Geheimnisse von DhalaElenaAngel (Was in der Vergangenheit wirklich geschah) ================================================================================ Kapitel 3: Caitlyn Snape ------------------------ „Maaan!“, lachte Blaise, beobachtete, wie Draco düpiert vom Besen abstieg. „Du bist einfach zu groß geworden! Du bist nicht mehr so wendig wie in der zweiten Klasse!“ „Ich bin immer noch besser und schneller als du“, knurrte der Blonde, warf den Besen zur Seite, sauer, weil der Andere einfach Recht hatte. Natürlich war er nicht mehr schmal und leicht! Jeder wuchs. Na ja, jeder außer bloody Potter, der immer klein, wendig, agil und verboten schnell zu bleiben schien. Er dagegen…. Nun, zumindest wurde er nicht von jedem Mädchen überragt, das seines Weges kam, was ein wirklicher Vorteil war, denn eine Beziehung in der der Kerl kürzer war – für ihn unvorstellbar. „Wart’s ab, vielleicht wirst du dieses Jahr nur Jäger.“ „Und? Würd immer noch bedeuten, dass ich im Team bin und du nicht.“ „Ich steh ohnehin viel lieber mit beiden Beinen auf dem Boden, danke vielmals“, konterte Blaise trocken. „Allein zu sehen, wie es Potter oder dich jedes Jahr ein Mal schmeißt und auf die Krankenstation bringt – darauf kann ich wirklich verzichten.“ „Er hat Recht“, steuerte auch Pansy bei, die gerade mit zwei natürlich alkoholfreien Cocktails kam, von denen sie einen an Draco weiter gab. „Und Jäger ist doch auch nicht schlecht. Du bist ein besserer Decker als Sucher. Und du kannst wirklich gut zielen.“ „Flirtest du gerade mit mir?“, fragte Draco mit gehobener Augenbraue. Ja, es ging das Gerücht um, dass er was mit ihr hatte, doch sie mochten sich beide einfach nur wie Geschwister. Sie waren zusammen aufgewachsen und sie war nicht sein Typ. Er stand eher auf zart und hellhaarig. Auf das, was die Mädchen den Schneewittchentyp nannten. Und das war Pansy wirklich nicht. Das Einzige, was er an ihr toll fand, waren die blonden Haare und auf die konnte er im Notfall auch gern verzichten, wenn dafür der Rest stimmte. Um ehrlich zu sein – er fand die kleine Lovegood ganz putzig, auch, wenn sie eben wirklich ein wenig verrückt war. Sie würde, schon allein deswegen toll in seine Familie passen, ohne auch nur aufzufallen. Und sie war wirklich nett, wenn man wusste, wie man mit ihr umzugehen hatte. Er hatte sich kurz vor den Ferien, nach der Entlassung seines Vaters aus Azkaban, mit ihr angefreundet. Merlin, er hatte ja sogar versprochen, mit Potter normal zu reden, da sie sonst nicht mehr mit ihm reden wollte! „Natürlich“, kam die prompte Antwort, während Pansy mit den Wimpern klimperte. „Ich weiß, deine kleine Lovegood ist nicht da, also dachte ich mir, ich sorge dafür, dass du etwas in Übung bleibst.“ Draco beschränkte sich darauf, den Kopf zu schütteln. „Rücken deine Eltern nicht mal einen kleinen Schuss Alkohol raus?“, fragte er nach dem ersten Nippen enttäuscht. Zuhause hatte er schon seit einem Jahr Zugriff auf das Kabinett seines Vaters, auch, wenn er eben nicht so viel nehmen durfte. Aber doch zumindest etwas! „Du kennst sie doch“, stöhnte Pansy auf, lehnte sich auf einen der Stühle. „Sei froh, dass wir fliegen dürfen, ohne, dass Hauselfen mit Matratzen unter euch rum rennen, wie früher.“ Mit einem Finger fuhr sie den Rand ihres Glases nach, sah dann auf. „Wie geht es jetzt weiter?“, fragte sie schließlich. Sie wusste von dem neuen Trank, der sogar das dunkle Mal aufheben konnte, wusste, dass Snape es genutzt hatte und damit vermutlich auch Dracos Dad. Doch sie wusste auch, dass das für ihre Eltern nicht in Frage kam und die Beiden erwarteten auch von ihr, es nach dem nächsten Schuljahr zu nehmen, nichts, was sie tun wollte und das Einzige, was helfen würde, war ein klarer Sieg gegen den Lord. Draco zuckte hilflos mit den Schultern. „Ich meine, ich bin gut aus der Sache raus, das weißt du. Dad will nicht, dass ich tue, wozu er nur gezwungen wurde und ich will das auch gar nicht. Ich bin froh, dass er das nicht verlangt. Um euch mach ich mir mehr Sorgen. Onkel Sev will zwar anfangen, den Trank auf Vorrat zu brauen, aber der muss wahnsinnig kompliziert sein und es braucht einen Monat bis er wirklich fertig ist, die letzten paar Stunden sind dann noch mal besonders kritisch.“ „Vielleicht… sollten wir einfach versuchen, uns mit Potter anzufreunden und die Sache selbst vorantreiben, so verlieren auch die, deren Eltern stur sind, nicht alles wenn das Licht gewinnt, was ich hoffe“, merkte Blaise langsam an, einen Blick vorsichtig auf das Haus gerichtet. „Weil der das auch zulassen würde“, knurrte Draco ungnädig. „Ich hab es im ersten Jahr versucht und…!“ „Du warst wahnsinnig unhöflich, nur wegen eurer komischen Familienvendetta mit den Weasleys“, erinnerte Pansy den Anderen ruhig. „Und Potter hat sich geändert. Er war in diesem Jahr sehr ruhig und nicht ein einziges Mal hat er einen Streit angefangen. Einen Versuch wäre es doch wert, ich meine, du magst ja fein raus sein, wir sind es aber zum großen Teil nicht! Du weißt, dass er unsere Familien im Griff hat! Sicher, es gibt nur wenige, die ihm folgen wollen, aber wer hat denn noch die Wahl?!“ „Der Trank.“ „Wenn es genug davon gibt, werden sicher Einige gehen“, nickte Blaise. „Aber bis dahin ist das nur ein Strohhalm, das ist doch auch dir klar.“ „Freundschaft mit Gryffindors“, murmelte Draco, während es ihn schüttelte. Er hasste so was. Die Löwen waren für ihn unberechenbar! Nur Gryffindors kamen darauf, in Gryffins oder Drachen Haustiere zu sehen, das hatte er im ersten Jahr deutlich gesehen. Aber er würde auch das auf sich nehmen – immerhin ging es um seine Freunde. Die enttäuschte man nicht. „Und wie wollen wir das anstellen?“ „Nett sein ist immer ein vielversprechender Anfang“, schlug Blaise trocken vor. „Keine Beleidigungen mehr, ein Beginn eines Streits. So was eben. Ich…“ In dem Moment wurden sie allerdings unterbrochen. Eine Hauselfe tauchte vor den Kindern auf, aber es war keine der Parkinsons. Auf der Decke, die das Wesen wie eine Toga trug, war das Wappen der Malfoys. Die Kleine hielt Draco einen Brief hin, auf dem der sofort die elegante Schrift seines Vaters erkannte. „Was ist denn?