Being Obvious von Carameldream (because he is oblivious [NaLu]) ================================================================================ Kapitel 5: Being bad enough for you ----------------------------------- Man hatte ihm einmal gesagt, dass man Frauen auf den Händen tragen, sie ehren und sie mit jeglichem Schnick Schnack verwöhnen sollte. Man hatte immer auf seine Wortwahl zu achten, da sie es in den falschen Hals bekommen könnten. Sie wollten ständig Komplimente hören, um sich bestätigt zu fühlen. Sie bräuchten einen gebildeten Gentleman oder einen Prinzen, der sie vor allen Gefahren in Schutz nahm. Sie wollten Liebe und Sicherheit. Das hatte ihm Gray vor ein paar Wochen erzählt, als er diesem erzählt hatte, dass er in Lucy verliebt war. Der Schwarzhaarige befolgte seine eigenen Worte auch, damit seine Freundin sich wohl fühlte, zu mindestens versuchte er es einigermaßen. Doch bei ihm selbst stellte sich das Ganze als vollkommen unsinnig raus, denn das Mädchen, für welche sein Herz schlug, schien das alles nicht zu wollen. Sie mochte ihn zwar, aber nicht auf diese Art und Weise, die ihm zusagte. Erst das Beobachten von dem Verhalten Gajeel in der Nähe Levy hatte ihn auf die rettende Idee gebracht, damit Lucy an ihm interessiert wäre. Und ob sie es wollte oder nicht, er würde es so was von durchziehen! Denn Natsu Dragneel gab niemals auf! No, I won't call you baby. I won't buy you dasies, cause that don't work. Seit jenem Tag schränkte er seine Aufmerksamkeit auf sie ein, er sprach sie nur an, wenn es nicht zu verhindern war oder wenn er es gerade nicht aushielt, sie weiterhin zu ignorieren. Doch achtete Natsu darauf seine freundliche und lebensfrohe Art in ihrer Nähe herunter zu schrauben. Stattdessen erhöhte er seine auf sie gerichteten Provokationen. Aus dem Grund bezeichnete er sie öfters als sonst als ‚Spinnerin‘ oder nannte sie ‚Luigi‘. Das brachte Lucy immer zur Weißglut. Es war überraschenderweise mal gar nicht so schwer, da sie bereits von Natur aus ein großes Temperament besaß, welches sie stets versuchte hinter ihrem hübschen Gesicht zu verstecken. Doch von so etwas ließ er sich ohnehin nicht täuschen. Das Alles sollte bezwecken, dass sie seine Anwesenheit zunächst nicht als selbstverständlich sehen sollte. Denn selbst wenn er ihr hinterher laufen würde wie ein liebeskranker Trottel, würde sie dies nur belächeln, aber ansonsten nicht weiter darauf eingehen. Sie nahm ihn in jener Hinsicht einfach nicht ernst. Er würde ihr Interesse an ihm schon wecken, ob es für sie angenehm werden würde, war eine andere Sache. Er hatte stets gedacht, dass sie sich in ihn für seine loyale und witzige Art verlieben würde. Scheinbar wollte sie das jedoch nicht. Wenn sie einen bad boy haben wollte, dann würde sie ihn bekommen, sie sollte es am Ende jedoch nicht bereuen, denn er würde alles geben! „Hey Luigi!“, grüßte er sie an einem Morgen. „Was gibt’s, Natsu?“, kam es genervt von ihr. Sie versuchte krampfhaft nicht ihren Bleistift in zwei Teile zu brechen. Das konnte er ihr deutlich ansehen. „Gehe mit mir aus“, schlug er grinsend vor und stellte seine Arme dabei auf ihrem Tisch ab. Sie waren im Klassenraum und die erste Unterrichtsstunde würde bald beginnen. Aus seinen Worten war kein Funken seiner Nervosität zu erkennen, doch das war mit Sicherheit der Fall. Immerhin war es das erste Mal, wo er sie um ein Date bat. Er fürchtete sich davor, von ihr einen Korb gleich beim ersten Mal zu kassieren. Mit Sicherheit würde es sein viel zu großes Selbstbewusstsein anknacksen. „Huh? Meinst du das ernst?“, fragte sie ihn überrascht und legte ihren Kopf schief, zuckte darauf jedoch mit den Schultern. „Klar, warum nicht? Hole mich gegen vier Uhr ab, du weißt ja, wo ich wohne.