Meine Creepypastas von Sky- (Paranormale (Horror) Geschichten) ================================================================================ Sie können dich sehen! ---------------------- Hast du auch schon oft das Gefühl gehabt, dass du beobachtet wirst, auch wenn du niemanden sehen konntest? Tatsache ist, du kannst sie nicht sehen. Sie hingegen können DICH sehen. Sie sind überall und allgegenwärtig. Tag und Nacht beobachten sie alles und jeden, sowohl dich als auch mich. Egal wo du bist, egal was du tust, ihnen entgeht nichts. Ob du in der Schule, auf der Arbeit oder im Zimmer bist, beobachten sie dich. Sie selbst ruhen niemals, sie brauchen keinen Schlaf und beschränken sich allein nur auf das Beobachten. Woher sie kommen? Ich weiß es nicht. Vielleicht sind sie erst vor kurzem gekommen, es kann aber auch sein, dass sie schon immer hier waren. Ich kann noch nicht mal die Frage beantworten, warum sie uns beobachten. Wahrscheinlich hat es nicht einmal einen höheren Zweck. Vermutlich um uns zu studieren wie Laborratten. Das erinnert mich an diese Ameisenfarm, die ich damals als Kind hatte. Ich liebte es, diesen kleinen Tierchen bei ihrer täglichen Arbeit zuzusehen, wie sie Nahrung beschaffen, Tunnelsysteme bauen und den Nachwuchs großziehen. Wer hat denn nicht als kleines Kind so eine Ameisenfarm gehabt und den Tierchen zugesehen? Wer starrt denn nicht gerne in ein Aquarium, um die schwimmenden Fische zu beobachten? Es liegt anscheinend in der Natur des Menschen, seine Umgebung genauestens zu beobachten und dadurch zu lernen. Wer hat denn nicht schon mal als Junge in die Mädchenumkleide geschaut oder den suspekten Nachbarn durch das Fernglas observiert? Aus reiner Neugier natürlich, nicht als perverser Spanner. Schon klar! Es ist aber so, dass wir sowohl Menschen als auch Tiere beobachten. Die Tiere ganz besonders. Wir versuchen, alles über sie durch Beobachtung zu lernen. Wir erforschen somit ihre Verhaltensweisen, ihren Charakter, ihre Lebensweise, einfach alles. Ist da die Vorstellung so abwegig, dass es noch etwas Größeres gibt, das uns vielleicht genauso beobachtet, als wären wir Tiere? Seien wir mal ganz ehrlich: Im Grunde sind wir nichts anderes als diese Ameisenfarmen. Wir leben ein Leben in einer kleinen Welt, in der wir uns nur um uns selbst kümmern und dabei nicht erkennen, dass wir selbst Ameisen sind. Wir sehen uns selbst als die höchste Stufe der Evolution, als Zentrum der Welt, die intelligenteste Lebensform. Und warum? Weil wir ein eigenständiges Bewusstsein haben und uns von unseren Instinkten gelöst haben. Indem wir uns anmaßen, wir seien die Götter dieser kleinen Welt, bemerken wir gar nicht, dass wir im Grunde winzige Ameisen sind. Und wir sehen nicht, dass wir schon seit langem beobachtet werden. Unsere Beobachter sind allgegenwärtig, wir können ihnen nicht entkommen, weil wir sie nicht sehen… weil wir nicht wissen, wer oder was genau sie sind. Ich fürchte, wir werden diese Antwort auch so schnell nicht herausfinden. Wer sie wie ich sehen kann, der wird sowieso nicht ernstgenommen. In den Augen der Menschheit bin ich verrückt, geisteskrank, schizophren und was weiß der Teufel noch was. Ich habe lange genug damit verbracht, sie loszuwerden. Das Schlimme jedoch ist, dass sie wirklich überall und so überaus zahlreich sind. Ich spreche von den Augen. Nicht die Augen, die wir im Kopf haben, nein die meine ich nicht. Gemeint sind die Augen um uns herum. Ihr könnt sie nicht sehen, ich aber schon. Sie sind an den Wänden, an den Zimmerdecken, an den Türen, auf den Tischen und an den Häuserwänden. Die ganze Welt ist voll davon. Es sind riesige Augen und sie alle starren uns an, ohne auch nur ein Mal zu blinzeln. Sie schließen sich nie, sie verschwinden auch nie. Sie tauchen nur dort auf, wo wir leben. Ich hab es selbst beobachtet. Als ich vor diesen Augen zu fliehen versuchte, reiste ich bis an einen völlig entlegenen Ort, wo ich mich in Sicherheit glaubte. Wo diese Augen mich nicht sehen würden. Doch sie hatten gesehen, wohin es mich verschlägt und so verfolgten sie mich. Ich hatte mich in einer kleinen Hütte versteckt und gebetet, dass ich endlich meine Ruhe vor ihnen haben würde. Es war vergeblich. Kaum hatte ich mich in der Hütte verbarrikadiert, tauchten sie wie aus dem Nichts auf und starrten mich