Love is bittersweet von PhynPhyn ================================================================================ Kapitel 1: 1. Sternennacht -------------------------- ° ° ° Sternennacht ° ° ° Wenn die Sonne sich dem Ende neigt, die Schatten übers Land ziehen, Blätter im kalten Winde mit sich trägt und die Sternen hoch oben im Himmelszelt erscheinen, dann werde ich meine Augen schließen. Werde ein letztes mal ausatmen und nie mehr erwachen... Trübe, müde, graue Augen blicken sich um. Die Außenwelt erscheint ihm so tot, dass er sich nicht mehr daran beteiligt was um ihn herum geschieht. Alles lag vor ihm wie ein grauer Schleier. Was sollte er auch tun? Er hatte sein Schicksal bekommen, schon vor etlichen Jahren und nun ist der Zeitpunkt gekommen auszubrechen. Lange genug hatte er gelitten. Hatte sein Willen niedergelegt und all das gemacht was man von ihm verlangt hatte, was von ihm erwartet wurde. Nie hatte er je eine Möglichkeit gehabt selbst zu entscheiden überhaupt darüber nach zu denken ob es richtig war was er da tat. In der Welt in der aufwuchs gab es kein Richtig oder Falsch. Hier herrschte eigene Gesetzte. Gesetzte die selbst die Magie überragten. Hätte er sich jemals dagegen gelehnt wäre es Verrat. Also tat er das, was er tun musste. So wie man es ihm gezeigt und gelehrt hatte. Wie man ihm immer wieder klar gemacht hat, das es richtig war. Das einzigst wahre und das er darauf stolz sein kann. Doch er war nie stolz darauf. Wie sollte er stolz sein, wenn er seine blutverschmierten Hände besah? Wie sollte er glücklich sein, wenn er dabei zu sah, wenn das Lebenslicht aus den Augen des „Feindes" erlischt? Wie konnten die anderen lachen während seine Opfer unter den Schmerzen litten und schrien? Wie konnte das richtige sein obwohl sein Gewissen plagte? Ihm schlaflose Nächte bereitete, seit Monaten. Immer wider sah er seine Opfer. Ein Mann in einem edlen Anzug, auf dem Weg nachhause am telefonieren. Mit seiner Frau? Wartete zuhause eine Tochter oder ein Sohn auf ihm? Werden sie ahnen, das sie ihn heute morgen zum letzten mal gesehen haben? Woher nahm er sich das recht sich in fremde Leben einzumischen? Sie zu zerstören vielleicht sogar eine Familie auseinander gerissen zu haben. Er schüttelte den Kopf. Das soll nicht mehr sein. Zum letzten mal löschte er leben und heute Nacht sollte nur einer sterben... Wieder diese Träume. Panisch riss er die Augen auf. Sein Herz klopfte wie wild. Er atmete mehre male durch um sich zu beruhigen. Seine Stirn war schweißnass. Erschöpft kroch er aus seinem Bett und stellte sich ans Fenster. Die Nacht war ungewöhnlich klar. Nur der Vollmond und einzelne Sterne schafften ein silbernes Licht, das der Landschaft vor ihm ein mystischen Atmosphäre verlieh. Ein tiefes Seufzen entglitt seiner Kehle. Alles war ruhig. Seine Klassenkameraden schliefen friedlich, nicht von diesen Träumen geplagt die ihn fertig machten. Immer wider endete es gleich. Er kam zu spät. Konnte nichts mehr tun. Sah zu wie die Gestallt vom See verschluckt wurde und nicht mehr auftauchte... Er schüttelte den Kopf um die Bilder aus seinem Gedächtnis zu verbannen. „Es ist nur ein Traum" flüsterte er sich immer wieder mahnend zu „Nur ein Traum..." Noch einmal wanderten seine Augen nach draußen in die Ferne. Schweiften über den Verbotenen Wald rüber zum See, der in seinem Träume immer so gefährlich wirkte. Das Wasser schien diese Nacht schwarz und nichts rührte sich. Als klaffte zwischen den Wissen ein riesengroßes Loch. Plötzlich weiteten sich seine Augen und die Furcht schnürte ihm die Kehle zu. Nur schwer und mühselig kam er voran. Als wäre der Steg meilenlang. Erst ganz am Ende blieb er stehen und schaute auf die schwarze Masse runter. Ein feiner Wind lies das Wasser kräuseln doch sekundenspäter lag es so still wie zuvor da. Unbehagen kämpfte sich in ihm hoch doch er unterdrückte das Gefühl. Er konnte jetzt keine Schwäche gebrauchen, die wurde ihn nur unsicher machen. Mach es wie sonst auch immer... diesmal stirbt kein Unschuldiger sondern du... du hast kein Recht mehr auf dieses Leben... und wollen willst du es auch nicht mehr... Die Stimme in ihm erklang kalt und erbarmungslos und lies ihn erzittern. Wenn es nur so einfach wäre. Keiner wird dich vermissen... wieder diese Stimme Du