“ Letzteres klang ein wenig säuerlich, da es nicht selten der Fall war, dass sie ihn uneingeladen in ihrem Zimmer vorfand. Wieso musste auch ausgerechnet er in ihrer Nachbarschaft wohnen? „Gut, um vier also”, kam es wie eine Bestätigung von ihm und er ließ sich grinsend auf seinem Platz nieder, welcher sich genau vor ihr befand. Das Grinsen verließ ihn die folgende Stunde nicht. Da sie zugesagt hatte, war es nun höchste Zeit in die nächste Phase seines Planes zu steigen. Er konnte es kaum erwarten. Lucy wusste gar nicht, was sie erwarten würde. Natürlich würde er sein eigenes Date nicht sabotieren, er würde sie schon unterhalten, aber wenn sie Blumen oder jeglichen Kram von ihm erwartete, hatte sie sich kräftig geschnitten. Von ihm würde sie keine einzige Rose bekommen. Pralinen schon gar nicht. And I know, how to get you crazy, How to make you want me, so bad it hurts. In der Mittagsause desselben Tages saßen sie in ihrer üblichen Gruppe auf dem Dach der Schule. Man unterhielt sich und verspeiste nebenbei sein Bento. Es herrschte immer eine lockere Laune bei ihnen. Zu dieser trug ein gewisser rosahaarige auch immer bei. Bereits sein Aussehen trug dazu bei. Er war durch sein in alle Richtung abstehenden rosa Haare, einem weißen Schal mit einem Schuppenmuster um seinen Hals bei jeder Jahreszeit und seinem Dauergrinsen nicht zu übersehen. Seine Bemerkungen, die er an den Tag legte, waren auch nicht zu vergessen. Besonders diese, die sich auf eine gewisse Blondine bezogen. „Also Luigi, ich bin um vier da, ich hoffe Mal du bist bis dahin auch fertig. Denn auch wenn dein Bett wirklich gemütlich ist und so, will ich nicht allzu lange warten. Ansonsten würde ich vor Langeweile einschlafen.“ Auf seine Worte hin bekam er einen Schlag ins Gesicht von ihr verpasst. Darauf hielt sie ihre Faust hoch und funkelte ihn an. „Dann schlafe einfach nicht ein, du Idiot! Und als ob ich mich für dich extra hübsch machen würde, rosahaariger Tabaskofreak!“, keifte sie ihn an. Natsu wusste, wie seine Worte bei ihr ankamen. Zum einen hatte er sie wieder einmal mit ‚Luigi‘ angesprochen, dann ihr vorgeworfen stets ewig zu brauchen, zusätzlich hatte er noch angedeutet, ihre Anwesenheit als langweilig zu empfinden und der krönende Abschluss des Ganzen war, dass er die Frechheit besaß, es sich auf ihrem Bett gemütlich zu machen. Für sie war es die Höhe! Zwar befürchtete er schon, dass er gerade dabei war, sein Date zu verspielen, doch von ihr kam nichts, dass nach einer Absage klang. Es war also nicht verwunderlich, dass er aus dem Grund die Hoffnung legte, dass seine Masche Wirkung zeigten. Vielleicht erhoffte sie sich aber auch einfach anständigeres Verhalten seinerseits, da es eben ein Date war und kein normales Treffen zwischen Freunden. Wie auch immer, sie wusste wirklich nicht, was auf sie zukommen würde. Er würde sie aus ihren Socken – in ihrem Fall doch wohl eher Pumps – hauen. I wanna be good, good, good to you But that's not, not, not your type. So I'm gonna be bad for you tonight, tonight, tonight. Pünktlich betätigte Natsu die Klingel an ihrer Haustür. So hätte es zu mindestens Lucy sich erhofft. Stattdessen kam besagter junger Mann mit einer dezenten Verspätung von fünfzehn Minuten durch das Fenster ihres Schlafzimmers herein. Sie hatte es offen gelassen, da es eben ein recht warmer Tag war. Leider hatte sie nicht eingeplant das er durch das Fenster kommen würde und ihr Höschen zu Gesicht bekam, da sie sich kurz zuvor hinunter gebeugt hatte in ihrem Minikleid, um ihre Handtasche hoch zu heben. „Pink? Warum denn pink?”, fragte er und gab somit seine Anwesenheit Preis. Auf seine Worte schreckte sie hoch und drehte sich um. Ihre Wangen trugen eine rötliche Färbung aufgrund ihrer Verlegenheit, da ihr durchaus bewusst war, worauf er anspielte. Statt ihm eine Antwort zu geben, holte sie mit ihrer Tasche nach ihm aus, was zur Folge hatte, dass er durch den darauf folgenden Treffer rücklings aus dem Fenster fiel. Zu