Eiswelten von Sarmira ================================================================================ Kapitel 1: Verluste verarbeiten ------------------------------- Es geht weiter. Es freut mich, wenn ihr alle wieder dabei seid.  „Taki...“ Minyu kniete neben der Leiche ihres Bruders und strich ihm immer wieder durch das Haar. Er hatte nicht so viele Verletzungen mit sich getragen, wie die anderen. Sie hoffte, dass er deswegen ein schnelles Ende gefunden hatte. „Minyu, es wird Zeit. Wir müssen die Leichen begraben“, sagte Radditz. Vegeta war mit seinem Vater zu Freezer zitiert wurden. „Ja ... Ich weiß. Hilfst du mir?“ Er nickte nur und nahm Takis Beine. Minyu kämpfte mit den Tränen. Sie wollte nicht weinen. Nicht vor den anderen. In der Zeit, die über sie hereingebrochen war, gab es keinen Platz für Schwächen. Der Blick auf Takis Gesicht ließ ihre Kontrolle wanken. Nein ... Sie biss die Zähne zusammen. Nicht jetzt. Minyu suchte die Auren der Anderen und beruhigte sich etwas. Es ging ihnen ebenso. Vielleicht wollten sie nicht weinen, aber sie waren niedergeschlagen. Das starke Volk der Saiyajins, dass sie für so unbesiegbar gehalten hatte, war innerhalb weniger Minuten gefallen und musste sich einem Wicht mit Hörnern unterwerfen, dessen Kraft nicht einmal messbar war. Wut schwang mir. Und Enttäuschung. Aber die Wut dominierte. Minyu hoffte inständig, dass niemand auf dumme Gedanken kommen würde und der König seinen Haufen unter Kontrolle hatte. Sie fand Vegetas Aura. Nach außen hin ruhig. Abgebrüht. Cool. Wie immer. Aber sein Herz tobte und am liebsten hätte er Freezer in Stück gerissen. Nur es ging noch nicht. Taki, ich werde ich rächen. Irgendwann. „Willst du?“, fragte Radditz. Man hatte beschlossen die Toten dicht hinter dem Palast zu begraben, wo die Arme immer trainiert hatte. Mit Druckwellen wurde die Erde ausgehoben. „Mach du. Ich kann es noch nicht so steuern.“ „Verstehe.“ Radditz streckte die Hand aus, doch bevor er anfangen konnte schoss vor ihm die Erde hoch. „Vater. Lässt du dich hier doch noch blicken“, sagte Minyu kühl. Sie hatte ihm schon am Abend bescheid gesagt, dass sein Sohn bei dem Angriff durch Freezer gestorben war. Bisher hatte er es jedoch noch nicht für nötig gehalten, einen Fuß in den Palast zu setzen. „Ich werde es mir ja wohl nicht nehmen lassen, meinen Sohn zu begraben, den du auf dem Gewissen hast.“ Minyu und Radditz legte Taki in das Loch vor sich. Leb wohl, Taki. Ihm Jenseits sehen wir uns wieder. Danke für alles. Für wirklich alles. „Und jetzt zu dir.“ Minyu wandte sich an ihren Vater. Früher hätte sie zu ihm aufgeschaut, jetzt schwebte sie, um ihm in die Augen zu schauen. „Bring ihn nicht um“, flüsterte Radditz kaum hörbar. „Ich war nicht einmal dabei, als Taki starb. Wie ...“ Minyu bewegte ihren Kopf kaum, als die Ohrfeige sie traf. Alle Umstehenden richteten ihre Aufmerksamkeit auf das Mädchen und ihren Vater. „Geht’s dir jetzt besser?“ Ihr Vater weitete die Augen. „Warum soll ich Taki auf dem Gewissen haben?“ Sie bemühte sich, ruhig zu sein. Inzwischen war ihr egal, was er von ihr dachte, aber auf diese Antwort war sie gespannt. „Er wäre niemals hier gewesen, wenn du nicht an diesem Turnier teilgenommen hättest!“ „Ich verstehe.