an. Ich habe schließlich einen Wutanfall bekommen und geschrieen, sie sollen verschwinden und mich in Ruhe lassen. Es kam nie eine Antwort, geschweige denn eine Reaktion. Die Augen starrten mich weiterhin an. Schließlich wusste ich mir nicht mehr anders zu helfen und brannte die Hütte nieder. Tatsächlich verschwanden die Augen und kamen nie wieder. Ich hatte endlich ein Mittel gefunden, um diese verdammten Augen loszuwerden. In dem Moment, als ich endlich begriff, dass Feuer das einzig wirksame Mittel war, um sie loszuwerden, fasste ich einen Entschluss: Ich werde die Menschheit von den Beobachtern befreien. Ich werde nie wieder von diesen verdammten Augen beobachtet. Mit diesem Entschluss kehrte ich zurück und begann nun damit, die Häuser in Brand zu setzen. Zuerst mein eigenes, dann das meiner Eltern und die aus der Nachbarschaft. Alles, wo ich Augen sah, brannte ich nieder und ich wusste, dass es noch lange nicht genug war. Um die ganze Welt von den Augen zu befreien, musste man auch die ganze Welt in Brand setzen. Alleine würde ich das niemals schaffen, also rief ich im Web dazu auf, es mir gleich zu tun. Aber da niemand außer mir diese Augen sah, nahm mich niemand ernst. Die Menschen verschlossen ihre Augen einfach vor der Wahrheit. Genauso wie du. Du willst es doch auch nicht wahrhaben, dass du seit deiner Geburt rund um die Uhr beobachtet wirst. Warum solltest du auch? Du hast dein eigenes Zuhause, deinen eigenen Rückzugsort, deine Privatsphäre. Du fühlst dich sicher und geborgen und willst nicht, dass dir jemand dieses Gefühl nimmt. Ich verstehe das natürlich. Es ist für jeden eine wirklich schlimme Erfahrung, wenn er sich verfolgt und beobachtet führt. Opfer von Stalkern sind oft vollkommen traumatisiert und schotten sich ab. Sie fühlen sich massiv bedroht und bedrängt und haben das Gefühl, hilflos und ausgeliefert zu sein. Wem können sie noch trauen und an wen können sie sich wenden? Wird man sie überhaupt ernst nehmen? Glaub mir ruhig, ich kenne dieses Gefühl. Ich habe es oft genug erlebt und stand nicht selten an der Schwelle zum Wahnsinn. Aber jetzt habe ich endlich neue Kraft geschöpft, ich kann mich endlich zur Wehr setzen. Ich habe endlich einen Weg gefunden, um mich aus dieser beengten Situation zu retten und mir meine Privatsphäre zurückzuerkämpfen. Und ich werde nichts unversucht lassen, um diese Augen auszutreiben. Sollen mich die Menschen doch verurteilen, sie sind doch alle nur winzige Teile einer Ameisenfarm. Sie sind blind und taub gegenüber der Wahrheit. Ich weiß noch nicht, wem diese Augen gehören und warum ausgerechnet wir beobachtet werden. Ich kann auch noch nicht sagen, was passieren wird, wenn die Augen endgültig verschwunden sind. Vielleicht werden wir dann ungestört in dieser kleinen Welt weiterleben können, im schlimmsten Falle wird sich der Besitzer dieser unzähligen Augen rächen. Aber ich gehe dieses Risiko ein. Ich ertrage es nicht länger, von allen Seiten angestarrt zu werden. Wenn ich nichts unternehme, verliere ich noch endgültig den Verstand. Ich halte diese schlaflosen Nächte voller Angst nicht mehr aus, ich kann diese Augen nicht mehr ertragen. Selbst die menschlichen Augen machen mich inzwischen fast verrückt. Ich habe sie schließlich aus sämtlichen Bildern herausgeschnitten oder mit einem schwarzen Stift übermalt. Egal wie viele Brände ich auch lege, von allen Seiten starren mich Augen an und ich muss sie alle loswerden. Sie sollen alle verschwinden. Mir wird klar, dass ich nicht nur die Augen vernichten muss, die andere Menschen nicht sehen können. Sie zu verbrennen wird nicht reichen. Was, wenn der Beobachter uns auch durch unsere eigenen Augen beobachten kann? Dann wären all meine Mühen umsonst. Ich habe keine andere Wahl. Ich werde alle Augen verschwinden lassen, die mich beobachten. Wenn ich den Menschen und Tieren ihre Augen nehme, dann werden sie nie wieder jemanden anstarren und beobachten. Wenn ich die Welt in Brand setze, werden auch die anderen Augen verschwinden. Ja, das ist es! Ich werde alle Augen dieser Welt zerstören. Dann ist der Beobachter blind und niemand wird uns mehr beobachten können. Wenn mein Werk vollbracht ist, werden wir in einer Welt leben, in der wir uns nie wieder beobachter fühlen müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)