seinem Glück befand sich dort ein Gebüsch, sodass er einigermaßen unbeschadet unten landete. Nach einer Weile kam sie auch schon fuchsteufelswild aus der Tür und stampfte auf ihn zu. Während dessen stand er wieder auf seinen zwei Füßen. Auch wenn sie ihm eindeutig gesagt hatte, dass sie sich für ihn nicht ‚hübsch machen würde‘, hatte sie es eindeutig getan. Er musste es ja wissen, immerhin sah er sie in ihrem ‚normalen‘ Zustand täglich. Sicherlich war er kein Experte, doch selbst ihm fiel auf, dass sie viel mehr Make-up im Gesicht aufzuweisen hatte, dass jegliche Accessoires ihren Hals, Handgelenke und Ohren schmückten und eben das ihr Kleid eben passend zum Anlass war, was in ihrem Fall hieß, dass es wirklich freizügig war. Es reichte ihr gerade Mal über den Hintern und gab nicht gerade wenig von ihrem Dekolleté preis. I'll misbehave if it turns you on (Turns you on). No Mr.Right if you want Mr.Wrong (Mr.Wrong). I'll tell you lies (tell you lies), if you don't like the truth. „Du siehst ganz okay aus…“, gab er von sich. Seine Arme waren hinter seinem Kopf verschränkt und er grinste deutlich in ihre Richtung. Auf seine Worte zog sie nur ihre Brauen zusammen. Sicherlich hatte sie mehr von ihm erwartet. Natsu konnte sich denken, aus welchem Grund sie sich so hergerichtet hatte. Sie hatte ihn dazu bringen wollen, dass er in ihrer Nähe schwach wurde. Doch so leicht würde sie das nicht hinbekommen, zu mindestens würde er sein Bestes gegeben, damit es ihr nicht auffallen würde. „Das kann man nicht von dir behaupten“, entgegnete sie ihm und ihre Lippen verzogen sich dabei zu einem leicht provokanten Grinsen. Auf so etwas war er jedoch vorbereitet gewesen, weswegen er ihr nur noch breiter entgegen grinste und bestätigend nickte. „Ich weiß, ich bin aber immer heiß, da muss man nicht mehr viel machen.“ Tatsächlich hatte er sich nicht besonders Mühe gegeben für sein Aussehen. Immerhin durfte er keinesfalls den Eindruck erwecken, dass er sich Mühe gab. Lucy schnaubte und verschränkte ihre Arme unterhalb ihrer Brust, worauf er schmunzelte und wieder nach vorne sah. „Wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte sie ihn nach einer Weile und warf ihm einen kurzen Blick zu. „Zum Vergnügungspark.“ Auf seine Antwort nickte sie. Das hatte sie von ihm scheinbar erwartet. Oder vielleicht auch nicht, wie es sich am Ende des Tages herausstellte. Bei einer Wasserbahn hatte er sich hinter ihr versteckt, sodass sie die volle Ladung Wasser abbekam. Dann hatte er sie gleich zur nächsten Achterbahn gezogen, die ihre Frisur vollkommen ruiniert hatte, ihre Haare standen in alle möglichen Richtungen ab und sie schaffte es einfach nicht ihre Mähne zu bändigen und ein Kamm ließ sich nicht auftreiben. Hungrig wie Natsu immer war, hat er sie gleich zu einer Bude gezogen. Ausnahmsweise hatte sie nichts einzuwenden gehabt, da auch sie Hunger verspürt hatte. Doch hatte sie kaum erwartet, dass es zufolge haben würde, dass sich auf ihrem Kleid im Nachhinein Flecken vorfinden würden, die vom Ketschup und Senf stammten. „Mensch, Natsu! Guck mal, wie ich wegen dir aussehe!”, zischte sie und versuchte erneut ihre Haare in Ordnung zu bringen. Die Flecken würde sie nicht mehr herausbekommen, aber ihre Haare…wenigstens diese könnte sie sicherlich noch retten. „Yep, wie eine blonde Vogelscheuche siehst du aus“, stimmte er ihr breit grinsend zu, worauf sie in anfunkelte. Wahrscheinlich dachte sie sich, worauf sie sich nur eingelassen hatte. I don't wanna be bad (I don't wanna be bad), I just wanna be bad enough for you. Well I just wanna be bad enough for you, Well I just wanna be bad enough... Es war fast neun Uhr, als er sie schließlich bis nach Hause begleitete. Dabei versuchte der Rosahaarige seine muntere Miene zu halten. Ihm war fast nicht mehr danach gewesen, sich so zu verhalten, als wäre es ihm egal, wie