Written Pages von Jessa_ ================================================================================ Kapitel 23: Trust ----------------- Kapitel 23: Trust Am nächsten Morgen ging Kakashi rüber, um Rin und ihrer kleinen Tochter Pfannkuchen vorbei zu bringen. Es war noch früh, vielleicht schliefen beide noch – deswegen fischte Kakashi den Ersatzschlüssel unter der Fußmatte hervor und schloss die Haustüre leise auf. Er trat durch den Flur in die Küche und stellte den Teller mit den Blaubeerpfannkuchen dort auf den Holztisch. Er hatte sich fernhalten wollen, wenigstens diesen einen Tag, um Rin und ihrer Tochter die Möglichkeit zu geben, allein zu trauern – ohne damit konfrontiert zu sein, was die Menschen machten, mit denen sie vielleicht dabei waren eine neue Familie zu gründen. Kakashi hoffte, dass Rin es immer noch wollte. Aber er würde verstehen wenn nicht. Rin hatte ihre eigenen Probleme und mit ihnen tat sie sich noch mehr an, die sie ohne sie nicht hätte. Kakashi hatte sie nie zu etwas zwingen wollen, was ihr nicht gut tat. Er linste ins Wohnzimmer, als er ein merkwürdiges Surren vernahm. Ganz in seinen Gedanken versunken, hatte er es vorher nicht bemerkt. Die Tür war bloß angelehnt und als er sie ein Stück weiter öffnete, sah er Rin auf der Couch in halb sitzender halb liegender Position schlafen. Ihr Kopf lag an der Rückenlehne, die Beine hatte sie zur Seite weg angezogen und ihr Rücken lehnte gegen die Seitenlehne. Er ging näher und hockte sich neben dem Sofa herunter. Er mochte sie nicht wecken, aber diese Haltung war nicht gut für sie. Sie würde ohnehin Rückenschmerzen haben, wenn sie erwachte. Nach einer solchen Nacht auf dem Sofa war das kein Wunder. Vielleicht freute sie sich, wenn er sie weckte und ihr ein wenig über die steifen Muskeln fuhr, bevor sie aufstand. „Rin“, sagte er leise. „Liebes, wach auf.“ Sie blinzelte, stöhnte leise bei der ersten Bewegung und schaute ihn mit müden Augen an. „Wie spät ist es?“ Er hörte die Verspanntheit in ihrer Stimme und erinnerte sich an Nächte, die er mit Obito im Wagen verbrachte, um einen Verdächtigen zu beschatten. „Kurz vor Acht“, sagte er leise. Obito, der auf seinem Sofa übernachtet hatte, wollte noch eben mit den Jungs zu Ende frühstücken und sie dann ins Auto laden, um zuerst Naruto in die Day Care zu bringen und die Brüder dann mit sich zur Arbeit zu nehmen. Kakashi wollte ihn dann dort treffen. Er fuhr Rin sachte über den Rücken, hinauf zum Nacken und drückte seinen Daumen gegen ihren obersten Wirbel. In kreisenden Bewegungen massierte er die Stelle, während er neben ihr hockte und mit ihr schwieg. „Die Kleinen müssen in den Kindergarten“, sagte Rin irgendwann. Sie waren sowieso schon spät dran. Nur gut, dass sie sich um die Arbeit nicht sorgen musste. „Ganz ruhig. Obito bringt Naruto und es ist sicher nicht schlimm, wenn du Sakura heute Zuhause behältst.“ Er schwieg einen Moment, verdrängte seine Unsicherheit und fragte: „Wie geht es ihr?“ „Sie ist okay.“ Rin nickte ganz zu sich selber, ehe sie ihren Kopf ein kleines Stück drehte, unterdrückt aufstöhnte und Kakashi anschaute. „Wir sind okay.“ Er lies sein Hand ein Stück sinken, fuhr über ihre anderen Wirbel, wieder hinauf zu ihren Schulterblättern, erst das rechte, dann das linke und wieder zurück zur Mitte, um ihren Nacken zu massieren. „Das tut gut“, sagte sie und ein stummes Danke klang mit. Er mochte es ihr Nahe zu sein, über ihre weiche, warme Haut zu streichen und ihr Gutes zu tun. Kakashi hoffte, dass er gut war für sie. „Wo sind Itachi und Sasuke?“, fragte Rin. Sie konnte sich einfach nicht gänzlich entspannen. Neben Dan gab es so viele Baustellen und alle waren sie aktuell – und sie waren ihr wichtig. „Obito hat sie mitgenommen.