damit er den anderen ansehen konnte. „Hm.“, nuschelte er. Der Schwarzhaarige hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und blinzelte ihn an. „Na komm, wir müssen duschen.“ Er stand auf und der Blonde folgte ihm ins Bad. Aoi dirigierte Reita in die Dusche und zog ihm, bevor er überhaupt reagieren konnte, seine Shorts aus und auch seine eigenen fanden den Weg auf den Fußboden. Er kickte die Kleidungsstücke weg und stellte das Wasser an. Reita lehnte an der kalten Fliesenwand und betrachtete Aoi und wie das Wasser auf seinen Körper prasselte. Er schloss die Augen und genoss ebenfalls das warme Wasser. Aoi betrachtete Reitas Körper und die vielen gut sichtbaren Verletzungen, die diesen zierten. Er nahm ihn in den Arm und drückte ihn fest an sich. „Ich pass´ auf dich auf, ich lass nicht zu, dass dich noch mal jemand so zu richtet.“ „Danke.“, erwiderte Reita und vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge seines Freundes. Sie standen einige Minuten so da, ehe Aoi das Duschgel nahm um den anderen einzuseifen. Nachdem sie fertig geduscht hatten, gingen sie schnell wider in Aois Zimmer, da Reita nicht wollte, das Shiroyama-san seine Nase oder seine Verletzungen sah. Aoi fand seine Nase echt süß, aber der Blonde wollte nicht, dass seine Mutter ihm das auch noch dauernd sagte. Seine Klamotten suchend wühlte Reita im Zimmer des anderen dessen Sachen durcheinander. „Aoi, wo hast du meine Tasche gelassen?“, wollte er wissen, da er diese nicht fand. Aoi fand das sehr amüsant, zog ihn wieder aufs Bett, auf das er sich gesetzt hatte und grinste ihn an. „Die liegt auf dem Sofa, unter den Kissen.“, offenbarte er dem Blonden, wo seine Tasche mit den Klamotten lag. „Aoi“ Ein quengelnder Tonfall lag in seiner Stimme. „Ja?“ Er wusste, was Reita sagen wollte. „Lässt du mich jetzt meine Sachen anziehen?“ Genau die Worte die Aoi erwartet hatte. Er wusste, dass Reita es nicht mochte, wenn man seine Verletzungen sah und der Schwarzhaarige respektierte das. „Klar.“ Er ließ seinen Freund los und dieser nahm sich seine Sachen um sich anzuziehen. Währenddessen suchte auch Aoi seine Sachen raus und zog sich an. Als sie beide fertig waren, gingen sie wie am Vortag in die Küche und aßen mit Shiroyama-san Frühstück. „Und was habt ihr heute vor?“ Sie war eine neugierige Frau und wollte am liebsten alle Details aus dem Leben ihres Sohnes wissen, auch wenn sie noch so peinlich waren. „Ich muss heute Abend leider wieder nach Hause, ich würde lieber hier bleiben.“, sagte Reita sehr leise und sah zu Aoi, der neben ihm saß. Den Rest des Tages verbrachten sie zu zweit in Aois Zimmer, wobei Reita auf seinem Bett lag und Aoi mit seiner Gitarre neben ihm saß, ihm diverse Lieder vorspielte, bis es spät wurde und der blonde Schüler allmählich los musste. „Aoi, ich muss los, sonst bekomme ich wieder Stress.“, teilte er dem anderen mit, dass er gehen musste, sein Freund hatte da allerdings einen Einwand und der war sehr überzeugend. Aoi legte seine Gitarre beiseite und beugte sich über den immer noch auf dem Bett liegenden um ihm innig zu küssen. Reita erwiderte dies sehr gerne, legte seine Arme um den anderen und zog ihn noch ein Stück zu sich runter. Aoi grinste in den Kuss und Reita wusste genau, dass er sagen wollte: „Wolltest du nicht los?“ Er grinste ebenfalls und beinahe hätten sie angefangen zu lachen. Von der Zeit gezwungen lösten sie ihren Kuss und Aoi stand auf, ebenso Reita. Beide geknickt gingen sie zur Tür, drückten sich noch einmal und dann verschwand der Blonde im Hausflur, machte sich auf den Weg nach Hause. Er genehmigte sich eine Zigarette und ging zu Fuß nach Hause, denn wie immer wollte er sich Zeit lassen sein Ziel zu erreichen. Es war schon spät, als Reita zu Hause ankam, später als er wiederkommen wollte. Der Blonde schlich sich in sein Zimmer, schaffte es diesmal ohne jemanden zu wecken. In seinem Zimmer entledigte er sich seiner Klamotten und legte sich ins Bett, er würde früh aufstehen müssen und wollte nicht verschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)