sie sich fühlte, aber er durfte keine einzige freundliche Geste, bis zu ihr vordringen lassen, denn er musste ‚böse‘ sein. Zu mindestens frech genug, damit sie ihn wollen würde. Denn sie wollte ja einen ‚bad boy‘. Es war zwar nicht so, als wäre er keiner. Natsu Dragneel stiftete im Grunde nicht als Unruhe an seiner Schule. Doch in ihrer Gegenwart diese Rolle zu halten war wirklich schwer. Hey (Hey, hey, hey), Thanks for the number (Thanks for the number). I'm not gonna call you (Not gonna call you), Cause that won't work (Cause that won't work). „Ich muss sagen, es war doch ganz spaßig, auch wenn…“, sie sprach nicht fertig. Stattdessen gestikulierte sie in Richtung ihres Kleides, welches sie wahrscheinlich nicht mehr anziehen können würde. Nicht nur war es voller Ketschup und Senk, nein, es waren noch reichliche Fettflecken hinzugekommen und auch zierten regenbogenfarbige Farbkleckse einige Stellen ihres Kleides. „Du kannst mich also gerne noch einmal anrufen, Natsu.“ Sie lächelte dabei und wurde in wenig rot. Wie gerne hatte er auf ihre Worte hin brav genickt. Noch lieber hätte er sie in seine Arme geschlossen und sie nie wieder losgelassen. Leider musste er sich zusammen reißen. Er durfte es nicht dazu kommen lassen egal, wie einladend ihre Lippen aussahen. Vielleicht erwartete sie sogar von ihm, dass er sie küsste, da sie ihn fast schon erwartungsvoll ansah. Es brach ihm nahezu das Herz. ‚Tut mir leid, Lucy, aber so ist es besser…für uns…‘ „Nö! Kein Bock, vielleicht komme ich einfach so mal vorbei oder so! Bis morgen, Lucy!“ Er rubbelte durch ihre Haare und brachte diese erneut vollkommen durcheinander, ehe er schon lachend seinen weg ging. Er war sich sicher, dass sie das alles andere als amüsiert hatte. Doch es musste sein. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. You like to play (Play, play, play) Hide and go get her (Hide and go get her) Cause you like me better (You like me better), When I play the jerk (When I play the jerk). Allzu lange brauchte er nicht warten, um das erste Ergebnis seiner Taktik zu erfahren. Am nächsten Schultag kam er früher als sonst zur Schule. Um ehrlich zu sein, war es ihm schwer gefallen, Schlaf zu finden in jener Nacht. Selbst, wenn all das einem guten Zweck sozusagen diente, war er sich seiner Sache nicht sicher. Was wäre, wenn er sich geirrt hatte? Was wenn Lucy doch nach einem ‚Prinzen‘ Ausschau hielt? Dann wäre alles umsonst gewesen und er hätte alles nur noch verschlimmert. Seufzend lehnte er sich gegen seinen Spind und wollte seinen Hinterkopf gerade gegen diesen schlagen, als er Stimmen vernahm. Verwundert zog er eine Braue hoch und näherte sich der Ecke, da er die weibliche Stimme von dort aus vernommen hatte. Er meinte seinen Ohren nicht zu trauen, als er die Stimme erkannte, die gerade am Sprechen war. „Levy-chan, ich weiß gar nicht, was ich vom gestrigen Abend halten soll! Natsu hat sich total daneben verhalten! Ich dachte, dass es ein Date werden soll und dass ihm auch bewusst ist, wie er sich verhalten sollte bei so einem Anlass. Das einzige, was er jedoch gemacht hat, war mich zu ärgern! Er hat sogar mein Höschen gesehen!“ Sie klang alles andere als zufrieden. Das bereitete ihm Sorgen. Wen er ihr Gesicht sehen könnte, würde er sicherlich eine genaue Aussage treffen können, aber er durfte sich nicht beim Lauschen erwischen lassen. Denn das war jetzt seine Chance, etwas in Erfahrung zu bringen, was wichtige Informationen für ihn darstellten. Anders würde er an diese nicht heran kommen. „Das ist doch nichts Neues, oder? Mich wundert es eher, dass er dich gefragt hat. Bist du dir sicher, dass es ein Date war?“ „Levy-chan! Natürlich bin ich mir sicher! Ich hab zwar keine Ahnung, warum er ausgerechnet mich gefragt hat. Wobei…wahrscheinlich war ich so eine Art Versuchsobjekt! So muss es sein! Deshalb hat er mich so behandelt! Damit ich mir bloß nichts darauf einbilde! In Wahrheit wollte er zuerst mit mir ausgehen, bevor er die Richtige fragt!