“ Rin nickte bloß. Sie dachte an all die Dinge, die sie heute erledigen musste – Dans Eltern anrufen, sie mussten über die Beerdigung sprechen; der Day Care melden, was passiert war; Dinge wegen des Hauses klären, das noch über Dans Namen lief und erst zur Hälfte getilgt war. Sie würde es nicht halten können, so gerne sie auch neben Kakashi wohnen bliebe, es ging nicht – dafür war ihr Gehalt nicht hoch genug. Und sie würde nie das Sterbegeld und das Teil der Lebensversicherung, das sie und ihre Tochter erhielten dafür ausgeben wollen. Rin konnte sich nicht vorstellen, jemals etwas von diesem Geld für alltägliche Zwecke zu nutzen – Dan war doch nicht für Geld gestorben. „Du hättest sie rüber bringen können. Sie müssen doch nicht mit ins Büro“, sagte Rin. „Was wenn ein Fall reinkommt?“ Kakashi machte einen beruhigenden Laut, nahm neben ihr auf dem Sofa platz und legte von hinten einen Arm um ihren Bauch. Er spürte, wie sie gegen ihn sackte und sich sachte an seine Brust lehnte. „Ich will nicht, dass sie da runter leiden“, sagte sie ernst. „Kakashi. Sie können doch für das alles nichts.“ Wieder dieser beruhigende Laut, der tief aus seiner Kehle kam und sie dieses Mal wirklich etwas entspannte. „Keine Sorge. Obito bespaßt sie. Er hat sogar wieder den Hubschrauber mitgenommen.“ „Das ist gut.“ Sie seufzte leise und fasste nach seiner Hand, die immer noch an ihrem Nacken lag und sachte Kreise zog. „Du musst damit aufhören, sonst rapple ich mich niemals auf um einen dieser Anrufe zu machen.“ Er nahm seine Hand fort und legte sie, wie die andere zuvor, auch um ihren Bauch. Er zog sie noch ein Stück zu sich und stützte sein Kinn auf ihrer Schulter ab, um die zarte Haut über ihrem Kiefer zu küssen. „Was für Anrufe?“, fragte er. Sie seufzte erneut. „Dans Eltern. Die Day Care, die Bank.“ „Die Day Care weiß bereits Bescheid. Ich hab Obito gesagt, er soll Bescheid sagen. Ich hoffe, das war okay?“ „Sicher, Kakashi.“ Sie drehte sich in seiner Umarmung um, indem sie die Füße von der Couch nahm und auf dem kühlen Laminat abstellte. „Sicher. Ich … würdest du mitfahren? Wenn ich die Dinge auf der Bank kläre? Ich kenne mich nicht so aus und du hast das alles damals schon einmal geklärt mit dem Haus von Narutos Eltern und …“, sie stockte. Vielleicht hätte sie nicht fragen sollen. Er hatte nicht unbedingt weniger Baustellen als sie. Seine Arbeit, die Jungen und ihre Adoption, ihr toter Vater, die morgige Beerdigung … – aber sie waren ein Paar und Rin hoffte auf seine Unterstützung. Kakashi sah in ihre Augen, er sah ihre Sorgen und ihre Unsicherheit, die fehl am Platze war. Wäre er nicht für sie da, gerade in einer solchen Situation, was wäre er dann für ein schlechter Freund?! „Natürlich komme ich mit. Keine Sorge, sag mir einfach wann und ich nehme mir frei.“ „Danke.“ Sie lächelte sachte. Es war nicht mehr ganz so traurig wie die vom Vortag, und all das verdankte sie Kakashi, der sie massierte und ihr einen Teil ihrer Sorgen abnahm. „Ich hab Pancakes mitgebracht“, sagte er nach einem Moment des Schweigens. Rin lachte, kurz und leise. Kakashi, der sie mit Pancakes versorgte. „Rin?“, machte er leise und fragte eigentlich nach ihrem Wohnergehen. Sie nickte, schnell und lächeln und lehnte sich vor, um ihn zu küssen. Ihre langgliedrigen Hände legte sie an seine Wangen. „Ja“, sagte sie, als sie sich von ihm löste. „Ich liebe dich, Kakashi.“ Nichts an alledem änderte daran etwas. ~~ Im Büro saß Obito mit den Jungen auf dem Boden. Er fuhr das rote Spielzeugauto durch den, aus Tassen und Linealen selbstgebauten, Tunnel, rauf über die Rampe (einen Aktenordner) und gegen Sasukes Bein. „Jetzt hast du einen Unfall gebaut!“, stellte der Kleine fest und lachte. Er griff nach dem Polizeiauto, fuhr es zur Unfallstelle und grinste Obito an. „Jetzt musst du ins Gefängnis!“ Der Bundesagent machte einen bedauernden Laut. „Kann ich nicht Strafe zahlen? Ich muss doch noch weiterfahren.“ „Wohin denn?“ „Zum Supermarkt. Da gibt es Dr Pepper in großen Flaschen heute!“ Er liebte dieses Getränk. „Wie groß?“ „Riesig!“ Obito hob die Hände weit auseinander und lehnte sich dabei ein Stück zurück. Sein kleiner Neffe grinste frech. „Das passt doch gar nicht in den Kofferraum! Ich nehm dich jetzt fest!“ Obito lachte. „Hast du kein Mitleid mit mir, kleiner Frechdachs?“ „Nö!