Eiswelten von Sarmira ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Die Raumkapseln schossen durch das Weltall. Kaum waren Vegeta und Minyu zurückgekehrt, war ein Lakai von Freezer zu ihnen gekommen und hatte ihnen mitgeteilt, dass sie sofort zu dem neuen Planeten aufbrechen sollten. Zu beider Überraschung hatten Nappa und Radditz bereits auf sie gewartet. „Minyu, wach auf. Die Instrumente zeigen etwas Seltsames an“, kam Vegetas Stimme aus den Lautsprechern. Langsam öffnete sie die Augen. „Ja, du hast recht. Irgendwas lenkt den Autopilot ab. Wir müssen auf manuelle Kontrolle gehen.“ „Das habe ich schon versucht. Freezers Typen müssen das blockiert haben. Kannst du das knacken? Ich kann die Sprache der Tsufurianern nicht gut genug dafür.“ „Haben wohl Angst gehabt, dass wir abhauen, was? Ich versuch es.“ Plötzlich wendeten sich die Kapseln um 90°. „Was ist das jetzt?“ Ein Planet, den Minyu nur beiläufig registriert hatte, wurde vor ihnen immer größer. „Das ist nicht gut. Gar nicht gut.“ Wild tippte sie auf der Anzeige herum. „Verdammt ... komm schon ...“ Das Gebilde vor ihnen hatte inzwischen eines bedrohliche Größe erreicht. „Minyu, langsam wäre es Zeit“, drängte Vegeta. Wie konnte er in so einer Situation überhaupt noch die Ruhe bewahren? „So schnell bin nicht. Wir müssen die Notlandung einleiten!“ Minyu atmete erleichtert auf, als zumindest das noch funktionierte. Die Kapseln schlugen auf der Oberfläche ein. Das Mädchen war überrascht, wie weich der Aufschlag war. Die Fluggeräte öffneten sich. Bis sie Vegeta kennengelernt hatte, hatte Minyu oft ihrer Größe verflucht, aber immer wenn sie sah, wie sich Radditz – und jetzt auch Nappa – aus der Kapsel zwängte, war sie froh darüber. „Kalt hier“, sagte Nappa und sah sich um. Bis zum Horizont war die Landschaft in Schnee und Eis gehüllt, unterbrochen von einigen Felsen. Ein eisiger Wind fegte über sie hinweg. „Echt netter Planet für eine Notlandung“, meinte Radditz. Minyu kniete bereits hinter ihrer Kapsel und nahm die Verkleidung ab. Vegeta schaute ihr dabei über die Schulter. „Freezer versteht unsere Technik langsam sehr gut“, brachte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Hat er die Kapseln auch abgelenkt?“ „Nein, das glaube ich nicht. Lia hat mir gesagt, dass sie einen Pulsar(1) entdeckt hat, der wird uns abgelenkt haben.“ „Lia?“ „Du, Vegeta? Der Scouter ortet eine starke Energie“, sagte Nappa. Der Prinz sah auf. „Wo?“ Minyu stellte ihre mentalen Fühler auf, und noch ehe sie etwas gespürt hatte, fing die Erde unter ihnen an zu beben. „Ich fürchte, es ist genau unter uns.“ Nappa zeigte nach unten. Vegetas Augen weiteten sich, als sein Scouter die Anzeige einblendete. „Weg hier, sofort!“ Die Saiyajins sprangen auseinander. Keinen Augenblick zu früh. Ein riesiger Schlund schoss aus dem Schnee hervor. Messerscharfe Splitter aus Eis wurden den Kämpfern entgegen geschleudert. „Was ist das?“, rief Radditz und sah zu Minyu. „Woher soll ich das wissen? Bin ich ein Lexikon?“ Das Etwas baute sich auf seinen kräftigen Hinterbeinen auf und stieß einen Schrei aus, der es schaffen den Saiyajins das Blut für einen kurzen Moment in den Adern gefrieren zu lassen. Es sah ein wenig aus, wie eine überdimensionale Heuschrecke, jedoch mit deutlicher mehr Muskulatur an den Beinen. Sein Maul erinnerte mehr an einen Schnabel, doch statt der Hornhälften, die aufeinandertrafen, waren dort nur zwei paar Zähne zu sehen, die allein schon so groß waren wie Nappa. „Das Vieh ist wahnsinnig stark“, meinte Radditz und nahm vorsichtshalber noch ein paar Meter Abstand ein. „Ja, aber nicht unbesiegbar.