“, fragte Pansy ruhig. „Dad sagt, es wäre wichtig, dass ich heim komme, es ist was passiert und ich muss es erfahren. Etwas soll sich ganz entscheidend verändert haben. Ich glaub, ich werd dann lieber zurück flooen, so was schreibt er nicht, wenn nichts ist.“ Im Grunde war Draco kurz davor, auszuflippen, denn so eine Nachricht bedeutete nie etwas Gutes. Sie machte ihm Angst. „Dann solltest du gehen“, meinte Blaise ruhig. „Kommst du zum Abendessen wieder oder sollen wir deine Sachen hinterher schicken?“ „Ich glaub, das wird was Längeres…“ „Na dann. Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst.“ Als Harry das nächste Mal aufwachte, wusste er, dass er nicht mehr bei den Weasleys war, dazu musste er nicht mal die Augen aufmachen. Er spürte es, das Bett war ganz anders, es roch nicht, wie es im Fuchsbau roch. Aber das Schlimmste war, dass er mitten im Dunkeln lag Es war albern, es war eigentlich sogar lächerlich, doch es war so. Die vollkommene Finsternis, wie sie hier herrschte, das machte ihm Angst. Schon bei den Dursleys war für ihn das Schlimmste gewesen, wenn Petunia ihm auch noch die Glühbirne aus der Halterung gedreht und die Tür vollkommen geschlossen hatte, so, dass er in der Dunkelheit hatte sitzen müssen. Automatisch rollte Harry sich weiter in sich zusammen, schniefte etwas. Er durfte nicht schreien und nicht weinen, er wusste nicht mal, wo zum Henker er gelandet war! Nur, dass man ihn unter Drogen gesetzt und irgendwo hin verschifft hatte! Ron. Wo war Ron? Der Andere hätte das nicht zugelassen, außer, er war gezwungen worden. Also hatte Dumbledore ihn weggebracht. Mit Sicherheit zu Snape. Also vom Regen in die Traufe. Und er wusste, er war zu schwach, um allein weit zu laufen, das spürte er. Er konnte also nicht mal abhauen, sondern war den Launen des Tränkemeisters genauso hilflos ausgeliefert, wie seinem Onkel und seiner Tante. Und der Mann mochte ihn etwa so gern. Dabei hatte er sich nur verstecken wollen, mit Rons Hilfe, aber nein, Charlie hatte ihn ja hierher geschleppt und es war raus gekommen, dass er das Pech hatte, Ergebnis einer beschissenen Samenspende zu sein! Warum hatte seine Mutter nicht andere Freunde haben können? Arthur Weasley! Remus, Sirius Black, Irgendwen, aber nicht diesen Mann! Nicht zu vergessen, dass er den Rest seines Lebens dazu verdammt war, ein Mädchen zu sein! Und niemand wollte ihm helfen, wieder zu werden, was er eigentlich war! Und er war ein verdammter Junge! Immer gewesen! Er hatte sich nachts im Bett wie alle anderen einen runter geholt! Und jetzt hatte er… Titten! Und man hatte ihn davon abgehalten, sie sich abzuschneiden. Es war nicht fair! Nie konnte ihm mal was Gutes passieren! Er war ein Freak und es wurde immer schlimmer! Selbst in einer Welt aus Freaks musste er raus stechen! Warum nur hatte er diese Welt entdecken müssen? Warum hatte er sich je Hoffnungen gemacht?! Er wollte einfach nur zurück in eine Zeit, als er noch hatte hoffen können, auf eine bessere Welt. Darauf, als Erwachsener ein besseres Leben zu haben. Doch nun… kannte er seine Zukunft. Er musste in einem Krieg kämpfen, in dem er am Ende sterben würde, ohne gelebt zu haben und dann würde er noch nicht mal mehr seinen Schwanz haben! Und was, wenn Ron nicht mit einem Mädchen befreundet sein wollte?! Hatte er jetzt wirklich alles verloren? Harry beobachtete, wie es langsam ein wenig heller wurde, dass schwarz etwas mit Grau durchsetzt wurde. Was ihn beruhigte, so, dass er am Ende wieder einschlief. Was der Zeitpunkt war, zu dem Lucius schließlich ins Zimmer trat. Er hatte Albus vorgestern gezeigt, wo das Mädchen schlafen würde und beobachtet, wie der die Kleine höchstselbst ins Bett gelegt hatte. Egal, was geschehen war, das hatte kein Kind verdient. Harry war regelrecht über sich her gefallen, hatte sich mit einer Glasscherbe die Haare abgeschnitten, aber so, dass sie sich die Kopfhaut stellenweise mit abgelöst hatte. Und dann noch der Versuch, sich selbst zu amputieren, allein bei dem Gedanken schüttelte es den Blonden. Severus selbst hatte einen Blick auf das zu dünne Kind geworfen, etwas geknurrt und war einfach gegangen, kurz danach hatte eine irritierte Hauselfe ihm Tränke und Salben gebracht. Der Mann kam nicht mit dem Gedanken zurecht, dass dieses Mädchen seine Tochter war. Eine Veränderung, die für Sev absolut zu viel zu sein schien. Als wäre es für ihn irgendwie besser! Aber sie hatte doch schon als Harry Potter so viel für die magische Welt getan! Konnte man da nicht irgendwelchen lächerlichen Knatsch und Häuserkampf ein Mal außen vor lassen? Seufzend setzte er sich auf die Matratze, runzelte dann aber die Stirn, als er sah, dass das Gesicht von Tränenspuren gezeichnet war. Wann hatte Harry geweint? Die Tränen waren noch feucht, es konnte nicht lange her sein und wenn er so darüber nachdachte, denn bis gestern Abend hatte das schwer unter Beruhigungsmitteln stehende Mädchen sich gar nicht gerührt. Sie musste also wach gewesen sein und vermutlich zu schwach, um aufzustehen. Ob ihr klar war, wo sie war? Er wusste es nicht. Seufzend richtete er das Mädchen etwas auf, flößte ihr den starken Nährtrank ein und bettete sie dann wieder in die Kissen, deckte sie wieder zu. Was sollten sie tun? Es musste sich um das Kind gekümmert werden! „Dad?“ Lucius wandte sich um, sah seinen Sohn an der Tür stehen. „Was gibt es, Draco?“, fragte er, stand selbst auf. Gleich war Frühstück und er wollte noch mal mit Sev reden, damit der sich endlich mal in diesem Raum blicken lassen würde! „Wie… geht es ihr?“, fragte Draco vorsichtig, blickte auf das Bett, wo er aber nichts sah. Als man ihm erzählt hatte, was geschehen war, musste er zugeben, hatte er erst mal hysterisch gelacht, denkend, dass das ein Witz war, doch man hatte ihm schnell eines Besseren gelehrt. Und er verstand nicht. Als er krank gewesen war, war Dad nicht von seiner Seite gewichen und meist war auch Onkel Sev da geblieben. Aber hier war nie Jemand, oder meistens nicht, denn Dad musste arbeiten und Sev... benahm sich generell sehr komisch. „Nicht sonderlich würde ich annehmen“, gab Lucius ruhig zurück, manövrierte seinen Sohn entschieden aus dem Raum und in den Vorraum, deutete auf einen der Sessel. „Warum die Frage.