“ Itachi lehnte rücklings gegen das stabile Holz des Bürotischs und las in der Autozeitschrift des Bundesagenten. Er versuchte den beiden beim spielen zuzuhören, aber manchmal weckte ein Artikel sein Interesse so sehr, dass es nicht wirklich klappte. Dann las er Satz um Satz und Agent Obito und Sasuke sprachen gar nicht mehr über Unfälle und Polizisten sondern über Rieseneiscreme und in welchen Kofferraum die wohl passte. Itachi schallte sich selbst seiner Unaufmerksamkeit, aber vielleicht war es okay ein paar Sätze lang unaufmerksam zu sein. Agent Obito und Sasuke hatten gestern auch alleine im Garten Fußball gespielt, während er bei Rin saß. Er hatte sie zwar die ganze Zeit durchs Fenster spielen gesehen, aber unvorsichtig war er trotzdem gewesen. Dennoch war nichts Schlimmes passiert. In Itachis Augen hatte Agent Obito ein Stück weit bewiesen, dass er vertrauenswürdig war. Und selbst wenn er nicht jedes Wort, das die beiden sprachen, verfolgte, würde er mitbekommen, wenn Agent Obito seinem kleinen Bruder wehtat. Deswegen entspannte sich der Neunjährige ein Stück weit, blätterte um und las den Bericht über das Oldtimer-Treffen in San Bernardino, bis er das Tapsen von Sasukes Schuhen auf dem Boden hörte und dann schon sein Gewicht auf dem Schoß spürte, als sich der Kleine gedankenlos auf seine Beine plumpsen lies. Itachi zuckte erschrocken zusammen, drückte Sasuke sachte von seinem Schoß und schaute auf die zerknitterte Zeitschrift auf seinen Oberschenkeln. Sie hatte sogar ein paar Risse. Itachi griff nach Sasukes Oberarm und zog ihn an seine Seite. „Was…?“, hörte er den kleinen Bruder fragen und schüttelte den Kopf, bedeutete ihm still zu sein. Es war schlimm genug, dass Sasuke so ungeschickt war, aber Itachi würde immer für ihn einstehen. Er presste die Lippen aufeinander, merkte nicht, wie sich die Stelle zwischen den Augenbrauen vor Anspannung runzelte, und stand auf. Itachi zog Sasuke mit sich hoch und schob ihn hinter sich. Er hatte seinen kleinen Bruder schon immer mit seinem eigenen Körper geschützt, das war nichts Neues – aber er hoffte, dass Agent Obito nicht zu hart zuschlug. Vielleicht strafte er auch anders, dachte Itachi dann. Vielleicht erzählte er es Kakashi und Rin, damit sie ihre Spielzeuge wegnahmen oder er verbot ihnen jetzt weiter mit den Autos zu spielen. Sie hatten ein paar Mal ihren Vater zu Arbeit begleitet. Da hatten sie nicht spielen dürfen. Auf dem Trainingsgelände sollten sie stramm stehen, zuschauen und einmal, da war Itachi sieben oder acht gewesen, verlangte Papa sogar, dass Itachi mitmachte – laufen, durch den Dreck kriechen und eine schräge Holzwand mithilfe eines Seils hinaufklettern. Am Ende, als er oben auf dem Holzbalken stand und zwei Meter hinunter in den Sand springen sollte, war er so ausgepowert und verängstigt gewesen, dass er weinte. Itachi wusste nicht, dass der junge Soldat, der ihn hinuntergehoben hatte, seine militärische Ausbildung noch in dieser Woche beendete. Fugaku Uchiha mochte keine diskutierenden Anwärter – schon gar nicht, wenn sie ihm sagen wollten, wie er seine Söhne zu erziehen hatte. Vielleicht durften sie nun auch hier nicht mehr spielen. Es würde okay sein, zusammen auf dem Bürostuhl zu sitzen, bis Kakashi Feierabend hatte. Sasuke langweilte sich dann sicher, die ganzen Stunden bis zum Abend, aber irgendwie bekamen sie das schon hin. Sie waren es schließlich gewohnt, still zu sitzen und artig zu sein. „Alles klar, Jungs?“, fragte Obito, als er hoch schaute und bemerkte, dass die Kinder standen. „Müsst ihr auf Toilette?“ „Nein, Agent Obito“, antwortete Itachi höflich. Er ging einen Schritt nach vorne und hielt dem Mann die Zeitschrift entgegen. „Entschuldigung, dass ich sie kaputt gemacht habe.“ Als Obito sie nahm, aber keine Anstalten machte, sich zu erheben, trat Itachi den Schritt wieder zurück. Er griff nach hinten, nahm die Hand seines kleinen Bruders und drückte sie. Er würde ihn jetzt gerne trösten, ihm sagen, dass alles okay war, aber vielleicht war es das nicht. „Das ist nicht schlimm“, hörte Itachi den Bundesagenten leise sagen. Er schaute auf die Zeitschrift in seinen Händen. „Solche Dinge passieren.