“ Irgendwie klang sie dabei recht unzufrieden. “Lu-chan, bist du etwa eifersüchtig?”, kam es kichernd von Levy, worauf Natsu blinzelte. War sie das denn? Er konnte es nicht beurteilen. „W-wie b-bitte? Er hat mir den Abend verdorben und du erwartest jetzt im Ernst, dass ich…dass ich…” „Das du eifersüchtig bist? Aber Lu-chan, du wirst ganz rot!” „Gar nicht! Das bildest du dir nur ein!“, keifte die Blondine zur Antwort und er konnte dieses Mal deutlich ihre Verlegenheit heraus hören, was ihn grinsen ließ. „Hhm…er ärgert nur dich. Das erinnert mich an die Beziehung zwischen Gajeel und mir“, stellte die Blauhaarige fest. „was sich liebt, das neckt sich, Lu-chan!“ „W-was? N-nie und nimmer! V-vergiss es!”, stotterte Lucy, „das höre ich mir nicht mehr länger an! Lass uns gehen, der Unterricht beginnt gleich und ich muss mich noch an diesem Drachen liebenden Idioten rächen!“ „Aha…und wie willst du das machen?“, kam es neugierig von ihrer besten Freundin. Eine Antwort erhielt sie nicht. Die Schritte der beiden entfernten sich darauf auch schon. Natsu war während dessen immer noch am Grinsen. Wer hätte gedacht, dass sein Plan tatsächlich Wirkung zeigen würde? I wanna be good, good, good to you But that's not, not, not your type. So I'm gonna be bad for you tonight, tonight, tonight. Wenige Minuten später befanden sich die meisten Schüler bereits in ihren Klassenräumen. Das traf auch auf ihn zu. Mit guter Laune saß er auf seinem Platz und führte ein einigermaßen normales Gespräch mit seinem besten Freund und Erzrivalen Gray. Dieser beschwerte sich gerade über die Allüren Juvias, welche seit neuestem dessen Beziehung zu Urtear skeptisch beäugte. Diese war die Adoptivschwester Grays. Natsu konnte so einen Maß an Eifersucht wirklich nicht verstehen. Immerhin war doch vertrauen in einer Beziehung sehr wichtig! Säße Lucy nicht auf dem Platz hinter ihm, hätte er Gray von seinem vorherigen Abend erzählt. Dieser wusste ja immerhin von seinem Plan. Ein weiterer Grund für sein Schweigen zu diesem Thema war die angesprochene Rache, die Lucy an ihm verüben wollte. Was es wohl werden würde? Er wusste es wirklich nicht. I'll misbehave if it turns you on (Turns you on). No Mr.Right if you want Mr.Wrong (Mr.Wrong). I'll tell you lies (tell you lies), if you don't like the truth. Mit einem Mal packte ihn jemand an seinem heiß geliebtem Schal und zog ihn nach hinten, sodass er mit seinem Kopf gegen die Tischkante Lucys knallte, welche ihn triumphierend anlächelte dabei immer noch seinen Schal in ihrer Hand haltend. Für einen Moment verengte er seine Augen und starte in ihre Richtung, was wirklich eigenartig war von seiner Position aus. „Uups?“, wisperte sie unschuldig. Das es alles andere als unbeabsichtigt gewesen war, fiel selbst ihm auf. Doch er durfte sich über so etwas nicht aufregen. Er durfte sich nicht davon beeinflussen lassen, er hatte einem strikten Plan zu folgen. ‚Ist das die Rache von welcher die Rede war? Mir eine Beule am Hinterkopf verpassen?‘ Ein Grinsen bildete sich allmählich auf seinen Zügen. Das war tatsächlich recht unschuldig von ihr. „Von hier aus hat man eine prima Aussicht…“, fing er an, worauf ihre Brauen sich zusammen zogen und ihr Lächeln dahinschwand, „…auf deine Nasenhaare.“ Ihre rechte Braue begann heftig zu zucken. Ihm war bewusst, dass er sie damit wirklich gereizt haben musste, weswegen sie kurz locker ließ, nur um ihn erneut gegen den Tisch zu knallen. Das wiederholte sie einige Male. „Das!“ Ein Knall ertönte. „Stimmt!“ Noch ein Knall. „Nicht!