“ „Weil… ich nicht verstehe!“ „Hm?“ „Wenn ich krank war, dann wart ihr immer alle da, Mom, du und Onkel Sev und sie… sie liegt da ganz allein!“, erklärte Draco. „Sie is nicht deine Tochter, Merlin, sie hat dich für ein paar Tage nach Azkaban gebracht, aber… sie is doch Sevs Tochter! Wo ist er?!“ „Vermutlich im Labor, wo er sich immer verschanzt, wenn es unangenehm wird“, konterte Lucius. „Und so gern ich es würde, ich kann nicht dauernd hier sein, ich bin schon so oft hier wie es geht. Aber ich habe Arbeit und ich wollte die Entdeckung meines fehlenden Mal so lang wie möglich rauszögern. Der Lord weiß von deinem Patenonkel, aber nicht von mir.“ „Aber er! Er hat Ferien! Und er…!“ „Du weißt, wie schwer sich Severus mit Veränderungen tut“, erinnerte Lucius seinen Sohn, versuchend eine Entschuldigung aufzutun, wo er selbst eigentlich keine sah. Denn er verstand das Problem nicht! Sein Lover konnte sich um fremde Kinder kümmern, sie in Hogwarts ins Bett bringen, aber hier war er seit dem ersten Tag nicht mehr gewesen! Ja, es hatte deswegen schon einen Streit gegeben, aber das musste Draco nicht wissen. „Das is doch keine Entschuldigung!“, knurrte Draco empört. „Schön und gut, es war lustig, dass Sev immer auf Potter los is, aber jetzt weiß er doch…!“ „Das ändert für ihn nichts. Ich habe es dir doch erzählt. Als deine Mutter und ich heiraten mussten, hat er drei Jahre kein Wort mehr mit mir gewechselt, dabei hat er immer gewusst, dass das passieren würde. Er war schon als Kind so.“ Draco schüttelte nur weiter den Kopf. Wie gesagt, er verstand nicht und das würde er dem Anderen auch noch selbst sagen. „Was auch immer. Ich denke, du musst los, oder?“ „Ja“, seufzte Lucius, sah kurz in Richtung Schlafzimmer, stand dann auf und scheuchte auch seinen Sohn raus. „Und du – mach deine Hausaufgaben.“ „Ja, Dad, ich bin ohnehin schon fast fertig.“ „Verdammt!“, brüllte Severus den hilflosen Kessel an, in dem gerade die Grundlage eines Trankes hoffnungslos verpufft war. „Verdammt, verdammt, verdammt, verdammt!“ Er strich durch seine Haare, ließ die Pampe verschwinden. „Verdammt“, flüsterte er hilflos. Das war ihm auch noch nicht passiert. Er hatte die Grundlage eines Nährtrankes verpfuscht. Dabei hatte er den, nach dem Streit mit Lucius, brauen wollen um sich abzureagieren. Nun wurde sein Zorn nur noch schlimmer. Ja, da oben lag ein Kind, ein Mädchen obendrein, mit dem er rein genetisch eng verwandt war und ja, er hatte sich schon um Slytherins gekümmert, aber… das hier war was vollkommen Anderes! Hier ging es um… um Potter! Um das Blage des Mannes, der ihm sein Leben zur Hölle gemacht, der fast die Freundschaft zwischen Lily und ihm zerstört hätte! Ja, er wusste, es war kindisch, aber er kam darüber nicht hinweg und Potter machte das auch nicht einfacher! Der Bengel hatte sich vom ersten Tag an benommen, wie ein verdammter Star! War zu spät gekommen, frech gewesen und hatte sich nicht ein beschissenes Schuljahr lang an die Regeln halten können! Allein die Vorstellung, dass das nun seine Tochter sein sollte und er die zu einer Prince erziehen musste, reichte, damit ihm schlecht wurde! Das war nicht möglich! Dieses Blage war schwer erziehbar und schreckte vor nichts zurück, um Aufmerksamkeit zu bekommen! Ja, schön, sie war als Junge ein paar Mal durchgewemst worden, so, wie er, aber das machte sie nicht gleich und nicht zu vergessen, er hatte nicht versucht sich was abzuschneiden, nur damit alle ihm Aufmerksamkeit schenkten! Wie sollte er mit so einer Tochter umgehen?! War es da nicht für sie beide besser, wenn er sie einfach ignorierte?! Lucius sah das nicht so. Im Gegenteil. Selbst schlafend konnte Potter Keile treiben und schien gerade Spaß dabei zu haben, ihm seine Beziehung zu zerstören! Ja, sein Geliebter stellte sich auf die Seite dieses kleinen Psychopathen! Er redete davon, dass Sev da oben sein sollte, nicht hier unten oder sonst wo, nicht dabei, etwas zu brauen, sondern an Potters Seite! Warum sollte er dem Gieren des Anderen nach Aufmerksamkeit auch noch nachgeben?! War er denn wahnsinnig?! Niemals! Er würde nicht auch noch nach der Pfeife dieses unmöglichen Kindes tanzen, nur weil Alle das eben taten und er würde sicher keine Weasleys hier dulden, nur weil dieses Gör wohl ein Mal im Schlaf nach einem davon geplärrt hatte! Es war schlimm genug, wenn er diese unerträgliche Bande in der Schule im Unterricht ertragen musste! Ja, er hatte das Gör in das Haus gelassen, in dem er lebte, er hatte zugelassen, dass Albus den Blutzauber um das Anwesen legte, er würde das Mädchen tolerieren, aber damit hatte es sich dann auch! Mehr würde er nicht mehr tun! Er würde dem Gör aus dem Weg gehen und sie ertragen, es waren nur noch fünf Wochen, bis die Schule begann und das Kind dann Minervas Problem sein würde. Denn er war nicht bereit, noch mehr zu tun. Er hatte Potter seit dessen ersten Schritt in die Schule geschützt, auch unter Einsatz seiner eigenen Gesundheit, warum sollte er auch noch seine Freizeit das Gör betreuen?! Nein, er schwieg Potter tot, das war wohl das Einfachste, denn er liebte Lucius und war nicht bereit, ihn an den Bengel zu verlieren, der trotz des nun wirkungslosen Trankes noch zu viel von James Potter zu haben schien. Nein, er würde nicht an ihrem Bett hocken, wie ein Idiot! Oh, er wusste, Albus war auch sauer auf ihn, was ihm Leid tat, da der Andere ihm immer geholfen hatte, aber der Mann hatte auch immer versucht, über ihn zu bestimmen, was dann am Ende erst dazu geführt hatte, dass er das verdammte Mal angenommen hatte. Da würde Albus ihm nicht auch noch reinreden! Wie er mit dem Blage umging, das er wohl oder übel in sein Leben hatte lassen müssen, das hatte ihm Niemand zu sagen! Mit diesen Gedanken ließ Severus sich wieder auf das Sofa sacken, wischte über sein Gesicht und schloss die Augen. Was hatte er sich damals nur gedacht? Warum hatte er sich von Lily breit reden lassen, ihr zu helfen, schwanger zu werden? Er hatte sogar den Trank gemacht, der seine Vaterschaft so lang erfolgreich getarnt hatte. Lily… Er sah das Mädchen wieder vor sich, ihre roten, glänzenden Haare, die etwas dunkler gewesen waren, als die der Weasleys, das Mädchen, das immer stur ihren Weg gegangen war, aber auch für ihre Freunde da war. Sie war für ihn wie eine Schwester gewesen, er war ihre Anlaufstelle gewesen, als sie mehr und mehr aus ihrer Familie ausgeschlossen worden war, er war ihre neue Familie gewesen. Natürlich hatte er ihr geholfen, um sie glücklich zu machen. Von solchen Folgen hatte er nie ausgehen können. „Verdammt Lily!