“ Sie schwiegen. Itachi, weil er es nicht kannte, für solche Dinge nicht bestraft zu werden. Auch Papa hatte Zeitschriften. Sie lagen Samstagmittag immer auf dem Wohnzimmertisch und nie hätten er oder Sasuke sich getraut reinzusehen. Zu groß war die Gefahr, dass ihnen eine Seite einriss. Sasuke schwieg, weil er ängstlich war. Er erinnerte sich an früher, als sie noch bei Mama und Papa gewohnt hatten. Immer wenn Itachi ihn so schützte, war Papa wütend. Dann hatten sie Fehler gemacht, waren unartig oder frech. Er fragte sich, ob Obito jetzt auch böse war. Sasuke hatte die Zeitung ehrlich nicht kaputt machen wollen. Obito schaute auf den kühlen Linoleumboden des Büros. Wenn er diese Kinder anschaute, sah er in ihnen dieselbe Unsicherheit, die er in jeder neuen Pflegefamilie empfunden hatte. Man wusste nichts – keine Regeln, keine Pläne, kannte nicht das Haus, in dem man lebte und nicht die Personen, die einen aufnahmen. Itachi und Sasuke wussten nicht, was sie zu erwarten hatten. Um sie herum passierte so viel und so sehr sich Kakashi und Rin auch Mühe gaben, momentan schafften sie es nicht etwas wie Stabilität in das Leben dieser Kinder zu bringen. Dabei war Stabilität eine Sache, die sie dringend benötigten. Obito erinnerte sich an all die Häuser, in denen er seine Kindheit verbrachte, all die Schulen die er besuchte, die Sportplätze, die vielen McDonalds, die wenigstens überall gleich waren. Ein BigMac war ein BigMac war ein BigMac. Es gab immer neue Regeln, neue Essenszeiten, neue Kalender und Pläne, an die man sich zu gewöhnen hatte. Von Pflegekindern verlangte man Anpassung. Die wenigsten sahen die Unsicherheiten nach dem ersten Begrüßen – das man am Esstisch nichts zu sagen wusste, vor dem Schlafengehen nicht, wann man duschen durfte, viele Tage lang nicht, welche Räume tabu waren. Keine Familie glich der anderen und auch wenn sie heute für Obito alle zu einer verschwommen waren, erinnerte er sich an die Unsicherheit. Aber nur weil er einst die gleiche Unsicherheit verspürte, die seine Neffen nun empfanden, bedeutete das nicht, dass sie ihm vertrauten. Er hatte nichts getan, was ihr Vertrauen verdiente. Dennoch wollte er ein bisschen von dem, was sein Bruder angerichtete hatte, wieder gut machen, indem er den Jungs diese Angst nahm, die sie vor ihm empfanden. „Gib mal her“, sagte Obito und streckte die Hand nach der Zeitschrift aus. Er erhob sich aus seinem Schneidersitz und ging langsam zu seinem Schreibtisch um Tesafilm aus der Schublade zu kramen. Er sah die Erleichterung in Itachis Miene, als er sich daran machte, an dem Ende des Klebebands zu knibbeln. „Nur zwei größere Risse“, sagte Obito mit betont ruhiger Stimme. Er wollte nicht den Eindruck erwecken, er sei wütend. „Ich kleb die Seiten eilig wieder zusammen, damit du weiterlesen kannst.“ Er linste auf die Seite die am meisten eingerissen war – die, die Itachi zum Lesen aufgeschlagen hatte. „Oldtimer-Treffen in San Bernardino, huh?“ Itachi nickte zögerlich. „Gefällt dir das?“ Erneut nickte Itachi, dieses Mal weniger unsicher. Er wusste, dass Agent Obito Oldtimer mochte. „Nächstes Jahr geh ich mit euch hin“, versprach Obito und schaute an die gegenüberliegende Wand. Er wusste ob der Gefahr, dass es ein leeres Versprechen sein konnte, aber er versuchte nicht daran zu denken. Obito vertraute in Kakashi und Rin und darauf, dass sie es schafften, seinen Neffen ein permanentes Zuhause zu geben. Sie brauchten das. Etwas Permanentes, etwas Bleibendes. Sie verdienten eine Familie und einen Ort, zu dem sie immer heimkehren konnten. Aber so sehr er auch derjenige sein wollte, er ihnen dies gab … es ging nicht. Jemanden wie ihn brauchten sie nicht. Er war doch schon überfordert, wenn so was passierte, wie im Altenheim oder gerade eben. Obito senkte den Kopf und lenkte seinen Blick auf die bedruckten Seiten. Diese Jungen brauchten jemanden wie Kakashi, der ihnen nicht bloß diesen Ort geben konnten – das würde er auch tun, er würde alles für diese Kinder tun – sondern auch all die anderen Dinge. Obito sah es doch bei Naruto. Er sah