bist schwach, Draco. Schwach... So vielen Unschuldigen konntest du das Leben nehmen aber dir selber nicht... erbärmlich! zischelte sie herablassend Draco raufte sich das Haar. „Sei still" rief der Slytherinprinz „Was weißt du schon!" Du?.. Wer soll ich sein?... Du sprichst mit dir selbst schon vergessen... oder bist du schon verrückt geworden... diesmal lag Hohn in der Stimme, die in seinem Kopf schwirrte. Er glaubte ein spöttisches Lachen zu hören bis ihm klar wurde das er selbst lachte. Es war ein kratziges, widerliches Lachen. Es lies ihm das Blut in den Adern gefrieren. Urplötzlich verstummte er. „Was ist nur aus mir geworden?" fragte er resigniert Er griff abwesend in seine Tasche und zog ein Fläschchen heraus. Er hielt es vor seinen Augen und die dunkelviolette Substanz schimmerte auf. „Eine verlockende Art zu sterben" gestand er sich und ein leichtes Lächeln stahl sich auf seine schmalen Lippen „Ohne Schmerzen..." Wieder fluteten Bilder sein Gedächtnis und er sank unweigerlich in die Knie. Es passierte immer dann, wenn er nicht damit rechnete als würden seine Opfer wollen, das er sie noch einmal durchlebte. Ein kleines Mädchen weint und hielt ein Teddy fest an sich gedrückt. Ihre blauen Augen waren voller Tränen und Verwirrung. Ihr grünes Kleid verschmutz. Beklebt mit Blut und Dreck. „Avada Kadavra!" Die Frau sank leblos neben den kleinem Mädchen zusammen.. Draco sah das kleine Mädchen an. Die blauen Augen hatte sie von ihrer Mutter. Mit zitternden Händen umklammerte sie ihren Teddy als wäre dieses Kuscheltier der einzige Halt, was sie noch hat. Und war es nicht auch so? Draco schüttelte den Kopf. „Töte alle. Niemand darf dich sehen!" erinnerte er sich an den Befehl Er richtete seinen Zauberstab auf das Mädchen und als wüsste sie das was Schlimmes passieren wird weinte sie laut los. Seine Hand zitterte. „Sie haben ein Kind" sagte er aufgebracht „Wenn ich sage alle dann tötest du ALLE!" Draco schloss die Augen. Es war sein Befehl. Er musste gehorchen... „Avada Kadavra!" „NEIN!" er kauerte auf dem Boden und schrie Das Fläschchen fiel auf das Holz und drohte in den See zu fallen. Draco blickte auf und griff danach. Gerade rechtzeitig. Wieder richtete er sich auf. Atmete tief durch. Er hatte schon zu viel Zeit vergeudet. Er entkorkte das Fläschchen und setzte es an die Lippen. „Tu das nicht!" Erschrocken sah er sich um. In der Dunkelheit bewegte sich eine Gestallt auf ihn zu. Seine Augen weiteten sich als er die Gestallt erkannte. Smaragdgrüne Augen blickten ihn forschend an. „Was tust du hier, Potter?" wieder überspielte seine Maske seine wahren Gefühle „Das würde ich lieber von dir wissen" antwortete Seine Augen schnellten zu der kleinen Flasche, die immer noch in Dracos Händen waren. Sein Gesichtsausdruck verriet nicht ob er die Substanz erkannt hatte. „Verschwinde wieder" befahl Draco barsch Harry schritt weiter auf ihn zu und Draco konnte nicht ausweichen. Geschickt entnahm er ihm das Fläschchen und beäugte es nun argwöhnisch. Er roch prüfend dran und schaute dann geschockt zum Slytherinjungen auf, der mehr als finster drein blickte. „Ein Schlaftrunk" keuchte Harry „Bravo du scheinst ja doch nicht ganz hoffnungslos in Zaubertränke zu sein" quittierte Draco Harrys Feststellung mit Spott „Was soll das, was hattest du vor?" fragte Harry und blickte vom Fläschchen, zu Draco und zum Schluss zum See „Du wolltest dich umbringen" sagte Harry und Besorgnis schwang in seiner Stimme „Was ich machen will oder nicht geht dich nichts an" sagte Draco ärgerlich und versuchte Harry wieder das Fläschchen zu entnehmen Harry wich aus und ging einige Schritte zurück. „Ein Schritt weiter und ich schmeiß es auf den Boden oder versenke es im See" drohte Harry und hielt den Trunk hoch „Das wirst du nicht wagen" knurrte Draco Langsam ergoss sich die Flüssigkeit über das Holz und Harry schaute dabei zu. „Da irrst du dich aber" Mit einem Satz hatte sich Draco auf Harry geworfen. Erschrocken keuchte er auf als er auf dem Steg landete. Die Falsche entglitt seinen Händen und ein leises Plätschern verriet beiden das sie im See gelandet war. „Du verdammter..." fluchte Draco und richtete sich wieder auf „Ich habe Wochen dafür gebraucht" rief er wütend „Wieso willst du dich umbringen?" fragte Harry ernst und