“ Und noch einer. Sein Hinterkopf schmerzte inzwischen von dem Impakt und ihm wurde schwindelig. So eine Brutalität hätte er ihr echt nicht zugetraut, wenn er sie nicht kennen würde. Gut, dass er dem bereits gewohnt war. „Du bist echt hinreißend, wenn du sauer bist“, versuchte er es sie dabei im Auge behaltend, auch wenn die Schwindelgefühle noch andauerten. Zu seiner Zufriedenheit verfärbten sich ihre Wangen in ein zartes Rosa, ehe sie ihn losließ. „W-was sagst du d-da, du Idiot!“, kreischte sie. Dabei übersah sie wohl eindeutig, dass die Aufmerksamkeit der ganzen Klasse nun dadurch auf ihnen lag. Ihm machte es ja nichts aus, doch wusste er nur allzu gut, dass es bei ihr nicht der Fall war. Sie hasste Aufmerksamkeit solcher Art. Das fiel ihr wohl nun auch auf, da sie sich hektisch umsah. Ihre Augen hefteten sich nach wenigen Augenblicken wieder auf ihn. Ihre Verlegenheit wurde erneut durch ihre Wut ersetzt. „Natsu!!“ Es folgten noch viele weitere Schläge gegen ihren Tisch, ehe der Lehrer eintraf. I don't wanna be bad (I don't wanna be bad) I just wanna be bad enough for you. Well I just wanna be bad enough for you, Well I just wanna be bad enough... In der Mittagspause dieses Tages hielt Natsu ein Nickerchen, während alle andere quatschen und ihr essen aßen. Er schlief nicht wirklich, doch verdeckte er dadurch seine nachdenkliche Seite, da er sich seine momentane Lage durch den Kopf gingen ließ und am Überlegen war, wie er als nächstes vorgehen sollte. Lucy hatte angebissen, davon war er fest überzeugt, jetzt musste er eigentlich nur noch kräftig ziehen und sie gehörte ihm bis zu dem Moment, wo er sich entscheiden würde, sie zu verlassen, doch daran dachte er nicht, dass hatte er keinesfalls im Sinn. Er wollte sie bei sich haben. Für immer und ewig. Dazu zwingen wollte er sie natürlich, deshalb gab er ja auch nun sein Bestes, dass sie keine andere Möglichkeit haben würde, als bei ihm zu bleiben. Er hoffte wirklich, dass sein Plan nicht zurückfeuern würde. Er wollte sich gar nicht vorstellen, in was für eine Misere es ihn stützen würde, sollte es scheitern. Alleine der Gedanke, dass es sie und ihn letzten Endes glücklich machen würde, schützte ihn vor seinem schlechten Wissen, der stets aufkeimte, wenn er fies ihr gegenüber war. Zwar schlug er sie nicht oder beleidigte sie ernsthaft, doch selbst diese kleinen Sticheleien erschienen ihn teilweise schon zu heftig. Allzu weit würde er niemals gehen. Er musste sich nur so bescheuert wie möglich aufführen, sodass es nicht übertrieben, aber auch nicht zu wenig war. Wenn er die perfekte Balance finden würde, wäre sein Ziel sicherlich zum Greifen nah. Ein zufriedenes Lächeln bildete sich auf seinen Gesichtszügen. You love to hate me when I'm chasing you (Woah-oh) But I hate to say this, I'm stuck on lovin' you. So I pretend that I don't care, I'll stand you up to keep you here. I'll make you hate me, just enough to make you want me. Ihm war aufgefallen, wie sie Jungs abservierte, die ihr hinterherliefen. Letzter Vorfall hatte sich zwischen ihr und einem gewissen Dan Straight ereignet. Dieser war ihr immer nachgelaufen und hatte sie mit Blumen überschüttet und sie ‚Lulu‘ genannt. Das hatte Natsu vielleicht genervt. Er war so kurz davor diesen Kerl auf den Mond zu kicken, doch das hatte er schon von selbst erledigt, als Lucy ihn mit den Worten „Lass mich in Ruhe, du Penner“ eindeutig zurück wies. Einerseits tat der Kerl ihm ja Leid. So einen Korb zu erhalten, musste schrecklich sein. Und ja er – der große und allmächtige Natsu Dragneel – fürchtete sich davor, wozu eben dieser Plan nötig war. Also versuchte er so zu tun, als wäre sie ihm egal, stattdessen zog er sie auf, wen ein weiterer Verehrer von ihr aufkreuzte. Einem gab er sogar ihre Nummer, worauf sie tagelang nicht mit ihm sprach. Natürlich hatte er nur ungern sich dazu bewegen können, dem Kerl, dessen Namen er nicht einmal kannte, die Nummer der heiß begehrten Lucy Heartfilia zu geben, doch das war nötig. Es war ihm bereits durch den Kopf geschossen, dass er seine Liebe zu ihr einfach