Ein anderes Leben von abgemeldet (Was wäre, wenn Harry gar kein Potter und auch kein Junge ist?) ================================================================================ Kapitel 6: Das Wunder --------------------- Das Wunder „Sie ist wunderschön“, hauchte Fenrir ehrfürchtig. Liebevoll blickte er auf das kleine, zierliche Mädchen herab, das da vollkommen schutzlos und scheinbar vor Erschöpfung eingeschlafen, in dem großen Bett lag. „Das ist sie“, bestätigte Tom und betrachtete mit seinem Ehemann, sein Patenkind ebenfalls. Lange Wellen von glänzend silbernem Haar flossen den schmalen Rücken hinab, die Schatten von langen Wimpern fielen über die feinen Gesichtszüge des Kindes. „Sie sieht weder dir noch Bella wirklich ähnlich“, merkte Severus an, „aber das tat sie ja schon nicht mehr, nach diesem Wunder vor vier Jahren.“ „Ein wundervolles Wunder war das“, murmelte Fenrir. Ein Wunder, das seine Spuren auf diesem Kind hinterlassen hat, ein Wunder, das der Anfang einer Prophezeiung war. Flashback Anfang „Nein!“, kam es mittlerweile nur noch kratzig von der erschöpften Frau zwischen den weichen Kissen auf dem Bett. Zum Toben und Schreien hatte sie bereits keine Kraft mehr und so beließ sie es dabei, schluchzend den leblosen Körper der Neugeborenen sanft an sich zu drücken. Die Geburtshelfer hatten das Schlafzimmer bereits verlassen, um den Eltern einen Moment alleine zu geben. „Schhhhh“, versuchte der große Mann sie zu beruhigen und wiegte seine Frau und den Körper des Kindes ruhig hin und her, während er sie mit seinen starken Armen umfasste. „Warum… Fenrir, warum… unser… Baby?“, kam es abgehackt von der völlig fertigen Frau. „Ich weiß es nicht, Bella“, antwortete er mit rauer Stimme. Auch ihn ließ das Ganze nicht kalt und so liefen ihm stumme Tränen die Wangen herunter. So verharrten die beiden in dieser Position. Der eigentlich schönste Tag in ihrem Leben hat sich zum Albtraum entwickelt. In den Abendstunden begannen die Wehen, fast zwei Monate zu früh. Es gab keine andere Lösung, als das Kind bereits jetzt zur Welt zu bringen. Mithilfe von Bellas Schwester, Narzissa, und Severus Snape, die beide eine Heilerausbildung und zudem bereits ein eigenes Kind auf die Welt gebracht hatten, sollte dies im Schlafzimmer geschehen. Nach einigen Stunden und vielen Komplikationen war das Kind da, doch leider gab es keine Lebenzeichen von sich. Keinen einzigen Atemzug. Dunkelbraune Locken klebten feucht auf dem aschfahlen Kopf, viel zu dünne Ärmchen hingen schaff am Körper herunter. Genauso lag das Kind nun in Bellas Armen. Der Vollmond strahlte am Himmel und von draußen konnte man das Heulen der Werwölfe hören, die heute ohne ihren Alpha auskommen mussten. Vorsichtig löste Fenrir sich von seiner Frau, die dies vermutlich noch nicht mal wirklich wahrnahm, und trat an das große Fenster. Langsam zog er die Vorhänge zur Seite und öffnete das Fenster, damit die Seele seiner Tochter, in den Himmel fliegen konnte. Plötzlich fiel ein einziger Strahl des Mondes auf das große Bett und endete genau bei dem kleinen, toten Mädchen. Gebannt starrte Fenrir auf dieses Bild und auch seine Frau tauchte langsam von dem Ort zurück, zu dem sie sich in ihrer Trauer hinein geflüchtet hat. Das Licht ummantelte das Kind in einen glitzernden Nebel und als dieser sich langsam zurückzog, waren es nicht mehr dunkelbraune, sondern silberne Löckchen, die das Mädchen zierten. Mit Staunen bemerkten die Eltern, dass langsam Lebenskraft in dem Kind erwachte und Bella spürte gleichzeitig, wie ihre Tochter begann, sich langsam zu regen. Mit Tränen der Freude in den Augen sah sie ihren Mann an, der glücklich auf sie zukam und mit ihr zusammen auf ihren kleinen Liebling herabblickte. Zuerst verzog sich das Gesichtchen der Kleinen, bis ein kleines Schluchzen ihren Mund verließ, welches sich rasch in Weinen umwandelte. Schnell half Fenrir seiner Frau, die Brust frei- und das Kind zum Stillen anzulegen. „Nimue Luna Greyback“, hauchte Bella und strich ihrer Tochter sanft über den Kopf. „Luna?“, hakte Fenrir nach. Von diesem Namen war vorher nie die Rede. „Ja, die römische Mondgöttin. Gefällt dir der Name nicht?“, kam es enttäuscht. „Doch, natürlich! Ich hab mich bloß gewundert.“ „Ist sie nicht wunderschön?