ignorierte den Wutanfall „Das geht dich nichts an" Mürrisch ging er über den Steck, gefolgt von Harry. „Und ob! Glaubst du wirklich ich kann dabei zu sehen wie du dir das Leben nimmst ohne etwas zu unternehmen" sagte er und wurde mit jedem weiterem Wort leiser Stirnrunzelnd drehte sich der Slytherin um. „Was soll das heißen?" „Ich weiß nicht was in letzter Zeit los ist. Du scheinst so abweisend und ärgern tust du mich auch nicht mehr und dann hab ich diesen seltsamen Traum von dir und jetzt das... Ich weiß nicht was ich davon halten soll" erklärte er aufgebracht „Du träumst von mir?" fragte Draco leise und schmunzelte Harry wurde rot und war dankbar das die Dunkelheit das verbarg. „Ja und das nicht erst seit gestern. Es macht mich wahnsinnig. Nimm dir nicht dein Leben!" rief er verunsichert, was sollte die Frage Draco sah ihn überrascht an. Was kümmert es diesen Gryffindor was er vorhat? Warum sollte sich überhaupt jemand dafür interessieren? Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Ein Gefühl das er vorher nicht kannte. Er wusste es nicht recht zu zuordnen und umso schockierte war er als es ihm klar wurde. Dankbarkeit... Dieser Gryffindor schenkte ihm etwas wonach er sich all die Jahre gesehnt hatte. Warum ausgerechnet er? Es war Harry Potter... Fast hätte er gelacht als er die Ironie erkannte. Gerade der von dem er ausging, dass er ihn an meisten hassen würde versuchte ihn jetzt zu retten. Ausgerechnet Potter stand vor ihm und flehte ihn da zu bleiben. Er drehte sich zu dem Gryffindorjungen und schaute ihn lange an. „Wäre es für dich schlimm, wenn ich nicht mehr da bin?" fragte er langsam Neugier packte ihn Wieder weiteten sich die smaragdgrünen Augen und wieder färbten sich seine Wangen. Er schaute zu Boden und kämpfte gegen sein Herzklopfen. Warum fragte er das? Hatte er nicht bemerkt das mehr zwischen ihnen war als die albernen Streitereien? Die doch nur dazu dienten dem andren unauffällig nah zu sein... Er blickte auf und Draco stand nun diesmal näher vor ihm. „Ich würde es nicht aushalten" antwortete er leise Draco schluckte und schloss geistesabwesend die Augen. Ich bin ihm nicht egal... Er würde trauern... Er würde mich vermissen... als ihm das klar wurde schien eine ungewöhnliche Wärme seinen Körper zu umhüllen. Eine Wärme die er bislang nie gespürt hatte. Langsam öffnete er wieder die Augen und fand sich in Armen wieder. In Harrys Armen... Nur mühselig schaffte er es seine Arme um den wärmenden Körper zu legen. Noch völlig in Trance um das Geschehene zu verstehen. Wieder schauten ihn die smaragdgrünen Augen an. Sie schienen ungewöhnlich feucht. Waren es Tränen? Weinte er meinetwegen? „Bitte lass mich nicht allein..." kam es von Harry mit zitternder Stimme Draco sog scharf die Luft ein. Sein Mund war ganz trocken als er versuchte zu antworten. Ihm fehlten die Worte. Mit voller Unbehagen befreite er sich aus der Umarmung. „Du verstehst das nicht... ich kann nicht mehr" gab er schwach zurück Harry griff nach seiner Hand und blickte ihn sorgvoll an. „Wie auch wenn du alleine bist" Als er wieder zu dem Gryffindor schaute blickte dieser in lächelnd entgehen. Es war ein freudiges Lächeln. Ein Lächeln das Mut wiederspiegelte und bereit war. Es war ein Lächeln dem er sich gerne anschließen wollte um aus dem Dunklen zu entkommen. „Ich werde bei dir sein" Es waren geflüsterte Worte die ihn umso mehr treffen. Wie eine Befreiung. Er würde nicht mehr länger alleine sein. Er würde jemanden an seiner Seite haben. Jemanden den er liebte und stark war. Er würde Nachts keine Angst mehr haben müssen weil er wusste das jemand am Tage auf ihn warten würde. Er würde da sein... Draco schaute auf und blickte in das Gesicht seines größten Feindes und engsten Verbündeten zugleich. Und diesmal war er es der lächelte. ... schlafen und niemals mehr aufwachen. Welch süßer, schmerzloser Tod, denn ich eigentlich gar nicht verdient habe. Meine Seele wäre frei doch kann ich nicht gehen. Trotz meines trostlosen Leben hält mich was fest. Macht es mir unmöglich zu gehen. Insgeheim hoffte ich auf Rettung, auf Erlösung auf eine Art die ich nicht erwartet habe. Doch du hast mein Herz gerettet und für dich will ich weiter leben... ° ° ° Ende° ° ° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)