aufgeben sollte. Immerhin hatte seine Sandkastenfreundin Lisanna erst vor wenigen Tagen bei ihm ein Liebesgeständnis abgeliefert, er könnte ihr eine Chance geben und dadurch über Lucy hinweg kommen. Leider wollte er aufgrund seiner sturen Seite nicht aufgeben, ihm missfiel der Gedanke einfach aufzugeben und sich mit jemanden Anderen hinweg zu trösten. Er wollte sie und würde sie auch bekommen. Egal, welchen Weg er dazu gehen müsste. I'll misbehave if it turns you on (Turns you on). No Mr.Right if you want Mr.Wrong (Mr.Wrong). I'll tell you lies (tell you lies), if you don't like the truth. Es vergingen ein paar Wochen seit der Bekräftigung seines Entschlusses. Seit jenem Tag war er an keine weiteren Informationen Lucy betreffend gekommen. Es war fast schon so, als mied sie ihn. Das war sogar ihm aufgefallen. Wenn er sie ärgerte, schnaubte sie nur, gab jedoch nichts Weiteres von sich, sie ließ sich einfach nicht mehr provozieren. Gray wusste auch von nichts und jemand anderen konnte er nicht fragen, da eben nur dieser in den Plan eingeweiht war. Natsu würde ja Levy fragen, doch diese würde ihm sicherlich sagen, dass es seine eigene Schuld war, dass sie ihn mied. Somit hatte er sich seine Frage selber beantwortet. Wahrscheinlich war er doch zu weit gegangen. Er hätte nicht ihr Handy klauen sollen und es fallen lassen sollen, was gar nicht mal seine Absicht gewesen war. Oder er hätte diese Wasserbomben lieber nicht auf sie abfeuern sollen, die mit Farbe gefüllt waren. Oder dieses Furzkissen auf ihrem Sitzplatz. Für ein Mädchen war es wohl doch schlimmer, so einen Laut von sich zu geben und das mitten in der Klasse. Vielleicht aber auch hätte er sich den Kommentar zu ihren Brüsten verkneifen sollen. Scheinbar hatte sie es doch gekränkt. Doch konnte man ihm dies vor die Nase halten? Immerhin war sie im Sportunterricht auf ihn gefallen, sodass ihre Brüste ihren Platz auf seinem Gesicht fanden. Nicht andersherum! Wenn das jedoch nur der einzige Vorfall gewesen wäre, hätte er sicherlich nicht so etwas gesagt, aber als er auf Lucy vor ein paar Tagen zugelaufen war, um sie anzusprechen, hatte ihm irgendein Bastard das Bein gestellt, was zur Folge gehabt hatte, dass er auf sie drauf gefallen war und seine Hände eigenartigerweise und völlig unbeabsichtigt auf ihrer Oberweite mit einem Mal gelegen haben. Kein Wunder also, dass er darauf gemeint hatte, dass dies wohl alles nur vorgefallen war, weil sie unbedingt die Befriedigung suchte. Seine Wange hatte noch nie derartige Schmerzen ertragen müssen. Seufzend lehnte er sich gegen den Zaun, welcher das Dach der Schule umgab, sodass keiner auf die Idee kam, hinunter zu springen oder einfach hinunterzufallen. Er schwänzte tatsächlich Chemie und das nur aus dem Grund, da er und Lucy Laborpartner waren und sie ihm ja aus dem Weg ging. Und wenn sie ihre Ruhe von ihm brauchte, wer war er ihr dies nicht zu gestatten? Immerhin wollte er das nicht so. Sie sollte ihm nicht aus dem Weg gehen! Wieso schien alles schief zu laufen? Er strich sich über die Wange. Irgendwie kam es ihm so vor, als könnte er immer noch das aufschlagen ihrer Handfläche spüren. Das war der letzte Kontakt zwischen ihnen gewesen. So hätte er niemals mit ihr auseinander gehen wollen. Jetzt blieb ihm nur noch zu hoffen, dass sie ihm verzeihen würde. I don't wanna be bad (I don't wanna be bad) I don't wanna be bad (I don't wanna be bad) I don't wanna be bad (I don't wanna be bad) An jenem Abend stand er vor ihrem Haus, in welchem sie vollkommen alleine wohnte. Ihr Vater unterhielt sie natürlich. Alleine würde sie sich so etwas niemals leisten können, auch wenn sie nebenbei in einem Café in der Stadtmitte kellnerte. Seine dunklen Augen waren auf das offene Fenster geheftet, das zu ihrem Fenster gehörte. Sollte das etwa eine Einladung sein? Wie auch immer, er würde sich ihr stellen. Er