“, murmelte er, ohne Hass oder Feuer in der Stimme. „Warum musstest du dich in den Weg stellen?“ Der Lord hätte sie vermutlich noch nicht mal getötet, hätte sie ihm das Kind gegeben. Er hätte seine kleine Schwester noch, doch er wusste auch, das hätte nicht ihr entsprochen. Der Rotschopf hatte schon immer mit Nachdruck beschützt, was sie als etwas angesehen hatte, das es wert war. Und ein eigenes Kind… Wie wohl Lily ihre Tochter nun sehen würde? Sicher wäre sie enttäuscht von dem verwöhnten Kind. Ja, das wäre sie, redete Severus sich ein. Sie würde ihm zustimmen, dass Potter eine harte Hand brauchte. Sollte Lucius doch Mami spielen, wenn er dumm genug war, sich von dem Gör um den Finger wickeln zu lassen! Leise betrat Draco das Zimmer, nachdem er sich mehrfach versichert hatte, dass sein Dad nicht da und Onkel Sev woanders war. Ja, zwischen den Beiden herrschte selten dicke Luft. Das hatte er auch noch nicht gesehen, doch dieses Mal war er auf der Seite seines Vaters. Er verstand den Tränkemeister einfach nicht! Warum ging der nicht mal zu seiner Tochter?! Er mochte sich nicht mal vorstellen, wenn er irgendwann aufwachen und feststellen würde, in einem weiblichen Körper zu sein! Da brauchte man etwas Zuspruch, so was wünschte man nicht mal seinem schlimmsten Feind! Er hattet begonnen, Dad zu beobachten, wenn der da war. Dann ging er regelmäßig in den Raum, kam nach einer Stunde oder so jedes Mal selbst den Tränen nahe wieder raus. Oh, Potter lag kaum im Sterben, aber er schien kaum auf Irgendwas zu reagieren. Immerhin war er jetzt eine Woche hier und noch nicht ein Mal aus dem Zimmer gegangen, schien auch nur im Bett zu liegen. Das sagte auch die Nannyelfe, die auf das Mädchen angesetzt war. Er hatte sie gerufen und sie nicht ein Mal unterbrochen, als sie sich selbst an den Ohren ziehend geklagt hatte, dass die Missus sich weigern würde zu essen und nur im Bett läge, manchmal nach Ron rief. Seit sie da war, hatte Dad ihm verboten, in das Zimmer zu gehen, mit dem Kommentar, dass er auch nicht so gesehen werden wollte, wenn er in einer ähnlichen Situation sei. Als er den Blonden wegen der Weasleys gefragt hatte, seufzte der einfach nur und hatte Draco gefragt, wie dann wohl Severus reagieren würde. Als er dann gemeint hatte, ob das nicht egal wäre, wenn es der Jüngeren half, hatte er nur noch mal mit den Schultern gezuckt. Er würde Niemanden aufhalten, aber ihn habe sie auch nie um diesen Besuch gebeten. Was auch nur eine Ausrede war, denn offensichtlich sprach Potter ja nicht, außer er hatte Alpträume. So die Nannyelfe. Nun, mal sehen, was er sehen würde und im Notfall würde ER einfach Ron einladen! Mal sehen, was Severus dann sagen würde! Denn der Andere hatte nicht das Recht, SEINEN Gast einfach raus zu werfen. Leise trat er ein, schloss dann die Tür hinter sich und lief durch den hellen Raum, in dem er im Leben nicht schlafen könnte. Nach einem letzten kurzen Zögern trat Draco zum Bett – und stockte. Was er sah, war ein Kopf mit erschreckend kurzen Haaren, die einen dunklen Rotton aufwiesen, aber vollkommen unregelmäßig geschnitten waren. Hier ein Büschel etwas kürzer, hier länger, dort sah man noch leichte Verletzungen auf der Kopfhaut. Dazu zuckte das erschreckend dünne Gesicht immer wieder in dem wenig erholsam wirkenden Schlaf. War Potter wirklich so klein gewesen oder war er sogar noch kleiner geworden als sonst? So kam es Draco in dem Moment auf jeden Fall vor. Das Mädchen da vor ihm wirkte furchtbar zerbrechlich. Er schob die Decke vorsichtig ein wenig zurück, sog die Luft scharf ein. Kein Wunder, dass Dad so mitgenommen aussah! Die war ja zaundürr! Sicher, Potter war nie sehr breit gewesen, aber das hier war erschreckend! Vorsichtig deckte Draco sie wieder zu, strich kurz über die angespannten Züge, nur um zu beobachten, wie das Mädchen zurückzuckte, als habe es sich verbrannt. „Ron!“ Gut, dachte Draco für sich, als er das hörte. Das Benehmen seines Paten war ihm scheißegal! Er würde Weasley hierher holen! Das ging doch so nicht! Wenn Jemand zu Potter durchdringen konnte, dann wohl am ehesten der verdammte Rotschopf! Er würde nicht zusehen, wie seine einzige Hoffnung auf ein normales Leben einfach mal schnell einen Hungertod sterben würde, nur, weil sein Pate den Kopf nicht aus dem Arsch bekam und sein Vater es nicht über sich brachte, einen Weasley um Hilfe zu bitten, obwohl er offensichtlich so überfordert war, dass er unnatürlich viele Überstunden machte, um eine Ausrede zu haben, nicht hier am Bett sitzen zu müssen! „Ich hol dir Weasley“, murmelte Draco, strich noch mal über die Wange und lief ins Floozimmer, der einzige Ort, wo Leute rein kommen konnten und auch das nur auf Einladung. „Fuchsbau“, sprach Draco in die Flammen, froh, dass es nicht sehr lange dauerte und dass auch direkt der Richtige auftauchte. „Weasley.“ „Malfoy“, stellte Ron fest. Er wollte was Fieses sagen, doch dazu machte er sich zu viele Sorgen. „Bitte sag mir, dass es Harry gutgeht!“ „Weasley, komm hierher. Das Passwort ist Neolyt, das Ziel Malfoy Manor Empfangsraum.“ Ron auf der anderen Seite sagte kein Wort, die Sorge in der Stimme des Blonden setzte ihm zu sehr zu, er packte nur das Floopulver und war weg, bevor irgendwer wieder auf die Idee kommen konnte, ihn aufzuhalten oder zu begleiten. Kaum kam er aus den Flammen sah er den Blonden an. „Wie… geht es ihm… ihr?“ „Beschissen“, murmelte Draco. „Sie ruft nach dir, wenn sie schlaft, spricht mit Niemandem, verlässt das Zimmer nicht und weigert sich wohl zu essen. Ich glaub, Dad war zu stolz, um um Hilfe zu bitten und Severus…“ „Snape behandelt Harry wie ein Stück Scheiße“, knurrte Ron aufgebracht. „Wie er es immer getan hat! Oder?! Sonst würdest doch nicht gerade du mich hierher holen!