“ Minyu sah die Freude in Vegetas Augen. Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf seine Lippen. Klar, bei uns hat er keine wirklichen Gegner mehr und Freezer ist zu stark. Jetzt werde ich wohl die wahre Kraft von ihm sehen. Ich bin gespannt. Das Vieh drehte sich plötzlich mit einer Geschwindigkeit, die man ihm bei der Größe nicht zugetraut hätte. „Nappa!“, rief Minyu, als der Schwanz des Dings den Saiyajins traf und ihn mit Leichtigkeit fortschleuderte. „Verdammt.“ „Keine Panik, der ist zäh“, sagte Radditz. „Es darf auf keinen Fall die Kapseln zerstören!“ Vegeta landete hinter dem Vieh, mit gebührendem Abstand zum Schwanz, und setzte einen Energieball an. Unter einem lauten Aufschrei drehte es sich zu dem Prinzen um, der geschickt auswich. „Na komm doch.“ Ich glaube jetzt ist es richtig wütend. Aber Vegeta scheint Spaß daran haben. „Das Ding ist stark, helfen wir ihm.“ Radditz sah Minyu an. „Ja.“ Sie fühlte, wie ihr Kampfgeist geweckt wurde. „Er soll den Spaß ja nicht allein haben.“ Minyu drückte eine Tastenkombination auf dem Scouter. „Und so kann ich auch volle Kraft geben.“ Radditz zog eine Augenbraue hoch. „Erkläre ich dir später. Sonst hat er wirklich noch den Spaß allein.“ Trotz der guten Beweglichkeit des riesen Dings, landete Vegeta einen Treffer nach dem Anderen und wich jeder Abwehr aus, aber er sah keinen wirklichen Erfolg. Egal wie kräftig seine Schläge auch waren, sie gingen nicht durch die dicke rote Haut des Wesens. „Lass uns gemeinsam angreifen“, schlug Radditz vor. Minyu nickte ihm zu. Er zählte von drei herunter und sie setzten zu einem Sturzflug auf den Rücken des Viehs an und trafen gleichzeitig auf. Das Wesen sackte für einen kurzen Moment unter dem Druck weg, richtete sich aber sofort wieder auf. „Ganz schön unfair ohne mich anzufangen!“ Ein Ki-Ball flog an ihnen vorbei und traf das Ding am Hinterkopf. Radditz und Minyu wichen aus, als es sich umdrehte und den zurückgekehrten Nappa ins Visier nahm. „Du hast dir Zeit gelassen“, meinte Radditz. Nappa grinste. „Hatte noch was zu erledigen.“ Das Wesen ist wütend. Auch wenn wir äußerlich nichts sehen, scheint es verletzt zu sein und es gibt nichts Gefährlicheres als ein verletztes Tier. Na ja, außer vielleicht ein wütender Vegeta. Wir sollten das Ding schnell besiegen. Vegeta hatte sich aus dem Kampfgeschehen etwas zurückgezogen und überließ es seinen Gefährten, das Wesen abzulenken. Er bereitete eine Technik vor, die er kurz vor Freezer Überfall entwickelt hatte. Radditz und Minyu waren ein gut eingespieltes Team und arbeiten bei jedem Angriff zusammen, Nappa kannte dagegen Vegeta gut genug, um zu wissen, worauf sein kurzzeitiger Austritt aus dem Kampf hinlief. „Seine Aufmerksamkeit wandert immer zu dem, der ihn angreift. Teilt euch auf. Wir gehen es von drei Seiten an“, befahl Nappa und die beiden reagierten dementsprechend. Auf das Kommando des Riesens hin feuerten sie abwechselnd kleine Energiebälle ab. Dass sie keine Chance gegen das Wesen hatten, musste nicht ausgesprochen werden. Ihre Hoffnung lag auf Vegeta. Minyu fühlte, wie er seine Kräfte sammelte und erschauderte vor ihm. Das Wesen drehte sich immer mehr um die eigene Achse, wollte zu der Richtung, aus der es den Schmerz fühlte, und fiel plötzlich auf die Seite. Die Saiyajins stellten ihren Angriff verwundert ein und beobachteten das rote Etwas vor ihnen. „Haben wir es erledigt?