es immer, wenn die beiden im Garten den Baseball hin und zurück warfen, wenn sie abends zusammen auf dem Sofa lagen und kuschelten, aber er sah es auch in der Art wie sie den ganzen Tag meisterten. Nie ging Naruto ohne ein kleines Frühstück aus dem Haus, bloß weil Kakashi im Stress war; nie nahm er die Fälle mit ins Kinderzimmer seines Jungen; nie ging er, ohne Tschüss zu sagen. Kakashi war der vertrauenswürdigste Mann den er kannte, da änderte auch seine Vorliebe für Verspätungen nichts dran. Kakashi war bereits ein Vater. Obito wusste nicht wie man ein Vater für zwei kleine Jungen war. Er war doch selber schon fast ein Teenager gewesen, als Jiraiya sein Vater wurde. Vorher hatte es niemanden gegeben, der diese Rolle erfüllte. Wie sollte man sein, um ein Vater zu werden? Obito erinnerte sich an eine Lektüre die er vor Jahren einmal im Französischunterricht gelesen hatte. Le Pére Goriot. Selbst damals, als er schon ein paar Jahre bei Jiraiya lebte, verstand er diese beinah krankhafte Vaterliebe nicht. Eine ganze Unterrichtseinheit lang hatte er mit Mitschülern diskutiert, die diese Liebe in Schutz nahmen. Es war nicht so, sagte er damals zu ihnen, als dass er glaubte ein Kind müsse sich die Liebe seiner Eltern verdienen. Aber er war nicht groß geworden mit dem selbstverständlichen Gefühl geliebt zu werden. Deswegen dachte er anders – und vielleicht hatte er deswegen Goriots grenzenlose Güte gegenüber seinen Töchtern nicht verstanden. Obito dachte zurück an seine ersten Jahre bei Jiraiya und dass ihm viel Spielraum gewehrt wurde. Die ersten Wochen waren hart gewesen. Zuerst die Unsicherheit, danach das Grenzen austesten und als es daraufhin zulief, dass er beinahe ein halbes Jahr dort war, fing er an sich zu fragen, wie lange sie es wohl mit ihm aushielten. Nicht, dass er sich die vergangenen Monate konstant wie ein Arsch verhalten hatte, aber es hatte einige Zeit gedauert bis er sich und ihnen erlaubte cool miteinander zu sein. Und noch viel mehr Zeit, stundenlanges Rumgeschraube an alten Autos, Unmengen von Tsunades scharf gewürzten Meeresfrüchten, Tonnen von Minatos alten Platten und Dutzende Nächte, die er und Kakashi auf den Fensterbänken ihrer nebeneinander liegenden Zimmer mit Reden verbracht hatten, hatte es gebraucht, bis er ihnen endlich glaubte. Er wollte nicht, dass seine Neffen so lange zweifelten, bloß weil er nicht in der Lage war, ihnen ein guter … Vater zu sein. Nein, Obito schüttelte den Kopf. Sie verdiente jemanden wie Kakashi, der wusste, was es bedeutete, ein Vater zu sein. Und sie verdienten all die Dinge, die ihnen die Familie bot, die Kakashi zu gründen begriffen war. Sie verdienten Rin, die eine wundervolle Mutter war. Sie verdienten Naruto, der loyal war, lustig und mitreißend und sie verdienten Sakura, die sicherlich süßeste Schwester des Planeten. Sie verdienten diese Familie und er wünschte sie ihnen, mit allem was er hatte. Ihn brauchten sie nicht. Obito schaute zu Boden. Trotzdem wollte er gerne ihr Onkel sein. Wie das ging, wusste er. Er hoffte bloß, dass er nicht am Ende selbst das versaute, bloß weil diese Jungen … auf eine andere Art Familie waren, als die, die er bei Jiraiya gefunden hatte. Obito schreckte auf, als die Bürotür vertraut knarrte. Blöd, schallte er sich, kein Grund zusammenzuzucken und hob die Hand zum Gruß. „Hey, alles klar?“, machte Kakashi, warf seinen Rucksack auf den Bürostuhl und lehnte sich an den Schreibtisch. „Klar, alles prima“, sagte Obito. Er fixierte den letzten Klebestreifen, tat, als übersehe er Kakashis nur kurz gekräuselte Stirn und reichte Itachi die Zeitschrift. „Was gibt’s?“, fragte er. „Wir haben einen neuen Fall. Tsunade hat eben angerufen. Hast du das Telefon nicht gehört?