“ Draco seufzte leise. „Ich kann meinen Dad nicht mehr halb heulend aus Potters Zimmer laufen sehen“, erklärte er überraschend ehrlich. „Das, was da abgeht, das hat kein Mensch verdient.“ Ron nickte einfach nur, folgte dem Blonden durch mehrere unübersichtliche Gänge und in ein recht großes Zimmer, durch das er in ein Schlafzimmer kam. Eines, in dem es recht hell war. Zumindest tagsüber. Nachts… Götter, hier drin konnte Harry gar nicht schlafen! Schon überhaupt nicht allein und ohne Irgendwas oder Irgendwen hier drin! „Malfoy… Draco, lass mich bitte mit Harry allein“, bat er schließlich, noch bevor er bis zum Bett gegangen war. „Aber…!“, verwirrt blickte Draco den Anderen an. Warum sollte er bitte gehen?! Das war nicht fair! Er wollte wissen, was da abging und so gesehen, war das da immerhin seine Schwester, eine, die einen ziemlich heftigen Beschützerinstinkt in ihm wach rief, ob er das nun wollte oder nicht! „Malfoy, Harry ist… schüchtern und er hasst es, wenn Jemand ihn schwach sieht, ich weiß von seinen Problemen, weil ich es aus ihm raus gezwungen hab. Ich weiß, du wohnst hier, aber er… sie ja wohl auch. Ich frag nachher, ob du auch rein kannst, aber tu das… ihr nicht an, dass sie dich jetzt sieht, ja?“, bat er leise. „Keine Sorge, ich bin zwar Hetero, aber in festen Händen. Glaub mir, ich will nichts von… ich hab … sie immer als jüngeren Bruder gesehen. Und jetzt eben… als Schwester.“ „Vergeben? Sag nicht…!“ „Nein, sicher nicht Hermine“, winkte Ron ab. „Sie is noch ne Schwester, die alles bestimmen will und die eben dazu gehört. Aber sicher nicht meine feste Freundin. Sie hat schon seit dem vierten Jahr ne Fernbeziehung mit Krum.“ „So genau wollt ich es gar nicht wissen“, murmelte Draco, er blickte auf das Bett. „Es ist Mittag, ich weiß, Sev kommt hier nicht her, mein Dad kommt sicher wieder mal nicht vor zehn Uhr abends heim. Ich komme dann nachher mit dem Abendessen. Kannst du… sie nicht irgendwie dazu bekommen, auch was zu essen?“ „Warum ist dir das so wichtig? Ich meine, du hast Harry nicht ausstehen können! Und sag mir nicht, es ist, weil Harry jetzt Snapes Tochter ist und der dein Pate! Das glaub ich nicht!“ „Boa, Weasley“, murrte Draco empört. „Mein Dad ist mit Severus zusammen, wenn du es genau wissen willst, schon seit Jahren! Die, die da auf dem Bett sterbender Schwan spielt, ist meine Schwester! Und glaub mir, die weckt so was von Beschützerinstinkte, wenn man sie mal gesehen hat! Und wehe, das erfährt irgendwer, Wiesel! Denn es kann Niemand außer dir weiter erzählt haben!“ „Danke, so genau wollt ich das nicht wissen“, brachte Ron schließlich raus, deutete auf die Tür. „Du hast zwei Stunden, dann komm ich wieder“, drohte Draco, doch dann überließ er dem Rotschopf das Feld, hoffend, jetzt das Richtige zu tun, wenn sein Vater schon nicht über seinen Schatten springen konnte. Hmmm, vielleicht konnte er ja in der Bücherei mal einige Namen suchen? Immerhin war Harry kaum ein Mädchenname und schon gar keiner, den Jemand tragen konnte, der in der gesellschaftlichen Stellung so hoch stand! Sie war immerhin Erbin der Princes – und der Potters, da James Potter sie ja offensichtlich voll anerkannt hatte, im Wissen, dass sie, rein biologisch, nicht sein Kind sein konnte. Ron wartete, bis der Blonde wieder verschwunden war und bereitete sich eigentlich auf das Schlimmste vor, bevor er sich zusammenriss und zum Bett trat, sich auf die Matratze setzte. Dort sah er all seine Befürchtungen bewahrheitet. Er hatte Dumbledore zu warnen versucht, gesagt, dass es dumm wäre, Harry wegzubringen, aber wer hörte schon auf Jemanden, der noch keine Zwanzig war? Nicht die Erwachsenen, so, wie es aussah! Harry sah auf jeden Fall schrecklich aus. Noch dünner, als letzte Woche im Fuchsbau, zitternd, trotz der Decken, die Irgendwer auf dem Bett aufgestapelt hatte und sie zuckte immer wieder zusammen. Ron strich leicht über die stoppelkurzen Haare, die Stellen, wo zum Teil nur noch die Kopfhaut zu sehen war. Götter, selbst jetzt noch bekam er einen Brechreiz, wenn er daran dachte, wie die Erwachsenen Harry aus dem Bad getragen hatten. Vom Kopf blutend, mit aufgeschnittenen Händen und rotverfärbtem, zerschnittenen Oberteil. Er hatte Angst gehabt, dass Harry sich an dem Morgen zu sehr verletzt haben könnte und Jacob hatte lang gebraucht, um die Schäden wieder einzudämmen. Darum hatte Ron es so schlimm gefunden, dass Dumbledore seinen kleinen Kumpel noch am selben Abend zu Snape gebracht hatte. Dann griff er zu den immer noch bandagierten, erschreckend dürren Händen. „Harry“, sprach er schließlich leise. „Harry, wach bitte auf.“ Harry wimmerte. Er wollte nicht aufwachen, nicht schon wieder. Er mochte diesen Schwebezustand zwischen schlafen und wachen, indem er sich meist befand. Da war es so, als wäre er nicht in einem Mädchenkörper, als müsse er nicht mit Snape leben. Oh, er wusste, manchmal kam ein Mann hier rein, aber es war nicht der Tränkemeister, es war ein Anderer. Er wusste nicht, wer, reagierte auch prinzipiell nicht auf Diesen. Wer wusste, ob der dann immer noch so nett sein würde, wenn Harry zeigte, dass er wach war und mitbekam, was geschah. Nein, danke. Vielleicht würde das mit dem Verhungern wirklich klappen. Dumm nur, dass er öfter, wenn er aufwachte, den Geschmack von Tränken im Mund hatte. Nach den ersten beiden Besuchen des Mannes hatte der ihn nicht mehr angesprochen, war einfach nur da gewesen, doch nun waren da wieder Hände, die über ihn strichen. Er wimmerte, wollte sich tiefer in die Decken verkriechen, die sich doch nie warm genug anfühlten, doch dieses Mal wurde nicht nachgegeben. Ja, und dann fiel sein Name. Mit einer ihm vertrauten Stimme, eine, die ihn dazu brauchte, seinen Blick dann doch zu heben. Das war: „Ron“, flüsterte er mit rauer und doch so schrecklich hoher Stimme, die er kaum hören oder ertragen konnte. „Hi, Knirps“, grüßte der Rotschopf, erleichtert, als der Andere endlich auf ihn reagierte. „Du siehst beschissen aus. Warum zum Henker isst du nichts?!