“ Nappa ging einige Schritte auf das Wesen zu. Es hatte die Augen geschlossen. „Sei vorsichtig, ich habe kein gutes Gefühl dabei“, sagte Minyu und entschied sich auf Abstand zu bleiben. „Meinst du? Es bewegt sich nicht mehr.“ In diesem Moment riss das Wesen die Augen auf, fixierte Nappa und sprang auf. Radditz und Minyu reagierten schnell genug, um Schlimmeres zu verhindern. Mit einem gemeinsamen Energiestrahl lenkten sie das Wesen lange genug ab, bis Nappa außer Reichweite war. Aber jetzt war es richtig wütend und begnügte sich nicht mehr damit, nur einen lauten Schrei auszustoßen, sondern schlug mit seinen langen Beinen nach den Kriegern. „Radditz!“ Der Saiyajin wurde weggefegt und für einen Wimpernschlag verlor Minyu seine Aura. Sie flog hinauf, um ihm nach ihm zu suchen, als sie der Schwanz des Wesens wieder auf die kalte Erde beförderte. Es legte seine Pranke auf das Mädchen und in seinen gelben Augen konnte sie eine Genugtuung erkennen, diesen nervigen Angreifern endlich den gar ausmachen zu können. Geifer tropfte dem Ding aus dem Maul. Minyu drehte den Kopf weg, konnte aber nicht verhindern, dass ein Tropfen ihre Wange berührte. Sie hatte alles erwartet, besonders Ekel ihrerseits oder einen bestialischen Gestank, doch sie spürte nur ein kaum aushaltbares Brennen. „Du hast dir die Falschen zum Essen ausgesucht! Garlikstrahl!“ Das Wesen wurde von Minyu heruntergedrückt und sie suchte das Weite. „Minyu! Der Panzer von dem Ding, Vegeta kann ihn nicht durchdringen, aber wenn wir es dazu bringen sein Maul zu öffnen, dann sollte er es erledigen können.“ Sie drehte sich zu der Richtung, aus der die Stimme kam. „Radditz, du bist wieder da.“ Man konnte ihm ansehen, dass er sich kaum aufrecht halten konnte. „Gute Idee.“ „Unterklasse Zusammenarbeit?“, fragte er und legte die Handballen aufeinander. „Klar doch. Nappa, los komm!“, forderte Minyu ihn auf. Sie legte ihre Hände an die von Radditz. „Ihr glaubt doch wohl nicht, dass ich mit Unterklasse ...“ „Nappa! Du wirst!“, kam es mit drohendem Unterton von Vegeta herüber. Wie hat er das denn jetzt gehört? Minyu fühlte den Kraftzuwachs durch Nappa in ihren Fingern und gemeinsam gelang es ihnen, ihren Plan umzusetzen. Es riss sein Maul auf und fiel unter einem letzten Aufschrei zu Boden. „Das war es. Diesmal aber wirklich“, sagte Nappa. Minyu machte sich sofort wieder an die Arbeit mit der Kapsel. Der Kampf hatte sie aufgewärmt, aber lange würde das nicht mehr anhalten. Und irgendetwas schien auch so nicht mit ihr zu stimmen. Vor ihren Augen verschwamm alles. Ihr Gang erinnerte mehr an ein Taumeln. „Was ist mit dir? Hast du dich so verausgabt?“ Radditz legte seine Hand auf ihre Schulter. „Lass los, das ... tut weh ...“ Sie griff sich ans Herz. Es zog sich zusammen. „Minyu?“ Die Wunde an ihrer Wange brannte noch immer und von dort aus, ging alle aus. Ihre Knie sackten weg und sie blieb im Schnee liegen.   (1) Pulsare sind Unterarten einer Sternenklasse, die bestimmte Teilchen abstrahlen und damit auch die empfindlichen Geräte an Bord der Raumkapseln durcheinander bringen Der Planet, sowie das Wesen gegen das die Saiyajins gekämpft haben, sind an Delta Vega aus Star Trek angelehnt ;-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)