“ Obito zuckte bloß mit den Schultern und grinste, um Kakashis Sorge nicht weiter zu schüren. Der Hatake nickte in Richtung Operationszentrale und dann zu den Jungen, die immer noch unsicher zwischen den Schreibtischen standen. Kakashi fragte sich, was wohl passiert war, aber er sah die geklebte Zeitschrift, Obitos Grinsen und war sicher, dass er alles im Griff hatte. Es war nicht einfach auf Itachi und Sasuke Acht zu geben. Kakashi war sich des zerbrechlichen Vertrauens bewusst, dass die Jungen in ihn und seine Familie legten. Es brauchte bloß ein lautes Wort oder eine ruckartige Bewegung um sie zu ängstigen. Die ganzen Regeln, die ganzen Misshandlungen seitens ihres Vaters hatten ihr Misstrauen geschürt. Aber Kakashi wusste, das Obito gut mit Kindern konnte. Naruto liebte die Nächte, die er bei seinem Onkel verbrachte. Sie aßen Pizza, schauten Filme und am nächsten Tag besuchten sie den Bolzplatz. Kakashi vertraute seinem Bruder. In seinem Job vertraute er ihm mit seinem Leben. Obito kannte die intimsten Geheimnisse seine Jugend. Seine Schützlinge würde er ihm jederzeit, ohne auch nur einen zweiten Gedanken daran, ob es gut war, anvertrauen. Deswegen überging er das anfängliche Zusammenzucken seines Bruders und die Tatsache, dass er das Telefon überhörte. Kakashi legte den Jungen Papier und Stifte hin, bat Itachi eine Weile lang, während er nebenan war, auf seinen kleinen Bruder Acht zu geben und folgte Obito in die Operationszentrale. Tenzo drehte sich mit seinem Schreibtischstuhl um 180 Grad, als sie die Türe hinter sich schlossen. Anko stand bereits an der Multi-Touchscreen und öffnete Fotos, Dokumente und das Video einer Verkehrskamera. „Was hast du für uns?“, fragte Kakashi. „Nur für euch?“ Sie zog eine Augenbraue hoch. „Wo sind die anderen zwei Drittel deines Teams? Gibt’s bei Krispy Kreme jetzt gratis Donuts?“ „Damit wäre nur Asumas Abwesenheit geklärt“, frotzelte Kakashi. „Und Kurenais. Ich wette sie tut nur so, als findet sie die Dinger widerlich. In Wirklichkeit ist sie Asumas Donut-Dieb.“ „Also ist Ibiki nicht mehr der Hauptverdächtigte?“ „Er isst wirklich keine Donuts“, erklärte Obito dem Analytiker. „Er isst gar nichts außer diesen stinkenden Käsefrüchten.“ Obito erinnerte sich mit Grauen an die vielen durchzechten Nächte, die er mit Ibiki auf engstem Raum verbrachte, um aus dem Auto heraus Verdächtigte zu observieren. Nicht mal geöffnete Fenster brachten was gegen diesen grässlichen Geruch. Tenzo lachte – der musste ja auch nicht stundenlang mit Ibiki in einem Auto hocken und darauf hoffen, dass endlich was passierte, sodass man dieser exotischen Frucht und den Düften, die sie absonderte, entkam. „Aber ernsthaft jetzt – sollen wir nicht auf die Anderen warten? Der Tote ist ja sowieso tot und das SDPD macht nichts ohne unsere Zustimmung.“ Anko schaute fragend zum Special Agent in Charge, doch der schüttelte den Kopf. „Asuma und Kurenai sind sowieso noch am Toro-Fall dran.“ Der Toro-Fall gehörte eigentlich dem ersten Major Case Response Team, aber das observierte die verschiedenen Häuser schon seit Tagen und ohne Unterstützung seines Teams kämen sie wahrscheinlich als übermüdete Zombies aus dem Fall. „Auf die können wir also momentan nicht zählen.“ „Gai hat sich heute morgen krank gemeldet“, warf Obito ein. Die von der Personalabteilung hatten ihm Bescheid gesagt, wo doch Kakashi nicht im Haus war. „Und Ibiki?“ „Keinen blassen Schimmer.“ Obito zuckte mit den Achseln. Manchmal nervte ihn die Einstellung ihres CIA Liason Officers und die Tatsache, dass er immer häufiger mit ihm verpartnert wurde. Kakashi schüttelte den Kopf. „Genug davon“, sagte er und nickte in Richtung des Multi-Touch Bildschirms. „Informier uns, Anko.“ ~~ Als Kakashi ihr Haus verlassen hatte, stand sie noch eine Weile lang im Flur, die Hand auf der geschlossenen Eingangstür. Sie konnte kaum glauben, wie sehr sie diesen Mann liebte. Sie dachte zurück an die vergangene Stunde und die Zeit, die sie mit Kakashi verbrachte kam ihr vor wie eine voller Sicherheit. Ihre ganzen Sorgen blieben präsent, aber mit Kakashi waren sie einfacher zu ertragen. Er war bei ihr – darauf vertraute sie. Rin fuhr mit der Hand das Holz der Tür hinab und lies sie dann locker neben ihrem Körper baumeln. Sie wusste nicht, wann sie damit begonnen hatte, ihm so zu vertrauen. Sie bereute es nicht, auch wenn sie der Gedanken, einem Mensch schlicht und einfach all ihr