“, murmelte Bella und betrachtete verträumt die kleine Nimue. „Unsere Tochter“, flüsterte Fenrir. Die vorherige Trauer war nun vollkommen verschwunden und wurde durch unendliches Glück ersetzt. Zwar verstanden beide noch nicht, was es mit diesem Wunder auf sich hatte, doch waren sie nur unglaublich dankbar, dass sie ihre Tochter nun doch lebend in den Armen halten konnten. Diese war nun scheinbar satt und wurde von ihrer Mutter sanft an ihren Vater übergeben. Bella spürte bereits die ganze Zeit, dass dieser ungeduldig genau auf diesen Moment wartete und obwohl es ihr extrem schwerfiel, ihre kleine Tochter abzugeben, wollte sie auch Fenrir dieses Glück gönnen. So richtete sie in der Zwischenzeit schon wieder ihre Kleidung. „Hey, meine Kleine. Ich bin dein Daddy“, sprach der Werwolf leise und sanft zu der Kleinen in seinem Arm. Er hatte unglaubliche Angst, ihr irgendwie wehzutun. Sie sah doch so zerbrechlich aus und er war ja auch nicht gerade der Zierlichste. Neugierig sah er zu, wie seine kleine Prinzessin blinzelte und zum allerersten Mal ihre Augen öffnete. Gold-braune Kulleraugen blickten unfokussiert in die Richtung seines Gesichtes. Vorsichtig legte Fenrir sich nun neben seine Frau ins Bett, um ihr auch eine bessere Sicht zu geben. „Sie hat deine Augen, Bella.“ „Nur das Gold stammt vermutlich vom Mond“, warf sie ein, „Sollten wir den anderen Bescheid geben?“ „Nein. Ich finde, dieser Moment gehört uns“, bestimmte Fenrir und legte die Kleine vorsichtig in die Mitte zwischen ihnen. Liebevoll blickte er auf seine Familie, von der er nie dachte, sie jemals zu haben. Seit er in der siebten und Bellatrix in der sechsten Klasse war, waren sie ein Paar. Jedoch wussten dies nur ihre engsten Freunde. Etwa ein Jahr später erfuhren es dann leider Bellas Eltern, Druella und Cygnus. Natürlich gab es einen riesigen Streit, schließlich war er ein Werwolf. So wurde Bella von ihren Eltern mit Rodolphus Lestrange verlobt. Dieser wurde ebenso von seinen Eltern dazu genötigt, da er eine Beziehung mit Regulus Black führte. Die Hochzeit sollte ein Jahr später stattfinden. Unglücklicherweise starben sowohl Bellas, als auch Rodolphus bei einer gemeinsamen Mission, auf die Tom sie wütend geschickt hatte, und Bella und Rodolphus konnten die Verlobung bereits zwei Monate nach ihrer Schließung wieder lösen. Jetzt, anderthalb Jahre später waren sowohl Rodolphus und Regulus, als auch Bella und er glücklich verheiratet und das Resultat von seiner und Bellas Liebe lag nun zwischen ihnen und gähnte herzzerreißend. Schmatzend schloss die Kleine wieder ihre Augen und schon bald konnte man ihr ruhiges Atmen vernehmen. „Danke“, hauchte Fenrir und küsste seine Frau sanft über ihr Kind hinweg. „Wofür?“ „Für deine Liebe, für dein Dasein, für unsere wunderschöne Prinzessin!“ „Mh, dann danke ich dir aber auch dafür“, kam es leise zurück. Nach einem letzten, liebvollen Kuss, schlief auch Bella beruhigt und glücklich ein, während Fenrir liebevoll über seine Familie wachte. Am nächsten Morgen lugte Narzissa vorsichtig hinein und als sie das heulende Bündel in den Armen ihrer kleinen Schwester sah, fing sie an zu weinen. Natürliche hatte auch sie sich riesig auf ihre Nichte gefreut, die zusammen mit ihrem kleinen Draco hätte aufwachsen können. Sie hatte mit ihrer Schwester gelitten, als das Kind leblos auf die Welt kam. Und nun lebte es scheinbar doch! Lange erzählte Bella ihrer Schwester, was sich letzte Nacht noch ereignet hatte. Auch Fenrir, der die Geschichte ja bereits kannte, hörte aufmerksam zu. Plötzlich stutzte er: „Das ist mir letzte Nacht gar nicht aufgefallen, aber diese Geschichte erinnert mich an eine Prophezeiung, die mir mein Vater mal erzählt hatte. Alle hielten es für ein Märchen. Wartet mal... Die Eine, das Kind des Mondes, naht heran… jenem geboren, der als erster dem Mond die Stirn bot, geboren, wenn Wolfsgeheul den siebenten Monat begleitet… und der, der die Welt beherrschen will, wird sie als Gefahr kennzeichnen, aber Sie wird die Macht des Mondes besitzen… und der eine muss von der Hand des anderen sterben, denn keiner kann leben, während der andere überlebt... das Kind des Mondes wird geboren werden, wenn der Vollmond am Himmel steht und der siebente Monat stirbt.“ (Harry Potter Prophezeiung umgeändert) „Du meinst, Nimue ist das Kind des Mondes?“ Flashback Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)