“ „Wozu?“, fragte Harry nur dumpf, schloss die Augen wieder. „Es will mich doch Niemand…“ „Bin ich Niemand?“ Harry spürte, wie die erste Träne ihm entkam, er brauchte eine Weile, um sich selbst zum Antworten zu bringen. „Ich… bin vom Regen in die… Traufe geraten“, flüsterte er. „Ich… bin hier unerwünscht und… Snape hasst mich doch… mindestens genauso, wie… Vernon… und… ich bin… ein verdammtes Mädchen und… Niemand… will mir helfen, wieder… ein Junge zu werden…“ „Harry, das ist unmöglich. Glaub mir, Charlie, Jacob, Mom, Hermine und ich, wir haben gesucht, wir haben sogar Bill angeschrieben. Es würde dich umbringen, wenn wir versuchen würden, aus dir wieder einen Jungen zu machen, weil du, rein genetisch nie einer warst.“ Das machte es nur schlimmer. Es gab keinen Weg mehr zurück! Er konnte nicht wieder Harry werden. Aber dann gab es doch ohnehin gar keinen Ausweg! Was hatte er denn dann noch vom Leben? Abgesehen von nichts! Jetzt musste er auch noch in diesem beschissenen Körper draufgehen, der noch kleiner war, als er ohnehin schon gewesen war! Er hätte sich immer ohne Probleme bei den beiden Klassen unter seiner verstecken können. Und jetzt konnte er direkt zu den Schülern im zweiten Jahr, ohne aufzufallen. „Dann… erst recht nicht“, flüsterte Harry einfach nur. „Das is doch nicht dein Ernst!“, rief Ron entsetzt, hätte sich am liebsten selbst geschlagen, als das Mädchen auf seinem Schoß erst mal heftig zusammenzuckte. „Harry, das is ne Umstellung, sicher, aber… aber…“ „Aber?“, fragte der Jüngere nur müde. Nicht mal Ron fand was Gutes an der Sache. Da war ja auch nichts Gutes dran. „Na ja, hast du mir nicht immer gesagt, dass du nicht Harry Potter sein willst?“, fragte Ron schließlich vorsichtig. „Das war doch, was du wolltest.“ „Hätt die Klappe halten sollen“, stellte Harry nur leise fest, schloss die Augen wieder und rollte sich zusammen. „Snape zu sein ist auch beschissen…“ Von dem Körper, den man ihn noch nicht mal verstümmeln ließ, wollte er auch nicht anfangen. Oh, er hatte es wieder versucht, vor zwei Tagen erst, doch die Spiegel brachen einfach nicht, Rasierklingen gab es nicht und alles Andere schien einfach viel zu stumpf zu sein. „Aber Harry, du vergisst eins – selbst, wenn du als Junge und ohne Narbe aufgetaucht wärest, du hättest dich verraten. Die Leute hätten dich trotzdem vielleicht irgendwann erkannt. Aber als Mädchen, denk doch mal nach! Wer würde denn denken, dass du Harry Potter gewesen bist! Du könntest ganz neu anfangen! Wir denken uns eine Geschichte für dich aus, du wirst ein ganz neuer Mensch und kannst ein neues Leben haben! Deine Narbe auf der Stirn ist weg!“ „Ich bin kein Mädchen“, murmelte Harry, gerade in diesem Punkt der Diskussion müde. „Und… Snape will mich nicht, egal mit welchen Körperteilen…“ „Harry, du bist ein Mädchen, sorry. Das steht leider fest. Eindeutig. Und es is mir egal, was du bist, du bist immer noch mein kleiner Kumpel. Und was macht Snape schon? Wichtig is doch, dass die Anderen dich neu kennenlernen und du siehst, wer wirklich mit dir befreundet sein will. Oder?“, fragte Ron schließlich. „Und Niemand erwartet von einem Mädchen einen Krieg zu führen“, fügte er an, wissend, wie sehr Harry das Kämpfen eigentlich hasste und wie sehr er sich davor fürchtete, irgendwann töten zu müssen. „Nur Dumbledore und Snape erwarten es.“ Kurz ballte Ron die Faust. Er hatte im Moment ein riesiges Problem mit dem Direktor und das hatte er Diesen deutlich spüren lassen. Am Ende hatte Charlie ihn hindern müssen, auf den Mann einzuschlagen, der in seinen Augen seinen besten Freund einfach weg entführt hatte, nach all den anderen Dingen. „Dann bekommen sie eins in die Fresse. Du vergisst, dass Gred und Forge dich wirklich mögen und dass sie das, was passiert ist, persönlich nehmen. Glaub mir, der Alte wird das schlimmste Schuljahr seines Lebens erleben. Und Snape… sagen wir einfach, dass er sich sehr bald wünschen wird, nicht geboren worden zu sein.“ Erneut zuckte Harry mit den Schultern. Im Moment war da wenig, für das es sich in seinen Augen zu leben lohnte, da war er ehrlich mit sich selbst. Denn auch, wenn ein Teil der Leute nichts mehr erwarten würde, ein anderer Teil würde ihn noch mehr fordern und das machte ihm erst recht Angst. „Ich… will einfach nicht mehr…“ „Und ich soll ohne besten Freund dastehen?“, fragte Ron ruhig. Oh, es tat verdammt weh zu sehen, dass der Lebensmut des Jüngeren wieder so stark gefallen war, fast wie im zweiten Jahr, als die gesamte Schule ihn für böse hielt. „Weißt du, vielleicht gibt es noch was Gutes…“ „Und was…?“ „Wolltest du nicht immer Familie? Und ganz ehrlich, du stehst nicht auf Mädchen. Überleg mal, du hast deinen ersten Kuss mit ner echt heißen Braut als feucht beschrieben! Das… is nicht, was Hermine über Krum gesagt hat oder wie ich es beschrieben hätte, nicht mal bei Pavati und die war nu wirklich nur eine Notfalllösung! Und jetzt kannst du dir nen heißen Kerl suchen, der dich auf Händen trägt! Ich sag es nicht gern, aber du wärest echt süß, wenn du dir nicht noch mal die Haare derart abscherst und nicht aussiehst, als würdest du gleich unter meinen Händen verhungern! Selbst Malfoy sagt das!“ „M…M… Malfoy?“, fragte Harry entsetzt. „Was… was tut der hier?! Der… der hasst mich! Wegen mir…! Sein Vater is in …!“ „Malfoy hasst dich nicht, er hat mich hierher gerufen“, erklärte Ron ruhig. „Und er hat gesagt, du wärest putzig und würdest in Jedem Beschützerinstinkte wecken. Außerdem – du bist in Malfoy Manor und Lucius Malfoy auch, er war ganze vier Tage in Azkaban. Er is auch ein Spion, so, wie Snape. Nur hat er wohl etwas mehr Herz.“ Oh Gott! Malfoy! Das… das… der Mann, das musste Lucius Malfoy gewesen sein! Der immer da gesessen hatte! Hätte Harry noch Farbe im Gesicht, er hätte sie jetzt vermutlich verloren. Er verstand das alles einfach nicht! Sein Erzrivale und dessen Vater kümmerten sich um ihn, aber sein eigener, beschissener Erzeuger, der ihm das hier eingebrockt hatte, der tat es nicht?! „Weißt du, dein Zimmer hier is geil. Na ja, es könnt etwas Farbe vertragen, aber sonst… es is riesig und wenn ich das richtig sehe, hast du sogar dein eigenes Badezimmer. Kein Schrank. Na ja, wohl nur für Klamotten und das Bett erst! Stell dir mal vor…!