Vertrauen zu schenken, sie früher ängstigte. Aber Kakashi hatte sie noch nie enttäuscht. Heute war es schön zu wissen, jemanden wie ihn an ihrer Seite zu haben. Heute ängstigten sie andere Dinge. Verlust – Verlust ängstigte sie. „Kakashi ist nicht Dan“, sagte sie sich. In ihrem Flüstern floss fast kein Ton mit. Aber Kakashi hantierte mit Waffen, er verfolgte Verdächtige mit 50 Meilen pro Stunde im Stadtverkehr, durchsuchte Häuser von denen er nicht wusste ob sie safe waren – Kakashi war nicht Dan und Kakashi war nicht im Krieg. Aber auch auf Heimatboden konnte ihm was zustoßen. Aber, so unsinnig es auch sein mochte, sie vertraute darauf, dass Kakashi heute – und all die nächsten Tage dieses Lebens – unversehrt zu ihr heimkehrte. Kakashi war die Konstante, die sie und diese Kinder im Leben brauchten. Rin wandte sich der Tür ab, nahm die Treppenstufen nach oben und betrat leise das Schlafzimmer ihrer kleinen Tochter. Sie hockte sich vor ihrem Bett zu Boden und fuhr Sakura über das hübsche blassrote Haar. „Schätzchen“, sagte sie und wartete bis ihre Tochter blinzelnd die Augen öffnete. „Es gibt Pancakes, Süße.“ „Guten Morgen, Mama.“ Die Kleine setzte sich im Bett aus, hob die Arme in die Höhe und grinste, als Rin sie hochhob und auf ihre Hüfte setzte. Sakura bettete ihren Kopf auf der Schulter ihrer Mutter und schaute das erste Mal an diesem Morgen auf das Bild ihres Vaters. Augenblicklich wurde ihre Miene traurig, aber bevor sie sich erlaubte zu weinen, fragte sie hoffnungsvoll: „Hat Papa schon angerufen, Mama? Dass ihm doch zu langweilig ist im Himmel.“ „Nein, Schätzchen.“ Rin strich das Schlafanzugoberteil ihrer Tochter am Rücken zu Recht. „Vom Himmel aus kann Papa nicht anrufen. Und er hat sehr viel zu tun dort.“ „Das ist unfair“, grummelte Sakura, zog eine Schnute und versuchte nicht zu weinen. Als sie im Sommer im Schwimmbad hingefallen war und ihr Knie blutete, hatte Papa sie getröstet und ihre Wunde verarztet, aber Papa sagte auch, dass sie ein tapferes Mädchen für ihn sein müsse. Sie würde für immer Papas tapferes Mädchen sein. Rin trug ihre Tochter die Stufen hinunter und setzte sie auf den Holzstuhl am Tisch. Sie nahm den Teller mit den Pancakes, verteilte sie auf zwei und stellte den ersten für ein paar Minuten in die Mikrowelle. Während der zweite warm wurde, nahm sie Ahornsirup und Butter aus dem Kühlschrank. Sie goss Saft für ihre Tochter und warmen Tee für sich ein und setzte sich zu der Kleinen, als auch ihr Pancake aufgewärmt war. Rin half Sakura beim Schneiden des Küchleins und erlaubte dass es ausnahmsweise in Ahornsyrup schwamm. Diese Vorliebe hatte sie von Dan. Rin erinnerte sich an die kurze Zeit die sie zu Dritt in diesem Haus verbracht hatten und in der Sakura schon Pancakes essen durfte. Manchmal wachte Rin Sonntagmorgens auf, das ganze Haus roch nach Teig und Ahornsirup und die beiden Chaoten genossen ihr ungesundes Frühstück. Ihre Tochter war ihr nicht unähnlich, stellte Rin fest. Auch Sakura trauerte mit Hilfe von Lieblingsgerichten. In der Krankenpflegerschule hatte sie einen Kurs belegt, in dem sie über Themen wie solche sprachen. Übergewicht war eine akute Bedrohung für die Gesundheit. In den Vereinigten Staaten von Amerika litten zu viele Menschen darunter – aber Comfort Food hatte damit, in gesunden Maßen, weniger zu tun. Einen Moment lang, damals, überlegte Rin über dieses Thema ihre Abschlussarbeit zu schreiben, aber verwarf es. Es war zu privat. Nach dem Frühstück erlaubte Rin ihrer Tochter eine Weile Kinderprogramm zu schauen. Sie machte sich an den Abwasch, stellte die übrig gebliebenen Pfannkuchen in den Kühlschrank und ging eilig hoch, um das Bett ihrer Tochter zu machen. Von oben nahm sie Malbücher und bunte Stifte mit hinunter, aber als sie das Wohnzimmer betrat, verging ihr die Lust zu malen. Sie schaute auf den Bildschirm und fragte sich, wann ihre Tochter so sehr an der Fernbedienung rumgespielt hatte, dass sie den DVD-Player zum Laufen brachte. „Guck mal“, hörte sie ihre Tochter sagen. „Da ist Daddy im Fernsehen!