konnte nicht mehr. Ob er Erfolg gehabt hatte oder nicht. Das war ihm egal. Lieber wäre es ihm sich mit ihr nun vertragen zu können. Mit einem Sprung hing er an der Fensterbank und zog sich hoch. Darauf betrat er auch schon ihr dunkles Zimmer das Fenster hinter sich verschließend. Lucy war nicht auszumachen, jedoch sah er das Licht aus dem Badezimmer, also nahm sie wahrscheinlich gerade ein Bad. Das tat sie wirklich gerne. Er lächelte ein wenig, ehe er sich auf ihr Bett fallen ließ. Er hätte es wirklich gern, auch so ein weiches Bett. Allmählich schlossen sich seine Augen. Irgendwie machte ihn die Dunkelheit müde. Es wäre schon nichts dabei, wenn er für eine Weile auf ihrem Bett schlafen könnte. Schließlich war es ihre Schuld, dass er kaum noch Schlaf fand. Wie viel Zeit vergangen war, wusste er nicht, jedoch wurde er aus seinem Schlaf gerissen, als er auf den harten Boden prallte. Stöhnend richtete er sich auf und blickte zu einer gewissen Blondine hoch, die ihn anfunkelte. Ihre Arme hatte sie unterhalb ihrer Brust verschränkt. Das Licht in dem Zimmer war inzwischen an, auch trug sie zu seinem Leidwesen nicht nur ein Handtuch um ihren Körper, sie hatte sich bereits in ihren Pyjama umgezogen, welcher aus einem pinken Top und weißen Shorts bestand. Langsam richtete er sich auf seinen Blick dabei nicht von ihr lassend. „Lucy! Gute Abend!“, trällerte er und grinste. Seinem gegenüber war dem Anschein nach nicht danach zu lachen. Jedoch gab sie auch keinen weiteren Ton von sich, worauf sein Grinsen allmählich verschwand und er sie ein wenig irritiert musterte. Was sollte das denn jetzt bitte werden? Wollte sie ihn mit Ruhe strafen? Das würde ihn höchstens ganz hibbelig machen. Schließlich durchbrach sie mit einem seufzen die stille und fasste sich an den Kopf. „Ich kann es nicht fassen“, gab sie von sich und der Unglauben war dabei deutlich heraushörbar, worauf er seinen Kopf schief legte, da ihm nicht klar war, was sie wohl meinte. Es war ja nicht das erste Mal, dass sie ihn in ihrem schlafend vorgefunden hatte. Es geschah wirklich oft. Also was war für sie gerade nicht zu fassen? Dass er es gewagt hatte, hier aufzukreuzen? Etwas sagte ihm, dass dies nicht der Grund sein konnte. „Was denn?“, fragte er also, da ihm sicherlich keine plausible Erklärung einfallen würde. Mit Sicherheit würde sie ihm eine Erklärung liefern. Ihre braunen Augen richteten sich darauf auf ihn. Eine Antwort bekam er jedoch fürs erste nicht. Seltsamerweise machte ihn das ganz nervös. Sodass er vollkommen vergaß seine Rolle einzuhalten, doch dazu war es wohl zu spät. Mit einem verwunderten Ausdruck in den Augen sah er dabei zu, wie sie anfing zu grinsen. Jetzt verstand er wirklich nichts mehr. „Natsu~? Du warst die ganze Zeit über wirklich ein böser Junge, weißt du das?“, wisperte sie gerade so für ihn hörbar und legte ihre Arme um seinen Nacken und drückte sich an ihn, worauf er sie entgeistert ansah. Was hatte dieses Mädel vor? Versuchte sie gerade Herrin der Situation zu werden? Das musste er irgendwie verhindern. Jedoch hatte sie mit dem Körperkontakt bereits jegliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Er war nicht im Stande, sich einen Fluchtplan zu überlegen. Das wollte er ja auch eigentlich nicht, wenn er ehrlich sein sollte. „Hhm…und was gedenkst du jetzt zu tun, Lucy?“, entgegnete er ihr seine Arme dabei um ihre Taille schlingend. Wenn sie ihn so ansprach, musste er wohl mitspielen. Auf seine Worte hin wurde ihr Grinsen eine Spur breiter. „Böse Jungs werden bestraft. Das müsstest du doch wissen.“ Darauf lagen ihre Lippen auch schon auf den seinen und das war nur der Anfang einer warmen Sommernacht und einer Beziehung. I just wanna be bad enough for you. Well I just wanna be bad enough for you, Well I just wanna be bad enough for you. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)