“ Harry machte sich nicht mal die Mühe, sich umzusehen. Er rollte sich etwas mehr in sich zusammen, dachte nach. Ja, er hatte Chos Kuss nicht in sonderlich guter Erinnerung. Oder Ginnys Annäherungsversuche. Aber… das machte ihn doch nicht schwul! Oder… war er das als Mädchen überhaupt noch? Nein! Er war kein Mädchen, er…! Er…! Er wollte nicht mehr daran denken, wie kompliziert alles geworden war. Er ließ Ron über seinen Kopf streicheln, zuckte aber zusammen, als es klopfte. „He, ruhig. Das is Malfoy, er wollte was zu essen bringen. Und du bist jetzt ein ganz braves Mädchen und wirst auch was essen, Knirps. Kuck mich nicht so an! Ich mein das ernst! Dann können wir mal überlegen, wie wir dich jetzt nennen. Harry is nämlich kein Mädchenname.“ Harry wollte erneut was sagen, doch schon stand auf ein Mal kein Geringerer als Draco Malfoy vor ihm, der auch mindestens so groß gewachsen schien, wie Ron, viel größer, als er selbst. Er kam sich wirklich vor, wie Alice im Wunderland, nachdem sie den Schrumpfpilz gegessen hatte. Dazu kam, dass er aufgerichtet wurde, ob er nun wollte oder nicht. „Ich will nicht in Röcken rumrennen!“ „Musst du doch auch nicht. ‘Mine trägt doch auch immer Jeans.“ „Was ist die Uniform der Mädchen?“, fragte Harry nur lakonisch. „Potter“, mischte sich Draco ruhig ein. „Es gibt in Hogwarts absolut keine Regel, die es verbietet, dass du eine Hose tragen würdest.“ Kurz zuckte Harry, doch dann hatte er sich wieder im Griff. Er wollte nichts essen oder trinken, doch er kam nicht mal dazu, was zu sagen, bevor Ron ihm eine Tasse mit Tee und Honig in die Hand drückte. „Und sag gar nicht erst, dass du weder Hunger noch Durst hast, Knirps. Du isst vermutlich schon nichts mehr, seit bevor du dich auf dem Spielplatz verkrochen hast“, mahnte Ron ruhig, beobachtete, wie der Jüngere dann auch endlich begann, etwas an der Flüssigkeit zu nippen. Dann sah er zu Draco. „Und? Hast du sinnvolle Namensvorschläge?“ „Felidae“, schlug Draco vor. „Die Glückliche.“ „Knick es“, murmelte Harry. Das Letzte, was er war, war glücklich und Glück hatte er auch noch nie gehabt. Denn immerhin hatte er es geschafft, von seinen ihn hassenden Verwandten bei einem ihn hassenden Ex-Todesser zu landen. „Diana“, schlug Ron vor. „Das war die Göttin der Jagd und…“ „Nein! Keine Gewalt“, begehrte Harry leise auf. „Flora.“ „Keine Blumen, keine Blüten“, kam es dumpf. Es war Harry im Grunde eigentlich egal, wie er genannt wurde, er empfand jeden weiblichen Namen als entwürdigend, aber er wollte nicht an Petunia erinnert werden, oder an seine eigene Mutter, die für ihn gerade auch nicht besser war, als eine durchschnittliche Verräterin. Sie hatte ihn erst in die Situation gebracht, weil sie auf Teufel komm raus ein Kind hatte haben müssen! „Grace!“, schlug Ron grinsend vor. „Nee“, winkte Draco ab. „Juno is viel besser!“ „Juno war rachsüchtig! Das passt nicht! „Marcella is besser!“ „Sie is nicht im März geboren“, wies Draco auf das Offensichtliche hin, wobei ihm natürlich auffiel, dass Harry sich vollkommen ausgeklinkt hatte und einfach nur da saß, von Zeit zu Zeit an der Tasse nippte. „Martina?“ „Geht es noch mehr muggel?“, fragte der Blonde verzweifelt. „Das würde einfach nicht passen! Außerdem kommt der Name von Mars, dem Kriegsgott und wir hatten doch Gewalt im Namen ausgeschlossen, oder?“ Ron strich über die schrecklich kurzen Haare der Jüngeren, gab ihr ein Stück warmes Fladenbrot, das Draco auf dem Tablett gehabt hatte. Auch ihm war klar, dass Harry geistig abgeschaltet hatte, aber etwas Anderes klappte. Weil die Jüngere nicht allein war, ließ sie sich zum Essen überreden. „Minea?“ „Is ja fast wie Minerva, da hab ich gleich Mc Gonagall vor Augen! Soll sie ne alte Jungfer werden? Gar nicht gut! Und nichts für ungut – den Namen würde nicht mal Onkel Sev zulassen. Glaub es mir, der hat was gegen seine Kollegen.“ „Der Mann hat was gegen alle, die atmen“, konterte Ron ruhig. „Wie ist es mit Sylvana, Vesta, Verena?“ „Noch mehr alte Jungfern“, stellte Draco lakonisch fest. „Aber wie klingt Arsinoe?“ „Nach Mörderin.“ „Boa, is das schwer“, murmelte Draco, dem kaum auffiel, wie gut er sich eigentlich mit Weasley verstand und dass sie noch nicht einmal wirklich gestritten hatten. Allerdings hatte Harry nach nur wenigen Bissen aufgehört. „Zoe oder Theodora?“ „Man, hör doch auf mit diesen römischen Kaiserinnen“, bat Ron nur, strich beruhigend über Harrys Seiten. Immerhin hatte sie eine halbe Tasse Tee und ein paar Fitzel Fladen gehabt. Mehr, als die letzten Tage wohl. „Isabella?“ „Passt gar nicht…“, entschied Draco nach einem kleinen Blick zu dem Mädchen. „Sie ist eingeschlafen. Warum? Sie hat doch die ganze Zeit nichts Anderes gemacht, außer zu schlafen!“ „Ich garantiere dir, sie hat nicht geschlafen“, antwortete Ron leise, strich wieder über die kurzen Haare und die wenigen, aber sicher schmerzhaft gewesenen Narben. „Sie… Merlin, ich bring dich um, solltest du das je weiter erzählen, aber… Harry hatte… schon immer Angst im Dunkeln. Man… hat ihn als Strafe ohne Licht eingeschlossen, manchmal tagelang. In Hogwarts hab ich so eine Art Nachtlicht aufgestellt, das hat ihn immer beruhigt… und bei ihr hat es auch geklappt, in den Tagen, wo sie bei uns war. Ich nehme an, ihr habt sie im Dunklen liegen lassen?“ „Wo… woher hätten wir das denn wissen sollen?!“, fragte Draco entsetzt. „Vor Allem, da ich erst seit ein paar Tagen weiß, wer sie mal war und dass sie hier ist!“ Ron zuckte mit den Schultern. „Die Erwachsenen hat’s ja nie interessiert. Sie sehen nicht mal, wenn sie so tut, als würde sie schlafen, nur um ihre Ruhe zu haben… die haben nie gesehen, wie oft Harry sich hat umbringen wollen, das durfte meistens ich ausbaden, manchmal haben die Zwillinge geholfen oder ‘Mine, aber der ist das eigentlich schon lang zu viel geworden.