“ „Das ist die DVD dir Daddy dir gegeben hab – von seinen Auftritten. Ich hab sie gestern Abend angesehen. Durfte ich das, Süße?“ „Klar, Mami!“ Sakura grinste breit. „Guuuck!“ Sie zog das u lang. „Daddy tanzt!“ „Das konnte er gut, nicht wahr, Schätzchen?“ Rin ließ sich neben Sakura auf das Sofa sinken und legte die Arme um ihre kleine Tochter. Das Mädchen kuschelte sich an den Bauch ihrer Mutter, während ihre Augen am Bildschirm klebten. Sie schauten gemeinsam die DVD, malten ein hübsches Bild und gegen Mittag rief Sakuras Oma aus Texas an. Rin sprach nur kurz mit ihr. Die gemeinsame Trauer um Dan war erdrückend und in erster Linie wollte Oma Haruno sowieso mit ihrer Enkelin sprechen. Nach dem Gespräch brachte Rin das Telefon zurück in den Flur. Sie und ihre Tochter aßen Früchte zu Mittag, gingen für ein Stündchen in den Garten, gossen das Blumenbeet und retteten eine Schnecke, die sich auf die Terrasse verirrt hatte. Nach dem Händewaschen im Badezimmer zeigte Sakura auf den Nagellack ihrer Mutter und bat sie ihre Nägel zu lackieren. Rin lächelte, ließ ihre Tochter eine Farbe auswählen und setzte sich mit ihr ins Kinderzimmer auf den Boden. Sie lackierte die kleinen Fingernägel und noch winzigeren Nägel an den Zehen. Während der Lack trocknete, lasen sie gemeinsam ein Buch und als Rin die letzte Seite zuklappte, stand Sakura auf, öffnete ihren Kleiderschrank und suchte eine bunt geringelte Strumpfhose, einen hübschen Jeansrock und das schöne Oberteil mit den vielen tropischen Blumen, das Oma Nohara aus Bali mitgebracht hatte, heraus. Sie schlüpfte aus ihrem Pyjama, zog die ausgewählten Klamotten an und präsentierte sich ihrer Mutter stolz. „Bin ich hübsch, Mama?“ „Oh ja, Süße. Das bist du. Lass dich ansehen.“ Rin, die die ganze Zeit über auf dem bunten Teppich sitzen geblieben war, nahm die Hand ihres Kindes und half ihr, sich im Kreis zu drehen. „Kannst du mir auch noch meine Haare flechten?“ „Natürlich. Setz dich vor mich, Süße. Ich hol nur eben ein paar Gummis.“ Rin band ihrer Tochter zwei geflochtene Zöpfe, fixierte ihren Pony mit Klämmerchen und als die kleine fertig war, schlug die junge Mutter vor: „Was hältst du davon, wenn wir in die Mall fahren? Wir können ein paar Fotos von dir machen lassen, Süße.“ Die Ablenkung würde ihnen gut tun und zur gleichen Zeit konnte Rin nach einem Kleid für die Beerdigung schauen. Sie wollte ihrer Tochter diesen Abschied vom Vater nicht vorenthalten. Rin schaute auf ihr Mädchen. So süß sie in ihren bunten Kleidern auch aussah, zu einer Beerdigung passten sie nicht. „Au ja, Mama. Aber dann musst du dich auch hübsch machen. Darf ich zugucken wie du dich schminkst, ja bitte Mami?“ „Sicher doch. Komm mit, Süße. Hilfst du mir ein hübsches Kleid rauszusuchen?“ Sakura entschied sich für ein pastellfarbenes Trägerkleid. Rin nahm einen Cardigan dazu, legte dezent Schminke auf und kämmte ihre Haare glatt, weil es ihrer kleinen Tochter so gefiel. Gemeinsam fuhren sie in die Mall, ließen Fotos machen, wurden ulkig dabei und bald schon vergaß Rin, dass sie eines der Foto an die Blume hatte binden wollen, die sie auf seinen Sarg warf. Sie wusste, dass er immer die aktuellste Fotografie seiner Tochter mit sich trug. Sie erinnerte sich erst wieder daran, als sie aus dem Fotoladen raus waren, doch bevor die Traurigkeit sie erneut befiel, machte sie sich einen Spaß daraus mit Sakura die verrücktesten Hüte und Sonnenbrillen anzuprobieren. Rin schoss Fotos mit ihrem Handy und versprach sich stumm, dass sie trotz all der Trauer ihrem Kind und sich selbst diesen Spaß nicht verwehren würde. Ausgelaugt von all dem Spaß tranken sie eine kalte Limonade und Rin verschob das Kaufen des schwarzen Kleides auf einen anderen Tag. Ihr Kind müsse da nicht unbedingt bei sein. Rin wusste schließlich ihre Größe. Deswegen fuhren sie nach der Limonade nach Hause, wärmten das Essen vom Vortag auf und während es köchelte, rief Rin auf Kakashis Handy an, um ihn zu beten, erneut zum Abendessen vorbei zu kommen. Sie und Sakura waren lange genug allein gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)