“ Sie setzte auf dem Boden auf und drehte ihm den Rücken zu. Minyu wusste, dass sie vor ihm nichts mehr zu befürchten hatte, diese Provokation konnte sie sich nicht nehmen lassen. „Du drehst mir den Rücken zu?“ „Ich bin also schuld an seinem Tod?“ Die Ruhe in ihrer Stimme ließ ihre eigenen Nackenhaare zu Berge stehen. „Taki ist für seinen Traum gestorben, in der Arme dienen zu können. Im Augenblick seinen Todes war er da, wo er immer sein wollte. Du warst es doch, der ihn als nutzlos bezeichnet hat, nachdem er krank wurde.“ Sie drehte sich zu ihm um. „Du warst es, der ihn geschlagen hat, weil er zu schwach wurde. Du warst es, der gegen die Op war. Dein einziges Problem ist doch, dass deine Missgeburt von Tochter sich durchgesetzt hat! Die Missgeburt, an der nur du schuld bist und jetzt kannst du es nicht mehr ändern.“ Ihr Vater lachte auf. „Bisher habe ich dich am Leben gelassen, weil es unter meine Würde wäre, dich zu töten.“ „Und jetzt kannst du mir nicht mehr das Wasser reichen. Aber komm nur.“ Minyu ballte die Fäuste. Die Saiyajinseele brannte in ihr. „Es ist sicher nur in Freezers Sinn, wenn wir uns gegenseitig abschlachten.“ Minyus Vater sah seine Tochter an. Sie wich seinem Blick nicht aus. Ich will nicht mehr mit dir kämpfen. Früher. Gestern vielleicht sogar noch. Aber die Zeiten haben sich geändert. Wir Saiyajins müssen jetzt zusammenstehen, ob es dir passt oder nicht. Geh! Sie zog sich aus seinem Geist zurück. Er drehte um und ging. Langsam. Minyus Muskeln entspannten sich. Noch immer waren alle Blicke auf sie gerichtet. Tränen bildeten sich in ihren Augen. Die Konfrontation mit ihrem Vater hatte sie ihre letzte Kraft gekostet, die sie gebraucht hatte, um ihre Gefühle zu kontrollieren. Minyu fiel auf die Knie. „Taki ...“ Die Dämme brachen. Die Tränen flossen ihr heiß die Wangen herunter. „Taki!“ Sie schlug mit den Fäusten auf den Boden. Es brachte ihn nicht zurück. Nichts konnte ihn zurückbringen. Aber es half ihr mit ihrer Wut umzugehen, die sie nicht an dem auslassen konnte, der dafür verantwortlich war.   Minyu ließ sich rücklings auf das Bett fallen. Vegeta war von Freezer immer noch nicht zurück und das beunruhigte sie. Und nicht nur sie. Selbst Nappa war auf sie zugekommen, um zu erfahren, ob sie seine Aura noch spüren konnte. Sie rechnete ihm diesen Schritt hoch an. Er mochte ein brutaler Macho sein, aber Vegeta war er treu ergeben. „Wo soll das nur hinführen? Taburu, langsam glaube ich, dass du wirklich Glück gehabt hast. Dir wird es besser gehen als uns.“ Das Fenster war noch nicht repariert und so zog die kalte Luft ungebremst herein. Minyu fröstelte und stand auf. Einfach so liegen ließ ihren Körper zu kalt werden. Sie sah auf die Scherben am Boden und entschied sich dafür einen Besen zu holen, um sie zu beseitigen. Normalerweise bin ich sonst mitten im Training, dachte sie, als sie über den Gang zu einem der vielen Abstellräume ging. „Hey, du bist doch Minyu, oder?“ Sie sah sich um und für einen Augenblick erschrak sie vor dem Krieger, der auf sie zukam. Im ersten Moment hatte sie gedacht Tales würde sich noch einmal die Ehre geben. Aber die Narbe auf der Wange beruhigte sie. „Ja.“ „Vegeta erwartet dich, soll ich dir ausrichten.“ „Oh, danke.“ Minyu sah dem großen Krieger an, der legte den Kopf bei der Begutachtung schief. „Was ist?