“ Es stimmte, das tolle goldene Trio hatte sich eigentlich auseinander gelebt, gegen Ende des Schuljahres vor Allem, denn das bis dahin einzige Mädchen in der Gruppe war immer mehr auf die Beziehung mit Krum fixiert. Auch jetzt hatte sie Harrys Wandlung einfach nur als eine weitere Kuriosität der Zauberwelt abgetan und erzählt, dass sie vielleicht in dem Jahr ein Stipendium für Durmstrang bekommen könnte und es annehmen wollte, die würde dann bei den Krums leben und zu allen Spielen von Viktor gehen können. So sehr Ron ihr das Glück gönnte, er verstand nicht, wie wenig Interesse Hermine an Harrys Missgeschick gezeigt hatte und er war froh, dass er Snape nicht erwähnt hatte. „Ich… ich glaub, mein Verhalten hat nicht unbedingt zu einer Besserung der Lage beigetragen, oder?“, fragte der Blonde schließlich. „Nicht wirklich“, stimmte Ron einfach zu. „Aber erstaunlicherweise bemühst du dich gerade – sonst hättest du mich nicht geholt.“ „Sie ist jetzt meine Schwester und man kümmert sich um Familie“, antwortete Draco einfach. „Ich bin übrigens Draco. Wir sollten uns vertragen, denn allein kannst du sie nicht überwachen und ich kann es auch nicht, nicht mal, wenn sie nach Slytherin kommt.“ „Warum sollte sie nach Slytherin kommen?! Sie ist eine Gryffindor!“, begehrte Ron auf. „Sie ist Severus‘ Tochter, glaub mir, er wird auf eine neue Sortierung bestehen und nach dem, was ich gesehen habe, ist sie eine Schlange. Ist das ein Problem?“, fragte Draco lauernd. Das brachte Ron zum Aufseufzen. „Das könnte eins sein, ja, denn ich bin ein reiner Gryffindor und… manchmal, wenn Harry Alpträume hatte, hab ich ihn zu mir ins Bett geholt, dann ist er wieder ruhig geworden und hat geschlafen. Wie soll das gehen, wenn sie dann in den Slytherinquartieren lebt? Dir vertraut sie nicht und so schnell wird sich das nicht ändern!“ Dracos Blick glitt zu dem nun doch wesentlich friedlicher schlafenden Mädchen, das ja sogar vom Rotschopf sogar zum Essen überredet worden war. „Das… könnte wirklich ein Problem werden“, räumte er ein. „Ich… werde mit Dad reden, dem fällt meistens was ein. Und Dumbledore hat was gut zu machen, der soll gefälligst ein paar Privilegien springen lassen!“ „Na, da bin ich gespannt…“, murmelte Ron, sah wieder auf das Gesicht des Mädchens. „Ich find Isabella immer noch gut.“ „Nein“, stöhnte Draco. „Der Name is Mist! Ich find da ja noch Charlotte oder Christine besser! Selbst Luise! Roxelana oder so was!“ „Was ist denn hier los?!“, fragte Lucius, verwirrt und angepisst. Es war etwa acht Uhr abends, er war schon seit einer Stunde zu Haus und hatte sich lang überlegt, ob er hochkommen sollte. Er hatte sich auch schon wieder mit Severus gestritten, der nur stur wiederholte, dass er zwar Sperma gespendet, aber nie Verantwortung übernommen hatte. Dann aber riss er sich zusammen und war doch zum Zimmer des Mädchens gegangen, hatte Stimmen gehört, unter Anderem die von Draco. Gut, er hatte schon damit gerechnet, seinen Sohn hier irgendwann anzutreffen, aber da war noch ein Junge! Also stürmte er rein – nur um den jüngsten, männlichen Weasleyspross zu sehen, der Severus‘ schlafende Tochter auf dem Schoß hatte. „Wir überlegen, wir brauchen passende Mädchennamen“, gab Draco zurück. „Was machen Sie hier, Mister Weasley?“ „Harry beruhigen“, gab der gelassen zurück. „Draco hat mich gerufen, als sie nach mir gerufen hat.“ „Hat sie das, ja?“, fragte Lucius, der ja nun genau das Thema schon mehrfach mit seinem Sohn gehabt hatte. „Ja“, bestätigte Draco. „Und Ron hat sie wach bekommen, sie beruhigt und sie eben dazu bekommen, was zu essen und zu trinken. War nicht viel aber immerhin etwas. Kann er eine Weile bleiben? Dann ist sie ruhiger.“ Er deutete vage in die entsprechende Richtung. Verwirrt blickte Lucius auf das Bild, das sich ihm bot, er musste zugeben, dass es stimmte. Harry sah viel ruhiger aus, als sonst und sollte sie tatsächlich gegessen haben, war das ein Fortschritt, den er nicht hatte erzielen können. Wer war er, der Kleinen diesen Komfort zu nehmen, nachdem Severus sich schon benahm, als sei sie nicht seine Tochter, sondern die des Irren. „Weiß Ihre Mutter, wo Sie sind, Mister Weasley? Ich lege keinen Wert auf eine Anzeige wegen Kindesberaubung.“ „Ich sage ihr gleich Bescheid“, versprach Ron. „Darf ich bleiben? Bitte, sie… hat oft starke Alpträume, manchmal so starke, dass sie … Schmerzen hat.“ „Das… wäre mir doch aufgefallen!“ „Ich denke nicht, Sir“, gab Ron ruhig zurück. „Harry kann dösen und aussehen, als würde sie schlafen, aber sie tut es nicht. Das hat sie wochenlang durchgehalten, in der Regel immer die gesamten Sommerferien. Und dann… hab ich immer für die ersten zwei, drei Nächte in der Schule Traumlostrank geklaut…“ So, nun war Lucius sprachlos. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet! Und Severus dachte, das Mädchen würde spielen, um Aufmerksamkeit zu erlangen! Für ihn waren das eher Zeichen, dass Harry alles daran gesetzt hatte, zu verheimlichen, wie schlecht es wirklich um sie stand! Nur würde der Tränkemeister das wieder mal nicht sehen wollen, weil das nicht so war, wie er es erwartete. Und dann kam es in ihm hoch. Ein alter Name mit einer schönen, einer traurigen, aber auch einer passenden Geschichte aus der magischen Welt. „Caitlyn“, schlug er auf ein Mal vor. Verwirrt über diesen abrupten Themenwechsel blinzelte Ron, doch dann nickte er. „Mir gefällt es“, stellte er leise fest. „Und… ich denke, der Name passt.“ „Dad, das ist eine gute Idee. Caitlyn Snape. Mittelname können wir später aussuchen. Also Dad, kann Ron bleiben?“ Lucius seufzte etwas, nickte aber dann. „Ja, warum nicht. Wenn es der Kleinen hilft…“, er sah auf den Rotschopf. „Nur erst werden Sie Ihrer Mutter Bescheid geben“, verlangte der Langhaarige. Ron nickte, er blickte auf den Älteren. „Könnten… könnten Sie vielleicht ein Licht zaubern“, fragte er schließlich. „Eines, das hell, aber nicht zu hell ist, so ähnlich wie eine Kerzenflamme.“ „Bitte?“, fragte der Älteste im Raum. Was wollte der Rotschopf denn nun und warum wollte er das? „Sie… hat Angst vor der Dunkelheit. Wenn sie dann aufwacht…“ Merlin! Lucius musste an diese erste Nacht denken, als er am Morgen rein gekommen war und die Tränen gesehen hatte. „Sicher. Draco, bring Mister Weasley zum Kamin und lass ihn seine Sachen holen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)