Weihnachtszeit mal anders von Nightalp ================================================================================ Kapitel 4: 04.12.20XX --------------------- 04.12.20XX "Schaffen Sie gefälligst Ihren Arsch hierher, Mr. X, oder wir beide werden eine Menge Ärger miteinander bekommen!“, drohte ihm der Telefonhörer an. Charles blickte verblüfft darauf. Wenn er es nicht besser wüsste, hätte er meinen können, Detective Carter sei wütend auf ihn. „Was haben Sie denn, Carter?“, fragte er dementsprechend erstaunt. „Schlechte Laune.“, knurrte es ihm entgegen. „Und Ihre Verzögerungstaktik macht sie nicht wirklich besser.“ „Verzögerungs- oh, sie meinen Joy! Es tut mir wirklich leid, ich hätte sie wohl vorwarnen müssen. Joy wusste nicht, dass Inspector Johnson versetzt wurde und“ „Ja, ja, schon gut. Ich will Ihre Ausflüchte gar nicht hören. Wir haben einen neuen Tatort, und Sie haben exakt fünf Minuten, um hier zu erscheinen, oder wir werden hier von der Presse überrannt.“ Und schon war die Leitung tot. Der ‚Tatort‘ war dem letzten sehr ähnlich: Eine große Menge Geld, die verschwunden war. Ein Tresor mit einem Loch drin. Und viele ratlose Gesichter. Natürlich gab es auch Unterschiede: Diesmal ein Casino, keine Bank, und es war mitten am Tag passiert, aber da das Ergebnis dasselbe war und Zeugen sich ebenso rarmachten, hielt Charles die Gemeinsamkeiten für wesentlicher als die Unterschiede. „Sieht aus, als hätte unser geheimnisvoller Freund wieder zugeschlagen.“, kommentierte er. „Nein, ehrlich?“, fragte Carter ätzend. „Was Sie nicht sagen. Ein Hoch auf unsere mutierten Freunde – ohne sie könnten wir nicht mehr eins und eins zusammen zählen!“ Charles warf ihr einen Blick zu. „Das sieht Ihnen gar nicht ähnlich, Carter. Was ist an dem Fall so besonders, dass sie plötzlich ausfallend werden?“ Sie schnaubte. „Ich dachte, Sie können Gedanken lesen, Mr. X?“ Er verzog das Gesicht. „Nur äußerst ungern, das habe ich Ihnen doch bereits erklärt. Es widerstrebt mir, in den intimen Geheimnissen meiner Mitmenschen herumzuwühlen.“ Wieder schnaubte sie, grummelte etwas vor sich hin, antwortete dann aber doch: „Wer immer das war, ist vermutlich auch ins CIA-Hauptquartier eingebrochen und hat dort dutzende von Akten mitgehen lassen. Mir sitzen die Bosse ziemlich im Nacken, dass wir etwas rauskriegen – möglichst noch vor dem Bericht zum Jahresende. Aber das haben Sie nicht von mir gehört, geht das klar?“ Charles nickte. „Natürlich.“ „Also, haben Sie irgendwelche Ideen?“, fragte Carter. „Leider noch nicht. Aber vielleicht hat Shuichi welche.“ Er nickte zu dem großen Schwarzen, der eben auf sie zukam. Der schweigsame Mann lächelte und hob die Hand, von der ein langes, rabenschwarzes Haar baumelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)