“ „Bist du Bardock?“ „Ja.“ Minyu deutete eine Verbeugung an. „Ich freue mich, dich kennenzulernen.“ „Wie jetzt?“ „Du bist der Held von allen Unterklassekriegern. Deine Kampfkraft ist unglaublich. Radditz kann wirklich froh seinen, dich zum Vater zu haben.“ Noch bevor er etwas sagen konnte, ließ Minyu ihn stehen und strebte in Richtung Thronsaal. Vegeta wartete davor auf sie. Das Bild, das sich ihr bot, war wie ein Stich ins Herz. Sein Blick war so kalt und dachte sie ihn zu kennen, so glaubte sie, plötzlich einen Fremden vor sich zu haben. „Du hast nach mir rufen lassen.“ „Freezer will dich sprechen.“ Sie schluckte. „Freezer?“ Mehr als ein ersticktes Hauchen, brachte sie nicht mehr hervor. Die Tür ging auf. Zarbon schaute zufrieden grinsend auf sie herab. „Deine Hauskatze hört aber gut auf dich. Der Meister will dich sehen.“ Vegeta gab ihr ein Zeichen, dass sie Zarbon folgen sollte. Sie tat es und betet zu ihrer Lunge bitte die Arbeit nicht einzustellen.   Die Tür fiel schwer hinter ihr ins Schloss. Sie suchte Vegetas Aura und fixierte ihre Konzentration darauf. Das gab ihr ein wenig Sicherheit. Freezer saß auf dem Thron und der König stand daneben. Sie ging vor dem gehörnten Wicht auf die Knie und hätte sich am liebsten Übergeben, dass sie es tat. Aber ihr Überlebensinstinkt riet ihr dazu. „Ihr wolltet mich sehen.“ Freezer stand auf und ging auf sie zu. Nur einen Schritt vor ihr blieb er stehen. „Du hast hier eine der schwächsten Kräfte.“ Ist das jetzt gut oder schlecht? „Ich habe deinen Prinzen ein wenig über dich ausgefragt, wie du mir am besten von Nutzen sein kannst.“ Sie atmete unhörbar durch. „Ja, was wird meine Aufgabe sein?“ „Er sagte du kennst dich mit Astronomie aus. Stimmt das?“ „Ja.“ „Dann wirst du dich ab morgen im Observatorium melden und nach bewohn- und anschließend verkaufbaren Planeten suchen.“ „Ja.“ Sie spürte Freezers Blick auf sich ruhen. Eine Unruhe packte sie. „So schwach bist du gar nicht.“ Sie schaute auf und sah seinen Schwanz auf sich zukommen. Nein! Egal was sie jemals über das Training mit Vegeta gesagt hatte, dieser Schlag war der heftigste in ihrem Leben. Selbst Tales war harmlos dagegen gewesen. Freezer schleuderte sie mühelos durch den Raum. Genau auf eine Säule zu. Verdammt, wenn ich dagegen knalle, ist es aus. Sie schaffte es gerade noch ihre Arme auszustrecken und sich mit einer Druckwelle den Weg freizumachen, um dann einen unfreundlichen Kontakt mit dem Boden zu haben. „Zarbon?“, fragte Freezer ruhig. „1189“, antwortete dieser. Schwer atmend richtete Minyu sich auf. In ihren Brustkorb schienen gleichzeitig mehrere Messer einzustechen. Die Rippen. Schon immer ihr Schwachpunkt. Mit und ohne Kampfweste. „Eine Kraft von 500? Soso.“ Freezers Schwanz wickelte sich um ihren Bauch und hob sie an. „Und wo liegt deine Maximalkraft? Ich lass mich von dir nicht verarschen.“ Er drückte zu. „Ich weiß es nicht. Meine Kraft wird erst im Kampf aktiv.“ Freezer ließ sie los. Ungebremst schlug sie auf dem Steinfußboden auf. „Morgen meldest du dich im Observatorium. Sobald wir einen Planeten gefunden haben, wirst du mit rausgeschickt. Wir werden deine Kampfkraft überwachen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)